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DEUTSCHE NORM Januar 2004

DIN EN ISO 5167-4


X
ICS 17.120.10 Mit DIN EN ISO 5167-1:2004-01,
DIN EN ISO 5167-2:2004-01 und
DIN EN ISO 5167-3:2004-01
Ersatz für
DIN EN ISO 5167-1:1995-11

Durchflussmessung von Fluiden mit Drosselgeräten in voll


durchströmten Leitungen mit Kreisquerschnitt –
Teil 4: Venturirohre (ISO 5167-4:2003);
Deutsche Fassung EN ISO 5167-4:2003
Measurement of fluid flow by means of pressure differential devices inserted in circular
cross-section conduits running full –
Part 4: Venturi tubes (ISO 5167-4:2003);
German versions EN ISO 5167-4:2003
Mesure de débit des fluides au moyen d’appareils déprimogènes insérés dans des
conduites en charge de section circulaire –
Partie 4: Tubes de Venturi (ISO 5167-4:2003);
Version allemande EN ISO 5167-4:2003
Unterliegt nicht dem Änderungsdienst

Gesamtumfang 31 Seiten

Normenausschuss Technische Grundlagen (NATG) im DIN

© DIN Deutsches Institut für Normung e.V. • Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit
Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet.
Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
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www.beuth.de
20W
9444281
DIN EN ISO 5167-4:2004-01

Die Europäische Norm EN ISO 5167-4:2003 hat den Status einer Deutschen Norm.

Nationales Vorwort
Diese Norm, Teil 4: „Venturirohre“ der Reihe DIN EN ISO 5167 für die „Durchflussmessung von Fluiden mit
Drosselgeräten in voll durchströmten Leitungen mit Kreisquerschnitt“, wurde auf der Grundlage der
Internationalen Norm ISO 5167-4:2001 erstellt, die im ISO/TC 30/SC 2 „Drosselgeräte“ unter Beteiligung
deutscher Experten des nationalen Spiegelgremiums NATG-D.2-GMA 2.41 erarbeitet wurde.

Für die im Abschnitt 2 angegebenen Internationalen Normen wird im Folgenden auf die entsprechenden
Deutschen Normen hingewiesen:

ISO 4006 siehe DIN EN 24006


ISO 5167-1 siehe DIN EN ISO 5167-1

Änderungen

Gegenüber DIN EN ISO 5167-1:1995-11 wurden folgende Änderungen vorgenommen:

a) Die speziellen Festlegungen für Venturirohre wurden in Teil 4 übernommen.

b) Die Tabelle 3 der erforderlichen störungsfreien geraden Rohrstrecken nach Einbaustörungen wurde
erheblich geändert. Entsprechend neueren Messdaten wurden die Einlauflängen vergrößert.

Frühere Ausgaben

DIN 1952: 1932, 1935, 1937, 1943, 1948-11, 1969-05, 1971-08, 1982-07
DIN EN ISO 5167-1: 1995-11

Nationaler Anhang NA
(informativ)

Literaturhinweise

DIN EN 24006:1993-08, Durchflussmessung von Fluiden in geschlossenen Leitungen — Begriffe und


Formelzeichen (ISO 4006:1991); Deutsche Fassung EN 24006:1993.

DIN EN ISO 5167-1:2004-01, Durchflussmessung von Fluiden mit Drosselgeräten in voll durchströmten
Leitungen mit Kreisquerschnitt — Teil 1: Allgemeine Grundlagen und Anforderungen (ISO 5167-1:2003);
Deutsche Fassung EN ISO 5167-1:2003.

2
EUROPÄISCHE NORM EN ISO 5167-4
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE März 2003

ICS 17.120.10 Zusammen mit EN ISO 5167-1:2003,


EN ISO 5167-2:2003 und EN ISO 5167-3:2003,
Ersatz für EN ISO 5167-1:1995

Deutsche Fassung

Durchflussmessung von Fluiden mit Drosselgeräten in voll


durchströmten Leitungen mit Kreisquerschnitt
Teil 4: Venturirohre
(ISO 5167-4:2003)

Measurement of fluid flow by means of pressure differential Mesure de débit des fluides au moyen d'appareils
devices inserted in circular cross-section déprimogènes insérés dans des conduites en charge
conduits running full — de section circulaire —
Part 4: Venturi tubes (ISO 5167-4:2003) Partie 4: Tubes de Venturi (ISO 5167-4:2003)

Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 20. Februar 2003 angenommen.

Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage
erhältlich.

Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-
Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland,
Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, der Slowakei, Spanien, der
Tschechischen Republik, Ungarn und dem Vereinigten Königreich.

EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION

Management-Zentrum: rue de Stassart, 36 B-1050 Brüssel

© 2003 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN ISO 5167-4:2003 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
EN ISO 5167-4:2003 (D)

Inhalt
Seite

Vorwort................................................................................................................................................................ 3
Einleitung ............................................................................................................................................................ 4
1 Anwendungsbereich ............................................................................................................................. 5
2 Normative Verweisungen ..................................................................................................................... 5
3 Begriffe................................................................................................................................................... 5
4 Messprinzip und Berechnungsverfahren ........................................................................................... 6
5 Klassische Venturirohre....................................................................................................................... 6
5.1 Anwendungsbereich ............................................................................................................................. 6
5.2 Allgemeine Beschreibung der Form ................................................................................................... 7
5.3 Werkstoff und Herstellung ................................................................................................................. 11
5.4 Druckentnahmen ................................................................................................................................. 11
5.5 Durchflusskoeffizient C ...................................................................................................................... 12
5.6 Expansionszahl ε ................................................................................................................................ 13
5.7 Unsicherheiten des Durchflusskoeffizienten C................................................................................ 13
5.8 Unsicherheit der Expansionszahl ε ................................................................................................... 14
5.9 Druckverlust ........................................................................................................................................ 14
6 Anforderungen an den Einbau........................................................................................................... 15
6.1 Allgemeines ......................................................................................................................................... 15
6.2 Mindestlängen störungsfreier gerader Rohrstrecken im Ein- und Auslauf zwischen
verschiedenen Einbaustörungen und dem Venturirohr.................................................................. 15
6.3 Strömungsumformer .......................................................................................................................... 19
6.4 Zusätzliche Anforderungen an den Einbau von klassischen Venturirohren................................ 19
Anhang A (informativ) Tabelle für die Expansionszahl ................................................................................ 21
Anhang B (informativ) Verwendung von klassischen Venturirohren außerhalb des
Anwendungsbereiches von ISO 5167-4............................................................................................ 22
Anhang C (informativ) Druckverlust in einem klassischen Venturirohr ..................................................... 26
Literaturhinweise.............................................................................................................................................. 28
Anhang ZA (normativ) Normative Verweisungen auf internationale Publikationen mit ihren
entsprechenden europäischen Publikationen ................................................................................. 29

2
EN ISO 5167-4:2003 (D)

Vorwort
Dieses Dokument EN ISO 5167-4:2003 wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 30 „Durchflussmessung in
geschlossenen Leitungen“ in Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee CEN/TC 244 „Durchflussmessung in
geschlossenen Leitungen“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom AFNOR gehalten wird.

Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines
identischen Textes oder durch Anerkennung bis September 2003, und etwaige entgegenstehende nationale
Normen müssen bis September 2003 zurückgezogen werden.

Dieses Dokument zusammen mit EN ISO 5167-1:2003, EN ISO 5167-2:2003 und EN ISO 5167-3:2003 ersetzt
EN ISO 5167-1:1995.

Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder
gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich,
Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden,
Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich.

Anerkennungsnotiz

Der Text von ISO 5167-4:2003 wurde vom CEN als EN ISO 5167-4:2003 ohne irgendeine Abänderung genehmigt.

ANMERKUNG Die normativen Verweisungen auf Internationale Normen sind im Anhang ZA (normativ) aufgeführt.

3
EN ISO 5167-4:2003 (D)

Einleitung
ISO 5167 enthält in vier Teilen die geometrische Form und Maße von Blenden, Düsen und Venturirohren und
behandelt deren Anwendung (Einbau- und Betriebsbedingungen) in voll durchströmten Rohrleitungen zur
Bestimmung des Durchflusses. Weiterhin werden die notwendigen Informationen über die Berechnungsgrundlagen
zur Bestimmung des Durchflusses und von dessen zugehöriger Messunsicherheit gegeben.

ISO 5167 ist nur für Drosselgeräte anwendbar, in denen die Strömung in allen Messquerschnitten im
Unterschallbereich liegt. Das Fluid muss als einphasig betrachtet werden können. ISO 5167 ist nicht für
Messungen bei pulsierenden Strömungen anwendbar. Ferner kann jedes dieser Drosselgeräte nur in festgelegten
Grenzen für den Rohrdurchmesser und die Reynolds-Zahl benutzt werden.

In ISO 5167 werden nur Bauarten von Drosselgeräten behandelt, für die Kalibrierungen in genügender Anzahl und
Genauigkeit durchgeführt wurden, sodass die funktionalen Zusammenhänge zwischen deren Ergebnissen und
Eingangsdaten auf ähnliche Anordnungen innerhalb bestimmter Grenzen der Messunsicherheit verallgemeinert
werden können.

In Rohrleitungen eingebaute Blenden, Düsen und Venturirohre, werden „Primärgeräte“ genannt. Die Benennung
Primärgerät schließt die Druckentnahmen ein. Alle weiteren Messeräte, die für die Bestimmung des Durchflusses
erforderlich sind, werden als „Sekundärgeräte“ bezeichnet. ISO 5167 gilt nur für Primärgeräte. Sekundärgeräte1)
werden nur bei Bedarf erwähnt.

ISO 5167 besteht aus vier Teilen.

a) Teil 1 von ISO 5167 enthält allgemeine Angaben wie Begriffe, Symbole, Messprinzipien, Anforderungen und
Unsicherheitsangaben, die für alle in den Teilen 2, 3 und 4 von ISO 5167 enthaltenen Geräte zutreffen.

b) Teil 2 von ISO 5167 legt Blenden, die mit Eck-Druckentnahmen, D- und D/2-Druckentnahmen2) und mit
Flansch-Druckentnahmen angewendet werden können, fest.

c) Teil 3 von ISO 5167 legt ISA-1932-Düsen3), Langradius-Düsen und Venturidüsen, die sich sowohl in der Form
als auch hinsichtlich der Lage der Druckentnahmen voneinander unterscheiden, fest.

d) Dieser Teil von ISO 5167 legt klassische Venturirohre4) fest.

Aspekte der Sicherheit werden in ISO 5167 nicht behandelt. Es ist die Verantwortung des Anwenders
sicherzustellen, dass das System den zutreffenden Sicherheitsregeln entspricht.

1) Siehe ISO 2186:1973 „Durchfluss von Fluiden in geschlossenen Leitungen; Anschlüsse zur Drucksignalübertragung
zwischen Primär- und Sekundärelementen“.
2) Blenden mit Vena-Contracta-Druckentnahmen werden in diesem Teil von ISO 5167 nicht behandelt.
3) ISA ist die Abkürzung für „International Federation of the National Standardizing Associations“, dem Vorgänger der ISO vor
1946.
4) In den USA wird das klassische Venturirohr vielfach „Herschel Venturi tube“ genannt.

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EN ISO 5167-4:2003 (D)

1 Anwendungsbereich

Dieser Teil von ISO 5167 legt die geometrische Form und Maße sowie die Anwendung (Einbau- und Betriebsbe-
dingungen) von Venturirohren, die in eine voll durchströmte Rohrleitung zur Bestimmung des Durchflusses
eingebaut sind, fest.

Dieser Teil von ISO 5167 enthält grundlegende Informationen für die Durchflussberechnung und ist gemeinsam mit
den in ISO 5167-1 festgelegten Anforderungen anzuwenden.

Dieser Teil von ISO 5167 gilt nur für Venturirohre, in denen die Strömung im gesamten Messquerschnitt im
Unterschallbereich liegt und wo das Fluid als einphasig betrachtet werden kann. Weiterhin kann jedes dieser
Geräte nur innerhalb festgelegter Grenzen für Rohrdurchmesser, Rohrrauheit, Durchmesserverhältnis und
Reynolds-Zahl verwendet werden. Dieser Teil von ISO 5167 gilt nicht für Messungen bei pulsierenden
Strömungen, für Rohrdurchmesser kleiner als 50 mm oder größer als 1 200 mm und für Reynolds-Zahlen unter
5
2 x 10 .

Dieser Teil von ISO 5167 behandelt drei Arten von Venturirohren

a) gussrauhe;

b) bearbeitete;

c) rauhe, aus Stahlblech geschweißte.

Das Venturirohr ist ein Drosselgerät, das aus einem sich verengendem Einlaufteil, an das sich ein zylindrischer Teil
anschließt und einem konischen Expansionsteil, Diffusor genannt, besteht. Für die drei Bauarten des klassischen
Venturirohres sind die unterschiedlichen Werte für die Unsicherheit der Durchflusskoeffizienten einerseits auf den
vorliegenden Umfang der Untersuchungsergebnisse für jede Bauart des klassischen Venturirohres und
andererseits auf die mehr oder weniger genaue Definition des geometrischen Profils zurückzuführen. Die Werte
beruhen auf Daten, die über viele Jahre gesammelt wurden. Venturidüsen (und andere Düsen) werden in
ISO 5167-3 behandelt.

ANMERKUNG 1 Zurzeit wird die Anwendung von Venturirohren bei Hochdruckgasen [ ≥ 1 Mpa (≥ 10 bar)] untersucht (siehe
Literaturhinweise [1], [2], [3]). In vielen Fällen wurden für Venturirohre mit bearbeitetem Einlaufkonus Durchflusskoeffizienten
festgestellt, die 2 % oder mehr außerhalb des in diesem Teil von ISO 5167 vorhergesagten Bereiches liegen. Für eine
bestmögliche Genauigkeit sollten Venturirohre für die Messung von Gas über den geforderten Durchflussmessbereich kalibriert
werden. Bei der Messung von Hochdruckgas ist die Anwendung einer Einzel-Druckentnahme (oder vielfach von zwei
Druckentnahmen in jeder Ebene) nicht ungewöhnlich.

ANMERKUNG 2 In den USA wird das klassische Venturirohr auch „Herschel-Venturirohr“ genannt.

2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe
des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).

ISO 4006:1991, Measurement of fluid flow in closed conduits — Vocabulary and symbols.

ISO 5167-1:2003, Measurement of fluid flow by means of pressure differential devices inserted in circular cross-
section conduits running full — Part 1: General principles and requirements.

3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokumentes gelten die in ISO 4006 und in ISO 5167-1 angegebenen Begriffe.

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EN ISO 5167-4:2003 (D)

4 Messprinzip und Berechnungsverfahren


Das Messprinzip beruht auf dem Einbau eines Venturirohres in eine voll durchströmte Rohrleitung. In einem
Venturirohr besteht zwischen dem Einlauf und dem Halsteil eine Differenz des statischen Druckes. Wenn ein
Venturirohr geometrisch einem anderen, das direkt kalibriert wurde, gleicht, sind auch die Bedingungen für die
Anwendung gleich. Der Durchfluss kann aus diesem gemessenen Wirkdruck, aus den Stoffwerten des Fluids und
aus den geometrischen Daten (jeweils unter Betriebsbedingungen) bestimmt werden.

Der Massendurchfluss kann durch Gleichung (1) bestimmt werden:

C π 2
qm = ε d 2∆pρ1 (1)
1− β 4 4

Die Messunsicherheit des bestimmten Massendurchflusses lässt sich nach dem in ISO 5167-1:2003, Abschnitt 8
beschriebenen Verfahren berechnen.

Entsprechend berechnet sich der Volumendurchfluss qV aus Gleichung (2)

qm
qV = (2)
ρ

Darin ist ρ die Dichte des Fluids bei der Temperatur und dem Druck, auf die das Volumen bezogen wird.

Der Prozess der Berechnung des Massendurchflusses, erfolgt durch Ersetzen der verschiedenen
Gleichungselemente im rechten Teil der vorstehenden Gleichung (1) durch ihre numerischen Werte. Die
Tabelle A.1 gibt den Expansionsfaktor (ε) des Venturirohres an. Die Tabellenwerte sind nicht für eine genaue
Interpolation bestimmt. Extrapolation ist nicht zulässig.

Die in der Gleichung (1) angegebenen Werte für die Durchmesser d und D entsprechen den Werten der
Durchmesser unter Betriebsbedingungen. Messungen, die unter anderen Bedingungen durchgeführt werden,
sollten infolge Expansion oder Kontraktion des Venturirohres und der Rohrleitung mit der Temperatur und dem
Druck des Fluids korrigiert werden, und auf die Bedingungen während der Durchflussmessung umgerechnet
werden.

Es wird vorausgesetzt, dass die Dichte und die Viskosität des Fluids bei Betriebsbedingungen bekannt sind.
Handelt es sich um ein kompressibles Fluid, ist es erforderlich, auch den Isentropenexponenten unter
Betriebsbedingungen zu kennen.

5 Klassische Venturirohre

5.1 Anwendungsbereich

5.1.1 Allgemeines

Der Anwendungsbereich der in diesem Teil von ISO 5167 behandelten klassischen Venturirohre hängt von ihrer
Herstellungsweise ab.

Bei klassischen Venturirohren gibt es drei Bauarten, die durch die Art der Herstellung der Innenfläche des
Einlaufkonusses und die Ausführung des Überganges vom Einlaufkonus zum Halsteil gekennzeichnet sind. Diese
drei Herstellungsarten mit geringen unterschiedlichen Merkmalen werden in 5.1.2 bis 5.1.4 beschrieben.

Es gibt für jede Bauart Grenzwerte für die Rohrrauheit und die Reynolds-Zahlen, die berücksichtigt werden
müssen.

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EN ISO 5167-4:2003 (D)

5.1.2 Klassisches Venturirohr mit gussrauhem Einlaufkonus

Dies ist ein klassisches Venturirohr, das durch Gießen in einer Sandform oder nach anderen Verfahren hergestellt
wird. Die Oberfläche des Einlaufkonusses ist dabei der Oberfläche des Sandgusses ähnlich. Der Halsteil muss
bearbeitet, und die Übergänge zwischen den zylindrischen und den konischen Teilen müssen gerundet sein.

Dieses klassische Venturirohr darf in Rohren 100 mm ≤ D ≤ 800 mm und bei Durchmesserverhältnissen
0,3 ≤ β ≤ 0,75 verwendet werden.

5.1.3 Klassisches Venturirohr mit bearbeitetem Einlaufkonus

Dieses klassische Venturirohr wird ebenfalls durch Gießen, oder wie in 5.1.2 angegeben, hergestellt. Der
Einlaufkonus wird jedoch ebenso wie der Halsteil und der Einlaufzylinder bearbeitet. Die Übergänge zwischen den
zylindrischen und den konischen Teilen dürfen gerundet sein.

Dieses klassische Venturirohr darf in Rohren 50 mm ≤ D ≤ 250 mm und bei Durchmesserverhältnissen


0,4 ≤ β ≤ 0,75 verwendet werden.

5.1.4 Klassisches Venturirohr mit rauhem, aus Stahlblech geschweißtem Einlaufkonus

Diese Bauart des klassischen Venturirohres wird üblicherweise durch Schweißen hergestellt. Während die
größeren Ausführungen unbearbeitet bleiben, falls die in 5.2.4 benötigte Toleranz erreicht wird, wird bei den
kleineren Ausführungen der Halsteil bearbeitet.

Dieses klassische Venturirohr darf in Rohren 200 mm ≤ D ≤ 1 200 mm und bei Durchmesserverhältnissen
0,4 ≤ β ≤ 0,7 verwendet werden.

5.2 Allgemeine Beschreibung der Form

5.2.1 Im Bild 1 ist das klassische Venturirohr im Schnitt dargestellt. Die Buchstaben im Bild 1 gelten für den
nachfolgenden Text.

Das klassische Venturirohr besteht aus einem Einlaufzylinder A, an den sich ein Einlaufkonus B, ein zylindrischer
Halsteil C und ein konischer Diffusor E anschließen. Die Innenflächen der Bauteile müssen rotationssymmetrisch
sein und konzentrisch zur Rohrachse liegen. Die Koaxialität des Einlaufkonusses und des zylindrischen Halsteiles
sind lediglich einer Sichtprüfung zu unterziehen.

5.2.2 Die Mindestlänge des Einlaufzylinders, gemessen von der Schnittebene des Einlaufkonusses B mit dem
Einlaufzylinder A, kann je nach Herstellungsweise unterschiedlich sein (siehe 5.2.8 bis 5.2.10). Es wird jedoch eine
Länge von 1D empfohlen.

Der Durchmesser D des Einlaufzylinders ist in der Ebene der Plus-Druckentnahmen zu messen. Die Anzahl der
Messungen muss wenigstens gleich der Anzahl der Druckentnahmen sein (mindestens 4).

Die Durchmesser müssen nahe jedem Paar der Druckentnahme und auch dazwischen gemessen werden. Der
Mittelwert dieser Messungen wird als Berechnungswert von D verwendet.

Durchmesser müssen auch in anderen Ebenen als der Ebene mit den Druckentnahmen gemessen werden.

Dabei darf innerhalb des Einlaufzylinders kein Durchmesser um mehr als 0,4 % vom mittleren Durchmesser D
abweichen. Diese Anforderung gilt als erfüllt, wenn die Längendifferenz der gemessenen Durchmesser mit den
Anforderungen im Hinblick auf den Mittelwert der gemessenen Durchmesser übereinstimmt.

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EN ISO 5167-4:2003 (D)

Legende
1 konischer Diffusor E
2 zylindrischer Halsteil C
3 Einlaufkonus B
4 Einlaufzylinder A
5 Anschlussebenen

a 7°≤ ϕ ≤ 15°
b Strömungsrichtung
c siehe 5.4.7

Bild 1 — Geometrisches Profil des klassischen Venturirohres

5.2.3 Der Einlaufkonus B muss kegelförmig sein und muss für jede Bauart eines klassischen Venturirohres einen
Öffnungswinkel von (21 ± 1)° aufweisen. Am Einlauf wird er begrenzt durch den Schnitt des Kegelstumpfes B mit
dem Einlaufzylinder A (oder deren Verlängerungen) und am Auslauf durch den Schnitt des Kegelstumpfes B mit
dem Halsteil C (oder deren Verlängerungen).

Die Gesamtlänge des Einlaufkonusses B, parallel zur Mittellinie gemessen, beträgt angenähert 2,7 (D – d).

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EN ISO 5167-4:2003 (D)

Der Einlaufkonus B geht in den Einlaufzylinder A mit einem Krümmungsradius R1 über, dessen Größe von der
Bauart des klassischen Venturirohres abhängt.

Das Profil am Einlaufkonus muss mittels einer Schablone geprüft werden. Die Abweichung zwischen Schablone
und konischem Abschnitt des Einlaufkonusses darf an keiner Stelle mehr als 0,004D betragen.

Die innere Oberfläche des kegeligen Abschnittes des Einlaufkonusses gilt als Rotationsfläche, wenn zwei
Durchmesser, die in gleicher Ebene senkrecht zur Mittellinie liegen, um nicht mehr als 0,4 % von ihrem Mittelwert
abweichen.

Nach der gleichen Methode muss geprüft werden, ob die Fläche mit dem Krümmungsradius R1, ebenfalls eine
Rotationsfläche ist.

5.2.4 Der Halsteil C mit dem Durchmesser d muss zylindrisch sein. Er ist stromaufwärts begrenzt durch den
Schnitt des Kegelstumpfes B mit dem Halsteil C (oder deren Verlängerungen) und stromabwärts durch den Schnitt
des Halsteiles C mit dem Kegelstumpf E (oder deren Verlängerungen). Die Länge des Halsteiles C, d. h., der
Abstand dieser beiden Schnitte muss, unabhängig von der Bauart des klassischen Venturirohres, gleich d ± 0,03d
sein.

Der Halsteil C geht mit dem Krümmungsradius R2 in den Einlaufkonus B und mit dem Krümmungsradius R3 in den
Diffusor E über. Der Wert von R2 bzw. R3 hängt von der Bauart des klassischen Venturirohres ab.

Der Durchmesser d muss in der Ebene der Druckentnahmen im Halsteil sehr sorgfältig gemessen werden. Die
Anzahl der Messungen muss mindestens gleich der Anzahl der Druckentnahmen sein (mindestens vier). Die
Durchmesser müssen nahe jedem Druckentnahmepaar und auch dazwischen gemessen werden. Der
arithmetische Mittelwert dieser Messungen ist der Berechnungswert d.

Die Durchmesser müssen auch in anderen Ebenen als in der Ebene mit Druckentnahmen gemessen werden.

Dabei darf innerhalb des Halsteiles kein Durchmesser um mehr als 0,1 % vom mittleren Durchmesser d
abweichen. Diese Anforderung gilt als erfüllt, wenn die Längendifferenz der gemessenen Durchmesser mit den
Anforderungen im Hinblick auf den Mittelwert der gemessenen Durchmesser übereinstimmt.

Der Halsteil muss über seine ganze Länge den in 5.2.7 angegebenen arithmetischen Mittenrauhwert aufweisen
oder maschinell bearbeitet werden.

Es muss geprüft werden, ob die Übergänge in den Halsteil mit den Radien R2 und R3 für die Krümmung,
Rotationsflächen entsprechend 5.2.3 sind. Diese Bedingung gilt als erfüllt, wenn zwei Durchmesser, die in
derselben Ebene senkrecht zur Mittellinie liegen, um nicht mehr als 0,1 % vom mittleren Durchmesser abweichen.

Die Größe der Krümmungsradien R2 und R3 muss mittels Schablone geprüft werden.

Die Abweichungen zwischen Schablone und klassischem Venturirohr müssen symmetrisch sein, sodass die
maximale Abweichung etwa in der Mitte des gekrümmten Profiles der Schablone liegt und nicht größer als 0,02d
ist.

5.2.5 Der Diffusor E muss konisch sein und darf einen Gesamtöffnungswinkel ϕ, zwischen 7° und 15° haben; es
wird jedoch empfohlen, einen Winkel zwischen 7° und 8° zu wählen. Sein kleinster Durchmesser darf nicht kleiner
als der Durchmesser des Halsteiles sein.

5.2.6 Als „verkürzt“ wird das klassische Venturirohr dann bezeichnet, wenn der Durchmesser am Austritt des
Diffusors kleiner ist als der Durchmesser D, und als „nicht verkürzt“, wenn der Durchmesser am Austritt des
Diffusors gleich dem Durchmesser D ist. Der Diffusorteil darf am Ende um etwa 35 % seiner Länge verkürzt
werden, ohne dass sich dadurch der Druckverlust des Gerätes wesentlich verändert.

5.2.7 Der arithmetische Mittenrauhwert Ra, des Halsteiles und der anschließenden Krümmungen muss so klein
─4
wie möglich sein, aber immer kleiner als 10 d. Der Diffusor ist gussrauh. Seine innere Oberfläche muss sauber
und eben sein. Die Rauheit der anderen Teile des klassischen Venturirohres hängt von der jeweiligen Bauart ab.

5.2.8 Das Profil des klassischen Venturirohres mit gussrauhem Einlaufkonus hat die folgenden besonderen
Kennzeichen.

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EN ISO 5167-4:2003 (D)

Die Innenfläche des Einlaufkonusses B ist gussrauh und unbearbeitet. Sie muss frei von Sprüngen, Rissen, Dellen,
Unregelmäßigkeiten und Unsauberkeiten sein. Der arithmetische Mittenrauhwert Ra für die Oberfläche muss
─4
kleiner als 10 D sein.

Die Mindestlänge des Einlaufzylinders A muss gleich dem kleineren der beiden folgenden Werte sein:

 1D oder

 0,25D + 250 mm (siehe 5.2.2).

Die Innenfläche des Einlaufzylinders A darf gussrauh bleiben, sofern sie die gleiche Oberflächenbeschaffenheit wie
die im Einlaufkonus B aufweist.

Der Krümmungsradius R1, muss 1,375D ± 0,275D sein.

Der Krümmungsradius R2 muss 3,625d ± 0,125d sein.

Die Länge des zylindrischen Abschnittes des Halsteiles darf nicht kleiner als d/3 sein. Außerdem dürfen sowohl die
Länge des zylindrischen Teiles, der zwischen dem Ende der Übergangskrümmung R2 und der Ebene der
Druckentnahmen liegt, als auch die Länge des zylindrischen Teiles zwischen der Ebene der Druckentnahmen des
Halsteiles und dem Anfang des Übergangs mit dem Krümmungsradius R3 nicht kleiner als d/6 sein (siehe 5.2.4 für
die Länge des Halsteiles).

Der Krümmungsradius R3 muss zwischen 5d und 15d liegen. Sein Wert muss mit abnehmendem Öffnungswinkel
zunehmen. Ein Wert von etwa 10d wird empfohlen.

5.2.9 Das Profil des klassischen Venturirohres mit bearbeitetem Einlaufkonus hat die folgenden besonderen
Kennzeichen.

Die Mindestlänge des Einlaufzylinders A muss 1D betragen.

Der Krümmungsradius R1, muss kleiner als 0,25D und vorzugsweise null sein.

Der Krümmungsradius R2 muss kleiner als 0,25d und vorzugsweise null sein.

Die Länge des zylindrischen Abschnittes des Halsteiles zwischen dem Ende der Krümmung R2 und der Ebene der
Druckentnahmen im Halsteil darf nicht kleiner als 0,25d sein.

Die Länge des zylindrischen Abschnittes des Halsteiles zwischen der Ebene der Druckentnahmen im Halsteil und
dem Anfang der Krümmung R3 darf nicht kleiner als 0,3d sein.

Der Krümmungsradius R3 muss kleiner als 0,25d und vorzugsweise null sein.

Der Einlaufzylinder und der Einlaufkonus müssen gleiche Oberflächengüte wie der Halsteil aufweisen (siehe 5.2.7).

5.2.10 Das Profil des klassischen Venturirohres mit rauhem aus Stahlblech geschweißtem Einlaufkonus hat die
folgenden besonderen Kennzeichen.

Die Mindestlänge des Einlaufzylinders A muss 1D betragen.

Zwischen dem Einlaufzylinder A und dem Einlaufkonus B darf keine Abrundung, außer der durch das Schweißen
bedingten, vorhanden sein.

Zwischen dem Einlaufkonus B und dem Halsteil C darf keine Abrundung, außer der durch das Schweißen
bedingten, vorhanden sein.

Zwischen dem Halsteil C und dem Diffusor E darf keine Abrundung vorhanden sein.

Die Innenfläche des Einlaufzylinders A und des Einlaufkonusses B muss sauber und frei von Ansätzen und
─4
Schweißrückständen sein. Sie darf galvanisiert sein. Ihr arithmetischer Mittenrauhwert Ra soll etwa 5 × 10 D sein.

10
EN ISO 5167-4:2003 (D)

Schweißnähte müssen an der Innenfläche eben in die umgebenden Oberflächen übergehen; sie dürfen nicht in der
Nähe von Druckentnahmen sein.

5.3 Werkstoff und Herstellung


5.3.1 Das klassische Venturirohr darf dann aus jedem Werkstoff hergestellt werden, wenn es die vorstehenden
Beschreibungen einhält und während der Gebrauchsdauer unverändert bleibt.

5.3.2 Es wird empfohlen, den Einlaufkonus B und den Halsteil C als ein Teil zusammenzubauen. Bei klassischen
Venturirohren mit bearbeitetem Einlaufkonus wird empfohlen, den Halsteil und den Einlaufkonus aus einem Stück
herzustellen. Ist dies nicht möglich, so muss der Zusammenbau vor der Endbearbeitung der Innenflächen erfolgen.

5.3.3 Besondere Sorgfalt ist dem Zentrieren des Diffusors E und des Halsteiles zu widmen. Es darf kein
Durchmessersprung zwischen beiden Teilen vorhanden sein.

Das kann nach dem Zusammenbau von Diffusor und Halsteil, aber vor dem Einbau des klassischen Venturirohres,
durch Tasten geprüft werden.

5.4 Druckentnahmen
5.4.1 Die Plus- und Minus-Druckentnahmen müssen in der Rohrwand als Einzel-Druckentnahmen ausgeführt
sein, die durch Ringkammern oder Ringleitungen oder, wenn vier Einzel-Druckentnahmen vorhanden sind, als
„Triple-T“ Anordnung (siehe 5.4.3 von ISO 5167-1:2003) miteinander verbunden sind.

5.4.2 Wenn d ≥ 33,3 mm ist, muss der Durchmesser der Bohrungen dieser Druckentnahmen zwischen 4 mm
und 10 mm liegen, darf jedoch bei den Plus-Druckentnahmen nicht größer als 0,1D und bei den Druckentnahmen
im Halsteil nicht größer als 0,13d sein.

Ist d < 33,3 mm muss der Durchmesser der Bohrungen für die Druckentnahmen im Halsteil zwischen 0,1d und
0,13d liegen und der Durchmesser der Plus-Druckentnahmen muss zwischen 0,1d und 0,1D liegen.

Es wird empfohlen, die Bohrungen für die Druckentnahmen so klein auszuführen, wie es das Fluid (z. B. wegen
seiner Viskosität und Reinheit) erlaubt.

5.4.3 Für die Druckmessung im Einlaufzylinder und im Halsteil müssen mindestens je vier Druckentnahmen
vorgesehen sein. Die Mittellinien der Bohrungen für die Druckentnahmen müssen gleiche Winkel zueinander
bilden, die Mittellinie des klassischen Venturirohres treffen und in einer Ebene senkrecht zur Mittellinie des
klassischen Venturirohres liegen.

5.4.4 Die Öffnungen der Druckentnahmen an der Rohrwand müssen rund und die Kanten frei von Grat und so
scharf wie möglich sein. Bei einer Verrundung sollte der Kantenradius kleiner als 1/10 des Bohrungsdurchmessers
sein.

5.4.5 Gemessen von der Rohrinnenseite, müssen die Bohrungen für die Druckentnahmen über eine Länge von
mindestens 2,5-mal Bohrungsdurchmesser zylindrisch sein.

5.4.6 Eine Übereinstimmung der Druckentnahmen mit den zwei vorhergehenden Bedingungen darf durch
Sichtprüfung erfolgen.

5.4.7 Der Abstand der Druckentnahme ist die auf einer geraden Linie, parallel zur Mittellinie des klassischen
Venturirohres gemessene Distanz zwischen der Mittelachse der Druckentnahme und einer der unten genannten
Bezugsebenen.

Beim klassischen Venturirohr mit gussrauhem Einlaufkonus muss der Abstand zwischen den Druckentnahmen des
Einlaufzylinders und der Schnittebene der Verlängerung des Einlaufkonusses B mit dem Einlaufzylinder A

0,5D ± 0,25D für 100 mm < D < 150 mm und

0,5 D−00,25 D für 150 mm < D < 800 mm

betragen.

11
EN ISO 5167-4:2003 (D)

Bei klassischen Venturirohren mit bearbeitetem Einlaufkonus und bei solchen, die mit einem rauhen, aus
Stahlblech geschweißten Einlaufkonus gefertigt sind, muss der Abstand zwischen den Plus-Druckentnahmen und
der Schnittebene des Einlaufzylinders A mit dem Einlaufkonus B (oder ihren Verlängerungen)

0,5D ± 0,05D

betragen.

Der Abstand zwischen den Druckentnahmen im Halsteil und der Schnittebene des Einlaufkonusses B mit dem
Halsteil C (oder ihren Verlängerungen) muss bei allen Arten des klassischen Venturirohres

0,5d ± 0,02d

betragen.

5.4.8 Der Querschnitt der Ringkammer muss gleich oder größer sein als die halbe Fläche der
Entnahmeöffnungen, welche die Ringkammer mit dem Rohrinnern verbinden.

Der oben angegebenen Querschnitt der Ringkammer sollte dann verdoppelt werden, wenn zwischen dem
klassischen Venturirohr und einer Einbaustörung eine gerade noch als ausreichend angesehene ungestörte
Einlaufstrecke verwendet wird.

5.5 Durchflusskoeffizient C

5.5.1 Anwendungsgrenzen

Unabhängig von der Bauart des klassischen Venturirohres muss die gleichzeitige Anwendung von extremen
Werten für D, β und ReD vermieden werden, da sonst die in 5.7 angegebenen Unsicherheiten ansteigen können.

Für den Einbau außerhalb der in 5.5.2, 5.5.3 und 5.5.4 für D, β und ReD genannten Grenzen, ist es erforderlich,
dass das klassische Venturirohr einzeln unter den vorherrschenden Bedingungen kalibriert wird.

Der Einfluss von ReD, RaID und β auf C ist noch nicht so hinreichend genau bekannt, dass es möglich wäre,
zuverlässige Werte von C außerhalb der Grenzen anzugeben, die für jedes klassische Venturirohr festgelegt sind
(siehe Anhang B).

5.5.2 Durchflusskoeffizient des klassischen Venturirohres mit gussrauhem Einlaufkonus

Klassische Venturirohre mit gussrauhem Einlaufkonus nach diesem Teil von ISO 5167 dürfen nur dann verwendet
werden, wenn die nachstehenden Grenzen eingehalten werden:

100 mm ≤ D ≤ 800 mm

0,3 ≤ β ≤ 0,75

5 6
2 × 10 ≤ ReD ≤ 2 × 10

Der Wert des Durchflusskoeffizienten C unter diesen Bedingungen beträgt

C = 0,984

12
EN ISO 5167-4:2003 (D)

5.5.3 Durchflusskoeffizient des klassischen Venturirohres mit bearbeitetem Einlaufkonus

Klassische Venturirohre mit bearbeitetem Einlaufkonus nach diesem Teil von ISO 5167 dürfen nur dann verwendet
werden, wenn die nachstehenden Grenzen eingehalten werden:

50 mm ≤ D ≤ 250 mm

0,4 ≤ β ≤ 0,75

5 6
2 × 10 ≤ ReD ≤ 1 × 10

Der Wert des Durchflusskoeffizienten C unter diesen Bedingungen beträgt

C = 0,995

5.5.4 Durchflusskoeffizient des klassischen Venturirohres mit rauhem, aus Stahlblech geschweißtem
Einlaufkonus

Klassische Venturirohre mit rauhem, aus Stahlblech geschweißtem Einlaufkonus nach diesem Teil von ISO 5167
dürfen nur dann verwendet werden, wenn die nachstehenden Grenzen eingehalten werden:

200 mm ≤ D ≤ 1 200 mm

0,4 ≤ β ≤ 0,7

5 6
2 × 10 ≤ ReD ≤ 2 × 10

Der Wert des Durchflusskoeffizienten C unter diesen Bedingungen beträgt

C = 0,985

5.6 Expansionszahl ε

Die Expansionszahl ε wird nach Gleichung (2) berechnet:

æ κτ 2 / κ ö æ 1− β 4 ö æ 1 − τ (κ −1) / κ ö
ε= ç ÷ç ÷ç ÷ (2)
ç κ −1 ÷ ç 1 − β 4τ 2 / κ ÷ç 1−τ ÷
è øè øè ø

Die Gleichung (2) ist nur für Werte von β, D und ReD geeignet, wie sie in 5.5.2, 5.5.3 oder 5.5.4 festgelegt sind.
Versuchsergebnisse für die Bestimmung von ε sind nur für Luft, Dampf und Erdgas bekannt. Es gibt jedoch keine
bekannten Einwände, die Gleichung auf andere Gase und Dämpfe mit bekannten Isentropenexponenten
anzuwenden.

Die Gleichung ist jedoch nur anwendbar für p2/p1 ≥ 0,75.

Werte für die Expansionszahl für einen Bereich von Isentropenexponenten, Druckverhältnissen und
Durchmesserverhältnissen sind zur bequemen Handhabung in der Tabelle A.1 angegeben. Die Tabellenwerte sind
nicht für eine genaue Interpolation vorgesehen. Extrapolation ist nicht zulässig.

5.7 Unsicherheiten des Durchflusskoeffizienten C

5.7.1 Klassisches Venturirohr mit gussrauhem Einlaufkonus

Die relative Unsicherheit des in 5.5.2 angegebenen Durchflusskoeffizienten beträgt 0,7 %.

13
EN ISO 5167-4:2003 (D)

5.7.2 Klassisches Venturirohr mit bearbeitetem Einlaufkonus

Die relative Unsicherheit des in 5.5.3 angegebenen Durchflusskoeffizienten beträgt 1 %.

5.7.3 Klassisches Venturirohr mit rauhem, aus Stahlblech geschweißtem Einlaufkonus

Die relative Unsicherheit des in 5.5.4 angegebenen Durchflusskoeffizienten beträgt 1,5 %.

5.8 Unsicherheit der Expansionszahl ε

Die relative Unsicherheit der Expansionszahl ε beträgt

(4 + 100β ) ∆pp %
8
1

5.9 Druckverlust

5.9.1 Definition des Druckverlustes (siehe Bild 2)

Der durch das Venturirohr erzeugte Druckverlust kann durch Druckmessungen bestimmt werden, die vor und nach
dem Einbau des Venturirohres in einer Rohrleitung mit bestimmtem Durchfluss vorgenommen werden.

Ist ∆p' die Druckdifferenz, die vor dem Einbau des Venturirohres zwischen zwei Druckentnahmen gemessen wird,
von denen eine mindestens 1D stromaufwärts der Anschlussflansche und die andere 6D stromabwärts der
Anschlussflansche liegt, zwischen die das Venturirohr eingebaut wird, und ist ∆p" die zwischen den gleichen
Druckentnahmestellen nach dem Einbau des Venturirohres gemessene Druckdifferenz, so ist der durch das
Venturirohr verursachte Druckverlust durch ∆p"– ∆p' gegeben.

5.9.2 Relativer Druckverlust

Der relative Druckverlust ξ ist der Wert des Druckverlustes ∆p"– ∆p' bezogen auf den Wirkdruck ∆p

∆p"−∆p'
ξ=
∆p

Er hängt im Einzelnen ab von

 dem Durchmesserverhältnis (ξ nimmt ab, wenn β zunimmt),

 der Reynolds-Zahl (ξ nimmt ab, wenn ReD zunimmt),

 den Merkmalen der Herstellung des Venturirohres: Öffnungswinkel des Diffusors, Herstellungsart des
Einlaufkonusses, dem Oberflächenzustand der verschiedenen Teile usw. (ξ nimmt zu, wenn ϕ und Ra/D
zunehmen),

 den Einbaubedingungen (gute Ausrichtung, Rauheit der Leitung im Einlauf, usw.).

Als Leitfaden darf der Wert für den relativen Druckverlust als allgemein zwischen 5 % und 20 % liegend akzeptiert
werden.

Anhang C gibt nur als Anleitung einige Informationen über die Auswirkung, die diese unterschiedlichen Faktoren
auf die Werte des Druckverlustes ξ wahrscheinlich haben.

14
EN ISO 5167-4:2003 (D)

Legende
a Druckverlust
b Strömungsrichtung

Bild 2 — Druckverlust des klassischen Venturirohres

6 Anforderungen an den Einbau

6.1 Allgemeines

Allgemeine Anforderungen an den Einbau von Drosselgeräten sind im Abschnitt 7 von ISO 5167-1:2003 festgelegt.
Neben diesen allgemeinen Anforderungen sind die in diesem Abschnitt vorgegebenen besonderen Anforderungen
für Venturirohre einzuhalten. Die allgemeinen Anforderungen an die Strömungsbedingungen vor dem Drosselgerät
sind in 7.3 von ISO 5167-1:2003 festgelegt, die Anforderungen für den Einsatz von Strömungsumformern in 7.4
von ISO 5167-1:2003. Für einige üblicherweise verwendete Einbaustörungen, festgelegt in Tabelle 1, sind die dort
aufgeführten Mindestlängen für störungsfreie gerade Rohrstrecken anzuwenden. Detaillierte Anforderungen sind in
6.2. festgelegt. Viele der in 6.2 angegebenen Längen beziehen sich auf die Angaben der Literaturstelle [4].

6.2 Mindestlängen störungsfreier gerader Rohrstrecken im Ein- und Auslauf zwischen


verschiedenen Einbaustörungen und dem Venturirohr

6.2.1 Die erforderlichen Mindestlängen störungsfreier gerader Rohrstrecken im Ein- und Auslauf des klassischen
Venturirohres ohne Verwendung eines Strömungsumformers, sind für übliche Einbaustörungen in Tabelle 1
angegeben.

Für Drosselgeräte mit gleichem β sind die in Tabelle 1 für klassische Venturirohre festgelegten störungsfreien
geraden Rohrstrecken kürzer als die in ISO 5167-2 und ISO 5167-3 von für Blenden, Düsen und Venturidüsen
festgelegten störungsfreien geraden Rohrstrecken.

Der Grund hierfür ist der Abbau von Störungen des Strömungsprofiles innerhalb des Einlaufkonusses des
klassischen Venturirohres. Jedoch ist für die Betrachtung der gesamten Einbaulänge für das klassische Venturirohr
die erforderliche zusätzliche Rohrlänge für den Einbau des klassischen Venturirohres selbst zu berücksichtigen.

6.2.2 Wenn kein Strömungsumformer verwendet wird, sind die in der Tabelle 1 angegebenen störungsfreien
geraden Rohrstrecken als Mindestlängen zu verstehen. Besonders bei Forschungsarbeiten und Kalibrierungen
wird empfohlen, zur Minimierung der Messunsicherheit die Werte der Tabelle 1 um mindestens den Faktor 2 zu
erhöhen.

15
EN ISO 5167-4:2003 (D)

6.2.3 Entspricht die Länge der störungsfreien geraden Rohrstrecke stromaufwärts dem Wert in den Spalten A
der Tabelle 1 für „0-%-Zusatzunsicherheit“ und ist die störungsfreie gerade Rohrstrecke stromabwärts gleich oder
größer als der in der Tabelle 1 festgelegte Wert, so ist es zur Berücksichtigung der jeweiligen Einbauverhältnisse
nicht erforderlich, die Unsicherheit des Durchflusskoeffizienten zu erhöhen.

Tabelle 1 — Erforderliche störungsfreie gerade Rohrstrecke für klassische Venturirohre


Werte, angegeben als ein Vielfaches vom inneren Rohdurchmesser D

Zwei oder
mehrere
Durch- 90°-Krümmer Reduzier- Diffusor von Reduzier- Kugelhahn mit
in der stück von Diffusor von
messer- Einfacher 0,67D auf D stück von 3D freiem Rohr-
gleichen oder 1,33D auf D 0,75D auf D
ver- a über eine auf D über querschnitt
90°-Krümmer in über eine über eine
hältnis Länge von eine Länge oder Schieber,
ver- Länge von Länge von 1D
β 2,3D
2,5D von 3,5D völlig geöffnet
schiedenen
Ebenena
1 2 3 4 5 6 7 8
Ab Bc Ab Bc Ab Bc Ab Bc Ab Bc Ab Bc Ab Bc
d d d d d
0,30 8 3 8 3 4 4 2,5 2,5 2,5
d d d d d
0,40 8 3 8 3 4 4 2,5 2,5 2,5
d d
0,50 9 3 10 3 4 5 4 5,5 2,5 2,5 3,5 2,5
d
0,60 10 3 10 3 4 6 4 8,5 2,5 3,5 2,5 4,5 2,5
d
0,70 14 3 18 3 4 7 5 10,5 2,5 5,5 3,5 5,5 3,5
d
0,75 16 8 22 8 4 7 6 11,5 3,5 6,5 4,5 5,5 3,5
Die Mindestwerte für die geraden Rohrstrecken sind die Längen, die bei verschiedenen Einbaustörungen im
Einlauf zwischen Störung und klassischem Venturirohr vorzusehen sind. Gerade Rohrstrecken im Einlauf
werden jeweils von den stromabwärts liegenden Enden der nächstliegenden Störung des gebogenen Teils
eines Krümmers oder des konischen Teils eines Reduzierstückes oder Diffusors, bis zur Plus-Druckentnahme
des klassischen Venturirohres gemessen.
Wenn Temperaturmessstellen oder Schutzhülsen stromaufwärts des klassischen Venturirohres eingebaut
werden sollen, dürfen deren Durchmesser 0,13D nicht überschreiten und ihre Lage muss mindestens einen
Abstand 4D stromaufwärts von der Plus-Druckentnahme des klassischen Venturirohres aufweisen.
Einbaustörungen (wie in dieser Tabelle angegeben) oder Einbauten für Dichtemessgeräte im Auslauf des
klassischen Venturirohres, müssen in einem Abstand von mindestens dem vierfachen des Durchmessers der
Drosselöffnung stromabwärts der Minus-Druckentnahme eingebaut sein, um die Genauigkeit der Messung nicht
zu beeinflussen (siehe 6.2.3 und 6.2.5).
a
Der Radius des Krümmers muss gleich oder größer sein als der Rohrdurchmesser.
b
Die Spalte A für jede Einbaustörung gilt für „0-%-Zusatzunsicherheit“ (siehe 6.2.3).
c
Die Spalte B für jede Einbaustörung gilt für „0,5 %-Zusatzunsicherheit“ (siehe 6.2.4).
d
Die erforderliche störungsfreie gerade Rohrstrecke in der Spalte A sind Längen mit „0-%-Zusatzunsicherheit“. Für die
Anwendung von kürzeren geraden Rohrstrecken liegen keine Daten vor, die in den Spalten B aufgeführt werden können.

6.2.4 Wenn die Länge der störungsfreien geraden Rohrstrecke im Einlauf kürzer ist als der in den Spalten A von
Tabelle 1 angegebene Wert für „0-%-Zusatzunsicherheit“ und wenn sie entweder gleich lang oder länger ist als der
Wert für „0,5-%-Zusatzunsicherheit“ der Spalten B von Tabelle 1 für eine bestimmte Einbaustörung, so ist eine
Zusatzunsicherheit im Betrag von 0,5 % arithmetisch zur Unsicherheit des Durchflusskoeffizienten hinzu-
zuaddieren.

16
EN ISO 5167-4:2003 (D)

6.2.5 Dieser Teil von ISO 5167 darf nicht zur Bestimmung einer Zusatzunsicherheit herangezogen werden, wenn
die störungsfreie gerade Rohrstrecke im Einlauf kürzer ist als die in den Spalten B von Tabelle 1 angegebenen
Werte für „0,5-%-Zusatzunsicherheit“, oder wenn die Länge der störungsfreien geraden Rohrstrecke im Auslauf
kürzer ist, als der im Text von Tabelle 1 angegebene Wert.

6.2.6 Die in der Tabelle 1 enthaltenen Absperrarmaturen müssen während der Durchflussmessung völlig
geöffnet sein. Stellglieder zur Regelung des Durchflusses sind möglichst stromabwärts hinter dem Venturirohr
einzubauen. Einzeln stehende, stromaufwärts vor dem Venturirohr angeordnete Absperrarmaturen müssen völlig
geöffnet sein und dabei den vollen Leitungsquerschnitt aufweisen. Für die Position „völlig geöffnet“, sollte die
Absperrarmatur über entsprechend gekennzeichnete Anschläge verfügen. Die Absperrarmatur hat denselben
Nenndurchmesser wie das Rohr der Einlaufstrecke, jedoch ist der Öffnungsdurchmesser vom Durchmesser der
angrenzenden Leitungen verschieden und bedingt einen Durchmessersprung, der größer ist als der zulässige.

6.2.7 In der Messstrecke stromaufwärts angeordnete Absperrarmaturen, die den gleichen Leitungsquerschnitt
wie die angrenzende Rohrleitung aufweisen und die so ausgeführt sind, dass im völlig geöffneten Zustand keine
Durchmessersprünge vorhanden sind, gelten als Teil der Messstrecke und bedingen keine zusätzliche Länge nach
Tabelle 1.

6.2.8 Die in Tabelle 1 angegebenen Werte wurden experimentell mit einer sehr langen, geraden Rohrstrecke vor
der jeweiligen Einbaustörung ermittelt, sodass davor ein genügend ausgebildetes drallfreies Geschwindigkeitsprofil
angenommen werden konnte. Da solche Bedingungen in der Praxis schwer zu erreichen sind, können folgende
Hinweise als Regeln für den üblichen Einbau dienen.

a) Sind stromaufwärts vor dem Venturirohr mehrere Arten von Einbaustörungen nach Tabelle 1 in Reihe
eingebaut, wobei Kombinationen aus 90°-Krümmern nach Tabelle 1 als eine Einbaustörung angesehen
werden, so gilt Folgendes:

1) Zwischen der Einbaustörung unmittelbar vor dem Venturirohr (Einbaustörung 1) und dem Venturirohr
selbst muss eine störungsfreie gerade Rohrstrecke eingebaut sein, deren Mindestlänge der
Mindesteinlauflänge nach Tabelle 1 für die Einbaustörung 1 entspricht.
2) Zusätzlich muss zwischen der Einbaustörung 1 und der stromaufwärts des Venturirohres folgenden
übernächsten Einbaustörung 2 eine störungsfreie gerade Rohrstrecke vorhanden sein, deren Länge
mindestens dem halben nach Tabelle 1 für die Einbaustörung 2 bei einem Durchmesserverhältnis von 0,7
sich ergebenden Abstand entspricht. Dabei ist als D der vorgegebene Leitungsdurchmesser zwischen den
Störungen 1 und 2 einzusetzen. Der tatsächliche β-Wert des Venturirohres ist dabei unerheblich. Falls
eine der unter 1) oder 2) benötigten Mindesteinlauflängen den Spalten B der Tabelle 1 entnommen wurde
(d. h. bevor der halbe Wert für die Strecke zwischen Einbaustörung 1 und Einbaustörung 2 genommen
wurde) muss eine „0,5-%-Zusatzunsicherheit“ arithmetisch zur Unsicherheit des Durchflusskoeffizienten
addiert werden. Für den Fall von zwei oder mehreren 90°-Krümmern, müssen diese dann als eine
Einbaustörung nach Tabelle 1, Spalte 3, betrachtet werden, wenn die Länge zwischen zwei aufeinander
folgenden Krümmern kleiner ist als 15D.
3) Ist in der Einlaufstrecke eine Absperrarmatur mit vollem Leitungsquerschnitt als Störung 1 installiert, dem
eine weitere Einbaustörung, z. B. ein Diffusor (als Störung 2) vorgeschaltet ist, so darf die Absperrarmatur
unmittelbar (im Abstand 0) am Ausgang der Einbaustörung 2 stromaufwärts des Venturirohres installiert
werden. Dann sollte die nach 2) geforderte störungsfreie gerade Rohrstrecke zwischen der Absperr-
armatur und der Einbaustörung 2 zur Länge der störungsfreien geraden Rohrstrecke zwischen dem
Venturirohr und der Einbaustörung 1 (jeweils nach Tabelle 1) hinzu addiert werden. Daneben müssen die
Anforderungen nach 6.2.8 b) erfüllt sein (siehe Bild 3).

b) Zusätzlich zur Regelung unter a) gilt im Falle, dass Einbaustörung 2 aus einem Doppelkrümmer besteht, der
aus zwei hintereinander angeordneten 90°-Krümmern gebildet wird und als eine Einbaustörung aufgefasst
wird, Folgendes: Der Abstand zwischen Doppelkrümmer und Venturirohr muss mindestens der Einlauflänge
nach Tabelle 1 für diesen Doppelkrümmer und das gegebene β mit dem D des Rohrdurchmessers am
Venturirohr entsprechen, unabhängig von der Anzahl und Art anderer Einbaustörungen 1 zwischen
Doppelkrümmer und Venturirohr. Die Strecke zwischen Venturirohr und Doppelkrümmer muss entlang der
Rohrachse gemessen werden. Wenn für eine der Einbaustörungen 1 oder 2 (Doppelkrümmer) die
Anforderung mit einem Wert aus Spalte B der Tabelle 1 erfüllt wird, aber nicht mit einer Länge nach Spalte A
auskommt, ist der Unsicherheit des Durchflusskoeffizienten eine „0,5-%-Zusatzunsicherheit“ hinzuzufügen,
wobei dies jedoch nicht mehr als einmal nach den Vorgaben in a) und b) erfolgen darf.

17
EN ISO 5167-4:2003 (D)

Legende
1 Diffusor, 067 D bis D über eine Länge von 2,5D
2 Kugelhahn mit freiem Rohrquerschnitt oder Schieber, völlig geöffnet
3 Venturirohr

Bild 3 — Anordnung mit einer Absperrarmatur mit vollem Leitungsquerschnitt


vor einem Venturirohr mit β = 0,6

6.2.9 Beispielhaft werden nachstehend drei mögliche Fälle nach 6.2.8 a) und b) betrachtet. In jedem der Fälle ist
die Einbaustörung 2 stromaufwärts dem Venturirohr ein Raumkrümmer, bestehend aus zwei Krümmern in
senkrecht zueinander stehenden Ebenen. Das Venturirohr hat ein β = 0,75.

Handelt es sich bei der Einbaustörung 1 um einen voll geöffneten Kugelhahn mit freiem Rohrquerschnitt, so muss
nach Tabelle 1 der Abstand zwischen Kugelhahn und Venturirohr mindestens 5,5D betragen [(siehe Bild 4 a)]. Der
Abstand zwischen Raumkrümmer und Kugelhahn muss nach [6.2.8 a)] mindestens 9D betragen. Der Abstand
zwischen Raumkrümmer und Venturirohr muss nach [6.2.8 b)] mindestens 22D betragen. Für den Fall, dass der
Kugelhahn eine Länge von 1D besitzt, muss eine zusätzliche Rohrlänge von 6,5D vorgesehen werden, die
entweder stromaufwärts oder stromabwärts des Kugelhahns bzw. teilweise stromaufwärts und teilweise
stromabwärts angeordnet werden kann. Nach 6.2.8 a) 3) kann der Kugelhahn aber auch unmittelbar stromabwärts
des Raumkrümmers angeordnet werden, vorausgesetzt, dass mindestens 22D Rohrlänge zwischen Raumkrümmer
und Venturirohr vorliegt [siehe Bild 4 b)].

Ist die Einbaustörung 1 ein Diffusor mit einer Länge von 2,5D und einer Aufweitung von 0,67D auf D [(siehe
Bild 4 c)], so muss der Abstand zwischen Diffusor und Venturirohr nach Tabelle 1 mindestens 7D betragen. Der
Abstand zwischen Raumkrümmer und Diffuser muss nach 6.2.8 a) mindestens 9 × 0,67D betragen. Nach 6.2.8 b)
besteht zusätzlich die Forderung nach einem Mindestabstand zwischen den Raumkrümmer und Venturirohr von
22D. Daher ist zusätzlich eine Rohrstrecke von 6,5D erforderlich, die entweder vor oder hinter dem Diffusor oder
teilweise davor und teilweise dahinter angeordnet sein darf.

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EN ISO 5167-4:2003 (D)

a) x ≥ 0, y ≥ 0, x+y ≥ 6,5

b)

c) x ≥ 0, y ≥ 0, x+y ≥ 6,5

Bild 4 — Beispiele für zulässige Einbauten (siehe 6.2.9)

6.3 Strömungsumformer

Um die erforderliche störungsfreie gerade Rohrstrecke im Einlauf zu verkürzen, kann ein Strömungsumformer
verwendet werden, der entweder die Zulassungsprüfung nach 7.4.1 in ISO 5167-1:2003 erfüllt und dann damit
stromabwärts jeder Einbaustörung im Einlauf angeordnet werden darf, oder der die Anforderungen nach 7.4.2 in
ISO 5167-1:2003 erfüllt und der damit weitere Möglichkeiten außerhalb der Zulassungsprüfung eröffnet. In jedem
Fall muss die Prüfung mit einem klassischen Venturirohr erfolgen.

6.4 Zusätzliche Anforderungen an den Einbau von klassischen Venturirohren

6.4.1 Rundheit des Rohres

6.4.1.1 Die Rohrstrecke vor dem Einlaufzylinder des klassischen Venturirohres muss auf einer Länge von
mindestens 2D zylindrisch sein. Das Rohr gilt als zylindrisch, wenn kein Durchmesser in beliebiger Ebene um mehr
als 2 % vom Wert D abweicht, der als Mittelwert aus den Messungen festgelegt wurde.

6.4.1.2 Der mittlere Durchmesser D in dieser vorgeschalteten Rohrstrecke darf vom Durchmesser des
Einlaufzylinders nach 5.2.2 nicht mehr als 1 % abweichen.

19
EN ISO 5167-4:2003 (D)

6.4.1.3 Der Durchmesser der Rohrleitung unmittelbar hinter dem Venturirohr braucht nicht gemessen zu werden,
er muss aber mindestens 90 % des Durchmessers des Diffusors am Ende des Venturirohres betragen. Das
bedeutet, dass in den meisten Fällen die Rohrleitungen mit Nenndurchmessern entsprechend dem
Nenndurchmesser des Venturirohres benutzt werden können.

6.4.2 Rauheit der Rohrstrecke im Einlauf

Auf einer Länge von 2D vor dem klassischen Venturirohr, darf die Rohrstrecke im Einlauf nur eine Rauheit von
─4
Ra/D ≤ 3,2 × 10 aufweisen.

6.4.3 Ausrichtung des klassischen Venturirohres

Die Exzentrizität zwischen der Rohrstrecke im Einlauf und dem Einlaufzylinder A (siehe 5.2) des Venturirohres
muss kleiner als 0,005D sein. Die Flucht bei der Ausrichtung der gemeinsamen Achsen der geraden Rohrstrecke
im Einlauf und des Venturirohres darf nicht mehr als 1° voneinander abweichen. Außerdem muss die Summe von
Exzentrizität und halber Durchmesserdifferenz (siehe 6.4.1.2) kleiner als 0,007 5D sein. Aus diesem Grund setzen
Flanschverbindungen voraus, dass deren Bohrungen zueinander passend und die Flansche fluchtend zum Einbau
ausgerichtet sind. Passstifte oder selbstzentrierende Dichtungen dürfen verwendet werden.

20
EN ISO 5167-4:2003 (D)

Anhang A
(informativ)

Tabelle für die Expansionszahl

Tabelle A.1 — Venturirohr – Expansionszahl ε

Durchmesser- Expansionszahl ε für p2/p1


verhältnis
β β4 1,00 0,98 0,96 0,94 0,92 0,90 0,85 0,80 0,75

für κ = 1,2
0,300 0 0,008 1 1,000 0 0,987 3 0,974 5 0,961 6 0,948 6 0,935 4 0,902 1 0,867 8 0,832 7
0,562 3 0,100 0 1,000 0 0,985 6 0,971 2 0,956 8 0,942 3 0,927 8 0,891 3 0,854 3 0,816 9
0,668 7 0,200 0 1,000 0 0,983 4 0,966 9 0,950 4 0,934 1 0,917 8 0,877 3 0,837 1 0,797 0
0,740 1 0,300 0 1,000 0 0,980 5 0,961 3 0,942 4 0,923 8 0,905 3 0,860 2 0,816 3 0,773 3
0,750 0 0,316 4 1,000 0 0,980 0 0,960 3 0,940 9 0,921 8 0,903 0 0,857 1 0,812 5 0,769 0
für κ = 1,3
0,300 0 0,008 1 1,000 0 0,988 3 0,976 4 0,964 5 0,952 4 0,940 2 0,909 2 0,877 3 0,844 5
0,562 3 0,100 0 1,000 0 0,986 7 0,973 4 0,960 0 0,946 6 0,933 1 0,899 0 0,864 5 0,829 4
0,668 7 0,200 0 1,000 0 0,984 6 0,969 3 0,954 1 0,938 9 0,923 7 0,885 9 0,848 1 0,810 2
0,740 1 0,300 0 1,000 0 0,982 0 0,964 2 0,946 6 0,929 2 0,912 0 0,869 7 0,828 3 0,787 5
0,750 0 0,316 4 1,000 0 0,981 5 0,963 2 0,945 2 0,927 4 0,909 8 0,866 7 0,824 6 0,783 3
für κ = 1,4
0,300 0 0,008 1 1,000 0 0,989 1 0,978 1 0,967 0 0,955 7 0,944 4 0,915 4 0,885 5 0,854 6
0,562 3 0,100 0 1,000 0 0,987 7 0,975 3 0,962 8 0,950 3 0,937 7 0,905 8 0,873 3 0,840 2
0,668 7 0,200 0 1,000 0 0,985 7 0,971 5 0,957 3 0,943 0 0,928 8 0,893 3 0,857 7 0,821 9
0,740 1 0,300 0 1,000 0 0,983 2 0,966 7 0,950 3 0,934 0 0,917 8 0,878 0 0,838 8 0,800 0
0,750 0 0,316 4 1,000 0 0,982 8 0,965 8 0,948 9 0,932 3 0,915 8 0,875 2 0,835 3 0,796 0
für κ = 1,66
0,300 0 0,008 1 1,000 0 0,990 8 0,981 5 0,972 1 0,962 5 0,952 9 0,928 1 0,902 4 0,875 8
0,562 3 0,100 0 1,000 0 0,989 6 0,979 1 0,968 5 0,957 8 0,947 1 0,919 7 0,891 7 0,862 9
0,668 7 0,200 0 1,000 0 0,987 9 0,975 9 0,963 7 0,951 6 0,939 4 0,908 8 0,877 8 0,846 4
0,740 1 0,300 0 1,000 0 0,985 8 0,971 8 0,957 7 0,943 8 0,929 9 0,895 3 0,860 9 0,826 5
0,750 0 0,316 4 1,000 0 0,985 4 0,971 0 0,956 6 0,942 3 0,928 1 0,892 8 0,857 7 0,822 8
ANMERKUNG Diese Tabelle dient der bequemen Handhabung. Für eine genaue Interpolation ist die Tabelle nicht
bestimmt. Extrapolation ist nicht zulässig.

21
EN ISO 5167-4:2003 (D)

Anhang B
(informativ)

Verwendung von klassischen Venturirohren außerhalb des


Anwendungsbereiches von ISO 5167-4

B.1 Allgemeines

Nach 5.5.1 sind die Einflüsse von ReD, Ra/D und β auf C noch nicht genügend bekannt, um eine Normung
außerhalb der in ISO 5167-4 festgelegten Grenzen zu ermöglichen.

In diesem Anhang wird deshalb versucht, die Größe oder Richtung von Änderungen der Durchflusskoeffizienten
und der Unsicherheiten mit den Parametern [β, ReD und Ra/D] aufgrund der verfügbaren Versuche abzuschätzen,
um eine angenäherte Bestimmung des Durchflusses zu ermöglichen. Obwohl einige Versuche zeigen, dass die
verschiedenen Einflüsse nicht unabhängig voneinander sind, werden sie hier getrennt behandelt.

Die Anzahl der verfügbaren Versuche hierzu ist klein; sie sind meist mit Venturirohren ausgeführt worden, deren
geometrische Formen nicht genau mit ISO 5167-4 übereinstimmen. Damit ist die Zuverlässigkeit sowohl der
Durchflusskoeffizienten als auch der Unsicherheiten relativ gering.

B.2 Einfluss des Durchmesserverhältnisses β


)
Die Ergebnisse verfügbarer Versuche mit Venturirohren zeigen, dass für Durchmesserverhältnisse β ≥ 0,755 die
Streuung der gemessenen Durchflusskoeffizienten größer ist als für kleinere Durchmesserverhältnisse. Die
Unsicherheit der Koeffizienten muss deshalb im Bereich größerer Durchmesserverhältnisse vergrößert werden.

Zur Schätzung der Unsicherheit der Durchflussmessung wird empfohlen, die Unsicherheit von C zu verdoppeln,
wenn β größer ist als der zulässige Höchstwert.

B.3 Einfluss der Reynolds-Zahl ReD

B.3.1 Allgemeines

Der Einfluss der Reynolds-Zahl ReD hängt von der Bauart des klassischen Venturirohres ab. Er zeigt sich in einer
Änderung des Durchflusskoeffizienten und in einer Zunahme der Unsicherheit.

B.3.2 Klassische Venturirohre mit gussrauhem Einlaufkonus


5
Wenn ReD 2 × 10 unterschreitet, wird der Durchflusskoeffizient C stetig kleiner, und die Unsicherheit nimmt zu.
6
Wenn ReD größer als 2 × 10 wird, scheinen sich weder der Durchflusskoeffizient C noch die Unsicherheit mit der
Reynolds-Zahl zu ändern.

Zur angenäherten Bestimmung des Durchflusses dürfen folgende Werte des Durchflusskoeffizienten und der
Unsicherheit nach Tabelle B.1 als Richtwerte angenommen werden

5) Die angegebenen Werte beruhen auf Versuchen mit Venturirohren mit einem Durchmesserverhältnis bis 0,8.

22
EN ISO 5167-4:2003 (D)

Tabelle B.1 — Werte des Durchflusskoeffizienten C und der


Unsicherheit als Funktion von ReD

Unsicherheit
ReD C
%
4
4 × 10 0,957 2,5
4
6 × 10 0,966 2
5
1 × 10 0,976 1,5
5
1,5 × 10 0,982 1

B.3.3 Klassisches Venturirohr mit bearbeitetem Einlaufkonus


5
Wenn ReD 2 × 10 unterschreitet, scheint zunächst der Durchflusskoeffizient C etwas zuzunehmen, bevor er mit
weiter abnehmendem ReD stetig abnimmt. Die Unsicherheit von C nimmt zuerst langsam, dann schneller zu.

Bezogen auf die Reynolds-Zahl Red der Drosselöffnung korrespondiert die Lage des höchsten Punktes einer Kurve
5 5
von Werten für C mit den Werten von Red, die zwischen 2 × 10 und 4 × 10 liegen.
6
Wenn ReD größer als 10 wird, ist die Variante C als Funktion der Reynolds-Zahl nicht sehr aussagefähig.
Manchmal gibt es eine leichte Zunahme von C mit der Reynolds-Zahl, manchmal liegt eine erhebliche aber
allmähliche, manchmal eine erhebliche und plötzliche Zunahme von C vor.

Es scheinen genügend Hinweise die Vermutung zu stützen, dass der Durchflusskoeffizient dieser Bauart eines
Venturirohres eine Funktion von Red (Reynolds-Zahl bezogen auf den Durchmesser der Drosselöffnung) und nicht
eine Funktion von ReD ist. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass eine bessere Korrelation mit Red als mit ReD
erreicht wird.

Zur angenäherten Bestimmung des Durchflusses dürfen folgende Werte des Durchflusskoeffizienten und der
Unsicherheit nach Tabelle B.2 als Richtwerte angenommen werden

Tabelle B.2 — Werte des Durchflusskoeffizienten C und der


Unsicherheit als Funktion von Red

Unsicherheit a
ReD C
%
4
5 × 10 0,970 3
5
1 × 10 0,977 2,5
5
2 × 10 0,992 2,5
5b 0,998 1,5
3 × 10
5 6
5 × 10 bis 10 0,995 1
6 6
10 bis 2 × 10 1,000 2
6 8
2 × 10 bis 10 1,010 3
a Für kleine Reynolds-Zahlen entspricht die Streuung der Versuchswerte keiner
Gauß-Normalverteilung; die mittlere Abweichung der Werte, die unterhalb des
Mittelwertes von C liegen, ist größer als die Werte oberhalb.
b Ist β ≥ 0,67 ergibt sich ein Unterschied zwischen den empfohlenen Werten für
5
den Durchflusskoeffizienten und der Unsicherheit für Red = 3 × 10 in dieser
Tabelle und den Werten nach 5.5.3 und 5.7.2.

23
EN ISO 5167-4:2003 (D)

B.3.4 Klassisches Venturirohr mit rauhem aus Stahlblech geschweißtem Einlaufkonus

Der Einfluss der Reynold-Zahl wird nachstehend beschrieben.


5
Wenn ReD 2 × 10 unterschreitet, nimmt der Durchflusskoeffizient C leicht ab, während die Unsicherheit von C
zunimmt.

Obwohl nur wenige Informationen über diese Bauart des Venturirohres vorliegen, dürfen folgende Werte des
Durchflusskoeffizienten und der Unsicherheit nach Tabelle B.3 als Richtwerte zur angenäherten Bestimmung des
Durchflusses benutzt werden.
6
Der Durchflusskoeffizient scheint sich nicht zu ändern, wenn ReD größer als 2 × 10 wird.
6
Oberhalb ReD = 2 × 10 darf die Unsicherheit gleich 2 % gesetzt werden.

Tabelle B.3 — Werte des Durchflusskoeffizienten C und der


Unsicherheit als Funktion von ReD

Unsicherheit
ReD C
%
4
4 × 10 0,96 3
4
6 × 10 0,97 2,5
5
1 × 10 0,98 2,5

B.3.5 Klassische Venturirohre mit gussrauhem Einlaufkonus aber mit bearbeitetem


Einlaufzylinder und Einlaufkonus

Dieses Venturirohr hat das gleiche Profil wie das in 5.2.8 festgelegte, jedoch mit der Ausnahme, dass der
Einlaufzylinder A und der Einlaufkonus B bearbeitet sind und daher beide eine relative Rohrrauheit Ra kleiner
─5
5 × 10 D und 15 µm aufweisen. Die Rohrleitung vor dem Einlaufzylinder weist über eine Länge von 2D vor dem
Einlaufzylinder die gleiche Rohrrauheit wie der Einlaufzylinder auf.
6
Wenn ReD über 3,2 × 10 ansteigt, scheint sich weder der Durchflusskoeffizient mit der Reynolds-Zahl noch die
Unsicherheit zu ändern.

Zur angenäherten Bestimmung des Durchflusses dürfen folgende Werte des Durchflusskoeffizienten und der
Unsicherheit nach Tabelle B.4 als Richtwerte angenommen werden:

Tabelle B.4 – Werte des Durchflusskoeffizienten C und der


Unsicherheit als Funktion von ReD

Unsicherheit
ReD C
%
4
10 0,963 2,5
4
6 × 10 0,978 2
5
10 0,980 1,5
5
1,5 × 10 0,987 1
5 5
2 × 10 bis 5 × 10 0,992 1
5 6
5 × 10 bis 3,2 × 10 0,995 1

24
EN ISO 5167-4:2003 (D)

B.4 Einflüsse der relativen Rohrrauheit Ra/D

B.4.1 Rauhe klassische Venturirohre

Zunehmende Rauheit des Einlaufkonusses vermindert den Durchflusskoeffizienten C.

Klassische Venturirohre mit bearbeitetem Einlaufkonus scheinen empfindlicher zu sein als klassische Venturirohre
mit gussrauhem Einlaufkonus oder mit rauhem aus Stahlblech geschweißten Einlaufkonus.

Der Druckverlust des Venturirohres steigt ebenfalls mit der Rauheit an.

B.4.2 Rauhe Rohre im Einlauf

Zunehmende Rauheit der Rohre im Einlauf bewirkt eine Zunahme des Durchflusskoeffizienten C der klassischen
Venturirohre. Der Effekt scheint mit zunehmendem β größer zu werden.

25
EN ISO 5167-4:2003 (D)

Anhang C
(informativ)

Druckverlust in einem klassischen Venturirohr

C.1 Allgemeines

Alle Werte diese Anhangs sind nur Richtwerte (siehe 5.9.2).

C.2 Mittelwerte des Druckverlustes und Einfluss der relativen Rauheit


Für ein klassisches Venturirohr mit einem Gesamtöffnungswinkel des Diffusors von 7° und bei einer Reynolds-
Zahl ReD größer als 10 , liegt der relative Druckverlust ξ = (∆p"−∆p' ) / ∆p im Allgemeinen im schraffierten Bereich
6

von Bild C.1 a). Die oberen Grenzwerte von ξ gelten für höhere relative Rohrrauheiten Ra/D und damit für
Venturirohre mit kleinstem Durchmesser bei ansonsten gleicher Bauart.

C.3 Einfluss der Reynolds-Zahl


6
Der relative Druckverlust ξ nimmt ab, wenn ReD zunimmt und scheint etwa oberhalb ReD = 10 einen Grenzwert zu
erreichen. Bild C.1 b) enthält angenäherte Angaben, wie das Verhältnis von ξ zu seinen Grenzwerten variiert.

C.4 Einfluss des Diffusorwinkels


Der relative Druckverlust nimmt mit dem Gesamtöffnungswinkel des Diffusors zu. Bild C.1 c) zeigt das Verhältnis
der ξ-Werte zweier Venturirohre, die bis auf den Gesamtöffnungswinkel des Diffusors ϕ von 15° und 7° ansonsten
baugleich sind.

C.5 Einfluss der Kürzung


Über den Druckverlust von verkürzten Venturirohren sind keine genauen Angaben verfügbar. Es darf jedoch
angenommen werden, dass die Länge um 35 % verkürzt werden darf, ohne dass eine merkliche Änderung des
Druckverlustes eintritt.

26
EN ISO 5167-4:2003 (D)

Bild C.1 — Werte für den Druckverlust des klassischen Venturirohres

27
EN ISO 5167-4:2003 (D)

Literaturhinweise

[1] JAMIESON, A. W., JOHNSON, P. A., SPEARMAN, E. P., AND SATTARY, J. A., Unpredicted Behaviour of
Venturi Flowmeter in Gas at High Reynolds Numbers. In Proc. 14th North Sea Flow Measurement
Workshop, Peebles, Scotland, paper 5, 1996.

[2] VAN WEERS, T., VAN DER BEEK, M. P., AND LANDHEER, I. J., Cd - factor of Classical Venturi's: Gaming
Technology? In Proc. 9th Int. Conf. on Flow Measurement, FLOMEKO, Lund, Sweden, June 1998, pp.203-
207, 1998.

[3] READER-HARRIS, M. J., BRUNTON, W. C., GIBSON, J. J., HODGES, D., and NICHOLSON, I. G., Venturi
tube discharge coefficients. In Proc. 4th Int. Symposium on Fluid Flow Measurement, Denver, Colorado,
June 1999.

[4] READER-HARRIS, M. J., BRUNTON, W. C., and SATTARY, J. A., Installation effects on Venturi tubes. In
Proc. of ASME Fluids Engineering Division Summer Meeting, Vancouver, Canada, FEDSM97-3016, June
1997. New York: American Society of Mechanical Engineers.

[5] ISO/TR 3313:1998, Measurement of fluid flow in closed conduits — Guidelines on the effects of flow
pulsations on flow-measurement instruments.

[6] ISO 4288:1996, Geometrical Product Specification (GPS) — Surface texture: Profile method — Rules and
procedures for the assessment of surface texture.

[7] ISO/TR 5168:1998, Measurement of fluid flow — Evaluation of uncertainties.

[8] ISO/TR 9464:1998, Guidelines for the use of ISO 5167-1:1991.

28
EN ISO 5167-4:2003 (D)

Anhang ZA
(normativ)

Normative Verweisungen auf internationale Publikationen mit ihren


entsprechenden europäischen Publikationen

Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen
Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen
sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen
dieser Publikationen nur zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet
sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich
Änderungen).

ANMERKUNG Ist eine internationale Publikation durch gemeinsame Abweichungen modifiziert worden, gekennzeichnet
durch (mod.), dann gilt die entsprechende EN/HD.

Publikation Jahr Titel EN/HD Jahr


ISO 4006 1991 Durchflussmessung von Fluiden in geschlossenen EN 24006 1993
Leitungen — Begriffe und Formelzeichen
ISO 5167-1 2003 Durchflussmessung von Fluiden mit Drosselgeräten in voll EN ISO 5167-1 2003
durchströmten Leitungen mit Kreisquerschnitt — Teil 1:
Allgemeine Grundlagen und Anforderungen

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