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1 Einführung

1. Definieren Sie Investition und Finanzierung!


Investition
• Aufgabe von Verfügungsmacht über Vermögen in der einen Form
• zur Erlangung von Verfügungsmacht über Vermögen in anderer Form
• zur Erzielung zukünftiger zusätzlicher Zielerreichungsbeiträge

Finanzierung
• Beschaffung von Verfügungsmacht über Vermögen in der einen Form
• dafür Aufgabe von Verfügungsmacht über Vermögen in anderer Form
• zum Zwecke der Durchführung einer Investition.

2. Verdeutlichen Sie den Zweckbezug von Investition und Finanzierung anhand jeweils eines
selbst gewählten Beispiels!
• Teil der finanziellen Sphäre und notwendige Voraussetzung für die
leistungswirtschaftliche Sphäre, da sonst keine IO beschaffen, gefertigt oder abgesetzt
werden können.
• Finanzierung = Beschaffung von Kapital → Maßnahmen zur Beschaffung von
finanziellen Mitteln für einen bestimmten Zeitraum
• Investitionen = Mittelverwendung → finanzielle Mittel werden dazu verwendet um
Anlagevermögen und/oder Umlaufvermögen zu beschaffen.

3. Beschreiben Sie die Rolle, die Zahlungen bei der Investitions- und Finanzierungsbeurteilung
zukommt!
• Zahlungen sind das einzige Kriterium zur Beschreibung von Investitions- und
Finanzierungsobjekten
• Investition = Tätigung einer Auszahlung im Zeitpunkt t um in den Zeitpunkten t+1,
t+2,... Einzahlungsüberschüsse zu erzielen.
• Finanzierung = Einzahlung mit Verpflichtung zur späteren Rückzahlung zur Deckung
heutiger Auszahlungen.

4. Beschreiben Sie die Bestandteile eines Entscheidungsproblems allgemein und anhand eines
selbst gewählten Beispiels!
• Entscheidungsfeld
◦ Handlungsalternativen (Aktionsraum)
▪ sind so zu wählen, dass sie sich gegenseitig ausschließen.
▪ Unterlassen ist eine wichtige Handlungsalternative („Null-Alternative“)
▪ Menge der durchführbaren/zulässigen Handlungsalternativen wird durch
Nebenbedingungen (z. B. Kapazität, Rechtsvorschriften usw.) begrenzt
▪ Eine Handlungsalternative kann aus einer oder mehreren Entscheidungsvariablen
bestehen.
◦ Ergebnisse /Handlungskonsequenzen
◦ Umweltzustände (Zustandsraum)
▪ Umweltzustände sind
• einander ausschließende Konstellationen von Ausprägungen der
Zufallsvariable „Ergebnis“
• Sie beeinflussen die Bewertung der Handlungsalternativen, unterliegen aber
nicht dem Einfluss des Entscheiders.
5. Definieren Sie Ziele und Zielbeziehungen. Ziehen Sie ein selbst gewähltes Beispiel zur
Verdeutlichung heran!
• Aussagen über gewünschte Ergebnisse von Entscheidungen
• Ziele sind Beurteilungsrahmen → ohne Ziel keine Entscheidung
• Wichtig: Zeitbezug → In welcher Periode soll Ziel verwirklicht werden?
• Zielausmaß
◦ Zielfixierung → genau 100 Mio. €
◦ Satisfizierung → mindestens 100 Mio. €
◦ Extremierung → Gewinn so hoch wie möglich; Minimierung der Kosten

6. Nennen Sie Formen von Investitionsobjekten!


• Realinvestitionen
◦ Sachinvestitionen: Mittel werden in der leistungswirtschaftlichen Sphäre des
Unternehmens und materiell verwendet: Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Vorräte
◦ immaterielle Investitionen: Mittel werden in der leistungswirtschaftlichen Sphäre
verwendet, aber immateriell verwendet: Forschung und Entwicklung, Ausbildung
• Finanzinvestitionen
◦ Mittel werden in der finanziellen Sphäre des Unternehmens und immateriell
verwendet: Beteiligungen, Forderungen
• Deinvestitionen
◦ negative Investition: Abtrennung eines klar abgegrenzten Unternehmensteils

7. Teilen Sie Finanzierungsobjekte nach Rechtsstellung des Financiers und Herkunftsart der
Finanzierungsmittel ein!
• Nach Rechtsstellung des Financiers
◦ Fremdfinanzierung (Gewinnunabhängig)
▪ Mittel werden gegen vertraglich fixierte und regelmäßig zu leistende Zins- und
Tilgungszahlungen zur Verfügung gestellt
▪ Ansprüche der Gläubiger sind durch gesetzliche Regelungen und vertragliche
Vereinbarungen verfestigt
▪ Fremdfinanciers haben Zugriff auf Unternehmensvermögen vor den Eignern,
aber kein Mitspracherecht in Unternehmensentscheidungen
◦ Eigenfinanzierung (Gewinnabhängig)
▪ Eigner haben letztrangige Ansprüche, können aber Unternehmenspolitik
bestimmen
▪ höchste Risiken und höchste Chancen
◦ Mezzanine Kapital
▪ Rückzahlung (Fremdkapitaleigenschaft)
▪ Gewinnbeteiligung (Eigenkapitaleigenschaft)
• Nach Herkunftsart
◦ Innenfinanzierung: interne Finanzierungsquelle
◦ Außenfinanzierung: externe Finanzierungsquelle

8. Innenfinanzierung: Definition und Formen


• Zahlungsbeziehung zwischen Unternehmen und innerhalb des Unternehmens liegende
Finanzierungsquellen
• Formen:
◦ Explizite Thesaurierung: Gewinn wird einbehalten
◦ Implizite Thesaurierung: Nutzung des Spielraums bei handelsrechtlichen Ansatz-
und Bewertungsvorschriften
▪ aus Pensionsrückstellungen oder aus Abschreibungen
◦ Finanzierung durch Vermögensumschichtung:
▪ Verkauf nicht mehr benötigter Vermögensgegenstände
▪ Forderungsverkauf: 90% der Forderung direkt anstatt 100% in einem Jahr

9. Außenfinanzierung: Definition und Formen


• Zahlungsbeziehung zwischen Unternehmen und außerhalb des Unternehmens liegende
Zahlungsquellen
• Formen:
◦ Externe Eigenfinanzierung: Aktien
◦ langfristige externe Fremdfinanzierung
◦ kurzfristige externe Fremdfinanzierung
◦ Mischformen zwischen Eigen- und Fremdkapital
◦ Sonderformen der Außenfinanzierung: Leasing, Leerverkauf

10. Beschreiben Sie die Formen der Kapitalerhöhung bei Aktiengesellschaften!


• Ordentliche Kapitalerhöhung:
◦ Grundkapital wird durch Ausgabe neuer Aktien erhöht
◦ Stimmrechtsverlust und Kursverluste für bestehende Aktionäre
• Genehmigtes Kapital
◦ Vorstand wird von Hauptversammlung ermächtigt innerhalb der nächsten 5 Jahre
eine ordentliche Kapitalerhöhung durchzuführen
• Bedingte Kapitalerhöhung
◦ Kapitalerhöhung hängt von zukünftigen Ereignissen ab
◦ Ausübung von Optionsanleihen, Wandelanleihe, Fusionen die mit Anteilen des
eigenen Unternehmens bezahlt werden, Aktienoptionsprogramme
• Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln
◦ Gewinn und Kapitalrücklagen werden in Grundkapital umgewandelt
◦ Umschichtung innerhalb des Eigenkapitals; keine Kapitalerhöhung

11. Nennen Sie die grundsätzlichen Formen von Zahlungsströmen bei der langfristigen
Fremdfinanzierung!
• Kupon- Struktur: jährliche oder halbjährliche Zinszahlungen; Tilgung am Laufzeitende
• Zero-Bond-Struktur: Zinszahlung und Tilgung am Laufzeitende
• Annuitäten-Struktur: Zins und Tilgung während der Laufzeit, sodass sich eine Zahlung
in gleichbleibender Höhe ergibt

12. Nennen Sie drei konkrete Formen der langfristigen Fremdfinanzierung und charakterisieren
Sie deren Zahlungsstrom!
• Kapitalmarkt-bezogen: Kupon- oder Zero-Bond-Struktur
• Financier-bezogen: Annuitäten-Struktur
• Institutionelle Eigenschaften: Kupon-, Zero-Bond- oder Annuitäten-Struktur

13. Nennen Sie drei konkrete Formen der kurzfristigen Fremdfinanzierung und charakterisieren
Sie deren Zahlungsstrom!
• Institutionelle Eigenschaften
• Geldmarkt- bezogen: Zero-Bond-Struktur
• Financiers-bezogen: Zero-Bond-Struktur
14. Beschreiben Sie Leerverkäufe und deren Umsetzung in der Praxis!
• Ein Wertpapier, das man noch nicht besitzt wird verkauft (Einzahlung) und in der
Zukunft zurückgekauft (Auszahlung)
• ungedeckte Leerverkäufe sind in D verboten → Wertpapierleihe und Einbringen der
geliehenen Wertpapiere in einen Leerverkauf (= gedeckter Leerverkauf)

15. Beurteilen Sie den Charakter von Leasing als Finanzierungsobjekt!


• Leasing schafft keine Einzahlungen sondern verringert die Anfangsauszahlung
verglichen mit dem Kauf eines IO → Kein Finanzierungsobjekt im engeren Sinne,
allerdings im weiteren Sinne durch die Umstrukturierung der zu leistenden
Anfangsauszahlungen

16. Nennen Sie drei konkrete Formen der Mischfinanzierung im Rahmen der
Außenfinanzierung und charakterisieren Sie deren Zahlungsstrom!
• Genussscheine:
◦ Anspruch auf Rückzahlung Nominalwert (FK)
◦ Beteiligung am Unternehmen (EK) → Zins und Tilgung am Ende der Laufzeit
• Optionsanleihe:
◦ Anleihe mit Zusatzrecht: Optionsschein
◦ Berechtigt zum Bezug von Aktien in der Zukunft zu einem heute festgelegten Preis
(EK) → Zins und Tilgung am Ende der Laufzeit
• Wandelanleihe:
◦ Anleihe mit Zusatzrecht: Wandelrecht
◦ Berechtigt zum Tausch der Anleihe gegen eine Aktie zu einem heute festgelegten
Preis → Wenn nicht gewandelt wird Zins und Tilgung am Ende der Laufzeit; wenn
gewandelt wird, dann keine Zins und Tilgung mehr.

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