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Technische Mechanik – Dynamik


3 Schwingungen

Basiswissen
Schwingungen

Ändert sich eine physikalische Größe periodisch in Abhängig- Wenn das System mit konstanter Amplitude weiter schwingt,
keit von der Zeit, so bezeichnet man diese Vorgänge als Schwin- handelt es sich um eine ungedämpfte Schwingung. Ohne
Ungedämpfte, harmonische Schwingung
gungen. Damit verbunden ist eine Umwandlung verschiedener weitere Energiezufuhr ist jede Schwingung mehr oder weni-
Energieformen. ger stark gedämpft, d. h. ihre Amplitude nimmt gesetzmäßig
Am Beispiel eines Federpendels werden die Kenn-
ab. Wenn der Verlauf der Schwingung durch eine Sinusfunktion
Bei mechanischen Schwingungen wird periodisch potentielle größen einer ungedämpften, harmonischen
beschrieben werden kann, bezeichnet man sie als harmonische
Energie in kinetische Energie hin- und her gewandelt. Jede Schwingung in der Darstellung verdeutlicht.
Schwingung.
mechanische Schwingung ist eine ungleichmäßig beschleu- Die Geschwindigkeit wird über die 1. Ableitung
nigte Bewegung. Sie entsteht durch Energiezufuhr zu einem berechnet, die Beschleunigung mit Hilfe der
schwingungsfähigen System, z. B. einem Pendel, das angestoßen 2. Ableitung:
wird.

y(t)
Kenngrößen einer Schwingung ω


ŷ y
Kenngröße Formel Beschreibung Ruhe- φ y T/4 T/2 T Zeit t in sec
(-zeichen) Elongation y = y(t)
lage π/2 π 2π Phasenwinkel
y =ˆ
y · sinφ -ŷ φ in rad

Elongation y = y(t) momentaner Abstand des schwingenden Körpers von der Ruhe- oder
(Auslenkung) Gleichgewichtslage

v(t)
ŷω
Amplitude ˆy oder ym maximaler Wert der Elongation φv
Geschwindigkeit v = ẏ ŷ v
y · ω · cosφ
v =ˆ φ Zeit t in sec
Frequenz f = 1/t Anzahl der Schwingungen pro Zeit t
Phasenwinkel
v =ˆ
v · cosφ φ in rad

Schwingungsdauer T = 1/f Dauer einer vollen Schwingung


(Periodendauer)

a(t)
Kreisfrequenz ω=2·π·f Winkelgeschwindigkeit der Kreisbewegung, deren Projektion die Beschleunigung a = ÿ ŷ a
(Winkelfrequenz) harmonische Schwingung ergibt, gibt den überstrichenen Phasen- φ
winkel der Schwingung pro Zeitspanne an ˆ · ω2 · sinφ
a = -y Zeit t in sec
a Phasenwinkel
a = -y · ω2 φ in rad

Phasenwinkel φ = ω · t + φO gibt den momentanen Zustand eines harmonisch schwingenden


(Phase) Systems oder einer Welle an (in Winkeleinheiten entweder Grad,
Radiant oder Bogenmaß), eine Schwingungsperiode entspricht einem
Phasenwinkel von 2 π

Drehschwingung
Nullphasenwinkel φO Phasenwinkel zur Zeit t = 0
(Phasenkonstante) Bei der Drehschwingung schwingt ein drehbar gelagerter fester Jede Drehschwingung wird ermöglicht durch ein Rückstell-
Körper um eine seiner Achsen (rotatorischer Freiheitsgrad) im moment, das dem Drehwinkel zu jeder Zeit proportional, aber
Gegensatz zur translatorischen Schwingung. Die Begriffe Dreh- entgegen gerichtet ist.
Rückstellkraft FR Kraft, die den schwingenden Körper immer wieder zurück in die schwingung und Torsionsschwingung werden synonym verwen-
Ruhelage zieht, der Elongation entgegengesetzt Grundsätzlich gelten bei Drehschwingungen Gesetzmäßigkeiten
det. Bei einigen Anwendungen ist es allerdings üblich, den einen
wie bei einer linearen Schwingung.
oder den anderen Begriff zu verwenden. Z.B. spricht man von
Torsionsschwingung, wenn bei einem Vorgang eine Welle tor-
Richtgröße k Proportionalitätsfaktor zwischen Rückstellkraft und Elongation, bei
diert (verwindet, verdreht).
elastischen Schwingungen identisch mit der Federsteifigkeit

Eigenfrequenz Frequenz, bei der nach einmaliger Anregung das System als Eigenform Elongation y ˆ= Drehwinkel ε = ˆ
ε · sinφ
schwingt Geschwindigkeit v = ẏ ˆ= Winkelgeschwindigkeit ε̇ = ˆ
ε · ω · cosφ
Beschleunigung a = ÿ ˆ= Winkelbeschleunigung ε̈ = ˆ
ε · ω2 · sinφ
Dämpfung gesetzmäßiges Abnehmen der Amplitude im Verlauf einer Schwingung

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