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de – Skript 447 – Funktionelle Anatomie  

Funktionelle Anatomie  

Rumpf 

Wirbelsäule 
 Physiologische Krümmung 
Federnder Stab 

3 druckaufnehmende Strukturen: 
1. Discus intervertebralis 
Wirbelbogengelenk 

Wirbelbogengelenk 

Bewegungsmöglichkeiten: 
Flexion/ Extension: 240° (sagittal) 

Rotation re/ li: 210° (horizontal) 

Lateroflex re/ li: 180° (frontal) 

LWS: Flex/Ext- viel | Latflex- mittel | Rot- kaum (1°Begleitrot/ Bew-segment) 


BWS: Flex/Ext- wenig | Latflex- mittel | Rot- mittel 

HWS: Flex/Ext- viel | Latflex- mittel | Rot- mittel -am meisten Bewegung pro Segment 

 Bewegungsmöglichkeit nimmt von kranial nach kaudal ab 

Bandscheiben: 
 33, ergeben ¼ der Gesamthöhe der WS 
Höhe von kranial nach kaudal zunehmend 

Entsprechend der Krümmung der WS keilförmig aufgebaut 

Funktion 
Nucleus pulposus 

 70-90% Wasser 
Flüssigkeitsaustausch durch Diffusion 

Bei Belastung – Ausstrom 


Bei Entlastung – Einstrom 

Ausstrom langsamer als Einstrom 

 Fkt: einwirkende Druckkräfte aufnehmen und gleichmäßig auf die umliegenden Strukturen
(Anulus fibrosus, Knorpeldeckplatten) zu verteilen- wichtig bei Scherkräften 

Anulus fibrosus 

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 60-70 % Wasser, 30% Kollagen, 10% Proteoglykane 
Anfälliger für Risse, hält aber mehr Druck aus 

Reaktion bei axialer Belastung: 


1. Einleitung durch Wirbelkörper 
Aufnahme durch den Discus 

Nucleus gibt Druck in alle Richtungen weiter (hauptsächlich Anulus) 

Anulusfasern geraten unter dehnenden Druck 

Wirbelbogengelenke 
3Grundtypen: 

1. Nach ventral gerichtete Konkavität 


Krümmungsachse ventral im WK 
Vorkommen in den kyphotischen WS-Abschnitten 

2. Nach dorsal gerichtete Konkavität 


Krümmungsachse im Bereich des Proc. spinosus 
Vorkommen in lordotischen WS-Abschnitten 

3. Flach-frontal verlaufende Konkavität 


C4-Th1 

Neigungswinkel der Gelenkflächen 


 Sagittalebene zur Transversalebene (Deckplatte) 
HWS: 45° 
BWS: 60° / 20° frontal 

LWS: 90° / 45° frontal 

 Wichtig für die Statik 


Öffnungswinkel der Gelenkflächen in der Transversalebene 

Stabilisierung der Bewegungsführung durch: 


1. Bandscheibe reichlich mit Proprio- und 
Bandapparat Nozizeptoren versehen 

 Lig. longitudinale anterius, ventral und lateral mit WK verwachsen 


Lig. longitudinale posterius, mit BS und kranialen Randleisten verwachsen 

Lig. intertransversaria, zw. den QFS Propriozeption bei Hyperext./ flex. 

Lig. interspinalia, zw. den DFS 

Verstärkungsbänder der Wirbelbogengelenkkapsel: 

Lig. flava- ventral 


Quere Kapselbänder dorsal 

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 Optimale Funktion der Bänder hängt von einer ausreichenden Spannung der Bänder ab,
die wiederum vom Turgor der BS abhängig ist 
Bei zu langen/ insuffizienten Bändern ist wesentlich mehr Input für eine gute Propriozeption
möglich als bei optimalen Bändern 

LWS 
 Bewegungsausmaß Flex/Ext. ca. 22° 
Bewegungsachsen: Vorderrand Discus bei Flexion 

                                              Hinterrand Discus bei Extension 
Reaktion bei Kompression 

Bei physiologischer Lordose der LWS/ aufrechter Stand, wird die Kompression zu 16% von
den Wirbelbogengelenken, zu 84% von den Disci aufgenommen. 

Bei flektierter LWS wird die Kompression zu 100% von den Disci aufgenommen. 

Bremsstrukturen bei der Flexion 


 Fascia lumbodorsalis 
Lig. interspinalia und supraspinalia 

Gelenkkapseln 

Lig. intertransversaria 

Hinteres Längsband 

Bremsstrukturen bei der Extension 


 Gelenkkapseln 
Vorderes Längsband 

Lig. iliolumbalia 

Lateroflexion und ihre Begleitrotation 


 Nur 6-8° 
Wird bei der Divergenz/ Flexion mehr 

Bei LWS-Lordose gegensinnig: ReLatflex-LiRot 

Bei LWS-Kyphose gleichsinnig: ReLatflex-ReRot 

HWS 
Obere HWS: Atlas, Axis, Kopfgelenke 

Untere HWS: C3- Th1 

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Art. atlantooccipitalis 
 Rotation um eine vertikale Achse 
Flex/Ext und eine quere Achse 

Latflex um eine sagittale Achse 

Limitierung der Rotation durch das Lig. alaria 

Bei Rot nach rechts- Latflex nach links 

Atlantoaxialgelenke 
 3 Gelenke als funktionelle Einheit: 
1. Art. atlantoaxialis mediana 
Drehung erfolgt um den Dens axis 
2. Und 3: Art. atlantoaxialis lateralis (paarig) 
Zwischen unterem Atlas und oberem Axis 
 Lig. transversum atlantis 
Läuft in der Rinne an der Rückseite des Dens 

Drehung im unteren Kopfgelenk 


 Der massive Dens axis trägt eine vordere und hintere Gelenkfläche 
Der den Axiszahn umfassende Holhlzylinder setzt sich ventral aus dem vorderem Atlasbogen
und seitlich aus den Massae laterales des ersten Halswirbels zusammen  

Zwischen zwei medialen Höckern der Massae laterales spannt sich das Lig. transversum
atlantis aus 

Somit liegt der Dens axis in einem osteoligamentären Ring, an zwei Stellen mit ihm verbunden 

Bei einer Drehung nach links beispielweise steht der Dens still, während der von dem
vorderem Atlasbogen und Ligament gebildete Ring rotiert 

Gleichzeitig kommt es zu einer Bewegung in den lateralen Atlantoaxialgelenken 

Bänder der oberen HWS (siehe Prometheus) 


 Lig. cruciforme atlantis 
Lig. apicis dentis 

Membrana tectoria 

Verstärkungsbänder der Kapsel der Antlantooccipitalgelenke 


 Lig. longitudinale posterius und anterius 
Membrana atlantooccipitalis anterior 

Verbindung zwischen den Wirbelbögen  


 Lig. interspinale und supraspinale 
Membrana atlantooccipitalis posterior 

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Lig. nuchae 

Muskulatur des Rumpfes 


Dorsale Muskulatur des Rumpfes 

 Autochthone Rückenmuskulatur 
Innervation: dorsale Äste der Spinalnerven 
1. Medialer Strang 
 a) spinales System DFS →DFS 

 Mm. spinales (thoracis, cervicis, capitis) 


Plurisegmental 
 M. interspinalis 
Unisegmental 
 M. rectus capitis posterior major+ minor 
  
b) Transversospinales System QFS→DFS 

 Mm. rotatores breves+ longi (lumborum, thoracis, cervicis) 


Mm. multifidii 

An HWS und LWS am stärksten (BWS-Stabi costal) 


Segmentale Stabilisatoren 

Liegen im Drehpunkt hinten 

 M. semispinalis (thoracis, cervicis, capitis) 


 Überschneidung der Muskeln bringt enorm viel Stabi 
Die längeren Systeme liegen oberflächlich, die kürzeren tiefer 

  
 c) Spinotransverses System DFS→QFS 

 M. splenius cervicis/ capitis 


M. obliquus capitis inferior 

(bei der HWS ventrale Muskulatur sehr wichtig) 

  d) Intertransverses System QFS→QFS 
 Mm. intertransversarii med. lumborum 
Mm. intertransversarii thoracis 

Mm. intertransversarii post. cervicis 

M. obliquus capitis superior 

2. Lateraler Trakt (lateral der QFS) 


  a) M. longissimus capitis, cervicis, thoracis 

      Fkt: Extension, Rotation, Latflex 

  b) M. iliocostalis cervicis, thoracis, lumborum 

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      Fkt: Latflex, Extension, Exspiration (Stabi der WS, aber kein segmentaler Stabilisator) 

  c) Mm. levatores costarum longi und brevis 

      Fkt: Drehmuskeln der WS 

Keine rippenhebende Funktion 

Ventrale Muskulatur des Rumpfes 


Innervation: ventrale Äste der Spinalnerven und Äste der Extremitätenplexus 

1. Intercostales System 
 Mm. intercostales externa, interna, intimi 
Mm. intertransversarii lat. lumborum, 

Mm. intertransversarii ant. cervicis 

M. rectus capitis lateralis 

Mm. scaleni ant, post, med. (betroffen bei HWS-Probl., Asthma, CF, Zähneknirschern) 

2. Spinocostales System 
 M. serratus posterior sup/ inf 
Überspannen des Erector spinae 

3. Prävertebrales System 
 M. longus colli/ capitis 
M. rectus capitis anterior 

Innervation: Ramus ventralis d. N. suboccipitlis 


Wichtige segmentale Stabilisatoren d. HWS 

Plurisegmental 

4. Schultergürtelsystem 
 M. latissimus dorsi 
Mm. rhomboidei 

M. levator scapulae 

M. trapezius (alle Anteile) 

Bauchmuskulatur 
 Bestimmt den Druck in der Bauchhöhle 
Bei gleichzeitiger Kontraktion aller BM: 

Verkleinerung der Bauchhöhle/ Bauchpresse 


 Kann zusammen mit der RM in alle Richtungen bewegen und Beckenstellung beeinflussen 

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M. obliquus ext. abdominis 

Kranio-lat. nach kaudo-medial 


 M. obliquus int. abdominis 
Oft schwache Anlagestrukturen 
Segmentale Stabilisatoren 

Generell zu Schwäche neigend 

Je länger ein Kind krabbelt, desto besser sind die internen BM ausgeprägt 

 M. transversus abdominis 
Pressmuskulatur (z.B. Darmentleerung) 
Horizontale Verspannung der Bauchwand/ Thoraxaufsatz → Schutz der Organe vor den
Rippen 

Tiefe paravertebrale ventrale Rumpfmuskulatur: 


 M. quadratus lumborum 
M. psoas major 

Obere Extremität 
Bewegungsmöglichkeit von proximal nach distal zunehmend 

Schulter 
 Beweglichstes aller Gelenke 
Bewegungsausmaß: 
Flexion: 180° (Kombi mit axialer Rotation) 

Extension: 45-50° 

Abduktion: 180° (Kombi mit axialer Rotation) 

Adduktion: aus 0-Stellung wegen des Rumpfes nicht möglich, daher Kombibewegung 

                      Adduktion+ Retroversion: geringgradig 

                      Adduktion+ Anteversion: 30‐45° 

                      Horizontale Adduktion am größten 

Außenrotation: 80° 

Innenrotation: 100-110° 

Die 3Phasen der Abduktion 


1. 0-90° alleinige Beteiligung des Schultergelenks 
Begleitet von ARO und Anteversion (ca. 30°) 
Dann knöcherne mechanische Blockade 

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Wichtigsten Muskeln: M. deltoideus und supraspinatus 

2. 90-150° Mitbeteiligung der Scapula und des Schultergürtels 


Begleitet durch Translation und ARO 
Dann passive, muskuläre Blockade durch die Mm. pectorales 

Wichtigsten Muskeln: M. trapezius pars ascendens und descendens, serratus anterior 

3. 150-180° Mitbeteiligung der WS 


Abduktion eines Armes: Latflex contralateral 
Abduktion beider Arme: Hyperlordose 

 Schematische Einteilung mit überschneidenden Übergängen 

M. supraspinatus und Abduktion 


Begrenzung der Lage des M. supraspinatus 

 Nach hinten → Spina Scapula und Akromion 


Nach vorne → Proc. coracoideus 

Nach kranial → Lig. Coracoacromiale 

 Akromion, Band und Coracoid bilden das Schulterdach 


Bei Verdickung der Sehne durch Entzündung oder Vernarbung, kein Gleiten mehr, sie wird
eingeklemmt 

Sehne muss sich „durch zwängen“ → ruckartiges Fortsetzen der ABD 

 M. deltoideus Motoren der ABD im Schultergelenk 


M. supraspinatus 

M. trapezius beide Muskeln abduzieren das  

M. serratus anterior Thorax-Scapula-Gelenk 

 M. subscapularis ziehen den Humeruskopf nach unten u. medial 


M. infraspinatus bilden mit dem Delta eine zweite Synergistengruppe 

M. teres minor für die ABD im Schultergelenk 

 Sowohl Supraspinatus und Delta können alleine abduzieren! 


 Der Supraspinatus ist Synergist der übrigen Muskeln der Rot-Manschette 
Er wirkt spezifisch gelenksichernd, unterstützt kraftvoll den Delta, der schnell ermüdet 

Die 3 Phasen der Anteversion 

1. 0-60° 
Beteiligte Muskeln: M. deltoideus (clavicularis) 
                                 M. coracobrachialis 

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                                 M. pectoralis major 

Blockade durch: Lig. coracohumerale 

                             M. teres minor+ major 

                             M. infraspinatus 

2. 60-120° 
Rot der Scapula um 60°, dadurch Rotation der Pfanne 
Beteiligte Muskeln: M. trapezius pars ascendens und descendens 

                                 M. serratus anterior 

Blockade durch: M. latissimus dorsi 

                             M. pectoralis major 

3. 120-180° 
Mitbeteiligung der WS 
Unilateral- Latflex 

Bilateral- Hyperlordose  

Bewegungen des Schultergürtels in der Horizontalebene 

Protraktion > Retraktion 


Muskeln für die Protraktion 

Mm. pectorales major und minor 

M. serratus anterior 

Muskeln für die Retraktion 

Mm. rhomboideus major und minor 

M. latissimus dorsi 

M. trapezius pars transversus 

Weitere Bewegungen in der Horizontalebene 


 Grundstellung in 90° Abduktion 
M. deltoideus (pars acromiale) 
M. trapezius pars desc. und asc 

M. serratus anterior 

 Vorwärtsführung des Armes  


M. deltoideus (pars acromiale und claviculare) 
Mm. pectorales 

M. Subscapularis 

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 Rückwärtsführung des Armes 
M. deltoideus (pars spinale und acromiale) 
M. latissimus 

Mm. rhomboideus 

 Der Delta ist für alle 3 Bewegungsrichtungen der wichtigste! Keine Bewegung in der
Horizontalen ohne den Delta. 
  
Das Paradoxon nach Codman 

Wird der aus der Neutral-0-Stllg. (mit nach vorne gerichtetem Daumen) um 180° in der
Frontalebene abduziert und anschließend um 180° in der Sagittalebene hinuntergeführt, so
hängt der Arm wieder neben dem Körper aber der Daumen zeigt nach innen. Der
Bewegungsablauf ist entgegengesetzt durchführbar. 

 Zwei Formen der Längsrotation sind möglich: 


1. Willkürliche Rotation (adjunct Rotation) 
Zwangsläufige Rotation (conjunct Rotation) 

Beide Formen ergänzen sich immer algebraisch. 

Gelenke des Schultergürtels 


 ACG, SCG, GHG- echte Gelenke 
Subacromialer Raum unechte Gelenke 

Gleitfläche Thorax/ Scapula  

Jede Bewegung eines echten Gelenkes zieht eine Bewegung eines unechten mit sich 

Zusätzliche Beteiligung: WS- Extension und Latflex 

Glenohumeralgelenk 
Bänder 

 Lig. coracohumerale 
o „zarte“ Bänder, dadurch oft Luxation nach ventral 
 Lig. glenohumerale superius (fehlt bei Pat. mit habitueller Schulterlux.) 
                                 medius 
                                 inferius 

o zwischen den drei Bandzügen liegen zwei schwache Kapselstellen, über eine der
Schwachstellen kann die Gelenkhähle mit der Bursa subacromeale kommunizieren 
bei der ABD werden untere und mittlere Teile gespannt 

bei ARO werden alle drei Teile gespannt 

bei IRO entspannen alle 3 Anteile 

 Labrum glenoidale 
o Die Unebenheiten der knöchernen Pfanne sind durch Knorpelüberzug

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ausgeglichen 
Cranial ist das Labrum glenoidale nur unvollständig verankert 

In N-0-Stllg. Sind obere Kapselteile gespannt, kaudal- Reservefalten für ABD 

 Lig. coracoacromiale 
o stärkstes Band am GHH 
Dient als Schulterdach 

 Lange Bicepssehne 
o Verläuft intrakapsulär aber extrasynovial 
Bei Kontraktion des Biceps sind bei Muskelteile für den Flächenkontakt im Schultergelenk
wichtig 

Kurzer Kopf hebt Humeruskopf an und verhindert Lux. nach caudal (mit Delta, Triceps (langer
Kopf), Coracobrachialis) 

Gleichzeitig drückt der lange Kopf das Caput humeri in die Pfanne, besonders bei
gleichzeitiger ABD 

Bei Riss der langen Sehne: ABD-Kraft um 20% vermindert 

Langer Kopf reißt häufig durch Regeneration 

Muskuläre Sicherung des GHH 


 Rotatoren-Manschette  
Lange Bicepssehne 

Die Muskeln mit einem zum Gelenk transversalen Verlauf pressen den Schulterkopf in die
Pfanne (wie Gelenkbänder) 

Longitudinal verlaufende Muskeln des Oberarms und der Schulter verhindern Luxation inferior
(selten, z.B. in der Neuro „Hemiarm“) 

Eine denkbare Luxation nach oben wird verhindert durch Acromion und Corocoid und
Kontraktion des Supraspinatus 

Luxation nach ventral und dorsal (siehe Ortho) 

Scapula-Thorax-Gelenk 
Gleitspalten des Gelenkes:  

1. Seitlich: zwischen Scapula und Serratus anterior 


Dorsal: Begrenzung durch Subscapularis 
Vorne außen: Begrenzung durch Serratus anterior 

2. Innen: zwischen Thorax und Serratus anterior 


Vorne: Begrenzung durch Rippen und Mm. intercostales 
Hinten und außen: Begrenzung durch Serratus anterior  

 Scapula ist nicht frontal eingestellt, sondern in 30° zur Frontalebene 


Winkel zwischen Clavicula und Scapula 60° 

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Klinik: oft verklebt 

Scapulavorlauf: Aktiv- muskulär 


                          Passiv‐      arthrogen, Recessi verklebt oder zu klein 

                          Pass+ akt‐ Recessi verklebt und Muskeln ↓ 

    
Topographische Lage der Scapula 

 2.- 7. Rippe 
Angulus superior: BWK 1 DFS 

               inferior:  BWK 7 ‐8 
 Spina scapula mediales Ende: Th 3 
Entfernung medialer Scapularand zu DFS: ca. 5-6cm 

Sternoclaviculargelenk 
 Gelenkfläche Sternum > Clavicula 
Die claviculäre Gelenkfläche überragt die sternale vorne und hinten 

Zwei Achsen: Bewegung der Clavicula in der Horizontalebene 

                       Claviculabewegungen in vertikaler Ebene 
Bänder 
- Lig. sternoclaviculare anterior und posterior 
Verstärken die Kapsel limitieren die Vor- 
- Lig. costoclaviculare und Rückwärtsbewegung 
Lig. interclaviculare  

Acromioclaviculargelenk 
 Planes Gelenk 
Gelenkspalt ist nach ventral, medial, cranial gerichtet 

Schmerz nicht selten: z.B. nach Sturz auf die Schulter 

Bänder 
- Lig. acromioclaviculare 
Lig. coronoideum 

Lig. trapezoideum 

Lig. coracoacromiale 

Die sehnigen Anteile des Delta und Trapezius sind außerdem wichtig für die Sicherung 

Muskeln des Schultergürtels 

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1. Scapulare Muskelgruppe (Scapula zum Oberarm) 


- Rotatoren-Manschette (Schulterstabilisatoren) 
M. deltoideus 

M. teres major 

M. coracobrachialis (wichtiger Leitmuskel für Gefäß-Nervenstrang des Armes) 

2. Truncohumerale Muskulatur (Rumpf zum Oberarm) 


- M. pectoralis major 
M. latissimus dorsi 

3. Truncoscapulare Muskelgruppe (Rumpf zum Schultergürtel) 


- Mm. rhomboideus major und minor 
M. levator scapulae 

M. pectoralis minor 

M. serratus anterior 

M. subclavius (schützt und spannt das Gefäß-Nervenbündel zw. Clavicula und 1. Rippe) 

4. Kraniozinguläre Muskelgruppe (Kopf zum Schultergürtel) 


- M. trapezius 
M. sternocleidomastoideus 

Einteilung nach Funktionen 

Innenrotatoren Außenrotatoren  
M. latissimus M. supraspinatus 

M. teres major M. infraspinatus 

M. subscapularis M. teres minor 

M. pectoralis major  

Bewegen d. Scapula n. lat. Bewegen d. Scapula n. med. 


M. serratus anterior Mm. rhomboideus 

M. pectoralis minor M. trapezius 

Adduktion 
M. teres major  

M. pectoralis major 

M. latissimus 

Mm. rhomboideus 

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2 adduktorische Muskelpaare: 
1. Rhomboideus-Teres major 
o Hat der arbeitende Teres major sein Punctum fixum am Humerus, so dreht sich die
Scapula nach oben außen 
Durch Kontraktion des Rhomboideus wird diese Drehung verhindert, er fixiert die Scapula und
der Teres major adduziert 

2. Caput longum des Triceps- Latissimus dorsi 


o Latissimus dorsi (sehr kräftiger Muskel) hat die Tendenz den Humeruskopf nach
caudal zu luxieren 
Der lange Tricepskopf kontrahiert als relativ schwacher Adduktor gleichzeitig und wirkt der
luxierenden Komponente entgegen 

Retroversion 
Mm. teres major und minor 

M. deltoideus (spinalis) 

M. latissimus 

Retroversion im Thorax-Scapula-Gelenk durch Adduktion der Scapula 

M. rhomboideus 

M. latissimus dorsi 

M. trapezius (pars transversa) 

Muskelschlingen 
 Zwei vertikale und zwei horizontale Muskelschlingen, ergänzen sich in ihrer Wirkung 
 ermöglichen alle Bewegungsrichtungen und ein Maximum an Freiheit 
vielfältiges Bewegungsspiel mit fließenden Übergängen 

1. Levator-Trapezius-Schlinge 
In dieser Muskelschlinge kann die Scapula schräg von kranial-vorn nach kaudal-hinten (bzw.
umgekehrt) bewegt werden 
Trapezius pars descendens: hebt Schultergürtel an; verhindert Absinken bei Lasttragen; Ext
HWS und Rot zur Gegenseite bei fixem Schultergürtel 

Trapezius pars transversa: presst Scapula an Thorax; zieht Margo medialis 2-3cm zur WS;
bewegt Schultergürtel nach hinten 

Trapezius pars ascendens: bewegt Scapula nach medial und unten; dreht Scapula nach
außen oben um 20°; wirkt mit bei der ABD; wichtige Fkt beim Tragen: verhindert, dass der Arm
nach unten gezogen wird und sich die Scapula vom Thorax abhebt 

Levator scapulae: hebt Angulus superior um 2-3cm nach oben medial; aktiv beim Tragen; bei

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Lähmung sinkt die Schulter ab; leichte Drehung der Schulterpfanne nach unten 

2. Pectoralis-Trapezius-Schlinge 
Diese Muskelschlinge hat eine gegenläufige Anordnung, indem die oberen Trapeziusfasern
etwa in der Verlaufsrichtung des Pectoralis minor gelegen sind. 
Pectoralis minor: zieht Schultergürtel nach unten, so dass die Schulterpfanne nach unten
schaut; verlagert die Scapula nach lateral und vorne, wobei sich Margo medialis von der
Thoraxwand abhebt; zieht Schultergürtel nach vorne  

 Die Schlingen 1 und 2 bilden zwei gegenläufige Muskelspiralen, die sich in ihrer Wirkung
ergänzen: PNF D1 Extension 

3. Serratus-Trapezius-Schlinge 
Diese Schlinge besteht aus der horizontalen Fasergruppe des Trapezius (transversa) und den
mittleren Abschnitten des Serratus anterior. Diese Schlinge führt die Scapula in horizontaler
Richtung und hält sie außerdem am Thorax fest. 
Serratus anterior pars superior: zieht Scapula um 12-15cm nach vorne und außen; verhindert
Rückverlagerung der Scapula wenn ein schwerer Gegenstand nach vorne gereicht werden
soll; bei Lähmung: Scapula alata 

Pars inferior: dreht Scapula nach oben außen; Scapuladrehung bei Anteversion und Abd >30° 

4. Serratus-Rhomboideus-Schlinge 
Zweite Schlinge in der Transversalebene, verläuft in etwas schräger Richtung. Diese Schlinge
führt die Scapula in Richtung hinten-oben/ vorne-unten. 
Rhomboideus: zieht Angulus inferior nach medial und oben; dreht Scapula im Uhrzeigersinn;
unterer Winkel wird an Rippen gepresst; bei Lähmung steht die Scapula vom Thorax ab 

 PNF D2 

Ellenbogen 
Bewegungsmöglichkeit 

Ext | Flex 0|0|145° aktiv 

0|0|160° passiv 

Pro | Supi 85|0|90° 

Articulatio humeroulnaris 

 Artikulierende Knochen: Incisura trochlearis ulnae mit der Trochlea humeri 


Gelenk mit Knochenführung → „Knochenzange“ entsteht vorne durch Proc. coronoideus und
hinten durch Olecranon 

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Articulatio humeroradialis 
 Anatomisch Kugelgelenk (Abd/Add aber nicht möglich) 
Artikulierende Knochen: Caput radii mit Fovea capitis radii mit Capitulum humeri 

Articulatio radioulnaris proximalis 


 Einachsiges Drehgelenk 
Radius umkreist Ulna 

Bänder des Ellenbogengelenkes  


1. Lig. collaterale radiale verhindern jegliche Seitbewegung (Abd/Add) 
Lig. collaterale ulnare erhalten Gelenkflächenkontakt 

1. Setzt sich aus drei Anteilen zusammen: 


o Vorderer Teil → zum Ringband 
Mittlerer Teil → verstärkt Ringband rückseitig 

Hinterer Teil 

Es kommt vom Epicondylus radialis und geht in das Lig. anulare radii über 

2. Kommt vom Epicondylus medialis humeri, teilt sich in: 


o vorderer Strang → Proc. coronoideus 
hinterer Strang → Olecranon 

querer Faserzug  

Lig. anulare radii 


U: Circumferantia articularis des Radius 

A: Incisura radialis ulnae 

o Ist an der Innenseite oft mit dünner Knorpelschicht bedeckt 

Hemmung der Extension 


 Anschlag des Olecranon in der Fossa olecrani 
Anspannen der vorderen Kapselwand 

Passiver Dehnungswiderstand der Beuger 

Bei Hyperextension droht: 


 Fraktur des Olecranon 
Ruptur der Kapsel und Bänder → Luxation nach posterior  

Ruptur oder Überdehnung der A. brachialis 

Muskeln bleiben in der Regel intakt 

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Hemmung der Flexion 


 Kontakt der kontrahierten Muskeln → aktiv 
Knöchern: Radiuskopf schlägt in Fossa radialis an 

                 Proc. coronoideus schlägt in Fossa coronoideus an         passiv 
 Hintere Kapselwand spannt  
Dehnungswiderstand Triceps 

Muskeln des Ellenbogens  

Beugemuskulatur 
 M. brachialis 
einer der wenigen Muskeln mit nur einer Funktion 
 M. brachioradialis 
Beteiligt an Pro- und Supination 
Hauptkraftentfaltung bei 100-110° Flexion 

 M. biceps brachii 
Hauptbeuger und Supinator 
Hauptkraftentfaltung bei 80-90° 

 M. extensor carpi radialis longus 


M. pronator teres 

Streckmuskulatur (nur ein Muskel!) 


 M. triceps brachii 
Größte Effektivität bei 20-30° Flexion im Ellenbogen 
Kraft wird bei Anteversion in der Schulter größer 

Hauptkraftentfaltung bei gleichzeitiger Schulter- und Ellenbogenextension (aus jeweils


90°Flex) 

Klinische Bezugspunkte am Ellenbogen 


 Epicondylus medialis sicht- und tastbar, liegen bei Extension in horizontaler Linie  
Epicondylus lateralis bilden bei Beugung ein Dreieck 

Olecranon  

Bei Luxation des Ellebogens wandert Olecranon über die Epicondylenlinie nach proximal
hinaus (bei Extension) 

Sulcus nervi ulnaris → zwischen Olecranon und E. ulnaris 

Pro- und Supination 


 Articulatio radioulnaris proximalis und distalis 
Kombinationsbewegung im Handgelenk 
 Supination mit radialer ABD 
Pronation mit ulnarer ABD 

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Kombinationsbewegung im Schultergelenk 
 Supination mit ARO  
Pronation mit IRO 

Muskeln für die Pro- und Supination 


 Die vier Pro- und Supinationsmuskeln arbeiten paarweise zusammen 
Ein kurzer, platter Muskel als „Abroller“ und ein langer Zugmuskel arbeiten funktionell
zusammen 
 M. supinator (N.radialis) 
Kurzer „Abroller“ funktionelle Einheit für die 
 M. biceps brachii (N.musculocutaneus) Supination  
Langer Zugmuskel  

 M. pronator quadratus 
Kurzer „Abroller“ funktionelle Einheit für die 
 M. pronator teres Pronation (schwächer als die Supinatoren) 
Langer Zugmuskel beide durch N. medianus innerviert  

Mechanische Störungen von Pro- und Supination 

Frakturen: 
1. Im proximalen Drittel des Radius → Fragmente werden von Muskeln von gleicher Funktion
voneinander getrennt, am proximalen Ende greifen Supinatoren, am distalen Ende
Pronatoren an → Dislokation der Fragmente beträchtlich 
Im mittleren Drittel → Dislokation weniger ausgeprägt → eine Aufhebung der
Radiuskrümmung hat eine verringerte Pronationsfähigkeit zur Folge 

Im distalen Radius → auftretende Abkippung des distalen Fragmentes nach radial →


Inkongruenz im distalen Radioulnargelenk → vermehrte Zugbelastung des Discus articularis  

→ bei ungünstiger Reposition oder vermehrter Kallusbildung Störung von Pro‐ und Supination 

Luxation der Radioulanrgelenke 


 Luxation des distalen RUG häufig mit Frakturen des Radiusschaftes  
→ Behandlung schwierig 
 Luxation des Radiuskopfes häufig mit Ulna-Fraktur kombiniert (Monteggia) 

Komplikationen am Ellenbogen 
 Morbus Sudeck 
Gelenkmaus 

Nervale Beteiligung des N. ulnaris 

Tennis-EB: Epicondylus lat., Extensor digitorum oberhalb des Epic., diffus im Sehnenbereich
am Caput und Collum radius (M. extensor carpi radialis brevis ist meistens betroffen, durch

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den kleinen Ursprung und Sehnenansatz) 

Golfer-EB: Epic. medialis, Flexor carpi radialis 

Funktionsstellung 
 In Neutralstellung bis leichte Pronation  

Hand 
 Feinste und beste Koordination am Körper 
Daumen ist aus dem fünfstrahligen Gefüge herausgelöst → Oppositionsfähigkeit 

Als Gegenpol gewölbte Handfläche → Palma manus 

Gliederung: 1. Handwurzel – Carpus 

                    2. Mittelhand – Metacarpus 
                    3. Finger – Phalanges 

Handwurzel und Mittelhand 


Proximale Reihe: Os scaphoideum (naviculare), lunatum, triquetrum 

Distale Reihe: Os trapezium, trapezoideum, capitatum, hamatum 

Handgelenk 

 Setzt sich aus 2 Einzelgelenken zusammen 


Radiocarpalgelenk 

Mediocarpalgelenk 

Bewegungsmöglichkeiten 
 Radiale ABD ca. 15° 
Ulnare ABD ca. 45° (größer in Supination als in Pronation) 

Flexion ca. 85° beide in Pronation  

Extension ca. 85° größer 

Funktionsstellung der Hand in leichter Ulnar-ABD → maximale Stabilität 

Grundsätzlich ist die Flexion im proximalen Handgelenk größer (50°) als im distalen (35°) 

Umgekehrt ist die Extension im distalen Handgelenk größer (50°) als im distalen (35°) 

Bei kleinen Bewegungen haben beide jedoch den gleichen Ausschlag 

Bänder  
Ligg. carpi collateralia 

 Lig. carpi collaterale radiale 


Vom Radius zum Scaphoid 

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 Lig. carpi collaterale ulnare 
Von Ulna zum triquetrum und pisiforme 

Ligg. dorsalia und palmaria 


Palmare Bänder 

 Radial: Radius zum Lunatum 


Radial: Radius zum Capitatum (gewährleistet Hohlhand) 

Ulnar: Radius zum Triquetrum 

Lunatum → Capitatum 

Triquetrum → Capitatum müssen nicht alle gekonnt werden, 

Scaphoid → Trapezium wichtig ist, dass wir wissen, dass alle Knochen  

Triquetrum → Hamatum miteinander verbunden sind  

Pisiforme → Hamatum 

Pisiforme → Metacarpus 

Dorsale Bänder 
 Radius → Lunatum (dient als dorsale Bremse des Lunatum) 
Radius → Triquetrum 

Zwei dorsale transversale Bandzüge: 

Proximale Reihe Triquetrum → Scaphoid 


Distale Reihe Triquetrum → Trapezoideum und Trapezium 

 Triquetrum → Hamatum 

 Triquetrum ist Schaltstelle der dorsalen Bänder 


Capitatum ist Schaltstelle der palmaren Bänder 

Muskeln des Handgelenkes 


Dorsalextension  

1. M. extensor carpi radialis longus 


M. extensor carpi radialis brevis 

M. extensor carpi ulnaris Innervation: 

M. extensor digitorum N. radialis  

M. extensor indicis 

M. extensor digiti minimi  

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Palmarflexion  
1. M. flexor carpi ulnaris → N. ulnaris 
M. flexor carpi radialis 

M. palmaris longus (geringe Fkt.) 

M. flexor digitorum superficialis N. medianus 

M. flexor digitorum profundus 

M. flexor pollicis longus 

M. abductor pollicis longus → N. radialis 

Radialabduktion 
1. M. flexor carpi radialis → N. medianus 
M. extensor pollicis longus 

M. extensor carpi radialis longus N. radialis 

M. extensor carpi radialis brevis 

M. extensor indicis  

Ulnarabduktion 
1. M. flexor carpi ulnaris → N. ulnaris 
M. extensor carpi ulnaris → N. radialis 

Retinaculum extensorum 
 Teil der Unterarmfaszie 
Hat 6 Sehnenfächer für folgende Muskeln 

1. Mm. extensor pollicis brevis und abductor pollicis longus 


Mm. extensor carpi radialis longus und brevis 

M. extensor pollicis longus  

Mm. extensor digitorum und extensor indicis 

M. extensor digiti minimi 

M. extensor carpi ulnaris 

 Prometheus S. 339/ 340 gute Abbildung  

Retinaculum flexorum (Karpaltunnel)  


 Gebildet aus dem Lig. carpi transversum  
 Seitliche Begrenzung der Karpalen Rinne: 
Radial: Tuberculum des Scaphoids und Trapezium 
Ulnar: Pisiforme und Hamulus ossis hamati 

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 Alle Hand- und Fingerbeuger laufen durch den Karpaltunnel (s.o.) 
N. medianus 

N. ulnaris und A. ulnaris durch die „Loge de Guyon“ 

Karpaltunnelsyndrom: 
 Überlastung der Ligamente 
Schwellung im Karpaltunnel 

Hypermobilität des Lunatum 

Durch N. medianus verursacht – HWS-Probleme? 

Zeichen einer Sehnenscheidenentzündung 


 Schneeballknirschen  

Fingergrundgelenke 
 Werden bei Flexion fester Besonderheit am Körper, 
Werden bei Extension lockerer sonst andersrum 

Anatomische Kugelgelenke 

Die Kraft in Mittel- und Endphalanx ist umso größer, desto besser das Grundgelenk in
Extension fixiert ist.  

Faustschluss fester umso mehr Fingerflexion, Lumbrikalen und Interossei spielen dabei eine
große Rolle- Handform. 

Kapselbandapparat der Fingergrundgelenke 


 Kollateralbänder  
Führen und zentrieren Fingerbeuger- und Streckersehnen 
Begrenzen die Bewegung → in Extension entspannt, in Flexion gespannt → dann auch keine
ABD und ROT möglich 

 Lig. metacarpum transversum profundum 


Lig. metacarpum transversum superficiale  

Muskeln der Fingergelenke  


Palmarflexion 

1. Mm. interossei dorsales N. ulnaris  


Mm. interossei palmares  

Mm. lumbricales N. ulnaris und  

Alle Fingerbeuger N. medianus 

Dorsalextension 
1. M. extensor digitorum 

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M. indicis 

M. extensor pollicis longus N. radialis 

M. extensor pollicis brevis 

M. extensor digiti minimi  

Abduktion 
1. Mm. interossei dorsales N. ulnaris 
M. abductor digiti minimi 

M. abductor pollicis brevis → N. medianus 

M. abductor pollicis longus → N. radialis 

Adduktion 
1. Mm. interossei palmares N. ulnaris 
M. adductor pollicis  

Daumenmuskeln 
Lange Daumenmuskeln  

 grobe Kraft 
1. Mm. extensor pollicis longus und brevis 
M. abductor pollicis longus 

M. flexor pollicis longus  

Daumenballenmuskeln 
 Keine große Kraftentfaltung 
Dienen der Feinmotorik 

1. M. flexor pollicis brevis 


M. opponens pollicis 

M. abductor pollicis brevis 

M. adductor pollicis 

Besonderheiten der Muskulatur  


M. abductor pollicis longus 

 Bewegt Metacarpale nach radial und palmar 


Außerdem hat er eine Antipositionswirkung bei Handgelenkflexion 

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Macht eine Handgelenkflexion, wenn das Handgelenk nicht durch den M. extensor carpi
radialis longus fixiert ist 

Wichtiger Muskeln für die Opposition, da er Metacarpale I nach palmar bewegt 

M. extensor pollicis brevis 


 Streckt die proximale Phalanx 
Bewegt Metacarpale I und somit den Daumen nach radial 

Er abduziert den Daumen durch Extension und Retropositionsbewegung im Sattelgelenk 

Voraussetzung: festgestelltes Handgelenk durch M. flexor carpi ulnaris und M. extensor carpi
ulnaris 
→ sonst Radialabduktion der Hand 

M. extensor pollicis longus 


 Streckt die distale Phalanx 
Streckt die proximale Phalanx 

Verlagert Metacarpale I nach ulnar und dorsal 

Wirkt mit bei der Abflachung der Hand 

Ist Antagonist der Opposition 

Die radialen Thenarmuskeln wirken hemmend auf den M. extensor pollicis longus 

→ bei Lähmung der radialen Thenarmuskeln (N. medianus und ulnaris) kommt es zur ulnaren/ 
dorsalen Fehlstellung im Daumen 
 Extension des Handgelenkes, wenn er nicht durch Kontraktion des M. flexor carpi radialis
gehindert wird 

M. flexor pollicis longus 


 Flexion Endphalanx 
Leichte Flexion Grundphalanx 

Muskeln des Thenar 


Ulnare Gruppe (am ulnaren Sesambein inserierend) 

M. adductor pollicis (N. ulnaris) 

 In maximaler ABD wirkt er adduktorisch 


In maximaler ADD wirkt er theoretisch abduzierend 

Bei Anteposition des Metacarpale I → Retroposition 

Aus Retroposition in Anteposition 

Sein Aktivitätsmaximum erreicht er bei Heranführen des Daumens an den Kleinfinger 

Bei einem weiträumigen Bewegungsausschlag ist er weniger aktiv als bei einem engen 

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Die proximale Phalanx wird gebeugt, die distale gestreckt 

Radiale Muskelgruppe des Thenars 


M. opponens pollicis (N. medianus) 

 Anteposition des Metacarpale I auf großem Radius 


ADD des Metacarpale I an Metacarpale II 

Längsrotation im Sinne der Pronation 

Wirkt bei allen Griffformen mit, für die man den Daumen einsetzt (selbst bei der ABD, zeigt er
Aktivität im Sinne der Stabilisierung) 

M. abductor pollicis brevis 


 Entfernt am Ende der Opposition den 1. vom 2. Mittelhandknochen 
Bewegt Metacarpale I während der Opposition nach palmar und ulnar bis der Abstand von
Metacarpale II maximal ist 

Beugt die Grundphalanx bei maximaler ABD 

Streckt die Endphalanx 

Rotation um die Längsachse 

Der Muskel ist die für die Opposition unentbehrlich! 

M. flexor pollicis brevis (N. medianus und ulnaris) 


 Arbeitet synergistisch mit den anderen radialen Thenarmuskeln 
Er adduziert stark 

Ausgeprägte drehende Wirkung 

Streckung des Endgliedes 


M. extensor pollicis longus  

 Extension gleichzeitig in End- und Grundphalanx 


Er wird eingesetzt zum Öffnen der Hand 

Ulnare Thenarmuskeln 
 Streckung bei gleichzeitiger ADD des Daumens 

Streckung durch radiale Thenarmuskeln 


 Vor allem M. abd. pollicis brevis 
Typisch für den lumbrikalen Griff (Zeigefinger) 

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 Durch Flex im Endgelenk kann der Daumen sich bei der Opposition einen anderen Finger
aussuchen 

Reposition des Daumens 


 M. abductor pollicis longus 
M. extensor pollicis brevis und longus 

Grobe Tests bei nervalem Ausfall 


N. radialis 

 Streckung Handgelenk 
Streckung Finger 2-5 

Extension und ABD Daumen 

 Z.B. bei einer Humerusschaftfraktur 

N. ulnaris 
 Streckung Mittel- und Endphalangen 
ABD und ADD Finger 

 Bei Verletzung des Ellenbogens 

N. medianus 
 Faustschluss 
Daumenopposition 

 Bei Karpaltunnelsyndrom 

Griffarten 
Fingerspitzengriff 

 Feinster Griff, erfordert maximale Beweglichkeit und Koordination 


Nach Veletzung oft nicht möglich 

Wichtigsten Muskeln: M. flexor digitorum profundus (N. medianus) 

          M. flexor pollicis longus (N. medianus) 

Fingerbeerengriff 
 Grober Griff für größere Gegenstände 
Funktionstest: Halten eines Papierblattes 

Wichtigster Muskel: M. adductor pollicis (N. ulnaris) 

Fingerbeeren-Fingerseitengriff 
 Ersetzt die beiden oberen Griffe (z.B. nach Amputation der Mittel- und Endphalanx) 
Weniger feinmotorisch aber sicher 

Wichtigsten Muskeln: M. interossei dorsalis I (N. ulnaris) 

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physio.de – Skript 447 – Funktionelle Anatomie  

          M. flexor pollicis brevis (N. medianus und ulnaris) 


          M. adductor pollicis 

Interdigitaler Griff 
 Relativ schwach und unpräzise, aber gut zu trainieren 
Kompensationsmöglichkeit z.B. zum Schreiben bei Sehnenscheidenentzündungen,
Tennisellenbogen, etc. 

Wichtigster Muskel: Mm. interossei 

Pluridigitale Griffform 
 Ausgeprägter Präzisionsgriff 

Tridigitale Griffform 
 Griff ist häufig mit Bewegung kombiniert 
Z.B.: Flasche aufdrehen, Schreiben 

Usw.  

Handflächengriffe 
a) Ohne Beteiligung des Daumens (z.B. Halten eines Ruders) 
 Bei gebeugten Fingern wird Gegenstand gegen die Handfläche fixiert 
Die Achse des Gegenstands steht senkrecht zur Handachse 

Je größer der Durchmesser, desto unsicherer der Griff 

b) Mit Beteiligung des Daumens 


 Die Achse des Objekts fällt mit der Handrinne zusammen 
Kraftentfaltung maximal, wenn sich Daumen und Zeigefinger fast noch berühren 

Wirkung des Daumens steigt mit zunehmender Flexion 

Wichtigste Muskeln: Mm. flexores digitorum 


Mm. interossei 

Thenarmuskeln (v.a. adductor pollicis) 

M. flexor pollicis longus 

Symmetrische (zentralisierte) Griffe 


 Sind seitengleich in Bezug auf die Längsachse 
Die Hand wird durch diesen Griff nach distal verlängert 

Häufig notwendiger Griff 

Voraussetzung: Beugefähigkeit der 3ulnaren Finger 

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Streckfähigkeit des Zeigefingers 
Enge Opposition mit gestrecktem Interphalangialgelenk des Daumens 

Hand als „tragende Plattform“ 


 Tragen eines Tabletts 
Trinkhand 

Voraussetzung: ungehinderte, volle Supination 

Kann nicht über die Schulter kompensiert werden! 

Funktionsstellung der Hand 


 Unterarm mäßig proniert 
Handgelenk in ca. 30° DE und leichter ulnarer ABD (Daumenmittelhandknochen bildet mit
Radius eine Linie) 

Metacarpale I und II bilden Winkel von 45° (Opposition) 

Grund- und Endgelenk des Daumens fast gestreckt 

Finger leicht gebeugt, wobei die Flexion im Grundgelenk nach ulnar leicht zunimmt  

 Nutzbewegungen können aus dieser Position mit minimalem Aufwand an Kraft und
Beweglichkeit durchgeführt werden 

Untere Extremität 

Hüftgelenk  
 Collodiaphysenwinkel 125° (Coxa norma, vara:115°, valga140°) 
Antetorsionswinkel 10- 30° 

CE-Winkel 30° 

(Linie vom Zentrum des Hüftkopfes durch den oberen Pfannenpol) 

Bewegungsmöglichkeiten 
Ext | Flex 15-20° | 0 | 120° 

ABD | ADD 45° | 0 | 20° 

AR | IR 45° | 0 | 30° 

Hüftgelenkmuskulatur 
 7 Muskelsynergien 

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1. Hüftkopffixatoren (laufen parallel zum Schenkelhals) 


1. Pelvitrochantäre Muskelgruppe 
 Piriformis (neigt zu Verkürzungen) 
Obturatorius externus 

Gemelli 

Obturatorius internus 

Quadratus femoris 

2. Glutaeusgruppe 
 Glutaeus maximus, medius, minimus 
3. Tensor fasciae latae 
 Sind Antagonisten der Adduktoren und Ischios, haben Tendenz den Hüftkopf nach lateral
zu ziehen 

2. Flexionssynergie  
5 Einzelmuskeln (inkl. d. Adduktoren), die in allen Gelenkstellungen vor der Flex-/Ext-Achse
liegen 

1. Iliopsoas  
Stärkster Hüftflexor, Außenrotator, Sprintmuskel, Flexion der LWS 
2. Rectus femoris 
Starker Hüftflexor, je stärker die Kniebeugung, desto stärker die Kraft in Hüftbeugung 
3. Tensor fasciae latae 
Mäßiger Flexor, Abduktor, Beckenstabilisator arbeiten aus leichter 
4. Sartorius Flexion 
Mäßiger Flexor, Außenrotator, Abduktor  
5. Teile der Adduktoren Flexion aus  
Pectineus, Add longus, Gracilis Streckstellung 
Neigen besonders zur Verkürzung  

3. Extensionssynergie  
Vier Muskelgruppen, die hinter der Flex-Ext/Achse liegen 

1. Horizontal verlaufende Glutealgruppe 


 Glutaeus maximus 
Stabilisator d. Hüftgelenks in Sagittalebene 
Extensor bei allen Streckbewegungen (Treppe steigen, Sprinten, Klettern, etc.) 

Nicht beim normalen Gehen beteiligt! 

 Glutaeus medius und minimus (hintere Fasern) 


Nur Hilfstrecker  
2. Vertikal verlaufende Muskelgruppen 
 Ischiocrurale Gruppe 
Neigen stark zu Verkürzungen 
Extension der Hüfte am stärksten bei Streckstellung im Knie 

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Bei reiner Extension sind Adduktoren und Abduktoren synergistisch ausbalanciert 

Bei normalem Gang arbeiten nur die Ischios, Glut. max. ist ausgeschaltet 

3. Teile der Adduktoren (besonders der Adductor magnus) 


Teile der pelvitrochantären Gruppe 

 Piriformis, Obturatorius internus, Gemelli 

Muskeltätigkeit bei verschiedenen Beckenstellungen 


Becken aufgerichtet (rückgekippt): 

 Schwerpunktlinie hinter der Flex-/ Ext-Achse 


Begrenzung ligamentär durch Lig. iliofemorale 

Beckenstellung stabil 

Becken in Neutralstellung: 
 Schwerpunkt über der Flex-/ Ext-Achse 
Flexoren und Extensoren halten die Waage 

Beckenstellung labil 

Becken leicht vorgekippt: 


 Schwerpunkt vor der Flex-/ Ext-Achse 
Bremsung durch Ischios und Lig. iliofemorale 

Becken stark vorgekippt: 


 Kokontraktion des Glutaeus max. und Ischios 
Je mehr das Knie in Ext steht, desto mehr Ischios 

4.Abduktionssynergie 
Wird auch „Deltoideus der Hüfte“ genannt 

Muskelfächer von fünf Einzelmuskeln 

 Glutaeus medius 
Trendelenburg-Muskel 
Stabi des Beckens in der Frontalebene beim Einbeinstand und beim Gehen (Standbeinphase) 

 Glutaeus minimus 
Tensor fasciae latae 

Der Hebelarm ist länger, als der des Glut. med 


Geht in den Tractus iliotibialis über  

→ Schnelligkeit 

 Glutaeus maximus 
Obere Fasern- gehen in den Tractus über  
→ Stabilität 

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 Piriformis  
Vor allem ARO 
 Sartorius 

5.Adduktionssynergie  
Besteht aus 4 Muskelgruppen und den 3 großen Hüftmuskeln Quadratus femoris, Iliopsoas,
Glut. max 

1. Adduktorengruppe 
 Pectineus Umkehrfunktion 
Adductor magnus In 0-Stllg sind alle Flexoren (bis auf Add. Magn.). 

Adductor longus Bei stärkerer Flex der Hüfte (50-70°) sind sie alle 

Adductor brevis Extensoren. 

 Stabilisieren das Becken im Stand auf beiden Beinen 


2. Ischiocrurale Gruppe  
 Semitendineus 
Semimembranosus 

Biceps femoris 

3. Teile der pes anserinus Gruppe 


Pelvitrochantäre Gruppe 

Vor allem Außenrotatoren – Obturatorius, Gemelli 


4. Quadratus femoris 
Glutaeus maximus (kaudale Fasern) 

Iliopsoas (bei betroffenem Rüclen: M. psoas, bei betroffenen Adduktoren: M. iliacus) 

6.Außenrotationssynergie  
Muskeln verlaufen dorsal der Vertikalachse und kranial der sagittalen Achse 

1. Glutealgruppe 
 Glutaeus maximus 
Dorsale Fasern des Glut. med. und min. 

2. Iliopsoas 
Pelvitrochantäre Gruppe (dorsal gelegen) 

 Piriformis 
Obturatorius ext. und int. 

Gemelli 

3. Adduktorengruppe 
 Quadratus femoris 
Pectineus 

Dorsale Fasern Add. magn. und long. 

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4. Sartorius (ventral gelegen) 

 Die Außenrotatoren sind kräftiger als die Innenrotatoren! 

 Der Piriformis macht eine Umkehrfunktion bei ca. 60° Flexion im Hüftgelenk. 
Dorsal von dieser Stellung: Flex | ARO | ABD 
Ventral von dieser Stellung Ext | IRO | ABD 

7.Innenrotationssynergie 
Muskeln verlaufen ventral der vertikalen Hüftgelenksachse 

1. Glutaeus minimus (mit fast allen Fasern) 


Glutaeus medius (ventraler Anteil) 

Tensor fasciae latae 

Adductor magnus 

Gracilis 

Ischios (Teile: Semitendineus und membranosus) 

Knie  

Bandstrukturen und Kapselverstärkungsmechanismen 


Ligg. cruciata (Binnenbänder) 

 Gewährleisten die Verbindung der Gelenkkörper in Flexion 


Sichern das gebeugte Knie 

Je nach Stellung verschiedene Teile angespannt 

Bei IRO wickeln die Bänder sich umeinander → hemmen die IRO damit 

ARO weites gehend freigegeben → Bänder „wickeln sich ab“ 

Liegen intraartikulär aber extrakapsulär 

Laufen in Transversalebene 

Limitieren die Schubläden 

Mittelteile sind nicht durchblutet 

Ventral (außengelegene Kapselverstärker) 


Lig. patellae 

 Längs angeordnet 
In Gelenkkapsel eingegliedert 

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Streckersehne die über die Patella geht, welche ein Sesambein ist (Kraft ↑) 

Retinacula patellae  
 Straffe Bandzüge neben der Patellasehne zum Unterschenkel (M. articularis genus) 

Dorsal (scherengitterförmig) 
Lig. popliteum obliquum/ arcuatum  

 Kreuzförmig angeordnet 
Durch M. popliteum anspannbar → Kapselspanner 

  
 
 

Aktive und passive Strukturen der medialen und lateralen Kniegelenksseite  


Passive: 

Lig. collaterale tibiale  

 Daumenbreitdick  
Mit der Kapsel verwachsen  

Verhindert Valgisierung ab 90° straff und 2° vor der Extension 

Lig. collaterale fibulare 


 Wie ein kleiner Draht, sehr derbe 
Nicht mit der Kapsel und Meniskus verwachsen 

Tractus iliotibialis  
Aktive: 

Medial: 

 M. gracilis 
M. sartorius 

M. semimembranosus- tendinosus 

M. vastus medialis 

Lateral: 
 M. tensor fasciae latae über den Tractus 
M. glutaeus maximus 

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M. vastus lateralis 

M. biceps femoris caput longum 

Besonderheiten des Tractus: 


 Aktiv und passiv zugleich 
Längste Sehne am Körper 

Schlussrotation 

Häufig verspannt 

Meniski 
 Dienen als Ausgleich der verschiedenen Gelenkkörper 
Faserknorpel 

Verschieben sich bei Bewegung (bei Flexion nach dorsal) 

Schützen bei Druckstößen vor mechanischer Schädigung 

Medialer: halbmondförmig, größer und breiter, mit Innenband und Gelenkkapsel verwachsen 

Lateraler: kleiner, kaum Verbindung, dadurch beweglicher 

Patella  
 Sesambein 
An den Außenflächen mit der Kapsel verwachsen 

In Quadricepssehne eingewachsen 

Häufig retropatellare Arthrose 

Hyaliner Knorpel 

Sonstiges 
 Bein als Stütze in Extension arretiert mit Schlussrotation 
Umso mehr Flex, desto mehr Rotation möglich 

Alle Bänder limitieren die Extension 

IRO < ARO 

Am meisten Rotation bei 130° Flexion 

Physiologische Valgi-, Varisierung erst ab ca. 25° Flex  

Muskulatur des Kniegelenks 


Flexion: 

1. M. biceps femoris → N. tibialis, peronaeus comm. 


M. sartorius → N. femoralis 

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M. gracilis → N. obturatorius 

M. semitendinosus 

M. semimembranosus N. tibialis 

M. gastrocnemius 

M. popliteus  

Extension: 
1. M. quadriceps femoris → N. femoralis 
M. tensor fasciae latae → N. glutaeus superior 

Innenrotation: 
1. M. semitendinosus 
M. semimembranosus N. tibialis 

M. popliteus 

M. sartorius → N. femoralis 

M. gracilis → N. obturatorius 

Außenrotation: 
1. M. biceps femoris → N. tibialis, peronaeus comm. 

Fuß 
 OSG, USG, Chopart’sches Gelenk, Lisfranc’sche Linie, Metatarsale, Phalangen 
DE wird durch vorne breitere Talusrolle limitiert 

Leichtes Spiel in der Malleolengabel → Talus macht Valgi-, Varisierung mit 

In der Lisfranc’schen Linie ist ABD/ ADD möglich 

Schmerzen im Os naviculare → oft Stressfraktur (meist bei Frauen zwischen 16-25J.


eventuelle Hormonkomponente) 

Stressfrakturen ebenfalls in den Metatarsalen möglich 

Der 90°-Winkel zum US ist Voraussetzung zum aufrechten Stand/ Gang 

Am restlichen Körper alles was ABD-Flex, ADD-Ext → beim Fuß umgekehrt  

Passt sich an, um auf verschiedenen Untergründen sicher zu sein 

Vorderes Quergewölbe öfter platt als das hintere und leichter zu therapieren (Spreizfuß),
großes Problem wenn das hintere absinkt 

Ursachen eines Absinkens des Quergewölbes: Hochhackige Schuhe, Fahrrad fahren 

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Kapitaler Unterschied zwischen anatomischem und funktionellem Plattfuß 

Bei Plattfuß durch knöchernen Verschleiß keine Chance durch Muskeln aufzufangen 

Hallux valgus:ein bisschen HV ist normal 

Ursachen: außenrotierte Füße, Genu valgum, Abflachen des Längsgewölbes 


! Achtung beim Trainieren des Abduktor hallucis! Kann durch physiologische Umkehrung zum
Adduktor werden  

 Fehlhaltungen/ Störungen wirken sich auf den ganzen Körper aus 

Chiasmen des Fußes (Sehnenüberkreuzungen) 


 Wichtig zur zusätzlichen Verstärkung des Fußgewölbes (Längs- und Quer-) 

1. Chiasma tendinum plantare 


 Überkreuzung der Sehnen von M. flexor hallucis longus und M. flexor digitorum longus 
„Kreuzung“ liegt an der kritischen Stelle des Fußgewölbes (Höhe des USG) 

2. Chiasma tendinum crurale  


 Gebildet aus den Sehnen des M. tibialis posterior und M. flexor digitorum longus  

Aktive und passive Mechanismen zur Sicherung des Fußgewölbes 


Gewölbebogen (des Längsgewölbes) wird vor allem durch 3 starke Bänder gehalten: 

1. Lig. calcaneonaviculare plantare (Pfannenband) 


Lig. plantare longum 

Plantaraponeurose 

In den Kammern dazwischen liegen folgende Muskeln: 


1. M. flexor hallucis longus (sehr starker Muskel und optimale Stütze durch seine schräge
Lage) 
(N. tibialis) 
2. M. abductor hallucis (N. plantaris medialis) 
M. flexor hallucis brevis (N. plantaris medialis) 

M. adductor hallucis (N. plantaris lateralis) 

M. abductor digiti minimi (N. plantaris lateralis) 

M. flexor digitorum brevis (N. plantaris medialis) 

M. tibialis anterior (N. fibularis profundus) 

Knöchern: 
 Os naviculare (Schlussstein) → höchster Punkt einer Bogenform 

Quergewölbe 
Passiv: 

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physio.de – Skript 447 – Funktionelle Anatomie  

 Knöcherne Bogenform (Schlussstein: Os cuneiforme intermedius) 


Lig. metatarseum transversum profundum 

Aktiv: 
 M. fibularis longus 
M. tibialis posterior 

M. adductor hallucis 

Mm. interossei dorsales 

Kurze Fußmuskeln 

Fußmuskulatur 
Plantarflexion: (40-50°) 

1. M. triceps surae 
M. flexor hallucis longus 

M. flexor digitorum longus N. tibialis 

M. tibialis posterior 

M. plantaris 

M. fibularis longus N. fibularis superficialis 

M. fibularis brevis  

Dorsalextension: (20-30°) 
1. M. tibialis anterior 
M. extensor digitorum longus N. fibularis profundus 

M. extensor hallucis longus 

Supination: (60°) 
1. M. triceps surae 
M. tibialis posterior N. tibialis 

M. flexor hallucis longus 

M. flexor digitorum longus 

M. tibialis anterior → N. fibularis profundus 

Pronation: (30°) 
1. M. fibularis longus N. fibularis superficialis 
M. fibularis brevis  

M. extensor digitorum longus → N. fibularis profundus 

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Mm. interossei dorsales 
 Wichtig für das Quergewölbe 
4 dorsale interossei 

Mm. interossei palmares 


 3 palmare interossei 
 

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