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Versuch Versuchsprotokoll:

2
Teilentladungsmesstechnik

c Hochschule Zittau/Görlitz; Fachbereich Elektrotechnik


O

Praktikum für Lehrfach: Hochspannungstechnik

Hochschullehrer: Prof. Dr.-Techn. Stefan Kornhuber

Seminargruppe: K-EsId 15 Versuchsgruppe: 2

Seifert, Franz ...........................................................................


Name, Vorname Datum Note Testat

Mitarbeiter: ..........................................................................
Schröter, Jonas Datum Note Korrektur

Brzoza, Johann ..........................................................................


Verlängerung bis
Lange, Rudi Bemerkungen
Inhalt
1 VERSUCHSZIEL..................................................................................................................... 3

2 VERSUCHSAUFBAU ............................................................................................................. 4
2.1 TE-PRÜFKREIS ...................................................................................................................... 4
2.2 PRÜFANORDNUNG .................................................................................................................. 5

3 AUFGABEN ............................................................................................................................ 6
3.1 KALIBRIERUNG DES TE-PRÜFKREISE ...................................................................................... 6
3.2 TE-MESSUNGEN AN SPITZE-PLATTE-ANORDNUNG IN LUFT ...................................................... 6
3.3 TE-MESSUNGEN AN EINER TOEPLERSCHEN GLEITANORDNUNG ................................................ 6
3.4 TE-MESSUNGEN AN EINER SPALT- BZW. HOHLRAUMANORDNUNG ............................................ 6

4 AUSWERTUNG ...................................................................................................................... 7
4.1 DARSTELLUNG DER ERMITTELTEN ZUSAMMENHÄNGE ............................................................... 7
4.1.1 scheinbare Impulsladung ............................................................................................ 7
4.1.2 Ein- und Aussetzspannung ....................................................................................... 10
4.1.3 Impulshäufigkeiten .................................................................................................... 14
4.1.4 Zeitabhängigkeit des TE-Verhaltens bei der Gleitanordnung ..................................... 17
4.2 PHASENLAGE DER TEILENTLADUNGSIMPULSE ....................................................................... 18
4.2.1 Spitze-Platte-Anordnung ........................................................................................... 18
4.2.2 Gleitanordnung ......................................................................................................... 18
4.2.3 Spaltanordnung ......................................................................................................... 19
4.2.4 Vergleich der Anordnungen....................................................................................... 19

5 ZUSAMMENFASSUNG ........................................................................................................ 20

6 LITERATURVERZEICHNIS .................................................................................................. 21

2
1 Versuchsziel
In diesem Versuch geht es um die Demonstration eines standardisierten Teilentladungs-
Prüfkreises. Weiterhin sollte ein Verständnis zur Kalibrierung von elektrischen TE-
Messeinrichtungen im vollständigen Prüfkreis, sowie zur Wirkung unterschiedlicher TE-Quellen
und der Bewertung mit standardisierten TE-Messgrößen aufgebaut werden. Zudem sollten die
scheinbare Impulsladung, die Impulshäufigkeit und die Abhängigkeit der Impulse vom
Phasenwinkel der Prüfwechselspannung gemessen werden. Anschließend sollen die
charakteristischen Unterschiede im TE-Verhalten beschrieben und interpretiert werden.

3
2 Versuchsaufbau
2.1 TE-Prüfkreis
Bei diesem Versuch wird ein breitbandiges Teilentladungs-Messsystem LDS-6, vom Hersteller:
„LDIC“, verwendet.

Bild 1: Standardisierter TE-Prüfkreis nach DIN EN 60270 [1]

𝐻𝑇 … 𝐻𝑜𝑐ℎ𝑠𝑝𝑎𝑛𝑛𝑢𝑛𝑔𝑠𝑝𝑟ü𝑓𝑡𝑟𝑎𝑛𝑠𝑓𝑜𝑟𝑚𝑎𝑡𝑜𝑟
𝑍𝑠 … 𝑆𝑝𝑒𝑟𝑟𝑖𝑚𝑝𝑒𝑑𝑎𝑛𝑧
𝑍𝑚 … 𝑀𝑒𝑠𝑠𝑖𝑚𝑝𝑒𝑑𝑎𝑛𝑧
𝑃 … 𝑃𝑟ü𝑓𝑙𝑖𝑛𝑔
𝐾 … 𝐾𝑎𝑙𝑖𝑏𝑟𝑎𝑡𝑜𝑟
𝐶𝑘 … 𝐾𝑜𝑝𝑝𝑒𝑙𝑘𝑜𝑛𝑑𝑒𝑛𝑠𝑎𝑡𝑜𝑟

4
2.2 Prüfanordnung
In den Bildern 1,2 und 3 sind die verschiedenen Elektrodenanordnungen der Versuche, zur
Untersuchung von typischen Teilentladungsarten aufgezeigt.

Bild 2:Spitze-Platte-Anordnung [1]

Bild 3: Gleitanordnung [1]

Bild 4:Spaltanordnung [1]

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3 Aufgaben
3.1 Kalibrierung des TE-Prüfkreise
„Der batteriebetriebene Kalibrator dient zur externen Kalibrierung des standardisierten TE-
Prüfkreises zwecks Quantifizierung der TE-Kenngröße „scheinbare Ladung“. Mit dem externen
Kalibrator sind definierte Impulse in den Standard-TE-Prüfkreis einzukoppeln (Bild 1).
Im Detail erfolgt die Kalibrierung in folgenden Schritten:
 Inbetriebnahme des breitbandigen TE-Messgerätes
 Anschluss des Kalibrators an die Klemmen des Prüflings im kompletten Prüfkreis.
 Einstellung der gewünschten Kalibrierladung (z.B. 20 pC) am Kalibrator und
 Skalierung am TE-Messgerät
 Der Kalibriervorgang ist abgeschlossen und der Kalibrator ist abzuklemmen.
Nach jeder Änderung am Prüflingsaufbau muss der TE-Prüfkreis erneut kalibriert werden!“ [1]

3.2 TE-Messungen an Spitze-Platte-Anordnung in Luft


„Ermitteln Sie mit dem breitbandigen TE-Messgerät die TE-Einsetzspannung Ui sowie die TE-
Aussetzspannung Ue aus jeweils 5 Einzelmessungen und berechnen Sie die arithmetischen
Mittelwerte der Messgrößen!
Messen Sie die scheinbare Impulsladung q und die Impulshäufigkeit n für mindestens 3
Prüfspannungen Up im Bereich Ui ≤ Up < 3Ui und registrieren Sie die Phasenlage der TE-Impulse!
Speichern Sie ausgewählte graphische Darstellungen für die Versuchsauswertung auf einen
externen Datenträger ab.“ [1]

3.3 TE-Messungen an einer Toeplerschen Gleitanordnung


„Ermitteln Sie mit dem breitbandigen TE-Messgerät die TE-Einsetzspannung Ui sowie die TE-
Aussetzspannung Ue analog zu Aufgabe 4.2!
Bei drei vorgegebenen Prüfspannungswerten Up ≥ Ui ist die scheinbare Impulsladung und
Impulshäufigkeit in Abhängigkeit von der Beanspruchungszeit von 0 bis 100 s zu messen!
Registrieren Sie die Phasenlage der TE-Impulse!
Speichern Sie ausgewählte graphische Darstellungen für die Versuchsauswertung auf einen
externen Datenträger ab.“ [1]

3.4 TE-Messungen an einer Spalt- bzw. Hohlraumanordnung


„Ermitteln Sie mit dem breitbandigen TE-Messgerät die TE-Einsetzspannung Ui sowie die TE-
Aussetzspannung Ue analog zu Aufgabe 4.2!
Messen Sie die scheinbare Impulsladung q und die Impulshäufigkeit n für mindestens 3
Prüfspannungen Up im Bereich Ui ≤ Up < 3Ui und registrieren Sie die Phasenlage der TE-Impulse!
Speichern Sie ausgewählte graphische Darstellungen für die Versuchsauswertung auf einen
externen Datenträger ab.“ [1]

6
4 Auswertung
4.1 Darstellung der ermittelten Zusammenhänge
4.1.1 scheinbare Impulsladung
4.1.1.1 Spitze-Platte-Anordnung
In Tabelle 1 zeigt sich eine relativ gleichbleibende Impulsladung für die Anordnung, die eine Höhe
von ca. 25-30pC haben, bei einer Messspannung von 12,7kV bis 25,3kV.

Tabelle 1: Messwerte Spitze-Platte-Anordnung

qs in pC Up in kV
29,99 12,7
26,3 18,2
28 25,3

scheibare Impulsladung
qs= f (Up)
35
30
25
qs in pC

20
15
10
5
0
10 15 20 25 30
Up in kV

Diagramm 1: scheinbare Impulsladung in der Spitze-Platte-Anordnung

7
4.1.1.2 Gleitanordnung
Mithilfe der Messwerte aus Tabelle 2 erkennt man eine ständig wachsende Impulsladung bei
Erhöhung der Spannung, in unserem Fall bis auf einen Wert von ca. 2400pC bei 10kV
Messspannung.

Tabelle 2: Messwerte Gleitanordnung

qs in pC Up in kV
595 5
1594 8
2373 10

scheibare Impulsladung
qs= f (Up)
2500

2000
qs in pC

1500

1000

500

0
4 5 6 7 8 9 10 11
Up in kV

Diagramm 2: scheinbare Impulsladung in der Gleitanordnung

8
4.1.1.3 Spaltanordnung
Die Messwerte in Tabelle 3 zeigen, dass die Größe der Impulsladungen zunächst leicht abnimmt
und danach annähernd konstant auf Werte von ca. 270pC bleibt.

Tabelle 3: Messwerte Spaltanordnung

qs in pC Up in kV
345 20,2
278 25,4
272 29,9

scheibare Impulsladung
qs= f (Up)
400
350
300
250
qs in pC

200
150
100
50
0
15 20 25 30 35
Up in kV

Diagramm 3: scheinbare Impulsladung in der Spaltanordnung

4.1.1.4 Vergleich der scheinbaren Impulsladungen


In Bezug auf die Höhe der Impulsladungen zeigen sich, bei der Gleitanordnung deutlich höhere
Werte als bei der Spitze-Platte-Anordnung und der Spaltanordnung. Bei der Spitze-Platte-
Anordnung entstehen Koronaentladungen, welche deutlich geringere Werte als
Gleitentladungen, der Gleitanordnung erreichen, weil sie sich nur direkt an der Spitze ausbilden
können, was dem Polaritätseffekt geschuldet ist. Bei der Gleit-Anordnung kommt es bei
steigender Spannungen zu höheren Impulsladungen, da sich dort Gleitentladungen bilden, die
bei steigender Spannung zu längeren Streamer führt, was auch eine höhere Intensität der
Entladungen zur Folge hat. Da es die Entladungen in der Spaltanordnung nicht wachsen können
kommt es, ähnlich wie bei der Spitze-Platte-Anordnung zu relativ gleichbleibenden
Impulsladungen, jedoch einer höheren Ladung, weil diese energiereicher sind.

9
4.1.2 Ein- und Aussetzspannung
4.1.2.1 Spitze-Platte-Anordnung
Anhand der Messwerte in Tabelle 4 erkennt man das Einsetzspannung und Aussetzspannung
fast gleich sind und bei einem Wert von ca. 10kV liegen, da die Luft sich ständig regeneriert und
nach den Teilentladungen, somit nicht zu einer Feldverschiebung kommt. Deshalb sind für die
Einsetzt- und Aussetzspannung die gleichen Bedingungen gegeben und die Messwerte weichen
nur minimal voneinander ab.

Tabelle 4: Messwerte der Ein- Aussetzspannung

Ui in kV Ue in kV
10,22 10,06
10,3 9,97
10,34 10,10
10,26 10,18
10,3 10,18
Mittelwert 10,284 10,098

mittlere Ein- und Aussetzspannung


12

10
Spannung in kV

0
Mittelwert Ui Mittelwert Ue
Diagramm 4: mittlere Ein- und Aussetzspannung

10
4.1.2.2 Gleitanordnung

Mithilfe der Messwerte aus Tabelle 5 zeigt sich, dass sich die Ein- und die Aussetzspannung
unterscheiden. Durch das Hochfahren der Spannung kommt es zu Gleitentladungen, welche die
Oberfläche ionisieren, was die Bildung von Teilentladungen vereinfacht, somit sind danach auch
bei niedrigeren Spannungen Teilentladungen zu erwarten.

Tabelle 5: Messwerte der Ein- Aussetzspannung

Ui in kV Ue in kV
4,3 3,34
4,2 3,3
4,2 3,32
Mittelwert 4,23 3,32

mittlere Ein- und Aussetzspannung


4.5
4
3.5
Spannung in kV

3
2.5
2
1.5
1
0.5
0
Mittelwert Ui Mittelwert Ue
Diagramm 5: mittlere Ein- und Aussetzspannung

11
4.1.1.3 Spaltanordnung
Bei diesem Versuch zeigt sich ein Unterschied zwischen Ein- und Aussetzspannung, wie in der
Tabelle 6 zu sehen ist. Beim Hochfahren der Spannung kommt es nach dem ersten
Teildurchschlag zu Feldveränderungen und es kommt zur Ladungsverschiebung, was zur Folge
hat das länger Entladungen auftreten können, aufgrund der besseren Bedingungen dafür.

Tabelle 6: Messwerte der Ein- Aussetzspannung

Ui in kV Ue in kV
20,7 18
18,3 15,6
18,5 16,4
17,2 15,50
Mittelwert 18,675 16,375

mittlere Ein- und Aussetzspannung


20
18
16
14
Spannung in kV

12
10
8
6
4
2
0
Mittelwert Ui Mittelwert Ue
Diagramm 6: mittlere Ein- und Aussetzspannung

12
4.1.1.4 Vergleich der Ein- und Aussetzspannungen
In der Tabelle 7 und den Diagrammen 7 und 8 sind die mittleren Ein- und Aussetzspannungen
der Anordnungen dargestellt. Die Unterschiede in der Höhe der Spannungen entstehen durch
die unterschiedliche Anordnung, welche unter anderem andere Felder erzeugen, zudem haben
auch die ungleichen Kapazitäten, Auswirkungen auf die Entstehungen von Teilentladungen.

Tabelle 7: Mittelwerte der Ein- und Aussetzspannungen

Anordnung Ui in kV Ue in kV
Spitze-Platte 10,284 10,098
Gleitanordnung 4,23333333 3,32
Spalt 18,675 16,375

Ui in kV
20
18
16
14
Spannung in kV

12
10
8
6
4
2
0
Spitze-Platte Gleitanordnung Spalt

Diagramm 7: Vergleich der Einsetzspannungen

Ue in kV
18
16
14
Spannung in kV

12
10
8
6
4
2
0
Spitze-Platte Gleitanordnung Spalt

Diagramm 8: Vergleich der Aussetzspannungen

13
4.1.3 Impulshäufigkeiten
4.1.3.1 Spitze-Platte-Anordnung
Anhand der Messwerte sieht man, wie es bei steigender Spannung vermehrt zu Impulsen kommt,
außerdem zeigt sich mithilfe von Tabelle 4, dass es sich im viele „kleine“ Impulse mit einer Ladung
von ca.30pC handelt, welche auch bei höheren Spannungen nicht ansteigt.

Tabelle 8: Messwerte Impulshäufigkeit Spitze-Platte-Anordnung

Up in kV qs in pC n in 1/s
12,7 29,99 1341
18,2 26,3 7973
25,3 28 18810

Impulshäufigkeit
n = f (Up)
20000

15000
n in 1/s

10000

5000

0
10 15 20 25 30
Up in kV

Diagramm 9:Impulshäufigkeit Spitze-Platte-Anordnung

14
4.1.3.2 Gleitanordnung

Tabelle 9: Messwerte Impulshäufigkeit Gleitanordnung

Up in kV qs in pC n in 1/s
5 595 611
8 1594 1553
10 2373 1790

Impulshäufigkeit
n = f (Up)
2000

1500
n in 1/s

1000

500

0
4 5 6 7 8 9 10 11
Up in kV

Diagramm 10: Impulshäufigkeit Gleitanordnung

15
4.1.3.3 Spaltanordnung

Tabelle 10: Messwerte Impulshäufigkeit Spaltanordnung

Up in kV qs in pC n in 1/s
20,2 345 192
25,4 278 412
29,9 272 690

Impulshäufigkeit
n = f (Up)
800
700
600
500
n in 1/s

400
300
200
100
0
15 20 25 30 35
Up in kV

Diagramm 11: Impulshäufigkeit Spaltanordnung

4.1.2.4 Vergleich der Impulshäufigkeiten

16
4.1.4 Zeitabhängigkeit des TE-Verhaltens bei der Gleitanordnung

Tabelle 11: Messwerte zur Zeitabhängigkeit des TE-Verhaltens bei der Gleitanordnung

Up=5kV Up=8kV Up=10kV


t in s qs in pC n in 1/s qs in pC n in 1/s qs in pC n in 1/s
0 595 611 1594 1553 2373 1790
10 520 531 1705 1301 2336 2261
20 576 504 1520 1248 2298 2137
30 521 451 1371 1195 2298 2137
40 578 425 1483 1327 2187 2323
50 446 451 1409 1195 2100 2277
60 428 478 1483 1314 1965 2292
70 465 425 1371 1341 1742 2215
80 409 398 1446 1434 1920 2076
90 390 504 1409 1500 1779 1951

Zeitabhängigkeit des TE-Verhaltens

2500
Up=5kV
2000 Up=8kV

1500 Up=10kV
q in pC

1000

500

0
0 20 40 60 80 100
t in s

Diagramm 12: Zeitabhängigkeit des TE-Verhaltens bei der Gleitanordnung

17
4.2 Phasenlage der Teilentladungsimpulse
4.2.1 Spitze-Platte-Anordnung
Bei der Spitze-Platte-Anordnung kommt es zu regelmäßigen Impulsen mit der gleichen Größe,
wobei die Häufigkeit mit steigender Spannung steigt. Anhand von Bild 5 zeigt sich das unsere
Messwerte alle ungefähr den gleichen Wert haben und sie in der gleichen Phasenlage auftreten,
weshalb unsere Messwerte plausibel sind.
Zudem ist gut zu erkennen, dass die Teilentladungsimpulse alle in der negativen Halbwelle
auftreten (in einem Bereich von ca. 230 bis 310 Grad), da es aufgrund des Polaritätseffektes bei
einer Spitze-Platte-Anordnung bei einer negativ geladenen Spitze leichter zu Entladungen
kommt, damit treten sie nur im Maximum der negativen Halbwelle auf, solange die Spannung
höher ist als die Zündspannung für Koronaentladungen ist.

Bild 5: Phasenlage der Teilentladungsimpulse für die Spitze-Platte-Anordnung

4.2.2 Gleitanordnung
Anhand des Bildes sieht man, dass bei der Gleitanordnung sowohl in der negativen als auch in
der positiven Halbwelle Entladungen auftreten. Sie treten hauptsächlich im Bereich von -45 bis
90 Grad und 130-180 Grad auf. Was einen Phasenversatz von Strom und Spannung von ca. 45
Grad bedeutet. „Oberflächenentladungen sind bei erhöhter Spannung durch unregelmäßige und
intensive Streamer-Entladungen erkennbar.“ [2] Weiterhin erkennt man, dass zu Scheitelwert die
Intensität der Impulse Steigt, was typisch für Gleitentladungen ist. Zudem zeigt sich ein geringer
Ausschlag in der negativen Halbwelle, da auch hier der Polaritätseffekt eintritt.

Bild 6: Phasenlage der Teilentladungsimpulse für die Gleitanordnung

18
4.2.3 Spaltanordnung
Im Bild zeigt sich, dass die Entladungen in den Bereichen von 0 bis 80 Grad und 180 bis 260
Grad auftreten. Mit einem Phasenversatz von Strom und Spannung von ungefähr 45 Grad. Im
Allgemeinen ist zu sagen, dass für die Spaltanordnung ein kapazitives Ersatzschaltbild
verwendet werden kann. Bei der Spaltanordnung zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei der
Gleitanordnung, da die Impulse sowohl in der positiven, als auch in der negativen Halbwelle
auftreten, weil wenn die Hohlraumspannung die Zündspannung erreicht kommt es zur
Entladung und es kommt zur Nachladung über den kapazitiven Verschiebungsstrom, was eine
Verschiebung der Entladungen in der Spannungskurve zur Folge hat. In der darauffolgenden
Halbwelle kommt es zum frühzeitigen Erreichen der Zündspannung für Entladungen, welche
sogar schon vor dem Nulldurchgang der Spannung auftreten können, wie im Bild zu erkennen
ist.

Bild 7: Phasenlage der Teilentladungsimpulse für die Spaltanordnung

4.2.4 Vergleich der Anordnungen


Die Koronaentladungen aus Bild 5 treten nur in der negativen Halbwelle auf, da sie aufgrund
des Polaritätseffektes dort eine geringere Zündspannung haben, wenn man die Spannung
weiter erhöht hätte würden auch Entladungen in der positiven Halbwelle auftreten. Anders als
bei der Spitze-Platte-Anordnung treten bei der Gleitanordnung Gleitentladungen auf, welche
sich häufig von Elektrodenkanten ausbilden, dabei ist ihr Einsatz von der Höhe der Spannung
abhängig. Außerdem wird aufgrund der steigenden Halbwellen die Spannung größer, was die
Länge der „Streamer“ und die Intensität der Teilentladungen vergrößert, zudem ergibt sich
durch den Einsatz einer Elektrode ein Polaritätseffekt. Bei der Spaltanordnung kommt es
aufgrund der oben beschriebenen Eigenschaften zu Entladungen in beiden Halbwellen, jedoch
liegt anders als bei den anderen Anordnungen hier kein Polaritätseffekt vor und es kommt durch
den kapazitiven Strom zu Entladungen die leicht verschoben sind und somit nicht im Maximum
der Spannung auftreten. Weiterhin zeigt sich das die Stärke der Entladungen im der Gleit- und
Spaltanordnung weit streuen, während die Entladungen der Spitz-Platte-Anordnung relativ
gleiche Werte annehmen, da es sich dort um Koronaentladungen handelt.

19
5 Zusammenfassung
Anhand der Versuche und deren Auswertung, zeigt sich wie Teilentladungen entstehen, bzw.
wie man sie verhindern kann. Außerdem erkennt man gut die physikalischen Unterschiede der
jeweiligen Anordnungen und kann daraus die Vor- und Nachteile ableiten.

20
6 Literaturverzeichnis
[1] Prof. Dr. techn. Kornhuber S., Hochschule Zittau/Görlitz, “Versuch:
Teilentladungsmesstechnik“

[2] Küchler, Andreas; Hochspannungstechnik/ 3. Auflage. Berlin: Springer 2009 - 978-3-


540-78412-8

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