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ATEMWEGSERKRANKUNGEN
Fach: SKL Innere Medizin
Dozentin: Nadine Werkmeister
TYPISCHE SYMPTOME BEI
ATEMWEGSERKRANKUNGEN
• Dyspnoe
• Zyanose
• Husten
• Sputum
SPUTUM
Tab. 46.1 Auswurf beobachten.
Auswurf mögliche Ursachen
COPD, chronische Bronchitis
weißlich-zäh (v. a. morgens)
(„Raucherhusten“)
bakterielle Infektion (bakterielle Bronchitis
gelbgrün oder Pneumonie), fortgeschrittene
Lungentuberkulose
glasig-zäh Asthmaanfall, Keuchhusten
dreischichtig (Schleim, Eiter und Blut) Bronchiektasen
Bronchialkarzinom, Lungenembolie,
blutig
Lungentuberkulose, Bronchiektasen
schaumig alveoläres Lungenödem
Lungenabszess, bakteriell infizierte
faulig-stinkend Bronchiektasen, Bronchialkarzinom mit
Tumorzerfall

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ERKRANKUNGEN DES
LUNGENKREISLAUFES
• Lungenembolie
• Pulmonale Hypertonie & Cor pulmonale
• Lungenödem
LUNGENEMBOLIE
DEFINITION

• „Eine Lungenembolie ist ein Lungengefäßverschluss durch ein über den Blutweg
verschlepptes Blutgerinnsel.“ Gesundheits- und Krankheitslehre in der Altenpflege

• „Die Lungenembolie bezeichnet den Verschluss einer oder mehrerer Lungenarterien


durch einen Embolus (abgelöstes Blutgerinnsel bzw. Thrombus), der häufig aus dem
venösen System stammt.“ I care Krankheitslehre
URSACHE/ RISIKOFAKTOREN

• Tiefe Beinvenenthrombose
• Alle Risikofaktoren einer tiefen Beinvenenthrombose = Risikofaktoren für
Lungenembolie:
• Immobilität
• Gerinnungsstörungen
• Orale Kontrazeptiva
• …
PATHOPHYSIOLOGIE
• Teile des Thrombus lösen sich ab und werden als Embolus über das rechte Herz in
die Lungenarterien transportiert
• Ist der Embolus zu groß, um vom eigenen Fibronolysesystem rasch wieder aufgelöst
zu werden, kann er einen Ast der Lungenarterien verlegen
• Folgen:
• akute Rechtsherzinsuffizienz
• Vermehrte Totraumventilation → arterielle Hypoxämie (0²-Mangel im arteriellen Blut)
• Blutdruckabfall & Kreislaufschock, wenn auch die linke Kammer versagt
• Pulmonale Hypertonie bei immer wieder auftretenden kleinen Embolien
SYMPTOME
• Plötzliche Atemnot
• Husten – gelegentlich auch Blut
• Atemabhängige Brustschmerzen
• Tachypnoe & Tachykardie
• Angst, Beklemmung & Schweißausbrüche
• Entweder pulmonale Hypertonie (erkennbar an den gestauten Halsvenen) oder im
Rahmen eines Kreislaufschocks Hypotonie & Tachykardie & Bewusstlosigkeit
• Bei älteren Patienten relativ symptomlos (kaum Dyspnoe, Tachypnoe oder
Tachykardie), dafür eher Synkopen, Schwindel & unklares Sehen
DIAGNOSTIK

• D-Dimer im Blut bestimmen – sie entstehen, wenn ein Blutgerinnsel aufgelöst wird:
• Negativer D-Dimer-Test: D-Dimere im Serum < 500ng/ml
• Positiver D-Dimer-Test ist allerdings kein Beweis für eine Lungenembolie, da auch
Infektionen, Tumore, eine Schwangerschaft oder eine Operation die D-Dimere
erhöhen!!!
• Spiral-CT des Thorax mit Kontrastmittel – Lungenembolus ist dunkler als das
restliche Gefäß, da er kein Kotrastmittel aufnimmt!
KOMPLIKATIONEN

• Akutes Rechtsherzversagen (Cor pulmonale) und zum plötzlichen Herztod

• Das Cor pulmonale bezeichnet ein druckbelastetes rechtes Herz infolge einer
Drucksteigerung im Lungenkreislauf (pulmonale Hypertonie), wenn deren Ursache
in der Lunge und nicht am Herzen zu finden ist.
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THERAPIE

• Therapie bereits im Notarztwagen


• Antikoagulation mit Heparinpräparaten oder systemischer Thrombolyse
• Sekundärprophylaxe mit Marcumar für 3-6 Monate
SOFORTMAßNAHMEN BEI VERDACHT…
• Alarm auslösen und beim Patienten bleiben
• Notarzt verständigen
• Patienten dort lassen, wo er sich befindet
• Oberkörper vorsichtig hochlagern – so wenig Bewegung wie möglich → wie ein
„rohes Ei“ behandeln!!!
• Vitalzeichenkontrolle
• Fenster öffnen
• Ggf. Sauerstoffgabe
FALLBEISPIEL FRAU KRUSE

• Bitte bearbeiten Sie das Ihnen vorliegende Arbeitsblatt!


ANTWORT AUF FRAGE 1

• Arterielle Hypertonie
• KHK → Myokardinfarkt mit Verschluss der linken Herzkranzarterie
ANTWORT AUF FRAGE 2
• Starke Atemnot →Dyspnoe
• Seit mehreren Wochen Schwierigkeiten beim Treppensteigen –
musste aufgrund starker Atemnot Pause einlegen →
Belastungsdyspnoe
• Körperliche Belastung bzw. Treppensteigen eingestellt →
Ruhedyspnoe
• Seit einigen Tagen nachts Atemprobleme – konnte nur noch
mit erhöhtem Kopfteil einschlafen → Orthopnoe
• Allgemeine Leistungsschwäche, Mattigkeit und Erschöpfung
• Hustenreiz und Erstickungsanfälle mit schaumigen Sputum
• Zyanose 6 Rasselgräusche bei der Atmung
ANTWORT AUF FRAGE 3

• Linksherzinsuffizienz
• Dekompensiert
• Verdacht auf Lungenödem
ANTWORT AUF FRAGE 4

Sofortmaßnahmen
→sofortiger Behandlungsbeginn → lebensrettend
• Oberkörper des Patienten hochlagern, Beine tieflagern →Herzbettlagerung
• Atemwege freimachen
• Evtl. 2 Hübe Nitroglycerin sublingual verabreichen
LUNGENÖDEM
DEFINITION

• „Ein Lungenödem ist eine Ansammlung von Flüssigkeit im Zellzwischenraum (sog.


Interstitielles Lungenödem) und in den Lungenbläschen (sog. Alveoläres
Lungenödem), die zu einer Störung des Gasaustausches führt.“ I care
Krankheitslehre, S. 372
URSACHEN

• Linksherzinsuffizienz
• Niereninsuffizienz
• Zu niedriger osmotischer Druck des Blutes
• Schädigung der Gefäßwände
SYMPTOME

• Dyspnoe
• Rasselnde Atemgeräusche
• Husten(-anfälle) mit schaumiges Sekret, teilweise mit Blut untersetzt
• Zyanose
• Unruhe
• Orthopnoe
• Erniedrigte Sauerstoffsättigung
• Tachypnoe & Tachykardie
PATHOPHYSIOLOGIE

• Blutrückstau in die Lungengefäße im Rahmen der Linksherzinsuffizienz


• In den Kapillargefäßen steigt der Blutdruck an, sodass mehr Flüssigkeit ins
Interstitium abfiltriert wird
• Sammlung von Flüssigkeit im Interstitium = Interstitielles Lungenödem
• Wenn das Interstitium nicht mehr Flüssigkeit aufnehmen kann, dringt diese bis in die
Alveolen = alveoläres Lungenödem
• Durch das Lüngenödem kann sich Lunge nicht mehr ausdehnen
• Diffusionsstrecke für die Atemgase verlängert sich → schwere respiratorische
Insuffizienz mit Abfall der Sauerstoffsättigung = Hypoxämie
DIAGNOSTIK

• Stethoskop
• Röntgen-Thorax-Aufnahme
• Echokardiografie, um Linksherzinsuffizienz nachzuweisen
THERAPIE/ SOFORTMAßNAHMEN

→sofortiger Behandlungsbeginn → lebensrettend


• Oberkörper des Patienten hochlagern, Beine tieflagern →Herzbettlagerung
• Atemwege freimachen, ggf. Absaugen
• Sauerstoffgabe
• Evtl. 2 Hübe Nitroglycerin sublingual verabreichen
• Diuretika wie Furosemid → Urinausscheidung fördern = Herzentlastung
THERAPIE/ SOFORTMAßNAHMEN

Bleiben diese Maßnahmen erfolglos, dann…

Beatmung über CPAP-Maske – Beatmungsform, die die


Spontanatmung des Patienten mit einem dauerhaften (während EA
& AA) aufrechterhaltenen Überdruck

Intubation bei Erstickungsgefahr – Einführen eines Tubus vom Mund


in den Kehlkopfs
EINTEILUNG DER LUNGENERKRANKUNGEN
• Restriktive Lungenerkrankungen
• Fläche für Gasaustausch in der Lunge ↓
• Lunge wird eingeengt oder kann sich nicht entfalten
• „Compliance“↓ - Beweglichkeit des Brustkorbs & Dehnbarkeit der Lunge eingeschränkt
→ Vitalkapazität ↓ „step by step“
→ da in Ruhe nur 1/10 der VK benötigt wird, erst in einem späten Stadium deutliche Einschränkung der
Atemfunktion

Beispiele:
• Pleuraverschwartung - behindert Ausdehnung ds Brustkorbs
• Lungenfibrose – Lungegewebe weniger elastisch
• Ausgeprägte Kyphoskoliose – starke dreidimensionale Verkrümmung der WS
EINTEILUNG DER LUNGENERKRANKUNGEN
• Obstruktive Lungenerkrankungen
• ausreichend Lungenvolumen vorhanden – Vitalkapazität nicht eingeschränkt!
• durch Verengung der Atemwege („Obstruktion“) liegt ein erhöhter Atemwegswiderstand
bzw. erhöhte Strömungswiderstände in den Atemwegen („Resistance“)
besonders bei der AA/ Exspiration vor - u. U. Kollabieren der Atemwege
(Bronchialkollaps) möglich
→ Atemnot

Beispiele:
• Asthma bronchiale
• Chronisch obstruktive Bronchitis
• Lungenemphysem
ATMUNG BEI OBSTRUKTION – ABHILFE DURCH DOSIERTE
LIPPENBREMSE
ASTHMA BRONCHIALE
DEFINITION

• „Asthma bronchiale ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege, die


durch eine gesteigerte Überempfindlichkeit (Hyperreagibilität) des
Bronchialsystems entsteht. Asthma tritt typischerweise anfallsartig auf und ist durch
akute Atemnot gekennzeichnet. Durch die richtige Behandlung und/ oder spontan ist
es zumindest teilweise reversibel (umkehrbar).“ I care Krankheitslehre, S. 336

• „Anfallsartig aufretende Atemnot, ausgelöst durch eine Obstruktion (Verlegung) der


Atemwege.“ Gesundheits- und Krankheitslehrebuch in der Altenpflege S. 278
URSACHEN
• Hyperreagibilität = Überempfindlichkeit der Bronchialschleimhaut
• → versch. Reize (Allergene, Infektionen, körperliche BL) → Entzündungsreaktion der
Bronchialschleimhaut – die Schwellung bedingt eine Verengung der Atemwege

• Spasmus = Verkrampfung) der Muskulatur der kleinen Bronchien


• → das unvollständige Knorpelgerüst kann bei AA nur unzureichend offen halten → Luft gelangt in die
Lunge, aber nur schwer wieder aus der Lunge

• Verdickung des Bronchialsekrets = zähflüssiger Schleim


• → verengt zusätzlich die Atemwege
PATHOPHYSIOLOGIE
• Genetische Veranlagung & verschiedene Auslöser ( Luftverschmutzung,
kalte Luft, körperliche oder psychische Stress, Medikamente, best. Allergene)

• chronische Entzündungsreaktion der Bronchialschleimhaut


• Führt zu Hyperreagibilität/ Überempfindlichkeit der Bronchien

• Führt wiederum zur Verengung der Bronchien = Bronchospasmus

• In Folge dessen Probleme bei der Exspiration

• Im schlimmsten Fall Überblähung der Lunge = Lungenemphysem


möglich
• Wird das Asthma nicht behandelt und die Entzündungsreaktion bleibt dauerhaft
bestehen, kommt es zu Umbauprozessen in der Lunge
OBSTRUKTIVE ATEMWEGSERKRANKUNGEN
• Obstruktion = teilweise oder kompletter Verschluss des Lumens eines Hohlorgans,
FORMEN

• Extrinsisches (Allergisch bedingtes) Asthma


• Tritt i.d.R. im Kindesalter auf
• Häufigsten Allergene: Pollen, Tierhaare, Hausstaub
• Seltener: Nahrungsmittel- und/ oder Berufsallergene (z.B. Mehl)

• Endogenes oder Intrinsisches (nicht allergisches) Asthma


Überempfindlichkeit auf bestimmte Reizstoffe, ohne dass eine Allergie besteht
• die auslösenden Faktoren sind meistens unspezifisch, z.B. Kalte Luft/ Luftverschmutzung
(Tabakqualm oder Ozon), psychischer oder körperlicher Stress, ebenso Virusiinfekt oder
Medikamente
SYMPTOME

• Plötzliches Auftreten von Asthmaanfällen – oft in den frühen Morgenstunden,


dauern Minuten – Stunden an, verschwinden spontan oder nach Gabe von
Medikamenten!
SYMPTOME

• Atemnot/ Dyspnoe – verbunden mit Unruhe, Todesangst – Orthopnoe,


Sprechdyspnoe
• Engegefühl im Brustkorb
• Tachykardie
• Zyanose
• Einsatz der Atemhilfsmuskulatur – atemerleichternde ASTE
• Attacken von trockenen Husten, Husten mit zähem Schleim – häufig nachts
• Atemgeräusche: Pfeifen = Stridor, Giemen und Brummen
DIAGNOSTIK

• Anamnese
• Klinik beim Asthmaanfall
• Lungenfunktionsprüfung:
• Einsekundenkapazität = Tiffenau-Test herabgesetzt, weil Resistance zu hoch!
• Reversibilität der obstruktiven Ventilationsstörung mit Hilfe des Bronchospasmolysetest
• Metacholintest – Pat inhaliert Metacholin, dieses wirkt bronchospastisch – Überprüfung der
Hyperreagibilität – Einsekundenkapazität sinkt!
• Peak Flow Messung – Atemspitzenstoß – Pat maximal einatmen und so schnell und so kräftig wie
möglich ausatmen – das Gerät gleicht den Atemspitzenstoß mit altersentsprechenden Normwerten
ab und zeigt Ergebnis in l/ min
• Blutgasanalyse (BGA) – Hypoxämie (Sauerstoffpartialdruck sinkt, wenn zudem Hyperkapnie (C0²-
Partialdruck steigt an) droht Atemstillstand!
KOMPLIKATIONEN

• Status asthmaticus – ist ein schwerer Asthma-Anfall, der mit den üblichen
Medikamenten nicht zu beeinflussen ist.
• Notfallsituation – Notarzt alarmieren!!!
THERAPIE

1. Karenz
2. Medikamente zur Erweiterung der Bronchien (Beta-Sympathomimetika &
Parasympathikolytika)
3. Medikamente zur Eindämmung der chronischen Entzündung
4. Nicht-medikamentöse Therapie
SOFORTMAßNAHMEN BEI ASTHMAANFALL

• Asthmaspray – Umgang mit Dosieraerosol und Spacer


SOFORTMAßNAHMEN BEI EINEM SCHWEREN
ASTHMAANFALL
• Person, die als erstes den Asthmatiker vorfindet, bleibt beim Patienten, Patienten
beruhigen und Ruhe und Professionalität ausstrahlen
• Notruf senden/ Notarzt alarmieren
• Unterstützung beim Einnehmen einer atemerleichternden ASTE geben – die
Bettlägerigen in eine Oberkörperhochlage bringen
• Unterstützung bei der Verabreichung des „Asthmasprays“ – Anzahl der Hübe nach
AVO, ggf. den Patienten anleiten
• Öffnung beengender Kleidungsstücke, Öffnung des Fensters
• Atemluft anfeuchten mittels NaCl-Lösung & Ultraschallvernebler
• Vitalwerte messen bzw. die Atmung beobachten, besonders bei Sauerstoffgabe –
durch die höhere 0²-Konzentration besteht Gefahr einer Atemdepression
RICHTIGER GEBRAUCH EINES
DOSIERAEROSOLS
• Schutzkappe entfernen und Dosieraerosol kräftig schütteln
• Tief und ruhig ausatmen
• Mundstück fest mit den Lippen umschließen
• Aerosolbehälter gerade nach oben halten
• Mit Beginn der Einatmung kräftig auf den Medikamentenbehälter drücken
• Aerosol kräftig inhalieren
• Und ca. 5 Sekunden den Atem anhalten!
EINSATZ VON APPLIKATIONSHILFEN
Z.B. SPACER
• Vorteil:
• mehr & bessere Verteilung des Wirkstoffs in der Lunge
• keine Kordinationsprobleme zwischen Einatmen und Druck auf den Aerosolbehälter
können vermieden werden
CHRONISCH- OBSTRUKTIVE BRONCHITIS

• Entwickelt sich meist aus einer chronischen Bronchitis.

• Im Gegensatz zu einer akuten Bronchitis treten die Symptome einer chronischen


Bronchitis dauerhaft auf.

• Laut WHO spricht man von einer chronischen Bronchitis, wenn bei einem Menschen
Husten und Auswurf an den meisten Tagen während mindestens je drei
Monaten in zwei aufeinander folgenden Jahren auftreten.
CHRONISCH-OBSTRUKTIVE BRONCHITIS

• Entzündliche Veränderungen der Bronchialschleimhaut, die zu einer


chronischen Obstruktion (Verengung) der Bronchien führen.

• Chronisch obstruktive Bronchitis und Lungenemphysem werden oft auch als


COLD oder COPD bezeichnet.
COPD - DEFINITION

• C = chronic bzw. chronisch/ dauerhaft


• O =obstructiv/einengend, verengend
• P = pulmonary/ die Lunge betreffend
• D = disease/ Krankheit
• → progrediente (fortsschreitende) Lungenerkrankung mit irreversiblen Schäden
CHRONISCH-OBSTRUKTIVE BRONCHITIS

• Ursachen/ Risikofaktoren:
• Entwickelt sich aus chronischer Bronchitis - langjähriges
Rauchen

• Langjährige Einatmung von Stäuben – Steinstaub- oder


Asbestlunge
PATHOPHYSIOLOGIE

• Dauerhafte Reizung/ Entzündung der Bronchialschleimhaut und führt zur


Verengung der Bronchien
• Infolge des Nikotinkonsums/ Einatmung von Schadstoffen steigt die Aktivität der
Schleim produzierenden Becherzellen in den Bronchien. Die großen Mengen des
zähen Sekrets überfordern die Reinigungsmechanismen der Lunge.
• Insbesondere sind die mundwärts schlagenden Zilien nicht in der Lage, den Schleim
zu transportieren.
• Der Betroffene muss den angestauten Schleim mühevoll abhusten. Dieses geschieht
meistens morgens.
• Zunächst besteht aber noch keine Atemnot. Der Betroffene fühlt sich nicht krank.
PATHOPHYSIOLOGIE

• Später kommt es zu einer Belastungsdyspnoe, die oft anfallsartig auftritt. Zunächst


erfolgen diese Attacken nur bei schwerer körperlicher Aktivität, dann zunehmend
auch bei leichteren Belastungen.

• Wenn die Atemnot sogar in Ruhephasen auftritt, ist dieses ein Anzeichen für eine
chronische Hypoxie, also eine chronische Minderversorgung des Körpers mit
Sauerstoff.
PATHOPHYSIOLOGIE

• Als Folge der chronischen Entzündungsprozesse kommt es zu einer Deformation


der Bronchialwand. Es bilden sich irreversible Aussackungen der Bronchien, die
sog. "Bronchiektasen". In diesen Ausdehnungen staut sich das Bronchialsekret,
das vor allem morgens als übel riechender Auswurf in großen Mengen
abgehustet wird. Die Ansammlung des Schleims ist zudem (Mit-)Auslöser der
rezidivierenden Atemwegsinfekte.
PATHOPHYSIOLOGIE

• bei rund jedem fünften Betroffenen sich aus einer chronischen Bronchitis die chronisch-obstruktive Bronchitis.
• "Chronisch-obstruktiv" bedeutet, dass sich die Atemwege dauerhaft verengen und somit die Sauerstoffversorgung erschwert ist.

• Als Folge des Rauchens reduziert sich der Gehalt der Antiproteasen ( α1-Antitrypsin -Mangel) → Selbstverdauung und
damit Zerstörung von Lungengewebe → Zerstörung der Alveolarmembrane → Fläche für Gasaustausch nimmt ab,
stattdessen liegen viele große funktionsuntüchtige Lufträume („Emphysemblasen“) vor – eine Überblähung der
Lungenalveolen nennt man Lungenemphysem
• Es entwickelt sich ein Fassthorax = Rippen verlaufen horizontal

• Gasaustauschfläche reduziert sich zunehmend. Die Folgen sind Sauerstoffmangel im Blut (respiratorische Insuffizienz),
die Steigerung des Blutdrucks im Lungenkreislauf und auf Dauer ein "Lungenherz" (Cor pulmonale).
• Proteasen = sind Enzyme, die Proteine und Peptide spalten können
SYMPTOME

• Atemnot (BL- später Ruhedyspnoe, Orthopnoe)


• Husten & Auswurf
• Zyanose
• Uhrglasnägel und Trommelschlägerfinger
• Trockene Rasselgeräusche in Form von Giemen und Brummen
• Beim Vorliegen von Schleim feuchte Rasselgeräusche
• bei Lungenemphysem Fassthorax
THERAPIE

• Rauchverbot
• Sauerstofflangzeittherapie
• Basismedikamente siehe Asthma:
• Patientenschulung (Hilfen bei Rauchentwöhnung, richtiges Abhusten,
atemerleichternde Übungen)
BETA – 2 - SYMPATHIKOMIMETIKA
WIRKWEISE
• Arzneimittel, welche die Wirkung der Katecholamine (Stresshormone) Adrenalin und
Noradrenalin im Sympathikus über die Aktivierung von ß²-Adrenorezeptoren
imitieren

• Es gibt schnell bzw. kurz wirkende Beta – 2 – Sympathikomimetika (4-6h) →


Bronchienerweiterung durch Entspannung der Bronchialmuskulatur

• Und lang wirkende (12-24h), die als Dauertherapie eingenommen werden, zur
Prophylaxe von Asthmaanfällen
BETA – 2 - SYMPATHIKOMIMETIKA
NEBENWIRKUNGEN
• Selten Tachykardie, innere Unruhe
• Selten Tremor
PARASYMPATHIKOLYTIKA (ANTICHOLINERGIKA)
WIRKWEISE
• Sind Arzneimittel, welche die Wirkungen des Parasympathikus
hemmen

• Hemmen die Erregungsübertragung an den parasympathischen


Nervenendigungen, indem sie die Wirkung des Neurotransmitters
Acetylcholins aufheben

• Der Wirkstoff des Medikaments binden sich an die Acetycholin-


Rezeptoren

• Krampflösende Erschlaffung der glatten Muskelzellen der Bronchien


(aber auch des Magen-Darm-Trakts und der Gallengänge etc.) →
Erweiterung der Bronchien
PARASYMPATHIKOLYTIKA (ANTICHOLINERGIKA)
NEBENWIRKUNGEN
• Mundtrockenheit
• Obstipation
• Erhöhung Augeninnendruck bei gründem Star (!)
• Harnverhalt
• Tachykardie
THEOPHYLLIN
WIRKWEISE

• Ist ein Antiasthmatika


• Zur Behandlung von COPD und Asthma bronchiale
• Entzündungshemmend
• Erweitert Bronchien und Gefäße
THEOPHYLLIN
NEBENWIRKUNGEN

• Überdosierung kann zu einer Vergiftung führen!


• HKS-Störungen (z.B. Tachykardie)
• Verdauungsstörungen
• Schlafstörungen

• Bei HRST oder einem akuten Myokardinfarkt darf das Medikament nicht verabreicht werden!

• Abendliche Dosis erst spät einnehmen, da der Betroffene die Nebenwirkungen verschlafen könnte
GLUKOKORTIKOIDE (KORTISON)
WIRKWEISE

• Mittel der ersten Wahl zur Dauertherapie des Asthmas: sind identisch mit denen vom Körper selbst in der
Nebenniere gebildeten Botenstoffen oder werden synthetisch hergestellt.

• Bewirkt eine Eindämmung der chronischen Entzündung in den Bronchien

• Wirkung tritt nur ein, wenn Medikament regelmäßig, z.B. morgens und abends verabreicht wird

• Entzündungshemmende, antiallergische und immunsupressive (schwächen Immunsystem)Wirkung

• Nach Einnahme Mund ausspülen, um Mundsoor zu vermeiden!


GLUKOKORTIKOIDE (KORTISON)
NEBENWIRKUNGEN

• Hypertonie
• Störungen des Elektrolythaushaltes
• Bei Diabetes: Hyperglykämie, Polyurie
• Führt bei langfristiger Gabe zu Osteoporose
• Anfällig für Infektionskrankheiten
• Muskel- und Hautatrophie
• Erhöhter Augeninnendruck
• Verzögerte Wundheilung
• Thrombose
• …
LEUKOTRIEN-REZEPTOREN-ANTAGONISTEN
WIRKWEISE

• Montelukast
• Entzündungshemmende Wirkung
• Zusatzmedikamwnt, wenn inhalatives Kortison & ß-Sympathikomimetika nicht
ausreichen!

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