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Therapieoptionen bei Hepatitis C


Eine aktuelle Bestandsaufnahme

Stefan Zeuzem
3
Punkte
cme
ZUSAMMENFASSUNG
Hintergrund: Die chronische Hepatitis C führt innerhalb
W eltweit sind über 100 Millionen Menschen mit
dem Hepatitis-C-Virus (HCV) infiziert. Die
Prävalenz in Deutschland wird auf 0,3–0,5 % geschätzt
Teilnahme nur im
Internet möglich:
aerzteblatt.de/cme
von 30 Jahren bei 20–30 % der Patienten zur Leberzirrho- (e1, e2). Die Transmission des Hepatitis-C-Virus er-
se und ihren Komplikationen. Die Entwicklung der antivi- folgt parenteral. Die Übertragungsrisiken durch Blut
ralen Therapie der Hepatitis C von einer interferonbasier- und Blutprodukte wurden durch die Einführung serolo-
ten zu einer interferonfreien Therapie verbesserte die dau-
gischer und molekularer Testverfahren minimiert. Heu-
erhaften virologischen Ansprechraten, die Sicherheit und
te stellen das „Needle-Sharing“ beim Drogenabusus,
Verträglichkeit und verkürzt die Therapiedauer.
homosexuelle Kontakte unter Männern und, in Ländern
Methoden: Selektive Literaturrecherche unter besonderer mit mangelnder Einhaltung von Hygienerichtlinien, die
Berücksichtigung von Studien sowie Reviews zum Verlauf iatrogene Übertragung im Gesundheitswesen die we-
und der Therapie der Hepatitis C. sentlichen Transmissionsrisiken dar (e3).
Ergebnisse: Zur interferonfreien antiviralen Therapie sind Die akute Hepatitis C verläuft in 50–70 % der Infek-
Inhibitoren der RNA-abhängigen RNA-Polymerase, der tionen chronisch, die Fibroseprogresssion ist abhängig
NS3/4A-Protease und des NS5A-Proteins des Hepatitis- vom Infektionsalter des Patienten.Mit der Entwicklung
C-Virus (HCV) sowie Ribavirin verfügbar. Typischerweise einer Leberzirrhose muss durchschnittlich bei 20–30 %
werden zwei spezifische Inhibitoren kombiniert, die Thera- der Patienten innerhalb von 30 Jahren gerechnet wer-
piedauer liegt für die meisten Patienten bei 12 Wochen. den (e3, e4). Die Fibroseprogression wird von Kofakto-
Die verschiedenen Medikamente unterscheiden sich be- ren wie zum Beispiel der konsumierten Alkoholmenge
züglich ihrer genotypischen antiviralen Effektivität und Re- oder viralen Koinfektionen (zum Beispiel HIV) modu-
sistenzbarriere. In der Differenzialtherapie sind die Leber- liert (e3, e4). Bei Patienten mit einer HCV-assoziierten
und Nierenfunktion sowie Medikamenteninteraktionen zu Leberzirrhose liegt die Inzidenz des hepatozellulären
berücksichtigen. Die dauerhaften virologischen Ansprech- Karzinoms bei 3–6 % (e5).
raten liegen zwischen 90–100 %, die Sicherheit und Ver- Mit der Entwicklung potenter direkt antiviral wirk-
träglichkeit der Medikamente ist sehr gut. samer Medikamente („direct antiviral agents“, [DAA])
Schlussfolgerung: Die Kombination direkt antiviral wirksa- gegen HCV hat sich die Therapie in nur wenigen Jahren
mer Medikamente eröffnet allen Patienten unabhängig revolutioniert.
vom Erkrankungsstadium die Chance einer dauerhaften Die Therapie der Hepatitis C erfolgt heute interfe-
HCV-Eradikation. Diese ist mit einer Verbesserung der ronfrei mit exzellenten Chancen der dauerhaften Virus-
Lebensqualität und einer Verringerung der Morbidität und eradikation („sustained virologic response“, [SVR])
Mortalität assoziiert. (e6).
►Zitierweise
Lernziele
Zeuzem S: Treatment options in hepatitis C—the current
Ziel dieses Beitrags ist es dem Leser
state of the art. Dtsch Arztebl Int 2017; 114: 11–21.
DOI: 10.3238/arztebl.2017.0011
● Kenntnisse der genotypischen antiviralen Effektivi-
tät, Sicherheit und Verträglichkeit der verschiedenen
Inhibitoren der RNA-abhängige RNA-Polymerase,
der NS3/4A-Protease und des NS5A-Proteins zu
vermitteln.

Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Frankfurt am Main:


Prof. Dr. med Zeuzem
Prävalenz
Die Prävalenz der Hepatitis-C-Infektionen in
Deutschland wird auf 0,3–0,5 % geschätzt.

Deutsches Ärzteblatt | Jg. 114 | Heft 1–2 | 9. Januar 2017 11


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● Die empfohlenen Therapieschemata in den ver- eradikation neben einer Reduktion der leberassoziierten
schiedenen Patientenpopulationen zu erläutern. Letalität auch mit einer substanziellen Verminderung
● Die Bedeutung der Leber- und Nierenfunktion so- (ohne Beweis einer Kausalität) der extrahepatischen
wie der möglichen Medikamenteninteraktionen in Letalität assoziert ist (e13). Die dauerhafte Virus-
der Wahl der antiviralen Medikamente vorzustel- eradikation eliminiert das individuelle Transmissions-
len. risiko und geht mit einer Verbesserung der Lebensqua-
lität einher (4, e14).
Methoden Aufgrund des verbleibenden HCC-Risikos auch
In einer selektiven Literaturrecherche wurden die in Pub- nach erfolgreicher Viruseradikation wird bei Patienten
Med abrufbaren Publikationen zur antiviralen Therapie mit einer Leberzirrhose, unabhängig von einer mögli-
der Hepatitis C von 2003 (erste Publikation eines effekti- chen Fibroseregression, eine (lebenslange) Surveil-
ven direkt antiviral wirksamen Präparats am Menschen lance mittels Lebersonographie, gemäß der deutschen
[e7]) bis 2016 unter besonderer Berücksichtigung von Leitlinie zusammen mit der Bestimmung des Alpha-
Phase-2- und 3-Studien sowie Reviews zum Verlauf und Fetoproteins, alle sechs Monate empfohlen (5). Ein
der Therapie der Hepatitis C evaluiert. Alle Kongress- Neuauftreten von Ösophagusvarizen nach dauerhafter
Abstracts zu diesem Themenkomplex in dieser Zeit auf Viruseradikation ist sehr unwahrscheinlich, da sie mit
den jährlichen Kongressen der Deutschen (DGVS), Eu- einem Rückgang der Leberfibrose und der portalen
ropäischen (EASL) und Amerikanischen Fachgesell- Hypertension (gemessen am hepatovenösen portalen
schaft (AASLD) wurden ebenso berücksichtigt wie die Druckgradienten [HVPG]) assoziiert ist (e15).
HCV-Therapieleitlinien dieser Fachgesellschaften.
HCV-Genotypen
Dauerhaftes virologisches Ansprechen als Die genetische Variabilität des Hepatitis-C-Virus ist
patientenrelevanter Endpunkt hoch. Mindestens sechs verschiedene Genotypen
Der fehlende molekulare Nachweis von HCV-RNA (HCV-1, 2, 3 und weitere) und zahlreiche Subtypen
zwölf Wochen nach Ende einer antiviralen Therapie (zum Beispiel HCV-1a, 1b, und weitere) werden unter-
zeigt eine dauerhafte Viruseradikation an. Spätrückfälle schieden. Diagnostisch steht neben direkten Sequen-
liegen deutlich unter 1 % (e8, e9) und sind in der Mehr- zierungsmethoden auch ein reverser Hybridisierungs-
zahl keine eigentlichen Rückfälle, sondern Neuinfek- Assay zur Verfügung. Im Vergleich zu anderen
tionen (e10). Die Eradikation von HCV führt zu keiner HCV-Genotypen ist die Fibroseprogression bei einer
protektiven Immunität (e11). Infektion mit dem HCV-Genotyp 3 beschleunigt (e16),
Eine Metaanalyse von 129 Studien mit insgesamt die Daten zur Assoziation der HCV-Genotypen mit
34 563 Patienten, die eine interferonbasierte Therapie der Inzidenz des hepatozellulären Karzinoms sind
erhalten hatten, ergab, dass das dauerhafte virologische uneinheitlich (e17, e18).
Ansprechen mit einer 62- bis 84%igen Reduktion der
Letalität, einer 68- bis 79%igen Reduktion des Risikos Antivirale Medikamente
ein hepatozelluläres Karzinom (HCC) zu entwickeln Grundlage der interferonfreien Behandlung sind Kom-
und einer 90%igen Reduktion einer erforderlichen binationen direkt antiviraler Medikamente (Tabelle 1)
Lebertransplantation einhergeht (e12). Da interferonba- mit hoher antiviraler Wirksamkeit und Resistenzbarrie-
sierte Therapien bei Patienten mit dekompensierter re, die sich hinsichtlich der Angriffspunkte unterschei-
Leberzirrhose kontraindiziert waren, geben diese Daten den (Grafik) (6, 7).
keine Auskunft darüber, inwieweit eine mit direkt anti- RNA-abhängige RNA-Polymeraseinhibitoren werden
viral wirksamen Medikamenten (DAA) erzielte dauer- in nukleotidische (NI) beziehungsweise nichtnukleosidi-
hafte Viruseradikation bei Patienten mit dekompensier- sche Inhibitoren (NNI) eingeteilt. NI werden intrazellulär
ter Leberzirrhose einen klinischen Vorteil bedeutet. durch zelluläre Kinasen phosphoryliert, binden als Tri-
Erste Ergebnisse zeigen klinische und laborchemische phosphat im aktiven Zentrum der HCV-spezifischen
Verbesserungen überwiegend für Patienten, die einen NS5B-Polymerase und bewirken einen Kettenabbruch
MELD-(„model of end-stage liver disease“-)Score der wachsenden viralen RNA. NNI führen zu einer allo-
von weniger als 16–18 Punkten aufweisen (1–3). Große sterischen Hemmung der NS5B-Polymerase. Die generi-
Kohortenstudien zeigen, dass eine dauerhafte Virus- schen Namen aller HCV-Polymeraseinhibitoren enden

HCV-Genotypen Antivirale Medikamente


Die genetische Variabilität des Hepatitis-C-Virus Grundlage der interferonfreien Behandlung
ist hoch. Mindestens sechs verschiedene sind Kombinationen direkt antiviraler
Genotypen und zahlreiche Subtypen werden Medikamente mit hoher antiviraler Wirksamkeit
unterschieden. und Resistenzbarriere, die sich hinsichtlich der
Angriffspunkte unterscheiden.

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TABELLE 1

Antivirale Medikamente zur Behandlung der Hepatitis C (HCV)

Substanzklasse Medikament Dosierung HCV-Genotypen-Aktivität


(pro Tag) (in vitro und per Zulassung)
nukleotidischer Sofosbuvir 400 mg 1a, b; 2a, b; 3a; 4a; 5a; 6a
Polymeraseinhibitor Zulassung: 1 bis 6
nichtnukleosidischer Dasabuvir 2 × 250 mg 1a, b
Polymeraseinhibitor Zulassung: 1
NS3/4A-Proteaseinhibitoren Simeprevir 150 mg 1a, b; 2; 4; 5; 6
Zulassung: 1, 4
Paritaprevir 2 × 75 mg 1a, b; 2a; 4a; 6a
(Ritonavir-geboostert)*1 (2 × 50 mg Ritonavir) Zulassung: 1, 4
Grazoprevir*2 100 mg 1a, b; 4
Zulassung: 1, 4
NS5A-Inhibitoren Daclatasvir 60 mg*5 1a, b; (2a); 3a, 4a, 5a, 6a
Zulassung: 1, 3, 4
Ledipasvir*3 90 mg 1a, b; 2a,b; 3a, 4a,d; 5a; 6a, e
Zulassung: 1, 4
Ombitasvir*1 2 × 12,5 mg 1, (2a), 2b, (3a), 4a, 5a
Zulassung: 1, 4
Velpatasvir*4 100 mg 1a, b; 2a, b; 3a; 4a, d, r; 5a; 6a, e
Zulassung: 1 bis 6
Elbasvir*2 50 mg 1a, b; 4
Zulassung: 1, 4

*1 Koformulierung pro Tablette: 75 mg Paritaprevir, 50 mg Ritonavir (zur pharmakokinetischen


Boostering), 12,5 mg Ombitasvir
*2 Koformulierung pro Tablette: 100 mg Grazoprevir, 50 mg Elbasvir
3
* Koformulierung pro Tablette: 400 mg Sofosbuvir, 90 mg Ledipasvir
*4 Koformulierung pro Tablette: 400 mg Sofosbuvir, 100 mg Velpatasvir
*5 Dosierung beträgt 30 mg bei gleichzeitiger Einnahme eines starken Inhibitors von CYP3A4 beziehungsweise 90 mg bei gleichzeitiger
Einnahme eines moderaten Induktors von CYP3A4.

auf „...-buvir“. Proteaseinhibitoren sind gegen die HCV- zierten Patienten eine dauerhafte Viruseradikationsra-
NS3/4A-Serinprotease (Spaltung des HCV-Polyproteins) te von 100 % erzielt (8). Zu beachten ist allerdings,
gerichtet, ihre generischen Namen enden auf „...-previr“. dass in Deutschland nur eine Sofosbuvir/Ledipasvir-
Das HCV-NS5A-Protein ist an der HCV-Replikation und Packungsgröße von 28 Tabletten verfügbar ist und so-
an der Modulation von zellulären Funktionen beteiligt. mit bei einer Dosierung von einer Tablette pro Tag ei-
Verschiedene NS5A-Inhibitoren wurden entwickelt, ihre ne sechswöchige Therapie pharmakoökonomisch
generischen Namen enden auf „...-asvir“ (6). Ribavirin, nicht sinnvoll darstellbar ist. Bis zur Verfügbarkeit
dessen antivirale Wirkmechanismen bis heute nicht si- weiterer Daten sollten Patienten mit akuter Hepatitis C
cher verstanden sind, spielt in verschiedenen antiviralen in Analogie zu den Empfehlungen nichtvorbehandel-
Regimen weiterhin eine wichtige Rolle (e19). ter (nichtzirrhotischer) Patienten mit chronischer He-
patitis C für acht Wochen therapiert werden. Aufgrund
Therapie der akuten Hepatitis C sehr niedriger HCV-Übertragungsraten bei Nadel-
In der multizentrischen deutschen „Akute HCV stichverletzungen von Angehörigen des Gesundheits-
IV“-Studie wurde mit einer sechswöchigen Therapie wesens wird eine Postexpositionsprophylaxe nicht
mit Sofosbuvir/Ledipasvir bei HCV-Genotyp-1-infi- empfohlen (9).

Polymeraseinhibitoren Therapie der akuten Hepatitis C


RNA-abhängige RNA-Polymeraseinhibitoren Eine sechswöchige Therapie mit
werden in nukleotidische (NI) beziehungsweise Sofosbuvir/Ledipasvir bei HCV-Genotyp-1-infizierten
nichtnukleosidische Inhibitoren (NNI) eingeteilt. Patienten erzielt eine Viruseradikationsrate
Die generischen Namen aller HCV-Polymerasein- von 100 %.
hibitoren enden mit „...-buvir“.

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GRAFIK 1

Rezeptorbindung
und Endozytose
Transport und Freisetzung

Fusion NS5A-Inhibitoren
(… „asvir“)
NS3/4A-Protease-
inhibitoren (+) RNA Zusammensetzung
der Virionen
(…„previr“)

RNA-Replikation
Translation und
Polyprotein-Prozessierung

NS5B-Polymerase-
inhibitoren
(… „buvir“)

Replikationszyklus des Hepatitis-C-Virus und Angriffspunkte der antiviralen Medikamente

Therapieoptionen ven, nichtzirrhotischen Patienten mit einer Viruslast


Bei nichtvorbehandelten Patienten mit chronischer Hepatitis C (HCV-RNA) von < 6 Millionen IE/mL beziehungswei-
In der Therapie der HCV-Genotyp-1-Infektion sind ver- se mit der Kombination Paritaprevir/Ombitasvir/Dasa-
schiedene Kombinationen zugelassen. Zu unterschei- buvir bei therapienaiven, nichtzirrhotischen Patienten
den sind koformulierte, fixe Regime (Sofosbuvir/Ledi- mit einer HCV-Genotyp-1b-Infektion verkürzt werden
pasvir, Sofosbuvir/Velpatasvir, Paritaprevir/Ombitasvir (10, 18, e20).
mit Dasabuvir, Grazoprevir/Elbasvir) und solche mit Eine zusätzliche Gabe von Ribavirin wird bei der
einer freien Wirkstoffkombination (Sofosbuvir plus Si- Behandlung mit Paritaprevir/Ombitasvir/Dasabuvir für
meprevir, Sofosbuvir plus Daclatasvir) (Tabelle 2) HCV-1a-, nicht aber für HCV-1b-infizierte Patienten
(10–17). Alle Kombinationen erzielen dauerhafte empfohlen (12, 13, 19). Die Datenlage für die Bedeu-
Viruseradikationsraten in dieser Patientenpopulation tung von Ribavirin bei den frei kombinierbaren Re-
von über 95 % und sind im Allgemeinen sehr gut ver- gimen ist beschränkt.
träglich. Die Therapiedauer beträgt jeweils zwölf Wo- In der Therapie HCV-1a-infizierter Patienten mit
chen. Die Therapiedauer kann auf acht Wochen mit der Grazoprevir/Elbasvir empfiehlt die europäische Zulas-
Kombination Sofosbuvir/Ledipasvir bei therapienai- sung, dass eine Behandlung über 16 Wochen plus Riba-

Therapie bei nichtvorbehandelten Patienten Ribavirin


Koformulierte, fixe Regime als auch die der Eine zusätzliche Gabe von Ribavirin wird bei der
freien Wirkstoffkombination erzielen Behandlung mit Paritaprevir/Ombitasvir/Dasabuvir
dauerhafte Viruseradikationsraten in dieser für HCV-1a-infizierte Patienten empfohlen. Die
Patientenpopulation von über 95 % und sind im Datenlage für die Bedeutung von Ribavirin bei den
Allgemeinen sehr gut verträglich. frei kombinierbaren Regimen ist beschränkt.

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virin zur Senkung des Risikos eines Therapieversagens dere bei Patienten aus Osteuropa muss an eine
bei Patienten mit einer Ausgangsviruslast von über HCV-2k/1b-Chimäre gedacht werden. Es handelt sich
800 000 IE/mL in Betracht gezogen werden soll. Alter- hierbei um ein Virusisolat, das im 5’-Bereich einem
nativ kann eine Testung auf Resistenz-assoziierte Vari- HCV-Genotyp-2 entspricht (und somit in HCV-Typisie-
anten (RAVs) im NS5A-Gen, die die Elbasvir-Aktivität rungsassays als HCV-2 ausgewiesen wird) und im
um mindestens den Faktor 5 verringern, für diese Ent- 3’-Bereich (das heißt im Zielbereich aller direkt antivi-
scheidung einer Therapiemodifikation erfolgen (14). ral wirksamen Substanzen) einem HCV-Genotyp-1 ent-
Die Standardtherapie der HCV-Genotyp-2-Infektion spricht (e24). Die dauerhaften Viruseradikationsraten
erfolgt mit Sofosbuvir/Ribavirin (20), die Therapie der bei dieser Chimäre liegen mit Sofosbuvir/Ribavirin
HCV-Genotyp-3-Infektion mit Sofosbuvir/Daclatasvir (zwölf Wochen) bei 30 %, mit Sofosbuvir/NS5A-Inhi-
für jeweils zwölf Wochen (21). In der Behandlung der bitor (zwölf Wochen) bei über 90 % (e24, e25) (Dr. Da-
HCV-Genotyp-4-Infektion sind Sofosbuvir/Ledipasvir vid Metreveli, European Limbach Diagnostic Group,
(e21), Paritaprevir/Ombitasvir (ohne Dasabuvir, aber Tbilisi, Georgien, persönliche Mitteilung).
mit Ribavirin) (22), Grazoprevir/Elbasvir (23) sowie Die Therapieoptionen bei mit (PEG)Interferon/Riba-
Sofosbuvir/Daclatasvir (e22) und Sofosbuvir/Simepre- virin vorbehandelten HCV-Genotyp-3-infizierten Pa-
vir (e23) wirksam (Tabelle 2). tienten umfassen:
Die erste zugelassene pangenotypische Kombinati- ● Sofosbuvir/Ribavirin über 24 Wochen (dauerhafte
onstherapie ist Sofosbuvir/Velpatasvir, die dauerhaften Viruseradikationsraten: 71–87 %) (20, 25)
Viruseradikationsraten liegen bei 97–100 % bei Infek- ● Sofosbuvir/Daclatasvir oder Sofosbuvir/Velpatas-
tionen mit HCV-Genotyp-1, -2, -3, -4, -5 oder -6 (24, vir jeweils über zwölf Wochen (dauerhafte Virus-
25). eradikationsraten: 86 % beziehungsweise 91 %)
(21, 25).
Mit (PEG)Interferon/Ribavirin vorbehandelte Patienten Die zurzeit zugelassenen NS3/4A-Proteaseinhibito-
Die dauerhaften virologischen Ansprechraten aller zu- ren Simeprevir, Paritaprevir und Grazoprevir haben in
gelassenen Regime unterscheiden sich bei nichtzirrho- den eingesetzten Dosierungen keine antivirale Aktivität
tischen, HCV-Genotyp-1-infizierten Patienten nur un- gegenüber dem HCV-Genotyp 3. Für Patienten, die
wesentlich zwischen therapienaiven und (Peg)Interfe- (PEG)Interferon/Ribavirin in der Ersttherapie gut ver-
ron/Ribavirin vorbehandelten Patienten (10–17). Bei tragen haben, stellt auch die Kombination (PEG)Inter-
HCV-Genotyp-1-infizierten Patienten muss allerdings feron/Ribavirin/Sofosbuvir eine erfolgsversprechende
bezüglich der Vorbehandlung zwischen einer (Peg)In- Retherapiealternative dar (dauerhafte Viruseradikati-
terferon/Ribavirin ohne beziehungsweise in Kombina- onsrate: 94 %) (29).
tion mit einer direkt antiviral wirksamen Substanz (zu- In der Retherapie HCV-Genotyp-4-infizierter Pa-
meist NS3/4A-Proteaseinhibitoren der ersten Generati- tienten sind zahlreiche Regime zugelassen (Tabelle 2),
on, wie Telaprevir oder Boceprevir) differenziert wer- die Datenlage für HCV-Genotyp 5 und 6 ist weniger
den. Patienten, die mit einer Tripeltherapie Peginterfe- umfangreich (e26, e27), hier bietet sich die pangeno-
ron/Ribavirin/NS3/4A-Proteaseinhibitor vorbehandelt typische Kombination Sofosbuvir/Velpatasvir an (24).
sind, können ohne Beeinträchtigung der dauerhaften
Viruseradikationsrate mit Sofosbuvir/Ledipasvir (26), Virologischer Relapse nach einer interferonfreien Therapie
Sofosbuvir/Velpatasvir (24) beziehungsweise Sofosbu- mit direkt antiviral wirksamen Medikamenten
vir/Daclatasvir (27) erneut therapiert werden. Bei einem Therapieversagen unter oder nach der Gabe
Ein fehlendes virologisches Ansprechen bei nicht- von direkt antiviral wirksamen Medikamenten (DAA) ist
zirrhotischen Patienten mit einer HCV-Genotyp-2-In- von der Selektion resistenter Virusvarianten (RAV)
fektion bei einer Therapie mit (PEG)Interferon/Ribavi- auszugehen. Die Nachweisbarkeit per populationsba-
rin ist selten (< 10–15 %). Retherapieoptionen dieser sierter Sequenzierung und die Persistenzraten der ver-
Patientengruppe sind Sofosbuvir/Ribavirin für 12–16 schiedenen RAVs unterscheiden sich je nach Zeitpunkt
Wochen (28) sowie Sofosbuvir/Velpatasvir für zwölf der Untersuchung und nach DAA-Substanzklasse.
Wochen (25). In einer Vergleichsstudie war Sofosbuvir/ RAVs im NS5A-Gen persistieren im Allgemeinen län-
Velpatasvir der Therapie mit Sofosbuvir/Ribavirin sta- ger als RAVs im NS3/4A-Gen (30). Bis auf den nukleo-
tistisch überlegen (99 % versus 94 %) (25). Insbeson- tidischen Polymeraseinhibitor Sofosbuvir haben alle

HCV-Genotyp-2-Infektion Direkt antiviral wirksame Medikamente


Die Standardtherapie der HCV-Genotyp-2-Infektion Von der Selektion resistenter Virusvarianten ist
erfolgt mit Sofosbuvir/Ribavirin oder Sofosbuvir/ bei einem Therapieversagen unter oder nach der
Velpatasvir. Gabe von direkt antiviral wirksamen Medikamenten
auszugehen.

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TABELLE 2

Zugelassene antivirale Therapieregime*

Patienten ohne Leberzirrhose Patienten mit Leberzirrhose


nichtvorbehandelt vorbehandelt nichtvorbehandelt vorbehandelt
feste Medikamentenkombinationen
Sofosbuvir/Ledipasvir HCV-1: 8–12 Wochen*1 HCV-1: 12 Wochen HCV-1: 12 Wochen ± RBV*2 HCV-1: 12 Wochen + RBV*3
HCV-4: 12 Wochen HCV-4: 12 Wochen HCV-4: 12 Wochen ± RBV*2 HCV-4: 12 Wochen + RBV*3
Sofosbuvir + Velpatasvir HCV-1, -2, -3, -4, -5, -6: 12 Wochen HCV-1, -2, -3, -4, -5, -6: 12 Wochen*4
Paritaprevir/r, Ombitasvir, HCV-1a: 12 Wochen + RBV HCV-1a: 24 Wochen + RBV
Dasabuvir HCV-1b: 8–12 Wochen*5 HCV-1b: 12 Wochen ± RBV*6
Paritaprevir/r, Ombitasvir HCV-4: 12 Wochen + RBV HCV-4: 12 Wochen + RBV
Grazoprevir + Elbasvir HCV-1a:12 Wochen (16 Wochen + RBV bei Patienten mit NS5A-RAVs an Position 28, 30, 31, 58 oder 93)
HCV-1b:12 Wochen
HCV-4: 12 Wochen (16 Wochen + RBV bei Patienten mit einer Viruslast > 800 000 IU/mL)
individuelle Kombinationen
Sofosbuvir + Ribavirin HCV-2: 12 Wochen HCV-2: 12 Wochen HCV-2: 12–16 Wochen
HCV-3: 24 Wochen HCV-3: 24 Wochen
Sofosbuvir + Simeprevir HCV-1: 12 Wochen HCV-1: 24 Wochen ± RBV HCV-1: 24 Wochen ± RBV
HCV-4: 12 Wochen HCV-4: 12–24 Wochen ± RBV HCV-4: 12–24 Wochen ± RBV
Sofosbuvir + Daclatasvir HCV-1: 12 Wochen HCV-1: 24 Wochen ± RBV HCV-1: 24 Wochen ± RBV
HCV-3: 12 Wochen HCV-3: 24 Wochen ± RBV HCV-3: 24 Wochen + RBV
HCV-4: 12 Wochen HCV-4: 24 Wochen ± RBV HCV-4: 24 Wochen ± RBV

* Die Angaben entsprechen den europäischen Zulassungstexten der jeweiligen Medikamente. Für detailliertere Empfehlungen wird auf die S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für
Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) verwiesen, bezüglich einer wirtschaftlichen Verschreibung sind die Vorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses
(G-BA) zu berücksichtigen.
1
* Acht Wochen sind bei Patienten mit einer Viruslast < 6 Millionen IE/mL ausreichend (18).
2
* Die deutsche Leitlinie empfiehlt die Kombination mit Ribavirin (RBV) bei negativen Prädiktoren.
*3 Bei Patienten mit Kontraindikationen für die Gabe von Ribavirin sollte die Therapiedauer auf 24 Wochen verlängert werden.
*4 Die Kombination mit Ribavirin kann bei Patienten mit HCV-Genotyp-3-Infektion und kompensierter Zirrhose erwogen werden. Alle Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose sollten RBV er-
halten.
*5 Acht Wochen sind bei therapienaiven HCV-Genotyp-1b-infizierten Patienten ausreichend (e20).
6
* In der Studie von Feld et al. (e35) erzielten 60/60 Patienten mit HCV-Genotyp-1b-assoziierter Leberzirrhose eine dauerhafte Viruseradikation ohne die Kombination mit Ribavirin.
HCV, Hepatitis-C-Virus; RBV, Ribavirin

aktuell zugelassenen DAAs eine relativ niedrige Resis- hungsweise ohne einen nukleotidischen Polymerase-
tenzbarriere, und es bestehen relevante Kreuzresisten- inhibitor) (e30–e32) befinden sich in fortgeschrittener
zen zwischen den einzelnen NS3/4A-Protease- bezie- klinischer Entwicklung und erzielen hohe dauerhafte
hungsweise NS5A-Inhibitoren (30, e28). Viruseradikationsraten auch bei Patienten mit einem
Bei Versagen einer Kombinationstherapie mit meh- vorangegangenen Versagen einer DAA-Therapie. Mit
reren DAAs liegt häufig eine komplexe virologische der Zulassung dieser Kombinationstherapien wird 2017
Situation vor. Hier kann auf der Grundlage einer HCV- gerechnet.
Resistenzanalyse eine erneute Behandlung in einem
spezialisierten Zentrum erfolgen (e29, 31). Kompensierte Leberzirrhose
Fixe Zweifach- und Dreifach-Kombinationsthera- Die Bestimmung des Fibrosestadiums bei Patienten mit
pien (Zweitgenerations-NS3/4A-Proteaseinhibitor plus chronischer Hepatitis C erfolgt heute nichtinvasiv mit-
Zweitgenerations-NS5A-Inhibitor mit jeweils antivira- tels biochemischer Algorithmen (zum Beispiel APRI-
ler Aktivität auch bei selektionierten RAVs mit bezie- Score, FIB4, und andere) oder elastographischer Ver-

Versagen einer Kombinationstherapie Dreifach-Kombinationstherapien


In diesen Fällen liegt häufig eine komplexe Diese befinden sich in fortgeschrittener
virologische Situation vor. klinischer Entwicklung und erzielen hohe
dauerhafte Viruseradikationsraten auch bei
Patienten mit einem vorangegangenen Versagen
einer DAA-Therapie.

16 Deutsches Ärzteblatt | Jg. 114 | Heft 1–2 | 9. Januar 2017


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fahren (e33, e34). Die Sensitivität und Spezifität der aufgrund der Daten aus einer Studie bei Patienten mit
transienten Elastographie zur Diagnose einer Leberzir- dekompensierter Leberzirrhose (34) auch für Patienten
rhose (Grenzwert der Lebersteifigkeit bei 12,5 kPa) mit kompensierter Leberzirrhose klinisch sinnvoll, der
liegt zwischen 83 und 87 % beziehungsweise 89 und Zulassungstext ist bezüglich Ribavirin entsprechend
95 % (e34). offen formuliert (11). Ein alternatives Therapieregime
Bei nichtvorbehandelten HCV-Genotyp-1-infizier- ist Sofosbuvir/Daclatasvir, die Datenlage aus Phase-
ten Patienten bestehen bei den folgenden zugelassenen 3-Studien ist allerdings bezüglich der Therapiedauer
antiviralen Therapieregimen keine Unterschiede zwi- und Hinzugabe von Ribavirin inkomplett (21, e43). Bei
schen Patienten ohne beziehungsweise mit kompensier- HCV-Genotyp-3-infizierten Patienten mit kompensier-
ter Leberzirrhose: ter Leberzirrhose stellt auch die Kombination Peginter-
● Sofosbuvir/Ledipasvir (10, 32) feron/Ribavirin/Sofosbuvir für 12 Wochen noch eine
● Sofosbuvir/Velpatasvir (11, 24) Therapiealternative dar (dauerhafte Viruseradikations-
● Grazoprevir/Elbasvir (14, 23) rate therapienaiver Patienten: 91 %, vorbehandelter Pa-
● Paritaprevir/Ombitasvir/Dasabuvir bei HCV- tienten 86 %) (29).
Genotyp-1b-Infektion (33, e35) Das Therapiespektrum HCV-Genotyp-4-infizierter
Bei der Behandlung mit Paritaprevir/Ombitasvir/Da- Patienten mit Leberzirrhose entspricht weitgehend dem
sabuvir wird für HCV-1a-infizierte zirrhotische Patien- HCV-1-infizierter Patienten (Tabelle 2). Zugelassen in
ten eine Therapieverlängerung von zwölf auf 24 Wo- der Therapie HCV-Genotyp-5- und -6-infizierter Pa-
chen mit Ribavirin empfohlen (12, 13, 33). In den Pha- tienten mit kompensierter Leberzirrhose ist Sofosbuvir/
se-3-Studien für Sofosbuvir/Simeprevir wurde die Velpatasvir mit allerdings unzureichender Datenbasis
Kombination mit Ribavirin nicht untersucht. Bei HCV- für eine Differenzierung zwischen therapienaiven und
1a-infizierten Patienten mit einem Polymorphismus an vorbehandelten Patienten (11, 24).
der Position 80 der NS3/4A-Protease (Q80K) ist die an-
tivirale Effektivität von Simeprevir reduziert. So lag Dekompensierte Leberzirrhose
die dauerhafte Viruseradikationsrate für Sofosbuvir/Si- Während die Differenzierung zwischen einem präzir-
meprevir ohne Ribavirin in dieser Patientengruppe bei rhotischen und kompensiertem zirrhotischen Stadium
nur 74 % (e36). Für Sofosbuvir/Daclatasvir sind die klinisch mitunter schwierig ist, ist die dekompensierte
Daten bezüglich der Kombination mit Ribavirin nicht Leberzirrhose gut definiert. Aufgrund ihrer pharmako-
einheitlich (1, e37). kinetischen Charakteristika und daraus resultierenden
Bei vorbehandelten HCV-Genotyp-1-infizierten Pa- Sicherheitsbedenken (Lebertoxizität) sollten NS3/4A-
tienten mit kompensierter Leberzirrhose wird für die Proteaseinhibitoren und nichtnukleosidische Polyme-
Therapie mit Sofosbuvir/Ledipasvir eine Beibehaltung raseinhibitoren nicht eingesetzt werden (12–14, 16).
der Therapiedauer von zwölf Wochen, allerdings mit Dies beschränkt die antiviralen Therapieoptionen in
einer Hinzugabe von Ribavirin, empfohlen. Bei Unver- dieser Patientenpopulation auf Sofosbuvir und die
träglichkeit von Ribavirin sollte die Therapiedauer von kombinierbaren NS5A-Inhibitoren (1, 2, 34, 35).
zwölf auf 24 Wochen verlängert werden (10, e38–e41). Die Indikation zur antiviralen Therapie steht außer
Für das Therapieregime Grazoprevir/Elbasvir sollte bei Frage für alle Patienten, bei denen mittel- oder langfristig
HCV-1a-infizierten Patienten die Hinzugabe von Riba- eine Lebertransplantation vermieden werden kann. Kom-
virin und eine Verlängerung der Therapiedauer von plexer ist die Frage bei Patienten mit bereits bestehender
zwölf auf 16 Wochen in Betracht gezogen werden Indikation für eine Lebertransplantation. Abzuwägen
(e42). Für die anderen Therapieregime unterscheiden sind hier die Vorteile einer Viruseradikation vor dem
sich die Empfehlungen nicht zwischen therapienaiven Zeitpunkt der Transplantation (günstigerer perioperativer
und vorbehandelten zirrhotischen Patienten. Verlauf, fehlende Reinfektion des transplantierten Or-
Die höchsten dauerhaften virologischen Ansprechra- gans) gegenüber den potenziellen Nebenwirkungen der
ten bei HCV-Genotyp-2-infizierten zirrhotischen Pa- antiviralen Medikamente bei Patienten mit dekompen-
tienten werden unabhängig von der Vorbehandlung mit sierter Leberzirrhose (potenziell höhere Infektionsraten,
Sofosbuvir/Velpatasvir erzielt (25). Bei HCV-Genotyp- Laktatazidosen) und den möglichen Effekten der erfolg-
3-infizierten Patienten erscheint bei der Therapie mit reichen Viruseradikation auf die Organallokation (Ver-
Sofosbuvir/Velpatasvir die Hinzugabe von Ribavirin besserung des MELDs bei persistierender Transplantati-

HCV-Genotyp-2-infizierte zirrhotische Patienten HCV-Genotyp-4-infizierte Patienten


Die höchsten dauerhaften virologischen Das Therapiespektrum HCV-Genotyp-4-infizierter
Ansprechraten bei HCV-Genotyp-2-infizierten Patienten mit Leberzirrhose entspricht
zirrhotischen Patienten werden unabhängig von weitgehend dem HCV-1-infizierter Patienten.
der Vorbehandlung mit Sofosbuvir/Velpatasvir
erzielt.

Deutsches Ärzteblatt | Jg. 114 | Heft 1–2 | 9. Januar 2017 17


MEDIZIN

onsindikation) (3, e44, e45). Daher sollte die Indikation Zugelassene antivirale Therapieregime bei Patienten
zur antiviralen Therapie bei Patienten auf der Warteliste mit schwerer Nierenfunktionsstörung sind Paritaprevir/
nur in enger Absprache mit dem verantwortlichen Trans- Ombitasvir mit (HCV-Genotyp-1) beziehungsweise oh-
plantationszentrum erfolgen. Zur Optimierung der antivi- ne Dasabuvir (HCV-Genotyp-4) sowie Grazoprevir/El-
ralen Effektivität sollte mit Ribavirin kombiniert werden, basvir bei HCV-Genotyp-1- und -4-Infektion (12–14,
bei Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose aller- 37, 38). Ribavirin in niedriger Dosierung (200 mg/Tag)
dings initial in niedrigerer Dosis (600 mg/Tag). wird analog zu Patientenpopulationen ohne Einschrän-
kung der Nierenfunktion empfohlen.
HCV-assoziierte Leberzirrhose mit einem hepatozellulären Aufgrund fehlender antiviraler Optionen wurden
Karzinom (HCC) insbesondere bei HCV-Genotyp-3-infizierten Patienten
Bei jeglichem kurativen Therapieansatz eines HCC ist auch sofosbuvirhaltige Therapiekombinationen außer-
auch eine antivirale Therapie mit dem Ziel der Virus- halb der Zulassung mit sehr guten dauerhaften virologi-
eradikation indiziert. Während in der palliativen Therapie schen Ansprechraten eingesetzt. Bislang wurden in
eines Hepatitis-B-assoziierten HCC die antivirale Sup- kleinen bislang publizierten Kohorten keine schweren
pressionstherapie einen klinischen Stellenwert besitzt Nebenwirkungen beobachtet (e49, e50).
(e46), liegen analoge Daten in der palliativen Therapie ei-
nes HCV-assoziierten HCC nicht vor. Die Indikation zur Koinfizierte Patienten
antiviralen Therapie sollte in einem erfahrenen Zentrum Die dauerhaften Viruseradikationsraten und Neben-
individuell unter Berücksichtigung des Gesamttherapie- wirkungsprofile HCV-monoinfizierter und HCV-/HIV-
konzepts und der Lebenserwartung getroffen werden (3). koinfizierter Patienten unterscheiden sich bei der inter-
feronfreien Therapie mit DAAs nicht (e51–e54). Bei den
Nach Lebertransplantation verschiedenen HCV-Therapieregimen sind die Medika-
Die Fibroseprogression bei chronischer Hepatitis C ist menteninteraktionen (insbesondere von NS3/4A-Protease-
bei immunsupprimierten Patienten nach Lebertransplan- inhibitoren) mit den verschiedenen antiretroviralen HIV-
tation beschleunigt; eine antivirale Therapie ist daher Medikamenten zu beachten (36). Die Therapie bei HBV/
grundsätzlich indiziert. Aufgrund des erhöhten Mortali- HCV-Koinfektionen wird anhand der jeweiligen Viruslast
tätsrisikos bei Patienten mit einer fibrosierenden chole- priorisiert. Die dauerhaften Viruseradikationsraten bei
statischen Hepatitis sollte eine antivirale Therapie umge- der Behandlung der chronischen Hepatitis C werden durch
hend erfolgen, während bei transplantierten Patienten das HBV nicht beeinträchtigt (e55), Medikamenteninter-
mit einer milde verlaufenden HCV-(Re)Infektion die aktionen zwischen HCV DAAs und Tenofovir beziehungs-
Therapie nach dem Absetzen der Glukokortikoide einge- weise Entecavir sind klinisch nicht relevant.
leitet werden kann (3). Ferner kann eine antivirale Thera-
pie in der Differenzialdiagnose zur akuten Abstoßungs- Antivirale Therapie in der Schwangerschaft
reaktion klinisch indiziert sein. Die antiviralen Therapie- Das vertikale Transmissionsrisiko liegt bei HCV-mono-
optionen entsprechen denen nichttransplantierter Patien- infizierten Patientinnen bei 5 %, eine Sectio vermindert
ten (1, 35, e47, e48) allerdings erfordern insbesondere das Übertragungsrisiko nicht (e56). Müttern wird auch
Medikamenteninteraktionen (Immunsuppressiva), Ko- nicht vom Stillen abgeraten. Die vertikal erworbene He-
morbiditäten und die Verträglichkeit von Ribavirin be- patitis C verläuft in Kindesalter mild, die Fibroseprogres-
sondere Beachtung bei der Auswahl der Präparate (36). sion ist sehr langsam (e57). Aufgrund fehlender Daten
der DAAs zur Teratogenität kann eine antivirale Therapie
(Prä)terminale Niereninsuffizienz während der Schwangerschaft nicht empfohlen werden.
Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung
(glomeruläre Filtrationsrate < 30 mL min/1,73m2) oder Antivirale Therapie im Kindesalter
bei hämodialysepflichtigen Patienten mit einer termi- Eine erste Studie erbrachte mit der Therapie Sofosbuvir
nalen Niereninsuffizienz ist die Sicherheitsdatenlage (400 mg)/Ledipasvir (90 mg) über zwölf Wochen dauer-
für Sofosbuvir ungenügend. Bei diesen Patienten hafte Viruseradikationsraten von 96 % und 100 % bei 12-
kommt es nach Einmalgabe von 400 mg Sofosbuvir zu bis 17-jährigen Jugendlichen (Gewicht 33–128 kg) mit
einem ausgeprägten Anstieg der Plasmaspiegel von So- chronischer HCV-Genotyp-1- beziehungsweise 4-Infek-
fosbuvir und seines Metaboliten GS-331007 (15). tion. Die pharmakokinetischen Parameter lagen für beide

Nach Lebertransplantation Schwangerschaft


Die Fibroseprogression bei chronischer Hepatitis Das vertikale Transmissionsrisiko liegt bei
C ist bei immunsupprimierten Patienten nach HCV-monoinfizierten Patientinnen bei 5 %,
Lebertransplantation beschleunigt; eine antivirale eine Sectio vermindert das Übertragungsrisiko
Therapie ist daher grundsätzlich indiziert. nicht, Müttern wird auch nicht vom Stillen
abgeraten.

18 Deutsches Ärzteblatt | Jg. 114 | Heft 1–2 | 9. Januar 2017


MEDIZIN

Wirkstoffe analog zu den Serumspiegeln bei Erwachse- Exantheme (40). Durch den vermehrten Bilirubin-Anfall
nen (e58). Weitere Kohorten mit Kindern im Alter von aufgrund der Hämolyse sind die Bilirubin-Anstiege bei
6–11 (17–44 kg) und 3–5 Jahren (< 17 kg) werden evalu- gleichzeitiger Therapie mit NS3/4A-Proteaseinhibitoren
iert, die untersuchten Medikamentendosen liegen bei stärker ausgeprägt.
33,75–45 mg (Ledipasvir) und 150–200 mg (Sofosbuvir) Grundsätzlich sollten alle Medikamente, die Patien-
(e59), Studienergebnisse werden 2017 erwartet. ten aufgrund einer Komorbidität einnehmen, bezüglich
ihrer möglichen Medikamenteninteraktionen mit anti-
Präemptive HCV-Therapie vor viralen HCV-Medikamenten geprüft werden (Fachin-
Immun- oder Chemotherapie formationen und Webseite des Instituts für Pharmako-
Bei Patienten mit einer chronischen Hepatitis-B-Infekti- logie der Universität Liverpool unter www.hep-drugin
on ist eine präemptive antivirale Therapie vor bestimm- teractions.org) (36). Besonders kritische Medikamen-
ten Immun- oder Chemotherapien (insbesondere vor der tenklassen sind Antikonvulsiva, Antiarrhythmika, anti-
Behandlung mit anti-CD20-Antikörpern) dringend indi- mykobakterielle Wirkstoffe, Johanniskraut und speziell
ziert (e60). Ein analoges Vorgehen bei Patienten mit für NS3/4A-Proteaseinhibitoren Immunsuppressiva,
chronischer Hepatitis C kann aufgrund der bisherigen Antibiotika, Antimykotika, antiretrovirale Medikamen-
(unzureichenden) Datenlage nicht empfohlen werden. te, HMG-CoA-Reduktaseinhibitoren, Sedativa, Antide-
pressiva und Antipsychotika (36).
Wichtige Nebenwirkungen und
Medikamenteninteraktionen
Interessenkonflikt
Sofosbuvir wird gut vertragen, Patienten berichten häufi- Prof. Zeuzem hat für klinischen Studien Drittmittel erhalten von AbbVie, BMS,
ger über eine mild ausgeprägte Übelkeit, Kopfschmerzen Boehringer Ingelheim, Gilead, Janssen-Cilag, Merck/MSD, Novartis, Roche-
und Schlafstörungen (15). Lebensbedrohliche Bradykar- Pharma, Santaris, Vertex und ZymoGenetics. Er berät die Firmen Abbvie, Bris-
tol-Myers Squibb, Gilead, Janssen und Merck/MSD Sharpe Dohme wissen-
dien treten in der Kombination von Sofosbuvir mit schaftlich auf dem Gebiet der Therapie der Hepatitis C und erhält Honorare
Amiodaron auf (39). Die zusätzliche Gabe von von diesen Firmen für Vorträge bei Fortbildungsveranstaltungen sowie Erstat-
tung von Reise- und Übernachtungskosten.
NS5A-Inhibitoren (Ledipasvir, Daclastasvir, Velpatasvir)
führt zu keiner klinisch relevanten Verschlechterung der
Verträglichkeit (10, 11). Eine medikamentöse Anhebung Manuskriptdaten
eingereicht: 22. 8. 2016, revidierte Fassung angenommen: 3. 11. 2016
des pH-Wertes des Magens führt zu einer Verringerung
der Bioverfügbarkeit von Ledipasvir, daher wird eine
Komedikation von Sofosbuvir/Ledipasvir mit hohen Do- LITERATUR
sen von Protonenpumpeninhibitoren nicht empfohlen 1. Poordad F, Schiff ER, Vierling JM, et al.: Daclatasvir with sofosbuvir
(e61). and ribavirin for hepatitis C virus infection with advanced cirrhosis
Das Nebenwirkungsprofil und das Spektrum von or post-liver transplantation recurrence. Hepatology 2016; 63:
1493–1505.
Medikamenteninteraktionen der NS3/4A-Proteaseinhi-
bitoren ist komplexer. Simeprevir kann neben unspezi- 2. Charlton M, Everson GT, Flamm SL, et al.: Ledipasvir and Sofosbu-
vir plus Ribavirin for treatment of HCV infection in patients with ad-
fischen Nebenwirkungen (Übelkeit, Kopfschmerzen, vanced liver disease. Gastroenterology 2015; 149: 649–59.
Müdigkeit) Photosensitivitätsreaktionen auslösen, die
3. Zimmermann T, Beckebaum S, Berg C, et al.: Empfehlungen zur antivi-
Vermeidung direkter Sonnenexposition und die Ver- ralen Therapie der chronischen Hepatitis C bei Patienten auf der War-
wendung von topischen Sonnenschutzmitteln wird teliste und nach Transplantation. Z Gastroenterol 2016; 54: 665–84.
empfohlen (16). Alle zugelassenen NS3/4A-Protease- 4. Younossi ZM, Stepanova M, Feld J, et al.: Sofosbuvir/velpatasvir im-
inhibitoren (Simeprevir, Paritaprevir, Grazoprevir) proves patient-reported outcomes in HCV patients: Results from
können zu einer milden bis moderaten Erhöhung des ASTRAL-1 placebo-controlled trial. J Hepatol 2016; 65: 33–9.
Bilirubins und der Transaminasen führen (12, 14, 16). 5. Sarrazin C, Berg T, Ross RS, et al.: Prophylaxe, Diagnostik und The-
rapie der Hepatitis C Virus (HCV) Infektion: German guidelines on
Bei dem seltenen gleichzeitigen klinisch relevanten
the management of HCV infection. Z Gastroenterol 2010; 48:
Anstieg von Bilirubin und Transaminasen muss eine 289–351.
Lebertoxizität vermutet und der Proteaseinhibitor abge- 6. Lange CM, Jacobson IM, Rice CM, Zeuzem S: Emerging therapies
setzt werden. Die charakteristischen Nebenwirkungen for the treatment of hepatitis C. EMBO Mol Med 2014; 6: 4–15.
des Ribavirins sind eine (dosisabhängige) hämolytische 7. Sarrazin C, Hézode C, Zeuzem S, Pawlotsky JM: Antiviral strategies
Anämie, Dyspnoe, Reizhusten, Leistungsminderung und in hepatitis C virus infection. J Hepatol 2012; 56 (Suppl 1): 88–100.

Bradykardien Informationen zur Medikamenteninteraktion


Lebensbedrohliche Bradykardien treten in der Mögliche Medikamenteninteraktionen
Kombination von Sofosbuvir mit Amiodaron auf. mit antiviralen HCV-Medikamenten kön-
nen auf der Webseite des Instituts für
Pharmakologie der Universität Liverpool unter
www.hep-druginteractions.org geprüft werden.

Deutsches Ärzteblatt | Jg. 114 | Heft 1–2 | 9. Januar 2017 19


MEDIZIN

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www.aerzteblatt-international.de
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370: 1483–93. www.aerzteblatt.de/lit0117 oder über QR-Code

20 Deutsches Ärzteblatt | Jg. 114 | Heft 1–2 | 9. Januar 2017


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Bitte beantworten Sie folgende Fragen für die Teilnahme an der zertifizierten Fortbildung. Pro Frage
ist nur eine Antwort möglich. Bitte entscheiden Sie sich für die am ehesten zutreffende Antwort.

Frage Nr. 1 Frage Nr. 7


Wie hoch ist die Inzidenz des hepatozellulären Welches Medikament ist bei Patienten mit einer dekompensierten
Karzinoms bei Patienten mit einer HCV-assoziierten Leberzirrhose kontraindiziert?
Leberzirrhose? a) Sofosbuvir
a) 0–2 % b) Grazoprevir
b) 3–6 % c) Ledipasvir
c) 7–10 % d) Velpatasvir
d) 11–14 % e) Ribavirin
e) 15–18 %
Frage Nr. 8
Frage Nr. 2 Für welche Substanz liegen bislang unzureichende Daten zur Behandlung
Wie hoch ist die Chronifizierungsrate der der Hepatitis C bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz vor?
akuten Hepatitis C? a) Simeprevir
a) bei unter 10 % b) Paritaprevir/Ritonavir
b) bei 20 % c) Dasabuvir
c) bei 30 % d) Daclatasvir
d) bei 40 % e) Sofosbuvir
e) bei über 50 %
Frage Nr. 9
Frage Nr. 3 In der Kombination mit Sofosbuvir und welchem Medikament können
Wie lange sollten Patienten mit akuter Hepatitis C lebensbedrohliche Bradykardien in der Therapie der Hepatitis C auftreten?
therapiert werden? a) Carvedilol
a) 2 Wochen b) Spironolacton
b) 4 Wochen c) Amlodipin
c) 8 Wochen d) Amiodaron
d) 12 Wochen e) Citalopram
e) 24 Wochen
Frage Nr. 10
Frage Nr. 4 Warum sollte eine Komedikation von Sofosbuvir/Ledipasvir mit
Was ist der Angriffspunkt innerhalb des hochdosierten Protonenpumpeninhibitoren vermieden werden?
Replikationszyklus des Hepatitis-C-Virus für a) erhöhtes Refluxrisiko
NS3/4A-Proteaseinhibitoren? b) gemeinsame Metabolisierung über Cytochrom P450 1A2
a) Rezeptorbindung und Endozytose c) erhöhtes Risiko für Nierenfunktionsstörungen
b) Transport und Freisetzung d) erhöhtes Risiko für Lebertoxizität
c) RNA-Replikation e) Verringerung der Bioverfügbarkeit von Ledipasvir
d) Translation und Polyprotein-Prozessierung
e) Zusammensetzung der Virionen

Frage Nr. 5 Weitere Informationen zu cme


Welche der genannten Kombinationstherapien
Dieser Beitrag wurde von der Nordrheinischen Akademie für ärztliche Fort- und
zur Behandlung der Hepatitis C ist eine freie
Weiterbildung zertifiziert. Die erworbenen Fortbildungspunkte können mit Hilfe der
Wirkstoffkombination?
Einheitlichen Fortbildungsnummer (EFN) verwaltet werden. Unter cme.aerzteblatt.de
a) Sofosbuvir + Daclatasvir
muss hierfür in der Rubrik „Persönliche Daten“ und bei der Registrierung die EFN in
b) Sofosbuvir + Ledipasvir das entsprechende Feld eingegeben werden und durch Bestätigen der Einverständ-
c) Sofosbuvir + Velpatasvir niserklärung aktiviert werden. Die 15-stellige EFN steht auf dem Fortbildungsausweis.
d) Paritaprevir/Ritonavir + Ombitasvir
e) Grazoprevir + Elbasvir Wichtiger Hinweis
Die Teilnahme an der zertifizierten Fortbildung ist ausschließlich über das Internet
Frage Nr. 6 möglich: cme.aerzteblatt.de. Einsendeschluss ist der 2. April 2017.
Welches Behandlungsregime zur Therapie der Einsendungen, die per Brief oder Fax erfolgen, können nicht berücksichtigt werden.
Hepatitis C ist pangenotypisch wirksam?
a) Sofosbuvir + Simeprevir Die cme-Einheit „Differenzialdiagnose bei Luftnot“ (Heft 49/2016) kann noch bis zum
b) Sofosbuvir + Ledipasvir 5. März 2017 bearbeitet werden.
c) Sofosbuvir + Velpatasvir Die cme-Einheit „Kopfläuse“ (Heft 45/2016) kann noch bis zum 5. Februar 2017
d) Paritaprevir/Ritonavir + Ombitasvir bearbeitet werden.
e) Grazoprevir + Elbasvir

Deutsches Ärzteblatt | Jg. 114 | Heft 1–2 | 9. Januar 2017 21


MEDIZIN

Zusatzmaterial zu:
Therapieoptionen bei Hepatitis C
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Deutsches Ärzteblatt | Jg. 114 | Heft 1–2 | 9. Januar 2017 | Zusatzmaterial II

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