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Lernmodul 3: Informationsgrundlagen
des Marketing © Margit Kastner
Department für Marketing
Inhaltsverzeichnis
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Marketingforschung ≠ Marktforschung
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Detailentscheidungen der
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Informationsgewinnung
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Primärforschung Sekundärforschung
Originäre Datenerhebung Beschaffung, Zusammenstellung
und Analyse von bereits
Beobachtung vorhandenem Material
Befragung Interne und externe
Experiment Informationsquellen
Spezialformen
Panelerhebung
Apparative Verfahren
Computergestützte Verfahren
Psychologische Testverfahren
Testmärkte
Testmarktkombinationen
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Gütekriterien von Methoden der
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Informationsgewinnung
Zuverlässigkeit (Reliabilität)
Wie zuverlässig / fehlerfrei misst das Instrument Daten?
Ist die Messung wiederholbar?
Gültigkeit (Validität)
Misst das Instrument das, was gemessen werden soll?
Sind die Messergebnisse auf die Realität übertragbar?
Reaktivität
Beeinflussen das Instrument und die Situation das Messergebnis?
Objektivität
Sind die Messvorgänge unabhängig von der durchführenden Person?
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Beobachtung
Beobachtungsmethoden
Fremdbeobachtung Selbstbeobachtung
Vorgänge außerhalb des Beobachters Eigene psychische Vorgänge
Persönliche Beobachtung Unpersönliche Beobachtung
Durch Beobachter selbst Durch Beobachtungsgeräte
Teilnehmende Beobachtung Nicht-teilnehmende Beobachtung
Beobachter und Beobachtete auf Ausschließlich Wahrnehmung von
gleicher Ebene Aktionen der Beobachteten
Feldbeobachtung Laborbeobachtung
Gewohntes Umfeld der Beobachteten Künstlich geschaffene Situation
(bessere Kontrolle)
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Beobachtung
Compagnonverfahren:
Methode, bei der durch Videoaufzeichnung die Aufmerksamkeit beim Lesen
von Printmedien bzw. bei der Betrachtung von Werbung in Printmedien
gemessen wird.
Mystery Shopping:
Methode, bei der Forscher/innen als normale Kund/inn/en auftreten und reale
Kundensituationen wahrnehmen, in dem sie z.B. Testkäufe durchführen.
Varianten: Mystery Calling, Mystery Mailing
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Befragung
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Fragetypen
Einleitungs-/Kontakt-/Eisbrecherfragen
→ Ziel: Aufgeschlossenheit gegenüber Interview herbeiführen
Frageformulierungen
Nominal
einheiten sind (nicht) identisch Mehrklassig: PLZ
Modus
Rangordnung:
Messwerte eines Merkmals lassen sich Präferenzdaten,
Ordinal
als < > = einordnen Windstärke
+ Median
Informationsgehalt
Rangordnung und Abstands-
Intervall bestimmung: IQ, Temperatur
Metrisch
+ Mittelwert, Standardabweichung
Wie wichtig sind Ihnen folgende Kriterien beim Kauf eines Rucksacks?
Geben Sie bitte eine Rangordnung an. Verteilen Sie bitte 100 Punkte auf die
Rang (1-4) Faktoren gemäß ihrer Wichtigkeit für Sie.
Farbe 2
______ Farbe 35
______
Marke ______
3 Marke 15
______
Obermaterial ______
4 Obermaterial 10
______
Preis 1
______ Preis 40
______
Konstantsummen-
Rangordnungs- (100)
verfahren
verfahren
stimme stimme
Inwieweit stimmen Sie der Aussage zu, … voll zu nicht zu
dass Politiker überbezahlt sind.
sehr sehr
Wie zufrieden sind Sie mit … zufrieden unzufrieden
Ratio-Skalierung
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Denken Sie an Ihren letzten Urlaub. Was hat diesen Urlaub ausgemacht?
Unstrukturierte Fragestellung
Welches Wort fällt Ihnen zuerst ein, wenn Sie Folgendes hören? Manner-Schnitten
Wortassoziation
Bitte füllen Sie die leere Sprechblase Erzählen Sie bitte eine kurze Geschichte
aus. zu dem, was Sie hier sehen.
Ballon-Test Bilder-Erzähl-Test
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Vorteile Nachteile
• Abdeckung eines großen Gebietes • Adresse der Personen muss bekannt
• Niedrige Kosten sein
Schriftliche
Befragung
• •
(Anzahl, Inhalt, Form, Reihenfolge)
• Relativ kontrollierbare Befragungssituation
• Erhebung zusätzlicher Informationen (z.B.
emotionaler Reaktionen) möglich
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Vorteile Nachteile
• Kurzfristig einsetzbar • Eingeschränkte Themen (durch
Telefonische
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Experiment
Feldexperiment Laborexperiment
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Panelerhebung
Apparative Verfahren
Einsatzmöglichkeiten
Verhaltensbeobachtung von Wahrnehmungs-, Entscheidungs- und Handlungsabläufen
Erfassung psychischer Reaktionen (z.B. Ablehnung)
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Psychologische Testverfahren
Methoden
1. Methode des lauten Denkens (MLD)
2. Laddering-Technik (Leitertechnik)
3. Gruppenexploration (Gruppendiskussion/Fokusgruppe)
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oder
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2. Laddering-Technik (Leitertechnik)
Means-end-chains (Ziel-Mittel-
Ketten) zu bestimmtem Thema äußern
Abstrakt
Zur Analyse der Ursachen von
Kaufverhalten
Konsequenzen
Funktional
Psychosozial
Motivationsstrukturen
Instrumental
Ermöglicht den Unternehmen ihre
Werte
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3. Gruppenexploration (Fokusgruppen)
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Minitestmarkt
Kombiniert Storetest (= kontrollierter Markttest; in ausgewählten Testgeschäften
wird die Wirksamkeit von Marketingmaßnahmen geprüft) und Panel
Beispiel: Behavior-Scan der GfK
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Internetbasierte Informationsgewinnung
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Teilerhebung Vollerhebung
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Signifikanzniveau
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Konfidenzintervall
„Bei einem höheren Sicherheitsgrad bei gleich großer Stichprobe wird auch die
Schwankungsbreite größer, d.h. eine Aussage wird sicherer, aber auch
unschärfer!“
+ 3σ
+ 2σ
99,7% 95,5% 𝑥̅
- 2σ
- 3σ
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Repräsentationsschluss
𝒑 𝒒
𝒆 𝒕
𝒏
Bestimmung des Stichprobenumfangs:
Obige Gleichung umformen und nach n auflösen!
𝒕𝟐 𝒑 𝒒
𝒏
𝒆𝟐
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Konfidenzintervall – Beispiel
Mit einer Wahrscheinlichkeit von 95,5% kann davon ausgegangen werden, dass der
Anteil (P) an Rauchern in der Grundgesamtheit zwischen rund 28% und rund 32% liegt.
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Stichprobenumfang – Beispiel
Es soll das Image für die Marke RÖMERQUELLE ermittelt werden. Über den Bekanntheitsgrad in
der Grundgesamtheit sind keinerlei Informationen vorhanden. Das Signifikanzniveau wird mit
95% festgelegt und das Konfidenzintervall soll insgesamt 8% (oder +/- 4%) nicht überschreiten. Da
p und q unbekannt sind, geht man von jenem Verhältnis aus, das den größten Stichprobenumfang
ergibt (50:50 Verteilung). Die Werte für p und q sind somit 0,50.
Durch Umformen erhält man folgende Formel für den Stichprobenumfang n:
𝒕𝟐 𝒑 𝒒
𝒏
𝒆𝟐
e steht für die halbe Breite des Konfidenzintervalls und liegt im Beispiel bei 4%
𝟏, 𝟗𝟔𝟐 𝟎, 𝟓𝟎 𝟎, 𝟓𝟎
𝒏 𝟔𝟎𝟎, 𝟐𝟓
𝟎, 𝟎𝟒𝟐
Es müssen demnach 601 Personen befragt werden, um die vorgegebenen Rahmenbedingungen
(Konfidenzintervall, Signifikanzniveau und Verteilung in der Grundgesamtheit) einzuhalten.
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Informationsauswertung: Aufgaben
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Korrelationsanalyse
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Regressionsanalyse
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Varianzanalyse
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Diskriminanzanalyse
Gruppenunterschiede:
Suche nach Variablen, anhand derer sich Gruppen unterscheiden.
Unterscheiden sich die Gruppen signifikant?
Klassifizierung:
In welche Gruppe ist eine Person bzw. ein Objekt, dessen
Gruppenzugehörigkeit nicht bekannt ist, aufgrund der Merkmalsausprägungen
einzuordnen.
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Clusteranalyse
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Kausalanalyse
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Faktorenanalyse
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Absatzprognose
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Durchschnitten 20
15
10
-5
1 6 11 16 21 26 31 36 41 46 51 56
oder mit Exponentieller 3500000
3000000
Glättung 2500000
2000000
1500000
1000000
500000
0
-500000
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Einfachster Fall:
Schätzung eines gleich bleibenden Marktvolumens
Qtsmooth = Qt + (1 - ) Qt-1smooth
Qt : Marktvolumen in Planperiode t,
sobald bekannt: neue Glättung und Prognose für t + 1 möglich
Qtsmooth : geglättetes Marktvolumen in t, gleichzeitig Prognose für t +1
Qt-1smooth : geglättetes Marktvolumen der Vorperiode t -1
: Glättungskonstante
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Auslastung in %
Prognose mit Alpha = 0,3
80 Prognose mit Alpha = 0,1
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1
Sehr kleines
Prognose reagiert kaum auf Änderungen der Nachfrage
Sehr starke Glättung der Zeitreihe
Sehr alte Daten relativ stark gewichtet
Sehr großes
Prognose reagiert sehr nervös auf Schwankungen der Nachfrage
Nachfrageinformationen, die in Vergangenheitsdaten enthalten sind, gehen zum Großteil verloren
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1 Linearer Trendtyp
Konstante absolute Zuwächse / Abnahmen pro Zeiteinheit
Unterstellung unveränderter Markt- bzw. Wettbewerbssituation, d.h. Marktsättigung
wird nicht berücksichtigt
Einfache Berechnung und Trendbestimmung → am häufigsten verwendet
2 Exponentieller Trendtyp
Konstante Zuwachsrate pro Zeiteinheit
Besonders geeignet, wenn Bestands- oder Absatzentwicklungen in zunehmend
steigender Weise erfolgen
Logistischer Trendtyp
3
Funktion: bis zum Wendepunkt progressiver Anstieg, danach degressive
Entwicklung
Berücksichtigung des Marktsättigungsniveaus
Besonders geeignet für die Prognose von Bestandsveränderungen bei langlebigen
Produkten (z.B. Autos)
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Exponentieller Trend
Absatz
(yt)
X
X
Logistischer Trend X
X
X Linearer Trend
X X
X
X
X … Beobachtungswerte
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Indikatormodelle
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Wirkungsbedingte Absatzprognosen
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Befragungen
Geschäftsführung
Verkaufsorganisation
… relative unsichere Basis für
Handel
Absatzprognosen
Endverbraucher
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Einschätzungen durch …