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1. Was ist der „Dekubitus“?

Der Dekubitus (wundliegen) ist das Druckgeschwür, das durch liegen oder Druck an besonders
belasteten und deshalb gefährdeten Körperstellen entsteht.

2. Was sind die besonders gefährdeten Körperstellen bei einem Dekubitus?

der Hinterkopf,die Schulterblätter,das Steißbein,die Fersen,die Ohren,die Schultern,die Ellenbogen,

der große Rollhügel (Trochanter),die Knie,die Knöchel.

3. Welche Personen sind gefährdet einen Dekubitus zu bekommen?

-Bettlägerige, besonders wenn sie sehr ruhig liegen und keine Entlastungsbewegungen vornehmen
(gelähmte,bewußtseinsein-getrübte, bewußtlose und stark sedierte Patienten),

-Kranke mit Durchblutungsstörungen, Gefäß-, Herz- und Kreislauferkrankungen,

-inkontinente, stark schwitzende und hochfiebernde Kranke,

-kachektische und adipöse Kranke,

-alte Menschen mit trockener, dünner und unelastischer Haut,

-Patienten mit Diabetes, Anämie, multipler Sklerose und onkologischen Erkrankungen.

4. In welche verschiedenen Grade kann ein Dekubitus eingeteilt werden?

Grad I : umschriebene Rötung, kein Hautdefekt,

Grad II : kleinerer oder größerer Hautdefekt ohne Tiefenwirkung. Muskeln, Sehnen und Bänder sind
noch nicht betroffen. Schon Blasen vorhanden.

Grad III : Hautdefekt reicht bis auf die Knochenhaut. Muskeln, Sehnen und Bänder sind sichtbar.

Grad IV : Haut- und Gewebsdefekt mit Knochenbeteiligung.

5. Welche prophylaktischen Maßnahme gegen einen Dekubitus gibt es?

Druckentlastung (z.B.: Lagerung),

Förderung der Durchblutung (z.B.: Massagen),

Schutz der Haut,

Sinnvolle Ernährung
6. Was ist eine Pneumonie?

Die Pneumonie (Lungenentzündung) ist eine gefürchtete Komplikation bei Erkrankungen geschwächter,
älterer Menschen.

7. Welche Personen sind besonders gefährdet eine Pneumonie zu bekommen?

Besonders gefährdet sind ältere Menschen : bei längerwährender Bettlägerigkeit,

mit Herz- und Kreislauferkrankungen (Herzinsuffizienz), mit Erkältungskrankheiten,

bei mangelhaftem Abhusten von Sekreten, bei ungenügender Mundpflege,

bei Aspiration von Schleim, verschlucken von Erbrochenem,

bei bestehenden obstruktiven Erkrankungen der Luftwege (chronische Bronchitis, Lungenemphysem),

bei mangelnder Ein- und Ausatmung (Schonatmung) wegen Schwäche oder Schmerzen beim Atmen.

8. Was sind die Anzeichen für eine Pneumonie?

Temperatur- und Pulsanstieg, beschleunigte, flache Atmung,

vermehrte Sekretabsonderung (Sputum) mit schleimigem, später Eitrigem und blutigem Aussehen,

Schmerzen beim Atmen.

9. Was ist das Ziel der Pneumonieprophylaxe?

Verbesserung der Lungenventilation,

Abhusten der Sekretansammlung,

Verhütung von Aspiration.

10. Was für prophylaktische Maßnahmen gegen eine Pneumonie gibt es?

Atmungserleichternde Lagerung, Sekretlösende Maßnahmen, Atemgymnastik,

Luftbefeuchtung und Inhalation.

11. Was bedeutet der Begriff „Thrombose“?

Thrombose bedeutet Blutgerinnsel innerhalb eines Gefäßes, meist in einer Vene.

12. Was passiert bei einer Thrombose innerhalb des Gefäßsystems?

Dieses Blutgerinnsel kann das Gefäßlumen teilweise oder vollständig verschließen, eine Entzündung an
der Gefäßwand hervorrufen, sich lösen und sich an einer anderen Stelle im Gefäßsystem festsetzen.
13. Welche Erkrankung kann als Folge einer Thrombose entstehen?

Als Folge einer Thrombose kann eine Embolie ausgelöst werden.

14. Was können die Ursachen für eine Thrombose sein?

verlangsamte Blutströmung bei Bettruhe, allgemeiner Bewegungsmangel, ausgeprägte Krampfadern


(Varizen),

verminderte Herzkraft, Insuffizienz der Venenklappen,

Veränderungen der Gefäßwand durch sklerotische Ablagerungen z.B.: bei Diabetikern,

Schädigungen der Innenwand durch Entzündungen, Verletzungen und chemische Reize,

Beschleunigung der Blutgerinnung durch veränderte Blutzusammensetzung, Bluteindickung bei Exikose,

Blutkrankheiten,

Medikamente wie z.B.: synthetische Östrogene.

15. Was ist das Ziel der Thromboseprophylaxe?

Ziel der Thromboseprophylaxe ist, den Blutrückfluß in den Venen zu unterstützen und dadurch einer
Thromboseentstehung entgegenzuwirken.

16. Woran erkennt man eine beginnende Thrombose?

Fußsohlenschmerz, leichter Druckschmerz im Verlauf der Venen,

Rötung bei oberflächlichen Venen, Schwellung, Temperaturanstieg,

Pulsanstieg, Zunehmende Druckempfindlichkeit, starke Schmerzen.

17. Welche prophylaktischen Maßnahmen gegen eine Thrombose gibt es?

Gymnastik, entstauende Lagerung, Kompressionsstrümpfe und Kompressionsverband,

Fußsohlendruck, Antukoagulanzien.

18. Was ist eine Kontraktur?

Eine Kontraktur ist die Versteifung und Fehlstellung eines Gelenkes mit einer sich daraus ergebenen
Bewegungseinschränkung.

19. Wodurch kann eine Kontraktur entstehen?


Sie kann entstehen als Folge von Muskel- und Sehnenverkürzungen, gelenkzerstörenden Prozessen
(Arthrosen) und Schrumpfung der Gelenkkapseln wegen fehlender Bewegung oder falscher Lagerung.

20. Welche Personen sind gefährdet eine Kontaktur zu bekommen?

ältere Menschen mit Bewegungsmangel wegen Bettlägerigkeit,

Personen mit degenerativen und akut-entzündlichen Gelenkerkrankungen,

Personen mit Nervenlähmungen, wie z.B.: Halbseitenlähmung nach einem Schlaganfall,

Personen mit der Parkinson Erkrankung wegen des erhöhten Widerstandes der Bewegungsabläufe
(Rigor).

21. Was ist das Ziel der Kontrakturenprophylaxe?

Ziel der Kontrakturenprophylaxe ist, einer drohenden Versteifung entgegenzuwirken

22. Welche Maßnahmen werden zur Kontrakturenprophylaxe durchgeführt?

Bewegungsübungen,

Lagerung.

23. Wann ist eine Prophylaxe gegen Munderkrankungen notwendig?

Die Prophylaxe ist notwendig bei gestörter Nahrungsaufnahme, allgemeiner Appetitlosigkeit,


mangelnder Kaufähigkeit wegen schlechtsitzender Prothesen oder lückenhafter Gebisse.

24. Welche verschiedenen Munderkrankungen können auftreten?

Stomatitis, Mundsoor, Apthen, Rhagaden, Herpes labiales, Parotitis.

25. Was bedeutet der Begriff „Stomatitis“?

Stomatitis ist eine Entzündung der Mundschleimhaut.

26. Was bedeutet der Begriff „Mundsoor“?

Mundsoor ist eine Infektion durch den Soorpilz.

27. Wie zeigt sich Mundsoor?


Er zeigt sich als festhaftender, grauweißer Belag im Mundhöhlenbereich, meist an Zungenspitze,
Zungenwand oder Wangenschleimhaut.

28. Welche Personen sind besonders gefährdet Mundsoor zu bekommen?

Besonders gefährdet sind Diabetiker, mangel- und fehlernährte Menschen und Kranke, die mit
Antibiotika und Zytostatika behandelt werden.

29. Was sind Apthen?

Apthen sind kleine, rundlich-ovale Schleimhautdefekte, die einzeln oder in Gruppen auftreten.

30. Was sind Rhagaden?

Rhagaden sind schmerzhafte Schrunden an Mund- und Nasenwinkeln,

31. Wodurch werden Rhagaden hervorgerufen?

Hervorgerufen werden Rhagaden durch Vitamin- und Eisenmangel.

32. Was ist „Herpes labiales“?

Es sind Bläschen, die auf den Lippen oder in den Mundwinkeln auftreten.

33. Wodurch wird Herpes labiales hervorgerufen?

Herpes labiales wird durch das Herpes simplex Virus hervorgerufen.

34. Was ist eine Parotitis?

Es ist eine sehr schmerzhafte Entzündung der Ohrspeicheldrüse (Parotis).

35. Wie entsteht eine Parotitis?

In der Mundhöhle vorhandene Bakterien wandern bei ungenügender Kautätigkeit und somit reduzierter
Speichelbildung aufsteigend in die Ohrspeicheldrüse.

36. Was kommt zur Prophylaxe gegen Munderkrankungen in Betracht?

Anregung der Speichelbildung durch Kauen kräftiger Brotsorten, sofern es die Zähne erlauben,

Spülung mit heilenden und/oder desinfizierenden Lösungen z.B.: Kamillosan, Salbeitee oder Salzwasser,

Auswischen und feucht halten der Mundhöhle mit künstlichem Speichel oder Sekt bei Schwerkranken,

genügende Flüssigkeitszufuhr,

Einfetten der Lippen mit Vaseline, Bepanthen-Salbe, Fettstift oder sonstigen Cremes (ph-Wert 5-5,5).

37. Was ist das Ziel der Prophylaxe gegen Munderkrankungen?


Ziel der Prophylaxe gegen Munderkrankungen sind eine belagfreie Zunge und Mundhöhle, geschmeidige
Lippen und damit die Sicherstellung einer beschwerdefreien Nahrungsaufnahme.

38. Was bedeutet das Wort „Intertrigo“?

Intertrigo kommt aus dem lateinischen und heißt Wundsein, wundgeriebene Stelle, unscharf
umschriebene, meist nässende Hautentzündung.

39. Was sind die gefährdeten Körperstellen für eine Intertrigo?

die Leistenbeugen, die Bauchfalten, bei adipösen Menschen,

die Achselhöhlen, die Zwischenräume zwischen den Fingern und Zehen,

die Hautpartien unter der weiblichen Brust, die Hautpartien zwischen den Gesäßhälften,

der Gliedmaßenstumpf bei Prothesenträgern.

40. Wer ist besonders gefährdet eine Intertrigo zu bekommen?

Besonders gefährdet sind Diabetiker und alle Personen, die zu starker Schweißbildung neigen.

41. Was ist das Ziel der Intertrigoprophylaxe?

Ziel der Intertrigoprophylaxe ist die Gesunderhaltung der Oberhaut an den gefährdeten Stellen.

42. Welche Möglichkeiten zur Intertrigoprophylaxe gibt es?

Reinigen und Trockenhalten der Haut,

Anwendung von Hautpflegemitteln.

43. Was bedeutet das Wort „Obstipation“?

Obstipation bedeutet Stuhlverstopfung.

44. Was sind die Ursachen für eine Obstipation?

Mangelnde Bewegung, unzureichende Trinkmenge, starker Flüssigkeitsverlust,

Schlackenarme Ernährung, neurogene Störungen z.B.: Lähmungen,

allgemeine Trägheit der Darmbewegungen (Peristaltik),

Nebenwirkungen von Medikamenten z.B.: Codein und Psychopharmaka,

psychische Gründe, Folge eines längerwährenden Abführmittelmißbrauchs,

Passagehindernisse wie z.B.: Tumore, Verwachsungen,


Schmerzen durch Hämorrhoiden oder Rhagaden im Schließmuskelbereich.

45. Was sind die Symptome bei einer Obstipation?

zu wenig Stuhlentleerung bei meist harter Beschaffenheit, Bauchkrämpfe, Blähbauch,

Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Zungenbelag und Mundgeruch.

46. Was ist das Ziel der Obstipationsprophylaxe?

Ziel der Obstipationsprophylaxe ist, gemeinsam mit dem alten Mensch Lebensweisen und Maßnahmen
zu finden, die ihm langfristig einen geregelten Stuhlgang ermöglichen.

47. Welche Maßnahmen zur Obstipationsprophylaxe gibt es?

Bewegung, Darmtraining, Sinnvolle Ernährung.

48. Was ist eine Harnwegsinfektion?

Eine Harnwegsinfektion ist eine bakterielle Infektion der Harnwege, erfolgt meist aufsteigend.

49. Wie entsteht eine Harnwegsinfektion?

Die Bakterien dringen über die Harnröhre ein, vermehren sich in der Harnblase und gelangen über die
Harnleiter in die Nieren.

50. Sind Frauen oder Männer öfter betroffen und warum?

Frauen sind wegen ihrer kürzeren Harnröhre häufiger betroffen als Männer.

51. Warum sind ältere Menschen oftmals zusätzlich gefährdet einen Harnwegsinfekt zu bekommen?

Inkontinenz, mangelnder Abwehrkraft, ungenügender Flüssigkeitsaufnahme, Restharn,


Prostatahyperplasie, mangelnder Intimpflege, seltenem Wäschewechsel, Unterkühlung, speziell im
Genitalbereich, Katheterismus, Diabetes mellitus.

52. Welche Maßnahmen dienen der Prophylaxe gegen Harnwegsinfekte?

Intimpflege, allgemeine Hygienemaßnahmen, Wärme, Katheterpflege.

53. Was ist die beste Vorbeugung gegen einen Harnwegsinfekt?

Die beste Vorbeugung gegen einen Harnwegsinfekt ist die natürliche Spülung durch eine ausreichende
Trinkmenge.
Virchow-Trias

nach dem deutschen Pathologen Rudolf Virchow (1821-1902)

Die Virchow-Trias beschreibt die ursächlichen Faktoren der Entstehung einer Thrombose bzw. einer
Phlebothrombose (tiefe Venenthrombose).

Die Faktoren wirken auf die Entstehung von Thrombosen in drei Faktoren ein:

Veränderungen an der Gefäßwand (Gefäßwand-/Endothelschädigung)

Veränderungen der Strömungsgeschwindigkeit (Hypozirkulation, Stase) des Blutes oder der Zellzahl im
Blut (Störung der Hämodynamik, Rheologie)

Veränderungen in der Zusammensetzung des Blutes (Hyperkoagulabilität)

Eine weniger bekannte "Virchow-Trias" ist die Asthma-Trias.

2 Endothelschädigung

Veränderungen bzw. Schädigungen des Endothels gelten als wichtigste Ursache für Thrombosen,
betroffen sind v.a. Arterien und das Herz.

Ursachen für die Endothelschädigung :

Arteriosklerose, Mechanische/toxische Schädigung:, Hypertonus, Trauma

Exogene Substanzen (Toxine, Strahlen, Medikamente, Nikotinabusus)

Immunologische Reaktionen (Transplantabstoßung, Immunkomplexkrankheiten)

Entzündungen: Phlebitis, Arteriitis, Endokarditis

3 Störung der Hämodynamik

Die Störung der Hämodynamik gilt als 2. wichtige Ursache für Entstehung von Thromben, betroffen sind
v.a. Venen und das Herz.

4 Hyperkoagulabilität

Vererbte Hyperkoagulabilität:

APC-Resistenz / Faktor-V-Mutation Leiden

Prothrombinmutation G20210A

Hereditärer Antithrombin-Mangel
Protein C/Protein S-Mangel

Fibrinolyse-Defekte

Erworbene Hyperkoagulabilität:

Erhöhte Zellzahl, z.B. Exsikkose

Störungen der Zellzusammensetzung, z.B. Thrombozytose

Störungen der Plasmazusammensetzung

Malignome

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