Stand: 06.10.12 LF 1.3.

3 BFA 1 erstellt von: Andrea Mezger

Ganzkörperwaschung im Bett

Definition Unter Ganzkörperwaschung (GKW) versteht man die tägliche

Waschung des zu pflegenden Menschen im Rahmen der
Körperpflege und der therapeutischen Pflege in Abhängigkeit seiner
Pflegebedürftigkeit.

Ziel das Ziel ist die Erfrischung, Belebung und Steigerung des
Wohlbefindens

Indikation Indiziert ist eine GKW zur Reinigung des Körpers von Schmutz und
Hautabsonderungen

Bedenke So intensiv wie Sie während der GKW Zeit mit dem zu
Pflegenden verbringen, tun Sie dies meist den Rest des Tages
nicht mehr. Hier ist also die beste Gelegenheit zur intensiven
Hautbeobachtung und zur ungestörten Kommunikation.
Weiterhin können Maßnahmen zur Kontrakturenprophylaxe,
Thromboseprophylaxe oder Pneumonieprophylaxe, sowie das
Bettbeziehen mit eingebunden werden.

Materialien  Waschschüssel mit Wasser (Wassertemperatur richtet sich nach

dem zu Pflegenden)
 Abdecktuch
 2-3 Handtücher
 2-3 Waschlappen / evtl. Einmalwaschlappen
 Einmalhandschuhe
 Waschlotion
 Hautpflegemittel
 Deodorant, Parfum, Kosmetika nach Wunsch
 Mund- und Zahnpflegeutensilien
 evtl. Rasierapparat oder Utensilien zur Nassrasur
 evtl. Materialien zur Nagelpflege
 Kamm, Bürste, Spiegel
 frische Körperwäsche
 evtl. frische Bettwäsche
 evtl. Inkontinenzmaterial
 Händedesinfektionsmittel
 Flächendesinfektionsmittel
 Abwurf
 Schutzkleidung

Vorbereitung ► siehe „Richtlinien für alle grund- und behandlungspflegerischen

Maßnahmen“

Durchführung Die GKW wird normalerweise von einer Pflegeperson durchgeführt.

Bei schwerkranken, sterbenden oder sehr adipösen Menschen
mithilfe einer zweiten Pflegekraft durchführen.

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Durchführung Bei der Unterstützung gilt grundsätzlich: Soviel Hilfe wie nötig,
(Fortsetzg.) soviel Einbezug der Ressourcen wie möglich!
Vor Beginn Mund- Zahn- und/oder Prothesenpflege (und Rasur)
durchführen (siehe separate Handlungskette)
 Waschwasser holen und Wassertemperatur überprüfen lassen
 Lagerungshilfmittel und Kissen soweit wie möglich entfernen,
kleines Kissen unter dem Kopf belassen
 Kopfteil hochfahren
 Bettdecke zurückschlagen, Unterkörper bleibt zugedeckt, oder
aber ganz entfernen und Bew. mit Abdecktuch zudecken
 Unterstützung geben, das Nachthemd auszuziehen und über den
Oberkörper breiten oder aber ein Abdecktuch
 Handtuch immer unter das gerade zu waschende Körperteil
legen
 Augen (von außen nach innen!), Gesicht (von der Stirn über
Wangen zum Kinn rechts und links), Ohren und Hals mit klarem
Wasser waschen (lassen), nachwischen und abtrocknen (lassen).
Gesicht eincremen. Handtuch entfernen
 Waschlotion ins Wasser geben
 Arm der entfernten Körperseite aufdecken und mit Handtuch
unterlegen
 Hand und Arm waschen, nachwischen und abtrocknen,
anschließend wieder abdecken
 mit dem der Pflegekraft zugewandten Arm ebenso verfahren
 Brust und Bauch (Bauchnabel nicht vergessen!) waschen,
nachwischen und abtrocknen, abdecken
 Bewohner aufsitzen lassen oder zur Seite drehen
 Rücken waschen, nachwischen und abtrocknen
 Rücken eincremen (evtl. Pneumonieprophylaxe, z.B.ASE)
 zurückdrehen oder wieder hinlegen (lassen)
 Oberkörper vorne und Hände/Arme eincremen, bekleiden oder
gut abdecken
 Bein der entfernten Körperseite aufdecken und mit Handtuch
unterlegen
 Bein waschen, nachwischen, Fuß waschen, nachwischen. Dabei
Zehen und Zehenzwischenräume inspizieren. Bein und Fuß
abtrocknen, anschließend wieder abdecken
 mit dem der Pflegekraft zugewandten Bein ebenso verfahren
(bei vorhandem Fußpilz Handschuhe tragen und zuerst beide
Beine, dann beide Füße)
 beide Beine und Füße eincremen, dabei Hautbeobachtung an den
Fersen. (Möglichkeit zur Thromboseprophylaxe, z.B. Beine
ausstreichen).
 Bewohner abdecken. Handtuch und Waschlappen in den Abwurf
geben
 Waschwasserwechsel (Waschschüssel desinfizieren) (Gitter?)
 frisches Handtuch und frischen Waschlappen bereitlegen
 Wassertemperatur überprüfen lassen, Waschlotion hineingeben

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 Händedesinfektion und Handschuhe anziehen

 Intimbereich entkleiden und nach Möglichkeit Beine aufstellen
(lassen)
 Handtuch zwischen die Beine des Bewohners plazieren und über
den Intimbereich decken
 vom Unterbauch über Oberschenkelinnenseite und Leisten zum
äußeren Genitale waschen, nachwischen und abtrocknen
 Intimbereich waschen
bei der Frau: beim Mann:
äußere Schamlippen waschen, Vorhaut zurückschieben,
spreizen, inneren Bereich Eichel vom angesammelten
vorsichtig von vorne nach Belag (Smegma) säubern
hinten (von der Symphyse zum (äußerste Vorsicht, da
Anus) abtupfen, nachtupfen Eichel sehr berührungs-
und trocknen. Sorgfältig auf empfindlich ist).
Ausfluss, Hautrötungen, Kreisförmig (von der
Intertrigo und Pilzbefall achten. Harnröhre weg) waschen,
Bei Pilzbefall Einmalmaterial nachwischen und trocken
verwenden! tupfen. Vorhaut wieder
ganz vorschieben (sonst
Und denken Sie daran: besteht Gefahr der Phimose
= Vorhautverengung)
Glied und Hoden
(Skrotum) waschen (Hoden
zum Waschen anheben),
nachwischen und trocknen.
Sorgfältig auf Haut-
…wegen der Fingerabdrücke rötungen, Intertrigo und
☺ Pilzbefall achten. Bei
Pilzbefall Einmalmaterial
verwenden!

 Seitenlage, Gesäß waschen: Pobacken kreisförmig waschen,

nachwischen, Analfalte von der Symphyse in Richtung Rücken
vorsichtig waschen, trocken tupfen. Haut beobachten und auf
Hämorrhoiden achten!
 Waschlappen und Handtuch verwerfen
 Gesäß eincremen und abdecken
 Handschuhe ausziehen, Handedesinfektion
 bei Bedarf Inkontinenzmaterial anlegen und (Unterkörper)
anziehen
 evtl. Bettwäsche wechseln
 Bewohner zudecken, Kopfkissen und evt. Lagerungskissen
(Gitter?) anbringen
oder z.B. in Rollstuhl setzen (lassen)
 Haare kämmen
 Hände desinfizieren

Nachbereitung ► siehe „Richtlinien für alle grund- und behandlungspflegerischen

Maßnahmen“

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