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K. JACOBS
Wachstum und Züchtung von Kristallen
Institut für Kristallzüchtung Einführung für Chemiker 2007
im Forschungsverbund Berlin e.V.
Wachstum und Züchtung von Kristallen
K. JACOBS
Wachstum und Züchtung von Kristallen
Institut für Kristallzüchtung Einführung für Chemiker 2007
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Was ist ein Kristall ?
aber:
Charakterisierung eines Kristalls landläufig: Synthetische Kristalle
GaAs-Einkristall
Ti-dotierter Saphir
K. JACOBS
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„Kristallglas“ ?
SiO2 SiO2
(Quarz) (Kieselglas)
Kristall: Glas:
Periodisches Gitter Nahordnung, aber
fehlende Fernordnung
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Kristallines und amorphes Si - Struktur und Eigenschaften
kristallines amorphes
Silicium Silicium
Atomabstand: 2.52 Å
einkristallines Si a-Si:H
K. JACOBS
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Kristalle: Korrespondenz zwischen Habitus und innerem
Aufbau?
Schon sehr früh existierte Vorstellung, dass makroskopische äußere Gestalt den
internen Aufbau auf atomarer/molekularer Ebene reflektiert
Charakteristische Kristalleigenschaft:
Anisotropie (Richtungsabhängigkeit) der Eigenschaften
K. JACOBS
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Was sind „Kristalle“ ?
K. JACOBS
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Elementarzelle
kleinstes von drei Vektoren aufgespanntes Parallelepiped, durch dessen periodische
Wiederholung (Translation) das gesamte Raumgitter aufgebaut wird.
K. JACOBS
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Kristallstruktur = Gitter + Basis
Kristalle sind Festkörper, deren kleinste Baueinheiten (Atome, Ionen oder Moleküle) auch
über lange Reichweiten immer in gleicher Weise angeordnet sind: Verschiebung der kleinsten
Baueinheiten („Elementarzellen“) um die gleiche Strecke und in die gleiche Richtung führt
stets zu einer ununterscheidbaren Anordnung („Translationssymmetrie“).
konstruktive
Interferenz
λ
n = d × sin θ
2
n - Ordnung der Interferenz
λ - Wellenlänge der Röntgenstrahlung
d - Netzebenenabstand
θ - „Glanzwinkel“
K. JACOBS
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Zusammenfassung: Was sind „Kristalle“ ?
[griechisch: κρυσταλλωζ = „Eis“]
landläufig:
von Flächen bestimmter Geometrie begrenzte Festkörper (z.B. Edelsteine)
K. JACOBS
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Wachstum und Züchtung von Kristallen
K. JACOBS
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Natürliche und synthetische Kristalle
Natürliche Kristalle (z. B. Mineralien; Edelsteine; Blasen-, Nieren-, Gallensteine; Viren; Vitamine; „Salze“;
...) :
zeigen viele mikroskopische und makroskopische Baufehler und irreguläre Gestalt, so
daß ihre technische Verwendbarkeit eingeschränkt oder verhindert wird
Halit (NaCl)
Synthetische Kristalle:
Reinheit, Perfektion und Abmessungen in notwendiger Güte, d.h. sie werden für
spezifische technische Anwendungen bezüglich dieser Eigenschaften
„maßgeschneidert“.
K. JACOBS
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Einkristalle-Polykristalle-Gläser
künstlicher Kristall
Eisenmeteorit Gussblock
amorph
Polykristalle:
Aggregate aus vielen kleineren, über Korngrenzen miteinander verwachsenen Kristallen,
die unterschiedlich gegeneinander orientiert sind.
K. JACOBS
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Warum Einkristalle ?
Einkristalle: gesamter makroskopischer Körper ist ein einziges Kristallkorn; ohne Grenzen im Innern
(allerdings nicht notwendig frei von ein- und nulldimensionalen Baufehlern)
Baufehler aller Art wirken sich aus auf Fortbewegung von Photonen, Elektronen,
Phononen, ... : Streuung, Absorption, ...
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Kristallbaufehler: eine Auswahl
K. JACOBS
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Auswirkung von Kristall-Baufehlern - I
Schallausbreitung, Wärmeleitung, elektrische Leitfähigkeit:
elastische Eigenschaften:
durch Gitterschwingungen; Kristall
vorstellbar als System von über Federn
miteinander gekoppelter Atome:
Baufehler aller Art wirken sich (meist nachteilig) aus auf Fortbewegung von Phononen,
Photonen, Elektronen, ... :
Streuung, Absorption, ... ⇒ Verschlechterung der technisch gewünschten Eigenschaften
Baufehler aller Art wirken sich (meist nachteilig) aus auf Fortbewegung von Phononen,
Photonen, Elektronen,, ... :
Streuung, Absorption, ... ⇒ Verschlechterung der technisch gewünschten Eigenschaften
0.005
b)
c)
a) einkristallines Si
b) polykristallines Si
c) amorphes Si
K. JACOBS
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Auswirkungen von Kristallbaufehlern – IV:
Einkristalle ↔ Polykristalle ?
Baufehler aller Art wirken sich aus auf Fortbewegung von Photonen, Elektronen,
Phononen, ... : Streuung, Absorption, ...
Beispiel Solarzellen:
im Labor im Alltag
monokristalline Si-Zelle 24 16-17
multikristalline Si-Zelle 17 12-13
amorphe Si-Zelle 14 6-7
K. JACOBS
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Auswirkungen von Kristallbaufehlern – V:
Kristallines und amorphes Si - Struktur und Eigenschaften
kristallines amorphes
Silicium Silicium
Atomabstand: 2.52 Å
einkristallines Si a-Si:H
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Auswirkungen von Kristallbaufehlern – VI:
Überstrukturen: Beispiel Cu-Au-System
• einkristallin
• extreme Reinheit
(z.B. weniger als ein Fremdatom unter 10 Millionen Wirtsatomen)
• spannungsfrei
(um bruchfreie spätere Bearbeitung zu ermöglichen)
K. JACOBS
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Welche Eigenschaften synthetischer Kristalle sind nutzbar?
K. JACOBS
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Beispiele für Verwendung von Einkristallen
andere Schätzung:
ca. 12 000 t/a Si; ca. 3000 t/a Quarz
Quelle: J. R. VIG, US Army Communications-Electronics Research, Development&Engineering Center, Fort Monmouth, NJ
K. JACOBS
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Wachstum und Züchtung von Kristallen
K. JACOBS
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Was kann (Gleichgewichts-)Thermodynamik leisten?
K. JACOBS
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Warum bilden sich Festkörper in kristalliner Form?
Jede Kristall-Bildung, sei sie Ergebnis eines rein physikalischen Prozesses oder einer
chemischen Reaktion, ist verbunden mit
(a) Freisetzung von Energie (“Kristallisationswärme“), da Kristallbausteine dichter
zusammen rücken, also Bindungsenergie frei wird
− ΔH
(b) Entropie-Abnahme, da Kristall höhere Ordnung aufweist − ΔS
Effekt (a) entspricht „natürlichem“ Verhalten, Effekt (b) ist wider die Natur!
Wer gewinnt?
aber:
weder Enthalpieänderung (Energieerniedrigung)
+ ΔS (Zunahme der Unordnung)
Entropieänderung
sind jeweils für sich allein hinreichendes Kriterium dafür, ob ein Prozess
spontan abläuft; entscheidende Größe ist „freie Enthalpie“ ΔG
K. JACOBS
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Triebkraft für die Kristallbildung: Abnahme der freien Enthalpie
gleichzeitig aber
Freisetzung von Energie infolge Ausbildung von mehr und stärkeren Bindungen:
ΔHend < ΔHausg, also ΔH < 0
μ
dG = Vdp − SdT
∂G
= −S
∂T
⎛ ∂μi ⎞
⎜ ⎟ = − Si
⎝ ∂T ⎠ P ,n j
Solid Liquid Gas
S(s)<S(l)<S(g)
d.h.:
T
Tf Tb
μ jeder Phase nimmt ab mit wachsender T,
jedoch unterschiedlich für verschiedene Aggregatzustände
"Steilheit" der Änderung wird durch die Entropie des Zustandes bestimmt: S(g)>S(l)>S(s)
K. JACOBS
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Grundgleichung zur Berechnung von Gleichgewichts-
beziehungen in Ein- und Mehrkomponenten-Systemen
1. Phasengleichgewichte in Einkomponentensystemen
1.1 Gleichgewicht Flüssigkeit/Gasphase
1.2 Gleichgewicht Festkörper/Flüssigkeit
1.3 Gleichgewicht Festkörper/Gasphase
2. Phasengleichgewichte in Mehrkomponentensystemen
2.1 Dampfdruckerniedrigung
2.2 Gefrierpunktserniedrigung
2.3 Siedepunktserhöhung
2.4 Löslichkeitsgleichgewicht
2.5 NERNSTscher Verteilungssatz
2.6 GIBBSsches Phasengesetz
2.7 GGW zwischen flüssigen und gasförmigen Mischphasen
2.7 GGW zwischen festen und flüssigen Mischphasen
3. Chemische Gleichgewichte
K. JACOBS
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Thermodynamik der Kristallisation aus Schmelzen
• bei Tm treten diskontinuierliche Änderungen in Entropie SS, Volumen VS und Enthalpie
ΔHS des Systems auf, d.h. Erstarrung ist Phasenübergang erster Ordnung.
• Schmelze ist weniger geordneter Zustand, d.h. die Entropie der Schmelze ist größer als
die des Kristalls
• bei der Schmelztemperatur Tm koexistieren fast immer Kristall, Schmelze und Dampf,
d.h. 3 Phasen (p = 3); nach GIBBSscher Phasenregel (f= c + 2 – p) gibt es also f = c – 1
Freiheitsgrade
• bei T < Tm ist die kristalline Phase stabil, jedoch erfordert die Keimbildung gewöhnlich
eine starke Unterkühlung der Schmelze; diese wird verringert (oder vermieden) durch
Gegenwart eines Keimes
K. JACOBS
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Kohäsionsenergien und Daten zum Schmelzen
Das Verhältnis ΔH m / ΔH c ist relativ konstant – nur wenige Prozente der gesamten Kohä-
sionsenergie sind im Festkörper gespeichert; der größte Teil ist schon in der flüssigen
Phase enthalten!
Das auffallend große Verhältnis beim Si zeigt, dass eine signifikante Änderung in den
Bindungsverhältnissen eintritt; das kleine Verhältnis bei SiO2 zeigt, dass sich die Bin-
dungsverhältnisse in der festen und der flüssigen Phase kaum unterscheiden!
K. JACOBS
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Wärmebilanz bei der Züchtung aus der Schmelze
A- Fläche
k- Wärmeleitfähigkeit
dT/dz - Temperaturgradient
L- latente Kristallisationswärme
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Thermodynamik ↔ Kinetik
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Teilschritte beim Kristallwachstum
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Limitierung der Wachstumsrate - Grenzfälle
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Prozesse auf der Kristalloberfläche
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Kristallwachstum auf einem Substrat
K. JACOBS
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Wachstum und Züchtung von Kristallen
K. JACOBS
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Phasenumwandlungen für Kristall-Bildung
K. JACOBS
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Übersicht über Kristallzüchtungsverfahren
CZOCHRALSKI-
Züchtung
BRIDGMAN-
Züchtung
aus flüssiger
Phase
bei normalen
Temperaturen
aus
Schmelzflüssen
aus Lösungen
Kristallzüchtungs- kristalle
Lösungen
Physikalische
Verfahren
aus der
Gasphase Transport
Chemische
Verfahren
Synthese
aus der
festen Phase
K. JACOBS
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Volumenkristallzüchtung: wesentliche Verfahren (Überblick)
K. JACOBS
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Epitaxie
♦ auch für in der Technik durchgeführte Epitaxieverfahren kommen alle Arten von
Phasenübergängen zum Einsatz
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VERNEUIL-Verfahren (Flammenschmelzen)
K. JACOBS
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Züchtung aus der Schmelze:–
Voraussetzungen & Vorteile
Voraussetzungen:
– Material muss kongruent schmelzen (keine Änderung der Zusammensetzung beim
Schmelzen)
• z.B. wird Yttrium-Eisen-Granat (YIG) aus Lösungen gezüchtet, da er inkongruent schmilzt.
– Material darf sich nicht zersetzen bevor es schmilzt
• z.B. wird SiC aus der Dampfphase gezüchtet (Sublimation-Kondensation), weil es sich
vor dem Schmelzen zersetzt.
– Material darf zwischen Schmelpunkt und Zimmertemperatur keine Phasenumwandlung im
festen Zustand erfahren
• z.B. wird Quarz (SiO2) aus der Lösung gezüchtet (Hydrothermale Züchtung), da Erstarrung einer SiO2-
Schmelze bei T = 1713 oC zu Glas oder zur h-Cristobalit-Modifikation führt. Beim Aufheizen von Quarz
treten mehrere Phasenumwandlungen auf (bei 573°C α→β-Quarz-Umwandlung, dann bei 867 oC β-
Quarz → β-Tridymit, dann bei 1470 oC β-Tridymit → β-Cristobalit, dann bei 1713 oC Schmelzen)
Vorteile:
• schnell (R ≈ cm/h), da Teilchendichte in der Schmelze praktisch genauso hoch wie im Kristall (kein
Antransport notwendig);
• Wachstumsrate wird von Wärmetransport (nicht von Massetransport) bestimmt.
• verschiedene technisch ausgereifte Verfahrensvarianten verfügbar (z.B. Kristallziehen, gerichtete
Erstarrung und Zonenfloaten).
K. JACOBS
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Prinzipielle Verfahrensvarianten für Kristallzüchtung aus
Schmelzen
Vorteile:
» hohe Wachstumsraten
» gute Kristallperfektion
» keine Kontamination durch Lösungsmittel
Normalerstarrung: Zonenschmelzen:
komplettes Aufschmelzen, partielles Aufschmelzen,
gerichtetes Erstarren Passage der geschmolzenen
Zone
CZOCHRALSKI-Verfahren:
Herausziehen des Kristalls aus der Schmelze
„Floating-Zone“-Verfahren:
BRIDGMAN-Verfahren: eine Zone des polykristallinen Aus-
Normalerstarrung mit Verschiebung von Heizer gangsmaterials wird aufgeschmolzen;
und Schmelze relativ gegeneinander Schmelzzone wird durch den Kristall
geschoben und erstarrt dabei einkristallin
Gradienten-Freezing:
Verschiebung der Phasengrenze durch
progressive Verminderung der Heizleistung
KYROPOULOS-Verfahren:
"Hineinwachsen" des Keims in die Schmelze durch
progressive Verminderung der Heizleistung
K. JACOBS
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Das Czochralski-Verfahren (I)
K. JACOBS
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CZOCHRALSKI-Verfahren (CZ)
Vorteile:
• Kristall kann beobachtet werden.
• erzwungene Konvektion leicht aufzuprägen
• hohe Produktivität; große Kristalle herstellbar
• relativ hohe Kristallperfektion erzielbar
• relativ gute radiale Homogenität
• Wachstum mit frei verschiebbarer Oberfläche (kontinuierliche Anpassung an
Volumenänderung)
Abbildung aus: „Springer Handbook of Electronic and Photonic Materials“, 2006
K. JACOBS
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Cz-Züchtung von Si: Anfangs- und Endzustand
K. JACOBS
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Einbau von O und C bei der CZOCHRALSKI-Züchtung von Si
Graphit-Heizer (und
Isolationsmaterial) als C-
Quelle
dagegen
FZ-Verfahren:
• tiegelfrei
• induktive Heizung!
K. JACOBS
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Seed, neck and cone of FZ- and Cz- Si crystals
K. JACOBS
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Grenzen/Probleme des CZOCHRALSKI-Verfahrens
Materialien mit hohem Dampfdruck nicht ohne
weiteres ziehbar.
K. JACOBS
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CZOCHRALSKI-Verfahren
Quelle:
K. JACOBS
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CZOCHRALSKI – Züchtung für Halbleiter und Oxide
K. JACOBS
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Cz-Si-Einkristallzüchtung bei (WACKER) Siltronic AG
K. JACOBS
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Si-Einkristalle – "state of the art" 2001
K. JACOBS
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Si-Einkristalle – das Mögliche
K. JACOBS
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Verfahren zur Si-Einkristalzüchtung
CZOCHRALSKI-Verfahren
für > 90 % allen Siliciums
(Si für Mikroelektronik)
K. JACOBS
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Zonenschmelzen und Zonen-Floating
• Nicht-konservativer Prozess:
Geschmolzener Zone wird Material
hinzugefügt.
K. JACOBS
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FZ (floating zone)-Prozess
• angespitzter polykristalliner Formstab wird oben
eingespannt.
K. JACOBS
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Vorteile und Grenzen von ZM/ZF
Vorteile:
Reinigung durch wiederholten Zonendurchgang (Zonenreinigung).
Kristalle können in abgeschmolzenen Ampullen oder ohne jeden Behälter (Floating zone)
gezüchtet werden.
Quasi-stationäres Wachstum möglich.
Zonen-leveling möglich; kann zu verbesserter axialer Homogenität führen.
Prozess erfordert kaum Aufmerksamkeit (Wartung).
einfach: Kristallform muß nicht geregelt werden.
große radiale Temperaturgradienten.
Grenzen:
• allseitig eingesperrtes Wachstum (ausser Zonen-Floating)
• Ankeimen und Kristallwachstum praktisch nicht zu beobachten.
• Erzwungene Konvektion kaum aufzuprägen (ausser bei ZF).
• Materialien mit hohem Dampfdruck können mittels ZF nicht gezüchtet werden.
K. JACOBS
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Vergleich von Cz- und FZ- Züchtung von Si
Merkmal CZOCHRALSKI FZ
Wachstumsrate [mm/min] 1 bis 2 3 bis 5
Versetzungsfrei? 9 9
Tiegel? 9 nein
Verbrauchsmaterialkosten hoch niedrig
Aufheiz-/Abkühlzeiten lange kurz
axiale Gleichmäßigkeit des Widerstands schlecht gut
Sauerstoff-Gehalt [Atome/cm3] >1x1018 <1x1016
Kohlenstoff-Gehalt [Atome/cm3] >1x1017 <1x1016
metallische Verunreinigungen höher niedriger
K. JACOBS
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KYROPOULOS-Verfahren
K. JACOBS
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Formzüchtung von Kristallen
K. JACOBS
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EFG-Si-Züchtung
K. JACOBS
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Formzüchtung: RWE-SCHOTT-Solar GmbH
SmartSolarFab® SSF EFG-Waferfertigung
K. JACOBS
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BRIDGMAN-Verfahren
Einsatzgebiete
• Schmelzen mit flüchtigen Konstituenten:
III-V- (GaAs, lnP, GaSb) und II-VI-
Verbindungen (CdTe)
• Ternäre Verbindungen (Ga1-xInxAs, Ga1-
xInxSb, Hg1-xCdxTe)
• für Kristalle, an die besonders hohe
Qualitäts-Ansprüche gestellt werden (z.B.
für Laserdioden)
K. JACOBS
Wachstum und Züchtung von Kristallen
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BRIDGMAN-Verfahren
https://www.tu-freiberg.de/~mineral/ mineralogie/techmin/lehre/intern/vorlesung11kurz.pdf
K. JACOBS
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VGF –Verfahren (vertikales Gradienten-Freezing)
K. JACOBS
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Gerichtete Erstarrung: Vertikales BRIDGMAN-Verfahren
K. JACOBS
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Gerichtete Erstarrung: Vertikales BRIDGMAN-Verfahren
400 mm ∅
oberer Heizer
Schmelze
Kristall
m
5m
unterer Heizer
38
Keimkristall
SCHOTT ML
GmbH Jena/D
Bridgman-Stockbarger (2000)
Methode
K. JACOBS
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CaF2-Züchtung nach dem BRIDGMAN-Verfahren
K. JACOBS
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GaAs –Züchtung nach LEC- und VGF-Verfahren
Nachteile
• allseitige Begrenzung: Behälter übt beim Abkühlen Druck auf den Kristall aus.
• Ankeimen und Kristallwachstum visuell praktisch nicht zu beobachten.
• Grad der natürlichen Konvektion ändert sich mit Abnahme der Schmelze;
erzwungene Konvektion nur schwer aufzuprägen.
• Produktivität eingeschränkt durch aufwendige Behälter- und Keimpäparation,
Verschließen (Abschmelzen) usw.
Quelle: ase.tufts.edu/mechanical/thermal/ crystal_growth/tufts-rpic-crystal.ppt
K. JACOBS
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Züchtung aus Lösungen:
angewandt für Materialien, die
(i) nicht kongruent schmelzen oder
(ii) sich vor dem Schmelzen zersetzen oder
(iii) vor dem Schmelzen einer Phasenumwandlung im festen Zustand
unterliegen oder
(iv) einen sehr hohen Schmelzpunkt besitzen
Vorteil:
Züchtung bei Temperaturen wesentlich unterhalb des Schmelzpunktes
* keine chemische Reaktion mit dem gelösten Material oder mit dem Züchtungsreaktor
* Ausreichende Löslichkeit, aber moderate Temperaturabhängigkeit der Löslichkeit dS/dT
* Niedrige Viskosität ist günstig für Massentransport und Homogenität der
Züchtungslösung
* niedriger Dampfdruck bei der Züchtungstemperatur
∗ ungiftig
∗ preiswert
∗ in hoher Reinheit verfügbar
* as-grown Kristalle müssen geeigneten Habitus aufweisen
K. JACOBS
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Parameter für Lösungszüchtung
Wichtigste Material-Parameter für Lösungszüchtung:
• absolute Löslichkeit
• Temperaturkoeffizient der Löslichkeit
Gleichgewichts-Sättigungs-Temperatur: To
Grundprinzip:
Kristallisation einer gelösten Komponenten aus der Lösung (Lösungsmittel+Gelöstes)
durch Erhöhung der Konzentration des Gelösten über die Gleichgewichts-
Sättigungskonzentration hinaus
Vorteile:
• relativ einfache Handhabung
• niedrige Temperaturen
Nachteile/Grenzen:
• relativ geringe Wachstumsraten ( um 1 mm/d)
• möglicher Einbau von Lösungsmittel
https://www.tu-freiberg.de/~mineral/ mineralogie/techmin/lehre/intern/vorlesung11kurz.pdf
K. JACOBS
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„Rapid crystal growth from solution“
“Liquid Phase Epitaxy” (LPE) – für Epitaxieschichten der III-V-Halbleiter mit hoher
Qualität (Reinheit, Punktdefekt-Konzentration, strukturelle Perfektion)
– z.B. GaAs aus Ga-Lösung (Schmelzlösung mit > 50% Ga).
– ternäre III-V-Halbleiter (feste Lösungen der III-V-Verbindungen):
• Ga1-xAlxAs, Ga1-xInxAs, GaAsyP1-y
Vorteile:
– Züchtung deutlich unterhalb des Schmelzpunktes;
– gute Qualität der Schichten (strukturell, elektronisch, …)
Grenzen:
– langsam → kleine Kristalle, dünne Schichten
– da (im Gegensatz zu Gasphasenprozessen) kein Nachfüttern erfolgt, ist bei von Eins
abweichenden Verteilungskoeffizienten keine konstante Zusammensetzung von
Mischkristallen erreichbar
K. JACOBS
Wachstum und Züchtung von Kristallen
Institut für Kristallzüchtung Einführung für Chemiker 2007
im Forschungsverbund Berlin e.V.
Ga-As-Phasendiagramm
•nur eine Verbindung mit 1:1 Stöchiometrie
•senkrechte Linie entspricht der Soliduskurve
•in Wirklichkeit sehr geringe Stöchiometrie-
Abweichungen bei hohen Temperaturen (s. u.)
•Diese sind verantwortlich für wichtige halb-
leiterphysikalische Eigenschaften
•Solidus-Phasenfeld wird durch Eigendefekte
(„intrinsic point defects“) hervorgerufen:
VAs, VGa, GaAs, AsGa, Asi, Gai)
K. JACOBS
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Flüssigphasenepitaxie (LPE)
K. JACOBS
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Lösungszüchtung aus Salzschmelzen (Flux-Züchtung)
Grenzen/Probleme
– langsam ⇒ kleine Kristalle oder dünne Schichten
– Reinheit
– Pt- oder Ir-Tiegel erforderlich
– Stöchiometriekontrolle schwierig
– Trennung von Kristall und Flux
K. JACOBS
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Hydrothermalzüchtung
i. a. wässrige Lösung bei hoher Temperatur und hohem Druck
– z.B. Quarz-Züchtung (SiO2) bei 2000 bar und 400°C, da bei 583°C α→β-Quarz-Umwandlung
erfolgt).
– [für andere Materialien auch andere Lösungsmittel möglich! (z.B. NH3)]
„Superkritische Lösungsmittel“:
Lösungsmittel bei Temperaturen und Drücken oberhalb des kritischen
Punktes, oberhalb dessen keine Verflüssigung mehr möglich ist; gasförmiger
und flüssiger Zustand sind nicht mehr unterscheidbar – es existiert nur eine
„fluide“ Phase mit sehr speziellen Eigenschaften
Beispiele:
• Quarz-Hydrothermalzüchtung aus wässrigen Lösungen im superkritischen
Zustand T cr ,H O = 647.3 K ( 374 oC ), pcr ,H O = 22.12 MPa
2 2
industrieller Autoklav
direkte Löslichkeit
K. JACOBS
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Züchtung aus der Gasphase
K. JACOBS
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Gasphasen-Kristallzüchtungsverfahren
vorwiegend für Epitaxie eingesetzt,
Sublimation/Kondensation
da Materialdichte in der Gasphase nur gering →
Geringe Wachstumsraten
Flash Verdampfung
Physikalische Sputtern
Verfahren
Hot-wall Epitaxie
Molekularstrahlepitaxie (MBE)
Wachstum aus
der Gasphase
Transportmethoden
Chemische
Verfahren
Synthesemethoden
K. JACOBS
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SiC-Züchtung aus der Gasphase 35 mm-SiC - Kristalle und
Kristallschnitte
Modified-Lely-Method (MLM)
Keimplatte
Kondensations- wachsender SiC
temperatur TK - Kristall
Gas-
Transportraum
SiC - Pulver
Verdampfungs- Graphit-
temperatur TV container
Metallorganika werden
mit Trägergas (H2) in
Abscheidungszone
transportiert; dort
Pyrolyse und Reaktion
mit AsH3
TMGa – Ga(CH3)3
TMI – In(CH3)3
TMA – Al(CH3)3
DEZ – Zn(C2H5)2
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MOVPE von GaAlAs
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GaAsP-Gasphasenepitaxie nach dem Hydridverfahren
Quellenzone:
AsH 3( g ) → 1 4 As4 ( g ) + 3 2 H 2 ( g )
PH 3( g ) → 1 4 P4 ( g ) + 3 2 H 2 ( g )
Abscheidungszone:
≈800 o C
GaCl( g ) + (1 − x) 1
4 As4 ( g ) + x 1
4 P4 ( g ) + 1
2 H 2 ( g ) ⎯⎯ ⎯→ GaAs1− x Px ( s ) + HCl( g )
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Chemische Gasphasen-Abscheidung (CVD):
Beispiel GaN nach dem HVPE-Verfahren
• RHEED-System
(Reflection/High-Energy Electron
Diffraction): [Elektronenstrahl fällt
unter sehr flachem Winkel
streifend ein; Intensität des
gebeugten/reflektierten Strahls
wird detektiert] ermöglicht
Atomlagen-weise in situ-
Verfolgung des Wachstums
K. JACOBS
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Molekularstrahlepitaxie
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