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Marcus

minihaa@gmail.com
Experiment zur Säureabsonderung der Wurzel
Protokoll
2011-05-13
Universität Bremen
Botanik bei Uwe Nehls

1 Einleitung
Reduziert auf das Wesentliche kann man in diesem Versuch die Zelle als ein mem-
branumschlossenes Kompartiment betrachten. Diese Membran ist semipermeabel,
das bedeutet, dass sie durchlässig für Wasser ist aber undurchlässig für gelöste
Ionen. Diese semipermeable Zellmembran und ihr Inhalt nennen sich Protoplast
(Seite 45).
In dem folgenden Versuch soll das Wasserpotential einer Zelle untersucht werden.
Das Wasserpotential ist ein Spezialfall eines chemischen Potentiales. Ein Potenti-
al ist ein Ungleichgewicht, welches prinzipiell für Arbeit im physikalischen Sinne
genutzt werden kann. So besitzt ein auf einem Tisch liegender Ball potentielle Ener-
gie gegenüber einem auf dem Fußboden liegenden Ball. Dieses Potenzial könnte
auch in Arbeit umgewandelt werden, man könnte sich zum Beispiel ein Kraftwerk
vorstellen, welches seine Energie aus herabfallenden Bällen bezieht und einen Teil
dieser Energie als elektrische Energie abgibt. Das Wasserpotential bezeichnet nun
die Arbeit, die geleistet werden muss, um Wasser aus einem System in ein ande-
res System zu transportieren, z.B. von einer Zelle in eine andere. Je höher das
Wasserpotential ist, desto eher wird Wasser abgegeben. Ist das Wasserpotential
in einem System höher als in der Umgebung, so fließt Wasser aus dem System in
die Umgebung, bis sich das Wasserpotential angeglichen hat und somit null ist. In
unserem Zusammenhang kann das Wasserpotential definiert werden als

Ψ = p–Π

Weitere Terme sind für unseren Zusammenhang nicht sinnvoll, wie zum Bei-
spiel der Gravitationsterm, da die Höhe der Zelle im Vergleich zu den anderen
Summanden quasi null ist (h ≈ 0) oder das Matrixpotential, da es nur bei klei-
nen Wassermengen eine Rolle spielt (Buch Seite 214). Wie bereits erwähnt, gilt
für den Fall, dass das Wasserpotential der Umgebung ΨU (in unserem Versuch:
Die extrazelluläre Matrix) niedriger ist als das des Systems ΨS (in unserem Fall
des Protoplasten), dass Wasser aus dem Protoplasten in die extrazelluläre Matrix
strömt, also wenn ΨS > ΨU bis ΨS = ΨU .
Bei diesem Fall einer hypertonischen Umgebung, dass zuerst der Druckterm
p stark abfällt und der Osmoseterm Pi nur moderat, sobald der Innendruck der

1
Zelle Null erreicht fällt der Druckterm p nur noch moderat und der Osmoeterm
Π fällt immer stärker. Der Innendruck ist hierbei das Verhältnis zwischen dem
Druck innerhalb der Zelle und dem Umgebungsdruck, er kann auch negativ wer-
den. Sobald der Druckterm p Null auf Grund des ausströmenden Wassers unter-
schreitet, kommt es zu abnehmendem Volumen des Protoplasten und damit zu
einer Ablösung der Zellmembran von der Zellwand. Dieser Vorgang wird als Plas-
molyse bezeichnet. Bei der Plasmolyse wird p kleiner als Null. Ist der Druckterm
exakt Null, löst sich die Zellmembran nur an einigen Stellen von der Zellwand, es
kommt jedoch zu keiner nennenswerten Volumenverkleinerung. Dieser Spezialfall
nennt sich Grenzplasmolyse. Bei der Grenzplasmolyse ist somit
Ψ = −Π, da p = 0.
Hierdurch ist es möglich, den Osmoseterm Π des Außenmediums so vorzuge-
ben, dass es zur Grenzplasmolyse kommt und er damit dem Osmoseterm Π des
Innenmediums entspricht. Verwenden wir definierte Lösungen mit bekannter Kon-
zentration, so können wir auf diese Weise die Konzentration an gelösten Stoffen
des Innenmediums bestimmen. Dies ist in dem beschriebenen Versuch geschehen1 .

1
Elmar W. Weiler; Lutz Nover: Allgemeine und molekulare Botanik, 1. Auflage. Thie-
me, 2008, 978-3-13-147661-6, Seite 209 - 215

2
2 Material und Methoden
2.1 Kurzbeschreibung
Zuerst wurden einzelne Präparate aus Allium cepa geschnitten. Dabei wurde die
durch die Vakuolen rot gefärbte Blattunterseite verwendet. Danach wurden ver-
schieden konzentrierte Saccharose-Lösungen hinzugegeben und nach einer halben
Stunde das Präparat unter dem Mikroskop betrachtet. Bei einem Teil der Zel-
len kam es zur Plasmolyse, der plasmolysierte Anteil von jeweils 30 Zellen wurde
ausgezählt. Zur größeren Genauigkeit wurden umfangreichere Messreihen durch-
geführt.

2.2 Details und Abweichungen


Der Versuch kann im Skript nachgelesen werden (Literaturangaben zum Skript).
Anders als im Skript angegeben, wurden die Zuckerlösungen wurden mit den Kon-
zentrationen 0,2 und 2,5 mol/l weggelassen, dafür wurde eine KMnO3 Lösung
eingesetzt, die einer 0,9 M Zuckerlöung entsprach. Durch die hohe Konzentration
war eine kürzere Einwirkzeit nötig, als die sonst angegebenen 30 Minuten.

2.3 Einheit des osmotischen Potentials


Die Einheit des osmotischen Potentials ΨΠ lässt sich aus der folgendenen Formel
ableiten:

Ψ = p–Π

Es ist bekannt, dass das Wasserpotential Ψ ein Druck ist und sich Einheiten
nur durch Faktoren verändern können, nicht aber durch Summanden oder Subtra-
henden. Daher muss die Einheit des osmotischen Potentials ΨΠ ebenfalls ein Druck
sein und kann also z.B. in Pascal, Bar oder Torr angegeben werden. Im folgenden
wird es in Pascal und Bar angegeben sein.

3 Ergebnisse

3
Die Ausgleichsgerade ist beschrieben als die Funktion:
f (x) = 148.64x − 22.38
Wir setzen für f(x) 50 ein, um so die Saccharose-Konzentration zu erhalten, bei
der 50% der Zellen plasmolysiert sind.

50 = 148.64x − 22.38 (1)


22.38 + 50ß
= x (2)
148.64
x ≈ 0.487 (3)

Die Grenzplasmolyse findet also bei 0.387 mol ·l−1 statt. Mit der folgenden Formel
können wir den Osmosterm errechnen:

π=o·c·R·T

Dabei sind:
o = osmotischer Koeffizient (bei Saccharose = 1)
c = Konzentration [mol · l − 1]
T = Temperatur in K
R = Gaskonstante (8,314472 [J · mol− 1 · K− 1]

π = 0.487mol/l · 8.314472J/mol · K · (24 + 273.15)K (1)


= 1203.20J/l (2)
kgm2
= 1203.20 · 1000 (3)
m3 · s2
= 1203.20kP a (4)
= 12.0320Bar (5)

4 Diskussion
Das Resultat liegt mit -1.20320 MPa liegt innerhalb des Literaturwertes des Stras-
burgers von ca. -0,5 bis -1,5 MPa. Es ist daher recht plausibel.

4
Abbildung 1: Messergebnisse mit Ausgleichsgerade und Standartabweichung

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