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Zystoskopie – Patientenaufklärung

Hier finden Sie:


 Was geschieht bei diesem Eingriff?
 Wann rät Ihnen der Arzt zu diesem Eingriff?
 Welche Betäubungsmethode wird in der Regel angewandt?
 Wie lange dauert der Eingriff durchschnittlich?
 Wer ist eventuell nicht für diesen Eingriff geeignet?
 Wie ist das Risiko einzuschätzen?
 Was müssen Sie vor dem Eingriff beachten?
 Was geschieht nach dem Eingriff und was ist zu beachten?
 Wann findet in der Regel der nächste Arzttermin statt?

Bei einer Blasenspiegelung (Zystoskopie) bzw. Harnröhrenspiegelung hat der Arzt die
Möglichkeit, die Harnröhre und Blase von innen zu betrachten, krankhafte
Veränderungen wie z.B. Blasentumore oder Blasensteine zu erkennen.

Was geschieht bei diesem Eingriff?


Sie werden auf einem speziellen Untersuchungsstuhl gelagert und die Umgebung des
Harnröhreneingangs wird desinfiziert. Anschießend wird ein Gleitmittel in die Harnröhre
eingebracht, das gleichzeitig eine örtliche Betäubung der Schleimhaut bewirkt.
Nach einigen Minuten Einwirkzeit beginnt die eigentliche Spiegelung. Dazu wird das
sogenannte Zystoskop – ein etwa bleistiftdickes starres oder auch flexibles Rohr mit
mehreren Kanälen – vorsichtig unter Sicht über die Harnröhre bis in die Harnblase
vorgeschoben. Einer der Kanäle liefert das notwendige Licht, ein weiterer kann
verschiedene Arbeitsgeräte aufnehmen und ein dritter dient zum Spülen und Absaugen.
Während des Vorschiebens wird keimfreie Flüssigkeit in die Harnröhre und Blase
geleitet, damit sich die Harnröhre und Blase gut entfalten und besser eingesehen werden
können. Bei Männern kann hierbei die Prostatagröße gut beurteilt werden. Während des
Eingriffs können Sie das Gefühl des Harndrangs bzw. einer stark gefüllten Blase haben.
Besonders unkompliziert ist die Zystoskopie bei Frauen, da der Weg bis zur Harnblase
hier kurz und gerade ist. Bei den Männern ist nicht nur naturgemäß eine längere Strecke
zu bewältigen, die Harnröhre verläuft auch gebogen und die anatomische Engstelle im
Bereich der Prostata muss überwunden werden. Ein geübter Urologe hat aber in der
Regel auch damit keine Probleme.

Wann rät Ihnen der Arzt zu diesem Eingriff?


Der Arzt wird Ihnen zur Blasenspiegelung raten z.B. beim Nachweis von Blut im Urin,
wiederkehrenden Blasenentzündungen oder Blasenentleerungsstörungen.

Welche Betäubungsmethode wird in der Regel angewandt?


Bei Frauen und Männern reicht in der Regel die Schleimhautbetäubung der Harnröhre
aus. Unter Umständen kann aber auch eine Vollnarkose notwendig sein.

Wie lange dauert der Eingriff durchschnittlich?


Die Blasenspiegelung dauert in der Regel 5 - 10 Minuten.

Wer ist eventuell nicht für diesen Eingriff geeignet?


Patienten mit verstärkter Blutungsneigung, z.B. unter gerinnungshemmender Medikation.

Muß der Eingriff nur in einer Vollnarkose vorgenommen werden, muss vorher die


Narkosefähigkeit überprüft werden. Findet man dabei Gründe, die gegen eine Narkose
sprechen, muss eventuell auf den Eingriff verzichtet werden.

Wie ist das Risiko einzuschätzen?


Die Blasen- / Harnröhrenspiegelung in der Hand des erfahrenen Urologen als sehr
risikoarmer Eingriff.
Seltene Komplikationen sind Blutungen, Verletzungen der Harnröhre und der Blase und
Infektionen. Vor dem Eingriff wird der Arzt Sie umfassend aufklären.
Harnröhre und Blase können durch den Eingriff etwas gereizt werden. In den ersten
Tagen danach sind leichte Schmerzen beim Wasserlassen und geringfügige Blutungen
mit leichter Rotfärbung des Urins daher völlig normal. Bei manchen Patienten kommt es
auch zu einer vorübergehenden Blasenschwäche mit unkontrollierbarem Harnabgang,
die aber meist von selbst wieder verschwindet.

Was müssen Sie vor dem Eingriff beachten?


Blutverdünnende Substanzen müssen vor dem Eingriff abgesetzt werden. Auf bekannte
Arzneimittel-Allergien sollten Sie Ihren Arzt hinweisen. Bei der Notwendigkeit einer
Vollnarkose beachten Sie die entsprechenden Hinweise.

Was geschieht nach dem Eingriff und was ist zu beachten?


Auch bei der ambulanten Blasenspiegelung (Zystoskopie) bleiben Sie nach dem Eingriff
noch für einige Zeit unter Beobachtung – so lange bis Sie sich fitt für den Heimweg
fühlen. Bei einer Vollnarkose beachten Sie dort erwähnten Hinweise.
Nach dem Eingriff sollten Sie über das übliche Maß hinaus trinken, um möglicherweise in
die Blase verschleppte Keime herauszuspülen.

Wann findet in der Regel der nächste Arzttermin statt?


Noch am Tag des Eingriffs, wird Ihr Arzt Ihnen mitteilen, wann Sie zur nächsten
Kontrolluntersuchung wiederkommen sollen. In Ihrem eigenen Interesse sollten Sie
diesen Termin unbedingt einhalten.
Bekommen Sie zu Hause Blutungen, Fieber, starke Schmerzen oder einen Harnverhalt,
sollten Sie umgehend mit dem Arzt Kontakt aufnehmen. Auch wenn Sie unsicher sind
und noch Fragen zum normalen Heilungsverlauf haben, wird Ihnen in der Praxis
niemand böse sein, wenn Sie sich telefonisch Rat holen.

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