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Dekubitus Eggenfelden PDF
Dekubitus Eggenfelden PDF
de/vitaliy_melnik
4. Pflegefachmesse Rottal/Inn, 28.04.2018
SchlossÖkonomie Gern, Eggenfelden
Dekubitus
(Panfil E.M., Schröder G.(2015): Pflege von Menschen mit chronischen Wunden, S.198)
Julian-Anselm Bayer M.A. | Bildungsreferent | j.bayer@dbfk.de 12
Dekubitusentstehung – Risikofaktor Reibung
• Abzugrenzen von der Scherung ist die Reibung!
• Reibung entsteht zwischen zwei sich berührenden
unterschiedlichen Oberflächen (z.B. Haut und Bettlaken)
• Reibung führt nicht direkt zu einem Dekubitus, kann jedoch
die Epidermis schädigen und das Dekubitusrisiko erhöhen!
(Panfil E.M., Schröder G.(2015): Pflege von Menschen mit chronischen Wunden, S.193)
Julian-Anselm Bayer M.A. | Bildungsreferent | j.bayer@dbfk.de 26
Abgrenzung zu Hautläsionen anderer Ursache
Parameter Dekubitus Feuchtigkeitswunde
Hauptursache
Hauptlokalisation
Aussehen der
Wunde
Umgebende Haut
(Panfil E.M., Schröder G.(2015): Pflege von Menschen mit chronischen Wunden, S.193)
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Abgrenzung zu Hautläsionen anderer Ursache
Parameter Dekubitus Feuchtigkeitswunde
Hauptursache Druck und/oder Scherkräfte Feuchtigkeit und Reibung
Hauptlokalisation
Aussehen der
Wunde
Umgebende Haut
(Panfil E.M., Schröder G.(2015): Pflege von Menschen mit chronischen Wunden, S.193)
Julian-Anselm Bayer M.A. | Bildungsreferent | j.bayer@dbfk.de 28
Abgrenzung zu Hautläsionen anderer Ursache
Parameter Dekubitus Feuchtigkeitswunde
Hauptursache Druck und/oder Scherkräfte Feuchtigkeit und Reibung
Hauptlokalisation Über Knochenvorsprüngen In Hautfalten
(z.B.: Kreuzbein) (z.B.: Steißbein)
Aussehen der
Wunde
Umgebende Haut
(Panfil E.M., Schröder G.(2015): Pflege von Menschen mit chronischen Wunden, S.193)
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Abgrenzung zu Hautläsionen anderer Ursache
Parameter Dekubitus Feuchtigkeitswunde
Hauptursache Druck und/oder Scherkräfte Feuchtigkeit und Reibung
Hauptlokalisation Über Knochenvorsprüngen In Hautfalten
(z.B.: Kreuzbein) (z.B.: Steißbein)
Aussehen der Schlecht durchblutet, tief Gut durchblutet,
Wunde oberflächlich
Umgebende Haut
(Panfil E.M., Schröder G.(2015): Pflege von Menschen mit chronischen Wunden, S.193)
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Abgrenzung zu Hautläsionen anderer Ursache
Parameter Dekubitus Feuchtigkeitswunde
Hauptursache Druck und/oder Scherkräfte Feuchtigkeit und Reibung
Hauptlokalisation Über Knochenvorsprüngen In Hautfalten
(z.B.: Kreuzbein) (z.B.: Steißbein)
Aussehen der Schlecht durchblutet, tief Gut durchblutet,
Wunde oberflächlich
Umgebende Haut Nicht direkt betroffen Direkt betroffen
(Panfil E.M., Schröder G.(2015): Pflege von Menschen mit chronischen Wunden, S.193)
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Abgrenzung zu Hautläsionen anderer Ursache
Inkontinenz-assoziierte Dermatitis (IAD):
• Auslöser für die IAD sind Stuhl- und/oder Urininkontinenz
• Der im Urin entstandene Ammoniak schädigt die
Schutzbarriere der Epidermis
• Die Folge sind Entzündungszeichen wie Rötung (wegdrückbar),
Mazeration und Ekzeme
• Sichtbar sind oberflächliche, nässende Wunden mit diffusen,
unscharfen Rändern
• Die IAD begünstigt u.U. die Entstehung eines Dekubitus
(Panfil E.M., Schröder G.(2015): Pflege von Menschen mit chronischen Wunden, S.226)
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Risikoermittlung – Dekubitusrisikoskalen
• International gibt es mehr als 40 verschiedene Skalen, mit denen
das Dekubitusrisiko eingeschätzt werden kann ( McGough, 1999)
• Inzwischen weiß man, dass mehr als 100 Faktoren bei der
Dekubitusentstehung eine Rolle spielen (Gosnell, zit. In Halfens,
2000)
• Es ist nicht bekannt, wie groß der Einfluss der einzelnen Faktoren
genau ist und wie er sich ändert, wenn verschiedene Faktoren
zusammen auftreten (Defloor 1999; Halsfens, 2000)
(Panfil E.M., Schröder G.(2015): Pflege von Menschen mit chronischen Wunden, S.227)
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Risikoermittlung – Dekubitusrisikoskalen
• Aus praktischen Gründen können nicht alle Risikofaktoren in einer
einzelnen Skala erfasst werden, somit kann keine Skala das
Dekubitusrisiko zu 100 % genau bestimmen
• Die Anwendung eines spezifischen standardisierten
Assessmentinstruments zur Erfassung des Dekubitusrisikos bei
Kindern als auch bei Erwachsenen wird vom NES
Dekubitusprophylaxe in der Pflege (2017) nicht empfohlen!
(Panfil E.M., Schröder G.(2015): Pflege von Menschen mit chronischen Wunden, S.233-234)
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Risikoermittlung – klinische Einschätzung
• Der NES Dekubitusprophylaxe in der Pflege (DNQP) empfiehlt,
zur Einschätzung des Dekubitusrisikos eine systematische
Einschätzung auf Grundlage des klinischen Urteils der
Pflegefachkraft durchzuführen
• Die Pflegefachkraft hat bei allen pflegerisch zu versorgenden
Personen, zu Beginn des Pflegeprozesses, eine
Dekubitusrisikoeinschätzung vorzunehmen. Hierbei wird ein
Vorgehen in zwei Schritten empfohlen:
(Panfil E.M., Schröder G.(2015): Pflege von Menschen mit chronischen Wunden, S.238)
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Prophylaxe und Kausaltherapie
• Zentrales Ziel sowohl der Dekubitusprophylaxe, als auch der
Kausaltherapie stellt die Druckentlastung (Vermeidung/Reduktion
von Druckeinwirkung) dar
• Besteht bereits ein Dekubitus, wird dieser ohne die Beseitigung des
Auflagedrucks nicht abheilen
• Man kann zwischen Druckentlastung und Druckverteilung
unterscheiden, wobei die Druckentlastung die wirkungsvollste Art
darstellt, einen Dekubitus zu therapieren, bzw. diesem vorzubeugen
Druckentlastung Druckverteilung
Lagerungsart Makrolagerung Mikrolagerung
Wirkprinzip Bestimmte Areale Oberflächenvergrößerung
werden zu Lasten (Auflage) durch Einsinken
anderer Körperregionen mit nachfolgender
von Druck befreit Druckverteilung
Hilfsmittel/ Druckentlastung mittels Druckverteilung mittels
Maßnahmen Freilagerung und/oder Mikrolagerung und/oder
Wechseldruckmatratze tieferes Einsinken in
Matratze/weiche Unterlage
(Panfil E.M., Schröder G.(2015): Pflege von Menschen mit chronischen Wunden, S.207)
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Unterschiede Makro- und Mikrolagerung
Makrolagerung Mikrolagerung
Größe der Große Bewegungen Kleine Bewegungen
Bewegungen
Bewegungs- Individuelle Intervalle Mehrmals pro Stunde
intervalle (individueller
Bewegungsplan)
Druckentlastung Regional vollständig Keine vollständige
druckentlastet Druckentlastung, nur
Druckverteilung
Pflegeaufwand Evtl. sind mehrere Gering
Pflegepersonen nötig
(Panfil E.M., Schröder G.(2015): Pflege von Menschen mit chronischen Wunden, S.208)
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Prophylaxe und Kausaltherapie
Erreicht werden kann die Druckentlastung (Vermeidung bzw.
Reduktion von Druckeinwirkungen) durch folgende vier Kategorien
von Pflegeinterventionen:
1. Förderung der Eigenbewegung des Patienten
2. Sicherstellung angemessener Körperpositionen und regelmäßiger
Positionswechsel bei unzureichender Eigenbewegung
3. Vollständige Entlastung (Freilagerung) stark gefährdeter
Körperstellen
4. Vermeidung/Reduktion der therapiebedingten Einwirkung von
Druck und Scherkräften
(DNQP (2017): Expertenstandard Dekubitusprophylaxe in der Pflege. S. 33)
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1. Förderung der Eigenbewegung des Patienten
(Panfil E.M., Schröder G.(2015): Pflege von Menschen mit chronischen Wunden, S.210)
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Welche Maßnahmen ergreifen Sie, wenn
der Patient die Lagerung/Positionierung
verweigert?
1. Dokumentation, dass die geplante Maßnahme nicht durchgeführt werden
konnte
2. Ursache klären, warum die Maßnahme nicht durchgeführt werden konnte
3. Alternative Maßnahmen überlegen und durchführen (z.B. zwischendurch
Mikrolagerung)
4. Druckverteilende Systeme einsetzten, sofern diese noch nicht im Einsatz
sind
5. Arzt informieren, dass möglicherweise ein höheres Dekubitusrisiko droht
(und dokumentieren)
Sinnvoll ist es ebenso, frühzeitig mit den Angehörigen zu sprechen um evtl.
gerichtliche Klagen zu vermeiden