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Anatomie / Krankheitslehre

Die Nieren
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1. Welche Organe bilden das Harnsystem ?

Abbildung 1 www.m-ww.de/krankheiten/nephrologie/anatomie_funktion.html?gfx=1

Niere – Ren oder Nephros


 Paarig angelegt
 Retroperitoneal, seitlich (lateral) der Wirbelsäule ( TH 12 bis L 3)
 120 – 220 g schwer, 10-12 cm lang, ca.5 cm breit, 4 cm dick,
 bohnenformig

Harnleiter – Ureter
 Paarig angelegt
 Geht aus dem Nierenbecken hervor
 Muskulöser Schlauch ca. 30 cm lang
 3 physiologische Engen, dieses sind oft die Lokalisationen für Steineinklemmungen
 Das auskleidende Epithel des ableitenden Harnsystems ab Nierenbecken heißt Urothel

Harnblase – Vesica urinaria


 Liegt im kleinen Becken hinter der Symphyse
 Beim Mann schiebt sich zwischen Harnblasengrund und Beckenboden die Prostata

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 Musklulöses Hohlorgan
 Ureter gehen schräg in die Harnblasenwand ein, dadurch entsteht ein „Ventil, das
verhindert, das bei gefüllter Blase der Harn in die Nieren zurückfließt
 Innerer und außerer Schließmuskel

Harnröhre – Urethra
 Weibliche Harnröhre
o Liegt vor der Scheide
o Äußere Öffnung liegt im Scheidenvorhof
o Ca. 4 cm lang
 Männliche Harnröhre
o Ca. 20 bis 25 cm lang
o Endet spaltförmig auf der Eichel des männlichen Gliedes

2. Was sind die Aufgaben der Nieren ?


1. Regulation des Ionen- und Wasserhaushalts (Na+, Ka+, Ca+)
2. Regulation des Säure-Basen Haushalts
3. Ausscheidung von harnpflichtigen Substanzen z. b. Kreatinin, Fremdstoffen, z.B.
Medikamente, Umweltgifte
4. Regulation des Blutdrucks ( Renin-Angiotensin-Aldosteron-Mechanismus)
5. Produktion von Hormonen
-Renin (beeinflusst Elektrolythaushalt und RR) wird in der Niere gebildet,
reguliert als Teil des Renin Angoistensin Aldosteron . Mechanismus Blutdruck,
Natriumhaushalt und Nierendurchblutung
- Erythropoetin bewirkt gesteigerte Neubildung der Erythrozyten im Knochenmark
- Umwandlung der Vitamin Vorstufe in das wirksame Vitamin D (Calzitriol)

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3. In welche 3 Zonen ist die Niere gegliedert ?

Abbildung 2 www.roche.de/.../ images/niere.jpg

 Nierenrinde – mit den Funktionseinheiten –Nephrone


 Nierenmark mit Markpyramiden – hier verläuft das Sammelrohrsystem von der
Nierenrinde zum Nierenbecken
 Nierenbecken – Pyelon – mit Nierenkelch – hier sammelt sich der Endharn

4. Woraus besteht ein Nephron

Abbildung 3 www.m-ww.de/krankheiten/nephrologie/anatomie_funktion.html

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 Nephron ist die Funktionseinheit der Niere


 Liegt in der Nierenrinde
 Ca. 1 Million pro Niere
 Besteht aus :
o Nierenkörperchen – Glomerulum
o Bowmansche Kapsel
o Tubulusapperat mit Henle-Schleife

5. Erklären die die Urinbildung und den Weg der Ausscheidung


Der menschliche Körper scheidet ca. 1,4 Liter Wasser pro Tag mit dem Harn aus und darin
eine Reihe von chemischen Substanzen, so genannte Abbauprodukte.
o Die Menge des Urins schwankt in Abhängigkeit von der aufgenommenen Flüssigkeit
und der Schweißproduktion.
o Mit dem Harn werden ausgeschieden :
 Elektrolyte (Regulation des Säure-Basen-Haushalt)
 harnpflichtige Substanzen Kreatinin und Harnstoff
 Abbauprodukte von Fremdstoffen (Medikamente, Umweltgift, ect.)
Urinbildung
o Ca .1500 l Blut durchfließen täglich die Nieren. Das bedeutet, dass das gesamte Blut
mehrmals am Tag gereinigt wird.
o In den Glomeruli wird das passierende Blut von Wasser, Elektrolyten, Glukose,
Harnstoff, und Fremdstoffen getrennt, Blutzellen, also rote und weiße Blutkörperchen,
sowie Plasmaalbumin bleiben in den Blutgefäßen.
o Diese abgefilterte Menge – der Primärharn ( ca. 1500 l) durchläuft nun den
Tubulusapperat
o Hier wird nun das Wasser und die benötigten Elektrolyte wieder zurückresorbiert
o Es bleibt ein Rest von ca. 1500 ml – der Endharn,
o Dieser sammelt sich im Nierenbecken
o Von dort gelangt er in den Ureter (Harnleiter)
o Dann in die Harnblase
o Bei ausreichender Füllung wird er über die Harnröhre ausgeschieden

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6. Was ist der Unterschied zwischen Primär- und Endharn ?


Der Primärharn ist eine unkonzentrierte Harnflüssigkeit, die in der Niere durch Filtration des
Blutplasmas entsteht.
Die Flüssigkeit, die durch die Wand der BOWMANschen Kapsel aus dem Blutplasma ins
Innere des Nierenkanälchens gepresst wird, entspricht in ihrer Zusammensetzung einem
eiweißfreien Plasma. Blutzellen und die meisten Proteinmoleküle sind zu groß, als dass sie
durch die feinen Poren dieser Wände gedrückt werden könnten.
Als Endharn bezeichnet man das sich im Nierenbecken sammelndeund in die Harnblase
abgegebene konzentrierte Filtrat des Plasmas, das etwa ein Volumen von 1,5 l pro Tag
ausmacht. Er wird als Urin ausgeschieden.

7. Welche Hormone werden von der Nieren gebildet


 Erythropoetin – reguliert den Sauerstoffgehalt des Blutes (Anregung der Bildung
von Erythrocyten)
 Renin – Blutdruckregulation
 Kalzitriol (=D-Hormon)- Umwandlung von Vitamin D – reguliert den
Kalziumstoffwechsel und den Einbau von Kalzium in den Knochen
 Die Niere ist auch als Produktions- und Abbauort für Hormone bekannt.
 Prostaglandine
 Weitere Hormone die die Nieren beeinflussen bzw.die die Niere verarbeitet:
o Insulin wird in der Niere abgebaut.
o Hormone, welche in der Niere wirken, sind regulierende Hormone:
Antidiuretisches Hormon des Hypophysenhinterlappens
( Wasserausscheidung), Aldosteron der Nebennierenrinde ( Natrium- und
Kaliumausscheidung), Parathormon der Nebenschilddrüse
( Phosphatausscheidung).

8. Nennen Sie wichtige Elektrolyte des menschlichen Organismus


und erklären ihre Wirkung
 Natrium (Na +) – wichtig für : Regulation des osmotischen Drucks im Extrazellulären
Raumes; Regulation des Flüssigkeitsstroms
 Kalium (K +) - wichtig für : das elektrisches Potenzial an den Zellen. Dieses
elektrische Potenzial ist für die Funktion jeder Zelle notwendig, Muskelkontraktion
 Chlorid (Cl +) – wichtig für : Regulation des Säure-Basenhaushaltes und der
Osmolalität.

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 Kalzium (Ca +) – wichtig für : Knochen- und Zahnsubstanz, steuert zusammen mit
Enzymen die Kontraktion der Muskulatur. wirkt gegen Entzündungen und Allergien.
 anorganisches Phosphat - Bestandteil der energiereichen Phosphate im
Zellstoffwechsel, Skelettbestandteil; Regulation über die Niere;
 Magnesium (Mg +) -.wichtig für : nahezu alle Stoffwechselvorgänge (fast 300 Enzyme
entfalten ihre Wirkung erst mit Magnesium), die Herztätigkeit, für eine gesunde Haut,
für die Tätigkeit der Drüsen, für die Entspannung der Muskeln
 Eisen ( Fe +) – Bestandteil von Blut – und Muskelfarbstoff , Sauerstoffträger

9. Wie sieht die tätliche Flüssigkeitsein- und ausfuhr des Menschen


aus

"WASSER, DU HAST WEDER GESCHMACK NOCH FARBE, NOCH AROMA. MAN KANN DICH
NICHT BESCHREIBEN. MAN SCHMECKT DICH, OHNE DICH ZU KENNEN. ES IST NICHT SO,

DASS MAN DICH ZUM LEBEN BRAUCHT; DU SELBER BIST DAS LEBEN! DU DURCHDRINGST UNS

ALS LABSAL, DESSEN KÖSTLICHKEIT KEINER UNSERER SINNE AUSZUDRÜCKEN FÄHIG IST.

DU NIMMST NICHT JEDE MISCHUNG AN, DULDEST NICHT JEDE VERÄNDERUNG. DU BIST
EINE LEICHT GEKRÄNKTE GOTTHEIT!

ABER DU SCHENKST UNS EIN UNBESCHREIBLICHES EINFACHES UND GROSSES GLÜCK."


Antoine de Saint-Exupéry

Einfuhr : 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit, bei hohen Temperaturen sowie bei körperlichen
Anstrengungen entsprechend mehr.
koffeinhaltige Getränke oder Alkohol sie beschleunigen den Wasserverlust des Körpers.
Genauso verhält es sich mit Getränken, die reich an Kohlehydraten und Zucker sind, zählen
also nicht in die tägliche Einfuhr mit hinein
Mit den festen Nahrungsbestandteilen werden zusätzlich bis 1000ml Flüssigkeit
aufgenommen
Ausfuhr : Normal 1000 - 2000 ml in 24 Std. verteilt auf 4 - 5 Miktionen
Weitere Flüssigkeitsverluste durch Schwitzen und Atmen und im Stuhl

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Anatomie / Krankheitslehre

Die Nieren

1. Bitte beschreiben Sie die Aufgabenbereich eines Urologen und eines


Nephrologen

Urologe :
 Diagnostik- Therapie von Erkrankungen der harnableitenden Organen des Mannes und
der Frau, also von Niere, Harnblase, Harnleiter und Harnröhre, sowie der Prostata
 Geschlechtsorgane des Mannes, also Hoden, Nebenhoden, Samenleiter und Penis
 Der Uruloge ist teils internistisch aber auch chirurgisch tätig.

Nephrologe :
 Diagnostik und Therapie von Erkrankungen von Nierenerkrankungen
Nierenersatzverfahren (Hämodialyse, Peritonealdialyse)
 Nachsorge von Nierentransplantierten
 Der Nephrolgoge ist rein internistisch tätig.

2. Welche diagnostische Möglichkeiten hat der Arzt um


Erkrankungen im Blasen- und Nierenbereich festzustellen
Nephrologisch :
Anamnese, Blutdruckmessung, Perkusion des Nierenlagers, körperliche Untersuchung –
Ödembildung
Laboruntersuchungen
Urinuntersuchung: Teststäbchen auf Bakterien, Eiweiß, Blut, Zucker etc., Urinsediment
Blutuntersuchung: Kreatinin, Kalium, Harnstoff, Harnsäure
Steinuntersuchungen
Bildgebung
Ultraschall
Röntgen Kontrastmitteldarstellung der Niere = iv-Pyelogramm
CT der Niere
Magnetresonanztomografie der Niere
Angiografie der Niere

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Nuklearmedizinische Verfahren
Statische Nierenszintigrafie
Nierenausscheidungsszintigrafie
Nierenperfusionsszintigrafie

Urologisch :
Labor
 Mittelstrahlurin.: 24-h-Sammelurin
 Sekretuntersuchungen
 Ejakulatuntersuchung
 Bei Fruchtbarkeitsstörungen des Mannes muss die Samenflüssigkeit untersucht
werden.
 Uroflowmetrie
o Diese Untersuchung wird bei Blasenentleerungsstörungen zur Routine. PSA-
Test
o Die Bestimmung des prostataspezifischen Antigens im Blut ermöglicht eine
frühzeitige Erkennung verschiedener Prostataerkrankungen.
Bildgebende Verfahren
 Ausscheidungsurografie
 Diese radiologische Untersuchung ist ein Standardverfahren in der Urologie.
Miktionszystourethrografie
 Eine Durchleuchtung während der Blasenentleerung zeigt Störungen an. Bücherliste:
 Röntgendiagnostik
 Urethrografie
 Die Darstellung der Harnröhre ist ein häufig durchgeführtes Verfahren. Pyelografie
 Die retrograde Darstellung von Harnleiter und Nierenbecken wird selten angewandt.
Taschenatlas Einstelltechnik. Röntgendiagnostik, Angiographie, CT, MRT.
 Angiografie
 Mit Hilfe der Angiografie und der digitalen Subtraktions- Angiogafie werden die
Arterien der Niere abgebildet. Ultraschall / Sonografie
Ultraschalldiagnostik
Endoskopische Verfahren
 Starre und flexible Endoskopie

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 Zystoskopie - Blasenspiegelung ist häufigste endoskopische Untersuchung in der


Urologie.
 Ureterorenoskopie - Harnleiter und Nierenbecken mit dem Endoskop inspiziert.
 Nephroskopie - Die Nierenspiegelung ist ein Eingriff, bei dem das Endoskop durch
Schnitte in die Hautdecke eingeführt wird. Technische Endoskopie. Grundlagen und
Praxis endoskopischer Untersuchungen.
Punktionen
 Prostata-Stanzbiopsie - eine Gewebeprobe ist oft zur Abklärung einer
Krebserkrankung erforderlich.
 Nierenbiopsie - die Punktion der Niere dient häufig der Sicherung einer
Verdachtsdiagnose.

3. Warum erkranken Frauen häufiger an Harnwegsinfekten als


Männer
 Bei Frauen mündet die Harnröhre in unmittelbarer Umgebung zu Darmausgang und
Scheide. Dadurch können Bakterien aus diesen Regionen viel schneller in die
Harnwege gelangen. Zudem ist die Harnröhre bei der Frau kürzer als beim Mann. Die
Bakterien können sich schneller bis in die Harnblase hinein ausbreiten. Dort ist dann
ein verstärktes Wachstum möglich, besonders, wenn die Blase nicht regelmäßig oder
nur unvollständig geleert wird.
 Ein verändertes Bakterienwachstum in der Scheide kann das Auftreten von
Harnwegsinfekten begünstigen. Es tritt durch den Gebrauch von Spermiziden
und/oder Scheidendiaphragmen, sowie durch übertriebene Genitalhygiene mit
Intimsprays und Scheidenspülungen auf. Da ein gehäuftes Auftreten von
Harnwegsinfekten im Zusammenhang mit Geschlechtsverkehr aufgefallen ist, sollte
nach dem Geschlechtsverkehr die Blase entleert werden.
 Bei Frauen in oder nach den Wechseljahren ändert sich durch die Hormonumstellung
die Beschaffenheit der Scheidenschleimhaut. Auch dies kann zum häufigeren
Auftreten von Harnwegsinfekten beitragen.

4. Beschreiben Sie das Krankheitsbild der Nephrolithiasis


( Ursachen, Symptome, Therapie )
Nierensteinleiden – Nephrolithiasis
Definition : Nierensteine sind Ablagerungen in den Nierengängen und/oder ableitenden
Harnwegen. Letztere werden auch als Harnsteine ( Urolithiasis) bezeichnet.

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Entstehungsmechanismus :
bestimmte Substanzen sind im Urin in zu hoher Konzentration vorhanden und fallen dann zu
anfangs kleinen Kristallen aus. Diese wachsen im Laufe der Zeit aber immer weiter an, in
Extremfällen können solche Nierensteine das ganze Nierenbecken ausfüllen. Heißes Wetter
und damit einhergehendes intensives Schwitzen begünstigen die Entstehung von
Nierensteinen: Der Verlust an Körperflüssigkeit führt zu einer erhöhten Kalziumkonzentration
im Urin. Diese Kalziumsalze können sich in Form von Steinen ablagern.
Die Entstehung wird durch folgende weitere Faktoren begünstigt:
 Ernährung, die dem Körper Wasser entzieht und so den Harn mit Salzen übersättigt,
z.B. Spargel und Rhabarber.
 Harnstauung durch Narben, Verengungen oder Fehlbildungen in den Nieren oder
ableitenden Harnwegen
 Wiederholte Harnwegsinfektionen
 Zu geringe Flüssigkeitsaufnahme
 Gewichtsabnahme

Symptome
Nierensteine schmerzen nur dann, wenn sie in den Harnleiter gelangen und dort langsam
abwandern.
Nierenkolik
 Abhängig vom Sitz des Steins kommt es zu stechenden, krampfartigen und
wellenförmigen Schmerzen im Rücken oder im seitlichen Unterbauch,
Flankenschmerz
 Bei tief sitzenden Harnleitersteinen reicht die Schmerzausstrahlung bis in den
Genitalbereich.
 Übelkeit und Erbrechen
 Stuhl- und Windverhalt (reflektorischer Darmverschluss)
 Verminderung der Harnmenge
 Bei rund einem Drittel der Fälle ist Blut im Harn sichtbar, durch Verletzung der
Schleimhaut der Harnwege verletzen.
 Chronische Nierensteine können sich durch dumpfem Druck in der Nierengegend
bemerkbar machen. Sie können zusätzlich bakterielle Infektionen verursachen, die
häufig zu Komplikationen führen: Mögliche Folge-Erkrankungen sind
Harnwegsinfektionen, septisches Harnfieber (Urosepsis), bei dem Bakterien aus den

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Harnwegen in den Blutkreislauf übertreten, oder Schrumpfnieren, die mit einer


Zerstörung von Nierengewebe einhergehen.

Diagnostik :
 Computer-Tomographie
 Röntgendiagnostik von Niere und ableitenden Harnwegen mit und ohne Röntgen-
Kontrastmittel
 Urinuntersuchung auf Blut und Infektion
 Ultraschall-Untersuchung des Urogenitaltraktes

Therapie :
Die Therapie hängt unter anderem von Art und Größe des Nierensteins ab.
 Nierenkolik : viel Flüssigkeit, krampflösende Medikamente, die teils auch
schmerzstillend wirken, und eventuell einer Bewegungstherapie, wie Hüpfen, den
Stein auszuschwemmen.
Ist ein spontaner Steinabgang nicht möglich oder liegt eine Nierenschädigung vor, können
folgende Therapien durchgeführt werden:
 Harnsäuresteine kann der Arzt unter Umständen medikamentös auflösen. Man nennt
dieses Verfahren Litholyse.
 Extrakorporale Stoßwellen-Lithotripsie (ESWL): Die Nierensteine werden dabei
über Ultraschall geortet und dann mittels Stoßwellen zertrümmert.
 Perkutane Nephrolitholapaxie: Mit Hilfe einer Punktionsnadel wird ein dünner
Kanal von außen zur Niere gebohrt. Über den Kanal wird dann ein optisches
Instrument eingeführt, mit dem unter Sicht Nierensteine zertrümmert und entfernt
werden können.
 Ureterorenoskopische Steinentfernung: Operationsmethode bei Harnleitersteinen
Hierbei wird ein starres oder flexibles dünnes Rohr mit einem optischen Instrument
unter Sicht über die Harnröhre in die Blase und weiter in den Harnleiter eingeführt.
Über einen Arbeitskanal des optischen Instruments können unterschiedliche Geräte zur
Zertrümmerung und Entfernung der Harnleitersteine eingeführt werden. Dabei kann es
sich um Ultraschall-, Laser- oder spezielle Sonden oder Zangen handeln.
 Steinprophylaxe : Ernährungsumstellungen, z.B. salzarmer Kost und eiweißarmer
Nahrung, reichliche Flüssigkeitszufuhr.

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5. Warum ist der Verlust beider Nieren tödlich


Der Verlust beider Nieren führt zur Urämie – Nierenversagen mit Harnvergiftung und dieses
unbehandelt zum Tod.
eine dauerhafte Nierenersatztherapie- Dialyse bis zur Möglichkeit einer Tansplantation ist der
einzige therapeutische Weg.
Allgemeine Komplikationen der Dialysebehandlung
Herz- und Kreislauferkrankungen, Infektionserkrankungen

6. Nennen Sie Symptome und Komplikationen der Zystitis und der


Pyelonephritis
Zystitis
Symptome :
 Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen (Algurie).
 Die Blasenentleerung fällt schwer (Dysurie).
 Häufiger Drang zum Wasserlassen (Pollakisurie) mit geringen Harnmengen
 Schmerzen über dem Schambein, eventuell Krämpfe
Komplikationen :
 chronischen Blasenentzündung mit Ausbildung einer Schrumpfblase
 Ausbreitung von entzündungsverursachenden Bakterien in die Nieren -Pyelonephritis

Pyelonephritis
Symptome :
akute Nierenbeckenentzündung
 schweres Krankheitsgefühl
 plötzlich auftretendes, hohes Fieber, evtl. Schüttelfrost
 heftige Schmerzen im Bereich beider Flanken, Klopfschmerzen in der Nierengegend.
Magen-Darm-Beschwerden und Kopfschmerzen
 schmerzhaftes, häufiges und erschwertes Wasserlassen (Dysurie)
chronische Nierenbeckenentzündung
 schädigt die Niere langsam und kontinuierlich.
 unklare Fieberzustände
 Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, dumpfe Rückenschmerzen, Brechreiz
 Evtl. Bluthochdruck und Blutarmut
Komplikationen :
 Nierenabszess
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 Nierenversagen

7. Was versteht man unter einer Niereninsuffizienz und welche


Komplikationen können sich für den Patienten daraus ergeben ?
Niereninsuffizienz ist eine Funktionseinschränkung der Nieren. Man unterscheidet zwischen :

Chronische Niereninsuffizienz
Die chronische Niereninsuffizienz ist eine langsam verlaufende, immer schlechter werdende
und langwierige Nierenerkrankung. Die Ursachen sind vielfältig, z.B. Diabetes mellitus
(diab.Nephropathie), oder Folge eines schlecht eingestellten Hypertonus.
Die konstante Zerstörung von Nierengewebe führt zu einer immer schlechter werdenden
Funktion der Niere durch den zunehmenden Ausfall funktionstüchtiger Nephrone. Diese
Zerstörung ist nicht reversibel
Die Krankheit wird in verschiedene Stadien eingeteilt:
I. Latenzstadium:
Die Funktion der Niere ist noch ausreichend, durch eine fortschreitende Grunderkrankung
wird diese jedoch bedroht.
IIa Stadium der vollen Kompensation
Die Leistung der Niere ist eingeschränkt, dies ruft eine eingeschränkte Filtration des Urins
hervor ( Verminderung des Glomerulumfiltrats). Der Kreatininwert bleibt annähernd im
Normbereich.
IIb Stadium der kompensierten Retention
Eine mässige Niereninsuffizienz (Verminderung des GFR) wobei sich der Harnstoffgehalt und
das Kreatinin (1,5-8,0 mg/dl) im Serum erhöhen.
III Stadium der dekompensierten Retention (Präurämie)
Die nicht mehr ausreichende Funktion der Niere schreitet zunehmend fort.
Der Serumkreatininwert erhöht sich auf 8-12 mg/dl, GFR- Verminderung auf
unter 20 ml/min. Dies bedeutet eine Erhöhung der Konzentration harnpflichtiger Subbstanzen
im Serum.

Akute Niereninsuffizienz
Das akute Nierenversagen (ANV) ist im Gegensatz zur chronischen Niereninsuffizienz, eine
plötzlich auftretende, heftig verlaufende Erkrankung der Niere. Das bedeutet, dass die
Nierenfunktion rasch abfällt. Ursachen können sein : Schockzustände( renale
Mangeldurchblutung ), Hypertensive Krisen, Vergiftungen

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Das ANV ist jedoch rückbildungsfähig, also reversibel.


Das klassische ANV verläuft in vier Stadien:
I Schädigungsstadium
Dauer: Stunden- Tage. Es bestehen keine Zeichen der Harnvergiftung, die Urinausscheidung
ist nicht beeinträchtigt.
II Stadium der Oligurie
Oligurie bedeutet verminderte Harnausscheidung (unter 20 ml/h). Dauer: 9-12 Tage
Es kann eine Proteinurie, Hämaturie oder Zylindrurie bestehen.
Ebenfalls treten Anzeichen der Urämie auf, welche sich nicht von denen der chronischen
Niereninsuffizienz unterscheiden (Betroffen sind Herz und Kreislauf, Atmungsorgane,
Nervensystem, Verdauungsorgane...).
III Polyurie
Das Stadium der Harnvermehrung dauert ungefähr 2-3 Wochen.
Kennzeichen für dieses Stadium sind Urinausscheidung über 3-5 Liter/24h (Polyurie),
mangelnde Konzentrationsfähigkeit der Nieren, Leukozyturie und Bakteriurie.
IV Restitutionsphase
Die Phase der Wiederherstellung der Nieren kann bis zu einem Jahr dauern,

Komplikationen einer Niereninsuffizienz


Renale Hypertonie
Nierenversagen – Urämie
Funktionseinschränkung die eine Dialysebehandlung erforderlich macht

8. Beschreiben Sie das Krankheitsbild der Urämie


Die wichtigste Aufgabe der Nieren ist es, das Blut zu filtern und es von harnpflichtigen
körpereigenen Stoffen (z.B. Harnstoff) und körperfremden Stoffen zu befreien. Harnpflichtige
Stoffe sind Substanzen, die ausschließlich über die Nieren ausgeschieden werden. Versagen
die Nieren, vergiften diese Stoffe den Körper. Urämie ist das Endstadium des
Nierenversagens.
Kennzeichen der Urämie :
 Gestörte Ausscheidung von Stoffwechselabbauprodukten (Harnstoff, Kreatinin)
 Gestörte Ausscheidung von Elektrolyten und Wasser und damit Störung im Säure-
Basen-Haushalt
 Störung im Hormonhaushalt der Niere mit Beeinträchtigung des Blutdrucks, der Blut-
und der Knochenbildung

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Ursachen für die Urämie :


 Eine akute Urämie tritt fünf bis zehn Tage nach akutem Nierenversagen auf.
Mangelnde Durchblutung der Niere (Schockniere), Vergiftungen, Entzündungen oder
Harnstauungen führen zum teilweisen oder völligen Verlust der
Ausscheidungsfunktion der Niere.
 Die chronische Urämie entsteht aus einer jahrelang fortschreitenden
Nierenerkrankung:
o Nierenschädigung durch schlecht eingestellten Diabetes mellitus (Diabetische
Nephropathie), jahrelanger schlecht behandelter Bluthochdruck
o Wiederholte, schwere Nierenentzündungen führen zu Vernarbungen des
Nierengewebes
o Nierenschädigung durch angeborene Zysten (polyzystische
Nierendegeneration)
o Schädigung durch bestimmte Schmerzmittel, z.B. Paracetamol
o Erkrankungen der Nierenblutgefäße (Vaskulitiden)

Symptome der Urämie:


 Urinartiger Geruch des Atems und der Haut (urämischer Fötor), Juckreiz und
gelbbraune Verfärbung der Haut
 Störungen des Zentralnervensystems: Konzentrationsschwäche, Müdigkeit,
Krampfanfälle, Bewusstlosigkeit bis zum urämischen Koma
 Die Harnausscheidung geht zurück, es kommt zur Überwässerung des Körpers.
Die Folgen sind:
o Gewichtszunahme, Einlagerung der Flüssigkeit im Gewebe (Beinödeme) und
in der Lunge (Lungenödem) mit zunehmender Kurzatmigkeit.
o Herz und Kreislauf: Bluthochdruck mit Schädigung des Herzens
(Linksherzbelastung), Herzrhythmusstörungen, Flüssigkeitsansammlung im
Herzbeutel (Perikarderguß)
o Magen-Darm-Trakt: Erbrechen, Durchfälle, Blutarmut (renale Anämie) und
Blutungsneigung
o Skelettsystem: Stoffwechselstörung des Knochens mit Knochenschmerzen,
Knochenbrüchen und Muskelschwäche (renale Osteopathie)
Behandlung der Urämie :
Die Nierenersatztherapie - Dialyse:

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 Wird das Blut von harnpflichtigen Stoffen gereinigt


 Wird dem Blut überschüssige Flüssigkeit entzogen
 Werden im Blut Störungen im Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt korrigiert
Konservative Therapie:
 Bei einer akuten oder chronischen Schädigung der Nieren mit Urämie sind folgende
Maßnahmen wichtig:
o Behandlung der Grunderkrankung der Nieren
o Eiweißarme, aber kalorienreiche Diät: Dadurch vermindert sich der anfallende
Harnstoff.
o Engmaschige Kontrolle des Körpergewichtes und der Urinmenge
o Bilanzierte Flüssigkeitsaufnahme: Die Trinkmenge richtet sich nach der
Fähigkeit der Niere, die aufgenommene Flüssigkeit wieder auszuscheiden.
o Wassertreibende Medikamente (Diuretika) unterstützen die Wasser- und
Elektrolytausscheidung und erhöhen die Ausscheidung von Harnstoff.
o Kaliumarme Diät (wenig Obst, Gemüse, Schokolade)
o Behandlung von Bluthochdruck mit Hilfe geeigneter Medikamente

Prognose
Ohne Behandlung führt ein Nierenversagen mit Harnvergiftung zum Tod.
Die Prognose der akuten behandelten Urämie ist abhängig davon, ob sich die auslösende
Grunderkrankung behandeln und überwinden lässt.
Die chronische Urämie erfordert eine dauerhafte Nierenersatztherapie. Zehn Jahre nach
Beginn der Dialysebehandlung leben noch etwa 60 Prozent der behandelten Patienten. Bei
transplantierten Patienten funktionieren nach zehn Jahren noch etwa die Hälfte der
verpflanzten Nieren. Komplikationen der chronischen Urämie sind:
 Allgemeine Komplikationen der Dialysebehandlung
 Herz- und Kreislauferkrankungen
 Infektionserkrankungen

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