Nummer 252 · 44. Woche · 77. Jahrgang · Stadt
de · € 2,40 · E 4063
Mehr als 150 Tote
bei Massenpanik
in Seoul
Bislang keine Deutschen unter
den Todesopfern. Papst Franziskus
ruft zum Gebet auf.
SEOUL/BERLIN. Nach der Massenpanik in
Seoul mit mehr als 150 Toten befindet sich
die deutsche Botschaft in der südkoreani-
schen Hauptstadt in engem Kontakt mit den
lokalen Behörden. Nach Angaben der südko-
reanischen Stellen gebe es unter den Todes-
opfern keine deutschen Staatsangehörigen,
hieß es aus der Botschaft am Sonntag. Die
Identifizierung der Verletzten war aber nicht
vollständig abgeschlossen. Papst Franziskus
rief am Sonntag zum Gebet für die Toten auf.
Bei dem Unglück Samstagnacht während
Halloween-Feiern in dem Ausgehviertel
Itaewon kamen nach Angaben der Feuer-
wehr mindestens 153 Menschen ums Leben.
Weitere 103 Personen wurden verletzt.Unter
den Todesopfern befänden sich 22 Ausländer
aus verschiedenen Ländern. dpa
Kommentar
Am Tropf
des Staates?
Das Land winkt erneut mit Staatsgeld.
Dabei dürfen nicht die Fehler
der Vergangenheit wiederholt werden.
Von Annika Grah
„Wir sind da“ – ist die Botschaft, die Grüne
und CDU am Wochenende ins Land senden.
Im Rahmen des neuen Doppelhaushalts soll
auch Geld für kleine Betriebe und soziale
Einrichtungen übrig sein, die mit der Ener-
giekrise ringen – vorausgesetzt, der Bund
hilft nicht. Möglich macht das eine Ausnah-
me von der Schuldenbremse. Wenn die Kon-
junktur sich entsprechend schlecht entwi-
ckelt, darf das Land Kredite aufnehmen.
Nach der Coronakrise also wieder ein
warmer Geldregen für die Firmen? Wirt-
schaftsexperten kommen inzwischen längst
zu dem Schluss, dass mit dem Coronageld
„Zombie“-Unternehmen am Leben gehalten
wurden, die aus eigener Kraft nicht lebensfä-
hig gewesen wären.
Doch die Energiekrise trifft gesunde Fir-
men ins Mark. Die will das Land diesmal ge-
zielt unterstützen – die Rede ist vom Bäcker
nebenan und dem Metzger im Dorf. Zielge-
richtet sollen die Gelder fließen, nicht nach
dem Prinzip „Gießkanne“ – vor allem aber
sollen sie die Initiativen des Bundes mög-
lichst nur ergänzen.
Wenn das eingelöst wird, ist es richtig,
dass das Land dafür neue Schulden auf-
nimmt. Denn das Geld wird in den Erhalt von
Betrieben investiert, die nicht nur ihre Mit-
arbeiter weiterbeschäftigen – sondern mit
ihren Steuern künftig auch wieder die
Staatskasse füllen. Gehen sie zugrunde,
kommt das den Staat – und damit uns
Steuerzahler – deutlich teurer.
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Eine runde
Sache
Seit dem Wochenende dreht
sich wieder ein Riesenrad in
Stuttgart. Aus 58 Meter Höhe
ergeben sich neue Ausblicke
auf die Stadt am Neckar. Die
Attraktion im Ehrenhof des
Neuen Schlosses soll dort
voraussichtlich bis Anfang
Januar 2023 stehen.
Landesregierung stellt eigene
Hilfen für Betriebe in Aussicht
Grüne und CDU wollen ein eigenes Hilfspaket für Betriebe entwerfen, falls die Maßnahmen des Bundes
nicht ausreichen. CDU-Fraktionschef Manuel Hagel hat bereits konkrete Vorschläge.
Von Annika Grah
STUTTGART. Die grün-schwarze Koalition im
Land will wegen der hohen Energiepreise ein
eigenes Programm für Betriebe in Existenz-
not in der Hinterhand halten.„Wir müssen in
der Lage sein,einen eigenen Rettungsschirm
für Handwerk, Mittelstand und soziale Ein-
richtungen aufzulegen, wenn es notwendig
ist“, sagte Grünen-Fraktionschef Andreas
Schwarz unserer Zeitung. „Das ist dann der
Fall, wenn der Bund keine ausreichende oder
gar keine Hilfe anbietet. Dafür treffen wir
schon jetzt Vorsorge.“ CDU-Fraktionschef
Manuel Hagel versprach: „Wir werden
denen, die mit dem Rücken zur Wand stehen
und ungewiss in die Zukunft schauen,wieder
eine Perspektive geben.“
Baden-Württembergs Finanzminister
Danyal Bayaz (Grüne) hatte bereits ange-
kündigt, wenn das Bundespaket „blinde Fle-
cken“ habe, etwa bei bestimmten Branchen
oder Unternehmen, sei man bereit nachzu-
steuern. Am kommenden Mittwoch treffen
sich Bund und Länder zu weiteren Beratun-
gen. „Es wäre töricht, vor der Ministerpräsi-
Linken-Ikone
oder rechter
Scharfmacher?
Der tief gespaltenen Gesellschaft im
größten Land Lateinamerikas droht
nach der Wahl eine Zerreißprobe.
BRASILIA. Bei der Präsidentenwahl in Brasi-
lien haben sich der der linke Ex-Präsident
Luiz Inácio Lula da Silva und der rechte
Amtsinhaber Jair Bolsonaro nach Teilergeb-
nissen ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert.
Nach Auszählung von fast 80 Prozent der
Wahllokale kam Lula am späten Sonntag-
abend auf 50,25 Prozent der Stimmen, wie
das Wahlamt mitteilte. Bolsonaro lag bei
49,75 Prozent. Lula hatte die erste Runde am
2. Oktober gewonnen – aber deutlich knap-
per, als nach den Umfragen erwartet. Danach
galt das Rennen wieder als völlig offen.
Bis zuletzt kämpften die Kandidaten um
jede Stimme. Bolsonaro streute immer wie-
der Zweifel am Wahlsystem und deutete an,
das Ergebnis möglicherweise nicht anzu-
erkennen. Einige seiner Anhänger forderten
unverhohlen einen Militärputsch. dpa
Montag, 31. Oktober 2022
„Wir werden allerdings
nicht mit der rostigen
Gießkanne losziehen
wie Olaf Scholz.
Die Hilfe muss
passgenau sein.“
Andreas Schwarz,
Grünen-Fraktionschef
Foto:
Simon Granville
Rückwirkende Entlastung
bei Gaspreis wird geprüft
Eine Expertenkommission will Vorschläge zur Gaspreisbremse
vorlegen. Unternehmen drohen offenbar harte Auflagen.
BERLIN. Bei der geplanten Entlastung von
hohen Gaspreisen ringt die Bundesregierung
weiter um Umfang und Zeitpunkte. „Kommt
die Gaspreisbremse erst im Frühjahr, ist zu
prüfen, ob über eine Jahres- oder Quartals-
rechnung rückwirkend entlastet werden
kann“, sagte Bundesfinanzminister Chris-
tian Lindner (FDP) der Funke-Mediengrup-
pe. „Daran arbeiten wir gerade.“ Mit der Gas-
preisbremse soll Bürgern und Unternehmen
geholfen werden, die unter den stark gestie-
genen Preisen leiden. Hauptgrund dafür ist
der Stopp der Gaslieferungen aus Russland.
Die von der Bundesregierung eingesetzte
Expertenkommission legt am Montag ihren
Abschlussbericht zur geplanten Gaspreis-
bremse vor. Anschließend kommen Vertre-
ter von Gewerkschaften, Unternehmen, Wis-
senschaft und Politik bei Bundeskanzler Olaf
Scholz (SPD) zu einer dritten Sitzung der
„Konzertierten Aktion“ zusammen. In der
dentenkonferenz am 2. November schon
eigene Landesprogramme vorzulegen“, be-
tonte Schwarz. Sein CDU-Kollege Manuel
Hagel mahnte allerdings zur Eile: „Ich sehe
kein Programm, das es erst im nächsten Jahr
gibt.“ Dann werde es für den ein oder ande-
ren Bäcker oder Metzger zu spät sein.
Grüne und CDU hatten sich am Wochen-
ende darauf geeinigt, trotz Steuermehrein-
nahmen weitere Schulden aufzunehmen.
Damit soll die Rücklage gestärkt werden, aus
der sich auch ein eigenes Landesprogramm
speisen könnte.
Wie genau das aussehen wird, steht noch
nicht fest. CDU-Fraktionschef Hagel sagte,
er habe die Wirtschaftsministerin bereits ge-
beten, Vorbereitungen zu treffen. „Darlehen
halte ich nicht für das richtige Mittel“, sagte
er. Stattdessen brauche es echte Liquiditäts-
hilfen. Das Wirtschaftsministerium hat nach
Angaben eines Sprechers bereits Vorschläge
ausgearbeitet. Grünen-Fraktionschef
Schwarz betonte, für ihn sei klar, dass ein
solches Programm nicht nach dem Wind-
hundprinzip angelegt werde.
Kommentar
Runde wird nach gemeinsamen Wegen ge-
sucht, um die hohe Inflation und Einkom-
mensverluste abzumildern.
Die wichtigsten Vorschläge der Experten-
gruppe zur Preisbremse sind bereits be-
kannt: Im Dezember soll der Staat die Gas-
Abschlagszahlungen der Bürger überneh-
men. Zudem sollen die Gaspreise für Unter-
nehmen im Januar und für private Haushalte
ab März oder April durch staatlichen Eingriff
reduziert werden. Die Ausgestaltung ist aber
noch nicht beschlossen.
Wie das „Handelsblatt“ berichtete, sollen
Unternehmen nach Vorstellung der Exper-
tenkommission nur durch die Gaspreis-
bremse entlastet werden, wenn sie ihre
Standorte erhalten. Dafür sollten die Unter-
nehmen eine Standort- und Transforma-
tionsvereinbarung abschließen müssen,
schreibt die Zeitung, der der Abschlussbe-
richt in Auszügen vorliegt. dpa
www.stn.
Foto: Lichtgut/Max Kovalenko
Andrang in den
Notaufnahmen
in Stuttgart
Die Krankenhäuser beklagen, dass es
viele Patienten gebe, denen auch der
Hausarzt hätte helfen können.
STUTTGART. Die Notaufnahmen der Stutt-
garter Krankenhäuser verzeichnen derzeit
ein ungewöhnlich hohes Patientenaufkom-
men. „Wir werden immens in Anspruch ge-
nommen“, sagt Mark Dominik Alscher, der
Medizinische Geschäftsführer des Robert-
Bosch-Krankenhauses. Im September habe
man „so viele Notfälle gehabt wie seit 25 Jah-
ren nicht mehr“. Man sei „auf Rekord-
niveau“, erklärt auch Jan Steffen Jürgensen,
der Medizinische Vorstand des städtischen
Klinikums.
Die Krankenhäuser beklagen auch viele
Fälle, in denen sie in Anspruch genommen
werden, obwohl Patienten, die die Notauf-
nahme aufsuchen, besser beim Hausarzt
hätten vorstellig werden sollen. Das betreffe
rund die Hälfte der Patienten. red
Umbau an der
Königstraße geplant
STUTTGART. Die Immobiliengesellschaft der
Landesbank Baden-Württemberg (LBBW)
hat Pläne für den Umbau des Gebäudes Kö-
nigstraße 1c präsentiert. Demnach soll das
Bauwerk einen begehbaren Dachgarten er-
halten, der sich zum Oberen Schlossgarten
hin neigt. Die bisherige Theaterpassage, die
von vielen als trist und düster wahrgenom-
men wird, soll nach oben geöffnet werden.
Auf der Seite zum Schlossgarten hin soll eine
Gastronomie einziehen. red
Arbeitgeberpräsident
sorgt sich um Rente
BERLIN. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger
hat vor einem Zusammenbruch des Renten-
systems gewarnt. Wir brauchen eine „große
Sozialreform“, die die Dimension der Wirt-
schafts- und Sozialreformen nach der Wie-
dervereinigung habe, sagte Dulger der „Bild
am Sonntag“. „So wie unsere Sozialversiche-
rungen heute funktionieren, werden sie in
den kommenden fünf Jahren nicht mehr
funktionieren“, mahnte er. „Die Kosten wer-
den explodieren.“Besonders dringend be-
dürfe es einer „Sanierung der Altersvorsor-
ge“, sagte der Arbeitgeberpräsident weiter.
„Die Finanzierung unseres Rentensystems
steht vor dem Zusammenbruch.“ Konkret
schlägt Dulger vor, das Renteneintrittsalter
an die Lebenserwartung zu koppeln. dpa
2 Nummer 252 · Montag, 31. Oktober 2022
CDU droht mit
Blockade des
Bürgergelds
Die Ampel will Bedürftigen helfen.
Doch aus Sicht der Union setzen die
Pläne die falschen Anreize.
BERLIN. Im Streit über die Einführung des
Bürgergelds hat die CDU mit einer Blockade
des zustimmungspflichtigen Gesetzes im
Bundesrat gedroht. Den Plänen in der bishe-
rigen Form werde man nicht zustimmen
können, sagte CDU-Generalsekretär Mario
Czaja dem „Tagesspiegel“. „Ich gehe davon
aus, dass wir darüber im Vermittlungsaus-
schuss werden sprechen müssen“,sagte Cza-
ja. Vertreter der Ampelparteien riefen die
CDU dazu auf, das Vorhaben nicht zu blo-
ckieren. Der Vermittlungsausschuss ist ein
Gremium von Bundestag und Bundesrat, das
einen Konsens finden soll, wenn vom Bun-
destag beschlossene Gesetze in der Länder-
kammer keine Mehrheit finden.
Im laufenden Gesetzgebungsverfahren
gibt es seit Längerem Streit. Deshalb ist of-
fen, ob die Ampel die Reform wie geplant
durchbringen kann. Sie ist im Bundesrat auf
Stimmen aus dem Lager der Unionsländer
angewiesen. Eine Blockade könnte sich auch
auf den ohnehin engen Zeitplan auswirken.
Kritik an der geplanten Einführung eines
Bürgergeldes kam hingegen auch vom
Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger. Gegen-
über der „Bild am Sonntag“ warnte er vor
einer Spaltung der Gesellschaft. Es könne
nicht sein, „dass ein Teil der Menschen, die
morgens zur Arbeit gehen, nur wenig mehr
Geld zur Verfügung haben als jemand, der
morgens nicht zur Arbeit geht“, sagte er.
Sich gegen das Bürgergeld zu stellen, wä-
re in Zeiten der hohen Preise und des Fach-
kräftemangels „ein schwerer Fehler“, warnte
der stellvertretende Fraktionsvorsitzende
der Grünen, Andreas Audretsch. „Ältere
Menschen, Alleinerziehende oder Kinder
brauchen angesichts der Inflation und hoher
Energiepreise dringend bessere Unterstüt-
zung durch das Bürgergeld. Das ist eine Fra-
ge des sozialen Friedens in Deutschland“,
fügte er hinzu. dpa/epd
Das Zitat des Tages
Foto: dpa/Kay Nietfeld
„Es wäre eher nicht
verantwortbar, aus
ideologischen
Festlegungen auf Fracking
zu verzichten.“
Christian Lindner, Bundesfinanzminister, zum
Thema Fracking
Kurz berichtet
Pakistaner nach 18 Jahren Haft
aus Guantánamo entlassen
ISLAMABAD. Nach 18 Jahren Haft im US-Ge-
fangenenlager Guantánamo auf Kuba ist ein
pakistanischer Staatsbürger entlassen wor-
den und in seine Heimat zurückgekehrt. Der
75-Jährige sei bei seiner Familie, teilte Pa-
kistans Außenministerium mit. Nach pakis-
tanischen Medienberichten war der Mann
der älteste Gefangene in dem Lager. Der Pa-
kistaner – ein Geschäftsmann mit Wohnsitz
in den USA – war 2003 in Thailand festge-
nommen und 2004 nach Guantánamo ge-
bracht worden. Ihm wurde zur Last gelegt,
den Attentätern vom 11. September über
eine Finanztransaktion geholfen zu haben.
Er hat die Vorwürfe stets bestritten. dpa
Libanon bald ohne Präsident
und Regierung
BEIRUT. Der Libanon steuert mit dem Ab-
schied des bisherigen Präsidenten Michel
Aoun nach sechsjähriger Amtszeit auf eine
Zeit ohne Staatschef und Regierung zu. Der
89-Jährige verließ seinen Präsidialpalast in
Beirut am Sonntag. Hunderte Anhänger ver-
sammelten sich auf der Straße. Die Nachfol-
ge ist immer noch offen, weil die führenden
Parteien des krisengeschüttelten Mittel-
meer-Landes in einem bitteren Machtkampf
stecken. Aouns Amtszeit läuft nach sechs
Jahren an diesem Montag aus. dpa
Es gibt einen bemerkenswerten Zwiespalt
zwischen den wesentlichen politischen
Funktionsträgern und auch weiten Teilen
der veröffentlichten Meinung auf der einen
Seite und der in Umfragen zum Ausdruck
kommenden Stimmung der Bürger, was die
Rolle der Diplomatie im Ukraine-Konflikt
angeht. Als in der vergangenen Woche SPD-
Fraktionschef Rolf Mützenich mehr diplo-
matische Bemühungen einforderte, erntete
er auch aus der Regierungskoalition kalte
Ablehnung. Auch der Bundespräsident
machte in seiner Rede klar, dass er derzeit
keinen Raum für Verhandlungen sieht.
Die beiden Positionen stehen sich ziem-
lich unversöhnlich gegenüber. Im Sinne
einer fruchtbaren Diskussion wäre es hilf-
reich, würden beide Seiten wenigstens an-
erkennen, dass auch der jeweils eigene
Standpunkt zu Widersprüchen und Ratlosig-
keiten führt. Natürlich will Putin derzeit
nicht verhandeln. Natürlich sind Friedens-
gespräche mit dem Aggressor im Moment
absolut keine realistische Option.
Alle Versuche in diese Richtung wären
genauso naiv wie vergeblich. Aber anderer-
seits droht dieser Krieg entweder immer wei-
ter zu eskalieren – und bis hin zur realen
Möglichkeit des Einsatzes atomarer Waffen
oder zu einem zermürbenden und buchstäb-
lich endlosen Abnutzungskampf zu erlah-
Scharfe Attacken von Merz
auf die Ampel-Politik
Mit seiner angriffslustigen Rede kommt der CDU-Chef auf dem CSU-Parteitag gut an. Von Siegesgewissheit
für die anstehende Landtagswahl ist bei den Delegierten auch ein Jahr vor der Wahl nichts zu spüren.
AUGSBURG. Ganz am Ende kommt auf dem
CSU-Parteitag plötzlich doch noch richtig
Stimmung auf – als Friedrich Merz auf der
Bühne steht. Der CDU-Vorsitzende ist
eigentlich nur Gastredner. Doch für seine
angriffslustigen Attacken auf die Ampelko-
alition, vor allem auf Bundeskanzler Olaf
Scholz (SPD) und die Grünen, erntet Merz
stellenweise lauteren Beifall als am Vortag
CSU-Chef Markus Söder.
Etwa als er die Führungsetage des Bun-
deswirtschaftsministeriums als „ökologi-
sche Selbsterfahrungsgruppe“ angreift. Als
er sagt, jetzt müsse die Stunde der Ingenieu-
re sein, nicht die der Ideologen. Als er das
Bürgergeld als reine „Traumabewältigung“
der SPD geißelt. Oder als er ein Thema auf-
greift, das Söder in seiner Rede – wenn über-
haupt – allenfalls gestreift hatte: die wieder
steigenden Flüchtlingszahlen. Und auch für
seinen Angriff auf die Cannabis-Legalisie-
rungspläne von Bundesgesundheitsminister
Karl Lauterbach (SPD) erntet Merz jubeln-
den Beifall: „Was hat der Mann eigentlich ge-
raucht“, ruft er in den Saal.
Rundumschlag auf die Ampel
Merz trifft mit seinem Ampel-Rundum-
schlag, mit seiner konservativen Standort-
bestimmung, mit seiner pointierten, an-
griffslustigen, frei vorgetragenen Rede of-
fensichtlich den Nerv der Delegierten – nach
einem ansonsten müden zweiten Tag in
Augsburg. „Nach der Rede können wir Hoff-
nung schöpfen“, sagt einer auf dem Weg
nach draußen. Ansonsten ist es ein etwas
eigenartiger Parteitag. „Ein reiner Arbeits-
parteitag“, sagt einer verteidigend. Von so
etwas wie Euphorie, vom alten „Mia san
mia“, ist abgesehen von kleinen Momenten
keine Spur – aber vielleicht sind die Zeiten
dafür auch zu ernst? Dennoch kann Söder
zufrieden sein. Wenn man sich nach seiner
Die Tomicek-Karikatur
Halloween
Politik
Leitartikel
Das Ausloten der
Spielräume
Wer im Ukraine-Konflikt auf mehr Diplomatie hofft, ist
nicht naiv. Denn was wäre die Alternative?
Von Norbert Wallet
men, der das Leben der Zivilbevölkerung auf
lange Zeit zu einer Hölle macht.
Diejenigen, die mit dem Finger auf alle
zeigen, die mehr diplomatische Bemühun-
gen fordern, müssten wenigstens erklären,
wie sie denn ein Hochschaukeln des Kon-
flikts bis zur von ihnen doch selbst befürch-
teten Endstufe der atomaren Option verhin-
dern wollen. Weder ein blo-
ßes Zusehen noch das Auch dieser Krieg
konstante Aufrüsten des
Kampfplatzes können da
wird nicht einfach
ein vernünftiger Weg sein. aufhören.
Keine der beiden Seiten ist
also im Besitz einer wirk-
Er wird mit einem
lich schlüssigen Strategie. Abkommen enden.
Friedrich Merz erntete stellenweise lauteren
Beifall als CSU-Chef Söder. Foto: dpa/Hildenbrand
knapp eineinhalbstündiger Rede vom Frei-
tag unter den Delegierten umhört, fallen die
Urteile ziemlich ähnlich aus: von gut bis sehr
gut. Eine gute Richtungsbestimmung sei das
mal wieder gewesen, mal wieder mehr Bay-
ern-Akzente und nicht nur reines Ampel-
Bashing wie noch vor einigen Wochen. Söder
hat sich interne Klagen, nur nach Berlin zu
schauen, offenbar zu Herzen genommen.
Auch der wieder konservativere Kurs, den
Söder seit einiger Zeit eingeschlagen hat,
wird auf dem Parteitag goutiert. Die CSU sol-
le potenzielle neue Wähler nicht „krampf-
haft“ links der Mitte suchen, sagt Söder in
In dieser Situation ist es wichtig zu sehen,
dass ja sehr wohl diplomatische Bemühun-
gen im Gange sind. Das – soeben von Russ-
land ausgesetzte – Getreide-Abkommen
wurde unter Vermittlung der Türkei und der
UN ausgehandelt. UN-Experten haben auch
immer wieder Kontakt zu den Kriegsparteien
aufgenommen, um die Sicherheit des Kern-
kraftwerks in Saporisch-
schja zu gewährleisten.
Und es gibt direkte, mit-
unter erfolgreiche Gesprä-
che zwischen Ukraine und
Russland über den Aus-
tausch Gefangener. Zwei-
fellos hätten Friedensge-
Augsburg, sondern „in der Mitte der Bürger-
lichkeit“. Mit dieser doppelten Strategie will
er im Wahljahr also punkten: mit dem Ver-
weis auf eigene politische Projekte, auf seine
Hightech-Agenda etwa („Hightech und Hei-
mat“ scheint einer seiner zentralen Slogans
zu werden). Aber eben auch mit einer kriti-
schen Begleitung der Ampel – denn es gibt
dann doch durchaus lauten Applaus, als Sö-
der SPD, Grüne und FDP herzhaft kritisiert.
Söder warnt seine Partei
Von Siegesgewissheit oder überbordendem
Selbstbewusstsein ist auf diesem CSU-Par-
teitag allerdings nichts zu spüren. Stattdes-
sen warnt Söder seine Partei vor einer „Hyb-
ris“, also Arroganz und Hochmut, der am En-
de stimmen könnte. Zu lange hin ist es noch
bis zur Wahl, zu viel könnte theoretisch noch
passieren. Zu ungewiss ist auch, was die
kommenden Monate bringen, wie sich die
Energiekrise entwickelt.
Ein Jahr vor dem Wahltermin müssen sich
Söder und die CSU keine Sorgen machen,
dass sie die Staatskanzlei räumen müssen.
Allen aktuellen Umfragen zufolge kann die
Koalition aus CSU und Freien Wählern wei-
terhin mit einer klaren Mehrheit im Landtag
rechnen. Kurzfristig werde ihm auch bei
unter 37,2 Prozent – das war das Ergebnis der
Landtagswahl 2018 – niemand gefährlich
werden, heißt es von mehreren CSU-De-
legierten. Merz meldet da – bundesweit ge-
sehen – schon Vollzug: „Wir sind wieder zu-
rück auf Platz eins in Deutschland“, sagt er
und meint damit, dass die Union mit 25 und
28 Prozent in Umfragen wieder stärkste Kraft
im Bund ist. Die Parteivorsitzenden wollen
an der Stelle aber keine wie auch immer ge-
artete Konkurrenz aufkommen lassen, üben
den engen Schulterschluss.Söder legt seinen
Fokus auf Bayern – und akzeptiert Merz'
bundesweiten Führungsanspruch. dpa
Geheimakten beleuchten
die NSU-Verbrechen
Das „ZDF Magazin Royale" und das Internetportal Frag Den Staat
haben Unterlagen des hessischen Verfassungsschutzes veröffentlicht.
BERLIN. Das „ZDF Magazin Royale" und das
Internetportal Frag Den Staat haben nach
eigenen Angaben NSU-Geheimakten des
hessischen Verfassungsschutzes veröffent-
licht.„Wir glauben,die Öffentlichkeit hat das
Recht zu erfahren, was genau in jenen Doku-
menten steht, die ursprünglich für mehr als
ein Jahrhundert geheim bleiben sollten",
heißt es auf einer Website, auf der die Akten
veröffentlicht wurden. Die rechtsextremisti-
sche Zelle Nationalsozialistischer Unter-
grund (NSU) hatte zehn Menschen ermordet,
zwei Bombenanschläge und mehrere Raub-
überfälle begangen. In den Dokumenten of-
fenbare sich „ein mehr als zweifelhaftes Bild
von der Arbeit des hessischen Verfassungs-
schutzes; vor allem während der 90er Jahre".
Darin heißt es: „Zu dieser Zeit sammelte der
spräche derzeit nicht den Hauch einer Chan-
ce. Aber das ist auch nicht gemeint, wenn
mehr Diplomatie gefordert wird. Die hat
auch jetzt ihre Aufgabe. Das Getreide-Ab-
kommen ist ein gutes Beispiel. Natürlich
braucht es Bemühungen, das Aussetzen
rückgängig zu machen. Das verlangt kons-
tantes Nachdenken über geeignete Ge-
sprächsformate und über von beiden Kriegs-
parteien akzeptierte Vermittler.
Und natürlich müssen Diplomaten unab-
lässig kleinste Chancen für Verständigungen
sammeln, müssen Ideen und Bausteine zu-
sammentragen,die Teil einer künftigen Frie-
denslösung sein können. Denn auch dieser
Krieg wird nicht einfach aufhören. Er wird
mit einem Abkommen enden. Aufgabe der
Diplomatie wäre es im Übrigen auch, den
Unterschied zwischen Putins Regime und
der russischen Bevölkerung, in der es er-
kennbar Unmut und Widerstand gibt, zu be-
tonen. Dazu braucht es die bewusste Kon-
taktsuche zu demokratischen Kräften der Zi-
vilgesellschaft. Diese Verpflichtung zur Dif-
ferenzierung ist ungemein wichtig, und Dip-
lomaten können solche Brücken bauen.
Tatsächlich also sind die beiden unver-
söhnlichen Positionen so unversöhnlich
nicht. Das Arbeiten an der Rückkehr der Dip-
lomatie ist gerade deshalb so dringlich, weil
die militärische Konfrontation so bitter ist.
Gut 100 Tote bei
Terrorangriff in
Mogadischu
Somalia, das verarmte Land am Horn
von Afrika, wird erneut Schauplatz
eines schweren Anschlags.
MOGADISCHU. Bei dem schwersten Terror-
angriff in Somalia seit rund fünf Jahren sind
in dem ostafrikanischen Krisenstaat min-
destens 100 Menschen getötet und 300 ver-
letzt worden. Es sei zu befürchten, dass die
Zahl der Opfer noch steige, sagte Präsident
Hassan Sheikh Mohamud am Sonntag beim
Besuch des Tatorts. Selbstmordattentäter
hatten am Samstag vor dem Bildungsminis-
terium im Zentrum der Hauptstadt Mogadi-
schu zwei Autobomben gezündet, wie die
Polizei mitteilte. Der zweite Sprengsatz sei
zur Explosion gebracht worden, als die Erst-
helfer eingetroffen seien. Die islamistische
Terrormiliz Al-Shabaab reklamierte das At-
tentat für sich.
Die meisten Opfer waren laut Polizei Zivi-
listen.An dem Anschlag waren demnach vier
Angreifer beteiligt. Zwei von ihnen hätten
noch versucht, das Gebäude des Ministe-
riums zu stürmen, seien aber von Sicher-
heitskräften getötet worden. Der Zeitpunkt
des Attentats scheine nicht zufällig gewählt
worden zu sein, hieß es. Gerade sei eine drei-
tägige Konferenz der Regierung zu Ende ge-
gangen, bei der es darum gegangen sei, den
Kampf gegen den Terrorismus zu verstärken.
Somalia, ein Land am Horn von Afrika mit
etwa 16 Millionen Einwohnern,wird seit Jah-
ren von Anschlägen und Gewalt erschüttert.
Die sunnitische Terrorgruppe Al-Shabaab
kontrolliert weite Teile im Zentrum und Sü-
den Somalias, das zu den ärmsten Staaten
der Welt zählt. Die Terroristen kämpfen um
die Vorherrschaft in dem Land und verüben
häufig Angriffe auf die Zivilbevölkerung, Re-
gierungsbeamte, Geschäftsleute und Jour-
nalisten. Experten zufolge schließen sich
viele junge Männer den Extremisten weniger
aus religiöser Überzeugung als aus finanziel-
len Gründen an. Seit Monaten geht die Re-
gierung in Mogadischu mit einer militäri-
schen Offensive gegen Al-Shabaab vor. dpa
Dienst zwar umfangreiche Daten, hatte da-
bei aber weder den Überblick über seinen Be-
stand, noch folgten aus den gesammelten
Informationen stets Konsequenzen."
Bei den Akten, die nach den ursprüngli-
chen Plänen bis 2134 unter Verschluss ste-
hen sollten, handele es sich um eine vom da-
maligen hessischen Innenminister Boris
Rhein beauftragte Überprüfung, bei der
„nicht der NSU, sondern der hessische Ver-
fassungsschutz und seine Rolle in Bezug auf
die Taten des NSU" untersucht worden sei,
heißt es. Grünen-Parlamentsgeschäftsfüh-
rerin Irene Mihalic sagte dem Redaktions-
netzwerk Deutschland: „Die veröffentlich-
ten Akten ergeben leider keinen neuen Sach-
stand zu den Hintergründen der Verbrechen
des NSU." AFP

Von Eberhard Wein
STUTTGART. Im Hintergrund eine Wendel-
treppe, davor ein großer Flachbildschirm,
daneben Lüftungsrohre fürs Loftgefühl. Al-
les wirkt unglaublich modern. Eine junge
Frau tritt ins Bild. „Der Schützenverein
reicht nicht mehr. Die Eliten brauchen etwas
viel Größeres“, sagt Jasmin Kosubek mit
ernster Stimme und kneift die Augen zusam-
men. „Zum Beispiel eine Brücke über den At-
lantik. Herzlich willkommen beim ‚fehlen-
den Part‘.“ Es ist jahrelang die erfolgreichste
Sendung auf RT DE, dem mittlerweile abge-
stellten Deutschland-Programm von Russ-
lands Staatssender Russia Today. Und Kosu-
bek war die bekannteste Moderatorin – sie-
ben Jahre lang,bis sie dem Fernsehreich „des
Bösen“ den Rücken kehrte.
Jetzt sitzt sie in einem Café am Hans-im-
Glück-Brunnen in Stuttgart und nippt an
einem Minztee. Es ist ein Besuch in der alten
Heimat. Denn Kosubek stammt nicht etwa
aus St. Petersburg oder Nowosibirsk, wie
man bei einer ehemaligen Mitarbeiterin rus-
sischer Staatsmedien vermuten könnte. Sie
ist auch keine Russlanddeutsche, die in
einem Hochhaus in einer deutschen Traban-
tenstadt aufgewachsen wäre und aus alter
Verbundenheit Kremlnachrichten verbreitet
hat.Sie kommt aus Baden-Württemberg.Zu-
letzt lebte sie in Stuttgart. „Aber da“, sagt
Kosubek, „wollte ich weg.“
Als Tochter eines Deutschen und einer
Brasilianerin kommt sie 1987 in Reutlingen
zur Welt. Ihre Kindheit verbringt sie wenige
Kilometer entfernt am Albrand in Lichten-
stein-Unterhausen mit zwei Brüdern und
viel frischer Luft. „Ich war ein burschikoses
Mädchen.“ Russischkenntnisse? Fehlanzei-
ge. Erst viel später lernt sie ein paar Brocken,
vor allem bei einer privaten Reise von Berlin
nach Wladiwostok.Die hat sie vor drei Jahren
mit ihrem Mann unternommen. Der stand
bei RT DE hinter der Kamera.
„Deutschland muss
sich fragen, ob ein
blindes Verfolgen
amerikanischer
Außenpolitik dem Land
wirklich dient.“
Jasmin Kosubek in einem Beitrag
über die „Atlantikbrücke“
Die Sprache der anderen – viele sagen:
einzig verbliebenen – Supermacht kann sie
viel besser. Als Jasmin elf Jahre alt ist, zieht
die Familie vom Albtrauf in die USA, nach
South Carolina. Der Vater, ein Entwicklungs-
ingenieur, hat dort zu tun. Fünfeinhalb Jahre
bleiben die Kosubeks im Bible Belt. Dann
geht es weiter nach Österreich. In Graz legt
Jasmin Kosubek die Matura ab – ehe sie dann
zum Studieren wieder nach Baden-Würt-
temberg und nach Stuttgart kommt.
Um Journalismus geht es nicht. In Pforz-
heim studiert sie Werbung und Kommunika-
tion, an der Hochschule Hohenheim lässt sie
einen Masterstudiengang „International
Business and Economics“ folgen. Der Weg in
die Marketingabteilung von Vodafone oder
Deutscher Bank ist vorgezeichnet. Doch
dann interessiert sie das nicht mehr. Statt-
dessen bewirbt sie sich bei einer Videonach-
richtenagentur in Berlin um eine Stelle in der
Online-Recherche. „Ich war sehr neugierig.“
Wie sich zeigt, gehört die Firma zu RT. Plötz-
lich steht sie dort im Casting. Dass sie kame-
ratauglich ist, sehen die russischen Chefs so-
fort.Ansonsten sei sie damals sehr unbedarft
Mario Barth, kennste?
Kaum ein Comedian wird von den Kritikern so sehr verachtet wie Mario
Barth. Seine Fans stört das nicht. Jetzt wird der Comedian 50 Jahre alt.
BERLIN/WETZLAR. Es hätte auch alles anders
laufen können für Mario Barth. Statt als
Deutschlands erfolgreichster Comedian vor
Zigtausenden Menschen auf der Bühne zu
stehen, könnte er heute auch Telefonanla-
gen montieren. Darin sei er immerhin mal
„supergut“ gewesen. Am Dienstag wird der
Komiker, an dem sich die Geister scheiden,
50 Jahre alt.
Bei Mario Barth weiß man ziemlich ge-
nau, was man kriegt. In den bisherigen sechs
Liveprogrammen drehte sich fast alles ums
angeblich nicht endenwollende Unverständ-
nis zwischen Mann und Frau. Dafür langt
Barth („Du hast recht, ich hab meine Ruhe“)
tief in die Klischeekiste: Frauen können
Propaganda
für Putin
Jasmin Kosubek hat sieben Jahre bei
RT DE gearbeitet. Wie eine junge Frau
von der Alb zum bekanntesten Gesicht
des russischen Auslandssenders in
Deutschland geworden ist.
„Das Foto will ich selbst auswählen“, sagt Jasmin Kosubek. In Berlin sei das üblich. Der Fotograf hat das noch nie gehört.
gewesen, räumt Kosubek ein. „Ich war kom-
plett apolitisch.“ Vielleicht hat sie deshalb
auch keine Bedenken und Berührungsängs-
te. Den Russen gefällt auch das.
Statt Marketing für deutsche Unterneh-
men macht die junge Frau von nun an Propa-
ganda für Putins Russland. Der hat 2014 ge-
rade die Krim annektiert und will sein Bild im
Westen polieren. Der Deutschland-Ableger
von Russia Today braucht dafür Videos für
seine Homepage. Kosubek produziert im
Team mit sechs Menschen bis zu fünf Sen-
dungen die Woche. Es ist Learning by Doing
mit hoher Schlagzahl. Anfangs wirkt vieles
mehr gewollt als gekonnt. In der ZDF-„heu-
te-show“ wird sie durch den Kakao gezogen.
Nur die oberen Etagen bei RT tragen rus-
sische Namen. Das Team ist „superdivers“
und ziemlich libertär. Kosubek bleibt Nicht-
wählerin, wandelt sich aber vom apoliti-
schen jungen Ding zur strammen Antietatis-
tin,wie sie es nennt.Eingriffe des Staats sehe
sie kritisch. Die Staatsquote müsse nach
unten. Auch eine Impfpflicht lehnt sie ab.
Beim Schwangerschaftsabbruch halte sie die
geltende Fristenlösung zwar für richtig, kön-
ne aber auch die Position von Lebensschüt-
zern verstehen. „Das Thema triggert mich
nicht.“ Auch der Klimawandel bereite ihr
keine Sorgen. „Dass es wärmer wird, merkt ja
jeder. Aber der Mensch wird sich anpassen.“
Beim „fehlenden Part“ geht thematisch
alles, Hauptsache, es gibt einen eigenen Zu-
The Great Reset war beim „fehlenden Part“ auch ein großes Thema.
nicht parken, sind ständig beleidigt und
shoppen gern.Männer sitzen am liebsten auf
der Couch, interessieren sich für Autos und
werden von den Frauen terrorisiert. Dass das
der Allgemeinzustand in deutschen Mann-
Frau-Beziehungen ist, daran lässt er auf der
Bühne keinen Zweifel: „Kennste? Kennste.“
Seit 2008 steht er im Guinnessbuch der
Rekorde als Live-Comedian mit den meisten
Zuschauern. 70 000 Menschen waren damals
ins Berliner Olympiastadion geströmt. 2014
erreichte er dort mit mehr als 116 000 Zu-
schauern einen neuen Rekord: das größte
Publikum für einen Komiker in 24 Stunden.
Elfmal gewann er den Deutschen Comedy-
preis. Für seine Kritiker dagegen ist Barth ein
Die dritte Seite
gang, eine abseitige Stimme, die von den westlichen Demokratien als marode erschei-
Mainstream-Medien nicht gehört wird. Wie nen ließen, hat der Berliner Kommunika-
das Format funktioniert, lässt sich gut an der tionswissenschaftler Martin Emmer festge-
Sendung über die „Atlantikbrücke“ illustrie- stellt. Kosubek lässt das nicht gelten. Die
ren: Der Lobbyverein, der die deutsch-ame- Leute hätten ein falsches Russlandbild. „Die
rikanischen Beziehungen vertiefen soll und Dimensionen dort sind irre.“Moskau sei weit
einflussreiche Kräfte aus Politik, Wirtschaft weg. In der Regel bleibe man unbehelligt.
und Medien zusammenbringt, existiert seit Erst ganz am Ende entscheide der große
1952 und ist keineswegs ein Geheimbund.Im Chef. Für den Deutschland-Sender habe es
„fehlenden Part“ stellt ihn Kosubek als „du- ihres Wissens aber nie direkte Instruktionen
bioses Netzwerk“ vor. „Deutschland muss aus Moskau gegeben. „Putin hat ja lange gar
sich fragen, ob ein blindes Verfolgen ameri- nichts von uns gewusst.“
kanischer Außenpolitik dem Land wirklich
dient“, heißt es in dem Beitrag. „Außenpolitisch haben
Das ist ganz im Sinne Moskaus. Außer-
dem in der Sendung: die Aktivitäten der Ma-
wir die russische
fia in Deutschland.Die Moderatorin meistert Sichtweise vertreten.
locker die Überleitung von der einen zur an-
deren ehrenwerten Gesellschaft: „So weit ist
Innenpolitisch gab
der Sprung nicht mal, wenn man bedenkt, es keinen russischen
dass die Mafia vor allem durch Netzwerke Standpunkt.“
ihre Macht ausüben kann.“
Jasmin Kosubek über journalistische
Ansonsten gibt es klare Regeln: „Außen-
Freiräume in der Redaktion von RT DE
politisch haben wir die russische Sichtweise
vertreten. Innenpolitisch gab es keinen rus-
sischen Standpunkt.“Da hätten sich Freiräu- Seit Februar ist das ohnehin vorbei.RT DE
me ergeben, sagt Kosubek. Wobei: Anders als ist abgestellt. Der Sender verbreite Desinfor-
bei klassischen Auslandssendern wie etwa mationen und Verschwörungsmythen, hieß
der Deutschen Welle geht es bei RT DE wohl es von den zuständigen EU-Behörden. Kosu-
nie nur um die Präsentation des Heimatlan- bek war da schon weg. Auf ihrem eigenen
des, sondern immer auch um die Verfolgung Youtube-Kanal verkündigte sie ihren Ab-
einer innenpolitischen Agenda im Gastland. schied. Doch von einer großen Abrechnung
RT DE fokussiere sich auf Themen, die die oder Distanzierung wie bei anderen RT-Aus-
steigern vor ihr keine Spur: Solche Manöver
seien ohnehin nicht glaubwürdig, sondern
lediglich der Versuch, trotz der RT-Vergan-
genheit in der Medienbranche irgendwie
wieder unterzukommen, sagt Kosubek.
Nein, bei ihr hätten rein berufliche Grün-
de zum Ausstieg geführt. Vor zwei Jahren
hatte Moskau ein neues Management nach
Deutschland geschickt, das vom Sitz in Ber-
lin-Adlershof aus mit viel Geld und wenig
Landeskenntnis eine Medienoffensive star-
ten sollte.Kosubek verlor die Lust.Zwar wur-
de sie zur Online-Chefin befördert,doch „ich
habe das Vertrauen nicht mehr so gespürt“.
Immer wieder gab es Ärger, auch wegen Co-
rona. Das alte Team hatte RT DE zum Zent-
Foto: Screenshot/RT DE ralorgan der Coronaleugner gemacht. Stun-
rotes Tuch. Sein Humor habe er 1972 in Berlin, mit fünf Ge-
Stammtischniveau, ohne schwistern wuchs er in „einfa-
Witz, ohne Pointen, ordinär. chen Verhältnissen“ in Kreuz-
Er habe kein Problem damit, berg und Neukölln auf. Er be-
dass es Menschen gibt, die ihn suchte eine katholische Pri-
nicht lustig finden. „Das ist vatschule und machte bei Sie-
doch das Schöne an unserem mens eine Lehre zum Kom-
Land, Du kannst Dir doch aus- munikationselektroniker,
suchen, wo Du hingehst.“ Es arbeitete in der Telefontech-
stimme aber nicht, dass er nik. „Telefon war mein Metier,
nicht lustig sei. Wenn ihm da hab ich aufgelebt“, sagt er.
einer „frauenfeindliche Wit- Mario Barth wird 50 Jahre Weil ein neuer Chef ihn aber
ze“ attestiere, könne er das alt. Foto: dpa/Uwe Anspach in die Ampeltechnik gesteckt
nicht akzeptieren. „Ich habe hat, habe er gekündigt. Ampel
mehr weibliche Fans als männliche. Wer mir habe ihn nicht interessiert.
frauenfeindliche Witze vorwirft, unterstellt Was ihm aber schon immer gelegen habe:
den Frauen, dass sie zu blöde sind, Frauen- Menschen zu unterhalten. In der Schule ha-
feindlichkeit zu erkennen.“ be er gestört, weil die Leute dann lachten. Da
Auf seine Herkunft ist der Komiker stolz, habe er gemerkt: „Du bist plötzlich jemand.
das betont er immer wieder. Geboren wurde Du bist wer.“ Als Teenager sah er im TV den
Nummer 252 · Montag, 31. Oktober 2022 3
Foto: Lichtgut/Max Kovalenko
denlang wurden Kundgebungen im Live-
stream übertragen. Doch die neuen Chefs
hatten selbst Angst vor der Krankheit.
Immerhin kann Kosubek über den Ukrai-
ne-Konflikt nun offen reden. Der Angriff sei
völkerrechtswidrig, keine Frage. „Ich war to-
tal schockiert.“ Dennoch: Es werde viel zu
moralisch diskutiert, zumal sich der Westen
in Ex-Jugoslawien, Irak oder Afghanistan
nicht besser verhalten habe.Es sei der klassi-
sche Konflikt zwischen Realpolitik und Wer-
tepolitik. Realpolitisch sei klar: Die Ukraine
gehöre ins russische Einflussgebiet. Und
westliche Sanktionen seien nicht allzu helle,
wenn man selbst am meisten darunter leide.
Inzwischen arbeitet sie auf eigene Rech-
nung und sucht wieder nach dem fehlenden
Part in der öffentlichen Debatte. „Hallo, ich
bin Jasmin Kosubek und spreche gerne mit
interessanten Menschen über interessante
Dinge“, sagt sie zu Beginn ihrer Videopod-
casts. Doch dafür muss sie weit an den Rand
blicken, spricht mit einem Blackout-Berater,
der der Coronaprotestbewegung entstammt,
oder dem CDU-Abweichler Max Otte, der für
die AfD als Bundespräsident kandidierte.
Auch der Historiker Daniele Ganser kommt
zu Wort, der hinter den Anschlägen vom
11. September 2001 eine US-Geheimdienst-
operation vermutet. Die Protagonisten kön-
nen sich minutenlang ausbreiten, ohne
unterbrochen zu werden.„Endlich eine Jour-
nalistin, die die Leute ausreden lässt“, jubelt
ein Nutzer in den Kommentaren.Nur dass sie
bei Klaus Ernst, dem Porsche fahrenden Ex-
Linkspartei-Chef, dreimal nachhakt, ob
Russland die Gaslieferungen nicht vielleicht
doch als Druckmittel einsetzt, finden viele
nicht so gut. Die meisten ihrer Videos errei-
chen dennoch fünfstellige Zugriffszahlen.
Außerdem arbeitet sie bei der Plattform
Odysee, die Youtube Konkurrenz machen
möchte. Noch fehlt es an Inhalten. Die soll
Kosubek beschaffen. Doch momentan kom-
men vor allem diejenigen, die bei Youtube
gelöscht wurden: Rechte, Verschwörungs-
theoretiker – und auch RT DE hat einen Ka-
nal eingerichtet. „Wir sind ein apolitisches
Portal“, sagt Kosubek. „Wir wollen einfach
ein cooles Projekt machen.“
jungen Michael Mittermeier. Der war
„schnell“, der war „flippig“, das habe ihn be-
eindruckt. Er wusste: „Eigentlich ist das ja
das, was ich will.“ Er fing an, Comedy-Work-
shops zu belegen. Er trat auf kleinen Bühnen
auf, wo er seine Witze testete und zu Auftrit-
ten manchmal nur sechs Leute kamen.
Und dann gab es diesen Soundcheck auf
einer Bühne in Hamburg. Dafür habe er eine
andere Nummer gespielt als sonst: Er erzähl-
te die wahre Geschichte seiner Freundin. Mit
ihr soll er seit mehr als 20 Jahren zusammen
sein. Barth hält sie konsequent der Öffent-
lichkeit fern. Die Freundin habe sich jeden-
falls vor der Hinfahrt gesorgt, dass man kei-
nen Parkplatz finde. Alle Anwesenden hät-
ten sich über die Art, wie er erzählte, kaputt-
gelacht, sagt Barth. Da habe er gemerkt, wie
gut alltagsnahe Comedy funktioniere. Dass
die Leute sich darin wiedererkennen. dpa
4 Nummer 252 · Montag, 31. Oktober 2022
Wahl in Brasilien
wird zur
Zerreißprobe
Stichwahl in Brasilien: Im Wahlkampf
überzogen sich die verfeindeten Lager
mit Anschuldigungen.
BRASÍLIA. Nach einem mit äußerst harten
Bandagen geführten Wahlkampf hat Brasi-
lien am Sonntag einen neuen Präsidenten
gewählt. In der Stichwahl traten der rechte
Amtsinhaber Jair Bolsonaro und der linke
Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva
gegeneinander an.
Insgesamt waren im größten Land La-
teinamerikas 156 Millionen Menschen zur
Stimmabgabe aufgerufen. Lula hatte die ers-
te Runde am 2. Oktober gewonnen. Der 77-
Jährige war bereits Präsident von 2003 bis
2010. Allerdings schnitt Amtsinhaber Bolso-
naro (67) deutlich besser ab als nach den
Umfragen erwartet. Deshalb galt die Stich-
wahl als offen.
„Die Erwartung ist ein Sieg, zum Wohle
Brasiliens“,sagte Bolsonaro,nachdem er sei-
ne Stimme abgegeben hatte. Lula sagte bei
der Stimmabgabe: „Bei dieser Wahl geht es
um die Entscheidung
Amtsinhaber zwischen Demokratie
Bolsonaro und Barbarei, Demokra-
tie oder Faschismus.“
will eine
Das Ergebnis, wer die
Niederlage nächsten vier Jahre
nicht Staatsoberhaupt ist, wur-
anerkennen. de in der Nacht zum Mon-
tag erwartet. Außerdem
wurden am Sonntag auch Gouverneure in
einem Dutzend Bundesstaaten gewählt - et-
wa im bevölkerungsreichsten und wirt-
schaftsstärksten Bundesstaat São Paulo. In
der ersten Runde hatten Gefolgsleute Bolso-
naros bereits eine Reihe wichtiger Gouver-
neursposten erobert. Seine Liberale Partei
(PL) stellt künftig auch die stärkste Fraktion
im Kongress, vor Lulas Arbeiterpartei (PT).
Die Präsidentenwahl in Brasilien hat
auch für den Rest der Welt Bedeutung. Als
riesiger Kohlenstoffspeicher spielt das Ama-
zonasgebiet im Kampf gegen den weltweiten
Klimawandel eine wichtige Rolle. Ange-
sichts der angespannten Lage auf dem Ener-
gie- und Lebensmittelmarkt wegen des Uk-
raine-Kriegs ist das Land mit seinen enor-
men natürlichen Ressourcen ein wichtiger
Handelspartner.
Befürchtet wird, dass es je nach Wahlaus-
gang zu Gewalt kommen könnte. Bolsonaro
hatte mehrfach Zweifel am Wahlsystem ge-
streut und angedeutet, das Ergebnis mögli-
cherweise nicht anzuerkennen. Seit der Lo-
ckerung der Waffengesetze in seiner Amts-
zeit haben viele seiner Unterstützer aufge-
rüstet. Anhänger des Amtsinhabers forder-
ten einen Militärputsch. dpa
Baerbock reist nach
Zentralasien
BERLIN. Außenministerin Annalena Baer-
bock will mit ihrer Reise nach Zentralasien
angesichts des Ukraine-Kriegs ein Signal der
Annäherung an Europa setzen. „Die Staaten
Zentralasiens hatten immer die Hoffnung,
eine Brücke zwischen Russland, China und
Europa zu sein. Nun sehen sie sich zwischen
allen Stühlen, fürchten zur Verfügungsmas-
se zu werden“, sagte die Grünen-Politikerin
vor ihrem Abflug zu einer dreitägigen Reise
nach Kasachstan und Usbekistan. „Mir ist
wichtig, dass die Zukunft für sie nicht nur die
Wahl zwischen der engen Zwangsjacke im
Vorhof von Russland und der Abhängigkeit
von China bereithält.“ dpa
MAD-Präsidentin
warnt vor Spionen
KÖLN. Die Präsidentin des Militärischen Ab-
schirmdienstes (MAD), Martina Rosenberg,
hat vor einer zunehmenden Aktivität gegne-
rischer Nachrichtendienste in Deutschland
gewarnt. Die Bedrohungsszenarien für die
Bundeswehr seien dabei vielfältig, sagte die
Chefin des Militärgeheimdienstes.
Mit dem russischen Angriff auf die Ukrai-
ne und der veränderten Sicherheitslage in
Europa gewinnt die Abwehr von Spionage
wieder an Bedeutung. Es ist das Hauptge-
schäft des MAD aus der Zeit des Kalten Krie-
ges. Der Abwehrdienst hat 1800 Stellen, die
aber nicht alle besetzt sind.
In Deutschland wurden zuletzt wieder-
holt Drohnenflüge über Militärgeländen der
Bundeswehr und Ausbildungsstätten für uk-
rainische Soldaten bemerkt. Ende August
sollen russische Geheimdienste versucht ha-
ben, die Ausbildung ukrainischer Soldaten
an westlichen Waffensystemen in Deutsch-
land auszuspähen. dpa
Von Bernhard Walker
BERLIN. Wie sagte Alt-Kanzler Gerhard
Schröder, als er im Frühjahr 2001 seinen
Dienstsitz an der Spree bezog? „Eine Num-
mer kleiner hätte es auch getan.“ Gut 20 Jah-
re später soll das Kanzleramt noch größer
werden: In einem Erweiterungsbau entste-
hen in den kommenden Jahren in einem
halbrunden Gebäude mit sechs Etagen 400
zusätzliche Büros. Dieser Plan stammt von
der früheren Kanzlerin Angela Merkel (CDU)
und ihrem Kanzleramtsminister Helge
Braun. Weil sich die Zahl der Mitarbeiter des
Kanzleramts zuvor massiv erhöht hatte, ga-
ben Merkel und Braun den Startschuss für
den Extrabau.
Hubschrauberlandeplatz ist inklusive
Dazu zählen neben den Büros ein Hub-
schrauberlandeplatz auf Stelzen, eine Kita
(Kosten: 2,8 Millionen Euro), eine zweite
Brücke über die Spree (18 Millionen Euro),
ein Sportraum, neun Wintergärten (14 Mil-
lionen Euro) sowie eine Kanzler-Wohnung
mit 250 Quadratmeter Fläche.
Eine Wohnung für den Regierungschef
gab es im Kanzleramt zwar schon. Angela
Merkel jedoch behielt nach Amtsantritt im
Jahr 2005 ihr Domizil am Berliner Kupfergra-
ben. Die Räume im Kanzleramt wurden so-
mit umgebaut und dienen seither nur zu
„protokollarischen Arbeitsterminen“. Des-
halb soll, so die Bundesregierung, im Erwei-
terungsbau nun eine Wohnung entstehen,
die „nur für Wohnzwecke“ des Kanzlers zur
Verfügung steht. Sind 250 Quadratmeter da-
für nicht ein bisschen viel? Keineswegs,
meint die Regierung: „Die Dimensionierung
(…) orientiert sich an Raumgrößen für Amts-
wohnungen herausgehobener deutscher
Botschaften im Ausland.“
Das Stichwort „Ausland“ ruft die AfD auf
den Plan. Sie meint, dass allein der Anbau
fünfmal so groß sei wie das Weiße Haus in
Washington und zehnmal so groß wie „10
Moskau blockiert die Getreideexporte
Außenministerin Baerbock und
der ukrainische Präsident
Selenskyj geben Putin die Schuld,
wenn weltweit Millionen von
Menschen hungern.
MOSKAU/NEW YORK. Mit der Aussetzung des
internationalen Abkommens zum Export
von Getreide aus der Ukraine übers Schwarze
Meer hat Russland neue Empörung auf sich
gezogen. Westliche Regierungen appellier-
ten am Sonntag an Präsident Wladimir Pu-
tin, die Verpflichtungen aus der im Sommer
geschlossenen Übereinkunft einzuhalten.
Die Ukraine und die USA warfen Moskau vor,
Hunger als Waffe zu instrumentalisieren.Die
Vereinten Nationen sehen noch Hoffnung,
das Abkommen zu retten. Ein UN-Sprecher
in New York sagte, man stehe mit Russland
„in Kontakt“. Das Abkommen soll Millionen
Menschen weltweit Zugang zu Brot und an-
derer Nahrung sichern.
Russland hatte seine Zustimmung zu den
Exporten am Samstag „auf unbestimmte
Zeit“ ausgesetzt. Begründet wurde dies von
Moskau mit ukrainischen Drohnenangriffen
auf seine Schwarzmeerflotte auf der Halb-
insel Krim, die Moskau seit 2014 völker-
rechtswidrig annektiert hat. Den Angaben
nach wurden bei dem Angriff in Sewastopol
Politik
Des Kanzlers
neue Unterkunft
Olaf Scholz baut im großen Stil – dafür müssen 200 Berliner
ihre Garagen räumen. Das ist nur
eine der Besonderheiten rund um den Erweiterungsbau
des Kanzleramts, der 777 Millionen Euro kosten soll.
Das Regierungsviertel in Berlin
Erweiterungsbau
Kanzleramt
Schloss Kanzleramt
Bellevue
ree
Sp
Brandenburger Tor
Tiergarten
Grafik: Xxxxx
500 m
Grafik: Biwer
Downing Street“, der Sitz des britischen Pre-
mierministers. Das Projekt zeuge vom „Alt-
parteienwahn in seiner reinsten Form“ und
sei ein „Protzklotz“, der gestoppt werden
müsse. Den Vergleich mit Washington und
Dieser Frachter hat es geschafft: er ist in
Dschibuti angekommen. Foto: dpa/Hugh Rutherford
am Samstagmorgen das Minenräumboot
„Iwan Golubez“ und einige Hafenanlagen
beschädigt. Videoaufnahmen, die angeblich
den Angriff zeigen, legten aber nahe, dass
noch weitere Schiffe getroffen worden sein
könnten.
Über die Aussetzung des Abkommens in-
formierte Russland offiziell UN-Generalse-
kretär António Guterres.Wegen Drohnenan-
griffen auf russische Schiffe aus dem ge-
schützten Korridor im Schwarzen Meer kön-
ne Russland „die Sicherheit von zivilen
Schiffen,die im Rahmen der oben genannten
Initiative reisen, nicht garantieren“, schrieb
der UN-Botschafter Wassili Nebensja. Kiew
hält dies für einen Vorwand.
Hauptbahnhof
Paul-Löbe-
Haus Marie-Elisabeth-
Lüders-Haus Museums-
insel
Bundestag
BERLIN
Pariser
Platz
US-Botscha
Auswärtiges Amt
Bundesrat
Quelle: Xxxxx
Bundesministerium
Potsdamer der Finanzen
Platz
London hält die Ampel für irreführend. Das
Kanzleramt sei eben kein bloßer Amtssitz,so
der FDP-Abgeordnete Otto Fricke – sondern
zugleich ein Verwaltungsgebäude. Kritik am
Erweiterungsbau übt auch die Linkspartei.
Das im Juli unter Vermittlung der Türkei
und der UN vereinbarte Abkommen hatte die
monatelange Blockade der ukrainischen Ge-
treideausfuhren infolge des russischen An-
griffskriegs beendet.Zum 24.Oktober regist-
rierte das Koordinierungszentrum in Istan-
bul die Fahrt von 383 Schiffen mit mehr als
8,6 Millionen Tonnen Getreide und anderen
Lebensmitteln. Nicht nur für die Ernährung
in vielen anderen Ländern ist dies von Be-
deutung -auch für den Haushalt der Ukraine.
Dank der Milliardeneinnahmen sollten
letztlich auch die ukrainischen Bauern wie-
der eine neue Saat ausbringen können.
Ursprünglich sollte das Abkommen am
19. November auslaufen - wäre aber, wenn
keine Seite widersprochen hätte, automa-
tisch verlängert werden. Moskau hatte das
Abkommen zuletzt immer wieder kritisiert,
weil es sich infolge der Sanktionen des Wes-
tens bei den eigenen Getreide- und Dünge-
mittelexporten ausgebremst sieht.
Die EU forderte Moskau dringend dazu
auf, die Entscheidung rückgängig zu ma-
chen. Das verlangte auch Außenministerin
Annalena Baerbock. „Millionen Menschen
auf der Welt hungern, und Russland stellt er-
neut die Sicherheit von Getreideschiffen zur
Disposition. Das muss aufhören“, sagte sie.
Moskau verschärfe mit seinem Handeln den
Hunger in Welt, sagte der ukrainische Präsi-
dent Wolodymyr Selenskyj. dpa
Der Anbau des Kanzleramts
soll über die Spree erfolgen.
In dem Gebäude ist auch
eine große Wohnung für
den Kanzler geplant.
Foto: dpa/Michael Kappeler;
Grafik: Architekten Axel Schultes,
Charlotte Frank
„Uns wurde ein bescheidener
Zweckbau versprochen“, sagt die Ab-
geordnete Gesine Lötzsch: „Und jetzt be-
kommen wir ein Schloss mit Hubschrauber-
landeplatz und fünfgeschossigen Winter-
gärten.“
Versailles an der Spree? So weit geht der
Bundesrechnungshof nicht. Aber schon im
Sommer 2020 empfahl er unter anderem, auf
die Wintergärten zu verzichten. Sie böten
keinen Mehrwert. Aus Sicht der Regierung
greifen die Wintergärten jedoch die Konzep-
tion der Architektur im bestehenden Gebäu-
de auf. Sie umfasse „insbesondere auch das
sich regelmäßig wiederholende,die Gesamt-
kubatur gliedernde Element des Wintergar-
tens bis hin zu seiner Ausprägung durch
großflächige Glasfassaden mit einer hohen
Transparenz.“
Kritik von der Opposition
Lötzsch meint,dass der Erweiterungsbau an-
gesichts der Inflation und der Sorgen vieler
Bürger „maßlos und instinktlos“ sei. Der
CDU-Abgeordnete Lars Rohwer erklärt, heu-
te sei „der absolut falsche Zeitpunkt, die
größte Regierungszentrale der Welt zu bau-
en“. Die CDU sitze im Glashaus, erwidert die
FDP-Abgeordnete Sandra Weeser. Kanzler
Scholz erbe ein Merkel-Braun-Projekt, bei
dem die Planungen fortgeschritten und erste
Aufträge vergeben seien.
Und was hat es mit den Garagen auf sich?
Weil der Erweiterungsbau Flächen versie-
gelt, muss an anderer Stelle ein bebautes
Grundstück renaturiert werden. Und dafür
hat die Bundesanstalt für Immobilienaufga-
ben (BIM) ein Gebiet in Karlshorst ausge-
macht, auf dem 200 Garagen stehen. Lange
hatten sich deren Nutzer gegen den „Gara-
genklau“ gewehrt – allerdings vergeblich:
Die Garagen sind gekündigt. Immerhin müs-
sen ihre Nutzer nicht auch noch für den Ab-
riss zahlen. Nach Gesprächen mit der BIM
steht fest, dass dafür die Bundesanstalt die
Kosten trägt.
Angriff bei
Iran-Demo
Demonstranten haben in Berlin
Solidarität gezeigt – danach gab es
einen Zwischenfall.
BERLIN. Unbekannte haben vor der irani-
schen Botschaft in Berlin einen Wohnwagen
angegriffen, der als Mahnwache genutzt
wird. Bei der Auseinandersetzung seien in
der Nacht zum Sonntag drei Männer verletzt
worden, sagte ein Polizeisprecher. Zwei von
ihnen seien im Krankenhaus behandelt wor-
den. Die Ermittlungen würden nun beim
polizeilichen Staatsschutz des Landeskrimi-
nalamts (LKA) geführt, weil es möglicher-
weise einen politischen Hintergrund gebe.
Zuvor hatten sich in der Stadt Hunderte
Menschen bei einer Demonstration mit den
Protesten im Iran solidarisiert. Auf der Stra-
ße des 17. Juni bildete sie ab dem frühen
Samstagnachmittag eine Menschenkette
zwischen Siegessäule und Brandenburger
Tor.Auf Plakaten forderten die Demonstran-
ten die sofortige Freilassung aller politi-
schen Gefangenen im Iran oder „Nieder mit
der Islamischen Republik“. Immer wieder
waren Plakate mit Fotos von Mahsa Amini zu
sehen. Der Tod der 22 Jahre alten Iranerin
Mitte September gilt als Auslöser der anhal-
tenden Massenproteste im Iran. dpa

Forderung der Lehrerverbände erfüllt
Um die Krise abzufedern, machen
Grüne und CDU nun doch neue
Schulden. Auch 4000 befristet
angestellte Lehrkräfte sollen
mehr Geld bekommen.
STUTTGART. Angesichts der Krise nimmt die
grün-schwarze Koalition einen Kurswechsel
vor und macht im nächsten Haushalt doch
neue Schulden. Zwar kann sich die Regie-
rung über deutlich höhere Steuereinnahmen
freuen, doch das reiche nicht, um alle ge-
planten Entlastungen zu finanzieren, hieß
es am späten Samstagabend nach der Sit-
zung der Haushaltskommission um Minis-
terpräsident Winfried Kretschmann. Grüne
und CDU planen nun auch ein eigenes Hilfs-
paket für Betriebe, die wegen der Energiekri-
se in Existenznot sind.
Daneben nimmt die Koalition noch mal
kräftig Geld in die Hand, um eigene Projekte
voranzutreiben. So sollen befristet ange-
stellte Lehrkräfte künftig auch über die Som-
merferien bezahlt werden. Die Opposition
nannte es dreist, dass die
„Wir geben Regierung trotz Steuer-
zusätzliche plus neue Schulden auf-
Steuer- nehmen will. „Nun wird
die Krise als Vorwand ge-
einnahmen nutzt, um alle Ansprüche
vollständig an zu bedienen“, sagte FDP-
die Menschen Fraktionschef Hans-Ul-
zurück.“ rich Rülke.
Danyal Bayaz, Um den Nachschlag
Finanzminister gab es zähe, stundenlan-
ge Verhandlungen.
Handfesten Ärger gab es
dabei über den Vorstoß von Grünen-Frak-
tionschef Andreas Schwarz, befristet ange-
stellte Lehrkräfte künftig auch über die Som-
merferien hinweg zu bezahlen. Am Ende ei-
nigte man sich darauf, die alte Forderung der
Lehrerverbände zu erfüllen. „Die 4000 Päda-
goginnen und Pädagogen leisten einen tol-
len Job – mit der gleichen Bezahlung in den
Sommerferien drücken wir unsere Wert-
schätzung aus. Ab dem nächsten Sommer
Hilfen für Ausstieg
aus Rotlichtmilieu
STUTTGART. Um Menschen mit Gewalt-
erfahrung bei der Jobsuche und Prostituier-
ten beim Ausstieg aus dem Rotlichtmilieu zu
helfen, werden elf Projekte im Südwesten
mit drei Millionen Euro gefördert. „Wir wol-
len Frauen beim Ausstieg aus der Gewaltspi-
rale unterstützen und ihnen eine berufliche
Perspektive ermöglichen“, teilte Sozial- und
Integrationsminister Manne Lucha (Grüne)
in Stuttgart mit. „Die Integration in Arbeit
hilft ihnen dabei, ein selbstbestimmtes und
gewaltfreies Leben führen zu können.“
2,1 Millionen Euro der Fördersumme
kommen den Angaben nach vom Europäi-
schen Sozialfonds Plus, rund 750 000 Euro
aus Landesmitteln. Mit dem Geld werden
etwa Projekte in Mannheim und Böblingen
gefördert. lsw
Linker Flügel der Grünen
sieht Boris Palmer kritisch
Nicht wenige Realos würden den wiedergewählten Tübinger OB gerne
wieder bei den Grünen sehen. Andere warnen vor übereilten Schritten.
STUTTGART. Beim linken Flügel der Grünen
in Baden-Württemberg gibt es Widerstand
gegen eine rasche Annäherung der Partei an
den wiedergewählten Tübinger Oberbürger-
meister Boris Palmer. „Für uns ändert das
Wahlergebnis nichts“, sagte Aya Krkoutli,
Sprecherin der Grünen Jugend, in Stuttgart.
„Palmer hat aus unserer Sicht keinen Platz in
der Partei, und wir lehnen eine Wiederannä-
herung grundsätzlich ab.“Palmer war bei der
OB-Wahl als unabhängiger Kandidat ange-
treten, weil seine Mitgliedschaft bei den
Grünen bis Ende 2023 wegen Streits über Ta-
bubrüche und Rassismusvorwürfe ruht.
Krkoutli, die auch im Grünen-Landesvor-
stand sitzt, hält Palmer für rassistisch. „Er
hat immer wieder gegen die Grundwerte der
Grünen gearbeitet.“ Von ihm sei keine Ent-
schuldigung für seine Äußerungen zu erwar-
ten. „Wir als Grüne Jugend haben nichts ver-
ziehen.“ Sie verlangte von der Parteispitze
im Südwesten, dass sie die geplanten Ge-
spräche mit Palmer im nächsten Jahr „unab-
hängig vom Wahlsieg“ führt. Auch der Stutt-
garter Europaabgeordnete Michael Bloss
hält nichts davon, dem umstrittenen Kom-
munalpolitiker nach dem Wahlsieg den ro-
ten Teppich auszurollen. „Wir müssen den
Prozess, wie ihn das Schiedsgericht vorgege-
Baden-Württemberg
Befristet eingestellte Lehrer sollen künftig auch über die Sommerferien hinweg ihr Gehalt
weiterbeziehen.
geht’s los“, sagte Schwarz. Die CDU-Seite
konnte die Forderung der Grünen-Fraktion
schlecht ablehnen, weil ein Parteitag vor
Kurzem für ein Ende der Regelung gestimmt
hatte. Trotzdem gab es Stimmen, die diese
Ausgabe als nicht vordringlich ansahen. Von
einem „Lehrer-Beglückungsprogramm“ war
die Rede.
Kultusministerin Theresa Schopper
(Grüne) freute sich über den Beschluss, ließ
aber klarstellen, dass fertige Referendare
nicht von der Neuregelung profitieren sol-
Mann versprüht
Pfefferspray
REUTLINGEN. Mehr als 20 Menschen sind
Opfer einer mutmaßlichen Pfefferspray-At-
tacke am Reutlinger Marktplatz geworden.
Ein als jugendlich beschriebener Tatver-
dächtiger habe offenbar grund- und ziellos
beim Vorbeilaufen an einem Café dort im
Freien sitzende Gäste angesprüht, teilte die
Polizei am Sonntag mit. Auch in Richtung
einer Demo gegen die einrichtungsbezogene
Corona-Impfpflicht im Gesundheitswesen
in der Nähe habe der Unbekannte gesprüht.
„Hinweise, dass die Tat gegen die ansonsten
störungsfrei verlaufende Versammlung ge-
richtet gewesen sein könnte, liegen nicht
vor“, hieß es. Etliche Personen hätten am
Samstag vorübergehend Augen- und Atem-
wegsreizungen erlitten,teilte die Polizei mit.
Rettungskräfte waren vor Ort. lsw
ben hat, unbedingt einhalten“, sagte das
Landesvorstandsmitglied. „Als Grüne ste-
hen wir für eine Willkommenskultur und
gegen Rassismus.“
Nach Palmers Wahlsieg hatten sich meh-
rere Politiker des Realo-Flügels für eine An-
näherung zwischen ihm und der Partei aus-
gesprochen – etwa Ministerpräsident Win-
fried Kretschmann und Finanzminister Da-
nyal Bayaz. Bloss sagte dagegen: Das Aus-
schlussverfahren gegen Palmer sei von den
Grünen im Mai 2021 beschlossen worden,
„weil der Tabubruch zur Methode gemacht
wurde, um Aufmerksamkeit zu generieren“.
Der klimapolitische Sprecher der Grünen
im Europaparlament warnte: „Wenn die
Wiederwahl von Boris Palmer als Bestäti-
gung dieser Methode gelesen wird, dann
wird das auch in Zukunft nichts mehr werden
mit ihm und der grünen Partei.“ Bloss zeigte
sich überzeugt: „Grüne Oberbürgermeister
und Oberbürgermeisterinnen können auch
ohne Tabubruch erfolgreich sein. Das zeigen
wir in Hannover, Bonn, Göppingen und bald
auch in Heidelberg.“ In Heidelberg tritt Ex-
Wissenschaftsminister Theresia Bauer für
die Grünen an. Am vergangenen Sonntag
war Palmer für weitere acht Jahre als OB in
der Universitätsstadt gewählt worden. dpa
Foto: imago/Panthermedia/Kzenon
len. Die Gewerkschaft GEW kündigte an, sich
weiter dafür einzusetzen, dass auch die an-
gehenden Lehrkräfte über die Sommerferien
bezahlt werden. Dennoch werde man – wie
angekündigt – am ersten Ferientag im Som-
mer mit den betroffenen Lehrkräften und
Landtagsabgeordneten mit Sekt anstoßen.
FDP-Fraktionschef Rülke hält die geplan-
ten neuen Schulden für unnötig und will eine
weitere Verfassungsklage prüfen. SPD-Frak-
tionschef Andreas Stoch kommentierte:
„Grün-Schwarz weiß offenbar nicht wohin
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mit dem Geld.“ Echte Landeshilfen seien
aber trotz der zusätzlichen Ausgaben weiter
Mangelware.
Die Steuerschätzung ergab, dass das Land
2,5 Milliarden Euro in den nächsten beiden
Jahren trotz des erwarteten Abschwungs
mehr einnehmen soll. Hauptgrund dafür ist,
dass der Staat über die Umsatzsteuer von der
hohen Inflation profitiert. Das Geld werde
gebraucht, um das von der Ampel geplante
dritte Entlastungspaket mitzufinanzieren.
„Wir geben die zusätzlichen Steuereinnah-
men vollständig an die Menschen zurück“,
sagte Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne).
Das Land rechnet mit Kosten von 3,1 Milliar-
den Euro, der Rest soll aus der bisherigen
Rücklage im Doppelhaushalt 2023/2024
kommen.
370
Millionen So viel Geld will das Land jetzt
zusätzlich ausgeben.
Eigentlich wollten Grüne und CDU im
Doppeletat gar keine neuen Kredite aufneh-
men. Aber die Schuldenbremse, die sogar in
der Landesverfassung verankert ist, sieht
eine Ausnahme vor,wenn sich die Wirtschaft
absehbar negativ entwickelt.
Das Finanzministerium rechnete aus,
dass das Land wegen der trüben Prognose
neue Kredite in Höhe von einer Milliarde
Euro aufnehmen könne. Das ist eine echte
Überraschung, denn Bayaz hatte noch am
Mittwoch im Landtag gesagt, ob man ohne
neue Schulden auskomme, hänge von der
weiteren Entwicklung der Energiekrise ab.
Nun ging es doch schneller. Das Land profi-
tiert von einem Sondereffekt: Weil die Kon-
junktur sich eintrübt und die Einnahmen
sinken, muss das Land auch weniger von sei-
nen hohen Coronaschulden tilgen. Das er-
mögliche Mehrausgaben von 370 Millionen
Euro. Damit nimmt das Land im Doppeletat
summa summarum 1,75 Milliarden Euro für
Investitionen in die Hand. lsw
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Nummer 252 · Montag, 31. Oktober 2022 5
Auf gut Schwäbisch
Täglich neu: Landestypisches für
Einheimische und Reigschmeckte
Dr brauna
Zuckerbäpp
Von Jan Sellner
„Vor fuffzich Jahr hen mir nadierlich no net
gwisst, was Halloween isch“, schreibt Fried-
rich Bamesberger. „Ond Kirbis hat’s damals
kaum gää! Om Allerheiliga rom sen am Rand
von de Äcker große Haufa mit Angerscha
glega. Da hen mr ons oine hola derfa. Na hat
mr mit am Daschamessr an Deggl von dera
Fuaderriab abgschnitta ond se mit ama alta
Leffl ausghölt.Zom Schluss hat mr na a grau-
sige Grimass naigschnitta, a Kerzle naibaut
ond azonda,da Deckl druffglegt ond den Ria-
bageischt abends vors Haus uff d’Drepp
gschtellt. Je höher oba, deschto besser – ’s
hat na no a Weile dauert, bis mr den brauna
Zuckerbäpp wieder von de Fenger ronter-
bracht hat.“
Hans Jürgen Gräser aus Scheggenga
schreibt: „Monika Mühlbauer hot neilich en
dr Auf-gut-Schwäbisch-Spalte vorzählt,dass
d’Kender beim Weinlesa früher hen senga
solla. Mir hen en dr Schwabstroß en Stuagert
en Lebensmittellade ghed, on do hot mei
Freind, dr Klaus, ao emmer gern gholfa beim
Eiräuma von de Regale. Oimal hot er Keksla
ufgfüllt. Do hot mei Vaddr, dr Schorsch (Jahr-
gang 1885), zo ihm gsagt, er soll nebaher
pfeifa, was er no ao do hot. I be domols ned
mitkomma, worom der hot pfeifa solla. Erst
später han i verstanda: Solang mr pfeift, ko
mr nix essa!“
Der Spruch des Tages kommt ebenfalls von
Friedrich Bamesberger. Er zitiert einen alten
Sulzbacher Lebensmittelkaufmann: „Dia ar-
me Leit zahlat au, wenn se Geld hen.“
→ Schreiben Sie uns:
Zentralredaktion, Postfach 10 44 52, 70039
Stuttgart, Stichwort: Schwäbisch, Fax: 07 11 /
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6 Nummer 252 · Montag, 31. Oktober 2022

Tschüss, Autos mit Benzin und Diesel

Hallo! Ich bin
Paul, der Kinder-
Chefreporter
ZUM LACHEN
„Ich habe mir für 30 000 Euro ein Elektro-
auto gekauft“, sagt Herr Schneider. „Sind Sie
verrückt? Für so ein kleines Auto soviel
Geld?“ – „Eigentlich kostete es nur 5000
Euro. Das Verlängerungskabel war so teuer.“
Viele klimaschädlichen Gase Leute fahren weiter damit.Nun aber soll eine Elektroauto. Bis zum Jahr 2035 dürfen es
große Veränderung kommen.Und zwar nicht quasi nur noch Elektroautos sein!
entstehen, wenn Autos Kraftstoff nur in Deutschland, sondern in allen Län- Das ist eine wahnsinnige Umstellung.
verbrennen. Damit soll bei uns in dern der Europäischen Union. Das ist ein Zum einen müssen die Autohersteller ihre
Bündnis aus 27 Ländern. Produktion ändern. Die meisten stellen zwar
Zukunft Schluss sein. Allerdings Es einigten sich deren Vertreter und Ver- schon Elektroautos her, aber noch immer
wird das eine Weile dauern. treterinnen: Ab dem Jahr 2035 dürfen keine mehr Benzin- und Diesel-Autos. Auch sind
neuen Autos und Kleinlaster bis dahin Millionen von Lade-
LUXEMBURG. Wer an einer viel befahrenen mehr verkauft werden, die Nur die neuen Autos punkten für Strom in Europa
Straße entlang läuft, kann es riechen: Der beim Fahren Klimagase aus- sind ab 2035 notwendig. Dafür braucht es
Verkehr produziert jede Menge Abgase. Die stoßen. Das betrifft haupt- klimaneutral, wenn dann künftig weniger Tank-
stinken und sind schlecht für die Gesund-
heit. Und sie schaden dem Klima.
sächlich Benzin- und Diesel-
Fahrzeuge.
sie herumfahren.
stellen.
Übrigens: Nur die neuen
Seit vielen Jahren versucht Deutschland, Nun könnte man denken: Autos sind ab 2035 klimaneut-
die Menge an klimaschädlichen Gasen aus Das sind noch mehr als zwölf Jahre, so lange ral, wenn sie herumfahren. Die vorher ge-
dem Verkehr zu senken. Doch es klappt nicht soll nichts passieren? Tatsächlich muss in kauften Autos dürfen weiter Abgase aus Ben-
wirklich.Zwar werden die Autos und Lastwa- dieser Zeit aber viel geschehen. Denn derzeit zin und Diesel ausstoßen. Die Idee ist, dass
gen immer umweltfreundlicher.Aber es wer- Abgase sind schädlich für die Gesundheit ist in der Europäischen Union nur etwa eines nach und nach die Klimagase abnehmen,
den auch immer mehr Fahrzeuge und die und für das Klima. Foto: imago/Sebastian Geisler von zehn neu verkauften Autos ein reines wenn es immer weniger alte Autos gibt. dpa

Das Wetter Bei nur wenigen Schleierwolken wird es heiter und trocken

"
Heute: Nach teils zögerlicher Nebelauflösung wird es 

 




 
von Schleierwolken abgesehen heiter und nieder-
schlagsfrei. Tageshöchstwerte 17 bis 20 Grad. Schwa- !' 



cher Ost- bis Südostwind. In der Nacht zum Dienstag
aufziehende Bewölkung, örtlich Regen. % & 


 


 



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Wetterdaten: Deutscher Wetterdienst Benelux, Nordfrankreich: Wolken, Brüs-

Nord- und Ostseeküste: Meist stark be-
wölkt, von 14 bis 16 Grad. sel Regen, bis 19 Grad.
Alpensüdseite: Teils heiter, teils wolken- Südfrankreich: Unterschiedlich bewölkt,
los, 20 bis 23 Grad. 19 bis 23 Grad.
Österreich, Schweiz: Wechsel von Sonne Israel, Ägypten: Leicht bewölkt,
und Wolken, Tageshöchstwerte 15 bis 22 Oberägypten wolkenlos, 26 bis 31 Grad.
Grad. Mallorca, Ibiza: Auf beiden Inseln ist es
Südskandinavien: Oft bewölkt, in Nor- nur leicht bewölkt, trocken, um 27 Grad.
wegen örtlich Schauer, 11 bis 15 Grad. Madeira, Kanarische Inseln: Heiter, tro-
Wetterlage: Ein Tiefdrucksystem bringt Großbritannien, Irland: Wechselnd bis cken, Madeira wolkig, 24 bis 30 Grad.
stark bewölkt, in Irland Niederschläge, Tunesien, Marokko: Überall freundlich
ungewöhnlich warme Luft.
Tageshöchstwerte 13 bis 17 Grad. mit Sonne und trocken, 26 bis 36 Grad.
Aussichten: Morgen Durchgang eines Regen- Italien, Malta: Im Norden teils Nebel,
bandes, dann rasch wieder trocken. Mittwoch (Sa:23,9 ) 18,2 Slowenien, Kroatien: Teils heiter, teils
(Sa:12,0 ) 12,6 sonst oft Sonnenschein, pur, Werte von neblig, 19 bis 25 Grad.
erst wolkig, dann mehr Sonne. 21 bis 26 Grad.
22 20 5
26 11 20 Spanien, Portugal: Wolkig bis stark be-
Biowetter: Heute bleibt der Wetterein- (Sa:0,0 ) 0,0 29 12 12 wölkt, gebietsweise fällt Regen, 16 bis 24 13 bis 16 Grad
fluss meist gering. Bewegung im Freien 22 7 34 11 bis 14 Grad
Grad.
fördert die Gesundheit. 24 - 22 19 bis 25 Grad
336 452 24 8 20 Griechenland, Türkei, Zypern: Heiter 21 bis 28 Grad
Pollenflug: Es besteht kaum noch Belas- 239 156 oder wolkenlos mit viel Sonnenschein, 20 17 bis 21 Grad
tung durch Pollenflug. 156 216 50 200 180 bis 29 Grad. 22 bis 23 Grad

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Polizei-Affäre:
Promibonus für Strobl
Zu Thomas Strobl im Kreuzfeuer,
22./23. Oktober 2022
Innenminister Thomas Strobl (CDU) ist fein
heraus, er konnte sich freikaufen. Hat er wo-
möglich einen Promibonus erhalten wie sei-
nerzeit auch Uli Hoeneß? Jeder Normalbür-
ger wäre nach der deutschen Rechtspre-
chung rechtskräftig verurteilt worden ohne
irgendein Zugeständnis.
Ministerpräsident Winfried Kretsch-
mann (Grüne) steht hinter seinem Innenmi-
nister wie anscheinend die gesamte CDU.Al-
le anderen im Landtag vertretenen Parteien
zeigen sich entsetzt. Man darf sich nicht
wundern, wenn immer mehr Bürger politik-
verdrossen sind, nicht mehr wählen gehen
oder zu Protestwählern werden, indem sie
die ganz rechten oder ganz linken Parteien
wählen.
Brigitte Bonnet, Stuttgart
Ein Aufstand
Die Herren Stoch (SPD), Rülke (FDP) und Co.
haben einen Aufstand angezettelt, obwohl
der Ministerpräsident Winfried Kretsch-
mann (Grüne) richtigerweise zu seinem Vize
hält.
Die Opposition sollte sich um andere und
wichtigere Dinge kümmern. Meines Wissens
hat das an die Presse übergebene Rechtsan-
waltsschreiben keine Geheimnisse enthal-
ten oder verraten, außer dass eine Ausspra-
che zwischen den Konfliktparteien angeregt
wurde. Stoch und Rülke wollten Thomas
Strobl offensichtlich an den Karren fahren.
Womöglich gibt es ältere Differenzen, die
mit diesem Aufstand wieder aufgewärmt
und vertieft werden sollten. Die SPD- und
FDP-Opposition sollte sich schämen.
Jo Hinko, Waiblingen
Scholz und die EU:
Er macht alles richtig
Zu Knut Krohns Leitartikel Deutschlands
Alleingänge, 22./23. Oktober 2022
Was der Leitartikler von sich gibt, ist hane-
büchen. So kritisiert er den Bundeskanzler
Olaf Scholz (SPD), weil dieser mit dem 200-
Milliarden-Paket die deutschen Bürger und
Unternehmen in der Krise entlastet und weil
er neue europäische Schulden – die über-
wiegend von Deutschland zu tragen wären –
ablehnt.
Geht’s noch? Der Bundeskanzler hat
einen Eid auf die Verfassung der Bundesre-
publik Deutschland abgelegt und geschwo-
ren, Schaden vom deutschen Volk abzuwen-
den. Genau dies tut Scholz mit dem Entlas-
tungspaket. Die Vorbeter der Europa-Solida-
rität sind genau diejenigen, die den Kanzler
dann kritisieren, wenn es durch die sich zu-
spitzende Energie- und Wirtschaftskrise im
kommenden Winter zu sozialen Verwerfun-
gen und Unruhen kommen sollte.
Dieter Ansel, Welzheim
US-Zwischenwahlen:
Demokratie in Gefahr
Zu Feiert Trump ein Comeback?,
17. Oktober 2022
Die Bewahrung einer demokratischen Kultur
und die Sicherheit der amerikanischen Na-
tion als Ganzes erfordern größte Anstren-
gungen. Der Ausschuss zur Erstürmung des
Capitols am 6. Januar 2021 konnte – basie-
rend auf vielen Zeugenaussagen – die Zu-
sammenhänge einer weitreichenden Ver-
schwörung aufzeigen: Die bewaffneten Auf-
ständischen handelten in der Erwartung,
dass das Kriegsrecht ausgerufen und ihr Vor-
gehen so legitimiert würde. Ein Staatsstreich
konnte damals nur knapp vereitelt werden.
Die Umfang der demokratiefeindlichen
Bestrebungen ist weit größer als für Außen-
stehende ersichtlich. Die Frage stellt sich,
warum Trumps Anhänger es mittragen, dass
ihre politischen Gegner öffentlich diffamiert
und bedroht werden, dass offen davon ge-
sprochen wird, einen Bürgerkrieg anzuzet-
teln, dass das Recht des Stärkeren über Ge-
setz und Verfassung gestellt wird, dass man
den damaligen Vizepräsidenten Mike Pence
an den Galgen bringen wollte, weil er seinen
Präsidenten davon abhielt, die rechtmäßige
Wahl seines Nachfolgers auszubremsen.
Es scheint, als wären die Grundwerte
einer zivilen Gesellschaft für viele US-Bürger
entbehrlich geworden. Politischer und reli-
giöser Extremismus sind zu einer ernsthaf-
ten Bedrohung herangewachsen – letztlich
mit Folgen auch für die Partner der USA in
Europa.
Jochen Schindler, Stuttgart
Liebe Leserinnen und Leser,
Corona hat nur einen bereits existierenden Abwärtstrend bei den Schulleistungen
von Viertklässlern in Baden-Württemberg verstärkt. Das zeigen die Daten einer
neuen Vergleichsstudie. Schlagzeilen wie „Schüler im Südwesten fallen weiter
zurück“ (18. Oktober) und „Tief besorgt über miese Noten für Schulen“ (19. Okto-
ber) beunruhigen unsere Leser. Bärbel Krauss greift diese Sorgen im Leitartikel auf
(„Ein dramatisch schlechtes Zeugnis“, 18. Oktober). Wenn auch Sie sich zu einem
aktuellen Thema äußern möchten, schreiben Sie mir bitte.
Ihr Michael Weißenborn
→ Und so erreichen Sie mich:
Telefon 07 11 / 72 05 - 12 81
Fax 07 11 / 72 05 - 71 19
E-Mail leserpost@stuttgarter-nachrichten.de
Postanschrift StN, Postfach 10 44 52, 700 39 Stuttgart
Generell freuen wir uns über jede sachliche Leserzuschrift. Aufgrund der Menge können wir jedoch nicht alle Briefe abdrucken. Auch ist es leider nicht möglich, nicht veröffentlichte Zu-
schriften zurückzuschicken. In jedem Fall behalten wir uns Kürzungen vor. Veröffentlichte Leserbriefe erscheinen unabhängig von der Meinung der Redaktion. Bitte teilen Sie uns Ihre
vollständige Postanschrift mit.
Der zweite Pisa-Schock
Schulen im Südwesten hatten in Vergleichstests früher einen Spitzenplatz sicher. Jetzt erreichen Leistungen von
Grundschülern im Lesen und Rechnen laut neuer Studie einen Tiefststand. Das ruft Leser auf den Plan.
Gefahr für die Zukunft
Ich bin Deutscher indischer Herkunft und le-
be seit mehr als 40 Jahren in Baden-Würt-
temberg. Ich bin dankbar und glücklich, dass
ich hier Informatik studieren konnte. Mein
älterer Bruder hat auch in Deutschland stu-
diert.Vor Jahren signalisierten wir Landtags-
Spitzenpolitikern, bei Bildung und Integra-
tion einen aktiven Beitrag leisten zu wollen.
Das wurde abgelehnt.
Die Politik investiert viele Millionen in
Bildung, aber mit sehr schlechten Ergebnis-
sen, was das Institut zur Qualitätsentwick-
lung im Bildungswesen (IQB) aktuell be-
mängelt hat. Dafür tragen nicht die Kinder,
sondern hauptsächlich die Bildungspolitiker
die Verantwortung.
Man fragt sich, wie es etwa Indien mit we-
nigen finanziellen Mitteln schafft, Weltklas-
se-IT-Spezialisten und Mathematiker her-
vorzubringen. Wir brauchen bei Bildung und
Integration Spezialisten als Vorbilder, um
weiterzukommen.Und wenn wir es mit deut-
schen Fachberatern nicht schaffen, brau-
chen wir ausländische, etwa aus Asien. Sonst
produzieren wir nur Verlierer.
Es fehlen uns Fachkräfte in Bildung, Ge-
sundheit, Industrie und überall sonst. Zahl-
reiche indische Fachleute aus diversen Bran-
chen haben mich in den vergangenen Jahren
immer wieder gefragt, welche Arbeitschan-
cen sie in Deutschland hätten. Darüber habe
ich viele Politiker in Land und Bund infor-
miert. Herausgekommen ist nichts: keine
Willkommenskultur, kein Wettbewerb um
die besten Köpfe.
Dr.-Ing. Vinod Talgeri, Bietigheim-Bissingen
Vollkasko-Mentalität
Seit Jahren jagt eine Bildungsreform die
nächste. Auf Mengenlehre folgten Recht-
schreibreformen und jetzt das Gendern. All
das hat nie zu einer Verbesserung geführt.
Viele Jugendliche habe elementare Defizite
beim Rechnen, Lesen und Schreiben.
Wie haben wir das bloß in der Kriegs- und
Nachkriegszeit geschafft? Aufgewachsen in
einer finanziell armen, dafür mit neun Kin-
dern reich gesegneten Familie in beengten
Wohnverhältnissen. Der Mutter blieb keine
Minute Zeit für Vorlesen oder Hausaufga-
benbetreuung: Windeln waschen von Hand,
Essen beschaffen, hungrige Mäuler stopfen.
Der Vater ging morgens früh und kam nach
Spielend lernen: Zweit- und Viertklässler der Wasenäckerschule in Ostfildern beim Projekt „Nachrichten in der Schule“.
Leserbriefe
VON BÄRBEL KRAUẞ
STUTTGART. Das Bildungsniveau der Viert-
klässler in Baden-Württemberg hat sich laut
der jüngsten Vergleichsstudie des Instituts
zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen
(IQB) weiter verschlechtert. Die getesteten
Grundschüler schnitten 2021 sowohl beim
Lesen, Zuhören und Rechtschreiben als auch
in Mathematik schlechter ab als bei den vor-
herigen Bildungsstudien 2016 und 2011. In
Margarete
ganz Deutschland ist in den vergangenen
fünf Jahren das Leistungsniveau in allen ge-
Johr
bst, des
messenen Disziplinen gesunken, insoweit
liegt Baden-Württemberg im Trend. Erklärt
Kua- wird diese Entwicklung zum Teil durch Fern-
hoad,
nd en
und Wechselunterricht während der Pande-
mie. Allerdings spielen auch andere Fakto-
au no
a Gsälz
ren eine Rolle.
grad eb-
eig-
- Was sind die Haupttrends im Land?
Während Bayern und Sachsen ihren Spitzen-
tagessa platz im Ländervergleich trotz Einbußen in
Schwäbi-
Kom-
den vergangenen fünf Jahren souverän ge-
halten haben, haben die Bildungsleistungen
au no
a mer
Baden-Württembergs sich durchgängig wei-
ter nach unten nivelliert.Anders als in frühe-
s am ren Zeiten können die Schulen im Südwesten
sich vom Bundesdurchschnitt nicht mehr
abkoppeln. Die Vergleichstests sind 2021 für
mit 1
ermi-
den Südwesten auf ganzer Linie mittelmäßig
ausgefallen. Das Land liegt mit leichten Aus-
eiche
Eier,et-
schlägen nach unten ziemlich exakt im Bun-
desdurchschnitt.
Zitronen-
hen - Was ist die überraschendste Nachricht?
auf Mittlerweile hat die Hälfte der Viertklässler
Stu-
ten,
in Baden-Württemberg (49 Prozent) einen
Zuwanderungshintergrund. Das ist nach
kleine
n eine
Bremen mit 58 Prozent der zweithöchste
vom IQB bei dieser Studie gemessene Wert.
die Der Bundesdurchschnitt liegt bei 38 Prozent.
lan- In Bayern ist nur jeder dritte Grundschüler
hoch
zugewandert. Schon vor fünf Jahren hatte
hlagen, der Südwesten – damals mit 44 Prozent –
mit den höchsten Migrationsanteil bei den
ofen Viertklässlern von allen Flächenländern.
Noch Eine starke Migration macht das Lehren
Anekdo-
und Lernen nach Einschätzung der Bil-
dungsforscher kompliziert. Bundesweit sind
rmin
die Leistungen bei Kindern mit Zuwande-
was rungshintergrund schlechter als bei ihren
mei Klassenkameraden ohne Einwanderungsge-
Kehr schichte. Das gilt vor allem, wenn die Fami-
drenk liensprache zuhause nicht Deutsch ist. Ein
Dokter
,Ha
Beispiel: Beim Zuhören sind Schüler, die
ebenso wie ihre beiden Eltern im Ausland
gsait, geboren sind, bundesweit um 146 Punkte
g!‘“ schlechter als Kinder ohne Zuwanderungs-
hintergrund. Das entspricht einem Leis-
sich tungsrückstand von mehr als zweieinviertel
Nüs- Schuljahren. Auch in Baden-Württemberg
ern sind die Unterschiede zwischen Kindern mit
oder und ohne Migrationshintergrund enorm. Sie
ghairt schwanken zwischen 72 Punkten in Mathe-
Frage: matik und 123 Punkten im Zuhören.
ge- Allerdings geben diese Zahlen noch nicht
um das ganze Ausmaß der Lernmisere wieder,
die durch mangelnde oder fehlende
Die Leistungen der Schüler im Land haben sich verschlechtert
rklei-
e-
Deutschkenntnisse entstehen: Denn Schü-
ler, die weniger als ein Jahr Deutschunter-Wie viele Schüler erreichen welches Leistungsniveau in Baden-Württemb
Angaben in Prozent
sagen: richt hatten, waren beim IQB-Leistungstest
Johr!‘ gar nicht dabei.
m- Bayern
- Wie hat sich die Leistung entwickelt?
Wenn drei Viertel eines Schuljahres kein re-
Regelstandard und darüber
Mindeststandard
Haag: gulärer Unterricht stattfindet, hinterlässt unter Mindeststandard
Boom das Spuren. Bundesweit gab es von März
zieha, 2020 bis Sommer 2021 im Schnitt 32 Wochen
Fern- und Wechselunterricht. Mit kausalen
Bund
Regelstandard und darüber
Schlussfolgerungen halten die IQB-Forscher Mindeststandard
sich zwar zurück. Aber sie gehen schon da- unter Mindeststandard
von aus, dass „sich die Pandemiesituation
auf den Kompetenzerwerb der Viertklässler
ausgewirkt hat“.
Baden-Württemberg
Regelstandard und darüber
Das ist auch in Baden-Württemberg der
Fall, wo die durchschnittlichen Leistungen
Mindeststandard
unter Mindeststandard
der Schülerinnen und Schüler sich beim Le-
sen seit 2016 um 24 Punkte verschlechtert
haben; in der Fünf-Jahresperiode davor wa-
Brandenburg
Regelstandard und darüber
ren es 13 Punkte. Zur Einschätzung: 60 Mindeststandard
Punkte entsprechen im Lesen und Zuhören unter Mindeststandard
Baden-
- dem durchschnittlichen Lernfortschritt pro Grafik: Locke
tfall-
einem Zehn-Stunden-Arbeitstag spät-
abends heim. Trotzdem haben alle die Schu-
le geschafft und jeder eine Berufsausbildung
absolviert. Keiner musste je Sozialhilfe in
Anspruch nehmen. Was uns rechtzeitig ver-
mittelt wurde – gewollt oder ungewollt –,
war, dass man selber was tun muss, um etwas
zu erreichen. Wir waren gefordert und for-
derten uns selbst. Die Voraussetzungen, die
junge Leute heute haben, hätten wir wahr-
scheinlich als Schlaraffenland angesehen.
Ich meine nicht, dass früher alles besser
war, im Gegenteil. Aber Helikopter-Betreu-
ung, Vollkasko- und All-inclusive-Mentali-
tät waren uns fremd.
Gerhard Schmitt, Esslingen
Nummer 252 · Montag, 31. Oktober 2022 7
Palmers Wiederwahl:
No a baar Jährla
Zu Boris Palmer gewinnt OB-Wahl in
Tübingen triumphal, 24. Oktober 2022
Ich erinnere mich noch gut an seinen Vater,
den Remstalrebellen. Dabei denke ich auch
an das Sprichwort: Der Apfel fällt nicht weit
vom Stamm.
Ich zog früher schon vor den Aktivitäten
von Boris’ Vater den Hut. Er hat sehr viel –
über Strafen – finanziert, aber letztlich fast
immer seinen Willen durchgesetzt. Ich den-
ke,dass sein Sohn als Schwabe seinen Job gut
macht. On em Schwäbischa hoeßt’s: „Was
Bessers kommt selda noch!“
Ich freue mich, dass er sei Amd no a baar
Jährla macha dud!
Hans Jürgen Gräser, Ditzingen
Tampon-Streit:
traurige Berühmtheit
Zu Grüne verteidigen Tampon-Initiative,
22./23. Oktober 2022
Stuttgart schafft es öfter zu weltweiter Be-
Südwest-Schulen sind
kanntheit, leider oft nicht zum Ansehen der
Stadt. Ein paar Beispiele: Stauhauptstadt,
dreckigste Stadt Deutschlands (Luftver-
nur Mittelmaß
schmutzung), Fahrverbote, Stuttgart 21 oder
Dauerdemos. Die Frauen-Hygieneartikel in
Baden-Württemberg kann die Abwärtsdynamik
im Schulsystem nicht stoppen. Die Risikogruppen den Herrentoiletten werden sicher auf der
sind gewachsen, die Leistungen gesunken.
Das liegt nicht nur an der Pandemie. ganzen Welt Nachahmer finden.Etwas Gutes
vielleicht: Eine menstruierende Mitarbeite-
rin im Rathaus könnte jetzt einfach einen
Kollegen bitten, aus der Herrentoilette Tam-
Für Kinder, die zuhause kein Deutsch sprechen,
pons oder Binden mitzubringen.
ist das Lernen in der Schule schwerer. Foto: imago/Joker Das soll alles ganz normal sein? Die In-
Die Werte beim Lesen, Zuhören, in Mathe und der Orthografie gehen nach
unten
timsphäre wird abgeschafft. So sieht Fort-
Der IQB-Bildungstrend schritt aus!
Abgebildet sind die durchschnittlichen Kompetenzwerte, die die Schüler
Bayern Lesen Zuhören
bei Tests in den verschiedenen Disziplinen erreicht haben.
Mathematik Orthografie 540
Annemarie Franz, Stuttgart
Baden-
Württemberg 520
Bund
Brandenburg
500
480
Unnötig
460
440
2011 2016 420
2021 2011 2016 2021 2011 2016
Grafik: Locke 2021 2016 2021
Quelle: IQB-Bildungstrend 2021
Die Diskussion über Tampons in Herrentoi-
Schuljahr. Konnten die baden-württember- nisse in allen wichtigen
gischen Schüler (505 Punkte) im Jahr 2011 zu vermitteln. Dabei
Bildungsdisziplinen Auch bei den mittleren und guten Schü- letten im Rathaus ist wirklich unnötig. Das
müssen diese Mindest- lern schneidet Baden-Württemberg schlech-
sage ich als Frau. Überschlägig muss ein
mit gewissen Abstrichen noch mit ihren Al- standards, wie die IQB-Forscher
klar formu- ter ab als in den Vorjahren. Bei der aktuellen
tersgenossen in Bayern (515 Punkte) mithal- lieren, alle Kinder erreichen.
In Baden-Würt- Studie erreichen knapp 57 Prozent der Schü-
Mann im Monat für die tägliche Rasur min-
ten,verloren sie danach den Anschluss: 2016 temberg verfehlen rund
zwanzig Prozent der ler mindestens ein mittleres Leseniveau –
lagen die Kinder im Land schon um 22 Punk- Viertklässler beim Lesen,
Zuhören und in nach 63 Prozent vor fünf und 69 Prozent vor
te hinter den Bayern, 2021 sind es 28 Punkte. Mathematik diesen
Mindeststandard. Der
Der Negativtrend im Land hat vor der Pande- Anteil hat sich beim Lesen
mie begonnen und sich im Lauf des vergan- tik seit 2011 verdoppelt,
und in Mathema-
zehn Jahren.Beim Zuhören ist der Anteil von
77 Prozent (2011) auf 67 Prozent (2016) und destens genauso viel ausgeben wie eine Frau
beim Zuhören sogar 57 Prozent in der aktuellen Studie gefallen.
für Periodenartikel. Wo bleibt da die Gleich-
genen Jahrzehnts deutlich verstärkt. Das vervierfacht. Rechtschreibung
ist ein Son- In Mathematik sind heute gut die Hälfte der
Leistungsniveau in Baden-Württemberg derfall, weil die Leistungen
bundesweit noch Schüler (56,3 Prozent) durchschnittlich oder
berechtigung? Zumal es wirklich dringliche-
liegt damit im Lesen näher bei Brandenburg, einmal deutlich schlechter
sind als in den besser. Vor fünf Jahren waren es noch 63, vor
dem Schlusslicht unter den Flächenländern, anderen Testbereichen:
28 Prozent der zehn Jahren 73 Prozent.
als beim Spitzenreiter Bayern.
re Themen gibt!
Schüler im Land verfehlen bei der Orthogra-
fie die Mindestanforderungen. Hinzu kom- - Wie steht es um die soziale Gerechtigkeit?
- Wo versagen die Schulen richtig? men noch einmal 22 bis 25 Prozent der Schü-
Susanne Steckroth, Leinfelden-Echterdingen
Die Grundschulen schaffen es immer weni- ler, die den Mindeststandard In Baden-Württemberg ist der Zusammen-
gerade errei- hang zwischen Herkunft und Bildungserfolg
ger, den Kindern die nötigen Mindestkennt- chen.
in den letzten zehn Jahren gewachsen, in der
zweiten Testperiode seit 2016 aber nicht
mehr so stark wie zuvor.Der Zusammenhang
zwischen dem sozioökonomischen Status
erg im Vergleich? der Familie und dem Lernerfolg liegt im Süd-
westen beim Lesen, Zuhören und bei der Ma-
Lesen Zuhören thematik ziemlich exakt im Bundesdurch-
Orthografie Mathematik
VfB: Abstieg in der
schnitt. Beim Rechtschreiben schlägt die
67,7
18,2
67,1 58,0 66,2
Herkunft im Land noch etwas stärker auf die
Leistung durch als im Bundesschnitt. Im
19,5 21,5
20,6
14,1 13,4
Südwesten wie bundesweit haben sich die
20,5 13,2
Wohlfühlblase
sozialen Disparitäten in den letzten fünf Jah-
57,6 58,9 44,4 54,8
ren verstärkt, schreiben die Forscher um die
IQB-Chefin Petra Stanat in ihrem Bericht.
Dass allein die pandemiebedingten Beein-
23,6 22,8 25,2 23,4
18,8 18,3
trächtigungen das verursacht haben, schlie-
30,4 21,8
ßen die Bildungswissenschaftler so gut wie
56,9 57,2 47,1 56,3
aus. Bei den Negativtrends, die bundesweit
von 2016 bis 2021 aufgetreten seien,„könnte Zu Weiter mit Wimmer – aber wie
24,0
19,1
23,4
19,4
24,9
28,0
24,0
19,7
es sich teilweise um eine Fortsetzung dieser
Entwicklungen handeln, die auch ohne Pan- lange? 24. Oktober 2022
demie aufgetreten wären“. Sie fordern die
Kultusminister auf, die Mindeststandards zu
präzisieren und bei der Schulentwicklung
51,3
Die Sehnsucht nach Kontinuität hat in der
51,9 30,3 46,0
27,1 25,6
stärker zu gewichten. Außerdem müsse die
24,0 24,8
21,6 22,5
frühkindliche Bildung gestärkt werden, um
45,7 29,2
Quelle: IQB-Bildungstrend 2021
Kindern mit ungünstigen Lernvorausset-
zungen bessere Chancen zu eröffnen. Führungsetage des VfB inzwischen jedes
Leistungsprinzip außer Kraft gesetzt. „Rino
Konkurrenz weltweit hat die Erwartungen nicht nur erfüllt – er hat
sie übertroffen.“ So äußerte sich Sportdirek-
2011 hat Winfried Kretschmann die Grund- tor Sven Mislintat nach drei Siegen unter
erwerbsteuer erhöht, damit Baden-Würt- Pellegrino Matarazzo im Kalenderjahr 2022.
tembergs Schüler eine Spitzenposition ein- Jetzt halten wir uns mit Rinos Co-Trainer
nehmen. Hat wohl nicht geklappt. das Händchen und steigen ganz harmonisch
Dabei ist der Bundesländervergleich gar und lautlos ab. Graue Mäuse machen das so.
nicht so wichtig. Wichtiger sind die konkur-
rierenden Schüler in den Schwellenländern.
Mal eine Auswechslung nach 20 Minuten?
Ach wo, wir wollen doch die tolle Stimmung
Es ist fast jedem klar, dass ohne ordentliche
Deutschkenntnisse kein guter Lernerfolg er-
bei den Jungs nicht gefährden! Herr Mislin-
tat lebt schon geraume Zeit in seiner Blase.
zielt wird. Unser Dreigestirn (Heil, Faeser, Und mit ihm wohl große Teile des Vereins –
Baerbock) bemüht sich intensiv darum, dass geschenkt. Was ich jedoch als Leser Ihrer
die Deutschkenntnisse neuer Schüler durch Zeitung erwarte, ist eine kritische Bericht-
weiteren Zuzug noch verschlechtert werden. erstattung über den VfB Stuttgart.
Friedrich Schmid, Ditzingen Jürgen Gärtner, Stuttgart
„Nachrichten in der
Schule“: Workshop
informiert Lehrer
STUTTGART. Startklar für „Nachrichten in
der Schule“: 14 Lehrerinnen und Lehrer
aus der Region haben sich jüngst bei
einem Digitalworkshop über die Stuttgar-
ter Nachrichten und das Projekt „Nach-
richten in der Schule“ (Nisch) informiert.
Viele Schülerinnen und Schüler ken-
nen seriöse Medien nicht mehr aus dem
Elternhaus. Deshalb ist es wichtig, beto-
nen Experten, dass junge Menschen ler-
nen, wie man sich mit gutem Journalis-
mus verlässlich informiert. Der Digitalre-
dakteur Sebastian Xanke sprach über die
Gefahren von Fake-News und gab Tipps,
wie diese im Unterricht interessant the-
matisiert werden können. In diesem
Schuljahr haben sich knapp 100 Schul-
klassen bei Nisch angemeldet. mw
→ Weitere Infos unter:
Foto: Horst Rudel www.stn.de/nisch.
8 Nummer 252 · Montag, 31. Oktober 2022 Aus aller Welt
Leute

Misuzulu gekrönt
Südafrikas einflussreicher Zulu-König
Misuzulu (48) ist am Samstag gekrönt und
dabei auch vom anglikanischen Erzbischof
Thabo Makgoba (61) gesalbt worden.
Dabei erklärte der Erzbischof den in
Leopardenfell gekleideten Regenten
„im Namen Gottes zum gesalbten, geseg-
neten und geweihten“ Herrscher über
das Zulu-Volk. Die Zeremonie fand in einem
Stadion der südafrikanischen Hafenstadt
Durban vor mehreren Zehntausend
Menschen statt. dpa

Kate appelliert
Prinzessin Kate (40) hat an suchtkranke
Menschen appelliert, sich nicht durch
Scham von der Suche nach Hilfe abhalten zu
lassen. Sucht sei eine ernsthafte psychische
Erkrankung, die alle treffen könne, unab-
hängig etwa von Alter, Geschlecht und Na-
tionalität, sagte Kate in einer am Sonntag
veröffentlichten Videobotschaft. Die Ehefrau
von Thronfolger Prinz William (40) ist
Schirmherrin der Organisation The Forward
Trust, die sich um suchtkranke Menschen
kümmert. dpa

Hummels fühlt
Influencerin, Moderatorin und Bestseller-Au-
torin Cathy Hummels (34) hat kurz vor der Nach der Massenpanik: Helfer bemühen sich um die Verletzten. Foto: dpa/Lee Jin-Man
Ausstrahlung einer RTL-Personality-Doku in
eigener Sache („Cathy Hummels – Alles auf

Viele Partygäste tanzen einfach weiter

Anfang“) die Trennung von Fußballprofi
Mats Hummels (33) eindeutig bestätigt.
„Ich habe lange überlegt, wann und ob ich
öffentlich etwas zur Trennung
sagen soll. Jetzt fühlt es
sich richtig an, und der
Zeitpunkt ist gekom-
men“, sagte sie. dpa
Hummels erfühlt
den richtigen
Zeitpunkt.
Foto: dpa/
Tobias Hase


rere Augenzeugen, die berichteten, wie sie
Kurz berichtet
Festnahme nach
Schüssen vor Fast-Food-Laden
Es hätte Südkoreas erste große Party nach Aufhebung der Coronamaßnahmen werden sollen. Doch die Halloween-Feier im Ausgehviertel
von Seoul endet mit einer Massenpanik. Mehr als 150 Menschen kommen ums Leben – die schlimmste nationale Katastrophe seit Jahren.
Von Fabian Kretschmer Katastrophe bei Halloween-Party kleine Seitengasse strömten, kam es dort of- sich nur kurz zuvor eine der größten Tragö-
fenbar zu einer Massenpanik: Auf Videos ist dien der jüngeren Geschichte Südkoreas er-
SEOUL. Am Tag nach der Tragödie zeigt sich zu sehen, wie einige junge Männer verzwei- eignet hatte.
das Seouler Ausgehviertel Itaewon gespens-    
felt versuchen, an den Wänden hochzuklet- Sobald die akute Trauer der Koreaner ab-
tisch leer: Polizisten haben die kleinen Sei- tern, um dem erdrückenden Mob zu entge- geklungen ist, werden sich die Verantwortli-
tengassen abgeriegelt,Trauernde an den Ab- hen. Der lokale Fernsehsender SBS inter- chen unangenehme Fragen stellen müssen –
sperrungen Blumensträuße niedergelegt. viewte noch in der Nacht auf Sonntag meh- etwa, warum laut Berichten nur 200 Polizis-
Nur Stunden zuvor haben hier Dutzende 
ten für das Viertel abkommandiert wurden.
Menschen auf grausame Weise ihr junges Le- an den Verletzten auf der Straße verzweifelt Die mangelnde Anzahl an Ordnungshütern
ben verloren: Auf Smartphone-Aufnahmen Wiederbelebungsmaßnahmen durchführ- ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil
von Zeitzeugen ist zu sehen, wie die Opfer zu ten, da sich die Rettungskräfte nicht recht- die Stadtregierung in Seoul bei regelmäßi-
Dutzenden unter blauen Plastikplanen am zeitig ihren Weg durch die Menschenmassen gen politischen Protes-
Straßenrand aufgereiht wurden. Andernorts hätten bahnen können. ten auf dem zentralen Erinnerungen
stülpten Rettungskräfte behelfsmäßig die
  Seoul Das alljährliche Halloween-Festival in Gwanghwamun-Platz an den
Hemden über die reglo- Itaewon war die erste große Feier, seit die oftmals mehr Polizisten Untergang
 
Die Opfer: vor sen Gesichter der Ver- Mehr als
strengen Covid-Auflagen in Südkorea gelo-
OBERHAUSEN. Nach den Schüssen mit drei

ckert worden sind. Ohne Maskenpflicht und
Verletzten im Außenbereich eines Fast-
Food-Restaurants in Oberhausen ist ein
40-jähriger Mann vorläufig festgenommen
worden. Er soll bei der Tat am Samstag-
abend anwesend gewesen sein, nicht aber
geschossen haben. Die Ermittler gehen
davon aus, dass die Verletzten keine Zufalls-
opfer sind. Nach ersten Erkenntnissen soll
es ein Treffen gegeben haben, bei dem dann
die Schüsse gefallen seien. dpa
Mindestens 60 Tote bei
Brückeneinsturz in Indien
NEU DELHI. Bei dem Einsturz einer Hänge-
brücke über einem Fluss im Westen Indiens
sind mindestens 60 Menschen ums Leben
gekommen. Zudem wurden rund 100 Men-
schen verletzt. Das Unglück ereignete sich
am Sonntagabend in Morbi im Bundesstaat
Gujarat ereignet. dpa
Spitzenkoch
Heinz Winkler gestorben
ROSENHEIM. Der Spitzenkoch Heinz Winkler
ist tot. Der 73-Jährige sei nach kurzer
schwerer Krankheit am Freitag gestorben,
hieß es am Samstag auf der Homepage der
„Residenz Heinz Winkler“ in Aschau im
Chiemgau. Der gebürtige Südtiroler Winkler
hatte mehr als 20 Jahre lang mit Unterbre-
chungen drei Sterne. Er kochte unter ande-
rem im berühmten Restaurant „Tantris“ in
München, das lange als Inbegriff von Haute
Cuisine in Deutschland galt. dpa
Aufgelesen
Gute Nacht!
NÜRNBERG. Ein 20-Jähriger ist in einem
Bekleidungsgeschäft in der Nürnberger
Innenstadt eingeschlafen und nach Laden-
schluss versehentlich eingesperrt worden.
In der Nacht auf Sonntag löste in dem Laden
der Alarm aus; eine Polizeistreife fand den
Mann in dem Geschäft. Wie er dort hinge-
kommen war, habe er den Beamten nicht
erklären können. Er sei nachts in dem Laden
aufgewacht, nachdem er zuvor größere
Mengen Alkohol konsumiert habe. Der Test
ergab laut Polizei: ein Promille Alkohol. dpa
entsendet, als Demonst-
allem junge storbenen, um zu signali-
ranten erwartet werden.
Südkoreaner, sieren, dass sie nicht
mehr am Leben sind.
zwei Drittel Es hätte die größte
von ihnen Party des Jahres werden
sind weiblich. sollen. Doch die diesjäh-
rige Halloween-Feier in
Itaewon endete in einer nationalen Tragö-
die: Über 150 Personen starben, mehr als 100
weitere wurden zum Teil sehr schwer ver-
letzt. Unter den Opfern befanden sich vor al-
lem junge Südkoreaner, zwei Drittel von ih-
nen weiblich. Auch 20 Ausländer sind bei der
Tragödie ums Leben gekommen.
Die genauen Umstände sind nach wie vor
nicht geklärt. Zunächst meldete die Nach-
richtenagentur Yonhap Dutzende Fälle von
Herzstillstand unter Partygängern in Itae-
Wer hat den längsten Zug
der Welt? Die Schweizer!
Mit gewohnter Präzision gelingt der Rhätischen Bahn in Graubünden
ein Weltrekord: ein fast zwei Kilometer langer Passagierzug.
Von Christoph Hammer
CHUR. Einen Zug aufs Schienennetz zu schi-
cken ist für eine Bahngesellschaft Tagesge-
schäft. So gesehen hatte Peter Klima am
Samstag einen ganz normalen Arbeitstag.
Aber: Es war eben nicht irgendein Zug, dem
der Technische Leiter der Rhätischen Bahn
(RhB) um 14.21 Uhr grünes Licht gab, son-
dern der bisher längste Reisezug der Welt –
zusammengekoppelt aus 25 separaten
Triebwageneinheiten und mit einer vom
Guinnessbuch der Rekorde beglaubigten
Länge von 1906 Metern. „Die Idee dazu kam
uns während der Coronaphase, als wir einen
massiven Rückgang der Fahrgastzahlen ver-
kraften mussten. Daher wollten wir mit
einem ganz besonderen Event auf die Faszi-
nation der Rhätischen Bahn aufmerksam
machen“, erklärt Renato Fasciati, Direktor
der RhB. „Zudem ist dieser Weltrekord unser
Beitrag zum 175-Jahr-Jubiläum des schwei-
zerischen Eisenbahnwesens und präsentiert
unsere Capricorn-Flotte – die größte Roll-
materialanschaffung in der Geschichte der
RhB.“ Dass Fasciati am Morgen mit erhöh-


150 Tote bei
Massenpanik
200 km
Grafik: dpa, Fischer
won, worauf sich umgehend Gerüchte ver-
breiteten, dass ein dortiger Nachtclub mit
Drogen versetzte Halloween-Süßigkeiten
verteilt haben könnte.
Doch ist eine andere Theorie wesentlich
wahrscheinlicher: Über 100 000 Menschen
zogen am Wochenende ins Viertel. Am frü-
hen Abend waren die engen Gassen entlang
der Kneipen und Clubs bereits derart dicht
bevölkert, dass kaum ein Fortkommen mög-
lich war. Als die Menschen plötzlich in eine
tem Puls unterwegs war, daraus macht der
eidgenössische Bahnmanager kein Hehl.
„Zugegeben, ich bin schon mit dem Gefühl
aufgestanden: Was haben wir uns da eigent-
lich eingebrockt?“ Doch dank drei erfolgrei-
cher Testläufe und idealer Wetterbedingun-
gen dominierte schnell die Zuversicht, diese
technisch-logistische Herausforderung er-
folgreich zu meistern.
Auch Wolfrad Bächle, Geschäftsführer
der Miniaturbahn-Experten Märklin, ver-
traute auf die Kompetenz der RhB. „Die Rhä-
tische Bahn weiß, was sie tut, und wird hier
einen einzigartigen Moment an Eisenbahn-
geschichte schaffen. Wir waren sofort über-
zeugt davon, diese Idee als einer der Haupt-
sponsoren zu unterstützen.“ Schmuckes
Gastgeschenk der Göppinger Modellbahner:
ein knapp 80 Meter langer Prototyp des
Weltrekord-Zuges im Maßstab von 1:22,5 –
die finalen Varianten aller eingesetzten
Triebwagen-Einheiten kommen 2023 als
„Capricorn“-Sonderedition in den Handel.
Und was schon als Miniatur mächtig Ein-
druck machte,entpuppte sich im Realbetrieb
als spektakuläre feuerrote Zugschlange, die
Sperrstunde hatte sich unter vielen Korea-
nern ein immenser Drang zum ausgelasse-
nen Feiern angestaut, der an diesem Wo-
chenende ein Ventil finden sollte.
Das Itaewon-Viertel mit Bars, Clubs,
Schwulenkneipen und Rotlichtsalons ist in
Südkorea ein Symbol für Freiheit, Hedonis-
mus und Multikulti. Doch unter konservati-
ven Senioren gilt es auch als Sündenpfuhl.
Bis tief in die Nacht boten sich dort den Re-
portern am Unglücksort surreale Szenen:
Während die Leichen in Rettungsfahrzeugen
abtransportiert wurden und schockierte Pas-
santen in Tränen ausbrachen, tanzten nur
einen Steinwurf entfernt Partygäste in der
Fußgängerzone ausgelassen weiter – offen-
bar zu betrunken, um zu realisieren, dass
Hört das gar nicht mehr auf? Der rote Rekordzug der Rhätischen Bahn schlängelt sich durch
das herbstliche Idyll der Schweizer Alpen.
sich mit Durchschnittstempo 30 km/h teils
auf drei Ebenen gleichzeitig die Albulabahn
talwärts tastete. Die Knackpunkte dabei: Da
die Rekuperationstechnik (die Rückver-
wandlung von Bremskraft in elektrische, ins
Stromnetz eingespeiste Energie) bei dieser
Sonderfahrt zu einer Überspannung im
Elektrizitätsnetz geführt hätte, musste die
Steuerungssoftware abgeschaltet und der
Zug manuell gefahren werden. Und weil Mo-
biltelefone oder konventionelle Funkgeräte
für die 24,9 Kilometer lange, mit 22 Tunnels
gespickte Strecke nicht infrage kamen,
musste die Kommunikation der insgesamt
sieben, über Hunderte Meter voneinander
der Fähre
Die Ereignisse vom Sewol
Samstag werden in Süd- werden wach.
korea als die größte na-
tionale Katastrophe seit acht Jahren in die
Geschichtsbücher eingehen. Zuletzt sind
2014 bei einem Schiffsunglück – verursacht
durch menschliches Versagen und Korrup-
tion – knapp 300 Südkoreaner ertrunken, der
Großteil von ihnen Teenager während eines
Schulausflugs. Wie viele Kommentatoren
anmerkten, handelt es sich bei den Toten der
Sewol-Fähre just um die Generation, die
heute Anfang 20 ist – jene Altersgruppe also,
aus der die meisten Opfer von Itaewon stam-
men. Es fühlt sich in der kollektiven Psyche
der Koreaner an, als hätte die Gesellschaft es
zweimal verpasst, ihre Jugend zu schützen.
Foto: dpa/Yanik Buerkli
entfernten Lokführer zudem auf höchst un-
konventionelle Weise gesichert werden:
Zum Einsatz kamen letztlich analoge Feld-
telefone des Zivilschutzes.
Dass die RhB für diese 75-minütige Fahrt
das Albulatal zu weiten Teilen für den Ver-
kehr sperren musste und ein immerhin um-
gerechnet rund 1,5 Millionen Euro teures
Event inszenierte? Letztlich nur eine Rand-
notiz, denn der Werbewert dieser Veranstal-
tung dürfte deutlich höher liegen – die mit
drei Helikopter- und sieben stationären Ka-
merateams produzierten Livebilder dieses
Weltrekords auf Schienen wurden jedenfalls
bis nach China ausgestrahlt.
 Wirtschaft
Stuttgarter Nachrichten Montag , 31. Oktober 2022 9

Börsenwoche

Halbe Stelle, volle Verantwortung Geisteraustreibung an

Eine Führungsposition in Teilzeit – wie das funktionieren kann, zeigen Julia Liess und Dominique Blümke.
Als Jobtandem teilen sich die beiden Führungskräfte eine Stelle beim Autobauer Mercedes-Benz.
Von Imelda Flaig
STUTTGART. Eine Führungsposition über-
nehmen und trotzdem mehr Zeit für Frei-
zeit und Familie haben? Für Julia Liess und
Dominique Blümke schließt sich beides
nicht aus, sie teilen sich seit November
2021 eine Teamleiterstelle. Beide arbeiten
jeweils 30 Stunden die Woche und verant-
worten gemeinsam einen Bereich im Per-
sonalmanagement, der für Belange der
Mercedes-Zentrale verantwortlich ist.
Jobsharing bringe Vorteile, sind sich
Liess und Blümke einig. Beide empfinden
den geteilten Job als Bereicherung. „Man
hat einen Sparringspartner und profitiert
von den Stärken des anderen“, sagt Julia
Liess. „Es ist Wahnsinn, was wir alles jong-
liert bekommen, weil wir zu zweit sind“,
sagt Dominique Blümke. Nicht jeder müsse
immer überall involviert sein. „Wir sind auf
einer Stelle, und wenn
„Das einer einen Erfolg ver-
Bauchgefühl, bucht, ist es immer ein
mit ihm gemeinsamer Erfolg“,
sagt er.
könnte es Für den 40-Jährigen
passen, hat ist es die erste Füh-
definitiv rungsposition und die
gestimmt.“ erste Teilzeitstelle bei
Julia Liess, Mercedes. „Es hängt
Führungskraft von der Lebensphase
ab, wann welches Zeit-
modell interessant ist“,
sagt er. „Meine Kinder sind noch klein, und
ich will noch etwas mehr Zeit für sie ha-
ben“,sagt Blümke.Die nimmt er sich auch –
etwa als Fußballtrainer der Bambini-
Mannschaft,in der sein Sohn mitspielt.Zeit
für die Kinder ist auch Julia Liess wichtig.
Eine halbe Leitungsstelle mit voller Ver-
antwortung schreckt sie nicht ab. Die zwei-
fache Mutter hat schließlich schon Tan-
dem-Erfahrung. Bereits nach dem ersten
Kind teilte sie sich 2014 beim Wiederein-
stieg in den Beruf eine Stelle, damals noch
in der IT-Abteilung.
Liess und Blümke haben sich unabhän-
gig voneinander auf die Teamleiterstelle
beworben und signalisiert, dass man die
Aufgabe nicht allein in Teilzeit bewerkstel-
ligen könne und auch nicht wolle. Topsha-
ring,wie man das Teilen von Führungsposi-
tionen nennt, konnten sich beide vorstel-
len – ohne zu wissen, mit wem sie ihren
künftigen Arbeitsplatz teilen werden.
„Unsere Chefinnen haben uns zusam-
mengebracht“, sagt Julia Liess. Die teilten
sich auch eine Stelle, denn Jobsharing zie-
he sich im Konzern durch fast alle Ebenen.
Aktuell arbeiten bei Mercedes-Benz rund
400 Führungskräfte in Jobsharing-Tan-
dems, etwa jedes vierte ist ein gemischtes
Doppel, bei dem sich eine weibliche und
eine männliche Führungskraft die Stelle
teilen.
„Bei uns hat das wie die Faust aufs Auge
gepasst“,findet Liess und muss lachen über
den eingeworfenen Vergleich mit einem
„alten Ehepaar“. „Das Bild haben wir schon
ein paar Mal für uns verwendet“, sagt sie
prompt. Jeder weiß, wie der andere tickt.
„Man braucht ein Grundsetting, und das
passt bei uns“, formuliert es Blümke und
nennt als Stichworte eine gemeinsame
Wertehaltung, einen bestimmten Füh-
rungsstil und ein gewisses Vertrauensver-
hältnis. Wenn das nicht passen würde, gin-
ge es nicht. „Man muss ein Teamplayer
sein, sonst funktioniert es nicht“, sagt er.
Beide hatten schon beruflich mitei-
nander zu tun und kannten sich daher. Für
ein potenzielles Jobtandem ist das ein
Vorteil. „Das Bauchgefühl, mit ihm könnte
es passen, hat definitiv gestimmt“, sagt
Liess. Blümke ging es ähnlich, als sie sich
per SMS bei ihm meldete.
„Als wir telefoniert ha-
ben, war klar, das ist
eine Chance für uns
beide“, sagt er.
Dass sie sich eine
Stelle teilen, bringt
nach Ansicht von
Mehr Chancengleichheit?
Vereinbarkeit Mutter und Chefin zu sein
scheint nach wie vor schwer vereinbar zu
sein, sagt Katharina Sachse, Professorin
für Wirtschaftspsychologie an der Berliner
Hochschule für Ökonomie & Management
FOM. Topsharing biete die Chance, durch
Führen in Teilzeit beide Rollen besser zu
vereinbaren, und könne somit zu mehr
Chancengleichheit beitragen. Auch für
männliche Führungskräfte seien Teilzeit-
positionen eine Chance, mehr Zeit fürs Pri-
vatleben zu haben.
Interesse „Das Interesse an Topsharing ist
groß, die Umsetzung geschieht aber
kaum“, sagt Sachse mit Blick auf eine Stu-
die. Beschäftigte hätten den Wunsch nach
größerer Flexibilität – das betreffe den
Arbeitsort und die Arbeitszeit. „Unterneh-
men, die diese Flexibilität nicht bieten,
werden es immer schwerer haben, ihre
Fach- und Führungskräfte zu finden und zu
binden“, so Sachse. Die Vorurteile zu Teil-
zeitbeschäftigten müssten sich grundsätz-
lich ändern. Oft werde unterstellt, dass sie
weniger ambitioniert wären. Diese Vor-
urteile können dazu führen, dass Füh-
rungskräfte sich nicht trauten, in Teilzeit zu
arbeiten, selbst wenn es möglich wäre.
Führungstandem Es sollte auf der
menschlichen Ebene passen, was aber
nicht bedeute, dass es immer harmonisch
zugehen müsse, sagt Sachse und verweist
auf eine Studie, bei der es unter anderem
darum ging, welche sozialen Kompeten-
zen im Jobsharing erfolgskritisch sind. Das
Fazit: „Führungskräfte, die alles kontrollie-
ren wollen und nicht
bereit sind, sich auf
andere einzulassen,
sind weder im Top-
sharing noch als So-
lochef oder Soloche-
fin gefragt.“ imf
Liess und Blümke nicht nur ihnen Vorteile,
sondern auch den Mitarbeitern und Vorge-
setzten. „Einer von uns ist immer an-
sprechbar und greifbar“, sagt Liess. Ihre
Arbeitstage sind dienstags bis freitags,
Blümke arbeitet von Montag bis Donners-
tag. Dass ihre Schwerpunkte unterschied-
lich sind, empfinden beide als weiteres
Plus. Liess hat Psychologie studiert und ist
seit 2002 bei Mercedes-Benz, wo die 45-
Jährige in verschiednen Unternehmensbe-
reichen gearbeitet hat – unter anderem in
der Entwicklung und
der IT. Seit 2010 ist sie „Es ist
Teamleiterin, seit 2017 Wahnsinn,
im Personalbereich. was wir alles
Blümke, der einen
Master in Personalma-
jongliert
nagement und einen in bekommen,
Wirtschaftsrecht hat,ist weil wir zu
seit 2016 bei Mercedes- zweit sind.“
Benz, wo er mehrere Di- Dominique
gitalisierungsprojekte Blümke,
geleitet hat, ehe er ins Führungskraft
Jobtandem und auf sei-
ne erste Teamleiterstel-
le wechselte. Entsprechend haben beide im
Job ihre Themenschwerpunkte – Vergü-
tung und Transformationsprozesse sind
eher Blümkes Themen, Organisations- und
Personalentwicklung und Coaching eher
die von Liess, um einige Beispiele zu nen-
nen. Ähnlich ist das auch bei den rund 20
Teammitgliedern, für die sie Verantwor-
tung tragen. Täglich gibt es kurze Abstim-
mungen mit dem Team, damit jeder auf
dem Laufenden ist. „Auch wir stimmen uns
zweimal die Woche ab“, sagt Blümke. Das
laufe unkompliziert.Erreichbarkeit sei eine
Sache von Priorität, findet er.
Und wenn der eine weiter Karriere ma-
chen will und der andere zurückbleibt?
„Dann sagen wir: War eine coole Zeit“, sagt
sie pragmatisch. Er sieht es ähnlich. „Wir
sind beide routiniert genug und wissen,
dass sich im Konzern immer was verändern
kann.“
den Finanzmärkten
Ob die zuletzt gute Stimmung unter
den Anlegern hält, hängt nicht zuletzt
von der Sitzung der US-Notenbank ab.
Am Vorabend von Allerheiligen feiern auch
in Deutschland viele Kinder Halloween: Sie
spuken verkleidet durch die Straßen und fol-
gen damit einem ursprünglich keltischen
Brauch, mit dem böse Geister abgeschreckt
werden sollten. Anleger, so scheint es, versu-
chen sich seit einigen Wochen ebenfalls an
der Austreibung einer Schreckensgestalt:
der Rezession,in die Deutschland nach Prog-
nosen der Bundesregierung wie auch der
führenden Wirtschaftsforschungsinstitute
abzurutschen droht. Un-
geachtet dieser Vorher-
sage herrschte an der
Börse zuletzt Partylau-
ne, der Deutsche Aktien-
index (Dax) stieg im Ok-
tober um zehn Prozent.
Tatsächlich ist die Von Barbara
deutsche Wirtschaft im Schäder
dritten Quartal, anders
als von vielen Ökonomen erwartet, noch ge-
wachsen. Trotzdem bleiben Konjunkturfor-
scher bei der Aussage, dass die Rezession
kommt. Folgt damit auch an den Börsen auf
den goldenen Oktober ein trister Winter?
Die Antwort auf diese Frage hängt nicht
zuletzt von der US-Notenbank ab. Dass sie
auf ihrer Sitzung am Mittwoch weiter an der
Zinsschraube drehen wird, ist so gut wie si-
cher. Doch an den Märkten wird spekuliert,
dass sie ihren Leitzins dieses Mal statt um
0,75 Prozentpunkte nur um 0,5 Prozent-
punkte anheben könnte. Ein kleinerer Zins-
schritt – oder auch Aussagen, die auf kleine-
re Schritte bei den nächsten Sitzungen hin-
deuten – würden an den Börsen mit Erleich-
terung aufgenommen werden. Denn die Sor-
ge, dass die Notenbanker die Zügel zu stark
anziehen und damit die Konjunktur auch in
den USA abwürgen, wächst. Das wäre auch
für die international aufgestellten Dax-Kon-
zerne fatal.
Allerdings schadet auch die Inflation der
Wirtschaft, schmälert sie doch die Einkom-
men der Verbraucher und letztlich auch die
Gewinnmargen der Unternehmen. Der Spuk
ist also noch lange nicht vorbei.

Teilen sich einen

Führungsjob bei
Mercedes: Julia Liess
und Dominique Blümke. US-Firma baut erstes
Foto: Lichtgut/Julian Rettig
Kernkraftwerk Polens
WARSCHAU. Die amerikanische Firma West-
inghouse erhält den Auftrag für den Bau des
ersten Atomkraftwerks in Polen. Das gab der
polnische Ministerpräsident Mateusz Mora-
wiecki bekannt. Auch Firmen aus Frankreich
und Südkorea sollen sich um den Auftrag be-
worben haben. Politiker sowohl aus dem Re-
gierungs- als auch Oppositionslager Polens
lobten die Entscheidung am Samstag als
„gute Wahl“ und „politisch richtige Ent-
scheidung“.
Das erste von zwei geplanten polnischen
Atomkraftwerken soll in der Ostseeregion
Pommern ab 2026 entstehen. dpa

Industrie will unabhängiger von China werden Warnstreiks der

Metaller gestartet
China ist Deutschlands wichtigster Handelspartner – und Peking angesichts der von vielen deutschen Mana- mit anderen Ländern zu kooperieren. „Wenn
gern beklagten Gängelei durch die chinesi- die Bundesregierung die Abhängigkeit von MÜNCHEN/HAMBURG. Im Tarifkonflikt der
auf dem Rückmarsch zum totalitären Regime. So steht der Besuch schen Behörden Einsatz für gleiche Spielre- China verringern will, dann muss sie die Metall- und Elektroindustrie hat die IG Me-
von Kanzler Scholz in der Volksrepublik unter veränderten Vorzeichen. geln. „Der zunehmende Protektionismus in Handelsbeziehungen zu anderen Staaten tall am Samstag mit Warnstreiks begonnen.
der Volksrepublik ist aus Sicht der deutschen deutlich verbessern“, sagt BGA-Präsident Unmittelbar nach Ablauf der Friedenspflicht
BERLIN. Vor dem ersten China-Besuch von der chinesischen Staatsreederei Cosco an Wirtschaft ein Problem“, sag- Dirk Jandura. „Wir brauchen um Mitternacht legten mehrere Tausend Be-
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) an diesem einem Containerterminal im Hamburger te DIHK-Hauptgeschäftsfüh- Der Volkswagen- endlich Freihandelsabkom- schäftigte in ausgewählten Industriebetrie-
Freitag dringt die deutsche Wirtschaft auf Hafen. Am Mittwoch hatte sich das Bundes- rer Martin Wansleben. „Das Konzern macht vierzig men mit Wertepartnern im ben die Arbeit für einige Stunden nieder. Ge-
ein robusteres Auftreten gegen Peking. Der kabinett auf einen Kompromiss verständigt. Land setzt selbst eher auf Ab- Prozent seines transatlantischen Raum, den werkschafter berichteten von Aktionen in
Bundesverband der deutschen Industrie Demnach können die Chinesen nur einen schottung, will aber überall in Mercosur-Staaten, aber auch Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem
(BDI) appellierte an den SPD-Politiker, ein- Anteil von unter 25 Prozent an dem Terminal der Welt mehr mitmischen,
Umsatzes in China. mit Indien und weiteren Län- Saarland, Schleswig-Holstein, Niedersach-
seitige deutsche Abhängigkeiten zu verrin- Tollerort erwerben. Cosco wollte ursprüng- auch bei uns in Deutschland.“ dern in Ost- und Südostasien.“ sen, Hamburg und Bayern. Im Südwesten
gern. Zugleich kündigte Bundesfinanzmi- lich 35 Prozent. „Die Lösung für den Ham- Deshalb sei es so wichtig, dass der Bundes- Zudem sollten neue Handelsstrategien ent- legten demnach mehr als 150 Beschäftigte
nister Christian Lindner (FDP) gesetzliche burger Hafen ist verantwortbar“, so Lindner. kanzler sich für „wechselseitig gleiche Re- wickelt werden – „beispielsweise für Afrika“, des Autozulieferers Kolbenschmidt und der
Vorkehrungen an, um chinesische Einfluss- BDI-Präsident Siegfried Russwurm zeigte geln, also Reziprozität, einsetzt. Hier muss fordert Jandura. KS Huayu Alutech GmbH in Neckarsulm
nahme in Deutschland zu begrenzen. Peking sich indes besorgt über „einseitige Abhän- sich auch Europa klar positionieren“,machte Doch dank jahrzehntelanger politischer zeitweise die Arbeit nieder.Die IG Metall for-
wolle „Abhängigkeiten schaffen und Ein- gigkeiten“ von China. „Deutschland ist von Wansleben klar. Der BDI sieht das ganz ähn- Förderung sind deutsche Unternehmen heu- dert acht Prozent mehr Geld bei einer Lauf-
fluss nehmen“, sagte Lindner den Funke- vielen mineralischen Rohstoffen heute stark lich: „Zentral für Deutschland als Export- te so eng mit China verflochten, dass eine zeit von einem Jahr. Der Arbeitgeberverband
Zeitungen. „Deshalb muss das Außenwirt- von China abhängig.“ Im Gegensatz etwa zu land ist eine proaktivere EU-Handelspolitik, „Entkopplung“ schwerwiegende Folgen für Südwestmetall hatte, wie in den anderen Ta-
schaftsrecht verändert werden. Das Finanz- Öl und Gas gebe es bei mineralischen Roh- vor allem gegenüber weiteren dynamischen die deutsche Volkswirtschaft hätte. Bekann- rifgebieten auch, eine Einmalzahlung in Hö-
ministerium hat dazu aus Anlass des Falls stoffen keine nationalen strategischen Re- Wachstumsmärkten im asiatisch-pazifi- testes Beispiel eines auf China angewiese- he von 3000 Euro und eine unbezifferte Er-
Cosco eine Initiative ergriffen.“ Damit mein- serven in Deutschland.Der Deutsche Indust- schen Raum“, sagte Russwurm. Der Groß- nen Konzerns ist VW, der vierzig Prozent sei- höhung der Gehaltstabellen bei einer Lauf-
te er die umstrittene geplante Beteiligung rie- und Handelskammertag (DIHK) forderte handelsverband BGA plädiert dafür, enger nes Umsatzes in China macht. dpa zeit von 30 Monaten angeboten. dpa
10 Nummer 252 · Montag, 31. Oktober 2022 Wirtschaft

Klage Red Bulls

abgelehnt
NEWPORT. Der britische Ginhersteller Bul-
lards hat einen Streit gegen Red Bull über die
Namensähnlichkeit gewonnen. Die britische
Behörde für geistiges Eigentum wies die Auf-
forderung des österreichischen Brausekon-
zerns ab, Bullards mit etwa zehn Mitarbei-
tern solle wegen Verwechslungsgefahr auf
eine Reihe von Waren und Dienstleistungen
verzichten, darunter Veranstaltungen sowie
Energiedrinks und alkoholfreie Getränke.
„Bullards ist keineswegs eine logische Mar-
kenerweiterung von Red Bull“, entschied der
zuständige Beamte Allan James.
Bullards-Vertreter Russell Evans zeigte
sich zufrieden. Einige Leute hätten ihm ge-
raten, der Aufforderung Red Bulls nachzu-
kommen. „Aber es schien falsch, dem Go-
liath einfach nachzugeben, also entschieden
wir uns, Stellung zu beziehen, und ich bin
froh, dass wir das getan haben“, sagte Evans.
Von Red Bull hieß es: „Wir halten es nicht
für angebracht, sich zu einer solchen rechtli-
chen Angelegenheit zu äußern.“ dpa
Kurz berichtet
Frankreich kämpft gegen
Sozialdumping im Fährverkehr
CALAIS. In Frankreich formiert sich Wider-
stand gegen Dumpingkonkurrenz aus Groß-
britannien beim Fährverkehr über den Är-
melkanal. Das Verkehrsministerium wolle
sich so schnell wie möglich mit der neuen
britischen Regierung auf einen gemeinsa-
men Rahmen gegen Sozialdumping verstän-
digen, kündigte der französische Staatsse-
kretär für Meeresangelegenheiten, Hervé
Berville, an. Frankreich werde die Kontrolle
der Schiffe kurzfristig verstärken. dpa
Versicherer fürchten Brände
wegen Ersatzheizungen
BERLIN. Deutschlands Versicherer fürchten
vor dem Winter vermehrte Wohnungsbrän-
de. Grund ist der Run auf Ersatzheizungen,
vom Holzofen bis zum Radiator. „Wir sehen
mit Sorge, zu welch abenteuerlichen Mitteln
manche Mieter und Hausbesitzer greifen“,
sagte am Sonntag Jörg Asmussen, Hauptge-
schäftsführer des Gesamtverbands der
Deutschen Versicherungswirtschaft. dpa
Die EU will Twitter im Käfig belassen
Brüssel will mit dem Gesetz über digitale Dienste Hassbotschaften im Internet eindämmen. Nach dem Verkauf des Kurznachrichtendienstes
an den Multimilliardär Elon Musk könnte die erste spektakuläre Bewährungsprobe bevorstehen.
Von Knut Krohn
BRÜSSEL. Die Internetgemeinde steht kopf.
Seit Elon Musk für rund 44 Milliarden Dollar
(44,2 Milliarden Euro) den Kurznachrichten-
dienst Twitter gekauft hat, wird in den sozia-
len Medien über die Zukunft der Plattform
spekuliert. Viele befürchten eine Verrohung
des Tons und sind besorgt, dass der Eigentü-
merwechsel zu noch mehr Hassbotschaften,
Hetze und Desinformationen führt.
Doch es gibt einen ruhenden Pol in dieser
medialen Aufregung: die Europäische
Union. EU-Industriekommissar Thierry Bre-
ton warnte Musk per Tweet, den Kurznach-
richtendienst zu einer unregulierten Platt-
form zu machen: „In Europa wird der Vogel
nach unseren EU-Regeln fliegen.“Breton be-
zieht sich dabei auf das sogenannte Gesetz
über digitale Dienste (Digital Services Act,
DSA), eine Regelung, mit dem die EU die di-
gitale Welt bändigen will. Dabei gilt ein
grundlegendes Prinzip:
Was offline illegal ist, soll
es auch online sein. Dazu
gehören Hassreden, Ge-
waltaufforderungen und
auch Terrorpropaganda. Die Übernahme von Twitter durch Elon Musk löst lebhafte Diskussionen über die Zukunft des Kurznachrichtendienstes aus. Foto: dpa/Adrien Fillon
Konkret heißt das, dass
Foto: dpa/Patrick Seeger
die Unternehmen diese ser immer wieder gegen die Richtlinien der Abgrund verkommen lassen“ werde. Die Nächstes sehen. Für diese besonders großen
illegalen Inhalte zügig Plattform verstoßen hat. Aus diesem Grund Plattform soll ja ein „attraktiver Ort für Plattformen gelten auch in Sachen Werbung
„Twitter entfernen müssen, wenn bejubelte der ehemalige US-Präsident die Werbedienstleister werden“, sagt der Christ- strengere Regeln, unterstreicht Andreas
muss sich an sie darüber informiert Übernahme des Kurznachrichtendienstes demokrat aus dem Wahlkreis Freiburg. Schwab. „Twitter müsste die Vorschriften
EU-Recht werden. durch Musk. Für den ehemaligen Präsiden- „Musk wird auch weiter gewisse Communi- über die Transparenz von Werbung einhal-
halten.“ Andreas Schwab ist ten war Twitter ein wichtiges Instrument, er ty-Richtlinien für gefährliche Inhalte wie ten“,sagt der Europaparlamentarier,„was im
Andreas Schwab, überzeugt, dass das EU- regierte sogar mitunter per Twitter. Legen- Hasskommentare oder Falschinformationen Lichte der Verkündung Musks, Twitter zu
Abgeordneter des Gesetz seine Wirkung där ist, dass etwa sein Außenminister Rex zu Impfungen oder Klimawandel durch- einer Werbeplattform machen zu wollen, be-
EU-Parlaments nicht verfehlen wird.„Die Tillerson aus einem Tweet des Präsidenten setzen.“ sonders relevant würde.“
Übernahme von Twitter von seiner Entlassung erfuhr. Doch Trump Und dann erinnert Schwab an eine weite- Über viele Jahre wurde in Brüssel daran
durch Elon Musk wird nichts daran ändern, bekräftigte nun, dass er gar nicht zu Twitter re Regelung durch den Digital Services Act. gearbeitet, Wildwestauswüchse im Internet
dass Twitter sich an deutsches und europäi- zurückkehren wolle, auch wenn dies möglich Denn für besonders große Plattformen und zu zügeln. Die neuen Regeln wurden nicht
sches Recht halten muss“, sagt der CDU- werden sollte. Multimilliardär Musk twitter- Suchmaschinen mit mehr als 45 Millionen nur in der EU als großer Schritt in die richtige
Europaparlamentarier,der an den EU-Geset- te derweil, dass er einen „Content Modera- Nutzern in Europa – wozu Twitter zählen Richtung gefeiert. Nun könnte es zwischen
zen zur Regulierung des Internets maßgeb- tion Council“ einrichten werden, der offen- könnte –würden besondere Verpflichtungen Elon Musk und der Europäischen Union bald
lich mitgearbeitet hat. Der DSA schaffe „kla- sichtlich über die Vorgänge auf der Plattform gelten. Mit Blick auf schädliche Inhalte müs- zum ersten spektakulären Showdown kom-
re Regeln für Online-Inhalte – was illegal ist, wachen soll. „Vor der Einberufung dieses Ra- sen sie einmal jährlich eine Risikobewertung men.Allerdings versucht auch Musk,die Wo-
muss runtergenommen werden. Das gilt tes werden keine größeren Inhaltsentschei- vorlegen und gegebenenfalls Gegenmaß- gen zu glätten. Twitter dürfe kein „Ort des
auch für Twitter.“ dungen oder Account-Wiederherstellungen nahmen vorschlagen. Diese Berichte werden Grauens“ werden, wo ohne Konsequenzen
Probleme sieht Schwab allerdings bei ge- getroffen“, schreibt Musk. von der EU-Kommission und Außenstehen- alles gesagt werden könne, schrieb er in
fährlichen, aber nicht illegalen Inhalten wie Andreas Schwab ist auch überzeugt, dass den geprüft. Außerdem sollen Forscher Zu- einem offenen Brief an Anzeigenkunden.
Fake-News. Er erinnert daran, dass Donald der US-Geschäftsmann Twitter allein aus gang zu Daten bekommen, die etwa bestim- Der Dienst müsse „warm und einladend für
Trump von Twitter gesperrt wurde, weil die- kommerziellen Gründen nicht „zu einem men, was Nutzer in ihrem Newsfeed als alle“ sein.

Schwedenrätsel Sudoku
brit. eine der Witwe griech. altrö- Haupt- zum Winter- afrik. Mahl- schwed. MITTEL
Adels- rühmen Kleinen von John Rhein- Sagen- mischer stadt in Haus ge- Saug- sportort Rund- rück- Stimm- Asien-
rang Sunda- Lennon Zufluss held Quellgott Nord- hörender wurm in Slo- platz- stand abgabe forscher
(Herzog) inseln (Yoko)
Vorsilbe:
afrika Platz wenien
amerik.
siedlung † 1952
1 7 6 2
früherer naturnah süddt.: Jazz- bayer.:
Lanzen- Wald- Berg-
reiter Szenenfolge
(Bühne)
schlucht pianist
(Count) † kuppe 6 5
massiv, nord.
Tele- kon- wild Schick-
Ungetüm fonat zentriert brausen sals- 9 8 1 3
4 Wursthaut göttin
dt. Stadt in
Optiker
(Carl) fleißig Fußhebel
Holstein
Fels-
9 5
† 1888 spalte 7
bibl.
Enterich Stadt am
Nieder-
Teil des
Rhein.
Sinn,
Ziel
japan.
Klei-
1 5 6 9 4
Berg Tür nach rhein, Schiefer- eines dungs-
draußen
ehem. Nordost-
in NRW gebirges
flacher
Tuns stück
4 6
Republik europäer, Stadt ugs.: Binnen- Name himmel-
am Gottes blau
in Ost- Balte
nigeria Rhein Stoß fracht-
kahn im A. T. (dicht.) 4 9 1 8
griech. Klub- dänische Angeh. See- franzö-
e. europ. manns- sischer
Hirten- jacke Nord- Völker- sprache: Männer- 2 3
gott milchig 1 seeinsel gruppe Eimer name
Nord- Schein-
männ-
liches (ost)wind
in der
hieb schüch-
tern Gewächs 7 8 3 6
Rind nordfrz.
Schweiz Stadt
Deck- besitz- Anfänge-
scharfe schicht eng- Pfad- Ein- anzei- rin auf
Kante Abk.: Eu-
lisch: finder schnitt gendes einem SCHWER
roparecht
Süden (engl.) 5 im Vers Fürwort Gebiet

dosieren
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Ab- kräfti- starker
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3 4 7
schreib- gen
2 zettel faden

Vater Gesetz, griech. ge- 8 2

der Ne- Sitte, Göttin färbtes
Ordnung d. Acker- Haar-
reiden (Philos.) baus büschel 5 9 6
Kfz-Z. in ugs.:
Alderney längere hohem Stadtteil ugs.: kräftig Rausch-
(brit. Ka-
nalinsel)
Fahrt
9 Grade von Köln über das wehen gift 9 8 5
Sammel- Stroh- Bewohner
AUFLÖSUNG DES LETZTEN RÄTSELS wort für
Nutz- unter- Rinn-
stein Zentral- 2 7 8
■ G■■ C ■M■ P ■ S ■ G■M■■ L ■■■■■K
■A U T O■OR I GAM I ■OS S A■AD E L N
tiere lage asiens 8
■ B R A N D T ■ X ■ G■ A RM■ T E L L U R ■ I be-
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klagen, spanisch:
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nisch: 6 4 1
D E I N■ E T U E D E ■C■B URG■DAGO E Abzugs- Klage- Haus also,
■ L ■G E J O H L E ■ ROMA ■O E S E L ■ E ■ 6 graben laute folglich
E N D O■ U■ D ■ NO E M■ S U H L ■ H■ T CM Verzie- Jagdhund, 7 3 1
■■U■AR I E■K■ Z OL A■H■S Y NOD E Frauen- Reife-
prüfung
rung treibt dem
■ K E P L E R ■W E G A ■ E ■ M U R A D ■ T ■ N name Kfz-Z. Jäger die
■ U R F T ■ A P E R O■MO N A T ■M■ B A K U
■BRA E UNE N■NE UN■ I ■KORA L L E
(Kurzw.)
Guernsey Beute zu 5 9
größte
K U E HN■ E RD I G■N■ I N T U S ■N■ E■ Insel der Mosel-
■ S ■ L A E R M E N ■ K I MM E ■ L ■ MA Z I S
■K R A N■M■K A T A L A N E
Inneren
Hebriden
Zufluss 8 4 3
T A E L ■ N U B UK ■ X ■M■ A Zwei- Ab-
■■ L ODE N■T ■D I S P UT kampf- zeichen sehr
am Pfer- groß
WE I T A B■ E T U I ■ T A F T
■M■ T U S C H E ■ C H A N E L
sportler dekopf 3 ®
Aktuelle Sudoku-Auflösung
■ S O E S T ■ E L C H■GOR E Donau- Vorsatz:
Zufluss Milliards-
Samenkorn (1-9) in Öster- tel einer sl2418-0593
3 7 5 2 9 4 8 1 6 1 4 6 3 5 9 2 8 7
reich Einheit 1 9 2 8 6 7 3 5 4 9 7 3 2 4 8 5 1 6
6 8 4 1 5 3 2 7 9 5 2 8 6 7 1 3 9 4
2 3 1 5 4 9 7 6 8 6 5 1 9 8 4 7 2 3
1 2 3 4 5 6 7 8 9 Unter allen Anrufern, die die richtige Lösung wussten, verlosen wir am Ende der Woche 8 4 9 6 7 1 5 3 2 4 9 2 7 6 3 8 5 1
einen Einkaufsgutschein im Wert von 100 Euro. 7 5 6 3 8 2 9 4 1 8 3 7 5 1 2 4 6 9
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Tipps
Solo für Weiss: To-
desengel
^^^ ZDF, 20.15
Gunnar Fuss. D 2022. Krimi-
nalfilm mit Anna Maria Mü-
he, Camill Jammal, Peter
Jordan. Nora Weiss und ihr
neuer Kollege Ben Salawi
ermitteln im Fall des ermor-
deten Lübecker Psycholo-
gie-Professors Peter Mar-
quart. Eine Spur führt sie zu
der 16-jährigen Schülerin
Jessica, die über eine eige-
ne kostenpflichtige Websi-
te freizügige Bilder und Vi-
deos von sich postet. Kurz
darauf wird ein Kita-Leiter
ermordet. Es stellt sich her-
aus, dass er Kontakt zu Jes-
sica hatte. 90 Min.
Eine Leiche zum
Dessert
^^^ Arte, 20.15
Robert Moore. USA 1976.
Krimikomödie mit Eileen
Brennan, Truman Capote,
James Coco. Der exzentri-
sche Millionär Twain lockt
die fünf berühmtesten De-
tektive der Welt zu einem
Dinner in sein Landhaus.
Dort eröffnet er seinen Gäs-
ten, um Mitternacht werde
es einen Mord geben, Tä-
ter und Opfer säßen an der
gemeinsamen Tafel. Für
die Aufklärung des Verbre-
chens verspricht er eine Mil-
lion Dollar. Kaum hat er sich
zurückgezogen, beginnt ein
makabres Spiel. 90 Min.
Auf der Jagd
^^^ Kabel 1, 20.15
Stuart Baird. USA 1998.
Actionthriller mit Tom-
my Lee Jones, Wesley
Snipes, Joe Pantoliano.
Sam Gerard, erfahrener Lei-
ter eines Fahndungstrupps
des U.S. Marshalbüros,
ist bekannt für die Hartnä-
ckigkeit, mit der er flüchti-
ge Verbrecher jagt. Er wird
auf den Ex-CIA-Agenten
Mark Sheridan angesetzt,
der zwei kaltblütige Mor-
de begangen haben soll und
während eines Gefangen-
entransports fliehen konn-
te. Während der gnadenlo-
sen Jagd kommen Gerard
allmählich Zweifel an She-
ridans Schuld. 170 Min.
Tipps
Mord im Orientex-
press
^^^ 3 Sat, 20.15
Sidney Lumet. USA/GB
1974. Kriminalfilm mit Al-
bert Finney, Lauren Ba-
call, Ingrid Bergman. Der
belgische Detektiv Hercu-
le Poirot reist im Orientex-
press von Istanbul nach Pa-
ris. Eine Schneeverwehung
blockiert nachts den Eilzug.
Den Detektiv irritiert das
Stöhnen, das er aus dem
benachbarten Schlafwagen-
abteil hört. Am Morgen fin-
det man dort einen Toten,
durch Messerstiche umge-
bracht. 120 Min.
Beetlejuice
^^^ Kabel 1, 20.15
Tim Burton. USA 1988. Ko-
mödie mit Michael Keaton,
Winona Ryder, Alec Baldwin.
Das Sterben ist viel schwie-
riger als angenommen. Dies
müssen Adam und Barbara
nach ihrem Ableben erfah-
ren. Sie haben für die nächs-
ten 120 Jahre in ihrem alten
Haus als Geister zu verblei-
ben. Dies wird zur Qual, als
die neuen Mieter ihre altes
Haus verschandeln. Mit Hil-
fe des Bio-Exorzisten Beet-
lejuice wollen sie die Leu-
te vertreiben, merken aber
bald, dass ihr Helfer die
noch grössere Plage ist. –
Die schräge Horrorkomödie
von Tim Burton bekam ei-
nen Oscar für das beste Ma-
ke-up. 115 Min.
Philadelphia
^^^ ZDF, 0.15
Jonathan Demme. USA
1993. Drama mit Tom
Hanks, Denzel Washington,
Jason Robards. Andrew
Beckett ist in einer renom-
mierten Anwaltskanzlei in
Philadelphia beschäftigt.
Als seine Arbeitgeber erfah-
ren, dass er homosexuell
und HIV-positiv ist, wird er
mit einer fadenscheinigen
Begründung entlassen. Nur
mit Mühe gelingt es An-
drew, seinen Kollegen Joe
Miller dazu zu überreden,
ihn vor Gericht zu vertre-
ten und einen harten und
langen Kampf gegen Diskri-
minierung und Intoleranz
aufzunehmen. 115 Min.
Das Fernsehprogramm am Montag
ARD
5.30 ZDF-MoMa 9.00 Tages-
schau 9.05 Live nach Neun.
Magazin 9.55 Tagesschau 10.00
Evangelischer Gottesdienst zum
Reformationsfest 11.00 Tages-
schau 11.15 Wer weiß denn so-
was?. Show. Zu Gast: Jürgen von
der Lippe, Meltem Kaptan 12.00
Tagesschau 12.15 ARD-Buffet
13.00 ARD-Mittagsmagazin
14.00 J I Tagesschau
14.10 B J Rote Rosen
15.00 J I Tagesschau
15.10 B J Sturm der Liebe
16.00 J I Tagesschau
16.10 B J Morden im Norden
17.00 J I Tagesschau
17.15 J Brisant Magazin
18.00 J Wer weiß denn sowas?
18.50 B J I Großstadtrevier
19.45 B J Wissen
19.50 J Wetter vor acht
19.55 B J Wirtschaft vor acht
20.00 J I Tagesschau
20.15 Dokumentation
Trump, Biden, meine US-Familie
und ich
Als US-Präsident polarisiert
Donald Trump (o.) Amerika. Der
Riss geht durch Familien und
Freundeskreise. Ingo Zamperoni
hat sich umgehört.
20.15 B J I Trump, Biden,
meine US-Familie und ich
21.00 B J I Hart aber fair
22.15 J I Tagesthemen
22.50 B J I Trumps Erbe(n)
23.35 B J I Das Massaker
im Arnsberger Wald
0.20 Tagesschau
0.25 B J I Polizeiruf 110:
Hexen brennen Kriminal-
film, D 2022. Mit Claudia
Michelsen
VOX
12.00 Shopping Queen 13.00
Zwischen Tüll und Tränen 14.00
Mein Kind, dein Kind 15.00
Shopping Queen 16.00 Guidos
Deko Queen 17.00 Zwischen
Tüll und Tränen 18.00 First
Dates – Ein Tisch für zwei 19.00
Das perfekte Dinner. Doku-Soap
20.13 #VOXStimme 20.15 Zum
Schwarzwälder Hirsch. Doku-
Soap 22.15 Alles auf Anfang
23.20 Goodbye Deutschland!
0.20 vox nachrichten
^^^ sehr gut ^^^ gut ^^^ mäßig Ihre Sonderzeichenerklärung: ^ Spielfilm G Zweikanalton A Schwarz-Weiß I Stereo J Untertitel für Hörgeschädigte B High-Definition-TV C Dolby Surround
Das Fernsehprogramm am Dienstag
ARD
5.30 ZDF-Morgenmagazin 9.00
Tagess. 9.05 Live nach Neun
9.55 Tagess. 10.00 Katholischer
Gottesdienst zu Allerheiligen.
Sprecher: Kardinal Reinhard
Marx. Mit: Robert Grasl 11.00
Tagesschau 11.15 Wer weiß denn
sowas? 12.00 Tagesschau 12.15
ARD-Buffet. Magazin 13.00
ARD-MiMa
14.00 J I Tagesschau
14.10 B J Rote Rosen
15.00 J I Tagesschau
15.10 B J Sturm der Liebe
16.00 J I Tagesschau
16.10 B J Morden im Norden
17.00 J I Tagesschau
17.15 J Brisant Magazin
18.00 J Wer weiß denn sowas?
18.50 B J I WaPo Bodensee
19.45 B J I Wissen / Wetter
19.55 B J I Wirtschaft
vor acht Magazin
20.00 J I Tagesschau
20.15 Anwaltsserie
Die Kanzlei
Anwalt Markus Gellert (Herbert
Knaup, mit Sabine Postel) muss
seinen Freund, den Dönerladen-
besitzer Galip, verteidigen. Er
wurde wegen Mordverdachts in
Haft genommen.
20.15 B J I Die Kanzlei Fehl-
farben. Anwaltsserie
21.00 B J I In aller Freund-
schaft Arztserie
21.45 B J I Report München
22.15 J I Tagesthemen
22.50 B J I Kampf ums Kli-
ma Dokumentation
23.35 B J I Einsamer Tod –
Wenn der Staat beerdigen
muss Dokumentation
0.05 J I Tagesschau
VOX
12.00 Shopping Queen 13.00
Zwischen Tüll und Tränen 14.00
Mein Kind, dein Kind 15.00
Shopping Queen 16.00 Guidos
Deko Queen 17.00 Zwischen Tüll
und Tränen 18.00 First Dates
19.00 Das perfekte Dinner 20.15
Hot oder Schrott – Die Alles-
tester. Doku-Soap. U.a.: „Quick
Shower Cabin“ 22.15 Hot oder
Schrott – Die Allestester 23.15
Hot oder Schrott – Die Allestes-
ter 0.15 Medical Detectives
^^^ sehr gut ^^^ gut ^^^ mäßig Ihre Sonderzeichenerklärung: ^ Spielfilm G Zweikanalton A Schwarz-Weiß I Stereo J Untertitel für Hörgeschädigte B High-Definition-TV C Dolby Surround
ZDF
5.30 ZDF-MoMa 9.00 heute
Xpress 9.05 Volle Kanne – Ser-
vice täglich. Magazin. Zu Gast:
Kilian Riedhof (Regisseur) 10.30
Notruf Hafenkante. Bärendienst.
Krimiserie. Mit Christian Tramitz
11.15 SOKO Stuttgart. Die Akte
Jo. Krimiserie 12.00 heute 12.10
drehscheibe. Magazin 13.00
ARD-MiMa. Mit Tagesschau
14.00 heute – in Deutschland
14.15 B Die Küchenschlacht
15.00 B J I heute Xpress
15.05 Bares für Rares
16.00 B J heute – in Europa
16.10 B Die Rosenheim-Cops
17.00 B J I heute / Wetter
17.10 B J hallo deutschland
17.45 B J I Leben ist mehr!
18.00 B J I SOKO Potsdam
In Therapie. Krimiserie
19.00 B J I heute
19.20 B J I Wetter
19.25 B J I WISO Magazin
0.15 Dokumentarfilm
Unter uns Frauen –
Geburt in Megendi
Huluager (o.) erwartet ihr viertes
Kind. Allen Ratschlägen zum
Trotz möchte sie zu Hause ge-
bären. Bei der Geburt kommt es
jedoch zu Komplikationen.
20.15 B J I Solo für Weiss:
Todesengel Kriminalfilm,
D 2022. Mit A. M. Mühe
21.45 B J I heute journal
22.15 C B J I Vigil – Tod
auf hoher See Krimiserie
23.10 C B J I Vigil – Tod
auf hoher See Krimiserie
0.00 B heute journal update
0.15 B J I Unter uns Frau-
en – Geburt in Megendi
Dokufilm, ETH/D/CH 21
Kabel 1
5.20 Achtung Kontrolle! Wir
kümmern uns drum 6.20 Hawaii
Five-0 11.05 Navy CIS 15.50
News 16.00 The Mentalist 16.55
Abenteuer Leben täglich 17.55
Mein Lokal, Dein Lokal 18.55
Achtung Kontrolle! 20.15 ^ Auf
der Jagd. Actionthriller, USA
1998. Mit Tommy Lee Jones
23.05 ^ Alarmstufe: Rot 2.
Actionfilm, USA 1995 1.00 ^
Steven Seagal – Mercenary. Ac-
tionfilm, USA/ARU/SA 2006
ZDF
5.30 ZDF-Morgenmagazin 9.00
heute Xpress 9.05 Volle Kanne.
Magazin 10.30 Notruf Hafen-
kante. Schlaf, Kindchen, schlaf.
Krimiserie. Mit Christian Tramitz
11.15 SOKO Stuttgart. Spielfeld
des Todes. Krimiserie. Mit Astrid
M. Fünderich 12.00 heute 12.10
drehscheibe. Magazin 13.00
ARD-MiMa. Mit Tagesschau
14.00 heute – in Deutschland
14.15 B Die Küchenschlacht
15.00 B J I heute Xpress
15.05 Bares für Rares
16.00 B J heute – in Europa
16.10 Die Rosenheim-Cops
17.00 B J I heute
17.10 B J hallo deutschland
17.45 B J I Lesch sieht
Schwartz Talkshow
18.00 B J I SOKO Köln
19.00 B J I heute
19.20 B J I Wetter
19.25 B Die Rosenheim-Cops
18.00 Krimiserie
SOKO Köln
Lutz Kellermann, Verschwö-
rungsideologe, wird erschlagen.
Einer seiner engsten Mitarbeiter,
Nico Gunz (Vincent Krüger), ist
der Überzeugung, „das System“
habe Kellermann ermordet.
20.15 B J I Die Wahrheit
über unsere Landwirt-
schaft Dokumentation
21.00 B J I frontal Magazin
21.45 B J I heute journal
22.15 B J I 333 Meter
Hausflur – Leben in der
„Langen Lene“
22.45 B J I Markus Lanz
0.00 B heute journal update
0.15 ^ B J I Philadelphia
Drama, USA 1993
Kabel 1
13.15 ^ Zwei wie Pech und
Schwefel. Actionkomödie, I/E
1974 15.25 News 15.35 ^ Vier
Fäuste für ein Halleluja. Western-
komödie, I 1971 18.00 ^ Zwei
Asse trumpfen auf. Actionkomö-
die, I/USA 1981 20.15 ^ Beetle-
juice. Komödie, USA 1988 22.10
^ Gremlins – Kleine Monster.
Horrorkomödie, USA 1984 0.15
^ Gremlins II – Die Rückkehr der
kleinen Monster. Gruselkomödie,
USA 1990
SWR
8.00 Panda, Gorilla & Co. 8.50
In aller Freundschaft – Die
Krankenschwestern 9.40 In aller
Freundschaft 10.25 Treffpunkt
10.55 Planet Wissen. Magazin.
Wintergemüse – Vielseitig, ge-
sund, unterschätzt 11.55 Panda,
Gorilla & Co. 12.40 Familien-
Kochduell 13.32 Eisenbahn-
Romantik. Dokumentationsreihe
14.05 C B J I Meister des
Alltags Show
14.35 B J I Stadt – Land –
Quiz Show
15.20 B J I Brisant
16.00 J I SWR Aktuell BW
16.05 J Kaffee oder Tee
17.00 J I SWR Aktuell BW
17.05 J Kaffee oder Tee
18.00 J I SWR Aktuell BW
18.15 J I Mensch Leute
18.45 J I Landesschau BW
19.30 J I SWR Aktuell BW
20.00 B J I Tagesschau
20.15 Krimiserie
Höllgrund
In einem Dorf im Schwarzwald
kommt es zu mysteriösen To-
desfällen. Die Dorfpolizistin Tan-
ja (Lou Strenger) findet heraus,
dass der Landarzt Fabian in die
Mordserie verstrickt ist.
20.15 B J I Höllgrund
Der gute Doktor
20.45 B J I Höllgrund Immer
Ärger mit Irmi / Sonntags
im Wald / Hausbesuche.
Krimiserie
22.25 J I SWR Aktuell B-W
22.40 C B J I Sag die
Wahrheit Rateshow
23.10 C Meister des Alltags
23.40 B J I Gefragt – Gejagt
0.25 B J Stadt – Land – Quiz
HR
17.00 hallo hessen 17.45 hes-
senschau 17.55 hessenschau
Sport 18.00 Maintower 18.25
Brisant 18.45 Die Ratgeber 19.15
alle wetter 19.30 hessenschau
19.58 hessenschauwetter 20.00
Tagess 20.15 Tobis Städtetrip
21.00 Läden mit Geschichte –
Die Rettung des historischen
Lissabon 21.30 hessenschau
21.45 Tatort: Blut. Kriminalfilm,
D 2018 23.15 heimspiel! 0.00
Das hr Comedy Festival
SWR
7.05 Himmel auf Erden 7.50
Handwerkskunst! 8.35 Garmi-
scher Bergspitzen. TV-Komödie,
D 2010 10.05 Vom Mont Blanc
ans Mittelmeer – Die französi-
schen Alpen 11.35 Alpenjuwe-
len – Zu Fuß von der Zugspitze
nach Bozen 12.20 Herbst auf
dem Land 13.50 Herbstgenüsse
in der Küche. Dokumentation
14.15 B J Süßer Südwesten –
Verführung auf die feine
Art Dokufilm, D 2017
15.45 B J I Der Pfälzerwald
16.30 J I Sagenhaft
18.00 J I SWR Aktuell BW
18.05 B J Eine Reise durch
den Herbst
18.15 J I natürlich! Magazin
18.15 J I Genuss mit Zukunft
18.30 B J Harald Schmidt
19.00 B J Verrückt nach Vinyl
19.45 J I SWR Aktuell BW
20.00 B J I Tagesschau
20.15 Krimiserie
Höllgrund
Die Dorfgemeinschaft erkennt,
wer hinter all den Morden steckt
und geht auf tödliche Jagd. Po-
lizistin Tanja (Lou Strenger) kon-
frontiert Fabian. Er muss sich für
eine Seite entscheiden
20.15 B J I Höllgrund
Mutterliebe. Krimiserie
20.40 B J I Höllgrund Unser
Chor / Der Sheriff / Gute
alte Traditionen
22.15 J I SWR Aktuell BW
22.30 B J I Hannes und
der Bürgermeister Show
23.00 B J Comedy vom Rhein
23.30 B J I Die Carolin-
Kebekus-Show
0.15 B J Alfons und Gäste
HR
18.00 Maintower 18.25 Brisant
18.45 Die Ratgeber 19.15 alle
wetter 19.30 hessenschau 19.58
wetter 20.00 Tagess. 20.15 Fran-
ziskas Bauernhof mitten im Dorf
21.00 Riesling in Gefahr – Eine
Winzerin trotzt dem Klimawandel
21.45 Herkules 22.15 hessen-
schau 22.30 The Pier – Die
fremde Seite der Liebe 23.15 The
Pier – Die fremde Seite der Lie-
be. Ein geteiltes Leben 0.00 ^ In
den Gängen. Romanze, D 2018
Fernsehen
BR
8.40 Tele-Gym. Magazin 8.55
Panoramabilder / Bergwetter
9.10 Leopard, Seebär & Co..
Reportagereihe 10.00 Panda, Go-
rilla & Co.. Reportagereihe 10.50
Welt der Tiere 11.20 Eisenbahn-
Romantik 11.50 Wildes Skandi-
navien 12.35 Quizduell – Olymp.
Show 13.25 Gefragt – Gejagt.
Show
14.10 J I Aktiv und gesund
14.40 J I Elefant, Tiger & Co.
Reportagereihe
15.30 J I Schnittgut
16.00 J I BR24
16.15 J I Wir in Bayern
17.30 Frankenschau aktuell /
Schwaben & Altb. aktuell
18.00 J I Abendschau Mag.
18.30 J I BR24
19.00 J I Unkraut
19.30 J Dahoam is Dahoam
Das große Wiedersehen
20.00 J I Tagesschau
20.15 Reportagereihe
Landfrauenküche
Der „Käthe-Hof“ in Riedenburg
in der bayrischen Rhön liegt im
Naturschutzgebiet „Schwarze
Berge“. Dort lebt die heutige
Gastgeberin Carolin Detsch
(Foto) mit ihrer Familie.
20.15 J I Landfrauenküche
Reportagereihe. Carolin
Detsch aus Unterfranken
21.00 J I Bayern erleben –
Die Reportage Bayerische
Spukgeschichten
21.45 J I BR24
22.00 J I Lebenslinien
22.45 ^ I Leo und Claire Dra-
ma, D 2001. Mit Michael
Degen, Franziska Petri
0.20 J I Die Akte Habsburg
Arte
16.55 Ein Traum von Baum 17.50
Thailand – Ein Fest der Farben.
Dokureihe. Der Norden / Der
Süden 19.20 Arte Journal 19.40
Re:. Reportagereihe 20.15 ^
Eine Leiche zum Dessert. Krimi-
komödie, USA 1976. Mit Eileen
Brennan. Regie: Robert Moore
21.45 ^ Bis zum Ellenbogen.
Komödie, D 2007 23.10 ^ Bacu-
rau. Sci-Fi-Film, BRA/F 2019 1.15
Square für Künstler 1.40 Leben
mit Vulkanen
BR
7.35 Panoramabilder / Bergwet-
ter 8.40 Tele-Gym 8.55 Panora-
mabilder / Bergwetter 9.10 Stol-
perstein. Reportagereihe 9.40
Habsburgs Adel 10.25 Habs-
burgs Adel 11.10 Habsburgs
Adel 11.55 Habsburgs Adel
12.40 Otto – Bayerns Schatten-
könig 13.25 Unter Königstreuen.
Dokumentation
14.10 J Theodor Hierneis oder:
wie man ehem. Hofkoch
wird Dokumentarfilm, D
1973. Mit W. Sedlmayr
15.30 I Sternstunden-Bilanz
Einsatz und Erfolg
16.00 J I BR24
16.15 J I Wir in Bayern
17.45 J I Gipfeltreffen
18.30 J I BR24
18.45 J I Die Fuchsflüsterin
19.30 J Dahoam is Dahoam
Der Pudding-Papa. Soap
20.00 J I Tagesschau
20.15 Komödie
Der Brandner Kaspar und das
ewig’ Leben
Der Tod (Toni Berger, l.), der
Boandlkramer, kommt, um den
Brandner Kaspar (Fritz Straßner)
zu holen. Doch der gewitzte
Alte überlistet ihn.
20.15 J Der Brandner Kaspar
und das ewig’ Leben
Komödie
22.05 J I BR24
22.20 ^ J I Räuber Kneißl
Drama, D 2008. Mit
Maximilian Brückner
0.10 I Bayreuth Baroque
Opera Festival 2022
Galakonzert mit Julia
Lezhneva, D 2022. Regie:
Olivier Simonnet
Arte
17.05 Die fabelhafte Welt der
Schweine 17.50 Thailand – Ein
Fest der Farben 18.35 Affen
in Thailand 19.20 Arte Journal
19.40 Re: 20.15 Gefangen in
Putins Russland – Teenager als
Staatsfeinde. Dokumentarfilm,
FIN/KRO/N 2022 21.45 Syrien –
Russlands Testlabor? 22.40 Die
Kryptoqueen – Der große One-
coin Betrug. Dokumentarfilm, D
2022 0.15 Philosophie 0.40 Mit
offenen Karten. Magazin
MDR
8.35 Zugvogel am Sund. TV-
Drama, DDR 1979 9.55 ^ Die
Geschichte von der Gänseprin-
zessin und ihrem treuen Pferd
Falada. Märchenfilm, DDR 1989.
Mit Dana Morávková 11.15 Mit-
teldeutschland von oben 12.45
Über Tokio in den Westen 13.30
Oh, diese Tante. TV-Komödie,
DDR 1978. Mit Agnes Kraus
15.05 J Alma schafft alle TV-
Komödie, DDR 1980
16.25 B J I MDR aktuell
16.30 B J I Elefant, Tiger &
Co. – Spezial
18.00 B J I MDR aktuell
18.05 B J I Die kleinen
Schwestern von Karlsbad
Dokumentation
18.50 B J I Wetter für 3
18.54 B J I Sandmännchen
19.00 B J I MDR Regional
19.30 B J I MDR aktuell
19.50 B J I Mach dich ran!
20.15 Krimiserie
ZERV – Zeit der Abrechnung
Beckmann (Henriette Hölzel),
die vom Krankenbett aus
arbeitet, findet heraus, dass
Schuberts Vater tatsächlich in
Waffentransporte zwischen Ost
und West verwickelt war.
20.15 B J I ZERV – Zeit der
Abrechnung Krimiserie
21.05 B J I ZERV – Zeit der
Abrechnung Krimiserie
21.55 B J ZERV – Zeit der Ab-
rechnung Über Grenzen
22.40 B J I MDR aktuell
22.45 B J I Spuk – Leben
mit dem Unheimlichen
23.30 ^ Lady Frankenstein
Horrorfilm, I 1971
1.00 B J I ZERV
3 Sat
17.00 Die Kapverden 17.45 Thai-
lands faszinierende Inselwelt.
Dokumentation 18.30 nano
19.00 heute 19.18 Wetter 19.20
Kulturzeit 20.00 Tagess. 20.15
Bergseen in Kärnten – Juwele
der Alpen. Dokumentation 21.05
Vom Zauber der Berge – Kärn-
tens faszinierende Alpenwelt.
Dokumentation 22.00 ZIB 2
22.25 Heimat: Eine deutsche
Chronik. Familiensaga 0.20 Kalt-
start im Klassenzimmer
MDR
7.10 Rote Rosen 8.00 Sturm der
Liebe 8.50 In aller Freundschaft
9.40 In aller Freundschaft – Die
jungen Ärzte 10.30 Elefant, Tiger
& Co. 10.55 MDR aktuell 11.00
MDR um elf 11.45 In aller Freund-
schaft 12.30 Die Geierwally. TV-
Drama, A/D 2005. Mit Christine
Neubauer. Regie: Peter Sämann
13.58 MDR aktuell
14.00 B J I MDR um zwei
14.25 J I Elefant, Tiger & Co.
Reportagereihe
15.15 B J I Gefragt – Gejagt
16.00 B J I MDR um vier
16.30 B J I MDR um vier
17.00 B J I MDR um vier
17.45 J MDR aktuell
18.05 B J I Wetter für 3
18.10 B J I Brisant
18.54 B Unser Sandmännchen
19.00 B J I MDR Regional
19.30 B J I MDR aktuell
19.50 B J I Einfach genial
20.15 Magazin
Umschau
Ana Plasencia gibt Tipps für Ver-
braucher im Umgang mit Geld,
Gesetzen und Behörden. Auch
unlautere Wirtschaftspraktiken
und soziale Probleme werden in
der Sendung thematisiert.
20.15 B J I Umschau
21.00 B J I Karpfenland
Dokumentation. Die Lau-
sitz und ihre Fischer
21.45 B J I MDR aktuell
22.10 B J I Umgewendet –
Schule nach dem Mauer-
fall Dokumentation
22.55 J A Polizeiruf 110
23.50 B J I Großstadtrevier
Der falsche Polizist
0.40 B J I Umschau
3 Sat
15.45 Eisenbahn-Romantik.
Dokumentationsreihe. U.a.:
Big Boy – Auf den Spuren der
Transkontinentalen Eisenbahn /
Peloponnes – Schmalspur-
bahnen zwischen Meer und
Olivenhainen / Von Porto entlang
des Douros 20.15 ^ Mord im
Orientexpress. Kriminalfilm,
USA/GB 1974. Mit Albert Finney
22.15 Eisenbahn-Romantik 0.20
^ Mord im Orientexpress. Krimi-
nalfilm, USA/GB 1974
Sat.1
5.30 Klimaheldinnen – Das
Nachhaltigkeitsmagazin 5.30
Sat-1-Frühstücksfernsehen.
Magazin. Moderation: Karen
Heinrichs, Christian Wackert
10.00 Britt – Der Talk. Talkshow
11.00 Doppelt kocht besser.
Show 12.00 Auf Streife – Die
Spezialisten. Doku-Soap 13.00
Auf Streife – Berlin
14.00 B Auf Streife Frau erhält
beängstigende Drohbriefe
15.00 B Klinik am Südring
16.00 B Britt – Der Talk Talk-
show. Kind oder Karriere?
17.00 B Lenßen übernimmt
17.30 B Lenßen übernimmt
18.00 B Doppelt kocht besser
Show. Halloween: Kürbis-
gratin mit Marshmallow
und Blutfinger
19.00 B Mein Mann kann Show
19.55 NextIn Business Magazin
19.55 B Sat-1-Nachrichten
20.15 Doku-Soap
Hochzeit auf den ersten Blick
Hochzeit mit Happy-End?
Im Barockschloss Rammenau
trifft Oliver auf seine Braut Mi-
chaela. Die Stimmung bei Nadi-
ne und Christoph in Amsterdam
wird immer angespannter.
20.15 B J Hochzeit auf den
ersten Blick Doku-Soap
23.05 B J Hochzeit auf
den ersten Blick Doku-
Soap. Die spannendsten
TV-Momente
0.05 B J Hochzeit auf den
ersten Blick Doku-Soap
1.10 B J Julia Leischik
sucht: Bitte melde Dich
2.00 B J Julia Leischik
sucht: Bitte melde Dich
Kinderkanal
15.00 Eine lausige Hexe 15.55
Bibi Blocksberg 17.10 Bibi
Blocksberg 18.00 Ein Fall für
die Erdmännchen 18.10 Anima-
nimals 18.15 Der kleine Drache
Kokosnuss 18.40 Maari – Aben-
teuer am Riff 18.47 Baumhaus
18.50 Sandmann 19.00 Robin
Hood – Schlitzohr von Sherwood
19.25 Wissen macht Ah! 19.50
logo! 20.00 KiKA Live 20.10
Die Mädchen-WG – Wir in Wien
20.35 Die Mädchen-WG
Sat.1
5.30 Sat-1-Frühstücksfernsehen.
Magazin. Moderation: Karen
Heinrichs, Christian Wackert
10.00 Britt – Der Talk. Talkshow.
Kind oder Karriere? – zwischen
Wlan und Windeln 11.00 Doppelt
kocht besser. Show 12.00 Auf
Streife – Die Spezialisten. Doku-
Soap. In die Länge gezogen
13.00 Auf Streife – Berlin
14.00 B Auf Streife
15.00 B Klinik am Südring
Doku-Soap
16.00 B Britt – Der Talk
Dein Putzfimmel nervt
17.00 B Lenßen übernimmt
Plötzlich vor dem Nichts
17.30 B Lenßen übernimmt
Bestellter Rufmord
18.00 B Doppelt kocht besser
Show. Enchiladas mit
Bohnen-Mais-Salat
19.00 B Mein Mann kann Show
19.55 B Sat-1-Nachrichten
20.15 Krimiserie
Navy CIS
Der NCIS (Foto: S. Murray) Ermit-
telt gegen jugendliche Partygän-
ger, als eine Reihe von Einbrü-
chen verübt wird. Dann kommt
es zu einem weiteren Einbruch,
bei dem es einen Toten gibt.
20.15 B J Navy CIS Das freche
Mädchen. Krimiserie
21.15 B J Navy CIS: L.A.
Die Miliz. Krimiserie
22.15 B J Navy CIS Der Neu-
start. Krimiserie
23.15 B Bull Die Diana-Affäre
Serie. Mit Y. Martinez
0.10 B Bull Der Preis des Le-
bens. Krimiserie
1.05 B J Navy CIS Das freche
Mädchen. Krimiserie
Kinderkanal
16.35 Miss Moon 16.50 Shera-
zade – Geschichten aus 1001
Nacht 17.35 Mumintal 18.00
Ein Fall für die Erdmännchen
18.10 Animanimals 18.15 Der
kleine Drache Kokosnuss 18.40
Maari – Abenteuer am Riff 18.47
Baumhaus 18.50 Sandmann
19.00 Robin Hood – Schlitzohr
von Sherwood 19.25 pur+. Maga-
zin 19.50 logo! 20.00 KiKA Live
20.10 Die Mädchen-WG – Wir in
Wien 20.35 Die Mädchen-WG
Nummer 252 · Montag, 31. Oktober 2022
RTL
5.15 CSI: New York 6.00 Punkt
6 7.00 Punkt 7. Magazin 8.00
Punkt 8. Magazin 9.00 GZSZ
9.30 Unter uns 10.00 Ulrich
Wetzel – Das Strafgericht. Doku-
Soap. Schlecht bezahlt und ab-
serviert 11.00 Barbara Salesch –
Das Strafgericht. Doku-Soap.
Junge Frau fällt auf dubiose
Clique rein 12.00 Punkt 12
15.00 B I Barbara Salesch –
Das Strafgericht
16.00 B I Ulrich Wetzel – Das
Strafgericht Doku-Soap
17.00 B I RTL Aktuell
17.07 B I Explosiv Stories
17.30 I Unter uns Daily Soap
18.00 B I Explosiv – Magazin
18.30 B I Exclusiv –
Das Star-Magazin
18.45 I RTL Aktuell
19.03 I RTL Aktuell – Wetter
19.05 I Alles was zählt Soap
19.40 I GZSZ Daily-Soap
20.15 Doku-Soap
Bauer sucht Frau
Inka Bause (o.) begleitet u.a. den
Viehwirt Theo, der schon sein
Leben lang in der Eifel lebt und
arbeitet. Wenn er sich mal nicht
um seine 155 Rinder kümmert,
tanzt er mit Begeisterung.
20.15 B I Bauer sucht Frau
Doku-Soap. Moderation:
Inka Bause
22.15 B I RTL Direkt Modera-
tion: Pinar Atalay
22.35 B Extra – Das RTL
Magazin Moderation:
Nazan Eckes
23.25 B I Spiegel TV 0.00
B I RTL Nachtjournal
0.35 B I Die Alltagskämp-
fer – ÜberLeben in Dtl
RTL ZWEI
9.00 Frauentausch 10.55 Frauen-
tausch 12.55 Die Reimanns – Ein
außergewöhnliches Leben 13.55
Hartz und herzlich – Tag für
Tag Rostock 16.00 News 16.04
Wetter 16.05 Südklinik am Ring
17.05 SOS – Retter im Einsatz
18.05 Köln 50667 19.05 Berlin –
Tag & Nacht 20.15 Die Geissens
22.15 Naked Attraction – Dating
hautnah 23.20 Naked Attrac-
tion – Dating hautnah 0.20 Hartz
und herzlich. Dokureihe
RTL
6.00 Punkt 6. Magazin 7.00
Punkt 7. Magazin 8.00 Punkt 8.
Magazin 9.00 GZSZ 9.30 Unter
uns 10.00 Ulrich Wetzel – Das
Strafgericht. Doku-Soap.
Gerichtsvollzieherin bei Zwangs-
räumung niedergestochen 11.00
Barbara Salesch – Das Strafge-
richt 12.00 Punkt 12. Magazin.
Das RTL-Mittagsjournal
15.00 B I Barbara Salesch –
Das Strafgericht
16.00 B I Ulrich Wetzel –
Das Strafgericht
17.00 B I RTL Aktuell
17.07 B I Explosiv Stories
17.30 I Unter uns Daily Soap
18.00 B I Explosiv
18.30 B I Exclusiv
18.45 B I RTL Aktuell
19.03 I RTL Aktuell – Wetter
19.05 I Alles was zählt Soap
Mit Suri Abbassi
19.40 I GZSZ Daily-Soap
20.15 Doku-Soap
Bauer sucht Frau
Erst vor einem halben Jahr
übernahm der Nordfriese Tade
(25) den Hof von seinen Eltern.
Drei Kinder plant er mit seiner
Zukünftigen. Inka Bause (Foto)
moderiert die Sendung.
20.15 B I Bauer sucht Frau
Doku-Soap
22.15 B I RTL Direkt
22.35 B I Bauer sucht Frau –
Stallgeflüster
23.20 B I Extra Spezial –
Ralf, der Bauernreporter
0.00 B I RTL Nachtjournal
0.33 B I Wetter
0.35 B I Pompöös! Die fa-
belhafte Welt des Harald
Glööckler Doku-Soap
RTL ZWEI
6.15 Der Trödeltrupp. Doku-Soap
7.15 Der Trödeltrupp 9.15 Der
Trödeltrupp 11.20 Der Trödel-
trupp 13.15 Der Trödeltrupp
14.15 Der Trödeltrupp 16.15 Der
Trödeltrupp. Doku-Soap 18.15
Der Trödeltrupp. Doku-Soap.
Otto, Sükrü und Mauro bei Dieter
und Birgit 20.15 Der Trödeltrupp.
Doku-Soap. Reloaded 22.15 Der
Trödeltrupp – Fundstücke0.20
Autopsie – Mysteriöse Todesfäl-
le. Dokumentationsreihe
11
Pro 7
9.15 Scrubs – Die Anfänger.
Meine Melone / Mein Student /
Mein schlimmster Fall / Mein
alter Herr / Mein Freund, der
Chirurg / Mein größtes Opfer /
Meine Zweifel / Mein Held /
Mein letzter Tag / Mein Rundum-
schlag. Comedyserie. Mit Zach
Braff 13.50 Two and a Half Men.
Comedyserie
14.45 C B J Young Sheldon
Comedyserie
15.40 C B J The Big Bang
Theory Ein erfreulicher
Fehler / Der Proton-Er-
satz / Juckreiz im Gehirn.
Comedyserie. Mit Jim
Parsons
17.00 B taff Magazin
18.00 B Newstime
18.10 C B J Die Simpsons
Episode 666 / Gorilla
Ahoi! Zeichentrickserie
19.05 B Galileo Magazin
20.15 Dokumentation
ProSieben THEMA. Waffen für
den Frieden? Deutschland ...
Sorgen mehr Waffen wirklich
für mehr Frieden? Thilo Mischke
(o.) reist u. a. in die Ukraine und
taucht auch ein in die Welt der
Rüstungsindustrie.
20.15 B J ProSieben THEMA.
Waffen für den Frieden?
Deutschland rüstet auf
Dokumentation
22.20 B Die Job-Touristen: Wir
lernen jetzt was Richtiges
Show. Kandidaten: Bülent
Ceylan, Laura Karasek,
Riccardo Simonetti, Sandy
Mölling u.a.
0.30 B J ProSieben THEMA.
Waffen für den Frieden?
ZDF Neo
16.35 The Rookie 17.15 Monk
17.55 Monk 18.35 Waschen,
Schneiden, Leben! 19.20 Bares
für Rares. Magazin 20.15 Ins-
pector Barnaby: Das untote Dorf.
Kriminalfilm, GB 2016 21.45 In-
spector Barnaby: Mord in bester
Absicht. Kriminalfilm, GB 2017
23.15 Arctic Circle – Der unsicht-
bare Tod 23.55 Arctic Circle –
Der unsichtbare Tod 0.35 Glow
Up – Deutschlands nächster
Make-up-Star. Show
Pro 7
5.15 Scrubs – Die Anfänger 5.55
Two and a Half Men 6.40 The
Big Bang Theory 7.55 The Neigh-
borhood 9.15 Speechless 10.40
Scrubs. Mein Nachtdienst / Mein
Ticket nach Reno / Meine große
Klappe / Mein Kittel / Mein gro-
ßer Bruder / Mein erster Schritt /
Mein Pudding 13.50 The Big
Bang Theory
17.00 Newstime
17.10 B Joko gegen Klaas –
Das Duell um die Welt
Show. Mod.: Jeannine
Michaelsen. Warum knif-
felt Klaas mit Kannibalen?
Wieso will Joko ein Selfie
mit einem Meeresriesen?
Weshalb soll Klaas in
einer Felswand schlafen?
Heute jagen sich Joko
Winterscheidt und Klaas
Heufer-Umlauf wieder ge-
genseitig um den Globus.
20.15 Show
Joko & Klaas gegen ProSieben
Im Kampf gegen ihren Arbeit-
geber bekommen es die „Gladi-
atoren” Joko & Klaas (v.l.) mit
diesen Promis zu tun: Wincent
Weiss, Rick Kavanian, Alli
Neumann Simon Pearce.
20.15 B J Joko & Klaas gegen
ProSieben Show
23.10 B Late Night Berlin
Show. Zu Gast: Palina
Rojinski, Gang of Youths.
Moderation: Klaas Heufer-
Umlauf
0.20 B TV total Show. Mode-
ration: Sebastian Pufpaff
1.20 B J Joko & Klaas gegen
ProSieben Show
3.40 J Scrubs – Die Anfänger
ZDF Neo
16.20 ^ Kuck mal, wer da jetzt
spricht. Komödie, USA 1993
17.50 Sketch History. Show
18.15 Sketch History. Show
18.40 Sketch History. Show
19.00 Sketch History 19.25
Sketch History 19.50 Sketch His-
tory 20.15 ^ 2012. Sci-Fi-Film,
USA 2009. Mit John Cusack
22.40 ^ Vertical Limit – In größ-
ter Gefahr. Actionthriller, USA/D
2000. Mit Scott Glenn 0.30 ^
2012. Sci-Fi-Film, USA 2009
12 Nummer 252 · Montag, 31. Oktober 2022 Kultur
Nachtkritik Von Dorothee Schöpfer „Der Verschollene“ in Stuttgart

Sonntagabend in der Oper

„Der Liebestrank“
STUTTGART. Er würde ja gern richtig mitsin-
gen, aber Karl Rossmann fehlen die Worte
und die Melodie. Kein Wunder, er ist ja gera-
de erst angekommen im gelobten Land, in
Kafkaeske Roman „Der Verschollene“ ist der erste von
Franz Kafkas drei unvollendeten Romanen.
Max Brod veröffentlichte ihn 1927 posthum
unter dem Titel „Amerika“.

in Stuttgart
Von Susanne Benda
STUTTGART. Großartige musikalische Leis-
tungen prägen am Sonntagabend die Pre-
miere von Gaetano Donizettis Oper „L’elisir
d’amore („Der Liebestrank“) an der Staats-
oper Stuttgart. Claudia Muschio als Adina,
Björn Bürger als Belcore, Laia Vallés vom
Opernstudio als Gianetta,dazu Kai Kluge mit
einem sensationellen Rollendebüt als Ne-
morino: Den auch darstellerisch starken,
jungen Cast aus Stuttgarter Ensemblemit-
gliedern ergänzt spielfreudig Giulio Mastro-
totaro als Dulcamara. Michele Spotti bringt
mit dem Staatsorchester Stuttgart das
Gegeneinander von rhythmisch pointierten
Passagen und weit schwingenden Linien in
Donizettis Musik auf den Punkt.
Die Regie von Anika Rutkofsky ist eben-
falls stets dicht am Puls der Musik – und an
den emotionalen Befindlichkeiten des jun-
gen Liebespaares, bei dem, als es endlich auf
anrührende Weise zueinander findet, die
quirlige Komödie wirkungsvoll den Atem an-
hält. Warum das Ganze ausgerechnet in
einem Gewächshaus spielt und warum eine
komische Oper auch einen Hauch von Dysto-
pie haben kann, lesen Sie am Mittwoch in
unserer ausführlichen Kritik.
Nachgefragt
„Liebe kann auch
das er eigentlich gar nicht wollte. Die Eltern
haben ihn aus Europa verschifft, „ausgesetzt
wie eine Katze“, wird Karls Onkel später sa-
gen. Die amerikanische Nationalhymne, die
von der Freiheitsstatue mit dem gezückten
Schwert angestimmt wird, klingt also ziem-
lich unharmonisch, sobald Karl Rossmann
einstimmt. Ein Menetekel. Es wird ihm nicht
gut ergehen im Land der unbegrenzten Mög-
lichkeiten. Bis von ihm kaum mehr was übrig
ist und er nicht mehr Karl Rossmann, son-
dern „Zero“ ist. Ein Nichts und Niemand.
Das hört sich ziemlich düster an, und tat-
sächlich ist die Inszenierung von „Der Ver-
schollene“ bei aller Überdrehtheit, die zu-
weilen auf der Bühne des Alten Schauspiel-
hauses herrscht, die eher beklemmende
Wiedergabe eines Niedergangs in mehreren
Akten. Was nicht weiter erstaunlich ist, han-
delt es sich hier doch die Dramatisierung
eines Romanfragments von Franz Kafka. Der
1924 verstorbene Schriftsteller war selbst
nie in Amerika, hat aber viel über das Land
recherchiert. „Der Verschollene“, früher ver-
öffentlicht unter dem Titel „Amerika“,ist ein
Stoff, der im nächsten Jahr im Deutschabitur
geprüft wird und so auch Schülerinnen und
Schüler ins Theater ziehen soll.
Karl Rossmann, der mit 16 Jahren einen
Neuanfang in Amerika machen muss, ist ein
aufrechter Kerl. Ein biss-
Egal, wo der chen naiv, dem Alter ent-
junge Karl sprechend,aber durchaus
auch landet – in der Lage, sich zu weh-
ren und auf seinem Recht
überall meint zu bestehen. Aber egal,
man es
wo er auch landet – im
schlecht Haus seines Onkels, im
mit ihm.
Hotel Occidental, wo er
den Lift bedient, oder im
Theaterbilder
Podcast Das Alte Schauspielhaus bietet zu
seinem Kafka-Abend unter www.schauspiel-
buehnen.de zwei Podcasts: Susanne Schmitt
gestaltet eine Stückeinführung, und der
Im Alten Schauspielhaus ist Franz Kafkas Romanfragment Schauspieler Sebastian Faust liest in fünf
Folgen das erste Kapitel von Kafkas Roman
„Der Verschollene“ als Drama aufbereitet zu sehen. Nicht nur „Der Heizer“. Dieses wurde als eigenständi-
für Abiturienten ist es ein gewinnbringender Abend. ge Erzählung schon zu Lebzeiten des Autors
veröffentlicht.
Termine „Der Verschollene“ ist bis 3. De-
zember dienstags bis samstags um 20 Uhr;
am 5., 13. und 26. November um 16 Uhr;
am 28. November um 19 Uhr. Karten: 07 11 /
22 77 00 oder www.schauspielbuehnen.de. red
ter ihm wie in einem riesigen Bilderrahmen
auftauchen, dann aber höhnisch lachend da-
raus heraustreten, ohne ihn auch nur eines
Blickes zu würdigen.
Die Menschen, denen Karl in Amerika be-
gegnet – vom Heizer auf dem Schiff über den
Onkel bis hin zu den Landstreichern, der
Oberköchin, dem Oberportier, dem Ober-
kellner, der Sängerin Brunelda, die wie Köni-
gin Salome in roten Schleiern und auf der
Treppe wandelt – sie werden alle von vier
Männern und zwei Frauen in schnellen Rol-
lenwechseln dargestellt. Victor Tahal ist als
eiskalter und undurchschaubarer Geschäfts-
mann Green genauso überzeugend wie als
Häufchen Elend, als er Karl sein Leid als
misshandelter Diener der unberechenbaren
Brunelda klagt. Was genauso für Lisa Wild-
mann als ebendiese Femme fatale gilt, die
wenige Minuten zuvor noch die warmherzi-
ge, aber auch unbelehrbare Oberköchin war.
Sie alle spielen oft bis

Folter sein“
Haushalt einer durchgeknallten und liebes- ans Extrem, wie Klara In einem eher
tollen Sängerin, wo er unter drei Dienern der Pfeiffer, die als Klara den traditionellen
niedrigste ist – überall meint man es jungen Karl wie aus dem Setting
Der Stuttgarter Choreograf schlecht mit ihm. Keiner meint, was er sagt, Nichts heraus verprügelt.
riskieren die
Louis Stiens tanzt mit Shaked sondern meistens das Gegenteil. Die Worte Diese Ausbrüche ragen
tragen nicht, die Umstände sind immer umso deutlicher heraus, Darsteller oft
Heller im Kammertheater gegen ihn. „Ihr spinnt hier doch alle“, schreit weil das Setting ziemlich ein extremes
sein eigenes Stück„In My Room“. Karl Rossmann wütend, nachdem ihm die konventionell geraten Spiel.
Tochter eines angeblichen Freundes und ein ist: Mit historisierenden
Herr Stiens, Sie haben Geschäftspartner seines Onkels – oder gar Kostümen im Stil des frühen 20. Jahrhun-
nach elf Jahren das der Onkel selbst? – übel mitgespielt haben. derts und einem Bühnenbild aus hohen
Stuttgarter Ballett Das mag ihm so zwar vorkommen, aber ist Turmelementen und Treppen, die ständig in
verlassen und in dieser aber doch Teil eines größeren, unheimlichen Bewegung sind (Kostüme und Bühne: Chris-
Foto: Demian Bern/DB

Saison den Schritt in
die Selbstständigkeit
gewagt. Wie geht’s
Ihnen?
Gut, vielen Dank. Aktuell bin ich in Zürich,
um mit der Kompanie von Christian Spuck
eine Uraufführung vorzubereiten. Die hat
am 14. Januar beim Ballettabend „On the
Move“ Premiere und ist neben Stücken von
Christian Spuck und Hans van Manen zu se-
hen. Als freischaffender Künstler bringe ich
gerade viele Bewerbungen voran und erfah-
re, dass überall wenig Geld vorhanden und
die Auftragslage prekär ist.
und rätselhaften Systems, in dem die Logik
außer Kraft gesetzt ist.
Lion Leuker spielt diesen Karl Rossmann
und seine zunehmende Verzweiflung beein-
druckend intensiv: Man würde diesen jun-
gen Kerl gern behüten vor den seltsamen Ge-
stalten, die ihn nicht aus ihren Fängen las-
sen. Die Regisseurin Catja Baumann, die den
Roman auch zum Schauspiel umgeschrieben
hat, findet immer wieder eindrückliche Bil-
der, die Karls Unbehaustheit und Isolation
vor Augen führen: Wenn er etwa sehn-
suchtsvoll seine Eltern imaginiert,diese hin-
Lion Leuker als Karl, hier mit Klara Pfeiffer
Foto: Altes Schauspielhaus/Tobias Metz
tian Held). Der Kafka-Roman als Schauspiel:
Das ist in der Inszenierung im Alten Schau-
spielhaus einerseits eine Engführung, weil
sie vor allem der Handlung hinterherhetzt –
einschließlich einer etwas albernen Umset-
zung des vermeintlich hoffnungsfrohen
Schlusses,bei dem Karl doch noch eine Stelle
im Naturtheater von Oklahoma findet. Dass
es Catja Baumann in den rund zweieinhalb
Stunden Spielzeit aber immer wieder ge-
lingt, theatrale Bilder für die bedrohliche,
rätselhafte Grundstimmung zu finden,
macht den Abend sehenswert.

Da wird es Sie freuen, dass Sie Ihr Duett

„In My Room“ nochmals zeigen können.
Zwei Männer auf engem Raum, geht es
da immer auch um Macht, um Domi-
nanz?
Ich sehe Shaked Heller und mich nicht als die
typische Männerbesetzung, um diese Frage-
stellung so stereotyp zu verhandeln. Ja, es
geht um Machtverhältnisse, jede Beziehung
hat damit zu tun. Die Einbeziehung des Pub-
likums ist da wichtig: Es ist so nah dran, dass
es die Privatheit einer Beziehung spürt, aber
wir Darsteller uns nicht zu entblößt fühlen.
Entstanden ist Ihr Duett für die Tri-Büh-
ne. Wie passt es in den neuen Raum?
Die Bühne im Tagblattturm ist klaustropho-
bischer, das Kammertheater ist sehr viel grö-
ßer. Wir werden mehr Zuschauer in dem
Ring um die Tanzfläche auf der Bühne plat-
zieren und hoffen, dass sich dadurch das Ge-
fühl der Enge so überträgt, wie wir es uns
vorstellen.
Ihr Stück erzählt vom Gefangensein. Es
ist vor dem Krieg in der Ukraine entstan-
den. Erhält es dadurch eine neue Dimen-
sion?
Das ist ein ganz sensibles Thema, weil auch
der Begriff Folter im Eingesperrtsein hoch-
kommt. „In My Room“ ist zum 50. Geburts-
tag des Fassbinder-Films „Die bitteren Trä-
nen der Petra von Kant“entstanden,der Film
zeigt, dass Liebe auch Folter sein kann. Es
geht aber um psychische Folter, die man auf
keinen Fall mit einer Kriegssituation gleich-
setzen kann. Was ich über soziale Netzwerke
von Menschen meiner Generation aus der
Ukraine erfahre, sorgt dafür, dass ich mich
sehr unwohl fühle.
Das Gespräch führte Andrea Kachelrieß.
→ In My Room. 2. bis 5. November im Kammer-
theater. Die Vorstellungen sind ausverkauft,
eventuell gibt es Restkarten an der Abendkasse.
Intimwaxing als Was macht das Gestern
Nahtoderfahrung mit dem Heute?
Nicht nur für Boomer: Ina Müller hat am Freitagabend Bei einem gelungenen Gang durch die Welt der Selfstorage-Boxen
in Stuttgart in der Porsche-Arena übers Altwerden gescherzt. erkundet das Theaterkollektiv Lokstoff die Frage: Was bleibt von uns?
Von Kathrin Horster körperliche Probleme zu sprechen, die sich Von Sabine Fischer Auf verschiedenen Stockwerken sucht die
bei jedem und jeder zwangsläufig mit der Installation Antworten auf die Frage nach
STUTTGART. Kinder, wie die Zeit vergeht! Zeit einschleichen. „Ich hab lieber Orangen- STUTTGART. Das Geld steckt in einer Identi- dem Erbe aus gesellschaftlicher und indivi-
„Als ich zuletzt hier in Stuttgart Tschüss ge- haut als gar kein Profil“, singt die 57-jährige, tätskrise: Unbequem eingeklemmt zwischen dueller Perspektive und kreiert dabei ein Pa-
sagt habe, war Corona noch ’n Bier“, wundert der man selbst beim besten Willen und in der Zimmerdecke und einem Metallschrank noptikum, das mitunter enorme Strahlkraft
sich die Musik-Kabarettistin Ina Müller über Großaufnahme auf den riesigen Leinwänden kauert es in der Ecke eines grell erleuchteten entwickelt. In performativen Episoden be-
den rasanten Lauf des Planeten, als sie am links und rechts von der Bühne nicht ansieht, Raums und sinniert lautstark darüber, wie es gegnet das Publikum zum Beispiel einem
Freitagabend nach fünf Jahren das erste Mal dass der Raffzahn Zeit auch an ihr wie am sich am besten auflösen könnte. Verständ- Mann, der von den Geistern der Vergangen-
wieder auf der Bühne in der Porsche-Arena Rest der Menschheit nagt. lich. Ist sicher nicht einfach, heit so übermannt wird, dass
steht. Vor ihr im Parkett dehnen sich fast voll Trotzdem spricht, singt, ätzt und witzelt die Hoffnungen, Sehnsüchte Der Gang durch er wie hypnotisiert mit ihren
besetzte Reihen aus,auf den Rängen sitzt die Ina Müller mit ihrer starken Band im Rücken und Kriege der Welt auf dem die Dimensionen ist Augen ihre Bewegungen aus-
Menge allerdings versprengt. ausgiebig über das Alter – „Boomer ist ja die- Rücken zu tragen. genauso aufreibend führt. Dann wieder findet es
„Früher war scheinbar alles leichter, son- se Phase zwischen gepflegt aussehen und Links und rechts davon sit- sich in einem Labyrinth hand-
derbar / Wenn ei’m die große weite Welt / gepflegt werden“–und gibt dabei auch tragi- zen Menschen auf Klappho-
wie aufrüttelnd. geschriebener Rezepte, alter
Plötzlich auf die Füße fällt!“,Zum Auftakt komische Erfahrungen aus ihrem eigenen ckern und begleiten das Geld Fotos und Fragmente geteilter
singt Müller das Lied „Ich halt Alltag preis. „Es gab mal ne bei seinem emotionalen Ausbruch. Auch sie kultureller Bedeutung wieder.
die Luft an“, das zum Hier und Zweieinhalb Stunden Phase,da sahen wir mit vierzig sind unangenehm hell erleuchtet. Auch sie Dieser Gang durch die verschiedenen Di-
Jetzt passen wie das Kinn zum lang singt und erzählt so aus wie mit neun“, sagt sie, werden hier an diesem Abend vor Fragen ge- mensionen ist genauso aufreibend wie auf-
Haken. Man könnte ins Nach- Ina Müller schnoddrig und beschreibt ihr Erlebnis stellt. Denn das Erben steht in der performa- rüttelnd.Unter der Regie Bianca Künzels und
denken kommen, doch Ina beim Intimwaxing als „Nah- tiven Installation „Gestern. Morgen. Heute. Wilhelm Schnecks wird die Komplexität des
Müller, elegant im schwarzen
und authentisch. toderfahrung“. Was soll bleiben?“ des Theaterkollektivs Themas, dem sich das Kollektiv in Recherche
Hosenanzug und atemberau- Neben Körper-, Gesichts- Lokstoff in all seiner Komplexität im Zent- mit Stuttgarter Bürgerinnen und Bürger an-
bend flink unterwegs auf ihren polierten und Stimmbandakrobatik – Ina Müller ist rum. Aus welchen Bruchteilen setzt sich eine näherte, gekonnt eingefangen, ohne unan-
Lack-Plateau-High-Heels,erstickt jeden An- eine starke,im Klang warm-voluminöse Sän- Identität zusammen? Wie beeinflussen sie genehm verkürzt zu werden.Mit ihrer klugen
flug trüber Stimmung im Keim. „Was wir in gerin – gibt die Comedienne auch Erinne- Gesellschaften? Wie gehen wir mit unserem Inszenierung führen sie durch das Panopti-
den letzten drei Jahren gesehen haben, wie rungen an die eigene Kindheit und Jugend Erbe um? Und was soll am Ende eigentlich kum, stellen Besucherinnen und Besuchern
Leute ihren Mundschutz tragen! Da hab ich zum besten, die sie im hohen Norden auf übrig bleiben? Fragen und lassen genug Raum, damit diese
oft gedacht; kein Wunder, dass es mit der dem elterlichen Bauernhof erlebte. Von rup- Für diese Erkundung, die am Freitag Pre- selbst Dinge infrage stellen können.
Verhütung nicht so klappt!“ pig-liebevoller Erziehung, dem Zusammen- miere feierte, nutzt das Kollektiv einen
Das Kochen sei in der langen Zeit bei ihr halt mit den Schwestern und dem ersten hal- Raum, der sinnbildlicher kaum sein könnte: → Gestern. Morgen. Heute. Was soll bleiben?
auch nicht besser geworden, „aber bestellen ben Mal mit einem Jungen in dessen Kinder- Hinter einer grauen Fassade nahe der Wil- Weitere Vorstellungen in den Lagerräumen von
kann ich gut!“ Essen bestellen sei wie Essen zimmer singt und erzählt Ina Müller schnod- helma lagern fast 1150 Storageboxen auf sie- „My Place – Selfstorage“ (Stuttgart, Pragstraße
gehen – „nur ohne BH.“ Von den Verheerun- derig, anrührend und authentisch, zweiein- ben Etagen. Winzige, abschließbare Blech- 130) sind am 2. und 3. Dezember sowie
gen der Pandemie – zu viel Essen, zu viel Al- halb Stunden lang, ohne Pause. Kinder, wie räume, in denen Menschen Dinge lagern, die vom 27. bis 28. Januar und 17. bis 18. Februar
kohol, zu wenig Bewegung – kommt sie auf die Zeit vergeht! ihnen zu viel bedeuten, um sie wegzuwerfen. geplant. Beginn ist um 19 Uhr.

Der beliebteste Porno der Kunstgeschichte
Kein Motiv wurde so oft gemalt wie die biblische Susanna, die von zwei alten Richtern bedrängt wird. Eine grandiose Ausstellung im Kölner
Wallraf-Richartz-Museum macht bewusst, dass diese Bilder bis heute sexuelle Begierden prägen.
Von Adrienne Braun
KÖLN. Sie hat sich standhaft geweigert. Als
sich zwei lüsterne alte Richter über Susanna
hermachen wollen, wehrt sie sich. Das wird
ihr zum Verhängnis. Die Männer zeigen sie
an wegen angeblichen Ehebruchs – und Su-
sanna wird zum Tode verurteilt. Auch wenn
die Wahrheit in der biblischen Geschichte
letztlich ans Licht kommt und es die Alten
sind, die hingerichtet werden, so bleibt Su-
sanna doch auf ewig ein Opfer, dessen nack-
ter Körper von Milliarden Voyeuren beglotzt
und begafft wurde. Denn das moralische
Lehrstück der „Susanna im Bade“ ist zu
einem der beliebtesten Pornos der Kunstge-
schichte geworden.
Im Kölner Wallraf-Richartz-Museum
kann man nun aufs Schönste die blanken
Brüste und die herrlich weiße Haut der jun-
gen Frau bestaunen,ihre Schenkel studieren,
die die Maler je nach persönlicher Vorliebe
mal schlanker, mal draller ausgestaltet ha-
ben. „Susanna – Bilder einer Frau vom Mit-
telalter bis MeToo“ nennt sich eine Ausstel-
lung, die extrem interessant und sehenswert
ist – und zwar nicht nur, weil hier Begehren
mit köstlicher Malerei gekitzelt wird. Der
Streifzug durch die Jahrhunderte macht er-
schreckend deutlich, dass sich das Motiv wie
nebenbei in die Köpfe zahlloser Generatio-
nen eingebrannt hat – und das Geschlech-
terverhältnis bis heute prägt.
Denn auch wenn in der biblischen Erzäh-
lung der Prophet Daniel auftaucht, die Rich-
ter getrennt befragt, bis sie sich in Wider-
sprüchen verheddern, so war es nicht dieser
Teil der Geschichte, der die Maler interes-
sierte. 1790 wird in Paris
Das Gros zwar ein Wettbewerb
der Künstler ausgeschrieben zum
nimmt vor Thema „Daniel lässt die
Alten festnehmen“. Es
allem den blieben aber Ausnahmen.
sexuellen Der Streifzug durch die
Übergriff Epochen zeigt eindeutig,
ins Visier. dass das Gros der Künst-
ler lieber den sexuellen
Übergriff ins Visier nahm. Und der hat es oft
in sich.
Antonio Leoni, ein Venezianer, der in
Düsseldorf bei Hofe tätig war, war einer der
wenigen, der die zwei Alten als hässliche
Kerle darstellte. Sie kichern dümmlich und
gierig, als sie wie Lausbuben über die Mauer
zur badenden Susanna klettern. In der Regel
bleiben die Täter aber im Dunkeln. Falls man
sie doch sieht, sind es bärtige Männer, die so
unbeteiligt und seriös wirken, dass man
kaum auf die Idee käme, dass hier eine Frau
vergewaltigt werden soll.
Wo man auch hinschaut bei diesen zahl-
losen ähnlichen Motiven: Fast immer wird
man als Betrachter selbst zum Voyeur ge-
macht, denn die Dramaturgie der Gemälde
rückt stets die nackte Susanna ins Zentrum
der Komposition und leuchtet ihren blanken
Leib so aus, dass der Blick gezielt darauf ge-
lenkt wird.
Die Gewalt wird auf den Bildern zur
harmlosen Erotik, selbst dort, wo gegrapscht
und an Stoffen gezerrt wird.Man sieht Finger
so nah an der Brustwarze, dass die Berüh-
rung fast körperlich zu spüren ist. Goltzius
hat 1607 neben die Szene einen Brunnen ge-
malt, aus dem sich das Wasser weißlich er-
Lovesongs im Laternenlicht
Chris de Burgh ist ein Meister der Popballade. Am Samstagabend
in der Stuttgarter Porsche-Arena zeigt er auch andere Qualitäten.
Von Kathrin Horster
STUTTGART. Der freundliche Herr von der
Aufsicht schüttelt den Kopf. Richtig verste-
hen kann er nicht, warum so viele Plätze am
Samstagabend in der Porsche-Arena frei
bleiben. Chris de Burgh ist doch ein Name!
Diverse Auszeichnungen, Albenverkäufe in
Millionenhöhe und ein Publikum, das jede
Note von Songs wie dem Kuschelrock-Klas-
siker „Lady in Red“ mitsingen, pfeifen oder
wenigstens brummen kann.
An diesem Abend scheint es zwar, dass de
Burghs Erfolg brüchig geworden ist.Doch die
Fans, die gekommen sind, bescheren dem
eher schmächtigen Mann bereits die ersten
Standing Ovations, als er die Bühne betritt.
De Burgh braucht nicht viel mehr als eine Gi-
tarre,ein E-Piano und seine nach wie vor kla-
re Stimme, um das Publikum zu fesseln.
Diesmal ist er ohne Band unterwegs, was
man bei vielen anderen Künstlern und
Künstlerinnen angesichts der Größe der
Halle mutig nennen könnte.
De Burgh aber hat das Publikum schon
mit den ersten Takten seines Stücks „The
Versuchte Vergewaltigung? Auch Hendrick Goltzius kostete das Susanna-Motiv 1607 voyeuristisch aus.
gießt. Wehe, wer Übles dabei denkt. Und Su-
sanna? Auch als der Alte bei Gortzius Geld-
orp nach ihrer Brust greift, bleibt sie völlig
ungerührt. Immer wieder sieht man die
Nackte, wie sie den Blick gen Himmel ver-
dreht – und neben der offiziellen Lesart, dass
sie auf göttliche Rettung hofft,kann man den
verklärten Blick durchaus auch als Ekstase
deuten.
So reproduziert dieses Motiv letztlich auf
besonders hinterhältige Weise eine Vorstel-
lung von Sex, bei der nicht der junge Körper
Die Nackte und die Voyeure – ein Motiv schreibt Geschichte
Medien Auch in Zeitschrif-
ten fand die Badezimmer-
szene Niederschlag: Das
Magazin „Le Sourire“ hatte
schon 1922 eine Nackte im
Bad auf den Titel, die sich
kokett mit ihrem Pelzmantel
bedeckt, während die Hotel-
pagen nicht ganz heimlich
zuschauen. Hitchcocks „Psy-
cho“ wurde auch als Comic
veröffentlicht – samt Mord
in der Dusche.
Ausstellung bis 26. Februar
im Wallraf-Richartz-Museum
Köln, geöffnet Di bis So 10
bis 18 Uhr, 1. und 3. Do im
Monat 10 bis 22 Uhr. adr So sieht Eugène Delacroix Susanna.
Hands of Man“ im Griff. Das Lied zählt das
Gute wie das Schlechte auf, das der Mensch
bewirken kann, und appelliert an die Fähig-
keit umzudenken, eine universell gültige
Botschaft, über alle aktuellen Krisen hinweg.
Über sein Geschick als Liedtexter hinaus er-
weist sich de Burgh auch als liebenswerter,
nahbarer Plauderer, der mit dem Stuttgarter
Chris de Burgh am Samstag beim Soloauftritt in der Porsche-Arena
Kultur
Lust weckt, sondern der Übergriff. Der mora-
lische Appell liefert den Vorwand,um sich an
den Missetaten zu ergötzen. Damit haben
diese Bilder maßgeblich ein Rollenverständ-
nis manifestiert vom drängenden Mann und
der keuschen Frau, die zur Lust gezwungen
werden muss.
Vermutlich waren es diese Ambivalen-
zen, weshalb die Erzählung seit nunmehr
2000 Jahre durch die Kulturgeschichte geis-
tert. Bereits 200 nach Christus wurde sie in
ordentlicher Schrift mit Tinte auf Papyrus
Foto: Bernard/RMN - Grand Palais
Publikum ins Gespräch kommt,wie mit alten
Freunden beim Pub-Besuch. „Wie geht’s? Es
ist wuuunderbar, wieder in Schtuttgaat su
sein!“, grüßt er in drolligem Deutsch. Das
letzte Mal, als er die Stadt besucht habe, sei
diese eine einzige Baustelle gewesen.„And it
still is! What’s going on here?“
De Burgh lacht und die Leute mit ihm.
Dann hängt er sich seine Gitarre um und
spielt „Missing you“, einen schönen, schnel-
len Lovesong, der ohne Synthesizer und an-
deres musikalisches Brimborium auch kriti-
Foto: Lichtgut/Ferdinando Iannone
Nummer 252 · Montag, 31. Oktober 2022
Foto: Musée de la Chatreuse, Douai/Béatrice Hatala
geschrieben. Die Geschichte wurde gemalt,
in Elfenbein geschnitzt und im 17. Jahrhun-
dert sogar auf einem wuchtigen Schrank mit
Skulpturen dargestellt, um die Dame des
Hauses zur Treue zu ermahnen.
Darstellungen, bei denen sich Susanne
wehrt, gibt es, aber sie sind selten – und
meist halbherzig. Immerhin hat Rembrandt
den üblichen Voyeurismus nicht bedient und
zeigt Susanna nur von hinten.Bei Guido Reni
hat sie einen energischen
Blick, und bei Van Dyck Rembrandt
ist sie ängstlich erschro- bedient den
cken. Damit wurde einer- üblichen
seits die verzweifelte La-
Voyeurismus
ge zum Ausdruck ge-
bracht. Gleichzeitig wur- nicht – er
de aber auch der Weg ge- zeigt Susanna
ebnet für ein Motiv, das von hinten.
heute in Krimis, Thrillern
und Pornos gleichermaßen ausgeschlachtet
wird und sich lustvoll ergötzt an der Frau in
Todesangst.
Daran hatte vor allem Alfred Hitchcocks
Filmklassiker „Psycho“ (1960) seinen Anteil,
in dem der Spanner und Mörder sein heimli-
ches Guckloch mit einem Susanne-Gemälde
verdeckte. Auch er trifft sein Opfer im Bad
und ersticht es in der Dusche. Die harmlose
Erotik früherer Generationen hat ihren sü-
ßen Schauder verloren, heute braucht man
stärkere Reize. Übrigens ist Hitchcocks
Duschmord bis heute die am häufigsten zi-
tierte Filmsequenz.
schen Zuhörern gefallen kann, die de Burghs
Musik sonst als zu weichgespült schmähen.
„Missing you“ klingt plötzlich nicht mehr
nach dem glatten, überproduzierten Pop der
1980er, sondern dem spritzigen Rockabilly
eines frühen Roy Orbison, auch „Sailing
away“ gewinnt im Livevortrag an Dynamik
und Charakter.
Als de Burgh aber für einige Songs auf
synthetische Streicherflächen und sogar auf
komplette Orchestersätze aus der Konserve
zurückgreift, wird es schwierig. So spielt de
Burgh mehrere Titel seines Albums „Moon-
fleet“, das auf einem Abenteuerroman aus
dem 19. Jahrhundert fußt. Auf der Bühne fla-
ckern künstlich illuminierte Laternen, wäh-
rend de Burgh am E-Piano gegen den Druck
des unsichtbaren Royal Philharmonic Or-
chestra anspielt. Die Unmittelbarkeit und
musikalische Präsenz tauscht de Burgh
gegen den Pomp des Musicals.
Dass er immer wieder zu seiner Gitarre
zurückkehrt und sogar Coverversionen von
„Let it be“ und „Always on my Mind“ spielt,
rettet über solche Passagen hinweg. De
Burghs Publikum stört sich jedoch nicht an
den Einspielern aus der Konserve, die Freude
über Klassiker wie „Lady in Red“ oder „High
on Emotion“ ist groß – über Songs, die de
Burghs Erfolg als Musiker begründeten.
13
„Polizeiruf“-Fledderei
Langweiliger
Hokuspokus
Wir haben gesehen: „Hexen brennen“,
den Magdeburger Halloween-Krimi
mit Claudia Michelsen.
Von Bettina Hartmann
MAGDEBURG. Was taugt „Hexen brennen“?
Der neue „Polizeiruf 110 “ aus Magdeburg im
Schnellcheck.
- Die Handlung in zwei Sätzen Am Tag nach
Halloween wird im fiktiven Thalrode am Fu-
ße des Brockens eine Frauenleiche entdeckt
– verbrannt auf einem Scheiterhaufen, zuvor
mit mittelalterlichem Gerät gefoltert. Do-
reen Brasch (Claudia Michelsen) muss aus
Magdeburg in den Harz anrücken, sich mit
Hexenkult und allerhand Hokuspokus be-
schäftigen und dann doch feststellen, dass
der Hass eines ungeliebten Sohns das Mord-
motiv war.
- Zahl der Leichen 2
- Kopfschüttelmoment Ein stets gleich ge-
kleidetes Schwesternpaar stapft durch Nacht
und Nebel. Die Mädchen tauchen zu den un-
passendsten Momenten auf und lösen mit
ihren altklugen Sprüchen Kopfschütteln aus.
Wenn das eine Reminiszenz an die Zwillinge
aus dem Horrorklassiker „Shining“ sein soll,
ist sie gründlich danebengegangen.
- Neues Lieblingsthema Nach den „Tator-
ten“ aus Wien und Frankfurt ist „Hexen
brennen“ der dritte Sonntagskrimi in Folge,
der sich mit Okkultem, Mystischem, Meta-
physischem beschäftigt. Flüchtet man in
schweren Zeiten lieber in Parallelwelten, um
der Realität zu entkommen?
- Fazit Der Harz ist stimmungsvoll ge-
zeichnet. Auch die Besetzung überzeugt. Al-
lerdings ist die Geschichte überfrachtet, vol-
ler Klischees und letztlich so platt wie zäh er-
zählt. Dabei hätte die immer besser agieren-
de Claudia Michelsen endlich mal einen
richtig guten Fall verdient.Hier konnten sich
die Macher nicht zwischen Gruselkrimi, So-
zialstudie und Farce entscheiden. Schade.
- Spannung Note 4; Logik Note 4,5
Deutschlands
großer Chronist
Edgar Reitz steht vor allem für das
monumentale Filmepos „Heimat“.
Nun wird der Regisseur 90 Jahre alt.
MÜNCHEN. Wer Filme dreht, nähert sich dem
Thema oft mit akribischer Recherche und
Fantasie an. Bei Edgar Reitz kommt noch et-
was hinzu: eigene Erfahrungen. Denn so
manche Zeiten, um die es in seinen Filmen
geht, hat er selbst erlebt. Unser aller Leben
sei von Ort und Zeit geprägt. „Insofern sehe
ich mich beim Erzählen meiner fiktionalen
Geschichten auch als Chronist der konkreten
Zeitumstände“, sagte der in München leben-
de Filmemacher anläss-
lich seines 90. Geburtsta-
ges an diesem Dienstag.
Aufgewachsen ist
Reitz im Hunsrück, in
Morbach. Nach München
kam er fürs Studium, wo
er sich von der Elektro-
technik auf Germanistik, Edgar Reitz
Theaterwissenschaft, Foto: dpa/Harald Tittel
Publizistik und Kunstge-
schichte verlegte. Er schrieb Gedichte und
Erzählungen und war Mitgründer der Zeit-
schrift „Spuren“. Interessen, die ihm auch
den Weg zum Film ebneten.Bald führte Reitz
Regie und schrieb. Auch am Oberhausener
Manifest 1962 für ein neues deutsches Kino
beteiligte er sich, mit Gleichgesinnten wie
Alexander Kluge.
In den Jahren danach entstanden Filme
wie „Mahlzeiten“, „Stunde Null“ oder der
sehr aufwendige und teure Streifen „Der
Schneider von Ulm“. 1984 folgte sein bis da-
hin wohl größter Erfolg: die elfteilige Fern-
sehserie „Heimat – Eine deutsche Chronik“
über einen Mann, der aus dem Ersten Welt-
krieg in das fiktive Hunsrück-Dorf Schab-
bach heimkehrt.Es folgten der 13-Teiler „Die
zweite Heimat – Chronik einer Jugend“ über
Studenten in den 1960er Jahren, „Heimat 3 –
Chronik einer Zeitenwende“ mit sechs Tei-
len, die auch die Wiedervereinigung umfas-
sen, und schließlich der Kinofilm „Die ande-
re Heimat – Chronik einer Sehnsucht“ über
zwei Brüder, die Mitte des 19. Jahrhunderts
aus dem Hunsrück nach Südamerika aus-
wandern wollen. dpa
14 Nummer 252 · Montag, 31. Oktober 2022 Wissen

Forscher machen
Sensationsfund
in Ephesos
Österreichische Archäologen haben in
der Weltkulturerbe-Stadt in der Türkei
ein altes Stadtviertel entdeckt.
WIEN. In der antiken Weltkulturerbe-Stadt
Ephesos in der Türkei haben Archäologen
ein hervorragend erhaltenes 1400 Jahre altes
frühbyzantinisches Geschäfts- und Lokal-
viertel freigelegt. Der gesamte Hausrat in
den Räumen sei von einer mächtigen Brand-
schicht versiegelt worden, was eine einzig-
artige Momentaufnahme der damaligen Le-
benswelt ermögliche, teilte die Österreichi-
sche Akademie der Wissenschaften (ÖAW)
mit. Bislang seien auf einer Fläche von rund
170 Quadratmetern mehrere Geschäftsloka-
le freigelegt worden. Der Gebäudekomplex
sei bis in das Jahr 614/615 n. Chr. in voller
Blüte gewesen, davon zeugten die dort ge-
fundenen Münzen. Besonders spektakulär
seien vier zusammengehörige Goldmünzen
sowie mehrere Ge-
Einzigartig schäftskassen mit über
ist der Fund 700 Kupfermünzen.
von rund Bei den ausgegrabe-
nen Räumen handelt es
600 kleinen sich den Angaben zufolge
Pilger- um eine Garküche, einen
fläschchen. Lagerraum, eine Taberne,
ein Geschäft für Lampen
und christliche Pilgerandenken sowie eine
Werkstätte mit angeschlossenem Verkaufs-
raum. Einzigartig sei der Fund von rund 600
kleinen Pilgerfläschchen, die christlichen
Wallfahrern verkauft wurden und um den
Hals getragen werden konnten. Unter den
Schichten sei auch reichhaltiges Inventar
zum Vorschein gekommen. Dazu zähle in die
Tausende gehendes Geschirr. In Schüsseln
seien Reste von Meeresfrüchten wie Herz-
muscheln und Austern oder Amphoren ge-
füllt mit eingesalzenen Makrelen gefunden
worden. Auch Kerne von Pfirsichen, Man-
deln und Oliven sowie verkohlte Erbsen und
Hülsenfrüchte entdeckten die Forscher.
„Der archäologische Befund zeigt uns
eine massive Brandzerstörung, die plötzlich,
dramatisch und folgenschwer gewesen sein
muss“, sagte Sabine Ladstätter, Direktorin
des Österreichischen Archäologischen Insti-
tuts der ÖAW. Sie leitet seit 2009 die Ausgra-
bungen in Ephesos.
Den genauen Tag der Zerstörung werde
man nicht mehr feststellen können, aber die
Auswertung der vorgefundenen Früchte
werde zumindest die Jahreszeit klären. Indi-
zien wie der Fund zahlreicher Pfeil-und Lan-
zenspitzen sprächen für einen kriegerischen
Akt als Ursache. dpa
Orchidee des Jahres
hat Herzblätter
BERLIN. Das Herzblättrige Zweiblatt ist zur
Orchidee des Jahres 2023 gewählt worden.
Die unscheinbare Orchidee sei von den kli-
matischen Veränderungen der vergangenen
Jahrzehnte besonders betroffen, teilten die
Arbeitskreise Heimischer Orchideen der
Bundesländer mit. Seit 1988 wird jährlich
eine besonders gefährdete Art von den Or-
chideenvereinen als Orchidee des Jahres be-
stimmt. In Deutschland gibt es etwas mehr
als 60 Arten.
Das Herzblättrige Zweiblatt wird in der
Fachsprache Neottia cordata oder Listera
cordata genannt. Es zeichnet sich durch zwei
herzförmige Blätter aus, die sich am unteren
Teil des Stängels gegenüberstehen. Der Blü-
tenstand hat fünf bis zehn locker angeordne-
te, kleine, grüne bis gelbgrüne, manchmal
auch rötliche Blüten. Die Orchidee blüht von
Ende Mai bis Juli. dpa
Zahl des Tages
Heute: Deutsche geben immer mehr Geld
für Halloween-Süßigkeiten aus.
Der Schütze
hält die Stellung
Der Sternenhimmel im November: Riesensonnen umkreisen einander,
und mit dem Pegasus-Quadrat scheint der Herbst auf.
Der Sternenhimmel leuchtet über einem Wachturm an der ehemaligen innerdeutschen Grenze an der Gedenkstätte Point Alpha.
Von Hans-Ulrich Keller
STUTTGART. In der nun nach Umstellung
von Sommerzeit auf Mitteleuropäische Nor-
malzeit früh einsetzenden Abenddämme-
rung leuchtet als erster der Riesenplanet Ju-
piter als heller Lichtpunkt am Osthimmel
auf.In der zunehmenden Dunkelheit ist auch
der Ringplanet Saturn am Südhimmel zu er-
kennen. Er ist zwar nicht so auffällig hell wie
Jupiter, aber dennoch gut zu sehen. Der Rie-
senplanet beherrscht die erste Nachthälfte,
in der zweiten zieht er sich zurück.
Als dritter heller Planet erscheint der röt-
liche Mars kurz nach 19 Uhr über dem Nord-
osthorizont. Der äußere Nachbarplanet der
Erde hält sich im Sternbild Stier auf. Er wird
im laufenden Monat zum Planeten der ge-
samten Nacht. Ende November geht Mars
schon um halb fünf Uhr nachmittags auf.Sei-
ne Helligkeit nimmt weiter kräftig zu, da ihm
die Erde immer näherkommt. Anfang De-
zember überholen wir den Roten Planeten
auf der Innenbahn. Der sonnenferne Uranus
kommt am 9. November im Sternbild Widder
in Gegenschein zur Sonne. Der Fachaus-
druck heißt Opposition. Der grünliche Pla-
net ist die ganze Nacht am Firmament ver-
treten. Er ist so lichtschwach, dass man ihn
nur unter extrem guten Sichtbedingungen
theoretisch mit bloßen Augen sehen kann.
Die Raumsonde Voyager 2, die bisher als ein-
ziger Späher im Januar 1986 an Uranus vor-
beiflog, hat mehr als ein Dutzend Minimon-
de aufgespürt.Insgesamt sind bis dato 27 Ur-
anustrabanten bekannt. Außerdem wird
Uranus von dreizehn, in irdischen Telesko-
pen nicht sichtbaren, Ringen umgeben.
Der zunehmende Halbmond begegnet
schon am 1. November abends dem Ringpla-
neten. Er zieht südlich am Saturn vorbei.
Drei Tage später wandert der Mond knapp
südlich am Jupiter vorbei. Die Vollmondpha-
se wird am 8.um 12.02 Uhr im Sternbild Wid-
der erreicht. Da der Mond am gleichen Tag
die Erdbahnebene von Süd nach Nord kreuzt,
wird er vom Erdschatten getroffen, es ereig-
Katzen reden nicht mit Fremden
Eine Studie belegt: Die Fellnasen erkennen, wenn ihre Besitzer mit
ihnen sprechen. Ihnen unbekannte Menschen ignorieren sie dagegen.
NANTERRE. Katzen können erkennen, ob
ihre Halter mit ihnen oder mit einem Men-
schen sprechen. Das zumindest ist das Er-
gebnis einer kleinen französischen Studie,
die im Fachblatt „Animal Cognition“ veröf-
fentlicht wurde. Für die Autorinnen bestä-
tigt die Untersuchung, wovon Katzenbesit-
zer schon lange überzeugt sind: Die Fellna-
sen können enge Beziehungen zu „ihren“
Menschen aufbauen. Das Gerede Fremder
net sich eine totale Mondfinsternis. Bevor
der Mond aber in den Erdschatten tritt, geht
er in Deutschland unter. Somit entgeht uns
hierzulande dieses kosmische Schattenspiel.
In der zweiten Novemberhälfte wird der
Meteorstrom der Leoniden aktiv. Die maxi-
male Tätigkeit ist am 17. zu erwarten, wo pro
Stunde mit etwa 15 Sternschnuppen zu rech-
nen ist. Die Leoniden führen ihren Ursprung
auf den Kometen 55P/Tempel-Tuttle zurück,
der Trümmerstücke seines nur knapp vier
Kilometer großen Kerns auf seiner Bahn ver-
streut hat. Seine Umlaufzeit um die Sonne
beträgt 33 Jahre. In vergangenen Jahren gab
es teils erheblich höhere Fallraten, so wur-
den 300 und mehr Meteore pro Stunde ge-
zählt. Am 16. November 1999 wurden 250
Meteore pro Stunde registriert.Die Leoniden
Himmelsanblick Anfang November gegen 22 Uhr. Am Südhimmel sieht man die Planeten Sa-
turn und Jupiter, zu dem sich am 4. der zunehmende Mond gesellt. Foto: privat/Kosmos Himmelsjahr
eigenen Haustiere angesprochen werden. De schen richtete.
Mouzons Team untersuchte, wie 16 Katzen
auf vorher aufgenommene Stimmen ihres Katzen Sprache, die speziell an sie gerichtet
Besitzers und einer fremden Person reagier- sei, von an Menschen gerichtete Sprache
ten, wenn diese Sätze in einem an die Katze unterscheiden könnten, so das Fazit der Stu-
gerichteten und einem an
einen Menschen gerichteten
Tonfall sagten. Es spielte den
Stubentigern entsprechende
Tonbandaufnahmen vor und
laufen auf Gegenkurs zur Erde, die ihnen
entgegenkommt. Somit ereignen sich Fron-
talzusammenstöße, was ihre hohen Ge-
schwindigkeiten erklärt.
Sie dringen mit 70 Kilometern pro Sekun-
de – dies entspricht 252 000 Kilometern pro
Stunde – in die Erdatmosphäre ein und ver-
glühen. Ein faustgroßer Meteoroid erzeugt
dabei eine grelle Feuerkugel, die heller als
der Vollmond leuchtet. Mit Überraschungen
ist diesmal zu rechnen. Die Meteorforscher
haben kalkuliert, dass im Jahre 1733 eine
große Trümmerwolke vom Hauptstrom der
Leoniden durch den Sonnenwind und gravi-
tative Effekte abgespalten wurde. Mit dieser
kollidiert die Erde am 18. November in den
frühen Morgenstunden, wobei eventuell bis
zu 300 Meteore stündlich aufflammen.
den war den Tieren dagegen vollkommen
egal – und das unabhängig davon, ob sie di-
rekt angesprochen wurden oder sich die
Sprachaufnahme an einen anderen Men-
Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass
dienautorinnen. Die Unter-
scheidungsmuster seien indes
nur dann aufgetreten, wenn
die Katzen von den Besitzern
angesprochen wurden. „Die
Foto: dpa/Falk Ziehbarth
In der beginnenden Dunkelheit gegen 18
Uhr sind noch die Sommersternbilder zu se-
hen. Das Sommerdreieck mit Wega, Deneb
und Atair steht hoch am Südhimmel, Herku-
les und Nördliche Krone sind im Nordwesten
auszumachen. Der Schütze hält seine Stel-
lung im Südwesten. Vier Stunden später, zur
Standardbeobachtungszeit um 22 Uhr,ist die
Umstellung zum Herbsthimmel vollzogen.
Hoch im Süden nimmt das Herbstviereck
seinen Platz ein, das Pegasus-Quadrat. An
dieses schließt sich im Nordosten die Ster-
nenkette der Andromeda an, gefolgt vom
Perseus. Südlich der Andromeda erspäht
man das stumpfwinkelige Sternendreieck
des Widders. Im Osten sind mit Stier, Zwil-
linge und Orion die ersten Wintersternbilder
aufgegangen.
Hoch im Nordosten blinkt die helle, gelb-
liche Kapella im Fuhrmann. Mit bloßen Au-
gen sieht man einen einzelnen Lichtpunkt.
Tatsächlich aber handelt es sich um eine
Doppelsonne in 42 Lichtjahren Entfernung.
Beide gelbe Riesensonnen umkreisen einan-
der in nur 104 Tagen. Sie sind 97 Millionen
Kilometer voneinander entfernt, das ent-
spricht zwei Drittel der Distanz Erde–Sonne.
Die eine Riesensonne hat den neunfachen
Durchmesser der Sonne und strahlt mit 50-
facher Sonnenleuchtkraft. Die andere Rie-
sensonne hat den zwölffachen Sonnen-
durchmesser und die 80-fache Sonnen-
leuchtkraft. Anfang November erreicht die
Zeitgleichung ihren maximalen positiven
Wert. Die wahre Sonne, die am Firmament
strahlt, geht eine Viertelstunde vor der fikti-
ven mittleren Sonne durch die Mittagslinie.
Die Sonne wandert am absteigenden Ast
ihrer Jahresbahn und nähert sich dem Win-
terpunkt, den sie im nächsten Monat er-
reicht. Am 22. tritt sie vormittags in das Tier-
kreiszeichen Schütze. Schon am 30. über-
schreitet sie die Grenze zum Ophiuchus,
dem Schlangenträger. Die Mittagshöhen der
Sonne nehmen um gut sieben Grad ab, die
Tageslänge schrumpft in Stuttgart um eine
Stunde und 17 Minuten.
Nasebohren ist
nicht nur menschlich
BERN. Ekelig und unhygienisch: So beurtei-
len Menschen das Nasebohren und wenden
sich angewidert ab, wenn sie andere dabei
erwischen. Allerdings ist das Verhalten nicht
auf Menschen beschränkt: Mindestens zwölf
Primatenarten stecken ihre Finger in die Na-
se, wie die Säugetierspezialistin Anne-Claire
Fabre vom Naturhistorischen Museum Bern
in der jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift
„Journal of Zoology“ berichtet. Dazu gehö-
ren neben Menschen auch Schimpansen,
Gorillas, Orang-Utans und das Fingertier
Aye-Aye aus der Familie der Lemuren, wie

16,5
Millionen Euro geben die Deutschen für zu
Halloween hergestellte Süßigkeiten in Form
von Monsteraugen oder Skeletten aus. So
hoch lag der Umsatz Marktforschern zufolge
im Herbst 2021, und der Bundesverband der
Deutschen Süßwarenindustrie rechnet in
diesem Jahr mit einem vergleichbaren Volu-
men. Der tatsächliche Umsatz mit Süßwaren
rund um den 31. Oktober dürfte „deutlich“
höher sein, da ein Großteil der Süßigkeiten
Ganzjahresartikel sind. In den USA sind Hal-
loween und Valentinstag die wichtigsten
Süßwarenfeste des Jahres. dpa
hingegen ignorieren sie, so eine weitere Be-
obachtung der Forscherinnen.
Die Redensart „Hunde haben Besitzer,
Katzen haben Personal“ bringt auf den
Punkt, was gemeinhin als typischer Charak-
ter von Stubentigern angenommen wird:
Diese seien egoistischer, unabhängiger und
bauten – anders als etwa Hunde – kaum eine
Bindung zu ihren Besitzern auf. Nun legt die
Studie der Verhaltensbiologin Charlotte de
Mouzon von der französischen Universität
Paris Nanterre nahe, dass den Fellnasen ihre
Halter nicht ganz so egal sind, wie das Vor-
urteil impliziert.
Schon lange ist bekannt, dass sich der
Tonfall eines Menschen ändert, je nachdem,
ob etwa Erwachsene, Babys oder eben die
dokumentierte Reaktionen Erkenntnis, dass Katzen die das Museum schreibt.
wie Ohrbewegungen, Pupil- Fähigkeit besitzen, eine be- Fabre hat im Lemur-Zentrum in North
lenerweiterung, Schwanzbe- stimmte Art der Kommunika- Carolina in den USA einen Aye-Aye (Dauben-
wegungen und allgemeine tion ihres Besitzers zu verste- tonia madagascariensis) beim Nasebohren
Aufregung. hen, ist ein weiterer Beweis gefilmt. Auf dem schon älteren Video ist ein
Tatsächlich nahm die Ver- dafür, dass Menschen Katzen Aye-Aye zu sehen, der seinen extrem langen
haltensintensität der Katzen als sensible und kommunika- dünnen Mittelfinger tief in seine Nasengän-
zu, wenn statt eines Fremden Eine Katze teilt sich mit. tive Individuen betrachten ge einführt, Nasensekret herausholt und den
ihr Halter ihren Namen rief. In Foto: imago/Cover-Images sollten.“ Finger dann abschleckt. Fabre regt weitere
einer weiteren Audioaufnah- Wie die Autorinnen selbst Studien an, warum das Tier dies tut und wie
me sprachen die Besitzer zunächst in Rich- betonen, handelt es sich nur um eine kleine sich das Bohren in der Nase im Laufe der Evo-
tung eines anderen Menschen und adres- Stichprobe, die Ergebnisse seien daher mög- lution verändert hat. So unhygienisch wie
sierten dann ihre Tiere. Der Tonfallwechsel licherweise nicht repräsentativ für das Kat- angenommen sei das Verspeisen von Nasen-
löste eine verstärkte Verhaltensintensität zenverhalten. Nichtsdestotrotz stelle sie sekret gar nicht, schreibt das Museum. Stu-
aus. Anders ausgedrückt: Die Katzen konn- wieder einen Hinweis dafür dar, dass die Tie- dien hätten gezeigt, dass das Nasensekret
ten anscheinend erkennen, dass sie nun an- re starke Bindungen zu Menschen aufbauen sogar Bakterien von den Zahnoberflächen
gesprochen wurden.Die Stimme eines Frem- können. dpa fernhalten kann. dpa

Stuttgarter Nachrichten
Die Notaufnahmen der Krankenhäuser sind überlastet. Die Aufnahmefähigkeit für Notfallpatienten in den Kliniken hat abgenommen. Es fehlt das Personal.
Notaufnahmen in den Kliniken in Not
Das Gesundheitswesen ist in einer schwierigen Lage. Die Krankenhäuser sind besonders unter Druck. Wie im Brennglas zeigt sich dies in den
Notaufnahmen. Die Kliniken haben Personalprobleme, können nur weniger Betten betreiben. Doch der Zustrom an Patienten ist größer denn je.
Von Mathias Bury
STUTTGART. Yves Oberländer macht einen
Test.Zur Demonstration der Lage in der Not-
fallversorgung der Stuttgarter Krankenhäu-
ser schaut er an diesem Vormittag mal
schnell in seinen Computer und kontrolliert,
welche Krankenhäuser derzeit für Notfallpa-
tienten aufnahmebereit und welche abge-
meldet sind. „Aktuell sind alle Intensivsta-
tionen abgemeldet“, sagt der Ärztliche Di-
rektor der Klinik für Notfallmedizin im Ma-
rienhospital. „Das ist eine Momentaufnah-
me“, erklärt er einschränkend. „Aber das war
in den vergangenen Wochen sehr häufig so.
Kein Krankenhaus war für Notfallpatienten
durchgängig voll aufnahmefähig.“
Die Arbeit in den Notaufnahmen ist seit
jeher von Wellen, von Aufs und Abs beim Zu-
gang von Patienten geprägt. Inzwischen hat
sich die Lage aber deutlich verschärft. „Das
habe ich noch nie erlebt, dass alle so am
Kämpfen sind, um die Versorgung aufrecht-
erhalten zu können“, sagt Oberländer.
Das beschriebene Problem hat zwei Sei-
ten. Die eine: der starke Zufluss von Patien-
ten in die Notaufnahmen. Die andere: der
geringe Abstrom von dort in die Kliniken.
Der Zugang von Patienten steigt seit Län-
gerem, ist derzeit aber so stark wie lange
nicht. „Wir werden immens in Anspruch ge-
nommen“, sagt Mark Dominik Alscher, der
Medizinische Geschäftsführer des Robert-
Bosch-Krankenhauses. Im September habe
man „so viele Notfälle gehabt wie seit 25 Jah-
ren nicht mehr“. Man sei „auf Rekord-
niveau“, erklärt auch Jan Steffen Jürgensen,
der Medizinische Vorstand des städtischen
Klinikums.Dort verzeichne man in der Inter-
disziplinären Notaufnahme etwa das An-
derthalbfache an Patienten wie sonst. Diese
Entwicklung, über die alle Krankenhäuser
Stuttgart
nicht nur in Stuttgart klagen, hat mehrere
Ursachen. Viele haben keinen Hausarzt, an-
dere finden auch keinen,so sie einen suchen.
Manche gehen aber lieber in die Notaufnah-
me, wenn es ihnen zeitlich gut passt. Man sei
häufig „mit Bagatellen konfrontiert“, sagt
Oberländer. Von „Fehlinanspruchnahme“
spricht Jürgensen. Die Häuser nennen Pro-
zentsätze von 40 bis 60 Prozent der Patien-
ten, die nicht in die Notaufnahme gehörten.
„Vieles könnte ambulant behandelt wer-
den“, sagt Stephan Rauscher, Chefarzt der
Notaufnahme im Diakonie-Klinikum.Mal ist
der Hausarzt im Urlaub, mal ist er überlastet
und hat keine Zeit. Nicht wenige Patienten
würden vom niedergelassenen Arzt ge-
schickt, stellen die Häuser fest.
Etwa 50
Prozent der Patienten in Notaufnahmen
gehören dort eigentlich nicht hin, sondern
wochentags tagsüber zu einem Hausarzt.
Deutlich sprechen die Verantwortlichen
über Defizite in der ambulanten Versorgung.
Es gebe „Lücken in der ambulanten Struk-
tur“,erklärt Jan Steffen Jürgensen.Der Gene-
rationswechsel bei den Hausärzten wirke
sich aus, ebenso der Personalmangel. „Pra-
xen ohne Nachfolger schließen“, sagt Yves
Oberländer. Stephan Rauscher ist überzeugt,
dass die Kliniknotaufnahmen auch darunter
leiden, dass die Kassenärztliche Vereinigung
(KV) im Land aus dem gemeinsamen Notfall-
system ausgestiegen ist. Seit Januar organi-
siert die KV den ärztlichen Notdienst der
Niedergelassenen unter der Servicenum-
mer 116 117 selbst. „Die wird nicht ausrei-
chend genutzt“, sagt Jürgensen.
Montag , 31. Oktober 2022 15
Stadt & Region
Das Rätsel um
die Video-Augen
in Gaisburg
Kameras im öffentlichen Raum lösen
im Stuttgarter Osten Irritationen aus.
Der Blick gilt Verkehrsproblemen.
Von Wolf-Dieter Obst
STUTTGART. Wie unsicher ist der Stuttgarter
Osten? Ist eine Video-Überwachung wie auf
dem Schlossplatz nun auch noch in Gaisburg
nötig? Die Installation von kugelförmigen
Kameras im Bereich der Schurwaldstraße
hat im Quartier für einige Irritationen ge-
sorgt. Immerhin steht eine Anlage vor einem
Gerichtsvollzieherbüro. Die Hintergründe
sind allerdings ganz anders als am Schloss-
platz. Es geht um ein Dauerbrenner-Thema.
Die Video-Augen im Wohnquartier neh-
men den Straßenverkehr unter die Lupe. Seit
vielen Jahren plagt den Stadtbezirk ein im-
menser Schleichverkehr, der von der Haupt-
schlagader der Talstraße zwischen der Bun-
desstraße 10 und der Innenstadt in die
Nebenstraßen drückt. Und ebenfalls seit vie-
len Jahren wird an einem Gesamtkonzept zur
Verbesserung der Verhältnisse gewerkelt –
unter dem Namen „Sanierungsgebiet Stutt-
Foto: dpa/Sven Hoppe gart 32 – Gaisburg“. Den Startschuss für vor-
bereitende Untersuchungen hat der Ge-
meinderatsausschuss für Umwelt und Tech-
nik bereits im Dezember 2017 gegeben. 2018
gab es eine Befragung unter 3560 Eigentü-
mern, Bewohnern und Betrieben.
Das erhöht die Einsatzzahlen im Ret- gung ist noch schwieriger geworden. In
tungsdienst und die Arbeit in den Notauf- Stuttgart kommt hinzu, dass einige Häuser
nahmen. Zuvor wurde auch der ärztliche sich inzwischen nicht mehr oder in deutlich
Notdienst von den Disponenten der Ret- geringerem Umfang an der Notfallversor-
tungsleitstelle koordiniert. gung beteiligen. So hat die
Das sorgte für Ausgleich. „Wir Neuordnung des Karl-Olga-
hatten mal ein tolles System Krankenhauses (KOK) und der
in Stuttgart – das hat funktio- Bethesda-Klinik, die zum pri-
niert“, sagt Stephan Rauscher. vaten Sana-Konzern gehören, Diese Videokamera irritiert: Wer wird denn
Als Hauptproblem aber er- dazu geführt, dass letztere hier überwacht? Foto: Steffen Rometsch
weist sich derzeit die Unter- nicht mehr und das KOK nur
bringung der tatsächlichen noch wenig dazu beiträgt. Der Und nun die Videoaugen: „Ein Stuttgar-
Notfallpatienten in den Kran- Anteil des zum städtischen ter Verkehrsbüro ist beauftragt,in einem ers-
kenhäusern selbst. Dort fehlt Klinikum gehörenden Kran- ten Schritt eine Verkehrszählung durchzu-
es an Personal, der Kranken- kenhauses Bad Cannstatt hat führen“, sagt Charlotta Eskilsson, Bezirks-
stand ist hoch.Mitarbeiter fal- Foto: Lichtgut/Max Kovalenko in der Notfallversorgung ab- vorsteherin von Stuttgart-Ost. Nach Aus-
len aus wegen Corona oder genommen, seit es dort keine wertung der Zählungen sollen Lösungsvor-
wegen anderer Krankheiten, „Es gibt Lücken in der Unfallchirurgie mehr gebe, schläge zur Verbesserung der Verkehrssitua-
nach mehr als zwei Jahren ambulanten Struktur. sagt Stephan Rauscher. Insge- tion erarbeitet werden. Welche ersten Er-
Pandemie sind viele ausge- Und die Nummer samt habe man „weniger An- kenntnisse die Zählungen bringen, darüber
laugt. Auf zehn Prozent und des ärztlichen fahradressen“, sagt er. soll es laut Bezirksvorsteherin Eskilsson am
mehr Beschäftigte müssen die Notdienstes wird zu Diese komplizierte Ge- 28. November eine Informationsveranstal-
Häuser mitunter verzichten. wenig genutzt.“ mengelage vermindert insge- tung mit Bürgerbeteiligung geben.
Ganze Stationen können des- samt die Aufnahmefähigkeit Allerdings hat der Stadtbezirk schon so
Jan Steffen Jürgensen,
halb nicht betrieben werden. Medizinischer Vorstand der Krankenhäuser. Die Such- seine Erfahrungen mit Verkehrszählungen
„Im großen Stil sind Betten des städtischen Klinikums läufe des Rettungsdienstes gemacht. Im Frühjahr 2016 gab es einen Auf-
geschlossen“, sagt einer. Be- nach Notfallbetten werden stand des Bezirksbeirats Ost, als es um das
troffen sind praktisch alle länger. „Nicht selten“ müsse Sanierungsgebiet Gablenberg ging und die
Häuser. Hunderte von Betten sind alleine in ein Patient etwa mit einem Herzinfarkt in Verkehrsexperten der Stadtverwaltung ihre
Stuttgarter Kliniken deshalb nicht in Betrieb. einen Nachbarkreis gefahren werden, sagt Interpretationen der Ergebnisse vorstellten.
In der Region sieht es nicht anders aus. Yves Oberländer. In der umgekehrten Rich- Es sei an den falschen Stellen und nicht zu
Gleichzeitig hat der ohnehin große wirt- tung ist das genauso. „Die drücken auch bei allen relevanten Zeiten gezählt worden, kri-
schaftliche Druck in den Krankenhäusern uns rein“, erzählt Stephan Rauscher. „Es tisierte der Bezirksbeirat damals. Moniert
noch zugenommen und mit der Energiekrise bleibt viel Zeit auf der Straße“,beschreibt Jan wurde, dass in manchen Seitenstraßen der
durch den Ukraine-Krieg eine neue Dimen- Steffen Jürgensen eine der Folgen. Schleichverkehr als angeblicher Parksuch-
sion erreicht. Mehr denn je befinden sich die „Die Lage ist prekär“, sagt Notfallmedizi- verkehr missinterpretiert worden sei. Die
Kliniken im Spannungsfeld von medizini- ner Oberländer. „Es muss etwas passieren, Studie wurde abgelehnt.
schen Notwendigkeiten und ökonomischen sonst ist die Versorgung nicht mehr gewähr- Ob sich in Gaisburg Verkehrssünder oder
Zwängen.Die richtige Balance zu halten zwi- leistet.“ Mit dieser Einschätzung steht er gar Einbrecher von den Videoaugen abschre-
schen elektiven, planbaren Eingriffen, mit nicht alleine. Nur: Was tun? Für Oberländer cken lassen, bleibt unklar. Beeinflussen las-
denen insbesondere das Geld verdient wird, ist zuallererst „eine offene Kommunikation“ sen sich die Kameras nicht mehr. Sie sind ak-
und den Erfordernissen der Notfallversor- über die Problemlage nötig. tuell wieder abgebaut.
16 Nummer 252 · Montag, 31. Oktober 2022 Stuttgart und Region

Neun Nominierte
für den
Ehrenamtspreis
Die Jury für „ Stuttgarter/in des
Jahres“ trifft die Vorauswahl. Ende
Januar startet die Onlineabstimmung.
Von Sybille Neth

STUTTGART. Die Jury für den Ehrenamts-

preis „Stuttgarter/in des Jahres“ hat getagt.
Nominiert sind nun neun Personen. Sie, lie-
be Leserinnen und Leser, sind aufgerufen,
vom 28. Januar bis zum 7. Februar 2023 on-
line darüber abzustimmen, wer in den drei
Kategorien Nachhaltigkeit, Kunst und Kul-
tur sowie Kinder und Jugendliche die Aus-
zeichnung erhalten soll. Großer Dank gilt al-
len, die sich ehrenamtlich engagieren, und
allen Paten, die einen Kandidaten oder eine
Kandidatin vorgeschlagen haben,auch wenn
sie dieses Mal nicht für die Abstimmung aus-
gewählt wurden. Die Jury hatte keine leichte
Aufgabe, unter den rund 50 sehr guten Ein-
sendungen zu entscheiden.
Nominiert für die Kategorie Kinder und
Jugendliche wurden Manfred Schmitz, der
seit zwölf Jahren eine der tragenden Säulen
im Projekt Leseohren ist. Für sein integrati-
ves Engagement in der Kinderfußballakade-
mie des MTV Stuttgart ist Georgios Metaxa-
rakis nominiert. Für den Bereich Kunst und Auf dem Schlossplatz wird seit dem Wochenende wieder am ganz großen Rad gedreht. Foto: Lichtgut/Ferdinando Iannone
Kultur geht Detlef Raasch ins Online-Voting.
Er organisiert als Vorsitzender des Vereins

Stadt zwischen Höhenflug und Hochgefühl

Christopher Street Day (CSD) ehrenamtlich
das Festival und die weiteren Aktivitäten des
Vereins. Mit seinen 92 Jahren ist Rolf Münz-
may noch immer verantwortlich für die 14-
tägig stattfindenden Kulturabende der Na-
turfreundegruppe Untertürkheim-Lugins-
land. Als Dritte im Bunde in dieser Kategorie
ist Gudrun Hähnel nominiert. Sie ermöglicht
mit dem Verein „Kultur für alle“ Menschen
mit kleinem Geldbeutel, gratis an Veranstal-
tungen teilzunehmen.
In der Kategorie Nachhaltigkeit gibt es
gleich vier Nominierte: Da ist Harry Pfau,der
zusammen mit seinem Team vor der Marien-
kirche werktags Lebensmittel an Bedürftige
verteilt. Dr. Ralf Oberfell leitet seit vielen
Jahren ehrenamtlich die Johanniter-Unfall-
Hilfe. Sie steht Menschen zur Seite, die einen
schweren Schicksalsschlag in ihrem persön-
lichen Umfeld erleben mussten. Auch Sabine
Novak steht Menschen in leidvollen Zeiten
und deren Angehörigen im Hospiz St. Martin
bei. Marcel Yousef kümmert sich mit seinem
Netzwerk Silberpfoten um Haustiere, deren
Halter das altersbedingt nicht mehr können.
Neben den drei Preisen aus der Publi-
kumsabstimmung wird noch der Sonder-
preis der Jury vergeben. Die Gewinner erhal-
ten jeweils 3000 Euro. Das Preisgeld wird von
der Volksbank Stuttgart gespendet und beim
Festakt am 15. März überreicht.
Bei sommerlichen Temperaturen hatten zwei Attraktionen besondere das Flanieren durch die lang vermisste Gale-
rie hatte ein lohnendes Ziel: Die Begrüßung
Anziehungskraft : das Riesenrad und die neue Calwer Passage. mit einem Glas Sekt auf dem roten Teppich
zur Eröffnung von Feinkost Böhm mit Bar
Von Heidemarie A. Hechtel für den Winter schaffen.Ja,wir wissen,er soll und Bistro, dem Ableger des von Bauherr
trübe werden.Umso intensiver genießen alle Ferdinand Piech Holding GmbH betriebenen
STUTTGART. Entschlossen und zielsicher Menschen, was irgendwelche meteorologi- Böhm-Stammhauses. Die Schlange vor dem
stapft Helena die Treppe hoch. Die Zweijäh- schen Launen bescheren. Und es hätte für benachbarten Brotladen „Zeit für Brot“, der
rige weiß, was sie will: Riesenrad fahren. In zwei Attraktionen in der Stadt nicht besser bereits seit Längerem von der Fritz-Elsas-
der gläsernen Kabine dem blauen Himmel passen können: Den Start des Riesenrades Straße her zugänglich ist, gehört schon zum
näherkommen und 58 Meter hoch über der im Ehrenhof des Neuen Schlosses, das sich gewohnten Bild. Nicht mehr warten mit der
Stadt schweben. „Sie kennt das schon, vom nach einer kleinen technischen Panne am Eröffnung seines Geschäftes für feine Pullo-
letzten Jahr“, erzählen die Eltern Mareike Freitagabend rechtzeitig zu drehen begann ver wollte auch Matthias Honold: „Dafür ha-
und Stephan. Da war sie gerade ein Jahr alt, und seither von 11 Uhr morgens bis spät- Calwer Passage: Durchgang frei Foto: Stolterfoht ben wir bis in die Morgenstunden hier ge-
und das Erlebnis muss eine abends um 22 Uhr nicht mehr arbeitet.“ Gegenüber, zwischen feinen
bleibende Erinnerung hinter- „Wenn das Riesenrad stillstand. Und die Wieder- der zeitlichen Begrenzung sieht. Da ist Hugo Handtaschen, steht noch der Handwerker
lassen haben. Kein Wunder: das ganze Jahr über eröffnung der so lange als aber ganz anderer Meinung: Der Fünfjährige auf der Leiter, aber in der Galerie Yellow Cor-
„Es war am Abend, und der in Betrieb wäre, Baustelle unzugänglichen war so traurig, als das Riesenrad wieder ver- ner, die Kunstfotografie ausstellt und ver-
Blick auf die illuminierte Stadt Calwer Passage. schwand, dass er einen Brief an Nopper ge- kauft,drängen sich die Vernissage-Besucher.
im Glanz vom tausenden von
würde sich „Schön ist so ein Ringel- schrieben hat. Mit einer bunten Zeichnung Glücklich sind die Goldschmiedinnen
Lichtern einfach großartig“, der besondere spiel“, besingt der Wiener vom Riesenrad. So nette Post bekommt ein und Schmuckdesignerinnen Christiane Köh-
schwärmen die Eltern. Effekt abnutzen.“ Hermann Leopoldi das Karus- OB auch nicht alle Tage. Darum treffen sich ne und Caro Weiss: Ihr Laden, vier Jahre lang
Damals war es schon ziem- Passant über die sell-Vergnügen. Aber dort lädt Frank und Gudrun Nopper an diesem Sams- durch die Baustelle in einer Sackgasse, liegt
lich kalt. Sehr adventlich. Wie begrenzte Laufzeit das Riesenrad im Prater ja das tag mit Hugo und seinen Eltern Verena und nun wieder auf dem Weg zur Passage.
man es halt nicht anders er- ganze Jahr ein. Genau wie das Sebastian Laich am Riesenrad für eine ge- Draußen auf der Calwer Straße ist in all den
wartet, wenn der November naht. Einge- London Eye an der Themse. Und das Roue de meinsame Auf- und Nieder- und Rundhe- mittlerweile hier etablierten Bistros und
packt in Mütze, Schal und Handschuhe. Was Paris auf der Place de la Concorde. Sollte rum-Fahrt mit bester Sicht auf die Stadt. Das Cafés kaum ein freier Stuhl zu finden.
für ein Unterschied zu diesem Wochenende nicht Stuttgart auch mit einem ständigen Gi- Hochgefühl tröstet Hugo hoffentlich, wenn Kaum nach der Fahrt im Riesenrad wieder
mit sommerlichen Temperaturen. Die ganze ant Wheel punkten, wäre das nicht eine tolle der Höhenrausch wieder zu Ende geht. auf der Erde gelandet, entwischt Helena
Stadt kostet noch einmal, vermutlich das Touristenattraktion. „Dann nutzt sich der Vertröstung auch noch hier und da in der ihren Eltern in Richtung Eingang: Noch mal
letzte Mal in diesem Jahr, das Gefühl der Effekt ab“, ist Helenas Vater überzeugt und Calwer Passage mit dem Versprechen „Co- fahren, es soll wieder rundgehen. Nein, ent-
Leichtigkeit des Sommers aus, Sonne darf liegt damit ganz auf der Linie von OB Frank ming Soon“ auf Schaufensterverkleidungen scheiden die Eltern und trösten: „Morgen
die Haut streicheln und ein Wärmepolster Nopper, der den Reiz des Vergnügens auch in statt dem Blick auf das Warenangebot. Doch wieder, am Abend mit Lichterglanz.“

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 Stuttgart und Region Nummer 252 · Montag, 31. Oktober 2022 17

Land schiebt talentierte Auszubildende ab Die Joblinge

feiern ihre
Die 38-jährige Georgierin Tamar Subeliani hat den besten Leumund, hervorragende Noten in Deutsch, einen Schul- und einen Ausbildungsplatz
in einer Kita. Weil das Regierungspräsidium auf Fristen beharrt, lebt sie jetzt in Tiflis. Erfolge
Von Barbara Czimmer bildungsduldung. Eine solche kann nach
Die Initiative hat bisher 1597 schwer
§60a Aufenthaltsgesetz beantragt werden. vermittelbare junge Leute fit gemacht
STUTTGART. Die Bilder sprechen für ein gu- Sie ermöglicht Geduldeten, für die Zeit ihrer für den Einstieg in die Arbeitswelt.
tes Klima: vier angehende Erzieherinnen im Ausbildung in Deutschland zu bleiben und
Klassenzimmer, Arbeitsmaterial vor sich, zwei weitere Jahre, wenn sie eine Arbeit in Von Sybille Neth
strahlende Gesichter. Eine der jungen Frau- ihrem erlernten Beruf finden.
en ist Tamar Subeliani, eine Georgierin. Im Damit verbunden war die Hoffnung, STUTTGART. Als Logo haben sich die Joblin-
Kreis der Kolleginnen scheint sie nach Flucht unter den Asylbewerbern Kandidaten für ge ein Puzzle-Teil gewählt. Das symbolisiert,
und Ungewissheit angekommen zu sein. Mangelberufe zu finden und für all die offe- was die Initiative für junge Leute mit beson-
Doch am 17. Oktober wird sie in einem Flug- nen Stellen im Handwerk. Derzeit sind das deren Startproblemen erreichen will: die
zeug abgeschoben. deutschlandweit 18 000 Euro. Trotzdem ist Puzzleteile finden, die für die jungen Klien-
„Die Polizei hat morgens um 6 Uhr an Tamar Subelianis Antrag abgelehnt worden. ten zur Integration in die Gesellschaft feh-
meine Tür geklopft. Ich hatte keine 15 Minu- Wie es scheint, aus purem Bürokratismus. len. Das beginnt mit der Suche nach einem
ten zum Packen, ich durfte nicht einmal die „Die Betreffende war noch nicht drei Monate Ausbildungsplatz. 2014 ist die Initiative ge-
Toilettentür hinter mir abschließen. Auf der im Besitz einer Duldung“, begründet das Re- startet, und am 27. Oktober hat sie sich selbst
Polizeistation hat man mir Fußfesseln ange- gierungspräsidium Karlsruhe. Vom 30. No- gefeiert mit Förderern,Vertretern der koope-
legt, als wäre ich eine Kriminelle“, erzählt sie vember 2022 an hätte ihr Antrag bewilligt rierenden Unternehmen, mit den Mitarbei-
im Videochat. „Das war alles sehr erniedri- werden können. tenden, den Mentoren und deren Mentis so-
gend.“ „Ich bin seit sieben Jahren dabei, aber wie ehemaligen Joblinge-Klienten, die mitt-
Seit August 2020 lebte Tamar Subeliani in noch nie lagen zwischen Duldung und Ab- lerweile eine Ausbildung machen oder schon
einer Gemeinschaftsunterkunft der Stadt. schiebung nur so wenige Tage.Was ist das für im Berufsleben stehen, sowie mit Kabarett,
Nach knapp zwei Jahren wird ihr Asylantrag ein Signal an diejenigen, die sich integrieren Theater und der Musik der Azubi-Band der
abgelehnt, doch sie hat die Zeit des Wartens wollen?“, fragt Philipp Schwarze, der Team- Firma Trumpf. Im Trainingsprogramm der
für sich genutzt. Trotz ihres abgeschlosse- leiter der Caritas-Gemeinschaftsunterkunft. Joblinge Stuttgart waren bisher 1597 junge
nen Germanistikstudiums in Georgien be- „Da liegt doch die Vermutung nahe, dass die Leute. Fast drei Viertel davon wurden ver-
legt sie laufend Deutschkurse Fakten schaffen wollten.“ Der mittelt. Während der Pandemie konnte nur
und besteht am Ende sogar „Ich bin seit sieben Stuttgarter Asylpfarrer Joa- digitales Training stattfinden. Hier unter-
das C-1-Zertifikat, erinnert Jahren dabei, aber chim Schlecht pflichtet ihm stützte die gemeinsame Corona-Nothilfe der
sich der Teamleiter der Unter- noch nie lagen bei: „Ich vermute, die Behör- Spendenaktionen von Stuttgarter Zeitung
kunft in Stuttgart-Botnang, den haben besonders darauf („Hilfe für den Nachbarn“) und der Stuttgar-
Philipp Schwarze.
zwischen Duldung geachtet, wer kurz davor- ter Nachrichten („Aktion Weihnachten“) das
Ihr Fleiß und ihr Sprachta- und Abschiebung so stand, bleiben zu dürfen.“ Programm mit einer Großspende für die An-
lent zahlen sich aus: Tamar wenige Tage.“ Zu den rund 50 Menschen schaffung von digitalen
bekommt einen Ausbildungs- Philipp Schwarze, aus Baden-Württemberg, die Leihgeräten. Mit Erfolg: „Die Aus-
platz in der Educcare Kita Ha- Teamleiter Asylunterkunft am 17. Oktober am frühen Die Vermittlungsquote bildung muss
senbergstraße und kurz da- Morgen aus dem Bett geholt war während der zwei Co- cool und
rauf, am 21. Juni 2022, einen Vertrag mit der und abgeschoben worden sind, gehört auch ronajahre sogar gestie-
Freien Dualen Fachakademie für Pädagogik die Georgierin Tinatin Bruidze. Die Frau hat- gen.
sexy sein.“
in Stuttgart. Tags darauf, am 22. Juni 2022, te einen unbefristeten Arbeitsvertrag mit Tamar Subelia Die Bürgermeisterin Alexandra
ni m
der nächste Tiefschlag. Das Verwaltungsge- einer Altenpflegeeinrichtung in Gerlingen. zur Erzieherin ab usste ihre Ausbildung für Soziales und gesell- Sußmann,
brechen. Sozialbürger-
richt Stuttgart lehnt ihre Klage gegen den Auch sie war geduldet, allerdings soll sie Foto: privat schaftliche Integration, meisterin
Asylbescheid ab. „Ich bin aufgefordert wor- einen Eintrag wegen einer entwendeten Ta- Alexandra Sußmann, die
den, innerhalb einer bestimmten Frist das fel Schokolade gehabt haben, sagt ihr An- auch im Aufsichtsrat der
Land zu verlassen, und habe deshalb die Dul- walt, der CDU-Landtagsabgeordnete Rein- In Kitas werden Fachkräfte dringend gebraucht. Foto: factum/Simon granville Joblinge ist, forderte in ihrem Vortrag: „Die
dung beantragt.Ich habe gehofft,dass ich die hard Löffler. „Da wurden schon ganz andere Ausbildung muss sexy und cool werden.“
Ausbildung nicht aufgeben muss“, sagt die Verfahren eingestellt, das ist eine Lappalie. Bundesweit sind 38 000 Ausbildungsstellen
38-Jährige. Jetzt wohnt sie wieder bei ihren Ich habe mich beim Ministerium beschwert Kommentar nicht besetzt. „Viele bekommen keinen Aus-
Eltern in Tiflis. und gesagt: ‚Ihr schiebt die falschen Leute bildungsplatz, weil ihnen die Qualifikation
Svenja Schlumpberger,die stellvertreten- ab!’.“ Adressat dafür war Siegfried Lorek, fehlt.“ Deshalb, so Sußmann, müsse schon
de Leiterin der Kindertagesstätte, hat Tamar Parteifreund und Staatssekretär des Minis-
Subeliani während des Vorpraktikums „als teriums für Justiz und Migration. Man werde
sehr geeignet in diesem Beruf erlebt“. Sie sei versuchen, auf diplomatischem Weg die
Kein Verständnis für Pedanterie das Schulsystem neue Konzepte entwickeln,
damit die schlechten Startchancen individu-
ell abgefangen werden können.
zuverlässig, freundlich, interessiert und mo- Rückkehr von Tinatin Bruidze zu erwirken. Das Land sollte sich für die Rückkehr der beiden Georgierinnen einsetzen. Unterstützt werden die Teilnehmer und
tiviert, „ihr Umgang mit den Kindern war lie- Hilfreich könnte die Vorgriffsregelung auf Teilnehmerinnen während des halbjährigen
bevoll und der mit den Eltern respektvoll, sie das neue Bleiberecht sein, wonach Baden- Haben fleißige, arbeitswillige später hätte die Entscheidung Joblinge-Trainings von Mentoren. Einer der
hat selbstständig Aufgaben übernommen, Württemberg keine Menschen mehr ab- Einwanderer Chancen in über eine Duldung zugunsten ersten Stunde ist Rüdiger Kortmann. „Zuhö-
sie hat gut zu uns gepasst“, bescheinigt die schiebt, die ab Ende des Jahres voraussicht- Deutschland auf eine sichere der Frauen ausfallen können ren ist erst einmal das Wichtigste – und ein
Erzieherin. Ganz offensichtlich ist man an lich sowieso in Deutschland bleiben dürfen. Bleibe und ein gesichertes – und die Pflegeeinrichtung Anker sein für sechs Monate“, so charakteri-
der Frau interessiert, die eine fremde Kultur, Behörden und Gerichte schätzen die Be- Einkommen? Nach den wie auch der Kita-Träger hät- siert er seine Aufgabe. Edith Wolf, Vorstand
Talent und sehr gute Deutschkenntnisse drohungslage in Georgien zurzeit nicht als jüngsten Abschiebungen vom ten ein Personalproblem we- der Vector-Stiftung, die die Joblinge unter-
mitbringt. hoch ein.Tamar Subeliani schon.Das erlitte- Baden-Airport nach Georgien niger. stützt, lobte das Konzept: „Die Selbstverant-
Auch die Schulleiterin Eva Maria Habele ne Trauma wirkt nach. „Es war 1992. Ich war sind Zweifel angebracht. Von Barbara Czimmer Der Vorgang vermittelt wortung steht im Mittelpunkt, und so wer-
kritisiert die Abschiebung: „Wir haben kein acht Jahre alt, als meine Familie und 300 000 Keine Frage, den beiden den Eindruck, als hätten die den hohe Hürden genommen.“ Auch Martin
Verständnis dafür, dass eine sehr gut integ- andere Georgier ihre Häuser rund um Gagra Georgierinnen ist kein juristisches Unrecht Entscheider in der Sache noch nie Kinderbe- Hettich, der Vorstandsvorsitzende der Spar-
rierte und ausgebildete Person, die sich in verlassen mussten“, erzählt sie. „Mein Opa widerfahren. Das Aufenthaltsgesetz sieht treuung gebraucht oder nach einer Pflegerin da-Bank Baden-Württemberg, sieht das so:
Deutschland als Erzieherin engagieren will, ist ermordet worden, meine Mutter wurde nun einmal vor,dass Menschen abgeholt und suchen müssen. Wegen des Fachkräfteman- „Die Joblinge sind nicht die Glücksbringer
abgeschoben wird, zumal in einem Beruf, in als Geisel genommen, man hat mit Köpfen abgeschoben werden können, wenn sie der gels will die Landesregierung das Chancen- mit dem Silbertablett.“ Unterstützt wird die
dem es einen enormen Fachkräftemangel Fußball gespielt. Das war ein Genozid.“ Jetzt Aufforderung zum Verlassen des Landes Aufenthaltsrecht sofort und nicht erst 2023 Initiative mit ihren drei Standorten im Land
gibt.“ Erst vor Kurzem hat Stuttgarts Bil- leben Tamar und ihre Eltern in relativer Ru- nicht nachgekommen sind. Als gerecht wird anwenden. Doch nicht einmal das scheint seit ihrer Gründung von Porsche, und Martin
dungsbürgermeisterin Isabel Fezer auf rund he in Tiflis, doch ihre Angst sitzt tief: „Ich das in diesen Fällen nicht empfunden. sich in allen Verästelungen des verzweigten Mayer, Leiter der Unternehmenskultur, be-
300 unbesetzte Stellen im Jugendamt hinge- gehe fast nicht raus. Wer pro-westlich einge- Händeringend suchen Firmen Azubis und Behördenapparats verfangen zu haben. Die richtet, dass viele der Joblinge übernommen
wiesen und auf die 3000 Kinder, die nicht zu- stellt ist, ist gefährdet.“ Fachkräfte, nicht nur für sogenannte Man- Gesellschaft, die das Geld für Sprachkurse werden. „Die Joblinge haben mein Leben
letzt deshalb auf der Warteliste stehen. Die Klasse von Tamar Subeliani will sich gelberufe. Doch die Beamten zeichnen die und Ausbildung der Menschen aufbringt, er- verändert“, schwärmte Eksan Aihemeti. Er
Beim Caritasverband Stuttgart, der die für die angehende Erzieherin einsetzen. Der Abschiebung einer angehenden Erzieherin wartet von der Landesregierung klare Ansa- ist im dritten Ausbildungsjahr als Medienge-
Gemeinschaftsunterkunft betreut, war man Jurist Löffler empfiehlt, eine Petition an den und einer Altenpflegerin kalt ab. Das ist un- gen an ihre Mitarbeiter. Ein schöner Zug wä- stalter und beeindruckt von praktischen Hil-
optimistisch, dass die Duldung vom 5. Okto- Landtag zu schicken. „Sollte der Petitions- verständlich, ja empörend. Man kann es als re es nun, sich in diesen Fällen für die Wie- fen, die er erfahren hat: „Wenn man ein Be-
ber der Bewohnerin Zeit verschaffen könnte. ausschuss ein positives Votum fällen, ist die bürokratische Pedanterie und Erbsenzähle- dereinreise der beiden Frauen starkzuma- werbungsgespräch hat, sorgen sie für die
Erst recht die am 7. Oktober beantragte Aus- Verwaltung im Handlungszwang.“ rei bezeichnen, denn nur wenige Wochen chen. richtigen Klamotten.“

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Drehen Unternehmen hat Karin
Tüfteln und Erfinden liegtBacher in die
den Schwa- zusammengeschweißt hat“.
18 Nummer 252 · Montag, 31. Oktober 2022
Heimkehr
der Schule in die
Patch Barracks
Die Grundschüler am Vaihinger
Standort der US-Army
haben einen Neubau bezogen.
Von Christoph Kutzer
STUTTGART. Der Saal in der Patch-Elemen-
tary-School in Stuttgart-Vaihingen ist dicht
besetzt. Schüler und Schülerinnen der Klas-
sen 1 bis 5 und Kindergartenkinder haben
sich, begleitet von Lehrkräften und Erziehe-
rinnen, neben den Gästen versammelt. Sie
wollen die offizielle Eröffnung der neuen pä-
dagogischen Einrichtung auf dem Gelände
der Patch Barracks feiern.
Eine Grundschule gibt es am selben
Standort seit 1979. Aber sie war in die Jahre
gekommen und musste abgerissen werden.
Als Interimslösung zog man für längere Zeit
in die Böblinger Panzerkaserne. Seit Sep-
tember wird aber nun der Neubau genutzt.
Nicht nur Schüler und Kollegium sind be-
geistert. „Das hier ist eine ganz andere Sache
als die Grundschule, die ich selbst besucht
habe“, schwärmt Colonel Patrick Dagon, der
einen symbolischen, überdimensionierten
Schlüssel an Rektorin Sonja Rodriguez über-
reicht. Besonders angetan ist er vom Ansatz,
in allen Altersstufen wissenschaftliche The-
men an die Kinder heranzutragen. Auch Um-
weltaspekte spielen eine wichtige Rolle.
Christian Kaiser, Isabel Fezer und Beth Schia-
vino-Narvaez (von links) bei der Feier
Die neue US-Grundschule Fotos: Christoph Kutzer
Das Gebäude ist „LEED Silver“-zertifi-
ziert: für Ressourcenschonung und Energie-
effizienz. Eine Anzeige gibt in Echtzeit Aus-
kunft über Energieverbrauch und -erzeu-
gung. Eine Windturbine und eine Photovol-
taikanlage machen Technik greifbar und be-
greifbar. Anstelle von kleinen Klassenzim-
mern umfasst die Schule sechs Areale mit
Räumlichkeiten. Bewegliche Wände erlau-
ben eine flexible Unterteilung.
Dem Konzept der „21st Century School“
folgend, legt die Patch-Elementary-School
großen Wert auf das Erlernen von sozialem
Miteinander und Kooperation. Letztere
kennzeichnete auch die Planung und Umset-
zung des Schulprojekts. Das Department of
Defense Education Activity (DODEA),bei der
Feier vertreten durch Beth Schiavino-Narva-
ez, die Bundesbau Baden-Württemberg, ver-
treten durch Christian Kaiser, sowie US-Pla-
ner und hiesige Bauunternehmen hatten
Hand in Hand gearbeitet. Colonel Matthew
Ziglar, Kommandant der Army in der Region
Stuttgart, hebt in diesem Zusammenhang
das Engagement von OB Frank Nopper
(CDU) hervor und betont: „Wir freuen uns,
Teil dieser Stadtgesellschaft sein zu dürfen.“
Ansonsten widmet er sich vor allem den jun-
gen Gästen. „Ihr seid die besten Schüler!“,
ruft er ihnen zu. „Ihr habt die besten Lehrer!
Jetzt habt ihr auch das beste Schulgebäude!“
Es wird künftig bis zu 500 Schülerinnen und
Schülern Raum bieten.
Isabel Fezer, Bürgermeisterin für Jugend
und Bildung, wendet sich auch an die Schü-
lerschaft, fordert den diszipliniert-zurück-
haltenden Nachwuchs zum Jubeln auf und
wirft kleine Geschenke ins Auditorium. Nun
ist klar: Die Zahl der öffentlichen Schulen in
Stuttgart hat sich von 160 auf 161 erhöht.
Fahrgast bedroht
Kontrolleure
STUTTGART. Die Polizei hat am Samstagmit-
tag an der Haltestelle Dobelstraße einen 34-
Jährigen festgenommen, der zuvor einen 41-
jährigen Fahrkartenkontrolleur weggesto-
ßen haben soll. Der Mann hatte keinen Fahr-
schein und bedrohte das Prüfpersonal. klic
Stuttgart und Region
Manchmal weinen sie Blut, keine Tränen
Bei der Gala der Stuttgarter Hilfsorganisation Stelp spenden die Gäste mehr als eine halbe Million Euro – Die Filmemacherin Waad al-Kateab ist
mit ihrer Familie im Kursaal und berichtet von ihrem Leben im besetzten Aleppo und vom Kampf gegen den syrischen Diktator Assad.
Von Frank Rothfuss
STUTTGART. Manchmal kann man nur wei-
nen. Selbst wenn man geübt ist im Umgang
mit Worten, ringt man vergeblich um sie.
Wie sollen Worte auch ausdrücken, was man
gerade auf der Leinwand im Cannstatter
Kursaal gesehen hat. Da bleiben nur die Trä-
nen. Klare Tränen, immerhin. Waad al-Kate-
ab (31) hat über die fünf Jahre im belagerten
Aleppo gesagt: „Manchmal weinen wir
Blut!“Einen Dokumentarfilm hat sie gedreht
über diese Jahre, ihn ihrer
„Wir werden Tochter gewidmet und
Bilder zeigen, „Für Sama“ genannt.
die verstören Er war nominiert für
einen Oscar, im Kursaal
werden, an war bei der Gala der Hilfs-
der Grenze organisation Stelp gerade
des ein Ausschnitt zu sehen.
Ertragbaren.“ Zwei Jungs bringen nach
Serkan Eren, einem Raketenangriff
Mitgründer Stelp ihren Bruder Mohamed in
das Krankenhaus, das al-
Kateabs Mann Hamsa
aufgebaut hat und leitet, sie sind über und
über mit Staub bedeckt. Mohamed ist viel-
leicht drei, vier Jahre alt. Er ist nicht mehr zu
retten. Waad al-Kateab filmt, wie die Ärzte
das Leichentuch über ihm zusammenschla-
gen; wie die weinenden Brüder ihn sanft auf
die Stirn küssen; wie seine Mutter ihn sucht;
wie sie ihn hochnimmt und nach Hause
trägt; wie die Krankenpfleger ihr helfen wol-
len; wie sie sagt: „Es ist das Letzte, was ich
für ihn tun kann!“ Ja, man versteht jetzt,
wenn Waad al-Kateab sagt, sie habe Blut ge-
weint.
Sie ist da, an diesem Samstagabend, mit
ihrem Mann und ihren beiden Töchtern. Die
ältere ist am 1. Januar 2016 in Aleppo gebo-
ren. Die Eltern taufen sie Sama – arabisch für
Himmel. „Wirst du mir je verzeihen?“, fragt
ihre Mutter, während die Russen Aleppo in
Grund und Boden bomben.
Es fließen die Tränen – und der Cham-
pagner. Die 300 Gäste trinken Gin Tonic und
sehen auf der Leinwand durstige Kinder, die
Gäste essen ein Vier-Gänge-Menü der Köche
Fabian Wolf und Andreas Litke und sehen
Bilder von hungernden Ukrainern, die Gäste
löffeln Eis aus einer halben Kokosnuss und
sehen, wie Kinder sterben. Cassandra Steen
und die Orsons singen, und man hört Ge-
Oettinger kritisiert deutsche Außenpolitik scharf
Der Altministerpräsident und
ehemalige EU-Kommissar
warnt beim „Tag des Eigentums“
vor „Kurzsichtigkeit im Umgang“
mit China.
Von Götz Schultheiss
STUTTGART. Mit rund 500 Immobilieneigen-
tümern aus Stuttgart und der Region im He-
gelsaal des Kultur- und Kongresszentrums
Liederhalle ist der „Tag des Eigentums“ von
Haus und Grund am Samstag gut besucht ge-
wesen. Als Hauptredner hatte die Interes-
senvertretung der Stuttgarter Hausbesitzer
den ehemaligen baden-württembergischen
Ministerpräsidenten und späteren EU-Kom-
missar Günther Oettinger eingeladen.
„Der Gaspreisdeckel von kommendem
Frühjahr auf zwölf Cent je Kilowattstunde
war dringend notwendig, nachdem sich die
Marktpreise binnen kurzer Zeit fast verfünf-
facht haben“, sagte der Haus-und-Grund-
Vorsitzende Joachim Rudolf in seiner Eröff-
nungsansprache. In ihrer jetzigen Form sei
sie allerdings „ein bürokratischer Irrsinn“.
Die digitalisierte Grundsteuererklärung mit
dem Programm „Elster“ sei „so überflüssig
wie ein Kropf“, weil die Grundstücksgrößen
Waad al-Kateab mit Tochter Sama.
schichten aus dem Krieg. Es ist ein schmaler
Grat, auf dem diese Gala wandelt. Sie verur-
sacht keine Kosten, alles ist gespendet, die
Freiwilligen von Stelp schenken aus und be-
dienen. Alles dient dem Zweck, möglichst
viel Geld zu sammeln, um die 14 Hilfsprojek-
te in zwölf Ländern zu unterstützen und aus-
zubauen.
„Wir werden Bilder zeigen, die Sie verstö-
ren werden, die an die Grenzen des Ertragba-
ren gehen“, sagte Stelp-Mitgründer und Ge-
schäftsführer Serkan Eren zur Begrüßung,
„das heißt aber nicht, dass Sie den Abend
Gastredner Günther Oettinger Foto: Lg/J. Rettig
und die Bodenrichtwerte bereits öffentlich
zugänglich vorlägen. Bei der Grundsteuer in
Stuttgart, führte Rudolf aus, würden Grund-
stücke mit kleiner Wohnfläche, besonders
Einfamilienhäuser und kleinere Mehrfami-
lienhäuser mit umliegenden Gärten, deut-
lich mehr belastet, Mehrfamilienhäuser in
innerstädtischen Lagen dagegen entlastet.
Das Grundsteueraufkommen werde auch
künftig nicht mehr als 160 Millionen Euro
betragen. Dies habe der Stuttgarter Gemein-
Foto: PicturePartners/Georg Strohbücker
nicht genießen sollen.“ Aber im Bewusst-
sein, dass alle hier im Saal „in der Geburts-
lotterie gewonnen haben“. Wobei – alle trifft
es nicht. Boris, Stanislaw und Xenia kommen
aus einem vom Krieg erschütterten Land.Die
drei Ukrainer betreiben von Stelp unter-
stützte Hilfsprojekte,bauen Container,repa-
rieren Dächer und verteilen Lebensmittel.
Sie konnten einen Abend durchatmen, bevor
es zurückgeht in die Hölle.
Waad al-Kateab hat fünf Jahre ausgeharrt
in Aleppo. Mit ihrer Videokamera hat sie
mehr als tausend Stunden gefilmt. Die Ka-
derat jüngst festgelegt. Nach Rudolfs Rede
mahnte Claus-Peter Hutter von Nature Life,
bei allen Entscheidungen immer auch die
Umwelt im Auge zu behalten.
„Frieden, Werte, wirtschaftliche Stärke –
eine Agenda 2030 für Deutschland und Euro-
pa“, lautete das Thema von Günther Oettin-
ger: „Diese Vielzahl von Krisen zum selben
Zeitpunkt hat es für die Nachkriegsgenera-
tion noch nicht gegeben – alles vor dem Hin-
tergrund, dass es einen Kampf der Systeme
von Demokratien und Autokratien gibt.“ Der
entscheidende Punkt sei nun, Lösungen für
die Krisen zu finden.Die Debatte in Deutsch-
land darüber werde der Bedeutung dieser
großen Herausforderung in keiner Form ge-
recht. Dass der Herausgeber der Ravensbur-
ger Spiele beim ersten Shitstorm Winnetou
aus den Regalen genommen habe, sei eine
„peinliche Veranstaltung“, ebenso die De-
batte über die Toiletten in städtischen Ge-
bäuden in Stuttgart.
„Wir streiten über Themen hinter dem
Komma und sehen die großen Fragen vor
dem Komma, die großen Weltfragen, noch
immer nicht“,so Oettinger.Der Kampf gegen
Inflation und Rezession müsse endlich be-
ginnen, denn die Rezession bringe immer
mehr Sektoren der Wirtschaft auf den abstei-
genden Ast. „In immer weniger Bereichen ist
die deutsche Wirtschaft noch führend,weder
mera war ihr Filter, die sie all dies ertragen
ließ. Ihr Mann und sie waren die Stimme
Aleppos – und Zeugen der Verbrechen As-
sads. Zur Rechenschaft gezogen wurde er
bisher nicht. Seine Macht scheint gefestigt,
die Welt schaut nicht mehr auf Syrien.
Hat sich das denn alles gelohnt? „Ja“, fin-
det Waad al-Kateab, sie ist sich sicher, „der
Wandel kommt, wie er aussieht, weiß ich
nicht, aber er kommt“. Sie bereut nichts, „es
war der Preis, den wir zahlen mussten“. Sie
weiß, „von außen wirkt es verrückt, dass wir
geblieben sind, aber Aleppo war unsere Hei-
mat, dort war unser Zuhause, es mag klein
wirken, was wir hatten, aber für uns bedeute-
te es die Welt“. Nach einem Handel der UN
mit den Russen konnten die Belagerten ins
Exil, über die Türkei landeten die al-Kateabs
in London. Von dort versuchen sie nun dafür
zu sorgen, dass der Kampf der Syrer um ihre
Freiheit nicht vergessen wird ob der vielen
Krisen auf der Welt.
531198
Euro So viel spendeten die Gäste bei der
Stelp-Gala, um zu helfen.
Zumindest in Stuttgart gelingt das. Als
Szenen aus dem Film gezeigt werden, müs-
sen etliche Gäste den Saal verlassen, so er-
schüttert sind sie. Der Film rüttelt auf, er öff-
net Herzen und Geldbeutel. Etliche Spenden
gehen ein, darunter von einem unbekannten
Schenker über 100 000 Euro. Der Präsident
des FC Augsburg, Markus Krapf, und Ge-
schäftsführer Michael Ströll sind nach dem
Kick beim VfB zur Gala gekommen, weil Do-
minik Hoffmann, einer ihrer leidenschaft-
lichsten Fans, Serkan Eren von einem Hilfs-
projekt kennt. Sie spenden 19 600 Euro, weil
der FCA 1906 gegründet wurde. Alex Wehrle,
Vorstandsvorsitzender des VfB, und Welt-
meister Sami Khedira legen einen drauf, für
jedes erzielte Tor diese Saison wird der VfB
1000 Euro spenden. Ein signiertes Trikot von
Zlatan Ibrahimovic wird für 5500 Euro ver-
steigert. Boxhandschuhe, unterschrieben
von den Klitschko-Brüdern, bringen 17 000
Euro. Dafür geht auch ein Maradona-Trikot
weg. Am Ende spenden die Gäste 531 198
Euro. Wieder gibt es Tränen. Freudentränen.
in der Biotechnologie noch im IT-Bereich,
fast nirgendwo sind wir noch vorn.“ Auch die
Exzellenz der deutschen Hochschulen lasse
im internationalen Maßstab zu wünschen
übrig: „Wir müssen mehr in Wissenschaft
und Forschung, Bildung und Weiterbildung
investieren.“ Die größte Krise sei der Ukrai-
ne-Krieg, und man könne nur hoffen, dass
Europa die Ukraine weiterhin unterstütze.
„Wir sollten auf die Balten und Polen hören.
Die kennen Putin besser als wir. Die haben
uns vor Nord Stream vor zehn Jahren ge-
warnt, und wir haben es nicht gehört, in
unserer deutschen Arroganz.“
Die nächste Krise sei absehbar. China
wolle sich Taiwan mit der für alle Welt wich-
tigen Halbleiterproduktion einverleiben.
„Olaf Scholz fliegt jetzt nach China, hat vor-
her noch einen Hafenanteil in Hamburg ver-
kauft. Wir aber könnten nie in Shanghai oder
Hongkong ein Seeterminal erwerben. Die
Chinesen sind strategisch sehr geschickt und
brutal, und wir sind naiv“, stellte Oettinger
fest. Wenn sich China Taiwan einverleibe,
die USA wie von Joe Biden angekündigt,
intervenierten und Deutschland sich an
Sanktionen beteiligen müsse, wäre die Wirt-
schaft am Boden: „Nicht Gendersternchen,
sondern das Problem China-Taiwan muss
uns bewegen. Wir brauchen eine Strategie,
und die liegt bisher in keiner Form vor.“
 Stuttgart und Region Nummer 252 · Montag, 31. Oktober 2022 19

S-21-Klagen:
Neuplanung oder
Nachbesserung?
Die Bahn reicht ihre Stellungnahme
zum Abstellbahnhof in Untertürkheim
So steht es bisher um Königstraße 1a und 1b. Foto: Lg/Kovalenko beim Verwaltungsgerichtshof ein.
Von Alexander Müller

STUTTGART. Frühestens Mitte 2023 ist vo-

raussichtlich mit einem Urteil bezüglich der
Klagen gegen den Abstell- und Servicebahn-
hof für Stuttgart 21 in Untertürkheim zu
rechnen. Erst vor wenigen Tagen haben die
zuständige Bahnprojekt Stuttgart–Ulm
GmbH und das Eisenbahn-Bundesamt (Eba)
unabhängig voneinander fristgerecht ihre
Stellungnahmen beim Verwaltungsgerichts-
hof des Landes in Mannheim eingereicht.
Derweil laufen die im Juli dieses Jahres be-
gonnenen Bauarbeiten auf dem Areal an der
Augsburger Straße unvermindert weiter.
Sehr zur Verwunderung der Kläger.
Bis Anfang 2025 soll der neue Service-
und Abstellbahnhof in Untertürkheim fer-
Ein begehbarer Dachgarten, der sich zum Schlossgarten neigt: Das ist der Entwurf für den Umbau des Gebäudes Königstraße 1c. Visualisierung: Oliv GmbH Thomas Sutor Architekt tiggestellt sein. Doch gegen die Pläne regt
sich nach wie vor Wider-
stand: kanalisiert in zwei Kritik

Schräger Dachgarten an der Königstraße

Die LBBW-Immobiliengesellschaft hat in eigener Regie geklärt, wie sie an der Einkaufsmeile auf dem Grundstück Königstraße 1c bauen will.
Eine Mehrheit der Stadträte findet das Ergebnis gut. Aber war das Verfahren der richtige Weg für diesen wichtigen Platz?
Von Josef Schunder
STUTTGART. Oberer Schlossgarten und Kö-
nigstraße zählen zum Wichtigsten, was
Stuttgart zu bieten hat.Und was an der Naht-
stelle dieser Achsen in den nächsten Jahren
gebaut wird, zeichnet sich punktuell nun ab.
Das Gebäude Königstraße 1c (früher Sport-
Karstadt) soll nach teilweisem Rückbau und
Revitalisierung ein Schrägdach bekommen,
das sich zum Schlossgarten hin neigt; ein
Dach, das in der Mitte zur Belichtung der In-
nenräume über dem Erdgeschoss geöffnet
ist und ansonsten begrünte Dachgärten bie-
tet. Ansichten davon hat die LBBW Immobi-
lien-Management GmbH in dieser Woche an
die Medien verschickt.
Wer sich die Bilder anschaut, könnte be-
eindruckt sein, denn sie zeigen nicht nur
eine offene Fußgängerzone, wo sich bis jetzt
die triste Theaterpassage befindet, die man
abends lieber meidet; unten soll es im Ge-
bäude 1c künftig viel Gastronomie geben,
viel Glas und viel Offenheit auch zum
Klagen vor dem Verwal- entzündet
tungsgerichtshof in sich auch an
Mannheim. Zum einen
hat ein Rechtsanwalt im
einem
eigenen Namen und in geplanten 41
Vertretung eines Schie- Meter hohen
nenlogistikunterneh- Funkturm.
mens (AZ: 5 S 853/22)
sierung der Gebäude 1 bis 3 wie auch die Wei- kam, wollen Bauherrin und Architekten frü- „eine komplette Überarbeitung des ur- und einer Privatperson aus Untertürkheim
terentwicklung des Entwurfes für 1c für gut. hestens im November beantworten.Aus dem sprünglichen Entwurfs“ bewirkt. Einspruch gegen den Abstellbahnhof erho-
Dem Linksbündnis-Fraktionschef Hannes Internetauftritt ergibt sich, dass Oliv Archi- Das Linksbündnis stört sich dennoch an ben. „Zu laufenden Verfahren äußern wir
Rockenbauch allerdings gefällt der Entwurf tekten eine ihrer Kernkompetenzen in der der „Formfindung“ für 1c. Qualitätssiche- uns grundsätzlich nicht“, erklärt ein Bahn-
bis heute nicht recht. Klar, Dachbegrünung Revitalisierung von Gebäuden sehen, in der rung stelle man üblicherweise mit Wettbe- Sprecher auf Nachfrage – und weist lediglich
in der Form sei erst einmal positiv. Aber die Herausarbeitung der Umbaumöglichkeiten werben sicher, nicht in einem nicht öffent- daraufhin, dass die genannten Klagen keine
Formensprache leuchtet ihm nicht ein. Er mit bestehendem Planungsrecht, ohne neu- lich beratenden Beirat der Bauherrin, sagt aufschiebende Wirkung hätten.
findet sie „zeitgeistig“. Dagegen rechnet en Bebauungsplan. Rockenbauch. Aber Wettbewerbe hat die In- Doch genau daran zweifelt der in unmit-
CDU-Fraktionschef Alexander Kotz damit, Wie in der Königstraße. Ursprünglich vestorin – auf Drängen von Stadträten – nur telbarer Nachbarschaft wohnende Unter-
dass die Königstraße 1c „zu einem Pilgerziel hatte die Investorin den Gebäudekomplex für das Hotel (Fassade, untere Etage und türkheimer. Vielmehr hält er grundlegende
für die Stuttgarter Bürger- 1–3 und das Hotel Am Freianlagen) vorgesehen sowie für den Um- Umplanungen für notwendig. Eine bis zu 15
schaft wird“. Er sieht in dem „Das Gebäude Schlossgarten abreißen wol- bau der Königstraße 1 a und 1b. Meter hohe Schallschutzwand entlang der
Entwurf und der Ausrichtung Königstraße 1c len, aber vor ein paar Jahren Baubürgermeister Peter Pätzold denkt Augsburger Straße sei nicht zielführend.
des Gebäudes auf den Schloss- könnte in dieser Form schwenkte sie um. Das ent- anders als Hannes Rockenbauch: Bei unver- Vielmehr müssten aus seiner Sicht zusätzli-
garten hin eine „große Geste“ schärfte die Brisanz, dass Bür- ändertem Bebauungsplan sei es eigentlich che Schutzmaßnahmen direkt an allen Glei-
– auch wenn die hohen Bäume
zu einem Pilgerziel für gerschaft und Ratsfraktionen der Normalfall, dass der Bauherr sich einen sen angebracht werden und die 400 Meter
in den Illustrationen vielleicht die Stuttgarter die Nutzungen stark mitbe- Architekten nehmen könne. Der Prototyp langen Bahnsteige für die Innenreinigungs-
nicht realistisch seien. Bevölkerung stimmen wollten. Aber auch der Baukommission für 1c habe sich als hilf- anlage komplett eingehaust werden.Den an-
Wolfgang Riehle, früherer werden.“ die Pandemie hatte die Immo- reich erwiesen. Das bedeutet: Wie viel Wett- gestrebten Zeitplan des Bahnprojekts hält er
Präsident der Architekten- Alexander Kotz, bilienwelt verändert. Zudem bewerb und wie viel Mitsprache und Mitent- daher für „spannend“. Aus seiner Sicht kön-
kammer Baden-Württemberg, CDU-Fraktionschef ging es um Zeitersparnis und scheidung durch die Öffentlichkeit an so ne nicht einfach nachgebessert werden, wie
spricht von einem „mutigen graue Energie: Verbaute Ma- zentralen Stellen der Stadt nötig sind, ist die Bahn behauptet, vielmehr sei „eine kom-
Ansatz“. Städtebaubürger- terialien würden wiederver- umstritten. plette Neuplanung des Gleisverlaufs not-
meister Peter Pätzold (Grüne) hält das Kon- wendet, und darin seien immerhin rund wendig“. Für den Planfeststellungsabschnitt

Schlossgarten hin, wo bislang einfach nichts
ist. Zur Königstraße hin wird es unten Läden
geben. Oben soll entlang der Einkaufsmeile
mithilfe einer leichten Holzkonstruktion
wieder etwas Baumasse aufgebaut werden,
denn mit dem Schrägdach und seiner Öff-
nung schleifen die Planer die Baumasse ja.
Der Dachgarten setzt zumindest ein symbo-
lisches Zeichen gegen Klimawandel und
Überhitzung der Innenstadt.
Anfang Oktober hatten die Schlossgar-
tenbau AG und ihre Muttergesellschaft
schon den Rückhalt im Rathaus sondiert –
und eine Mehrheit im Technik-Ausschuss
befand sowohl die Erhaltung und Revitali-
45000
zept für gut geeignet, Licht in das Gebäude 45 000 Tonnen Kohlendioxid gebunden. müsse gar noch einmal von vorne begonnen
zu bringen und durchweg Vorderseiten zu OB Frank Nopper (CDU) und der Gemein- werden, bis dahin würden „Steuergelder ver-
schaffen. Zeitgeist spiegele jede Architektur derat gaben damals für den Schwenk grünes brannt“. Schließlich ist mit einer schnellen
wider, hält er Rockenbauch entgegen. Die Il- Licht und ließen damit zu, dass die Bauher- Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid will
Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs
lustrationen stellten freilich auch etwas ins rin ohne Wohnungsbauziel und ohne Archi- man durch Umbau statt Totalabriss und nicht zu rechnen. Das Urteil wird frühestens
Schaufenster, was man in der Realität wegen tektenwettbewerb an das erste Teilprojekt, Wiederverwertung von Material einsparen. Mitte kommenden Jahres erwartet.
hoher Bäume im Schlossgarten so kaum se- die Königstraße 1c, heranging. Insofern wird Die Fronten scheinen verhärtet. Aller-
hen werde. die Öffentlichkeit niemals nachvollziehen dings rudert die Bahn beim Standort des ge-
Die Investorin lobte in ihrer Pressemit- können, was andere Planungsbüros an die- Der Entwurf für das Gebäude mit Schräg- planten 41 Meter hohen Funkturms für den
teilung den „identitätsstiftenden Charakter“ sem Standort empfohlen hätten. Ein Irrweg? dach freilich ist über den Berg. Die Stadträte Bahnbetrieb sowie mobile Netzfunkbetrei-
des Entwurfs, nannte aber noch nicht einmal Die Investorin sagt, sie habe zur „architekto- müssen darüber nun nicht mehr entschei- ber zurück. Dieser liegen nicht etwa lediglich
den Namen des Architekturbüros, das mit nischen Qualitätssicherung“ beim Abschnitt den. Über die rechtliche Genehmigungsfä- 17 Meter von der angrenzenden Wohnbe-
dem Gebäude Königstraße 1c betraut wurde: 1c ja eine Baukommission aus Experten be- higkeit des Bauantrags und den „roten bauung entfernt, vielmehr müssten auch
das Münchner Büro Oliv GmbH Thomas Su- rufen.Und diese Kommission,der auch Rieh- Punkt“ entscheidet die Verwaltung nach den noch die Stadtbahngleise und die Breite der
tor Architekt. Wie es zur Zusammenarbeit le angehört, habe mit ihren Anregungen üblichen Kriterien. Augsburger Straße einberechnet werden.
„Somit liegt die vorgesehene Fläche mit 45
Metern in wesentlich größerer Entfernung
inmitten des Bahnhofs und entspricht den

Exil-Iraner fordern harten Umgang mit dem Regime
Viele Menschen demonstrieren
am Samstag auch in Stuttgart
wieder Solidarität mit den
Menschen im Iran und wünschen
sich ein Ende des Regimes.
Von Götz Schultheiß
STUTTGART. Geschätzt etwa 1500 Iraner ha-
ben am Samstagnachmittag mit zwei
Demonstrationen im Schlossgarten und in
der Innenstadt gegen das Regime der Islami-
schen Republik Iran demonstriert. Damit be-
kundeten sie ihre Solidarität mit den
Demonstranten im Iran, die seit mehr als 40
Tagen unter Lebensgefahr gegen das Mul-
lah-Regime auf die Straße gehen, nachdem
eine junger Frau nach der Festnahme durch
die Sittenpolizei zu Tode gekommen war.
Überall ist die Parole: „Frauen. Leben. Frei-
heit.“
Gegen 13 Uhr formierte sich im Mittleren
Schlossgarten eine rund tausendköpfige
Menschenkette. Immer wieder wünschten
die Menschen in Sprechchören dem irani-
schen Revolutionsführer und geistlichem
Oberhaupt Ali Chamenei den Tod.
„Vor einigen Jahren hat das iranische Mi-
litär ein ukrainisches Zivilflugzeug abge-
schossen. Dabei sind 176 Menschen ums Le-
ben gekommen. Ein Angehöriger der Opfer,
Hamed Ismaeliun, kämpft seither gegen das
Die Demonstranten in Stuttgart haben klare
Forderungen an die EU und die USA.
islamische Regime. Er hat am ersten Oktober
eine weltweite Demo und heute eine in Ber-
lin und unsere in Stuttgart organisiert“, sag-
te eine junge Frau von den Organisatoren,
die sich nur mit ihrem Vornamen Panian zu
erkennen gab, um ihre Angehörigen im Iran
nicht zu gefährden,und die zu den Organisa-
toren der Menschenkette gehörte. „43 Jahre
der Unterdrückung, der Gewalt und Verbre-
chen im Iran reichen. Unsere Brüder und
Schwestern dort gehen auf die Straße, und
viele werden verhaftet oder getötet. Wir
müssen auch hier etwas tun“, verlangte sie.
Die Forderungen der Iraner in Deutsch-
land sind deutlich: Die EU und die USA sollen
in keiner Weise mit der iranischen Regierung
kooperieren, sie sollen die iranischen Bot-
„Frauen. Leben. Freiheit“ fordert auch diese
Demonstrantin. Fotos: Lichtgut/Julian Rettig
schaften schließen und nicht über ein Atom-
abkommen verhandeln. An Letzteres, sagen
sie,werde sich das Regime sowieso nicht hal-
ten. „Der Westen muss knallharte Sanktio-
nen gegen Irans Regierung, nicht gegen die
Bevölkerung verhängen“, sagte eine weitere
Demonstrantin. Ihre Freundin erklärte, dass
die Revolutionsgarden nicht nur eine militä-
rische Elite seien, sondern auch ganze Berei-
che der Wirtschaft steuerten.Wenn sie Sank-
tionen träfen, würden sie vom System nicht
mehr profitieren: „Vielleicht kann man so
einen Keil ins Regime treiben.“
Unübersehbar in der Menschenkette sind
viele Fahnen des kaiserlichen Iran, des Kö-
nigs der Könige, Reza Pahlevi, der 1979 von
der Islamischen Revolution ins Exil getrie-
ben wurde.Ein junger Iraner,dessen Frau das
Bild des Dynastiegründers Reza Khan in
Händen hielt, sagte: „Der Sohn unseres ver-
storbenen Kaisers,der in den USA als Politik-
wissenschaftler lebt, soll in den Iran zurück-
kehren. Wir brauchen wie in England eine
konstitutionelle Monarchie.“ Eine andere
Frau sagte: „Wir haben die Religion so satt
und wollen nichts mehr davon hören. Die
Leute, die unser Land regieren können, sit-
zen im Teheraner Evin-Gefängnis. Egal, wer
regieren wird, wenn das Regime stürzt,
schlimmer als jetzt kann es nicht kommen.“
All dies war auch der Tenor einer
Demonstration mit rund 500 Teilnehmern
von der Lautenschlagerstraße über die
Theodor-Heuss-Straße und die Rotebühl-
straße bis zum Marktplatz. Verhältnismäßig
stark waren dort iranische Kurden, linke
Gruppierungen, aber auch Schah-Anhänger
vertreten. „Was im Iran passiert, geht auch
die Menschen hier an. Das Regime fördert
den Unfrieden im ganzen Nahen Osten, und
jetzt unterstützt es auch noch Putin mit Waf-
fen. Diese Leute müssen weg“, sagte eine
aufgebrachte Iranerin. In Sprechchören
skandierten andere: „Tod der Islamischen
Republik!“ und „Mullah muss weg!“ Im Pro-
testzug waren auch ukrainische Fahnen zu
sehen. „Wir sind solidarisch mit dem irani-
schen Volk. Wenn das Regime dort stürzt,
dann liefert keine Diktatur der anderen mehr
Waffen“, sagte Roman Sokunov von der
Internetplattform Ukrainer-BW.
einzuhaltenden Vorgaben der Bundesnetz-
agentur“, betont ein Bahn-Sprecher.
Ob das dem Bezirksbeirat Untertürkheim
ausreichend erscheint, bleibt abzuwarten.
Die Lokalpolitiker fordern in einem Antrag
an die Stadt den Funkmast auf die gegen-
überliegende Seite des 120 000 Quadratme-
ter großen Areals zu verlegen. Noch ist keine
Entscheidung gefallen, stellt Bezirksvorste-
herin Dagmar Wenzel klar: „Das Baurechts-
amt hat noch keine Genehmigung erteilt.“
Gaskartusche
explodiert
STUTTGART. Relativ glimpflich hat die Ex-
plosion einer Gaskartusche am Freitagnach-
mittag in einer Wohnung im Stuttgarter Os-
ten geendet. Wie die Polizei mitteilte, hatte
ein 34-jähriger Familienvater in einem Zim-
mer Shisha-Kohlen auf einem Campingko-
cher erhitzt. Als er den Raum gegen 14.30
Uhr kurz verließ, entzündete sich mutmaß-
lich aus der Kartusche ausgetretenes Gas
und es kam zu einer Explosion. Dadurch
barsten zwei Fenster. Eine Zimmertür wurde
aus den Angeln gedrückt. Der Mann und sei-
ne beiden sechs und zehn Jahre alten Kinder
waren bei der Explosion in anderen Zimmern
und blieben unverletzt. Auch die weiteren
Hausbewohner, die ihre Wohnungen kurz-
zeitig verlassen mussten, kamen mit dem
Schrecken davon. Nun wird geprüft, ob es an
der Wohnsubstanz weitere Schäden gibt. red
20 Nummer 252 · Montag, 31. Oktober 2022 Stuttgart und Region

Haltegriffe sollen Die Roten machen

Radverkehr fördern
STUTTGART. Die Grünen im Sillenbucher Be-
zirksbeirat sind für Haltegriffe an den Am-
peln der Überwege Tuttlinger und Spaichin-
ger Straße, beide parallel zur Kirchheimer
Straße, damit sich dort Menschen, die mit
dem Rad unterwegs sind, bei Rot festhalten
können. Derartige Griffe gibt es zum Beispiel
schon an der Bockelstraße. Ein entsprechen-
der Antrag wurde mit Stimmenmehrheit der
anderen Räte in der jüngsten Sitzung des
Gremiums ins Rathaus weitergeleitet.
Die Grünen sind der Meinung, dass viele
Verbesserungen möglich und notwendig
sind, um den Radverkehr in der Stadt weiter
zu fördern. „Damit man an ampelgeregelten
Überwegen bei Rot nicht vom Rad steigen
muss, ist es sinnvoll, dort Haltegriffe anzu-
bringen“, heißt es im Antrag. Die Finanzie-
rung könne im Bedarfsfall über das Budget
des Bezirksbeirats zur Verbesserung der Inf-
rastruktur geregelt werden. car
Unbekannter
bedrängt 24-Jährige
Höfleswetzer
glücklich
STUTTGART. Wer träumt nicht davon:
einmal den Fußballprofis des VfB ganz
nah zu sein. Für die Siegermannschaften
des 49. Höfleswetzturniers, das der Würt-
tembergische Fußball-Verband in Koope-
ration mit den Stuttgarter Nachrichten
veranstaltet, wurde dieser Traum am
Samstag wahr. „Sie sind so aufgeregt“,
sagte die Mutter eines Siegerkindes, „es
ist wirklich eine große Sache für alle Kin-
der, hier geehrt zu werden.“
Möglich gemacht hat es der VfB Stutt-
gart. Die Roten hatten nicht nur alle Kin-
der, die die Finalspiele erreicht hatten,
zum Ligaspiel gegen den FC Augsburg
(2:1) eingeladen, der Club hatte sich wie
selten zuvor in der Geschichte des größ-
ten Ein-Tages-Fußballturniers in
Deutschland engagiert. Neben der Eh-
rung im Innenraum durch Stadionspre-
cher Holger Laser war der VfB auch mit
zwei Profis und seiner Fußballschule
beim Turnier am 27. September präsent.
Selten zuvor haben die Roten die Höfles-
Die Siegerteams des 49. Höfleswetzturniers bei ihrer Ehrung im Stadion Foto: Baumann wetzer so glücklich gemacht. mh

STUTTGART. Ein unbekannter Mann soll am

Samstagmorgen gegen 5.30 Uhr eine Frau
am Charlottenplatz sexuell bedrängt haben.

„Digitaler Stress geht auch Arbeitgeber an“

Der Mann stieß die 24-Jährige zu Boden und
berührte sie im Intimbereich. Als Passanten
auf die Situation aufmerksam wurden,flüch-
tete er. Zeugen können sich unter der Ruf-
nummer 07 11 / 89 90 - 57 78 melden. klic Interview Arbeit und Privatleben lassen sich wegen digitaler Technologien oft schwer trennen. Henner Gimpel, Professor in Hohenheim,
forscht zu digitalem Stress. Er entwickelt eine App, die die Belastung messen soll. Und er kennt Möglichkeiten, das Ausmaß zu reduzieren.

Was Wann Wo STUTTGART. Das digitale Zeitalter brachte Zur Person macht mehr Tippfehler und drückt öfter auf
viele Freiheiten, aber auch den Druck, stän- die Löschen-Taste. Auch das können wir
dig erreichbar sein zu müssen. Henner Gim- Professur Henner Gimpel Institut für Ange- Menschen, Infor- messen. Dazu sagt die Batterietemperatur
POLIZEI 110 pel erklärt, worauf Arbeitnehmer achten ist Inhaber des Lehrstuhls wandte Informa- mationen und di- des Handys etwas über die Nutzungsintensi-
FEUERWEHR 112 sollten, um Krankheiten durch digitalen für Digitales Management, tionstechnik (FIT) gitale Technolo- tät aus. Am Ende können wir ziemlich gut

Foto: Uni Hohenheim

RETTUNGSDIENST 112
NOTRUF-FAX 112
KRANKENTRANSPORT 07 11 / 19 222
Notfall-und Bereitschaftsdienst (für nicht Geh-
fähige, deren Hausarzt unerreichbar ist):
Mo – Fr 19 – 7 Uhr, Tel. 116 117.
Notfallpraxis der Stuttgarter Ärzteschaft,
im Marienhospital, Böheimstr. 37, Heslach (für Geh-
fähige): Mo – Do 19 – 1 Uhr, Fr 14 – 1 Uhr,
Sa, So und feiertags: rund um die Uhr.
Augenärztlicher Notdienst: Tel. 116 117.
Informationen zur Bereitschaft von Medi-Fach-
ärzten (für Patienten, deren Arzt nicht erreichbar
ist): Mi, Fr 13 – 19 Uhr, Tel. 0 18 05 / 30 80 90.
Docdirect (bei akuten Erkrankungen und wenn der
Haus- oder Facharzt nicht erreichbar ist) 9 – 19 Uhr,
Tel. 0711 / 965 897 00.
Tierarzt: durchgehend Tel. 7 65 74 77.
Tierrettung/Tierambulanz:
durchgehend Tel. 01 57 / 34 44 97 30.
Telefonseelsorge: 0800 / 11 10 – 111 (evang.),
0800 / 11 10 – 222 (kath.).
Kontakt- und Informationszentrum für Sucht-
kranke, Nikolausstraße 2, Tel. 26 74 25: Mo – Do + Sa
18 – 21 Uhr, Sa (zusätzlich) 10 – 12 Uhr, So 10 – 12 Uhr.
Mobbing-Hotline: Tel. 0180/26 62 24 64,
Mo – Fr 8 – 22 Uhr.
Krisen- und Notfalldienst: Tel. 0180 /5 11 04 44,
Mo – Fr 9 – 24 Uhr, Sa, So 12 – 24Uhr.
Elterntelefon des Kinderschutzbundes:
Mo, Mi 9 – 11 Uhr, Di, Do 17 – 19 Uhr:
Tel. 0800 / 111 05 50.
Anonyme Alkoholiker: Tel. 0172 / 329 55 48.
Frauenhaus: Tel. 54 20 21.
Städtisches Frauenhaus: Tel. 4 14 24 30.
Elektro-Notdienst: Tel. 56 68 52.
Pannendienst: ADAC Tel. 01 80 / 2 22 22 22;
AvD Tel. 7 97 90 68. ACE Tel. 530 34 35 36.
APOTHEKEN
Montag:
Stuttgart Innenstadt und Botnang:
Apotheke am Berliner Platz, Fritz-Elsas-Straße 51,
S-Mitte, Tel. 6 15 37 07 u. Quellen-Apotheke im NC,
Griegstraße 27 B, S-Botnang, Tel. 6 99 35 35.
Bad Cannstatt, Neckarvororte und Fellbach:
Apotheke am Marktplatz, Ulmer Straße 363, S-Wan-
gen, Tel. 42 22 05.
Stress zu vermeiden. Prodekan für Forschung und sowie an der Uni- gien miteinander messen, wie gestresst jemand gerade ist.
Wissenstransfer der Fakultät versität Augsburg. interagieren.
Herr Gimpel, Sie haben unsere per Wirtschafts- und Sozialwis- Neben den The- Was zeigt das Handy dann an?
E-Mail übermittelte Interviewanfrage senschaften der Universität Forschungs- men digitale Das Stresslevel auf einer Skala von 1 bis 14.
während Ihres Urlaubes gelesen und Hohenheim und Leiter des schwerpunkt Arbeitswelt und di- Spannend ist der Tagesverlauf. Noch span-
beantwortet. Erhöht dies nicht den Studiengangs Digital Busi- Gimpel befasst sich mit so- gitale Gesundheit liegt sein nender ist es, wenn einen das Handy bei
digitalen Stress? ness Management. Er ziotechnischen Informa- Augenmerk auf Intelligenz in Stress alarmiert und einem Tipps gibt im
Das kommt darauf an. Die Entgrenzung zwi- forscht auch am Fraunhofer- tionssystemen, in denen vielen Formen. wer Sinne von „Denk doch an die Atemübung,die
schen Arbeits- und Privatleben kann schon du mal gemacht hast“. Oder: „Ich habe den
ein Problem sein. Aber für manche Leute Eindruck, jetzt wird es ein bisschen viel für
kann es auch ein Problem sein, wenn sie ist ein großes, gesellschaftliches Problem- Verpflichtung des Arbeitgebers haben, für dich. Mache doch einen Spaziergang und
während ihres Urlaubs nicht wissen, was bei feld geworden. die Gesundheit der Arbeitnehmer zu sorgen. schalte die Benachrichtigungen aus.“
ihrer Arbeit passiert. Da gibt es unterschied- Darunter fällt die psychische Gesundheit,
liche Präferenzen. Und man sollte auch je- Wie lässt sich dieser digitale Stress und ein Unterthema davon ist der digitale Manche könnten derartige Vorschläge
dem ermöglichen, so damit umzugehen, wie reduzieren? Stress. Bei der gesetzlichen Verpflichtung von einem technischen Gerät als
er das möchte.In meinem spe- Wenn man zum Beispiel von des Arbeitgebers haben wir eine große beängstigend empfinden.
ziellen Fall ist es so: Wenn ich „Die Dauerpräsenz Benachrichtigungen unter- Umsetzungslücke. Es ist durchaus im Inte- Erst einmal ist es ganz wichtig zu wissen, ob
in drei Wochen Urlaub keine von digitalen brochen wird,braucht man ein resse des Unternehmens, sich darum zu die Information auch an Dritte geliefert wird.
einzige Arbeits-E-Mail an- Technologien ist paar Minuten, um wieder in kümmern. Denn wenn jemand lange über- Man könnte sich grundsätzlich auch vorstel-
schauen würde, hätte ich die Arbeit hineinzufinden. mäßigen Stress hat, führt das zu Krankheit len, dass der Arbeitgeber diese Informatio-
ständig die Sorgen, dass etwas
ein großes Dieser Aspekt ist relativ ein- und damit für das Unternehmen zu geringe- nen bekommt. Da verstehe ich die Bedenken
Wichtiges passiert sein könn- gesellschaftliches fach zu lösen, weil man solche rer Produktivität. sofort. Wir haben Gespräche geführt, in
te. Deshalb schaue ich lieber Problemfeld.“ Benachrichtigungen ja bei denen jemand gesagt hat, es wäre hilfreich,
ab und zu rein. praktisch allen Systemen aus- In einer Radiosendung sagten Sie, die App in einem Callcenter einzusetzen, um
Henner Gimpel,
Professor in Hohenheim stellen kann. Viel schwieriger dass Sie eine App entwickeln, die Stress die Mitarbeiter zu überwachen. Das ist nicht
Befürchten Sie nicht, dass ist die Erwartungshaltung: messen soll. Wie funktioniert das? die Arbeitswelt, in die wir wollen. Wenn das
Arbeitgeber ein für Sie persönlich Muss ich abends um 22 Uhr nochmals in die Es gibt einerseits Stressoren, und es gibt die Handy aber diese Daten nur lokal verarbeitet
stressmilderndes Verfahren ausnutzen E-Mails schauen und sie beantworten? Sollte Reaktion auf den Stress. Beides können wir und die Informationen nur dem Nutzer zur
könnten und dann von allen erwarten, ich im Urlaub reinschauen? Zunächst sollte versuchen zu messen. Eine Reaktion ist, dass Verfügung stellt, ist das etwas durchaus Ver-
sich auf dem Laufenden zu halten, so jeder für sich herausfinden, was er eigentlich sich der Pulsschlag verändert. Er geht hoch, tretbares, das aber auch nicht jeder möchte.
dass die Freizeit bedroht sein könnte? möchte. Und dann muss in den Teams darü- aber insbesondere verändert sich die Herz- Jeder kann selbst entscheiden, ob er das Sys-
Wir sehen ganz klar, dass das an vielen Stel- ber gesprochen werden.Das ist insbesondere raten-Variabilität. Im Normalzustand tem nutzt oder nicht und welche Messungen
len so sein kann. Als die Menschheit die eine Aufgabe für die Führungskräfte. schwankt die Herzfrequenz. Wenn man ge- und Tipps er zulässt.
Smartphones bekommen hat, haben wir am stresst ist, wird sie gleichmäßiger. Über die
Anfang gedacht, das sei eine enorme Be- Wie setzt man Ihre Anregung, elektroni- Handykamera kann man einen Film vom Ge- Wie heißt die App, und wann kann man
freiung und Autonomie im Sinne von „Ich sche Benachrichtigungen eine Zeit lang sicht machen und daraus die Herzrate ab- sie herunterladen?
kann arbeiten,wann ich will und wo ich will“. zu ignorieren, im Arbeitsalltag um? lesen. Denn jedes Mal, wenn das Herz Blut Wir hoffen, dass wir Mitte 2023 eine derarti-
Jetzt ist das für viele dazu verkommen, dass Als einzelner Arbeitnehmer in einem Unter- durch den Körper pumpt, verändert sich die ge App im Playstore anbieten können. Wie
sie wegen des sozialen Erwartungsdrucks nehmen ist das enorm schwierig. Wir sind Hautfarbe ein bisschen, man wird röter. Ein sie heißen wird, wissen wir noch nicht.
immer und überall arbeiten. Die Omni- und aber in der eigentlich ganz schönen Situa- anderes Beispiel: Wenn man unter Stress
Dauerpräsenz von digitalen Technologien tion, dass wir in Deutschland die gesetzliche steht, wird die Motorik schlechter, man Das Gespräch führte Michael Werner.

Klassische Medien im großen Umbruch

Degerloch, Filderbezirke und Vaihingen: Apotheke
zu den 3 Linden, Harthäuser Hauptstraße 4, Hart-
hausen, Tel. 07158 – 98 56 10 u. Pelikan-Apotheke,
Paprikastraße 12, S-Heumaden, Tel. 44 75 80.
Feuerbach, Stuttgarter Norden, Gerlingen,
Korntal und Zuffenhausen: Talkrabb-Apotheke,
Stuttgarter Straße 92, S-Feuerbach, Tel. 85 49 87.
Dienstag:
Stuttgart Innenstadt und Botnang:
Europa Apotheke, Königstraße 49, S-Mitte, Tel. 22 73
66 u. Passagen-Apotheke, Ostendstraße 67, S-Ost,
Tel. 2 62 14 28.
Bad Cannstatt, Neckarvororte und Fellbach: Neue
Apotheke, Gotthilf-Bayh-Staße 4, Schmiden, Tel. 51
20 66.
Degerloch, Filderbezirke und Vaihingen: Herz
Apotheke Mache, Bernhäuser Straße 5, Echterdin-
gen, Tel. 9 90 95 50 u. Paracelsus-Apotheke, Hoch-
stattstraße 1, S-Plieningen, Tel. 45 48 61.
Feuerbach, Stuttgarter Norden, Gerlingen,
Korntal und Zuffenhausen: Freihof-Apotheke,
Freihofstraße 32, S-Stammheim, Tel. 80 12 32.
Dienstbereit von 8.30 bis 8.30 Uhr.
StN-Online
→ Alle Veranstaltungen in Stuttgart
und der Region aktuell unter:
veranstaltungen.stuttgarter-nachrichten.de
Der DGB und die Katholische
Akademie luden zur Diskussion
über „Zeitung in der Krise –
Warum eine Demokratie starke
Medien braucht“ ein.
Von Heidemarie A. Hechtel
STUTTGART. Wie hältst Du es mit der Zei-
tung? Die Gretchenfrage nach der Akzeptanz
des gedruckten Mediums in Zeiten sinkender
Auflagen und starker Konkurrenz der sozia-
len Medien stand am Anfang der Podiums-
diskussion über „Zeitung in der Krise – Wa-
rum Demokratie starke Medien braucht“.
Der DGB und die Akademie der Diözese Rot-
tenburg-Stuttgart hatten dazu ins Willi-
Bleicher-Haus eingeladen.
Die Antworten vom Podium machten
Mut: Die Landtagspräsidentin Muhterem
Aras (Grüne) kann und will nicht auf Print
verzichten: „Ich brauche meine Zeitung.“
Michael Blume, der Antisemitismus-Beauf-
Landtagspräsidentin Muhterem Aras (li.) und
Chefredakteurin Swantje Dake Foto: Lichtgut
tragte der Landesregierung, greift auch zum
Blatt,und für Ulrike Trampus,die Chefredak-
teurin der „Ludwigsburger Kreiszeitung“, ist
die Print-Lektüre selbstverständlich. Dass
Swantje Dake sich zur Informationsquelle
Smartphone bekannte, lag nahe: Als Chef-
redakteurin Digital von Stuttgarter Zeitung
und Stuttgarter Nachrichten steht sie für die
wachsende Bedeutung des Digitalen. „Die
Auflage der Zeitungsgruppe Stuttgart in der
Südwestdeutschen Medienholding GmbH
(SWMH) sank in den letzten vier Jahren von
194 000 auf 140 000“, so Paul Kreiner, bis
2021 Redakteur der Stuttgarter Zeitung und
der Stuttgarter Nachrichten, jetzt Leiter der
Stabsstelle Kommunikation der Katholi-
schen Akademie und neben Andrea Gregor,
Leiterin der Presse- und Öffentlichkeits-
arbeit des DGB, Bezirk Baden-Württemberg,
Moderator der Diskussion. Die Printauflage
sinke zwar, sagte auch Dake, „dennoch hat-
ten wir durch unsere wachsende digitale
Auflage im Jahr 2021 erstmals wieder mehr
Abonnenten als im Jahr davor.“
„Wir wollen nicht den Stab brechen“, ver-
sicherte der DGB-Vorsitzende Baden-Würt-
temberg, Kai Burmeister, aber der Fragenka-
talog beschäftigte sich sehr kritisch mit der
Entwicklung im Pressehaus: Sind unter an-
derem Stellenabbau und das Zusammenle-
gen der Redaktionen die Antwort auf die He-
rausforderungen? Ist Boulevardisierung der
Trend? Werden die Zeitungen ihrem Auftrag
als Stütze der Demokratie noch gerecht, und
ist Qualitätsjournalismus bei deutlich redu-
ziertem Personal noch möglich? Als Beispiel
wurde ein „Brandbrief“ von fünf Landräten
genannt, die durch die Neuaufstellung der
Redaktion mangelnde Resonanz befürchte-
ten. „Hat man den Aufschrei wahrgenom-
men?“, wollte Kreiner wissen. Gelesen habe
man darüber in StZ und StN nichts. Es habe
anschließend persönliche Gespräche mit
den Landräten gegeben, so Dake.
„Als Stuttgarterin kommt mir die lokale
Berichterstattung, zum Beispiel aus dem
Rathaus und der Stadtverwaltung, zu kurz“,
sagte Landtagspräsidentin Aras. Dass nur
noch „zwei Seiten Kultur hinter dem Sport
das ganze Kulturleben der Stadt abbilden“,
monierte der Zuhörer Klaus Grabowski.
Die Rolle der Medien, hielt Swantje Dake
dagegen, habe sich verändert. „Sie werden
gerade von Jüngeren ganz anders genutzt,
und darauf müssen wir reagieren.Es geht da-
rum,Themen zu finden,die für viele relevant
sind.“ Darauf werde man demnächst mit
Thementeams zu Stichworten wie Stadtle-
ben, Familie oder Klima reagieren. Und dabei
habe lokale und regionale Berichterstattung
weiter Vorrang. Denn diese sei für die Leser
wichtiger denn je, betonte Dake.

Ticker
Basketball Die Zweitliga-Korbjägerinnen
des MTV Stuttgart haben mit einem 72:61-
Sieg beim Tabellenführer USC Heidelberg
die große Überraschung geschafft. Zwi-
schendurch führte der Außenseiter sogar
bereits mit 23 Punkten Vorsprung, ehe der
Gegner im letzten Viertel noch einmal he-
rankam. Beste Werferin der Stuttgarter Gäs-
te war Laura Kindelan Lohse mit 14 Punk-
ten. Die MTV-Männer wurden derweil in der
Regionalliga von ihrem Topscorer Vaseleios
Lampropoulos (40 Punkte) zum 82:73-Heim-
sieg gegen den TV Lich getrieben. „Das war
ein ungemein wichtiger Erfolg gegen einen
richtig starken Gegner“, sagt der Trainer An-
estis Fesatidis. In nun siebten Saisonpartien
gingen die Seinen fünfmal als Gewinner
vom Parkett. Bei den unterlegenen Gästen
stand der Ex-Nationalspieler Johannes
Lischka im Aufgebot. hal
Volleyball Die Frauenmannschaft des TSV
Georgii Allianz hat das Spitzenspiel der drit-
ten Liga beim VfR Umkirch mit 0:3 (21:25,
26:28, 15:25) verloren. Knackpunkt war der
zweite Satz, in dem die ohne ihre Leistungs-
trägerinnen Julia Schaefer und Nadia Jäckle
(beide privat verhindert) angetretenen Vai-
hingerinnen eine zwischenzeitliche Sechs-
Punkte-Führung noch aus der Hand gaben.
„Wir hatten trotzdem viel Spaß, weil es ins-
gesamt ein tolles Kampfspiel auf richtig gu-
tem Niveau war“, sagt die Libera und Inte-
rims-Kapitänin Johanna Fischer. hal
Volleyball Die Drittliga-Männer des ASV Bot-
nang haben am fünften Spieltag zum dritten
Mal gewonnen und sich damit fürs Erste in
der Spitzengruppe etabliert. Beim 3:1
(17:25, 25:11, 25:23, 25:15) gegen die TG
Rüsselsheim hatten die Gastgeber Anlauf-
schwierigkeiten, dominierten dann aber
nach personellen und taktischen Umstellun-
gen die Partie. „Wir haben bis Weihnachten
unter anderem noch vier Topteams als Geg-
ner. Da wird sich zeigen, wohin unser Weg
führt“, sagt der Trainer Frank Schau. hal
Stuttgart und Region
Saures auch im Kellerduell
Trotz Trainerwechsel, trotz Kampfgeist – die Echterdinger Drittliga-Handballerinnen verlieren erneut.
So könnte sich bei der Suche nach einem neuen festen Coach nun eine Grundsatzfrage stellen.
Von Franz Stettmer
STUTTGART. Es lief bereits die Schlussphase
der Begegnung, als der Hallensprecher Nico
Locher noch einmal den verbalen Turbo zün-
dete.„Auf geht’s Mädels,gebt Gas!“,schmet-
terte er übers Mikrofon. Gleichzeitig feuerte
der Trainer Julian Schwab die Seinen mit
einem energischen Klatschen an.
Nein, dass sie nicht alles gegeben hätten,
konnte man den Beteiligten der HSG Leinfel-
den-Echterdingen diesmal wahrlich nicht
vorwerfen, sowohl auf als auch neben dem
Spielfeld. Und dennoch war es zuletzt ein al-
lein hilfloses Bemühen. Bedrückend leuch-
tete im Hintergrund von der Anzeigetafel die
bittere Realität, am Ende dann mit den Zif-
fern 14 und 19. 14 für die eigene Mannschaft,
19 für den Gegner. Erneut kein Erfolgserleb-
nis also, erneut alles wie gehabt. Auch das
Kellerduell der dritten Liga hat für die Ech-
terdinger Handballerinnen nicht die von ih-
nen erhoffte Wende gebracht. Stattdessen
zeitigte das Kräftemessen mit dem bislang
ebenfalls punktlosen bayerischen Mitauf-
steiger TSV EBE Forst United eine ernüch-
ternde Bestätigung aller Befürchtungen –
nämlich dahingehend, dass der Filderclub in
dieser Saison wohl vor einer unlösbaren He-
rausforderung steht.
An dieser Erkenntnis vermochten denn
auch alle Anstrengungen der Verantwortli-
chen nichts zu ändern.Tapfer taten sie dafür,
das Fähnchen der Hoffnung nach der siebten
Niederlage im siebten Spiel weiter aufrecht
zu halten.Die Devise: positiv denken,gleich-
wohl es im Tunnel immer dusterer wird. „Die
Mannschaft zeigt einen tollen Zusammen-
halt. Es war trotz des Resultats ein Schritt in
die richtige Richtung“, befand die sportliche
Leiterin Daniela Soldner.„Eine leidenschaft-
liche Abwehrleistung. Nur 19 Gegentore, das
Eines der wichtigsten Ereignisse in diesem Jahr
Sport
Schwerer Einstand: der Interimstrainer Ju-
lian Schwab. Foto: Günter Bergmann
ist sehr gut“, ergänzte Schwab. Freilich: Dass
demgegenüber lediglich 14 erzielte Treffer
schlicht nicht ligatauglich sind, das weiß
auch er.Und dass Schwab selbst kein Zauber-
künstler ist,das wissen spätestens seit Sams-
tag zudem alle anderen.
Kalt erwischt hatte es den Coach. Nichts
Schlimmes ahnend, hatte ihn im Südtirol-
Urlaub der plötzliche Hilferuf des Vereins er-
eilt: „Julian, bitte übernehmen.“ Ein über-
gangsweiser Ersatz für den entlassenen
Günter Düring musste her, vor allem einen
mit der für die Liga nötigen Lizenz. Da kam
intern nur der ansonsten fürs Männerteam
zuständige Schwab in Frage. Zurück in hei-
matlichen Gefilden war der 34-Jährige aller-
dings erst wenige Stunden vor der aktuellen
Partie. Zur Vorbereitung blieb nur ein Spon-
tanprogramm aus der Ferne.
Nummer 252 · Montag, 31. Oktober 2022
Was der Wechsel bewirkt hat? Schwer zu
sagen. Ja, die Echterdingerinnen waren erst-
mals nicht bloß gegnerisches Kanonenfut-
ter. Bis zum Pausenstand von 7:8 war das
Spiel völlig offen.Allerdings kam der Kontra-
hent eben auch aus einer anderen Leistungs-
kategorie als die vorherigen. Wie gesagt:
ebenfalls von ganz unten aus der Tabelle.
Wenn nicht da, gegen wen dann? Auf der Tri-
büne waren bald grummelnde Stimmen zu
vernehmen: Not gegen Elend.
In der Tat lieferten sich beide Seiten ein
Fehlerfestival. Verunsicherung allenthal-
ben. Für Schwabs Aufgebot schlug sich dies
nieder in einer rekordverdächtigen Anzahl
verballerter Großchancen. Wechselweise
scheiterten die Gastgeberinnen an den eige-
nen Nerven, an der starken Keeperin Silvia
Morath oder dem Torgebälk. Als zuletzt Leo-
nie Strack die Kugel frei stehend an den In-
nenpfosten warf, feuerte selbst Schwab nicht
mehr an, er schlug die Hände vors Gesicht.
Mentale Aufbauarbeit nun bis nächstes
Wochenende, dann in Allensbach und aller
Voraussicht weiter mit Schwab. Die Suche
nach einem festen Düring-Nachfolger läuft
zwar. Doch einfacher geworden ist sie mit
dem jetzigen Spieltag nicht. Auch, weil man
sich in den Goldäckern mittlerweile eine
Grundsatzfrage stellen könnte: Braucht es
überhaupt noch einen Feuerwehrmann für
diese Saison? Oder vielmehr eine Perspek-
tivlösung – jemand, der bereits primär die
nächste vor Augen hat? Dann, man muss
kein großer Prophet dafür sein, wieder in der
Oberliga, zurück eine Tage tiefer.
HSG Leinfelden-Echterdingen: Eckstein. Lieb –
Weiß (1), Strack (3), Katharina Seiter (2), Allmendin-
ger, Berwanger (1/1), Schuck, Ann-Kristin Seiter (1),
Oeder (2/1), Epp, Elsäßer, Devce, Gehrke (3/1), Küh-
nel, Amor (1).
21
Ticker
Tischtennis Die Drittligateams des DJK
Sportbund Stuttgart sind am Wochenende
als Sieger von der Platte gegangen. Die Frau-
en gewannen das Nachbarschaftsduell
gegen den VfL Sindelfingen mit 6:3 und sind
nach drei Erfolgen ebenso noch ohne
Punktverlust wie der Spitzenreiter TTG Sü-
ßen. Anja Eichner und Wei-Hsuan Yen
steuerten jeweils zwei Zähler bei. Die Män-
ner schoben sich derweil mit einem 6:2-Aus-
wärtssieg beim TTC Wöschbach auf Rang
zwei ihrer Staffel. Allerdings trennen in die-
ser ausgeglichenen Konkurrenz aktuell den
Spitzenreiter vom Tabellensiebten gerade
einmal zwei Punkte. hal
Wasserball Im dritten Viertel revanchierte
sich Bojan Marin und fügte seinem Gegen-
spieler eine Platzwunde zu. Die Folge: der
Ausschluss, vier Minuten in Unterzahl und
ein Strafwurf für die Gäste des SV Krefeld
1972. Es war eine Schlüsselszene und mit-
entscheidend für die 11:15 (5:3: 2:2, 2:7,
2:3)-Niederlage des SV Cannstatt im Bun-
desliga-Heimspiel der Gruppe B. „Die Ak-
tion Bojans war offensichtlich, die vorherge-
hende des Krefelders hat der Schiedsrichter
leider nicht gesehen“, sagt der SVC-Trainer
Lennart Löscher. Die Cannstatter Tore erziel-
ten Veljko Stanimirov (5), Periklis Reizis (2)
sowie Liam Wachner, Tim Kraut, Alexander
Wottschel und Finn Wörn (je 1). tos
Ringen Ausrufezeichen-Sieg für die SG Weil-
imdorf: Mit einem 17:16 im Verfolgerduell
beim TSV Herbrechtingen haben die Nord-
Stuttgarter ihre eigenen Spitzenplatzambi-
tionen untermauert. In der Oberliga bleiben
sie damit dem Tabellenführer Dewangen/
Fachsenfeld dicht auf den Fersen. Für das
Highlight des Abends sorgte Felix Bohn mit
einem 7:3-Punktsieg gegen den amtieren-
den deutschen Vizemeister Wladimir Beren-
hardt. Außerdem gewannen für die Gäste
Lukas Laible, Alexej Nagorniy, Csaba Vida
und Artur Rohleder. Ahmet Kabal war in sei-
ner Gewichtsklasse ohne Gegner. frs
22 Nummer 252 · Montag, 31. Oktober 2022 Stuttgart und Region
Sport

Ergebnisse

FUSSBALL
Nächstes Gefühls-Zick-Zack Elfer-Drama
kostet Calcio
Nach der 3:6-Packung in der Vorwoche bei Türkspor Neu-Ulm feiern die Landesliga-Fußballer des
Verbandsliga
FV Biberach – FC Wangen 0:2. Tore: 0:1 Stojak (6.), 0:2 Sto- TSV Weilimdorf nun im Kellerduell gegen den 1. FC Frickenhausen einen ebenfalls deutlichen 5:1-Sieg. den Sieg
jak (49.). Besonderes: Mähr (Wangen) wehrt Foulelfmeter
von Wonschick ab (90.+6)
Von Torsten Streib
Nach insgesamt vier Strafstößen
TSV Ilshofen – 1. FC Normannia Gmünd 0:5. Tore: 0:1 steht im Verbandsliga-Spiel gegen den
Aschauer (12.), 0:2 Grupp (27.), 0:3 Aschauer (45., Foulelf-
meter), 0:4 Ibrahim (72.), 0:5 Kamara (79.). Besonderes: – STUTTGART. Er steckte fest und zwängelte Außenseiter Pfullingen nur ein 2:2.
Spfr. Schwäbisch Hall – TSV Hofherrnweiler-Unterrom- sich mühsam durch Weilimdorfs Straßen:
bach 2:0. Tore: 1:0 Uygun (24.), 2:0 Schmidt (76.). der Schiedsrichter des Vorspiels TSV Weil- Von Franz Stettmer
Besonderes: – imdorf II gegen den SSV Zuffenhausen II
Calcio Leinfelden-Echterdingen – VfL Pfullingen 2:2. Tore: (Endstand 5:0). Die Folge: verspäteter An- STUTTGART. Danach erst einmal hinsetzen
1:0 Miftari (32.), 1:1 Potsou (51.), 2:1 Joas (69., Foulelfmeter), pfiff um 30 Minuten der TSV-Zweitvertre- und tief Luft holen. Was für ein verrücktes
2:2 Krauß (74., Foulelfmeter). Besonderes: Welsch (Pfullin- tung – und dann ein 25-minütiger Verzug Spiel! Allerdings eines, nach dem beim Fuß-
gen) wehrt Foulelfmeter von Miftari und Schick ab (21./90.)
des Landesliga-Kellerduells der Weilimdor- ball-Verbandsligisten Calcio Leinfelden-
SSV Ehingen-Süd – Spfr. Dorfmerkingen abgebr. Tore: 1:0 fer mit dem Tabellenvorletzten 1. FC Fri- Echterdingen keine Freude aufkommen will.
Dilger (3.). Besonderes: Gelb-Rot für Camara (Dorfmerkin-
gen, 45.+5); Abbruch in der Nachspielzeit der ersten Hälfte,
ckenhausen. Vor allem in den ersten 50 Mi- Denn es es wird als Begegnung der vergebe-
nachdem der Dorfmerkinger Spieler Camara von einem nuten steckte das Heimteam ebenfalls fest, nen Chancen in die Saisonannalen eingehen.
Zuschauer rassistisch beleidigt worden ist, worauf das lag mit 0:1 hinten und zwängelte sich dann Trotz gleich drei zugesprochener Elfmeter
Gästeteam geschlossen den Platz verließ aus der Misere und feierte einen in der Höhe musste sich der Filderclub gegen den Ab-
VfL Sindelfingen – VfL Nagold 1:4. Tore: 0:1 Özhan (31.), 0:2 verdienten 5:1(1:0)-Sieg. stiegskandidaten VfL Pfullingen mit einem
Fleischle (43.), 0:3 Thomaidis (45.), 0:4 Bürkle (68.), 1:4 Das hohe Ergebnis ist sinnbildlich für die 2:2-Unentschieden begnügen. „Kein Prob-
Franke (81.). Besonderes: –
vergangenen Wochen der Kicker von der Gie- lem, wir stehen nach wie vor sehr gut da.
TSV Essingen – SC Geislingen 4:1. Tore: 0:1 Ibrahimovic belstraße: Zuhause 4:1 gewonnen gegen Aber auch ärgerlich“, sagt der sportliche Lei-
(14.), 1:1 Coban (28.), 2:1 Coban (31., Foulelfmeter), 3:1
Ruther (78.), 4:1 Weißenberger (90.+4). Besonderes: –
Oberensingen, dann 3:6 in Neu-Ulm verlo- ter Ioannis Tsapakidis. Seine Erkenntnis:
ren und nun wieder ein 5:1-Erfolgserlebnis. „Unser Unvermögen beim Abschluss hat uns
TSG Tübingen – SV Fellbach 1:2. Tore: 0:1 Scarcelli (24.), 1:1
Steinmann (59.), 1:2 Pollex (68.). Besonderes: Gelb-Rot für
Ebenso wechselhaft und auch verantwort- den Sieg gekostet.“
Herrmann (Tübingen, 69.) lich für den Weilimdorfer Gefühls-Zick- Freilich, hinzu kam auch eine überragen-
SKV Rutesheim – TSV Berg 2:0. Tore: 1:0 Streit (57.), 2:0
Zack-Kurs sieht der Trainer Holger Traub die de Leistung des gegnerischen Keepers. Jener,
Ohmes (83.). Besonderes: Gelb-Rot für Di Viesti (Rutesheim, personelle Situation schon seit dem ersten Martin Welsch, wehrte unter anderem zwei
87.) Spieltag. „Zwangsläufig der erwähnten Calcio-Strafstöße ab. Erst
„Die müssen wir ständig mit ahnte der 23-Jährige gegen Shkemb Miftari
1. 1.FC Normannia Gmünd 14 9 2 3 36:8 29
2. TSV Essingen 14 9 2 3 29:17 29 Mannschaft einer anderen Elf starten, die Ecke. Und dann, kurz vor Schluss, brachte
3. Calcio Leinf.-Echterd. 14 8 2 4 43:23 26
ist intakt; nun vor allem in der Defensive Weilimdorfs Anthony Raheem (links) – hier im Duell mit Frickenhausens Mert Oguz – bereitete er die Echterdinger vollends zur Verzweif-
4. Spfr. Schwäbisch Hall 14 8 2 4 25:19 26 ist das ständige Wechseln den Treffer zum 1:1 vor. Foto: Holger Strehlow lung, indem er auch noch den Versuch von
5. SV Fellbach 14 8 2 4 27:26 26 gilt es, auch nicht förderlich“, hat der Joao Victor Schick parierte.
6. TSV Ilshofen 14 7 2 5 30:24 23 in der Fremde Coach erkannt. verhinderte Tamer-Harun Fara. Ein Glücks- ten am gestrigen Sonntag die Zuverlässigkeit So stand für den Favoriten unter dem
7. TSG Hofherrnweiler 14 7 2 5 26:21 23
8. SSV Ehingen-Süd 13 6 2 5 42:31 20
mal zu Auch im Kellerduell fall. Letzterer avancierte zum Matchwinner. in Person, stürmte grundlos nach vorne, sein Strich ein vergleichsweise kärglicher Lohn.
9. FV Biberach 14 6 2 6 30:28 20 punkten.“ musste Traub einmal Nach schönem Außenristpass von Maximi- Platz verwaiste,und die Nord-Stuttgarter lie- Zumindest in der ersten Hälfte hatte der Ta-
10. TSG Tübingen 14 6 1 7 21:30 19 mehr Gedankenspiele in lian Wojcik markierte Fara aus der Drehung fen in einen Konter, den Darius Stehling aus bellendritte klar dominiert, ehe im eigenen
11. Spfr. Dorfmerkingen 13 6 0 7 29:19 18 Holger Traub,
12. FC Wangen 14 5 3 6 26:33 18 Weilimdorfer Sachen Aufstellung an- die 2:1-Führung für die Platzherren nach 62 22 Metern stramm zum 0:1 vollendete. Die Spiel die Linie verloren ging. Die jeweilige
13. SC Geislingen 14 5 2 7 21:38 17 Trainer stellen. Einfach war es Minuten. Kurz danach zeigte der bullige Räume blieben weiter eng, doch nach schö- Führung durch Miftari nach Joas-Vorlage so-
14. TSV Berg 14 4 4 6 19:28 16 noch beim Stammkeeper Stürmer, dass er auch Gefühl im Fuß hat und ner Flanke von Raheem flipperte ein Kopfball wie durch Bastian Joas selbst, in diesem Fall
15. VfL Pfullingen 14 4 2 8 20:32 14 Dominik Ferdek. Dieser schlenzte den Ball von der Strafraumgrenze von Gerber durch die Abwehr zum 1:1 und mit Elfmeter-Erfolg,sollte schließlich zu we-
16. VfL Nagold 14 4 1 9 24:38 13
17. VfL Sindelfingen 14 2 4 8 18:29 10
zeigte in den vergangenen Wochen wegen herrlich ins lange Eck zum 3:1. Die meist tief Weilimdorfer Dosenöffner ins Netz. nig sein. Die Gäste antworteten mit einem
18. SKV Rutesheim 14 3 1 10 20:42 10 schmerzender Adduktoren im Training Dau- stehenden Gäste waren damit aus dem Spiel. „Die Mannschaft ist intakt, nun gilt es, Konter sowie ebenfalls per Elfmeter. Ioannis
men nach unten, aber wenigstens im Spiel Die Gastgeber ließen noch zwei schöne Tref- auch in der Fremde in Bettringen mal zu Potsou und Timo Krauß trafen. Bemerkbar
Die nächsten Spiele: Samstag, 5. November: Spfr. Dorf-
merkingen – Spfr. Schwäbisch Hall, SV Fellbach – TSV Essin- nach oben.Doch nun war es mit auf die Zähne fer durch Alper Arslan (72.) und den einge- punkten“, sagt Traub. Damit man nicht wei- machte sich bei Calcio, dass die Leistungs-
gen (alle 14 Uhr), VfL Nagold – SC Geislingen, VfL Sindelfin- beißen genug – Yannic Engelke, im Sommer wechselten Emir Ataman (90.) folgen. ter feststeckt: nicht auf Weilimdorfs Stra- träger Muamer Adzem (Rotsperre) und Da-
gen – SSV Ehingen-Süd, TSG Hofherrnweiler-Unterrombach vom TSV Höfingen gekommen, stand im Tor. Nach einer überlegenen ersten Hälfte oh- ßen, sondern vielmehr im Abstiegskampf. niele Cardinale (Knöchelprellung) fehlten.
– Calcio Leinfelden-Echterdingen, VfL Pfullingen – TSV Ils- Die Viererkette – Hakan Tepegöz saß auf der ne chancenbringende Momente, bei der „wir
hofen, 1. FC Normannia Gmünd – FV Biberach, FC Wangen –
SKV Rutesheim, TSV Berg – TSG Tübingen (alle 14.30 Uhr). Bank, David Krajinic fehlte wegen einer Zer- nicht die richtigen Räume gefunden haben“, TSV Weilimdorf: Engelke – Gerber, Sadikovic (71. Calcio Leinfelden-Echterdingen: Gavric – Peric,
rung – setzte sich dieses Mal unter anderem sagt Traub, waren die Gäste nach 50 Minuten de Sousa Lourenco), Bozoglu, Krasniqi – Wojcik (85. Biljeskovic, Pranjic, Zweigle – Pepic, Capar, Swieter
Torschützenliste: mit Rinis Krasniqi und dem aus dem Mittel- grundsätzlich voll auf Erfüllung ihres Match- Baierle), Caca (76. Tepegöz), Genc, Raheem, Arslan, (76. Buqaj) – Ribeiro (45. Schick), Miftari (67. Arslan),
11 Alexander Aschauer (1. FC Normannia Gmünd)
11 Daniele Cardinale (Calcio Leinfelden-Echterdingen) feld zurückbeorderten Felix Gerber wieder planes: Nur nicht aktiv am Spiel teilnehmen Fara (78. Ataman). Joas (82. Christian Kern).
10 Simon Dilger (SSV Ehingen-Süd) anders zusammen. Neu in der Startelf stand und die eine Konterchance nutzen, schien 1. FC Frickenhausen: Hellmann – Sezer (63. Ken- VfL Pfullingen: Welsch – Klemenz (71. Chatzimal-
10 Manuel Münst (FV Biberach) Anthony Raheem. Dem Mittelfeldspieler dieser zu lauten. Weilimdorf tat den passiven del), Max Volk, Tom Volk, Ersoy – Sergio Portale (56. ousis), Packert, Schaal, Herberth – Krauß (89. Weigl)
10 Günter Schmidt (Spfr. Schwäbisch Hall)
Furkan Hut (Zerrung) blieb nur die Zuschau- Gästen in Person von Abwehrchef Erdinc Bo- Hummel), Mert Oguz, Ismail Oguz, Parrinello (53. – Dünkel (86. Digel), Haussmann (75. Dreshaj),
errolle,für ihn spielte der zuletzt geschäftlich zoglu einen großen Gefallen. Dieser, ansons- Claudio Portale) – Stehling (62. Servi), Weber. Schubmann, Potsou – Ripas.
Landesliga, Staffel 2
SV Waldhausen – SV Bonlanden 0:1. Tore: 0:1 Ehret (34.).
Besonderes: –

Trainer-Ärger Ehret trifft zum Ein Treffen der Von wegen

SV Neresheim – TV Echterdingen 2:2. Tore: 1:0 Hakki Yildiz
(7.), 2:0 Bojang (24.), 2:1 Große Scharmann (33.), 2:2 Rui
Tiago (56.). Besonderes: Aubele (Neresheim) wehrt Foulelf-
meter von Rui Tiago ab (56.)
1. FC Heiningen – SG Bettringen 1:3. Tore: 0:1 Spengler trotz Aufholjagd Auswärtscoup guten Jungs goldener Oktober
(45.+2), 1:1 Reichert (62., Foulelfmeter), 1:2 Spengler (73.),
1:3 Wolf (88.). Besonderes: – Der Landesligist TV Echterdingen Der Landesligist SV Bonlanden Der Landesligist TSV Plattenhardt Der Aufsteiger TSV Bernhausen setzt
JC Donzdorf – TSV Bad Boll 2:3. Tore: 1:0 Serour (2.), 1:1
Ceküc (28.), 1:2 Petricevic (41., Handelfmeter), 1:3 Govorusic
schafft in Neresheim noch ein 2:2, gewinnt nach couragierter Leistung erkämpft sich im Heimspiel gegen sein Tief in der Landesliga mit einer
(52.), 2:3 Mader (61.). Besonderes: Lang (Bad Boll) wehrt setzt aber eine unliebsame Serie fort. beim Titelaspiranten SV Waldhausen. Türkspor Neu-Ulm ein 3:3. 2:4-Heimniederlage fort.
Foulelfmeter von Serour ab, worauf dieser im Nachschuss
trifft (2.)
Von Franz Stettmer Von Torsten Streib Von Torsten Streib Von Franz Stettmer
TSGV Waldstetten – FC Blaubeuren 2:1. Tore: 1:0 Klein-
mann (29., Foulelfmeter), 2:0 Kleinmann (50.), 2:1 Dzeh-
verovic (60.). Besonderes: – STUTTGART. Das Positive fürs eigene Team STUTTGART. Bei der Frage nach dem besten STUTTGART. Bezogen auf das 3:3 im Heim- STUTTGART. Nächstes Spiel, nächster
vorneweg: Es hat einen Zwei-Tore-Rück- Spieler seiner Mannschaft muss Klaus Käm- spiel gegen Türkspor Neu-Ulm bezeichnet Dämpfer – und nun zum ersten Mal in dieser
SSG Ulm – TSV Oberensingen 1:3. Tore: 0:1 Aggeler (5.,
Eigentor), 1:1 Müller (25.), 1:2 Kühnert (32.), 1:3 Aggeler (65., stand wettgemacht. Doch war das genug, um merer nicht lange überlegen. „Jakob Ehret“, Sascha Krammer, der Abteilungsleiter des Saison auf einem Abstiegsplatz. Nach dem
Eigentor). Besonderes: – zufrieden zu sein? Für Giuseppe Iorfida, den sagt der Trainer des SV Bonlanden wie aus TSV Plattenhardt, seinen Torhüter Denis Dauerhoch der vergangenen Meistertitel-
TSV Plattenhardt – Türkspor Neu-Ulm 3:3. Tore: 1:0 Trainer der Landesliga-Fußballer des TV der Pistole geschossen. Der Abwehrmann Grgic sowie den Mittelfeldmann Vincenzo runde erlebt der Neu-Landesligist TSV Bern-
Giambrone (3.), 1:1 Kukic (11.), 1:2 Elezaj (18.), 2:2 Drljo (30.), Echterdingen, nicht. „Ich bin genervt. Es habe nicht nur eine überragende Abwehr- Giambrone als „gute Jungs“und meint damit hausen gerade das Kontrastprogramm. „Wir
2:3 Kukic (35.), 3:3 Giambrone (51.). Besonderes: – muss jetzt endlich mal eine Null-Gegentore- leistung gezeigt, sondern auch noch das Tor die Leistung des Duos. Der Grund: Der haben einen Hänger. Jetzt wird es auch in
TSV Weilimdorf – 1. FC Frickenhausen 5:1. Tore: 0:1 Steh- Mentalität in die Köpfe rein“, wettert er nach des Tages erzielt – nämlich zum überra- Schlussmann hielt nach dem 1:2-Rückstand den nächsten Wochen hart“, sagt der Trainer
ling (50.), 1:1 Gerber (58.), 2:1 Fara (62.), 3:1 Fara (68.), 4:1 dem 2:2 beim Tabellenfünften SV Neres- schenden 1:0-Erfolg beim Titelaspiranten durch zwei starke Paraden im Eins-gegen- Christopher Eisenhardt nach der 2:4-Heim-
Arslan (72.), 5:1 Ataman (90.). Besonderes: –
heim, mit dem die Gelb-Schwarzen selbst SV Waldhausen. Ehret war nach einem Frei- Eins sein Team im Spiel, und Giambrone niederlage gegen den TSV Buch. Aus den
TSV Bernhausen – TSV Buch 2:4. Tore: 0:1 Schrapp (1.), 1:1 weiter auf der Stelle treten. stoß von Andreas Pottmeyer mit dem Kopf sorgte durch seine zwei Tore für die zunächst fünf Oktober-Spieltagen hat sein Team le-
Schock (3.), 1:2 Riedel (13.), 2:2 Matanovic (41.), 2:3 Zott (61.),
Fortgesetzt hat sich eine für Iorfida ärger- zur Stelle. frühe Führung der Gastgeber und dann den diglich einen Punkt geholt.
2:4 Leitner (81.). Besonderes: –
liche Serie. In ihren vergangenen neun Spie- Kämmerer vertraute erneut auf die Start- Endstand. „Einen guten Jungen, bei dem es Zwar zeigten die Bernhausener sich ver-
1. TSV Oberensingen 14 10 3 1 42:17 33 len haben die Echterdinger zum achten Mal elf der vergangenen Woche, die zwar gegen Spaß macht, zuzuschauen“ hatten laut bessert im Vergleich zur 1:2-Enttäuschung
2. SV Waldhausen 14 9 3 2 35:14 30 mindestens zwei Gegentreffer kassiert. „Ak- Waldstetten 0:2 verloren hatte, aber auch da Krammer aber auch die Gäste in ihren Rei- gegen Bettringen, in der Summe aber war es
3. TSV Bad Boll 14 8 4 2 26:18 28
4. TSGV Waldstetten 14 7 4 3 28:17 25 tuell beide wie bei einem Schulbubenteam. schon durchaus überzeugt habe. „Wir hatten hen. Sein Name: Luan Kukic. Dieser nutzte erneut zu wenig. „Es reicht halt nicht, wenn
5. SV Neresheim 13 7 3 3 26:18 24 Eine unterirdische erste Hälfte von uns“, sicherlich in der ein oder anderen Situation zwei Böcke in der Plattenhardter Hinter- man jedes Mal mehrere Gegentore kriegt“,
6. JC Donzdorf 14 8 0 6 27:20 24 sagt der Coach. Erst verlor Rui Tiago Caldas auch etwas Glück, haben aber die gesamten mannschaft zu seinerseits zwei Toren. Die konstatiert Eisenhardt. Bis zum ersten dau-
7. TV Echterdingen 14 6 3 5 30:27 21 De Carvalho bei einem Dribbling den Ball, 90 Minuten den Gegner entschieden vom Tor weiteren Treffer zum etwas glücklichen Fil- erte es aktuell nur 45 Sekunden: Die Partie
8. TSV Buch 13 6 2 5 30:25 20
9. SV Bonlanden 14 5 4 5 23:24 19
darauf schliefen die Seinen bei einem gegne- abgehalten und sind couragiert in die Zwei- derstädter Remis erzielten Marko Drljo, für hatte kaum begonnen, als der Bucher Torjä-
10. FC Blaubeuren 13 5 3 5 24:18 18 rischen Einwurf. Hakki Yildiz und Ousman kämpfe gegangen“, berichtet Kämmerer. Je- Neu-Ulm Liridon Elezaj. ger Manuel Schrapp mit einem Schuss in die
11. SSG Ulm 14 5 2 7 25:28 17 Bojang sagten für die Gastgeber „Danke“. doch hätte sich der Trainerfuchs auch einen Erstmals in dieser Saison nahmen nach Dreiangel vorlegte. Schrapp machte in der
12. TSV Weilimdorf 14 4 4 6 29:31 16 Durchgang zwei war dann über weite Stre- ruhigeren Spielnachmittag vorstellen kön- monatelanger Verletzungspause Nico Scha- Folge überhaupt den Unterschied, auch
13. Türkspor Neu-Ulm 14 4 3 7 26:31 15
14. TSV Bernhausen 14 3 5 6 21:26 14
cken ein Echterdinger Powerplay – obwohl nen, beziehungsweise hätten die Seinen das schinek (Meniskusschaden) und Fabien Bor- wenn die weiteren Torschützen des Tabel-
15. SG Bettringen 14 4 2 8 12:25 14 der Torjäger Ugur Yilmaz (nach grippalem Geschehen nicht bis zum Abpfiff so knapp chardt (Verletzung am Sprunggelenk) auf lenneunten dann andere Namen hatten:
16. TSV Plattenhardt 14 3 4 7 21:39 13 Infekt) nur eingeschränkt zur Verfügung halten müssen. Möglichkeiten erspielten der Plattenhardter Bank Platz. Die beiden Niklas Riedel, Johannes Zott und Timo Leit-
17. 1.FC Frickenhausen 13 2 2 9 13:32 8 stand. Immerhin noch für den Ausgleich sich die Gäste: Robin Hiller an den Innen- Sechser-Optionen sind seit zwei Wochen ner. Für die Heimelf blieb es demgegenüber
18. 1.FC Heiningen 14 2 1 11 13:41 7
sorgten schließlich Nils Große Scharmann pfosten und zweimal Steffen Schmidt mit wieder im Training, kamen zwar nicht zum beim zweimaligen Ausgleich durch Julian
Die nächsten Spiele: Dienstag, 1. November: TSV Buch – per Kopf und Rui Tiago im Nachsetzen nach Schüssen jeweils knapp am Ziel vorbei ver- Einsatz, werden „für uns aber mit Sicherheit Schock per Kopf und Ivan Matanovic per Ab-
1. FC Frickenhausen (14.30 Uhr). Samstag, 5. November: JC einem von ihm verschossenen Foulelfmeter. passten die frühzeitige Entscheidung. noch wichtig werden“, schätzt Krammer. stauber. Die Großchance zur eigenen Füh-
Donzdorf – TSV Bernhausen, TSV Buch – 1. FC Heiningen,
1. FC Frickenhausen – TSV Plattenhardt , Türkspor Neu-Ulm
rung vergab nach der Pause Filip Jordacevic.
– SSG Ulm, TSV Oberensingen – SV Neresheim, FC Blaubeu- SV Neresheim: Aubele – Kempf, Lukina (50. Omei- SV Bonlanden: Wiedmann – Pein, Stehle, Ehret, TSV Plattenhardt: Grgic – Rippler, Göcer, Grun,
ren – Waldhausen (alle 14.30 Uhr). Sonntag, 6. November: rat), Miketek, Dedic – Hakki Yildiz, Pfeifer, Marianek, Gashi (77. Schickler) – Grosshart (82. Sanyang) – Köhler – Giambrone (88. Kroer), Hofacker, Sieker- TSV Bernhausen: Rodrigues – Arslan (77. Böhmer),
TSV Bad Boll – SV Bonlanden, SG Bettringen – TSV Weilim- Filipovic – Fatih Yildiz (37. Schmid), Bojang (44. Fröschle, Pottmeyer, Schmidt (90. Lebkuchen), Hil- man, Tokic (42. Karasalihovic), Berisha (88. Her- Schock, Kristijan Cagalj, Meinlschmidt – Milos (77.
dorf, TV Echterdingen – TSGV Waldstetten (alle 14.30 Uhr).
Joos/90. Mango). ler – Pehlivan (69. Kranz). mann), Drljo. Zegrova), Stannull (77. Karakoc/82. Altintas), Forza-
Torschützenliste: TV Echterdingen: Tröger – Rui Tiago (89. Heien- SV Waldhausen: Wille – Dolderer (67. Bangura), Mi- Türkspor Neu-Ulm: Hozlinger – Owusu (46. Tas- no, Jordacevic – Matanovic, Hottmann.
11 Ugur Yilmaz (TV Echterdingen) brok), Müller, Kuhn, Gerxhaliu, Frenzel Medina (46. chael Schiele, Weber, Kamm (77. Schönherr) – Yel, tan), Tuna, Cumur, Sarigiannidis (53. Pindric) – Mal- TSV Buch: Patrick Negele – Zwar, Voß, Trum, Zott –
9 Liridon Elezaj (Türkspor Neu-Ulm)
9 Luan Kukic (Türkspor Neu-Ulm) Schmidt) – Bey, Bulut, Deutsche – Celiktas (51. Yil- Bühler, Janik (84. Wegele), Philipp Schiele (63. Uhl) heiro, Pangallo (61. Evens), Kajan, Barwan – Elezaj Riedel (89. De Benedictis), Zeh (90. Kurz), Amann
9 Kevin Mayer (SV Waldhausen) maz), Große Scharmann (74. Zogaj). – Maier, Weiß. (76. Kesici), Kukic. (80. Paul), Ebner (65. Leitner) – Egle, Schrapp.

Stuttgarter Nachrichten
ndrea s Rettig artenfelser
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Tribüne
lau fen auf der w (v. li.) Foto:
Schau r, Joachim Lö
e Zagadou 4,5
Schneid
Emotionaler Abschluss eines mitreißenden Spiels: Spieler und Trainer des VfB Stuttgart feiern vor ihren Fans den 2:1-Heimsieg gegen den FC Augsburg.
Von Gregor Preiss
STUTTGART. Die Fußball-Bundesliga trägt
nicht umsonst seit 1963 den Beinamen „Zir-
kus“. Seit jeher liefert sie Woche für Woche
Stoff für beste Unterhaltung, Nervenkitzel
und Drama. Die größte Manege stand an die-
sem Wochenende mal wieder in Stuttgart,
wo der VfB durch ein furioses Finale den FC
Augsburg mit 2:1 (1:1) in die Knie zwang.
Turbulent ging es aber nicht nur auf dem
Platz zu, sondern genauso abseits.
Die Ouvertüre erfolgte bereits vor Anpfiff.
Da schlenderte der Vorstandsvorsitzende
Alexander Wehrle mit einem gewissen And-
reas Rettig vom Parkplatz aus in Richtung
Stadion, direkt in die Arme eines Reporters
von Sky. Der natürlich prompt wissen wollte,
was es mit dem gemeinsamen Besuch der
beiden auf sich hat. Sanft lächelnd konnte
Wehrle versichern: Nichts, was für die ge-
neigte VfB-Öffentlich-
keit von Belang wäre.
Man kenne sich aus
Kölner Zeiten, also habe
er sich mit dem langjähri-
gen Fußballfunktionär
Foto: Baumann
Sven
auf einen Kaffee getrof-
fen. Tags zuvor sah sich
Wehrle genötigt, in
einem Interview auf den
Mislintat hält vereinseigenen Kanälen
sich einige Dinge „zur sportli-
ungewohnt chen Situation und per-
kurz – was sonellen Entscheidun-
hat das zu gen“ klarzustellen. Te-
bedeuten? nor: „Alle grundsätzli-
chen Entscheidungen
fällen wir im Winter.“
Also vor allem die Frage, wer neuer Trai-
ner beim Tabellen-15. wird beziehungsweise
ob der ehemalige Co- und spätere Interims-
trainer Michael Wimmer dauerhaft zum
Cheftrainer aufsteigt. Und natürlich, was aus
Sportdirektor Sven Mislintat wird.
Es sind die Themen, welche die Fans der
Weiß-Roten in diesem stürmischen Herbst
weiter Tag und Nacht umtreibt. Dazu genügt
ein Blick in die sozialen Netzwerke. Dort
greift die Erregung in einem Maße um sich,
dass einige Nutzer ihren Twitterzugang
mittlerweile stillgelegt haben. Dass eine On-
line-Petition für eine Vertragsverlängerung
mit Mislintat über 2023 hinaus inzwischen
mehr als 11 000 Unterstützer gefunden hat,
unterstreicht die große Stuttgarter Aufge-
regtheit nur.
Die setzte sich am Samstag kurz vor An-
pfiff fort. Mit ausgestreckten Objektiven lau-
erten die Fotografen mit Blick auf die VIP-
Tribüne. Dort herrschte großer Prominen-
tenauflauf. Neben der schrillen Grünen-
Politikerin Claudia Roth (mit Augsburg-
Schal) zogen inmitten einer Reihe von VfB-
Altstars vor allem Ex-Bundestrainer Joachim
Löw und sein langjähriger Assistent Thomas
Die große Stuttgarter
Aufgeregtheit
s
, Thoma
imago/P
eter H
Nach dem 2:1 gegen den FC Augsburg beherrschen wieder jede Menge nicht
sportliche Themen das Geschehen rund um den VfB.
Schneider die Blicke auf sich. Wehrle, Rettig,
Schneider, Löw, dazu Präsident Claus Vogt
und VfB-Berater Sami Khedira: eine illustre
Runde, die neue Spekulationen über künfti-
ge Ausrichtungen ins Kraut schießen ließ.
Wenig später titelte die „Bild“ schlagzeilen-
trächtig: „Was hinter dem Jogi-Besuch in
Stuttgart steckt.“ Um die Aufklärung gleich
mitzuliefern. Angeblich legte er auf dem
Rückweg von Nürnberg in den Schwarzwald
einen Zwischenstopp ein.
Jeder Auftritt, jede Aktion, jede Nicht-Ak-
tion dient inzwischen als Nährboden für
neue Mutmaßungen. Dazu trug nach dem
Abpfiff auch Sven Mislintat bei. Nach einem
routinemäßigen TV-Auftritt mit Statements
zum Spiel ließ er die wartenden Print-Jour-
nalisten dieses Mal stehen, sagte mit brüchi-
ger Stimme lediglich: „Die Leistung heute
spricht für sich. Schönen Abend.“
So hatte man den redegewandten Sport-
chef,der selbst für die bittersten Niederlagen
plausibel klingende Erklärungen vorzubrin-
gen vermag, noch nie erlebt. Offensichtlich
hatte sich in dem Westfalen wenige Tage vor
Ein zartes Pflänzchen Hoffnung
VfB-Interimscoach Michael Wimmer feiert im vierten Spiel den dritten
Sieg – gibt aber nach dem Erfolg gegen den FC Augsburg den Mahner.
Von Marco Seliger
STUTTGART. Am Ende war Michael Wimmer
mittendrin. Lange genug hatte er es bei die-
sem aufregenden Fußballthriller von Bad
Cannstatt in seiner Coachingzone aushalten
müssen. Lange genug raufte er sich die Haa-
re, feuerte an, haderte und applaudierte. Er
tat also das, was ein Fußballlehrer so macht,
um während der 90 Minuten den berühmten
Dampf an der Linie abzulassen.
Als der wilde Ritt vorbei war, wollte der
Interimscoach nur noch zu seinen Jungs auf
den Platz, rein in die Jubeltrauben, rein ins
Epizentrum der Emotionen. Zum Schluss
hüpfte Wimmer mit seinen Profis vor der
Cannstatter Kurve. Arm in Arm, auf und nie-
der, immer wieder: Der Schulterschluss zwi-
schen Trainer und Team war nach dem 2:1-
Erfolg samt dem Siegtor in der Nachspielzeit
gegen den FC Augsburg sichtbar. Hinterher
war er in den Katakomben auch hörbar.
Drei seiner bisherigen vier Pflichtpartien
als Stuttgarter Interimscoach hat Wimmer
nun gewonnen – und so, wie sich das nach
dem Dreier am Samstag gegen Augsburg aus
dem Mannschaftskreis anhörte,hat Wimmer
auch seine Spieler für sich gewonnen. „Die
Bilanz spricht für sich, Michi geht sehr auf
die Spieler zu,führt viele Gespräche,holt alle
ins Boot“, sagte etwa der Stürmer Luca Pfeif-
fer und ergänzte, dass man auf „einem guten
Sport
Montag , 31. Oktober 2022 23
Das Spiel in Zahlen
2:1
VfB Stuttgart –
FC Augsburg
Tore0:1Niederlechner(4.),1:1Guirassy(15.),2:1Anton(90.+1)
Schiedsrichter Tobias Stieler (Hamburg)
Zuschauer 46 400
Gelbe Karten Pfeiffer / Gruezo (5), Rexhbecaj (5)
Müller 3,5
Ito 3,5
Anton 2,5
Endo 3,5
Silas 4,5 Sosa 1,5
Ahamada 3 Führich 4
Pfeiffer 3 Guirassy 3
Demirovic Niederlechner
Berisha
Vargas
Rexhbecaj Gruezo
Pedersen Gouweleeuw Bauer Jensen
Koubek
1 = überragend, 2 = stark, 3 = solide, 4 = dürftig,
5 = schwach, 6 = außer Form
Auswechslungen VfB
66. Tomas (2) für Silas
76. Egloff für Führich
90.+ 5 Stenzel für Anton
90.+5 Karazor für Pfeiffer
Auswechslungen Augsburg
25. Petkov für Vargas
79. Uduokhai für Pedersen
Foto: Baumann 90.+3 für Maier
90.+3 Caligiuri für Petkov
VfB Statistik Augsburg
seinem 50. Geburtstag jede Menge Frust auf- Kurzpässe
gestaut, was sicher auch mit der öffentlichen 31 Torschüsse 11
Kritik an ihm in der vergangenen Woche zu Gewonnene
54 46
tun hatte. Dass Mislintat nach dem Schluss- Beim 2:1 gegen den FC Augsburg Zweikämpfe in %
pfiff vielleicht noch emotionaler als sonst ju- musste VfB-Trainer Michael Wimmer auf 63 Ballbesitz in % 37
belte und beim anschließenden Gang über Konstantinos Mavropanos und Enzo Millot 111,56 Laufleistung in km 110,33
den Rasen jeden Greenkeeper beim Stopfen aufgrund von muskulären Problemen ver- Meiste
der Löcher herzte, erfuhr von den Beobach- zichten. Beide sollen bis zum kommenden Guirassy (8) Berisha (4)
Torschüsse
tern ebenfalls eine Deutung: nach einem be- Spiel bei Borussia Mönchengladbach am Meiste
vorstehenden Abschied des Sportchefs. Freitag (20.30 Uhr) wieder fit sein. Endo (73) Bauer (48)
Ballkontakte
Das scheint dann doch etwas weit herge-
holt. Nach allem, was man hört, ist Mislintat Durch den frühen Gegentreffer von Florian
weit davon entfernt, inmitten des undurch- Niederlechner kassierte der VfB gegen Augs-
sichtigen Stuttgarter Machtgeflechts klein burg im 28. Bundesliga-Heimspiel in Folge
bei- oder aufzugeben. Im Moment herrscht mindestens ein Gegentor. Sportsfreund des Tages
zwischen allen Beteiligten eine Art Burgfrie-
den. Die aktuelle Konstellation in der Trai- Am achten Spieltag der Oberliga mussten
nerfrage gilt zumindest für die kommenden
zwei Wochen bis zur WM-Pause als in Stein
sich die VfB-Frauen mit einem 3:3 gegen
Amicitia Viernheim begnügen. Chiara Marzi- Waldemar Anton
gemeißelt.So lange dürften auch die Gesprä- niak (32.), Soffe Gairing (42.) und Anja Se- Man sollte vorsichtig
che über Mislintats Zukunft ruhen. lensky (81.) trafen für die Mannschaft von sein, wenn man im Sport
Am Sonntag wollte der Sportchef seinen Heiko Gerber. Mit zwei Punkten Rückstand über angebliche Helden
Foto: Pressefoto Baumann
freien Tage genießen und seine infektge- auf Tabellenführer TSV Neuenstein (bei schreibt. Denn Helden
plagte Stimme schonen. Die kommenden einem Spiel weniger) belegt der VfB den gibt es anderswo, im All-
Wochen werden anstrengend genug. dritten Platz der Oberliga. gp tag, im echten Leben.
Dort vielleicht, wo Men-
schen Leben retten oder
es zumindest erträglicher machen, in Kran-
kenhäusern oder Pflegeeinrichtungen zum
Beispiel, solche Dinge. Überstrapaziert ist
vorgenommen, wollten aggressiv sein und der Begriff des Helden im Sport – einigen wir
hatten dann keinen Zugriff“, sagte der uns also darauf, dass Waldemar Anton am
Coach. Das finale Hoch gab es gegen Augs- späten Samstagnachmittag in diesem einen
burg also erst nach einigen Tiefs, weshalb Moment, nun ja, zu einem kleinen Helden
Weg“ sei. Wenig später setzte auch der Sieg- Wimmer dieses Fazit zog: „Wir werden den eines kleinen Fußballspiels wurde.
torschütze Waldemar Anton zu einer kleinen Jungs klarmachen, dass nicht alles gut war, Es läuft die Nachspielzeit in der Stuttgar-
Lobeshymne auf den Coach an: „Michi ist ein wir haben keinen überzeugenden Supersieg ter Arena, als sich der Abwehrmann des VfB
Supertyp. Er kennt jeden Spieler, das ist ein geschafft, es gibt vieles zu verbessern.“ in der Partie gegen Augsburg ein letztes Mal
wichtiger Punkt“,sagte er also über Wimmer, Mit dieser Herangehensweise will Wim- nach vorne kämpft. Anton kann nicht mehr,
der laut Sportdirektor Sven Mislintat einer mer mit dem Blick auf das nächste Auswärts- er ist platt, weil er vorher alles und vielleicht
von derzeit drei Kandidaten ist, die VfB-Pro- spiel bei Borussia Mönchengladbach am noch mehr gegeben hat. Unentwegt ist er die
fis ab Mitte November dauer- Freitag das verhindern, was rechte Seite hoch- und runtermarschiert,
haft zu übernehmen. vor dem vergangenen Gast- was Kraft gekostet hat. Jetzt ist Anton ein
Dass Siege die besten Ar- spiel bei Borussia Dortmund letztes Mal vorne. Genial spielt ihn Teamkol-
gumente für eine Festanstel- passiert ist. Auch da war der lege Tiago Tomas frei. Anton steht frei vor
lung als Cheftrainer sind,weiß VfB nach zwei Auftaktsiegen dem Tor und mobilisiert die letzten Kräfte.
Wimmer selbstredend genau. unter Interimstrainer Wim- Beim Schuss mit rechts geht kaum noch was,
Erst recht, wenn sie so zustan- mer mit Rückenwind ange- denn während dieses Schusses fährt es An-
de kommen wie gegen Augs- reist – und kehrte nach dem ton in den Oberschenkel. Er hat einen
burg. 31 Torschüsse gab der blutleeren Auftritt beim 0:5 Krampf. Trotzdem kann Anton noch zielen,
VfB am Samstag ab, so viele desillusioniert zurück. der Ball landet im Tor.Aber der Siegtorschüt-
gab es seit März 2007 nicht Noch also ist der kleine ze zum 2:1 jubelt nicht, er fällt um. Nichts
mehr. Die dominante Schluss- Aufschwung unter Wimmer geht mehr. Anton strahlt nicht, er verzieht
phase mit Großchancen und Schulterschluss: Wimmer ein zartes Pflänzchen, das ge- das Gesicht. Die Schmerzen! Himmel und
zupackendem Auftreten und Stenzel Foto: Baumann hegt und gepflegt werden will. Hölle in einem Moment. Glück und Schmerz,
macht Mut – auch, weil sich Mit elf Punkten liegt der VfB vereint auf einem Fleck des Rasens.
die Stuttgarter Mannschaft dieses Mal von jetzt zwar immerhin knapp vor den Abstiegs- Die Pein ist so schlimm, dass der Abwehr-
mehreren Schwächephasen im Spiel nicht plätzen, mehr aber auch nicht – weshalb mann,hinten sonst ein Turm in der Schlacht,
aus der Bahn werfen ließ und im Gegensatz Wimmer seine Jungs in die Pflicht nahm. in der Nachspielzeit in Führung liegend aus-
zu den meisten Auftritten in dieser Saison „Das, was wir gegen Augsburg an Intensität, gewechselt werden muss.
Widerstandsfähigkeit an den Tag legte. Kampfgeist und Laufbereitschaft gezeigt ha- Vorher hat er über den Krampf ins Spiel
Dabei ließ das, was der VfB gegen Augs- ben, das müssen wir jedes Spiel an den Tag gefunden. Und den VfB mit eisernem Willen
burg zu Beginn der beiden Halbzeiten zeigte, legen – denn das hatten wir gegen den BVB ins späte Glück geschossen: Anton lieferte
noch das Schlimmste befürchten. Augsburg nicht, da war es eine defensive Katastrophe.“ die kleine Heldengeschichte dieses kleinen
war da jeweils klar besser, was für Wimmer Die sich nun beim Gastspiel bei der Spiels. Oder anders: Das, was er gegen Augs-
nicht zu erklären war. „Wir haben uns viel nächsten Borussia nicht wiederholen soll. burg bot, war großer K(r)ampf! sem
24 Nummer 252 · Montag, 31. Oktober 2022 Sport
Bundesliga FRANKFURT. Mario Götze beruhigte sich Kommentar
selbst mit Sohn Rome auf dem Arm nur lang-
sam,der sonst so besonnene Markus Krösche

Der Videobeweis
Bayern München – FSV Mainz 05 6:2
Tore: 1:0 Gnabry (5.), 2:0 Musiala (28.), 3:0 Mané (43.), 3:1
Widmer (45.+4), 4:1 Goretzka (58.), 5:1 Tel (79.), 5:2 Ingvartsen
verlor völlig die Fassung. Diese spielent-
scheidende Ungerechtigkeit, dieser ausge-
Mehr Rechte für
(82.), 6:2 Choupo-Moting (86.). Schiedsrichter: Felix Zwayer
(Berlin). Zuschauer: 75000 (ausverkauft). Besondere Vor-
kommnisse: Zentner (Mainz) hält Foulelfmeter von Mané
bliebene Elfmeterpfiff nach klarem Stoß von
Karim Adeyemi gegen den einschussberei-
die Trainerbank

steht am Pranger
(München/43.), Ulreich (München) hält Foulelfmeter von Bur- ten Jesper Lindström ließ den Sportvorstand Der Videobeweis muss bleiben,
kardt (Mainz/45.+3). von Eintracht Frankfurt mit dem Videobe-
RB Leipzig – Bayer Leverkusen 2:0 aber verbessert werden – mit einer
weis brechen. „Stampf den Keller ein“, for-
Tore: 1:0 Nkunku (32.), 2:0 Werner (82.). Schiedsrichter: Sven
Jablonski (Bremen). Zuschauer: 45598. derte er in einer minutenlangen Schimpfti-
Einspruchsmöglichkeit für die Teams.
VfL Wolfsburg – VfL Bochum 4:0 rade energisch: „Das ist ein Witz.“
Tore:1:0F.Nmecha(27.),2:0Baku(35.),3:0F.Nmecha(58.),4:0
Wind (80.). Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen im All- Am Ende eines mitreißenden Topspiels Alle, die nun wie Eintracht-Sportvorstand
gäu). Zuschauer: 24037.
Werder Bremen – Hertha BSC 1:0
gegen Borussia Dortmund ging es mal wie- Nach dem 2:1 von Borussia Dortmund bei Eintracht Frankfurt Markus Krösche plakativ fordern, den Kölner
der nur um den ewigen Zankapfel Video As- Keller einzustampfen, sollten sich an die
Tor: 1:0 Füllkrug (85.). Schiedsrichter: Tobias Reichel (Stutt-
sistant Referee (VAR). „Ich weiß nicht, was entbrennt nach einer schweren Fehlentscheidung zweite Runde im DFB-Pokal erinnern.Da gab
gart). Zuschauer: 42100 (ausverkauft).
Eintracht Frankfurt – Borussia Dortmund 1:2 die machen. Vor allem, wie sie ihn einsetzen. zum wiederholten Male eine hitzige Diskussion über den VAR. es keinen Videobeweis (er wird erst ab dem
Tore: 0:1 Brandt (21.), 1:1 Kamada (26.), 1:2 Bellingham (52.). Mal setzen sie ihn ein, mal nicht. So können Achtelfinale genutzt) und dafür mehrere
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel). Zuschau-
er: 50000 (ausverkauft).
wir es nicht machen. Dann brauchen wir es Fehlentscheidungen, die nicht korrigiert
nicht“, schimpfte Krösche nach dem 1:2 wurden – auch deshalb scheiterten Borussia
VfB Stuttgart – FC Augsburg 2:1 (1:1): „Wenn du ihn nicht nutzt, mein Gott, Mönchengladbach und Werder Bremen. Was
1. FC Union Berlin – Borussia Mönchengladbach 2:1
Schalke 04 – SC Freiburg 0:2
dann lass es sein.“ verdeutlichte, wie absurd es wäre, wenn der
1. FC Köln –1899 Hoffenheim 1:1 Referee Sascha Stegemann räumte nach Fußball als einzige wichtige Sportart solche
Verein Sp G U V Tore Pkt dem Spiel seinen Fehler aus der 43. Minute technische Hilfsmittel künftig nicht mehr
1. 1. FC Union Berlin 12 8 2 2 21:9 26 ein, der fällige Hinweis seines Videoassis- nutzen würde.
2. Bayern München 12 7 4 1 38:10 25 tenten Robert Kampka aus dem Kölner Keller Natürlich gibt es Grund zu deutlicher Kri-
3. SC Freiburg 12 7 3 2 18:13 24 sei ausgeblieben. Am Sonntag erklärte er tik: Die Bundesliga-
4. Borussia Dortmund 12 7 1 4 20:15 22 weiter: „Der Checkprozess wurde zu früh ab- Schiedsrichter befinden
5. Eintracht Frankfurt 12 6 2 4 25:20 20 gebrochen.“ Kampka habe nur „auf die vier sich weiter in der Form-
6. RB Leipzig 12 5 4 3 22:18 19 Standard-Kameras und leider nicht auf wei- krise, sie verlassen sich
7. 1899 Hoffenheim 12 5 3 4 18:13 18 tere zusätzliche Kameras zurückgegriffen, zu sehr auf ihre Assis-
8. Werder Bremen 12 5 3 4 21:18 18
obwohl die Möglichkeit da gewesen wäre.“ tenten vor dem Bild-
9. FSV Mainz 05 12 5 3 4 18:19 18
10. 1. FC Köln 12 4 5 3 20:23 17 „Der Schiedsrichter wurde im Stich gelas- schirm, es fehlt an ech-
11. Mönchengladbach 12 4 4 4 20:19 16 sen“, monierte Eintracht-Coach Oliver Glas- ten Typen. Deshalb aber Von Jochen
12. VfL Wolfsburg 12 3 5 4 17:19 14 ner. Doch Manuel Gräfe sprach Stegemann den Videobeweis grund- Klingovsky
13. FC Augsburg 12 4 2 6 15:21 14 nicht frei von Schuld. „Dieses Katapultartige sätzlich infrage zu stel-
14. Hertha BSC 12 2 5 5 14:17 11 hätte auch der Schiedsrichter erkennen kön- len wäre falsch.Stattdessen muss das System
15. VfB Stuttgart 12 2 5 5 15:21 11 nen/müssen“, twitterte der ehemalige Welt- verbessert werden.
16. Bayer Leverkusen 12 2 3 7 16:25 9 klasse-Referee. Und Dazu gehört, dass Entscheidungen
17. VfL Bochum 12 2 1 9 11:32 7 dann sei es neben Straf- schneller getroffen werden. Dazu gehört
18. FC Schalke 04 12 1 3 8 11:28 6
„Stampf den
Keller ein. stoß eben auch Rot we- mehr Transparenz, zum Beispiel durch die
Torschützen: gen der Verhinderung Veröffentlichung der Gespräche zwischen
Niclas Füllkrug (Werder Bremen) 9 Das ist ein
Christopher Nkunku (RB Leipzig) 9 einer klaren Torchance. Schiedsrichter und Kölner Keller. Und dazu
Marcus Thuram (Bor. Mönchengladbach) 8
Witz.“ Er wolle das ange- gehört vor allem, den Trainern und ihren
Daichi Kamada (Eintracht Frankfurt) 7 Markus Krösche, sichts der Chancenfülle Teams die Möglichkeit zu geben, sich am
Jamal Musiala (Bayern München) 7 Sportvorstand
Vincenzo Grifo (SC Freiburg) 6 und des zwischenzeitli- Prozess zu beteiligen.Hätte sich am Samstag
von Eintracht
Sheraldo Becker (1. FC Union Berlin) 6
Frankfurt
chen Ausgleichs von Dai- in Frankfurt die Eintracht-Bank melden und
Sadio Mané (Bayern München) 6 chi Kamada (26.) nicht als verlangen können,dass sich der Schiedsrich-
Ermedin Demirovic (FC Augsburg) 5
„Alibi“ für die Niederlage ter die fragliche Elfmeter-Szene noch einmal
Der 13. Spieltag: nutzen, betonte Krösche: „Aber das sind Sa- anschaut (so wie es etwa im American Foot-
Freitag, 4. November: Borussia Mönchengladbach – VfB chen, die mir tierisch auf den Sack gehen.“ ball gängige Praxis ist), der von seinem Vi-
Stuttgart (20.30).
Samstag, 5. November: FSV Mainz 05 – VfL Wolfsburg, TSG Generell sind die Fragezeichen in Sachen deoassistenten alleine gelassene Sascha Ste-
1899 Hoffenheim – RB Leipzig, Hertha BSC – FC Bayern Mün- VAR wieder riesig, auch in München und gemann hätte den Strafstoß gegeben und
chen,FCAugsburg–EintrachtFrankfurt,BorussiaDortmund– Stuttgart gab es am Samstag kaum nachvoll- hinterher nicht einen womöglich spielent-
VfL Bochum (alle 15.30), SV Werder Bremen – FC Schalke 04
(18.30). ziehbare Entscheidungen.Es seien diese Sai- scheidenden Fehler eingestehen müssen.
Sonntag, 6. November: Bayer 04 Leverkusen – 1. FC Union son „schon viel zu viele Fehlentscheidungen Die Skepsis gegenüber dem Videobeweis
Berlin (15.30), SC Freiburg – 1. FC Köln (17.30). zustande gekommen“, sagte Eintracht-Kapi- hält wegen solcher Verfehlungen an, die Dis-
tän Sebastian Rode: „Dann ist der VAR wirk- kussionen reißen nicht ab. Noch aber sind
lich kontraproduktiv für alle Beteiligten.“ die Möglichkeiten, das System zu optimie-
Zweite Bundesliga Ihm sei Fußball ohne Videobeweis mitt- ren, nicht ausgeschöpft. Es ist höchste Zeit
lerweile wieder „lieber“, betonte Krösche: Die Aufregerszene: Der Dortmunder Karim Adeyemi (links) stößt Jesper Lindström zu Boden, zu handeln – denn plakative Forderungen
„Denn wenn der Schiedsrichter einen Fehler ein klares Foul – doch der Elfmeterpfiff für Eintracht Frankfurt bleibt aus. Foto: imago/Rene Schulz bringen niemanden weiter.
SpVgg Greuther Fürth – Arminia Bielefeld 1:0
Tor: 1:0 Sieb (30.). Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München). macht, ist das menschlich. Aber doch nicht,
Zuschauer: 9433. wenn ich einen Videoassistenten habe.“

Borna Sosa und der ausgestreckte Arm

Holstein Kiel – Fortuna Düsseldorf
Tore: 0:1 Appelkamp (42.), 1:1 Skrzybski (70.), 1:2 Kownacki
(82./Foulelfmeter). Schiedsrichter: Robert Schröder (Hanno-
ver). Zuschauer: 12669. Gelb-Rote Karte: – / Sobottka (90.+3/
wiederholtes Foulspiel).
Jahn Regensburg – Hansa Rostock
Tore: 0:1 Pröger (7.), 0:2 Pröger (26.), 0:3 J. Elvedi (64./Eigen-
tor). Schiedsrichter: Florian Exner (Münster). Zuschauer:
10380.
1. FC Magdeburg – 1. FC Heidenheim
Tore: 0:1 Thomalla (23.), 1:1 Tat. Ito (90.+3). Schiedsrichter:
Martin Thomsen (Kleve). Zuschauer: 19352.
1. FC Kaiserslautern – 1. FC Nürnberg
Schiedsrichter: Michael Bacher (Amerang). Zuschauer:
46895.
FC St. Pauli – SV Darmstadt
Tore: 0:1 Ronstadt (60.), 1:1 Daschner (69.). Schiedsrichter:
Bastian Dankert (Rostock). Zuschauer: 29562 (ausverkauft).
SV Sandhausen – Eintracht Braunschweig
Tore:0:1Ujah(52.),1:1Bachmann(66.),1:2Donkor(74.),2:2D.
Kinsombi (80.). Schiedsrichter: Alexander Sather (Grimma) -
Zuschauer: 4729.
SC Paderborn 07 – Hamburger SV
Tore: 1:0 Leipertz (3.), 1:1 Glatzel (23.), 1:2 Dompé (45.+1), 2:2
Leipertz (51.), 2:3 Benes (69.). Schiedsrichter: Florian Bads-
tübner (Windsbach). Zuschauer: 15000 (ausverkauft).
Hannover 96 – Karlsruher SC
Tor: 1:0 Weydandt (56.). Schiedsrichter: Sven Waschitzki-
Günther (Essen). Gelb-Rote Karte: – / Gondorf (62./wiederhol-
tes Foulspiel). Besonderes Vorkommnis: Gersbeck (Karlsru-
1:2 Auch beim „Kann-Elfmeter“ (Gräfe) nach
Stoß von Niklas Süle gegen den erneut star-
ken Götze hatte der BVB Glück, ansonsten
0:3
rettete Torhüter Gregor Kobel nach den Tref-
fern von Julian Brandt (21.) und Jude Belling-
ham (52.) den schmeichelhaften Erfolg.
„Man muss sich nicht schämen, bei Ein-
1:1
tracht Frankfurt auswärts zu gewinnen“,
sagte BVB-Trainer Edin Terzic: „Es war ein
0:0 glücklicher Sieg, aber er war geil.“Die West-
falen bleiben damit bis auf drei Punkte am FC
1:1 Bayern München dran, das letzte Champi-
ons-League-Spiel beim FC Kopenhagen am
2:2
Mittwoch (21 Uhr) ist ein reines Schaulau-
fen. Für die Eintracht steht dagegen bereits
am Dienstag (21 Uhr) bei Sporting Lissabon
2:3
ein Endspiel ums Weiterkommen in der Kö-
nigsklasse an, ein Sieg bringt das Achtelfina-
le. Bis dahin gilt es, die blanke VAR-Wut in
positive Energie umzuwandeln. sid
1:0
Beim 2:1 gegen den FC Augsburg hat der VfB Glück bei einer Handspielentscheidung. Eine Analyse der strittigen Szene.
Von Gregor Preiss
STUTTGART. Man kann nicht behaupten,
dass der VfB Stuttgart in der jüngeren Ver-
gangenheit von den Schiedsrichtern über-
mäßig bevorteilt worden wäre. Oft ärgerten
sich die Verantwortlichen über die Entschei-
dungsträger mit der Pfeife oder im Kölner
Keller, in nicht wenigen Fällen zu Recht. Am
Samstag beim 2:1 gegen den FC Augsburg
war der VfB mit den Unparteiischen im Bun-
de – mit Glück.
Was war passiert? In der 57. Minute segel-
te beim Stand von 1:1 eine Augsburger Flan-
ke in den Stuttgarter Strafraum. Lukas Pet-
kov köpfte, und der Ball prallte von hinten an
den ausgestreckten Arm von Borna Sosa. Die
Augsburger Spieler reklamierten sofort auf
Handspiel, doch die Pfeife von Schiedsrich-
ter Tobias Stieler aus Hamburg blieb stumm.
Nach kurzer Rücksprache mit seinen Video-
Kollegen in Köln entschied Stieler auf Wei-
terspielen.
Aus Augsburger Sicht eine völlig unver-
ständliche Entscheidung. „Jeder hat’s gese-
hen, nur der Videoschiedsrichter hat’s nicht
gesehen. Jede Woche gibt es Diskussionen.
Das ist so schlecht alles“, echauffierte sich
Augsburgs Torschütze zum 1:0, Florian Nie-
derlechner. Für Trainer Enrico Maaßen war
es ein „klarer Elfmeter“ und eine „klare
Schlüsselszene“. Augsburgs Geschäftsführer
Stefan Reuter befand: „Da oben hat der Arm
nichts verloren.“
Tatsächlich benannte Reuter das ent-
scheidende Kriterium: Trifft der Ball einen
ausgestreckten Arm, handelt es sich um ein
strafbares Handspiel, das einen Elfmeter zur
Folge hat. Ganz egal, ob Absicht oder nicht.
Oder wie im Fall Sosa, der den Ball aus dem
Rücken an den Arm bekam. Der VfB war also
mit dem Glück im Bunde, was sogar Michael
Wimmer so sah. Der VfB-Coach räumte ein:
„Wenn der Elfmeter gepfiffen wird, kann
man sich nicht beschweren.“

Souveräner SC Freiburg
her SC) hält Foulelfmeter von Nielsen (Hannover 96) (43.).
Verein Sp G U V Tore Pkt Später Sieg – Union 1. FC Köln holt Punkt
1. SV Darmstadt 98
2. Hamburger SV
14
14
8
9
5
1
1
4
24:14 29
22:15 28 grüßt von Platz eins gegen Angstgegner
3. SC Paderborn 14 8 2 4 34:15 26 Vincenzo Grifo stellt mit einem Doppelpack den 2:0(1:0)-Erfolg gegen
BERLIN. Die Überflieger von Union Berlin KÖLN. Keine Verschnaufpause, kein Hector,
4. 1. FC Heidenheim
5. Hannover 96
14
14
6
7
6
3
2
4
21:13 24
22:16 24 haben mit einem aberwitzigen Schlussspurt Schalke 04 sicher – der Aufsteiger bleibt auch mit Coach Reich Letzter. kein Hennes – aber jede Menge Trotz: Der
6. Fortuna Düsseldorf 14 7 2 5 24:16 23 die Tabellenführung in der Fußball-Bundes- gebeutelte 1. FC Köln hat sich mit einem 1:1
7. 1. FC Kaiserslautern 14 4 8 2 22:20 20 liga vom FC Bayern zurückerobert. Gegen GELSENKIRCHEN. Bundesli- Der Unterhaltungswert der (1:1) einen hochverdienten Punkt gegen
8. Holstein Kiel 14 5 5 4 25:26 20 Borussia Mönchengladbach siegte das Team ga-Schlusslicht FC Schalke 04 Partie hielt sich lange in Gren- Angstgegner TSG Hoffenheim erkämpft.
9. Jahn Regensburg 14 5 3 6 14:21 18 von Trainer Urs Fischer am Sonntag trotz hat gegen den SC Freiburg zen und vieles deutete auf ein Florian Kainz (13.) brachte Köln in Führung,
10. Karlsruher SC 14 5 2 7 21:20 17 eines 0:1-Rückstandes mit 2:1 (0:1). Mit 26 sein siebtes Pflichtspiel in Se- 0:0 zur Pause hin. Ein präziser Jacob Bruun Larsen (35.) glich aus. Hoffen-
11. Eintr. Braunschweig 14 4 5 5 17:23 17 Punkten thronen die Köpenicker nun wieder rie verloren und steckt auch Schlenzer von Grifo brachte heim beendete die Partie nach einer Gelb-
12. FC Hansa Rostock 14 5 2 7 15:21 17
bei einem Zähler Vorsprung vor dem Meister mit dem neuen Trainer Tho- Freiburg in der Nachspielzeit Roten Karte gegen Ozan Kabak (87.) zu
13. FC St. Pauli 14 3 6 5 19:20 15
14. 1. FC Nürnberg 14 4 3 7 12:21 15 aus München. mas Reis tief in der Krise. Die aber doch noch in Führung zur zehnt. Am Ende stand nach zuletzt acht Nie-
15. 1. FC Magdeburg 14 4 2 8 17:28 14 Kevin Behrens (79.) und Danilho Doekhi Gelsenkirchener unterlagen Pause. Kurz nach dem Seiten- derlagen gegen die TSG immerhin ein Remis
16. Greuther Fürth 14 2 7 5 19:25 13 (90.+7) drehten die Partie zugunsten der vor eigener Kulisse am Ende wechsel hatte Woo-yeong für den FC. Vor 49 000 Zuschauern ging es
17. SV Sandhausen 14 3 4 7 15:21 13 Berliner, Nico Elvedi (33.) hatte Gladbach in einer turbulenten Woche ver- Jeong die dicke Chance zum hin und her. Linton Maina (25.) und Kainz
18. Arminia Bielefeld 14 3 2 9 16:24 11 Durchgang eins in Führung gebracht. „Das dient mit 0:2 (0:1). Vincenzo 2:0, traf den Ball frei vor dem (33.) vergaben jeweils knapp für Köln, auf der
Torschützen: spricht für den Charakter dieser Truppe. Wir Grifo (45.+1 Minute/61. Foul- Doppelpack: Vincenzo fast leeren Tor aber nicht rich- anderen Seite nutzte Hoffenheim einen Ball-
Steven Skrzybski (Holstein Kiel) 10 haben uns von diesen verrückten Fans tra- elfmeter) erzielte vor 61 115 Grifo Foto: dpa/Tom Weller tig (53.). Acht Minuten später verlust. Christoph Baumgartner bereitete
Robert-Nesta Glatzel (Hamburger SV) 8
Terrence Boyd (1. FC Kaiserslautern) 7 gen lassen“, sagte Rani Khedira: „Der Sieg Zuschauern die Tore für sou- machte es Grifo besser. stark vor,Bruun Larsen stand richtig.Es blieb
Robert Leipertz (SC Paderborn 07) 7 war völlig verdient dank unserer starken veräne Freiburger. Die Gastgeber mühten Schiedsrichter Christian Dingert hatte auf auch nach der Pause ein offenes Spiel, beide
Marvin Pieringer (SC Paderborn 07) 7 zweiten Hälfte. Das war ein toller Sieg gegen sich, waren offensiv aber harmlos. Freiburg Elfmeter entschieden. Grifo nutzte die Gele- Mannschaften spielten weiter nach vorn,
Andreas Albers (Jahn Regensburg) 6
Branimir Hrgota (SpVgg Greuther Fürth) 6 eine tolle Mannschaft.“ sid setzt seine furiose Saison dagegen fort. genheit zum 2:0, die Partie war damit ent- doch ein Treffer fiel nicht mehr. sid
David Kinsombi (SV Sandhausen) 6 UnionBerlin:Rönnow–Doekhi,Knoche,Leite-Ryerson,Khe-
„Es muss mit Sicherheit mehr kommen, schieden. dpa 1. FC Köln: Schwäbe - Schmitz, Soldo, Hübers, Pedersen - Du-
dira,Puchacz(59.Trimmel)–Schäfer(59.Haraguchi),Haberer denn wir haben das Spiel verloren. Ich wuss- da (80. Uth), Huseinbasic - Maina (72. K. Schindler), Martel,
Der 15. Spieltag: (74. Leweling) – S. Becker (74. K. Behrens), Siebatcheu (59. S. te, dass der Weg nicht einfach wird - und das FC Schalke 04: Schwolow - Brunner, Matriciani, Yoshida, Ou- Kainz - S. Tigges (80. F. Dietz (90.+2 Adamjan)).
Freitag, 4. November: Hansa Rostock – SV Sandhausen, SV Michel). wejan (34. Calhanoglu) - Krauß (81. Latza), Kral - Karaman (56. 1899Hoffenheim:O.Baumann-Kabak,Vogt(62.Quaresma),
Darmstadt 98 – Hannover 96 (beide 18.30). Bor. Mönchengladbach: Sippel – Scally, Friedrich, N. Elvedi,
hat man heute gesehen. Es gilt jetzt, an die- Mohr), Mollet, Bülter - Polter (56. Terodde).
Nsoki (46. Akpoguma) - Skov, Rudy (57. Kramaric), Angelino -
Samstag,5.November:1.FCHeidenheim–SCPaderborn07, Bensebaini(90.+1Jantschke)–Weigl,Kramer–Ngoumou(74. ser Stelle anzusetzen“, sagte Reis. Schalkes SC Freiburg: Flekken - Kübler (85. Sildillia), Ginter, Lienhart, Prömel, Geiger (74. Stiller) - Bruun Larsen (74. Rutter), Baum-
Karlsruher SC – Holstein Kiel, Fortuna Düsseldorf – FC St. Pauli P. Herrmann), Stindl (85. Borges Sanches), Pléa (74. Netz) – Stürmer Sebastian Polter resümierte nach Günter - M. Eggestein, Höfler - Doan (76. Schade), Jeong (69. gartner.
(alle 13.00), Arminia Bielefeld – 1. FC Kaiserslautern (20.30).
Sonntag, 6. November: Hamburger SV – SSV Jahn Regens-
Thuram. aus seiner Sicht guten Ansätzen: „Der Kampf Kyereh), Grifo (76. Weißhaupt) - Gregoritsch (69. Höler).
Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle).
Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück).
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover). Zuschauer: 49000 (ausverkauft).
burg, Eintracht Braunschweig – SpVgg Greuther Fürth, 1. FC Zuschauer: 22012 (ausverkauft). hat gestimmt, aber am Ende hat es nicht ge- Zuschauer: 61115. Tore: 1:0 Kainz (13.), 1:1 Bruun Larsen (35.).
Nürnberg – 1. FC Magdeburg (alle 13.30). Tore:0:1N.Elvedi(33.),1:1K.Behrens(79.),2:1Doekhi(90.+7). reicht. Wir können uns dafür nichts kaufen.“ Tore: 0:1 Grifo (45.+1), 0:2 Grifo (61./Foulelfmeter). Gelb-Rote Karte: – / Kabak (87./wiederholtes Foulspiel).
 Sport Nummer 252 · Montag, 31. Oktober 2022 25

Champions League Nachgefragt

Gruppenphase, 6. Spieltag:

Gruppe A
„Wir wollen mit
FC Liverpool – SSC Neapel
Glasgow Rangers – Ajax Amsterdam
Di., 21.00
Di., 21.00 Ünal verlängern“
Verein Sp G U V Tore Pkt
1. SSC Neapel* 5 5 0 0 20:4 15 Sportdirektor Marc Stein spricht vor
2. FC Liverpool*
3. Ajax Amsterdam
5 4 0
5 1 0
1
4
15:6
8:15
12
3
dem Pokalspiel der Stuttgarter Kickers
4. Glasgow Rangers 5 0 0 5 1:19 0 beim SV Fellbach (Dienstag, 14 Uhr)
über die Zukunft des Trainers.
Gruppe B
FC Porto – Atletico Madrid Di., 18.45 Herr Stein, wer kann
Bayer Leverkusen – FC Brügge Di., 18.45 die Kickers stoppen?
Verein Sp G U V Tore Pkt Wir können uns nur
1. FC Brügge* 5 3 1 1 7:4 10
selbst im Weg stehen. Wir
2. FC Porto* 5 3 0 2 10:6 9
3. Atletico Madrid 5 1 2 2 4:7 5 wissen, was wir können,

Foto: Baumann
4. Bayer Leverkusen 5 1 1 3 4:8 4 was uns stark macht und
dass wir liefern können.
Gruppe C Die Ausgangsposition ist
Bayern München – Inter Mailand Di., 21.00
optimal, erst recht nach unserem 3:0 in
Viktoria Pilsen – FC Barcelona Di., 21.00 Großaspach. Wir stehen mit sechs Punkten
Verein Sp G U V Tore Pkt Vorsprung an der Spitze. Es spricht vieles für
1. Bayern München* 5 5 0 0 16:2 15 uns, aber die Euphorie sollte nicht ausarten.
2. Inter Mailand* 5 3 1 1 10:5 10
3. FC Barcelona 5 1 1 3 8:10 4 Aber sie kann auch beflügeln.
4. Viktoria Pilsen 5 0 0 5 3:20 0
Klar, wir wollen die Euphorie nutzen, sie ge-
nießen, bis zum Winter alles so durchziehen
Gruppe D Ex-VfB-Keeper Sven Ulreich genießt das Rampenlicht beim FC Bayern als Vertreter von Nationaltorwart Manuel Neuer. Foto: imago/Ulmer und uns für ein tolles Jahr 2022 belohnen –
Sporting Lissabon – Eintracht Frankfurt Di., 21.00 trotz des Nichtaufstiegs, aus dem das Team
Olympique Marseille – Tottenham Hotspur Di., 21.00
gestärkt hervorgegangen ist. Dafür ein Rie-

Da, wenn er gebraucht wird

Verein Sp G U V Tore Pkt senkompliment an die Spieler und das Trai-
1. Tottenham Hotspur 5 2 2 1 6:5 8
2. Sporting Lissabon 5 2 1 2 7:7 7 nerteam, die einen ganz tollen Job machen.
3. Eintracht Frankfurt 5 2 1 2 5:7 7
4. Olympique Marseille 5 2 0 3 7:6 6 Auch andernorts ist man auf Mustafa
Vom Bankdrücker zum Seriensieger: Der frühere VfB-Keeper Sven Ulreich vertritt beim FC Bayern München Ünals Arbeit aufmerksam geworden. Sie
Gruppe E dürften anstreben, seinen im Sommer
AC Mailand – RB Salzburg Mi., 21.00
erfolgreich Manuel Neuer, hält beim 6:2 gegen Mainz 05 einen Elfmeter, verursacht aber auch ein Gegentor. auslaufenden Vertrag zu verlängern . . .
FC Chelsea – Dinamo Zagreb Mi., 21.00 Natürlich, alles andere wäre ja vermessen, da
Verein Sp G U V Tore Pkt Von Jürgen Frey und ein wichtiger Typ für die Mannschaft, Er ist in diesem Goldenen Oktober ein ge- würde man uns ja für verrückt erklären.Mus-
1. FC Chelsea* 5 3 1 1 8:3 10 der seiner Rolle gerecht wird und seiner Rol- fragter Gesprächspartner – auch wenn es ti ist definitiv unser erster Ansprechpartner.
2. AC Mailand 5 2 1 2 8:7 7 MÜNCHEN. Wer beim Fußball-Bundesligis- le bewusst ist.Er braucht keine lange Anlauf- manchmal nur darum geht, zu erklären, wie Wir sind da auch im Austausch, es gab auch
3. RB Salzburg 5 1 3 1 5:5 6
4. Dinamo Zagreb 5 1 1 3 3:9 4 ten FC Bayern München im Tor steht, steht zeit, um auf die nötige Spannung zu kom- lange er Neuer noch vertritt: „Manu ist auf schon lose Gespräche. Ich denke, dass wir
automatisch im Fokus.Wenn man dann auch men“, sagte der Coach. einem guten Weg der Besserung. Ich glaube, einen sehr guten gemeinsamen Weg finden
noch Nationaltorwart Manuel Neuer vertritt, Seit 2015 steht der Ex-Keeper des VfB dass er in der letzten Woche vor der WM ein werden. Es ist das Ziel, mit Mustafa Ünal zu
Gruppe F sind die Blicke noch mehr auf einen gerich- Stuttgart nun schon beim FC Bayern unter Spiel machen wird und dann auch in Katar verlängern,da gibt es keine zwei Meinungen.
Real Madrid – Celtic Glasgow Mi., 18.45
tet. Beim 6:2 (3:1) gegen den FSV Mainz 05 Vertrag, unterbrochen von einer Saison beim Topleistungen bringen wird“, meinte Ulreich
Schachtjor Donezk – RB Leipzig Mi., 18.45
traf dies auf Sven Ulreich ganz besonders zu. Hamburger SV. In der laufenden Runde hat nach der Partie gegen Mainz. In der ange- Wann wird es geschehen? In der Winter-
Verein Sp G U V Tore Pkt
1. Real Madrid* 5 3 1 1 10:5 10 Der gebürtige Schorndorfer verursachte der 34-Jährige gegen Mainz Nationalkeeper sprochenen letzten Woche vor dem WM- pause oder schon früher?
2. RB Leipzig 5 3 0 2 9:9 9 einen Elfmeter, hielt diesen – um bei der fol- Neuer zum sechsten Mal vertreten. Zum Start stehen für Bayern noch die Partien Beides ist möglich, wir sprechen darüber.
3. Schachtjor Donezk 5 1 3 1 8:6 6 genden Ecke doch noch das Gegentor zum sechsten Mal gab es einen Bayern-Sieg. Ul- gegen Werder Bremen (8. November, 20.30 Wenn es da Wünsche gibt, sind wir offen. Wir
4. Celtic Glasgow 5 0 2 3 3:10 2 3:1-Halbzeitstand zu kassieren. Damit nicht reich genießt vor dem sportlich bedeutungs- Uhr) und bei Schalke 04 (12.November,18.30 wollen nur nicht den normalen Ablauf stö-
genug: Vor dem Tor zum 2:5 spielte er mit losen Champions-League-Duell an Dienstag Uhr) auf dem Programm. Bewahrheitet sich ren.
Gruppe G einem Fehlpass ohne Not den Ball einem (21 Uhr) mit Inter Mailand die Phase im Ulreichs Prophezeiung, dürfte Neuer in min-
Manchester City – FC Sevilla Mi., 21.00 Mainzer in den Fuß. Das vermeidbare Münchner Rampenlicht. destens einem der beiden Spiele auflaufen. Befürchten Sie nicht, dass der Trainer
FC Kopenhagen – Borussia Dortmund Mi., 21.00 Gegentor tat am Ende nichts zur Sache, und Den 36-Jährigen plagt nach wie vor eine ein anderes Angebot annehmen könnte?
Verein Sp G U V Tore Pkt auch Ulreich selbst hielt sich nicht lange da- Goldener Oktober für die Bayern schmerzhafte Blessur am Schultereckge- Was heißt befürchten? Man darf in diesem
1. Manchester City* 5 3 2 0 11:1 11 mit auf: „Wenn man 5:1 führt, möchte man lenk. Da trifft es sich gut, dass der FC Bayern Geschäft niemals nie sagen. Aber genauso
2. Borussia Dortmund* 5 2 2 1 9:4 8
3. FC Sevilla 5 1 2 2 5:9 5
was probieren, dann spielt man den schwe- Erfolgsserie Das 6:2 (3:1) gegen Mainz 05 als Vorstandschef einen ehemaligen Natio- wie wir wissen, was wir an Musti Ünal haben,
4. FC Kopenhagen 5 0 2 3 0:11 2 ren Ball, den man nicht spielen würde, wenn war der sechste Pflichtspielsieg nacheinan- naltorwart in der Führungsetage hat, der das weiß auch er, was er an den Kickers hat. Er
es 1:1 oder 2:1 stehen würde. Das passiert. der für den FC Bayern. Das Team, so Club- fachmännisch beurteilen kann: „Damit kann sich hier als Trainer präsentieren, Er-
Gruppe H Mund abwischen, weitermachen.“ chef Oliver Kahn, „hat sich vorgenommen, muss man sehr intelligent umgehen“, be- folge feiern,sich weiterentwickeln.Dafür ge-
Der Gesamteindruck ändert sich durch als Tabellenführer in die WM-Pause zu ge- merkte Oliver Kahn: „Da muss man ein biss- ben wir ihm eine optimale Basis. Ich sehe das
Juventus Turin – Paris St. Germain Mi., 21.00
Maccabi Haifa – Benfica Lissabon Mi., 21.00 den Patzer nicht – denn unterm Strich steht: hen, das hat man heute gesehen“. chen aufpassen, dass man nicht zu früh Be- für beide Seiten als Win-win-Situation.
Verein Sp G U V Tore Pkt
Wenn Ulreich gebraucht wird, ist er immer lastung draufbringt. Manu weiß ganz genau,
1. Paris St. Germain* 5 3 2 0 14:6 11 da. Von null auf hundert. Trainer Julian Na- Fernduell Tatsächlich sprangen die Münch- wie er mit seinem Körper umzugehen hat.“ Sieht der Trainer es auch so?
2. Benfica Lissabon* 5 3 2 0 10:6 11 gelsmann imponiert es,wie der Edelreservist ner im Fernduell mit Union Berlin am Sams- Und er kann sich sicher sein, dass er im Davon gehe ich aus. Wenn er das nicht so se-
3. Juventus Turin 5 1 0 4 8:11 3 seine Rolle ausübt und von der Bank kom- tag erstmals seit dem fünften Spieltag wie- Verein einen Vertreter hat, der einen soliden hen würde, würde er hier bei uns keinen so
4. Maccabi Haifa 5 1 0 4 6:15 3
mend sofort Leistung bringt. „Wir sind froh, der auf Platz eins, allerdings nur vorüberge- Job macht, wenn er gebraucht wird. Genauso guten Job machen.
dass wir einen haben, der, wenn er gebraucht hend – bis zum 2:1-Sieg von Union über lange genießt der Schwabe Ulreich das Ram-
* im Achtelfinale wird, immer präsent ist. Er ist ein guter Typ Mönchengladbach am Sonntagabend. sid penlicht beim FC Bayern. Das Gespräch führte Jürgen Frey.

Familienanzeigen

Streu Blumen der Liebe bei Lebenszeit Stuttgart Heumaden

und bewahret einander vor Herzeleid.

Nach einem langen, ereignisreichen und erfüllten Leben ist unser lieber und Vater und Opa

Fritz Dreizler
* 24. 11. 1922 † 25. 10. 2022

in seinem 100. Lebensjahr friedlich eingeschlafen.

In Dankbarkeit und liebevoller Erinnerung nehmen wir Abschied.

Horst Dreizler
Ingrid Pisasik und Alex Prize
mit Nick und Monica Pisasik

Die Beerdigung findet am Donnerstag, 3. November 2022, um 12 Uhr auf dem Friedhof in
Stuttgart-Heumaden, Bockelstr. 4, statt. Kaufgesuche
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ist der od rl sun .
Hermann Hesse

Unerwartet und für uns alle viel zu früh verstarb am 24.10.2022

meine liebe Mutter, Schwiegermutter, ro mutter und ante

ill Luise Hahn

* 2 . 3. 1943 † 24. 10.2022
ir sind sehr traurig, sie wird uns fehlen.
In Liebe und Dankbarkeit
Volker und Angela Hahn
mit indern
Monika Pirron
und alle Angeh rigen
Die Urnentrauerfeier findet am Freitag, 4.11.2022, um 11 Uhr auf dem Friedhof Stammheim statt.
26 Nummer 252 · Montag, 31. Oktober 2022 Sport
Ergebnisse und Tabellen

FUSSBALL Verein Sp G U V Tore Pkt BASKETBALL GEWICHTHEBEN TISCHTENNIS

1. 1.FC Normannia Gmünd 14 9 2 3 36:8 29
England: Leicester City – Manchester City 0:1, Newcastle 2. TSV Essingen 14 9 2 3 29:17 29 Bundesliga: Brose Baskets Bamberg – Hamburg Towers DM in Böbingen: Beach Pro Tour in Xinxiang/China:
United – Aston Villa 4:0, AFC Bournemouth – Tottenham Hot- 3. Calcio Leinf.-Echterd. 14 8 2 4 43:23 26 66:76, ratiopharm Ulm – medi bayreuth 88:73, Telekom Bas- Männer, Zweikampf bis 61 kg: 1. Antoine De Padou Izere Shi- Männer,Einzel,Finale:WangChuqin(China)–TomokazuHa-
spur 2:3, Crystal Palace – FC Southampton 1:0, FC Brentford kets Bonn – BG Göttingen 94:85, Niners Chemnitz 99 – Mittel- ma (Grünstadt) 241 kg (111 kg/130 kg); 2. Tom Fischer (Neu- rimoto (Japan) 4:2.
4. Spfr. Schwäbisch Hall 14 8 2 4 25:19 26
– Wolverhampton 1:1, Brighton and Hove Albion – FC Chel- deutscher BC 98:89, Skyliners Frankfurt – Löwen Braun- markt) 200 (90/110); 3. Chris Jordan Matzollek (Gräfenroda)
sea 4:1, FC Fulham – FC Everton 0:0, FC Liverpool – Leeds 5. SV Fellbach 14 8 2 4 27:26 26 schweig 59:61, FC Bayern München – Crailsheim Merlins 144 (67/77). Frauen,Einzel,Finale:SunYingsha(China)–ChenMeng(Chi-
United 1:2, Arsenal London – Nottingham Forest 5:0, Man- 6. TSV Ilshofen 14 7 2 5 30:24 23 88:77, s.Oliver Baskets Würzburg – MHP Riesen Ludwigsburg Zweikampf bis 67 kg: 1. Simon Josef Brandhuber (Speyer) na) 4:3.
chester United – West Ham United 1:0. 7. TSG Hofherrnweiler 14 7 2 5 26:21 23 86:89, Rostock Seawolves – Alba Berlin 70:104. 282kg(132kg/150kg);2.FabianReinstädtler(Wadgassen)213
Tabellenspitze Sp G U V Tore Pkt 8. SSV Ehingen-Süd 13 6 2 5 42:31 20 (97/116); 3. Jonas Müller (Lörrach) 185 (85/100).
9. FV Biberach 14 6 2 6 30:28 20
1. Alba Berlin 5 442:379 10
Zweikampf bis 73 kg: 1. Roberto Gutu (Samswegen) 296 kg EISKUNSTLAUF
1. Arsenal London 12 10 1 1 30:11 31 2. Telekom Baskets Bonn 4 353:304 8
2. Manchester City 12 9 2 1 37:11 29 10. TSG Tübingen 14 6 1 7 21:30 19 (135kg/161kg);2.RiccardoSchmitt(Nagold)276(116/160);3. Grand Prix in Mississauga/Kanada:
3. Rostock Seawolves 5 462:466 8
3. Tottenham Hotspur 13 8 2 3 26:16 26 11. Spfr. Dorfmerkingen 13 6 0 7 29:19 18 Saadettin Karaca (München) 236 (106/130); 4. Max Adamski Männer, Einzel, Endstand nach 2 Durchgängen: 1. Shoma
4. Hamburg Towers 5 421:378 8
4. Newcastle United 13 6 6 1 24:10 24 12. FC Wangen 14 5 3 6 26:33 18 (Lüchow) 233 (100/133); 5. Thomas Krieg (Waldkirchen) 232 Uno (Japan) 273,15 Pkt. (89,98 Pkt./183,17 Pkt.); 2. Kao Miura
5. MHP Riesen Ludwigsburg 5 456:418 8 (99/133).
13. SC Geislingen 14 5 2 7 21:38 17 (Japan) 265,29 (94,06/171,23); 3. Matteo Rizzo (Italien) 251,03
6. FC Bayern München 5 424:386 8 Zweikampf bis 81 kg: 1. Max Richard Lang (Mutterstadt) 326
14. TSV Berg 14 4 4 6 19:28 16 (81,18/169,85); 4. Keegan Messing (Kanada) 250,72 (79,69/
Spanien: CA Osasuna – Real Valladolid 2:0, FC Sevilla – Rayo 7. EWE Baskets Oldenburg 4 333:316 6 kg(145kg/181kg);2.LukasMüller(Eichenau)276(126/150);3.
15. VfL Pfullingen 14 4 2 8 20:32 14 171,03); 5. Camden Pulkinen (USA) 219,06 (75,07/143,99); 6.
Vallecano 0:1, FC Valencia – FC Barcelona 0:1, Real Madrid – 8. BG Göttingen 4 351:350 4 Christian Martens (Bad Rappenau) 265 (117/148); 4. Manuel
16. VfL Nagold 14 4 1 9 24:38 13 Lukas Britschgi (Schweiz) 212,43 (64,35/148,08); 7. Stephen
FC Girona 1:1, UD Almeria – Celta Vigo 3:1, Athletic Bilbao – 9. medi bayreuth 5 406:418 4 Zandeck (Potsdam) 258 (110/148); 5. Maximilian Lange (Ber-
17. VfL Sindelfingen 14 2 4 8 18:29 10 Gogolev(Kanada)210,64(57,94/152,70);8.AleksandrSelevko
FC Villarreal 1:0, RCD Mallorca – Espanyol Barcelona 1:1, FC 10. s.Oliver Baskets Würzburg 5 445:465 4 lin) 249 (109/140); 6. Michael Habermehl (Fellbach) 240
18. SKV Rutesheim 14 3 1 10 20:42 10 (Estland) 206,11 (60,37/145,74); 9. Jimmy Ma (USA) 204,39
Cadiz – Atletico Madrid 3:2, Real S. San Sebastian – Real Betis 11. Niners Chemnitz 99 3 253:263 2 (110/130); 7. Frank-Werner Trautmann (Mainz) 232 (103/129). (61,73/142,66); 10. Deniss Vasiljevs (Lettland) 197,45
Sevilla 0:2, FC Elche – FC Getafe Mo., 21.00. Landesliga, Staffel 1: VfR Heilbronn – VfB Neckarrems 0:0, 12. MLP Academics Heidelberg 3 249:268 2 Zweikampf bis 89 kg: 1. Nico Müller (Obrigheim) 363 kg (163 (69,01/128,44).
Tabellenspitze Sp G U V Tore Pkt TSV Pfedelbach – TSV Obersontheim 2:0, TSV Ilshofen II – SG 13. Mitteldeutscher BC 4 357:381 2 kg/200 kg); 2. Ken Fischer (Schwedt) 295 (132/163); 3. Björn Frauen,Einzel, Endstand nach 2 Durchgängen: 1.Rinka Wa-
1. Real Madrid 12 10 2 0 29:10 32 Oppenweiler-Strümpfelbach 1:4, SV Germania Bietigheim – 14. Löwen Braunschweig 5 376:417 2 Hertrampf (Mosbach) 279 (122/157); 4. Steve Burkhardt (Kott- tanabe(Japan)197,59Pkt.(63,27Pkt./134,32Pkt.);2.StarrAn-
2. FC Barcelona 12 10 1 1 29:4 31 Türkspor Neckarsulm 2:3, SV Kaisersbach – SpVgg Satteldorf 15. Skyliners Frankfurt 5 384:397 2 mar) 278 (130/148); 5. Victor Yoel Guerra Gainza (Karlsruhe) drews (USA) 191,26 (64,69/126,57); 3. You Young (Südkorea)
3. Atletico Madrid 12 7 2 3 20:12 23 3:0, FV Löchgau – SV Allmersbach 2:1, TV Oeffingen – NK 16. ratiopharm Ulm 5 405:419 2 271 (117/154); 6. Fabian Kluge (Böbingen) 270 (120/150). 190,15 (65,10/125,05); 4. Ava Marie Ziegler (USA) 186,76
4. Real Betis Sevilla 12 7 2 3 16:8 23 Croatia Bietigheim 1:1, SV Breuningsweiler – TSV Crailsheim 17. Crailsheim Merlins 5 397:445 2 (66,49/120,27); 5. Rika Kihira (Japan) 184,33 (59,27/125,06); 6.
3:3, TSV Heimerdingen – Aramäer Heilbronn 2:0. 18. Brose Baskets Bamberg 5 382:426 0 Frauen, Zweikampf bis 64 kg: 1. Sabine Beate Kusterer Niina Petrokina (Estland) 181,34 (61,68/119,66); 7. Madeline
(Karlsruhe) 200 kg (90 kg/110 kg); 2. Antonia Ackermann (Ber- Schizas (Kanada) 180,59 (67,90/112,69); 8. Yuhana Yokoi (Ja-
Italien: Inter Mailand – Sampdoria Genua 3:0, US Cremone- Landesliga, Staffel 2: SV Waldhausen – SV Bonlanden 0:1,
2. Liga, Pro A: Science City Jena – Nürnberg Falcons BC lin) 199 (91/108); 3. Nathalie Rettenberger (Roding) 176 pan)178,73(54,87/123,86);9.LindsayThorngren(USA)176,09
se – Udinese Calcio 0:0, FC Empoli – Atalanta Bergamo 0:2, SV Neresheim – TV Echterdingen 2:2, JC Donzdorf – TSV Bad
83:82, Gießen 46ers – Phoenix Hagen 91:89, VfL Bochum – SC (80/96); 4. Paula Boese (Samswegen) 172 (76/96); 5. Carolin (55,16/120,93); 10. Gabrielle Daleman (Kanada) 171,61
Spezia Calcio – AC Florenz 1:2, Lazio Rom – US Salernitana Boll 2:3, 1.FC Heiningen – SG Bettringen 1:3, SSG Ulm – TSV
Rasta Vechta 85:91, Eisbären Bremerhaven. – Tigers Tübin- Dauth(Grünstadt)171(81/90);6.NancyLudwig(Frankfurt/M.) (66,65/104,96).
1:3, SSC Neapel – Sassuolo Calcio 4:0, US Lecce – Juventus Oberensingen 1:3, TSV Weilimdorf – 1.FC Frickenhausen 5:1,
gen 66:73, ART Giants Düsseldorf – VfL Kirchheim Knights 164 (76/88); 7. Muriel Schu (Trier) 160 (70/90); 8. Carolin Wüst Eistanz, Endstand nach 2 Durchgängen: 1. Piper Gilles/Paul
Turin 0:1, FC Turin – AC Mailand 2:1, Hellas Verona – AS Rom TSGV Waldstetten – FC Blaubeuren 2:1, TSV Plattenhardt –
59:75, Bayer Leverkusen – WWU Baskets Münster 82:94, Gla- (Speyer) 158 (68/90); 9. Sonja Lochno (Neu-Ulm) 151 (63/88); Poirier (Kanada) 215,70 Pkt. (87,23 Pkt./128,47 Pkt.); 2. Lilah
Mo., 18.30, AC Monza – FC Bologna Mo., 20.45. Türkspor Neu-Ulm 3:3, TSV Bernhausen – TSV Buch 2:4.
diators Trier – Dresden Titans 89:95, Artland Dragons – Pan- 10. Florie Raclet (Frankfurt/M.) 150 (67/83). Fear/Lewis Gibson (Großbritannien) 209,18 (83,80/125,38); 3.
Tabellenspitze Sp G U V Tore Pkt Zweikampf bis 71 kg: 1. Lisa Marie Schweizer (Mutterstadt)
Landesliga, Staffel 3: SV Seedorf – SpVgg Trossingen 2:0, thers Schwenningen 81:71, PS Karlsruhe Lions – Uni Baskets Marjorie Lajoie/Zachary Lagha (Kanada) 195,49 (75,94/
1. SSC Neapel 12 10 2 0 30:9 32 211 kg (94 kg/117 kg); 2. Lara Dancz (Mutterstadt) 210
GSV Maichingen – SV Zimmern 3:1, SV Böblingen – VfB Bö- Paderborn 69:83. 119,55); 4. Caroline Green/Michael Parsons (USA) 194,19
2. Atalanta Bergamo 12 8 3 1 18:8 27 (100/110); 3. Amelie Hörner (Neumarkt) 203 (94/109); 4. Moni- (76,13/118,06); 5. Marie-Jade Lauriault/Romain Le Gac
3. AC Mailand 12 8 2 2 25:13 26 singen 6:1, TSV Ehningen – FC Gärtringen 2:1, SV Decken- 1. Tigers Tübingen 5 456:358 10 queKleinstapel(Dortmund)178(83/95);5.SophiaFrey(Karls- (Frankreich) 189,07 (74,59/114,48); 6. Emily Bratti/Ian Somer-
4. Lazio Rom 12 7 3 2 24:8 24 pfronn – SG Empfingen 0:3, SV Nehren – TSV Ofterdingen 1:1, 2. SC Rasta Vechta 5 428:356 10 ruhe) 165 (73/92); 6. Theodora Thisiadou (Fellbach) 163 ville (USA) 179,14 (70,85/108,29); 7. Misato Komatsubara/Ti-
SV 03 Tübingen – SG Deisslingen 4:1, TuS Ergenzingen – 3. Science City Jena 5 407:355 8 (70/93); 7. Sarah Jacobs (Augsburg) 161 (71/90); 8. Carla Mar- mothy Koleto (Japan) 166,06 (68,88/97,18); 8. Holly Harris/Ja-
Young Boys Reutlingen 1:1. 4. Dresden Titans 5 428:426 8
Frankreich: Paris St. Germain – ES Troyes AC 4:3, AJ Auxerre sel (Tübingen) 160 (73/87); 9. Korinna Lömker (Espelkamp) son Chan (Australien) 159,92 (67,68/92,24); 9. Molly Cesanek/
– AC Ajaccio 1:0, RC Lens – FC Toulouse 3:0, AS Monaco – 5. ART Giants Düsseldorf 5 441:400 6 159 (74/85); 10. Leonie Hunsche (Osnabrück) 155 (68/87). YehorYehorov(USA)150,79(61,40/89,39);10.MariiaNosovits-
Bundesliga, Frauen: Leverkusen – SG Essen-Schönebeck 6. Phoenix Hagen 5 451:419 6 Zweikampfbis76kg:1.KatharinaIsele(Augsburg)189kg(81
Angers SCO 2:0, FC Nantes – Clermont Foot 1:1, FC Lorient – 6:0, Bayern München – SV Meppen 3:1, Potsdam – SC Frei- kay/Mikhail Nosovitskiy (Israel) 146,49 (58,03/88,46).
OGC Nizza 1:2, Stade Rennes – Montpellier HSC 3:0, Racing 7. Uni Baskets Paderborn 5 409:392 6 kg/108 kg); 2. Anna Härteis (Röthenbach (Pegnitz)) 181 Paare,Endstandnach2Durchgängen:1.RikuMiura/Ryuichi
burg 0:5, Werder Bremen – VfL Wolfsburg 2:3, 1899 Hoffen- (78/103); 3. Sara Bechter (Mainz) 175 (75/100); 4. Kerstin Thie-
Straßburg – Olympique Marseille 2:2, Stade Brest – Stade 8. WWU Baskets Münster 5 407:396 6 Kihara (Japan) 212,02 Pkt. (73,39 Pkt./138,63 Pkt.); 2. Emily
heim – Eintracht Frankfurt 3:3, MSV Duisburg – 1. FC Köln 2:1. mann (Ettenheim) 163 (75/88); 5. Merle Burberg (Mutterstadt)
Reims 0:0, Olympique Lyon – OSC Lille 1:0. 9. Gießen 46ers 5 395:420 6 Chan/SpencerAkiraHowe(USA)186,48(67,39/119,09);3.Sara
Verein Sp G U V Tore Pkt 160 (65/95); 6. Sophie Kappler (Braunschweig) 150 (66/84); 7.
Tabellenspitze Sp G U V Tore Pkt 10. Eisbären Bremerhaven. 5 380:386 4 Conti/Niccolo Macii (Italien) 186,18 (66,66/119,52); 4. Brooke
1. VfL Wolfsburg 6 6 0 0 19:5 18 Katrin Terkatz (Köln) 148 (65/83). McIntosh/Benjamin Mimar (Kanada) 175,49 (60,82/114,67); 5.
1. Paris St. Germain 13 11 2 0 36:8 35 11. Artland Dragons 5 393:407 4
2. Eintracht Frankfurt 6 4 2 0 17:8 14 Valentina Plazas/Maximiliano Fernandez (USA) 164,14
2. RC Lens 13 9 3 1 22:8 30 12. PS Karlsruhe Lions 5 412:428 4
3. Bayern München 6 4 1 1 15:3 13 (55,70/108,44); 6. Jelizaveta Zukova/Martin Bidar (Tsche-
3. Stade Rennes 13 8 3 2 28:12 27 13. Nürnberg Falcons BC 5 379:399 4 BEACHVOLLEYBALL
4. SC Freiburg 6 4 0 2 19:12 12 chien) 153,50 (52,84/100,66); 7. Kelly Ann Laurin/Loucas Et-
4. FC Lorient 13 8 3 2 24:18 27 14. VfL Kirchheim Knights 5 372:401 4
5. 1899 Hoffenheim 6 3 1 2 13:12 10 Beach Pro Tour in Dubai/Vereinigte Arabische Emirate: hier (Kanada) 152,09 (50,84/101,25); Alisa Efimowa/Ruben
15. VfL Bochum 5 432:444 2
6. Bayer 04 Leverkusen 6 3 0 3 11:10 9 Männer, Zwischenrunde: Javier Huerta Pastor/Alejandro Blommaert (Oberstdorf) ausgeschieden (51,49).
16. Bayer Leverkusen 5 378:460 2
3. Liga: Wehen Wiesbaden – MSV Duisburg 1:3, 1. FC Saar- 7. 1. FC Köln 6 3 0 3 10:10 9 Huerta Pastor (Spanien) – Davide Benzi/Carlo Bonifazi (Ita-
brücken – SV Meppen 0:0, Erzgebirge Aue – SV Elversberg 17. Gladiators Trier 5 429:479 0
8. MSV Duisburg 6 2 1 3 7:9 7
1:1, Rot-Weiß Essen – FSV Zwickau 1:1, SpVgg Bayreuth – 9. SV Meppen 6 2 0 4 5:8 6
18. Panthers Schwenningen 5 361:432 0 lien) 2:0 (21:17, 21:12); Miles Partain/Andrew Benesh (USA) – EISHOCKEY
Juan Ramon Virgen Pulido/Miguel Sarabia Delgado (Mexiko)
1860 München 1:0, SVW Mannheim – Dynamo Dresden 2:1, 10. SG Essen-Schönebeck 6 1 0 5 5:22 3 2:0 (21:16, 21:11). DEL: ERC Ingolstadt – Bremerhaven 6:2, Nürnberg Ice Tigers
Borussia Dortmund II – SC Verl 1:0, SC Freiburg II – VfB Ol-
denburg 1:0, FC Ingolstadt 04 – FC Viktoria Köln 1:3, VfL Os-
11. Werder Bremen 6 0 2 4 4:12 2 VOLLEYBALL Achtelfinale: Adrian Heidrich/Leo Dillier (Schweiz) – Lukas – Adler Mannheim 3:2, Augsburger Panther – Kölner Haie 2:3,
12. Turbine Potsdam 6 0 1 5 3:17 1 Pfretzschner/Robin Sowa (Dachau/Berlin) 2:1 (17:21, 21:19, EHC München – Iserlohn Roosters 5:2, Grizzlys Wolfsburg –
nabrück – Hallescher FC Mo., 19.00. Bundesliga: WWK Volleys Herrsching – VfB Friedrichshafen 15:12); Thomas Hodges/Zachery Schubert (Australien) –
Verein Sp G U V Tore Pkt 0:3, SWD powervolleys Düren – VCO Berlin 3:0, TSV Haching Bietigheim Steelers 6:1, Löwen Frankfurt – Schwenningen
Quentin Métral/Yves Haussener (Schweiz) 2:0 (22:20, 21:19); 2:3 n.V., Straubing Tigers – Düsseldorfer EG 4:1.
1. SV Elversberg 14 10 2 2 35:13 32 HANDBALL München – SVG Lüneburg 0:3, Netzhoppers KW – Berlin Re- Enrico Rossi/Adrian Ignacio Carambula Raurich (Italien) – Hu-
2. 1860 München 14 9 2 3 29:16 29 cycling Volleys 1:3. go Campos/Joao Pedrosa (Portugal) 2:0 (23:21, 21:12); David 1. EHC München 17 61:40 36
3. SC Freiburg II 14 8 3 3 18:15 27 Bundesliga: FA Göppingen – TVB 1898 Stuttgart 24:25, ASV 1. Berlin Volleys 5 15:3 15 2. Bremerhaven 17 54:44 35
Ahman/Jonatan Hellvig (Schweden) – Javier Huerta Pastor/
4. FC Ingolstadt 14 7 4 3 21:12 25 Hamm-Westfalen – MT Melsungen 18:28, VfL Gummersbach 2. SWD Düren 5 13:5 11 3. ERC Ingolstadt 16 51:37 31
Alejandro Huerta Pastor (Spanien) 2:0 (21:18, 21:18); Alex
– GWD Minden 26:22, SC Magdeburg – SC DHfK Leipzig 32:24, 4. Adler Mannheim 16 50:38 29
5. 1. FC Saarbrücken 14 6 6 2 21:11 24 3. Helios Grizzlys Giesen 4 11:5 9 Ranghieri/Marco Viscovich (Italien) – Miles Partain/Andrew
Rhein-Neckar Löwen – TSV Hannover-Burgdorf 32:31, HSG 5. Grizzlys Wolfsburg 16 47:43 27
6. Wehen Wiesbaden 14 7 3 4 28:19 24 4. SVG Lüneburg 3 7:3 6 Benesh (USA) 2:1 (16:21, 21:16, 15:13); Nicolás Capogrosso/
Wetzlar – SG Flensburg-Handewitt 22:27, TBV Lemgo – HSV 6. Düsseldorfer EG 16 49:44 24
7. SVW Mannheim 14 7 1 6 19:24 22 4. VfB Friedrichshafen 3 7:3 6 Tomas Capogrosso (Argentinien) – Izac Carracher/Mark Nico-
Hamburg 28:32, Füchse Berlin – Bergischer HC 29:27.
8. Dynamo Dresden 14 6 3 5 23:18 21 6. WWK Volleys Herrsching 4 6:8 6 laidis (Australien) 2:1 (19:21, 21:15, 15:11); Arthur Diego Maria- 7. Löwen Frankfurt 15 47:45 24
9. FC Viktoria Köln 14 4 6 4 20:19 18 1. Füchse Berlin 9 296:238 17:1 7. Netzhoppers KW 4 6:9 4 noLanci/PedroSolberg(Brasilien)-EvandroGoncalvesOlivei- 8. Straubing Tigers 16 50:50 24
10. SC Verl 14 5 3 6 19:21 18 2. Rhein-Neckar Löwen 9 297:250 16:2 8. VCO Berlin 5 1:15 0 ra Junior/Vinicius Rezende Costa Freitas (Brasilien) 2:0 (21:14, 9. Kölner Haie 15 50:44 23
11. MSV Duisburg 14 5 3 6 16:18 18 3. THW Kiel 8 264:211 14:2 9. TSV Haching München 5 0:15 0 21:18); Taylor Crabb/Paul Lotman (USA) – Youssef Krou/Ar- 10. Schwenningen 17 37:42 21
4. SC Magdeburg 8 256:212 14:2 naud Gauthier-Rat (Frankreich) 2:0 (21:19, 22:20). 11. Nürnberg Ice Tigers 16 47:59 21
12. Borussia Dortmund II 14 5 3 6 12:17 18
5. HC Erlangen 8 251:229 13:3 Viertelfinale: Adrian Heidrich/Leo Dillier (Schweiz) – Thomas 12. Iserlohn Roosters 16 46:52 20
13. Rot-Weiß Essen 14 4 5 5 18:23 17 Bundesliga, Frauen: Dresdner SC – SC Potsdam 1:3, Rote
6. SG Flensburg-Handewitt 9 270:243 13:5 Hodges/Zachery Schubert (Australien) 2:0 (21:17, 21:13); Da- 13. Eisbären Berlin 15 44:49 18
14. VfB Oldenburg 14 4 3 7 16:24 15 Raben Vilsbiburg – VC Wiesbaden 3:1, Allianz MTV Stuttgart – vid Ahman/Jonatan Hellvig (Schweden) – Enrico Rossi/Adrian
15. Hallescher FC 13 3 4 6 18:19 13 7. TSV Hannover-Burgdorf 9 255:254 12:6 14. Bietigheim Steelers 17 37:66 14
VfB Suhl Thüringen 3:0, Ladies in Black Aachen – NawaRo Ignacio Carambula Raurich (Italien) 2:0 (28:26, 21:16); Nicolás
16. VfL Osnabrück 13 3 4 6 18:20 13 8. VfL Gummersbach 9 267:258 11:7 15. Augsburger Panther 15 30:47 13
Straubing 0:3, VC Neuwied – USC Münster 0:3, Schwarz-Weiß Capogrosso/Tomas Capogrosso (Argentinien) - Alex Ranghie-
17. SV Meppen 14 2 6 6 16:24 12 9. HSV Hamburg 9 261:254 10:8 Erfurt – SSC Palmberg Schwerin 0:3. ri/Marco Viscovich (Italien) 2:1 (21:10, 19:21, 15:7); Taylor
18. FSV Zwickau 14 3 3 8 10:22 12 10. MT Melsungen 9 246:252 8:10 DEL 2: Eisbären Regensburg – Kassel Huskies 7:6 n.P., EV
1. NawaRo Straubing 1 3:0 3 Crabb/PaulLotman(USA)–ArthurDiegoMarianoLanci/Pedro
11. TVB 1898 Stuttgart 10 262:298 8:12 Landshut – Eispiraten Crimmitschau 3:4, Lausitzer Füchse –
19. SpVgg Bayreuth 14 3 3 8 9:25 12 1. SSC Palmberg Schwerin 1 3:0 3 Solberg (Brasilien) 2:0 (21:18, 27:25).
12. HSG Wetzlar 9 236:250 5:13 Krefeld Pinguine 1:2, Selber Wölfe – Bayreuth Tigers 6:4, ESV
20. Erzgebirge Aue 14 2 5 7 15:21 11 1. USC Münster 1 3:0 3 Halbfinale:DavidAhman/JonatanHellvig(Schweden)–Adri-
13. Frisch Auf Göppingen 9 245:267 5:13 Kaufbeuren – EHC Freiburg 9:1, Bad Nauheim – Ravensburg
1. Allianz MTV Stuttgart 1 3:0 3 anHeidrich/LeoDillier(Schweiz)2:0(21:15,21:12);NicolásCa-
14. Bergischer HC 9 240:257 4:14 Towerstars 3:2, Dresdner Eislöwen – Heilbronner Falken 5:3.
Regionaliga Südwest, 14. Spieltag: 5. Rote Raben Vilsbiburg 1 3:1 3 pogrosso/Tomas Capogrosso (Argentinien) – Taylor Crabb/
15. TBV Lemgo 9 249:267 4:14 Paul Lotman (USA) 2:0 (21:14, 21:17). 1. ESV Kaufbeuren 16 54:32 35
VfB Stuttgart II – SG Barockstadt Fulda-Lehnerz 2:1 5. SC Potsdam 1 3:1 3
16. SC DHfK Leipzig 9 237:267 4:14 Spiel um Platz 3: Taylor Crabb/Paul Lotman (USA) – Adrian 2. Kassel Huskies 15 49:31 33
Tore: 1:0 Hoppe (9.), 1:1 Löbig (27.), 2:1 Boziaris (83.). Schieds- 7. VC Wiesbaden 1 1:3 0
richter: Lars Erbst (Gerlingen). Zuschauer: 450. 17. ASV Hamm-Westfalen 9 229:278 2:16 Heidrich/Leo Dillier (Schweiz) 2:0 (21:15, 21:18). 3. Krefeld Pinguine 14 45:34 28
18. GWD Minden 9 218:294 0:18 7. Dresdner SC 1 1:3 0 Finale: David Ahman/Jonatan Hellvig (Schweden) – Nicolás 4. Bad Nauheim 15 49:42 28
9. VfB Suhl Thüringen 1 0:3 0 Capogrosso/Tomas Capogrosso (Argentinien) 2:0. 5. EV Landshut 15 54:41 27
SSV Ulm 1846 – Astoria Walldorf 1:0 9. Schwarz-Weiß Erfurt 1 0:3 0
FC Rot-Weiß Koblenz – FSV Frankfurt 0:3 2. Liga: HSC 2000 Coburg – Elbflorenz Dresden 22:22, Des- 6. Ravensburg Towerstars 14 47:35 24
sau-Rosslau – HC Motor Saporischschja 32:29. 9. VC Neuwied 1 0:3 0 Frauen, Viertelfinale: Molly Turner/Madelyne Anderson 7. EHC Freiburg 15 47:53 24
1899 Hoffenheim II – SGV Freiberg 4:1
9. Ladies in Black Aachen 1 0:3 0 (USA) – Lea Sophie Kunst/Leonie Körtzinger (Varel/Hamburg) 8. Dresdner Eislöwen 16 38:46 22
Wormatia Worms – VfR Aalen 1:1 1. HBW Balingen-Weilstetten 8 241:214 16:0
Eintracht Trier – TSG Balingen 0:1 2. ThSV Eisenach 9 250:215 15:3 2:0 (21:17, 22:20); Isabel Schneider/Julia Sude (Hamburg/ 9. Eispiraten Crimmitschau 14 49:42 20
Bahlinger SC – FC Homburg 0:1 Düsseldorf) – Anna-Lena Grüne/Sarah Schulz (Hildesheim/ 10. Eisbären Regensburg 14 45:48 20
3. 1. VfL Potsdam 8 244:220 13:3
Mainz) 2:0 (21:11, 21:12); Kongphopsarutawadee Worapeera-
TSV Steinbach - Kickers Offenbach 3:2 4. Dessau-Rosslau 8 240:224 13:3 GOLF chayakorn/Taravadee Naraphornrapat (Thailand) – Zeng Jin-
11. Lausitzer Füchse 15 32:45 16
FSV Mainz 05 II – KSV Hessen Kassel 3:1 5. TuS N-Lübbecke 8 232:211 12:4 12. Selber Wölfe 15 43:57 15
US-PGA-Tour in Southampton/USA (Par 71), Stand nach 3 jin/Wang Xinxin (China) 2:0 (21:14, 23:21); Katie Horton/Julia
Verein Sp G U V Tore Pkt 6. HSG Nordhorn-Lingen 8 214:196 12:4 Scoles (USA) – Sunniva Helland-Hansen/Emilie Olimstad 13. Heilbronner Falken 15 48:65 13
von 4 Runden: 1. Seamus Power (Irland) 195 Schläge (65
1. SSV Ulm 1846 14 10 3 1 27:9 33 7. SG BBM Bietigheim 8 241:228 10:6 (Norwegen) 2:0 (21:13, 21:15). 14. Bayreuth Tigers 15 28:57 6
+65+65); Ben Griffin (USA) 195 (65+64+66); 3. Aaron Baddeley
2. TSV Steinbach 14 9 1 4 31:17 28 8. TV Großwallstadt 8 211:201 10:6 (Australien)197(65+64+68);YuKevin(Taiwan)197(64+66+67); Halbfinale: Isabel Schneider/Julia Sude (Hamburg/Düssel-
3. FSV Mainz 05 II 14 9 1 4 29:18 28 9. HSC 2000 Coburg 8 229:205 9:7 5. Brian Gay (USA) 198 (66+66+66); 6. Thomas Detry (Belgien) dorf) – Katie Horton/Julia Scoles (USA) 2:1 (18:21, 21:15,
4. FC 08 Homburg 14 8 1 5 28:19 25 10. Bayer Dormagen 8 213:212 8:8 199 (64+67+68); Greyson Sigg (USA) 199 (64+69+66); 8. Will 15:13); Molly Turner/Madelyne Anderson (USA) – Kongphop- Toto-Lotto
5. Kickers Offenbach 14 7 3 4 27:16 24 11. Eulen Ludwigshafen 7 205:211 7:7 Gordon (USA) 200 (68+66+66); 9. Justin Lower (USA) 201 sarutawadee Worapeerachayakorn/Taravadee Naraphornra-
6. TSG Balingen 14 6 5 3 21:16 23 12. TV Hüttenberg 8 224:229 7:9 (64+68+69); Max Mcgreevy (USA) 201 (65+70+66); Ben Crane pat (Thailand) 2:0 (21:13, 21:17).
7. 1899 Hoffenheim II 13 7 2 4 28:24 23 13. Elbflorenz Dresden 8 222:238 6:10 (USA) 201 (66+62+73); Denny McCarthy (USA) 201 (63+69+69); Spiel um Platz 3: Kongphopsarutawadee Worapeerachaya- Deutsche 13er-Wette (Nr. 43)
8. SG Fulda-Lehnerz 14 5 6 3 23:17 21 14. VfL Lübeck-Schwartau 8 224:240 5:11 ...28.MatthiasSchmid(Herzogenaurach)204(67+67+70);Ste- korn/Taravadee Naraphornrapat (Thailand) – Katie Horton/
phan Jäger (München) 137 (68+69). Julia Scoles (USA) 2:0 (21:10, 21:18). 1. FC Union Berlin – Borussia Mönchengladbach 2:1 1
9. VfB Stuttgart II 14 5 5 4 20:19 20 15. TUSEM Essen 8 216:216 4:12
Finale: Isabel Schneider/Julia Sude (Hamburg/Düsseldorf) – Bayern München – 1. FSV Mainz 05 6:2 1
10. FSV Frankfurt 14 6 2 6 21:22 20 16. HC Motor Saporischschja 9 255:273 4:14
Europa-Tour, Portugal Masters in Vilamoura (Par 71), End- Molly Turner/Madelyne Anderson (USA) 2:0 (21:17, 21:14). RB Leipzig – Bayer Leverkusen 2:0 1
11. Bahlinger SC 14 6 0 8 15:24 18 17. HSG Konstanz 7 168:203 3:11
stand nach vier Runden: 1. Jordan L. Smith (England) 254 VfL Wolfsburg – VfL Bochum 4:0 1
12. VfR Aalen 14 4 3 7 19:24 15 18. VfL Eintracht Hagen 8 225:249 2:14
Schläge (62+67+62+63); 2. Gavin Green (Malaysia) 257 (64+65 VfB Stuttgart – FC Augsburg 2:1 1
13. Wormatia Worms 14 4 3 7 14:21 15 19. DJK Rimpar Wölfe 8 219:249 2:14
14. Astoria Walldorf 14 4 3 7 21:30 15 20. HC Empor Rostock 8 194:233 2:14 +64+64); 3. Tapio Pulkkanen (Finnland) 262 (66+64+68+64); 4. REITEN Eintracht Frankfurt – Borussia Dortmund 1:2 2
Eddie Pepperell (England) 263 (67+64+67+65); 5. Sebastian FC Schalke 04 – SC Freiburg 0:2 2
15. SGV Freiberg 14 3 5 6 17:24 14 Weltcup in Lyon/Frankreich, Springprüfung mit Stechen,
2. Liga, Frauen: Werder Bremen – HC Rödertal 26:27. Heisele (Dillingen an der Donau) 265 (67+64+65+69); Hurly 1. FC Köln – 1899 Hoffenheim 1:1 0
16. Eintracht Trier 13 3 3 7 13:19 12 Endstand nach 2 Umläufen: 1. Julien Epaillard (Frankreich) -
Long(Heidelberg)265(65+67+66+67);7.JoostLuiten(Nieder- FC St. Pauli – SV Darmstadt 98 1:1 0
17. Hessen Kassel 14 2 3 9 11:25 9 1. Frisch Auf Göppingen 5 162:127 10:0 Caracole de la Roque 0 Strafpkt./34,88 Sek. (Stechen); 2. Mar-
lande) 266 (63+69+68+66); 8. David Drysdale (Schottland) 267 SC Paderborn – Hamburger SV 2:3 2
18. TuS RW Koblenz 14 1 3 10 10:31 6 2. HL Buchholz 08-Rosengart 5 148:130 8:2 lon Modolo Zanotelli (Brasilien) - Edgar M 0/35,61; 3. Jur Vrie-
(66+68+65+68); Mikko Korhonen (Finnland) 267 (66+70+67 Hannover 96 – Karlsruher SC 1:0 1
3. HC Leipzig 5 141:131 8:2 ling (Niederlande) - Long John Silver 0/37,97; 4. Pénélope Le-
+64); Antoine Rozner (Frankreich) 267 (67+66+68+66); Marcel SV Sandhausen – Eintracht Braunschweig 2:2 0
Oberliga Baden-Württemberg: 1. Göppinger SV – FC Holz- prevost (Frankreich) - Bingo del Tondou 0/38,89; 5. Andreas
4. HSV Solingen-Gräfrath 5 134:126 7:3 Schneider (Pleidelsheim) 267 (68+67+65+67); ... 34. Nicolai Brighton & Hove Albion – FC Chelsea 4:1 1
hausen 1:1, Sport-Union Neckarsulm – TSG Backnang 1:2, Schou (Dänemark) - Darc de Lux 4/37,53; 6. Wilma Hellström
5. Füchse Berlin 5 121:106 6:4 Von Dellingshausen (Düsseldorf) 272 (65+66+71+70); 43. Mar-
SGS Großaspach – Stuttgarter Kickers 0:3, ATSV Mutschel- celSiem(Ratingen)273(68+70+68+67);63.YannikPaul(Mann-
(Schweden) - Cicci Bjn 8/37,40; 7. Simon Delestre (Frankreich) 6 aus 45: 8 9 12 16 33 36
6. TSV Nord Harrislee 5 129:118 6:4 - Cayman Jolly Jumper 1/1:17,56 Min. (1. Umlauf); 8. Emanue- (Nr. 43) Zusatzspiel: 38
bach – SV Oberachern 3:1, FC 08 Villingen – FV Ravensburg heim) 278 (66+69+70+73)
7. ESV Regensburg 5 138:129 6:4 le Gaudiano (Italien) - Chalou 4/1:12,50; 9. Martin Fuchs
3:1, SSV Reutlingen – Freiburger FC 1:2, FSV Hollenbach – 1.
8. HC Rödertal 6 150:161 6:6
6 aus 49: 5 9 11 13 20 34
CfR Pforzheim 0:3, Offenburger FV – FSV Bissingen 1:4, 1. FC (Schweiz) - Conner Jei 4/1:12,89; 10. Kevin Staut (Frankreich) - (Nr. 43) Superzahl: 7
Rielasingen-Arlen – FC Nöttingen 1:1. 9. TuS Lintfort 5 149:147 4:6 Scuderia 1918 Viking d’la Rousserie 4/1:13,65; ... 23. Marcel
10. 1. FSV Mainz 05 5 143:148 4:6 WASSERBALL Spiel 77: 5 438 040
Verein Sp G U V Tore Pkt Marschall (Altheim) - Coolio 4/1:16,44; 30. Jana Wargers (Ems-
11. TG Nürtingen 5 120:131 4:6 detten) - Limbridge 8/1:16,64; 31. Daniel Deußer (Rijmenam/ Super 6: 567 861
1. Stuttgarter Kickers 15 12 2 1 47:7 38 Bundesliga, Hauptrunde: (Ohne Gewähr)
12. Werder Bremen 6 155:152 4:8 Belgien) - Killer Queen Vdm 10/1:18,25.
2. SGS Großaspach 15 10 2 3 24:15 32 Gruppe A, 2. Spieltag: SSV Esslingen – Waspo/98 Hannover
13. Kurpfalz Bären Ketsch 5 114:125 3:7
3. 1. Göppinger SV 15 8 4 3 28:14 28
14. SG Mainz-Bretzenheim 5 127:141 2:8
2:20, WF Spandau 04 Berlin – White Sharks Hannover 22:2,
Glücksspirale
4. FC Holzhausen 15 7 4 4 39:30 25
15. SG Schozach-Bottwartal 5 120:149 2:8
OSC Potsdam – SV Ludwigsburg 10:15. LEICHTATHLETIK
5. FSV Bissingen 15 8 1 6 34:27 25 1. WF Spandau 04 Berlin 2 2 0 0 44: 6 4:0
16. SG H2Ku Herrenberg 5 126:156 2:8 2. Waspo/98 Hannover 1 1 0 0 20: 2 2:0 Marathon in Frankfurt/Main:
6. ATSV Mutschelbach 14 7 4 3 28:22 25
7. FC Nöttingen 15 7 3 5 32:25 24 3. ASC Duisburg 1 1 0 0 16: 8 2:0 Männer: 1. Brimin Misoi (Kenia) 2:06:11 Std.; 2. Samwel Nya- Endziffern gewinnt Euro
8. SV Oberachern 15 6 4 5 24:25 22
TENNIS 4. White Sharks Hannover 2 1 0 1 18:29 2:2 mai Mailu (Kenia) 2:07:19; 3. Ulfata Deresa Geleta (Äthiopien) 1 10
9. 1. CfR Pforzheim 14 6 1 7 25:24 19 5. SV Ludwigsburg 2 1 0 1 19:32 2:2 2:07:30; 4. Balew Yihunie Derseh (Äthiopien) 2:09:21; 5. Martin 59 25
ATP-Turnier in Basel/Schweiz, Finale: Felix Auger-Aliassime
10. FC 08 Villingen 15 5 3 7 22:23 18 6. OSC Potsdam 1 0 0 1 10:15 0:2 Kiprugut Kosgey (Kenia) 2:10:22; 6. Bonface Kimutai Kiplimo 827 100
(KAN) – Holger Vitus Nodskov Rune (DEN) 6:3, 7:5.
11. FV Ravensburg 15 4 6 5 21:27 18 ATP-Turnier in Wien/Österreich, Finale: Daniil Medwedew 7. SG Neukölln Berlin 1 0 0 1 7:16 0:2 (Kenia) 2:11:08; 7. Hendrik Pfeiffer (Bochum) 2:11:28; 8. Ste- 6 107 1 000
(Verband Russland) – Denis Shapovalov (KAN) 4:6, 6:3, 6:2. 8. SSV Esslingen 2 0 0 2 10:36 0:4 phen Mungathia Mugambi (Kenia) 2:11:34; 9. Merhawi Ghe- 52 175 10 000
12. SSV Reutlingen 15 5 2 8 23:25 17
breslasie (Eritrea) 2:12:34; 10. Justino Da Silva (Brasilien) 952 178 100 000
13. FSV Hollenbach 15 5 2 8 20:26 17
14. TSG Backnang 15 5 2 8 25:36 17 RINGEN Gruppe B, 2./6. Spieltag: SV Poseidon Hamburg – Bayer Uer-
dingen7:14,SVWürzburg05–DüsseldorferSC10:13,SVCann-
2:12:41; ... 14. Michael Alber (Berlin) 2:20:06; 21. Gabriel Lau-
tenschlager (Wettenberg) 2:25:04; 24. Jonas Hoffmann (Wen-
124 908 100 000
15. Rielasingen-Arlen 15 4 4 7 20:31 16 Bundesliga, Gruppenphase, Gruppe Ost, 7. Kampftag: Wa- statt–SVKrefeld7211:15,SVVPlauen–SGWRhen./Köln11:12, den) 2:25:54; 25. Sven Perleth (Willmars) 2:26:29.
16. SU Neckarsulm 15 3 5 7 23:30 14 Hauptgewinn: 2,1 Mio. Euro
cker Burghausen – AVG Markneukirchen 18:9, SV Johannis SVV Plauen – Düsseldorfer SC 12:14. oder 10 000 Euro monatlich 20 Jahre lang
17. Offenburger FV 15 3 3 9 13:38 12 Nürnberg – ASV Schorndorf 5:22, AC Lichtenfels – KSC Hös- 1. Bayer Uerdingen 2 2 0 0 28:19 4:0 Frauen: 1. Selly Chepyego Kaptich (Kenia) 2:23:11 Std.; 2. He-
18. Freiburger FC 15 2 2 11 12:35 8 2 706 939
bach 9:19, SC Kleinostheim – RSV Greiz 17:11. 2. SV Krefeld 72 2 2 0 0 24:16 4:0 lahJelagatKiprop(Kenia)2:24:40;3.JacklineChepngeno(Ke-
(Alle Angaben ohne Gewähr) (Ohne Gewähr)
1. Wacker Burghausen 7 6 1 0 127: 52 13: 1 3. SGW Rhen./Köln 2 2 0 0 21:16 4:0 nia)2:25:14;4.SofijaJaremtschuk(Italien)2:25:36;5.Caroline
Verbandsliga Württemberg: Spfr. Schwäbisch Hall – TSG 2. ASV Schorndorf 7 6 1 0 120: 54 13: 1 4. Düsseldorfer SC 3 2 0 1 32:31 4:2 Jepchirchir (Kenia) 2:27:58; 6. Sardana Trofimowa (Kirgisis-
Hofherrnweiler-Unterrombach 2:0, TSV Ilshofen – 1.FC Nor- 3. KSC Hösbach 7 5 0 2 124: 70 10: 4 5. SV Weiden 1 1 0 0 23:13 2:0 tan)2:28:50;7.MeseretAbebayehuAlemu(Äthiopien)2:29:21;
mannia Gmünd 0:5, Calcio Leinf.-Echterdingen – VfL Pfullin- 4. SC Kleinostheim 7 4 0 3 96: 97 8: 6 6. Duisburger SV 98 1 1 0 0 13:10 2:0 8.MarthaAkeno(Kenia)2:36:33;...10.CorinnaCoenning(Met- Sport im TV
gen 2:2, TSG Tübingen – SV Fellbach 1:2, SKV Rutesheim – 5. RSV Greiz 7 2 0 5 80:101 4:10 7. SV Würzburg 05 2 0 0 2 22:27 0:4 zingen) 2:40:48; ... 17. Merle Brunnee (Mannheim) 2:48:00; 19.
TSV Berg 2:0, VfL Sindelfingen – VfL Nagold 1:4, SSV Ehingen- 6. AVG Markneukirchen 7 2 0 5 76:121 4:10 8. SV Cannstatt 2 0 0 2 16:24 0:4 Nicole Möbus (Heilbronn) 2:48:54; 21. Franziska Baist (Bad
Süd – Spfr. Dorfmerkingen abgebr., FV Biberach – FC Wangen 7. AC Lichtenfels 7 2 0 5 66:116 4:10 9. SV Poseidon Hamburg 2 0 0 2 20:37 0:4 Homburg) 2:49:29; 23. Petra Wassiluk (Sonthofen) 2:51:50; 24. Sport 1: 0.20-4.30 Uhr (Di.): Baseball: MLB, World Series,
0:2, TSV Essingen – SC Geislingen 4:1. 8. SV Johannis Nürnberg 7 0 0 7 58:136 0:14 10. SVV Plauen 3 0 0 3 33:39 0:6 Charlotte Heim (Darmstadt) 2:52:15 3. Spiel(bestofseven),PhiladelphiaPhillies–HoustonAstros.
 Sport Nummer 252 · Montag, 31. Oktober 2022 27

Volleyball-Festtag mit Zuschauerrekord Befreiungsschlag

Beim Frauen-Supercup zwischen
Allianz MTV Stuttgart und dem
SC Potsdam wird es mit mehr als
6000 Besuchern am Dienstag
eine neue Bestmarke geben.
Von Henning Maak
STUTTGART. Es ist alles angerichtet für einen
Volleyball-Festtag in der Porsche-Arena am
späten Dienstag (17.15 Uhr). Das Supercup-
duell der Frauen zwischen dem Double-Ge-
winner Allianz MTV Stuttgart und dem Fi-
nalgegner SC Potsdam wird vor einer neuen
Rekordkulisse für Frauen-Volleyball in
Deutschland stattfinden. Der bisherige Best-
wert lag bei 5392 Besuchern – aufgestellt
beim vierten Play-off-Finale zwischen Stutt-
gart und dem Dresdner SC im Jahr 2016. Die-
se Marke wird nun deutlich übertroffen. „Es
werden mehr als 6000 Zuschauer da sein, wir
sind ausverkauft“, freut
Mit seinen sich Geschäftsführer Au-
Neuzugängen rel Irion. Sogar Tickets
ist Stuttgart mit leichter Sichtbehin-
derung, die eigentlich gar
im Angriff nicht für den Verkauf vor-
noch stärker gesehen waren, hätten
besetzt als Abnehmer gefunden.
im Vorjahr. Damit ist für den Ver-
ein eine Rechnung aufge-
gangen, für die er ein Stück weit ins Risiko
gegangen ist. Erstmals in der Geschichte des
Supercups ist mit Allianz MTV Stuttgart der
Gastgeberverein der Mitveranstalter und
vermarktet das Ereignis zu großen Teilen
selbst –anders als in den Jahren seit 2016,als
dies in den Händen der Volleyball Bundesliga
(VBL) lag. „Als wir uns dafür entschieden ha-
ben, wussten wir nicht, wie sich die Lage mit
Corona entwickeln würde“, sagt Irion. Doch
nun freut sich auch Julia Retzlaff, die Ge-
schäftsführerin der VBL: „Nach drei harten
Jahren für die Vereine mit Geisterspielen in
leeren Hallen ist der Supercup vor so einer
Kulisse der bestmögliche Auftakt in die neue
Saison und unterstreicht den Stellenwert des
Frauen-Volleyballs in Deutschland.“
Und es spricht viel dafür, dass die Zu-
schauer trotz des frühen Zeitpunkts in der
Saison schon Volleyball der Spitzenklasse zu
sehen bekommen. Sowohl Allianz MTV
Stuttgart als auch der SC Potsdam haben mit
Siegen in ihren Bundesliga-Auftaktspielen
am Wochenende gelungene Generalproben
gefeiert. Die Stuttgarterinnen setzten sich in
der Scharrena gegen den letztjährigen Ta-
bellenfünften VfB Suhl in nur 75 Minuten
glatt mit 3:0 durch. Dabei glänzten nicht nur
Diagonalangreiferin Krystal Rivers (19
Punkte) und Außenangreiferin Simone Lee
(15), die schon in der vergangenen Saison
das beste Angriffsduo der Liga waren.
Die Bälle der neuen Zuspielerin Britt
Bongaerts kamen schon sehr präzise, die
letztjährige Topscorerin Laura Künzler, die
aus Wiesbaden kam, wusste nicht nur mit
starken Aufschlägen zu gefallen. Der ohne-
hin schon starke Mittelblock hat durch Na-
tionalspielerin Marie Schölzel noch an Klas-
se zugelegt. Dass dann eine Maria Segura
Palleres, die in den vergangenen Jahren eine
absolute Leistungsträgerin im Team war,von
der Bank kommen und die Annahme verstär-
ken kann, unterstreicht die Qualität des
diesjährigen Kaders von Allianz MTV.
Doch auch der SC Potsdam geht mit einer
breiten Brust in die Partie um den ersten Ti-
tel der Saison. Der Vorjahreszweite setzte
mit einem 3:1 beim Titelmitfavoriten Dresd-
ner SC ebenfalls ein Ausrufezeichen. Natio-
nalspielerin Laura Emonts glänzte dabei mit
23 Punkten. Zudem hat der SC Potsdam mit
der serbischen Libera Aleksandra Jegdic eine
frischgebackene Weltmeisterin in seinen
Reihen. Ein Wiedersehen gibt es für MTV-
Fans mit Hester Jasper, die nach zwei Jahren
und viel Verletzungspech in Stuttgart nun in
Potsdam einen neuen Anlauf unternimmt.
„Mit den Neuzugängen hat Stuttgart eine
noch stärkere Mannschaft als in der vergan-
genen Saison“, sagt Potsdams Coach Guiller-
mo Naranjo Hernández. Stuttgarts Coach
Tore Aleksandersen erinnert daran,dass sein
Team in den Play-offs zu Hause große Prob-
leme mit Potsdam hatte. „Von daher hoffen
Die Vorfreude von Simone Lee ist groß: Holt Allianz MTV Stuttgart im Supercup den ersten Ti- wir, dass uns die Zuschauer in der Porsche-
tel der noch jungen Saison? Foto: Baumann Arena pushen werden.“
für den VfB II
Fahrenhorst-Elf gelingt mit dem 2:1
gegen SG Barockstadt Fulda-Lehnerz
das lang ersehnte Erfolgserlebnis.
Von Jürgen Frey
STUTTGART. Am Ende wollte der VfB Stutt-
gart II den Sieg mehr, drängte auf den ent-
scheidenden Treffer – und der gelang in der
83. Minute: Der starke Jannis Boziaris traf
nach schöner Hereingabe von Julian Kudala
zum verdienten 2:1(1:1)-Siegtreffer gegen
Aufsteiger SG Barockstadt Fulda-Lehnerz.
Es war der erste dreifache Punktgewinn für
die Elf von Trainer Frank Fahrenhorst in der
Fußball-Regionalliga
nach zuletzt fünf Spielen
ohne Sieg. Bei den ver-
gangenen drei Niederla-
gen war die U 21 sogar
ohne eigenen Torerfolg
geblieben. „Nach der
kleinen Durststrecke Foto: Baumann
freut es mich ungemein,
dass sich die Jungs be- „Es freut
lohnt haben“, sagte Fahr- mich, dass
enhorst. sich die
Sein Team erwischte Jungs
einen guten Start. Auf belohnt
klasse Vorarbeit von Ku- haben.“
dala schoss Mattis Hoppe
Frank
den Ball zum 1:0 ins Tor Fahrenhorst
(9.). Der VfB verpasste es Trainer des VfB II
vor 450 Zuschauern
nachzulegen und musste
den Ausgleich hinnehmen: Marius Löbig
nutzte nach einem Pass in die Tiefe die Un-
aufmerksamkeit und Passivität der VfB-Hin-
termannschaft zum 1:1 (27.). Auch nach der
Pause fehlte beiden Teams die Entschlossen-
heit. Der VfB erhöhte aber den Druck. „Wir
haben über 90 Minuten ein richtig gutes
Spiel gemacht“, sagte Fahrenhorst. Weiter
geht es am Samstag (14 Uhr/Gazi-Stadion)
gegen den Spitzenreiter SSV Ulm 1846.
VfB Stuttgart II Glaus – Aidonis, Kapp, Nothnagel – Kudala,
Boziaris (86. Schuster), Bazzoli, Hoppe – Wolf (60. Laup-
heimer) – Kuol (78. Weik), Kastanaras (60. Ganaus).

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28 Nummer 252 · Montag, 31. Oktober 2022 Sport

Riesen zittern
bis zum Schluss
Die Ludwigsburger Basketballer
gewinnen bei den Würzburg Baskets
nach großem Kampf 89:86.

Von Michael Bosch

WÜRZBURG. Wieder eine Chance, besser zu

werden. So hatte Josh King, Trainer der Rie-
sen Ludwigsburg, die Basketball-Bundesli-
ga-Partie bei den Würzburg Baskets am
Sonntag vorab überschrieben. Am Ende gab
es sogar einen knappen 89:86(40:36)-Aus-
wärtssieg. Dabei wurde klar, dass mit der
Nachverpflichtung von Shonn Miller kein so
schlechter Griff gelungen ist.
Der US-Amerikaner blockte in der ent-
scheidenden Phase erst einen Wurf und griff
sich dann den (vor)ent-
Keine scheidenden Offensivre-
Champions bound. Der 29-Jährige
League unter war mit 16 Punkten hin-
ter Justin Johnson (21)
der Woche: und Prentiss Hubb (17),
Eher ein der am Ende wichtige
Problem für Freiwürfe traf, drittbester
die Riesen? Ludwigsburger Werfer.
Nach einem guten
Start der Gäste legten die Würzburger deut-
lich an Intensität zu, die Riesen wirkten nach
dem ersten Viertel (22:13) für ihre Verhält-
nisse fast schon lethargisch. Folgerichtig
gingen die Hausherren kurz vor Ende des
dritten Viertels erstmals nach dem 2:0 in
Führung (48:49). Fortan und bis zur finalen
Sirene war die Partie ausgeglichen.
„Wir haben unter der Woche nicht in der
Champions League gespielt, das waren wir Max Verstappen kontrollierte das Feld beim Großen Preis von Mexiko vom Start weg und feierte einen überlegenen wie souveränen Sieg vor Lewis Hamilton. Foto: IMAGO/Mark Sutton
gewohnt. Vielleicht hat uns das ein bisschen
aus dem Rhythmus gebracht“, versuchte

Verstappen holt sich Der Große Preis von Mexiko

Topscorer Johnson den Leistungseinbruch
zu erklären. Nächstes Wochenende im
Heimspiel gegen Hamburg gilt dieses Argu-
ment nicht mehr. Am Mittwoch treten die

Schumachers Rekord
Riesen bei Darüssafaka in der Türkei an.

Steelers bei den Der Formel-1-Weltmeister feiert beim Großen Preis von Mexiko seinen

Grizzlys ohne Chance
WOLFSBURG. Zwei Tage nach der 2:5-Heim-
niederlage gegen Meister Eisbären Berlin
sind die Bietigheim Steelers von den nächs-
ten Bären verputzt worden: Der Club aus der
Deutschen Eishockey Liga (DEL) unterlag am
Sonntag bei den Grizzlys aus Wolfsburg mit
1:6 (0:1, 0:4, 1:1). Den Treffer für die chan-
cenlosen Steelers erzielte Teemu Lepaus
(53.) als die Partie längst entschieden war –
die Wolfsburger hatten 35 Schüssel aufs Tor
abgegeben,die Steelers lediglich 18.„Das Er-
gebnis spiegelt unsere Leistung wider“, gab
sich Verteidiger Max Renner reuevoll, „so
dürfen wir uns nicht präsentieren – sonst
wird es ziemlich schwer.“
Die Fischtown Pinguins Bremerhaven ha-
ben den nächsten Dämpfer kassiert. Das
Überraschungsteam unterlag im Topspiel
beim ERC Ingolstadt mit 2:6 (1:2, 0:1, 1:3)
und fiel auf Rang zwei zurück. red/sid
Kurz berichtet
Ukrainer Lomatschenko siegt
nach Kriegseinsatz im Boxring
NEW YORK. Aus dem Krieg in den Ring: Der
ukrainische Boxer und frühere Leichtge-
wichts-Weltmeister Wassyl Lomatschenko
hat im New Yorker Madison Square Garden
einen einstimmigen Punktsieg gegen den
US-Amerikaner Jamaine Ortiz gefeiert. Für
den 34 Jahre alten Olympiasieger von 2008
und 2012 war es der erste Kampf, nachdem
er seine Karriere unterbrochen und sich den
Streitkräften angeschlossen hatte. sid
Fotos: dpa
14. Saisonerfolg und stellt eine Bestmarke auf. Hamilton wird Zweiter.
1. Platz 2. Platz 3. Platz
MEXIKO-STADT. Mit goldenem Helm und tódromo Hermanos Rodríguez – offiziell Max Verstappen Lewis Hamilton Sergio Perez
goldenen Schuhen hat sich Max Verstappen strömten 395 902 Zuschauerinnen und Zu-
Endstand: 1. Max Verstappen (Niederlande) - Red Bull Pkt.; 2. Sergio Perez (Mexiko) - Red Bull 280; 3. Charles
als Formel-1-Pilot mit den meisten Saison- schauer auf den Kurs in Mexiko-Stadt. Und 1:38:36,729 Std.; 2. Lewis Hamilton (Großbritannien) - Leclerc (Monaco) - Ferrari 275; 4. George Russell (Groß-
siegen verewigt. In der dünnen Höhenluft die am Sonntag da waren, bekamen gleich Mercedes +15,186 Sek.; 3. Sergio Perez (Mexiko) - Red britannien)-Mercedes231;5.LewisHamilton(Großbri-
von Mexiko-Stadt wehrte der 25 Jahre alte mal ein Überholmanöver nach ihrem Ge- Bull +18,097; 4. George Russell (Großbritannien) - Mer- tannien) - Mercedes 216; 6. Carlos Sainz Jr. (Spanien) -
Niederländer die Attacke der Silberpfeile ab schmack.Vorn verteidigte Verstappen die 19. cedes +49,431; 5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) - Ferrari Ferrari 212; 7. Lando Norris (Großbritannien) - McLaren
+58,123; 6. Charles Leclerc (Monaco) - Ferrari +1:08,774 111;8.EstebanOcon(Frankreich)-Alpine82;9.Fernan-
und feierte den 14. Erfolg in diesem Jahr. Der Pole seiner Karriere recht entspannt auf den Min.; 7. Daniel Ricciardo (Australien) - McLaren + 1 Rd.; do Alonso (Spanien) - Alpine 71; 10. Valtteri Bottas
Red-Bull-Star überholte da- rund 800 Metern bis zur ersten 8. Esteban Ocon (Frankreich) - Alpine + 1 Rd.; 9. Lando (Finnland) - Alfa Romeo 47; 11. Sebastian Vettel (Hep-
mit Michael Schumacher und „Ein unglaubliches Kurve und auch danach. Da- Norris (Großbritannien) - McLaren + 1 Rd.; 10. Valtteri penheim) - Aston Martin 36; 12. Daniel Ricciardo (Aust-
Bottas (Finnland) - Alfa Romeo + 1 Rd.; 11. Pierre Gasly ralien) - McLaren 35; 13. Kevin Magnussen (Dänemark)
Sebastian Vettel, die 2004 im Ergebnis. Es war eine hinter wurde es aber packend. (Frankreich) - Alpha Tauri + 1 Rd.; 12. Alexander Albon - Haas 24; 14. Pierre Gasly (Frankreich) - Alpha Tauri 23;
Ferrari und 2013 im Red Bull unglaubliche Saison Hamilton attackierte seinen (Thailand) - Williams + 1 Rd.; 13. Zhou Guanyu (China) - 15. Lance Stroll (Kanada) - Aston Martin 13; 16. Mick
jeweils 13 mal gewonnen hat- Teamkollegen Russell. Es Alfa Romeo + 1 Rd.; 14. Sebastian Vettel (Heppenheim) Schumacher (Gland/Schweiz) - Haas 12; 17. Yuki Tsu-
ten.
bislang. Wir genießen klappte. - Aston Martin + 1 Rd.; 15. Lance Stroll (Kanada) - Aston noda (Japan) - Alpha Tauri 12; 18. Zhou Guanyu (China)
Nichts wurde es beim stim- das. Aber wir wollen
Martin + 1 Rd.; 16. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) - - Alfa Romeo 6; 19. Alexander Albon (Thailand) - Wil-
Der Rekordweltmeister lag Haas + 1 Rd.; 17. Kevin Magnussen (Dänemark) - Haas + liams 4; 20. Nicholas Latifi (Kanada) - Williams 2; 21.
mungsvollen, aber über weite mehr erreichen.“ hinter Verstappen. Das Ziel: 1 Rd.; 18. Nicholas Latifi (Kanada) - Williams + 2 Rd. Nyck de Vries (Niederlande) - Mercedes-Benz 2.
Strecken ereignislosen Gro- Max Verstappen, Der erste Sieg in diesem Jahr. Ausfälle: Yuki Tsunoda (Japan) - Alpha Tauri (51. Rd.);
ßen Preis von Mexiko am Doppel-Weltmeister Ohne Erfolg beendete der Fernando Alonso (Spanien) - Alpine (64. Rd.) Konstrukteurs-Wertung, Stand nach 20 von 22
Pole Position: Max Verstappen (Niederlande) - Red Wettbewerben: 1. Red Bull 696 Pkt.; 2. Ferrari 487; 3.
Sonntag mit dem ersten Sieg mittlerweile 37-Jährige, der Bull 1:17,775 Min. Mercedes 447; 4. Alpine 153; 5. McLaren 146; 6. Alfa Ro-
des Jahres für Rekordchampion Lewis Ha- bei Mercedes einen neuen mehrjährigen Fahrer-Wertung, Stand nach 20 von 22 Wettbewer- meo 53; 7. Aston Martin 49; 8. Haas 36; 9. Alpha Tauri 35;
milton im Mercedes, er wurde mit 15 Sekun- Vertrag anstrebt, noch nie eine Saison seit ben: 1. Max Verstappen (Niederlande) - Red Bull 416 10. Williams 8.
den Rückstand Zweiter. Nichts wurde es seinem Einstieg 2007. Russell musste aber
auch mit dem ersten Heimsieg eines Mexika- auch noch Perez an sich vorbei ziehen lassen
ners, Sergio Perez kam im zweiten Red Bull und genau das war der Moment, in dem es Kampf um einen neuen Vertrag keine Hoff- bekam überraschend früh auch neue Reifen,
auf den dritten Rang und rückte in der WM- gleich in der ersten Runde richtig laut wurde. nungsfahrt für den 23 Jahre alten Sohn von allerdings die härteste Mischung. Nachdem
Wertung auf Position zwei vor. Vierter wurde So riefen die leidenschaftlichen mexikani- Michael Schumacher. dann auch noch Russell in der Box gewesen
George Russell im zweiten Silberpfeil von schen Fans immer wieder: „Cheeeeco, Nach etwas über einem Drittel der Renn- und mit den harten Reifen zurück auf die
Mercedes. Cheeeeco“. Einen Heimsieg eines Mexika- distanz von 71 Runden kam im Vierkampf Strecke geschickt worden war, lag Verstap-
Die beiden Titel waren schon vor dem ners hatte es bisher noch nicht gegeben. um den Sieg wieder Bewegung rein. Perez pen wieder in Führung, Hamilton auf zwei,
Start vergeben, es ging dennoch um mehr als An der Spitze beruhigte sich das Gesche- wurde an die Box gerufen. Hinten links Perez nun auf drei, Russell auf vier. Beide
nur einen Rennsieg. Erst recht nach dem hen: Verstappen vor Hamilton, Perez und klemmte es aber, fünf Sekunden Standzeit Mercedes-Fahrer klagten über die Reifen,
Urteil im Kostenzoff wollte Red Bull es allen Russell. Weiter hinten kämpfte beim deut- und damit doppelt so lange wie bei Verstap- Teamchef Toto Wolff hatte am Abend vorher
und allen voran der Konkurrenz um Merce- schen Duo eher jeder mit sich selbst – Sebas- pen, der zwei Runden später auf die haltba- Mexiko noch als „besten Schuss“ für Merce-
des und Ferrari zeigen. Alleiniger Saisonre- tian Vettel konnte sich zügig um zwei Plätze reren Medium-Reifen wechseln ließ.Die me- des bezeichnet. Der Reifen-Poker beim ehe-
kord für Verstappen oder Heimsieg für Perez verbessern. Mick Schumacher büßte Plätze xikanischen Fans auf Tribünen litten mit. maligen Weltmeisterteam aus Brackley ging
vor den mexikanischen Massen auf dem Au- ein und rutschte auf den 18. Rang ab. Beim Hamilton führte nun, aber auch nur kurz, er aber nicht auf.

Andreas Wagner ist neuer

Präsident der Eislauf-Union
STUTTGART. Im zweiten Anlauf hat die Deut-
sche Eislauf-Union (DEU) einen neuen Präsi-
denten gefunden. Andreas Wagner, Sport-
journalist aus Stuttgart, wurde am Samstag
einstimmig zum Nachfolger von Dieter Hille-
brand gewählt. Der stand 16 Jahre lang an
der Spitze des Verbandes und hatte aus Al-
tersgründen nicht mehr kandidiert. sid
Katie Ledecky nimmt
Wellbrock den Weltrekord ab
TORONTO. Die US-Schwimmerin Katie Lede-
cky hat beim Schwimm-Weltcup im kanadi-
schen Toronto den Kurzbahn-Weltrekord
über 1500 Meter Freistil pulverisiert. Die 25-
Jährige schlug am Samstag in 15:08,24 Mi-
nuten an und war damit fast zehn Sekunden
schneller als die Deutsche Sarah Wellbrock
bei der bisherigen Bestmarke. dpa
Zschocke spürt Solidarität
Die Handball-Nationalspielerin fordert nach ihren Erfahrungen
Änderungen im System – und das auch in anderen Sportarten.
BERLIN. Die deutsche Handball-National-
spielerin Mia Zschocke regt nach den schwe-
ren Vorwürfen gegen ihren ehemaligen Trai-
ner André Fuhr Veränderungen „in dem ge-
samten System“ an. „Angefangen bei neut-
ralen Anlaufstellen, an die sich Betroffene
wenden können, wenn sie die Unterstützung
nicht vom Verein selbst bekommen“, sagte
die 24-Jährige dem „Tagesspiegel“. „Mich
haben so viele Nachrichten von anderen
Sportlerinnen abseits des Handballs er-
reicht, die sich bisher nicht getraut haben.
Denen kann ich nur sagen: Seid mutig!“
Mit ihrer fristlosen Kündigung bei Borus-
sia Dortmund hatten die Nationalspielerin-
nen Zschocke und Amelie Berger den Fall
Fuhr Mitte September öffentlich gemacht.
Mittlerweile haben sich zahlreiche Spiele-
rinnen gemeldet, die nach eigenen Angaben
psychisch unter den Trainingsmethoden des
ehemaligen Coaches gelitten hatten. Dem
Deutschen Handballbund (DHB) war vorge-
worfen worden, trotz der in der Szene schon
lange kursierenden Vorwürfe nicht oder nur
unzureichend gehandelt zu haben.
„Es gab durchaus einen Shitstorm“, be-
richtete Zschocke, die inzwischen beim nor-
wegischen Club Storhamar Handball spielt,
über die Reaktionen nach der Kündigung.
Kraft gebe ihr, dass sich mittlerweile mehre-
re Dutzend Betroffene gemeldet hätten.
„Das ist ein Gefühl der Solidarität,das sich da
entwickelt. Nicht nur bei uns, sondern auch
in anderen Sportarten. Da ist es wichtig, dass
das aufgearbeitet wird und Interventions-
maßnahmen geschaffen werden.“ dpa
Dauser turnt ohne Druck
Nach dem Sturz vom Barren bei der EM will der Olympiazweite bei der
WM unbelastet an die Geräte gehen. Frauen-Riege verpasst Teamfinale.
LIVERPOOL. Sein Sturz vom Barren bei der
„EM dahoam“ im August in München war für
den Olympiazweiten Lukas Dauser schmerz-
lich, aber auch erhellend. „Irgendwie war
diese Silbermedaille für mich ein Druck, den
ich in den Wettkampf mitgenommen habe“,
lautet die Lehre aus der Enttäuschung in der
Olympiahalle. Diesem Stress will sich der
Unterhachinger nicht aussetzen, wenn die-
sen Montag bei der WM in Liverpool die Qua-
lifikationsrunde der Männer beginnt. Denn
eines hat sich im Vergleich zu den European
Championships nicht verändert: Wenn der
29-Jährige seine Übung am Barren auf den
Punkt turnt, ist er ein Medaillenkandidat.
Die deutsche Frauen-Riege hat zum Auf-
takt der WM das Teamfinale der besten acht
Mannschaften verpasst. Die personell stark
geschwächte Riege mit den Europameiste-
rinnen Elisabeth Seitz (Stuttgart) und Emma
Malewski sowie den jungen Debütantinnen
Lea Marie Quaas (beide Chemnitz), Anna-
Lena König (Bodersweier) und Karina Schön-
maier (Buchholz) belegte am Sonntag be-
reits nach dem achten von zehn Qualifika-
tionsdurchgängen mit 155,64 Punkten le-
diglich den zehnten Rang. Nur die besten
acht Mannschaften ziehen in die Entschei-
dung am Dienstag ein. Auch das Mehr-
kampffinale wird ohne deutsche Beteiligung
stattfinden. Auch ihre ohnehin nur leisen
Hoffnungen auf einen Platz in der Medail-
lenentscheidung am Schwebebalken musste
Emma Malewski begraben. Eine Unsicher-
heit bei der Wolfsdrehung warf die 18-Jähri-
ge aus Chemnitz zurück. sid