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Harnsystem – Wasser – Elektrolyte

Anatomie & Physiologie für Gesundheitsfachberufe

Modul: Grundlagen
Kapitel: 02_011
Baustein: Ana & Physio
Bezeichnung: Harnweg Niere
Zert.-Nummer: 01072013_001
Stand: 05.09.2015 3.1 komplett neu bearbeitete Auflage
Inhalt Harnsystem Wasser Elektrolyte
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

► Lage und Gestalt der Nieren


► Innerer Aufbau der Nieren
► Nierenkörperchen
► Bau des Tubulusapparates
► Renin-Angiotensin-Aldosteron-System
► Ableitende Harnwege
► Harnblase
► Miktion
► Wasserhaushalt
► Elektrolythaushalt
► Säure-Basen-Haushalt

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Lage und Gestalt der Nieren
Anatomie & Physiologie für Gesundheitsfachberufe

Modul: Grundlagen
Kapitel: 02_011
Baustein: Ana & Physio
Bezeichnung: Harnweg Niere
Zert.-Nummer: 01072013_001
Stand: 05.09.2015 3.1 komplett neu bearbeitete Auflage
Lage und Gestalt der Nieren Arbeitsblatt: A31
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe
Europa Lehrmittel Verlag – Biologie – Anatomie – Physiologie 11. Auflage

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Lage und Gestalt der Nieren
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

Die Nieren (Renes, Nephri) liegen retroperitoneal beidseits der


Wirbelsäule in der Lendengegend. Sie sind 10-12 cm lang, 5-6 cm breit
und 150-200 g schwer. Wegen der Leber liegt die rechte Niere etwas
tiefer als die linke.

Jede Niere ist von einem dreilagigen Hüllsystem umgeben (von innen
nach außen)

► Bindegewebige Nierenkapsel (Capsula fibrosa)


► Fettkapsel (Capsula adiposa)
► Bindegewebesack (Fascia renalis)

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Lage und Gestalt der Nieren
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

Aufgabe der Niere


► Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen (Harnstoff, Harnsäure,
Kreatinin)

► Ausscheidung von Fremdsubstanzen und Umweltgifte (z.B.


Arzneistoffe)

► Bildung der Hormone Renin und Erythropoetin

► Regulation des Wasserhaushaltes

► Regulation des Elektrolythaushaltes

► Regulation des Säure-Basen-Haushaltes

► Umwandlung einer Vitamin-D Vorstufe in das wirksame Vitamin-D


Hormon
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Innerer Aufbau der Nieren
Anatomie & Physiologie für Gesundheitsfachberufe

Modul: Grundlagen
Kapitel: 02_011
Baustein: Ana & Physio
Bezeichnung: Harnweg Niere
Zert.-Nummer: 01072013_001
Stand: 05.09.2015 3.1 komplett neu bearbeitete Auflage
Innerer Aufbau der Niere Arbeitsblatt: A32
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

In Längs- und Querschnitten wird eine Gliederung der Niere in Rinde


(Cortex renalis) und Mark (Medulla renalis) sichtbar.
Elsevier Verlag – Lernkarten Anatomie und Physiologie – 3. Auflage

1) Nierenkapsel
2) Nierenrinde
3) Nierenmark
4) Nierensäule
5) Nierenbecken
6) Nierenkelch

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Innerer Aufbau der Niere
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

Capsula renalis
Die Niere liegt eingebettet in einer derben Nierenkapsel aus
Kollagenfasern, die wiederum von einer Fettkapsel umgeben wird.

Cortex renalis
Die Nierenrinde liegt direkt unter der Nierenkapsel und enthält die
Nierenkörperchen.

Medulla renalis
Das Nierenmark besteht aus 10-12 kegelförmigen Nierenpyramiden
(Markpyramiden), die zum Nierenbecken zeigen.

Columna renalis
Auf Längsschnitten durch die Niere erscheint die seitlich der
Nierenpyramiden gelegene Rindensubstanz säulenförmig
(Nierensäule), die hinunter bis zum Nierenbecken reichen.

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Innerer Aufbau der Niere
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

Pelvis renalis
Das Nierenbecken entsteht aus dem Zusammenfluss von 10-12
trichterförmigen Nierenkelchen, welche die Nierenpapillen umfassen

Calix renalis
Im Nierenkelch wird der Urin gesammelt und in das Nierenbecken
weitergegeben.

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Nierenkörperchen
Anatomie & Physiologie für Gesundheitsfachberufe

Modul: Grundlagen
Kapitel: 02_011
Baustein: Ana & Physio
Bezeichnung: Harnweg Niere
Zert.-Nummer: 01072013_001
Stand: 05.09.2015 3.1 komplett neu bearbeitete Auflage
Nierenkörperchen
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

Die Niere besitzt außer den Blutgefäßen ein kompliziertes System von
Nephronen und Sammelrohren. Nephrone bilden die funktionelle
Baueinheit der Niere, in der die Harnbildung erfolgt.
Jedes Nephron besteht aus dem Nierenkörperchen und dem
Tubulusapparat. Im Glomerulus, das aus einer Bowman-Kapsel und
einem darin befindlichen Gefäßknäuel aus ca. 30 Kapillarschlingen
aufgebaut ist, wird durch Filtration aus dem Blut der Primärharn
gebildet.

Bowman-Kapsel
Die Capsula glomerularis besteht aus einem inneren Blatt aus
Plattenepithel und einem äußeren Blatt, das eine dicke Basalmembran
bildet.

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Nierenkörperchen
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

Primärharn
Das eiweißfreie Ultrafiltrat des Blutplasmas (Primärharn) wird am
Harnpol des Nierenkörperchens in das Tubulussystem abgegeben.

Sammelrohr
In einem Sammelrohr münden ca. 11 Nephrone mit ihren
Verbindungstubuli (Verbindungsstücken).
Ein Verbindungstubulus verbindet den distalen Tubulus mit dem
Sammelrohr. Im Nierenmark münden mehrere Sammelrohre
zusammen, um einen Papillengang (Ductus papillaris) zu bilden,
welcher sich in das Nierenbecken öffnet.

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Nierenkörperchen
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe
Europa Lehrmittel Verlag – Biologie – Anatomie – Physiologie 11. Auflage

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Nierenkörperchen
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe
Europa Lehrmittel Verlag – Biologie – Anatomie – Physiologie 11. Auflage

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Nierenkörperchen
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

Glomeruläre Filtrationsrate (GFR)


Flüssigkeitsvolumen, das von allen Nierenglobuli pro Zeiteinheit filtriert
wird, beträgt etwa 180 Liter/Tag.

Renaler Blutfluss (RBF)


Durch die Niere fließen ca. 1,2 Liter Blut/min (=1.700 Liter Blut/Tag), diese
Größe ist der renale Blutfluss.

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Nierenkörperchen
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Europa Lehrmittel Verlag – Biologie – Anatomie – Physiologie 11. Auflage

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Bau des Tubulusapparates
Anatomie & Physiologie für Gesundheitsfachberufe

Modul: Grundlagen
Kapitel: 02_011
Baustein: Ana & Physio
Bezeichnung: Harnweg Niere
Zert.-Nummer: 01072013_001
Stand: 05.09.2015 3.1 komplett neu bearbeitete Auflage
Bau des Tubulusapparates
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

Im Tubulusapparat wird durch Reabsorptions- und


Sekretionsvorgänge der Sekundärharn (Endharn) gebildet.

Der Tubulusapparat beginnt mit dem proximalen Tubulus, der in


seinem Anfangsteil stark gewunden verläuft. An das gewundene Teil
schließt sich ein gerade verlaufendes Hauptstück an, welches sich in
den Intermediärtubulus (Überleitungsstück) fortsetzt, der die ab- und
aufsteigenden Schenkel der Henle-Schleife umfasst.

An den aufsteigenden Schleifenschenkeln des Überleitungsstückes


schließt sich der distale Tubulus an, der durch Einmündung in ein
Sammelrohr endet.

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Bau des Tubulusapparates Arbeitsblatt: A33
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe
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Renin-Angiotensin-Aldosteron-System
Anatomie & Physiologie für Gesundheitsfachberufe

Modul: Grundlagen
Kapitel: 02_011
Baustein: Ana & Physio
Bezeichnung: Harnweg Niere
Zert.-Nummer: 01072013_001
Stand: 05.09.2015 3.1 komplett neu bearbeitete Auflage
Renin-Angiotensin-Aldosteron-System
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

Das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) ist ein


komplexes System zur Konstanthaltung von Blutdruck,
Nierendurchblutung und Elektrolythaushalt.

Bei einer Minderdurchblutung der Niere (z.B. Blutdruckabfall) oder


einer niedrigen Natriumchloridkonzentration im distalen Tubulus wird
vermehrt Renin ins Blut sezerniert. Renin spaltet von
Angiotensinogen ein Stück ab, das Angiotensin I.

Von Angiotensin I wird durch das Angiotensin-Converting-Enzym


(ACE) erneut ein Stück abgespalten, das Angiotensin II. Dieses löst
an der glatten Muskulatur der Arterien eine Kontraktion aus
(Vasokonstriktion).

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Renin-Angiotensin-Aldosteron-System
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

Ferner fördert es die Natriumrückresorption im proximalen Tubulus und


stimuliert die Freisetzung von Aldosteron und Adiuretin, die über eine
gesteigerte Rückresorption von Natrium und Wasser (Aldosteron) bzw.
eine verminderte Wasserausscheidung in den Sammelrohren
(Adiuretin) der Niere das Blutvolumen und damit den Blutdruck
erhöhen.

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Physiologie des R-A-A-System
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

ACE = Angiotensin Converting Enzym


GFR = Glomeruläre Filtrationsrate
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Funktion des Adiuretin
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe
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Funktion des Aldosteron
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Ableitende Harnwege
Anatomie & Physiologie für Gesundheitsfachberufe

Modul: Grundlagen
Kapitel: 02_011
Baustein: Ana & Physio
Bezeichnung: Harnweg Niere
Zert.-Nummer: 01072013_001
Stand: 05.09.2015 3.1 komplett neu bearbeitete Auflage
Harnableitende Harnwege
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

Zu den ableitenden Harnwegen gehören, Strukturen, die nicht an der


Harnbildung beteiligt sind:

Nierenkelche, Nierenbecken, Harnleiter, Harnblase und Harnröhre.

Die beiden Harnleiter verbinden die Niere mit der Harnblase. Sie sind
30 cm lang, entspringen trichterförmig am Nierenbecken und ziehen
hinter dem Bauchfell abwärts zur Harnblasenhinterwand.

Ureter
Die beiden Harnleiter sind etwa 7 mm dicke und 30 cm lange
Schläuche, die retroperitoneal in das kleine Becken ziehen und dort in
die Harnblase einmünden. An den drei physiologischen
Harnleiterengen (der Abfluss aus dem Nierenbecken, die
Überkreuzung des Harnleiters durch die Arteria iliacae, der Eintritt in
die Harnblase) bleiben Nierensteine bevorzugt hängen.

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Harnblase
Anatomie & Physiologie für Gesundheitsfachberufe

Modul: Grundlagen
Kapitel: 02_011
Baustein: Ana & Physio
Bezeichnung: Harnweg Niere
Zert.-Nummer: 01072013_001
Stand: 05.09.2015 3.1 komplett neu bearbeitete Auflage
Harnblase
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

Die Harnblase (Vesica urinaria) ist ein aus glatter Muskulatur


gebildetes Hohlorgan mit ca. 500-800 ml Fassungsvermögen, die den
Harn sammelt. Sie liegt retroperitoneal im kleinen Becken direkt hinter
der Symphyse und den Schambeinen.
Elsevier Verlag – Lernkarten Anatomie und Physiologie – 3. Auflage

1) Einmündungsstelle des
Harnleiters
2) Glatte Muskulatur der
Blasenwand
3) Blasendreieck
4) Innere Harnröhrenöffnung
5) Harnröhre

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Harnblase
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

Ostium ureteris
Äußere Muskelzüge des Harnleiters umgeben schlingenförmig die
Harnleitermündung. Bei Kontraktion zieht diese Muskelschlinge die
Harnleitermündung nach unten und verschließt sie.

Musculus detrusor vesicae


Muskelschichten der glatten Blasenwand bilden ein stark geflochtenes
Gewebe.

Trigonum vesicae
Das Blasendreieck ist ein Abschnitt der Hinterwand des
Blasengrundes, dessen Schleimhaut fest mit der Muskelschicht
verwachsen ist.

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Harnblase
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

Innere Harnröhrenöffnung
Am Beginn der Harnröhre bilden Venengeflecht (Plexus venosus) unter
der Schleimhaut einen Wulst, der den Verschluss der Harnblase
unterstützt.

Urethra
Die Harnröhre leitet den in der Blase gesammelten Harn nach außen
ab. Die Harnröhre ist bei Männern ca. 20 cm und bei Frauen ca. 4 cm
lang.

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Miktion
Anatomie & Physiologie für Gesundheitsfachberufe

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Kapitel: 02_011
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Zert.-Nummer: 01072013_001
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Miktion
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

Das maximale Fassungsvermögen der Harnblase beträgt etwa 800


ml, der Harndrang tritt aber bereits bei einer Blasenfüllung von 350 ml
auf. Im Alter nimmt das Fassungsvermögen der Harnblase ab, was
eine höhere Miktionsfrequenz zur Folge hat.

Der Füllungsgrad der Harnblase wird durch den Dehnungsrezeptoren


in der Wand der Harnblase registriert und über afferente Nervenfasern
an den Hirnstamm gemeldet.

Übersteigt die Muskeldehnung ein bestimmtes Maß, so nimmt die Zahl


der Rezeptoren an das Gehirn geleiteten Impulse zu, wodurch das
Großhirn das Gefühl des Harndranges ausgelöst.

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Arten der Harninkontinenz
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

Dranginkontinenz
Auch Urge-Inkontinenz genannt, nicht unterdrückbarer Harndrang
durch z.B. Übererregbarkeit des Musculus detrusor vesicae

Stressinkontinenz
Harndrang beim Husten, Niesen oder Pressen, der
Blasenverschlußmechanismus ist gestört.

Mischinkontinenz
Kombination aus Drang- und Stressinkontinenz

Überlaufinkontinenz
Kontinuierliche Überfüllung der Blase, es erfolgt die Spontanentleerung
bei maximaler Füllung

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Wasserhaushalt
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Modul: Grundlagen
Kapitel: 02_011
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Bezeichnung: Harnweg Niere
Zert.-Nummer: 01072013_001
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Wasserhaushalt
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

Der Anteil des Wassers am Körpergewicht eines Erwachsenen


beträgt etwa 60 % und ist somit der Hauptbestandteil des Organismus.
Im Alter sinkt der Wasseranteil.

Etwa 63% des Wassers befindet sich im Intrazellulärraum und 37 % im


Extrazellulärraum. Das extrazelluläre Wasser wiederum verteilt sich auf
das Interstitium (Zwischenzellraum) und den Plasmaraum.

Die Wasserverteilung zwischen den einzelnen Räumen ist abhängig


von den Elektrolytkonzentrationen und dem kolloidosmotischen Druck
von Plasma und Gewebe.

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Wasserhaushalt
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

Extrazellulärraum (EZR)
Zwischen den Zellen liegende Räume, die je nach Gewebeart
unterschiedlich weit sind, dienen als wichtigste Transportwege für die
Stoffwechselprodukte der Zellen.

Intrazellulärraum (IZR)
Der Intrazellulärraum bezeichnet den Raum innerhalb einer Zelle, der
durch eine Zellmembran begrenzt ist.

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Elektrolyte
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Modul: Grundlagen
Kapitel: 02_011
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Bezeichnung: Harnweg Niere
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Elektrolyte
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Elektrolyte (Mineralstoffe) sind für die Aufrechterhaltung der


Körperfunktionen lebensnotwendig. Sie sind elektrisch geladen (Ionen)
und können im elektrischen Feld wandern.

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Elektrolyte
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

Elektrolyt Bedeutung für den Organismus


(Normalwert im Serum)
Chlorid Häufiges Anion im EZR, entscheidendes Anion für
97-108 mmol/Liter den osmotischen Druck im EZR
Kalium Häufiges Kation im IZR, hilft beim Insulintransport
3,6-4,8 mmol/Liter in die Zelle, wichtige Rolle bei der Entstehung des
Aktionspotentials und Erregungsübertragung im
Nervensystem
Kalzium Am Aufbau von Knochen beteiligt, Erregungs-
2,3-2,6 mmol/Liter übertragung vom Nerv auf den Muskel,
Muskelkontraktion
Magnesium Bedeutung bei der Muskelkontraktion, wichtig für
0,7-1,1 mmol/Liter Enzymreaktion (z.B. als Enzymfaktor)
Natrium Wichtiges Ion für den osmotischen Druck im EZR.
135-145 mmol/Liter
Phosphat Baustein von ATP, Knochenmineral, hilft als
0,84-1,45 mmol/Liter Puffersystem, den pH-Wert des Blutes konstant
zu halten.
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Säure-Basen-Haushalt
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Modul: Grundlagen
Kapitel: 02_011
Baustein: Ana & Physio
Bezeichnung: Harnweg Niere
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Säure-Basen-Haushalt
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

Im Blut liegt in der Regel ein pH-


Wert von 7,40 vor, der konstant
gehalten werden muss, da alle
Stoffwechselvorgänge pH-
abhängig sind.

Ein Anstieg des pH-Wertes wird


als Alkalose bezeichnet, ein
Abfall des pH-Wertes als
Azidose.

Für die Konstanthaltung des pH-


Wertes sorgen Puffersysteme des
Blutes, die Atmung und die Nieren.

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Störungen des Säure-Basen-Haushaltes
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

Metabolische Alkalose
Entsteht z.B. bei andauerndem Erbrechen durch Verlust von
Wasserstoff und Chloridionen der Magensäure.

Metabolische Azidose
Entsteht durch einen Stoffwechsel bedingten, vermehrten Anfall von
Wasserstoffionen oder durch einen Verlust von Bicarbonat (HCO3-).

Die häufigste metabolische Azidose ist die diabetische Ketoazidose,


die durch Entstehung von sauren Ketonkörpern bedingt ist. Dieses
Stoffwechselprodukt entsteht durch verstärkten Fettsäureabbau und
führt zu einer Übersäuerung des Blutes.

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Störungen des Säure-Basen-Haushaltes
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

Respiratorische Alkalose
Entsteht bei vermehrter Abatmung (Hyperventilation) von Kohlendioxid;
kann durch Stress, Fieber, Schädelhirntrauma (SHT) und
Leberversagen ausgelöst werden.

Respiratorische Azidose
Entsteht bei verminderte Abatmung (Hypoventilation) und führt zu einer
Erhöhung des Kohlendioxid Partialdrucks (Ansammlung von
Kohlendioxid bzw. Bicarbonat und Wasserstoffionen im Körper).

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Klärung offener Fragen
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

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Literatur Angaben zur Präsentation
Anatomie und Physiologie für Gesundheitsberufe

Der Inhalt und die Fachinformationen dieser Präsentation, sowie die Arbeitsblätter wurden aus nachfolgender Literatur erstellt.
Lizenzrechte der Titelbilder wurden bei der Fotolia LLC USA erworben, sofern sie keine Eigenzeichnungen sind. Bei weiterem
Bildmaterial innerhalb der Präsentation erfolgte die Quellenangabe direkt am Bild.

Shahrouz Porjalali – Lernkarten Anatomie und Physiologie – 3.Auflage 2011


Für Pflege- und andere Gesundheitsfachberufe
Elsevier GmbH – Urban & Fischer Verlag

Nicole Menche – Biologie Anatomie Physiologie – 6.Auflage 2007


Kompaktes Lehrbuch für Pflegeberufe
Elsevier GmbH – Urban & Fischer Verlag

C.Hick / A.Hick – Kurzlehrbuch Physiologie – 3.Auflage 2000


Kurzlehrbuch für Medizinstudenten
Urban & Fischer Verlag

Medizinische Fachwörter von A-Z – 1. Auflage 2012


Kleines Lexikon für Pflege- und Gesundheitsberufe
Elsevier GmbH – Urban & Fischer Verlag

Martin Trebsdorf – Biologie Anatomie Physiologie – 11. Auflage 2009


Lehrbuch und Atlas
Verlag Europa Lehrmittel

Paul Gebhardt – Anatomie Zeichenblätter für den Unterricht – 10. Auflage 2002
Lau Verlag GmbH by Verlag Europa Lehrmittel

Paul Gebhardt / Mathias Bardl – Anatomie Zeichenblätter Lösungsheft – 10. Auflage 2002
Lau Verlag GmbH by Verlag Europa Lehrmittel

Wynn Kapit / Lawrence M.Elson – Anatomie Malatlas – 3. Auflage 2008


Imprint der Pearson Education Deutschland GmbH

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