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WORTSCHATZ

Wort Übersetzung

(sein) stolpern споткнуться (о камень)


Ich bin (über einen Stein) gestolpert

(sein) ausrutschen поскользнуться (на мокром полу)


ich bin (auf dem nassen Boden)
ausgerutscht

(sein) hinfallen упасть на землю (с велосипеда)


Ich bin (von meinem Fahrrad) hingefallen

(sein) stürzen упасть, свалиться (с велосипеда)


Ich bin (von meinem Fahrrad) gestürzt

(sein) abstürzen срываться, падать с высоты


Ich bin (vom Dach) abgestürzt

(sein) wegrutschen соскользнуть (с дороги)

(sein) zusammenstoßen столкнуться (с кем-то)


Ich bin (mit ihm) zusammengestoßen
Stoßen - stößt - stieß - gestoßen

(haben) schlagen ударить (быть ударенным кем-то)


Ich wurde (von ihm) geschlagen
schlagen - schlägt - schlug - geschlagen

(haben) stechen колоть


Ich wurde von ihm mit dem Messer
gestochen
stechen - sticht - stach - gestochen

(sein) umknicken оступиться


Ich bin mit dem Fuß umgeknickt

(haben) verstauchen/ stauchen вывихнуть ногу, потянуть ногу (имеется в


Ich habe mir den Fuß verstaucht виду растяжение связок)

(haben) verrenken вывихнуть (ногу)


Ich habe mir den Fuß verrenkt

Verrenkung, Ausrenkung, Auskugeln - вывих


Luxation

Streckung, Strecken, Verstauchung (der растяжение


Bänder) - Distorsion

Knochenbruch - Fraktur перелом

SHT Grad 1 Gehirnerschütterung - сотрясение мозга


Commotio cerebri

SHT Grad 2 Gehirnprellung - Contusio ушиб мозга


cerebri

SHT Grad 3 Gehirnquetschung - сдавленные мозга


Compressio cerebri

Schürfwunde - Abrasio ссадина

Inliner роликовые коньки


Ich bin Inliner gefahren

Der Pfosten,= столб


Ich bin mich auf einen Pfosten gestoßen Я натолкнулся на столб

Definition Polytrauma: Verletzungen mehrerer Körperregionen, bei denen mindestens eine


oder die Kombination mehrerer Verletzungen lebensbedrohlich ist.

ANAMNESE

Die häufigsten Ereignisse: Treppensturz, Autounfall, Fahrradunfall, Schlägerei,


Messerstecherei, Trauma beim Tennisspiel,

UNFALLHERGANG

WAS: Könnten Sie mir bitte sagen, was genau passiert ist.

WANN: genaue Zeit.

WO: Arbeitsunfall, Wegeunfall oder anderes.

NB! Wegeunfälle werden behandelt wie Arbeitsunfälle.

Versichert:
1. Unmittelbarer Weg zum oder vom Arbeitsplatz. Es steht dem Arbeitnehmer frei, ob
er den zeitlich oder geographisch kürzesten Weg wählt und welches Verkehrsmittel
er nutzt.
2. Umwege, um bspw. die Kinder von der Schule oder Arbeitskollegen zum Zwecke
einer Fahrgemeinschaft abzuholen.
Nicht versichert:
1. Jeder Unfall >2 h nach Arbeitsende.
2. Umwege und Tätigkeiten privater Natur, die als sog. eigenwirtschaftliche Tätigkeit
anzusehen sind .

Durchgangsarzt ("D-Arzt")
Für die Anerkennung durch die GUV muss der Verunfallte von einem Durchgangsarzt
(D-Arzt) untersucht werden.
Die Erstversorgung kann natürlich auch durch einen anderen Arzt erfolgen.
Ausnahmen einer Vorstellungspflicht beim D-Arzt:
1. Arbeitsunfähigkeit nur am Unfalltag und Behandlungsdauer ≤1 Woche.
2. Isolierte Augen- und HNO-Verletzungen oder Hauterkrankungen → Sofortige
Vorstellung beim entsprechenden Facharzt.

Meldepflicht durch den Arbeitgeber: Fällt der Verunfallte für mehr als 3 Tage aus, ist dies
der Berufsgenossenschaft durch den Arbeitgeber innerhalb von 3 Tagen zu melden.

WIE: Könnten Sie mir bitte den Unfall genauer beschreiben?

● Waren Sie damals allein oder mit jemandem zusammen?


● Waren Sie Fahrer oder Beifahrer? (beim Autounfall)
● Sind Sie auf Ihre linke/rechte Seite/ Ihren linken Arm/ Ihr rechtes Bein/ Ihren Rücken/
Kopf gefallen?
● Welche Körperteile wurden beim Unfall verletzt?
● Waren Sie mit dem Sicherheitsgurt angeschnallt? / Haben Sie einen Helm getragen?
● Treppe: aus welcher Stufe sind Sie gestürzt?

VOR DEM UNFALL: Können Sie sich erinnern, was direkt vor dem Unfall passiert ist?

● Haben Sie etwas ungewöhnliches bemerkt? War Ihnen schwarz vor den Augen?
Schwindelig? Zittern? Krampanfall? Sprach-, sehstörungen, Lähmung?
● Haben Sie vor dem Unfall Alkohol getrunken?

NACH DEM UNFALL: Was ist nach dem Unfall passiert?

● Haben Sie das Bewusstsein verloren? Wie lange waren Sie ohnmächtig?
● Wie wurden Sie in die Notaufnahme transportiert? Hat jemand einen Notarzt
angerufen? Sind Sie selbst in die Notaufnahme gekommen?

NB! TETANUS: Wann wurde bei Ihnen die Wundstarrkrampf-Impfung zum letzten Mal
aufgefrischt?

VERLETZUNGSMUSTER

NB! Über jeden verletzten Körperteil separat fragen: Schmerzen, Frakturzeichen, DMS
usw.

1. FRAKTUR
Frakturzeichen:

Sichere:
● Achsabweichung, übersteigerte Beweglichkeit
● Offene Fraktur: Haben Sie gebrochene Knochenteile bemerkt?
● Stufenbildung, Knochenlücke
● Krepitation: Haben Sie beim Sturz ein Knistergeräusch gehört?
● Radiologischer Nachweis

Unsichere:
● Rötung: Ist der betroffene Bereich gerötet/ verfärbt?
● Schwellung: Ist der betroffene Bereich angeschwollen? Überwärmt?
● Schmerzen
● Funktionseinschränkung:
1. Können Sie Ihren Arm/ Ihr Bein / mit Ihren Finger/ mit Ihren Zehen bewegen?
2. Können Sie Ihren Arm/ Ihr Bein in diesem Gelenk strecken oder beugen, rotieren?
3. Können Sie auf das betroffene Bein auftreten?
4. Können Sie Ihre Arme anheben?

DMS
● Durchblutung: Bluten Sie? Haben Sie irgendwo blutende Wunden, Schürfwunden?
Haben Sie irgendwo Blutspuren bemerkt?
● Motorik: siehe Funktionseinschränkung
● Sensibilität: Sind Ihnen Amaisenkribbeln, Taubheitsgefühl oder Hautveränderungen
aufgefallen? Fühlen Sie Ihre Finger/ Zehen?

2. ALLGEMEINES TRAUMA-CHECK

1. Haben Sie Kopfverletzungen?


2. Neurologische Fragen: Sehstörungen, Lähmungen usw.
3. Haben Sie geblutet? Wie viel?
4. Ist es Ihnen übel? Müssen Sie sich übergeben oder haben Sie schon mal erbrochen?
Mit was?
5. Fühlen Sie sich schwindelig?
6. Haben Sie Luftnot, Brustschmerzen, Husten?
7. Sind Ihnen Herzrasen, Herzstolpern aufgefallen?
8. Haben Sie Bauchschmerzen?
9. Mussten Sie schon auf die Toilette? Haben Sie Blut im Urin bemerkt?

DIAGNOSTIK UND THERAPIE

AM UNFALLORT

1. Erhebung der GCS:

Wach:
● Trauma-Check
● ABCDE-Schema bei Polytrauma

Bewusstlos oder Bewusstseinsstörung mit Atmung:


● Grobe Orientierung: Blutungen, Fehlstellungen, Kopfverletzungen
● Stabile Seitenlage
● ABCDE-Schema bei Polytrauma
● ggf. Intubation

Apnoe:
● Reanimation

2. Körperliche Untersuchung

Trauma-Check
● Kurze Anamnese
● Kopf: Untersuchung des Kopfes (z.B. Pupillenreaktion, offensichtliche
Verletzungen, Monokel- oder Brillenhämatom, Blutung aus Ohren, Nase oder
Mund)
● Hals: Schmerzen? (Trauma der Halswirbelsäule)
● Thorax: Palpation, Auskultation und Perkussion (z.B. zum Ausschluss eines
Pneumothorax oder von Frakturen)
● Abdomen: Inspektion und Palpation (z.B. zum Ausschluss penetrierender,
stumpfer oder innerer Verletzungen)
● Becken: Prüfung der Beckenstabilität
● Wirbelsäule: Schmerzen der Wirbelsäule, neurologische Ausfälle
● Extremitäten: Fehlstellungen, Verletzungen, Durchblutung, Motorik, Sensibilität
(kurz „DMS“)
● Kreislaufmonitoring: Blutdruckmessung, Herzfrequenz und -rhythmus, Kontrolle
der Atmung, Pulsoxymetrie, EKG-Ableitung, Blutzuckerbestimmung

ABCDE-Schema
● A ("Airways"): Sicherung der Atemwege und Stabilisierung der
Halswirbelsäule
● B ("Breathing"): Untersuchung und Aufrechterhaltung der
Atmung/Belüftung; sofern nötig: Beatmung
● C ("Circulation"): Untersuchung und Aufrechterhaltung des Kreislaufs
(Blutungskontrolle und Flüssigkeitszufuhr)
● D ("Disability"): Erhebung des neurologischen Zustandes
● E ("Exposure"/"Environmental control"): Entkleiden zur Untersuchung,
Vermeidung einer Unterkühlung (Durchführung i.d.R. nicht am Unfallort,
sondern erst in der klinischen Versorgung)
3. Therapie

Atemwegsmanagement:
● Sauerstoffgabe per Nasensonde
● Assistierte Beatmung über Gesichtsmaske
● Larynxmaske oder Larynxtubus
● Intubation
● Ultima ratio: Koniotomie

Sicherer Gefäßzugang: Legen von ein bis zwei großlumigen venösen Zugängen (z.B. am
Handrücken) zur raschen Medikamentenapplikation und ggf. Volumensubstitution

Thoraxdrainage: bspw. bei Pneumothorax

Medikamente: Analgesie, Volumensubstitution usw.

Wundversorgung:
● Blutstillung (z.B. Druckverband)
● Sterile Abdeckung von Wunden
● Initiale Frakturversorgung: Reposition (insb. bei starker Dislokation bzw. Luxation)
und Retention in Schiene o.ä.

Lagerung:
● Stabile Lagerung (Vakuummatratze)
● Immobilisierung (Extremitäten, Wirbelsäule, bei V.a. ein HWS-Trauma Anlage eines
Immobilisationskragens wie bspw. Stifneck® )
● Schutz vor Auskühlung

Transport: Nach Möglichkeit Transport des Patienten in ein Krankenhaus mit den benötigten
Fachdisziplinen und Kompetenzen.

PECH-Regel bei leichten Verletzungen


Pause
● Jegliche Belastung sofort unterbrechen, sonst evtl. Verschlechterung und
Heilungsverzögerung

Eis
● Kühlung für 20–30 min, dann Unterbrechung für max. 90 min
● Eis nicht direkt auf die Haut! → Gefahr der lokalen Erfrierung!

Compression
● Ruhigstellung in schmerzarmer Position
● Elastischer Bindenverband herzwärts gewickelt
● Ändert sich der Schmerzcharakter (klopfend, pulsierend) → Verband evtl. zu eng
wegen zunehmender Schwellung → Entfernen und nach 5–10 min neu anlegen
● Keine Tape-Verbände in den ersten 12–24 h!
Hochlagerung
● Extremität über Herzhöhe lagern

Außerdem: Für mind. 24 h nach Verletzung kein Alkohol; keine durchblutungsfördernden


Maßnahmen wie Sauna, warme Bäder, hyperämisierende Salben

KLINISCHE PRIMÄRVERSORGUNG

Ziele:
● Aufrechterhaltung/Wiederherstellung der Vitalfunktionen (Reanimationsphase)
● Diagnostik, Einschätzung und Akutbehandlung von Verletzungen lebenswichtiger
Organe

Mindestens 3 Ärzte im Schockraum: 1 Anästhesist, 2 Chirurgen (+Radiologen und andere


Fächer)

Diagnostik:

1. Komplette körperliche Untersuchung (Bodycheck)


● Zeitbedarf so gering wie möglich halten (insb. bei instabilen Patienten)
● Gefahr der Auskühlung durch Entkleiden beachten
● Begutachtung der Körperrückseite: Vorsichtige Drehung insb. bei Verletzung des
Achsenskeletts

2. Ultraschalldiagnostik (eFAST)
● Routinemäßiger Einsatz empfohlen
● Untersuchte Regionen: Abdomen, Perikard und Pleura
● Standardisiertes Vorgehen wichtig

3. Radiologische Diagnostik
● Ganzkörper-Computertomographie (Polytrauma-CT) - Goldstandard zur detaillierten
Diagnostik des Verletzungsmusters bei Polytrauma
● Rö-Thorax, falls keine CT durchgeführt wird

4. Labor
● BGA
● Gerinnungsparameter: Quick-Wert, aPTT, Fibrinogen und Thrombozytenzahl
● Blutgruppenbestimmung und Antikörpersuchtest

Therapie:

1. Schockraumphase
● Stabilisierung der Vitalparameter (Vorgehen nach ABCDE-Schema)
● Vermeiden einer Trauma-induzierten Koagulopathie: Normothermie, Normalisierung
des pH-Wertes, Normokalzämie
● Gerinnung aufrechterhalten: Substitution gerinnungsaktiver Präparate, ggf.
Transfusion von Thrombozyten, Erythrozyten und/oder Plasma
● Neuroprotektion (insb. bei SHT): Normoxie , Normokapnie , Normotonie
● Permissive Hypotension: Bei Patienten mit unkontrollierbaren Blutungen können
niedrige systolische Blutdruckwerte bis 90 mmHg akzeptiert werden

2. Operative Phase I
● (Temporäre) Versorgung der akut lebensbedrohlichen Verletzungen

3. Stabilisierungsphase
● Stabilisierung der Vitalfunktionen auf Intensivstation, vor definitiver operativer
Versorgung

4. Operative Phase II
● Operationen weiterführender Verletzungen wie offene Frakturen,
Kompartmentsyndrom, Rückenmarkskompression, Verletzungen des
Urogenitaltraktes etc.

5. Weitere operative Phasen


● Nach fortlaufender Stabilisierung können weitere chirurgische Eingriffe
vorgenommen werden

NB! Das Grundprinzip in der Polytraumaversorgung: Vital bedrohliche Verletzungen


sollten immer zuerst behandelt werden ("Treat first what kills first!")!

3R-Regel in der Behandlung von Frakturen

1. Reposition
2. Ruhigstellung +Thromboseprophylaxe!
3. Rehabilitation

NB! Diagnostik, Therapie und Behandlung der Frakturen werden perfekt im


Amboss-Kapitel „Allgemeine Frakturlehre“ behandelt

BESONDERHEITEN DES TRAUMA-BRIEFS

Nachfolgend berichte ich Ihnen über unseren gemeinsamen Patienten Herrn XX/ unsere
gemeinsame Patientin Frau XX, geb. am 01.01.19XX, wohnhaft Bismarkstraße 1, 10100
Berlin, der/ die am 05.05.2020 mit einem Notarzt in unsere Notaufnahme eingeliefert
wurde.

Der/die XX-jährige Pat. stellte sich bei uns wegen seit X Minuten/ Stunden nach einem
Unfall bestehender progredienter…

UNFALLHERGANG KURZ BESCHREIBEN!


Laut dem Patienten/ der Patientin [sei er/ sie mit dem Fahrrad gefahren und auf dem nassen
Weg weggerutscht. Er sei auf die rechte Rumpfseite gefallen, dabei sei der Kopf (nicht)
verletzt worden]. KOPF

Der Schutzhelm sei (nicht) aufgesetzt worden/ der/ die Pat. habe den Schutzhelm (nicht)
getragen. HELM

Die Impfung gegen Tetanus sei zum letzten Mal vor X Jahren aufgefrischt worden/ die
Frage nach Tetanus-Impfung wurde nicht beantwortet. TETANUS

Des Weiteren klagte… usw.

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