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Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS

Grundschule, Deutsch, Jahrgangsstufen 3/4

Verben mit Vorsilben aus der Wortfamilie „stellen“ spielerisch


darstellen und ihre Bedeutungen verstehen
Stand: 5.10.2022
Jahrgangsstufen 3/4

Fach/Fächer Deutsch

Zeitrahmen 2 UZE

Benötigtes Material Wortkarten für die Partnerarbeit, Wortkarten für die


Gruppenarbeit

Kompetenzerwartungen

D 3/4 Kompetenzbereich 1: Sprechen und Zuhören


1.2 Zu anderen sprechen
Kompetenzerwartungen:
Die Schülerinnen und Schüler …

bauen ihre Beiträge wirkungsvoll, nachvollziehbar und logisch auf (z. B. beim Erzählen
eigener Erlebnisse, beim Informieren über Sachthemen und Vorgänge, beim Wiedergeben
von Beobachtungen sowie beim Begründen ihrer Meinung).

D 3/4 Kompetenzbereich 4: Sprachgebrauch und Sprache untersuchen und


reflektieren

4.3 Sprachliche Strukturen in Wörtern, Sätzen, Texten untersuchen und verwenden


Kompetenzerwartungen:
Die Schülerinnen und Schüler …

• bilden unter Verwendung verschiedener Wortbausteine mehrfach zusammengesetzte


Wörter.

• ändern die Wortbedeutung bewusst durch Wortbausteine und beschreiben die


Gesetzmäßigkeit.

D 3/4 Kompetenzbereich 1: Sprechen und Zuhören

1.5 Szenisch spielen


Kompetenzerwartungen:
Die Schülerinnen und Schüler …

• beobachten andere im szenischen Spiel und beschreiben die Wirkung der einzelnen
Aspekte ihres Spiels (z. B. Stimme oder Gestik) auf das Publikum.

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• entfalten im szenischen Spiel eigene gestalterische Ideen, drücken Empfindungen


und Vorstellungen aus und lassen sich auf andere und ihr Spiel ein.

Aufgabe
Ausgehend von den durch die Lehrkraft ausgegebenen Wortkarten von Verben mit Vorsilben
entwickeln die Schülerinnen und Schüler in Gruppenarbeit eine kurze Szene, um deren
Bedeutung(en) darzustellen.

Kompetenzorientierte Impulse:
• Impuls: Szenische Darstellung des zugrundeliegenden Verbs durch die Lehrkraft.
• Die Schülerinnen und Schüler nennen beim Raten passende Verben und erklären deren
Bedeutung.

• Impuls: Jede Gruppe erhält eine Wortkarte mit einem Verb, wobei dieses verschiedene
Bedeutungen hat und somit mehrere Darstellungsmöglichkeiten bietet.

• Überlegt gemeinsam:
o Welche Bedeutungen hat dieses Verb?
o Welche der Bedeutungen wollt ihr darstellen?
o Wie könnt ihr diese Bedeutung so darstellen, dass sie erraten wird?

• Die Schülerinnen und Schüler entwickeln eine Szene zur Darstellung der gewählten
Bedeutung.

• Natürliche Differenzierung: Starke Gruppen können auch weitere Bedeutungen des Verbs
spielerisch umsetzen.

• Bei der Präsentation der Szenen nennen die Schülerinnen und Schüler mögliche Verben
der Wortfamilie, setzen sich aktiv mit der Wortbildung auseinander und entwickeln dabei ihr
Sprachgefühl weiter.

• Anhand der spielerisch dargestellten Verben der Wortfamilie erkennen die Schülerinnen
und Schüler die Auswirkungen und Funktion der Vorsilben.

Aufwärm-Übung
Die spielerische Aufwärm-Übung aktiviert das in der vorangegangenen Stunde erarbeitete
Vorwissen bezüglich nachgestellter Wortbausteine. Ziel des Spiels ist es, mit Hilfe eines
nachgestellten Wortbausteines das passende Nomen zu bilden. Die Hexe / Der Zauberer und
Mitspieler erhält eine Wortkarte mit einem Verb oder Adjektiv, wobei vor allem auf bereits
bekannte Beispiele zurückgegriffen wird. Leistungsstarken Schülerinnen und Schülern können
zur Differenzierung auch neue Wörter gegeben werden. Zunächst nennt die Hexe das auf der
Wortkarte notierte Verb oder Adjektiv. Dann spricht sie einen Zauberspruch mit einer
passenden magischen Geste, zum Beispiel: „Durch einen Wortbaustein kannst du ein Nomen
sein“ Der verzauberte Mitspieler vollzieht den Zauber, verwandelt das Wort und nennt das
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Nomen samt Artikel. Das Publikum gibt Rückmeldung dazu. Beispiel: Die Hexe nennt das Wort
„schnell“ und spricht den Zauberspruch. Der Mitspieler sagt „die Schnelligkeit“. Der Zuschauer
gibt positive Rückmeldung, und alle drei entwickeln gemeinsam eine kurze Spielszene zum
Begriff. Anschließend wechseln die Kinder die Rollen und spielen mit einem neuen Beispiel.

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Hinweise zum Unterricht


Ziel des Aufgabenbeispiels ist es, die Bedeutung und Wirkung vorangestellter Vorsilben
erfahrbar zu machen. Anfangs wird das in der vorangegangenen Sequenz vermittelte Wissen
aktiviert: Durch das Anfügen der Wortbausteine verändert sich die Wortart und es entsteht ein
Nomen mit demselben Wortstamm. Nach dem Impuls „Erkläre den Zaubertrick“ lösen die
Kinder in Partnerarbeit eine der ihnen zugeteilte Aufgabe und verwenden nachgestellte
Wortbausteine, um Verben und Adjektive in Nomen zu verwandeln. Bei der Präsentation vor
der Klasse heften sie ihre Lösung an die Tafel und erklären an ihrem Beispiel, welches Wort
und welche Wortart durch welchen Wortbaustein entsteht.
Zusammenfassend formulieren die Kinder ihre Erkenntnis: Mit Hilfe von nachgestellten
Wortbausteinen kann die Wortart eines Wortes verändert werden. Adjektive und Verben kann
man damit in Nomen verwandeln.
Thema dieser Stunde sind Wortbausteine, welche diesmal nicht die Wortart verändern,
sondern die Bedeutung des Verbs modifizieren. Die Lehrkraft informiert die Kinder, dass auch
diese Stunde von einem Zaubertrick mit Wortbausteinen handelt.
Die bereits beschriebene Aufwärm-Übung führen die Schülerinnen und Schüler in Dreier-
Gruppen mit drei bis fünf Begriffen durch. Dann werden die Schülerinnen und Schüler
aufgefordert, ein passendes Verb für die nachfolgende Handlung zu nennen: Die Lehrkraft
stellt einen Gegenstand (z.B. ein Glas) auf ihr Pult. Nach dem Erraten wird das Wort stellen an
der Tafel notiert. Anschließend erhält jede Gruppe (à 2 - 3 Kindern) eine Wortkarte mit einem
„verzauberten“ Wort, d.h. einem Verb aus der Wortfamilie stellen sowie folgenden
Arbeitsauftrag: „Überlegt euch, welche Bedeutung das Wort hat und erfindet eine kurze Szene,
die dieses darstellt. Ihr könnt sprechen, doch bitte vermeidet das Verb auf eurer Karte! Eure
Mitschüler sollen es anhand eurer Szene erraten.“
Während der Gruppenarbeitsphase besprechen die Schülerinnen und Schüler die ihnen
bekannten Bedeutungen des Verbs, wählen gemeinsam eine aus und entwickeln im
szenischen Spiel eine Situation, in welcher diese dargestellt wird. Die Lehrkraft berät die
Gruppen während der Erprobung der Spielszenen. Ist die Szene einer Gruppe hinreichend
geprobt und noch Zeit, so kann eine weitere Bedeutung des Verbs szenisch erarbeitet werden.
Anschließend werden die Szenen der Klasse präsentiert.
Beginn und Ende der Szene sollten klar erkennbar sein z.B. durch ein Freeze. Als Bühne bietet
sich häufig der gut einsehbare Bereich vor der Tafel an. Wenn nötig erläutert die Gruppe kurz
etwas zur fiktiven Szene (bspw. „Das hier ist ein Tresen.“). Dann gehen die Schülerinnen und
Schüler in den Freeze (s. Theatermethoden:Box) und beginnen nach etwa 3 Sekunden ihr
Spiel. Wenn die Szene beendet ist, erfolgt erneut ein Freeze. Die Spielszene wird mit einem
kurzen Applaus gewürdigt.
Die Schülerinnen und Schüler raten nach Beendigung der Szene, welches Verb der
Wortfamilie stellen spielerisch gezeigt wurde. Dabei achtet die Lehrkraft darauf, dass die
Lernenden vollständige Sätze mit den entsprechenden Verben bilden. Ist ein verzaubertes
Wort gefunden, so wird die Wortkarte an die Tafel geheftet. Die Gruppe kann nach Auflösung
des Rätsels ggf. eine weitere Bedeutung szenisch darstellen.

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Nach der Präsentation aller Spielszenen erhalten die Kinder die Gelegenheit, noch nicht
genannte Verben der Wortfamilie zu ergänzen und ihre Bedeutung zu erläutern.

Abbildung 1: Das Tafelbild zeigt einige Verben der Wortfamilie stellen.


Mit Verweis auf den anfangs wiederholten Zaubertrick mit den nachgestellten Wortbausteinen
und ausgehend von den Ergebnissen, die an der Tafel festgehalten wurden, lenkt die Lehrkraft
die Lernenden zur Schlussfolgerung: „Erkläre, wie dieser Trick mit Verben und Wortbausteinen
funktioniert und auch, wozu er führt.“
Die Erkenntnisse des Lehrer-Schüler-Gesprächs werden an der Tafel fixiert.
Wir verändern die Bedeutung des Verbs mit Hilfe von vorangestellten Wortbausteinen /
Vorsilben. Das Verb kann durch Vorsilben genauer werden oder seine Bedeutung verändern.

Das Tafelbild dient der Sicherung des erarbeiteten Wissens. Die Schülerinnen und Schüler
übertragen dieses ins Heft und ergänzen es nach der nun folgenden Übungsphase um
Wortbildungen mit einem weiteren Verb.
Um ihr Wissen anzuwenden, erhalten die Kinder ein weiteres Verb (z.B. wählen, schließen,
drehen, lassen) und besprechen in Partner- oder Gruppenarbeit, mit welchen Vorsilben man es
zusammensetzen kann und welche Bedeutung es dadurch erhält.

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Beispiele für Produkte und Lösungen der Schülerinnen


und Schüler

S. Film mit Beispielsszenen unter Material


Schülerprodukte: Beschreibung exemplarischer Spielszenen.

a) Ein Vater passt den Sattel des Fahrrades an die Größe seines Kindes an. verstellen
b) Zwei Kinder planen einen Telefonstreich, bei dem sie die Stimme
verstellen.
a) Zwei Fußballspieler hoffen darauf, beim nächsten Spiel auf dem Platz zu aufstellen
stehen.

b) Ein Schulranzen liegt im Weg, der Lehrer bittet den Schüler, ihn ordentlich
aufzustellen.
a) In einer Warteschlange drängelt sich jemand vor, ein anderer reagiert anstellen
darauf.

b) Im Pausenhof stehen die Schüler als Haufen und sollen eine Zweierreihe
bilden.
a) Schüler stellen im Klassenzimmer Tische um und beachten dabei nicht, zustellen
dass der Ausgang frei bleiben muss.
b) Ein Postbote erzählt von den vielen Paketen, die er zustellen muss.

a) Ein Schüler präsentiert sein Lieblingsbuch, ein anderer hört gespannt zu. vorstellen

b) Erwachsene begegnen sich zum ersten Mal und nennen ihre Namen.

unterstellen
a) Menschen laufen ohne Schirm durch den Regen und suchen Unterschlupf
unter einem Dach.

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Benötigen die Schülerinnen und Schüler Unterstützung bei der Entwicklung einer Spielszene
zu einem der Verben, dann können diese Karten als Hilfsimpulse für die Gruppenarbeit
ausgegeben werden.

verstellen aufstellen
Szene aus dem Märchen „Der Wolf und die Jemand stellt einen Noten- oder
sieben Geißlein“, bei welcher der Wolf seine Wäscheständer auf.
Stimme verstellt.

anstellen
zustellen
Ein Kind versucht sehr ungeschickt, sich ein
Zwei Menschen bewegen gemeinsam Möbel,
Butterbrot zu schmieren. Ein Erwachsener
denn der Weg zu dem Gegenstand, den sie
beobachtet und kommentiert es genervt.
benötigen, ist zugestellt.

unterstellen
vorstellen
Ein Kind vermisst etwas (z.B. Sammelkarte,
Kinder unterhalten sich in der Pause über eine
Sticker) und äußert einen Verdacht. Die
Fantasie, zum Beispiel darüber, wie schön es
Erzieherin mahnt zur Vorsicht, denn ein
wäre, Superkräfte zu haben.
Verdacht ohne Beweis ist eine Unterstellung.

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Anregungen zur Dokumentation und Reflexion des


Lernprozesses
Impulskarten bez. Rückmeldung nach dem szenischen Spiel:

An eurer Szene hat mir gefallen, dass …

Ich habe das Verb erkannt, als …

Meine Idee für das Darstellen dieser Bedeutung wäre, …

Anregungen zum weiteren Lernen

z. B. auch Hinweise auf Sequenzeinbettung:


Variation des Ratespiels: Zur Vorsilbe passende Verben finden

Die Schüler erhalten eine Vorsilbe (ab-, ent-) und sollen (mit Hilfe des Wörterbuchs, der
Wörterliste ihres Arbeitsheftes o.ä.) Verben mit dem entsprechenden Wortbaustein finden.
Diese notieren sie einzeln auf Wortkarten. Sie entwickeln Szenen zu deren Darstellung und
klären bei Mehrdeutigkeit, welche Bedeutung sie darstellen werden. Nach der Auflösung des
Rätsels werden vollständige Sätze mit dem Verb gebildet. Durch das Anheften der Wortkarten
an die Tafel entsteht eine Übersicht der Verben mit dieser Vorsilbe.

Quellen- und Literaturangaben

ISB München

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