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Akdeniz Universität

Germanistik
Angewandte Sprachwissenschaft II

Dozentin: Prof. Dr. Bengül Gülay Çetintaş

Studenten:
Kezban Aktaş, Nazlı Karateke, Ömer Yılmaztürk
Das heutige Thema:
Definition

• Der Begriff Code-Switching (auch Codeswitching geschrieben):

Bezeichnet in der Sprachwissenschaft einen Vorgang, bei dem ein Sprecher


innerhalb einer Äußerung oder innerhalb eines Textes bzw. Dialoges von einer
Sprache in eine andere wechselt.

Es wird auch Sprachwechsel, Kodewechsel oder Kode-


Umschaltung genannt. Ein solcher Wechsel kann innerhalb
eines Gespräches, eines Satzes oder gar eines einzelnen
Satzteils vorkommen.Er kann in analoger Weise auch beim Schreiben auftreten.
Ein Beispiel
Code-Switching

• Der Kodewechsel hängt oft vom jeweiligen Kontext ab. Das


Mischen der Sprachen ist ein weitverbreitetes Phänomen in
mehrsprachigen Gesellschaften und Gruppen.
• Das Phänomen wurde früher als Defizit gesehen, und heute
betrachtet man es als eine Fähigkeit, sich auf unterschiedliche
Gesprächsmodi einzustellen und besonders angemessen mit den
Erfordernissen der jeweiligen Kommunikationssituationen
umgehen zu können.
Beispiele

• Es war Mr Fred Burger, der wohnte da in Gnadenthal and he went


out there one day and Mrs Röhr said to him: „Wer sind denn die
Männer do her?“
• Sometimes I’ll start a sentence in English y termino en español.
• Der Sprecher wechselt im ersten Beispiel zuerst vom
Deutschen ins Englische und dann wieder zurück ins
Deutsche, allerdings in eine Dialekvarietät.
Abgrenzung

• Von Code-Switching spricht man dann, wenn Sprecher, die


mehrere Sprachen beherrschen,in einem Diskurs oder Dialog
zwischen den verschiedenen Sprachen wechseln. Dabei kann
das Phänomen sowohl von Satz zu Satz (intersententiales Code
Switching) als aber auch innerhalb eines Satzes(intrasententiales Code-
Switching) auftreten.
• Man spricht grundsätzlich dann von Code-Switching, wenn sich
die Strukturen von Sprachen oder Sprachvarietäten gar nicht veränd
ern, aber innerhalb von sprachlichen Äußerungen
gemischt auftreten.
Abgrenzung nach Funktionalität

• Man unterscheidet zwischen einem funktionalen und nicht-


funktionalen Code-Switching.
• Beim funktionalen Code-Switching erfolgt der Wechsel der Sprache
entweder Aufgrund von äußeren Faktoren oder aus strategischen
Gründen.
• Es kann dabeizwischen situativem und konversationellem Code-
Switching unterschieden werden.
• Die äußeren Einflüsse des situationellen Code-Switching
können u. a. Gesprächspartner, Ort, oder das Thema der jeweiligenÄuße
rung sein.
Abgrenzung nach Funktionalität

• Ein Sprachwechsel erfolgt also zum Beispiel dann,


wenn man sich an einen Gesprächspartner richtet, mit
dem man normalerweise eine andere Sprache
spricht. Auch der Typus der Interaktion kann in diese Fällen eine Rolle
spielen, nämlich dann. Wenn man zum Beispiel mit ein und derselben
Person einerseits als Privatperson in Sprache 1 spricht, wenn es aber
geschäftlich wird, in Sprache 2 wechselt.
Abgrenzung nach Funktionalität

• Beim konversationellem Code Switching spielen dagegen


diskursiv-strategische Gründe eine Rolle für den Wechsel der
Sprache. Häufig wird beim Zitieren die Sprache gewechselt,
da man von einem Zitat oft die Stimmlage und den
genaueren Wortlaut wiedergeben möchte, was bei einer
Übersetzung nicht möglich wäre.
• Auch zum Ausdrücken einer persönlichen Meinung kann ein
Sprecher die Sprache wechseln, man spricht dabei von einer
expressiven Funktion des Code-Switching.
Abgrenzung nach Funktionalität

• Das nicht-funktionale Code-Switching bezieht sich eher auf


interne Prozesse der Sprachproduktion. Der Wechsel von der
einen in die andere Sprache erfolgt dabei meist ohne direkte
Absicht des Sprechers, weshalb auch von einem
psycholinguistisch motivierten Code-Switching gesprochen
werden kann.
Abgrenzung nach Funktionalität

• Ein Beispiel:
• Da hängen dann die drogati 'rum (-) äh die Drogierten (-) oder
wie sagt man auf Deutsch (--) Drogenabhängige. [Beispiel
aus Südtirol, Sprecherin Deutsch-Italienisch]
• In diesem Beispiel lässt sich der Verzögerungslaut äh
feststellen, da sich die Sprecherin nachträglich bewusst wird,
dass sie die Sprache gewechselt hat und nun das entsprechende
Wort fürs Deutsche finden will.
Grammatikalische Betrachtung

• Eine weitere Sichtweise beschäftigt sich mit


der grammatikalischen Seite von Code-Switching.
• Dabei wird festgestellt, an welcher Stelle im Satz oder innerhalb
einer Phrase man von der einen in die andere Sprache wechseln kann.
• Besonders häufig ist der Sprachwechsel an Satzgrenzen oder nach
einem Teilsatz. Man spricht in diesem Fall von
einem intersententiellen Code-Switching.
• Im Gegensatz dazu steht das intrasententielle Code-Switching, das
einen Wechsel innerhalb einer Satzeinheit bezeichnet.
Zusammenfassung

• Code-Switching, Codeswitchen, Codewechsel oder


Sprachwechsel:
• Ist der Prozess des Wechselns von einer Sprache/ Varietät
in eine oder mehrere andere Sprachen/Varietäten, wobei die
beteiligten Sprachen/Varietäten selbst strukturell nicht
beeinflusst werden, da beim Wechsel die strukturellen
Bedingungen beachtet bzw. die grammatischen Strukturen
nicht verletzt werden.
Zusammenfassung

• Ein Beispiel aus deutsch-russischer Mischung

• (dt.-russ): Wir haben uns getroffen nedaleko ot cjuda. (Wir


haben uns getroffenunweit von hier.)
Zusammenfassung

Zu den Aspekten, die die Sprachwahl beeinflussen, gehören:


• a) Funktionen und Motive sowie
b) sprachliche Bedingungen (die grammatische Seite von C.).
Hinsichtlich der (a) Funktionen und Motive unterscheidet Riehl zwischen
• - funktionalem bzw. soziolinguistisch motiviertem C. und
• - nicht-funktionalem bzw. psycholinguistisch motiviertem C.
Zusammenfassung

Innerhalb des funktionalen Codeswitchings ist noch einmal zwischen


situativem C., konversationellem C. und dem C. als
Identitätsmerkmal zu unterscheiden:
• a) Funktionen und Motive sowie
b) sprachliche Bedingungen (die grammatische Seite von C.).
Hinsichtlich der (a) Funktionen und Motive unterscheidet Riehl
zwischen
• - funktionalem bzw. soziolinguistisch motiviertem C. und
• - nicht-funktionalem bzw. psycholinguistisch motiviertem C.
Zusammenfassung

Innerhalb des funktionalen Codeswitchings ist noch einmal zwischen


situativem C., konversationellem C. und dem C. als
Identitätsmerkmal zu unterscheiden:
• Situatives C. wird durch Änderung situativer Faktoren wie den
„Wechsel des Gesprächspartners, den Ort der Kommunikation und
des Themas“ ausgelöst.
• Konversationelles C. hat „diskursstrategische Gründe und erzielt
einen kommunikativen Effekt“ bspw. durch ein wörtliches Zitat, eine
nachdrückliche Wiederholung oder eine metakommunikative
Äußerung.
Zusammenfassung

• Die Betrachtung von C. als Identitätsmerkmal geht von


der Annahme aus, dass „beim Codeswitching
verschiedene soziale Identitäten der Sprecher aktiviert
werden“, so dass der Wechsel zwischen „zwei Sprachen
einem Wechsel zwischen einem we-code und einen they-
code gleichkommt“ (Riehl 2014, 28).
Beispiel
Zusammenfassung

• Durch die stetig wachsende Migration in Deutschland,


gibt es auch dort immer mehr Menschen, die bilingual
aufwachsen. Nach einiger Zeit beherrschen sie meist
neben der Sprache ihres Heimatlandes auch die deutsche
Sprache. Auf Grund dieses reichen Sprachrepertoires ist
es ihnen möglich zwischen den Sprachen zu Wechseln.
Zusammenfassung

• Sprachwissenschaftler gehen davon aus, dass solches Wechseln nicht


willkürlich erfolgt, sondern durch die Situation des Gesprächs, die
emotionale Beteiligung, den Gesprächsgegenstand, die
Notwendigkeit, die eigene Identität auszudrücken, bedingt ist.
• Es kann beispielsweise sein, dass Türkisch die Erst- und
Familiensprache ist, Deutsch aber die Sprache in Institutionen wie
der Schule. So dass für Begriffe aus der Schule ('Direktor',
'Zeugniskonferenz' ...) auch nur die deutschen Ausdrücke bereit
stehen, während für Persönliches gern türkische Wörter genutzt
werden.
Zusammenfassung

• Der Wechsel signalisiert eine persönliche Beziehung


(Solidarität, Vertraut, Intimität ...) mit dem Hörer, der
dann seinerseits wechselt. Es kann aber auch sein, dass
Sprecher von weiteren Anwesenden nicht verstanden
werden wollen und den Wechsel als Kodierung
betrachten, d.h. Sprache dient hier dem Ausschluss, der
Exklusion.
Beispiele

1. Inter-Sentential
• Bei der inter-sententialen Codeumschaltung erfolgt die
Sprachumschaltung an Satzgrenzen - Wörtern oder
Phrasen am Anfang oder Ende eines Satzes.
• „Wenn Sie zu spät zum Vorstellungsgespräch kommen, işe
alınmazsın.“
Beispiele

• 2. Intra-Sentential
• Bei der Intra-Sentential-Code-Umschaltung erfolgt die
Sprachumschaltung mitten in einem Satz, ohne Unterbrechungen,
Zögern oder Pausen, um eine Verschiebung anzuzeigen.
• „Sie sind schläfrig, weil Sie viel Saat in Ihrem Bett verbringen.“
• „ŞEKLİ BEN ÇİZER BEN BOZARIM OYUNU BEN BAŞLATIR
BEN BİTİRİRİM İŞİNE GELMEZSE GAME OVER GÜZELİM.“
Beispiele

• 3. Extra-Sentential- oder Tag-Switching


• Dies ist das Umschalten eines einzelnen Wortes oder einer Tag-
Phrase (oder beider) von einer Sprache in eine andere. Dieser
Typ ist bei Intra-Sentential-Switches üblich.
• Zum Beispiel verwenden türkische Studenten
einige Grenzwörter wie ama (aber) oder yani (ich meine)
während sie Englisch oder Deutsch sprechen.
Beispiele für Code Switching
• Wenn Sie nächste Woche eine Prüfung haben, şimdiden çalışmaya
başlamalısın. (Deutsch + Türkisch)
• Gracias für das schöne Geschenk. Está super! (Spanisch + Deutsch)
• Pwede ba tayo mag Abendessen sa Barneys Burger später? Ich will
Protein! (Tagalog + Deutsch)
• Essen wir chez ta mère demain? (Deutsch + Französisch)
• Saweyti l-Hausaufgaben tabaa'ik? (Arabisch + Deutsch)
• Nó còng đang feiern cái sinh nhật. (Vietnamesisch + Deutsch)
• Ní yào qù Pizza mit mir bekommen ma? (Mandarin + Deutsch)
Çok teşekkür ederiz für Ihre Aufmerksamkeit

Quellen:
https://
owlcation.com/humanities/Code-Switching-Definition-Type
s-and-Examples-of-Code-Switching

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