Probeklausur Sommersemester 2018 Fragen Und Antworten

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Probeklausur Sommersemester 2018, Fragen und Antworten

Jahresabschluss und Steuern (Freie Universität Berlin)

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Freie Universität Berlin


FB Wirtschaftswissenschaft
Prof. Dr. Jochen Hundsdoerfer

Musterklausur im Bachelor-Modul
Jahresabschluss und Steuern
– mit Lösungshinweisen –
Juni/Juli 2018, 120 Minuten Bearbeitungszeit

Tragen Sie bitte rechts Ihre Personaldaten ein und unterschreiben Sie das Deckblatt!
Zugelassene Hilfsmittel: Taschenrechner, HGB, Steuergesetze (Stand: 01.01.2018)

Aufgabe max. Punkte Ist-Punkte Nachname


Pflicht-

1 40 Vorname
teil

2 40 Matrikel-Nr.

3a Drittversuch  nein  ja
Wahl-
teil

40
3b

Summe 120 Note:

Ich bestätige, dass ich zu Beginn der Klausurarbeit die vollständigen Klausurunterlagen
(14 Seiten inkl. Deckblatt) erhalten habe.
Ich nehme zur Kenntnis, dass nach Beginn der Klausur mein Rücktritt von der Klausur wegen
einer plötzlich auftretenden Erkrankung nur dann möglich ist, wenn ich diese Erkrankung dem
Aufsichtsführenden bei Abbruch der Klausur mitgeteilt und innerhalb von 48 Stunden durch
Vorlage eines ärztlichen Attestes glaubhaft gemacht habe. Dieses Attest muss erkennen las-
sen, dass der Arzt am Klausurtag aufgesucht wurde und muss Gründe dafür nennen, dass ein
Rücktritt von der Klausur aus medizinischen Gründen angezeigt ist.
Die Klausur besteht aus einem Pflichtteil und einem Wahlteil. Der Pflichtteil enthält zwei
Aufgaben, die beide zu bearbeiten sind (Aufgabe 1 und Aufgabe 2). Im Wahlteil ist eine
von zwei Aufgaben zu bearbeiten (Aufgabe 3a oder Aufgabe 3b). Werden beide Aufga-
ben im Wahlteil bearbeitet, so wird lediglich Aufgabe 3a gewertet.

.......................................................................
(Unterschrift)

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Aufgabe 1: Jahresabschluss (40 Punkte)

Pflichtteil: Es sind beide Aufgaben zu bearbeiten (1 und 2).

Aufgabe 1: Jahresabschluss (40 Punkte)


1) Die Locust AG erwirbt am 01.01.t1 in einem Asset Deal alle Vermögensgegenstände der
SME GmbH. In der Bilanz der GmbH wird lediglich Anlagevermögen mit einem Buchwert
von 100.000 € (Marktpreis: 150.000 €) ausgewiesen. Weitere Vermögensgegenstände
und Schulden sind nicht vorhanden. Die Locust AG zahlt für die Übernahme der SME
GmbH einen Kaufpreis von 650.000 €.
Aktiva Locust AG 31.12.t0 Passiva
Bank 650.000 € Eigenkapital 650.000 €

650.000 € 650.000 €

Aktiva SME GmbH 31.12.t0 Passiva


Anlagevermögen 100.000 € Eigenkapital 100.000 €

100.000 € 100.000 €
a) Wie wird der Sachverhalt in t1 und t2 von der Locust AG behandelt und im Jahresab-
schluss ausgewiesen, sofern keine weiteren Geschäftsvorfälle zu berücksichtigen
sind? Beschreiben Sie die Behandlung kurz und stellen Sie die Bilanzen zum 01.01.t1,
31.12.t1 und 31.12.t2 auf! Das erworbene Anlagevermögen hat eine Restnutzungs-
dauer von 10 Jahren. Die Locust AG schreibt linear ab und setzt als Nutzungsdauer für
Geschäfts- oder Firmenwerte fünf Jahre ab dem Jahr der Anschaffung an. (8 Punkte)
Aktiva Locust AG 01.01.t1 Passiva
GoF 500.000 € Eigenkapital 650.000 €
AV 150.000 €
650.000 € 650.000 €

Aktiva Locust AG 31.12.t1 Passiva


GoF 400.000 € Eigenkapital 535.000 €
AV 135.000 €
535.000 € 535.000 €

Aktiva Locust AG 31.12.t2 Passiva


GoF 300.000 € Eigenkapital 420.000 €
AV 120.000 €
420.000 € 420.000 €

Anlagevermögen (AV)
 Asset Deal führt zur Neubewertung der Vermögensgegenstände mit ihren Anschaf-
fungskosten als Teil des Gesamt-Kaufpreises, die stillen Reserven des AV werden
aufgedeckt
 Zugangsbewertung mit „neubewerteten“ Anschaffungskosten: 150.000 €
 jährliche Abschreibung des AV: 150.000 € / 10 Jahre = 15.000 € p. a.

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Aufgabe 1: Jahresabschluss (40 Punkte)

Geschäfts- oder Firmenwert (GoF)


 Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem Wert des Eigenkapitals nach Neube-
wertung der Vermögensgegenstände (und Schulden – hier nicht vorhanden):
GoF = 650.000 € - 150.000€ = 500.000 €
Aktivierungspflicht gem. § 246 Abs. 1 S. 4 HGB)
 es erfolgt eine planmäßige Abschreibung des GoF (beachte § 246 Abs. 1 S. 4 HGB:
ausdrücklich abnutzbarer Vermögensgegenstand)
 jährliche Abschreibung des GoF: 500.000 € / 5 Jahre = 100.000 € p. a.

b) Welche Auswirkungen hat der Vorgang auf die latenten Steuern im Jahr t1, wenn steu-
erlich die Restnutzungsdauer der erworbenen Vermögensgegenstände des Anlagever-
mögens acht Jahre beträgt? Geschäfts- oder Firmenwerte werden steuerlich über 15
Jahre abgeschrieben. (6 Punkte)
AV
 RND StB kürzer als HB
 jährliche AfA StB : 150.000 € / 8 Jahre = 18.750 €
 jährliche Abschreibung HB: 15.000 €
 Passivierungspflicht für passive latente Steuer (zukünftige Steuerbelastung) unter
Berücksichtigung des (zukünftigen) Unternehmenssteuersatzes
GoF
 RND StB länger als HB
 jährliche AfA StB : 500.000 € / 15 Jahre = 33.333,33 €
 jährliche Abschreibung HB: 100.000 €
 Aktivierungswahlrecht für aktive latente Steuer (zukünftige Steuerentlastung)
Rechtsgrundlage: § 274 Abs. 1 HGB
c) Nach den planmäßigen Wertminderungen im Jahr t3 ergibt ein Niederstwerttest, dass
der bilanzierte Geschäfts- oder Firmenwert voraussichtlich dauerhaft nicht mehr wert-
haltig ist. Beschreiben Sie kurz verbal: Welche bilanziellen Folgen hat dies in t3? Was
passiert, wenn sich der Wert im nächsten Jahr t4 wider Erwarten erholt? Geben Sie
die Rechtsquellen an! (4 Punkte)
t3: Niederstwertprinzip in § 253 Abs. 3 S. 5 HGB führt zu außerplanmäßiger Abschrei-
bung des GoF auf den niedrigeren Wert
t4: Wertaufholungsverbot gem. § 253 Abs. 5 S. 2 HGB verhindert eine Zuschreibung,
der niedrigere Wertansatz ist beizubehalten

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Aufgabe 1: Jahresabschluss (40 Punkte)

2) Geben Sie für die folgenden Geschäftsvorfälle der Doyle GmbH jeweils an:
i) Buchungssatz (mit kurzer Begründung, gesetzlicher Grundlage)
ii) Auswirkungen auf den operativen Cashflow des Geschäftsjahres
iii) Auswirkungen auf den Gewinn des Geschäftsjahres
iv) Auswirkungen auf das Eigenkapital des Geschäftsjahres
a) Ein Schuldner der Doyle GmbH meldet Insolvenz an. Das Verfahren wird mangels
Masse nicht eröffnet. (5 Punkte)
i) Forderungsausfall (Imparitätsprinzip, § 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB)

BS: Aufwand an Forderungen aus Lieferungen/Leistungen

ii) OCF: unverändert

iii) Gewinn: sinkt

iv) EK: sinkt

b) Die Doyle GmbH nimmt einen Kredit in Höhe von 100.000 € (Rückzahlungsbetrag) auf.
Der Auszahlungsbetrag beträgt 96.000 €. (5 Punkte)
i) Wahlrecht gem. § 250 Abs. 3 HGB

Alternative 11
Bank 96.000 €
Zinsaufwand 4.000 € an Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten 100.000 €

Alternative 2
Bank 96.000 €
aRAP 4.000 € an Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten 100.000 €

ii) OCF: unverändert

iii) Gewinn: Alt. 1: sinkt


Alt. 2: unverändert (sinkt erst über Abschreibung/Auflösung des aRAP)

iv) EK: Alt. 1: sinkt


Alt. 2: unverändert (sinkt erst über Abschreibung/Auflösung des aRAP)

1
Mit der Buchung einer der beiden Alternativen und den folgerichtigen Auswirkungen auf OCF, Ge-
winn und EK sind die vollen 5 Punkte zu erreichen.
4

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Aufgabe 1: Jahresabschluss (40 Punkte)

3) Die Moriarty AG weist zum 31.12.t1 folgendes Eigenkapital aus (in Tsd. €):
Gezeichnetes Kapital 100
Kapitalrücklage 0
Gewinnrücklage 200
Gewinnvortrag 10
Jahresüberschuss 30
a) Beschreiben Sie die Aufstellung des Jahresabschlusses vor, nach teilweiser und nach
Gewinnverwendung. (6 Punkte)
Vor Gewinnverwendung (lt. Aufgabenstellung)
 Ausweis Saldo GuV als Jahresüberschuss in Bilanz
 HV muss noch vollständig über Verwendung entscheiden
 Gewinnvortrag: Vertagung der Entscheidung um 1 Jahr

Nach teilweiser Gewinnverwendung


 vorab teilweise Gewinnverwendungsbeschluss, ggf. durch den Vorstand
 Ausweis des Teils der Summe aus JÜ +/- Gewinn-/Verlustvortrag aus Vorjahr (über
den noch nicht entschieden wurde) als Bilanzgewinn

Nach vollständiger Gewinnverwendung


 kein Ausweis JÜ oder Bilanzgewinn
 ggf. Ausweis einer Dividendenverbindlichkeit

b) Der Vorstand schlägt vor, noch in t1 20.000 € in die Gewinnrücklagen einzustellen.


Über die Verwendung des verbleibenden Betrags soll dann die Hauptversammlung in
t2 entscheiden. Wie ist der Vorschlag des Vorstands im Eigenkapitalausweis abzubil-
den? Nehmen Sie auch die Gewinnverwendungsrechnung vor. (6 Punkte)
Teilweise Gewinnverwendungsrechnung
JÜ 30
+ Gewinnvortrag Vorjahr 10
- Einstellung in die Gewinn-RL 20
= Bilanzgewinn 20

Ausweis im EK
Gezeichnetes Kapital 100
Kapitalrücklage 0
Gewinnrücklage 220
Bilanzgewinn 20

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Aufgabe 2: Steuern (40 Punkte)

Aufgabe 2: Steuern (40 Punkte)


1) Alexander Knack aus Berlin ist Heilpraktiker und arbeitet als solcher in eigener Praxis. Mit
dieser verdient er 31.000 € pro Jahr.
a) Zu welcher Einkunftsart gehören die Einkünfte von Knack? (3 Punkte)
Einkünfte aus selbständiger Arbeit
 selbständige Betätigung/Eigenverantwortlichkeit
 nachhaltige Betätigung
 mit Einkünfteerzielungsabsicht
 Beteiligung am allg. wirtschaftlichen Verkehr vgl. § 15 Abs. 2 S. 1 EStG
§ 18 Abs. 1 S. 2 EStG, Katalogberuf
b) Knack hat keine weiteren Einkünfte, er setzt Sonderausgaben von 1.000 € an. Wie
hoch ist seine durchschnittliche Steuerbelastung? Berücksichtigen Sie dabei auch den
Solidaritätszuschlag. (7 Punkte)
Summe der Einkünfte = GdE 31.000 €
abzgl. Sonderausgaben -1.000 €
Einkommen = zvE 30.000 €

𝑆(30.000 €) = (§ 32𝑎 𝐴𝑏𝑠. 1 𝑆. 2 𝑁𝑟. 3 𝐸𝑆𝑡𝐺) = (220,13 ∗ 𝑧 + 2.397) ∗ 𝑧 + 948,49


= 5.348,46 €
30.000−13.996
mit 𝑧 = 10.000
= 1,6004

𝐸𝑆𝑡 + 𝑆𝑜𝑙𝑍 = 5.348,46 € ∗ 1,055 = 5.642,62 €

𝟓. 𝟔𝟒𝟐, 𝟔𝟐 €
𝒔∅ = = 𝟏𝟖, 𝟖𝟏 %
𝟑𝟎. 𝟎𝟎𝟎 €

c) Wie hoch ist seine Grenzsteuerbelastung? (6 Punkte)


𝑺(𝟑𝟎. 𝟎𝟎𝟏 €) − 𝑺(𝟑𝟎. 𝟎𝟎𝟎 €) 𝟓. 𝟑𝟒𝟖, 𝟕𝟕 € − 𝟓. 𝟑𝟒𝟖, 𝟒𝟔€
𝒔′ = = = 𝟑𝟏, 𝟎𝟏 %
𝟏€ 𝟏€

mit 𝑆(30.001 €) = (220,13 ∗ 𝑧 + 2.397) ∗ 𝑧 + 948,49 = 5.348,77 €


30.001−13.996
mit 𝑧 = 10.000
= 1,6005
d) Angenommen, er kann 10.000 € mehr verdienen: Wie hoch ist prozentual seine zu-
sätzliche Steuerbelastung auf diese zusätzlichen Einkünfte? (6 Punkte)
𝑺(𝟒𝟎. 𝟎𝟎𝟎 €) − 𝑺(𝟑𝟎. 𝟎𝟎𝟎 €) 𝟖. 𝟔𝟕𝟎, 𝟏𝟗 € − 𝟓. 𝟑𝟒𝟖, 𝟒𝟔 €
𝒔𝑫𝑰𝑭𝑭 = = = 𝟑𝟑, 𝟐𝟐 %
𝟏𝟎. 𝟎𝟎𝟎 € 𝟏𝟎. 𝟎𝟎𝟎 €

2) Erläutern Sie kurz den gesetzlichen Zweck und die steuerliche Technik der begrenzten
Anrechnung und der Freistellung mit Progressionsvorbehalt. (6 Punkte)
Vermeidung internationaler Doppelbesteuerung bei grenzüberschreitender Tätigkeit und
entsprechender Einkünfteerzielung
 inländischer Steuerpflichtiger erzielt ausl. Einkünfte, die im Ausland besteuert werden
 um doppelte wirtschaftliche Belastung der Einkünfte durch Besteuerung im Inland zu
mildern, gibt es verschiedene Methoden, u.a.

Begrenzte Anrechnung § 34c EStG


 Inland besteuert das Welteinkommen
 die im Ausland gezahlte Steuer kann aber auf die inländische Steuer auf das auslän-
dische Einkommen angerechnet werden
 Höchstbetrag: durchschnittlicher Steuersatz im Inland auf ausländische Einkünfte
6

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Aufgabe 2: Steuern (40 Punkte)

Freistellung mit Progressionsvorbehalt § 32b EStG


 im Inland werden nur die inländischen Einkünfte besteuert
 ausländische Einkünfte werden freigestellt
 bei der Berechnung des anwendbaren Steuersatzes auf die inländischen Einkünfte
werden aber die ausländischen Einkünfte mit einbezogen

3) Ermitteln Sie für die folgenden Fälle die gesamte (inländische + ausländische) Steuerbe-
lastung: Der ledige Autor Hermann Hagemann erzielt mit seinem Roman „Chameleon
Roadmap“ inländische Einkünfte in Höhe von 100.000 €. Seine Sonderausgaben betragen
2.000 €. Daneben fließen ihm aus dem Staat Lyrien ausländische Einkünfte in Höhe von
70.000 € zu. Der Steuersatz in Lyrien beträgt 10 %. Wie hoch ist die Steuerbelastung,
wenn
a) das Doppelbesteuerungsabkommen mit Lyrien für diese Einkünfte die Freistellung (un-
ter Beachtung von § 32b EStG) vorsieht? (6 Punkte)
𝑆32𝑎 (𝑧𝑣𝐸 + 𝑃𝑉)
𝑆32𝑏 (𝑧𝑣𝐸, 𝑃𝑉) = ∗ 𝑧𝑣𝐸 + 𝑠𝑎𝑢𝑠𝑙 ∗ 𝐸𝑎
𝑧𝑣𝐸 + 𝑃𝑉

𝑆32𝑎 (168.000 €)
= ∗ 98.000 € + 10 % ∗ 70.000 €
168.000 €

= 36,87 % ∗ 98.000 € + 7.000 €


= 36.132 € + 7.000 €
= 𝟒𝟑. 𝟏𝟑𝟐 €

b) mit Lyrien kein Doppelbesteuerungsabkommen abgeschlossen wurde (§ 34c


Abs. 1 EStG)? (6 Punkte)
𝑆32𝑎 (𝑧𝑣𝐸)
𝑆34𝑐 = 𝑆32𝑎 (𝐸𝑖 + 𝐸𝑎 − 𝐴𝑏𝑧ü𝑔𝑒) + 𝑠𝑎𝑢𝑠𝑙 ∗ 𝐸𝑎 − 𝑚𝑖𝑛 [ ∗ 𝐸𝑎 ; 𝑠𝑎𝑢𝑠𝑙 ∗ 𝐸𝑎 ]
𝑧𝑣𝐸

= 𝑆32𝑎 (168.000 €) + 10 % ∗ 70.000 €


𝑆32𝑎 (168.000 €)
− 𝑚𝑖𝑛 [ ∗ 70.000 €; 10 % ∗ 70.000 €]
168.000 €

= 61.938 € + 7.000 € − 𝑚𝑖𝑛[25.809 €; 7.000 €]


= 𝟔𝟏. 𝟗𝟑𝟖 €

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Aufgabe 3a: Jahresabschluss und Steuern (40 Punkte)

Wahlteil: Es ist eine der beiden Aufgaben zu bearbeiten (3a oder 3b).

Aufgabe 3a: Jahresabschluss und Steuern (40 Punkte)


1) Bitte kreuzen Sie für den Zeitraum t13 bis t16 an, wann die folgenden Vorgänge zahlungs-
wirksam und wann sie erfolgswirksam werden. Wenn Sie die Aufgabenstellung oder die
Lösung nicht für eindeutig halten, haben Sie auch die Möglichkeit, Ihre Antwort kurz zu
erläutern.
a) Das Unternehmen schließt am 01.08.t13 einen Vertrag über die Anmietung von Ge-
schäftsräumen für den Zeitraum t15 bis t16 ab. Es zahlt die Miete für die zwei Jahre
am 01.10.t16 in einer Summe. (5 Punkte)

t13 t14 t15 t16

Einzahlung

Auszahlung X

Ertrag

Aufwand X X
ggf. Erläuterung:

b) Das Unternehmen leistet im Verlauf des Jahres t14 vier Vorauszahlungen auf die Kör-
perschaftsteuer für das Jahr t14 in Höhe von je 25.000 €. Die Körperschaft-steuerer-
klärung wird am 01.11.t15 abgegeben; danach ergibt sich eine Körperschaftsteuer-
schuld von 115.000 €. Die Körperschaftsteuer-Abschlusszahlung für t14 in Höhe von
15.000 € (= 115.000 € – 4*25.000 €) wird am 05.03.t16 geleistet. (5 Punkte)

t13 t14 t15 t16

Einzahlung

Auszahlung X X

Ertrag

Aufwand X
ggf. Erläuterung:
annahmegemäß wurde in t14 eine KSt-Rückstellung in „richtiger“ Höhe (15.000 €)
gebildet

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Aufgabe 3a: Jahresabschluss und Steuern (40 Punkte)

c) Im Jahr t13 schließt das Unternehmen einen Vertrag ab, wonach es am 01.06.t14 eine
bestimmte Menge Erdgas zum Preis von 1 Mio. € (Zahlung fällig am 01.07.t14) liefern
wird. Das Unternehmen plant, das Erdgas erst im Jahr t14 zu erwerben. Am 31.12.t13
ist der Weltmarktpreis für Erdgas so stark gestiegen, dass der Erwerb der notwendigen
Menge 1,5 Mio. € kosten würde. Im Mai t14 erwirbt das Unternehmen das notwendige
Erdgas für 1,1 Mio. € (Zahlung fällig am 01.03.t15) und erfüllt im Juni t14 seinen Lie-
fervertrag. (6 Punkte)

t13 t14 t15 t16

Einzahlung X

Auszahlung X

Ertrag X

Aufwand X X
ggf. Erläuterung:

d) Das Unternehmen erwirbt eine Produktionsmaschine, die im Dezember t13 geliefert


wird und im Januar t14 produktionsbereit ist. Die Zahlung der Maschine erfolgt in drei
gleichen Raten im Juni t14, Juni t15 und Dezember t15. Die Maschine hat eine Nut-
zungsdauer von zehn Jahren. (4 Punkte)

t13 t14 t15 t16

Einzahlung

Auszahlung X X

Ertrag

Aufwand X X X
ggf. Erläuterung:

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Aufgabe 3a: Jahresabschluss und Steuern (40 Punkte)

2) In der Buchhaltung der Blumen-Wurst GmbH, Blumenhändler aus Berlin, wurden unter
anderem folgende Geschäftsvorfälle des Jahres t1 festgehalten:
a) Kasse 535.000 € an Umsatzerlöse 500.000 €
an Umsatzsteuer-Verb. 35.000 €
b) Zinsaufwand 300.000 € an Bank 300.000 €
c) Verb. ggü. Kreditinst. 200.000 € an Bank 200.000 €
d) Mietaufwand für LKW 60.000 € an Bank 60.000 €
Ermitteln Sie unter Zuhilfenahme der Teilsteuerrechnung die Ertragsteuerfolgen für jeden
dieser vier Geschäftsvorfälle. Mit anderen Worten: Wie hoch ist die zusätzliche Ertrags-
teuer bzw. die Ertragsteuerersparnis in € aus den einzelnen Geschäftsvorfällen? Berück-
sichtigen Sie dabei auch den Solidaritätszuschlag. Der Gewerbesteuerhebesatz beträgt
410 %. Die Blumen-Wurst GmbH schüttet ihren gesamten Jahresüberschuss an Privatper-
sonen aus, bei denen die Dividenden der Abgeltungsteuer unterliegen. (20 Punkte)
GmbH mit Gewinnausschüttung an natürliche Person (Bet. im PV, AbgSt)
𝑠𝑔𝑘𝑧𝑎𝑧 = 𝑠𝑔𝑘𝑧 + (1 − 𝑠𝑔𝑘𝑧 ) ∗ (𝑠𝑎 ∗ (1 + 𝑠𝑧 ))

mit 𝑠𝑔𝑘𝑧 = 𝑠𝑔 + 𝑠𝑘 ∗ (1 + 𝑠𝑧 ) = 𝑚 ∗ ℎ + 0,15 ∗ 1,055


= 0,035 ∗ 4,1 + 0,15825
= 0,30175
d. h.
𝑠𝑔𝑘𝑧𝑎𝑧 = 0,30175 + (1 − 0,30175) ∗ (0,25 ∗ (1 + 0,055))
= 0,30175 + 0,69825 ∗ 0,26375
= 𝟎, 𝟒𝟖𝟓𝟗
a)
Umsatzerlös ergibt Ertragsteuerbelastung: 500.000 € ∗ 0,4859 = 𝟐𝟒𝟐. 𝟗𝟓𝟎 €

b)
Zinsaufwand ergibt Ertragsteuerersparnis: 300.000 € ∗ 0,4859 = 𝟏𝟒𝟓. 𝟕𝟕𝟎 €

Achtung: GewSt-Hinzurechnung von 300.000 € 2 ∗ 25 % = 75.000 € wird hierbei nicht be-


rücksichtigt; deshalb besser:
Alt. 1
Zinsaufwand ergibt Ertragsteuerersparnis: 109.327,50 € + 28.522,50 € = 𝟏𝟑𝟕. 𝟖𝟓𝟎 €
225.000 € ∗ 𝑠𝑔𝑘𝑧𝑎𝑧 = 225.000 € ∗ 0,4859 = 109.327,50 €
75.000 € ∗ 𝑠𝑘𝑧𝑎𝑧 = 75.000 € ∗ 0,3803 = 28.522,50 €
mit
𝑠𝑘𝑧𝑎𝑧 = 𝑠𝑘𝑧 + (1 − 𝑠𝑘𝑧 ) ∗ (𝑠𝑎 ∗ (1 + 𝑠𝑧 )) = 0,15825 + (1 − 0,15825) ∗ (0,25 ∗ 1,055)
≈ 0,3803
mit 𝑠𝑘𝑧 = 𝑠𝑘 ∗ (1 + 𝑠𝑧 ) = 0,15 ∗ 1,055 = 0,15825

ODER

Alt. 2
Zinsaufwand ergibt Ertragsteuerersparnis: 300.000 € ∗ 𝑠0,75𝑔𝑘𝑧𝑎𝑧 = 300.000 € ∗ 0,4595
= 𝟏𝟑𝟕. 𝟖𝟓𝟎 €
mit
𝑠0,75𝑔𝑘𝑧𝑎𝑧 = 𝑠0,75𝑔𝑘𝑧 + (1 − 𝑠0,75𝑔𝑘𝑧 ) ∗ 𝑠𝑎𝑧 = 0,265875 + (1 − 0,265875) ∗ 0,26375
= 0,4595

2
Annahme der Teilsteuerrechnung (vgl. VL-Folie 294): keine Berücksichtigung von Freibeträgen, d. h.
der FB gem. § 8 Nr. 1 GewStG i. H. v. 100.000 € wird hier vernachlässigt.
10

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Aufgabe 3a: Jahresabschluss und Steuern (40 Punkte)

mit 𝑠0,75𝑔𝑘𝑧 = (1 − 𝐻𝑖𝑛𝑧𝑢𝑟𝑒𝑐ℎ𝑛𝑢𝑛𝑔) ∗ 𝑠𝑔 + 𝑠𝑘 ∗ (1 + 𝑠𝑧 ) = (1 − 0,25) ∗ 𝑠𝑔 + 𝑠𝑘 ∗ (1 + 𝑠𝑧 )


= 0,75 ∗ 𝑠𝑔 + 𝑠𝑘 ∗ (1 + 𝑠𝑧 ) = 0,75 ∗ 0,035 ∗ 4,1 + 0,15 ∗ 1,055 = 0,265875

c)
Keine Erfolgsauswirkung und damit keine ertragsteuerliche Auswirkung!

d)
Mietaufwand ergibt Ertragsteuerersparnis: 60.000 ∗ 0,4859 = 𝟐𝟗. 𝟏𝟓𝟒 €

Achtung: GewSt-Hinzurechnung von 20 % ∗ 60.000 € 1 ∗ 25 % = 5 % ∗ 60.000 € =


3.000 € wird hierbei nicht berücksichtigt; deshalb besser:
Alt. 1
Mietaufwand ergibt Ertragsteuerersparnis: 27.696 € + 1.141 € ≈ 𝟐𝟖. 𝟖𝟑𝟕 €
57.000 € ∗ 𝑠𝑔𝑘𝑧𝑎𝑧 = 57.000 € ∗ 0,4859 ≈ 27.696 €
3.000 € ∗ 𝑠𝑘𝑧𝑎𝑧 = 3.000 € ∗ 0,3803 ≈ 1.141 €
3
ODER
Alt. 2
Mietaufwand ergibt Ertragsteuerersparnis: 60.000 € ∗ 𝑠0,95𝑔𝑘𝑧𝑎𝑧 = 60.000 € ∗ 0,48063
≈ 𝟐𝟖. 𝟖𝟑𝟖 €
mit
𝑠0,95𝑔𝑘𝑧𝑎𝑧 = 𝑠0,95𝑔𝑘𝑧 + (1 − 𝑠0,95𝑔𝑘𝑧 ) ∗ 𝑠𝑎𝑧 = 0,294575 + (1 − 0,294575) ∗ 0,26375
= 0,48063
mit 𝑠0,95𝑔𝑘𝑧 = (1 − 𝐻𝑖𝑛𝑧𝑢𝑟𝑒𝑐ℎ𝑛𝑢𝑛𝑔) ∗ 𝑠𝑔 + 𝑠𝑘 ∗ (1 + 𝑠𝑧 )
= (1 − 0,25 ∗ 0,2) ∗ 𝑠𝑔 + 𝑠𝑘 ∗ (1 + 𝑠𝑧 )
= 0,95 ∗ 𝑠𝑔 + 𝑠𝑘 ∗ (1 + 𝑠𝑧 )
= 0,95 ∗ 0,035 ∗ 4,1 + 0,15 ∗ 1,055
= 0,294575

3
Die Abweichung resultiert aus Rundungsdifferenzen.
11

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Aufgabe 3b: Jahresabschluss und Steuern (40 Punkte)

Aufgabe 3b: Jahresabschluss und Steuern (40 Punkte)


1) Watson hat im Ausland ein neues Produkt kennengelernt. Von diesem Produkt hat Watson
1.000 Stück für je 35 € importiert und diese 1.000 Stück im selben Jahr für je 5 € in
Deutschland veräußert. Welche ertragsteuerlichen Konsequenzen (Betrag der Steuerer-
sparnis) hat dieser Handel, wenn Watson (20 Punkte)

Watson macht Verlust i. H. v. (𝟏. 𝟎𝟎𝟎 ∗ 𝟓 €) − (𝟏. 𝟎𝟎𝟎 ∗ 𝟑𝟓€) = −𝟑𝟎. 𝟎𝟎𝟎 €

a) ein gewerblicher Einzelunternehmer mit einem Jahresgewinn von 400.000 € ist, der
das Produkt in Deutschland bekannt machen möchte, um später als Alleinimporteur
den Markt zu bedienen? Der Gewerbesteuer-Hebesatz betrage 405%.
 Einkünfte aus Gewerbebetrieb
 5. Proportionalzone des § 32a EStG, d. h. 𝑠𝑒 = 45 % (Annahme: konstanter Grenz-
steuersatz)

𝑺𝒕𝒆𝒖𝒆𝒓𝒆𝒓𝒔𝒑𝒂𝒓𝒏𝒊𝒔 = 𝟑𝟎. 𝟎𝟎𝟎 € ∗ 𝒔𝒈𝒆𝟑𝟓𝒛 = 𝟑𝟎. 𝟎𝟎𝟎 € ∗ 𝟎, 𝟒𝟕𝟔𝟐 = 𝟏𝟒. 𝟐𝟖𝟓, 𝟓𝟓 €

mit 𝑠𝑔𝑒35𝑧 = 𝑠𝑔 + (𝑠𝑒 − 𝑚𝑖𝑛(𝑠𝑔 ; 3,8 ∗ 𝑚)) ∗ (1 + 𝑠𝑧 )


= 𝑚 ∗ ℎ + (0,45 − 𝑚𝑖𝑛(𝑚 ∗ ℎ; 3,8 ∗ 𝑚)) ∗ 1,055
= 0,14175 + (0,45 − 𝑚𝑖𝑛(0,14175; 0,133)) ∗ 1,055
= 0,14175 + (0,45 − 0,133) ∗ 1,055
= 0,4762

mit 𝑠𝑔 = 𝑚 ∗ ℎ = 0,035 ∗ 4,05 = 0,14175

Achtung: FB für EU/PersG gem. § 11 GewStG wird nicht berücksichtigt.

b) wie a) aber es handelt sich um ein landwirtschaftliches Unternehmen.


 Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft
 d. h. im Gegensatz zu 1) keine GewSt

𝑺𝒕𝒆𝒖𝒆𝒓𝒆𝒓𝒔𝒑𝒂𝒓𝒏𝒊𝒔 = 𝟑𝟎. 𝟎𝟎𝟎 € ∗ 𝒔𝒆𝒛 = 𝟑𝟎. 𝟎𝟎𝟎 € ∗ 𝟎, 𝟒𝟕𝟒𝟕𝟓 = 𝟏𝟒. 𝟐𝟒𝟐, 𝟓𝟎 €

mit 𝑠𝑒𝑧 = 𝑠𝑒 ∗ (1 + 𝑠𝑧 ) = 0,45 ∗ 1,055 = 0,47475

c) wie a) aber es handelt sich um eine GmbH, die ihre Gewinne an eine natürliche Person
mit Beteiligung im Privatvermögen ausschüttet.
𝑺𝒕𝒆𝒖𝒆𝒓𝒆𝒓𝒔𝒑𝒂𝒓𝒏𝒊𝒔 = 𝟑𝟎. 𝟎𝟎𝟎 € ∗ 𝒔𝒈𝒌𝒛𝒂𝒛 = 𝟑𝟎. 𝟎𝟎𝟎 € ∗ 𝟎, 𝟒𝟖𝟒𝟔𝟐𝟓 = 𝟏𝟒. 𝟓𝟑𝟖, 𝟕𝟓 €

mit 𝑠𝑔𝑘𝑧𝑎𝑧 = 𝑠𝑔𝑘𝑧 + (1 − 𝑠𝑔𝑘𝑧 ) ∗ (𝑠𝑎 ∗ (1 + 𝑠𝑧 ))


= 0,3 + 0,7 ∗ (0,25 ∗ 1,055)
= 0,3 + 0,7 ∗ 0,26375
= 0,484625

mit 𝑠𝑔𝑘𝑧 = 𝑠𝑔 + 𝑠𝑘 ∗ (1 + 𝑠𝑧 ) = 0,14175 + 0,15 ∗ 1,055 = 0,14175 + 0,15825 = 0,3

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Aufgabe 3b: Jahresabschluss und Steuern (40 Punkte)

d) ein Arbeitnehmer mit einem Jahresgehalt von 50.000 € ist, der das Produkt nebenbe-
ruflich allein aus Umweltschutzgründen günstig abgibt, ohne damit zu rechnen, später
damit Geld zu verdienen?
 keine nachhaltige Tätigkeit, da fehlende Wiederholungsabsicht
 fehlende Einkunftserzielungsabsicht (Liebhaberei)
− keine positive Totalerfolgsprognose
− private Neigung
 d. h. keine Einkünfte aus Gewerbebetrieb

𝒌𝒆𝒊𝒏𝒆 𝑺𝒕𝒆𝒖𝒆𝒓𝒆𝒓𝒔𝒑𝒂𝒓𝒏𝒊𝒔, da keine Berücksichtigung des Verlusts

e) wie d), aber es handelt sich um eine thesaurierende GmbH.


Alle Einkünfte sind Einkünfte aus Gewerbebetrieb, vgl. § 8 Abs. 2 KStG!

𝑺𝒕𝒆𝒖𝒆𝒓𝒆𝒓𝒔𝒑𝒂𝒓𝒏𝒊𝒔 = 𝟑𝟎. 𝟎𝟎𝟎 € ∗ 𝒔𝒈𝒌𝒛 = 𝟑𝟎. 𝟎𝟎𝟎 € ∗ 𝟎, 𝟑 = 𝟗. 𝟎𝟎𝟎 €

Auch möglich: Vorliegen einer verdeckten Gewinnausschüttung, vgl. § 8 Abs. 3 KStG


– durch Gesellschaftsverhältnis veranlasste Vermögensminderung (Verlust aufgrund
privater Gründe des Gesellschafters erlitten).

2) Zu Graham/Harvey/Rajgopal: „The economic implications of corporate financial reporting“,


Journal of Accounting and Economics 2005, S. 3-73 (10 Punkte): Erläutern Sie jeweils, wie
das Jahresergebnis mit den folgenden Maßnahmen gezielt beeinflusst werden kann:
 Reduktion diskretionärer Aufwendungen
Sachverhaltsgestaltung
Eine Reduktion diskretionärer Aufwendungen, bspw.
 Sondervergütungen an Mitarbeiter
 sog. „weiche Investitionen“ wie Forschung, Mitarbeiterfortbildung, Werbung
führt zu einem steigenden Jahresergebnis
 Verzögern eines neuen Projekts
Sachverhaltsgestaltung
Die Verzögerung eines neuen Projekts
 verzögert die Erlöse, die mit dem Projekt einhergehen und verringern das Jahres-
ergebnis
 kann eine positive Ergebniswirkung haben, bspw. wenn ein Projekt nicht vollständig
aktiviert wird oder werden darf (Wahlrechte und Verbote im Rahmen der Ermittlung
der Herstellungskosten) – dann führt die Verzögerung eines Projekts zu weniger
Aufwand
 Änderung Schätzannahmen
Abbildungsgestaltung
Eine Änderung von Schätzannahmen kann das Jahresergebnis sowohl positiv als auch
negativ beeinflussen. Bspw. werden folgende Schätzungen angestellt:
 Nutzungsdauer: je länger die Nutzungsdauer, desto weniger Aufwand p. a.
- lange Nutzungsdauer → weniger Aufwand pro Periode → höheres JE
- kurze Nutzungsdauer → mehr Aufwand pro Periode → geringes JE
 Bemessung von Rückstellungen
 Restwert

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Aufgabe 3b: Jahresabschluss und Steuern (40 Punkte)

3) Nehmen Sie mit kurzer Begründung und ggf. Nennung der einschlägigen Norm Stellung,
ob die folgenden Aussagen richtig oder falsch sind. (10 Punkte)
Bei konstant steigenden Einkaufspreisen führt das Bewertungsvereinfachungsverfahren
„FIFO“ zu höheren stillen Reserven als das Verfahren „LIFO“.
Falsch
LIFO führt bei steigenden Rohstoffpreisen zu höheren stillen Reserven als das FIFO, da
sich bei LIFO annahmegemäß die zuerst relativ günstig angeschafften Vermögensge-
genstände noch in der Bilanz befinden (FIFO = umgekehrt).

Ein derivativer Geschäfts- oder Firmenwert muss handelsrechtlich aktiviert werden, ob-
wohl die abstrakte Bilanzierungsfähigkeit nicht vorliegt. Für den originären Geschäfts-
oder Firmenwert besteht handelsrechtlich ein Wahlrecht.
Falsch
Für den originären GoF besteht handelsrechtlich ein Aktivierungsverbot (UKS aus § 246
Abs. 1 S. 4 HGB).

Bei Fremdwährungsposten (auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und


Verbindlichkeiten) mit einer Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger gelten handels-
rechtlich das Anschaffungswertprinzip und das Realisationsprinzip nicht.
Richtig
Die Restlaufzeit eines Fremdwährungspostens beeinflusst dessen Bewertung! § 256a S.
2 HGB: Bei einer Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger sind § 253 Abs. 1 S. 1 [AHK-
Prinzip] und § 252 Abs. 1 Nr. 4 HS 2 [Realisationsprinzip] nicht anzuwenden.

Große Kapitalgesellschaften müssen unabhängig davon, ob sie kapitalmarktorientiert


sind oder nicht, ihren Konzernabschluss nach IFRS aufstellen.
Falsch
Kapitalmarktorientierte KapG müssen einen IFRS-KA erstellen vgl. § 315a Abs. 1 HGB.
Kapitalmarktorientierte KapG gelten auch immer als große KapG (vgl. § 267 Abs. 3 S. 2
HGB) aber nicht umgekehrt.

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