Sie sind auf Seite 1von 7

(19)

*DE102014204263A120150910*
(10)
DE 10 2014 204 263 A1 2015.09.10

(12)
Offenlegungsschrift

(21) Aktenzeichen: 10 2014 204 263.1


(22) Anmeldetag: 07.03.2014
(51) Int Cl.: H01M 10/6554 (2014.01)
B60H 1/00 (2006.01)
(43) Offenlegungstag: 10.09.2015

(71) Anmelder: (72) Erfinder:


MAGNA STEYR Battery Systems GmbH & Co OG, Golubkov, Andrej, Graz, AT
Zettling, AT
(56) Ermittelter Stand der Technik:
(74) Vertreter:
DE 10 2008 059 968 A1
Rausch, Gabriele, Dipl.-Phys. Dr.rer.nat., 70184
DE 10 2012 215 736 A1
Stuttgart, DE
JP H09-259940

Prüfungsantrag gemäß § 44 PatG ist gestellt.


Die folgenden Angaben sind den vom Anmelder eingereichten Unterlagen entnommen

(54) Bezeichnung: Batteriekühlsystem

(57) Zusammenfassung: Ein Batteriekühlsystem, umfas-


send eine Kühlplatte (1) zur Kühlung von nahe der Kühlplat-
te (1) angeordneten Batteriezellen (2), wobei ein Kühlfluid
in der Kühlplatte (1) verwendet wird, wobei die Kühlplatte
(1) so ausgelegt ist, dass sie bei starker mechanischer und/
oder thermischer Belastung an der Stelle der mechanischen
und/oder thermischen Belastung das Kühlfluid freisetzt und
ein Fahrzeug mit einer Klimatisierungseinrichtung und einem
solchen Batteriekühlsystem.
DE 10 2014 204 263 A1 2015.09.10
Beschreibung [0007] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch ein Bat-
teriekühlsystem, umfassend eine Kühlplatte zur Küh-
Gebiet der Erfindung lung von nahe der Kühlplatte angeordneten Batterie-
zellen, wobei ein Kühlfluid in der Kühlplatte verwen-
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Batterie- det wird, wobei die Kühlplatte so ausgelegt ist, dass
kühlsystem, umfassend eine Kühlplatte zur Kühlung sie bei starker mechanischer und/oder thermischer
von nahe der Kühlplatte angeordneten Batteriezellen. Belastung an der Stelle der mechanischen und/oder
Weiters betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit einem thermischen Belastung das Kühlfluid freisetzt.
solchen Batteriekühlsystem.
[0008] Erfindungsgemäß wird ein Kühlfluid in der
Stand der Technik Kühlplatte verwendet, dass gleichzeitig in einem Not-
fall als Löschmittel verwendet werden kann, wobei
[0002] Batteriekühlsysteme, umfassend eine Kühl- das Freisetzen des Löschmittels unmittelbar an der
platte zur Kühlung von nahe der Kühlplatte angeord- Kühlplatte geschieht.
neten Batteriezellen, werden bekannter Weise ver-
wendet um beispielsweise Batteriezellen einer An- [0009] Die Kühlplatte wird also zusätzlich zu ihrer
triebsbatterie eines Elektro- oder Hybridfahrzeuges normalen Kühlfunktion auch als Vorrichtung zur Frei-
im Betrieb kühlen zu können. Zur Kühlung können gabe des Löschmittels genutzt.
Kühlplatten verwendet werden die von einer Kühlflüs-
sigkeit durchströmt werden um die im Betrieb entste- [0010] Das Kühlfluid weist dazu brandhemmende Ei-
hende Wärme von den Batteriezellen abzuführen. genschaften auf, kann also insbesondere nichtbrenn-
bar und sauerstoffverdrängend sein, wie beispiels-
[0003] Aus der DE 101 23 178 A1 ist es bekannt ei- weise Kohlendioxid (CO2).
nen Kältespeicher in einem Kraftfahrzeug zu verwen-
den, der mit einem unter Druck stehenden Fluid, ins- [0011] Die Kühlplatte muss so ausgebildet sein,
besondere Kohlendioxid, gefüllt ist. Das Fluid wird im dass sie bei mechanischer und/oder thermischer Be-
Kältespeicher entspannt und die entstehende Kälte lastung eine Öffnung freigibt, die das Entweichen des
an benötigte Orte geleitet. Bei einem Unfall des Kraft- Kühlfluids aus der Kühlplatte zur Brandvermeidung
fahrzeuges kann das Kohlendioxid zu brandgefähr- bzw. -bekämpfung ermöglicht.
deten Bereichen geleitet werden.
[0012] Weiterbildungen der Erfindung sind in den ab-
[0004] Aus der DE 10 2008 059 948 A1 ist es be- hängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie den
kannt dass der Innenraum einer Batterie über eine beigefügten Zeichnungen angegeben.
Notfallleitung mit einem Löschmittelspeicher verbun-
den sein kann und zur Brandprävention oder -be- [0013] Besonders bevorzugt weist die Kühlplatte
kämpfung zeitweilig das Löschmittel aus dem Lösch- mindestens eine Sollbruchstelle auf, die bei mecha-
mittelspeicher in den Innenraum eingeleitet werden nischer und/oder thermischer Belastung öffnet.
kann. Dazu weist die Notfallleitung eine Notfallöff-
nung auf, die im Normalbetrieb durch ein Betäti- [0014] Die Sollbruchstelle öffnet bei Belastung be-
gungselement dichtend verschlossen ist. Die Notfall- vorzugt zumindest auf eine den Batteriezellen zuge-
öffnung kann sich in der Nähe der Kühlplatte befin- wandte Seite der Kühlplatte hin. Die Sollbruchstelle
den, nämlich zuströmseitig vor der Kühlplatte. kann dazu auf der den Batteriezellen zugewandten
Seite der Kühlplatte angeordnet sein. Das Kühlfluid
[0005] Nachteilig ist jedoch das die Notfallöffnung kann dadurch im Schadensfall gut zu den Batteriezel-
über ein Betätigungselement in einem Notfall gezielt len gelangen.
geöffnet werden muss. Dies kann elektronisch ge-
steuert erfolgen, wobei dann eine Detektierung des [0015] Die Kühlplatte und die Batteriezellen sind be-
Zustandes erforderlich ist und eine entsprechend auf- vorzugt in einem Batteriegehäuse angeordnet und
wändige Elektronik, oder thermisch gesteuert, wo- die Sollbruchstelle liegt im Inneren des Batteriege-
bei es dann nur zu einer Öffnung der Notfallöffnung häuses.
kommt wenn die erhöhte Temperatur in unmittelbarer
Nähe des Betätigungselements auftritt. [0016] Bevorzugt öffnet dann die Sollbruchstelle bei
mechanischer und/oder thermischer Belastung in ei-
Zusammenfassung der Erfindung nen Freiraum im Inneren des Batteriegehäuses so,
dass das Kühlfluid im Inneren des Gehäuses direkt
[0006] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Bat- zu den Batteriezellen geleitet wird.
teriekühlsystem anzugeben, das einfach und kosten-
günstig aufgebaut ist und in einem Notfall zuverlässig [0017] Besonders vorteilhaft weist die Kühlplatte ei-
einen Brand der Batterie vermeiden oder bekämpfen ne Vielzahl solcher Sollbruchstellen auf. Die Soll-
kann. bruchstellen können insbesondere über die Fläche

2/7
DE 10 2014 204 263 A1 2015.09.10
der Kühlplatte bzw. die Erstreckung der Batterie- Detaillierte Beschreibung der Erfindung
zellen an dieser Fläche verteilt sein, so dass al-
le Batteriezellen gut erreicht werden können. Dabei [0029] In der Fig. ist ein erfindungsgemäßes Batte-
kann, insbesondere wenn die Sollbruchstellen ähn- riekühlsystem dargestellt, umfassend eine Kühlplatte
liche Brucheigenschaften aufweisen, eine Sollbruch- 1 aus Kunststoff zur Kühlung der nahe der Kühlplat-
stelle in der Nähe der höchsten Hitze bzw. mecha- te 1, insbesondere an der Kühlplatte 1 angeordneten
nischen Belastung als Erste oder Einzige öffnen, so Batteriezellen 2. In der Kühlplatte 1 strömt Kohlendi-
dass die Brandbekämpfung gezielt an der Stelle der oxid als Kühlfluid und kühlt bei dessen Verdampfung
höchsten Gefährdung erfolgt. in der Kühlplatte 1 die benachbarten Batteriezellen
2. Die Kühlplatte 1 weist mehrere Sollbruchstellen 3
[0018] Eine Freisetzung des Kühlfluids bei mechani- auf, durch welche bei starker mechanischer und/oder
scher und/oder thermischer Belastung der Kühlplat- thermischer Belastung das Kühlfluid freisetzt wird.
te kann ausschließlich über die Kühlplatte erfolgen. Die Sollbruchstellen 3 können durch die Bildung der
Die Verwendung weiterer Ventile, Öffnungen und/ Kühlplatte 1 aus einzelnen Kühlplattenteilen an den
oder Betätigungseinrichtungen ist daher nicht erfor- beispielsweise geklebten Rändern der Kühlplattentei-
derlich. le entstanden sein und sich somit auch auf die den
Batteriezellen 2 abgewandte Seite der Kühlplatte 1
[0019] Bevorzugt besteht die Kühlplatte aus Kunst- erstrecken oder auch, beispielsweise nur an der den
stoff. Batteriezellen 2 zugewandten Seite der Kühlplatte 1,
eigens ausgebildet sein (siehe in der Fig. die zweite
[0020] Besonders bevorzugt besteht die Kühlplatte Sollbruchstelle von rechts). In einem Normalbetrieb
aus mehreren miteinander verklebten Kunststofftei- verdampft das Kühlfluid, nämlich Kohlendioxid, in der
len. Kühlplatte 1. Das Kohlendioxid steht dabei unter ei-
nem Druck von bis zu 60 bar. Die Kühlplatte 1 weist
[0021] Die einzelnen Kunststoffteile können in daher eine entsprechende Festigkeit auf, um diesem
Spritzgussbauweise gefertigt sein. Druck stand zu halten. Das Kohlendioxid verdampft
bei sehr niedrigen Temperaturen, zum Beispiel ca. 6
[0022] Die Kühlplatte ist bevorzugt elektrisch isolie- Grad Celsius. Durch eine mäßige Wärmeleitfähigkeit
rend. des Kunststoffs der Kühlplatte 1 wird eine Unterküh-
lung der Batteriezellen 2 verhindert.
[0023] Besonders bevorzugt ist das Kühlfluid Koh-
lendioxid (CO2), da dieses auch ausgezeichnete Ei- [0030] In einem Fehlerfall, insbesondere wenn eine
genschaften zur Brandbekämpfung aufweist. Batteriezelle 2 „thermisch durchgeht“, kann sich lokal
eine Temperatur von ca. 400–1000 Grad Celsius ein-
[0024] Zur Kühlung der Batteriezellen kann das Koh- stellen. Gleichzeitig können brennbare Gase (Vent-
lendioxid in der Kühlplatte verdampft werden. Die gas) in der Batterie auftreten. Die Kühlplatte 1 wir lo-
Kühlplatte weist dann bevorzugt eine hohe Festigkeit kal entsprechend stark aufgeheizt und kann dadurch
auf um auch höheren Drücken, zum Beispiel bis zu auch lokal mechanisch beschädigt werden, zum Bei-
60 bar, standzuhalten. spiel durch Schmelzen des Kunststoffs. Durch das
Öffnen einer oder mehrerer Sollbruchstellen 3 expan-
[0025] Ein erfindungsgemäßes Batteriekühlsystem diert das unter Druck stehende Kohlendioxid in das
kann bevorzugt in einem Fahrzeug eingesetzt wer- Innere des Batteriegehäuses 4. Es kommt zu einer
den, insbesondere in einem Fahrzeug mit einer Kli- starken Abkühlung der Gase im Batteriesystem und
matisierungseinrichtung für den Innenraum des Fahr- zu einer Verdrängung der Ventgase. Ein bereits be-
zeuges. stehender Brand kann erstickt werden.

[0026] Dann kann das Kühlfluid, welches in der Kühl- [0031] Das Kühlfluid wird in die Kühlplatte 1 mittels
platte verwendet wird, das Klimatisierungsfluid der eines Zulaufes 5 eingebracht und kann die Kühlplat-
Klimatisierungseinrichtung sein, insbesondere Koh- te 1 über einen Ablauf 6 verlassen. Zulauf 5 und Ab-
lendioxid. lauf 6 können beispielsweise mit einer nicht darge-
stellten Klimatisierungseinrichtung eines Fahrzeuges
Kurzbeschreibung der Zeichnung verbunden sein. Das Kohlendioxid das als Klimagas
der Klimatisierungseinrichtung verwendet wird, kann
[0027] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft somit zur Kühlung und Brandbekämpfung durch die
unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. Kühlplatte 1 genutzt werden. Ein gesondertes Ventil
zur Freisetzung des Kohlendioxids ist nicht erforder-
[0028] Fig. ist eine schematische Darstellung eines lich.
erfindungsgemäßen Batteriekühlsystems.

3/7
DE 10 2014 204 263 A1 2015.09.10
Bezugszeichenliste

1 Kühlplatte
2 Batteriezelle
3 Sollbruchstelle
4 Batteriegehäuse
5 Zulauf
6 Ablauf

4/7
DE 10 2014 204 263 A1 2015.09.10
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG

Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich
zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw.
Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

Zitierte Patentliteratur

- DE 10123178 A1 [0003]
- DE 102008059948 A1 [0004]

5/7
DE 10 2014 204 263 A1 2015.09.10
Patentansprüche 12. Fahrzeug mit einer Klimatisierungseinrichtung
und einem Batteriekühlsystem nach zumindest ei-
1. Batteriekühlsystem, umfassend eine Kühlplat- nem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge-
te (1) zur Kühlung von nahe der Kühlplatte (1) an- kennzeichnet, dass das Kühlfluid, welches in der
geordneten Batteriezellen (2), wobei ein Kühlfluid in Kühlplatte (1) verwendet wird, das Klimatisierungsflu-
der Kühlplatte (1) verwendet wird, dadurch gekenn- id der Klimatisierungseinrichtung ist.
zeichnet, dass die Kühlplatte (1) so ausgelegt ist,
dass sie bei starker mechanischer und/oder thermi- Es folgt eine Seite Zeichnungen
scher Belastung an der Stelle der mechanischen und/
oder thermischen Belastung das Kühlfluid freisetzt.

2. Batteriekühlsystem nach Anspruch 1, dadurch


gekennzeichnet, dass die Kühlplatte (1) mindestens
eine Sollbruchstelle (3) aufweist, die bei mechani-
scher und/oder thermischer Belastung öffnet.

3. Batteriekühlsystem nach Anspruch 2, dadurch


gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle (3) zumin-
dest auf eine den Batteriezellen (2) zugewandte Sei-
te der Kühlplatte (1) hin öffnet.

4. Batteriekühlsystem nach zumindest einem der


Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kühlplatte (1) und die Batteriezellen (2) in einem
Batteriegehäuse (4) angeordnet sind und die Soll-
bruchstelle (3) im Inneren des Batteriegehäuses (4)
liegt.

5. Batteriekühlsystem nach Anspruch 4, dadurch


gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle (3) bei me-
chanischer und/oder thermischer Belastung in einen
Freiraum im Inneren des Batteriegehäuses (4) öffnet.

6. Batteriekühlsystem nach zumindest einem der


Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kühlplatte (1) eine Vielzahl solcher Sollbruchstel-
len (3) aufweist.

7. Batteriekühlsystem nach zumindest einem der


vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich-
net, dass eine Freisetzung des Kühlfluids bei mecha-
nischer und/oder thermischer Belastung der Kühlplat-
te (1) ausschließlich über die Kühlplatte (1) erfolgt.

8. Batteriekühlsystem nach zumindest einem der


vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich-
net, dass die Kühlplatte (1) aus Kunststoff besteht.

9. Batteriekühlsystem nach Anspruch 8, dadurch


gekennzeichnet, dass die Kühlplatte (1) aus mehre-
ren miteinander verklebten Kunststoffteilen besteht.

10. Batteriekühlsystem nach zumindest einem der


vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich-
net, dass das Kühlfluid Kohlendioxid ist.

11. Batteriekühlsystem nach zumindest einem der


vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich-
net, dass zur Kühlung das Kohlendioxid in der Kühl-
platte (1) verdampft.

6/7
DE 10 2014 204 263 A1 2015.09.10
Anhängende Zeichnungen

7/7

Das könnte Ihnen auch gefallen