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Das Präteritumperfekt (plusquamperfekt)

Die Formen des Plusquamperfekts Indikativ werden mit dem Indikativ Präteritum des Hilfsverbs
haben oder sein gebildet.

- stellt ein Geschehen als abgeschlossen dar mit Bezug auf eine bestimmte Zeit oder ein bestimmtes
Geschehen in der Vergangenheit

Das Präteritumperfekt ist geeignet, Vorzeitigkeit auszudrücken, insbesondere gegenüber im


Präteritum berichteten Ereignissen.

-Es erscheint dementsprechend vor allem in präteritaler Umgebung (a) oder im Zusammenhang mit
dem deiktischen Präsensperfekt (b)

-Die Geschehenszeit lässt sich durch ein Temporaladverbiale innerhalb des Präsensperfekt-Satzes
näher bestimmen. In dieser Funktion steht das Adverbiale bevorzugt im Satzinneren

Beispiel: Im März 1930 war es so weit. Stresemann war im Oktober 1929 gestorben.

Das Futur (Futur I.)

Das Futur I Indikativ wird mit dem Indikativ Präsens des Hilfsverbs werden und dem Infinitiv gebildet.

-Das Futur druckt gegenwartige oder kunftige Wahrscheinlichkeit aus.

1) Zukunftsbezug –der überwiegenden Mehrheit der Fälle ist das Futur deiktisch verankert und
bezieht sich dabei auf Zukünftiges. Die gemeinte Geschehenszeit lässt sich durch ein
Temporaladverbiale genauer situieren.

Beispiel: Spanien werdet ihr nicht schlagen.

Das Futur I kann neben der Zukünftigkeit auch eine feste Absicht ausdrücken. Das Subjekt steht
dabei meist in der 1. Person (ich, wir)

Das Futur I kann neben der Zukünftigkeit auch eine Aufforderung oder einen Befehl ausdrücken. Das
Subjekt steht dann in der 2. Person (du, ihr oder die Höflichkeitsform Sie)

2) Gegenwartsbezug – Das Futur I kann sich auch auf einen Sachverhalt beziehen, der in Bezug auf
den Sprechmoment gegenwärtig bzw. ablaufend ist. Der Sprecher drückt damit aus, dass er annimmt
(aber nicht ganz sicher weiß), dass das Genannte wahr ist

Der Gegenwartsbezug kann zusätzlich mit Zeitangaben wie noch und jetzt, die Vermutung mit
Adverbien wie wohl, wahrscheinlich, vielleicht verdeutlicht werden

Beispiel: In den Alpen wird es jetzt schneien.


Das Futurperfekt (Futur II)

-Das Futur II Indikativ wird mit dem Indikativ Präsens des Hilfsverbs werden und dem Infinitiv


Perfekt gebildet.

-Das Futur II hat zwei Funktionen: den Bezug auf vermutetes Vergangenes und den Bezug auf
Zukünftiges.

1) Das Futur II kann ein Geschehen ausdrücken, das man sich als in der Zukunft abgeschlossen oder
vollzogen vorstellt

Bei dieser Verwendung des Futurs II muss durch eine Zeitangabe ausdrücklich angegeben werden,
dass es sich auf etwas Zukünftiges bezieht

Ohne Zeitangabe drückt das Futur II immer eine Vermutung aus

Beispiel: Vielleicht wird die Menschheit bis dahin so weit gelangt sein, dass diese Fesseln von weisen
Mönchen in stillen Klöstern aufbewahrt werden.

2) Das Futur II bezieht sich sehr oft auf ein Geschehen, das in Bezug auf den Sprechmoment
vergangen ist. Der Sprecher / Schreiber drückt damit aus, dass er annimmt (aber nicht ganz
sicher weiß), dass das Genannte wahr ist.

Beispiel: Aber ich vertraue euch, ihr werdet schon gewusst haben, wie ihr mein Geld am besten
anlegt.

Er ist nicht zu erreichen. Er  wird  schon nach Hause  gegangen sein.

Die Orientierungszeit wird mit dem Sprecher-Jetzt identifiziert, und die Geschehenszeit fällt somit in
die Vergangenheit. Ihre Situierung lässt sich durch ein Temporaladverbiale präzisieren.

ZEIT

Tempus ist eine Kategorie des Verbs, deren Funktion in der Verortung von sprachlich vermittelten
Handlungen und Sachverhalten auf einer Zeitschiene relativ zu einer Sprech-
bzw. Orientierungszeit besteht.

Bei Tempus verrät, handelt es sich um ein System zur Erfassung zeitbezogener Informationen, mit
denen im Rahmen sprachlicher Mitteilungen die zeitliche Einordnung und der zeitliche Ablauf von
Ereignissen und Zuständen zu leisten ist.

Die Tempusform ordnet den festgestellten Sachverhalt relativ ein zum Zeitpunkt der Äußerung (der
Sprechzeit) bzw. einer zuvor ausdrücklich eingeführten Zeit (der Orientierungszeit).

Die Tempusform bestimmt nicht, wann ein Ereignis stattgefunden hat, stattfindet oder stattfinden
wird. Sie erlaubt keine indirekte Bestimmung dieses Zeitpunkts (der Ereigniszeit), wie sie etwa mit
gestern oder letztes Jahr möglich wird, wenn die Sprechzeit bekannt ist.
Die Betrachtzeit ist ein Zeitintervall zur Interpretation der Bedeutung der einzelnen Tempora und
bezeichnet den Zeitabschnitt, aus welchem heraus das Ereignis betrachtet wird, über das berichtet
wird.

Neben der Betrachtzeit gibt es folgende weitere Zeitintervalle zur Interpretation der Tempora:
Sprechzeit, Orientierungszeit und Ereigniszeit.

Zeitintervalle sind unterschiedliche Referenzräume, die bei der Interpretation der Bedeutung der
einzelnen Tempora herangezogen werden.

Präsens und futur

Das Präsens kann statt des zukunftsbezogenen Futurs verwendet werden, wenn der Zukunftsbezug
hinreichend deutlich durch den Kontext gesichert ist

Das Futur lässt sich gut für reine Voraussagen verwenden, die keine Grundlage in der Gegenwart
haben müssen

Soll Gegenwartsbezug ausgeschlossen werden, muss deshalb das Futur verwendet werden und
auch, wenn der Zukunftsbezug ausdrücklich hervorgehoben werden soll

Präsensperfekt – Futurperfekt

Präsensperfekt kann anstelle von Futurperfekt verwendet werden, um die Frühzeit in der Zukunft
auszudrücken

Das modale Futur(perfekt) kann im Allgemeinen nicht durch das Präsens(perfekt) ersetzt werden, es
sei denn, dass die modale Bedeutungskomponente durch andere Mittel hinreichend deutlich zum
Ausdruck kommt.

Beispiel: Seine Mutter wird sich damals gefreut haben. (Annahme) – Anders: Seine Mutter hat sich
damals gefreut. (Wissen/Feststellung)

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