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Vokalmusik
Emilia Pelliccia, BA MA
pelliccia@mdw.ac.at
Mo, 17:00–18:30
MDW, Institut für Gesang und Musiktheater
Lehrsaal 1
Zusammenfassung der letzten Einheit
zit. Esteban Arteaga: Le rivoluzioni del teatro musicale italiano dalla suo origine fino al presente,
Bologna 1785 (Reprint Bologna 1969), dt. Übersetzung von Johann Nikolaus Forkel, S. 49
Improvisation „vs.“ Partiturtreue
nach M. Garcìa, 1847, 2. Teil, S. 37 (Ausführung nach Maria Malibran), zit. nach Livio Marcaletti, Art. „Italienische
Oper“, in Thomas Seedorf (Hrsg.): Handbuch Sologesang, 2019, S. 302.
Portamento
• frz. Synonym „port de voix“ (vgl. Garcìa, Teil 2, S. 28ff.)
• wichtiges Element der sängerischen Verzierung!
• Zwei Töne sollen durch stufenloses Gleiten miteinander verbunden werden
(ähnlich einem glissando)
• Oft bei weiten Sprüngen angewendet, da diese genug Zeit für Ausführung
bieten
• Soll an Stellen eingesetzt werden, die energischer oder zärtlicher Affekte
bedürfen; wie oft es eingesetzt werden soll wird nicht spezifiziert
• Oft an formalen Übergängen (Bsp. zwischen cavatina und cabaletta) eingesetzt
• Beeinflusst auch nicht-italienische Komponisten (R. Wagner schreibt es
teilweise vor!)
Stimmkategorien
Typisierung von Stimmen im Lehrdiskurs: das
„Fach“
• Weitere Differenzierung nach Stimmumfang, aber auch nach
darstellerischem Können: Bsp. basso profondo serio, basso buffo
parlante, tenore baritono, tenore eroico di forza, tenore di agilità,
contralto, mezzo soprano, soprano sfogato di forza, soprano acuto di
agilità, etc.
• Teilweise werden in Traktaten des 19. Jhdts diese Bezeichnungen auch
mit bestimmten Rollen verknüpft (Bsp. Donna Anna in Mozarts Don
Giovanni ist ein soprano di agilità Stimmkategorien erst wesentlich
später zugeteilt!)
Contralti – das Erbe der Kastraten?
• Mit dem Ende von Rossinis Opernschaffen verblasst auch der Ruf der Kastraten
(bleiben in Kirchenmusik bestehen!)
• Zu Rossinis Zeit wurden Kastraten mit enormem Stimmumfang beschrieben, die
„in diverse voci“ sangen (Bsp. Giambattista Velluti, 1780–1861) getrennte
Stimmregister waren hörbar
• Dreiteilung der Stimme: resonante Tiefe, starke Mitte, flexible Höhe
• Mit Kastratengesang assoziierte stimmliche Merkmale fanden dich zu Beginn des
19. Jhdts in Alt- und Mezzopartien wieder („contralto musico“) sangen oft
Hauptrollen
• Altistinnen oder Mezzosopranistinnen oft von Kastraten ausgebildet: Isabella
Colbran (1785–1845), Giuditta Pasta (1797–1865), später Maria Malibran (1808–
1836)