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Evolution: Menschen verhalten sich ähnlich wie ihre tierischen Nachbarn

von Christiane Gelitz


Egal, ob es ums Essen geht oder die Aufzucht des Nachwuchses: Die Umgebung lenkt das Verhalten ihrer
menschlichen und tierischen Bewohner in dieselbe Richtung.

Eine gemeinsame Umwelt bringt in der Evolution von Mensch und Tier ähnliches Verhalten hervor.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die ein Team um den Ökonom Toman Barsbai von der
University of Bristol in »Science« veröffentlicht hat. Demnach bestimmen die Umweltbedingungen
unter anderem mit, wie Menschen und Tiere ihr Zusammenleben organisieren.

Barsbai und seine Kollegen studierten anthropologische Beobachtungen an 339 Gruppen von Jägern
und Sammlern, die der Archäologe Lewis Binford im 19. und 20. Jahrhundert in Afrika, Asien,
Australien und Amerika zusammengetragen hatte. Dann verglichen sie das beobachtete Verhalten
der Menschen mit dem von Tieren, die in einem Umkreis von 25 Kilometern lebten. In 14 von
15 untersuchten Lebensbereichen entdeckten sie Übereinstimmungen.

Mensch und Tier ähnelten sich beispielsweise darin, wie viel Nahrungsmittel sie lagerten, ob sie zur
Nahrungssuche weite Wege zurücklegten und ob sie je nach Jahreszeit in andere Gebiete
wanderten. Einige Orte begünstigten die Jagd, so dass die Menschen einen Großteil ihrer Nahrung
mit Fleisch deckten; in ihrer Nachbarschaft gab es entsprechend mehr Fleisch fressende Tiere.
Übereinstimmungen fanden die Forscher überdies in der Größe der zusammenlebenden Gruppen,
der Zahl der Geschlechtspartner und im sozialen Gefüge. Lebten die Jäger und Sammler einer
Region in sozialen Hierarchien, traf das auch vermehrt auf die Tiere zu. Bekamen die Menschen
früh Kinder, tendierten die benachbarten Tiere ebenfalls dazu. Und zogen die Eltern den
Nachwuchs gemeinsam groß, war es bei den Tieren häufig ähnlich.

Es handelte sich um den ersten Versuch, ein breites Spektrum von Verhaltensweisen bei sehr
verschiedenen Spezies systematisch zu vergleichen, sagte Toman Barsbai in einer Pressemitteilung.
Ȁltere Studien haben bislang nur untersucht, wie Umweltbedingungen das Verhalten von eng
verwandten Arten formen.« Der neue Befund zeige, wie umfassend und konsistent sich die
Umgebung auf das Verhalten auswirke. Koautor Dieter Lukas, Ökologe am Max-Planck-Institut für
evolutionäre Anthropologie in Leipzig, bezeichnete die Ergebnisse als überraschend. »Man würde
erwarten, dass verschiedene Arten unterschiedlich mit ihrer Umwelt interagieren.«

Die Autoren führen ähnliches Verhalten der Spezies darauf zurück, dass die Umgebung einen
Selektionsdruck ausübt und sich deshalb die am besten angepassten Varianten durchsetzen. Man
wisse aber noch nicht, welche Umweltfaktoren für welches Verhalten bedeutsam sind und wie
genau beide zusammenhängen. Die Studie beschränkte sich überdies auf Jäger und Sammler, die in
ihrer unmittelbaren Umgebung nach Nahrung suchten. Daher ist unklar, ob die neuen Erkenntnisse
auch auf Gesellschaften zutreffen, die Landwirtschaft oder Handel betreiben. Ein begleitender
Kommentar in »Science« warnt davor, die Rolle der Kultur zu unterschätzen. (Quelle:
https://www.spektrum.de/news/menschen-und-ihre-tierischen-nachbarn-verhalten-sich-aehnlich/1818776 )

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Rumänische.
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Rumänische.
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Nomen ins Rumänische, wenn Sie sie nicht kennen.
veröffentlichen, beschränken, überraschen, untersuchen, vergleichen, zusammenhängen,
auswirken
5. Umschreiben Sie folgende Komposita: Umweltbedingungen, Lebensbereich,
Nahrungsmittel, Nahrungssuche.
6. Verbinden Sie und übersetzen Sie die Strukturen.

Selektionsdruck suchen
Landwirtschaft betreiben
eine Variante unterschätzen
die Rolle großziehen
nach Nahrung durchsetzen
den Nachwuchs finden
Übereinstimmungen ausüben

7. Ergänzen Sie die Igel.

Tier Mensch

Gibt es Gemeinsamkeiten? Markieren Sie sie.


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sich verabschieden, arm werden, beweisen sich entscheiden sich entschließen, versuchen

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