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DIN EN 60336:2006-09

Nationales Vorwort
Diese Norm enthält die deutsche Übersetzung der Europäischen Norm EN 60336:2005, in die die Internatio-
nale Norm IEC 60336:2005 „Medical electrical equipment – X-ray tube assemblies for medical diagnosis –
Characteristics of focal spots“ unverändert übernommen wurde.

Das Corrigendum 1:2006-05 wurde in die Norm eingearbeitet. Die betreffende Stelle im Anhang B ist mit einer
senkrechten Linie am Seitenrand gekennzeichnet.

Dieses Dokument wurde vom Unterkomitee SC 62B „Diagnostische bildgebende Geräte“ der Internationalen
Elektrotechnischen Kommission (IEC), dessen Sekretariat von der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik
Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE gehalten wird, erarbeitet.

Das zuständige deutsche Gremium ist der DKE/NAR-Gemeinschaftsausschuss GA 6 „Bildgebende


Systeme“ des Normenausschusses Radiologie (NAR) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. in Arbeits-
gemeinschaft mit der Deutschen Röntgengegesellschaft und der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik
Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE und in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für
Nuklearmedizin e. V. (DGN), der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik e. V. (DGMP) und der
Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie e. V. (DEGRO).

Das Komitee IEC SC 62B hat entschieden, dass diese Veröffentlichung der Internationalen Norm
IEC 60336:2005 bis 2009-12 unverändert bleibt. Zu diesem Zeitpunkt wird auf Entscheidung des Komitees die
Veröffentlichung

 wieder bestätigt;

 zurückgezogen;

 ersetzt durch eine überarbeitete Ausgabe oder

 ergänzt.

In dieser Norm werden Begriffe, die in KAPITÄLCHEN geschrieben sind, benutzt, wie sie in IEC 60788 und in
Abschnitt 3 dieser Norm definiert sind. Wo ein definierter Begriff zur Charakterisierung eines anderen definier-
ten oder nicht definierten Begriffes genutzt wird, wird er nicht in KAPITÄLCHEN geschrieben. Es sei denn, der so
qualifizierte Begriff wird definiert oder anerkannt als ein „abgeleiteter Begriff ohne Definition“.

Für das Verständnis der gesamten Norm ist der informative Anhang C „Historie“ von besonderer Bedeutung.
Insbesondere die Tabelle C.1 enthält Informationen zur Orientierung in dieser Norm.

Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Texte dieses Dokuments Patentrechte berühren können.
Die IEC ist nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu identifizieren.

2
DIN EN 60336:2006-09

Änderungen

Gegenüber DIN EN 60336:1996-04 wurden folgende Änderungen vorgenommen:

a) Toleranzangaben wurden ergänzt;

b) die Linienbildfunktion wurde als Grundlage für die Bestimmung der Größe eines Brennfleckes festgelegt;

c) verzerrte Brennflecke werden nicht mehr berücksichtigt;

d) der Bereich von Werten, der zur Charakterisierung eines Brennfleckwertes gehörte, wurde durch einen
maximal zulässigen Wert ersetzt;

e) es werden unter der Voraussetzung der Gleichwertigkeit zu den Methoden dieser Norm auch andere
Messmethoden für die Brennfleckgröße zugelassen.

Frühere Ausgaben

DIN 6823:1962-05, 1968-01

DIN 6823-1:1979-12, 1983-07

DIN 6823-2:1979-12, 1983-07, 1991-02

DIN 6823-3:1981-08, 1983-07

DIN EN 60336:1996-04

3
DIN EN 60336:2006-09

— Leerseite —

4
EUROPÄISCHE NORM EN 60336
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE Juli 2005
ICS 11.040.50

Deutsche Fassung

Medizinische elektrische Geräte –


Röntgenstrahler für medizinische Diagnostik –
Kennwerte von Brennflecken
(IEC 60336:2005)

Medical electrical equipment – Appareils électromédicaux –


X-ray tube assemblies for medical Gaines équipées pour diagnostic médical -
diagnosis – Caractéristiques des foyers
Characteristics of focal spots (CEI 60336:2005)
(IEC 60336:2005)

Diese Europäische Norm wurde von CENELEC am 2005-06-01 angenommen. Die CENELEC-Mitglieder
sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind,
unter denen dieser Europäische Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist.

Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben
sind beim Zentralsekretariat oder bei jedem CENELEC-Mitglied auf Anfrage erhältlich.

Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine
Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CENELEC-Mitglied in eigener Verantwortung durch
Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Zentralsekretariat mitgeteilt worden ist, hat den
gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

CENELEC-Mitglieder sind die nationalen elektrotechnischen Komitees von Belgien, Dänemark,


Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen,
Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, der Schweiz,
der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn, dem Vereinigten Königreich
und Zypern.

CENELEC
Europäisches Komitee für Elektrotechnische Normung
European Committee for Electrotechnical Standardization
Comité Européen de Normalisation Electrotechnique

Zentralsekretariat: rue de Strassart 35, B - 1050 Brüssel

© 2005 CENELEC - Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren,
sind weltweit den Mitgliedern von CENELEC vorbehalten.
Ref. Nr. EN 60336:2005 D
EN 60336:2005 (D)

Inhalt

Seite

Vorwort ................................................................................................................................................................5
1 Anwendungsbereich .............................................................................................................................6
2 Normative Verweisungen......................................................................................................................6
3 Begriffe ...................................................................................................................................................6
4 Festlegungen für die Auswertung von Brennfleck-Kennwerten ......................................................6
4.1 Angabe der Brennfleck-Kennwerte......................................................................................................6
4.2 Längsachse eines RÖNTGENSTRAHLERS ................................................................................................6
4.3 REFERENZACHSE eines RÖNTGENSTRAHLERS ...........................................................................................7
4.4 Auswertungsrichtung für die Brennflecklänge ..................................................................................7
4.5 Auswertungsrichtung für die Brennfleckbreite ..................................................................................7
5 Aufbau der Brennfleckkamera..............................................................................................................7
5.1 Überblick.................................................................................................................................................7
5.2 Messvorrichtungen................................................................................................................................7
5.2.1 SPALTBLENDENKAMERA ............................................................................................................................7
5.2.2 LOCHBLENDENKAMERA ..............................................................................................................................8
5.2.3 RÖNTGENFILM ...........................................................................................................................................9
5.3 Messaufbau ............................................................................................................................................9
5.3.1 Position der Spalt- oder Lochblende senkrecht zur REFERENZACHSE ...............................................9
5.3.2 Position der Spalt- oder Lochblende längs der REFERENZACHSE.................................................... 10
5.3.3 Ausrichtung der Schlitz- oder Lochblende ...................................................................................... 11
5.3.4 Position des RÖNTGENFILMS ................................................................................................................ 12
5.4 Messfehler durch den Kameraaufbau .............................................................................................. 12
6 Anfertigung von RADIOGRAMMEN ........................................................................................................ 12
6.1 Überblick.............................................................................................................................................. 12
6.2 Aufnahmebedingungen...................................................................................................................... 12
6.2.1 BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUFNAHMEN und BRENNFLECK-LOCHBLENDENAUFNAHMEN ...................... 12
6.2.2 RÖNTGENSTRAHLER ............................................................................................................................... 12
6.2.3 RÖNTGENRÖHREN-BELASTUNGSFAKTOREN ............................................................................................. 13
6.2.4 Spezielle RÖNTGENRÖHREN-BELASTUNGSFAKTOREN ............................................................................ 13
6.2.5 Besondere Anordnungen................................................................................................................... 13
6.3 Erstellung von BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUFNAHMEN oder BRENNFLECK-
LOCHBLENDENAUFNAHMEN ..................................................................................................................... 13
6.3.1 Erstellung von BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUFNAHMEN.................................................................... 13
6.3.2 Erstellung von BRENNFLECK-LOCHBLENDENAUFNAHMEN ..................................................................... 14
6.3.3 Belichtung des RÖNTGENFILMS ........................................................................................................... 14
6.4 Angaben zur Einhaltung der Norm ................................................................................................... 14
7 Ermittlung der LINIENBILDFUNKTION ..................................................................................................... 14
7.1 Übersicht ............................................................................................................................................. 14
7.2 Messvorrichtung und Messaufbau ................................................................................................... 14
7.3 Messung der Dichteverteilung .......................................................................................................... 15
7.4 Bestimmung der LINIENBILDFUNKTION ................................................................................................. 15
7.5 Angaben zur Einhaltung der Norm ................................................................................................... 16
8 Bestimmung der Brennfleck-Abmessungen.................................................................................... 16
8.1 Überblick.............................................................................................................................................. 16
8.2 Messung und Bestimmung................................................................................................................ 16
8.3 Spezifizierte BRENNFLECK-NENNWERTE ............................................................................................... 17

2
EN 60336:2005 (D)

8.3.1 Nennwerte ............................................................................................................................................17


8.3.2 Tatsächliche Werte..............................................................................................................................17
8.4 Angabe der Übereinstimmung ...........................................................................................................19
8.5 Kennzeichnung der Übereinstimmung mit dieser Norm.................................................................19
9 Ermittlung der MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTION .......................................................................19
9.1 Überblick ..............................................................................................................................................19
9.2 Spezifizierte MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTION ...........................................................................19
9.3 Berechnung der MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTION ....................................................................20
9.3.1 Berechnung für die theoretische Vergrößerung unendlich ............................................................20
9.3.2 Berechnung für die Standardvergrößerung .....................................................................................20
9.3.3 Berechnung für endliche Vergrößerung ...........................................................................................20
9.3.4 Darstellung der MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTION .....................................................................21
9.4 Bewertung zur Einhaltung der Norm für die MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTION ......................21
9.5 Angabe der Übereinstimmung ...........................................................................................................21
10 BRENNFLECK-STERNAUFNAHMEN ............................................................................................................21
10.1 Überblick ..............................................................................................................................................21
10.2 Messvorrichtung..................................................................................................................................22
10.2.1 STERNTESTKAMERA ................................................................................................................................22
10.2.2 RÖNTGENFILM .........................................................................................................................................22
10.2.3 Position der STERNTESTKAMERA senkrecht zur REFERENZACHSE.......................................................22
10.2.4 Position des Sterns in REFERENZRICHTUNG ........................................................................................23
10.2.5 Ausrichtung des STERNS .....................................................................................................................23
10.2.6 Position des RÖNTGENFILMS.................................................................................................................23
10.2.7 Betriebsbedingungen..........................................................................................................................24
10.2.8 Anfertigung der BRENNFLECK-STERNAUFNAHME ..................................................................................24
10.2.9 Angabe der Übereinstimmung ...........................................................................................................24
11 STERNTESTAUFLÖSUNG ...........................................................................................................................24
11.1 Überblick ..............................................................................................................................................24
11.2 Spezifizierte STERNTESTAUFLÖSUNG.....................................................................................................25
11.3 Messung ...............................................................................................................................................25
11.4 Bestimmung der STERNTESTAUFLÖSUNG .............................................................................................25
11.4.1 Bestimmung der Vergrößerung .........................................................................................................25
11.4.2 STERNTESTAUFLÖSUNG bei Standardvergrößerung ............................................................................25
11.4.3 STERNTESTAUFLÖSUNG für endliche Vergrößerung ............................................................................26
11.4.4 Angabe der STERNTESTAUFLÖSUNG ......................................................................................................26
11.5 Auswertung und Angabe der Übereinstimmung .............................................................................27
11.5.1 Bewertung der Übereinstimmung......................................................................................................27
11.5.2 Angabe der Übereinstimmung ...........................................................................................................27
12 BLOOMING-WERT ....................................................................................................................................27
12.1 Überblick ..............................................................................................................................................27
12.2 Bestimmung des BLOOMING-WERTES ..................................................................................................27
12.3 Bewertung und Angabe der Übereinstimmung................................................................................28
12.3.1 Bewertung zur Einhaltung der Norm.................................................................................................28
12.3.2 Angabe der Übereinstimmung ...........................................................................................................28
13 Andere Messverfahren........................................................................................................................29
Anhang A (informativ) Ausrichtung zur REFERENZACHSE...............................................................................30
Anhang B (informativ) Anwendung digitaler Röntgenbilddetektoren
zur Ermittlung der Brennfleck-Kennwerte.........................................................................................32
Anhang C (informativ) Historie ........................................................................................................................33
C.1 Einführung ...........................................................................................................................................33
C.2 Die erste Ausgabe (1970)....................................................................................................................33
C.3 Die zweite Ausgabe (1982)..................................................................................................................33
C.4 Dritte Ausgabe (1993)..........................................................................................................................34
C.5 Der Faktor 0,7 und die asymmetrischen Bereiche...........................................................................34
C.6 Die vierte Ausgabe ..............................................................................................................................36

3
EN 60336:2005 (D)

Literaturhinweise ............................................................................................................................................. 38
Verzeichnis der definierten Begriffe .............................................................................................................. 39
Anhang ZA (normativ) Normative Verweisungen auf internationale Publikationen
mit ihren entsprechenden europäischen Publikationen................................................................. 41

Bilder

Bild 1 — Wesentliche Abmessungen der Spaltblende ........................................................................................ 8


Bild 2 — Wesentliche Abmessungen der Lochblende......................................................................................... 9
Bild 3 — Position der Mitte von Spalt- oder Lochblende (im Bild mit x markiert)
relativ zur REFERENZACHSE ......................................................................................................................... 10
Bild 4 — Wichtige Abmessungen und -ebenen ................................................................................................. 11
Bild 5 — Ausrichtung des Densitometerschlitzes .............................................................................................. 15
Bild 6 — LINIENBILDFUNKTION ............................................................................................................................. 17
Bild 7 — Wesentliche Abmessungen der STERNTESTKAMERA ........................................................................... 22
Bild 8 — Wesentliche Abmessungen für Sternaufnahmen................................................................................ 23
Bild 9 — Schematische Darstellung der Bereiche minimaler Modulation ......................................................... 25
Bild A.1 — REFERENZACHSE und Bewertungsrichtung....................................................................................... 30
Bild A.2 — Projektion des ELEKTRONISCHEN BRENNFLECKS auf den BILDAUFFANGBEREICH ................................ 31
Bild C.1 — LINIENBILDFUNKTION für eine typische RÖNTGENRÖHRE mit kleinem BRENNFLECK (< 0,3 mm) ......... 34
Bild C.2 — LINIENBILDFUNKTION für eine typische RÖNTGENRÖHRE mit großem BRENNFLECK (! = 0,3) ............. 35
Bild C.3 — Die zur LINIENBILDFUNKTION in Bild C.2 gehörige MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTION ............... 35

Tabellen

Tabelle 1 — Vergrößerung für Brennfleckaufnahmen....................................................................................... 12


Tabelle 2 — RÖNTGENRÖHREN-BELASTUNGSFAKTOREN ...................................................................................... 13
Tabelle 3 — Maximal zulässige BRENNFLECKABMESSUNGEN für BRENNFLECK-NENNWERTE ............................... 18
Tabelle 4 — Standardvergrößerungen für MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTIONEN ....................................... 20
Tabelle 5 — Standardvergrößerungen für STERNTESTAUFLÖSUNG .................................................................... 26
Tabelle 6 — RÖNTGENRÖHREN-BELASTUNGSFAKTOREN zur Bestimmung des BLOOMING-WERTES ..................... 28
Tabelle C.1 — Methoden zur Bewertung von spezifischen Eigenschaften des BRENNFLECKS ......................... 37

4
EN 60336:2005 (D)

Vorwort
Der Text des Schriftstücks 62B/554/FDIS, zukünftige 4. Ausgabe von IEC 60336, ausgearbeitet von dem
SC 62B „Diagnostic imaging equipment“ des IEC TC 62 „Electrical equipment in medical practice“, wurde der
IEC-CENELEC Parallelen Abstimmung unterworfen und von CENELEC am 2005-06-01 als EN 60336
angenommen.

Diese Europäische Norm ersetzt EN 60336:1995.

Nachstehende Daten wurden festgelegt:

– spätestes Datum, zu dem die EN auf nationaler Ebene


durch Veröffentlichung einer identischen nationalen Norm
oder durch Anerkennung übernommen werden muss (dop) 2006-03-01
– spätestes Datum, zu dem nationale Normen, die der EN
entgegenstehen, zurückgezogen werden müssen (dow) 2008-06-01

Der Anhang ZA wurde von CENELEC hinzugefügt.

Anerkennungsnotiz
Der Text der Internationalen Norm IEC 60336:2005 wurde von CENELEC ohne irgendeine Abänderung als
Europäische Norm angenommen.

In der offiziellen Fassung ist unter „Literaturhinweise“ zu der aufgelisteten Norm die nachstehende Anmerkung
einzutragen:
IEC 60601-2-28 ANMERKUNG Harmonisiert als EN 60601-2-28:1993 (nicht modifiziert).

5
EN 60336:2005 (D)

1 Anwendungsbereich
Diese Internationale Norm gilt für BRENNFLECKE von RÖNTGENSTRAHLERN für die medizinische Diagnostik, die
bis einschließlich 200 kV betrieben werden.

Diese Internationale Norm beschreibt Messverfahren zur Ermittlung der Kennwerte von Brennflecken und wie
die Einhaltung dieser Norm angegeben wird.

2 Normative Verweisungen
Die folgenden Normen enthalten Festlegungen, die durch die Verweisung in diesem Text auch für diese
Internationale Norm gelten. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung waren die angegebenen Ausgaben gültig. Alle
Normen unterliegen der Überarbeitung. Vertragspartnern, deren Vereinbarungen auf dieser Internationalen
Norm basieren, wird empfohlen, nach Möglichkeit die neuesten Ausgaben der nachfolgend aufgeführten
Normen anzuwenden. IEC- und ISO-Mitglieder verfügen über Verzeichnisse der gegenwärtig gültigen Inter-
nationalen Normen.

IEC 60417-DB:2002, Graphical symbols for use on equipment1)

IEC 60613, Electrical, thermal and loading characteristics of rotating X-ray tubes for medical diagnosis

IEC 60788:1984, Medical radiology – Terminology

3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die Begriffe nach IEC 60788 sowie der folgende Begriff.

3.1
Sterntestauflösung
Kennwert des BRENNFLECKS einer RÖNTGENRÖHRE; höchste Ortsfrequenz die unter spezifischen Mess-
bedingungen aufgelöst werden kann

NATIONALE ANMERKUNG Es müsste „niedrigste Ortsfrequenz, die nicht aufgelöst werden kann“ heißen.

4 Festlegungen für die Auswertung von Brennfleck-Kennwerten

4.1 Angabe der Brennfleck-Kennwerte

Die Kennwerte eines BRENNFLECKS müssen für zwei senkrecht aufeinander stehende Richtungen, der Länge
und Breite, angegebenen werden. Das ist in Bild A.1 dargestellt.

4.2 Längsachse eines RÖNTGENSTRAHLERS

Im Allgemeinen kann die Längsachse eindeutig bestimmt werden. Falls der RÖNTGENSTRAHLER keine erkenn-
bare Längsachse hat oder wenn sie vom HERSTELLER anders spezifiziert ist, muss die Längsachse zusammen
mit den Kennwerten des BRENNFLECKS angegeben werden.

1) „DB“ bezieht sich auf die Online-Datenbank der IEC.

6
EN 60336:2005 (D)

4.3 REFERENZACHSE eines RÖNTGENSTRAHLERS

Falls nicht anders spezifiziert, ist die REFERENZACHSE senkrecht zur Längsachse des RÖNTGENSTRAHLERS. Sie
geht durch den Mittelpunkt des OPTISCHEN BRENNFLECKS und schneidet die Längsachse des RÖNTGEN-
STRAHLERS.

4.4 Auswertungsrichtung für die Brennflecklänge

Die Auswertungsrichtung für die Brennflecklänge steht senkrecht zur REFERENZACHSE und liegt in der Ebene,
welche durch die REFERENZACHSE und die Längsachse gegeben ist.

4.5 Auswertungsrichtung für die Brennfleckbreite

Die Auswertungsrichtung für die Brennfleckbreite steht senkrecht zur Längsachse und zur REFERENZACHSE.

5 Aufbau der Brennfleckkamera

5.1 Überblick

Dieser Abschnitt behandelt die Anforderungen an den Aufbau einer Kamera zur Herstellung von BRENNFLECK-
SPALTBLENDENAUFNAHMEN, die zur Bestimmung der BRENNFLECKABMESSUNGEN entsprechend Abschnitt 8 und
zur Bestimmung der MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTION entsprechend Abschnitt 9 benutzt werden muss.

Dieser Abschnitt behandelt auch die Anforderungen an den Aufbau einer Kamera für BRENNFLECK-LOCH-
BLENDENAUFNAHMEN.

5.2 Messvorrichtungen

5.2.1 SPALTBLENDENKAMERA

Die Blende der SPALTBLENDENKAMERA muss aus Materialien mit hohen Schwächungseigenschaften hergestellt
sein und muss Abmessungen nach Bild 1 haben.

Geeignete Materialien sind z. B.

 Wolfram;

 Tantal;

 Gold mit 10 % Platin;

 Wolfram mit 10 % Rhenium;

 Platin mit 10 % Iridium.

7
EN 60336:2005 (D)

Maße in mm
nicht maßstabsgerecht
Legende
1 Symmetrieachse

Bild 1 — Wesentliche Abmessungen der Spaltblende

5.2.2 LOCHBLENDENKAMERA

Die Blende der LOCHBLENDENKAMERA muss aus Materialien mit hohen Schwächungseigenschaften hergestellt
sein und sie muss Abmessungen nach Bild 2 haben.

Geeignete Materialien sind z. B.

 Wolfram;
 Tantal;
 Gold mit 10 % Platin;
 Wolfram mit 10 % Rhenium;
 Platin mit 10 % Iridium.

8
EN 60336:2005 (D)

Maße in mm
nicht maßstabsgerecht

Legende
1 Symmetrieachse

Bild 2 — Wesentliche Abmessungen der Lochblende

5.2.3 RÖNTGENFILM

BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUFNAHMEN oder BRENNFLECK-LOCHBLENDENAUFNAHMEN müssen mit feinkörnigem


RÖNTGENFILM ohne VERSTÄRKUNGSFOLIE ausgeführt werden, z. B. mit Dental-Röntgenfilm.

5.3 Messaufbau

5.3.1 Position der Spalt- oder Lochblende senkrecht zur REFERENZACHSE

Die Mitte der Spalt- oder Lochblende muss innerhalb von ± 0,2 mm (je 100 mm Abstand von m) zur
REFERENZACHSE positioniert sein, so wie in Bild 3 dargestellt.

9
EN 60336:2005 (D)

Maße in mm

Legende
1 Optischer Brennfleck
2 Referenzebene
3 Eingangsebene der Spalt- oder Lochblende
4 Bildauffangbereich
5 Blendenmitte
6 Referenzachse
a je 100 mm

Bild 3 — Position der Mitte von Spalt- oder Lochblende (im Bild mit x markiert)
relativ zur REFERENZACHSE

5.3.2 Position der Spalt- oder Lochblende längs der REFERENZACHSE

Die Eingangsebene der Spalt- oder Lochblende muss in einem solchen Abstand von der REFERENZEBENE
platziert sein, dass sich die Vergrößerung über den ELEKTRONISCHEN BRENNFLECK in REFERENZRICHTUNG
(siehe Bild 4) um nicht mehr als ± 5 % ändert. Das ist der Fall, wenn

p < 5 mm und k < 5 mm je 100 mm Abstand von m; wobei

k der Abstand ist von der REFERENZEBENE zu dem Bereich des ELEKTRONISCHEN BRENNFLECKS, der am
weitesten von der Spalt- oder Lochblende entfernt ist;

p der Abstand ist von der REFERENZEBENE zu dem Bereich des ELEKTRONISCHEN BRENNFLECKS, der der
Schlitz- oder Lochblende am nächsten ist;

m der Abstand ist von der REFERENZEBENE zur Eingangsebene der Blende;

10
EN 60336:2005 (D)

n der Abstand ist von der Eingangsebene der Blende zum BILDAUFFANGBEREICH;

E die Vergrößerung ist gegeben durch n/m.

Der Abstand zwischen BRENNFLECK und Spalt- oder Lochblende darf nicht kleiner als 100 mm sein.

Legende
1 Optischer Brennfleck
2 Referenzebene
3 Eingangsebene der Spalt- oder Lochblende
4 Bildauffangbereich
5 Referenzachse

Bild 4 — Wichtige Abmessungen und -ebenen

5.3.3 Ausrichtung der Schlitz- oder Lochblende

Der Winkel zwischen Symmetrieachse (siehe Bild 1 und Bild 2) und REFERENZACHSE muss kleiner als 1° sein.

Zur Herstellung eines Paares von BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUFNAHMEN muss die Schlitzblende so aus-
gerichtet sein, dass die Schlitzlänge innerhalb von ± 1° senkrecht zur Auswertungsrichtung steht.

11
EN 60336:2005 (D)

5.3.4 Position des RÖNTGENFILMS

Der RÖNTGENFILM sollte im BILDAUFFANGBEREICH innerhalb ± 1° senkrecht zur REFERENZACHSE und in einem
Abstand zur Eingangsebene der Spalt- oder Lochblende so positioniert werden, dass die entsprechende
Vergrößerung nach Tabelle 1 erreicht wird.

Die Vergrößerung E muss mit einer Genauigkeit von ± 3 % bestimmt werden.

Tabelle 1 — Vergrößerung für Brennfleckaufnahmen

BRENNFLECK-NENNWERT (f)a Vergrößerung (E = n/m)b

f ≤ 0,4 E≥3
0,4 < f < 1,1 E >2
1,1 ≤ f E≥1
a Siehe 8.3.
b Siehe Bild 4.

5.4 Messfehler durch den Kameraaufbau

Der gesamte Messfehler bei der Brennfleckmessung, der vom Aufbau der Brennfleckkamera herrührt, darf
± 5 % nicht überschreiten.

6 Anfertigung von RADIOGRAMMEN

6.1 Überblick

Dieser Abschnitt befasst sich mit der Anfertigung von BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUFNAHMEN und BRENN-
FLECK-LOCHBLENDENAUFNAHMEN.

Ein Verfahren, wie angegeben wird, dass BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUFNAHMEN und BRENNFLECK-LOCH-


BLENDENAUFNAHMEN die Anforderungen dieser Norm einhalten, ist enthalten.

6.2 Aufnahmebedingungen

6.2.1 BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUFNAHMEN und BRENNFLECK-LOCHBLENDENAUFNAHMEN

BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUFNAHMEN und BRENNFLECK-LOCHBLENDENAUFNAHMEN müssen mit einer Brenn-


fleckkamera nach Abschnitt 5 ausgeführt werden. Die Anforderungen zur Bestimmung der Brennfleck-
Abmessungen aus BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUFNAHMEN sind in Abschnitt 8 beschrieben, Anforderungen
zur Bestimmung der MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTION sind in Abschnitt 9 beschrieben.

BRENNFLECK-LOCHBLENDENAUFNAHMEN werden nur verwendet, um die Orientierung, die Symmetrie und die
Intensitätsverteilung des Brennflecks zu zeigen.

6.2.2 RÖNTGENSTRAHLER

Die RÖNTGENRÖHRE muss in einem RÖNTGENRÖHRENGEHÄUSE des Typs eingebaut sein, wie es für den
BESTIMMUNGSGEMÄSSEN GEBRAUCH vorgesehen ist, oder sie muss unter gleichartigen Einbau- und Betrieb-
verhältnissen betrieben werden, sofern diese die Messergebnisse beeinflussen können.

12
EN 60336:2005 (D)

Es darf keine ZUSATZFILTERUNG zur SCHWÄCHUNG der Röntgenstrahlung verwendet werden, es sei denn, es
ist nachgewiesen, dass die ZUSATZFILTERUNG keinen statistisch signifikanten Effekt auf die LINIENBILDFUNKTION
hat. Jedoch müssen alle Materialien, die zum BESTIMMUNGSGEMÄSSEN GEBRAUCH des RÖNTGENSTRAHLERS
gehören, eingebaut sein.

6.2.3 RÖNTGENRÖHREN-BELASTUNGSFAKTOREN

BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUFNAHMEN oder BRENNFLECK-LOCHBLENDENAUFNAHMEN von RÖNTGENSTRAHLERN,


die für die Projektions-Radiographie oder in der COMPUTERTOMOGRAPHIE verwendet werden, müssen mit den
konstanten RÖNTGENRÖHREN-BELASTUNGSFAKTOREN nach Tabelle 2 gemacht werden.

Bei DREHANODENRÖNTGENRÖHREN muss die ANODE mit der höchsten Drehzahl, die in den BELASTUNGSKENN-
WERTEN spezifiziert ist, betrieben werden.

Tabelle 2 — RÖNTGENRÖHREN-BELASTUNGSFAKTOREN

RÖNTGENRÖHREN- Erforderliche
Erforderliche Röntgen-
NENNSPANNUNG RÖNTGENRÖHREN- Aufnahmezeit
röhrenleistung
kV SPANNUNG

RÖNTGENRÖHREN-
U < 75
NENNSPANNUNG
RADIOGRAPHIE
ohne 75 ! U ! 150 75 kV Muss so gewählt 50 % der Eingangs-
COMPUTER- werden, dass die Nennleistung der ANODE,
TOMOGRAPHIE 50 % der optische Dichte erreicht wie in IEC 60613
150 < U ! 200 RÖNTGENRÖHREN- wird, siehe 6.3.3 spezifiziert
NENNSPANNUNG
COMPUTERTOMOGRAPHIE 120 kV

6.2.4 Spezielle RÖNTGENRÖHREN-BELASTUNGSFAKTOREN

Wenn die RÖNTGENRÖHREN-BELASTUNGSFAKTOREN nach Tabelle 2 nicht zu den BELASTUNGSKENNWERTEN der


betreffenden RÖNTGENRÖHRE gehören oder wenn diese auf andere Weise die typischen besonderen
Anwendungen des spezifizierten BESTIMMUNGSGEMÄSSEN GEBRAUCHS nicht abdecken, müssen RÖNTGEN-
RÖHREN-BELASTUNGSFAKTOREN gewählt werden, die diesen Anwendungen entsprechen. In diesen Fällen
müssen die RÖNTGENRÖHREN-BELASTUNGSFAKTOREN, mit denen die BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUFNAHMEN
und BRENNFLECK-LOCHBLENDENAUFNAHMEN hergestellt wurden, zusammen mit diesen Kennwerten angegeben
werden.

In besonderen Fällen kann es zweckmäßig sein, die Kennwerte des BRENNFLECKS für verschiedene RÖNTGEN-
RÖHREN-BELASTUNGSFAKTOREN anzugeben.

6.2.5 Besondere Anordnungen

Wenn zum Zweck der Erstellung geeigneter Brennfleckaufnahmen besondere Anordnungen in der Justage
und der Ausrichtung entweder der SPALTBLENDENKAMERA und des RÖNTGENSTRAHLERS gemacht wurden, oder
wenn spezielle elektrische Bedingungen oder Belastungsbedingungen überwiegen, müssen diese zusammen
mit den Kennwerten angegeben sein.

6.3 Erstellung von BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUFNAHMEN oder BRENNFLECK-


LOCHBLENDENAUFNAHMEN

6.3.1 Erstellung von BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUFNAHMEN

Es muss ein Paar von BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUFNAHMEN mit den Betriebsbedingungen nach 6.2
gemacht werden.

13
EN 60336:2005 (D)

6.3.2 Erstellung von BRENNFLECK-LOCHBLENDENAUFNAHMEN

BRENNFLECK-LOCHBLENDENAUFNAHMEN müssen mit den Betriebsbedingungen nach 6.2 gemacht werden.

6.3.3 Belichtung des RÖNTGENFILMS

Der RÖNTGENFILM muss so belichtet werden, dass nach der Entwicklung eine diffuse örtliche Dichte zwischen
1,0 und 1,4 in den Bereichen der größten Schwärzung erreicht wird. Die Filmschwärzung aufgrund von Film-
schleier und Filmmaterial darf eine diffuse Dichte von 0,25 nicht überschreiten.

6.4 Angaben zur Einhaltung der Norm

Wenn Angaben zur Einhaltung dieser Norm für ein Paar von BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUFNAHMEN oder von
BRENNFLECK-LOCHBLENDENAUFNAHMEN gemacht werden sollen, muss dies wie folgt geschehen:

BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUFNAHMEN mit einer Vergrößerung von ...2) nach IEC 60336 oder BRENNFLECK-
LOCHBLENDENAUFNAHME mit einer Vergrößerung von ...3) nach IEC 60336

und, soweit notwendig Abschnitt

REFERENZACHSE 4.3

BELASTUNGSFAKTOREN 6.2.3

Besondere Anordnungen 6.2.5

Angabe der Längsachse des RÖNTGENSTRAHLERS 4.2

7 Ermittlung der LINIENBILDFUNKTION

7.1 Übersicht

Dieser Abschnitt behandelt die Ermittlung eines Paares von LINIENBILDFUNKTIONEN, die zur Bestimmung der
BRENNFLECKABMESSUNGEN nach Abschnitt 8 und zur Bestimmung der MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTION
nach Abschnitt 9 verwendet werden müssen. Die LINIENBILDFUNKTIONEN müssen von den BRENNFLECK-SPALT-
BLENDENAUFNAHMEN abgeleitet werden.

Zusätzlich ist festgelegt, wie die Einhaltung dieser Norm für ein Paar von BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUF-
NAHMEN anzugeben ist.

7.2 Messvorrichtung und Messaufbau

Die BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUFNAHMEN, die nach Abschnitt 5 und 6 erhalten wurden, müssen mit Hilfe
eines optischen Densitometers abgetastet werden. Der Abtastspalt des optischen Densitometers mit der
Breite b darf nicht breiter sein als die Spaltblende, die zur Herstellung der BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUF-
NAHMEN benutzt wurde.

Die Länge des Abtastspaltes des optischen Densitometers muss so begrenzt sein, dass seine effektive Breite
beff senkrecht zur Richtung des Spaltblendenbildes kleiner ist als das Zweifache seiner Breite b, siehe Bild 5.

2) Verwendete Vergrößerung in Übereinstimmung mit Abschnitt 5.


3) Verwendete Vergrößerung in Übereinstimmung mit Abschnitt 5.

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EN 60336:2005 (D)

beff < 2 b

Legende
1 Längsrichtung des Blendenschlitzes auf das Radiogramm projiziert
2 Richtung der Öffnung des optischen Densitometers
3 Abtastrichtung
Bild 5 — Ausrichtung des Densitometerschlitzes

7.3 Messung der Dichteverteilung

Die Dichteverteilung der BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUFNAHMEN muss senkrecht zu ihrer Längsrichtung auf


halber Länge abgetastet werden. Die Abtastrichtung muss innerhalb von ± 2° senkrecht zur Richtung der
Blende ausgerichtet sein.

Der gesamte abgetastete Bereich, dividiert durch die bei der Aufnahme der BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUF-
NAHMEN verwendete Vergrößerung E, muss mindestens viermal so groß sein wie der maximal erlaubte Wert,
der dem angegebenen BRENNFLECK-NENNWERT entspricht.

Das Ergebnis dieser Messung muss in einer Kurve dargestellt werden, die die Dichte über die Breite des
RADIOGRAMMS zeigt.

7.4 Bestimmung der LINIENBILDFUNKTION

Die Dichtewerte über Unterlage und Schleier müssen mittels einer densitometrischen Eichkurve, welche den
Zusammenhang zwischen Strahlungsintensität und Dichte wiedergibt, in eine Kurve übertragen werden, in der
die lineare Verteilung der Strahlungsintensität über der Breite des RADIOGRAMMS dargestellt ist.

Die Eichkurve muss mit dem gleichen RÖNTGENFILM und unter gleichen Entwicklungsbedingungen erstellt
werden, wie sie für die BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUFNAHME verwendet wurden.

Die LINIENBILDFUNKTION muss von der Kurve abgeleitet werden, bei der die Strahlungsintensität linear über der
Breite des RADIOGRAMMS aufgetragen ist, wobei die Werte der x-Achse durch die Vergrößerung E dividiert
werden, die bei der Anfertigung der BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUFNAHMEN verwendet wurde.

15
EN 60336:2005 (D)

7.5 Angaben zur Einhaltung der Norm

Wenn Angaben zur Einhaltung dieser Norm für die LINIENBILDFUNKTION gemacht werden sollen, dann muss
dies wie folgt geschehen:

LINIENBILDFUNKTION nach IEC 60336

und, soweit notwendig Abschnitt

REFERENZACHSE 4.3

BELASTUNGSFAKTOREN 6.2.3

Besondere Anordnungen 6.2.5

Angabe der Längsachse des RÖNTGENSTRAHLERS 4.2

8 Bestimmung der Brennfleck-Abmessungen

8.1 Überblick

Dieser Abschnitt behandelt die Bestimmung der Brennfleck-Abmessungen auf der Basis eines Paares von
LINIENBILDFUNKTIONEN. Diese Funktionen müssen aus einem Paar von BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUFNAHMEN,
wie in Abschnitt 6 beschrieben, ermittelt werden.

Kriterien für die Einhaltung dieser Norm und die Art wie der BRENNFLECK-NENNWERT nach dieser Norm
anzugeben ist, sind enthalten.

8.2 Messung und Bestimmung

Die tatsächliche Abmessung des BRENNFLECKS muss aus der zugehörigen LINIENBILDFUNKTION nach
Abschnitt 7 bestimmt werden, wobei bei 15 % des Spitzenwertes, wie in Bild 6 dargestellt, gemessen wird.

16
EN 60336:2005 (D)

Legende
1 bei 15 %; tatsächliche Größe
X lineare Verteilung
Y Strahlungsintensität in %
Bild 6 — LINIENBILDFUNKTION

8.3 Spezifizierte BRENNFLECK-NENNWERTE

8.3.1 Nennwerte

Den Brennflecken jedes Typs eines RÖNTGENSTRAHLERS müssen BRENNFLECK-NENNWERTE in folgender


Abstufung zugeordnet sein:

 von 0,1 bis 0,25 in Schritten von 0,05;

 von 0,3 bis 2,0 in Schritten von 0,1 und

 von 2,2 und größer in Schritten von 0,2.

Bei BRENNFLECKEN von RÖNTGENSTRAHLERN, die für spezielle Anwendungen (z. B. CT) spezifiziert sind,
müssen BRENNFLECK-NENNWERTE angegeben werden, die aus einem Wertepaar, z. B. 1,0 × 1,6, bestehen,
wobei sich die erste Zahl auf die Breite des OPTISCHEN BRENNFLECKS in der Richtung senkrecht zur REFERENZ-
ACHSE des RÖNTGENSTRAHLERS und die zweite auf die Länge des OPTISCHEN BRENNFLECKS in Richtung
parallel zu dieser Achse bezieht. Dieses Wertepaar muss in der gleichen Abstufung wie oben beschrieben
angegeben werden.

8.3.2 Tatsächliche Werte

Der BRENNFLECK-NENNWERT muss auf die tatsächlichen Abmessungen des OPTISCHEN BRENNFLECKS in beiden
Auswertungsrichtungen derart bezogen sein, dass die tatsächlichen Werte für die Breite und Länge des
OPTISCHEN BRENNFLECKS nach 8.2 kleiner sind als die maximal zulässigen Werte für Breite und Länge nach
Tabelle 3.

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EN 60336:2005 (D)

Jede einzelne Zahl eines Wertepaares von BRENNFLECKEN für spezielle Anwendungen, wie für CT, muss auf
die BRENNFLECK-NENNWERTE von Tabelle 3 bezogen sein, wobei nur die Spalte des für die Breite maximal
zulässigen Wertes verwendet wird.

Für dieses Vorgehen ist keine Messfehlerkorrektur erforderlich.

Tabelle 3 — Maximal zulässige BRENNFLECKABMESSUNGEN für BRENNFLECK-NENNWERTE

Abmessungen des OPTISCHEN BRENNFLECKS,


BRENNFLECK-NENNWERT
maximal zulässige Werte in mm
f Breite Länge
0,1 0,15 0,15
0,15 0,23 0,23
0,2 0,30 0,30
0,25 0,38 0,38
0,3 0,45 0,65
0,4 0,60 0,85
0,5 0,75 1,10
0,6 0,90 1,30
0,7 1,10 1,50
0,8 1,20 1,60
0,9 1,30 1,80
1,0 1,40 2,00
1,1 1,50 2,20
1,2 1,70 2,40
1,3 1,80 2,60
1,4 1,90 2,80
1,5 2,00 3,00
1,6 2,10 3,10
1,7 2,20 3,20
1,8 2,30 3,30
1,9 2,40 3,50
2,0 2,60 3,70
2,2 2,90 4,00
2.4 3,10 4,40
2,6 3,40 4,80
2,8 3,60 5,20
3,0 3,90 5,60
ANMERKUNG Bei BRENNFLECK-NENNWERTEN von 0,3 bis 3,0 schließen die maximal zulässigen Werte für die Länge
den Faktor 0,7 ein (siehe Anhang C).

18
EN 60336:2005 (D)

8.4 Angabe der Übereinstimmung

Wenn die Übereinstimmung mit dieser Norm für einen oder mehrere BRENNFLECK-NENNWERTE angegeben
werden soll, muss dies wie folgt geschehen:

 als dimensionslose Zahl (es sind keine Einheiten anzugeben), z. B. BRENNFLECK-NENNWERT 0,6 nach
IEC 60336, 4. Ausgabe

 oder als ein Paar dimensionsloser Zahlen bei RÖNTGENSTRAHLERN für spezielle Anwendungen (siehe
8.3.1), z. B. BRENNFLECK-NENNWERT 1,0 × 0,6 nach IEC 60336, 4. Ausgabe

und, soweit notwendig Abschnitt

REFERENZACHSE 4.3

BELASTUNGSFAKTOREN 6.2.3

Besondere Anordnungen 6.2.5

Angabe der Längsachse des RÖNTGENSTRAHLERS 4.2

8.5 Kennzeichnung der Übereinstimmung mit dieser Norm

Wenn die Übereinstimmung mit dieser Norm für einen oder mehrere spezifizierte BRENNFLECK-NENNWERTE an
einem RÖNTGENSTRAHLER markiert werden soll, oder aber wenn sie in gekürzter Form angegeben werden soll,
dann muss das wie folgt geschehen, wobei die grafischen Symbole nach IEC 60417 zu verwenden sind, z. B.:

Symbol IEC 60417-5325 Symbol IEC 60417-5326 Symbol IEC 60417-5327


(DB: 2002-10) (DB: 2002-10) (DB:2002-10)

0,6 IEC 60336 1,0 × 1,6 IEC 60336 1,8 × 1,2 IEC 60336

9 Ermittlung der MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTION

9.1 Überblick

Dieser Abschnitt behandelt die Ermittlung der eindimensionalen MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTIONEN für


den BRENNFLECK eines RÖNTGENSTRAHLERS auf der Basis eines Paares von LINIENBILDFUNKTIONEN.

Kriterien für die Übereinstimmung mit dieser Norm und die Art der Angabe der MODULATIONSÜBERTRAGUNGS-
FUNKTIONEN nach dieser Norm sind enthalten.

9.2 Spezifizierte MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTION

Wenn die Angabe der MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTION für einen Röntgenstrahlertyp gefordert ist, muss
für jeden Brennfleck ein Paar eindimensionaler MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTIONEN mit der Geometrie
dieses BRENNFLECKS spezifiziert werden.

Falls die Übereinstimmung mit dieser Norm für einen einzelnen RÖNTGENSTRAHLER anzugeben ist, muss die
Auswertung nach 9.4 erfolgen.

19
EN 60336:2005 (D)

9.3 Berechnung der MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTION

9.3.1 Berechnung für die theoretische Vergrößerung unendlich

Die eindimensionale MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTION der Geometrie des BRENNFLECKS muss mit Hilfe
der Fourier-Transformation berechnet werden.

Die Eingabewerte für die Fourier-Transformation müssen die digitalisierten Werte der nach Abschnitt 7
erhaltenen LINIENBILDFUNKTION sein, die über einen Bereich von wenigstens dem Dreifachen der Brennfleck-
größe abgetastet werden muss. Der Abstand zwischen den Messpunkten längs der Abszisse muss so
gewählt werden, dass die Ausdehnung und die Strukturen in der linearen Verteilung der Strahlungsintensität
des BRENNFLECKS berücksichtigt werden. Eine weitere Verringerung des Abstandes darf keine wesentliche
Veränderung der anzugebenden Werte ergeben, z. B. ist der Abstand zwischen den Messpunkten so zu
wählen, dass eine weitere Verringerung des Abstandes um 50 % die ermittelte MODULATIONSÜBERTRAGUNGS-
FUNKTION an keinem Punkt um mehr als 5 % verändert.

ANMERKUNG In den meisten Fällen ist es hinreichend, wenn der Abstand zwischen zwei Messpunkten dividiert durch
die Vergrößerung (E), die für die Brennfleck-Spaltkameraaufnahme benutzt wird, kleiner als zehn Prozent ist, bezogen auf
den betreffenden BRENNFLECK-NENNWERT, und der BRENNFLECK-NENNWERT kleiner oder gleich 0,15 ist und kleiner 5 %,
wenn der BRENNFLECK-NENNWERT größer als 0,15 ist.

9.3.2 Berechnung für die Standardvergrößerung

Die nach 9.3.1 erhaltenen Werte für die Ortsfrequenz müssen mit folgender Formel transformiert werden:

fs = fi · Ms/(Ms – 1)

Dabei ist

Ms die Standardvergrößerung nach Tabelle 4;

fs die Ortsfrequenz in der Objektebene, die mit der Standardvergrößerung Ms ermittelt wurde;

fi die Ortsfrequenz, die nach 9.3.1 ermittelt wurde.

Tabelle 4 — Standardvergrößerungen für MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTIONEN

BRENNFLECK-NENNWERT Standardvergrößerung
f Ms

f < 0,6 2

0,6 ≤ f 1,3

ANMERKUNG Im Allgemeinen ist die Vergrößerung M für jedes Objekt gegeben durch M = (n + m)/m (analog zu Bild 3
und 8).

9.3.3 Berechnung für endliche Vergrößerung

Für die Anwendung der MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTION unter praktischen radiologischen Bedingungen


werden die nach 9.3.2 oder 9.3.4 ermittelten Werte mit der folgenden Formel transformiert:

fp = fs · {(Ms – 1)/Ms} · {Mp/(Mp – 1)}

Dabei ist

fp die Ortsfrequenz in der Bildebene für die tatsächliche Vergrößerung;

Mp die tatsächliche Vergrößerung.

20
EN 60336:2005 (D)

9.3.4 Darstellung der MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTION

Die MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTION muss als Diagramm dargestellt werden, das den Betrag der
Fouriertransformierten bei Standardvergrößerung nach Tabelle 4 als Funktion der Ortsfrequenz zeigt, wobei
beide Koordinatenachsen eine lineare Skala haben müssen. Das Diagramm muss so normiert werden, dass
bei Ortsfrequenz 0 der Betrag der Fouriertransformierten 100 % ist.

Die MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTION muss über die Ortsfrequenzen dargestellt werden, für die der
Betrag der Fouriertransformierten größer als 10 % ist.

ANMERKUNG Allgemein sind Werte der MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTION unter 10 % von geringer Bedeutung für
die praktische Anwendung.

Das Paar der eindimensionalen MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTIONEN mit der Geometrie der Länge und
Breite des BRENNFLECKS muss in einem Diagramm dargestellt werden, zusammen mit dem BRENNFLECK-
NENNWERT in Übereinstimmung mit Abschnitt 8 und der Standardvergrößerung in Übereinstimmung mit
Tabelle 4.

9.4 Bewertung zur Einhaltung der Norm für die MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTION

Beide eindimensionale MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTIONEN eines einzelnen BRENNFLECKS müssen für


jede Ortsfrequenz größer oder gleich sein als die nach 9.2 spezifizierten MODULATIONSÜBERTRAGUNGS-
FUNKTIONEN des RÖNTGENSTRAHLERS.

9.5 Angabe der Übereinstimmung

Wenn die Übereinstimmung mit dieser Norm für ein Paar von MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTIONEN ange-
geben werden soll, muss diese wie folgt geschehen:

MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTION für einen BRENNFLECK-NENNWERT von 0,6 und einer Vergrößerung von
1,3 nach IEC 60336

und, soweit notwendig Abschnitt

REFERENZACHSE 4.3

BELASTUNGSFAKTOREN 6.2.3

Besondere Anordnungen 6.2.5

Angabe der Längsachse des RÖNTGENSTRAHLERS 4.2

10 BRENNFLECK-STERNAUFNAHMEN

10.1 Überblick

Dieser Abschnitt behandelt die Erstellung von BRENNFLECK-STERNAUFNAHMEN, wie sie für die Bestimmung der
STERNTESTAUFLÖSUNG und des BLOOMING-WERTES nach den Abschnitten 11 und 12 benötigt werden.

Eine Methode, um die Übereinstimmung einer BRENNFLECK-STERNAUFNAHME mit dieser Norm zu bestätigen,
ist enthalten.

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EN 60336:2005 (D)

10.2 Messvorrichtung

10.2.1 STERNTESTKAMERA

BRENNFLECK-STERNAUFNAHMEN müssen mit Hilfe einer STERNTESTKAMERA angefertigt werden, die einen Stern-
test enthält, der aus einer Anordnung von abwechselnd stark und schwach absorbierenden Sektoren besteht.

Die stark absorbierenden Sektoren müssen aus Blei oder einem gleichermaßen absorbierenden Material der
Dicke 0,03 mm bis 0,05 mm hergestellt sein.

Alle Sektoren müssen einen Winkel Θ von 0,035 rad (etwa 2°) oder weniger haben.

Die aktive Fläche des Sterntests muss einen Kreis mit einen Durchmesser von mindestens 45 mm abdecken.

Die wesentlichen Abmessungen des Sterntests und seine Grundstruktur müssen Bild 7 entsprechen.

Maße in mm

Bild 7 — Wesentliche Abmessungen der STERNTESTKAMERA

10.2.2 RÖNTGENFILM

BRENNFLECK-STERNAUFNAHMEN müssen mit feinkörnigem RÖNTGENFILM ohne VERSTÄRKUNGSFOLIE angefertigt


werden.

10.2.3 Position der STERNTESTKAMERA senkrecht zur REFERENZACHSE

Die STERNTESTKAMERA muss so positioniert sein, dass die Sterntestmitte innerhalb eines Radius von 0,2 mm
zur REFERENZACHSE (je 100 mm Abstand von m) liegt, wie in Bild 8 dargestellt.

22
EN 60336:2005 (D)

Vergrößerung M’ = (n + m)/m
Legende
1 Optischer Brennfleck
2 Referenzebene
3 Eingangsebene der Sterntestkamera
4 Bildauffangbereich
5 Position der Achse des Sterntests
6 Referenzachse
a je 100 mm
Bild 8 — Wesentliche Abmessungen für Sternaufnahmen

10.2.4 Position des Sterns in REFERENZRICHTUNG

Die Eingangsebene des STERNS muss in einer solchen Entfernung zum OPTISCHEN BRENNFLECK angebracht
sein, dass bei der dadurch erreichten Vergrößerung M’ die Abmessungen ZW und ZL (siehe Bild 9), gemessen
nach 11.3, größer als ein Drittel des Sternbilddurchmessers sind. Wo das nicht realisierbar ist, sollen sie so
nahe wie möglich bei diesem Wert liegen, aber nicht kleiner als 25 mm sein (siehe auch 10.2.6).

10.2.5 Ausrichtung des STERNS

Die Eingangsebene des STERNS muss innerhalb von ± 2° senkrecht zur REFERENZRICHTUNG angebracht sein.

10.2.6 Position des RÖNTGENFILMS

Der RÖNTGENFILM muss innerhalb von ± 2° senkrecht zur REFERENZACHSE in einem solchen Abstand zur
Eingangsfläche des Sterns positioniert sein, so dass die dadurch sich ergebende Vergrößerung M’ mit
derjenigen übereinstimmt, die mittels der erwarteten STERNTESTAUFLÖSUNG R nach der Formel
M’ = R · Z ·
bestimmt wird.

23
EN 60336:2005 (D)

Dabei ist

M’ die anzuwendende Vergrößerung;

R die erwartete STERNTESTAUFLÖSUNG in Linienpaaren je mm;

Z die Abmessung des Bereichs der minimalen Modulation in die entsprechend Richtung ZW oder ZL auf dem
RÖNTGENFILM;

der Winkel der absorbierenden Sektoren in rad.

10.2.7 Betriebsbedingungen

Die BRENNFLECK-STERNTESTAUFNAHME muss unter den in 6.2 beschrieben Betriebsbedingungen angefertigt


werden.

10.2.8 Anfertigung der BRENNFLECK-STERNAUFNAHME

Der RÖNTGENFILM der STERNTESTKAMERA muss wie in 6.2 beschrieben belichtet werden.

10.2.9 Angabe der Übereinstimmung

Wenn die Übereinstimmung mit dieser Norm für eine BRENNFLECK-STERNAUFNAHME angegeben werden soll,
muss das zusammen mit der nach 11.4.1 bestimmten Vergrößerung wie folgt angegeben werden:

BRENNFLECK-STERNAUFNAHME mit einer Vergrößerung von ...3) nach IEC 603364)

und, soweit erforderlich Abschnitt

REFERENZACHSE 4.3

BELASTUNGSFAKTOREN 6.2.3

Besondere Anordnungen 6.2.5

Angabe der Längsachse des RÖNTGENSTRAHLERS 4.2

11 STERNTESTAUFLÖSUNG

11.1 Überblick

Dieser Abschnitt behandelt die Bestimmung der STERNTESTAUFLÖSUNG.

Die Ergebnisse nach diesem Verfahren sind hilfreich, um Änderungen der Kennwerte eines bestimmten
BRENNFLECKS bei sich ändernden Betriebsbedingungen oder nach intensivem Röntgenröhrenbetrieb zu
ermitteln.

3) Benutzte Vergrößerung.
4) Der Bezug auf die 2. oder 3. Ausgabe von IEC 60336 ist äquivalent und in Übereinstimmung mit dieser 4. Ausgabe.

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EN 60336:2005 (D)

ANMERKUNG Das in Abschnitt 10 beschriebene Verfahren ergibt nur ungenaue Ergebnisse, wenn die MODULATIONS-
ÜBERTRAGUNGSFUNKTION kein eindeutiges Minimum aufweist, wie zum Beispiel im Falle einer Gaußförmigen Verteilung der
Strahlungsintensität über dem BRENNFLECK.

11.2 Spezifizierte STERNTESTAUFLÖSUNG

Wenn eine typbezogene STERNTESTAUFLÖSUNG mit Standardvergrößerung nach Tabelle 6 für den BRENN-
FLECK eines RÖNTGENSTRAHLERS erstellt wird, muss die Angabe zur Übereinstimmung mit dieser Norm zur
STERNTESTAUFLÖSUNG eines individuellen RÖNTGENSTRAHLER nach 11.5 gemacht werden.

11.3 Messung

Bei BRENNFLECK-STERNAUFNAHMEN, die nach Abschnitt 10 gemacht wurden, müssen die Abmessungen ZW
und ZL der äußeren Zonen mit minimaler Modulation in den beiden Auswertungsrichtungen gemessen werden
(siehe Abschnitt 4 und Bild 9).

Legende
1 Richtung der Längsachse des Röntgenstrahlers

Bild 9 — Schematische Darstellung der Bereiche minimaler Modulation

11.4 Bestimmung der STERNTESTAUFLÖSUNG

11.4.1 Bestimmung der Vergrößerung

Die bei der Erstellung der BRENNFLECK-STERNAUFNAHME verwendete Vergrößerung M´ muss mit einer
Genauigkeit von ± 3 % bestimmt werden.

11.4.2 STERNTESTAUFLÖSUNG bei Standardvergrößerung

Die STERNTESTAUFLÖSUNGEN RWS und RLS für die Standardvergrößerung nach Tabelle 6 müssen mit den
folgenden Formeln bestimmt werden:

25
EN 60336:2005 (D)

RWS = {(M’ – 1)/(ZW . )} · {MS/(MS – 1)}

RLS = {(M’ – 1 /(ZL . )} · {MS/(MS – 1)}

Dabei ist

RWS und RLS die Werte für die beiden Auswertungsrichtungen der in Lp/mm und

M’ die Vergrößerung nach 10.2.6;

MS die Standardvergrößerung nach Tabelle 5;

ZW der mittlere Durchmesser der äußeren Zone minimaler Modulation in mm, gemessen in Richtung
parallel zur Längsachse des RÖNTGENSTRAHLERS;

ZL der mittlere Durchmesser der äußeren Zone minimaler Modulation in mm, gemessen in Richtung
senkrecht zur Längsachse des RÖNTGENSTRAHLERS;

der Winkel der absorbierenden Sektoren in rad.

Tabelle 5 — Standardvergrößerungen für STERNTESTAUFLÖSUNG

BRENNFLECK-NENNWERT (f) Standardvergrößerung (MS)

f < 0,6 2
0,6 ≤ f 1,3

11.4.3 STERNTESTAUFLÖSUNG für endliche Vergrößerung

Um die STERNTESTAUFLÖSUNG bei einer anderen gewählten Vergrößerung anzuwenden, können die nach
11.4.2 erhaltenen oder die nach 11.2 spezifizierten Werte RWS und RLS mit folgenden Formeln umgerechnet
werden:

RWP = RWS · {(MS – 1)/MS} · {MP/(MP – 1)}

RLP = RLS · {(MS – 1)/MS} · {MP/(MP – 1)}

Dabei ist

RWP und RLP die Werte bei der gewählten Vergrößerung;

RWS und RLS die Werte, die nach 11.4.2 erhalten oder wie in 11.1.1 spezifiziert;

MS die Standardvergrößerung;

MP die gewählte Vergrößerung.

11.4.4 Angabe der STERNTESTAUFLÖSUNG

Die STERNTESTAUFLÖSUNG muss für die Standardvergrößerung nach Tabelle 5 angegeben werden.

26
EN 60336:2005 (D)

11.5 Auswertung und Angabe der Übereinstimmung

11.5.1 Bewertung der Übereinstimmung

Wenn für einen BRENNFLECK eines RÖNTGENSTRAHLERS die STERNTESTAUFLÖSUNG anzugeben ist, muss jeder
Wert, der nach 11.4.2 bestimmt wurde, gleich oder größer sein als der spezifizierte Wert.

11.5.2 Angabe der Übereinstimmung

Wenn die Übereinstimmung mit dieser Norm für eine spezifizierte STERNTESTAUFLÖSUNG angegeben werden
soll, muss dies wie folgt geschehen:

STERNTESTAUFLÖSUNG .... 5) Lp/mm bei Standardvergrößerung von ...6) nach IEC 60336

und, soweit notwendig, Abschnitt

REFERENZACHSE 4.3

BELASTUNGSFAKTOREN 6.2.3

Besondere Anordnungen 6.2.5

Angabe der Längsachse des RÖNTGENSTRAHLERS 4.2

12 BLOOMING-WERT

12.1 Überblick

Dieser Abschnitt behandelt die Ermittlung des BLOOMING-WERTES für einen BRENNFLECK und zeigt die
Abhängigkeit der STERNTESTAUFLÖSUNG von der RÖNTGENRÖHRENBELASTUNG.

Wenn ein typbezogener BLOOMING-WERT für den BRENNFLECK eines RÖNTGENSTRAHLERS ermittelt wurde,
muss die Übereinstimmung mit dieser Norm für einen einzelnen RÖNTGENSTRAHLER nach 12.3.1 mit den
Werten, die nach 12.3 festgelegt wurden, ermittelt werden.

12.2 Bestimmung des BLOOMING-WERTES

Der BLOOMING-WERT muss aus einem Paar nach Abschnitt 11 bestimmten STERNTESTAUFLÖSUNGEN ermittelt
werden, wobei die BRENNFLECK-STERNAUFNAHMEN mit konstanten RÖNTGENRÖHREN-BELASTUNGSFAKTOREN
nach Tabelle 2 und Tabelle 6 bei sonst gleichen Betriebsbedingungen erstellt sein müssen.

5) Numerischer Wert.
6) Wert der Standard-Vergrößerung nach Tabelle 5.

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EN 60336:2005 (D)

Tabelle 6 — RÖNTGENRÖHREN-BELASTUNGSFAKTOREN zur Bestimmung des BLOOMING-WERTES

RÖNTGENRÖHREN- Erforderliche Erforderlicher


NENNSPANNUNG RÖNTGENRÖHREN- Aufnahmezeit RÖNTGENRÖHREN-
kV SPANNUNG STROM

RÖNTGENRÖHREN-
U < 75
NENNSPANNUNG
RADIOGRAPHIE Muss so gewählt
75 ≤ U ≤ 150 75 kV 100 % der Eingangs-
außer COMPUTER- werden,
nennleistung
TOMOGRAPHIE 50 % der dass die optische
der ANODE
RÖNTGENRÖHREN- Dichte erreicht wird,
150 < U ≤ 200 nach IEC 60613
NENNSPANNUNG siehe 6.3.3

COMPUTERTOMOGRAPHIE 120 kV

Der BLOOMING-WERT ergibt sich nach der Formel

B = R50/R100

Dabei ist

R50 die STERNTESTAUFLÖSUNG mit Betriebsbedingungen nach Tabelle 3;

R100 die STERNTESTAUFLÖSUNG mit Betriebsbedingungen nach Tabelle 7.

12.3 Bewertung und Angabe der Übereinstimmung

12.3.1 Bewertung zur Einhaltung der Norm

Wenn für den BRENNFLECK eines RÖNTGENSTRAHLERS der BLOOMING-WERT spezifiziert ist, muss jeder Wert,
der nach 12.3.2 bestimmt wurde, kleiner oder gleich dem spezifizierten Wert sein.

12.3.2 Angabe der Übereinstimmung

Wenn die Übereinstimmung mit dieser Norm für einen BLOOMING-WERT angegeben werden soll, muss dies
wie folgt geschehen:

BLOOMING-WERT ...7) nach IEC 603368)

und, soweit notwendig, Abschnitt

REFERENZACHSE 4.3

BELASTUNGSFAKTOREN 12.2

Besondere Anordnungen 6.2.5

Angabe der Längsachse des RÖNTGENSTRAHLERS 4.2

7) Numerischer Wert.
8) Ein Bezug auf die zweite oder dritte Ausgabe von IEC 60336 ist technisch gleichwertig und konform mit dieser vierten
Ausgabe.

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EN 60336:2005 (D)

13 Andere Messverfahren
Es ist möglich, dass HERSTELLER von RÖNTGENSTRAHLERN, die die Übereinstimmung mit dieser Norm erklären,
andere Messverfahren verwenden als die, welche in dieser Norm beschrieben sind. Dies ist zulässig, solange
diese Messverfahren zu den in der Norm angegebenen Messverfahren korreliert werden können und Äquiva-
lenz bewiesen werden kann.

Um die Übereinstimmung mit dieser Norm erklären zu können, muss der Gebrauch solcher Messverfahren
dieselben Ergebnisse liefern, wie die in dieser Norm beschriebenen Messverfahren.

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EN 60336:2005 (D)

Anhang A
(informativ)

Ausrichtung zur REFERENZACHSE

Bild A.1 zeigt die unterschiedlichen Achsen und Auswertungsrichtungen bei einer Brennfleckmessung.

Legende
1 Längsachse des Strahlers
2 Brennfleck
3 Auswertungsrichtung für die Brennflecklänge
4 Bildauffangbereich
5 Auswertungsrichtung für die Brennfleckbreite
6 Referenzachse
Bild A.1 — REFERENZACHSE und Bewertungsrichtung

Die Kennwerte eines BRENNFLECKS, die nach dieser Norm ermittelt werden, hängen von einer Anzahl von
Faktoren ab, die ohne aufwendige Messeinrichtungen speziell hierfür eingerichtete Labors nur schwer zu
berücksichtigen sind. Einer dieser Faktoren ist die geometrische Ausrichtung der abbildenden Blende zum
OPTISCHEN BRENNFLECK (siehe Anmerkung).

30
EN 60336:2005 (D)

Ohne eine einwandfreie Ausrichtung der Brennfleckkamera zur REFERENZACHSE nach 5.3 muss jedes Ergeb-
nis für die Kennwerte eines BRENNFLECKS qualitativ betrachtet werden. Die exakte Position der REFERENZ-
ACHSE ist keine Eigenschaft des Typs sondern des individuellen RÖNTGENSTRAHLERS, die sich auch wegen
thermischer Einflüsse um mehr als die Toleranz ändert, die in 5.3 angegeben ist.

Legende
1 Kathode
2 Anode
3 Brennfleck für die Angabe nach IEC 60336

Bild A.2 — Projektion des ELEKTRONISCHEN BRENNFLECKS auf den BILDAUFFANGBEREICH

ANMERKUNG Form und Abmessungen des BRENNFLECKS über das Strahlenfeld hängen stark von der Projektions-
richtung des BRENNFLECKS ab, siehe Bild A.2. Angaben nach dieser Norm beziehen sich nur auf die Projektion in
REFERENZRICHTUNG (markierter BRENNFLECK in Bild A.2). Das ist in Bild A.2 gezeigt.

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EN 60336:2005 (D)

Anhang B
(informativ)

Anwendung digitaler Röntgenbilddetektoren


zur Ermittlung der Brennfleck-Kennwerte

Das Standardverfahren zur Ermittlung von Brennfleckkennwerten verwendet einen RÖNTGENFILM. Jedoch ist
die Verwendung digitaler Röntgenbilddetektoren für HERSTELLER, welche viele Messungen in der Produktion
durchführen, vorteilhaft bei der Messung der Brennfleckgröße, vorausgesetzt, die Messergebnisse sind
äquivalent zur Standardmessung mit dem Film. Während die Verwendung von RÖNTGENFILM das Standard-
verfahren bleibt, dient dieser Anhang als Leitfaden, um eine gewisse Gleichheit der digitalen Messverfahren
für die Brennfleckmessung zu erreichen.

Die Verfügbarkeit von großflächigen Röntgenbilddetektoren erlaubt eine direkte Messung der Brennfleck-
Kennwerte. Solche Detektoren haben systembedingt viele Vorteile gegenüber dem Film: größere Empfind-
lichkeit für Röntgenstrahlung, lineares Verhalten gegenüber der Exposition mit Röntgenstrahlung, keine
Empfindlichkeit gegenüber chemischen Prozessen und kein Entstehen von chemischen oder gefährlichen
Abfällen.

Jedes digitale Messsystem muss Werte ergeben, die mit dem filmbasierten Verfahren dieser Norm unter
gleichen Aufnahmebedingungen konsistent sind. „Konsistent“ ist hier definiert als eine lineare Beziehung von
digitalen zu filmbasierten Messungen, wobei die Steigung von 1 um weniger als 5 % abweicht und bei der der
Offset kleiner ist als die Wiederholgenauigkeit und Reproduzierbarkeit von filmbasierten Messsystemen.

Zusätzlich sollte das digitale Messsystem

 alle Techniken und Verfahren dieser Norm anwenden mit Ausnahme des RÖNTGENFILMS;

 ein Signal-Rausch-Verhältnis von 20 oder größer haben;

 einen hinreichend großen dynamischen Bereich haben, so dass das Messsystem während der Messung
nicht in die Sättigung kommt.

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EN 60336:2005 (D)

Anhang C
(informativ)

Historie

C.1 Einführung
Zweck dieses Anhanges ist es, die Vorgeschichte dieser Norm zu beschreiben und klärende Hinweise zu
einigen Abschnitten zu geben, die in der Vergangenheit zu Irritationen und Missverständnissen geführt hatten.

C.2 Die erste Ausgabe (1970)


Die erste Ausgabe hatte den englischen Titel „Measurement of the dimensions of focal spots of diagnostic X-
ray tubes using a pinhole camera“ und basierte auf früheren Empfehlungen der ICRU [3], [4] 9) und DIN 6823
[5] aufgebaut. Diese erste Ausgabe beschrieb nur Lochkameramessungen zur Ermittlung der BRENNFLECK-
ABMESSUNGEN. Für die direkte Filmauswertung musste eine Messlupe mit 10facher Vergrößerung, für die
Länge musste zusätzlich der Faktor 0,7 verwendet werden.

C.3 Die zweite Ausgabe (1982)


Der Titel wurde geändert in „Characteristics of focal spots in diagnostic X-ray tube assemblies for medical
use”. Neu eingeführt wurde das Verfahren mit der SPALTBLENDENKAMERA, hauptsächlich deswegen, weil die
Ermittlung der BRENNFLECKABMESSUNGEN mit der LOCHKAMERA für BRENNFLECK-NENNWERTE kleiner als 0,3
schwierig war. Die Messergebnisse wurden durch die Transmission durch das Blendenmaterial und der
wegen der geringen Röhrenbelastbarkeit notwendigen Mehrfachbelichtungen des RÖNTGENFILMS beeinflusst.
Das neue Verfahren wurde für den gesamten Bereich der gebräuchlichen BRENNFLECK-NENNWERTE eingeführt.
Das Verfahren vermied frühere Unsicherheiten in der Bestimmung der BRENNFLECKABMESSUNGEN und lieferte
sinnvolle Ergebnisse selbst bei verzerrten BRENNFLECKEN. Weiterhin wurde die Ermittlung der Abbildungs-
eigenschaften von BRENNFLECKEN durch ein Paar von eindimensionalen MODULATIONSÜBERTRAGUNGS-
FUNKTIONEN eingeführt.

So wurde die LOCHKAMERA nur noch verwendet, um die Verteilung und Ausrichtung der Brennfleck-Kennwerte
zu zeigen. Zur Bestimmung des BRENNFLECK-NENNWERTS und der MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTION
musste die SPALTBLENDENKAMERA verwendet werden.

Zusätzlich wurde eine drittes Verfahren für den Einsatz im Feld beschrieben (BRENNFLECK-STERNAUFNAHMEN).
Die Anfertigung von BRENNFLECK-STERNAUFNAHMEN wurde wegen der Möglichkeit der einfachen Beurteilung
der Abbildungseigenschaften unter Feldbedingungen genormt. Dazu wurde die STERNTESTAUFLÖSUNG als
Kennwert eingeführt (vorausgesetzt, dass der BRENNFLECK einen solchen Kennwert hat).

Bei den neu eingeführten Nennwerten (0,1; 0,15 und 0,2) wurde der Faktor 0,7 nicht verwendet; siehe C.5.

9) Die Nummerierung in eckigen Klammern bezieht sich auf das Literaturverzeichnis

33
EN 60336:2005 (D)

C.4 Dritte Ausgabe (1993)


Erneut wurde der Titel geändert in „X-ray tube assemblies for medical diagnosis – Characteristics of focal
spots“. Weitere Änderungen erfolgten nicht, ausgenommen, dass Brennflecke für die COMPUTERTOMOGRAPHIE
separat behandelt wurden (als „besondere Anwendung“ bezeichnet), allerdings ohne den Faktor 0,7. Außer-
dem wurde der BRENNFLECK-NENNWERT 0,25 eingefügt.

C.5 Der Faktor 0,7 und die asymmetrischen Bereiche


Zwei Themen in der Norm haben viele Missverständnisse und Diskussionen verursacht:

 der Faktor 0,7 für die Länge;

 das Konzept von Nennwerten mit nicht symmetrischen Toleranzbereichen (z. B. erlaubt der BRENNFLECK-
NENNWERT 0,8 Abmessungen von 0,8 mm bis 1,2 mm).

Beide Themen waren für Außenstehende schwer verständlich. Ein Weg das zu erklären ist, für typische
BRENNFLECKE die LINIENBILDFUNKTION aufzuzeigen.

Legende
X Abmessungen
Y Intensität der Röntgenstrahlung

ANMERKUNG 1 Das Intensitätsprofil für Länge und Breite hat die gleiche Form.

Bild C.1 — LINIENBILDFUNKTION für eine typische RÖNTGENRÖHRE mit kleinem BRENNFLECK (< 0,3 mm)

34
EN 60336:2005 (D)

Legende
1 Breite
2 Länge
X Abmessungen
Y Intensität der Röntgenstrahlung

Bild C.2 — LINIENBILDFUNKTION für eine typische RÖNTGENRÖHRE mit großem BRENNFLECK (! 0,3)

Man sieht, dass die Steigung der LINIENBILDFUNKTION an den Rändern für Länge und Breite unterschiedlich ist.
Das Ablesen der Größe erfolgt offensichtlich bei der Halbwertsbreite (en: Full Width Half Maximum, FWHM),
die bei 50 % des Spitzenwertes liegt. Da aber die Technologie in den 50er und 60er Jahren das Ablesen von
Filmen nur mit Vergrößerungsglas erlaubte, entsprach das Ergebnis der Ablesung etwa 10 % bis 20 % der
LINIENBILDFUNKTION. Da die gemessenen Werte damit, wie in den Bildern C.1 und C.2 zu sehen ist, größer
sein werden, erklärt das im Grunde, warum die Bereiche nicht symmetrisch sind.

Legende
1 Breite
2 Länge
X Ortsfrequenz
Y Modulationsübertragungsfunktion

Bild C.3 — Die zur LINIENBILDFUNKTION in Bild C.2 gehörige MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTION

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EN 60336:2005 (D)

Die typische LINIENBILDFUNKTION für die Länge eines großen BRENNFLECKS hat noch mehr Minima als Bild C.2
zeigt. Das kann auch daran erkannt werden, dass der Ablesewert für die Länge (bei 10 % bis 20 %) typischer-
weise 40 % größer ist als der Ablesewert für die Breite für eine Röhre, bei der die MODULATIONSÜBER-
TRAGUNGSFUNKTION ungefähr gleich ist.

Um einen der Bildqualität entsprechenden Nominalwert zu bekommen, wurde daher der Faktor 0,7 eingeführt.
Wie in Bild C.3 gezeigt, gibt die LINIENBILDFUNKTION aus Bild C.2 ein fast gleiches erstes Minimum, d. h. in
Praxis ergeben sie die gleiche Bildqualität.

ANMERKUNG 2 In der verfeinerten RMS-Methode wird die Breite der quadratisch geformten LINIENBILDFUNKTION, die
die gleichen Bildmerkmale ergibt wie eine anders geformte LINIENBILDFUNKTION, berechnet. Die RMS-Methode könnte in
künftigen Ausgaben dieser Norm genutzt werden.

C.6 Die vierte Ausgabe


Die wichtigsten Änderungen in der vierten Ausgabe dieser Norm sind:

a) praktisch handhabbare Spezifikationen zu Toleranzen, hauptsächlich für Konstruktion und Ausrichtung


der Kamera;

b) die LINIENBILDFUNKTION wird jetzt ausschließlich als Grundlage zur Bestimmung der Brennfleckgröße
genutzt. Die Norm ersetzt nun die visuelle Messtechnik zur Bestimmung der Abmessungen von Länge
und Breite durch densitometrische Messungen zur Bestimmung der Dichteverteilung;

c) verzerrte BRENNFLECKE entfallen;

d) der Bereich der zulässigen Werte, die zu einem BRENNFLECK-NENNWERT gehören, ist ersetzt durch einen
maximal erlaubten Wert;

e) die Zulassung anderer Messmethoden, vorausgesetzt Gleichwertigkeit zu den Verfahren dieser Norm ist
verifiziert.

Zu a): In der dritten Ausgabe dieser Norm waren einige Toleranzen unnötig eng vorgegeben, besonders für
den Testaufbau mit SPALTBLENDENKAMERA, z. B. für den Winkel zwischen der REFERENZACHSE und der
Symmetrieachse war eine Genauigkeit < 0,001 rad gefordert, während für anderes, wie z. B. der Position
relativ zur REFERENZACHSE, keine Toleranz angegeben war. Dies wird nun durch Angabe einer Gesamt-
toleranz vermieden.

Zu b): Die meisten HERSTELLER haben in der Vergangenheit eine densitometrische Auswertung der Brenn-
fleck-Aufnahme zur Bestimmung der Größe des BRENNFLECKS durchgeführt. Dies war der gleiche Vorgang
wie zur Ermittlung der LINIENBILDFUNKTION, die durchgeführt werden musste, um die MODULATIONSÜBER-
TRAGUNGSFUNKTION zu bestimmen. Daher war es sinnvoll, die Prozeduren zu vereinheitlichen und das
Verfahren der visuellen Auswertung mittels Messlupe zurückzuziehen. Infolgedessen basiert jetzt die Bestim-
mung MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTION und der Brennfleckgröße auf Messungen an der LINIENBILD-
FUNKTION derselben BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUFNAHME.

Zu c): Mit besseren Prozessen bei der Herstellung und bei der Entwicklung von RÖNTGENRÖHREN wurde das
Auftreten von verzerrten BRENNFLECKEN weitestgehend vermieden. Außerdem sind Messungen der Brenn-
fleckgröße mit der SPALTBLENDENKAMERA nicht so sensitiv gegen Verzerrungen wie mit der LOCHKAMERA.
Daher wurde dieser Abschnitt gestrichen.

Zu e): Zurzeit sind viele Messmittel verfügbar, die z. B. ein CCD-Element anstelle eines RÖNTGENFILMES
verwenden, um die Brennfleck-Kennwerte zu messen. Solche Verfahren werden von den HERSTELLERN
zunehmend für Routinemessungen verwendet und der Anhang B gibt Empfehlungen für diese Anwendungen.
Die HERSTELLER streben natürlich auch an, diese Messmittel für die Bestimmung der Brennfleckgröße zu
verwenden. Vorausgesetzt, dass nachgewiesen werden kann, dass die Ergebnisse identisch sind mit dem in
dieser Norm festgelegten Verfahren mit dem RÖNTGENFILM, erlaubt diese Norm solche Messverfahren.
Gleiches gilt für das mit der Messlupe durchgeführte visuelle Verfahren in den früheren Ausgaben dieser
Norm.

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EN 60336:2005 (D)

Diese Norm fordert keine Angabe zu allen Kennwerten, die in Tabelle C.1 gelistet sind. Die einem RÖNTGEN-
STRAHLER mitzugebende Information ist Gegenstand der Norm IEC 60601-2-28.

In der dritten Ausgabe dieser Norm wurde der RMS-Wert der LINIENBILDFUNKTION als weiterer Brennfleck-
Kennwert in einer Anmerkung angeführt. Dieses Verfahren hat sich bisher nicht durchgesetzt. Jedoch könnte,
bedingt durch das Entfallen der verbindlichen Angabe der eindimensionalen MODULATIONSÜBERTRAGUNGS-
FUNKTION in IEC 60601-2-28 und durch die Fortschritte bei digitalen Röntgenaufnahmesystemen, der RMS-
Ansatz an Bedeutung gewinnen.

Tabelle C.1 — Methoden zur Bewertung von spezifischen Eigenschaften des BRENNFLECKS

Information erhalten Nach Nach Erforderlich für die


Betreffend
durch Abschnitt Abschnitt Bewertung der Anforderung

Spezifizierter BRENNFLECK-
Abmessungen 8
NENNWERT
Ein Paar von BRENNFLECK- Spezifiziertes Paar von
6
SPALTBLENDENAUFNAHMEN eindimensionalen
Bildgebende Eigenschaft 9
MODULATIONSÜBERTRAGUNGS-
FUNKTIONEN

Orientierung
BRENNFLECK-LOCHBLENDEN- Intensitätsverteilung der
6
AUFNAHME Strahlung
Symmetrie
STERNTESTAUFLÖSUNG 11 STERNTESTAUFLÖSUNG

BRENNFLECK-STERNTEST- BLOOMING-WERT 12 BLOOMING-WERT


10
AUFNAHMEa Veränderung des
BRENNFLECKS über die
Lebensdauer
a Die Intensitätsverteilung über den BRENNFLECK hat nicht immer einen Punkt, an dem die MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTION
die Ortsfrequenzachse erreicht. In diesem Fall ist das Verfahren mit der BRENNFLECK-STERNTESTAUFNAHME nicht anwendbar.

37
EN 60336:2005 (D)

Literaturhinweise

[1] DOI, K. and ROSSMANN, K. Evaluation of focal spot distribution by RMS value and its effect on blood
vessel imaging in angiography. Proceedings of the Symposium on Application of Optical Instrumenta-
tion in Medicine III, Vol. 47. Palos Verdes Estates, CA: Society of Photo-Optical Engineers, 1975: 207-
213

[2] DOI, K. et al. X-ray tube focal spot sizes: Comprehensive Studies of Their Measurement and Effect of
Measured Size in Angiography. Radiation Physics, July 1982, Volume 144, Number 2, p 383 -393

[3] National Bureau of Standards Handbook 78, Report of the International Commission on Radiological
Units and Measurements, (ICRU) 19S9, U. S. Government Printing Office, Washington D. C., 1961

[4] National Bureau of Standards Handbook 89, Methods of Evaluation Radiological Equipment and
Materials: Recommendations of the ICRU, U. S. Government Printing Office, Washington D. C., 1962

[5] DIN 6823, Röntgenröhren, Ermittlung der Brennfleckgröße, Beuth Verlag, Berlin, 1968

[6] IEC 60601-2-28:1993, Medical electrical equipment – Part 2: Particular requirements for the safety of
X-ray source assemblies and X-ray tube assemblies for medical diagnosis

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EN 60336:2005 (D)

Verzeichnis der definierten Begriffe

IEC 60788 rm-xx-xx IEC 60788


Abgekürzter Begriff rm-xx-xxs Shortened term of IEC 60788
Diese Norm 3.xx This standard

Begriff Quelle Englische Übersetzung


ANODE rm-22-06 ANODE
ANODENDREHZAHL rm-36-35 ANODE SPEED
BEGLEITDOKUMENTE rm-82-12 ACCOMPANYING DOCUMENTS
BELASTUNGSKENNWERT rm-36-36 RADIOGRAPHIC RATING
BESTIMMUNGSGEMÄSSER GEBRAUCH rm-82-04 NORMAL USE
BILDAUFFANGBEREICH rm-37-16 IMAGE RECEPTION AREA
BLOOMING-WERT rm-20-15 BLOOMING VALUE
BRENNFLECK-LOCHBLENDENAUFNAHME rm-72-02 FOCAL SPOT PINHOLE RADIOGRAM
BRENNFLECK-NENNWERT rm-20-14 NOMINAL FOCAL SPOT VALUE
BRENNFLECK-SPALTBLENDENAUFNAHME rm-72-01 FOCAL SPOT SLIT RADIOGRAM
BRENNFLECK-STERNAUFNAHME rm-72-03 FOCAL SPOT STAR RADIOGRAM
COMPUTERTOMOGRAPHIE rm-41-20 COMPUTED TOMOGRAPHY
DREHANODENRÖNTGENRÖHRE rm-22-03+ ROTATING ANODE X-RAY TUBE
EINGANGSNENNLEISTUNG DER ANODE rm-36-23 NOMINAL ANODE INPUT POWER
ELEKTRONISCHER BRENNFLECK rm-20-12 ACTUAL FOCAL SPOT
HERSTELLER rm-85-03 MANUFACTURER
LINIENBILDFUNKTION rm-73-01 LINE SPREAD FUNCTION
LOCHKAMERA rm-71-02 PINHOLE CAMERA
MODULATIONSÜBERTRAGUNGSFUNKTION rm-73-05 MODULATION TRANSFER FUNCTION
OPTISCHER BRENNFLECK rm-20-13 EFFECTIVE FOCAL SPOT
OPTISCHER BRENNFLECK rm-20-13s FOCAL SPOT
RADIOGRAMM rm-32-02 RADIOGRAM
REFERENZACHSE rm-37-03 REFERENCE AXIS
REFERENZEBENE rm-37-04 REFERENCE PLANE
REFERENZRICHTUNG rm-37-02 REFERENCE DIRECTION
RÖNTGENFILM rm-32-32 RADIOGRAPHIC FILM
RÖNTGENRÖHRE rm-22-03 X-RAY TUBE
RÖNTGENRÖHRENBELASTUNG rm-36-09 LOADING
RÖNTGENRÖHREN-BELASTUNG rm-36-21 X-RAY TUBE LOAD
RÖNTGENRÖHREN-BELASTUNGSFAKTOR rm-36-01 LOADING FACTOR
RÖNTGENRÖHRENGEHÄUSE rm-22-02 X-RAY TUBE HOUSING
RÖNTGENRÖHREN-NENNSPANNUNG rm-32-35 NOMINAL X-RAY TUBE VOLTAGE
RÖNTGENRÖHRENSPANNUNG rm-36-02 X-RAY TUBE VOLTAGE

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EN 60336:2005 (D)

Begriff Quelle Englische Übersetzung


RÖNTGENRÖHRENSTROM rm-36-07 X-RAY TUBE CURRENT
RÖNTGENSTRAHLER rm-22-01 X-RAY TUBE ASSEMBLY
SCHWÄCHUNG rm-12-08 ATTENUATION
SPALTBLENDENKAMERA rm-71-01 SLIT CAMERA
STERNTESTAUFLÖSUNG 3 STAR PATTERN RESOLUTION LIMIT
STERNTESTKAMERA rm-71-03 STAR PATTERN CAMERA
VERSTÄRKUNGSFOLIE rm-32-38 INTENSIFYING SCREEN
ZUSATZFILTERUNG rm-13-47 ADDITIONAL FILTRATION

40
EN 60336:2005 (D)

Anhang ZA
(normativ)

Normative Verweisungen auf internationale Publikationen


mit ihren entsprechenden europäischen Publikationen

Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokumentes erforderlich. Bei datierten Ver-
weisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe
des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).

ANMERKUNG Ist eine internationale Publikation durch gemeinsame Abänderungen modifiziert worden, gekenn-
zeichnet durch (mod), dann gilt die entsprechende EN oder das HD.

Publikation Jahr Titel EN/HD Jahr

IEC 60417 database Graphical symbols for use on — —


equipment

IEC 60613 - 1) Electrical, thermal and loading EN 60613 1990 2)


characteristics of rotating anode X-ray
tubes for medical diagnosis

IEC/TR 60788 2004 Medical electrical equipment - Glossary — —


of defined terms

1) Undatierte Verweisung.
2) Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Norm gültige Ausgabe.

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