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Die ▪ Sprechakttheorie als Ganzes und die ▪ Klassifikation der Sprechakte durch Searle, sind die
Bezugspunkte für die ▪ Sprechakttypologie partner- und sprecherorientierter Akte, die »Ulrich Engel (1928-
2020) im Rahmen seiner Darstellung der "Deutschen Grammatik" (1988, 31996, S.35-79; Neubearbeitung
2004,22009, S.35-58) konzipiert hat. Beide verstehen ▪ Sprache als soziales Handeln bzw. ▪ Sprechen als
besondere Form des kommunikativen Handelns.
Wie John R. Searle geht auch Ulrich Engel davon aus, dass sprachliche Verständigung nur in Texten
erfolgt und "kleinere Einheiten – Wörter, Wortgruppen, Sätze – (...) zwar wichtige Werkstücke sind, die zur
Textbildung beitragen", aber "allein nicht zur Verständigung aus(reichen)." (Engel 31996, S.33) Und
Sprechakte sind für ihn wie Searle "– als Verständigungshandlungen – die kleinsten Einheiten der
Textebene" und die "Einheiten der tiefer gelegenen Bereiche – des Satzes, der Wortgruppe, des Wortes –
können zwar ebenfalls unmittelbar kommunikative Funktion haben, aber eben nur indem sie Bestandteile
von Sprechakten sind." (ebd., S.35)
Gerade Engels Typik der Sprechakte, die diese konsequent von ihren Intentionen her begreift, ist auch für
die sprach- und literaturdidaktische Sprechaktanalyse von besonderem Nutzen. Zugleich hat er eine
Terminologie bei seiner Kategorienbildung zugrundegelegt, die insbesondere im Zusammenhang der
schulischen Sprechaktanalyse dem terminologischen Hickhack einschlägiger Begriffsbildungen im Umfeld
der Sprechakttheorie entgeht. Darüber hinaus definiert er die einzelnen Sprechakte nicht nur kurz, sondern
liefert auch Beispiele für ihre explizit performativen Ausdrucksformen mit in Frage kommenden
performativen Ausdrücken sowie weitere satzförmige Beispiele, Kurzäußerungen unter besonderer
Berücksichtigung von Partikeln.
Sprechakte realisieren einen Handlungstyp
Wenn wir jemanden sagen "Tu das nicht", können wir im Vollzug dieses Sprechakts ganz unterschiedliche
sprachliche Handlungen vollziehen, die man unter einem bestimmten "Handlungstyp" (Engel 22009, S.35)
zusammenfassen kann.
Ob mit der Äußerung "Tu das nicht" also eine ▪ Drohung oder ein ▪ Ratschlag gegeben werden soll, hängt
davon, ob der Sprecher die eine oder die andere Handlung mit seinem Sprechakt realisieren will. Dafür
zuständig ist in der Terminologie John R. Searles der ▪ illokutionäre Akt der Sprechhandlung. Der
Illokutionsakt, so kann man sagen, bezeichnet den Handlungstyp und signalisiert z. B., ob wir einen Rat
geben, jemandem drohen, etwas unterstellen, etwas versprechen, oder uns bedanken.
Der jeweilige Handlungstyp ist dabei aber kein Sprechakt. Er gibt, wenn man so will, nur vor, in und für
welches Handlungsschema der Sprechakt erzeugt und vollzogen wird. So gibt es z. B. für eine ▪ Drohung,
einen ▪ Ratschlag oder ein Versprechen natürlich etliche Varianten, mit denen dieser Handlungstyp
ausgedrückt werden kann.
Typologie der partnerorientierten und sprecherorientierten Sprechakte
Engel (1988, 31996, S.35-79; Neubearbeitung 2004,22009, S.35-58) unterscheidet ausgehend von den
Handlungsintentionen des Sprechers die beiden Haupttypen partner- bzw. partnerbezogene Sprechakte
und sprecherorientierte bzw. sprecherbezogene Sprechakte. Allein von ihrer Anzahl her unterscheiden sich
beide Gruppen. Während es nur vergleichsweise wenige sprecherorientierte Sprechakte gibt, ist die Zahl
der partnerorientierten Sprechakte um ein Vielfaches größer. Während die erste Gruppe also nicht auf
einen Partner angewiesen sind, bedürfen die anderen eines Partners. Und die partnerorientierten bzw.
partnerbezogenen Sprechakte können darüber hinaus noch in drei Untergruppen gegliedert werden, je
nachdem, "was bei den Gesprächsbeteiligten beeinflusst werden soll: das gespeicherte Wissen (dem
Partner soll eine bestimmte Information übermittelt werden), das Verhalten (jemand soll dazu gebracht
werden, etwas Bestimmtes zu tun oder zu unterlassen) oder die Beziehung zwischen den
Gesprächspartners." (Engel 31996, S.35). Anders ausgedrückt: Die partnerorientierten Sprechakte können
untergliedert werden in
"Sprechakte, die Informationen übertragen, das Wissen des Partners vermehren sollen, als
Mitteilungsakte im weiteren Sinne"
"Sprechakte, die in der Kommunikation aufgetretene Spannungen beheben und damit
ausgleichen wollen"
"Sprechakte, die den Partner oder auch andere Personen zu einem bestimmten Handeln
veranlassen wollen" (Engel 22009, S.35f.) (diese Gruppe kann wie in der Übersicht
dargestellt noch weiter untergliedert werden.)
Die nachfolgende Aufstellung gibt einen Gesamtüberblick über die
verschiedenen Sprechakttypen. (nach: Engel 1996, S.36, leicht gekürzt). Dabei handelt es sich um
Idealtypen, da es in den meisten Fällen zu Mischtypen kommt, bei denen nur Dominanzen feststellbar sind.
Die einzelnen Sprechakttypen auf der Grafik bitte anklicken.
Sprechakttypen in alphabetischer Reihenfolge:
1. Ankündigung 11. Einschränkung 22. Paraphrase
2. Ablehnung 12. Entschuldigung 23. Ratschlag
3. Angebot 13. Frage 24. Resignation
4. Ankündigung 14. Generalisierung 25. Schimpfen
(andere Personen) 15. Gratulation 26. Überraschung
5. Aufforderung 16. Intensivierung 27. Versprechen und Ankündigen
6. Aufhebung 17. Kommentierung (Sprecherhandlung)
7. Autorisierung 18. Kondolation 28. Vorschlag
8. Beschimpfung 19. Kontaktsignal 29. Vorwurf
9. Billigung (Hörer) 30. Warnung
10. Dank 20. Kontaktumgrenzung 31. Wunsch
11. Drohung 21. Mitteilungen i. e. S. 32. Zustimmung
8. Beschimpfung: Beschimpfungen, die allesamt herabsetzend und abfällig wirken, häufig werden in Form
erweiterter Pronominalphrasen (du, sie etc.) gebildet.
Jede Kultur schimpft anders
Jede Sprache und Kultur hat ihr eigenes Repertoire von eigens zur Herabsetzung des Partners
eingesetzten »Schimpfwörtern, die mitunter auch als "Kraftausdrücke" bezeichnet werden. In der
Kommunikation wirken Beschimpfungen polemisch und fallen in den Bereich ▪ nichtpartnerschaftlichen
Argumentierens.
Der Schimpfwortgebrauch sorgt immer wieder für Auseinandersetzungen im privaten und öffentlichen
Raum und ist in schwerwiegenden Fällen als ehrverletzendes Delikt der »Beleidigung auch strafrechtlich
relevant.
So findet auch im Internet ein reger Diskurs über »Schimpfwörter statt. Vor allem bei der Kindererziehung
suchen Eltern offenbar immer wieder Rat, wenn ihre Sprösslinge Schimpfwörter entdecken. Und
dementsprechend vielfältig sind die Tipps der Personen, die dazu gute oder bloß ▪"gut
gemeinte" Ratschläge über das Web erteilen.
Beschimpfungen werden in der synchronen Face-to-face-Kommunikation häufig impulsiv und spontan
geäußert, können aber ebenso gut auch bewusst und geplant verwendet werden, um einen Partner
herabzusetzen.
Die Asynchronität der Kommunikation, wie sie indessen in sozialen Netzwerken meistens üblich ist,
gewährt den Kommunikationspartnern meistens Zeit, um über "über das zu sagende (bzw. zu schreibende)
nachzudenken und die eigene Antwort sprachlich zu konstruieren.
Das geht sogar so weit, dass sie sich jene immer absurdere und komplexere Schimpfwörter überlegen, und
sich in einem Wettkampf der Schimpfwort-Kreativität messen zu können." (Maireder/Nagl, Manuel 2012,
S.241)
In jedem Fall ist es falsch, jedes dort geäußerte Schimpfwort oder jede "kreative" Schimpfwortkonstruktion
unter den Generalverdacht von ▪ Cyberrmobbing zu stellen. Und auch wenn vielen das "»Dissen", mit dem
Jugendliche jemanden schräg anmachen, respektlos behandeln, jemanden schlechtmachen oder
schmähen", unverständlich bleibt, ist das Dissen via Internet in Jugendkulturen wie der »Hip-Hop-
Szene und Rapper-Szene für viele inzwischen Routine und Unterhaltung geworden. (▪"Des is halt voll der
spast^^" - Jugendliche als Opfer von Cybermobbing)
Was als Beschimpfung wirkt, hängt in hohem Maße von der Situation ab
Was als Beschimpfung gilt, hängt also in hohem Maße von der gesamten Kommunikationssituation ab,
insbesondere jedoch von der Stellung der beiden Kommunikationspartner zueinander.
So drückt der Gebrauch eines gängigen Schimpfworts unter engen Freunden oft auch eine besondere
Vertrautheit und Verbundenheit miteinander aus.
Und auch in der Kommunikation in sozialen Netzwerken beispielweise kommt es häufig zu regelrechten
"Schimpfwort-Olympiaden", bei denen sich Jugendliche daran messen, wer die immer noch absurderen
oder komplexeren Schimpfwörter konstruieren kann.
"Oftmals wird den Schimpfenden sogar durch den Beschimpften Anerkennung und Lob für
außergewöhnliche Schimpfwörter zuteil. Es ist oft ein Wettbewerb der Originalität, in dem Schimpfwörter
immer absurdere und brutalere Ausmaße annehmen." Was in einem solchen Kontext von Jugendlichen
"noch als Gewalt empfunden oder bewertet wird und was nicht", verschwimmt dabei zusehends.
"Viele der Jugendlichen empfinden solche kreativen Schimpfwörterkonstruktionen nicht als beleidigend,
sondern als lustig und amüsant. Hier definiert speziell der soziale Kontext bzw. die Konstruktion der
Semiöffentlichkeit, in der solche Kommunikationsakte gesetzt und verbreitet werden, was als angemessen
und was als unangebracht bzw. verletzend eingestuft wird. Während manche der Kontakte, speziell
diejenigen, die in das soziale Spiel nicht eingeweiht sind, solche Beleidigungen als verletzend oder als
Drohung einstufen würden, werden Kontakte, die das notwendige Insiderwissen über die Spielregeln des
jeweiligen Wettbewerbs haben, dies ganz anders sehen.” (Maireder/Nagl, Manuel 2012, S.241)“
10. Drohung: Bei dem den/die Sprecherin* und den/die Partnerin* festlegenden Sprechakt der Drohung
beabsichtigt der/die Sprecherin* seinen/ihre Partnerin* von einer bestimmten Handlung oder einem
bestimmten Vorhaben abzubringen.
Andernfalls kündigt er/sie Sanktionen an, die er/sie selbst verhängen will.
Gewöhnlich wird diese Sanktion im Rahmen einer Drohung mit geäußert, z. B.
Wenn du nicht aufhörst mir dauernd Vorwürfe zu machen, ziehe ich augenblicklich aus.
Mach sofort die Musik leiser, sonst ...
Finger weg, sonst passiert was.
...
Drohung und Warnung
Die Drohung unterscheidet sich von der ▪ Warnung dadurch, dass die Sanktionen vom Sprecher selbst
und nicht wie bei der Warnung von dritter Seite verhängt werden.
Interessanterweise kann man, wenn man eine Drohung aussprechen will, das Verb drohen nicht zur
Gestaltung einer ▪ explizit-performativen Formel verwenden.
Stattdessen wird häufig das Verb warnen gebraucht. Damit allerdings eine Drohung und eben keine
Warnung ausgedrückt wird, muss dann das sanktionierte Vorhaben des Partners im
untergeordneten Nebensatz formuliert werden.
Die in Aussicht gestellten Sanktionen werden im Allgemeinen bei der Drohung mit genannt oder zumindest
angedeutet. (s. o.)
In einer ▪ vernunftorientierten Argumentation und beim ▪ partnerschaftlichen Argumentieren ist
für Drohungen kein Platz. Sie gehören in jedem Fall in den ▪ "rhetorischen Giftschrank".
Damit soll aber die Notwendigkeit von sanktionsbewehrten Drohungen unter bestimmten Voraussetzungen
nicht bestritten werden, wie in folgendem Beispiel:
Wenn ich höre, dass Sie Ihre Tochter noch einmal schlagen, werde ich unverzüglich die
Polizei rufen.
Verschiedene Beispiele:
Ich warne dich, wenn du nicht augenblicklich aufhörst, werde ich den Vorfall melden.
Letzte Warnung: Wenn Sie Ihr Auto weiterhin vor meiner Grundstücksausfahrt parken,
werde ich Sie anzeigen.
Finger weg, sonst passiert 'was.
Lass mich sofort in Ruhe, sonst...
Wenn du nicht augenblicklich still bist, muss ich dich aus dem Klassenzimmer verweisen.
Bei Zuwiderhandlung erfolgt Anzeige!
13. Frage: In diesem Arbeitsbereich der den/die Partnerin* festlegenden Sprechakte können Sie sich
sich mit dem Sprechakt der Frage befassen.
ARBEITSTECHNIKEN
Überblick
Entscheidungsfrage
Ergänzungsfrage (Sachfrage)
Alternativfrage
Gegenfrage
Rückfrage
Kontaktsignal (Sprecher)
15. Gratulation: Beim ▪ Ausgleichsakt der Gratulation drückt der/die Sprecherin* gegenüber dem/der
Partnerin* aus, "dass er sich über ein für diesen günstiges Ereignis freut oder diesem mindestens
einen positiven Wert beimisst." (Engel 31996, S.44)
Beim Gratulieren verwendet man häufig ▪ explizit-performative Formeln, wie z. B.
Wir gratulieren ganz herzlich.
Wir wünschen dir ein glückliches neues Jahr.
Ich wünsche dir alles Gute.
...
Es kommen aber auch nominale und indirekte Formen, sowie eine Menge traditioneller längere
Gratulationssprüche hinzu.
Alles Gute!
Herzlichen Glückwunsch!
...
Daneben gibt es noch zahlreiche Formen, mit denen man den Sprechakt der Gratulation indirekt
vornehmen kann, wie z. B.:
Ich freue mich mit Ihnen.
Wir haben ja noch Zeit bis zu deinem neunzigsten Geburtstag!
Das wird ja wunderbar, wenn du nach bestandenem Führerschein hier bei uns vorfahren wirst.
...
Verschiedene Beispiele
Ich gratuliere dir (zum Geburtstag, zum Hochzeitstag).
Alles Gute (zum Geburtstag, zum Hochzeitstag).
Ich wünsche dir alles Gute (zum Geburtstag, zum Hochzeitstag).
Herzlichen Glückwunsch!
Wir freuen uns mit Ihnen.
Ich wünsche Dir: Freude an jedem Tag, einen Engel auf jedem Weg, ein Licht in jeder Dunkelheit
und einen Menschen, der dich liebt, denn du hast es verdient!
Glückwunsch (zur bestandenen Prüfung)!
Viel Glück und viel Segen auf all deinen Wegen!
Es gibt viele Ereignisse, zu denen man gratulieren kann und entsprechende Handlungsschemata
Ereignisse, bei denen jemandem (mit Glückwünschen) gratuliert werden kann, gibt es viele, z. B.
Geburtstag, Hochzeitstag, irgendwelche privat festgelegten Jahrestagungen oder beruflich bedingte
Jubiläen.
An solchen für die "Jubilare"* positiv besetzten Tagen gibt es oft zahlreiche Gratulanten, die allerdings
wissen müssen, ob das Ereignis von der Person, die beglückwünscht werden soll, auch wirklich positiv
bewertet wird.
So gibt es auch Menschen, die ihre Geburtstage mit einer depressiven Grundstimmung erleben, und die
dementsprechend auch nur sehr ungern Gratulationen dazu empfangen.
Natürlich eignet sich auch nicht jedes positive Ereignis zur Gratulation. So kann man jemandem
gewöhnlich nicht zu einem Wandertag gratulieren, wiewohl man ihm zur gelungenen Durchführung der
Aktion bzw. einer anderen Handlung gratulieren kann. Dann freilich ist die Gratulation eine besondere Form
des Lobes.
Das Handlungsfeld von Gratulationen
Unter welchen Umständen wem überhaupt gratuliert werden sollte, ist dabei mehr oder weniger
konventionalisiert. Für viele Menschen ist es einfach eine Frage des Anstands. Zugleich gelten
Gratulationen als Zeichen dafür, dass man an einen bestimmten Menschen denkt.
Dies ist in unserer Alltagskultur fest verankert. Mit Fragen, die damit zusammenhängen, setzen sich
zahlreiche Menschen im Internet in sozialen Netzwerken, Foren und Blogs u. ä. m. auseinander.
So befasst sich z. B. eine Userin namens "cachany" im Forum von »gofeminin.de mit der Frage "Ab wann
hört man auf, dem/der Ex zum Geburtstag zu gratulieren?" und kommt zu dem Schluss: "Klar kommt es
drauf an, ob man im "Guten" auseinander ging oder ob es Streit gab und man sich hasst. Bei uns beiden
ging es relativ gut aus. Mein Ex wäre sauer, wenn ich zu seinem Geburtstag nicht schreiben würde, aber
irgendwann ist doch Schluss damit, oder nicht???" (»Forumseintrag vom 17.09.08, 4.6.2012)
Handlungsschemata für die Geburtstagsgratulation
Schließlich gibt es noch eine ganze Reihe von Ratgebern in der Medienwelt, die einem Hilfen bei der sozial
korrekten Abwicklung von Gratulationen geben wollen.
Ein besonders gutes Beispiel im Internet liefert hierfür die Webseite »www.geburtstageschenke.de, die mit
einem "Geburtstags-Knigge" zur Gratulation aufwartet und dabei u. a. den Ratschlag erteilt, einen nahen
Freund zum Gratulieren auf jeden Fall anzurufen, einer unliebsamen entfernten Tante aber nur eine Karte
zu schreiben. Zudem könne man unliebsame Personen auch einfach bei der an sich fälligen und von
diesen auch erwarteten Gratulation einfach ignorieren.
Ganz auf den jeweiligen Adressaten der Gratulation zugeschnitten, werden auf der Webseite die folgenden
Ratschläge:
Für "Altmodische, und schwer zu erreichende Personen" wird eine Postkarte bzw. ein Brief
empfohlen, der von manchem (altmodischen?) Zeitgenossen mitunter noch als etwas
Persönlicheres angesehen werde, als moderne Kommunikationswege und -mittel zur Gratulation.
Für "gute bis mittlere Freunde" eigneten sich Postkarte oder Brief indessen nicht.
Glückwünsche per E-Mail eignen sich, so die Empfehlung, gut "für entfernt lebende mittlere bis gute
Freunde", vorausgesetzt, sie rufen ihre E-Mails auch regelmäßig ab. Dass E-Mails für ausgemachte
"Technologieverweigerer" nichts taugen, ist nach Ansicht der Ratgeber/-innen ebenso klar wie die
Tatsache, dass man denen, die man regelmäßig trifft, auch keine elektronische Post zur Gratulation
zukommen lassen sollte.
Wenig halten die Ratgeber/-innen der Webseite davon, SMS zum Gratulieren einzusetzen. Mit ihrer
textlichen Beschränkung und ihrem sehr unpersönlichen wirkenden Flair, käme sie allenfalls "für
flüchtige Bekannte" in Frage oder in "Notfälle(n), in denen man gute Freunde nicht mehr erreichen
konnte". Für "mittlere und gute Freunde", sei sie hingegen nichts, da man bei ihnen in der Regel
andere Kommunikationswege nutzen könne.
Weit verbreitet hat sich mittlerweile auch, Geburtstagswünsche in Whats App-Gruppen zu
versenden. Dabei wird dem/der Empfängerin* quasi ein halböffentliches "Ständchen", ggf. untermalt
mit Bildern, Fotos, Emoticons, Musikstücken und kleineren Videos gebracht, das zugleich der
Kontaktpflege mit allen anderen Gruppenmitgliedern und auch zur eigenen Selbstdarstellung
der/der Senderin* dient, die mit einem besonders ausgefallenen Spruch oder sonstigen
"Geburtstagsständchen" sich im Vergleich mit den anderen Gratulantinnnen* profilieren kann.
"Wenn nur kurze Botschaften möglich sind", wird auf der oben genannten Webseite weiter
ausgeführt, gelten für Gratulationen "innerhalb sozialer Netzwerke gelten die gleichen Regeln wie
für E-Mail, und ggfs. für SMS (...) Einen Sonderfall stellt es dar, wenn die Kommunikation öffentlich
ist. In Facebook hat es sich z.B. eingebürgert, dem Geburtstagskind an die Pinnwand zu schreiben.
Dies können Sie auf jeden Fall ergänzend tun, bei guten Freunden sollten sie aber zusätzlich
anrufen oder persönlich gratulieren. Bitte bedenken Sie auch, dass andere Teilnehmer Ihre
Glückwünsche einsehen können! " Ersetzen sollten derartige Aktivitäten andere, wohl persönlichere
(altmodischere?) Formen der Gratulation nicht, sondern eher ergänzend bei Glückwünschen an
"flüchtige Bekannte" verwendet werden. "Als einzige Gratulation für gute Freunde" sehen die
Ratgeberinnen die Netzwerkkommunikation jedenfalls nicht.
So fällt das Augenmerk des "Geburtstags-Knigges" auf das gute, alte Telefon, das immer noch "die
beste Alternative" darstelle, wenn man seine Geburtstagswünsche nicht persönlich überbringen
bzw. aussprechen kann. Das Telefonat zeige eben deutlich, "dass einem der Geburtstag persönlich
sehr wichtig ist." Und das dürfen "mittlere bis gute Freunde" erwarten, während der Griff zum
Telefonhörer oder Handy bei "flüchtigen Bekannten, mit denen man selten / nie telefoniert" eher
nicht angebracht sei
So bleibt nach Ansicht der Ratgeber/-innen noch "der Königsweg unter den Gratulationen", die
persönliche Gratulation zum Geburtstag face to face. Persönlich zu gratulieren, komme für "mittlere
bis gute Freunde" in Frage und gehöre zu dem üblichen Verhalten auf eigens ausgerichteten
Geburtstagsfeiern, an denen man als Gast teilnehme. Aber natürlich könne man auch zu Ehren des
Geburtstagskindes "einen kleinen Umtrunk oder einen Besuch zu Hause vereinbaren." Aber
Vorsicht: Manchmal wirke eine persönliche Gratulation einfach "aufgesetzt".
Eher Rückschlüsse auf die tendenziell wenig Anteil nehmende oder weniger Sympathie
ausdrückende Einstellung des Gratulanten zum Empfänger der Glückwünsche lässt zu, wenn mit z.
B. mit der Formulierung ""Und sag auch von mir alles Gute!" eine andere Person beauftragt werde,
die Glückwünsche für den, der seinen Geburtstag feiert, so "en passant" mit zu überbringen. Das
könne man am ehesten bei "flüchtigen Bekannten" machen, sollte es aber bei "allen anderen
Bekannten" eher unterlassen.
Auch ja kann in manchen Fällen intensivierend wirken, wenn es als Konjunktion zwei Elemente miteinander
verbindet und das zweite, nachfolgende verstärkt werden soll, wie im folgenden Beispiel: Es regnete stark,
ja es schüttete aus Kübeln vom Himmel herunter.
Vermischte Beispiele:
Wegen des kleinen Weihers haben wir hier im Herbst und Winter viel Nebel. – Am Bodensee erst
recht!
Jetzt werde ich aber allmählich sauer! – Ich erst recht!
Wenn unsere Kinder erst mal aus dem Haus sind, dann ...
Du kannst das ja auch machen.
Man kommt sich so allein, ja richtig verlassen vor.
Da kann ich nur sagen: Jetzt erst recht!
18. Kondolation: Beim ▪ Ausgleichsakt der Kondolation drückt der/die Sprecherin dem/der Partnerin*
sein/ihr Mitgefühl angesichts eines Todesfalles aus, der dem/der Partnerin* nahestand. Kondoliert
wird in der Regel nur Personen, denen sich der/die Sprecherin* verbunden fühlt (Engel 31996,
S.46).
Beim Kondolieren verwendet man häufig ▪ explizit-performative Formeln, wie z. B.
Wir möchten Ihnen unser Beileid zum Tode von ... aussprechen.
Zum Ableben von ... möchten wir unser Beileid kundtun.
...
Ebenso kommen nominale Formen vor wie z. B.
Mein Beileid.
Mein herzliches Beileid.
Mein Beleid zum Tode deiner Mutter
...
Zudem sind auch indirekte Formen üblich, um jemandem zu kondolieren, wie z. B.:
Wir sind tief betroffen vom Tode deines Bruders.
Was wir über das Schicksal ihres Vaters gehört haben, hat uns sehr traurig gemacht.
Der Tod von ... macht auch uns fassungslos.
...
Außerdem gibt es eine große Vielfalt von Kondolenzsprüchen, die eine Vielzahl von Trauerbüchern und
Webseiten füllen. Dabei werden auch gerne Trauersprüche bekannter Schriftsteller wie Goethe oder
Schiller herangezogen.
Allerdings gibt es auch öffentlich vollzogene Kondolationsrituale, wenn z. B. ein prominenter Mensch, sei
es Politiker oder Star, verstirb, und seine Anhänger ihre, wenn auch nur »parasoziale Verbundenheit mit
dem Verstorbenen zeigen wollen.
Solche öffentlichen Rituale äußern sich oft im Eintrag in ein den Trauernden öffentlich zugänglich
gemachtes Kondolenzbuch, das aber auch bei Sterbefällen in einem privaten bzw. halböffentlichen
Rahmen bei Bestattungen oder Trauerfeiern gern ausgelegt wird. Dann dient es hauptsächlich dazu, den
nächsten Angehörigen eine Erinnerung an die Trauerfeierlichkeiten und die Anteil nehmenden Gäste
bewahren zu können.
Im Internet befassen sich zahlreiche Seiten mit dem Thema »Kondolenz und Kondolation. So bieten eine
ganze Reihe von ihnen ein umfangreiche Auswahl von Kondolenzsprüchen, -karten, und –büchern, sowie
Textvorlagen, mit denen Kondolenzbriefe, -schreiben oder allgemeinere Kondolenztexte verfasst werden
können. (z. B. www.kondolieren.org, www.kondolenzkarte.de) Und auch als E-Cards werden Beileidskarten
mittlerweile angeboten. Ob diese Form der Beileidsbekundung angemessen ist, sei indessen dahingestellt.
Verschiedene Beispiele:
Mein (herzliches) Beileid.
Herzliche Anteilnahme (z. B. als Titel von Beileidskarten)
Ohne dich
Zwei Worte so leicht zu sagen
und doch so endlos schwer zu ertragen.
Es tut mir unendlich leid.
Ich möchte Ihnen mein herzliches Beileid zum Tod Ihrer Mutter aussprechen.
Es ist für uns alle unfassbar.
Ich kann kaum sagen, wie traurig auch ich bin!
Die aber am Ziel sind, haben den Frieden.
Vermischte Beispiele
(Ich fand den Film sterbenslangweilig.) - Ich will damit sagen, dass mich das Thema nicht sonderlich
interessiert hat.
Das Internet, besser gesagt die ganze moderne Medienlandschaft, hat die Bedingungen, unter
denen Jugendliche heute aufwachsen, grundlegend verändert.
Mir ist nicht wohl bei der Sache, das heißt, ich fürchte mich vor den Konsequenzen.
Unsere Abteilung, eigentlich die ganze Firma, muss sich sehr anstrengen, um weiterhin
wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die kommunikationspsychologische Seite des Paraphrasierens
In einem ▪ Gespräch (Beispiel) gibt der/die Sprecherin*, damit seiner/m Partnerin* auch Rückmeldung
(▪ Feedback geben) darüber, wie das Gesagte verstanden worden ist. Als ▪ umschreibendes Zuhören ist
es, ▪ kommunikationspsychologisch betrachtet, eine Form des ▪ Zuhörens im Rahmen einer
partnerorientierten Kommunikation.
Im so genannten ▪ Kontrollierten Dialog, einer auch für schulische Zwecke sehr gut geeigneten
Interaktionsübung, wird das umschreibende Zuhören durch Paraphrasieren der Äußerung des jeweiligen
Vorredners geübt.
23. Ratschlag: Bei dem den/die Partnerin* festlegenden Sprechakt des Ratschlages will ein/e
Sprecherin* seinen/ihre Partnerin* zu einem für diese/n vorteilhaften Verhalten bewegen.
Wenn der/die Sprecherin* allerdings nicht auch selbst von der Vorteilhaftigkeit seines/ihres Ratschlages für
seine/n Partnerin* überzeugt ist, spricht man vom Überreden des/der Partnerin*.
Beispiele dafür:
Als Arzt empfehle ich Ihnen, regelmäßig Ausdauersport zu betreiben.
Bei Arthrose. Hagebuttenpulver!
Nehmen Sie doch eine Zange zur Hilfe.
Ich gebe dir einen gut gemeinten Rat:
Ich rate dir, nicht zu spät zu kommen.
Wenn ausgetrocknete Kopfhaut juckt, bitte kein normales Antischuppen-Shampoo.
Wir empfehlen bei Kopfschmerzen. Togal
"Das richtige Deo entscheidet." (Werbung für Right Guard Xtreme Sports mit Bild des deutschen
Fußballspielers Sebastian Schweinsteiger)
Mein Tipp: Fahrradhelm tragen!
Ratschläge werden auch mit explizit performativen Äußerungen ausgedrückt, die u. U. eindrücklicher
wirken.
Im Zusammenhang mit Ratschlägen kommen auch ▪ Partikeln zum Einsatz wie ein unbetontes "doch" oder
"mal". Während das "doch", Zustimmung einfordert, will das "mal" eher beschwichtigen.
Häufig lassen sich Ratschläge ohne Heranziehung des Kontextes nicht so ohne weiteres von anderen
Sprechakten unterscheiden.
Gut gemeine Ratschläge in unserer Alltagskommunikation
In der Alltagskommunikation versteht man unter einem gut gemeinten Rat im Allgemeinen einen
Ratschlag, von dem derjenige, dem etwas geraten wird, im Allgemeinen nicht glaubt, dass der Rat ihm
wirklich von Nutzen sein könnte.
Insbesondere in der ▪ Werbesprache wimmelt es "von scheinbaren Ratschlägen". (Engel 1996, S.50) Dabei
spielen insbesondere so genannte Sekundärsender eine Rolle, in der Regel Prominente mit einem
bestimmten Image, die den potenziellen Konsumenten gerne "gute " Ratschläge geben. (▪ Einbezug von
Gewährsleuten -Sekundärsender).
Ratschläge werden heutzutage auch allerorten von den Medien erteilt. So gibt es Zeitschriften dafür und
eine unüberschaubare Menge von Ratgeberliteratur in Buchform.
Das Internet hat dabei ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Die Kommunikationswege und -kultur des Social
Web macht es besonders leicht, dass sich jede/r zum/r Ratgeberin* eines einer jeden machen kann, indem
er/sie entsprechende Ratschläge und Tipps für alle denkbaren Bereiche des Alltagslebens per Text-, Bild-
oder auch Videopost im Internet publiziert.
Die derzeit wohl bekannteste Plattform in Deutschland ist die "Ratgeber-Community" »www.gutefrage.net,
die Fragen "zu Themen wie Auto, Computer, Gesundheit, Haushalt, Internet, Kinder, Recht und Technik.
Sie finden hier aber auch hilfreiche Informationen zu Themengebieten wie Ausbildung, Diät, Fitness,
Haustiere, Heimwerken, Kosmetik, Pflanzen, Reisen, Steuern, Versicherung und Wellness" aufgreift und
mit entsprechenden Ratschlägen und Tipps ihrer Usergemeinde beantwortet.
Alle diese medialen Ratgeber schließen dabei jene Lücken, die im Zuge
von ▪ Entraditionalisierungsprozessen an Orientierungen im Alltagsleben ▪ individualisierter
Individuen entstanden sind und immer wieder neu entstehen.
24. Resignation: Wenn ein/eine Sprecherin* resigniert, bringt er/sie damit zum Ausdruck "dass er
einen Sachverhalt, den er nicht zu ändern vermag, mehr oder weniger widerwillig akzeptiert." (Engel
1996, S.70)
Auch wenn die Resignation sich in der Regel auf den/die Sprecherin* bezieht, können derartige
Äußerungen auch einen ▪ Vorwurf gestalten und bei einem/einer Partnerin* entsprechend ankommen.
Wer resigniert, lässt natürlich im übertragenen Sinn den Kopf hängen. Aber auch die
▪ Körpersprache macht dies mit entsprechenden ▪ Körperhaltungen, ▪Gesten und der ▪ Mimik meistens sehr
deutlich.
Und selbst die Art und Weise, wie der Sprecher schaut, ob er ▪ Blickkontakt aufnimmt oder nicht, wenn er
resigniert, ist ein deutliches körpersprachliches Signal.
Verschiedene Beispiele
Da kann man eben nichts machen!
Schwamm drüber!
So sind die Männer.
Was kann man mit so wenig Geld schon anfangen.
Bei mir geht eben immer alles schief!
Warum hat er sie denn auch nicht in Ruhe gelassen.
Er hat eben so eine Art.
Ich bin halt so.
Was kann sie schon zu ihrer Entschuldigung gesagt haben.
Mir klebt einfach das Pech an den Händen.
Verschiedene Beispiele
Ich mache mich hier zum Affen!
Scheiße!
Jetzt ist mein Autoschlüssel schon wieder weg!
Kann der blöde PC nicht mal machen, was ich will?!
Jetzt reicht's mir aber!
Das ist der Hammer!
Man kann auf vielfältige Art und Weise schimpfen
Man kann auf jede denkbare Art und Weise schimpfen und die sprachlichen Möglichkeiten dafür sind schier
unbegrenzt. Häufig werden auch nonverbale Signale der ▪ Körpersprache, bewusst oder unbewusst,
eingesetzt, um den Ausdruck des Schimpfens zu intensivieren. (▪ Körperhaltungen, ▪ Gesten, ▪ Mimik)
Geradezu legendäre Schimpftiraden lieferte einstmals der deutsche Tennisspieler »Boris Becker (geb.
1967) ab, wenn er angesichts bevorstehender Niederlagen mit seinem Schicksal haderte. Als der
mehrfache Wimbledon-Sieger 1991 im Finale ausgerechnet gegen seinen deutschen Konkurrenten
»Michael Stich (geb. 1968) glatt in drei Sätzen unterlag, konnte die ganze Welt, dank hochsensibler
Mikrofone, mit anhören, wie er schimpfend vor sich hinjammerte: "Jetzt verlier' ich noch gegen den Stich!
Den Stich!"
Dass man oft vermeintlich nur so vor sich hinschimpft und sich im Falle einer negativen Reaktion eines
zuhörenden Partners auch damit verteidigt, man habe ja nur ein Selbstgespräch geführt, ist dabei nur zum
Teil richtig.
Geht der Sprecher davon aus, dass seine Schimpftirade auch gehört wird, wird er in der Regel auch eine
Reaktion des Partners verlangen. So steckt hinter dem "Jetzt ist mein Autoschlüssel schon wieder weg" je
nach Situation und Vorgeschichte, aber auch je nach Intonation und Lautstärke oft auch ein mehr oder
weniger genau adressierter Vorwurf oder die Aufforderung, dem Sprecher "gefälligst" bei der Suche nach
dem Schlüssel zu helfen.
Nicht jedes Schimpfen passt in jeden Kontext
Nicht alle Wörter, die man beim Schimpfen verwendet, sind in allen Situationen angebracht. Manche wirken
in bestimmten sozialen Kontexten eben fehl am Platz. So kann sich eigentlich niemand vorstellen, dass ein
Abgeordneter im Parlament, wenn er durch einen Zwischenruf aus dem Konzept gebracht wurde, seinen
Frust darüber mit einem lauten "Scheiße!" ins Mikrofon loswerden darf.
Und selbst wenn der Gebrauch dieses Wortes in deutschen Landen in vielen Fernsehsendungen ohne
weiteres üblich ist und mitunter sogar besonders locker und cool ankommt.
Beispiele aus anderen Ländern zeigen hier andere Grenzen auf. Völlig undenkbar, dass in den USA das
berüchtigte Four-Letter-Word (Fuck) über den Bildschirm gesendet wird.
26. Überraschung: Wenn ein Sprecher seine Überraschung zum Ausdruck bringt, macht er damit
klar. "dass er eine plötzliche Wahrnehmung nicht in gewohnte Sinnzusammenhänge einzuordnen
vermag." (Engel 1996, S.69)
Man kann seine Überraschung auch mit Hilfe von explizit performativen Äußerungen ausdrücken.
Ebenso gebräuchlich sind jedoch Überraschungsäußerungen in Satzform, aber auch Kurzäußerungen sind
gebräuchlich. Bestimmte Partikeln wie ja, doch, aber sorgen dafür, dass sich die sprecherbezogenen
Überraschungsakte von reinen ▪ Mitteilungsakten unterscheiden. (vgl. Engel 2004/2009, S.55)
Verschiedene Beispiele
Wow!
Das geht doch nicht!
Um Himmels Willen!
Na so was!
Super!
Es überrascht mich schon, wie forsch du hier auftrittst.
Das ist der Wahnsinn!
Der sieht verdammt gut aus!
Das ist doch glatt gelogen!
Ach, nee!
In der deutschen Sprache gibt es für den eine/n Sprecherin* festlegenden Sprechakt nur den des
Versprechens und die Sprechhandlung, die jemand vollzieht, wenn er ein eigenes Handeln ankündigt.
(=Ankündigung einer Sprecherhandlung). (vgl. Engel 31996, S.42)
27. Versprechen: Wer ein Versprechen gibt, kündigt zwar auch eine Handlung an, geht aber im
Unterschied zum reinen Ankündigen davon aus, dass diese Handlung dem Partner auch
willkommen ist.
Wenn man etwas verspricht, verpflichtet man sich gegenüber seinem Partner. Versprechen sind
verbindlich.
Um diese Selbstfestlegungen zu intensivieren, werden sie in der Alltagskommunikation mitunter mit
Ehrenwortserklärungen verbunden ("Ich verspreche dir und gebe dir darauf mein Ehrenwort"), eine
Methode, die auch schon bei der Kindererziehung vorkommt, wenn von dem einschlägig bekannten
"Indianerehrenwort" im Zusammenhang mit der Abgabe von Versprechen die Rede ist.
Beim Versprechen verpflichtet man sich dazu, sich in einer für den Partner in der Regel günstigen Art und
Weise zu verhalten.
Meistens werden explizit performative Wendungen benutzt, wie:
Ich verspreche, dir künftig immer die Wahrheit zu sagen.
Ich sage Ihnen zu:...
Mitunter werden Versprechen aber auch implizit gemacht:
Die Snowboardausrüstung gibt es an Weihnachten.
Oma wird am Karfreitag zu Besuch kommen.
Versprechen haben einen verbindlichen Charakter
Wer ein Versprechen gibt, verspricht damit in Zukunft etwas Bestimmtes zu tun oder sich in einer
bestimmten Art und Weise zu verhalten. Versprechen sind häufige Sprechhandlungen in der menschlichen
Interaktion.
Versprechen legt dem Sprecher zwar eine verbindliche Verpflichtung gegenüber einem Partner auf, doch
ist eine solche Verpflichtung gewöhnlich auch an Bedingungen geknüpft, die zu seiner Einhaltung
erforderlich sind.
»John R. Searle (geb. 1932) (1971) hat sich in seiner ▪ Sprechakttheorie dabei genau mit dem Sprechakt
des Versprechens befasst und neun Bedingungen formuliert, die erfüllt sein müssen, damit der
▪ illokutionäre Akt des Versprechens "glückt". Diese Bedingungen sollen hier nicht im Einzelnen aufgeführt
werden, sondern nur auf dessen ▪ allgemeine Bedingungen für das Gelingen von Sprechakten verwiesen
werden. (vgl dazu z. B. Meibauer 22001, S.90-93)
Die Bedingungen können, wenn sie sich ändern, neben persönlichen Gründen, auch der Grund sein,
weshalb von einmal gegebenen Versprechen wieder abgerückt wird.
Aber nicht immer und überall ist es möglich, ein einmal gegebenes Versprechen ohne weiteres ad acta zu
legen. Gewöhnlich muss auch der Partner dazu sein Einverständnis geben und den anderen aus seiner
einmal gegebenen Verpflichtung entlassen.
Mit den Eheversprechen ist das so eine Sache
Ist dies nicht der Fall, das ist allerdings kulturell und soziokulturell sehr unterschiedlich, kann das Brechen
eines Versprechens schnell als unehrenhaft angesehen werden und soziale Sanktionen nach sich ziehen,
die über den unmittelbaren Partnerbezug eines Versprechens hinausgehen (z. B. bei gebrochenen
Heiratsversprechen).
Wenn junge Mädchen in anderen Kulturen oder in kulturell anders geprägten sozialen Gruppen in
Deutschland auch heutzutage noch, gegen ihren Willen einem zukünftigen Ehemann "versprochen"
werden, dann sieht sich gewöhnlich eine ganze Familie oder gar Sippe daran gebunden. Bricht z. B. das
Mädchen das Versprechen, wird u. U. ihre ganze Familie oder Sippe mit drastischen Sanktionen bedroht.
Aber auch in Deutschland ist die Zeit des normativ-moralisch fundierten "Verliebt-Verlobt-Verheiratet" mit
dem formellen Heiratsversprechen bei der »Verlobung (=»Verlöbnis) nicht aus der Welt und ist "im ersten
Titel des Familienrechts also den §§ 1297–1302 »BGB geregelt. Danach handelt es sich bei dem Verlöbnis
um einen Vertrag, mit dem sich zwei Personen versprechen, künftig die Ehe miteinander einzugehen, also
um ein gegenseitiges Eheversprechen. Das einseitige Eheversprechen, das nur einen Partner bindet,
kennt das deutsche Recht nicht." (Wikipedia, 8.6.2012)
Formellere Akte des Versprechens
Neben dem Alltagstyp des Versprechens gibt es in bestimmten gesellschaftlichen Kontexten auch
formellere Akte des Versprechens. Dazu zählen z. B.
das »Gelöbnis, das oft mit bestimmten Initiationsriten einhergeht und immaterielle Dinge betrifft
der »Eid, soweit er auf zukünftige Handlungen ausgerichtet ist (z. B. »Fahneneid)
religiöse Versprechen wie das »Gelübde, das in der Katholischen Kirche z. B. beim Eintritt in
eine »Ordensgemeinschaft verlangt wird
28. Vorschlag: Bei dem ▪ beliebige Personen festlegenden Sprechakt des Vorschlages empfiehlt
der/die Sprecherin* dem/der Partnerin* oder anderweitigen dritten Personen ein bestimmtes
Verhalten.
Der ausgesprochene Vorschlag muss dabei weder für den Sprecher noch für den Partner unbedingt von
Vorteil sein.
Der Sprechakt des Wunsches hat dabei auch einiges mit denen des ▪ Ratschlages, des ▪ Angebotes und
des ▪ Wunsches gemein.
Die Unterschiede sind die folgenden:
Beim ▪ Ratschlag ist immer entscheidend, dass es um einen Vorteil geht, der dem/der
Partnerin zugute kommen soll.
Beim ▪ Angebot müssen sowohl der/die Sprecherin* als auch der/die Partnerin* einen Vorteil
haben.
Beim ▪ Wunsch spricht sich der/die Sprecherin* dafür aus, dass ein Sachverhalt realisiert
wird, der für den/die Partnerin* oder für ihn/sie selbst von Vorteil ist.
Vorschläge mit explizit-performativen Formeln
Viele Vorschläge nutzen auch als ▪ Illokutionsindikatoren eine ▪ explizit-performative Formel, wie in den
folgenden Beispielen, bei denen die Person an, die sich der Vorschlag richtet, stets im Dativ steht.
Ich schlage vor, bald nach Hause zu fahren.
Wir schlagen ihnen das folgende Geschäft vor.
Mein Vorschlag: Abwarten und Tee trinken!
...
Andere sprachliche Varianten, um Vorschläge zu machen
Man kann Vorschläge natürlich auch ohne explizit-performative Formeln machen.
So wird der Konjunktiv II oft eingesetzt, Vorschläge zu äußern:
Man könnte es doch einfach mal versuchen.
Vielleicht sollten wir gerade mal umgekehrt denken.
...
Auch Befehlssätze (Imperativsätze) können einen Vorschlag machen:
Lass mich einfach mal machen!
Probieren Sie es doch mal aus!
...
Dazu werden Modalverben, mit oder ohne Partikeln (meistens: doch, nur, doch nur, gerne) verwendet, wie
z. B. in folgendem Beispiel:
Wir möchten ein Doppelzimmer mit Meerblick.
Ich hätte gerne ein Vanilleeis.
...
Verschiedene Beispiele
Ich schlage vor, den Punkt zu vertagen.
Es wäre vielleicht gar nicht schlecht, wenn du noch einmal von vorne beginnen würdest.
Ich möchte einen Ausflug nach München vorschlagen.
Wir schlagen Ihnen vor, die Sache gütlich zu regeln.
Probieren Sie es doch mal damit!
Wie wär's, wenn wir diesen Sommer gemeinsam Urlaub machen würden?
Bei dem den/die ▪ Partnerin* festlegenden Sprechakt des Vorwurfs missbilligt der/die Sprecherin* das
Verhalten seines/ihrer Partnerin* in der Vergangenheit oder in der Gegenwart und will ihn künftig von
diesem Verhalten abbringen.
Beispiele dafür:
Ich werfe dir vor, die Unwahrheit gesagt zu haben.
Ich halte Ihnen Ihre unentschuldigten Fehlzeiten insgesamt vor.
Könnt ihr 'mal wenigstens für einen Moment zuhören?
Das ist eine echte Katastrophe.
Was lungert ihr denn hier wieder herum?
Wer hat denn das gesagt?
Schmeckt dir denn das Essen nicht?
Soll das ein Witz sein?
So ein Quatsch!
29. Vorwurf: Ob eine Äußerung zum Vorwurf wird, ist, sofern er nicht explizit ausgedrückt wird, nur
dann möglich, wenn Sprecher und Partner gemeinsame Normvorstellungen haben.
Ob etwas als Vorwurf gemeint ist, ist aber für den Adressaten der Äußerung auch nicht immer ohne
weiteres zu sagen. Häufig machen es erst die prosodischen Merkmale der Sprache wie Akzent, Intonation,
Rhythmus und Lautstärke etc. aus, ob eine Äußerung, die ansonsten wie ein ▪ Mitteilungsakt, eine
▪ Aufforderung oder eine ▪Frage wirken könnte, als Vorwurf angesehen wird.
Vorwurf unter kommunikationspsychologischem Aspekt
Auch die ▪ Kommunikationspsychologie kann zur "Psychologie" des Vorwurfes interessante Erkenntnisse
beitragen. Das einschlägig bekannte Beispiel aus der ▪ Kommunikationspsychologie Friedemann Schulz
von Thuns: »"Du, da vorne ist grün!" kann nämlich, wenn man die verschiedenen
kommunikationspsychologischen Aspekte der Äußerung in Betracht zieht, ganz unterschiedlich aufgefasst
werden, eben u. a. auch als Vorwurf verstanden werden.
30. Warnung: Mit dem den/die ▪ Partnerin* festlegenden Sprechakt der Warnung will ein Sprecher den
Partner von einem Verhalten abbringen.
Für den Fall dass dieser die Warnungen des Sprechers nicht befolgt, werden ihm gleichzeitig Sanktionen
angedroht.
Diese Sanktionen werden aber im Gegensatz zur ▪ Drohung nicht von dem Sprecher selbst verhängt und
vollzogen.
Beispiele dafür:
Ich warne euch, noch einmal zu lügen.
Warnung vor dem Hunde.
Du solltest davon die Finger lassen. Das ist meine letzte Warnung.
Wenn Sie nicht rechtzeitig Heizöl bestellen, werden Sie mit den dann eintretenden
Preissteigerungen leben müssen.
Vorsicht! Spielende Kinder.
Du fährst immer zu nah auf den Vordermann auf.
Ich warne Sie: Wenn Sie diese Äußerung nicht unterlassen, werde ich Sie verklagen.
Du schwafelst ein bisschen viel herum.
Du holst dir bestimmt eine Erkältung.
Zutritt verboten!
Warnungen werden auch mit explizit performativen Äußerungen ausgesprochen, aber es kommt genauso
vor, dass nur auf die möglichen Konsequenzen mit Sanktionen hingewiesen wird.
Warnungen klingen dabei, wenn sie nur mit Hinweis auf das Verhalten des Partners ausgesprochen
werden. mitunter auch wie ▪ Vorwürfe oder ▪ Aufforderungen. (vgl. Engel 1996, S.53)
Rauchen kann tödlich sein. - Warnhinweise auf Zigarettenpackungen
»Warnungen werden öffentlich auch als »Warnhinweise zu verschiedenen Sachverhalten ausgesprochen.
Ein Beispiel dafür sind die Warnhinweise auf Zigarettenpackungen, die seit dem 1. Oktober 2003 sind in
allen Mitgliedstaaten der EU sowie in der Schweiz auf beiden Breitseiten jeder einzelnen Packung
angebracht werden müssen.
Dabei ist außerdem vorgeschrieben, dass neben allgemeinen Warnhinweisen wie "Rauchen tötet" oder
"Rauchen kann tödlich sein" etc. ein ergänzender Warnhinweis aus der folgenden Liste angebracht werden
muss:
Raucher sterben früher.
Rauchen kann tödlich sein.
Rauchen lässt Ihre Haut altern.
Rauchen verursacht tödlichen Lungenkrebs.
Rauchen in der Schwangerschaft schadet Ihrem Kind.
Rauch enthält Benzol, Nitrosamine, Formaldehyd und Blausäure.
Rauchen kann zu einem langsamen und schmerzhaften Tod führen.
Rauchen macht sehr schnell abhängig: Fangen Sie gar nicht erst an!
Schützen Sie Kinder – lassen Sie sie nicht Ihren Tabakrauch einatmen!
Ihr Arzt oder Apotheker kann Ihnen dabei helfen, das Rauchen aufzugeben.
Rauchen kann zu Durchblutungsstörungen führen und verursacht Impotenz.
Rauchen kann die Spermatozoen schädigen und schränkt die Fruchtbarkeit ein.
Rauchen fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.
Wer das Rauchen aufgibt, verringert das Risiko tödlicher Herz- und Lungenerkrankungen.
Rauchen führt zur Verstopfung der Arterien und verursacht Herzinfarkte und Schlaganfälle.
Bei dem ▪ beliebige Personen festlegenden Sprechakt des Wunsches spricht sich der/die Sprecherin* dafür
aus, dass ein Sachverhalt realisiert wird, der für den/die Partnerin* oder für ihn/sie selbst von Vorteil ist.
31. Wunsch: Der Sprechakt des Wunsches hat dabei auch einiges mit denen des ▪ Ratschlages, des
▪ Angebotes und des ▪ Vorschlages gemein.
Die Unterschiede sind die folgenden:
Beim ▪ Ratschlag ist immer entscheidend, dass es um einen Vorteil geht, der dem/der
Partnerin zugute kommen soll.
Beim ▪ Angebot müssen sowohl der/die Sprecherin* als auch der/die Partnerin* einen Vorteil
haben.
Der ▪ Vorschlag schließlich muss für weder für den/die Sprecherin* noch für den/die
Partnerin* von Vorteil sein.
Manche Wünsche sind auch Sprechakte der ▪ Gratulation. Dies gilt insbesondere in Situationen, die
von gesellschaftlichen Konventionen festgelegt sind. ("Ich wünsche Ihnen alles Gute zum Geburtstag.").
Wünsche mit explizit-performativen Formeln
Viele Wünsche nutzen auch als ▪ Illokutionsindikatoren eine ▪ explizit-performative Formel, wie in den
folgenden Beispielen, bei denen der/die Beschenkte stets im Dativ steht.
Ich wünsche mir etwas Erholung.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.
Mein Wunsch ist, einfach mehr Zeit zu haben.
...
Wie anhand der Beispiele deutlich wird, kann man sich für sich selbst etwas wünschen, aber auch anderen.
Was auf den ersten Blick banal erscheint, macht allerdings beim Sprechakt einen deutlichen Unterschied:
Für sich selbst kann man einen Wunsch äußern, der sich auf einen Sachverhalt oder einen
Gegenstand bezieht, z. B.
Ein Wunsch, der sich auf einen Gegenstand bezieht, kann als Sprechakt hingegen nur unter
besonderen Bedingungen "glücken" bzw. erfolgreich vollzogen, werden, wie z. B. im vorliegenden
Fall:
Dieser Wunsch "könnte jedenfalls nicht in einer Regelsituation geäußert werden, wohl aber unter
speziellen Umständen, etwa wenn bekannt ist, dass der Gesprächspartner gerne eine Auto
haben möchte, sein Ehepartner ihm aber ein solches verweigert (der Satz hätte dann etwa die
Bedeutung Ich wünsche Ihnen, dass Sie das Auto doch noch bekommen.)" (Engel 22009, S.54)
Andere sprachliche Varianten, um Wünsche zu vollziehen
Wünsche können aber auch ohne explizit-performative Formeln vollzogen werden.
Dazu werden Modalverben, mit oder ohne Partikeln (meistens: doch, nur, doch nur, gerne) verwendet, wie
z. B. in folgendem Beispiel:
Wir möchten ein Doppelzimmer mit Meerblick.
Ich hätte gerne ein Vanilleeis.
...
Auch allein stehende Nebensätze mit Konjunktiv II können als Konditionalsätze oder "Stirnsätze" bzw.
Frontsätze zur Äußerung eines Wunsches verwendet werden:
Wenn die Pandemie doch endlich vorbei wäre!
Könnten wir doch das Haus noch vor dem Winter decken!
...
Und Wünsche lassen sich darüber hinaus auch auf vielfältige Art und Weise indirekt äußern, wie in den
folgenden Beispielen:
Über eine baldige Entscheidung in diese Sache würden wir uns freuen.
Ein Urlaub in Spanien wäre wirklich eine Supersache.
...
Verschiedene Beispiele:
Ich wünsche mir mehr Freizeit.
Ich hätte gerne etwas mehr Verantwortung.
Wenn das Ganze doch bloß schon herum wäre!
Ich wünsche dir viel Erfolg.
Ich will heute ins Kino gehen.
Wärst du bloß nie gekommen!
32. Zustimmung: Beim ▪ Mitteilungsakt der Zustimmung verdeutlicht der Sprecher seinem Partner,
dass er akzeptiert, was sein Partner zuvor geäußert hat (reaktiver Sprechakt).
Als ▪ explizit-performative Formel kann man dafür das Verb zustimmen verwenden, wie z. B.:
Ich stimme Ihnen in der Sache vollkommen zu.
Es sind aber auch andere ▪ explizit-performative Formeln möglich, wie z. B.:
Ich bin ganz deiner Ansicht.
Da bin ich ganz bei Ihnen.
...
Am häufigsten verwendet wird dafür wohl die Partikel ja.
Um seine Zustimmung zu verstärken, kann man z. B. die folgenden Ausdrucksformen verwenden:
Natürlich.
Zweifellos.
Selbstverständlich.
Klar.
Aber ja.
Warum auch nicht?
O.k.
Alles paletti (umgangssprachlich)
...
Vermischte Beispiele
Ja.
Ich stimme Ihnen in allen Punkten zu.
Klar.
Dagegen bestehen von unserer Seite keinerlei Einwände.
Wir sind ganz Ihrer Ansicht.
O.k.
Warum denn nicht?
Natürlich.