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Wichtige Fragestellungen:
- Todeseintritt im Wasser oder Verbringung einer Leiche ins Wasser?
- Tod durch Wasser: z.B. Ertrinken, z.B. Badetod
- Liegen vitale Verletzungen oder eine toxikologische Beeinflussung vor?
- Typisches oder atypisches Ertrinken?
1. Pathophysiologie
3. Atypisches Ertrinken
Typische Ertrinkungszeichen fehlen bzw. sind schwach ausgeprägt!
3. 2. Badetod
alle Arten der primär rhythmogenen Synkopen mit Bewusstlosigkeit im Wasser
- Ebbecke-Reflex: Reflexogene Zone ist die Gesichtshaut (N. trigeminus, 2. Ast).
Besonders kaltes Wasser ist wirksam. Nach Eintauchen werden ausgelöst:
Schluckreflex, Bradykardie, Atemstillstand. Der Reflex wird auch durch einen kalten
Luftstoß ausgelöst (Wind-/Wetter-Reflex). So wurden Tötungen von Kindern durch
Heraushalten in den Fahrtwind diskutiert. Dieser Reflex ist insbesondere auch beim
Springen ins kalte Wasser von Bedeutung („Eintauchreflex“).
- Aschnerscher Bulbusdruck-Reflex: Drücken auf den Bulbus führt zu Bradykardie:
Oculo-cardialer Reflex.
- Heringscher Nasenschleimhaut-Reflex: Chemische oder thermische Reizung der
Nasenschleimhaut führt zu Bradykardie. Höchstwahrscheinlich bedeutsam für einige
Tötungsdelikte in der Badewanne (Zug an den Beinen führt zu raschem Untergehen
mit dem Kopf und starker Exposition der Nase bei Überraschungseinatmung).
- Diskutiert werden auch die Pressatmung im Wasser, die zu hämodynamischen
Auswirkungen wie im Valsalva-Versuch (Kreislaufkollaps im Wasser) führen kann
sowie
- der Goltzsche Reflex (Schlag gegen die Magengrube führt zu Bradykardie).
4. Unterschiede Süß-/Salzwasserertrinken
Süßwasser: führt zu Hydrämie, Hypervolämie, Abnahme der Plasmakonzentrationen an Na,
Cl, Ca und Proteinen, Hämolyse, Emphysema aquosum
Salzwasser: führt zum Einströmen von Flüssigkeit aus dem Blut in die Lungen mit rascher
Abnahme des zirkulierenden Blutvolumens und zur Ausbildung eines Ödema aquosum,
Hämokonzentration mit Zunahme der Elektrolyte des Serums und zum hypovolämischen
Schock