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Physio
therapie
Umfassend
aktuell
evidenzbasiert
praxisnah
Bernard C. Kolster
Verena Gesing
Anna Heller
Claudia Winkelmann
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verzeichnet diese Publikation in der Wie jede Wissenschaft sind die Physio-
Deutschen Nationalbibliografie; therapie und die Medizin ständigen
detaillierte bibliografische Daten sind Entwicklungen unterworfen. Forschung
im Internet über http://dnb.d-nb.de und klinische Erfahrung erweitern un-
abrufbar. sere Erkenntnisse. Soweit in diesem
Werk Anwendungsempfehlungen gege-
Anschrift des Verlags: ben werden, darf der Leser zwar darauf
KVM – Der Medizinverlag vertrauen, dass Autoren, Herausgeber
Dr. Kolster Verlags-GmbH und Verlag große Sorgfalt darauf ver-
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Geschützte Warennamen (Warenzei-
Produktionsleitung: Katrin Nagel chen) werden in der Regel besonders
Redaktion und Lektorat: Katrin Nagel, kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen
Sarah Feist, unter Mitarbeit von Senta eines solchen Hinweises kann allerdings
Liebmann und Markus Polzer nicht geschlossen werden, dass es sich
Korrektorat: Doris Heck, Fehlerfuchs um einen freien Warennamen handelt.
Heck, Moormerland
Layout und Satz: Gay & Sender, Bremen Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle
Umschlaggrafiken: übernehmen wir keine Haftung für die
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Gesamtproduktion: der verlinkten Seiten sind ausschließlich
KVM – Der Medizinverlag, Berlin deren Betreiber verantwortlich.
Druck: Grafisches Institut Kroatien, Bei Patienten, Klienten und Berufsbe-
Zagreb zeichnungen wurde in diesem Buch die
grammatikalisch maskuline Form ge-
Printed in Croatia wählt (Ausnahmen im Fachgebiet der
Gynäkologie). Es sind jeweils Frauen und
ISBN: 978-3-86867-339-5 Männer gemeint.
Vorwort IX
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
das hier vorliegende Handbuch der Physiotherapie ist derzeit das umfang-
reichste Gesamtkompendium der Physiotherapie im deutschsprachigen Raum –
vermutlich sogar weltweit. Wir hatten das Ziel, die gesamte Physiotherapie pra-
xistauglich in einem Werk darzustellen. Das Fachgebiet der Physiotherapie hat
sich in den letzten Jahren fundamental weiterentwickelt und sich dabei als eine
nicht mehr wegzudenkende Querschnittsdisziplin innerhalb der Medizin her-
auskristallisiert. Kaum ein Fachbereich kommt heutzutage ohne die Integra-
tion der Physiotherapie aus. Aus der einstigen „Krankengymnastik“ hat sich ein
weitverzweigtes Fachgebiet der unterschiedlichsten Therapieformen zu einem
der interessantesten Berufsfelder entwickelt. Dabei wurden einerseits die ver-
schiedenen Bereiche stärker ausgebaut. Gleichzeitig existieren immer mehr Un-
tersuchungsergebnisse zu den jeweiligen Wirksamkeiten (Evidenzen) der ein-
zelnen physiotherapeutischen Verfahren, die entsprechend ihrer Verfügbarkeit
bei der Kapitelerstellung aufgelistet wurden.
Wenn Sie schon einen Blick in dieses Buch geworfen haben, scheint es so, dass
es für die über 1.700 Seiten kein Literaturverzeichnis gibt. Das hat seinen Grund
im Umfang des Handbuches, trotz der sehr gerafften und komprimierten Dar-
stellung der Inhalte. So haben wir uns im Entstehungsprozess des Werkes ent-
schlossen, das Literaturverzeichnis auszulagern. Damit haben wir zudem opti-
male Bedingungen, um die Literatur zu den einzelnen Abschnitten regelmäßig
zu aktualisieren. Insofern bildet dieses Handbuch den Grundstein, um die Ent-
wicklung der Physiotherapie zu verfolgen und abzubilden.
Von der ersten Idee zu diesem Buch bis zur Drucklegung sind mehr als zehn
Jahre vergangen. Wie viele Anläufe und wie viele Bemühungen dahinter ste-
hen, das lässt sich kaum beschreiben. Es braucht viele glückliche Begebenheiten,
um solch ein Projekt zu realisieren. Zum einen ist dies ein Verlag, der den uner-
schütterlichen Glauben an den Erfolg hegt, der es geduldig verkraftet, dass sich
der Erscheinungstermin immer wieder herausgezögert hat. Herzlichen Dank!
Zum anderen wäre dieses Buch nicht denkbar gewesen, ohne die kompetente,
geduldige, genaue und zielstrebige Lektorin, Frau Katrin Nagel. Frau Nagel, die
schon ihre Erfahrungen bei der Pschyrembelredaktion sammeln konnte, und ihr
Team (Sarah Feist, Senta Liebmann, Doris Heck, Markus Polzer, um nur einige
namentlich hervorzuheben), kamen genau zur richtigen Zeit zum Projekt. Ohne
sie hätten wir das Handbuch nicht über die Ziellinie gebracht. Ferner gebührt
97 (!) Autorinnen und Autoren großer Dank für ihre Beiträge. Danke für die
Leistung, für die Zeit und für die Geduld, alles bis zur letztmöglichen Perfektion
umzusetzen. Besonders bedanken möchten wir uns auch bei allen, die an der
Umsetzung der Manuskripte beteiligt waren. Viele der Grafiken stammen aus
X Vorwort
der Feder von David Kühn, der auch ebenso unerschütterlich und gelassen die
Gesamtkoordination der Herstellung dieses Werks übernahm. Die Kunst, aus
rohen Texten lesbare Seiten zu generieren, beherrscht kaum ein anderer so gut
wie Bert S ender. Er und seine Frau Stephanie Gay setzten schon Werke wie den
Prometheus didaktisch und qualitativ hochwertig in Szene. Last, but not least
hoffen wir, dass sich dieses Handbuch im Praxisalltag, in der Klinik, in der Aus-
bildung und auf den Schreibtischen zahlreicher Ärztinnen und Ärzte bewährt.
Nichts ist von Anfang an perfekt – Perfektion erfolgt durch Evolution. So ist die-
ses Buch ein Anfang, die Physiotherapie umfänglich und praxisrelevant darzu-
stellen. Wir laden jede Leserin und jeden Leser herzlich ein, uns Hinweise und
Ergänzungsvorschläge zuzusenden. Je mehr Input wir bekommen, umso nutz-
bringender wird das Handbuch Physiotherapie.
Die Herausgeber
Dezember 2016
Inhalt XIII
Inhalt
1 Grundlagen
1.1 Arbeitsorganisation und -abläufe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.1.1 Arbeiten im Akutkrankenhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.1.2 Qualitätsmanagement in der Physiot herapiepraxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
1.2 Kommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
1.2.1 Theoretische Grundlagen der Kommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
1.2.2 Praxis der Kommunikation und Gesprächsf ührung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
1.2.3 Kommunikation mit schwierigen Patienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
1.3 Klassifikationssysteme in der Medizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
1.3.1 ICD-10 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
1.3.2 ICF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
1.3.3 DRG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
1.3.4 Behandlungspfade und Leitlinien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
1.4 Rechtliche Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
1.4.1 Überblick über rechtliche Rahmenbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
1.4.2 Voraussetzungen zur Berufsausübung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
1.4.3 Berufstätigkeit als Physiotherapeut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
1.4.4 Arbeitsverhältnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
1.4.5 Notwendigkeit der ärztlichen Heilmittelverordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
1.4.6 Zivilrechtliche Haftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
1.4.7 Strafrechtliche Haftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
1.4.8 Patientenrechte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
1.4.9 Individuelle Gesundheitsleistungen (sog. IGeL) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
1.4.10 Aufbewahrungspflichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
1.4.11 Dokumentation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
1.5 Hygiene und Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
1.5.1 Grundwissen zur Keimreduktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
1.5.2 Arbeits- und Personalhygiene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
1.6 Häufig eingesetzte Medikamente und ihre Bedeutung
in der Physiotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
1.6.1 Medikamente mit Wirkung auf das kardiovaskuläre System . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
1.6.2 Medikamente mit Wirkung auf die Blutgerinnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
1.6.3 Medikamente mit Wirkung auf den Fettstoffwechsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
1.6.4 Medikamente mit Wirkung auf das gastrointestinale System . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
1.6.5 Hormone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
1.6.6 Antibakteriell, virustatisch und antimykotisch wirkende Medikamente . . . . . . . . . 63
1.6.7 Medikamente mit Wirkung auf das Zentralnervensystem (ZNS) . . . . . . . . . . . . . . . 64
1.6.8 Schmerz- und/oder entzündungshemmende Substanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
1.6.9 Medikamente mit Wirkung auf den Respirationstrakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
1.6.10 Medikamente, die zur Therapie von bösartigen Tumoren eingesetzt werden . . . . . 67
1.7 Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
1.7.1 Einführung und Hintergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
1.7.2 Wichtige Begriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
1.7.3 Technik und Prozess wissenschaftlichen Arbeitens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
1.7.4 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
1.8 Evidenzbasierung in der Physiotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
1.8.1 Einführung und Hintergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
1.8.2 Organisationen – national und international . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
1.8.3 Methode Evidenzbasierter Physiotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
XIV Inhalt
2 Physiotherapeutische Befund-
und Untersuchungstechniken
2.1 Befunderhebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95
2.1.1 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95
2.1.2 Anamnese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98
2.1.3 Inspektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104
2.1.4 Palpation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106
2.1.5 Funktionsprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107
2.1.6 Vom Befund zur Behandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111
2.1.7 Praktisches Beispiel Befunderhebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115
2.2 Health Related Patient Reported Outcomes – Fragebogen,
Skalen und Testverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118
2.2.1 Einordnung der HR-PRO-Messinstrumente in die ICF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119
2.2.2 Gütekriterien von HR-PRO-Messinstrumenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120
2.2.3 HR-PRO-Messinstrumente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121
2.2.4 Testverfahren zur Evaluation von Rückenschulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133
2.3 Ganganalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139
2.3.1 Räumliche und technische Voraussetzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140
2.3.2 Normales Gehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140
2.3.3 Rocker und Energie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146
2.3.4 Weg-Zeit-Parameter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147
2.3.5 Generierung von Schrittlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147
2.3.6 Rumpf- und Armbewegungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148
2.4 Diagnostik in der Physiotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148
2.4.1 Isokinetik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148
2.4.2 Ergometrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151
2.4.3 Laktatmessung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153
2.4.4 Pulsoxymetrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154
2.4.5 Schmerzmessung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155
2.4.6 Spirometrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157
2.4.7 Gleichgewichtsmessung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158
2.4.8 Fußdruckmessung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160
2.4.9 Ausdauertest auf dem Laufband − Laktatstufentest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164
2.4.10 Elektromyografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165
2.4.11 Rasterstereografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167
2.4.12 Biofeedback . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168
2.4.13 Labormedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170
2.4.14 Röntgendiagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171
2.4.15 Ultraschalldiagnostik (Sonografie) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173
2.4.16 Magnetresonanztomografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175
2.4.17 Computertomografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178
2.4.18 Positronenemissionstomografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180
2.4.19 Knochendichtemessung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181
2.4.20 Knochenszintigrafie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183
2.4.21 Single-Photon-Emissionscomputertomografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184
2.4.22 Elektrokardiografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 186
2.4.23 Elektroenzephalografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187
Inhalt XV
4 Orthopädie
4.1 Wirbelsäule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 799
4.1.1 Physiotherapeutischer Befund bei Erkrankung der Wirbelsäule . . . . . . . . . . . . . . 799
4.1.2 Exkurs: Segmentale Stabilisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 803
4.1.3 Rückenschmerz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 811
4.1.4 Nackenschmerz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 832
4.1.5 Evidenz-/Bewertungslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 844
4.2 Schulter und Schultergürtel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 852
4.2.1 Physiotherapeutischer Befund bei Erkrankungen der Schulter
und des Schultergürtels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 852
4.2.2 Thoracic-outlet-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855
4.2.3 Subakromiales Schmerzsyndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 856
4.2.4 Schultersteife . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 859
4.2.5 Schulterinstabilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 860
4.2.6 Schulterendoprothetik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 864
4.2.7 Evidenz-/Bewertungslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 868
XVIII Inhalt
5 Chirurgie
5.1 Traumatologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 980
5.1.1 Verletzungsarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 980
5.1.2 Frakturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 981
5.1.3 Physiotherapeutischer Befund in der Chirurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 989
5.1.4 Prophylaxen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 990
5.1.5 Spezielle Verletzungen nach Lokalisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 990
5.1.6 Evidenz-/Bewertungslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1066
5.2 Gefäßchirurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1080
5.2.1 Kardiovaskuläres System . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1080
5.2.2 Überblick über Erkrankungen des Gefäßs ystems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1081
5.2.3 Prästationäre/präoperative angiologische Diagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1081
5.2.4 Physiotherapie in der Gefäßchirurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1082
5.3 Herzchirurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1087
5.3.1 Geschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1087
5.3.2 Indikationen und Behandlungsspektrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1087
5.3.3 Physiotherapie in der Herzchirurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1088
5.4 Thoraxchirurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1099
5.4.1 Behandlungsspektrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1099
5.4.2 Physiotherapie in der Thoraxchirurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1099
7 Rheumatologie
7.1 Physiotherapeutischer Befund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1132
7.1.1 Anamnese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1132
7.1.2 Inspektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1132
7.1.3 Palpation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1133
7.1.4 Funktionsprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1133
XX Inhalt
8 Neurologie
8.1 Einteilung des Nervensystems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1153
8.2 Befunderstellung und Behandlungsplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1155
8.2.1 Physiotherapeutischer Befund in der Neurologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1155
8.2.2 Symptombefund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1158
8.3 Grundprinzipien der Behandlung neurologischer Patienten . . . . . . . . . . 1178
8.3.1 Grundprinzipien der Behandlung von Muskeltonusstörungen . . . . . . . . . . . . . . 1179
8.3.2 Grundprinzipien der Behandlung von Koordinationsstörungen . . . . . . . . . . . . . 1183
8.3.3 Grundprinzipien der Behandlung von Tiefensensibilitätsstörungen . . . . . . . . . . 1184
8.3.4 Grundprinzipien der Behandlung von Oberflächensensibilitätsstörungen . . . . . 1184
8.3.5 Grundprinzipien der Behandlung von Gleichg ewichtsstörungen . . . . . . . . . . . . 1185
8.3.6 Grundprinzipien der Behandlung von Patienten mit Aphasie . . . . . . . . . . . . . . . 1186
8.3.7 Grundprinzipien der Behandlung von Patienten mit Apraxie . . . . . . . . . . . . . . . 1187
8.3.8 Grundprinzipien der Behandlung von Patienten mit Agnosie . . . . . . . . . . . . . . . 1188
8.3.9 Grundprinzipien der Behandlung von Patienten mit Neglect . . . . . . . . . . . . . . . 1188
8.3.10 Grundprinzipien der Behandlung von Patienten mit Pusher-Symptomatik . . . . . 1188
8.4 Krankheitsbilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1189
8.4.1 Erkrankungen des ZNS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1189
8.4.2 Traumatische Schädigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1194
8.4.3 Bewusstseinsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1197
8.4.4 Verletzungen des Rückenmarks – Querschnittlähmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1199
8.4.5 Entzündlich bedingte Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1203
8.4.6 Tumorerkrankungen des ZNS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1205
8.4.7 Systemerkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1208
8.4.8 Extrapyramidale Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1210
8.4.9 Entwicklungsbedingte Störung des ZNS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1215
8.4.10 Erkrankungen des peripheren Nervensystems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1216
8.4.11 Muskelerkrankungen – Myopathien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1221
8.4.12 Epilepsie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1225
8.4.13 Vegetativ-autonome Syndrome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1227
8.4.14 Schwindel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1229
8.5 Evidenz-/Bewertungslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1232
Inhalt XXI
9 Innere Medizin
9.1 Atemwegserkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1240
9.1.1 Physiotherapeutischer Befund bei Erkrankungen der Atemwege . . . . . . . . . . . . . 1240
9.1.2 Chronisch obstruktive Lungenerkrankung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1244
9.1.3 Asthma bronchiale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1248
9.1.4 Pneumonie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1252
9.1.5 Pleuraerguss und Pleuritis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1255
9.1.6 Akute Lungenembolie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1257
9.1.7 Evidenz-/Bewertungslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1259
9.1.8 Pulmonale Hypertonie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1267
9.2 Kardiologische Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1271
9.2.1 Physiotherapeutischer Befund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1271
9.2.2 Spezielle Krankheitsbilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1272
9.2.3 Physiotherapeutische Behandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1275
9.2.4 Kunstherzimplantation und Herztransplantation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1279
9.2.5 Evidenz-/Bewertungslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1280
9.3 Gefäßerkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1281
9.3.1 Physiotherapeutischer Befund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1281
9.3.2 Spezielle Krankheitsbilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1283
9.3.3 Evidenz-/Bewertungslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1292
9.4 Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1293
9.4.1 Physiotherapeutischer Befund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1293
9.4.2 Reizkolon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1294
9.4.3 Anorektale Dysfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1296
9.4.4 Entzündliche Darmerkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1300
9.4.5 Viszerale Chirurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1303
9.4.6 Evidenz-/Bewertungslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1305
9.4.7 Naturheilkunde bei Obstipationszuständen und anorektalem Prolaps . . . . . . . . 1307
9.5 Kohlenhydratstoffwechselstörung – Diabetes mellitus . . . . . . . . . . . . . . 1310
9.5.1 Physiotherapeutischer Befund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1311
9.5.2 Klinischer Befund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1312
9.5.3 Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1317
9.5.4 Physiotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1318
9.5.5 Evidenz-/Bewertungslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1321
10 Onkologie
10.1 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1326
10.1.1 Epidemiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1326
10.1.2 Ätiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1326
10.1.3 Prävention . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1327
10.1.4 Klinik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1328
10.1.5 Diagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1328
10.1.6 Klassifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1329
10.2 Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1330
10.2.1 Medizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1330
10.2.2 Physiotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1331
10.3 Spezielle Krebsentitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1332
10.3.1 Mammakarzinom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1332
10.3.2 Prostatakarzinom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1332
10.3.3 Lungenkarzinom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1332
10.3.4 Leukämie und maligne Lymphome im Erwachsenenalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1338
10.3.5 Gastrointestinale Karzinome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1346
10.3.6 Evidenz-/Bewertungslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1351
XXII Inhalt
11 Gynäkologie
11.1 Anatomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1355
11.1.1 Äußere weibliche Geschlechtsorgane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1355
11.1.2 Innere weibliche Geschlechtsorgane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1355
11.1.3 Beckenboden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1356
11.1.4 Anatomie und Physiologie der Mamma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1357
11.2 Lebensphasen der Frau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1359
11.3 Physiotherapeutischer Befund in der Gynäkologie . . . . . . . . . . . . . . . . . 1359
11.4 Schwangerschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1364
11.4.1 Schwangerschaftsverlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1364
11.4.2 Schwangerschaftsvorsorge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1366
11.4.3 Physiologische Veränderungen in der Schwangerschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1367
11.4.4 Physiotherapeutische Behandlung bei Beschwerden
in der Schwangerschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1369
11.4.5 Geburtsvorbereitungskurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1374
11.5 Wochenbett . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1378
11.5.1 Wochenfluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1378
11.5.2 Physiotherapeutischer Befund Wochenbett (Zusatz) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1379
11.5.3 Physiotherapie zur Unterstützung der Rückbildung im Wochenbett
nach vaginaler Entbindung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1380
11.5.4 Physiotherapeutische Behandlung nach Sectio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1381
11.5.5 Physiotherapeutische Behandlung nach dem Wochenbett . . . . . . . . . . . . . . . . . 1382
11.5.6 Komplikationen im Wochenbett . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1384
11.6 Beckenboden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1388
11.6.1 Funktionelle Aspekte des Beckenbodens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1388
11.6.2 Lageveränderungen der weiblichen Genitale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1389
11.6.3 Harninkontinenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1390
11.6.4 Beckenbodentraining . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1393
11.6.5 Hypertoner Beckenboden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1396
11.7 Erkrankungen der weiblichen Brust . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1398
11.7.1 Gutartige Erkrankungen der Mamma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1398
11.7.2 Mammakarzinom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1399
11.8 Erkrankungen des Uterus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1408
11.8.1 Uterusfehlbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1408
11.8.2 Zervizitis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1408
11.8.3 Endometritis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1409
11.8.4 Endometriose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1409
11.8.5 Zyklusstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1410
11.8.6 Uterus myomatosus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1413
11.8.7 Zervixkarzinom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1414
11.8.8 Endometriumkarzinom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1416
11.8.9 Physiotherapeutische Behandlung nach g ynäkologischer OP
im Bauch- oder Genitalbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1418
11.9 Evidenz-/Bewertungslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1419
12 Pädiatrie
12.1 Sensomotorische Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1424
12.1.1 Allgemein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1424
12.1.2 Frühkindliche Reflexe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1426
12.2 Physiotherapeutischer Befund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1427
12.2.1 Anamnese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1427
Inhalt XXIII
14 Zahn-Mund-Kieferheilkunde
14.1 Kraniomandibuläre Dysfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1480
14.1.1 Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1480
14.1.2 Ätiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1481
14.1.3 Einteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1483
14.1.4 Symptomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1486
14.1.5 Differentialdiagnosen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1487
14.2 Physiotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1487
14.2.1 Befunderhebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1487
14.2.2 Behandlungsmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1493
14.2.3 Tipps bei Therapieresistenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1498
14.3 Medizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1498
XXIV Inhalt
15 Seelische Störungen
15.1 Erhebung des psychischen Befundes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1504
15.1.1 Vorfeldinformationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1504
15.1.2 Informationsebenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1504
15.1.3 Beschwerdeschilderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1504
15.1.4 Anamnese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1505
15.1.5 Psychischer Befund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1505
15.2 Theoretische Grundlagen seelischer Störungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1507
15.2.1 Systematik seelischer Störungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1507
15.2.2 Epidemiologie seelischer Störungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1508
15.2.3 Krankheitsverständnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1509
15.3 Psychosomatische Störungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1509
15.3.1 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1509
15.3.2 Ausgewählte psychosomatische Störungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1516
15.4 Neurosen und Persönlichkeitsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1528
15.4.1 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1528
15.4.2 Ausgewählte Neurosen und Persönlichkeitsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1529
15.5 Psychotische Störungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1538
15.5.1 Organisch bedingte psychotische Störungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1538
15.5.2 Schizophrene Störungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1540
15.5.3 Affektive Störungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1540
15.6 Suizidalität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1541
15.7 Sucht und Abhängigkeitserkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1542
15.8 Evidenz-/Bewertungslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1544
16 Geriatrie
16.1 Physiotherapeutischer Befund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1547
16.2 Geriatrisches Assessment . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1548
16.2.1 Geriatrisches Basisassessment . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1548
16.2.2 Ergänzende physiotherapeutische Assessments . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1551
16.3 Prävention . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1552
16.3.1 Erhalt der Aktivitäten des täglichen Lebens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1553
16.3.2 Alterungsprozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1555
16.3.3 Verbesserung des Ist-Zustands . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1556
16.3.4 Sturzprävention . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1556
16.4 Rehabilitation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1559
16.4.1 Interdisziplinäres Team . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1559
16.4.2 Verringern der Multimorbidität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1561
16.4.3 Erhalt und Verbesserung der Leistungsfähigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1562
16.4.4 Vermeidung von Bettlägerigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1563
16.5 Trainingstherapeutische Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1564
16.5.1 Trainingsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1565
16.5.2 Trainingstherapie bei speziellen Krankheitsbildern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1565
16.6 Evidenz-/Bewertungslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1567
Inhalt XXV
17 Palliativversorgung
17.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1572
17.1.1 Grundsätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1573
17.1.2 Indikationen für Palliative Care . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1573
17.1.3 Einsatzgebiete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1574
17.2 Physiotherapeutische Behandlung in der Palliativversorgung . . . . . . . . 1574
17.2.1 Begleitsymptome unheilbarer Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1574
17.2.2 Lagerung und Positionierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1579
17.3 Kommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1580
17.3.1 Übereinstimmung und Echtheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1580
17.3.2 Hoffnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1581
17.3.3 Nonverbale Kommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1581
17.3.4 Einsatzgebiete von Kommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1581
17.3.5 Haltung und Gesprächstechniken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1582
17.3.6 Symbolische Sprache Sterbender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1583
17.4 Sterbeprozess . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1583
17.4.1 Sterbephasen nach Kübler-Ross . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1583
17.4.2 Terminal- und Finalphase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1584
17.5 Evidenz-/Bewertungslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1586
Anhang
Herausgeber- und Autorenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1624
Herausgeberinnen und Herausgeber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1624
Autorinnen und Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1626
Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1649
Bundesverbände Physiotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1649
Gesellschaften und weitere Organisationen (Auswahl) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1650
Aus-, Fort- und Weiterbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1655
Studium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1656
Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1657
Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1671
Normwertetabelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1706
1 Grundlagen
1.1 Arbeitsorganisation und -abläufe . . . . . . . . . . 3
1.1.1 Arbeiten im Akutkrankenhaus . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.1.2 Qualitätsmanagement in der
Physiot herapiepraxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
1.2 Kommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
1.2.1 Theoretische Grundlagen der Kommunikation . . . . 20
1.2.2 Praxis der Kommunikation und
Gesprächsf ührung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
1.2.3 Kommunikation mit schwierigen Patienten . . . . . 28
1.3 Klassifikationssysteme in der Medizin . . . . . 31
1.3.1 ICD-10 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
1.3.2 ICF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
1.3.3 DRG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
1.3.4 Behandlungspfade und Leitlinien . . . . . . . . . . . . . 36
1.4 Rechtliche Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
1.4.1 Überblick über rechtliche
Rahmenbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
1.4.2 Voraussetzungen zur Berufsausübung . . . . . . . . 41
1.4.3 Berufstätigkeit als Physiotherapeut . . . . . . . . . . . 43
1.4.4 Arbeitsverhältnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
1.4.5 Notwendigkeit der ärztlichen
Heilmittelverordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
1.4.6 Zivilrechtliche Haftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
1.4.7 Strafrechtliche Haftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
1.4.8 Patientenrechte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
1.4.9 Individuelle Gesundheitsleistungen (sog. IGeL) . . . . 51
1.4.10 Aufbewahrungspflichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
1.4.11 Dokumentation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
1.5 Hygiene und Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . 52
1.5.1 Grundwissen zur Keimreduktion . . . . . . . . . . . . 52
1.5.2 Arbeits- und Personalhygiene . . . . . . . . . . . . . . . 54
1
1.6 Häufig eingesetzte Medikamente und
ihre Bedeutung in der Physiotherapie . . . . 59
1.6.1 Medikamente mit Wirkung auf das
kardiovaskuläre System . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
1.6.2 Medikamente mit Wirkung auf die
Blutg erinnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
1.6.3 Medikamente mit Wirkung auf den
Fettstoffwechsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
1.6.4 Medikamente mit Wirkung auf das
gastrointestinale System . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
1.6.5 Hormone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
1.6.6 Antibakteriell, virustatisch und
antimykotisch wirkende Medikamente . . . . . . . . 63
1.6.7 Medikamente mit Wirkung auf das
Zentralnervensystem (ZNS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
1.6.8 Schmerz- und/oder
entzündungshemmende Substanzen . . . . . . . . . 65
1.6.9 Medikamente mit Wirkung auf den
Respirationstrakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
1.6.10 Medikamente, die zur Therapie von
bösartigen Tumoren eingesetzt werden . . . . . . . . 67
1.7 Grundlagen des wissenschaftlichen
Arbeitens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
1.7.1 Einführung und Hintergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
1.7.2 Wichtige Begriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
1.7.3 Technik und Prozess wissenschaftlichen
Arbeitens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
1.7.4 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
1.8 Evidenzbasierung in der Physiotherapie . . . . 75
1.8.1 Einführung und Hintergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
1.8.2 Organisationen – national und international . . . 78
1.8.3 Methode Evidenzbasierter Physiotherapie . . . . . . . 78
1.8.4 Evidenzlevel – Klassifizierung der Evidenz . . . . . 86
1.8.5 Chancen Evidenzbasierter Physiotherapie . . . . . 87
1.9 Clinical Reasoning . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88
1.9.1 Clinical Reasoning in der Physiotherapie . . . . . . 89
1.1 Arbeitsorganisation und -abläufe 3
EBENE –1 falls noch zentral vorhanden: Physiotherapieräume, Apotheke, Küche, Ver- und
Sockel- oder Entsorgung auch automatischer Warentransport, Wäscheservice (Ausgabe und
Untergeschoss Abwurf der Dienstkleidung), Umkleidebereich und Duschen, Materialwirtschaft,
Technische Abteilung (Schlüssel- und Transponderausgabe, Zugangsberechtigung)
Die Station
Eine Bettenstation besteht i. d. R. aus 32 bis 36 Betten. Seltener sind Doppelsta-
tionen mit bis zu 70 Betten oder Stationen, wie in der Kinder- und Jugendpsy-
chiatrie, mit acht bis maximal zehn Betten.
Stützpunkt: Der zentrale Anlaufpunkt für alle; hier befinden sich zumeist die
Visitenwagen mit den Patientenakten, Computerarbeitsplätze, Telefone, die
Patientenrufanzeige, der Personaleinsatzplan und der Patientenzimmer-/Bet-
ten-Belegungsplan. Des Weiteren lagern hier Formulare, Patienteninformations
material und – soweit manuell geführt – auch die Dokumentation der Physio-
therapeuten (Th.) in speziell ausgewiesenen Ordnern und Fächern.
In direkter Nähe zum Stützpunkt liegen:
•• Arztzimmer,
•• Ebenen- oder Stationsleitungsbüro,
•• Personalaufenthaltsraum,
•• Versorgungsraum,
•• Arbeitsraum (rein),
•• Geräteraum mit Ladestationen für Hilfsmittel.
Auf der Station oder Ebene: Zusätzlich zu den Patientenzimmern und dem
Stützpunkt befinden sich typischerweise folgende Räume auf der Station bzw.
Ebene (je nach Organisation des Krankenhauses abweichend):
•• Patientenküche (vornehmlich in psychosomatischen, psychiatrischen und
palliativen Bereichen),
•• ggf. Speisenregenerationsraum mit Tablett-Transportwagen und Andock
station,
•• Patientenaufenthaltsraum,
•• Ebenenbad (selten noch das Stationsbad),
•• Personal-Toiletten,
•• Arbeitsraum (unrein).
Nur wenige Stationen verfügen über separate Räume für die PT. Patienten wer-
den auch im Patientenzimmer, auf dem Stationsflur, im Treppenhaus, im Außen-
gelände, in angemieteten Einrichtungen (z. B. Schwimmbad) oder in zentralen
Physiotherapieräumen versorgt. Zeit zur Vorbereitung der Räume ist einzuplanen.
1.1 Arbeitsorganisation und -abläufe 5
Der erste Kontakt auf Station sollte mit der pflegerischen und/oder ärzt-
lichen Stationsleitung erfolgen: Kurze Anmeldung mit Hinweis auf die plan-
mäßig zu versorgenden Patienten, Übergabe von Tagesbesonderheiten der
Patienten, gegebenenfalls Information zur Abwesenheit eines Patienten auf-
grund von Diagnostik oder einer weiteren Therapie (z. B. Ergotherapie, Logo-
pädie). Die Arbeit auf Station wird ebenfalls bei der Stationsleitung mit einer
kurzen Übergabe und Abmeldung beendet.
Cave
Ausnahmen gelten für den Einsatz von Geräten bei Patienten mit Lungen
erkrankungen sowie bei immungeschwächten Patienten: Geräte und
Utensilien, die der Patient angepustet hat oder die eingeschleust wurden,
verbleiben i. d. R. bei ihm, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren ( 6.6).
ca. 50–70 cm
ca. 60 cm
Bildschirm-
neigung
10°–25° ca. 90˚
Tischfläche
mind. 90˚
Tiefe: mind. 80 cm
Tischhöhe
fest: 74–76 cm
verstellbar: 62–82 cm
Eine Alternative zum Arbeitstisch ist das Stehpult. Optimal für einen Schreib-
arbeitsplatz wäre es, zwischen den beiden Alternativen variieren zu können.
Stuhl
Ein Bürostuhl sollte Rollen haben, damit ein dynamischer Einsatz am Arbeits-
platz möglich ist. Die Rollen sollten dem Bodenbelag angepasst sein (weiche 3
Rollen auf hartem Boden, harte Rollen auf weichem Boden), damit neben der
Dynamik eine gewisse Standfestigkeit und Stabilität gewährleistet ist. Zu in-
stabile Stühle oder solche, die leicht wegrollen, müssen aktiv stabilisiert wer-
den, was wiederum zu Verspannungen führen kann. Somit ist es auch nur be-
dingt günstig, auf einem Ball o. Ä. längerfristig zu sitzen. Kurzfristig sind labile
Sitze schön, da sie die Aktivität anregen, mittel- oder langfristig wird es jedoch
sehr anstrengend und es ist günstiger, wenn man sich auch mal anlehnen kann.
Eine Mittelsäulenfederung macht das Sitzen bequemer und dynamischer und
dämpft Stöße und Stauchungen der Wirbelsäule beim Hinsetzen ab.
Der Stuhl sollte höhenverstellbar sein, um ihn auf die Unterschenkellänge an-
passen zu können.
Für die Sitzfläche ist ein rutschfester und luftdurchlässiger Sitzbezug empfeh-
lenswert. Günstig ist eine leicht abgerundete Vorderkante, die mechanischen
Druck auf die Beingefäße und Nerven vermeidet. Auch eine kippbare Sitzfläche
ist hilfreich, um verschiedene Sitzvarianten einnehmen zu können.
Die Rückenlehne sollte eine lumbale Stütze haben, um die Wirbelsäule ad-
äquat zu unterstützen. Sie sollte nach hinten neigbar und stufenlos feststell-
bar sein. Dadurch können wiederum verschiedene Sitzhaltungen eingenommen
werden. Zur Einstellung einer variablen Sitztiefe ist es günstig, wenn sich die
Rückenlehne nach hinten und vorne verstellen lässt. Das betrifft kleinere Men-
schen, die relativ kurze Oberschenkel haben.
Die Armlehnen sollten höhenverstellbar und nach hinten abzulassen sein.
Armlehnen helfen, um das Armgewicht zwischendurch mal abgeben zu kön-
nen, denn ein permanentes Halten der Arme führt zu Verspannungen im Schul-
ter-Nacken-Bereich. Recht lange Armlehnen sind bei der Bildschirmarbeit un-
günstig, da man den Stuhl damit nicht nah an den Tisch fahren kann.
Sitzhaltung
Die aktive aufrechte Haltung ist das wichtigste Kriterium. Ein Stuhl kann
diese gut unterstützen, ist aber keine Garantie dafür, dass die aufrechte Hal-
tung wirklich eingenommen wird. Auch auf einem noch so guten und teuren
Stuhl kann man krumm sitzen und die Strukturen des Bewegungsapparates
schädigen. Entscheidend ist das Erlernen und wiederholte Üben der Sitzhaltung
mit und ohne Th.
Bildschirm
Der Bildschirm sollte höhenverstellbar, dreh- und neigbar sein. Damit wird eine
optimale Anpassung an die Konstitution des Benutzers möglich. Günstig ist ein
mattes, nicht zu helles Bildschirmgehäuse, um Reflexionen zu vermeiden. Spie-
gelungen von Sonnenlicht oder anderen Lichtquellen sollten vermieden werden.
Der Bildschirm sollte angemessen groß sein, sodass eine gute Darstellung der zu
bearbeitenden Dokumente möglich ist.
Tastatur und Maus
Wenn möglich, sollte die Tastatur zentral vor dem Bildschirm stehen. Eine seit-
liche Versetzung führt zu einer permanenten einseitigen Rotation der HWS. Die
Oberfläche der Tastatur sollte matt sein, damit Lichtreflexe vermieden werden.
Die Beschriftung der Tasten sollte groß und positiv sein (hell auf dunkel). Eine
Handauflage, die vor der Tastatur liegt, wird als angenehm empfunden.
Herkömmliche Tastaturen sind gerade angeordnet und zwingen damit die
Arme in Innenrotation und das Handgelenk in eine Ulnaduktion. Bei Notebooks
verstärkt sich aufgrund der kleineren Tastatur dieses Phänomen noch. Bei er-
gonomisch geformten Tastaturen besteht das Tastenfeld aus zwei Teilen, die
210 Konzepte und Verfahren
so angeordnet sind, dass die Unterarme mit den Händen gerade Linie bilden.
Werden die beiden Anteile etwas auseinander geschoben, kann die Innenrota-
tion ebenfalls aufgehoben werden. Das Arbeiten an einer solchen Tastatur ist
jedoch gewöhnungsbedürftig.
Die Maus sollte bei beruflicher Tätigkeit am Computer zeitweise von rechts
3 nach links gewechselt werden, um Überlastungen der Unterarm und Daumen-
muskulatur zu vermeiden. Ebenso kann eine Maus eingesetzt werden, mit der
sich in einer Neutralstellung zwischen Pronation und Supination arbeiten lässt.
Raumklima
Zur direkten Umgebung und Beeinflussung des Arbeitsplatzes zählen
•• Raumtemperatur,
•• Licht (s. u.),
•• Geräuschkulisse und
•• der Raum an sich.
Die Raumtemperatur sollte zwischen 20 und 24° betragen. Dabei sollte beach-
tet werden, dass viele elektrische Geräte im Raum die Temperatur erhöhen.
Bei Klimaanlagen darf der Luftzug nicht zu stark sein (max. 0,1–0,15 m /s). Ein
direkter Luftzug auf der Haut sorgt dafür, dass die hautnahe isolierende Luft-
schicht permanent weggepustet wird. Die Muskulatur spannt sich mehr an, um
Wärme nach zu produzieren, es kommt zu Verspannungen. Zur besseren Kon-
zentration sollte auch darauf geachtet werden, dass stets für genügend Frisch-
luft gesorgt ist.
Lärm ist ein nicht zu verachtender Stressfaktor. Er kann von außen (Baustelle,
Hauptverkehrsstraße usw.) oder von Geräten am Arbeitsplatz (Telefon, Drucker)
ausgehen. Ab 90–120 dB muss mit Schäden des Gehörs gerechnet werden.
Beleuchtung
Die Beleuchtung des Arbeitsplatzes spielt eine große Rolle, denn ein zu dunkler
Raum macht schnell müde und überfordert die Augen. Zu helles oder zu grelles
Licht bedeutet ebenso eine Überlastung für das optische System.
Für Schreibarbeiten sollte die Beleuchtungsstärke zwischen 300 und 500 LUX
betragen (DIN EN 12464-1). LUX (lx) ist das Maß der Lichtintensität. Wieviel LUX
benötigt werden, ist abhängig von der Art der Arbeit. Für den Blick auf die
Tastatur ist eine hohe Beleuchtungsstärke erforderlich (je kleiner die zu erken-
nenden Details, desto höher die Beleuchtungsstärke), für das Lesen am Bild-
schirm sollte die Beleuchtungsstärke geringer sein (zur Verbesserung des Kon
trasts). Tageslicht ist großen Schwankungen unterworfen (direkt am Fenster bis
zu 10.000 lx), daher ist es nicht günstig den Computerarbeitsplatz nah am Fens-
ter einzurichten.
Bei der generellen Beleuchtung von Innenräumen können zwei Arten von
Blendung (Leuchtdichte) auftreten, die vermieden werden sollten:
•• physiologische Blendung: Störung des Sehvermögens durch Überbelichtung,
•• psychologische Blendung: grelles Licht (z. B. Halogenlampen, Neonlicht etc.).
Die Leuchtdichte wird in Candela (cd/m2) angegeben. So hat eine Glühlampe
ca. 100.000 cd/m2, eine Halogenlampe hingegen ca. 2,2 Mio. cd/m2. Durch diese
hohe Leuchtdichte entsteht eine große physiologische und psychologische
Blendung. Diese Blendung bedeutet Stress für die Augen und erzeugt ein un-
angenehmes Gefühl.
Visuelle Wahrnehmung
Neben der Gestaltung des Arbeitsplatzes, sollte sich der Arbeitnehmer natürlich
intensiv mit seinem eigenen Körper befassen. Eine aufrechte Körperhaltung,
ein angemessener Ausgleich zu den beruflichen Belastungen und regelmäßiger
Sport sollten die körperliche Leistungsfähigkeit sicherstellen.
Die Sehstärke wird oft zu wenig beachtet: 3
•• Mit zunehmenden Alter nimmt die Sehstärke ab,
•• mit zunehmender Leuchtdichte steigt sie an.
•• Die Sehschärfe steigt proportional mit dem Kontrast an.
Eine schlecht eingestellte Brille und die damit verbundene, schlecht angepasste
Sehstärke können zu Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche etc. führen.
Wie der gesamte Bewegungsapparat wird auch das Auge von Muskeln bewegt.
Das Auge macht beim Lesen Sprünge, wobei der Blick nach jedem Sprung meh-
rere Buchstaben bis ein oder zwei Wörter umfasst und fixiert. Deshalb ist es
ungünstig, wenn das Bild wackelt oder flackert. Oftmals machen sich gering-
fügige, bisher unbemerkte Sehfehler erst bei der Bildschirmarbeit bemerkbar.
Es entstehen häufig Ermüdungserscheinungen wie Augenbrennen und -tränen,
Blendgefühl, Lichtunverträglichkeit und Kopfschmerzen. Eine Korrekturbrille
oder Kontaktlinsen schaffen Erleichterung.
3.1.7.4.1 Eustress
•• Eustress beschreibt positiv empfundenen Stress. Er ist gut und förderlich für
den Arbeitsprozess.
•• Der Körper befindet sich in einer Ausnahmesituation, es wird Adrenalin und
Kortisol ausgeschüttet.
•• Nach der Arbeit sollten eine Ruhephase und ausreichend Schlaf folgen.
Dadurch kommt es zur Drosselung des Kortisolspiegels, das normale Gleich-
gewicht stellt sich wieder ein.
3.1.7.4.2 Disstress
•• Disstress beschreibt ein dauerhaftes Ungleichgewicht zwischen Stress und
Ruhe, die Stresstage dauern zu lange an.
•• Es kommt zum Überschuss an Kortisol, das nicht abgebaut werden kann.
•• Der Kortisolüberschuss führt zu Schlafstörungen, „Muskulatur-Verspannun-
gen“, Magenproblemen usw. Es besteht die Gefahr eines Burnout-Syndroms
( 15.3.1.3.3).
3.1.7.5 Evidenz-/Bewertungslage
Anema et al. untersuchten 2004 in einer multinationalen Studie die Wirksam-
keit von ergonomischen Interventionen auf die Rückkehr zum Arbeitsplatz bei
212 Konzepte und Verfahren
Literatur
3.1.8.1 Gangrehabilitation
Die Vergrößerung der Gehstrecke, die Normalisierung von pathologischen
Gangmustern oder die Schulung im Umgang mit Gehhilfen sind häufige phy-
siotherapeutische Ziele bei Patienten mit z. B. neurologischen oder orthopädi-
schen Beeinträchtigungen ( 4, 8). Gangrehabilitation und Gangschule sind
somit wichtige Elemente physiotherapeutischer Behandlungskonzepte.
•• epileptische Anfälle,
•• Einnahme bestimmter Medikamente (Antikonvulsiva, Steroide, adreno
corticotropes Hormon [ACTH]),
•• vorausgehende Impfung mit Lebendimpfstoffen,
•• metastasierende Tumoren,
3 •• Myasthenia gravis,
•• Marfan-Syndrom (nach dem 8. Lebensjahr),
•• schwerste mentale Beeinträchtigungen,
•• bestehende Schwangerschaft
(Orth 2005, v. Aufschnaiter 2005).
3.7.4.6 Untersuchungsalgorithmus
Der physiotherapeutische Befund wurde von Vojta in drei Aspekte unterglie-
dert, die erst in ihrer Gesamtheit eine Interpretation des Ist-Zustandes erlauben
und die Entscheidung für eine adäquate Therapie ermöglichen. Die Beurteilung
umfasst folgende Teilgebiete:
1. Spontanmotorik,
2. Reflexologie,
3. Lagereaktionen.
Spontanmotorik: Die Beurteilung der Spontanmotorik erfolgt ohne Berüh-
rung. Der Th. setzt verschiedene Reize, um die darauffolgende Reaktion zu be-
obachten. Er kann auf diese Weise herausfinden, was das Kind bzw. der Patient
kann /erreicht hat
•• motorisch,
•• sensorisch,
•• vegetativ.
Zusätzlich sollte auf die Sprache, die Atmung, die Haut, die Beweglichkeit bzw.
Kontrakturen und das sozioemotionale Verhalten geachtet werden.
Reflexologie: Die frühkindlichen Reflexe bzw. Reaktionen sind nur in bestimm-
ten Waltezeiten physiologisch auszulösen und zu beobachten ( Tab. 3.7.4). Be-
stehen sie weit über den beschriebenen Zeitraum hinaus, sind sie als patholo-
gisch zu werten. Weitere Reflexe sind in Kapitel 12.1.2 beschrieben.
Tab. 3.7.4 Frühkindliche Reflexe und ihr physiologisches Vorkommen (v. Aufschnaiter 2005,
Orth 2005).
stand geben. Vojta hat die Lagereaktionen modifiziert, für die Untersuchung
standardisiert und eine weitere nach ihm benannte Lagereaktion ergänzt:
•• Traktions-Reaktion,
•• Landau-Reaktion,
•• axillare Hängereaktion,
•• Seitkippreaktion nach Vojta, 3
•• horizontale Seithängereaktion nach Collis,
•• vertikale Hängereaktion nach Peiper und Isbert,
•• vertikale Hängereaktion nach Collis.
Da diese sieben Lagereaktionen Teil der ärztlichen Diagnostik sind, sollen sie
hier nicht näher beschrieben werden.
3.7.4.7 Behandlungsprinzip
Die Ausgangsstellungen wurden von Vojta beschrieben. Voraussetzung ist
immer die Einnahme bestimmter Gelenkpositionen der Extremitäten und
des Kopfs. Dadurch lassen sich die Auslösezonen der Extremitäten sowie des
Rumpfs in eine Gesichtsseite (GS) und eine Hinterhauptsseite (HHS) aufteilen.
Bsp.: Als „Gesichtsarm“ wird die obere Extemität bezeichnet, die in Blickrich-
tung des Patienten liegt. Analog dazu ist das „Hinterhauptsbein“ die untere Ex-
tremität, von welcher der Kopf des Patienten abgewendet liegt.
Auf die Auslösezonen wird ein Druck bzw. Dehnungsreiz ausgeübt. Dieser ist
primär senkrecht zur Hautoberfläche zu setzen, kann aber im Verlauf der The-
rapie je nach Bewegungsantwort variiert werden. Er dient somit der Führung
oder wird als Widerstand genutzt, den es zu überwinden gilt.
Obwohl die Ausgangsstellungen und bestimmte Auslösezonen definiert sind,
liegt es immer im Ermessen des Th. sowie an der Reaktion des Patienten, mit
welcher Intensität welcher Druck wann eingesetzt wird. Die Zonen können so-
wohl einzeln als auch kombiniert zum Einsatz kommen. Wichtig ist das Errei-
chen der gewünschten Aktivität. Das gleichzeitige Aktivieren verschiedener
Auslösezonen führt zur Intensivierung des Reizes durch räumliche und zeitliche
Summation. Ausweichbewegungen sind jederzeit möglich und sollten unter-
brochen sowie korrigiert werden.
3.7.4.7.1 Reflexkriechen
Das primäre Ziel des Reflexkriechens (RK) ist es, das Aufrichten sowie das Ab-
stützen als motorische Fähigkeit zu aktivieren. Weiterhin werden über das re-
ziproke Muster Schrittbewegungen sowohl von der oberen als auch von der
unteren Extremität stimuliert. Durch dieses Ganzkörpermuster kann zusätzlich
eine verbesserte Kontraktilität der Atem-, Bauch-, Beckenboden- und Schließ-
muskulatur erreicht werden. Schließlich zielt das RK auch auf eine Optimierung
von Schluck- und Augenbewegungen ab.
Das RK ist prinzipiell ein Bewegungskonstrukt. Jedoch zeigt ein gesunder Säug-
ling anfänglich in BL ein Bewegungsverhalten, welches dem RK ähnelt. Sobald
der Säugling das „Krabbeln“ entdeckt, ist das Bewegungsmuster des „Krie-
chens“ nicht mehr in der natürlichen Motorik zu sehen.
Teilmuster/-bewegungen des RK
•• Aufrichtung des Rumpfs,
•• Bewegung des Rumpfs in Richtung Stütz (Ellenbogen- bzw. Kniegelenk),
444 Konzepte und Verfahren
Margo medialis
scapulae Processus lateralis
Spina iliaca tuberis calcanei
Epicondylus anterior superior
medialis humeri
3.7.4.7.2 Reflexumdrehen
Das Reflexumdrehen (RU) verläuft in zwei Phasen (s. u.). Aktiviert werden soll
der Übergang von RL in SL. Schließlich endet das RU mit dem einsetzenden
Krabbeln des Patienten. Das Fortbewegungskonstrukt ist zum Ende des zweiten
Trimenons und weiterhin im 8./9. Monat entwicklungsphysiologisch zu beob-
achten. Neben der motorischen Aktivität des Rumpfs und der Extremitäten hat
das RU positive Wirkungen auf das Schlucken, die Atmung und die Augenkoor-
dination. Die Auslösezonen sind in Tab. 3.7.7 aufgeführt.
Auslösezonen 1. Phase
Brustzone zwischen 7. und 8. Rippe, auf der Mamillarlinie
1. Phase
•• Beginn in RL mit Extension der Extremitäten,
•• Nutzen der Brustzone, um Drehung in die SL auszulösen,
•• Führung des Kopfs durch entsprechenden Widerstand.
Teilmuster bzw. -bewegungen des RU (1. Phase):
•• WS-Extension,
•• Flexion der unteren Extremität, Halten der Position.
2. Phase
•• Beginn in SL,
•• Stützfunktion des untenliegenden Arms sowie Beins,
446 Konzepte und Verfahren
3.7.4.8 Evidenz-/Bewertungslage
Die meisten Studien zur Wirksamkeit und Anwendung der Vojta-Therapie wur-
den in den 1970er-Jahren durchgeführt. Weiterhin sind einige Untersuchungen
nur auf Polnisch verfasst. Im Folgenden wird ausschließlich auf aktuellere Lite-
ratur Bezug genommen.
David und Barber (2011) konnten in ihrer Studie aufzeigen, dass durch die The-
rapie nach Vojta über einen Zeitraum von 12 Wochen eine Linderung von Be-
schwerden bei Migräne sowie eine Besserung hinsichtlich der Häufigkeit und
Dauer von Migränesymptomen erreicht werden kann.
Melcher (2011) stellte fest, dass Frühgeborene ohne weitere Komplikation
nicht zwangsläufig PT vor der korrigierten 4. Lebenswoche (Grundlage zur Be-
urteilung der Entwicklung ist der errechnete und nicht der tatsächliche Ge-
burtstermin) benötigen. Allerdings können Asymmetrien, wenn auch nicht sig-
nifikant, aber dennoch häufiger im Verlauf des ersten Lebensjahres therapiert
werden.
Zafeiriou (2004) gibt an, dass die Überprüfung der primitiven Reflexe in Ver-
bindung mit der Untersuchung der Lagereaktionen nach Vojta eine solide Ba-
sis zur Diagnosestellung neonataler und kindlicher motorischer Störungen dar-
stellt.
Kanda et al. (2004) stellen in einer Studie mit 10 Kindern bei der Risikodiagnose
einer spastischen Diplegie heraus, dass eine früh begonnene und kontinuierli-
che Therapie schließlich zu einer besseren Entwicklung motorischer Fähigkeiten
führt. Vier von fünf Kindern, die stetig die Therapie nach Vojta erhielten, konn-
ten zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung entweder fünf Sekunden ruhig ste-
hen oder gehen, im Gegensatz zu den fünf Kindern mit unzureichender oder
nur kurzzeitiger Therapie.
Jirout (1998) zeigte den effektiven Nutzen der Vojta-Therapie bei Blockierun-
gen der HWS allein durch Stimulation der Rumpf- und Brustzone auf. Allerdings
zeigen sich Unregelmäßigkeiten in der Seitigkeit der untersuchten Patienten
(Zusammenhang zwischen Kopfbewegung und dominanter Hand), deren Ursa-
che als unklar deklariert wird.
Zafeiriou et al. (1998) stellten in einer prospektiven Studie heraus, dass Kin-
der mit erhöhtem Risiko an einer Zerebralparese zu erkranken, ab dem ersten
Lebensmonat durch die Lagereaktionen erkannt werden können. Dementspre-
chend frühzeitig kann mit einer adäquaten Therapie begonnen werden.
Literatur
3.7 Neurophysiologische Behandlungsverfahren 447
3.7.5.1 Geschichte
•• Ende der 1960er-Jahre behandelten Václav Vojta (Neurologe) und Peter Hanke
(Krankengymnast) gemeinsam Kinder mit infantiler Zerebralparese ( 12.4.1.1)
mittels Reflexkriechen und Reflexumdrehen ( 3.7.4.7.1, 3.7.4.7.2).
•• Hanke begann, die Therapiemuster Vojtas aus der Säuglingsbehandlung
auch bei älteren Kindern und Erwachsenen anzuwenden, und adaptierte sie
auf die Alltagsmotorik.
•• Ab den 1970er-Jahren weiteten er und seine Schüler die Behandlung auf
orthopädische und internistische Krankheitsbilder aus
(Götz 2005).
3.7.5.2 Indikationen
•• Neurologie (z. B. zerebrale und periphere Paresen/Plegien, Atrophien/Dys-
trophien, Ataxien, Querschnittssyndrom, Multiple Sklerose),
•• Chirurgie/ Traumatologie (z. B. Frakturen, Kapsel-Band-Verletzungen,
Amputationen),
•• Orthopädie (z. B. Steuerungsdefekte mit muskulären Dysbalancen, Skoliose,
Osteoporose, Arthrose mit /ohne Gelenkersatz, Bandscheibenvorfälle),
•• Innere Medizin (z. B. Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
Beschwerden aus dem rheumatischen Formenkreis),
•• Gynäkologie (z. B. Beschwerden post partum, Stressinkontinenz),
•• Craniomandibuläre Dysfunktion, Tinnitus
(Billen-Mertes u. Billen 2014, Götz 2005).
3.7.5.3 Kontraindikationen
•• Akute Entzündungen,
•• onkologische Erkrankungen
(Billen-Mertes u. Billen 2014).
3.7.5.4 Therapieziele
•• Umprogrammierung von sensomotorischen Funktionsstörungen,
•• Anbahnung von differenzierten Muskelaktivitäten,
•• Verbesserung von Koordination und Innervation,
•• Ausgleich von Muskel-Dysbalancen,
•• exzentrische Dehnung verkürzter Strukturen,
•• Verbesserung von Gelenkfunktionen durch Ökonomisierung der Muskel
arbeit und Abnahme gelenkblockierender Afferenzen,
•• positiver Einfluss auf Schmerzzustände
(Lindenau 2012).
3.7.5.5 Behandlungsprinzipien
Die E.-Technik® reaktiviert die angeborenen motorischen Basismuster Drehen
und Kriechen. Diese globalen motorischen Muster sind im ZNS abgespeichert
und können unabhängig vom Lebensalter abgerufen werden. Da die motori-
schen Aktivitäten über bestimmte Körperlagen und Reize ausgelöst werden
448 Konzepte und Verfahren
3.7.5.6 Evidenz-/Bewertungslage
Aktuell fehlen methodisch hochwertige Untersuchungen, die eine objektive
Bewertung des therapeutischen Verfahrens bez. der Evidenz ermöglichen. Zu-
künftig sind Studien mit hohem Evidenzlevel notwendig, um die therapieziel-
bezogene Wirksamkeit der E.-Technik® wissenschaftlich zu belegen.
Literatur
3.7.6.1 Geschichte
•• Prof. Dr. Edward Taub (Psychologe, USA) begann in den 1970er-Jahren mit
Untersuchungen zum verhaltensinduzierten Training an Affen. Den
Tieren wurde die Afferenz (sensible Bahn) eines Vorderbeins durchtrennt, in
der Folge vernachlässigten die Tiere das Vorderbein oder setzten es nicht
mehr aktiv ein. Der nächste Schritt der Forschergruppe war es nun
3.7 Neurophysiologische Behandlungsverfahren 449
Schlaganfall
kortikaler Schock
Parese des rechten
oder linken Arms
Vermeidung / Verhaltens-
unterdrückung und
verdeckte motorische Fähigkeiten
Abb. 3.7.17 Erklärungs
modell für den Nicht
gebrauch (engl. learned
learned nonuse
nonuse) (Bauder et al. 2001).
3.7.6.3 Indikationen
In den meisten Studien wurde die Therapie bei Patienten nach einem Schlagan-
fall ( 8.4.1.1) durchgeführt. Aber auch bei anderen Grunderkrankungen, die
eine Halbseitensymptomatik zeigen, kann die CIMT angewendet werden. Ge-
rade wenn zu erkennen ist, dass die Patienten eine Extremität vernachlässigen,
obwohl der Einsatz im Alltag möglich wäre, dann ist diese Therapie indiziert.
rückliegen. Grund dafür ist der kortikale Schock ( 3.7.6.2): Im akuten Stadium
ist er am stärksten, nimmt dann im Verlauf zwar ab, persistiert jedoch, wenn das
Gehirn nicht gefördert wird. Zudem kann er sich auch verstärken, wenn nicht ad-
äquate bzw. zu starke Reize angeboten werden. Deshalb würde eine intensive
CIMT bei akuten Schlaganfallpatienten zu viel Stress für das Gehirn bedeuten.
3 Taub et al. (1993) sowie Miltner et al. (1999) haben in Studien gezeigt, dass auch
viele Jahre nach einer Hirnschädigung noch immer eine Verhaltensänderung
durch funktionelle Übungen in Kombination mit einer Restriktion möglich ist.
Die Therapie findet an 12 aufeinanderfolgenden Tagen statt. An fünf Tagen pro
Woche erfolgt die Behandlung, am Wochenende dazwischen führen die Pati-
enten selbstständig bewusst und intensiv Aktivitäten im Alltag mit dem betrof-
fenen Arm aus. Die Therapiezeit pro Behandlungstag beträgt sechs Stunden.
In den letzten Jahren wurde die CIMT auch im subakuten Stadium eingesetzt,
allerdings wurde die Therapie dann modifiziert: kürzere Behandlungszeit pro
Tag, dafür insgesamt eine längere Behandlungsdauer (Nijland et al. 2011).
3.7.6.3.2 Einschlusskriterien
Die Patienten sollten über ein Mindestmaß an motorischen Fähigkeiten in
der betroffenen oberen Extremität verfügen, da sonst nicht in Kombination
mit der Restriktion der nicht betroffenen Seite gearbeitet werden kann. Diese
Voraussetzungen sind nach Taub (Bauder et al. 2001):
•• Dorsalextension im Handgelenk ca. 20° (Unterarm ist auf Stuhllehne abge-
legt; von dieser entspannten, hängenden Position 20° Extension),
•• Extension in den Fingergrundgelenken ca. 10°,
•• Daumenabduktion ca. 10°,
•• Schulterflexion ca. 20°.
Falls die Patienten diese motorischen Voraussetzungen nicht erfüllen, könnte
eventuell die modifizierte Form der FUT durchgeführt werden ( 3.7.6.9).
Für die Behandlung der betroffenen unteren Extremität gelten eigene Ein-
schlusskriterien ( 3.7.6.9).
Zudem muss Sprachverständnis vorhanden sein und die Patienten sollten
keine ausgeprägten neuropsychologischen Störungen haben (z. B. Ge-
dächtnis- oder Aufmerksamkeitsstörungen).
Da die CIMT eine aktive Therapie ist, die viel Mitarbeit ( 3.7.6.6.1, 3.7.6.6.4)
und Durchhaltevermögen des Patienten erfordert, ist die intrinsische Motiva-
tion eine weitere wichtige Voraussetzung für die Durchführung der Therapie.
3.7.6.4 Kontraindikationen
Für diese Therapie gibt es keine Kontraindikationen. Die Voraussetzung zur
Durchführung ist aber, dass die Einschlusskriterien ( 3.7.6.3.2) erfüllt werden.
Bei der Behandlung der unteren Extremitäten ist darauf zu achten, dass die Pa-
tienten ausreichend belastbar sind und der Blutdruck gut eingestellt ist. Außer-
dem können starke Schmerzen eine Kontraindikation sein, was aber individuell,
mit dem Patienten gemeinsam abgeklärt werden muss. Dafür findet eine Vor-
untersuchung zum Einschluss der Patienten statt.
3.7.6.5 Hilfsmittel
Als Hilfsmittel wird bei der CIMT zur Ruhigstellung der nichtbetroffenen Seite
eine Schiene o. Ä. benötigt ( 3.7.6.6.2). Als Arbeitsmaterialien können Gegen-
stände aus dem Alltag des Patienten oder z. B. auch Kinderspielzeug zum Trai-
nieren der Feinmotorik verwendet werden.
3.7.6.6 Behandlungspfad
Die CIMT beinhaltet keine bestimmte Behandlungstechnik, sondern besteht aus
vier Therapieinhalten, die zusammen ein gezieltes Behandlungskonzept ergeben:
3.7 Neurophysiologische Behandlungsverfahren 451
•• Kognitive Vorbereitung,
•• Bewegungsrestriktion,
•• Shapingtechniken,
•• motorisches Training (ziel- und alltagsorientierte Übungen).
3.7.6.6.2 Restriktion
Die Restriktion/Ruhigstellung der nicht betroffenen Extremität ist ein we-
sentlicher Bestandteil dieser Therapie. Für die Immobilisierung können unter-
schiedliche Hilfsmittel eingesetzt werden (z. B. eine Schiene, ein Handschuh,
Armschlingen Abb. 3.7.18). Die Restriktion sollte zu 90 % der Wachzeit durch-
geführt werden.
Wichtig ist, dass die Patienten selbstständig in der Lage sind, diese Hilfsmittel
an- und abzulegen. Das muss am ersten Tag ausprobiert und überprüft werden.
In den letzten Jahren wurde die Notwendigkeit der Restriktion kritisch dis-
kutiert und hinterfragt. 2009 unter-
suchte man zwei Gruppen, die zwei
Wochen lang drei Stunden täglich
nach den Prinzipien der CIMT trai-
nierten. Die eine Gruppe trug an der
weniger betroffenen Hand einen
Handschuh, die andere Gruppe übte
ohne Handschuh. Es konnte kein Un-
terschied zwischen beiden Gruppen
nachgewiesen werden (Brogårdh et
al. 2009).
Bei der modifizierten FUT für die un-
tere Extremität wird auf die Restrik- Abb. 3.7.18 Schiene zur Restriktion der
tion des besseren Beins verzichtet nicht betroffenen Hand (Foto: C. Ketels,
( 3.7.6.9). UKE).
3.7.6.6.3 Shaping
Das Shaping (engl. to shape = anpassen, gestalten, formen) ist ein weiterer wich-
tiger Bestandteil der Therapie. Es beinhaltet sowohl das Anpassen der Übungen
an die individuelle obere Leistungsgrenze als auch das zeitnahe positive Feed-
back durch den Th. Ist eine Bewegung noch zu schwierig, kann diese durch die
Auswahl verschiedener Übungen erarbeitet werden. Es wird vom Leichten zum
Schweren, vom Einfachen zum Komplexen sowie in Teilbewegungen geübt.
778 Konzepte und Verfahren
Literatur
3.19.10.1 Geschichte
•• Die Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht (LNB) entstand 1986.
•• Petra Bracht arbeitete als Ärztin und bemerkte, dass ihr Werkzeuge im
Bereich Prävention und zur ursächlichen Therapie von Krankheiten und
Schmerzen fehlten.
•• Sie lernte Therapien aus der Naturheilkunde, der TCM und der Ernährungs-
medizin kennen, mit letzterer konnte sie gute, aber nicht durchgängige
Erfolge bei Schmerzpatienten erzielen.
•• Roland Liebscher-Bracht unterrichtet seit 1985 professionell Kampfkunst. Die
Basis für seine biomechanischen Erkenntnisse in der Schmerzentstehung war
sein Studium im Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen/Maschinenbau.
•• Seit 1986 beobachtete er, dass Schmerzen, die laut Diagnose der Ärzte nicht
hätten beeinflussbar sein dürfen, bei Teilnehmern an seinen Selbstverteidi-
gungskursen nachließen oder vollständig beseitigt werden konnten.
•• Er systematisierte schmerzlindernde Bewegungsübungen anhand der gene-
tisch festgelegten Struktur des Bewegungsapparats, ordnete sie definierten
Schmerzen zu und wendete unterschiedliche Manualtechniken an, um die
Muskulatur zu beeinflussen.
•• Die Evaluation des Wirksamkeit erfolgte parallel durch Beobachtungen der
Schmerzreduktionen bei Patienten und Schülern der Bewegungskurse,
dadurch konnten die Manualtechniken stetig optimiert und ein vollständi-
ges System muskulär-faszialer Übungen entwickelt werden, die Engpass
dehnungen ( 3.19.10.5.3) genannt wurden.
•• Darauf aufbauend entstand, neben der Schmerztherapie, ein Präventiv
system (FaYo – FaszienYoga) als erstes System aufeinander aufbauender
Übungen zur langfristigen Erhaltung der Schmerzfreiheit und der Optimie-
rung des menschlichen Bewegungsapparats.
3.19.10.2 Wirkprinzip
Neue Schmerztheorie
Die seit 1986 immer detaillierter ausformulierte neue Schmerztheorie entstand
aus der Praxis durch den Umgang mit Schmerzpatienten und Teilnehmern an Be-
wegungskursen als ein Erklärungsmodell der schmerztherapeutischen L iebscher
und Bracht-Realität. Das Erklärungsmodell ermöglicht eine logische Nachvoll-
ziehbarkeit von schmerzverstärkenden oder -lindernden Effekten. Erklärt wer-
den die Wirkungen der unterschiedlichen Theorien sowie Ungereimtheiten der
herkömmlichen Schmerzentstehungsmodelle (z. B. Modell der Gate-Control-
3.19 Spezielle Konzepte und Verfahren in der Physiotherapie 779
Aus LNB-Sicht hält ein solches Gelenk ein Leben lang. Es gibt keinen Grund für
übermäßigen Verschleiß oder Schmerzen. Voraussetzung ist, dass die Gelenke
vollständig in ihrem genetisch festgelegten Bewegungsausmaß bewegt werden
und ihnen genug gute Nährstoffe zur Verfügung stehen.
Unphysiologische, schmerzhafte Gelenkfunktion: Gegensätzlich zum nor-
3 malen Idealzustand zeigen viele Gelenke Verschleißerscheinungen und verur-
sachen Schmerzen, unabhängig vom Alter der Patienten. Liebscher und Bracht
definieren zwei Ursachen:
1. „Engwinkelige Bewegungen“:
–– Bewegungsführung, die nur einen geringen Bereich des genetisch fest
gelegten Bewegungsausmaßes nutzt, ausgelöst durch Beruf, Hobby oder
Sport. Beispielsweise führen die Finger- und Handgelenkbeuger bei Büro-
tätigkeit/Arbeiten mit Tastatur täglich viele Anschläge mit einer Belas-
tung von 8 g aus. Summiert man dies auf, werden nach einer Arbeits
woche über 2.000 kg „einseitig bewegt“.
–– Der Körper ist darauf ausgelegt, ökonomisch zu arbeiten. Bei Bewegun-
gen, die oft ausgeführt werden, wird eine erhöhte Vorspannung in die
jeweiligen Muskelfasern geschaltet. Nach jeder Kontraktion verbleibt
eine sog. Restkontraktion, die in den Basalganglien abgebildet wird.
–– Bei wiederholten Betätigungen erhöht sich durch die summierten
Restkontraktionen die Vorspannung in der Muskulatur.
–– Es folgt die Anpassung der Faszienstruktur. Die Fibroblasten weben
die Faszie kürzer, die Faszienforschung konnte nachweisen, dass sie
zunehmend verfilzt.
–– Bei o. g. Bürotätigkeit/Arbeiten mit Tastatur sind die Finger in der
Ruheposition der Hand immer mehr gebeugt, da sich die agonisti-
schen Spannungen zunehmend verstärken.
–– Als Folge verstärken sich antagonistische Spannungen. Sehnen
scheidenentzündung, Karpaltunnelsyndrom ( 4.4.2, 8.4.10.4.3),
Tennis- oder Golfellenbogen ( 4.3.2.1) können sich als Symptome zu
hoher Zugspannung entwickeln.
–– Zu hohe Spannungen wirken auf die Biomechanik der Gelenke, die
Druckbelastung steigt.
–– Liebscher und Bracht gehen davon aus, dass die Spannungen um die
Gelenke von den zuständigen Rezeptoren jederzeit genau gemessen
werden. Zum Schutz vor zu hohen unphysiologischen Belastungen der
Strukturen werden auf diesem Wege ausgleichende Reaktionen hervor-
gerufen.
–– Im periaquäduktalen Grau (PAG), das permanent mit den Basalganglien
kommuniziert, ist ein „Alarmschmerzprogramm“ installiert, dieses
wird aktiviert und verhindert die Ansteuerung der agonistischen Struktur.
–– Das Alarmschmerzprogramm projiziert einen Alarmschmerz
( 3.19.10.4) und blockiert an der Stelle die Bewegung, die zur
Schädigung führen würde.
–– Der Alarmschmerz existiert unabhängig von einer Schädigung der
Struktur.
–– Die Existenz des Alarmschmerzes macht es möglich, die Ungereimt
heiten der Schmerzentstehungsmodelle (s. o.) aufzuklären.
–– Der Verschleiß ist abhängig von den muskulär-faszialen Spannungen und
nicht vom Alter oder der Beanspruchung der Gelenke.
–– Die erste Ursache für die Entstehung von Schmerzen und Schädigungen,
wie Verschleiß und Arthrose, sind die sich immer weiter aufsummieren-
den Restkontraktionen mit Verkürzungen und Verfilzungen der Faszie in
der Folge.
2. „Einwinkelige Positionen“:
–– Positionierung des Körpers in fixierten Winkeln über längere Zeiträume
ohne Ausgleich.
3.19 Spezielle Konzepte und Verfahren in der Physiotherapie 781
–– Die Faszien sind ein lebendiges System, bei Nichtbelastung werden sie
abgebaut oder verfilzen. Bei abnehmender Belastung folgt umgehend
eine Umstrukturierung. Nicht genutzte Muskeln und Knochen können
nach nur wenigen Wochen fast die Hälfte ihrer Masse verlieren.
–– Eine zentrale Rolle spielt das häufige Sitzen. Der Mensch verbringt fast
15 Stunden täglich in „sitzender“ Position (dazu gehört auch Schlaf mit 3
angewinkelten Beinen), was Auswirkungen auf die Länge bestimmter
Faszien und Muskeln hat:
–– Der M. iliopsoas ist im Sitz deutlich kürzer als im Stand.
–– Der gerade Bauchmuskel ist in der häufig rumpfflektierten Sitz
haltung kürzer.
–– Die Strukturen werden tendenziell immer kürzer, da die Fibroblasten
die Faszie permanent in eine immer unflexiblere Geometrie der Ver
filzung und damit kürzer weben.
–– Weitere Auswirkungen „einwinkeliger“ Positionen:
–– Die Zugspannungen zur Flexion des Rumpfs und der Hüfte nehmen zu.
–– Der Körper wird nach vorn gezogen.
–– Das Drehmoment nach vorn wird größer, die Rücken- und Hüft
strecker müssen immer mehr Kraft aufbringen, um das Gegendreh
moment nach hinten zu erhöhen.
–– Die Rückenmuskulatur wird permanent belastet und stärker, aber
chronisch verkrampft.
–– Folgen für die WS: Die Druckkraft auf die Bandscheiben steigt
unphysiologisch.
–– Zusätzlich wird bei Gewichtszunahme ventral der WS der Schwerpunkt
weiter nach vorn verlagert und verstärkt diese Problematik.
Dieses Kapitel soll den Th. unterstützen, eine Behandlung aufzubauen, die sich
an den Faktoren und Symptomen, die diese Funktionen einschränken, orientiert
und nicht an der Erkrankung. Denn z. B. könnte der Patient aus dem Fallbeispiel 1
( Box) bei sehr ähnlichen Symptomen auch an Multipler Sklerose (MS 8.4.1.2)
mit einem Entzündungsherd im primären motorischen Kortex leiden ( 8.2.2).
Eine Schädigung des ZNS an einer bestimmten Stelle führt oft zu einer Vielzahl
von Ausfällen von Körperfunktionen. Hinzu kommt, dass die Schädigung einer
zentralen Struktur jeweils zu einer Vielzahl von Symptomen/Störungen führen
kann. So ist der Patient häufig nicht nur in einer Aktivität, sondern in vielen Ak-
tivitäten eingeschränkt, was in der Folge zu einer Einschränkung in der Teilhabe
am täglichen Leben führt. Diese komplexen Zusammenhänge können beim Th.
zu Überforderung/Unsicherheiten hinsichtlich des Behandlungsansatzes und
der Behandlungsplanung führen.
Dieses Kapitel soll dem Th. als Leitfaden dienen, den richtigen Behandlungs-
ansatz zu finden, die Behandlung strukturiert aufzubauen und die möglichen
neurologischen Behandlungsmethoden/-konzepte an die individuellen neuro- 8
logischen Störungen des Patienten anzupassen.
Zentrales Nervensystem
Das zentrale Nervensystem (ZNS) besteht aus Gehirn und Rückenmark.
•• Motorischer Kortex:
–– Die meisten Bewegungen sind hier als Bewegungsprogramme abgespei-
chert und werden weitgehend unbewusst und automatisch ausgeführt.
–– Bewusste, gezielte Bewegungsabläufe werden vom motorischen Kortex
gesteuert (Willkürmotorik, Bsp.: Griff nach einer Tasse).
–– Primär motorischer Kortex:
–– Lage: Ventral des Sulcus centralis cerebri, Gyrus precentralis.
–– Startpunkt der Axone der Pyramidenbahn (s. u.) und zentrale Steue-
rung der Willkürmotorik.
–– Sekundär motorischer Kortex:
–– Lage: Ventral des primär motorischen Kortex.
–– Untereinheiten: Prämotorisches Areal (mit basalen Kernen und Klein-
hirn, Erstellung von Bewegungsprogrammen) und supplementäres
motorisches Areal (Initiieren der erstellten Bewegungsprogramme,
Vorbereitung und Ausführung der Bewegung).
•• Sensorischer Kortex:
–– Lage: Dorsal des Sulcus centralis cerebri, Gyrus postcentralis.
–– Endpunkt aller somatosensorischen Fasern aus der Haut und den proprio-
zeptiven Wahrnehmungsorganen.
•• Bahnsysteme der Motorik: Die Ausführung einer Bewegung wird von der
Muskulatur übernommen, die über die absteigenden Bahnen (Pyramiden-
bahn, extrapyramidales System) und letztlich den Alpha-Motoneuronen
innerviert sind.
1154 Neurologie
Definition
Sensomotorik bezeichnet das Zusammenspiel zwischen sensorischem und
motorischem System.
Peripheres Nervensystem
Das periphere Nervensystem umfasst alle in das Rückenmark ein- bzw. daraus
austretenden Nerven (inkl. Alpha-Motoneuron). Dazu gehören auch alle Sen-
soren/Rezeptoren, die Rückmeldungen an das ZNS geben (z. B. Muskelspindel,
Golgi-Sehnenorgane, Temperaturrezeptoren).
Vegetatives Nervensystem
•• Autonomes, „unwillkürliches“ Nervensystem,
•• Unterteilung in:
–– Sympathikus,
–– Parasympathikus,
–– enterisches Nervensystem.
•• Lage:
–– Sympathikus: Ganglien im Bereich der BWS.
8.2 Befunderstellung und Behandlungsplanung 1155
Einschränkung in
Struktur und Funktion
Sensibilitäts-
Neuro-
störungen Tonus- Koordinations- Sensibilitäts-
psychologische
(oberflächlich störungen störungen störungen
Störungen
und tief)
Grundbefund;
Patientendaten Priorisierung
10.1 Grundlagen
Das medizinische Fachgebiet Onkologie (griech. onkos: Anschwellung, logos:
Lehre), auch Tumor- bzw. Geschwulstlehre, befasst sich mit Prävention, Diag-
nostik, Therapie und Nachsorge von malignen (bösartigen) Tumorerkrankun-
gen (Krebserkrankungen).
10.1.1 Epidemiologie
In Deutschland treten pro Jahr etwa 480.000 Krebsneuerkrankungen auf. We-
sentliche Gründe für diese Entwicklung sind der zunehmende Anteil älterer
Menschen an der deutschen Bevölkerung und die steigende Lebenserwartung,
da die meisten Krebserkrankungen in höherem Alter auftreten. Im Durchschnitt
werden Krebserkrankungen bei Frauen und Männern im Alter von ca. 69 Jah-
ren diagnostiziert. Die Wahrscheinlichkeit, einmal im Leben an Krebs zu erkran-
ken, beträgt bei Frauen 43 % und bei Männern 51 %. 2012 war die häufigste
Krebserkrankung bei Frauen das Mammakarzinom ( 11.7.2) mit ca. 69.600
Fällen. Bei Männern ist die häufigste Krebserkrankung das Prostatakarzinom
( 13.2.1) mit ca. 63.700 Fällen ( Abb. 10.1.1).
10
Männer Frauen
Prostata 25,3 30,8 Brustdrüse
Lunge 13,7 12,6 Darm
Darm 13,4 8,0 Lunge
Harnblase 4,5 4,8 Gebärmutterkörper
Malignes Melanom der Haut 4,1 4,6 Malignes Melanom der Haut
Niere 3,8 3,8 Bauchspeicheldrüse
Mundhöhle und Rachen 3,7 3,3 Non-Hodgkin-Lymphome
Magen 3,6 3,3 Eierstöcke
Non-Hodgkin-Lymphome 3,4 2,9 Magen
Bauchspeicheldrüse 3,3 2,4 Niere
Leukämien 2,8 2,4 Leukämien
Leber 2,4 2,1 Gebärmutterhals
Speiseröhre 2,0 1,9 Schilddrüse
Hoden 1,6 1,8 Harnblase
zentrales Nervensystem 1,6 1,6 Mundhöhle und Rachen
Multiples Myelom 1,4 zentrales Nervensystem
Kehlkopf Vulva
30 24 18 12 6 0 0 6 12 18 24 30 36
10.1.2 Ätiologie
Jedes Organ des menschlichen Körpers kann von Krebs betroffen sein. Da-
bei wird zwischen benignen (gutartigen) und malignen (bösartigen) Tumoren
unterschieden.
•• Benigne Tumoren:
–– Meist langsames (Ausnahme: Uterusmyome) und verdrängendes Wachstum,
–– Beibehaltung der jeweiligen gewebstypischen Zellen,
–– durch Kapsel oder Pseudokapsel vom umliegenden Gewebe abgrenzbar,
–– Gefahr für Organismus, bei:
–– Druck auf umliegende Strukturen oder Organe,
–– Hervorrufen starker Blutungen,
10.1 Grundlagen 1327
10.1.3 Prävention
Zur Primärprävention zählt die Vermeidung von Risikofaktoren (s. u.), die Krebs-
neubildungen begünstigen. Laut WHO können 30 % aller Erkrankungsfälle
durch Prävention verhindert werden (Kaatsch et al. 2015).
Zu den vermeidbaren Risikofaktoren zählen:
•• Nikotin- und Alkoholkonsum,
•• Übergewicht,
•• Bewegungsmangel,
•• ungesunde Ernährung (z. B. wenig Obst, Gemüse oder ballaststoffreiche
Kost, zu viel Verzehr von rotem Fleisch),
•• UV-Strahlung,
•• Schadstoffe und Verunreinigungen in Lebensmitteln,
•• schädliche Umwelteinflüsse (z. B. Belastungen am Arbeitsplatz).
1328 Onkologie
10.1.4 Klinik
Unabhängig von benigner oder maligner Form können durch die Raumforde-
rung der wachsenden Tumoren Beschwerden hervorgerufen werden, z. B. moto-
rische oder sensible Störungen durch Druck auf Nerven. Hormonproduzierende,
benigne Tumoren können durch die Wirkung der Hormone zu weiteren Erkran-
kungen (z. B. arterielle Hypertonie) führen.
Maligne Tumoren zeigen zu Beginn ihres Wachstums kaum Symptome, was
die Früherkennung erschwert. Im weiteren Verlauf klagen die Patienten über
Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Leistungsverlust. Die sog. B-Symptomatik:
Fieber, massiver Nachtschweiß und unerklärlicher, starker Gewichtsverlust, gilt
im Verlauf als prognostisch ungünstiges Zeichen. Je nach Lokalisation des Tu-
mors treten spezifische Symptome auf, z. B. vaginale Blutungen beim Zervixkar-
zinom, Harnentleerungsstörungen beim Prostatakarzinom ( 13.2.1) oder Blut
im Stuhl bei kolorektalen Tumoren ( 10.3.5.2). Durch den wachsenden Tumor
kann es zu Obstruktionen kommen, z. B. im Verdauungstrakt zum Ileus (Darm-
verschluss), zu Blutungen bei ulzerativen Tumoren oder zu Ödemen durch den
Verschluss von Lymphgefäßen. Häufig entwickelt sich eine Tumoranämie (Blut-
armut) und in der Endphase eine Tumor-Kachexie, die mit massivem Abbau von
Muskel- und Fettgewebe einhergeht und zu hochgradiger Leistungsschwäche
führt. Durch die Abgabe von Stoffen des Tumors ins Blut entstehen häufig Se-
kundärkrankheiten als sog. paraneoplastische Syndrome, z. B. Fieber, Neuro
pathien, Epilepsie, Gerinnungsstörungen oder Entstehung einer Thrombo
phlebitis.
10.1.5 Diagnostik
Eine Krebserkrankung wird häufig als bedrohliche und tödlich verlaufende Er-
krankung verstanden. Aus Angst vor der Diagnose werden häufig Früherken-
nungsmaßnahmen ( 10.1.3 Box) nicht wahrgenommen, die Betroffenen ver-
schweigen ihre Diagnose oder initiieren Behandlungsmaßnahmen nicht. Dabei
konnten die Mortalitätsraten in den vergangenen Jahren durch folgende Maß-
nahmen gesenkt werden:
10.1 Grundlagen 1329
10.1.6 Klassifikation
Die Stadieneinteilung maligner Tumoren erfolgt nach der TNM-Klassifikation
der Union for International Cancer Control (UICC). T steht für die Größe des Pri-
märtumors, N für den Lymphknotenbefall (lat. Nodus lymphaticus), M0 für das
Fehlen und M1 für das Vorhandensein von Metastasen. In Tab. 10.1.1 sind die
10
möglichen Klassifikationen von Tumoren, das sog. Staging, dargestellt.
Zusätzlich zum Staging kann die Lokalisation der Metastasen angegeben wer-
den (z. B. PUL: Lunge, OSS: Knochen, HEP: Leber, BRA: Gehirn).
Die Metastasierung erfolgt durch die Verteilung von Tumorzellen über das
Blut (hämatogener Weg), die Lymphbahnen (lymphogener Weg) oder die
Streuung über vorgeformte Räume, z. B. die Gallengänge (kanalikularer Weg).
Somit hängt die Metastasierung von dem Verlauf der betroffenen Gefäße ab:
•• Tumoren im Bereich der Pfortader metastasieren z. B. häufig in die Leber,
•• Nierenkarzinome metastasieren in die Lunge und das Gehirn,
•• Prostata- und Mammakarzinome metastasieren zunächst in den regionären
Lymphknoten,
1330 Onkologie
10.2.1 Medizin
Benigne Tumoren
In Abhängigkeit von den Beschwerden werden benigne Tumoren meist ope-
rativ entfernt. Komplizierte Lokalisationen (z. B. Gehirn, Gefäß- oder Nerven-
nähe) können die Tumorresektion erschweren. Rezidivbildung ist i. d. R. nicht
zu erwarten.
Maligne Tumoren
Maligne Tumoren werden nach folgenden Prinzipien hierarchisch therapiert:
•• Ggf. neoadjuvante Therapie zur präoperativen Reduktion der Tumormasse,
•• chirurgische Entfernung (Tumorresektion) und ggf. Entfernung von befalle-
nen Lymphknoten und Metastasen,
•• postoperative adjuvante (begleitende) Behandlungsstrategien (z. B. Strah-
lentherapie, Chemotherapie, Hormontherapie und Immuntherapie) zur Ver-
längerung der progressionsfreien Zeit und der Gesamtüberlebenszeit.
Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium ohne Heilungschancen stehen symp
tomatische Behandlungen zur Förderung der Lebensqualität im Fokus der
Therapie ( 17), z. B. die Verabreichung von Schmerzmitteln, ausreichende Er-
nährung, Hemmung des Knochenabbaus, Steigerung der Blutbildung im Kno-
chenmark.
Im Einzelfall werden die Behandlungsmöglichkeiten interdisziplinär in der sog.
Tumorkonferenz abgestimmt werden.
Nebenwirkungen der Therapie
Die chirurgische Entfernung des Tumors führt, je nach operiertem Organ, zu
partiellem oder vollständigem Funktionsverlust, der mittelfristig kompensiert
werden kann (z. B. Teilresektion Dickdarm) oder zu dauerhaften Einschrän-
kungen führt (z. B. chronische Dyspnoe unter Belastung nach Resektion einer
Lungenhälfte). Resektionen der Brust bei Frauen oder die Anlage eines Anus
praeter (künstlicher Darmausgang) führen häufig zu Beeinträchtigungen des
Selbstbewusstseins und bedingen ein gestörtes Selbstwertempfinden gegen-
über dem eigenen Körper.
10.2 Therapie 1331
10.2.2 Physiotherapie
In der Prävention, Behandlung, Rehabilitation und Palliation von Krebserkran-
kungen zeigt der Einsatz von PT, insbesondere der Bewegungs- und Schmerz-
therapie ( 3.17) positive physische, psychische und psychosoziale Effekte.
Bei Patienten unter spezifischer Tumortherapie konnten subjektive Therapie-
nebenwirkungen, wie Übelkeit, das Fatigue-Syndrom (Evidenz 10.3.6), An-
triebslosigkeit und Schmerzen deutlich reduziert werden. Zustände von emoti-
onalem Stress, Depressionen und Angstzustände ( 15) wurden bei körperlich
aktiven Patienten signifikant seltener beobachtet (Baumann et al. 2012, Siems
et al. 2009).
10
10.2.2.1 Krankenhaus
Bereits 24 Stunden nach einer OP kann mit Bewegungs- und Transferübungen
begonnen werden. Die PT ist auch während der Chemotherapie und/oder Be-
strahlung indiziert.
Ziele
Struktur- und Funktionsebene (ICF):
•• Stabilisierung des Kreislaufs,
•• Pneumonieprophylaxe ( 3.1.2.1),
•• Dekubitusprophylaxe ( 3.1.3),
•• Kontrakturprophylaxe ( 3.1.2.3).
Aktivitäts- und Partizipationsebene (ICF):
Möglichst frühzeitig: Abbau von Angst und Unsicherheit.
Maßnahmen
•• Aktive Bewegungsübungen, ggf. Kompressionsstrümpfe ( 3.11.5.2),
•• Atmungstherapie ( 3.2),
•• Lagerung ( 3.1.3).
10.2.2.2 Rehabilitationsklinik
Patienten, die während der akutmedizinischen Therapie im Krankenhaus kör-
perlich aktiv waren, können schneller in effektive, bewegungsorientierte Reha-
bilitationsprogramme (ambulant oder stationär) eingebunden werden.
Leitlinien für die Anschlussrehabilitation für Brust- ( 11.7.2) und Prostatakrebs
( 13.2.1): modulare Therapiestandards zur Reha-Qualitätssicherung (Deutsche
Rentenversicherung 2016).
Ziele
Struktur- und Funktionsebene (ICF):
•• Verbesserung der allgemeinen Leistungsfähigkeit (Kraft, Ausdauer, Koor
dination, Beweglichkeit 3.6),
•• Behandlung von Funktionseinschränkungen.
Aktivitäts- und Partizipationsebene (ICF):
•• Verminderung von Ermüdung, Erschöpfung und Schmerzen,
•• Förderung der ADL.