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den, insbesondere im Schlaf, tritt diese AV-Überleitung Bei Sinusrhythmus und AV-Block II wird definitionsgemäß ge-
g bei gesunden Individuen auf und ist dann nicht als pa- nau eine P-Welle blockiert, die nächste wieder übergeleitet. Die
gisch zu werten. möglichen P-QRS-Relationen entsprechen daher dem x:(x-1)
Muster. Maximal kann es zu einem 2:1-AV-Block kommen,
kmale des Wenckebach-Typ-II-AV-Blocks was in der klinischen Praxis der Holter-Befundung häufig zu
Q nach Block kürzer als vor Block (wichtigstes Krite- sehen ist (Abb. 27)
um)
2
Probleme des Referenten
In erster Näherung
ist Herzschrittmachertherapie die Behebung des
Problems: Herzstillstand.
4
Ausgangsüberlegung
In erster Näherung
ist Herzschrittmachertherapie die Behebung des
Problems: Herzstillstand.
5
Ausgangsüberlegung
In erster Näherung
ist Herzschrittmachertherapie die Behebung des
Problems: Herzstillstand.
6
Einfach unglaublich!
1 7
17555-1
15058-1 Bakken Education Center Europe
Gefäßsystem
8
Volumen- und Widerstandsverhältnisse
9
Ein- und Ausstrombahn
10
Ventilebene / Herzskelett
Bindegewebe
Elektrische Isolation
11
Verlagerung der Ventilebene spitzenwärts
12
Vermehrter O2-Bedarf bei Belastung
13
Anforderungen an das Erregungsbildungs-
und Leitungssystem
14
Aktionspotential
Ruhemembranpotential negativ:
Gleichgewicht zwischen K-Aus- und
Na-Einstrom
15
Aktionspotential des Myokards
17
Dem Aktionspotential folgt die Kontraktion!
18
Physiologie der sinuventrikulären
Erregungsleitung
Sinusknoten
Sinuatriale Grenzregion
Internodaltrakts (James, Wenckebach, Thorel)
(Bachmann-Bündel: interatrialer Block)
AV-Knoten
His-Bündel
Faszikel
Purkinje-Faser-Netzwerk
Arbeitsmyokard
19
Erregungsbildungs- und leitungssystem
20
Aktionspotential und EKG
21
Erregungsausbreitung und EKG
22
Atrioventrikuläre Leitung
23
Atrioventrikuläre Leitung
dekrementale Leitung
24
Bradykarde Herzrhythmusstörungen
Prinzipielle Mechanismen:
Störungen der
Erregungsbildung
Störungen der
Erregungsleitung
25
Klassifikationsmöglichkeiten
persistierend / intermittierend
-> persistierend: Herzinsuffizienz
-> intermittierend: Synkopen
EKG-dokumentiert / vermutet
intrinsisch
-> durch organische Herzerkrankung begründet
-> oft persistierend
extrinsisch
-> durch autonome Einflüsse oder Medikamente oder
-> Reflexmechanismen
-> i.d.R. intermittierend; oft auch nur passager 26
Symptomatik von Bradykardien
zerebrale Minderperfusion
-> Schwindel, „Präsynkope“, Synkope
Palpitationen
bradykarde Herzinsuffizienz
chronotrope Inkompetenz
27
Basisdiagnostik bei Arrhythmien
Medikamentenanamnese
-> BB; Glycoside u.a.
Laboranalytik
-> TSH, BGA, Elektrolyte, Nierenfunktion, Entzündungs
parameter, Borreliose?
Sinusknotensyndrom
(Karotissinussyndrom)
Atrioventrikuläre Leitungsstörungen
-> AV-Knoten-Block
-> Hisbündelblock
-> bi/trifaszikuläre Blockierungen
29
Sinusknotensyndrom
Erscheinungsformen:
Synonyme:
Sick-Sinus-Syndrom; Sinusknotenerkrankung;
Bradykardie-Tachykardie-Syndrom.....
30
Sinusknoten
• Größe 5 x 15 x 2 mm
• An Einmündung der oberen Hohlvene
in den rechten Vorhof lateral-posterior
• Keine scharfe Grenze zum Vorhof-
myokard
• Sinuatriale Grenzregion
• Versorgung durch SK-Arterie (meist 2.
Ast der RCA, evtl. RCX)
• „pale cells“, „transistorial cells“, „purkinje
cells“
31
Sinusknoten: Physiologische Eigenschaften
Vegetative Steuerung
vagal und sympathisch
32
Sinusknotensyndrom
Ätiologie:
Altersbedingte Fibrosierung der Sinusknotenregion und Vorhöfe
Untergang von Schrittmacherzellen
Remodeling der Ionenkanäle
Inzidenz:
0,17% bei den über 50jährigen
33
Sinusknotensyndrom: Pathophysiologie
• Sinusbradykardie
• Sinusbradyarrhythmie
• chronotrope Inkompetenz
• Sinusknotenstillstand
• sinuatriale Blockierungen
• Vorhofstillstand
• hypersensitiver Carotissinus
• sv Ersatzsystolen / Extrasystolen / AV-Dissoziation
• paroxysmales Vorhofflimmern
• präautomatische Pausen
• (medikamentöse Effekte??) 34
Sinusknotensyndrom: Diagnostik
-> EKG
35
Sinusknotensyndrom: Diagnostik
36
Sinusknotensyndrom: Diagnostik
Karotisdruckversuch
-> nur bei begründetem klinischen CSS-Verdacht,
da in 35% der Gesunden positiv!
Kipptischuntersuchung
37
Sinusknotensyndrom: Diagnostik
Belastungsuntersuchung:
chronotrope Inkompetenz:
-> Belastung an der anaeroben Schwelle sollte zu einer
HF von 110-120/min. führen
-> max. Frequenz unter Ausbelastung < 130 bzw.
< 80% des altersbezogenen Sollwertes
-> < 0,7 x (220-Lebensalter)
38
Sinusknotensyndrom: Diagnostik
Elektrophysiologische Untersuchung:
Sinusknotenerholungszeit (SNRT):
-> nach 30s atrialem overdrive-Pacing
-> normal < 1500ms; frequenzabhängig
39
Sinusknotensyndrom: Diagnostik
Elektrophysiologische Untersuchung:
40
Sinusknotensyndrom: Diffentialdiagnose
• bradykardisierende Medikamente
• Vegetativ bedingte Bradykardie, Vagotonie
• transitorische Sinusknotenfunktionsstörung
Myokarditis, Herzinsuffizienz, Lungenembolie,
Sepsis, Peritonitis, Schock...
• (sehr) hoher Trainingszustand, Sportlerherz
• „asymptomatische Sinusbradykardie“
• postoperative Sinusbradykardie
41
Sinusknotensyndrom: Prognose
42
Sinusknotensyndrom: Grenzen des Normalen
43
Atrioventrikuläre Leitungsstörungen
AV-Block I:
eigentlich nur AV-Überleitungsverzögerung
PQ > 200ms
44
Atrioventrikuläre Leitungsstörungen
AV-Block II:
Überleitungsausfall einzelner Vorhofaktionen
AV Block III:
Totale AV-Leitungsunterbrechung mit
-> Asystolie bzw.
-> Ersatzrhythmus mit vollständiger AV-Dissoziation
46
Atrioventrikuläre Leitungsstörungen
47
Atrioventrikuläre Leitungsstörungen
48
Atrioventrikuläre Leitungsstörungen
49
AV-Knoten
• 3 Anteile
-> Übergangszone: höchste Spontandepolarisationsrate
-> kompakter Knoten: Ort der Leitungsverzögerung
-> penetrierendes Bündel
50
Ebene der AV-Leitungsstörung
nodal:
Wenckebach
Schmaler QRS-Komplex
Junktionaler Ersatzryhthmus
infranodal:
meist Mobitz
meist zusätzlicher Schenkelblock
Kammerersatzrhythmus
52
Blocks II. Grades definiert, bei der „zwei siert sein [15, 19].
oder mehrere konsekutive Impulse nicht Histologische Untersuchungen bei Pa-
übergeleitet werden“. Der fortgeschrittene tienten, die zu Lebzeiten einen Block im
Block schließt somit alle 2:1-, 3:1- und 4:1- His-Purkinje-System aufweisen, zeigen
Unterscheidung
Überleitungsstörungen ein. der Blockebenen eine ausgedehnte, diffuse Schädigung der
Die Nomenklatur des Expertenkom- Purkinje-Fasern bis weit in die Peripherie
mitees der WHO und der Internationa- hinein [3, 11, 12].
2:1-Block:
Tab. 1 Diagnostische Maßnahmen zur Lokalisation der Leitungsstörung beim
fortgeschrittenen AV-Block II. Grades
Maßnahme AV-Knoten-Block Block im His-Purkinje-System
Langer Streifen Übergang in AV-Block II Übergang in AV-Block II
Typ 1 Typ 2
Karotissinusdruck Leitungsverschlechterung Leitungsverbesserung
Atropin oder Belastung Leitungsverbesserung Leitungsverschlechterung
53
Unterscheidung der Blockebenen
Elektrophysiologische Untersuchung:
nodal:
AH > 120ms
WP < 130
intrahisär:
Split His >30ms
infranodal:
HV > 55ms
54
und irreversible Funktionsstörung des HPS handelt. Die Pro-
Bei AV-Überleitungsstörungen im Rahmen eines inferioren gression bis zum totalen AV-Block kann sich sehr schnell
Infarktes können Theophyllin-Präparate durch Antagonisie- und ohne Vorwarnung entwickeln. Beim Mobitz II- (Typ 2-)
rung der endogenen Adenosine wirksam sein (Abb. 35). AV-Block besteht eine distale Leitungsblockierung (im His-
Elektrophysiologische Untersuchung:
Abbildung 36: Mobitz-II-AV-Block bis zu einem Blockgrad von 2:1 bei einem 78-Jährigen. Oben: Das PR-Intervall ist bei Übergang von
3:2- in 2:1-AV-Block vor und nach den blockierten P-Wellen (Pfeil) konstant und liegt mit 180 msec im Normbereich. Zusätzlich besteht
infrahisärer 2:1-Block
ein RSB. Unten: Das intrakardiale EKG (Map in His-Region) zeigt einen infrahissären Block (2:1 AV-Block, jedes 2. H wird von keinem V
gefolgt).
A: Basaler Vorhof, H: His-Potential, V: Ventrikel. Papiergeschwindigkeit oben 25 mm/sec, unten 50 mm/sec. Aus [19].
Klassifikation:
Persistierend / intermittierend / paroxysmal
Akut / chronisch
Ätiologie:
Angeboren / erworben
-> angeboren: 1:20.000
-> 30% + angeb. Vitium; 30% Kollagenose der Mutter 56
Erworbener AV-Block: Ursachen
Idiopathische Fibrose (bis 60%)
-> Morbus Lev: senile Verkalkung der Ventilebene
-> Morbus Lenegre: distale Fibrose bei Jüngeren, hereditär, selten
Ischämisch
Myokardiale Erkrankung
-> Myokarditis, Kardiomyopathie, hypertensive HK
Postoperativ / nach TAVI / Ablation
Infektiös
-> Endokarditis, Borreliose, ...
Neuromuskuläre Erkrankungen
Infiltrative Erkrankungen
-> Amyloidose, Sarkoidose, Hämochromatose
Neoplasien, Radiatio
Kollagenosen
57
Paroxysmaler AV-Block
Diagnostisches Dilemma,
58
Paroxysmaler AV-Block
Diagnostisches Dilemma,
59
Paroxysmaler AV-Block
Diskutierte Mechanismen:
Vagale Induktion
-> nodal!
-> progrediente Sinusbradykardie vor der Episode
-> positiver CDV / Kipptischtest; Überschneidung zur Reflexsynkope
Phase IV-Block.... 60
Paroxysmaler AV – Block: Phase IV-Block
durch Spontandepolarisation
des vorgeschädigten HPS
in Pausen / bei niedriger
Frequenz
61
AV-Leitungsstörungen: Diagnostik
Elektrophysiologische Untersuchung
-> bei symptomatischen Patienten mit vermutetem, aber bisher nicht
nachgewiesenem AV-Block
-> bei asymptomatischem AV-Block II und III zur Lokalisierung der
Blockierungshöhe / Prognoseabschätzung
-> nicht bei symptomatischen Patienten
-> nicht bei vagal induziertem AVB 62
nicht bei Vorliegen eines Schenkelblocks oder bifaszikulären − Die durch den Block bedingte R-R-Pause ist kürzer als zwei
Blocks (LAH + RSB). Die Problematik des linksposterioren P-P-Intervalle
Hemiblocks (LPH)+ RSB wird unten diskutiert (Abb. 31). In − Typisch: R-R-Intervall nach Block länger als vor Block
seltenen Fällen kann bei sehr langer AV-Zeit ein „Pseudo-Pace- − Atypisch: R-R-Intervall vor Block länger als nach Block
maker“ Syndrom mit Belastungsdyspnoe auftreten: Die lange − PQ üblicherweise auch nach dem Block im oberen Norm-
AV-Zeit führt zu hämodynamisch ungünstiger kurzer diasto- bereich oder verlängert
lischer Füllungszeit, die optimale AV-Synchronizität ist aufge- − Block fast immer im AVN
hoben. Die Implantation eines 2-Kammer- oder CRT- Systems
kann dann aus symptomatischen Gründen individualisiert In vielen Lehrbüchern wird als „typisch“ die „kontinuierliche
Typ-1-AV-Block) Häufiger ist die „atypische“ Form, die eher bei Gesunden bei
Wenckebach-Periodik bei bis zu 40% der Normalpersonen (!)
Es handelt sich um den häufigeren Typ des AV-Block II mit
– von sehr seltenen Ausnahmen abgesehen – guter Prognose
Vagotonie auftritt. Die „typische“ Form ist seltener und kommt
eher bei Erkrankungen des AVN vor.
(siehe Abschnitt „Wenckebach-Periodik“). Bei vagotonen Zu-
ständen, insbesondere im Schlaf, tritt diese AV-Überleitung Bei Sinusrhythmus und AV-Block II wird definitionsgemäß ge-
Auch bei gehäuftem Auftreten bei strukturell Herzgesunden <45jährigen
häufig bei gesunden Individuen auf und ist dann nicht als pa-
thologisch zu werten.
nau eine P-Welle blockiert, die nächste wieder übergeleitet. Die
möglichen P-QRS-Relationen entsprechen daher dem x:(x-1)
ohneMerkmale
prognostische Bedeutung
des Wenckebach-Typ-II-AV-Blocks
Muster. Maximal kann es zu einem 2:1-AV-Block kommen,
was in der klinischen Praxis der Holter-Befundung häufig zu
− PQ nach Block kürzer als vor Block (wichtigstes Krite- sehen ist (Abb. 27)
rium)
Häufiger LZ-EKG-Befund:
Abbildung 32: Nächtlicher Wenckebach-Typ AVBL II bei einem gesunden 38-Jährigen. Die Holter-EKG-Aufzeichnung oben zeigt eine
-> nachts, vagal getriggert, keine Konsequenz!
blockierte Sinus-P-Welle. Das PR-Intervall vor dem Block ist länger als nachher, was für Typ-1-AV-Block diagnostisch ist. Eine „typisch“
zunehmende PR-Verlängerung vor dem Block ist nicht zu erkennen. Aus [19]. 63
Intraventrikuläre Leitungsstörungen
unifaszikulär:
-> RSB
-> LAHB
-> LPHB
bifaszikulär:
-> LSB
-> RSB + LAHB
-> RSB + LPHB
trifaszikulär:
-> bifasz. Block + ↑ HV-Zeit
-> alternierender Schenkelblock
-> distaler AV-Block III
64
Intraventrikuläre Leitungsstörungen
unifaszikulär:
-> RSB
-> LAHB
-> LPHB
bifaszikulär:
-> LSB
-> RSB + LAHB
-> RSB + LPHB
trifaszikulär:
-> bifasz. Block + ↑ HV-Zeit
-> alternierender Schenkelblock
-> distaler AV-Block III
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Intraventrikuläre Leitungsstörungen
unifaszikulär:
-> RSB
-> LAHB
-> LPHB
bifaszikulär:
-> LSB
-> RSB + LAHB
-> RSB + LPHB
trifaszikulär:
-> bifasz. Block + ↑ HV-Zeit
-> alternierender Schenkelblock
-> distaler AV-Block III
Der Begriff „drohender trifaszikulärer Block“ bei bifasz. Block + ↑ PQ ist irreführend!
66
Intraventrikuläre Leitungsstörungen
67
Intraventrikuläre Leitungsstörungen
Linksposteriorer Hemiblock:
rS in I und aVL
QIII
RT / ÜRT
S bis V6
68
Intraventrikuläre Leitungsstörungen
RSB + LPHB:
69
Intraventrikuläre Leitungsstörungen
Isolierter RSB:
70
Intraventrikuläre Leitungsstörungen
RSB + LAHB:
71
Intraventrikuläre Leitungsstörungen
RSB + LPHB:
72
Intraventrikuläre Leitungsstörungen
Häufigkeit:
LAHB: 1% aller jungen Gesunden, bis 5% der über 40Jährigen
Prognose:
• gegenüber Normalbevölkerung reduziert: 5-Jahres-Mortalität 35%
• in 50% plötzliche Todesfälle, jedoch in erster Linie an ACS oder VT
• Entwicklung zum totalen AV-Block bei asymptom. Patienten mit normaler
PQ-Zeit selten, bei Synkopen jedoch bis zu 50%!
73
RSB + LPHB + ↑ PQ: Schlechtere Prognose!
Leitlinien
Abb. 6 8 EKG mit Zeichen eines trifaszikulären Blocks. Papiergeschwindigkeit 25 mm/s. Es besteht ein AV-Block I° mit einer
PQ-Zeit von 370 ms, die für einen alleinigen suprahisären AV-Block I° untypisch lang ist. Daneben ist die Morphologie eines
Rechtsschenkelblocks und eines linksposterioren Hemiblocks (Rechtslagetyp, tiefes S in I und kleines Q in III) zu erkennen.
Hier besteht mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Leitungsstörung auch im letzten leitenden Schenkel, dem linksanterioren,
mit einem bis zu 50%igen Risiko des Fortschreitens zu einem AV-Block III° innerhalb eines Jahres
74
Leser zunächst nicht ersichtlich. Positiv Die Leitlinien fassen unter nicht doku- >40 Jahre mit rezidivierenden Synkopen
Intraventrikuläre Leitungsstörung
Nicht routinemäßig!
Nur bei symptomatischen Patienten ohne ICD-Indikation
I.d.R. dann komplette EPU, ggf. mit progr. RV-Stimulation
und AA-Provokation.
PM empfohlen bei:
-> HV-Zeit > 70ms
-> Induktion infrahisärer Blockierung unter Stimulation / AA
75
Bradyarrhythmie bei Vorhofflimmern
irreführend
Vorhofflimmern + AV-Überleitungsstörung
76
Bradyarrhythmie bei Vorhofflimmern
permanent
(binodale Erkrankung)
kardiovertierbar?
77
Vorhofflimmern und AV-Leitung
• Vorhoffrequenz
• autonomem Tonus
• bradykardisierenden Medikamenten
78
Bradyarrhythmia absoluta
79
Kammerersatzrhythmus bei Afib + AV-Block III
80
Bradyarrhythmia absoluta: Diagnostik
81
Synkope
Definition:
Plötzlich einsetzender, kurzer (<20s), spontan vollständig
reversibler Bewußtseins- und Tonusverlust infolge einer
zerebralen Minderperfusion.
82
Synkope
Definition:
Plötzlich einsetzender, kurzer (<20s), spontan vollständig
reversibler Bewußtseins- und Tonusverlust infolge einer
zerebralen Minderperfusion.
83
Synkope: Entitäten
Reflexsynkope (neurokardiogene Synkope):
-> vasovagal (nach langem Stehen)
-> emotional
-> situativ
(-> Karotissinussyndrom)
Kardiale Synkope:
-> rhythmogen (Brady/Tachykardien)
-> strukturell kardial
-> kardiopulmonal / kardiovaskulär (LE, pH, Aortendissektion) 84
Synkope: Entitäten
Reflexsynkope (neurokardiogene Synkope):
-> vasovagal (nach langem Stehen)
-> emotional
-> situativ
(-> Karotissinussyndrom)
Kardiale Synkope:
-> rhythmogen (Brady/Tachykardien)
-> strukturell kardial
-> kardiopulmonal / kardiovaskulär (LE, pH, Aortendissektion) 85
Synkope: Häufigkeitsverteilung
Synkope: Pathophysiologie
Table 4
as syncop
Conditio
Genera
Comple
ures, ab
PPS or
“pseudo
Falls wi
Cataple
87
Synkope: Reflexsynkope
88
Synkope: Mortalität
Framingham-Kohorte: n=822 von 7814 Patienten
Hauptprädiktor:
LV-Dysfunktion
89
Synkope: Symptomatische Prognose
90
Synkope: 3 wichtige Fragen
91
Synkope: Anamnese
Schwerpunkt
Einige epidemiologische Untersuchun- den Hinweisen auf eine gefährliche bralis, etc.) unauffällig bleiben. Dies
gen schätzen, dass mehr als ein Drittel Ursache der Synkope wagen, den Pa- verursacht erhebliche Kosten, die
der Bevölkerung wenigstens einmal im tienten ohne weitere Untersuchungen insbesondere vor dem Hintergrund
Leben eine Synkope erlitten hat [1]. Nur zu entlassen. sinnlos sind, dass sie keinen Weg zu
eine Minderheit der Patienten sucht zur 3. Die Synkopen-Abklärung zieht häu- einer effektiven Therapie der Synkope
Abklärung einen Arzt oder gar die Not- fige eine ganze Reihe von Untersu- eröffnen.
aufnahme auf, dennoch stellen Synkopen Herzschr Elektrophys 2018 · 29:144–154
chungen, oft inklusive bildgebender 5. Besonders unbefriedigend wird die
die Ursache für ca. 1–6 % aller stationären Verfahren (z. B. Computer- oder Situation, wenn durch die unnötigen
Aufnahmen dar, in spezialisierten Zen- Magnetresonanztomographie des Untersuchungen die Sicht auf die
tren sicherlich noch häufiger. Schädels) oder invasiver Untersu- wahrscheinlichste Synkopenursache 92
Die Abklärung einerSynkope beinhal- chungen (z. B. Herzkatheter) nach nicht nur verbaut wird, sondern es
Synkope: Anamnese
„Wissen Sie, ob Sie wirklich vollständig bewußtlos waren?“
Synkope. Alles au- Tab. 2 „Syncope mimics“ ohne Bewusstseinsverlust
obachtet werden. Anamnestische Hinweise
Hypoperfusion“ wird
ne Gesichtsblässe Kollaps Sturzereignis in allen Details erinnerlich, typischerweise keine
wusstlosigkeit be- (Gesichts-)Verletzungen
Wechsel von auf- Präsynkope Schwarzwerden vor Augen und Synkopen-Prodromi, jedoch ohne Bewusst-
ition nach wenigen seinsverlust
ein wiedererlangt Sturz Normalerweise ohne initiale Bewusstlosigkeit, Ausnahme Schä-
del-Hirn-Trauma mit nachfolgender Bewusstlosigkeit (Commotio cerebri).
e Auslöser (Unebenheit auf dem Weg, Stolpern etc.) oft erinnerlich. Häufig
bei M. Parkinson (Akinesie, Fuß nicht ausreichend gehoben); schwierig zu
tseinsverlust
erkennen bei Demenz (Fremdanamnese!)
nus (meist mit Sturz)
„Drop attacks“ Sturzereignis in allen Details erinnerlich, pathognomonische Beschreibung
poperfusion des Ereignisses, Hämatome der Kniegelenke
„Transient global Antegrade Amnesie, zeitliche Desorientiertheit, ggf. Schwindel, Übelkeit,
amnesia“ (TGA) Kopfschmerzen, jedoch keine Bewusstlosigkeit, Patient zur eigenen Person
orientiert, wach, kontaktfähig, keine weiteren neurologischen Defizite;
Dauer ≥1 h
ine große Zahl von Schlaganfall, TIA Neurologisches Defizit, i. d. R. keine Bewusstlosigkeit bzw. Dauer der Be-
hnittstelle zwischen wusstlosigkeit und des neurologischen Defizits >1 min, RR↑ 93
iologie zugewiesen
Gesichtsfarbe blass Neurokardialer Synkope le Synkope we
Zyanose Synkope bei Herzerkrankung oder Epilepsie kope, Karotis-S
Augen geschlossen Psychogene Pseudosynkope
ve Synkopen (S
Miktions-, Huste
Augen nach oben verdreht Synkope (alle Formen)
kope etc.) und
Augen offen, starrer Blick (geradeaus, nach Epileptischer Anfall
Synkope (Schluc
Synkope: Anamnese -> 5 P´s
oben zur Seite)
summiert. Anam
der Zusammenh
Tab. 9 Fragen zur Synkope, sortiert nach den 5 P’s. (Nach [13]) Aktivität und
Precipitants Warme, enge Räume, Schmerz, Neurokardiale Synkope re beim Karoti
(Auslösefaktoren) Miktion, Defäkation, Schlucken, durch die Anam
Husten etc.
vorausgehenden
Aufstehen Orthostase rotisdruck im Al
Keine Arrhythmien binden, ruckart
Unter Belastung Arrhythmien, strukturell-kardial dem Ruf eines B
Kopfbewegungen/Druck auf den Karotis-Sinus-Syndrom beim rückwärts
Hals holen). Typisch s
Prodromi Leere im Kopf, Schwindel, Übel- Neurokardiale Synkope, einer kardialen
keit, Schwarzwerden vor Augen, Orthostase eine meist lang
Schweißausbruch
Anamnese. Für d
Brustschmerz, Luftnot Strukturell-kardiale Synkope Auslöser wie lan
Keine Arrhythmien Stehen, Aufentha
Aura, Déjà-vu Epilepsie schwüles Wetter
Palpitationen vor TLoC – Arrhythmien tus typisch, eben
Position (Langes) Stehen, Sitzen Neurokardiale Synkope licher Belastung
Aufstehen Orthostase während Belastu
Liegen Arrhythmien, strukturell-kardiale pigem Essen kön
Synkope Ischämie (ventrik
Post-Event Übelkeit, Erbrechen Neurokardiale Synkope en!) oder durch
94
Erschöpfung, Dämmerschlaf Epilepsie
(v. a. nach Mage
Synkope: Fremdanamnese
plötzlicher Kindstod
97
Synkope: Initiales Vorgehen
UND
98
Synkope: Initiales Vorgehen
UND
-> Anamnese
bei >95% der unter 40Jährigen
-> Untersuchung
mit 1. Synkope ambulante
-> EKG
Beratung ausreichend
-> RR Liegen + Stehen
99
Synkope:
Schwerpunkt
Neurokardiogene Synkope
gesichert:
↓syst. RR > 20mmHg oder < 90mmHg
↓diast. RR > 10mmHg
+ Symptome
wahrscheinlich:
s. oben, asymptomatisch aber typische Anamnese
POTS:
Frequenzanstieg >30bpm oder >120/min. innerhalb 10min. 102
tes mellitus, Amyloidose, multiple Sklerose) tr
Neue antihypertensive Medikation/Dosisänderung m
ru
Medikamente, die Orthostase fördern (Neuroleptika, Antidepressiva, Parkinsonmedikamente
etc.) te
Dehydratation (Diarrhoe, Diuretika-Therapie, vermindertes Durstgefühl bei Älteren, fieberhafte kö
Synkope: Kardiale Synkope
Erkrankungen) da
tio
Sy
Tab. 12 Anamnestische Hinweise auf Herzrhythmusstörungen als Synkopenursache ch
Bekannte Herzerkrankung, Angina pectoris vor/nach Synkope ne
Synkopen unter Belastung (Tachyarrhythmien infolge Ischämie, sympathikotone Induktion bei
LQTS Typ 1 und CPVT) oder in Ruhe (Bradyarrhythmien, Brugada-Syndrom, LQTS Typ 3)
an
Palpitationen w
Synkope im Liegen O
Abwesenheit von Prodromi; (Gesichts-)Verletzungen sc
Familienanamnese positiv für Synkope oder plötzliche Todesfälle im Alter < 40 Jahre no
Synkope beim Schwimmen (LQTS Typ 1, CPVT) de
Synkope nach akustischem Reiz (LQTS Typ 2) ge
Potenziell proarrhythmische Medikamente (Antiarrhythmika, Antidepressiva, Neuroleptika, An- lic
tiepileptika, Antihistaminika, Antibiotika) und bradykardisierende Substanzen (Kalzium-Antago- ur
nisten, β-Blocker, Digitalis), Diuretika (Hypokaliämie) ko
LQTS „Long-QT-Syndrom“, CPVT catecholaminerge polymorphe ventrikuläre Tachykardie hä
103 th
St
Synkope: Kardiale Synkope
EKG-Hinweise:
• bifaszikulärer Block
• AV Blockierungen
• Sinusbradykardie / langsames Vorhofflimmern ohne Med.
• nichtanhaltende VT´s
• Präexzitation
• Epsilonwelle
• pathologische QT-Zeit
• (frühe Repolarisation)
Rhythmusmonitoring
-> bei hohem Risiko zunächst auf IMC / Synkopen-Unit
-> je nach Synkopenhäufigkeit ggf. prolongiert bis ILR
105
6. Diagnose nach initialer Abklärung unklar
Unklare Synkope:
Abbildung Weitere
6: Diagnosestrategie, Abklärung
wenn in der initialen Abklärung keine
sichere Diagnose gestellt wurde
Initiale Synkopenabklärung
©ESC 2018
Koronarangiographie 106
oder des diastolischen BP ≥ 10 mmHg vom Ausgangswert oder ein IIb C
©ESC 2018
Abfall des systolischen BP auf < 90 mmHg eintritt und die Symp-
tome (in der Vorgeschichte) weniger vereinbar sind mit einer OH.
©ESC 2018
IIa B
mit den charakteristischen Kreislaufreaktionen dieser
Erkrankungen reproduziert.
22
Grund: Unzureichende Sensitivität und Spezifität!
107
Unklare Synkope: Karotissinusmassage
positiv:
Synkope bei Pause >3s u./oder
RR↓ >50mmHg
108
Unklare Synkope: Karotissinusmassage
› Zwar sind neurologische Komplikationen sehr selten, das Risiko ei-
ner durch die Massage hervorgerufenen TIA verweist jedoch darauf,
dass eine CSM bei Patienten mit TIA oder Schlaganfall in der Vorge-
ESC Synkope 2018:
schichte bzw. bekannter Carotisstenose > 70% Vorsicht erfordert.
2
Carotissinus-Massage
Empfehlungen Empf.- Evidenz-
grad grad
Indikationen
CSM ist bei Patienten > 40 Jahren mit Synkope unbekannter I B
Ursache vereinbar mit einem Reflexmechanismus angezeigt.
Diagnostische Kriterien
CSS ist diagnostiziert wenn die CSM eine Bradykardie (Asystolie)
und/oder Hypotonie hervorruft, die spontane Symptome I B
©ESC 2018
reproduzieren, und die klinischen Merkmale des Patienten
vereinbar mit einem Reflexmechanismus für die Synkope sind.
ILR seltener
112
Unklare Synkope: EPU
indiziert:
bei Postinfarktpatienten oder Narben (postmyokarditisch...)
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Vielen Dank
für Ihre Aufmerksamkeit
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