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Was sind Konsekutivsätze?

Konsekutivsätze drücken die Folge (die Konsequenz – daher “konsekutiv”) einer


Handlung oder eines Ereignisses aus. Beispiele:

Es hat so stark geschneit, dass die Busse nicht fahren konnten.


Die Busfahrer haben gestreikt, sodass die Busse nicht gefahren sind.

Konnektor so … dass oder sodass?


Wenn es im Hauptsatz ein Adjektiv oder Adverb gibt, das mit der im Nebensatz
ausgedrückten Folge im Zusammenhang steht, dann steht so vor diesem Adjektiv
oder Adverb (so stark geschneit). Das gilt auch dann, wenn das Adverb zur
Vorsilbe eines zusammengesetzten Verbs geworden ist:

Meine kleine Tochter hat sich bei der Oma so wohlgefühlt, dass sie gar
nicht mehr nach Hause kommen wollte.
Wohl für sich allein wäre ein Adverb: Ich fühle mich wohl. Wie fühle ich mich?
Wohl.

Wenn es keine Möglichkeit gibt, das so im Hauptsatz unterzubringen, dann rückt


das so zum dass:

Mein Freund war nicht zu Hause, sodass ich ihn nicht besuchen konnte.
Aber:

Mein Freund kam so spät nach Hause, dass er sich sofort schlafen gelegt
hat.
Wenn das so getrennt vom dass im Hauptsatz steht, kann man es auch
durch derartig oder dermaßen ersetzen:

Ich finde das dermaßen kompliziert, dass ich es drei Mal lesen muss.

Das war derartig komisch, dass wir gar nicht mehr aufhören konnten zu
lachen.
Derartig und dermaßen klingen kräftiger als das kurze so, haben aber die gleiche
Bedeutung. Sie leiten sich her von den Nomen Maß und Art.
Verhältnis der Konsekutivsätze zu den
Kausalsätzen

Man kann fast immer die gleichen Sachverhalte auch mit einem Kausalsatz
ausdrücken:

Ich konnte meinen Freund nicht besuchen, weil er nicht zu Hause war.
Meine kleine Tochter wollte nicht nach Hause kommen, weil sie sich bei
der Oma so wohlgefühlt hat.
Die Busse sind nicht gefahren, weil die Busfahrer gestreikt haben.
Die Busse konnten nicht fahren, weil es stark geschneit hatte.
Bei der Umformung von Konsekutivsätzen in Kausalsätze tauschen die
Sachverhalte ihre Plätze in Haupt- und Nebensatz: Im Konsekutivsatz steht im
Nebensatz die Folge – im Kausalsatz steht im Nebensatz die Ursache.

Reihenfolge der Teilsätze


Anders als beim Kausal-, Konzessiv- oder Konditionalsatz kann man beim
Konsekutivsatz die Reihenfolge der Teilsätze nicht vertauschen: Die Folge steht
immer im zweiten Teilsatz.

Kausalsatz: Ich hatte einen Unfall, weil ich zu schnell gefahren bin.
= Weil ich zu schnell gefahren bin, hatte ich einen Unfall.

Konsekutivsatz: Ich bin zu schnell gefahren, sodass ich einen Unfall hatte.
Vertauschen ergibt beim Konsekutivsatz keinen Sinn. Du kannst keinen Satz
mit sodass beginnen.
Konsekutive Zusammenhänge mit zwei
Hauptsätzen ausdrücken
Wie wir schon bei den Kausalsätzen gesehen haben, kann man den logischen
Zusammenhang zwischen zwei Sachverhalten auch mit zwei
Hauptsätzen ausdrücken.

Ich bin zu schnell gefahren; folglich hatte ich einen Unfall.


Ich bin zu schnell gefahren; also hatte ich einen Unfall.
Ich bin zu schnell gefahren; infolgedessen hatte ich einen Unfall.
Ich bin zu schnell gefahren und hatte infolgedessen einen Unfall.
Wenn wir zwei Hauptsätze ohne und dazwischen haben, dann kann man auch
einen Punkt zwischen den Sätzen machen.

Ich bin zu schnell gefahren. Infolgedessen hatte ich einen Unfall.


Aber um zu zeigen, dass die beiden Sätze sehr eng zusammengehören, nehmen
wir oft das Semikolon, die Kombination aus Punkt und Komma. Das Semikolon
signalisiert mehr Trennung zwischen den Satzteilen als ein Komma und weniger
Trennung als ein Punkt.

Konsekutive/kausale Zusammenhänge mit


Adverb ausdrücken
Wir haben schon gesehen, dass die Konsekutivsätze eng mit den Kausalsätzen
verwandt sind und gewissermaßen den gleichen Sachverhalt nur “andersherum”
ausdrücken. Deshalb passen auch die gleichen Adverbien, die wir dort
kennengelernt haben:

Ich bin zu schnell gefahren und hatte deshalb einen Unfall.


Ich bin zu schnell gefahren und hatte deswegen einen Unfall.
Ich bin zu schnell gefahren und hatte darum einen Unfall.
Ich bin zu schnell gefahren und hatte daher einen Unfall.
Die Wörter deshalb, deswegen, darum oder daher stehen hinter dem finiten
Verb hatte. Sie kommen zum Verb hinzu und gehören deshalb zur Wortart
der Adverbien.
Konsekutive/kausale Zusammenhänge mit
Präposition und Nomen ausdrücken
Wie wir schon beim Konzessivsatz und beim Konditionalsatz gesehen haben,
kann man den logischen Zusammenhang zwischen zwei Sachverhalten auch
durch Präposition + Nomen ausdrücken – wenn es ein passendes Nomen gibt
(siehe hierzu Nominalisierung von Verben). Diese Ausdrucksweise ist typisch für
das “Amtsdeutsch”, und nach solchen Präpositionen steht der Genitiv.

Infolge überhöhter Geschwindigkeit hatte ich einen Unfall.


Aufgrund überhöhter Geschwindigkeit hatte ich einen Unfall.
Wegen überhöhter Geschwindigkeit hatte ich einen Unfall.
Egal, ob die Präposition auf die Folge hinweist (infolge) oder den Grund
betont (aufgrund): Der Ausdruck mit Präposition benennt immer die Ursache. Es
gibt keine Möglichkeit, die Folge durch Präposition-Nomen-Kombination
auszudrücken.

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