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WARNUNG/VORSICHT/ZUR BEACHTUNG
Bitte lesen Sie diese Anleitung sorgfältig durch, und befolgen Sie die Anweisungen genau. Zur Kennzeichnung
besonderer Information haben die Begriffe WARNUNG, VORSICHT und ZUR BEACHTUNG verschiedene Bedeu-
tungen. Bitte beachten Sie besonders die so bezeichneten Hinweise.
WARNUNG:
Bezeichnet eine potentielle Gefahrenquelle, die zu tödlichen Unfällen oder Verletzungen führen könnte.
VORSICHT:
Bezeichnet eine potentielle Gefahrenquelle, die zu einer Beschädigung des Fahrzeugs führen könnte.
ZUR BEACHTUNG:
Bezeichnet zusätzliche Informationen, die Ihnen die Arbeit erleichtern sollen.
WARNUNG:
Dieses Werkstatt-Handbuch ist nur für autorisierte Suzuki-Fachhändler und ausgebildetete Mechaniker
vorgesehen. Unerfahrene Personen oder Mechaniker, die nicht über das richtige Werkzeug und Wartungs-
gerät verfügen, können die hierin beschriebenen Arbeiten möglicherweise nicht ausführen.
Eine falsche Reparatur kann zu Verletzungen des Mechanikers führen, aber auch die Verkehrssicherheit
des Fahrzeugs für Fahrer und Mitfahrer beeinträchtigen.
WARNUNG:
Für Fahrzeuge, die mit einem Zusatzrückhaltesystem (Airbag) ausgerüstet sind:
• Wartungsarbeiten am Airbagsystem oder in dessen Umfeld dürfen nur von einer SUZUKI-Vertragswerk-
statt durchgeführt werden. Siehe hierzu die Darstellung “Komponenten und Verdrahtung des Airbagsys-
tems” unter “Allgemeines” im Abschnitt über das Airbagsystem, um festzustellen, ob die Arbeiten im
Bereich von Bauteilen oder Kabeln des Airbags erfolgen. Dabei alle WARNUNGEN und “Vorsichtsmaß-
nahmen zur Wartung” im Abschnitt “Wartungsarbeiten am Fahrzeug” im Abschnitt Airbagsystem beach-
ten, bevor mit Arbeiten bei oder im Bereich von Komponenten oder der Verdrahtung des Airbagsystems
begonnen wird. Eine Nichtbeachtung der einschlägigen WARNUNGEN kann eine unbeabsichtigte Auslö-
sung des Airbags zur Folge haben oder ihn außer Funktion setzen. In jedem Fall droht die Gefahr schwe-
rer Verletzungen.
• Falls neben dem Airbagsystem ein weiteres Fahrzeugsystem der Reparatur bedarf, sollte zuerst das Air-
bagsystem instand gesetzt werden, um ein unbeabsichtigtes Auslösen der Airbags zu vermeiden.
• Lenkrad, Armaturenbrett oder andere Airbag-Systemkomponenten (Komponenten oder Verdrahtung des
Airbag-Systems oder in dessen Bereich) dürfen nicht modifiziert werden. Modifikationen könnten die
Funktionsfähigkeit des Airbagsystems beeinträchtigen und zu Verletzungen führen.
• Falls das Fahrzeug Temperaturen über 93°C ausgesetzt werden soll (zum Beispiel zum Einbrennlackie-
ren), sind vorher die Airbag-Systemkomponenten (Airbag-Gasgenerator, Sensor- und Diagnose-Modul
oder Sicherheitsgurte mit Gurtstraffer) auszubauen, damit keine Bauteile beschädigt oder versehentlich
ausgelöst werden.
VORWORT
Dieses Handbuch enthält Vorgehensweisen für Diagnose, Wartung, Einstellungen, kleinere Kundendienstarbeiten
und Austausch von Bauteilen (Kundendienst) sowie Zerlegen und Zusammenbau größerer Baugruppen (Reparatur
und Überholen der Einheiten).
Der Inhalt ist in Abschnitte unterteilt, deren jeweilige Nummernbezeichnung dem Inhaltsverzeichnis auf der nächsten
Seite zu entnehmen sind. Die jeweiligen Abschnitte beginnen mit einem Inhaltsverzeichnis.
Dieses Handbuch sollte während Wartungsarbeiten in greifbarer Nähe aufbewahrt werden.
Ein genaues Einhalten der behandelten Punkte gewährleistet volle Fahrzeugleistung.
Wenn beim Zerlegen einzelne Teile ausgetauscht oder Wartungsarbeiten durchgeführt werden, empfiehlt es sich, Ori-
ginal-SUZUKI-Teile, -Werkzeuge und -Wartungsmaterialien (Schmiermittel, Dichtungsmittel, usw.), die in den
Beschreibungen spezifiziert werden, zu verwenden.
Alle Informationen, Abbildungen und Spezifikationen in diesem Handbuch beruhen auf den zum Zeitpunkt der Druck-
legung zur Verfügung stehenden neuesten Daten. Die Angaben beziehen sich zum größten Teil auf Fahrzeuge mit
Standardausführung.
Daher können Abbildungen von dem zu wartenden Fahrzeug abweichen.
Das Recht zu Änderungen ohne Vorankündigung bleibt vorbehalten.
Zugehöriges Werkstatthandbuch
ZUR BEACHTUNG:
Der schraffierte Abschnitt 8A ist im Werkstatthandbuch für Verkabelung im VORWORT dieses Handbuchs
erwähnt.
ALLGEMEINES 0A-1
ABSCHNITT 0A
0A
6F2
ALLGEMEINES 6G
6H
6K
INHALT 7A
7A1
GEBRAUCH DIESES HANDBUCHS................... 0A-2 DURCHGANGSÜBERPRÜFUNG .............. 0A-14
7B1
VORSICHTSMASSREGELN................................ 0A-3 SPANNUNGSÜBERPRÜFUNG ................. 0A-15
ÜBERPRÜFUNG AUF KURZSCHLUSS 7C1
VORSICHTSMASSNAHMEN BEI
FAHRZEUGEN MIT ZUSATZ- (KABELBAUM AUF MASSESCHLUSS)..... 0A-16 7D
RÜCKHALTESYSTEM (AIRBAGSYSTEM)...... 0A-3 WACKELKONTAKT UND 7E
DIAGNOSE................................................... 0A-3 SCHLECHTE VERBINDUNG ......................... 0A-16 7F
WARTUNG UND HANDHABUNG ................ 0A-4 FAHRZEUGKENNZEICHNUNG.........................0A-18
ALLGEMEINE VORSICHTSMASSNAHMEN ... 0A-6 FAHRZEUGNUMMER .................................... 0A-18 8A
VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR MOTORNUMMER .......................................... 0A-18
8B
KATALYSATOR................................................ 0A-9 GETRIEBENUMMER...................................... 0A-18
VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DEN 8C
WARN-, VORSICHTS- UND
EINBAU VON AUTOTELEFON UND INFORMATIONSPLAKETTEN...........................0A-19 8D
MOBILFUNK ..................................................... 0A-9 FAHRZEUGHEBEPUNKTE ..............................0A-20 8E
VORSICHTSMASSNAHMEN BEI DER VERWENDETE ABKÜRZUNGEN UND
WARTUNG VON ALLRADFAHRZEUGEN..... 0A-10 SYMBOLE ..........................................................0A-22 9
VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR BEFESTIGUNGSSTÄRKEN ..............................0A-25
ARBEITEN AM ELEKTRISCHEN
METRISCHE BEFESTIGUNGSTEILE............ 0A-25 10
SCHALTKREIS ............................................... 0A-11
BESTIMMUNG DER 10A
ÜBERPRÜFUNG DES ELEKTRISCHEN
BEFESTIGUNGSSTÄRKE ............................. 0A-25
SCHALTKREISES, VORGEHENSWEISE...... 0A-13 10B
NORMALANZUGSMOMENT.......................... 0A-25
ÜBERPRÜFUNG AUF
UNTERBRECHUNG ................................... 0A-13
0A-2 ALLGEMEINES
4) Eine Reihe von Abkürzungen und Symbolen werden im Text verwendet. Zu näheren Erklärungen siehe “VER-
WENDETE ABKÜRZUNGEN UND SYMBOLE” in diesem Abschnitt.
5) Die Masseinheiten (SI) und das metrische System werden in diesem Handbuch als Einheit gebraucht.
6) Wenn nötig wird “DIAGNOSE” in jedem Abschnitt behandelt.
7) Am Ende jeden Abschnitts werden Beschreibungen der “SPEZIALWERKZEUGE”, der “BENÖTIGTEN WAR-
TUNGSMATERIALIEN” und der “ANZUGSMOMENTE” gegeben, die für die beschriebenen Arbeiten in diesem
Abschnitt verwendet werden sollen.
ALLGEMEINES 0A-3
VORSICHTSMASSREGELN
VORSICHTSMASSNAHMEN BEI FAHRZEUGEN
MIT ZUSATZ-RÜCKHALTESYSTEM
(AIRBAGSYSTEM)
WARNUNG:
• Die Auslegung der Bauteile des Airbagsystems entspricht der
Abbildung. Befolgen Sie die im ABSCHNITT 10B beschriebe-
nen Vorgehensweisen, wenn es notwendig wird, Arbeiten an
diesen Bauteilen (Ausbau, Einbau und Überprüfung) durchzu-
führen. Eine fehlerhafte Vorgehensweise kann das Airbag-
System versehentlich auslösen. Dies kann zu Verletzungen
5 2
und Beschädigungen am Airbag-System führen, oder ein kor-
rektes Auslösen des Airbags ist nicht mehr gewährleistet.
• Falls neben dem Airbagsystem ein weiteres Fahrzeugsy-
1
stem der Reparatur bedarf, empfiehlt SUZUKI zuerst das
Airbagsystem instand zu setzen, um ein unbeabsichtigtes
Auslösen der Airbags zu vermeiden.
6 • Keinesfalls Änderungen am Lenkrad, Armaturenbrett oder
einem anderen Bauteil des Airbag-Systems durchführen.
4
Modifikationen könnten die Funktionsfähigkeit des Airbag-
3 systems beeinträchtigen und zu Verletzungen führen.
• Falls das Fahrzeug Temperaturen über 93°C ausgesetzt wer-
4
den soll (zum Beispiel zum Einbrennlackieren), sind vorher
die Airbag-Systemkomponenten auszubauen, damit keine
Bauteile beschädigt oder versehentlich ausgelöst werden.
1. Airbag-Kabelbaum 4. Gurtstraffer
2. Beifahrer-Airbagmodul (Gasgenerator) 5. Kontaktspule
3. SDM 6. Fahrer-Airbagmodul (Gasgenerator)
DIAGNOSE
• Bei der Fehlersuche im Airbagsystem die Anweisungen im
ABSCHNITT 10B “DIAGNOSE” befolgen. Wenn diese Schritte
nicht genau befolgt werden, kann dies die Diagnosezeit verlän-
gern, zu einer fehlerhaften Diagnose oder zu einem falschen
Ersatzteilaustausch führen.
• Nur elektrische Prüfgeräte verwenden, die im Handbuch ange-
geben sind.
WARNUNG:
Niemals den Widerstand der Fahrer- oder Beifahrer-Airbag-
module (Gasgenerator) und Gurtstraffer (Fahrer und Beifah-
rer) messen. Dies ist sehr gefährlich, da der elektrische
Strom des Prüfgeräts den Airbag oder den Gurtstraffer aus-
lösen kann.
0A-4 ALLGEMEINES
WARNUNG:
Bei einer Reihe von Arbeitsvorgängen muss die “AIRBAG”-
Sicherung und alle Airbagmodule (Gasgenerator) vom Aus-
löseschaltkreis gelöst werden, um ein versehentliches Aus-
lösen zu verhindern.
Fahrer- und Beifahrer-Airbagmodule (Generator)
• Das scharfe Airbagmodul (Gasgenerator) nur an trocke-
nen Orten mit einer Temperatur unter 65°C handhaben
und lagern, die frei von elektrischen Kraftfeldern sind.
• Beim Tragen eines scharfen Airbagmoduls (Gasgenerators)
unbedingt die Airbag-Abdeckung vom Körper weg richten.
Dies reduziert das Verletzungsrisiko im Falle einer unbeab-
sichtigten Auslösung. Niemals das Airbagmodul (Gasgene-
rator) an den Kabeln oder Steckverbindern an der
Modulunterseite tragen. Beim Ablegen eines intakten Air-
bagmoduls (Gasgenerator) auf eine Werkbank oder andere
Oberfläche darauf achten, dass der Airbag immer nach oben
und nicht nach unten zeigt. Die Verkleidung des intakten
Beifahrer-Airbagmoduls (Gasgenerator) muss nach oben
weisen. Deshalb ist es empfehlenswert, es auf eine Werk-
bank mit einer Öffnung zu legen oder es in einen Schraub-
stock mit einer Montagehalterung sicher einzuspannen.
Dies sorgt dafür, dass der Airbag im unwahrscheinlichen
Fall einer Auslösung genügend Raum zur Ausdehnung hat.
Andernfalls besteht Verletzungsgefahr.
• Niemals intakte (nicht ausgelöste) Airbagmodule (Gasgenera-
tor) für Fahrer und Beifahrer entsorgen. Falls sie entsorgt wer-
den müssen, anhand des ABSCHNITTS 10B, in dem die Schritte
für eine Airbag-Entsorgung beschrieben sind, vorgehen.
• Das Airbagmodul (Gasgenerator) ist kurz nach dem Auslösen
sehr heiß. Bevor mit dem Arbeiten begonnen wird, mindestens
eine halbe Stunde warten, bis der Gurtstraffer abgekühlt ist.
• Bei der Auslösung des Airbagmoduls (Gasgenerator)
schlägt sich ein pulvriger Rückstand auf der Oberfläche
des Airbags nieder. Dieses Pulver besteht im wesentli-
chen aus Stärkemehl (das als Gleitmittel für den Airbag
dient) und einigen Nebenprodukten der chemischen
Reaktion. Es wird empfohlen, bei allen Arbeiten am Air-
bag Schutzhandschuhe und Schutzbrille zu tragen.
WARNUNG:
SDM
• Das SDM (Sensor- und Diagnosemodul) nur an trockenen Orten mit einer Temperatur unter 65°C hand-
haben und lagern, die frei von elektrischen Kraftfeldern sind.
• Bei Wartungsarbeiten das Sensor- und Diagnosemodul (SDM) sehr vorsichtig behandeln. Das SDM
weder stoßen noch schütteln.
• Niemals das Airbag-System einschalten, wenn das SDM nicht fest eingebaut ist. Alle SDM-Befestigun-
gen müssen sorgfältig angezogen werden und der Pfeil muss zur Vorderseite des Fahrzeugs zeigen. Nur
so ist die Funktion des Airbag-Systems gewährleistet.
Wenn das SDM nicht korrekt eingebaut ist, könnte der Airbag versehentlich ausgelöst werden und somir
Verletzungen verursachen.
WARNUNG:
Gurtstraffer für Fahrer und Beifahrer
(falls vorhanden)
• Scharfgestellte Gurtstraffer nur an trockenen Orten mit
einer Temperatur unter 65°C handhaben und lagern, die
frei von elektrischen Kraftfeldern sind.
• Gurtstraffer niemals am Kabel oder Steckverbinder tra-
gen. Beim Ablegen eines scharfgestellten Gurtstraffers
auf eine Werkbank o.ä. darauf achten, dass die Vorder-
seite (1) nicht nach unten gekehrt wird. Auch darf nichts
darauf abgelegt werden bzw. Gurtstraffer dürfen nicht
aufeinander gestapelt werden. Andernfalls besteht Verlet-
zungsgefahr.
• Niemals einen intakten (nicht ausgelösten) Gurtstraffer
(Fahrer und Beifahrer) entsorgen. Falls sie entsorgt wer-
den müssen, anhand des ABSCHNITTS 10B, in dem die
Schritte für eine Entsorgung beschrieben sind, vorgehen.
• Kurz nach dem Auslösen ist der Gurtstraffer sehr heiß.
Bevor mit dem Arbeiten begonnen wird, mindestens eine
halbe Stunde warten, bis der Gurtstraffer abgekühlt ist.
• Handschuhe und Schutzbrille sollten getragen werden,
um eventuelle Augenreizungen zu vermeiden.
• Auch bei einem leichten Unfall, bei dem die Airbags nicht ausgelöst wurden, müssen das Airbag-System
und andere Bauteile, die mit in Verbindung stehen, überprüft werden. Siehe dazu ABSCHNITT 10B unter
“UNTERSUCHUNGEN UND REPARATUREN NACH EINEM UNFALL”.
• Bei Reparaturarbeiten, die nicht das Airbag-System betreffen, vorher jene Bauteile des Airbag-Systems
ausbauen, die durch eventuelle Stöße in Mitleidenschaft gezogen werden können.
• Darauf achtgeben, dass Fahrer- und Beifahrer-Airbagmodule (Gasgenerator), Gurtstraffer (Fahrer und
Beifahrer) oder das SDM nicht fallen gelassen oder Stößen ausgesetzt werden. Bei einem schweren Stoß
niemals Bauteile zerlegen oder reparieren, sondern durch neue Teile ersetzen.
• Wenn Fett, Reinigungsmittel, Öl, Wasser, usw. auf die Fahrer- oder Beifahrer-Airbagmodule (Gasgenera-
tor) oder die Gurtstraffer gekommen sind, sofort mit einem trockenen Tuch abwischen.
0A-6 ALLGEMEINES
• Der Airbagkabelbaum ist mit einem gelben Schutzschlauch verkleidet und kann so leicht ausgemacht
werden. Den Kabelbaum vorsichtig handhaben.
• Bei Unterbrechung im Airbag-Kabelbaum sowie Schäden am Kabelbaum, am Steckverbinder oder an den
Kabelklemmen stets den Kabelbaum als Einheit mit Steckverbindern und Anschlußklemmen austau-
schen.
• Niemals das Airbagsystem einschalten bevor alle Bauteile eingebaut sind oder die Diagnose es erforder-
lich macht. Denn sonst wird ein Diagnosestörungscode angezeigt.
• Niemals Airbagsystem-Bauteile aus einem anderen Fahrzeug verwenden.
• Beim Elektroschweißen das Airbagsystem zeitweilig deaktivieren. Siehe “DEAKTIVIEREN DES AIRBAG-
SYSTEMS” in ABSCHNITT 10B.
• Bauteile des Airbagsystems niemals heißer Luft oder Feuer aussetzen (Trocknen oder Einbrennen nach
dem Lackieren).
• Alle Komponenten des Airbagsystems sind mit Aufklebern versehen, die mit WARNING (WARNUNG) oder
CAUTION (VORSICHT) betitelt sind. Die darauf aufgeführten Anweisungen sind strikt zu beachten.
• Nach der Fahrzeugreparatur “ÜBERPRÜFUNG DES AIRBAG-DIAGNOSE-SYSTEMS” in ABSCHNITT 10B
durchführen.
ALLGEMEINE VORSICHTSMASSNAHMEN
Die folgenden WARN- und VORSICHTSMASSNAHMEN sollten bei den Wartungsarbeiten am Fahrzeug beachtet
werden. Es sind allgemeine Vorsichtsmaßnahmen, die auf viele Arbeitsvorgänge dieses Handbuchs anwendbar sind
und die nicht für jeden Arbeitsschritt wiederholt werden.
WARNUNG:
• Beim Anheben eines Fahrzeugs für Wartungs- und Reparaturarbeiten die folgenden Anweisungen unter
“FAHRZEUGHEBEPUNKTE” in diesem Abschnitt befolgen.
• Wenn die Arbeiten bei laufendem Motor durchgeführt werden müssen, sicherstellen, dass die Feststell-
bremse vollständig angezogen ist und sich das Getriebe im Leerlauf (bei Schaltgetriebe) oder in der P-
Stellung (bei Automatikgetriebe) befindet. Darauf achtgeben, dass Hände, Haare, Kleider, Werkzeug,
usw. nicht in Lüfter oder Riemen geraten.
• Wenn der Motor in geschlossenen Räumen läuft, sicherstellen, dass die Auspuffgase nach außen abge-
leitet werden.
• Wartungs- und Reparaturarbeiten nicht an Stellen durchführen, an denen brennbares Material mit dem
Auspuffsystem in Kontakt treten kann. Beim Arbeiten mit giftigen oder brennbaren Stoffen (Benzin und
Kühlmittel) sicherstellen, dass der Arbeitsraum gut belüftet ist.
• Um Verbrennungen zu vermeiden, sich von heißen Metallflächen wie Kühler, Auspuffkrümmer, Endrohr,
Auspuff, usw. fernhalten.
• Neues Öl und Altöl können gesundheitsschädlich sein. Das Trinken dieser Stoffe ist gesundheitsschäd-
lich. Deshalb neues Motoröl, Altöl und gebrauchte Ölfilter von Kindern und Haustieren fernhalten.
An Versuchstieren wurde herausgefunden, daß ständiger Kontakt mit Altöl Hautkrebs verursachen kann.
Kurzer Kontakt mit Altöl kann Hautreizungen verursachen. Deshalb beim Ölwechsel ein Hemd mit Lang-
arm und Gummihandschuhe tragen, um den Kontakt mit Altöl zu minimieren. Falls Motoröl auf die Haut
gekommen ist, gründlich mit Seife und Wasser abwaschen. Kleidung oder Lappen, die mit Öl in Berüh-
rung gekommen sind, waschen. Altöl und gebrauchte Ölfilter recyceln oder ordnungsgemäß entsorgen.
• Vor dem Fahrtantritt sicherstellen, dass die Motorhaube vollständig geschlossen und verriegelt ist. Falls
dies nicht der Fall ist, kann sie während der Fahrt hochklappen, die Sicht versperren und somit einen
Unfall verursachen.
ALLGEMEINES 0A-7
• Bei Arbeiten, die eine Wärme von über 80°C in der Nähe
von elektrischen Bauteilen verursachen, vorher die hitze-
empfindlichen Teile ausbauen.
ALLGEMEINES 0A-9
1. Lockere Quetschverbindung
2. Unterbrechung
3. Dünnes Kabel (ein einziger Kabelstrang)
DURCHGANGSÜBERPRÜFUNG
1) Den Widerstand zwischen beiden Anschlussklemmen an beiden
Enden des Schaltkreises überprüfen (zwischen A-1 und C-1 in
der Abbildung). Falls kein Durchgang angezeigt wird (unendlich
oder über dem Grenzwert), besteht zwischen den Anschluss-
klemmen A-1 und C-1 eine Unterbrechung.
ALLGEMEINES 0A-15
SPANNUNGSÜBERPRÜFUNG
Wenn Spannung an den Schaltkreis angelegt wird, kann die Span-
nungsprüfung auch als Schaltkreisprüfung verwendet werden.
Spannung zwischen
C-1 und Karosseriemasse : Ca. 5 V
B-1 und Karosseriemasse : Ca. 5 V
A-1 und Karosseriemasse : 0 V
Spannung zwischen
C-1 und Karosseriemasse : Ca. 5 V
B-1 und Karosseriemasse : Ca. 5 V
A-1 und Karosseriemasse : Ca. 3 V
0A-16 ALLGEMEINES
ZUR BEACHTUNG:
Wenn der Schaltkreis an andere Bauteile (1) angeschlossen
wird, alle Steckverbinder dieser Bauteile lösen.
Anderenfalls verläuft die Diagnose fehlerhaft.
1. Zu anderen Bauteilen
FAHRZEUGKENNZEICHNUNG
FAHRZEUGNUMMER
Die Fahrzeugnummer ist im Motorraum unterhalb der Windschutz-
scheibe eingestanzt.
MOTORNUMMER
Die Motornummer ist in den Zylinderblock eingestanzt.
GETRIEBENUMMER
Die Getriebenummer befindet sich auf dem Getriebegehäuse.
ALLGEMEINES 0A-19
FAHRZEUGHEBEPUNKTE
WARNUNG:
• Vor Ansetzen der Hebebühne an den Unterboden ist die Fahrzeugbalance während sämtlicher Wartungs-
arbeiten in Betracht zu ziehen. Die Fahrzeugbalance auf der Hebebühne kann sich nach Entfernen gewis-
ser Teile erheblich verschieben.
• Vor dem Anheben des Fahrzeugs sicherstellen, dass das Ende des Hebearms keine Teile wie z.B. Brems-
leitung, Kraftstoffleitung, Halterungen o.ä. berührt.
• Bei Verwendung einer Hebebühne, wie unten im Schaubild gezeigt ansetzen (an gleicher Stelle rechts
und links). Das Fahrzeug soweit anheben, bis alle 4 Räder Bodenfreiheit haben und dabei durch Schie-
ben in beide Richtungen sicherstellen, dass das Fahrzeug nicht herunterfallen kann. Erst nach diesen
Sicherheitschecks kann mit der Arbeit begonnen werden.
• Nach dem Anheben der Hebebühne sicherstellen, dass die Hebebühne auch verriegelt ist.
1. Vorne
2. Ansatz- und Sicherheitspunkte der Hebebühne
3. Wagenheber-Ansatzpunkt
4. Stanzmarkierung
ALLGEMEINES 0A-21
WARNUNG:
Falls das Fahrzeug nur vorne oder hinten aufgebockt wer-
den soll, müssen die am Boden aufsitzenden Räder sicher
blockiert werden.
Nach dem Aufbocken das Fahrzeug auf Sicherheitsstützen
absetzen. Es ist sehr gefährlich, unter einem Fahrzeug zu
arbeiten, das nur durch den Wagenheber gestützt wird.
VORSICHT:
Niemals den Wagenheber an Teilen der Aufhängung (z.B.
Stabilisator, usw.) oder Fahrzeugboden ansetzen, da dieser
sich sonst verformen könnte.
Wenn das Fahrzeug vorne oder hinten mit einem Wagenheber ange-
hoben wird, sicherstellen, dass der Wagenheber an der vorderen
Wagenheberhalterung (1), den mittleren Punkt der Hinterachse (2)
(Vorderradantrieb) oder am Hinterachsgehäuse (3) (Allrad) anliegt.
PSP-Schalter Servolenkungs-Druckschalter
(P/S-Druckschalter)
P PCM Steuermodul des Antriebsstrangs
PCV Geschlossene Kurbelgehäuseent-
lüftung
R RH Rechts
SAE Society of Automotive Engineers
(Gesellschaft der Automobilinge-
nieure)
S SDM Sensor- und Diagnosemodul
(Airbagmodul)
SFI Elektronische Kraftstoffeinspritzung
SOHC Einzelne obenliegende Nockenwelle
TBI Drosselklappengehäuse-Einsprit-
zung (Zentraleinspritzung, SPI)
TCC Drehmomentwandler
TCM Getriebesteuermodul
(A/T-Steuerung, A/T-Steuermodul)
TP-Sensor Drosselklappensensor
T
TVV Thermo-Unterdruckventil
(Thermo-Unterdruckbegrenzungs-
ventil, TVSV, Bimetall-Unterdruck-
begrenzungsventil, BVSV)
TWC Dreiwegekatalysator
2WD Vorderradantrieb
VIN Fahrzeugidentifizierungsnummer
V
VSS Geschwindigkeitssensor
WU-OC Warmlauf-Katalysator
W
WU-TWC Warmlauf-Dreiwege-Katalysator
0A-24 ALLGEMEINES
SYMBOLE
BEFESTIGUNGSSTÄRKEN
METRISCHE BEFESTIGUNGSTEILE
Die meisten der im Fahrzeug verwendeten Befestigungsteile sind metrisch. Beim Austausch der Befestigungsteile
muss darauf geachtet werden, dass die Ersatzbefestigungsteile den korrekten Durchmesser, die richtige Gewinde-
höhe und Stärke haben.
NORMALANZUGSMOMENT
Jedes Befestigungsteil sollte auf das spezifizierte Anzugsmoment angezogen sein, wie es im betreffenden Abschnitt angegeben
ist. Wenn keine Angaben vorliegen, ist die folgende Tabelle für Anzugsmomente maßgebend. Wenn ein Befestigungsteil größe-
rer Stärke als das ursprüngliche verwendet wird, das Anzugsmoment des ursprünglichen Befestigungsteils verwenden.
ZUR BEACHTUNG:
• Bei Flanschschrauben, Bundmuttern und selbstsichernden Muttern der Stärke 4T und 7T 10% zum ange-
gebenen Anzugsmoment in der untenstehenden Tabelle hinzugeben.
• Nachfolgende Tabelle ist nur dann anzuwenden, wenn die Befestigungsteile aus Stahl oder Leichtmetall sind.
0A-26 ALLGEMEINES
lb-ft 1,0 2,5 4,0 9,5 21,0 32,5 47,0 76,0 116,0
lb-ft 2,0 3,5 6,0 14,5 30,5 58,0 90,5 139,5 202,5
kpm 0,24 0,49 0,88 2,1 4,4 8,4 13,3 20,3 29,8
lb-ft 2,0 3,5 6,5 15,5 32,0 61,0 96,5 147,0 215,5
Stärke
Entsprechung für Befestigungsteil
Nm 2,3 4,5 10 23 50 85 135 210 240
der Stärke 7T
lb-ft 2,0 3,5 7,5 17,0 36,5 61,5 98,0 152,0 174,0
kpm 0,31 0,63 1,1 2,7 5,6 10,5 16,8 25,8 37,3
lb-ft 2,5 4,5 8,0 19,5 40,5 76,0 121,5 187,0 270,0
lb-ft 2,5 5,0 9,0 21,0 43,0 82,0 126,5 195,5 286,0
∗: Selbstsichernde Mutter
WARTUNG UND SCHMIERUNG 0B-1
ABSCHNITT 0B
0A 6F1
0B 0B
WARTUNG UND SCHMIERUNG 1A
6G
6H
1B 6K
WARNUNG:
Für Fahrzeuge, die mit einem Zusatzrückhaltesystem (Airbag) ausgestattet sind: 3 7A
• Wartungsarbeiten am Airbagsystem oder in dessen Umfeld dürfen nur von einer SUZUKI-Vertragswerk-3A 7A1
statt durchgeführt werden. Siehe hierzu die Darstellung “Komponenten und Verdrahtung des Airbagsy-
3B1 7B1
stems” unter “Allgemeines” im Abschnitt über das Airbagsystem, um festzustellen, ob die Arbeiten
3C1 im 7C1
Bereich von Bauteilen oder Kabeln des Airbags erfolgen. Dabei alle WARNUNGEN und “Vorsichtsmaß- 3D 7D
nahmen zur Wartung” im Abschnitt “Wartungsarbeiten am Fahrzeug” im Abschnitt Airbagsystem 3E 7E
beachten, bevor mit Arbeiten bei oder im Bereich von Komponenten oder Verdrahtung des Airbagsy- 3F 7F
stems begonnen wird. Eine Nichtbeachtung der einschlägigen WARNUNGEN kann eine unbeabsichtigte
Auslösung des Airbags zur Folge haben oder ihn außer Funktion setzen. In jedem Fall droht die Gefahr
4A2 8A
schwerer Verletzungen. 4B 8B
• Arbeiten dürfen erst 90 Sekunden nach Drehen des Zündschalters auf “LOCK” und Abklemmen des 8C
Minuskabels der Batterie begonnen werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Airbags durch5die 8D
Restspannung im Sensor- und Diagnosemodul (SDM) ausgelöst werden. 5A 8E
5B
5C 9
INHALT 5E
5E1 10
WARTUNGSPLAN .............................................. 0B-2 BREMSTROMMELN UND -BACKEN 10A
WARTUNGSPLAN UNTER NORMALEN (HINTEN) ................................................... 0B-13
6 10B
FAHRBEDINGUNGEN .................................... 0B-2 BREMSSCHLÄUCHE UND LEITUNGEN.. 0B-13
BREMSFLÜSSIGKEIT............................... 0B-13 6-1
WARTUNGSPLAN FÜR EXTREME
FAHRBEDINGUNGEN .................................... 0B-4 HANDBREMSHEBEL UND -SEILZUG...... 0B-13 6A1
WARTUNGSARBEITEN ..................................... 0B-5 CHASSIS UND KAROSSERIE ...................... 0B-14 6A2
MOTOR............................................................ 0B-5 KUPPLUNG ............................................... 0B-14
6A4
ANTRIEBSRIEMEN ..................................... 0B-5 REIFEN / RÄDER ...................................... 0B-14 6B
VENTILSPIEL .............................................. 0B-6 RADAUFHÄNGUNG.................................. 0B-15
6C
MOTORÖL UND ÖLFILTER........................ 0B-6 LENKUNG.................................................. 0B-15
ACHSWELLENMANSCHETTEN / 6E1
KÜHLMITTEL .............................................. 0B-8
AUSPUFFSYSTEM ................................... 0B-10 GELENKWELLEN (ALLRAD) .................... 0B-16 6E2
ZÜNDSYSTEM .............................................. 0B-10 SCHALTGETRIEBEÖL.............................. 0B-17
ZÜNDKERZEN .......................................... 0B-10 AUTOMATIKGETRIEBEFLÜSSIGKEIT .... 0B-17
KRAFTSTOFFSYSTEM................................. 0B-10 VERTEILERGETRIEBEÖL (ALLRAD)
LUFTFILTER ............................................. 0B-10 UND ÖL FÜR HINTERES DIFFERENTIAL
KRAFTSTOFFLEITUNGEN UND (ALLRAD)................................................... 0B-18
VERBINDUNGEN ...................................... 0B-11 ALLE TÜRSCHARNIERE,
KRAFTSTOFFFILTER ............................... 0B-11 EINSCHNAPPKLINKEN UND
KRAFTSTOFFTANK.................................. 0B-12 VERRIEGELUNGEN ................................. 0B-19
ABGASREINIGUNG ...................................... 0B-12 ENDABNAHME ................................................. 0B-19
PCV-VENTIL.............................................. 0B-12 EMPFOHLENE FLÜSSIGKEITEN UND
TANKDUNST-RÜCKHALTESYSTEM ....... 0B-12 SCHMIERMITTEL.............................................. 0B-21
BREMSE........................................................ 0B-12
BREMSSCHEIBEN UND -KLÖTZE
(VORNE).................................................... 0B-12
0B-2 WARTUNG UND SCHMIERUNG
WARTUNGSPLAN
WARTUNGSPLAN UNTER NORMALEN FAHRBEDINGUNGEN
ZUR BEACHTUNG:
• Dieses Intervall richtet sich nach dem Kilometerstand bzw. nach der Anzahl der Monate, je nachdem,
was zuerst eintritt.
• Diese Tabelle schließt die Wartung bis zu 90.000 km ein. Über 90.000 km die jeweiligen Wartungsarbeiten
mit den gleichen Abständen ausführen.
Km (x 1000) 15 30 45 60 75 90
Intervall Miles (x 1000) 9 18 27 36 45 54
Monate 12 24 36 48 60 72
MOTOR
Antriebsriemen – – I – – R
Ventilspiel – I – I – I
Motoröl und Ölfilter R R R R R R
Motorkühlmittel – – R – – R
Auspuffsystem – I – I – I
ZÜNDSYSTEM
✱Zündkerzen Bei unverblei- Fahrzeug ohne Nickelzündkerze – R – R – R
tem Benzin HO2S Iridiumzündkerze – – – R – –
Fahrzeug mit Nickelstopfen – – R – – R
HO2S Iridiumstopfen Alle 105.000 km bzw. alle 84 Monate ersetzen
Siehe “WARTUNGSPLAN FÜR EXTREME FAHRBEDINGUNGEN” in diesem Abschnitt, wenn ver-
bleiter Kraftstoff verwendet wird.
KRAFTSTOFFSYSTEM
Luftfilter Asphaltstraßen I I R I I R
Staubige Straßen Siehe “WARTUNGSPLAN FÜR EXTREME
FAHRBEDINGUNGEN” in diesem Abschnitt.
Kraftstoffleitungen und Verbindungen – I – I – I
Kraftstoffilter Alle 105.000 km auswechseln
Tank – – I – – I
ABGASREINIGUNG
✱PCV-Ventil Fahrzeug ohne HO2S – – I – – I
Fahrzeug mit HO2S – – – – – I
✱Tankdunst-Rückhaltesystem – – – – – I
ZUR BEACHTUNG:
• “R” : Austauschen oder wechseln
• “I” : Überprüfen und korrigieren, austauschen oder schmieren falls erforderlich
• Für Schweden Punkte mit ✱ (Sternchen) sollten nur durch Ablesen des Kilometerstandes erfolgen.
• Wenn es das örtliche Gesetz verlangt, Zündkerzen alle 50.000 km austauschen.
• Nickelzündkerze: BKR6E-11 (NGK) oder K20PR-U11 (DENSO)
• Iridiumzündkerze: IFR5E11 (NGK)
WARTUNG UND SCHMIERUNG 0B-3
Km (x 1000) 15 30 45 60 75 90
Intervall Miles (x 1000) 9 18 27 36 45 54
Monate 12 24 36 48 60 72
BREMSE
Bremsscheiben und -klötze (Dicke, Verschleiß, Schäden) I I I I I I
Bremstrommel und -beläge (Verschleiß, Schäden) – I – I – I
Bremsschläuche und -leitungen (undicht, beschädigt, verklemmt) – I – I – I
Bremsflüssigkeit – R – R – R
Handbremshebel und -seilzug (Schäden, Hebelweg, Funktion) Erst nach 15.000 km überprüfen
CHASSIS UND KAROSSERIE
Kupplung (Pedalhöhe und –hub) – I – I – I
Reifen (Verschleiß, Schäden, Unwucht) /Räder (Schäden) I I I I I I
Aufhängung (Anzugsmoment, Schäden, Geräusch, Bruch) – I – I – I
Lenkung (Anzugsmoment, Schäden, Geräusch, Bruch) – I – I – I
Achswellenmanschetten/ Gelenkwelle (Allrad) – – I – – I
Schaltgetriebeöl (Leck, Stand) (I: Erst nach 15.000 km) I – R – – R
Automatikgetriebe- Flüssigkeitsstand – I – I – I
flüssigkeit Flüssigkeitswechsel Alle 165.000 km auswechseln
Verteilergetriebeöl (Allrad) (Leck, Stand) I – I – I –
Öl für hinteres Differential (Allrad) (Leck, Stand) R
– I – I –
(R: Erst nach 15.000 km) oder I
Türscharniere & Schalthebel/-züge – I – I – I
ZUR BEACHTUNG:
• “R” : Austauschen oder wechseln
• “I” : Überprüfen und korrigieren oder auswechseln falls erforderlich
0B-4 WARTUNG UND SCHMIERUNG
ZUR BEACHTUNG:
• “I” : Überprüfen und korrigieren oder auswechseln falls erforderlich
• “R” : Austauschen oder wechseln
• ✱1 : Häufiger überprüfen, wenn das Fahrzeug auf staubigen Straßen verwendet wird.
WARTUNG UND SCHMIERUNG 0B-5
WARTUNGSARBEITEN
MOTOR
ANTRIEBSRIEMEN
WARNUNG:
Alle Überprüfungs- und Austauscharbeiten müssen bei
STEHENDEM MOTOR durchgeführt werden.
ZUR BEACHTUNG:
Falls der Riemen ausgetauscht wird, den neuen Riemen auf
eine Auslenkung von 3 – 4 mm fixieren.
3) Falls der Antriebsriemen zu eng oder zu lose sitzt, anhand der
Spezifikation durch Positionieren der Lichtmaschine einstellen.
4) Die Lichtmaschinen-Einstellschrauben und die Zapfen-
schraube anziehen.
5) Das Minuskabel (–) an die Batterie anschließen.
AUSTAUSCH
Beim Austausch des Antriebsriemens siehe “ANTRIEBSRIEMEN
DES KLIMAANLAGENKOMPRESSORS” in Abschnitt 1B.
VENTILSPIEL
ÜBERPRÜFUNG
1) Das Spiel der Einlass- und Auslassventile überprüfen und gege-
benenfalls einstellen.
Die Messung und Einstellung des Ventilspiels ist in “VENTIL-
SPIEL” 6A1 beschrieben.
1. Nockenwelle
2. Fühlerlehre
WARNUNG:
• Neues Öl und Altöl können gesundheitsschädlich sein.
Die Hinweise unter “WARNUNG” im Abschnitt 0A der All-
gemeinen Vorsichtsmaßnahmen genau lesen.
• Schritt 1) – 7) müssen bei STEHENDEM MOTOR durchge-
führt werden. Bei Durchführen von Schritt 8) sicherstel-
len, dass bei laufendem Motor die entsprechende
Belüftung besteht.
Vor dem Ablassen von Motoröl den Motor auf Dichtigkeit überprüfen.
Bei Ölaustritt die Ursache vor dem Fortsetzen der Arbeit beseitigen.
WARTUNG UND SCHMIERUNG 0B-7
Anzugsmoment
Ölablassschraube (a): 50 Nm (5,0 kpm)
ZUR BEACHTUNG:
Vor dem Einsetzen eines neuen Ölfilters den O-Ring mit Öl
bestreichen. Zu diesem Zweck Motoröl benutzen.
VORSICHT:
Um den Ölfilter richtig anzubringen, muss darauf geachtet
werden, wo genau der O-Ring auf der Passfläche des Filter-
flansches aufliegt.
5) Den Ölfilter (1) mit einem Ölfilterschlüssel (2) noch eine weitere
3/4-Drehung anziehen.
Anzugsmoment
Ölfilter (b) : 14 Nm (1,4 kpm) (als Bezug)
0B-8 WARTUNG UND SCHMIERUNG
ZUR BEACHTUNG:
Bei einer Umgebungstemperatur zwischen –20°C und 30°C
ist SAE 10 W – 30 Öl sehr empfehlenswert.
Motorölfüllmenge
ZUR BEACHTUNG:
Die Motorölfüllmenge ist vorgegeben. Allerdings kann die
tatsächlich benötigte Menge aufgrund von Bedingungen wie
Temperatur, Viskosität usw. von den Angaben der Tabelle
etwas abweichen.
KÜHLMITTEL
AUSTAUSCH
WARNUNG:
Um die Gefahr von Verbrennungen auszuschalten, darf der
Kühlerdeckel nicht abgenommen werden, solange Motor
und Kühler noch heiß sind. Kochende Flüssigkeit und
Dampf können heraussprühen, falls der Deckel zu früh
geöffnet wird.
WARTUNG UND SCHMIERUNG 0B-9
VORSICHT:
Beim Auswechseln von Kühlmittel ein Gemisch aus 50%
destilliertem Wasser und 50% ANTI-FROST-/KORROSIONS-
SCHUTZMITTEL einfüllen, falls die Wintertemperaturen im
Einsatzgebiet unter –16° C fallen. Bei wärmeren Tiefsttem-
peraturen kann der Anteil des ANTI-FROST-/KORROSIONS-
SCHUTZMITTEL auf 30% reduziert und der Wasseranteil auf
70% erhöht werden
Aber auch in Gegenden, wo Temperaturen nicht auf den
Gefrierpunkt fallen, sollte das Kühlmittel aus 70% destillier-
tem Wasser und 30% ANTI-FROST-/KORROSIONSSCHUTZ-
MITTEL verwender werden, um das System vor Korrosion
zu schützen und zu schmieren.
AUSPUFFSYSTEM
ÜBERPRÜFUNG
WARNUNG:
Um die Gefahr von Verbrennungen zu vermeiden, keines-
falls das Auspuffsystem berühren, solange es heiß ist. War-
tungsarbeiten am Auspuffsystem nur bei kaltem Motor
ausführen.
ZÜNDSYSTEM
ZÜNDKERZEN
AUSTAUSCH
Siehe “ZÜNDKERZEN” in Abschnit 6F1 für den Einbau neuer Zünd-
kerzen.
KRAFTSTOFFSYSTEM
LUFTFILTER
ÜBERPRÜFUNG
1) Die Klemmen des Luftfiltergehäuses lösen.
2) Luftfilter aus dem Gehäuse nehmen.
3) Das Luftfilterelement auf übermäßige Verschmutzung, Verölung
und Schäden untersuchen. Den Filter auf der Auslassseite mit
Pressluft reinigen.
WARTUNG UND SCHMIERUNG 0B-11
AUSTAUSCH
Einen neuen Luftfilter anhand der Schritte 1), 2) und 4) einbauen.
KRAFTSTOFFFILTER
AUSTAUSCH
WARNUNG:
Diese Arbeit muss in gut belüfteten Räumen und nicht in der
Nähe von Flammen (wie Heißwasserkocher) durchgefûhrt
werden.
KRAFTSTOFFTANK
ÜBERPRÜFUNG
Kraftstofftank auf Schäden, Risse, Undichtigkeit, Korrosion und lok-
kere Schrauben überprüfen.
Falls Fehler gefunden wurden, entweder reparieren oder austau-
schen.
ABGASREINIGUNG
PCV-VENTIL
ÜBERPRÜFUNG
Die Schläuche der Kurbelgehäuseentlüftung und die PCV-Schläuche
auf Undichtigkeit, Risse oder Verstopfung und das PCV-Ventil auf
Blockierung und Verstopfung überprüfen. Der Prüfvorgang für das
PCV-Ventil ist in “PCV-SYSTEM” in Abschnitt 6E1 beschrieben.
TANKDUNST-RÜCKHALTESYSTEM
ÜBERPRÜFUNG
1) Schläuche auf Risse, Schäden oder extreme Ausweitungen
überprüfen. Alle Klemmen auf Schäden und richtige Stellung
überprüfen.
2) Den EVAP-Behälter (Tankdunst) auf Schäden und Verstopfung
überprüfen. Für Wartungsarbeiten siehe Abschnitt 6E1 “EVAP-
STEUERSYSTEM”.
Falls Fehler gefunden wurden, entweder reparieren oder austau-
schen.
BREMSE
BREMSSCHEIBEN UND -KLÖTZE (VORNE)
ÜBERPRÜFUNG
1) Das Rad und den Bremssattel ohne Lösen des Bremsschlauch-
anschlusses abnehmen.
2) Die Bremsscheiben und -klötze der Vorderradbremsen auf
übermäßigen Verschleiß, Schäden und Unrundheit prüfen. Falls
erforderlich, Teile ersetzen. Siehe “BREMSSCHEIBEN UND
BREMSKLÖTZE (VORN)” in Abschnitt 5.
Feststellschrauben des Bremssattels nach den Vorgaben anzie-
hen.
WARTUNG UND SCHMIERUNG 0B-13
VORSICHT:
Nach dem Austausch von Bremsleitungen oder -schläu-
chen, stets das Bremssystem entlüften.
BREMSFLÜSSIGKEIT
AUSTAUSCH
Die Bremsflüssigkeit folgendermaßen wechseln.
Die vorhandene Bremsflüssigkeit aus dem Bremssystem komplett
ablassen. Das System mit der vorgegebenen Flüssigkeitsmenge auf-
füllen. Danach die Bremsen entlüften.
Die Entlüftung ist in Abschnitt 5 “ENTLÜFTEN DER BREMSEN”
erklärt.
Handbremshebelweg
“a” : 4 – 9 Kerben (beim Ziehen mit 20 kg)
REIFEN / RÄDER
ÜBERPRÜFUNG DER REIFEN
1) Die Reifen auf Unwucht, ungleichmäßigen oder übermäßigen
Verschleiß und Schäden untersuchen.
Bei Defekten austauschen.
Siehe “REIFENDIAGNOSE” in Abschnitt 3.
1. Verschleißanzeiger
ZUR BEACHTUNG:
• Der Reifenluftdruck sollte bei kaltem Reifen überprüft
werden.
• Der korrekte Reifenluftdruck ist in der Bedienungsanlei-
tung sowie auf der Reifenplakette des Fahrzeugs aufge-
führt.
RADAUFHÄNGUNG
ÜBERPRÜFUNG
• Die Vorder- und Hinterrad-Federbeine auf Ölaustritt am Stoß-
dämpfer, Verformung usw. sowie die Federbeinlager auf Schä-
den untersuchen.
Defekte Teile austauschen.
• Vorder- und Hinterradaufhängung auf Schäden, Verschleiß, lok-
kere oder fehlende Teile prüfen und auf ausreichende Schmie-
rung achten.
Defekte Teile reparieren oder gegebenenfalls austauschen.
LENKUNG
ÜBERPRÜFUNG
1) Das Lenkrad in Geradeausstellung auf Spiel und Vibration prü-
fen.
Spiel des Lenkrads
“a” : 0 – 30 mm
2) Das Anzugsmoment der Schrauben und Muttern überprüfen
und falls erforderlich nachziehen. Defekte Teile reparieren oder
gegebenenfalls austauschen.
0B-16 WARTUNG UND SCHMIERUNG
ACHSWELLENMANSCHETTEN / GELENKWELLEN
(ALLRAD)
ÜBERPRÜFUNG DER ACHSWELLENMANSCHETTEN
SCHALTGETRIEBEÖL
ÜBERPRÜFUNG
1) Das Getriebegehäuse auf Anzeichen von Ölaustritt überprüfen.
Undichtigkeiten beseitigen.
2) Zur Ölstandskontrolle das Fahrzeug auf ebenem Grund abstel-
len.
3) Die Einfüll-/Schaulochschraube (1) herausdrehen
4) Den Ölstand kontrollieren.
Der Ölstand kann mit Hilfe der Einlass-/Schaulochschraube
ungefähr überprüft werden. Falls das Öl bis zum unteren Rand
des Schaulochs reicht bzw. herausläuft, ist ausreichend Öl im
Getriebe.
Bei Ölmangel bis zum Schaulochrand auffüllen.
Siehe “WECHSEL DES SCHALTGETRIEBEÖLS” in Abschnitt
7A für das zu verwendende Öl.
5) Dichtmittel auf die Einfüll-/Schaulochschraube geben und mit
dem vorgeschriebenen Anzugsmoment festziehen.
AUSTAUSCH
1) Das Fahrzeug auf ebenem Grund abstellen und die
Ablassschraube (2) herausdrehen, um das Öl abzulassen.
2) Die Ablassschraube mit Dichtmittel versehen und mit dem vor-
geschriebenen Anzugsmoment festziehen.
3) Das spezifizierte Öl in das Schauloch bis zum unteren Rand
einfüllen.
4) Die Einfüll-/Schaulochschraube mit dem angegebenen Anzugs-
moment hineindrehen.
Das zu verwendende Öl, die Füllmenge und die Anzugsmo-
mente sind unter “WECHSEL DES SCHALTGETRIEBEÖLS” im
ABSCHNITT 7A aufgeführt.
AUTOMATIKGETRIEBEFLÜSSIGKEIT
ÜBERPRÜFUNG
1) Das Getriebegehäuse auf Anzeichen von Ölaustritt überprüfen.
Undichtigkeiten beseitigen.
2) Zur Ölstandskontrolle das Fahrzeug auf ebenem Grund abstel-
len.
1. Messstab
2. Klemme
3. HOT-Höchststandsmarkierung
4. HOT-Mindeststandsmarkierung
0B-18 WARTUNG UND SCHMIERUNG
AUSTAUSCH
1) Das Getriebegehäuse auf Anzeichen von Flüssigkeitsaustritt
überprüfen.
Undichtigkeiten beseitigen.
2) Zur Flüssigkeitsstandskontrolle das Fahrzeug auf ebenem
Grund abstellen.
3) Flüssigkeit wechseln. Siehe “WECHSEL DER AUTOMATIK-
FLÜSSIGKEIT” in Abschnitt 7B.
1. Ablassstopfen
AUSTAUSCH
Für Wechsel des Getriebe- und Differentialöls mit dem vorgegebenen
Öl siehe “WECHSEL DES VERTEILERGETRIEBEÖLS” in Abschnitt
7D bzw. “WECHSEL DES DIFFERENTIALÖLS” in Abschnitt 7F.
WARTUNG UND SCHMIERUNG 0B-19
MOTORHAUBE
Darauf achten, dass der Sicherungshaken der Haubenverriegelung
korrekt funktioniert. (Haken darf beim Entriegeln der Haube im Fahr-
zeug nicht freigeben.) Prüfen, ob das Haubenschloss ordnungsge-
mäß einrastet.
Falls dies nicht der Fall ist, die Scharniere und die Einschnappklinke
schmieren oder gegebenenfalls das Haubenverriegelungssytem
reparieren.
ENDABNAHME
WARNUNG:
Probefahrten nur auf sicheren und übersichtlichen Straßen durchführen, wo weder Personen noch Fahr-
zeuge gefährdet werden könnten.
SITZE
Sicherstellen, dass sich die Sitze leichtgängig verstellen und einrasten lassen. Darauf achten, dass die verstellbare
Rückenlehne der Vordersitze in jeder Stellung arretiert werden kann.
SICHERHEITSGURT
Die Sicherheitsgurte einschließlich Gewebe, Gurtschlösser, Schließplatten, Aufrollvorrichtung und Verankerung über-
prüfen.
Darauf achten, dass die Gurte sicher einrasten und arretieren. Falls das Etikett “SICHERHEITSGURT AUSTAU-
SCHEN” auf dem vorderen Sicherheitsgurt sichtbar ist, diesen austauschen.
WARNUNG:
Vor der nachfolgenden Prüfung sicherstellen, dass ausreichend Raum um das Fahrzeug besteht. Die Hand-
und Fußbremse betätigen. Das Gaspedal nicht durchtreten. Beim Anspringen des Motors bereit sein, sofort
die Zündung auszuschalten. Diese Vorsichtsmaßnahmen sind notwendig, da das Fahrzeug losfahren und
Personen- und Sachschäden verursachen könnte.
Bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe das Anlaßverhalten jeder Wählhebelposition überprüfen. Er darf nur in den
Positionen “P” (Parken) oder “N” (Leerlauf) starten.
Bei Fahrzeugen mit Schaltgetriebe den Schalthebel in die “Leerlaufstellung” bringen, das Kupplungspedal vollständig
durchtreten und versuchen, den Motor anzulassen.
KUPPLUNG (SCHALTGETRIEBE)
Folgendes überprüfen:
• Kupplung ist bei gedrücktem Kupplungspedal vollständig ausgerückt,
• Beim Freigeben des Kupplungspedals und beim Beschleunigen tritt kein Schlupf auf.
• Die Kupplung arbeitet normal.
BREMSE
Fußbremse
Folgendes überprüfen:
• Bremspedalweg korrekt,
• Bremsfunktion ist ordnungsgemäß,
• keine ungewöhnlichen Geräusche,
• das Fahrzeug bricht beim Bremsen nicht nach einer Seite aus.
• Bremsen ziehen nicht auf eine Seite.
Handbremse
Sicherstellen, dass der Handbremshebel korrekt funktioniert.
WARNUNG:
Das Fahrzeug auf steilem Gefälle anhalten und sicherstellen, dass in Talrichtung keine Personen oder
Objekte gefährdet werden können. Zum Betätigen der Fußbremse bereit sein, falls sich das Fahrzeug in
Bewegung setzen sollte.
Sicherstellen, dass bei vollständig gezogenem Handbremshebel das Fahrzeug im Gefälle sicher gehalten wird.
WARTUNG UND SCHMIERUNG 0B-21
LENKUNG
• Auf stabiles Lenkverhalten und korrekten Lenkaufwand prüfen.
• Sicherstellen, dass das Fahrzeug nicht auf eine Seite zieht.
MOTOR
• Bei allen Drehzahlen auf gutes Ansprechen des Motors achten.
• Sicherstellen, dass keine abnormalen Geräusche oder Vibrationen auftreten.
BELEUCHTUNG
Sicherstellen, dass alle Scheinwerfer funktionieren.
WINDSCHUTZSCHEIBENENTFROSTER
Regelmäßig überprüfen, ob Luft nach Einschalten der Heizung oder der Klimaanlage aus den Entfrosterdüsen aus-
tritt.
Für diese Überprüfung den Modus-Regler in die Entfrosterstellung und den Gebläseschalter in die “HI”-Stellung brin-
gen.
ABSCHNITT 1A
6F1
6F2
HEIZUNG UND BELÜFTUNG 6G
1A
6K
WARNUNG:
Für Fahrzeuge, die mit einem Zusatzrückhaltesystem (Airbag) ausgestattet sind 7A
• Wartungsarbeiten am Airbagsystem oder in dessen Umfeld dürfen nur von einer SUZUKI-Vertragswerk- 7A1
statt durchgeführt werden. Siehe hierzu die Darstellung “Komponenten und Verdrahtung des Airbagsy- 7B1
stems” unter “Allgemeines” im Abschnitt 10B, um festzustellen, ob die Arbeiten im Bereich von 7C1
Bauteilen oder Kabeln des Airbags erfolgen. Dabei alle WARNUNGEN und “Vorsichtsmaßnahmen zur 7D
Wartung” im Abschnitt “Wartungsarbeiten am Fahrzeug” im Abschnitt 10B beachten, bevor mit Arbeiten 7E
bei oder im Bereich von Komponenten oder Verdrahtung des Airbagsystems begonnen wird. Eine Nicht- 7F
beachtung der einschlägigen WARNUNGEN kann eine unbeabsichtigte Auslösung des Airbags zur Folge
haben oder ihn außer Funktion setzen. In jedem Fall droht die Gefahr schwerer Verletzungen. 8A
• Arbeiten dürfen erst 90 Sekunden nach Drehen des Zündschalters auf “LOCK” und Abklemmen des 8B
Minuskabels der Batterie begonnen werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Airbags durch die 8C
Restspannung im Sensor- und Diagnosemodul (SDM) ausgelöst werden. 8D
8E
ZUR BEACHTUNG:
Der Verbindungsmechanismus der Heizung hängt von den verschiedenen Spezifikationen ab.
9
10
INHALT 10A
ALLGEMEINES ................................................... 1A-2 GEBLÄSEMOTORWIDERSTAND................... 1A-8 10B
DIAGNOSE.......................................................... 1A-3 HEIZUNGSBEDIENKONSOLE........................ 1A-9
DIAGNOSETABELLE ...................................... 1A-3 LUFTEINLASSGEHÄUSE ............................. 1A-12
ECM-SCHALTKREIS....................................... 1A-4 LUFTKLAPPE DER BELÜFTUNG................. 1A-13
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG .......... 1A-5 ERFORDERLICHE
HEIZUNGSEINHEIT ........................................ 1A-5 WARTUNGSMATERIALIEN ............................. 1A-14
GEBLÄSEMOTOR........................................... 1A-7
1A-2 HEIZUNG UND BELÜFTUNG
ALLGEMEINES
DIAGNOSE
DIAGNOSETABELLE
Symptom Mögliche Ursache Abhilfe
Heizungsgebläse funk- Sicherung durchgebrannt Sicherung “HEATER” (Heizung),
tioniert nicht, auch Hauptsicherung und auf Masse-
wenn der Schalter auf schluss überprüfen.
ON steht. Hauptgebläserelais ist fehlerhaft Hauptgebläserelais überprüfen.
Gebläsemotorwiderstand ist fehlerhaft Gebläsewiderstand überprüfen.
Gebläsemotorschalter ist fehlerhaft Gebläseschalter überprüfen.
Gebläsemotor ist fehlerhaft Motor austauschen.
Verkabelung oder Masseanschluss defekt Gegebenenfalls reparieren.
Heizungsgebläse funk- Gebläse-Höchststufenrelais ist fehlerhaft Gebläse-Höchststufenrelais überprü-
tioniert nicht, auch fen.
wenn der Schalter auf Gebläsemotorschalter ist fehlerhaft Gebläseschalter überprüfen.
der Höchststufe steht. Verkabelung oder Masseanschluss defekt Verkabelung und Masseanschluss
überprüfen und gegebenenfalls repa-
rieren.
Falsche Auslassluft- Reglerzüge gebrochen oder eingeklemmt Verkabelung überprüfen.
temperatur Temperaturregler defekt Temperaturregler überprüfen.
Schaltzughalterung ist defekt Überprüfen und einstellen.
Temperaturklappe defekt Temperaturklappe reparieren.
Luftkanäle verstopft Luftkanäle reparieren.
Wärmetauscher undicht oder verstopft Wärmetauscher austauschen.
Heizungsschläuche undicht oder verstopft Schläuche auswechseln.
Thermostat defekt Zur Überprüfung des Thermostats
siehe Abschnitt 6B.
Beim Austausch des Reglerzug gebrochen oder eingeklemmt Verkabelung überprüfen.
Modus-Reglers wird die Modus-Regler defekt Temperaturregler überprüfen.
Luftauslassklappe Schaltzughalterung ist defekt Schaltzughalterung überprüfen und
nicht ausgetauscht. einstellen. Überprüfung und Einstel-
Denn sonst stimmt die lung.
Reglerposition nicht Luftdämpfer gebrochen Dämpfer reparieren.
mehr mit der Luftaus- Luftkanäle undicht oder verstopft Luftkanäle reparieren.
lassklappe überein.
1A-4 HEIZUNG UND BELÜFTUNG
ECM-SCHALTKREIS
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG
HEIZUNGSEINHEIT
AUSBAU
1) Das Minuskabel (-) von der Batterie lösen.
2) Kühlmittel ablassen und die Heizschläuche (1) von der Hei-
zungseinheit lösen.
3) Befestigungsmutter (2) der Heizungseinheit lösen.
EINBAU
Zum Einbau der Heizungseinheit den Ausbauvorgang umkehren und
die folgenden Anweisungen befolgen.
• Beim Einbau darauf achten, dass keine Verkabelung oder
Kabelbaum eingeklemmt werden.
• Zur Einstellung des Heizungssteuerzugs siehe “HEIZUNGS-
BEDIENKONSOLE” in diesem Abschnitt.
• Kühlmittel in den Kühler füllen.
HEIZUNG UND BELÜFTUNG 1A-7
GEBLÄSEMOTOR
AUSBAU
1) Das Minuskabel (-) von der Batterie lösen.
2) Lenksäulen-Konsolenabdeckung ausbauen.
3) Halterung der Brems- und Kupplungspedale aus dem Fahrzeug
ausbauen.
ÜBERPRÜFUNG
1) Durchgang wie gezeigt zwischen den beiden Anschlussklem-
men überprüfen.
Falls kein Durchgang besteht, die Gebläsemotor-Baugruppe (1)
austauschen.
EINBAU
Zum Einbau den Ausbauvorgang umkehren.
1A-8 HEIZUNG UND BELÜFTUNG
GEBLÄSEMOTORWIDERSTAND
AUSBAU
1) Das Minuskabel (-) von der Batterie lösen.
2) Gebläsewiderstand-Steckverbinder lösen.
3) Gebläsemotorwiderstand (1), wie in der Abbildung gezeigt, aus-
bauen.
ÜBERPRÜFUNG
Am Gebläsewiderstand den Widerstand an jedem Anschluss mes-
sen.
Falls der gemessene Widerstand nicht korrekt ist, den Gebläsewider-
standsmotor ersetzen.
Gebläsemotorwiderstand
H–MH : ca. 0,5 Ω bei 25°C
H–ML : ca. 1,5 Ω bei 25°C
H–L : ca. 3,0 Ω bei 25°C
EINBAU
Zum Einbau den Ausbauvorgang umkehren.
VORSICHT:
Nach dem Zerlegen und Zusammenbau der Heizungseinheit
kann die Schließkraft des Heizungsgehäuses etwas zurück-
gegangen sein. Falls dies der Fall ist, das Heizungsgehäuse
mit einer Gewindeschraube M4 x L16 (1) (siehe Abbildung)
fixieren sanst tritt Luft zwischen den Verbindungsteilen aus.
1
HEIZUNG UND BELÜFTUNG 1A-9
HEIZUNGSBEDIENKONSOLE
AUSBAU
1) Das Minuskabel (–) von der Batterie lösen.
2) Lenksäulen-Konsolenabdeckung ausbauen.
3) Heizungsreglerknopf (1), mittlere obere Verkleidung (2), mittlere
untere Verkleidung (3) und Handschuhfach.
EINBAU
1) Zum Einbau den Ausbauvorgang umkehren.
2) Folgende Punkte einstellen.
a) Wie in der Abbildung gezeigt, Luftauslassregler (1), Tempera-
turregler (2) und Frischluftregler (3) ganz in Pfeilrichtung
schieben.
ZUR BEACHTUNG:
Nach dem Einbau der Reglerzüge sicherstellen, dass die
Reglerhebel sich leichtgängig bewegen und in der richtigen
Stellung bleiben.
ÜBERPRÜFUNG
Jeden Anschluss des Gebläseschalters auf Durchgang prüfen.
ILM S/W
GND
LUFTEINLASSGEHÄUSE
4
3
6
1
10
8
“A”
AUSBAU
ZUR BEACHTUNG:
Siehe “KÜHLEINHEIT” in Abschnitt 1B, wenn Fahrzeug mit
Klimaanlage ausgestattet ist.
2) Handschuhfach ausbauen.
3) Bei der Deaktivierung des Airbagsystems siehe “DEAKTIVIE-
RUNG DES AIRBAGSYSTEMS” in Abschnitt 10B. (falls vor-
handen)
4) Frischluftreglerzug (1) vom Lufteinlassgehäuse lösen.
HEIZUNG UND BELÜFTUNG 1A-13
EINBAU
Zum Einbau des Lufteinlassgehäuses den Ausbauvorgang umkeh-
ren und die folgenden Anweisungen befolgen.
• Für das Einstellen des Frischluftreglerzugs siehe “EINBAU”
unter “HEIZUNGSBEDIENKONSOLE” in diesem Abschnitt.
• Bei der Aktivierung des Airbagsystems siehe “AKTIVIERUNG
DES AIRBAGSYSTEMS” in Abschnitt 10B. (falls vorhanden)
EINBAU
Zum Einbau der Luftklappe der Belüftung den Ausbauvorgang
umkehren und die folgenden Anweisungen befolgen.
• Sicherstellen, dass der Luftklappenhalter der Belüftung (1) kor-
rekt ausgerichtet eingesetzt wird (siehe Abbildung).
ERFORDERLICHE WARTUNGSMATERIALIEN
Empfohlenes SUZUKI-Produkt
Material Verwendung
(Teilenummer)
SUZUKI BOND Nr. 1216B
Dichtmittel • Lufteinlassgehäuse
99000 – 31160
KLIMAANLAGE (SONDERAUSSTATTUNG) 1B-1
ABSCHNITT 1B
6F1
6F2
KLIMAANLAGE (SONDERAUSSTATTUNG) 6G
1B
WARNUNG:
Für Fahrzeuge, die mit einem Zusatzrückhaltesystem (Airbag) ausgestattet sind: 7A
• Wartungsarbeiten am Airbagsystem oder in dessen Umfeld dürfen nur von einer SUZUKI-Vertragswerk- 7A1
statt durchgeführt werden. Siehe hierzu die Darstellung “Komponenten und Verdrahtung des Airbagsys- 7B1
tems” unter “Allgemeines” im Abschnitt über das Airbagsystem, um festzustellen, ob die Arbeiten im 7C1
Bereich von Bauteilen oder Kabeln des Airbags erfolgen. Dabei alle WARNUNGEN und “Vorsichtsmaß- 7D
nahmen zur Wartung” im Abschnitt “Wartungsarbeiten am Fahrzeug” im Abschnitt Airbagsystem beach- 7E
ten, bevor mit Arbeiten bei oder im Bereich von Komponenten oder der Verdrahtung des Airbagsystems 7F
begonnen wird. Eine Nichtbeachtung der einschlägigen WARNUNGEN kann eine unbeabsichtigte Auslö-
sung des Airbags zur Folge haben oder ihn außer Funktion setzen. In jedem Fall droht die Gefahr schwe- 8A
rer Verletzungen. 8B
• Arbeiten dürfen erst 90 Sekunden nach Drehen des Zündschalters auf “LOCK” und Abklemmen des 8C
Minuskabels der Batterie begonnen werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Airbags durch die 8D
Restspannung im Sensor- und Diagnosemodul (SDM) ausgelöst werden. 8E
VORSICHT:
9
Die Klimaanlage dieses Fahrzeugs arbeitet mit dem Kältemittel HFC-134a (R-134a).
Weder Kältemittel, Kompressoröl und Bauteile dieser beiden Klimaanlagentypen können untereinander
10
vertauscht werden: Für den einen Typ wird Kältemittel HFC-134a (R-134a) und für den anderen Typ wird 10A
Kältemittel CFC-12 (R-12) verwendet. 10B
Vor jedem Kundendienst, bei Wartungs- und Reparaturarbeiten den Klimaanlagentyp überprüfen, um so
sicherzustellen, dass das korrekte Kältemittel verwendet wird. Zur Unterscheidung dieser beiden Typen
siehe “KÄLTEMITTELTYP” in diesem Abschnitt.
Beim Nachfüllen oder Austausch von Kältemittel und Kompressoröl und beim Ersatzteilwechsel sicherstellen,
dass die korrekte Flüssigkeit und das korrekte Ersatzteil für die entsprechende Klimaanlage verwendet werden.
Falsche Verwendung oder falscher Einbau können zu Undichtigkeiten, Schäden oder Defekten führen.
ZUR BEACHTUNG:
Hinsichtlich Erklärungen zu Arbeitsabläufen oder Baugruppen, die nicht in diesem Abschnitt beschrieben
sind, siehe “BASISHANDBUCH FÜR KLIMAANLAGEN” (Teilenummer : 99520-02130)”.
INHALT
ALLGEMEINES ................................................... 1B-3 KOMPRESSOR-ANTRIEBSRIEMEN ............ 1B-15
KÄLTEMITTELUMLAUF .................................. 1B-3 ELEKTRISCHE DIAGNOSE.............................. 1B-16
KÄLTEMITTELTYP.......................................... 1B-3 KABELDIAGRAMM........................................ 1B-16
HAUPTKOMPONENTEN UND EINBAUORT.. 1B-4 ÜBERPRÜFUNG VON ECM UND
DIAGNOSE.......................................................... 1B-5 SCHALTKREIS .............................................. 1B-17
ALLGEMEINE DIAGNOSETABELLE .............. 1B-5 AUFFANGEN VON KÄLTEMITTEL,
UNGEWÖHNLICHE GERÄUSCHE................. 1B-7 ENTLÜFTEN UND BEFÜLLEN......................... 1B-20
SCHNELLE ÜBERPRÜFUNG DER VORGEHENSWEISE FÜR DAS
KÄLTEMITTELBEFÜLLUNG ........................... 1B-9 BEFÜLLEN MIT KÄLTEMITTEL .................... 1B-20
FUNKTIONSDIAGNOSE ............................... 1B-10 AUFFANGEN................................................. 1B-21
FUNKTIONSDIAGNOSETABELLE ........... 1B-12 KOMPRESSORÖL NACHFÜLLEN ............... 1B-21
DETAILLIERTE DIAGNOSETABELLE ENTLÜFTEN.................................................. 1B-22
(BEI UMGEBUNGSTEMPERATUR 30°C) 1B-13 ENTLÜFTUNGSVORGANG ...................... 1B-22
1B-2 KLIMAANLAGE (SONDERAUSSTATTUNG)
ALLGEMEINES
KÄLTEMITTELUMLAUF
KÄLTEMITTELTYP
Auf dem Etikett (1) des Kompressors ist angezeigt, ob die Klimaan-
lage des Fahrzeugs mit HFC-134a (R-134a) oder CFC-12 (R-12)
befüllt werden muss. Auch an der Form des Ventils (Befüllen) (2)
kann ein Unterschied festgestellt werden.
1B-4 KLIMAANLAGE (SONDERAUSSTATTUNG)
DIAGNOSE
ALLGEMEINE DIAGNOSETABELLE
Symptom Mögliche Ursache Abhilfe
Kalte Luft tritt nicht aus Kein Kältemittel Auffangen, entlüften und befüllen.
(Klimaanlagensystem Sicherung durchgebrannt Die Sicherungen im Schaltkreis und im
funktioniert nicht) Hauptsicherungskasten prüfen sowie auf
Masseschluss überprüfen.
Klimaanlagen-Schalter defekt Klimaanlagenschalter überprüfen.
Gebläseschalter defekt Zur Überprüfung des Gebläseschalters siehe
Abschnitt 1A.
Klimaanlagen-Verdampfungstemperatur- Klimaanlagen-Verdampfungstemperaturfüh-
fühler defekt ler überprüfen.
Klimaanlagen-Kältemittel-Druckschalter Klimaanlagen-Kältemittel-Druckschalter
defekt überprüfen.
Verkabelung oder Masseanschluss defekt Gegebenenfalls reparieren.
ECT-Fühler ist defekt Zur Überprüfung des ECT-Fühlers siehe
Abschnitt 6E1.
ECM und Schaltkreis sind defekt Zur Überprüfung des ECM und des Schalt-
kreises siehe Abschnitt 6E1.
Kalte Luft tritt nicht aus ECM ist defekt Zur Überprüfung des ECM und des Schalt-
(Klimaanlagenkom- kreises siehe Abschnitt 6E1.
pressor funktioniert Magnetkupplung ist defekt Magnetkupplung überprüfen.
nicht) Antriebsriemen für Klimaanlagenkom- Antriebsriemen justieren oder austauschen.
pressor ist locker bzw. gebrochen
Kompressor ist defekt Kompressor überprüfen.
Kompressor-Thermoschalter ist defekt Kompressor-Thermoschalter überprüfen.
Kalte Luft tritt nicht aus Sicherung durchgebrannt Die Sicherungen im Schaltkreis und im
(Kondensator-Kühler- Hauptsicherungskasten prüfen sowie auf
lüftermotor funktio- Masseschluss überprüfen.
niert nicht) Verkabelung oder Masseanschluss defekt Gegebenenfalls reparieren.
Kühler- (und Kondensator-) Lüftermotor- Kühler- (und Kondensator-) Lüftermotorrelais
relais defekt Nr. 1, Nr. 2 und Nr. 3 überprüfen.
Kühler- (und Kondensator-) Lüftermotor Kühler- (und Kondensator-) Lüftermotor
defekt überprüfen.
ECM ist defekt Zur Überprüfung des ECM und des Schalt-
kreises siehe Abschnitt 6E1.
Kalte Luft tritt nicht aus Sicherung durchgebrannt Die “HTR”-Sicherung im Schaltkreis und im
(Gebläsemotor funktio- Hauptsicherungskasten prüfen sowie auf
niert nicht) Masseschluss überprüfen.
Gebläsemotorwiderstand ist fehlerhaft Zur Überprüfung des Gebläsemotorwider-
standes siehe Abschnitt 1A.
Gebläseschalter defekt Zur Überprüfung des Gebläseschalters siehe
Abschnitt 1A.
Verkabelung oder Masseanschluss defekt Gegebenenfalls reparieren.
Gebläsemotor ist fehlerhaft Zur Überprüfung des Gebläsemotors siehe
Abschnitt 1A.
1B-6 KLIMAANLAGE (SONDERAUSSTATTUNG)
UNGEWÖHNLICHE GERÄUSCHE
Verschiedene Arten von Geräuschen treten im Motorraum und im Innenraum auf. Sie reichen von Polter- bis zu Pfeif-
geräuschen.
UNGEWÖHNLICHE KONDENSATORGERÄUSCHE
ZUR BEACHTUNG:
Zum korrekten Befüllen mit Kältemittel siehe “VORGEHENSWEISE FÜR DAS BEFÜLLEN DER KLIMAAN-
LAGE MIT KÄLTEMITTEL” in diesem Abschnitt.
1B-10 KLIMAANLAGE (SONDERAUSSTATTUNG)
FUNKTIONSDIAGNOSE
1) Sicherstellen, dass die Bedingungen wie folgt sind:
• Fahrzeug ist nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt.
• Umgebungstemperatur liegt zwischen 15 – 35°C.
VORSICHT:
Hoch- und Niedrigdruckladeschläuche nicht verwechseln.
Umgebungstemperatur 15 – 35°C
Motordrehzahl 1500 min-1 halten
Gebläseschalter “H” (4. Position)
Temperaturregler “Kalt”
Luftauslassregler “Gesicht”
Fahrzeugtüren Alle geöffnet
Stellung der Lufteinlassklappe Umwälzluft
8) Überprüfen, ob sich jeder Wert für die Niedrigdruck- als auch die
Hochdruckseite im schraffierten Bereich der Graphik befindet.
Falls die abgelesenen Werte nicht dem spezifizierten Druck ent-
sprechen, die erforderlichen Maßnahmen anhand der “FUNKTI-
ONSDIAGNOSETABELLE” ergreifen.
ZUR BEACHTUNG:
Der registrierte Druck am Manometer schwankt mit der
Umgebungstemperatur. Deshalb sollte für die Druckbestim-
mung die Graphik verwendet werden.
FUNKTIONSDIAGNOSETABELLE
ZUR BEACHTUNG:
Falls die Umgebungstemperatur ca. 30°C beträgt, kann das Klimaanlagensystem unter Bezugnahme von
“DETAILLIERTE DIAGNOSETABELLE (BEI UMGEBUNGSTEMPERATUR 30°C)” unter “FUNKTIONSDIAGNO-
SETABELLE” in diesem Abschnitt einer Diagnose unterzogen werden.
HOCHDRUCKMANOMETER
NIEDRIGDRUCKMANOMETER
Symptom
MPa
MANOMETER Mögliche Ursache Abhilfe
(kp/cm2) Genaue Beschreibung
Niedrig Hoch
0,23 – 0,35 1,4 – 1,75 Normale Bedingung – –
(2,3 – 3,5) (14 – 17,5)
Negativer 0,5 – 0,6 Auf der Niedrigdruckseite Staubpartikel oder Wasser- Expansionsventil reinigen.
Druck (5 – 6) wird ein Negativdruck tropfen sind entweder im Austauschen, falls es nicht
(71,2 – 85,3) angezeigt; auf der Hoch- Expansionsventil festgesetzt gereinigt werden kann.
druckseite wird ein extrem oder gefroren, wodurch der Aufnehmer/Trockner austau-
niedriger Druck angezeigt. Kreislauf des Kältemittels schen.
An den Leitungen zum und behindert wird. Das Klimaanlagensystem
vom Aufnehmer/Trockner entlüften und mit frischem
und vom Expansionsventil Kältemittel befüllen.
wird Frost festgestellt.
Normal : Normal : Beim Betrieb der Klimaan- Aufgrund von Feuchtigkeit im Expansionsventil austau-
0,23 – 0,35 1,4 – 1,75 lage zeigt die Niedrigdruck- System ist das Expansions- schen.
↑↓ ↑↓ seite manchmal einen ventil gefroren und schaltet Aufnehmer/Trockner austau-
Nicht normal : Nicht normal : negativen Druck an und von Zeit zu Zeit den Kühlzyk- schen.
Negativer 0,7 – 1,0 manchmal einen normalen lus ab. Das Klimaanlagensystem
Druck (7 – 10) Druck. Die Werte auf der entlüften und mit frischem
Hochdruckseite schwan- Kältemittel befüllen.
ken zwischen nicht norma-
lem und normalem Druck.
0,05 – 0,15 0,7 – 1,0 Die Nieder- und Hochdruck- Kältemittel im System ist Mit einem Undichtigkeitsde-
(0,5 – 1,5) (7 – 10) seite zeigen niedere Werte unzureichend tektor auf Undichtigkeit über-
an. (Kältemittel tritt aus) prüfen und gegebenenfalls
Im Schauloch sind ständig reparieren.
Luftblasen zu sehen. Kältemittel nach Vorgaben
Die austretende Luft ist befüllen.
etwas kalt. Falls beim Anbringen des
Manometers der Druckwert
fast 0 beträgt, auf Undichtig-
keit überprüfen, ggf. reparie-
ren und das System entlüften.
0,4 – 0,6 Druck auf der Niedrigdruck- Undichtigkeit im Kompressor Kompressor überprüfen und
(4 – 6) seite ist hoch. falls notwendig reparieren
Druck auf der Hochdruck- oder austauschen.
seite ist niedrig.
Nach dem Ausschalten der
Klimaanlage zeigen die bei-
den Druckseiten gleiche
Werte an.
1B-14 KLIMAANLAGE (SONDERAUSSTATTUNG)
Symptom
MPa
MANOMETER Mögliche Ursache Abhilfe
(kp/cm2) Genaue Beschreibung
Niedrig Hoch
0,35 – 0,45 2,0 – 2,5 Hochdruckwerte sowohl Klimaanlagensystem überfüllt Kältemittel nach der vorgege-
(3,5 – 4,5) (20 – 25) auf der Niedrigdruck- als benen Menge befüllen.
auch auf der Hochdruck- Defekter Kondensator beein- Kondensator reinigen.
seite. trächtigt den Kühlvorgang
Luftblasen sind nicht sicht- Defekter Kühler/Kondensator- Kühler-/Kondensator-Lüfter-
bar, auch wenn die Motor- Lüftermotor motor überprüfen und repa-
drehzahl gedrosselt ist. rieren.
Hochdruckwerte sowohl Luft im Klimaanlagensystem Aufnehmer/Trockner austau-
auf der Niedrigdruck- als (schlecht entlüftet) schen.
auch auf der Hochdruck- Kompressorölmenge und Öl
seite. auf Verschmutzung überprü-
Die Leitung der Niedrig- fen.
druckseite ist nicht kalt. Das Klimaanlagensystem
Im Schauloch sind Luftbla- entlüften und mit frischem
sen zu sehen. Kältemittel befüllen.
0,45 – 0,55 Hochdruckwerte sowohl Defektes Expansionsventil Expansionsventil austau-
(4,5 – 5,5) auf der Niedrigdruck- als Kältemittelfluss ist nicht kor- schen.
auch auf der Hochdruck- rekt eingestellt
seite.
Große Menge von Frost
bzw. Kondenswasser auf
der Leitung der Niedrig-
druckseite.
KLIMAANLAGE (SONDERAUSSTATTUNG) 1B-15
KOMPRESSOR-ANTRIEBSRIEMEN
ÜBERPRÜFUNG
• Kompressor-Antriebsriemen (6) auf Verschleiß und Risse über-
prüfen. Erforderlichenfalls austauschen.
• Die Kompressor-Riemenspannung (6) überprüfen, indem mit ca.
100 N (10 kp) auf einen Punkt zwischen Kompressorantriebsrad
(1) und Riemenscheibe (2) gedrückt und so die Riemendurchbie-
gung gemessen wird.
Falls die Riemenspannung nicht der Vorgabe entspricht, die Rie-
menspannung anhand der folgenden Vorgehensweise einstellen.
Spannung des Kompressorantriebsriemens
“a” : 3 – 5 mm
Neue Kompressor-Antriebsriemenspannung
“a” : 2 – 4 mm
EINSTELLUNG
1) Riemenscheibenmutter (3) lösen.
2) Die Riemenspannung durch Anziehen oder Lockern der Rie-
menscheibeneinstellschraube (4) einstellen.
3) Riemenscheibenmutter (3) anziehen.
4) Die Riemenscheibe (5) eine Umdrehung drehen und die Rie-
menspannung überprüfen.
AUSTAUSCH
1) Riemenscheibenmutter (3) lösen.
2) Die Riemenspannung durch Lockern der Riemenscheibenein-
stellschraube (4) einstellen.
3) Kompressor-Antriebsriemen (6) ausbauen.
4) Neuen Kompressor-Antriebsriemen einbauen.
5) Die Riemenspannung anhand der oberen Vorgehensweise ein-
stellen.
1B-16 KLIMAANLAGE (SONDERAUSSTATTUNG)
ELEKTRISCHE DIAGNOSE
KABELDIAGRAMM
VORSICHT:
Das ECM kann separat nicht überprüft werden. Voltmeter
oder Ohmmeter dürfen niemals an das ECM mit gelösten
Steckverbindern angeschlossen werden.
SPANNUNGSÜBERPRÜFUNG
1) ECM aus dem Fahrzeug ausbauen. Siehe dazu “AUS- UND
EINBAU DES ECM (PCM)” in Abschnitt 6E1.
2) ECM- Steckverbinder (1) an das ECM (2) anschließen.
3) Die Spannung an jedem Anschluss der angeschlossenen
Steckverbinder überprüfen.
ZUR BEACHTUNG:
Sicherstellen, dass beim Anschalten des Zündschalters
eine Spannung von 11V oder mehr besteht, da jede
Anschlussspannung von der Batteriespannung beeinflusst
wird.
[A] : Fig. A
[B] : Fig. B
1B-18 KLIMAANLAGE (SONDERAUSSTATTUNG)
Systemschaltplan
Kompressoröl nachfüllen
Entlüften beginnen
15 Minuten (unter = 750 mm Hg)
Funktionstest
KLIMAANLAGE (SONDERAUSSTATTUNG) 1B-21
AUFFANGEN
AUFFANGEN VON KÄLTEMITTEL
Beim Ablassen von Kältemittel aus der Klimaanlage immer das Käl-
temittel auffangen und entsorgen. Wenn das Kältemittel in die Natur
abgelassen wird, wird dadurch die Umwelt schwer belastet.
ZUR BEACHTUNG:
• Nach dem Auffangen des Kältemittels muss das abgelas-
sene Kompressoröl gemessen werden, um die Menge des
nachzufüllenden Kompressoröls festzustellen.
• Beim Arbeiten mit Auffang- und Entsorgungsausrüstung
sicherstellen, dass die Anweisungen in der Betriebsanlei-
tung genau befolgt werden.
KOMPRESSORÖL NACHFÜLLEN
Vor dem Entlüften und Befüllen mit Kältemittel muss die vorgege-
bene Menge an Kompressoröl in den Kompressor (1) über das Kom-
pressoransaugseitenloch (2) eingefüllt werden.
KOMPRESSORAUSTAUSCH
VORSICHT:
HFC-134a (R-134a) Kompressoröl verwenden.
ZUR BEACHTUNG:
Kompressoren, die direkt aus der Produktion kommen, sind
mit der folgenden Ölmenge befüllt.
Ölmenge im Kompressor
: 120 cm3
1. Neuer Kompressor
2. Ausgebauter Kompressor
3. Überschüssiges Öl (“A” – “B”)
ENTLÜFTEN
ENTLÜFTUNGSVORGANG
VORSICHT:
Vor dem Auffangen des Kältemittels nicht entlüften.
ZUR BEACHTUNG:
Beim Öffnen des Klimaanlagensystems (wenn es Umge-
bungsluft ausgesetzt wird) muss es mit einer Unterdruck-
pumpe entlüftet werden. Ein Manometer an das
Klimaanlagensystem anbringen und für ca. 15 Minuten ent-
lüften.
KLIMAANLAGE (SONDERAUSSTATTUNG) 1B-23
ZUR BEACHTUNG:
• Falls das System keinen Unterdruck unter –760 mmHg anzeigt,
beide Ventile schließen, die Unterdruckpumpe stoppen und die
Bewegung des Niedrigdruckmanometers beobachten.
• Anstieg bei den abgelesenen Werten weist auf Undichtig-
keit hin. In diesem Fall das System vor dem Fortfahren
des Entlüftungsvorgangs reparieren.
• Falls die Anzeige auf dem Manometer stabil ist (vorausge-
setzt, es bestehen keine Undichtigkeiten), mit dem Entlüf-
ten fortfahren.
VORSICHT:
Falls sich die abgelesenen Werte zu “0” hin bewegen, liegt
eine Undichtigkeit vor. Die Leitungsverbindungen überprü-
fen und falls nötig Korrekturen vornehmen. Das System
noch einmal entlüften und sicherstellen, dass nirgendwo
Undichtigkeiten bestehen.
1B-24 KLIMAANLAGE (SONDERAUSSTATTUNG)
BEFÜLLEN
VORSICHT:
• Nach dem ersten Befüllen an der Hochdruckseite bei angehaltenem Motor immer durch die Niedrig-
druckseite des Klimaanlagensystems befüllen.
• Niemals das Klimaanlagensystem bei laufendem Motor an der Hochdruckseite befüllen.
• Nicht bei heißem Kompressor befüllen.
• Beim Einbau des Ventils in den Kältemittelbehälter mit Hilfe eines Lochs, genau die Anweisungen des
Herstellers beachten.
• Ein Druckmanometer sollte immer vor und nach dem Befüllen benutzt werden.
• Beim Entsorgen des Kältemittelbehälters sollte das Kältemittel entfernt werden.
• Der Kältemittelbehälter sollte nicht auf 40°C oder höher erhitzt werden.
• Während des Befüllens sollte der Kältemittelbehälter nicht umgedreht werden. Wenn der Kältemittelbe-
hälter umgedreht wird, kann Flüssigkeit in den Kompressor kommen und so Störungen wie Verdichtung
von Kältemittel o.ä. verursachen.
ZUR BEACHTUNG:
Das Klimaanlagensystem beinhaltet HFC-134a (R-134a).
Im folgenden wird eine Methode beschrieben, wie das Klimaanlagensystem mit Kältemittel aus dem Kälte-
mittel-Servicebehälter befüllt wird.
Beim Befüllen mit aufgefangenem Kältemittel mit Hilfe der Auffang- und Entsorgungsausrüstung (beim
Recyceln des Kältemittels) die Anweisungen in der Betriebsanleitung des Herstellers genau befolgen.
BEFÜLLVORGANG
Das erste Befüllen des Klimaanlagensystems erfolgt bei angehalte-
nem Motor von der Hochdruckseite aus.
Im nächsten Schritt muss die folgende Methode angewendet wer-
den, wenn bei laufendem Motor von der Niedrigdruckseite aus befüllt
wird.
1) Sicherstellen, dass nach dem Entlüften des Systems die Leitun-
gen korrekt verlaufen.
WARNUNG:
Sicherstellen, dass das Hochdruckseitenventil sicher
geschlossen ist.
5) Den Motor anlassen und den Motor bei einer Drehzahl von
1500r/min laufen lassen. Dann die Klimaanlage einschalten.
6) Dann das Klimaanlagensystem mit Kältemittel in dampfförmi-
gem Zustand befüllen. Der Kältemittelbehälter (4) muss auf-
recht gehalten werden.
KLIMAANLAGE (SONDERAUSSTATTUNG) 1B-25
MANOMETER AUSBAUEN
WARNUNG:
Die Hochdruckseite steht natürlich unter hohem Druck. Deshalb müssen Augen und Haut geschützt werden.
Beim Befüllen des Klimaanlagensystems mit einer vorgegebenen Menge von Kältemittel das Manometer wie folgt
abbauen :
1) Das Niedrigdruckseitenventil des Manometers schließen. (Während des Befüllvorgangs ist das Hochdruckseiten-
ventil durchgehend geschlossen.)
2) Kältemittelbehälter-Ventil schließen.
3) Motor anhalten.
4) Mit einem Lappen die Ladeschläuche von den Serviceventilen abbauen. Dies muss sehr schnell durchgeführt
werden.
5) Die Serviceventile mit Kappen verschließen.
UNDICHTIGKEITSDETEKTOR
WARNUNG:
• Um Explosionen und Brände zu verhindern, sicherstellen,
dass sich keine entflammbaren Gegenstände in der Nähe
befinden.
• Wenn das Kältemittel in Kontakt mit Feuer kommt, ver-
wandelt es sich in giftiges Gas (Phosgengas). Dieses Gas
nicht einatmen.
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG
WARNUNG:
Falls Kältemittel HFC-134a (R-134a) in die Augen gelangt, sofort einen Arzt aufsuchen.
• Auf keinen Fall die Augen reiben. Die Augen mit frischem Wasser ausspülen, damit die Temperatur lang-
sam über den Gefrierpunkt gelangt.
• So schnell wie möglich einen Arzt bzw. einen Augenarzt aufsuchen, der die entsprechende Behandlung
vornimmt. Sollte HFC-134a (R-134a) auf die Haut kommen, müssen die gleichen Maßnahmen wie bei
Erfrierungsverletzungen eingeleitet werden
KÄLTEMITTELLEITUNG
1. Ansaugschlauch: 4. Expansionsventil:
Kompressoröl (Kältemittelöl) auf den O-Ring auftragen. Kompressoröl (Kältemittelöl) auf den O-Ring auftragen.
2. Förderschlauch: 5. Klimaanlagen-Kältemittel-Druckschalter:
Kompressoröl (Kältemittelöl) auf den O-Ring auftragen. Kompressoröl (Kältemittelöl) auf den O-Ring auftragen.
3. Kondensator-Auslassleitung:
Kompressoröl (Kältemittelöl) auf den O-Ring auftragen.
• Leitungen niemals unter Hitze verbiegen. Beim Verbiegen einer Leitung den Verbiegewinkel so gering wie möglich halten.
• Die inneren Bauteile der Klimaanlage frei von Feuchtigkeit und Schmutz halten. Beim Lösen von Leitungen die
offene Leitung sofort mit einer Kappe oder einem Stopfen verschließen.
• Beim Anschließen von Schläuchen und Leitungen einige Tropfen Kompressoröl (Kältemittelöl) auf die Sitze der
Steckverbinder-Muttern und O-Ringe geben.
• Beim Anziehen oder Lösen von Anschlussstücken zwei Schlüssel verwenden, einen zum Drehen und den ande-
ren zum Stützen.
• Überwurfmuttern mit dem folgenden Anzugsmoment anziehen.
Anzugsmoment
8 mm-Leitung : 13 Nm (1,3 kpm)
12 mm-Leitung : 23 Nm (2,3 kpm)
14,5 mm-Leitung : 33 Nm (3,3 kpm)
1B-28 KLIMAANLAGE (SONDERAUSSTATTUNG)
KÄLTEMITTEL BEFÜLLEN
Nach dem Befüllen mit Kompressoröl und nach dem Entlüften die korrekte Menge an Kältemittel in das Klimaanla-
gensystem einfüllen. Siehe dazu “BEFÜLLEN” in diesem Abschnitt.
VORSICHT:
Das Klimaanlagensystem nicht mit zusätzlichem Kältemittel befüllen. Dies würde die Klimaanlage überlasten.
KONDENSATOR-BAUGRUPPE
VORSICHT:
Darauf achtgeben, dass die Lamellen nicht beschädigt wer-
den. Falls eine Lamelle verbogen ist, mit einem Flachkopf-
Schraubendreher oder mit einer Zange geradebiegen.
ÜBERPRÜFUNG
Folgendes überprüfen:
• Kondensatorlamellen auf Verstopfung überprüfen.
Falls Lamellen verstopft sind, diese mit Wasser reinigen und mit
Kompressorluft trocknen.
• Kondensatorlamellen auf Undichtigkeit und Risse überprüfen.
Falls Defekte festgestellt werden, den Kondensator reparieren
oder austauschen.
• Kondensatoranschlüsse auf Undichtigkeit überprüfen.
Falls Defekte festgestellt werden, den Kondensator reparieren
oder austauschen.
KLIMAANLAGE (SONDERAUSSTATTUNG) 1B-29
AUSBAU
1) Das Minuskabel (–) von der Batterie lösen.
2) Kältemittel aus dem Klimaanlagensystem auffangen. Siehe
dazu “AUFFANGEN” in diesem Abschnitt.
ZUR BEACHTUNG:
Das abgelassene Kompressoröl muss gemessen werden,
um die Menge des nachzufüllenden Kompressoröls festzu-
stellen.
EINBAU
Zum Einbau des Kondensators den Ausbauvorgang umkehren. Die
folgenden Anweisungen beachten.
• Die vorgegebene Menge an Kompressoröl über die Kompresso-
ransaugseite einfüllen. Siehe dazu “KOMPRESSORÖL NACH-
FÜLLEN” in diesem Abschnitt.
• Siehe “ENTLÜFTEN” und “BEFÜLLEN” in diesem Abschnitt für
das Entlüften und Befüllen von Kältemittel.
1B-30 KLIMAANLAGE (SONDERAUSSTATTUNG)
AUFNEHMER/TROCKNER
AUSBAU
1) Kondensator-Baugruppe ausbauen. Siehe dazu “KONDENSA-
TOR-BAUGRUPPE” in diesem Abschnitt.
2) Kondensator-Befestigungshalterung (1) vom Kondensator (2)
ausbauen (siehe Abbildung).
3) Aufnehmer/Trockner-Abdeckung (3) mit einem Schrauben-
schlüssel ausbauen.
EINBAU
Zum Einbau des Aufnehmers/Trockners den Ausbauvorgang umkeh-
ren. Die folgenden Punkte beachten.
• Den Trockner erst kurz vor dem Einbau in den Aufnehmer aus
dem Plastiksack nehmen.
• Trockner (1) mit der zweilagigen Fläche nach unten weisend in
den Aufnehmer einbauen.
KLIMAANLAGE (SONDERAUSSTATTUNG) 1B-31
ÜBERPRÜFUNG
1) Durchgang zwischen Anschluss “a” – “b” und “c” – “d” im Küh-
ler- (und Kondensator-) Lüftermotor (1) überprüfen.
Falls kein Durchgang besteht, Kühler- (und Kondensator-) Lüf-
termotor austauschen.
2) Durchgang zwischen Anschluss “a” – “c” und “b” – “d” im Küh-
ler- (und Kondensator-) Lüftermotor (1) überprüfen.
Falls Durchgang besteht, Kühler- (und Kondensator-) Lüftermo-
tor austauschen.
3) Batterie an den Anschluss “a” – “b” und “c” – “d” des Kühler-
(und Kondensator-) Lüftermotors (siehe Abbildung) anschlie-
ßen. Überprüfen, ob der Kühler- (und Kondensator) Lüftermotor
leichtgängig läuft.
KÜHLEINHEIT (VERDAMPFER)
VORSICHT:
Darauf achtgeben, dass die Klimaanlagen-Verdampferlamel-
len nicht beschädigt werden. Falls eine Lamelle verbogen
ist, mit einem Flachkopf-Schraubendreher oder mit einer
Zange geradebiegen.
AUSBAU
1) Das Minuskabel (–) von der Batterie lösen.
2) Kältemittel aus dem Klimaanlagensystem auffangen. Siehe
dazu “AUFFANGEN” in diesem Abschnitt.
ZUR BEACHTUNG:
Das abgelassene Kompressoröl muss gemessen werden, um die
Menge des nachzufüllenden Kompressoröls festzustellen.
3) Handschuhfach ausbauen.
KLIMAANLAGE (SONDERAUSSTATTUNG) 1B-33
ÜBERPRÜFUNG
Folgendes überprüfen.
• Klimaanlagen-Verdampferlamellen auf Verstopfung überprüfen.
Falls Lamellen verstopft sind, diese mit Wasser reinigen und mit
Kompressorluft trocknen.
• Klimaanlagen-Verdampferlamellen auf Undichtigkeit und Risse
überprüfen.
Falls Defekte festgestellt werden, den Klimaanlagen-Verdamp-
fer reparieren oder austauschen.
• Anschlüsse des Klimaanlagen-Verdampfers auf Undichtigkeit
überprüfen.
Falls Defekte festgestellt werden, den Klimaanlagen-Verdamp-
fer reparieren oder austauschen.
EINBAU
Zum Einbau der Kühleinheit den Ausbauvorgang umkehren und die
folgenden Anweisungen befolgen.
• Falls der Klimaanlagen-Verdampfungstemperaturfühler ausgebaut
wird, muss er wieder in der gleichen Position eingebaut werden.
• Die vorgegebene Menge an Kompressoröl über die Kompresso-
ransaugseite einfüllen. Siehe dazu “KOMPRESSORÖL NACH-
FÜLLEN” in diesem Abschnitt.
KLIMAANLAGEN-VERDAMPFUNGSTEMPERA-
TURFÜHLER
Widerstand zwischen den Anschlüssen des Klimaanlagen-Verdamp-
fungstemperaturfühlers (1) überprüfen.
Falls die Überprüfungsergebnisse nicht entsprechend ausfallen, den
Klimaanlagen-Verdampfungstemperaturfühler austauschen.
Temperaturfühler Widerstand
0°C 6,4 – 6,9 kΩ
25°C 1,8 – 2,2 kΩ
ZUR BEACHTUNG:
Beim Ausbau des Klimaanlagen-Verdampfungstemperatur-
fühlers muss er wieder in der gleichen Position eingebaut
werden.
EXPANSIONSVENTIL
AUSBAU
1) Das Minuskabel (–) von der Batterie lösen.
2) Kältemittel aus dem Klimaanlagensystem auffangen. Siehe
dazu “AUFFANGEN” in diesem Abschnitt.
ZUR BEACHTUNG:
Das abgelassene Kompressoröl muss gemessen werden, um
die Menge des nachzufüllenden Kompressoröls festzustellen.
EINBAU
Zum Einbau des Expansionsventils den Ausbauvorgang umkehren.
Die folgenden Anweisungen beachten.
• Die vorgegebene Menge an Kompressoröl über die Kompresso-
ransaugseite einfüllen. Siehe dazu “KOMPRESSORÖL NACH-
FÜLLEN” in diesem Abschnitt.
• Siehe “ENTLÜFTEN” und “BEFÜLLEN” in diesem Abschnitt für
das Entlüften und Befüllen von Kältemittel.
ÜBERPRÜFUNG
Siehe “FUNKTIONSDIAGNOSE” in diesem Abschnitt.
KLIMAANLAGE (SONDERAUSSTATTUNG) 1B-35
KLIMAANLAGEN-KÄLTEMITTELDRUCK-
SCHALTER
ÜBERPRÜFUNG
1) Klimaanlagen-Kältemitteldruckschalter (1) auf Durchgang bei
normalen Temperaturen (ca. 25°C) überprüfen. Dabei muss das
Klimaanlagensystem korrekt mit Kältemittel befüllt und in
Betrieb sein (Kompressor). Der Schalter sollte in beiden Fällen
korrekten Durchgang aufweisen.
[A] : Linkslenker
[B] : Rechtslenker
KLIMAANLAGENSCHALTER
AUSBAU UND EINBAU
Siehe “HEIZUNGSBEDIENKONSOLE” in Abschnitt 1A.
ÜBERPRÜFUNG
• Klimaanlagenschalter-Taste drücken und überprüfen, ob zwi-
schen den Anschlüssen “A” und “B” Durchgang besteht.
• Das Pluskabel (+) der Batterie an den Anschluss “C” und das
Minuskabel (–) an den Anschluss “A” klemmen. Die Klimaanla-
genschalter-Taste drücken und überprüfen, ob die Anzeigen-
leuchte aufleuchtet.
KOMPRESSOR
AUSBAU
1) Motor im Leerlauf bei eingeschalteter Klimaanlage für 10 Minu-
ten laufen lassen. Dann den Motor ausschalten.
2) Das Minuskabel (–) von der Batterie lösen.
3) Kältemittel aus dem Kältemittelsystem auffangen. Siehe dazu
“AUFFANGEN” in diesem Abschnitt.
ZUR BEACHTUNG:
Das abgelassene Kompressoröl muss gemessen werden, um
die Menge des nachzufüllenden Kompressoröls festzustellen.
ZUR BEACHTUNG:
Die Öffnungen sofort verschließen, damit keine Feuchtigkeit
in das System gelangt.
EINBAU
Zum Einbau des Kompressors den Ausbauvorgang umkehren. Die
folgenden Anweisungen beachten.
• Wenn der Kompressor ausgetauscht wird, mit neuem Kompres-
soröl befüllen. Siehe “KOMPRESSORÖL NACHFÜLLEN” in
diesem Abschnitt.
• Für Entlüften und Befüllen siehe “AUFFANGEN” in diesem
Abschnitt.
• Zum Einstellen des Antriebsriemens siehe “KOMPRESSOR-
ANTRIEBSRIEMEN” in diesem Abschnitt.
1B-38 KLIMAANLAGE (SONDERAUSSTATTUNG)
MAGNETKUPPLUNG
ÜBERPRÜFUNG
• Druckplatte und Kupplungtreibscheibe auf Verschleiß und
Ölverschmutzung überprüfen.
• Lager der Kupplungstreibscheibe auf Geräusche, Verschleiß
und Fettrückstände überprüfen.
AUSBAU
1) Kompressor aus dem Fahrzeug ausbauen. Siehe “KOMPRES-
SOR” in diesem Abschnitt.
2) Druckplatte (1) mit Spezialwerkzeug fixieren und Schraube der
Druckplatte (2) mit Beilegscheibe (3) herausdrehen.
Spezialwerkzeug
(A) : 09991-06020
Spezialwerkzeug
(A) : 09900-06107
ZUR BEACHTUNG:
• Darauf achtgeben, dass die Kupplungstreibscheibe beim
Ansetzen des Abziehers nicht beschädigt wird.
• Darauf achten, dass das Lager nicht verkratzt wird.
8) Magnetkupplungswicklung ausbauen.
EINBAU
1) Magnetkupplungswicklung (2) einbauen.
Die Nase an der unteren Seite der Magnetkupplungswicklung
muss mit der Bohrung im Kompressor (3) greifen, damit kein
Spiel besteht. Das Anschlusskabel muss korrekt angebracht
sein.
2) Mit dem Spezialwerkzeug den neuen Sicherungsring (1) wie
gezeigt einbauen.
Spezialwerkzeug
(A) : 09900-06107
Spezialwerkzeug
(A) : 09991-06010
c) Sicherungsring einbauen.
VORSICHT:
Darauf achten, dass der Dichtring des Lagers nicht verkratzt wird.
KLIMAANLAGE (SONDERAUSSTATTUNG) 1B-41
WELLENDICHTRING
AUSBAU
1) Zum Ausbau der Magnetkupplung siehe “MAGNETKUPP-
LUNG” in diesem Abschnitt.
2) Vordere (1) Befestigungsschrauben (2) herausdrehen.
3) Durch Drücken auf die Welle des Zylinders (2) das vordere
Gehäuse ausbauen.
ZUR BEACHTUNG:
Darauf achtgeben, dass der Zylinder nicht von der vorderen
Gehäuseseite her ausgebaut wird.
4) O-Ring ausbauen (3).
1B-42 KLIMAANLAGE (SONDERAUSSTATTUNG)
EINBAU
1) Mit dem Spezialwerkzeug den Wellendichtring (1) positionieren
und in die vordere Gehäuseseite (2) treiben.
Spezialwerkzeug
(A) : 09991-06050
VORSICHT:
Wellendichtring (1) nach dem Ausbau vom Kompressor
nicht wiederverwenden
[A] : Vorderseite
[B] : Rückseite
Anzugsmoment
Vordere Befestigungsschraube (a) : 9 Nm (0,9 kpm)
Vordere Befestigungsschraube (b) : 22 Nm (2,2 kpm)
ZUR BEACHTUNG:
• Sicherstellen, dass neue Befestigungsschrauben für das
vordere Gehäuse verwendet werden.
• Zuerst Schraube (a) und dann Schraube (b) anziehen.
ERFORDERLICHE WARTUNGSMATERIALIEN
Empfohlenes SUZUKI-Produkt
Material Verwendung
(Teilenummer)
Kompressoröl COMPRESSOR OIL RS20 (150 cc) • O-Ring
(Kältemittelöl) 99000-99088 • Jedes Bauteil
Kältemittel REFRIGERANT DRUM (200 g) • Kältemittelbefüllung
95794-50G00
Dichtmittel SUZUKI BOND Nr.1216B • Kühleinheit
99000-31160
1B-44 KLIMAANLAGE (SONDERAUSSTATTUNG)
SPEZIALWERKZEUG
09991-06050 09923-73210
Wellendichtring-Einbauvor- Lagerabnehmer
richtung
ZUR BEACHTUNG:
Dieser Werkzeugsatz beinhaltet die folgenden Teile.
1. Manometer, 2. Förderschlauch, 3. Schnellsteckverbinder, 4. Kältemittel-Behälterventil,
5. Kältemittelbehälter-T-Gelenk, 6. Halterungssatz
LENKUNG, RADAUFHÄNGUNG, RÄDER UND REIFEN 3-1
ABSCHNITT 3
6F1
6F2
LENKUNG, RADAUFHÄNGUNG, RÄDER UND REIFEN 6G
6H
6K
DIAGNOSE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-2 3
VORDERRADSPUR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abschnitt 3A 7A1
MANUELLE ZAHNSTANGENLENKUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abschnitt 3B 7B1
ELEKTRISCHE SERVOLENKUNG (P/S) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abschnitt 3B1 7C1
LENKRAD UND LENKSÄULE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abschnitt 3C 7D
VORDERRADAUFHÄNGUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abschnitt 3D 7E
HINTERRADAUFHÄNGUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abschnitt 3E 7F
RÄDER UND REIFEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abschnitt 3F
8A
8B
8C
INHALT 8D
8E
DIAGNOSE............................................................. 3-2 VERSCHLEISSANZEIGER ............................ 3-5
ALLGEMEINE DIAGNOSE ................................. 3-2 RADIALES FLATTERN DER REIFEN............ 3-6
DIAGNOSETABELLE ......................................... 3-2 SEITLICHES ZIEHEN DER REIFEN .............. 3-7 9
REIFENDIAGNOSE............................................ 3-5 VIBRATIONSDIAGNOSE ................................... 3-7
UNREGELMÄSSIGER UND/ 10
ODER VORZEITIGER VERSCHLEISS .......... 3-5 10A
10B
3-2 LENKUNG, RADAUFHÄNGUNG, RÄDER UND REIFEN
DIAGNOSE
ALLGEMEINE DIAGNOSE
Bei Problemen mit der Lenkung, Radaufhängung, Rädern und Reifen sind mehrere Systeme betroffen, die alle in die
Fehlersuche einbezogen werden müssen. Um eine Fehlinterpretation von Störungssymptomen zu verhindern, sollte
stets zuerst eine Probefahrt durchgeführt werden. Anschließend die folgenden grundlegenden Überprüfungen durch-
führen und die gefundenen Mängel beheben.
1) Die Reifen auf vorschriftsmäßigen Reifenluftdruck und ungleichen Verschleiß untersuchen.
2) Das Fahrzeug aufbocken und die Vorder- und Hinterradaufhängung sowie das Lenksystem auf lockere oder
beschädigte Teile überprüfen.
3) Die Vorderräder drehen. Auf Schlag und Unwucht der Reifen, auf deformierte Felgen und auf lockere und/oder
schwergängige Radlager untersuchen.
DIAGNOSETABELLE
Symptom Mögliche Ursache Abhilfe
Fahrzeug zieht auf eine Falsch aufgezogene oder ungleiche Reifen Reifen erneuern.
Seite Reifendruckunterschiede Den Reifenfülldruck entsprechend kor-
rigieren.
Gebrochene oder ermüdete Federn Feder austauschen.
Seitendrang von Radialreifen Reifen erneuern.
Vorderradspur falsch eingestellt Vorderradspur überprüfen und einstellen.
Einseitiges Schleifen einer Bremse Bremse reparieren.
Lockere, verbogene oder gebrochene Teile der Hin- Radaufhängungsteile festziehen bzw.
terradaufhängung austauschen.
Abnormaler oder Ermüdete oder gebrochene Feder Feder austauschen.
übermäßiger Reifenver- Reifenunwucht Reifen auswuchten oder erneuern.
schleiß Vorderradspur falsch eingestellt Vorderradspur überprüfen und einstellen.
Defektes Federbein (Stoßdämpfer) Federbein austauschen.
Extreme Fahrbedingungen Reifen erneuern.
Überladung des Fahrzeugs Reifen erneuern.
Unterlassenes Umsetzen von Rädern Reifen erneuern oder umsetzen.
Radlager verschlissene oder locker Radlager austauschen.
Reifen- bzw. Radflattern Reifen bzw. Felge erneuern.
Reifendruckunterschiede Den Reifenfülldruck entsprechend kor-
rigieren.
Radtrampeln Reifen weist Blasen oder Beulen auf Reifen erneuern.
Defektes Federbein (Stoßdämpfer) Federbein austauschen.
Schwammiges bzw. Unwucht eines Rads/Reifens Räder auswuchten oder Reifen und/
ruckartiges Fahrverhal- oder Felge erneuern.
ten oder Vibrationen Radlager locker Radlager austauschen.
Spurstangenköpfe verschlissen Spurstangenkopf austauschen.
Untere Kugelgelenke verschlissen Querlenker austauschen.
Übermäßiger Schlag eines Rads Reifen und/oder Felge reparieren oder
erneuern.
Reifen weist Blasen oder Beulen auf Reifen erneuern.
Übermäßiger Seitenschlag des Rads bei Belastung Reifen bzw. Felge erneuern.
Vorderradspur falsch eingestellt Vorderradspur überprüfen und einstellen.
Lenkgestänge locker oder verschlissen Lenkgestänge festziehen oder austau-
schen.
Lenkgehäuseschrauben locker Lenkgehäuseschrauben festziehen.
LENKUNG, RADAUFHÄNGUNG, RÄDER UND REIFEN 3-3
“H”
ZUR BEACHTUNG:
*1: Die Differenz in der Bodenfreiheit (“H”) zwischen linker
und rechter Fahrzeugseite sollte in unbeladenem Zustand
15 mm nicht überschreiten. (Dies gilt auch für die Hinter-
achse.)
REIFENDIAGNOSE
UNREGELMÄSSIGER UND/ODER VORZEITIGER VER-
SCHLEISS
Ein ungewöhnlicher oder vorzeitiger Reifenverschleiß kann viele Ursa-
chen haben. Einige davon sind: Falscher Reifenluftdruck, unterlassenes
Umsetzen der Räder, schlechter Fahrstil, falsche Radspur.
Unter den folgenden Bedingungen müssen die Räder umgesetzt werden:
• Unterschiedliche Abnutzung von Vorder- und Hinterradreifen.
• Ungleichmäßiger Profilverschleiß an den einzelnen Rädern.
• Unterschiedlicher Verschleiß von rechtem und linkem Vorderreifen.
• Unterschiedlicher Verschleiß von rechtem und linkem Hinterreifen.
• Bei unebenen oder vollständig abgenutzten Profilstellen usw.
Unter den folgenden Bedingungen muss die Radspur überprüft werden:
• Unterschiedlicher Verschleiß von rechtem und linkem Vorderrei-
fen.
• Ungleichmäßiger Profilverschleiß an den einzelnen Rädern.
• Die Vorderreifen weisen ein unregelmäßiges Profil mit einseitig
“ausgefransten” Profilrippen. bzw. -blöcken auf.
[A] : Extreme Kurvenfahrten, mangelhafter Reifendruck oder unterlassenes Umsetzen der Räder
[B] : Falsch eingestellte Radspur, unterschiedliche Reifentypen oder Kavalierstarts
VERSCHLEISSANZEIGER
Die Originalreifen verfügen über integrierte Verschleißanzeiger (1),
um auf einen fälligen Reifenwechsel hinzuweisen.
Diese Verschleißanzeiger (1) erscheinen bei einer Restprofiltiefe von
1,6 mm als 12 mm breite, quer über die Lauffläche verlaufende Bän-
der.
Sobald die Verschleißanzeiger (1) an 6 Stellen in 3 oder mehr Profil-
rillen sichtbar werden, ist ein Reifenwechsel erforderlich.
3-6 LENKUNG, RADAUFHÄNGUNG, RÄDER UND REIFEN
1) Eine Probefahrt durchführen, um festzustellen, ob ein Vorder- oder Hinterreifen betroffen ist.
2) Auf der Achse, an der das Flattern auftritt, die Räder zum Vergleich durch bekanntermaßen gute Räder ersetzen.
Ist die betroffene Achse nicht eindeutig zu identifizieren, zuerst die Hinterräder ersetzen.
3) Die Probefahrt wiederholen. Ist eine Verbesserung erkennbar, nacheinander die Originalräder anmontieren, um den
fehlerhaften Reifen zu identifizieren. Ist keine Verbesserung erkennbar, alle vier Räder durch bekanntermaßen gute
Räder ersetzen. Anschließend nacheinander die Originalräder montieren, wie zuvor beschrieben.
Zieht in die gleiche Richtung Ziehen des Reifens behoben, bei rauem Zieht in die entgegengesetzte Richtung
Reifenlauf die Reifen erneuern
Die Reifen an ihrer ursprünglichen Ein Vorderrad durch ein bekanntermaßen gutes Rad ersetzen
Position montieren und die Radspur prüfen
Ziehen des Reifens behoben, Reifen erneuern Reifen zieht weiterhin, das andere Vorderrad
durch ein bekanntermaßen gutes Rad ersetzen
Ziehen des Reifens behoben, Reifen erneuern Reifen zieht weiterhin, die Vergleichsräder sind defekt
LENKUNG, RADAUFHÄNGUNG, RÄDER UND REIFEN 3-7
VIBRATIONSDIAGNOSE
Vibrationen bei hohen Geschwindigkeiten werden vor allem durch unwuchtige Reifen verursacht. Sollten die Vibratio-
nen auch nach dem Auswuchten weiter bestehen, kann dies die folgenden Ursachen haben:
• Reifenschlag.
• Felgenschlag.
• Unterschiedliche Reifenelastizität.
Eine Messung des Reifen- und/oder Felgenschlags kann nur teilweise zur Ursachenaufdeckung beitragen. Daher
müssen alle drei möglichen Ursachen, auch als Seitenschlag bei Belastung bezeichnet, mit dem Reifenprüfgerät
(TPD) untersucht werden. Ist kein TPD verfügbar, kann man vorübergehend auch einen bekanntermaßen guten Rei-
fen/Rad zu Vergleichszwecken montieren. Dies ist allerdings etwas zeitaufwendiger.
ABSCHNITT 3A
6F1
6F2
VORDERRADSPUR 6G
6H
6K
INHALT 7A
3A
ALLGEMEINES .................................................... 3A-2 SPUREINSTELLUNG ....................................... 3A-3
7B1
SPUREINSTELLUNG ....................................... 3A-2 PRÜFUNG UND EINSTELLUNG
VON STURZ UND NACHLAUF ........................ 3A-4 7C1
STURZ .............................................................. 3A-2
VORDERRADSPUR-EINSTELLDATEN PRÜFUNG UND EINSTELLUNG DES 7D
(BEZUGSWERTE)............................................ 3A-2 LENKWINKELS ................................................ 3A-4 7E
DIAGNOSE........................................................... 3A-3 SEITLICHER SCHLUPF (BEZUGSWERTE).... 3A-4 7F
DIAGNOSETABELLE ....................................... 3A-3
PRÜFUNGEN VOR DER EINSTELLUNG 8A
DER VORDERRADSPUR ................................ 3A-3 8B
8C
8D
8E
10
10A
10B
3A-2 VORDERRADSPUR
ALLGEMEINES
Als Vorderradspur wird die Ausrichtung der Vorderräder und Vorderrad-
aufhängsteile zueinander und zum Untergrund bezeichnet. Bei der Ein-
stellung der Vorderradspur ist generell nur die Vorspur von Belang.
Sturz und Nachlauf können nicht eingestellt werden. Sollte der Sturz
oder Nachlauf aufgrund schlechter Straßenverhältnisse oder eines
Unfalls nicht mehr dem Sollwert entsprechen, so ist zu klären, ob dies
auf einer Beschädigung der Karosserie oder der Radaufhängung
[A] beruht. Schäden an der Karosserie können repariert werden. Ist die
1
Radaufhängung betroffen, muss diese hingegen erneuert werden.
“A”
SPUREINSTELLUNG
Als Spur wird die Ausrichtung der Vorderräder in Bezug zur Fahrtrich-
tung bezeichnet. Sinn und Zweck der Spureinstellung ist es, eine paral-
lele Laufrichtung beider Vorderräder zu gewährleisten (Eine
übermäßige Vor- bzw. Nachspur beschleunigt den Reifenverschleiß).
Vorspur
“B” – “A” : 0 ± 1 mm
“B”
ZUR BEACHTUNG:
Der angegebene Wert der Vorspur wurde mit einem Vorspur-
Messgerät ermittelt.
STURZ
Als Sturz wird die vertikale Neigung der Vorderräder bezeichnet (von
der Fahrzeugfront aus gesehen). Sind die Räder oben nach außen
geneigt, bezeichnet man den Sturz als positiv. Sind die Räder oben
nach innen geneigt, bezeichnet man den Sturz hingegen als negativ.
[A] Der Neigungswert wird in Winkelgraden angegeben.
Sturz “C”
2 2WD-Fahrzeuge : –0° 20’ ± 1°
4WD-Fahrzeuge : 0° ± 1°
VORDERRADSPUR-EINSTELLDATEN
1
(BEZUGSWERTE)
90 o Nachlauf
2WD-Fahrzeuge : 3° 25’ ± 2°
4WD-Fahrzeuge : 3° 35’ ± 2°
C Spreizwinkel
2WD-Fahrzeuge : 12° 40’ ± 2°
4WD-Fahrzeuge : 12° 15’ ± 2°
1. Karosseriemitte [A] : Von Fahrzeugfront aus gesehen
2. Mittellinie des Rads
VORDERRADSPUR 3A-3
DIAGNOSE
DIAGNOSETABELLE
Einzelheiten hierzu siehe Abschnitt 3.
SPUREINSTELLUNG
1) Zuerst die Sicherungsmuttern (1) am rechten und linken Spur-
stangenkopf lösen.
2) Dann beide Spurstangen (2) um die gleiche Anzahl von Umdre-
hungen hinein- oder herausdrehen, bis die vorgeschriebene Vor-
spur resultiert. Bei dieser Einstellung müssen rechte und linke
Spurstange (2) die gleiche Länge “A” aufweisen.
ZUR BEACHTUNG:
Vor dem Drehen der Spurstangen (2) zwischen Spurstangen
und Zahnstangenmanschetten Fett auftragen, um ein Ver-
drehen der Manschetten zu unterbinden.
ZUR BEACHTUNG:
Sicherstellen, dass die Zahnstangenmanschetten nicht ver-
dreht sind.
3A-4 VORDERRADSPUR
ZUR BEACHTUNG:
Um Messfehler bei der Ermittlung von Sturz und Nachlauf zu
verhindern, das Fahrzeug vor der Überprüfung vorn mehr-
mals wippen.
ZUR BEACHTUNG:
Wurde die Spurstangenlänge zur Lenkwinkeleinstellung
geändert, muss anschließend die Vorspur erneut überprüft
werden.
Lenkwinkel
Innenseite: 35° ± 3°
Außenseite: 31° ± 3°
ABSCHNITT 3B
6F1
6F2
MANUELLE ZAHNSTANGENLENKUNG 6G
6H
WARNUNG:
Für Fahrzeuge, die mit Airbagsystem ausgestattet sind: 7A
• Wartungsarbeiten am Airbagsystem oder dessen Verkabelung dürfen nur von einer Suzuki-Vertrags-
werkstatt durchgeführt werden. Vor Beginn von Arbeiten am Airbagsystem, in dessen Umfeld oder an 3B
der Verkabelung unbedingt alle WARNUNGEN und VORSICHTSMASSREGELN im ABSCHNITT 10B befol- 7C1
gen und die dort aufgeführte Darstellung der Komponenten und Verkabelung des Airbagsystems beach- 7D
ten. Eine Nichtbeachtung der einschlägigen WARNUNGEN kann eine unbeabsichtigte Auslösung des 7E
Airbags zur Folge haben oder ihn außer Funktion setzen. In jedem Fall droht die Gefahr schwerer Verlet- 7F
zungen.
• Die Arbeiten dürfen erst 90 Sekunden nach Drehen des Zündschalters auf “LOCK” und Abklemmen des 8A
Minuskabels der Batterie begonnen werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Airbags durch die 8B
Restspannung im Sensor- und Diagnosemodul (SDM) ausgelöst werden. 8C
8D
ZUR BEACHTUNG:
8E
Alle Befestigungsteile des Lenkgetriebes wie Schrauben, Muttern usw. wirken sich auf die Verkehrssicher-
heit aus und haben einen grundlegenden Einfluss auf die Funktion der Systemkomponenten. Eine unsach-
9
gemäße Montage oder unzureichende Befestigung kann zudem Reparaturen mit erheblichen Kosten
verursachen. Daher dürfen Befestigungsteile wie Schrauben, Muttern, Halterungen usw. nur gegen solche
10
mit gleicher Teilenummer bzw. gleichwertige Teile ausgetauscht werden. Keinesfalls Ersatzteile minderer 10A
Qualität oder abweichender Ausführung verwenden. Alle Teile sind mit dem vorgeschriebenen Anzugsmo- 10B
ment anzuschrauben, um einen sicheren Sitz und eine einwandfreie Funktion zu gewährleisten.
INHALT
ALLGEMEINES ................................................... 3B-2 DRUCKSTÜCK .............................................. 3B-12
DIAGNOSE.......................................................... 3B-3 LENKRITZEL ................................................. 3B-14
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG .......... 3B-4 ZAHNSTANGE .............................................. 3B-15
SCHMIERDIENST ........................................... 3B-4 LENKRITZELLAGER ..................................... 3B-17
SPURSTANGENKOPF.................................... 3B-6 ZAHNSTANGENBUCHSE............................. 3B-18
MANUELLE ZAHNSTANGENLENKUNG ERFORDERLICHE
(LENKGETRIEBEGEHÄUSE) ......................... 3B-7 WARTUNGSMATERIALIEN ............................. 3B-19
ZAHNSTANGENMANSCHETTE/ SPEZIALWERKZEUGE..................................... 3B-20
SPURSTANGE .............................................. 3B-10
3B-2 MANUELLE ZAHNSTANGENLENKUNG
ALLGEMEINES
Die manuelle Zahnstangenlenkung besteht aus zwei Hauptkomponenten, der Zahnstange (2) und dem Lenkritzel (1).
Beim Drehen des Lenkrads (3) wird diese Drehbewegung auf das Lenkspindelgelenk (4) und weiter auf das Lenkritzel
übertragen.
Das Lenkritzel steht mit einer Zahnstange in Eingriff, wodurch die Drehbewegung in eine lineare seitliche Bewegung
umgewandelt wird. Diese seitliche Bewegung wird nun über die Spurstangen (5) auf die Achsschenkel (6) übertragen,
wodurch wiederum die Räder gedreht werden.
7. Lenkspindel
8. Lenkgetriebegehäuse
[A] : Zahnstange und Lenkritzel
MANUELLE ZAHNSTANGENLENKUNG 3B-3
DIAGNOSE
DIAGNOSETABELLE
Siehe hierzu Abschnitt 3.
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG
SCHMIERDIENST
Nach einer Zerlegung die inneren Lenkgetriebe-Bauteile vor dem Zusammenbau gründlich reinigen. Es wird empfoh-
len, die in Text und Abbildung entsprechend gekennzeichneten Bauteile mit dem nachfolgend aufgeführten Fett zu
schmieren.
ZUR BEACHTUNG:
• Von dem Teil innerhalb der gestrichelten Linie gibt es zwei Typen, bei einem Typ kann die Zahnstangen-
buchse (15) und der Sicherungsring (17) vom Zahnstangengehäuse (14) abgenommen werden. Beim
anderen, da Zahnstangengehäuse und –buchse eine Einheit bilden, kann die Buchse nicht abgenommen
werden. Für den zweiten Typ wird kein Sicherungsring verwendet.
• Wo in diesem Handbuch von diesen zwei Typen gesprochen wird, ist der erste als Typ-I und der zweite
als Typ-II bestimmt.
• Beachten Sie auch, dass die folgenden Teile, nicht zwischen den 2 Typen untereinander austauschbar
sind, aufgrund der Typendifferenz. Zahnstange (1), Spurstangen-Sicherungsscheibe (2), Spurstange (3),
Zahnstangen und Lenkgetriebegehäuse (14), Gummilager des Zahnstangengehäuses (16).
1. Zahnstange 13. Druckstück
: Fett 99000-25050 auf die Oberfläche der Zähne auftragen. : Den Gleitbereich des Druckstücks mit Fett 99000-25050
bestreichen.
2. Spurstangen-Sicherungsscheibe 14. Zahnstangen und Lenkgetriebegehäuse
3. Spurstange 15. Zahnstangenbuchse
: Gesamte Buchsenoberfläche leicht mit Fett 99000-25050
bestreichen.
4. Spurstangenkopf 16. Gummilager des Zahnstangengehäuses
5. Manschette 17. Sicherungsring
6. Lenkritzel 18. Gummilager des Lenkritzelgehäuses
: Fett 99000-25050 auf Lenkritzelwelle auftragen.
7. Wellendichtring des Lenkritzels 19. Spurstangenkopf-Sicherungsmutter
: Fett 99000-25050 auf die Wellendichtringlippe auftragen.
8. Lenkritzel-Lagerdeckel 20. Schelle, Zahnstangenmanschette
: Lenkritzel-Lagerdeckel innen mit Fett 99000-25050 bestreichen.
: Dichtmittel Nr. 1207C 99000-31150 auf das Gewinde des Stopfens
auftragen.
9. O-Ring 21. Befestigungsdraht
: O-Ring mit Fett 99000-25050 bestreichen.
10. Lenkritzel-Nadellager Anzugsmoment
: Rollen des Lagers mit Fett 99000-25050 bestreichen.
11. Druckstück-Vorspannschraube Nicht wiederverwenden.
: Die Druckstück-Vorspannschraube entsprechend dem vorgegebe-
nen Rotationsdrehmoment festziehen.
: Das gesamte Gewinde der Druckstück-Vorspannschraube mit
Dichtmittel Nr. 1207c 99000-31150 bestreichen.
12. Druckstückfeder
3B-6 MANUELLE ZAHNSTANGENLENKUNG
SPURSTANGENKOPF
AUSBAU
1) Das Fahrzeug aufbocken und das Rad abmontieren.
2) Den Splint (1) und die Kronenmutter (3) vom Achsschenkel (2)
abmontieren.
Spezialwerkzeug
(A) : 09913-65210
EINBAU
1) Den Spurstangenkopf (4) auf die Spurstange (1) aufschrauben
und mit der Sicherungsmutter (3) kontern. Die Sicherungsmut-
ter an der Markierung (2) am Spurstangengewinde positionie-
ren.
5. Achsschenkel
6. Kronenmutter
7. Splint
MANUELLE ZAHNSTANGENLENKUNG 3B-7
Anzugsmoment
Kronenmutter (a) : 43 Nm (4,3 kpm)
3) Den neuen Splint wie abgebildet auseinanderbiegen.
Anzugsmoment
Spurstangenkopf-Sicherungsmutter (b) : 45 Nm (4,5 kpm)
VORSICHT:
Vor dem Beginn dieser Arbeiten die Vorderräder in Gerade-
ausstellung bringen und den Zündschlüssel abziehen.
Andernfalls könnte die Kontaktspule des Airbagsystems
beschädigt werden.
Spezialwerkzeug
(A) : 09913-65210
ZUR BEACHTUNG:
Bei 4WD-Fahrzeugen mit Rechtslenkung muss vor dem
Ausbau des Lenkgetriebegehäuses ggf. entsprechend
1
Abschnitt 7D das Verteilergetriebe ausgebaut werden.
MANUELLE ZAHNSTANGENLENKUNG 3B-9
EINBAU
2
1) Das Lenkgetriebegehäuse (2) an der Karosserie anmontieren
und die Befestigungsschrauben (1) mit dem vorgeschriebenen
Anzugsmoment festziehen.
Anzugsmoment
Schraube des Lenkgetriebegehäuses (a) : 25 Nm (2,5 kpm)
1, (a)
Anzugsmoment
Radmutter : 85 Nm (8,5 kpm)
9) Das Fahrzeug absenken.
10) Die Radspur überprüfen. Gegebenenfalls einstellen (siehe
Abschnitt 3A).
ZAHNSTANGENMANSCHETTE/SPURSTANGE
AUSBAU
1) Das Lenkgetriebe gemäß “MANUELLE ZAHNSTANGENLEN-
KUNG, AUSBAU” in diesem Abschnitt ausbauen.
EINBAU
1) Eine neue Sicherungsscheibe (2) anbringen und die Spur-
stange (3) auf die Zahnstange (1) aufschrauben. Den geraden
Teil “A” der Sicherungsscheibe auf den flachen Teil “B” der
Zahnstange ausrichten.
ZUR BEACHTUNG:
Zum korrekten Einbau der Spurstangen-Sicherungsscheibe
die Abbildung beachten.
Anzugsmoment
Mutter des inneren Spurstangen-Kugelgelenks (a) :
85 Nm (8,5 kpm)
“B”: Oben
3B-12 MANUELLE ZAHNSTANGENLENKUNG
ZUR BEACHTUNG:
Wurde der Spurstangenkopf ausgetauscht, die Länge “b”
am alten Spurstangenkopf ausmessen und als Bezugsgröße
für den Einbau der Sicherungsmutter zugrundelegen.
DRUCKSTÜCK
AUSBAU
1) Das Lenkgetriebe gemäß “MANUELLE ZAHNSTANGENLEN-
KUNG, AUSBAU” in diesem Abschnitt ausbauen.
2) Die Zahnstangenmanschetten und Spurstangen gemäß
“ZAHNSTANGENMANSCHETTE/SPURSTANGE, AUSBAU” in
diesem Abschnitt ausbauen.
ÜBERPRÜFUNG
• Das Druckstück (2) auf Verschleiß und Beschädigung untersu-
chen.
• Die Druckstückfeder (1) auf Ermüdung untersuchen.
Bei Defekten das betreffende Bauteil austauschen.
EINBAU
1) Den Zahnstangen-Kontakt-/Gleitbereich des Druckstücks leicht
einfetten.
Fett: 99000-25050
2) Das Druckstück (3), die Druckstückfeder (2) und die Druck-
stück-Vorspannschraube (1) in der abgebildeten Ausrichtung in
das Gehäuse einsetzen. Die Druckstück-Vorspannschraube mit
dem angegebenen Anzugsmoment festziehen.
Anzugsmoment
Druckstück-Vorspannschraube (a) : 12 Nm (1,2 kpm)
“A”: Kleber 99000-31150
LENKRITZEL
AUSBAU
1) Das Druckstück ausbauen, wie unter DRUCKSTÜCK erläutert.
2) Den Lagerdeckel mit dem Spezialwerkzeug abmontieren.
Spezialwerkzeug
(A) : 09944-26011
ÜBERPRÜFUNG
• Den Zahnkranz (3) des Lenkritzels auf Verschleiß und Beschä-
digung untersuchen.
• Den Dichtring (1) auf Schäden untersuchen.
• Defekte Teile austauschen.
• Das Lager auf Leichtgängigkeit und auf Verschleiß untersu-
chen.
Bei Defekten austauschen.
2. Dichtung
MANUELLE ZAHNSTANGENLENKUNG 3B-15
EINBAU
1) Einen neuen Dichtring mit dem Spezialwerkzeug in den Lenkrit-
zel-Lagerdeckel (1) einsetzen.
Spezialwerkzeug
(C) : 09925-98210
Anzugsmoment
Lenkritzel-Lagerdeckel (a) : 95 Nm (9,5 kpm)
Spezialwerkzeug
(D) : 09944-26011
5) Das Druckstück einbauen, wie unter DRUCKSTÜCK erläutert.
ZAHNSTANGE
AUSBAU
1) Das Lenkgetriebe ausbauen.
VORSICHT:
Die Innenseite der Zahnstangenbuchse ist spezialbeschich-
tet. Da diese Beschichtung äußerst empfindlich ist, darf die
Zahnstange nur sehr vorsichtig aus dem Gehäuse gezogen
werden.
ÜBERPRÜFUNG
Die Zahnstange auf Verbiegung, Verschleiß der Zahnung und auf
Schäden untersuchen. Die Zahnstangenrückseite ebenfalls auf Ver-
schleiß und Beschädigung überprüfen.
Wird der Grenzwert für die Zahnstangenkrümmung überschritten,
die Zahnstange austauschen.
Grenzwert für Zahnstangenkrümmung
: 0,4 mm
EINBAU
1) Die gesamte Zahnung und den angrenzenden Bereich der
Zahnstange mit Fett bestreichen.
2) Die Zahnstange in der abgebildeten Ausrichtung in das Zahn-
stangengehäuse schieben.
VORSICHT:
Die Innenseite der Zahnstangenbuchse ist spezialbeschich-
tet. Da diese Beschichtung äußerst empfindlich ist, darf die
Zahnstange nur sehr vorsichtig in das Gehäuse eingesetzt
werden.
3) Das Druckstück und das Lenkritzel gemäß der Schritte 2) bis 4)
unter LENKRITZEL, EINBAU in diesem Abschnitt einbauen.
4) Siehe hierzu Schritte 1) bis 4) unter DRUCKSTÜCK, EINBAU in
diesem Abschnitt.
MANUELLE ZAHNSTANGENLENKUNG 3B-17
LENKRITZELLAGER
AUSBAU
1) Die Zahnstange aus dem Gehäuse ziehen. Siehe hierzu ZAHN-
STANGE, AUSBAU in diesem Abschnitt.
Spezialwerkzeug
(A) : 09921-20200
(B): 09930-30102
EINBAU
1) Die Rollen des Lenkritzellagers mit Fett bestreichen.
Spezialwerkzeug
(A) : 09943-88211
ZAHNSTANGENBUCHSE
AUSBAU
ZUR BEACHTUNG:
Beim Herausziehen der Zahnstangenbuchse darf das Lenk-
getriebe nicht in einem Schraubstock eingespannt sein.
Andernfalls könnte sich das Gehäuse (Rohr) ablösen. Für
diese Arbeiten stets das vorgeschriebene Spezialwerkzeug
verwenden.
ÜBERPRÜFUNG
Die Zahnstangenbuchse auf Verschleiß und Beschädigung untersu-
chen.
Bei Defekten austauschen.
MANUELLE ZAHNSTANGENLENKUNG 3B-19
EINBAU
1) Die gesamte Innenseite der Buchse leicht mit Fett bestreichen.
2) Die Buchse wie abgebildet mit dem Spezialwerkzeug möglichst
tief in das Zahnstangengehäuse einpressen.
VORSICHT:
Die Innenseite der Zahnstangenbuchse ist spezialbeschich-
tet. Da diese Beschichtung äußerst empfindlich ist, darf die
Buchse nur sehr vorsichtig und mit dem Spezialwerkzeug in
das Zahnstangengehäuse eingepresst werden.
Spezialwerkzeug
(B): 09943-78210
Buchsen-Einbauposition
“a” : 4,5 – 5,5 mm
3) Den Sicherungsring anbringen.
4) Zur Vervollständigung des Einbaus die Schritte 1) bis 5) unter
ZAHNSTANGE, EINBAU in diesem Abschnitt befolgen.
ERFORDERLICHE WARTUNGSMATERIALIEN
Empfohlenes SUZUKI-Produkt
Material Verwendung
(Teilenummer)
Lithiumfett SUZUKI SUPER GREASE (E) • Kontakt-/Gleitbereich der Zahnstange mit dem
(Anwendbar bei einem (99000-25050) Gehäuse (Bereich von Druckstück, Zahnstangen-
Temperaturbereich buchse und Zahnstange)
von –40C° ~ 130°C) • Kontakt-/Gleitbereich mit dem Lenkritzel
(Dichtringlippe, Nadellager)
• Zahnstange und Zahnkranz des Lenkritzels
• Lenkritzel-Lagerdeckel auffüllen
• Kontaktbereiche von Spurstangen und Zahnstan-
genmanschetten
• Kugelgelenk am Zahnstangenende
Dichtmittel SUZUKI BOND Nr. 1207C • Sicherungsmutter der Druckstück-Vorspann-
(99000-31150) schraube
• Gewinde des Lenkritzel-Lagerdeckels
3B-20 MANUELLE ZAHNSTANGENLENKUNG
SPEZIALWERKZEUGE
09944-48210
Zahnstangenbuchsen-Aus-
bauwerkzeug
ELEKTRISCHE SERVOLENKUNG (P/S) 3B1-1
ABSCHNITT 3B1
6F1
6F2
ELEKTRISCHE SERVOLENKUNG (P/S) 6G
6H
6K
WARNUNG:
Für Fahrzeuge, die mit einem Zusatzrückhaltesystem (Airbag) ausgestattet sind: 7A
• Wartungsarbeiten am Airbagsystem, im Airbagsystem-Umfeld oder an dessen Verkabelung dürfen nur von 7A1
einer SUZUKI-Vertragswerkstatt durchgeführt werden. Siehe hierzu die Darstellung “Komponenten und Ver-
kabelung des Airbagsystems” unter “Allgemeines” im Abschnitt über das Airbagsystem, um festzustellen, 3B1
ob die Arbeiten im Bereich von Bauteilen oder Kabeln des Airbags erfolgen. Vor Beginn von Arbeiten am Air-
7D
bagsystem oder in dessem Bereich bzw. an der Verkabelung unbedingt alle WARNUNGEN und “Vorsichts-
7E
maßregeln” unter “Wartungsarbeiten am Fahrzeug” im Abschnitt über das Airbagsystem befolgen. Eine
7F
Nichtbeachtung der einschlägigen WARNUNGEN kann eine unbeabsichtigte Auslösung des Airbagsystems
zur Folge haben oder dieses außer Funktion setzen. In jedem Fall droht die Gefahr schwerer Verletzungen.
• Die Arbeiten dürfen erst 90 Sekunden nach Drehen des Zündschalters auf “LOCK” und Abklemmen des 8A
Minuskabels der Batterie begonnen werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Airbags durch die 8B
Restspannung im Sensor- und Diagnosemodul (SDM) ausgelöst werden. 8C
8D
8E
INHALT 9
ALLGEMEINES .................................................. 3B1-2 DTC C1113 (DTC Nr.13) STÖRUNG IM
SYSTEMKOMPONENTEN ............................. 3B1-2 HAUPT- UND NEBENSCHALTKREIS 10
SCHALTPLAN ................................................ 3B1-3 DES DREHMOMENTSENSORS.................. 3B1-16 10A
DIAGNOSE......................................................... 3B1-4 DTC C1115 (DTC Nr.15) STÖRUNG
10B
BORDDIAGNOSESYSTEM............................ 3B1-4 IM NEBENSCHALTKREIS DES
VORSICHTSMASSNAHMEN BEI DREHMOMENTSENSORS .......................... 3B1-16
DER STÖRUNGSDIAGNOSE ........................ 3B1-4 DTC C1114 (DTC Nr.14) STÖRUNG IM 5-V-
ABLAUFPLAN FÜR DIE STROMVERSORGUNGSKREIS DES
SYSTEMPRÜFUNG ....................................... 3B1-5 DREHMOMENTSENSORS .......................... 3B1-17
ÜBERPRÜFUNG DER DTC C1116 (DTC Nr.16) STÖRUNG IM 8-V-
STÖRUNGSANZEIGE STROMVERSORGUNGSKREIS
(“EPS”-WARNLEUCHTE) ............................... 3B1-7 DES DREHMOMENTSENSORS.................. 3B1-18
ABRUF VON DIAGNOSECODES .................. 3B1-8 DTC C1121/C1123/C1124 (DTC Nr.21/23/24)
LÖSCHEN VON DIAGNOSECODES ............. 3B1-9 STÖRUNG IM SCHALTKREIS DES
ÜBERPRÜFUNG DES SERIELLEN GESCHWINDIGKEITSENSORS (VSS)........ 3B1-19
DATENBUS-SCHALTKREISES ................... 3B1-10 DTC C1122 (DTC Nr.22) STÖRUNG IM
DIAGNOSECODETABELLE......................... 3B1-11 SIGNALSCHALTKREIS DES
TABELLE A – STÖRUNGSANZEIGE MOTOR-DREHZAHLSENSORS .................. 3B1-20
LEUCHTET BEI EINGESCHALTETER DTC C1141/C1142/C1143/C1144/C1145
ZÜNDUNG (MOTOR JEDOCH NICHT (DTC Nr.41/42/43/44/45) STÖRUNG IM
GESTARTET) NICHT AUF ........................... 3B1-13 SCHALTKREIS DES
TABELLE B – STÖRUNGSANZEIGE SERVOLENKUNGMOTORS ........................ 3B1-21
BLINKT BEI EINGESCHALTETER DTC C1151 (DTC Nr.51) STÖRUNG IM
ZÜNDUNG .................................................... 3B1-15 SCHALTKREIS DER
TABELLE C – STÖRUNGSANZEIGE SERVOLENKUNGSKUPPLUNG.................. 3B1-22
BLINKT NICHT, BLEIBT SELBST BEI AN DTC C1153(DTC Nr.53) STÖRUNG IM
MASSE GELEGTER STROMVERSORGUNGSKREIS DES
DIAGNOSESCHALTERKLEMME SERVOLENKUNG-STEUERMODULS......... 3B1-24
ENTWEDER EIN- ODER DTC C1152/C1154/C1155 (DTC Nr.52/54/55)
AUSGESCHALTET....................................... 3B1-15 STÖRUNG IM SERVOLENKUNGS-
DTC C1111 (DTC Nr.11) STÖRUNG IM STEUERMODUL .......................................... 3B1-24
HAUPTSCHALTKREIS DES
DREHMOMENTSENSORS .......................... 3B1-16
3B1-2 ELEKTRISCHE SERVOLENKUNG (P/S)
ALLGEMEINES
SYSTEMKOMPONENTEN
Dieses elektrische Servolenkungssystem (P/S) beinhaltet ein Servolenkungs-Steuermodul, einen Drehmomentsen-
sor und einen Servolenkungsmotor inklusive Kupplung und sitzt direkt an der Lenksäule.
Bei diesem System ermittelt das Servolenkungs-Steuermodul die erforderliche Lenkkraftunterstützung anhand der Signale
des Drehmomentsensors und der Fahrzeuggeschwindigkeit, um den Servolenkungsmotor entsprechend anzusteuern.
Das Servolenkungs-Steuermodul diagnostiziert bei eingeschalteter Zündung und laufendem Motor Störungen im
Bereich der nachfolgend aufgeführten Komponenten. Ermittelt das Servolenkungs-Steuermodul eine Störung, setzt
es den Servolenkungsmotor und dessen Kupplung außer Funktion.
• Drehmomentsensor
• Schaltkreis des Geschwindigkeitssensors (VSS)
• Motordrehzahl-Signalschaltkreis
• Servolenkungsmotor
• Kupplung (des Servolenkungsmotors)
• Servolenkungs-Steuermodul
ZUR BEACHTUNG:
Bei Fahrzeugen mit Rechtslenkung befinden sich Lenkrad/Lenksäule und Motorsteuermodul (ECM) auf der
entgegengesetzten Seite im Vergleich zu Fahrzeugen mit Linkslenkung.
SCHALTPLAN
10
YEL G24-1-4
G24-2-4 BLK
WHT G24-1-5
G24-2-3 BLK
5
16
BRN G24-6
G24-5 YEL
G24-3 BLU 17
6 7 8
PPL G24-7
G24-4 PPL/WHT
1 2 4 9
BLK/WHT G24-8 BLK
BLK/RED G24-1 G24-2 BLK
3
13 14
15
G24-1-1
G24-1 G24-2-1
G24-1-2
G24-3 G24-2-3 G24-2-2 G24-1-3 G24-1-5
G24-4 G24-2 G24-1-4
G24-5 G24-2-4
G24-8
G24-6
G24-7
1. Hauptsicherung 7. Diagnosestecker (für A/T, ABS und Servolenkung) 13. Steckverbinder “G24”
2. Zündschalter 8. Diagnoseschalterklemme (für Servolenkung) 14. Steckverbinder “G24-2”
3. Sicherung “P/S” (30A) im Sicherungskasten 9. Masseklemme 15. Steckverbinder “G24-1”
4. Sicherung “IG METER” (15A) im Sicherungskasten 10. Servolenkungs-Steuermodul 16. “EPS”-Warnleuchte
5. ECM 11. Servolenkungsmotor und -kupplung 17. Diagnosestecker (DLC)
6. VSS 12. Drehmomentsensor
3B1-4 ELEKTRISCHE SERVOLENKUNG (P/S)
DIAGNOSE
Das Servolenkungssystem dieses Fahrzeug wird vom Servolenkungs-Steuermodul kontrolliert. Dieses Steuermodul
verfügt über ein eigenes Borddiagnosesystem zur Erkennung von Systemstörungen.
Bei der Fehlersuche unbedingt die Erläuterungen unter “BORDDIAGNOSESYSTEM” und die einzelnen Punkte unter
“VORSICHTSMASSNAHMEN BEI DER STÖRUNGSDIAGNOSE” durchlesen bzw. befolgen und gemäß dem
“ABLAUFPLAN FÜR DIE SYSTEMPRÜFUNG” vorgehen.
BORDDIAGNOSESYSTEM
Das Servolenkungs-Steuermodul überwacht das System mittels eines
Borddiagnosesystems (Selbstdiagnose) und schaltet unter folgenden
Bedingungen die “EPS”-Warnleuchte (1) (Störungsanzeige) ein:
• Die Störungsanzeige (“EPS”-Warnleuchte) leuchtet auf, sobald der
1
Zündschalter auf ON (bei stehendem Motor) gedreht wird, und zwar
unabhängig vom Betriebszustand der Servolenkung. Dies dient ledig-
lich zur Funktionsprüfung der Glühlampe der Störungsanzeige
(“EPS”-Warnleuchte) und dessen Schaltkreises.
• Stellt das Servolenkungs-Steuermodul nach dem Anlassen des
Motors (bei laufendem Motor) keinerlei Störungen im System fest,
ERLISCHT die Störungsanzeige (“EPS”-Warnleuchte) wieder.
• Entdeckt das Servolenkungs-Steuermodul eine Störung in den
von ihm überwachten Schaltkreisen, schaltet es bei laufendem
Motor die Störungsanzeige (“EPS”-Warnleuchte) EIN, um den
Fahrer zu warnen. Gleichzeitig wird der Störungsbereich in
Form eines Codes im Dauerspeicher des Servolenkungs-Steu-
ermoduls festgehalten.
WARNUNG:
Die Probefahrt in verkehrsarmen Gegenden durchführen, um einem Unfall vorzubeugen.
3B1-6 ELEKTRISCHE SERVOLENKUNG (P/S)
ZUR BEACHTUNG:
• Da alle Störungscodes beim “LÖSCHEN VON DIAGNOSECODES” gelöscht werden, müssen diese vor
Beginn der Arbeiten notiert werden.
• Bei 2 oder mehr vorliegenden Codes wird zuerst der Code mit der kleinsten Nummer ausgegeben.
• Wird ein Code ausgegeben, der nicht in der “DIGANOSETABELLE” aufgeführt ist, dann liegt ein Defekt
im Servolenkungs-Steuermodul vor.
• Bei Zündschalterstellung ON und stehendem Motor wird der Code C1122 oder Code Nr. 22 (Blinkmuster:
22 Blinkzeichen) ausgegeben. Dies ist völlig normal, sofern nach dem Anlassen des Motors der Code Nr.
12 (Blinkmuster: 12 Blinkzeichen) erscheint.
• Diagnosecodes für gegenwärtige und frühere Störungen werden über das Aufleuchten und das Blinkmu-
ster der “EPS”-Warnleuchte identifiziert.
Die “EPS”-Warnleuchte schaltet sich je nach Störung wie folgt ein:
Ausgabe gegenwärtiger
Ausgabe früherer Codes.
Codes.
(Die Störung trat früher ein- Ausgabe früherer und
(Es handelt sich um
mal auf, das System arbeitet gegenwärtiger Codes.
eine bestehende Stö-
aber gegenwärtig normal.)
rung.)
“EPS”-Warnleuchte nach dem Bleibt EINGESCHAL-
Schaltet sich AUS. Bleibt EINGESCHALTET.
Anlassen des Motors TET.
“EPS”-Warnleuchte beim
Kurzschließen von Diagnose- Ausgabe der aktuellen Ausgabe der früheren Ausgabe früherer und
schalterklemme und Masse- Codes Codes gegenwärtiger Codes.
klemme
Um den aktuellen Diagnosecode zu identifizieren, müssen alle früheren Codes gelöscht werden. Siehe hierzu
“LÖSCHEN VON DIAGNOSECODES” in diesem Abschnitt.
ELEKTRISCHE SERVOLENKUNG (P/S) 3B1-7
DIAGNOSEFRAGEBOGEN (BEISPIEL)
ZUR BEACHTUNG:
Falls das Suzuki-Testgerät keine Diagnosecodes anzeigt,
(A)
eine Prüfung gemäß “ÜBERPRÜFUNG DES SERIELLEN
DATENBUS-SCHALTKREISES” durchführen, wie sie in die-
sem Abschnitt beschrieben ist.
(B) 5) Nach dem Codeabruf die Zündung ausschalten und das SUZUKI-
Testgerät vom Datenübertragungsanschluss trennen.
OHNE SUZUKI-TESTGERÄT
1) Das Handschuhfach ausbauen.
2) Die Räder mit Unterlegkeilen blockieren, das Getriebe in den
Leerlauf schalten und die Handbremse fest anziehen.
3) Den Motor anlassen.
4) Am Diagnosestecker (3) die Diagnoseschalterklemme (1) mit
einem Überbrückungskabel (4) mit der Masseklemme (2) kurz-
schließen.
5) Anhand der Blinkfolge der “EPS”-Warnleuchte den Diagnosecode
ermitteln und notieren. Sind mehr als 2 Diagnosecodes abgespei-
chert, so wird die Blinkfolge für jeden Code dreimal vom niedrig-
sten bis zum höchsten wiederholt.
Näheres zu den Diagnosecodes siehe “DIAGNOSECODETA-
BELLE”.
ZUR BEACHTUNG:
Bei Zündschalterstellung ON und stehendem Motor wird
Code Nr .22 ausgegeben. Dies ist völlig normal, sofern nach
dem Anlassen des Motors wieder der Code Nr. 12 erscheint.
6) Nach dem Abruf des Codes den Zündschalter auf OFF drehen
3
und das Überbrückungskabel (4) vom Diagnosestecker abtren-
1 nen.
3 4
2
ELEKTRISCHE SERVOLENKUNG (P/S) 3B1-9
Spezialwerkzeug
(A) : 09931-76011
(B) : Programmkarte
(C) : 09931-76030
1
3) Den Zündschalter auf ON drehen.
4) Den Diagnosecode gemäß den Anweisungen auf dem Display
(C) des SUZUKI-Testgeräts löschen. Näheres hierzu ist der
“BEDIENUNGSANLEITUNG DES SUZUKI-TESTGERÄTS” zu
entnehmen.
(A) 5) Nach dem Codeabruf die Zündung ausschalten und das
SUZUKI-Testgerät vom Datenübertragungsanschluss trennen.
(B)
OHNE SUZUKI-TESTGERÄT
1) Das Handschuhfach ausbauen.
2) Den Zündschalter auf ON drehen.
3) Am Diagnosestecker (3) die Diagnoseschalterklemme (1) mit
einem Überbrückungskabel mit der Masseklemme (2) kurz-
schließen.
4) Das Überbrückungskabel (4) mindestens fünfmal innerhalb von
10 Sekunden von der Masseklemme lösen und wieder anlegen
(Wechsel zwischen Schaltkreisunterbrechung und Kurz-
schluss).
VORSICHT:
Vor der Diagnose zunächst gemäß “ABLAUFPLAN FÜR DIE SYSTEMPRÜFUNG” vorgehen.
DIAGNOSEABLAUFPLAN
1. Diagnosestecker (DLC)
2. Klemme des BLAUEN Kabels
DIAGNOSECODETABELLE
VORSICHT:
Vor der Diagnose zunächst gemäß “ABLAUFPLAN FÜR DIE SYSTEMPRÜFUNG” vorgehen.
Beispiel : Anzeige einer Störung im Schaltkreis des Geschwindigkeitssensors (VSS)(DTC 1121, DTC Nr.21)
21 21 21
An
Eps-Warnleuchte
Aus
C1113 13
C1114 14 Drehmomentsensor
C1115 15
C1116 16
C1121 21
Signal des
C1123 23 Geschwindigkeits-
sensors (VSS)
C1124 24
Motor-Drehzahlsi-
C1122 22
gnal Für jede Code-Nummer
ist eine Fehlersuche
C1141 41
gemäß dem “DIAGNO-
C1142 42 SEABLAUFPLAN”
durchzuführen.
C1143 43 Servolenkungsmotor
C1144 44
C1145 45
Kupplung (des Servo-
C1151 51
lenkungsmotors)
C1152 52
Servolenkungs-Steu-
C1154 54
ermodul
C1155 55
Stromversorgung
C1153 53 des Servolenkungs-
Steuermoduls
ELEKTRISCHE SERVOLENKUNG (P/S) 3B1-13
10
3 BLK/RED
G24-1
4 BLK/WHT
1 G24-8
2
BLK/WHT
6 5
YEL
G24-5
7 8
PPL/WHT BLK
G24-4 G24-2
9
BLK
11
G24-1
6 G24-4
7 G24-2
7 G24-5
G24-8
ÜBERPRÜFUNG
5
G24-1
G24-1-1 RED
BLU G24-2
3 G24-1-2
BLK/RED G24-1 G24-8
BLK
G24-1-3 6
4 BLK/WHT G24-1-4 YEL 8
1
G24-8
2 WHT
G24-1-5
BLK
G24-2
G24-1-1
G24-1-2
G24-1-3 G24-1-5
G24-1-4
RED
G24-1-1 G24-1
3 BLU
BLK/RED G24-1-2
G24-1 G24-2
BLK
G24-1-3 6 G24-8
4 BLK/WHT G24-1-4 YEL
1
G24-8
2 8
WHT
G24-1-5
BLK
G24-2
G24-1-1
G24-1-2
G24-1-3
G24-1-4 G24-1-5
7
5
G24-1-1 RED
3 BLU
G24-1-2
BLK/RED G24-1
G24-1 BLK
G24-1-3 6
4 BLK/WHT YEL G24-2
1 G24-1-4
G24-8 G24-8
2 WHT
G24-1-5
BLK 8
G24-2
G24-1-1
G24-1-2
G24-1-3
G24-1-4 G24-1-5
10
9
3
BLK/RED
G24-1
4 BLK/WHT
1 G24-8 G24-1
2
BLK/WHT G24-2
7 G24-5
G24-7 G24-8
6 5
YEL
G24-5
BLK
V PPL G24-2
8 G24-7
6
G24-1
3
BLK/RED
G24-1
G24-2
4 BLK/WHT G24-6 G24-8
1 G24-8
2
BLK
BRN G24-2
5 G24-6
5
6
3 BLK/RED
G24-1
G24-2-2 BLK or RED
G24-2-1
G24-2-3 G24-2-2
G24-2-4
5
6
3 BLK/RED
G24-1 BLK or RED G24-1
G24-2-2
4 BLK/WHT RED or BLK M
G24-2-1
1 G24-8 G24-2
2 G24-8
BLK
G24-2-4
BLK BLK
G24-2 G24-2-3
8
G24-2-1
G24-2-3 G24-2-2
G24-2-4
3
BLK/RED
G24-1
G24-1
BLK
4 BLK/WHT G24-2
1 G24-8 G24-2
G24-8
VORSICHT:
Das Servolenkungs-Steuermodul selbst kann nicht inspi-
ziert werden. Es ist strikt verboten, bei abgeklemmten
Steckverbindern ein Volt- oder Ohmmeter an das Servolen-
kungs-Steuermodul anzuschließen.
Spannungsprüfung
1) Bei ausgeschalteter Zündung die untere Lenksäulenabdeckung
entfernen.
2) Die Spannung an den einzelnen Klemmen der am Steuermodul
angeschlossenen Steckverbinder (2) messen.
ZUR BEACHTUNG:
Da die Klemmenspannung von der Batteriespannung abhängt,
zunächst bei eingeschalteter Zündung sicherstellen, dass die Bat-
teriespannung mindestens 11 V beträgt.
ELEKTRISCHE SERVOLENKUNG (P/S) 3B1-27
ZUR BEACHTUNG:
✱ : Die Spannung dieses Schaltkreises kann möglicherweise nicht mit dem Voltmeter gemessen werden.
In diesem Fall ein Oszilloskop verwenden.
3B1-28 ELEKTRISCHE SERVOLENKUNG (P/S)
Lenkradspiel
“a” : 0 – 30 mm
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG
SERVOLENKUNGS-STEUERMODUL
AUSBAU
1) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
2) Die Lenksäulenlochabdeckung ausbauen.
3) Die Steckverbinder (1) vom Servolenkungs-Steuermodul
abklemmen.
4) Das Servolenkungs-Steuermodul (2) an der Lenksäulen-Bau-
gruppe abschrauben.
EINBAU
Zum Einbau den Ausbauvorgang unter Beachtung des folgenden
Hinweises umkehren.
• Die Schraube des Servolenkungs-Steuermoduls mit dem ange-
gebenen Anzugsmoment festziehen.
Anzugsmoment
Servolenkungs-Steuermodul, Schraube
(a): 3 Nm (0,3 kpm)
DREHMOMENTSENSOR
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG
1) Die Lenksäulenlochabdeckung ausbauen.
2) Den Zündschalter auf ON drehen.
LENKSÄULEN-BAUGRUPPE
Zum Aus- und Einbau der Lenksäulen-Baugruppe siehe Abschnitt
3C. Vor Beginn der Arbeiten ist jedoch folgender Arbeitsschritt durch-
zuführen:
• Alle Steckverbinder vom Servolenkungs-Steuermodul abklem-
men.
SPEZIALWERKZEUGE
09931-76011 09931-76030
Tech 1A Testgerätesatz Programmkarte 16/14 -pol. Datenübertra-
Siehe ZUR BEACHTUNG gungskabel
im Anschluss.
ZUR BEACHTUNG:
Dieser Testgerätesatz besteht aus den folgende Bestandteilen:
1. Koffer, 2. Bedienungsanleitung, 3. Tech 1A, 4. Datenübertragungskabel, 5. Prüfkabel/-spitze,
6. Stromversorgungskabel, 7. Kabeladapter für Datenübertragungsstecker, 8. Selbsttestadapter
LENKRAD UND LENKSÄULE 3C-1
ABSCHNITT 3C
6F1
6F2
LENKRAD UND LENKSÄULE 6G
6H
6K
WARNUNG:
Für Fahrzeuge, die mit einem Zusatzrückhaltesystem (Airbag) ausgestattet sind: 7A
• Wartungsarbeiten am Airbagsystem, im Airbagsystem-Umfeld oder an dessen Verkabelung dürfen nur 7A1
von einer SUZUKI-Vertragswerkstatt durchgeführt werden. Vor Beginn von Arbeiten am Airbagsystem 7B1
oder in dessen Bereich bzw. an der Verkabelung unbedingt alle WARNUNGEN und “Vorsichtsmaßregeln”
unter “Wartungsarbeiten am Fahrzeug” im Abschnitt über das Airbagsystem befolgen. Eine Nichtbeach- 3C
tung der einschlägigen WARNUNGEN kann eine unbeabsichtigte Auslösung des Airbagsystems zur 7E
Folge haben oder dieses außer Funktion setzen. In jedem Fall droht die Gefahr schwerer Verletzungen. 7F
• Die nachfolgend beschriebenen Arbeiten sind in der angegebenen Reihenfolge durchzuführen, um die Air-
bags vorübergehend außer Funktion zu setzen und dabei zu verhindern, dass Diagnosecodes registriert 8A
werden. Ein Nichtbefolgen dieser Arbeitsanweisungen kann zum Auslösen der Airbags und dadurch zu 8B
Verletzungen oder unnötigen Reparaturen am Airbagsystem führen. 8C
8D
VORSICHT:
8E
Ausgebaute Befestigungen müssen stets wieder an der ursprünglichen Stelle angebracht werden. Befesti-
gungen wie Schrauben, Halteklemmen usw. nur gegen solche mit korrekter Teilenummer austauschen. Ist
9
keine Schraube, Mutter usw. mit gleicher Nummer verfügbar, kann eine andere Schraube bzw. Mutter von
gleicher Größe und (mindestens) gleicher Festigkeit verwendet werden. Schrauben, Muttern oder andere
10
Befestigungen, die nicht wiederverwendet werden sollen bzw. beim Einbau ein Klebemittel erfordern, sind 10A
hier gekennzeichnet. Zum Verschrauben von Schrauben, Muttern oder anderen Befestigungen das vorge- 10B
schriebene Anzugsmoment anwenden. Falls die genannten Anweisungen nicht befolgt werden, kann es zu
Schäden an Bauteilen oder dem System kommen.
INHALT
ALLGEMEINES ................................................... 3C-2 ENTSORGUNG ........................................... 3C-4
LENKSÄULE.................................................... 3C-2 FAHRER-AIRBAGMODUL
LENKRAD UND FAHRER-AIRBAGMODUL (GASGENERATOR) ........................................ 3C-4
(GASGENERATOR) ........................................ 3C-2 LENKRAD ........................................................ 3C-6
DIAGNOSE.......................................................... 3C-2 ZENTRIEREN DER KONTAKTSPULE............ 3C-7
ÜBERPRÜFUNGEN UND REPARATUREN KONTAKTSPULE UND
NACH EINEM UNFALL.................................... 3C-2 KOMBINATIONSSCHALTER .......................... 3C-8
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG .......... 3C-3 LENKSÄULEN-BAUGRUPPE ....................... 3C-10
VORSICHTSMASSREGELN LENKSPERREN-BAUGRUPPE
FÜR DIE WARTUNG ....................................... 3C-3 (ZÜNDSCHALTER) ....................................... 3C-16
WARTUNG UND DIAGNOSE...................... 3C-3 UNTERE LENKSPINDEL .............................. 3C-17
DEAKTIVIERUNG DES PRÜFUNG DER LENKSÄULEN-BAUGRUPPE
AIRBAGSYSTEMS ...................................... 3C-3 UND DER UNTEREN LENKSPINDEL AUF
AKTIVIERUNG DES AIRBAGSYSTEMS .... 3C-3 UNFALLSCHÄDEN ........................................... 3C-18
HANDHABUNG UND LAGERUNG ............. 3C-4 SPEZIALWERKZEUG ....................................... 3C-19
3C-2 LENKRAD UND LENKSÄULE
ALLGEMEINES
LENKSÄULE
Diese Doppelrohr-Lenksäule hat neben der Lenkfunktion drei weitere wichtige Merkmale:
• Die Säule ist stoßabsorbierend aufgebaut und schiebt sich bei einem Frontalaufprall zusammen.
• Zündschalter und -schloss sind an der Lenksäule leicht zugänglich angeordnet.
• Da das Zündschloss auf der Lenksäule sitzt, wird beim Abziehen des Zündschlüssels die Lenksäule blockiert, um
Diebstahl vorzubeugen.
Damit die stoßabsorbierende Wirkung sichergestellt ist, nur die vorgeschriebenen Schlitzschrauben, Sechskant-
schrauben und Muttern an den dafür vorgesehenen Stellen verwenden und mit dem vorgeschriebenen Anzugsmo-
ment festziehen.
Die Lenksäule nach dem Ausbau vorsichtig handhaben. Die Verwendung eines anderen als des in diesem Handbuch
beschriebenen Lenkradabziehers, harte Schläge gegen das Lenkspindelende, Belasten der Lenksäulengruppe oder
ein Fall der Baugruppe können zum Abscheren der Kunststoff-Sollbruchstifte führen, welche die Länge und Position
der Lenksäule aufrechterhalten.
DIAGNOSE
Die Wartungsarbeiten an Lenkrad und Lenksäule sind in Abschnitt 0B aufgeführt.
Die Diagnose für Lenkrad und Lenksäule ist in Abschnitt 3 beschrieben.
Die Diagnose für das Airbagsystem ist in Abschnitt 10B beschrieben.
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG
ENTSORGUNG
Bei der Entsorgung den im Abschnitt 10B unter “VORSICHTSMASSREGELN FÜR DIE WARTUNG” aufgeführten
Absatz “ENTSORGUNG” beachten.
FAHRER-AIRBAGMODUL (GASGENERATOR)
WARNUNG:
Vor der Handhabung des Airbagmoduls (Gasgenerators)
unbedingt die “VORSICHTSMASSREGELN FÜR DIE WAR-
TUNG” in Abschnitt 10B lesen und alle Anweisungen befol-
gen. Eine Missachtung dieser Hinweise kann zu Schäden
am Airbagmodul (Gasgenerator) oder zu Verletzungen füh-
ren.
AUSBAU
1) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
2) Das Airbagsystem deaktivieren. Siehe hierzu “DEAKTIVIE-
RUNG DES AIRBAGSYSTEMS” unter “VORSICHTSMASSRE-
GELN FÜR DIE WARTUNG” in Abschnitt 10B.
3) Die 2 Halteschrauben (1) auf beiden Seiten des Airbagmoduls
(Gasgenerators) lockern.
ÜBERPRÜFUNG
WARNUNG:
Niemals das Fahrer-Airbagmodul (Gasgenerator) zerlegen
oder dessen Widerstand messen. Andernfalls besteht Ver-
letzungsgefahr.
VORSICHT:
Nach einem Fall aus 90 cm Höhe oder mehr muss das Air-
bagmodul (Gasgenerator) ersetzt werden.
EINBAU
1) Sicherstellen, dass das Hupenkabel fest mit dem Hupen-Steck-
verbinder (2) verbunden ist.
2) Den gelben Steckverbinder (1) des Fahrer-Airbagmoduls (Gas-
generators) (3) und den Hupen-Steckverbinder in der Reihen-
folge a) – d) vorschriftsmäßig anklemmen, wie in der Abbildung
gezeigt.
LENKRAD
VORSICHT:
Nach den Ausbau des Lenkrads kann die Kontaktspule frei
gedreht werden. Die Kontaktspule (am Kombinationsschalter)
jedoch keinesfalls weiter drehen als zulässig (von der Mittel-
stellung aus ungefähr zweieinhalb Drehungen im oder gegen
den Uhrzeigersinn), da sie sonst reißen könnte.
AUSBAU
1) Das Fahrer-Airbagmodul (Gasgenerator) aus dem Lenkrad ziehen.
Siehe unter “FAHRER-AIRBAGMODUL (GASGENERATOR)”.
VORSICHT:
Nicht auf das Ende der Lenkspindel schlagen. Durch Hämmern
werden die Sollbruchstifte gelöst, die die Lenkspindel auf ihre
Länge fixieren, was die stoßabsorbierende Funktion der Lenk-
säule beeinträchtigen könnte.
EINBAU
1) Sicherstellen, dass sich die Vorderräder in Geradausstellung
befinden und die Kontaktspule zentriert ist. Siehe unter “ZEN-
TRIEREN DER KONTAKTSPULE”.
VORSICHT:
Diese zwei Bedingungen sind Voraussetzung für einen kor-
rekten Einbau des Lenkrads. Werden diese Vorraussetzun-
gen beim Einbau des Lenkrads missachtet, kommt es beim
Einschlagen des Lenkrads zum Reißen der Kontaktspule.
2) Die 2 Klauen (2) der Kontaktspule auf der Rückseite des Lenk-
rads mit den zwei Nuten (3) in Eingriff bringen, die Richtmarkie-
rungen (4) auf Lenkrad und Lenkspindel fluchten und das
Lenkrad (1) aufsetzen.
ZUR BEACHTUNG:
Das Lenkrad nach dem Aufsetzen um etwa eine volle
Umdrehung drehen, damit der Sperrnockenstift in die Stift-
bohrung im Lenkrad einrasten kann. Dann den Blinkerschal-
ter auf ordnungsgemäße Funktion prüfen.
ZUR BEACHTUNG:
Die Kontaktspule lässt sich maximal um 5 Umdrehungen
drehen, d.h. von der Mittelstellung aus um jeweils zweiein-
halb Umdrehungen im und gegen den Uhrzeigersinn.
3C-8 LENKRAD UND LENKSÄULE
VORSICHT:
Die Kontaktspule (am Kombinationsschalter) keinesfalls
weiter drehen als zulässig (von der Mittelstellung aus unge-
fähr zweieinhalb Drehungen im oder gegen den Uhrzeiger-
sinn), da die Kontaktspule sonst reißen könnte.
AUSBAU
1) Das Lenkrad gemäß “LENKRAD” in diesem Abschnitt von der
Lenksäule abmontieren.
2) Die Lenksäulenlochabdeckung (1) ausbauen.
ÜBERPRÜFUNG
Den Kabelbaum (1) der Kontaktspulen-Baugruppe auf Anzeichen
von Verschmoren, Schmelzen und andere Defekte überprüfen.
Bei Mängeln den Kabelbaum austauschen.
EINBAU
1) Sicherstellen, dass sich die Vorderräder in Geradeausstellung
befinden und der Zündschalter auf “LOCK” gedreht ist.
2) Alle während des AUSBAUS abgezogenen Steckverbinder wie-
der anklemmen.
3C-10 LENKRAD UND LENKSÄULE
ZUR BEACHTUNG:
Neue Kontaktspulen-Baugruppen sind durch einen Verriege-
lungsstift (1) und ein Siegel (2) in ihrer Mittelstellung fixiert.
Nach dem Aufsetzen der aus Kontaktspule und Kombinations-
schalter bestehenden Baugruppe auf die Lenksäule diesen Ver-
riegelungsstift entfernen.
VORSICHT:
Beim Anbringen von unterer (3) und oberer (2) Abdeckung
aufpassen, dass die Kabel von Kontaktspirale und Kombina-
tionsschalter nicht zwischen den Abdeckungen einge-
klemmt werden.
LENKSÄULEN-BAUGRUPPE
VORSICHT:
Eine aus dem Fahrzeug ausgebaute Lenksäule kann sehr
leicht beschädigt werden.
• Falls die Lenksäule durch Fall auf ein Ende aufschlägt,
könnte sie sich zusammenschieben oder die Plastik-Soll-
bruchstifte, mit denen die Länge der Lenksäule fixiert ist,
könnten gelockert werden.
• Niemals auf der Lenksäule abstützen, da sie sich verbie-
gen könnte.
Jeder der oben genannten Schäden könnte den stoßabsorbieren-
den Sicherheitsmechanismus beeinträchtigen.
ZUR BEACHTUNG:
Zur Wartung der Lenksäule oder daran befestigter Teile das
Lenkrad ausbauen. Wenn die Lenksäule jedoch nur ausgebaut
wird, um Zugang zum Armaturenbrett zu bekommen, sollte
das Lenkrad an der Lenksäule montiert bleiben.
LENKRAD UND LENKSÄULE 3C-11
AUSBAU
WARNUNG:
Niemals die Lenksäule vertikal auf die Seite mit Lenkrad
und Airbagmodul (Gasgenerator) stellen. Andernfalls
besteht Verletzungsgefahr.
VORSICHT:
Keinesfalls die Lenksäulen-Baugruppe aus Lenksäule und
Lenkspindel zerlegen. Sind Lenksäule oder Lenkspindel
defekt, muss die gesamte Lenksäulen-Baugruppe erneuert
werden.
ÜBERPRÜFUNG
ZUR BEACHTUNG:
Nach Unfällen mit Karosserieschäden, Auslösung des Air-
bags oder starker Stoßeinwirkung auf die Lenksäule kann
die Lenksäule beschädigt oder verschoben sein. Die Vorge-
hensweise zur Überprüfung der Lenksäulen-Baugruppe ist
unter “PRÜFUNG DER LENKSÄULE AUF UNFALLSCHÄ-
DEN” beschrieben.
EINBAU
VORSICHT:
Zuerst die Haltemuttern der Lenksäule festziehen. Erst danach dür-
fen auch die Schrauben des Lenkspindelgelenks festgezogen wer-
den. Wird die oben genannte Reihenfolge beim Festziehen nicht
eingehalten, kann die Lenkspindel beschädigt werden.
LENKSPERREN-BAUGRUPPE
(ZÜNDSCHALTER)
AUSBAU
1) Die Lenksäule (1) ausbauen. Siehe unter “LENKSÄULE”.
ZUR BEACHTUNG:
Mit dem Zentrierkörner vorsichtig vorgehen, damit der Alu-
miniumteil des Lenksperrengehäuses nicht beschädigt
wird.
3) Den Zündschlüssel auf “ACC” oder “ON” drehen und die Lenk-
sperren-Baugruppe von der Lenksäule abnehmen.
EINBAU
1) Die längliche Öffnung (1) der Lenkspindel (2) mittig in der Öff-
nung (3) der Lenksäule (4) positionieren.
2) Den Zündschlüssel auf “ACC” oder “ON” drehen und die Lenk-
sperren-Baugruppe (5) an der Lenksäule (4) anbringen.
3) Nun den Zündschalter auf “LOCK” drehen und den Zündschlüs-
sel abziehen.
4) Die Nabe der Lenksperre mit der länglichen Öffnung (1) der
Lenkspindel (2) fluchten. Dann die Spindel (4) drehen, bis sie
eingerastet ist.
LENKRAD UND LENKSÄULE 3C-17
UNTERE LENKSPINDEL
VORSICHT:
Niemals am Lenkrad drehen, während die untere Lenkspin-
del ausgebaut ist.
Sollte das Lenkrad dennoch gedreht worden sein, müssen
Lenkrad und Kontaktspule (am Kombinationsschalter)
erneut zentriert werden. Wird das Lenkrad zudem um mehr
als zweieinhalb Umdrehungen eingeschlagen, wird die Kon-
taktspule abgerissen.
AUSBAU
1) Die Vorderräder des Fahrzeugs in Geradeausstellung bringen.
2) Den Zündschalter auf “LOCK” drehen und den Zündschlüssel
abziehen.
3) Die Abdeckung des Lenkspindelgelenks (5) entfernen.
4) Die untere Lenkspindel (1) und das Lenkspindelgelenk (2)
sowie die untere Lenkspindel (1) und die Lenkritzelwelle (3) für
den Wiedereinbau mit Richtmarkierungen (4) versehen.
5) Die Schrauben (6) der unteren Lenkspindel herausdrehen.
6) Die untere Lenkspindel (1) entfernen.
3C-18 LENKRAD UND LENKSÄULE
EINBAU
1) Sicherstellen, dass sich Lenkrad und Vorderräder in Gerade-
ausstellung befinden.
2) Den abgeflachten Teil “A” der unteren Lenkspindel (1) wie
abgebildet mit der Schraubenbohrung “B” des Lenkspindelge-
lenks (2) fluchten. Die Richtmarkierungen (4) fluchten und die
untere Lenkspindel in das Lenkspindelgelenk einsetzen.
3) Die Richtmarkierungen (4) fluchten und die untere Lenkspindel
(1) in die Lenkritzelwelle einsetzen.
4) Zuerst die Schraube des Lenkspindelgelenks (auf der Seite der
Lenkritzelwelle) (6) und erst dann die Schraube des Lenkspin-
delgelenks (auf der Lenksäulenseite) (5) mit dem angegebenen
Anzugsmoment festziehen.
Anzugsmoment
Schraube des Lenkspindelgelenks (a) : 28 Nm (2,8 kpm)
5) Die Abdeckung des Lenkspindelgelenks (7) anbringen.
ZUR BEACHTUNG:
Nach Unfällen mit Karosserieschäden, Auslösung des Air-
bags oder starker Stoßeinwirkung auf die Lenksäule kann
die Lenksäule beschädigt oder verschoben sein.
PRÜFUNG
1) Sicherstellen, dass die beiden Sollbruchführungen (1) fest auf
der Lenksäulenhalterung (2) sitzen.
Falls die Sollbruchführungen locker sind, die Lenksäulen-Bau-
gruppe austauschen.
2) Die beiden Sollbruchführungen auf Beschädigungen wie etwa
Risse oder Brüche überprüfen.
Bei Mängeln die Lenksäulen-Baugruppe austauschen.
LENKRAD UND LENKSÄULE 3C-19
SPEZIALWERKZEUG
09944-36011
Lenkradabzieher
VORDERRADAUFHÄNGUNG 3D-1
ABSCHNITT 3D
6F1
6F2
VORDERRADAUFHÄNGUNG 6G
1A
6K
ZUR BEACHTUNG:
• Alle Befestigungsteile der Vorderradaufhängung wie Schrauben, Muttern usw. wirken sich auf die Ver- 7A
kehrssicherheit aus und haben einen grundlegenden Einfluss auf die Funktion der Systemkomponenten. 7A1
Eine unsachgemäße Montage oder unzureichende Befestigung kann zudem Reparaturen mit erheblichen 7B1
Kosten verursachen. Daher dürfen Befestigungsteile wie Schrauben, Muttern, Halterungen usw. nur 7C1
gegen solche mit gleicher Teilenummer bzw. gleichwertige Teile ausgetauscht werden. Keinesfalls
Ersatzteile minderer Qualität oder abweichender Ausführung verwenden. Alle Teile sind mit dem vorge- 3D
schriebenen Anzugsmoment anzuschrauben, um einen sicheren Sitz und eine einwandfreie Funktion zu 7F
gewährleisten.
• Bauteile der Vorderradaufhängung keinesfalls thermoformen oder durch Strecken ausrichten. Dies 8A
würde das Bauteil beschädigen. Mangelhafte Teile sind stets durch Neuteile zu ersetzen. 8B
8C
8D
INHALT 8E
ALLGEMEINES ................................................... 3D-1 ÜBERPRÜFUNG VON FELGE,
DIAGNOSE.......................................................... 3D-3 RADMUTTERN UND LAGER.......................... 3D-5 9
ÜBERPRÜFUNG DES STABILISATORS WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG .......... 3D-6
UND/ODER DER BUCHSEN........................... 3D-3 FEDERBEIN .................................................... 3D-6 10
ÜBERPRÜFUNG DES FEDERBEINS............. 3D-3 STABILISATOR UND/ODER BUCHSEN ........ 3D-9 10A
ÜBERPRÜFUNG DES QUERLENKERS/ RADNABE UND ACHSSCHENKEL .............. 3D-11 10B
ACHSSCHENKELS ......................................... 3D-4 QUERLENKER / BUCHSE ............................ 3D-16
ÜBERPRÜFUNG DER ERFORDERLICHE
QUERLENKERBUCHSE ................................. 3D-4 WARTUNGSMATERIALIEN ............................. 3D-19
ÜBERPRÜFUNG DES QUERLENKER- SPEZIALWERKZEUG ....................................... 3D-19
KUGELGELENKS............................................ 3D-4
ÜBERPRÜFUNG DER
BEFESTIGUNGSTEILE DER
VORDERRADAUFHÄNGUNG ........................ 3D-5
ALLGEMEINES
Bei der Vorderradaufhängung handelt es sich um eine Federbein-Einzelradaufhängung. Das Federbein ist oben
durch das Traglager mit der Karosserie verbunden. Zwischen Federbein und Traglager ist ein Gummilager angeord-
net. Unter dem Gummilager befindet sich ein Federbeinlager.
Das untere Ende des Federbeins ist mit dem oberen Teil des Achsschenkels verschraubt. Am unteren Teil des Achs-
schenkels dient ein Kugelgelenkzapfen als Verbindungsglied zum Querlenker. Darüber hinaus ist der Spurstangen-
kopf mit dem Achsschenkel verbunden.
Beim Drehen des Lenkrads wird die Lenkbewegung über die Spurstange auf den Achsschenkel und somit auf Rad
und Reifen übertragen. Bei der Bewegung des Achsschenkels wird das Federbein mit Hilfe des Federbeinlagers und
des unteren Kugelgelenkzapfens mitgedreht.
3D-2 VORDERRADAUFHÄNGUNG
[A]
85 Nm (8,5 kpm)
3
60 Nm (6,0 kpm)
65 Nm (6,5 kpm)
23 Nm (2,3 kpm)
50 Nm (5,0 kpm)
6
85 Nm (8,5 kpm) 8
60 Nm (6,0 kpm)
5
9
65 Nm (6,5 kpm)
DIAGNOSE
ÜBERPRÜFUNG DES STABILISATORS UND/
ODER DER BUCHSEN
Stabilisator
Auf Beschädigung und Verformung überprüfen.
Bei Defekten austauschen.
Buchse
Auf Beschädigung, Verschleiß und Mängel überprüfen.
Bei Defekten austauschen.
ZUR BEACHTUNG:
Querlenker und Kugelgelenk können nicht voneinander
getrennt werden.
Ist eines der beiden Teile beschädigt, muss der gesamte Querlenker
als Einheit ausgetauscht werden.
VORDERRADAUFHÄNGUNG 3D-5
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG
FEDERBEIN
AUSBAU
1) Das Fahrzeug aufbocken, bis die Federbeine vollständig entlastet
sind.
2) Das Rad abmontieren.
3) Die Sicherungsklemme (1) abziehen und den Bremsschlauch
wie abgebildet von der Federbeinhalterung lösen.
4) Die Schrauben (2) der Federbeinhalterung herausdrehen.
VORDERRADAUFHÄNGUNG 3D-7
ZUR BEACHTUNG:
Das Federbein festhalten, damit es nicht herunterfällt.
ZERLEGUNG
1) Die Schraubenfeder (2) mit einer Federzwinge (1) zusammen-
drücken, bis der Federsitz (3) entlastet ist.
WARNUNG:
Eine im Fachhandel erhältliche Federzwinge (1) verwenden
und bei der Handhabung gemäß deren Bedienungsanlei-
tung vorgehen.
Spezialwerkzeug
(A) : 09900-00411
(B) : 09900-00414
(C) : 09945-26010
3) Das Federbein zerlegen.
ZUSAMMENBAU
Zum Zusammenbau die Zerlegungsschritte umkehren und folgende
Punkte beachten:
EINBAU
Zum Einbau des Federbeins den Ausbauvorgang unter Beachtung
der folgenden Hinweise umkehren.
• Die Schrauben von der abgebildeten Seite her einsetzen.
• Alle Befestigungsteile mit dem vorgeschriebenen Anzugsmo-
ment festziehen.
Anzugsmoment
Mutter der Federbeinhalterung (a) : 105 Nm (10,5 kpm)
Traglagermutter (b) : 23 Nm (2,3 kpm)
ZUR BEACHTUNG:
• Beim Einbau keinesfalls den Bremsschlauch verdrehen.
• Die Sicherungsklemme (1) möglichst tief in die Halterung
(2) einsetzen, wie gezeigt.
3. Lagerbuchse 6. Stabilisator-Kronenmutter
AUSBAU
1) Das Fahrzeug aufbocken, bis die Querlenker vollständig entlastet
sind.
2) Die Vorderräder abmontieren.
3) Den Splint (3), die Kronenmutter (1) und die Beilegscheibe vom
Stabilisator entfernen.
ZUR BEACHTUNG:
Falls sich der Stabilisator nur schwer abmontieren lässt,
das Fahrzeug mit den Rädern auf den Boden absenken, bis
das Federbein zusammengedrückt wird.
F. VORN
3D-10 VORDERRADAUFHÄNGUNG
EINBAU
Zum Einbau die Ausbauschritte umkehren und folgende Punkte
beachten:
• Den Stabilisator (2) so einbauen, dass die Farbmarkierung (1)
zur rechten Fahrzeugseite weist.
Anzugsmoment
Schraube, Stabilisator-Haltebügel
: 45 Nm (4,5 kpm)
Anzugsmoment
Radmutter : 85 Nm (8,5 kpm)
VORDERRADAUFHÄNGUNG 3D-11
AUSBAU
1) Das Fahrzeug aufbocken und das Rad abmontieren.
2) Die Achswellenmutter (1) aufstemmen.
3) Das Bremspedal drücken und festhalten. Die Achswellenmutter
(1) abschrauben.
4) Die Bremssattel-Halteschrauben herausdrehen.
ZUR BEACHTUNG:
Den abmontierten Bremssattel mit einem Draht (3) o.ä. auf-
hängen, um ein Abknicken, Verdrehen oder Überdehnen des
Bremsschlauchs (4) zu verhindern.
Keinesfalls das Bremspedal drücken, während die Brems-
klötze ausgebaut sind.
6) Die Bremsscheibe (2) mittels zweier 8 mm-Schrauben abzie-
hen.
3D-12 VORDERRADAUFHÄNGUNG
Spezialwerkzeug
(A) : 09943-17912
(B) : 09942-15510
VORSICHT:
Bei ausgebauter Radnabe die Radlager als Satz erneuern.
ZERLEGUNG
1) Die Haltezungen aufstemmen und die Staubabdeckung (1)
abnehmen.
2) Den Sicherungsring entfernen.
VORSICHT:
Beim Wiedereinbau stets neue Radlager verwenden.
VORSICHT:
Die Schrauben dürfen nur zum Austausch abmontiert wer-
den.
Bei einem Austausch stets neue Schrauben verwenden.
3D-14 VORDERRADAUFHÄNGUNG
ZUSAMMENBAU
1) Den Profil-Gummidichtring (1) des neuen Radlagers (2) wie
abgebildet nach oben drehen und das Radlager mit dem Spezi-
alwerkzeug in den Achsschenkel treiben.
Spezialwerkzeug
(A) : 09913-75520
VORSICHT:
Beim Austausch von Radlagern gleichzeitig die Innen- und
Außenlaufringe als Satz erneuern.
VORSICHT:
Beim Hineintreiben der Staubabdeckung aufpassen, dass
sie nicht deformiert wird.
EINBAU
Zum Einbau die Ausbauschritte umkehren und folgende Punkte
beachten:
• Mit dem Spezialwerkzeug die Radnabe (1) in den Achsschenkel
(2) hineintreiben und dann den Achsschenkel (2) anmontieren.
Spezialwerkzeug
(A) : 09913-75520
(B) : 09944-66020
VORSICHT:
Die Achswellenmutter (1) darf keinesfalls wiederverwendet
werden.
• Die Achswellenmutter (1) wie abgebildet verstemmen.
Verstemmtiefe
“a” : 0,5 mm oder mehr
VORSICHT:
Beim Verstemmen der Mutter vorsichtig vorgehen, damit der
verstemmte Teil nicht einreißt. Eingerissene Muttern müs-
sen durch ein Neuteil ersetzt werden.
• Die Radmuttern mit dem vorgeschriebenen Anzugsmoment
festziehen.
Anzugsmoment
Radmutter : 85 Nm (8,5 kpm)
QUERLENKER / BUCHSE
AUSBAU
1) Den Stabilisator ausbauen. Siehe unter “STABILISATOR UND/
ODER BUCHSEN” in diesem Abschnitt.
2) Die Schraube (1) des Querlenker-Kugelgelenks herausdrehen.
F: Vorn
VORDERRADAUFHÄNGUNG 3D-17
ZERLEGUNG
1) Die Buchse ausbauen.
Den Querlenker auf die flache Seite des Spezialwerkzeugs auf-
legen und die Buchse mit einem Spezialwerkzeug und einer
hydraulischen Presse heraustreiben, wie gezeigt.
Spezialwerkzeug
(A) : 09943-77910
ZUR BEACHTUNG:
Falls die Buchse nicht wie oben beschrieben ausgebaut
werden kann, einen Teil (1) der Buchse (2) wie abgebildet
abtrennen.
ZUSAMMENBAU
1) Die Buchse mit dem Spezialwerkzeug und einer Hydraulik-
presse einpressen.
Spezialwerkzeug
(A) : 09943-77910
VORSICHT:
Stets neue Buchsen einbauen.
ZUR BEACHTUNG:
• Zur Vereinfachung des Einbaus die Buchse zuvor am
gesamten Umfang mit Seifenwasser benetzen.
• Die Buchse sollte nach dem Einsetzen auf beiden Seiten
gleich weit aus dem Querlenker ragen, wie gezeigt.
3D-18 VORDERRADAUFHÄNGUNG
EINBAU
1) Den Querlenker in das Fahrzeug einbauen, aber die Schraube
(1) des Querlenkers nur provisorisch festziehen.
Anzugsmoment
Querlenkerschraube (a) : 60 Nm (6,0 kpm)
ERFORDERLICHE WARTUNGSMATERIALIEN
Empfohlenes SUZUKI-Produkt
Material Verwendung
(Teilenummer)
Lithiumfett SUZUKI SUPER GREASE A • Federbeinlager
(99000-25010)
SPEZIALWERKZEUG
09945-26010 09944-66020
Stecknuss 17 mm Lagereinbauwerkzeug
HINTERRADAUFHÄNGUNG 3E-1
ABSCHNITT 3E
6F1
6F2
HINTERRADAUFHÄNGUNG 6G
1A
6K
ZUR BEACHTUNG:
• Alle Befestigungsteile der Hinterradaufhängung wie Schrauben, Muttern usw. wirken sich auf die Ver- 7A
kehrssicherheit aus und haben einen grundlegenden Einfluss auf die Funktion der Systemkomponenten. 7A1
Eine unsachgemäße Montage oder unzureichende Befestigung kann zudem Reparaturen mit erheblichen 7B1
Kosten verursachen. Daher dürfen Befestigungsteile wie Schrauben, Muttern, Halterungen usw. nur 7C1
gegen solche mit gleicher Teilenummer bzw. gleichwertige Teile ausgetauscht werden. Keinesfalls
Ersatzteile minderer Qualität oder abweichender Ausführung verwenden. Alle Teile sind mit dem vorge-
schriebenen Anzugsmoment anzuschrauben, um einen sicheren Sitz und eine einwandfreie Funktion zu 3E
gewährleisten.
• Bauteile der Hinterradaufhängung keinesfalls thermoformen oder durch Strecken ausrichten. Dies würde 8A
das Bauteil beschädigen. Mangelhafte Teile sind stets durch Neuteile zu ersetzen. 8B
8C
8D
INHALT 8E
ALLGEMEINES ................................................... 3E-2 SCHRAUBENFEDER ...................................... 3E-7
DIAGNOSE.......................................................... 3E-4 FEDERANSCHLAG ....................................... 3E-10 9
ÜBERPRÜFUNG DER HINTERRAD- OBERER FEDERSITZ................................... 3E-11
STOSSDÄMPFER ........................................... 3E-4 LÄNGSLENKER ............................................ 3E-11 10
ÜBERPRÜFUNG VON LÄNGSLENKER, HINTERACHSE (2WD-FAHRZEUGE) .......... 3E-14 10A
PANHARDSTAB, HINTERACHSE, RADLAGER UND RADBOLZEN
10B
HINTERACHSGEHÄUSE UND (2WD-FAHRZEUGE) ..................................... 3E-19
SCHRAUBENFEDER ...................................... 3E-4 HINTERACHSWELLE UND RADLAGER
ÜBERPRÜFUNG VON FEDERANSCHLAG/ (4WD-FAHRZEUGE) ..................................... 3E-21
OBEREM FEDERSITZ .................................... 3E-5 WELLENDICHTRING DER
BEFESTIGUNGSTEILE DER HINTERACHSWELLE (4WD-FAHRZEUGE). 3E-25
HINTERRADAUFHÄNGUNG .......................... 3E-5 HINTERACHSGEHÄUSE
ÜBERPRÜFUNG VON FELGE, (4WD-FAHRZEUGE) ..................................... 3E-26
RADMUTTERN UND LAGER.......................... 3E-5 ERFORDERLICHE
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG .......... 3E-6 WARTUNGSMATERIALIEN ............................. 3E-32
PANHARDSTAB .............................................. 3E-6 SPEZIALWERKZEUG ....................................... 3E-32
HINTERRAD-STOSSDÄMPFER ..................... 3E-7
3E-2 HINTERRADAUFHÄNGUNG
ALLGEMEINES
Bei der Hinterradaufhängung handelt es sich um eine Starrachse mit voneinander unabhängigen Längslenkern (I.T.L.
= Isolated Trailing Link). Die Aufhängung umfasst Schraubenfedern, die Hinterachse, das Hinterachsgehäuse, Stoß-
dämpfer, den Panhardstab und die Längslenker.
2WD-Fahrzeuge
63 Nm (6,3 kpm)
1
12
85 Nm (8,5 kpm) 4
5
10
8
65 Nm (6,5 kpm)
7
9
6
58 Nm (5,8 kpm)
50 Nm (5,0 kpm)
7
90 Nm (9,0 kpm)
6 80 Nm (8,0 kpm)
80 Nm (8,0 kpm)
4WD-Fahrzeuge
63 Nm (6,3 kpm)
1 11
2
15 10
85 Nm (8,5 kpm) 12 4
8 14 13
5 7
9 65 Nm (6,5 kpm)
6 58 Nm (5,8 kpm)
50 Nm (5,0 kpm)
7
90 Nm (9,0 kpm)
6
80 Nm (8,0 kpm)
80 Nm (8,0 kpm)
DIAGNOSE
ÜBERPRÜFUNG DER HINTERRAD-
STOSSDÄMPFER
• Auf Beschädigung und Verformung überprüfen.
• Die Buchsen auf Verschleiß und Beschädigung überprüfen.
• Auf Austritt von Öl überprüfen.
Defekte Teile austauschen.
WARNUNG:
Die Hinterrad-Stoßdämpfer (1) enthalten Gas unter hohem
Druck. Daher unbedingt folgende Vorsichtsmaßregeln
beachten:
• Der Stoßdämpfer darf nicht zerlegt werden.
• Den Stoßdämpfer vor Flammen und Hitze schützen.
• Bei der Lagerung keinesfalls hohen Temperaturen aussetzen.
• Vor der Entsorgung an der mit einem Pfeil gekennzeich-
neten Stelle (siehe Abbildung) ein Loch (ca. 3 mm Durch-
messer) (2) bohren, damit das enthaltene Gas und Öl
entweichen kann.
Den Stoßdämpfer hierzu waagrecht ablegen. Das Gas
selbst ist harmlos, kann aber beim Entweichen aus der
Bohrung Metallsplitter herausschleudern. Deshalb unbe-
dingt eine Schutzbrille tragen.
Anzugsmoment
Radmuttern (a) : 85 Nm (8,5 kpm)
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG
PANHARDSTAB
AUSBAU
1) Das Fahrzeug aufbocken.
2) Die Muttern (1) und Schrauben (2) des Panhardstabs entfer-
nen.
3) Den Panhardstab (3) abnehmen.
EINBAU
1) Den Panhardstab (1) mit der Hinterachse (2) (2WD-Fahrzeuge)
bzw. dem Hinterachsgehäuse (4WD-Fahrzeuge) und der Karos-
[A] 3
serie (3) verbinden. Die vorgeschriebene Einbaurichtung der
5
Mutterm (4), Schrauben (5) und der Beilegscheiben (6) ist aus
der Abbildung ersichtlich.
Die Muttern zunächst provisorisch festdrehen.
[A] : Vorn
[B] : Karosserieseite
[C] : Seite der Hinterachse (2WD-Fahrzeuge) bzw.
des Hinterachsgehäuses (4WD-Fahrzeuge)
HINTERRAD-STOSSDÄMPFER
AUSBAU
1) Das Fahrzeug aufbocken.
2) Die Hinterachse (1) (2WD-Fahrzeuge) bzw. das Hinterachsge-
häuse (4WD-Fahrzeuge) mit einem Wagenheber abstützen,
damit sie/es sich nicht senken kann.
3) Die untere Schraube (2) herausdrehen.
4) Die obere Schraube (3) und die Mutter (4) abmontieren. Dann
den Stoßdämpfer (5) abnehmen.
EINBAU
1) Den Stoßdämpfer (5) entsprechend der Abbildung einsetzen.
Die Schraube und Mutter zunächst provisorisch festdrehen.
2) Den Wagenheber unter der Hinterachse (2WD-Fahrzeuge) bzw.
unter dem Hinterachsgehäuse (4WD-Fahrzeuge) (1) herauszie-
hen und das Fahrzeug absenken.
3) Die Schraube und Mutter mit dem vorgeschriebenen Anzugs-
moment festziehen.
Anzugsmoment
Hinterrad-Stoßdämpfer, obere Mutter
(a): 63 Nm (6,3 kpm)
Hinterrad-Stoßdämpfer, untere Mutter
(b) : 58 Nm (5,8 kpm)
A: Fahrzeug-Innenseite
SCHRAUBENFEDER
AUSBAU
1) Das Fahrzeug aufbocken und das Hinterrad/die Hinterräder
abmontieren.
2) Die Hinterachse (1) (2WD-Fahrzeuge) bzw. das Hinterachsge-
häuse (4WD-Fahrzeuge) mit einem Wagenheber (2) abstützen,
damit sie/es sich nicht senken kann.
3E-8 HINTERRADAUFHÄNGUNG
VORSICHT:
Die Hinterachse (2WD-Fahrzeuge) bzw. das Hinterachsge-
häuse (4WD-Fahrzeuge) keinesfalls zu stark absenken.
Dies könnte den Bremsschlauch beschädigen.
EINBAU
1) Die Schraubenfedern (1) (rechts und links) in die Federsitze (2)
der Hinterachse (2WD-Fahrzeuge) bzw. des Hinterachsgehäu-
ses (4WD-Fahrzeuge) einsetzen und die Hinterachse (2WD-
Fahrzeuge) bzw. das Hinterachsgehäuse (4WD-Fahrzeuge)
anheben.
ZUR BEACHTUNG:
Die Schraubenfeder verfügt an beiden Enden über unter-
schiedliche Durchmesser.
Die Schraubenfeder mit der breiteren Windung nach unten
einsetzen und das offene Federende am Federsitz positio-
nieren.
A: Oben
6) Die rechte Seite des Panhardstabs (1) mit der Karosserie (2)
verbinden. Die vorgeschriebene Einbaurichtung der Schraube
(2) ist aus der Abbildung ersichtlich.
Die Mutter (3) zunächst provisorisch festdrehen.
7) Den Wagenheber unter der Hinterachse (2WD-Fahrzeuge) bzw.
unter dem Hinterachsgehäuse (4WD-Fahrzeuge) herausziehen.
A: Vorn
8) Das Rad (1) anmontieren und die Radmuttern (2) mit dem vor-
geschriebenen Anzugsmoment festziehen.
Anzugsmoment
Radmuttern (a) : 85 Nm (8,5 kpm)
3E-10 HINTERRADAUFHÄNGUNG
Anzugsmoment
Untere Stoßdämpfer-Halteschraube
(a): 58 Nm (5,8 kpm)
Rechte Mutter des Panhardstabs
(b) : 65 Nm (6,5 kpm)
10) Falls das Fahrzeug mit LSPV ausgerüstet ist, die Feder des
LSPV gemäß “ÜBERPRÜFUNG UND EINSTELLUNG DES
LSPV” prüfen und einstellen und eine “HYDRAULIKDRUCK-
PRÜFUNG” (siehe Abschnitt 5) durchführen.
FEDERANSCHLAG
AUSBAU
1) Das Fahrzeug aufbocken und das Hinterrad abmontieren.
EINBAU
1) Federanschlag einsetzen.
ZUR BEACHTUNG:
Den Federanschlag vor dem Einsetzen mit Seifenwasser
benetzen.
2) Das Rad (1) anmontieren und die Radmuttern (2) mit dem vor-
geschriebenen Anzugsmoment festziehen.
Anzugsmoment
Radmuttern (a) : 85 Nm (8,5 kpm)
HINTERRADAUFHÄNGUNG 3E-11
OBERER FEDERSITZ
AUSBAU
1) Die Schraubenfeder ausbauen. Siehe unter “SCHRAUBENFE-
DER” in diesem Abschnitt.
2) Den oberen Federsitz (1) abmontieren.
EINBAU
1) Den oberen Federsitz (1) anmontieren.
ZUR BEACHTUNG:
Die korrekte Einbaurichtung des oberen Federsitzes (1) ist
nebenstehend gezeigt.
LÄNGSLENKER
AUSBAU
1) Das Fahrzeug aufbocken und das Hinterrad abmontieren.
2) Die Hinterachse (1) (2WD-Fahrzeuge) bzw. das Hinterachsge-
häuse (4WD-Fahrzeuge) mit einem Wagenheber (2) abstützen.
VORSICHT:
Den Wagenheber keinesfalls am Längslenker ansetzen, da
dieser deformiert werden könnte.
EINBAU
1) Den Längslenker (1) an der Karosserie und an der Hinterachse
(2WD-Fahrzeuge) bzw. am Hinterachsgehäuse (4WD-Fahr-
zeuge) anmontieren. Die vorgeschriebene Einbaurichtung der
Schrauben (2) ist aus der Abbildung ersichtlich.
Die vordere Mutter (3) und die hinteren Muttern (4) zunächst
nur provisorisch festziehen.
A: Karosserie-Außenseite
B: Karosseriemitte
ZUR BEACHTUNG:
Beim Festziehen dieser Muttern muss das Fahrzeug abge-
senkt und unbeladen sein.
Anzugsmoment
Vordere Mutter des Längslenkers (a) : 90 Nm (9,0 kpm)
Hintere Mutter des Längslenkers (b) : 80 Nm (8,0 kpm)
Untere Stoßdämpfer-Halteschrauben (c) : 58 Nm (5,8 kpm)
Rechte Mutter des Panhardstabs (d) : 65 Nm (6,5 kpm)
HINTERACHSE (2WD-FAHRZEUGE)
AUSBAU
1) Das Fahrzeug aufbocken und beide Hinterräder abmontieren.
VORSICHT:
Lackierte Flächen vor Bremsflüssigkeit schützen.
HINTERRADAUFHÄNGUNG 3E-15
10) Die Mutter (1) abschrauben und das Federende von der Hinter-
achse (2) lösen (falls mit LSPV ausgerüstet).
2 1
3E-16 HINTERRADAUFHÄNGUNG
15) Die hinteren Muttern (1) an den Längslenkern (rechts und links)
abschrauben, jedoch noch nicht die Schrauben herausziehen.
16) Die Hinterachse (1) auf beiden Seiten (rechts und links) abstüt-
zen, die hinteren Schrauben an den Längslenkern (rechts und
links) herausziehen und dann die Hinterachse (1) durch langsa-
mes Absenken des Wagenhebers vom Fahrwerk lösen.
EINBAU
Die ausgebauten Teile in umgekehrter Reihenfolge wieder einbauen.
Dabei folgende Punkte beachten:
1) Die Hinterachse auf einen Wagenheber platzieren.
Dann den Panhardstab an der Hinterachse anmontieren und
die Mutter provisorisch festziehen.
HINTERRADAUFHÄNGUNG 3E-17
2) Die Längslenker (1) (rechts und links) mit der gezeigten Aus-
richtung an der Hinterachse anmontieren.
Die hinteren Muttern (2) der Längslenker zunächst nur proviso-
risch festdrehen.
A: Fahrzeug-Außenseite
B: Karosseriemitte
ZUR BEACHTUNG:
Die Schraubenfeder verfügt an beiden Enden über unter-
schiedliche Durchmesser.
Die Schraubenfeder mit der breiteren Windung nach unten
einsetzen und das offene Federende am Federsitz positio-
nieren.
A: Oben
7) Die Bremsträgerplatten (1) (rechts und links) auf die Achse set-
zen und die Halteschrauben (2) mit dem vorgeschriebenen
Anzugsmoment festziehen.
Anzugsmoment
Bremsträgerplatten-Halteschrauben (a) : 23 Nm (2,3 kpm)
3E-18 HINTERRADAUFHÄNGUNG
2 3 1
14) Das Rad anmontieren und die Radmuttern (1) mit dem vorge-
schriebenen Anzugsmoment festziehen.
Anzugsmoment
Radmuttern (a) : 85 Nm (8,5 kpm)
HINTERRADAUFHÄNGUNG 3E-19
18) Die hinteren Muttern (1) des Längslenkers, die unteren Stoß-
dämpfer-Haltschrauben (2) und die linke Mutter (3) des Pan-
hardstabs mit dem vorgeschriebenen Anzugsmoment
festziehen (rechts und links).
Anzugsmoment
Hintere Muttern des Längslenkers (a) : 80 Nm (8,0 kpm)
Untere Stoßdämpfer-Halteschrauben
(b) : 58 Nm (5,8 kpm)
Linke Mutter des Panhardstabs (c) : 50 Nm (5,0 kpm)
19) Sicherstellen, dass die Hinterrad-Bremsbacken nicht schleifen
und die vorschriftsmäßige Bremswirkung erzielen.
20) Falls das Fahrzeug mit LSPV ausgerüstet ist, die Feder des
LSPV gemäß “ÜBERPRÜFUNG UND EINSTELLUNG DES
LSPV” prüfen und einstellen und eine “HYDRAULIKDRUCK-
PRÜFUNG” (siehe Abschnitt 5) durchführen.
21) Einen Bremstest durchführen (Fuß- und Feststellbremse).
5) Die Radbolzen (1) mit einer hydraulischen Presse (2) und einer
Metallstange (3) herausdrücken.
EINBAU
1) Die neuen Stehbolzen (2) in die Trommelbohrung einsetzen und
langsam drehen, um deren Zahnungen in die Bohrungen einzu-
passen.
HINTERRADAUFHÄNGUNG 3E-21
3) Den Ablassstopfen (1) lösen und das Getriebeöl aus dem Hin-
terachsgehäuse ablassen.
2. Ölstandkontrollstopfen
3E-22 HINTERRADAUFHÄNGUNG
10) Zum Entfernen des Halterings (1) von der Achswelle (2) den
Haltering wie abgebildet an zwei Stellen mit einem Scheiben-
schleifer bis auf einen schmalen Rest abschleifen.
VORSICHT:
Dabei keinesfalls die Achswelle anschleifen.
12) Mit dem Spezialwerkzeug das Lager (1) von der Welle abziehen
und dann die Bremsträgerplatte (2) abnehmen.
Spezialwerkzeug
(D) : 09927-18411
(E) : 09921-57810
13) Die Radbolzen (1) mit einer hydraulischen Presse (2) heraus-
drücken.
EINBAU
1) Die Zahnung der neuen Stehbolzen (1) in den Flansch (4) ein-
passen und die Stehbolzen wie abgebildet durch Anziehen der
Mutter vollständig einsetzen.
2. Mutter
3. Beilegscheibe
3E-24 HINTERRADAUFHÄNGUNG
2) Ein neues Lager (2) und einen neuen Haltering (3) mit einer
Hydraulikpresse (4) einpressen.
ZUR BEACHTUNG:
• Den Radlager-Distanzring (1) so einsetzen, dass dessen
konische Innenseite nach außen bzw. zur Bremstrommel
weist.
• Das Radlager so einsetzen, dass dessen Dichtseite zur
Bremstrommel weist.
• Bei den Arbeiten keinesfalls den Haltering beschädigen.
A: Konische Seite
B: Dichtseite
C: Differentialseite
D: Ohne ABS
E: Mit ABS
ZUR BEACHTUNG:
Vor dem Auftrag des Dichtmittels unbedingt alle alten Dicht-
mittelreste entfernen.
“B”: Dichtmittel 99000-31090
ZUR BEACHTUNG:
Beim Einbau der Hinterachswelle aufpassen, dass die Dicht-
ringlippe im Hinterachsgehäuse nicht beschädigt wird.
Anzugsmoment
Bremsträgerplatten-Halteschrauben (a) : 23 Nm (2,3 kpm)
HINTERRADAUFHÄNGUNG 3E-25
VORSICHT:
Die Halteklemme vor dem Einsetzen auf einwandfreien
Zustand überprüfen. Deformierte und gebrochene Halte-
klemmen müssen erneuert werden.
1. Verschlusskappe
2. Vinylschlauch (durchsichtiger Schlauch)
3. Behälter
EINBAU
1) Den Wellendichtring (1) bzw. (2) mit den Spezialwerkzeugen
hineintreiben, bis er am Dichtringschutz (3) des Achsgehäuses
anliegt.
ZUR BEACHTUNG:
• Es gibt zwei Arten von Wellendichtringen ((1) und (2)).
Ihre Form ist unterschiedlich (siehe Abbildung), sie kön-
nen jedoch beide verwendet werden.
• Das Spezialwerkzeug (B) kann für beide Wellendichtringe
(1) und (2) verwendet werden.
• Sicherstellen, dass der Wellendichtring beim Einbau
nicht verkantet.
• Sicherstellen, dass der Wellendichtring entsprechend der
Abbildung mit korrekter Ausrichtung eingebaut ist.
VORSICHT:
Beim Einbau des Wellendichtrings (2) keinesfalls gegen
eine andere Stelle (6) schlagen, als abgebildet. Sicherstel-
len, dass die nachfolgend aufgeführten Spezialwerkzeuge
verwendet werden. Eine Missachtung dieses Vorsichtshin-
weises kann zu einer Verformung des Wellendichtrings und
zu Undichtigkeiten führen.
Spezialwerkzeug
(A) : 09924-74510
(B) : 09944-67010
“A” : Fett 99000-25010
1. Wellendichtring, Typ-I
2. Wellendichtring, Typ-II
4. Differentialseite
5. Hier Fett auftragen
6. Einpress-Stelle
EINBAU
Die ausgebauten Teile in umgekehrter Reihenfolge wieder einbauen.
Dabei folgende Punkte beachten:
A: Fahrzeug-Außenseite
B: Karosseriemitte
ZUR BEACHTUNG:
Die Schraubenfeder verfügt an beiden Enden über unter-
schiedliche Durchmesser.
Die Schraubenfeder mit der breiteren Windung nach unten ein-
setzen und das offene Federende am Federsitz positionieren.
4. Windungsanschlag
A: Oben
3) Den unteren Teil der Stoßdämpfer (1) auf der rechten und linken
Seite des Achsgehäuses einsetzen und die Schrauben mit der
gezeigten Ausrichtung einsetzen. Die Halteschrauben (3)
(rechts und links) einsetzen, jedoch noch nicht festziehen.
2. Hinterachsgehäuse
HINTERRADAUFHÄNGUNG 3E-29
4) Den Panhardstab (1) anbringen und die Schrauben (3) mit der
gezeigten Ausrichtung einsetzen. Die Halteschraube und -mut-
ter (4) anbringen, jedoch noch nicht festziehen.
2. Karosserie
A: Vorn
Anzugsmoment
Muttern des Hinterachsdifferentials: 23 Nm (2,3 kpm)
ZUR BEACHTUNG:
Die Halteklemme vor dem Einsetzen auf einwandfreien
Zustand überprüfen. Deformierte und gebrochene Halte-
klemmen müssen erneuert werden.
21) Das Rad anmontieren und die Radmuttern mit dem vorge-
schriebenen Anzugsmoment festziehen.
Anzugsmoment
Radmuttern (f) : 85 Nm (8,5 kpm)
22) Nach Durchführung dieser Arbeiten den Handbremshebel drei- bis
fünfmal mit ca. 20 kp anziehen, um das korrekte Bremsbacken-
spiel zu erzielen.
Den Feststellbremszug einstellen (Einstellung siehe Abschnitt 5.)
23) Das Fahrzeug absenken.
24) Die Schrauben und Muttern (1) des rechten und linken Längs-
lenkers und die unteren Stoßdämpfer-Haltschrauben (2) mit
dem vorgeschriebenen Anzugsmoment festziehen.
Die Schraube und Mutter (3) des Panhardstabs mit dem vorge-
schriebenen Anzugsmoment festziehen.
ZUR BEACHTUNG:
Beim Festziehen dieser Muttern und Schrauben muss das
Fahrzeug abgesenkt und unbeladen sein.
Anzugsmoment
Hintere Schrauben des Längslenkers (a) : 80 Nm (8,0 kpm)
Untere Stoßdämpfer-Halteschrauben
(b) : 58 Nm (5,8 kpm)
Achsgehäuseseitige Mutter des Panhardstabs
(c) : 50 Nm (5,0 kpm)
Karosserieseitige Mutter des Panhardstabs
(d) : 65 Nm (6,5 kpm)
25) Sicherstellen, dass die Hinterrad-Bremsbacken nicht schleifen
und die vorschriftsmäßige Bremswirkung erzielen.
26) Einen Bremstest durchführen (Fuß- und Feststellbremse).
(Einzelheiten zum Bremstest siehe Abschnitt 5.)
27) Falls das Fahrzeug mit LSPV ausgerüstet ist, die Feder des
LSPV gemäß “ÜBERPRÜFUNG UND EINSTELLUNG DES
LSPV” prüfen und einstellen und eine “HYDRAULIKDRUCK-
PRÜFUNG” (siehe Abschnitt 5) durchführen.
28) Alle eingebauten Teile auf Dichtigkeit prüfen.
3E-32 HINTERRADAUFHÄNGUNG
ERFORDERLICHE WARTUNGSMATERIALIEN
Empfohlenes SUZUKI-Produkt
Material Verwendung
(Teilenummer)
Lithiumfett SUZUKI SUPER GREASE (A) • Achswellendichtring
(99000-25010) • Radlager
Dichtmittel SUZUKI BOND NO. 1215 • Passflächenbereich von Differential- und
(99000-31110) Achsgehäuse
Getriebeöl Informationen zum Getriebeöl siehe Abschnitt • Differential (Hinterachsgehäuse)
7F.
Wasserfestes SUZUKI DICHTMITTEL 366E • Passflächenbereich von Hinterachsgehäuse
Dichtmittel (99000-31090) (4WD) bzw. Hinterachse (2WD) und Brems-
trägerplatte
SPEZIALWERKZEUG
09944-67010 09924-74510
Wellendichtring-Einbau- Griff, Lagereinbauwerk-
werkzeug zeug
RÄDER UND REIFEN 3F-1
ABSCHNITT 3F
6F1
6F2
RÄDER UND REIFEN 6G
ZUR BEACHTUNG:
Alle Befestigungsteile der Räder wie Schrauben, Muttern usw. wirken sich auf die Verkehrssicherheit aus
und haben einen grundlegenden Einfluss auf die Funktion der Systemkomponenten. Eine unsachgemäße
Montage oder unzureichende Befestigung kann zudem Reparaturen mit erheblichen Kosten verursachen.
Daher dürfen Befestigungsteile wie Schrauben, Muttern, Halterungen usw. nur gegen solche mit gleicher
Teilenummer bzw. gleichwertige Teile ausgetauscht werden. Keinesfalls Ersatzteile minderer Qualität oder
abweichender Ausführung verwenden. Alle Teile sind mit dem vorgeschriebenen Anzugsmoment anzu-
schrauben, um einen sicheren Sitz und eine einwandfreie Funktion zu gewährleisten.
Schweißarbeiten sind nicht zulässig, da sie Teile schwer beschädigen und schwächen können. 3F
8A
8B
INHALT 8C
ALLGEMEINES .................................................... 3F-2 WARTUNG UND KLEINERE 8D
REIFEN............................................................. 3F-2 KORREKTUREN .................................................. 3F-5 8E
RÄDER ............................................................. 3F-2 WARTUNG DER RÄDER ................................. 3F-5
AUSTAUSCH VON REIFEN............................. 3F-2 RADBOLZEN ................................................ 3F-5 9
AUSTAUSCH VON RÄDERN........................... 3F-2 AUSRICHTUNG VON
MESSEN DER RUNDLAUFABWEICHUNG. 3F-3 REIFEN UND FELGEN................................. 3F-5
10
METRISCHE RADMUTTERN UND WARTUNG DER REIFEN................................. 3F-5
RADBOLZEN ................................................ 3F-3 REIFENDRUCK-AUFKLEBER ..................... 3F-5 10A
DIAGNOSE........................................................... 3F-3 REIFENLUFTDRUCK ................................... 3F-6 10B
DIAGNOSETABELLE ....................................... 3F-3 UMSETZEN VON RÄDERN ......................... 3F-6
AUSWUCHTEN DER RÄDER .......................... 3F-3 WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG ........... 3F-7
AUSWUCHTMETHODEN................................. 3F-4 RÄDER ............................................................. 3F-7
AUSWUCHTEN DES REIFEN............................................................. 3F-8
DEMONTIERTEN RADS .............................. 3F-4 MONTIEREN UND DEMONTIEREN ............ 3F-8
AUSWUCHTEN AM FAHRZEUG ................. 3F-4 REPARATUR................................................ 3F-8
3F-2 RÄDER UND REIFEN
ALLGEMEINES
REIFEN
Dieses Fahrzeug ist mit den folgenden Reifen bestückt:
Reifengröße
: 165/70R14
Es handelt sich hierbei um Schlauchlosreifen. Die Reifen sind bei ordnungsgemäßem Reifenfülldruck für eine Bela-
dung bis zum max. Gesamtgewicht ausgelegt.
Reifenfülldruck und Fahrstil haben großen Einfluss auf die Lebensdauer der Reifen. Extreme Kurvenfahrten, Kavalier-
starts und unnötig scharfes Bremsen beschleunigen den Reifenverschleiß.
RÄDER
Das Fahrzeug ist serienmäßig mit den folgenden Stahlfelgen ausgerüstet:
Felgengröße
: 14 x 4 1/2 J
WARNUNG:
Unterschiedliche Reifentypen, wie Radial-, Diagonal- oder Diagonal-Gürtelreifen, dürfen ausschließlich in
Notfällen gemischt werden. Eine Mischbereifung beeinträchtigt das Fahrverhalten erheblich und kann zum
Verlust der Fahrzeugkontrolle führen.
kPa kpm/cm2 psi Der Reifenfülldruck wird nach der metrischen Skala in Kilopascal
(kPa) angegeben. Gewöhnlich ist der Reifenfülldruck auf dem “Rei-
160 1,6 23
180 1,8 26 fendruck-Aufkleber” sowohl in kPa als auch in psi angegeben.
200 2,0 29 Metrische Reifendruck-Prüfgeräte sind im Werkzeughandel erhältlich.
220 2,2 32 Die Umrechnung von kPa in psi ist aus der Reifenfülldrucktabelle
240 2,4 35 ersichtlich.
260 2,6 38
280 2,8 41
300 3,0 44
DIAGNOSE
DIAGNOSETABELLE
Siehe hierzu Abschnitt 3.
AUSWUCHTMETHODEN
Die Felgeninnenseite von Schlamm usw. säubern.
WARNUNG:
Im Reifenprofil eingeklemmte Steine entfernen, damit diese beim Auswuchten keine Verletzungen verursa-
chen können und der Auswuchtvorgang nicht beeinträchtigt wird.
Die einzelnen Reifen auf Schäden untersuchen und die Räder gemäß den Herstellerempfehlungen auswuchten.
AUSWUCHTEN AM FAHRZEUG
Die Methoden für das Auswuchten am Fahrzeug variieren je nach Reifen- und Werkzeughersteller. Deshalb beim
Auswuchten unbedingt die jeweiligen Herstelleranweisungen strikt befolgen.
WARNUNG:
Das Rad darf keinesfalls mit einer höheren Geschwindigkeit als 55 km/h (gemäß Tachoanzeige) gedreht
werden.
Diese Begrenzung ist erforderlich, da beim Drehen des auszuwuchtenden Antriebsrads das gegenüberlie-
gende Rad stehen bleibt und der Tachometer deshalb nur die halbe tatsächliche Geschwindigkeit anzeigt.
Wird die Drehzahl nicht begrenzt, kann es zu übermäßigen Drehzahlen des Antriebsrads kommen. Dies
kann zu Defekten am Rad und zum Ausfall des Differentials und somit zu schweren Verletzungen und Fahr-
zeugschäden führen.
VORSICHT:
Bei Fahrzeugen mit ABS werden beim Auswuchten am Fahrzeug in Zündschalterstellung ON selbst bei ein-
wandfrei arbeitendem ABS-System Diagnosecodes (DTC) aufgezeichnet.
Deshalb beim Auswuchten stets die Zündung ausschalten.
RÄDER UND REIFEN 3F-5
RADBOLZEN
Bei gebrochenen Radbolzen gemäß Abschnitt 3E (Hinterachse) bzw. 3D (Vorderachse) vorgehen und die Hinweise
und Vorgehensweisen beachten.
ZUR BEACHTUNG:
Ob die Felgengröße und/oder die maximale Zuladung aufgeführt wird, hängt vom jeweiligen Land ab.
3F-6 RÄDER UND REIFEN
REIFENLUFTDRUCK
Der empfohlene Reifenfülldruck ist so berechnet, dass hoher Fahrkomfort, Stabilität, gutes Lenkverhalten, geringer
Profil- und Reifenverschleiß sowie eine hohe Quetschfestigkeit des Reifens gewährleistet sind.
Der Reifenfülldruck sollte einmal im Monat oder vor längeren Fahrten bei kalten Reifen (drei oder mehr Stunden nach
Abstellen des Fahrzeugs oder nach einer Fahrtstrecke unter 1,6 km) überprüft werden. Der vorschriftsmäßige Reifen-
fülldruck ist aus dem “Reifendruck-Aufkleber” an der B-Säule der linken Tür (bei Fahrzeugen mit Rechtslenkung an
der rechten Tür) ersichtlich.
Es ist normal, dass sich der Reifenfülldruck während der Fahrt aufgrund der Erwärmung der Reifen erhöht.
Keinesfalls den Reifenfülldruck unmittelbar nach der Fahrt erhöhen oder reduzieren. Dies würde den “Reifenfülldruck
bei kalten Reifen” herabsetzen.
ZUR BEACHTUNG:
Aufgrund ihres Aufbaus tendieren Radialreifen zu einer
schnelleren Abnutzung im Bereich der Reifenschulter. Dies
trifft vor allem für die Vorderräder zu. Eine regelmäßige
Umsetzung wird daher besonders angeraten.
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG
RÄDER
AUSBAU
1) Die Radmuttern um ca. 180° lösen (halbe Umdrehung).
2) Das Fahrzeug aufbocken.
3) Das Rad abmontieren.
VORSICHT:
Bei der Demontage keinesfalls die Radmuttern erhitzen, da
dies die Lebensdauer des Rades herabsetzen und Schäden
an den Radlagern verursachen kann.
EINBAU
Zum Einbau die Ausbauschritte umkehren und folgende Punkte beachten:
ZUR BEACHTUNG:
Vor der Montage der Räder alle Korrosionsschutzmittelreste
an der Montagefläche von Rad und Bremsscheibe mit einer
Drahtbürste oder einem Schaber entfernen. Werden die Räder
anmontiert, ohne dass die Kontakt- bzw. Montageflächen blank
sind, können sich die Radmuttern eventuell lösen und das Rad
kann während der Fahrt verloren gehen.
REIFEN
MONTIEREN UND DEMONTIEREN
Zum Montieren bzw. Demontieren von Reifen eine entsprechende Montagemaschine verwenden. Hierbei sind die
Anweisungen des Maschinenherstellers zu befolgen. Keinesfalls gewöhnliches Werkzeug oder Montiereisen verwen-
den, da dadurch der Montageflansch des Reifens oder die Felge beschädigt werden könnte.
Die Reifenkontaktflächen im Felgenbett mit einer Drahtbürste oder mit Stahlwolle von Schmiermittel, Gummiresten
und Flugrost säubern. Vor der Montage sollte das Felgenbett mit dem entsprechenden Reifenschmiermittel ausrei-
chend eingefettet werden.
Nach der Montage den Reifen gemäß dem Reifendruck-Aufkleber aufpumpen, damit sich der Reifen im Felgenbett
setzt.
WARNUNG:
Beim Aufpumpen nicht über das Rad stellen. Der Reifenwulst könnte reißen, über den Sicherheitswulst der
Felge springen und schwere Verletzungen verursachen.
Keinesfalls beim Aufpumpen den vorgeschriebenen Reifenfülldruck überschreiten. Falls sich der Reifen
beim vorgeschriebenen Fülldruck nicht setzt, die Luft ablassen, erneut Reifenschmiermittel auftragen und
den Reifen wieder aufpumpen.
Bei zu hohem Reifenfülldruck kann das Felgenbett brechen und schwere Verletzungen verursachen.
REPARATUR
Zur Reparatur von Reifen hält der Markt unterschiedliche Materialien und Techniken bereit. Diese sind jedoch nicht
für alle Reifen gleichermaßen geeignet. Deshalb geben die jeweiligen Reifenhersteller ihre eigenen Reparaturanlei-
tungen heraus. Diese Anleitungen können vom Reifenhersteller angefordert werden.
VORDERACHSWELLE 4A-1
ABSCNHITT 4A
6F1
6F2
VORDERACHSWELLE 6G
6H
6K
INHALT 7A
7A1
ALLGEMEINES ................................................... 4A-2 WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG .......... 4A-3
7B1
KOMPONENTEN............................................. 4A-2 ACHSWELLE................................................... 4A-4
7C1
DIAGNOSE.......................................................... 4A-2 VORGESCHRIEBENE ANZUGSMOMENTE .... 4A-16
7D
DIAGNOSETABELLE ...................................... 4A-2 ERFORDERLICHE
ÜBERPRÜFUNG DER WARTUNGSMATERIALIEN ............................. 4A-16 7E
ACHSWELLENMANSCHETTEN..................... 4A-2 SPEZIALWERKZEUG ....................................... 4A-16 7F
4A
8C
8D
8E
10
10A
10B
4A-2 VORDERACHSWELLE
ALLGEMEINES
KOMPONENTEN
Auf der Radseite ist die Vorderachswelle mit einem Gleichlauf-Kugelgelenk versehen. Auf der Differentialseite verfügt
die rechte Achswelle von 2WD-Fahrzeugen über ein Gleichlauf-Laufsterngelenk. Die linke Achswelle aller Fahrzeug-
typen sowie die rechte Achswelle von 4WD-Fahrzeugen besitzt auf der Seite des Differentials bzw. Verteilergetriebes
ein Gleichlauf-Doppelversatzgelenk. Das Laufsterngelenk bzw. das Doppelversatzgelenk ermöglicht es der Achs-
welle, sich durch eine Gleitbewegung zu verlängern zu verkürzen.
DIAGNOSE
DIAGNOSETABELLE
Symptom Mögliche Ursache Abhilfe
Abnormales Geräusch • Verschlissenes oder beschädigtes Achswellen- Austauschen.
gelenk
• Verschlissenes oder lockeres mittleres Lager Austauschen.
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG
1. Differentialseitiges Gelenk (Rechts, 2WD-Fahrzeuge mit 9. Differentialseitiges (bzw. Verteilergetriebeseitiges) Gelenk 17. Sicherungsring
Schaltgetriebe) (Linke Achswelle aller Fahrzeugtypen)
: Oranges Fett aus dem Ersatzteilsatz auf das Gelenk auf- : Schwarzes Fett aus dem Ersatzteilsatz auf das Gelenk
tragen. auftragen.
2. Manschette (Differentialseitig, Verteilergetriebeseitig bzw. 10. Dynamikdämpfer (Rechts, 2WD-Fahrzeuge mit Schaltge- 18. Zwischenwelle
Zwischenwellenseitig) triebe)
3. Sicherungsring 11. Dynamikdämpfer (Links, 2WD-Fahrzeuge mit Automatikge- 19. Zwischenwellenseitiges
triebe) Gelenk (Rechts, 2WD-Fahr-
zeuge mit Automatikgetriebe)
4. Manschettenschelle (klein) 12. Gelenk auf Verteilergetriebeseite (rechts bei Fahrzeug mit [A] : Gleichlauf-Laufsterngelenk
4WD) und Zwischenwellenseite (rechts bei Fahrzeug mit
2WD und A/T)
: Schwarzes Fett aus dem Ersatzteilsatz auf das Gelenk
auftragen.
5. Sicherungsring 13. Wellendichtring [B] : Gleichlauf-Doppelversatzge-
: Die Dichtringlippe mit Fett 99000-25010 bestreichen. lenk
6. Radseitiges Gelenk (Gleichlauf-Kugelgelenk): 14. Sicherungsring [C] : Zwischenwelle bei 2WD-
: Schwarzes Fett aus dem Ersatzteilsatz auf das Gelenk Fahrzeugen mit Automatikge-
auftragen. triebe
7. Manschette (Radseitig) 15. Lageraufnahme, mittleres Lager Anzugsmoment
ACHSWELLE
AUSBAU
1) Die Körnung (“A”) aufstemmen und die Achswellenmutter (1)
und Beilegscheibe entfernen.
VORSICHT:
Beim Ausbau der Achswelle die Manschetten nicht mit
anderen Teilen in Kontakt bringen, um eine Beschädigung
zu vermeiden.
ZERLEGUNG
Achswelle mit Laufsterngelenk
1) Die Schelle der differentialseitigen Manschette entfernen. Dann
das Gehäuse des Laufsterngelenks (1) abnehmen.
2) Das Fett von der Welle abwischen und den Sicherungsring (1)
mit dem Spezialwerkzeug abnehmen. Anschließend den Lauf-
stern (2) von der Welle abziehen.
Spezialwerkzeug
(A) : 09900-06107
VORSICHT:
Das Nadellager des Gelenks keinesfalls reinigen und entfet-
ten, falls es wiederverwendet werden soll.
4A-6 VORDERACHSWELLE
VORSICHT:
• Das radseitige Gelenk darf nicht zerlegt werden. Bei
abnormalen Betriebsgeräuschen oder Beschädigung ist
die gesamte Baugruppe auszutauschen.
• Keinesfalls den Laufstern des Laufsterngelenks zerlegen.
Bei einer Beschädigung muss das differentialseitige
Gelenk als Baugruppe ausgetauscht werden.
Spezialwerkzeug
(A) : 09900-06107
VORDERACHSWELLE 4A-7
4) Den Kugelkäfig (1) mit dem Lagerabzieher (2) abziehen und die
Manschette (3) von der Welle ziehen.
VORSICHT:
Das radseitige Gelenk darf nicht zerlegt werden. Bei einer
Beschädigung muss das Gelenk als Baugruppe ausge-
tauscht werden.
ZUSAMMENBAU
Achswelle mit Laufsterngelenk
Anhand bekannter Mängel und bei der Sichtprüfung der Bauteile ent-
deckter Defekte die erforderlichen Ersatzteile auswählen und
zurechtlegen und mit dem Zusammenbau beginnen.
Sicherstellen, dass das radseitige Gelenk (1) und das Gehäuse des
Laufsterngelenks (2) gründlich gesäubert und anschließend mit
Druckluft trockengeblasen wird. Die Manschetten (3) sind bei einer
Wiederverwendung mit einem Lappen zu säubern.
VORSICHT:
Damit die Gelenke wie vorgesehen funktionieren, muss
beim Einfetten die jeweils vorgeschriebene Fettsorte (Aus-
wahl aus zwei unterschiedlichen Sorten) sowie die angege-
bene Fettmenge beachtet werden. Die Fettsorten lassen
sich wie folgt unterscheiden:
VORSICHT:
• Die Manschettenschellen gegen die Drehrichtung (A)
umbiegen.
• Die Manschette beim Anbringen der Schellen nicht ein-
quetschen oder verdrehen.
Das Verdrehen und Zusammenpressen könnte die
Lebensdauer der Manschette herabsetzen.
Spezialwerkzeug
(A) : 09900-06107
VORSICHT:
Die Gelenkmanschetten und das Laufsterngelenk (das
Gehäuse ausgenommen) dürfen nicht mit einem Lösungs-
mittel gereinigt werden, um lösungsmittelbedingte Schäden
zu vermeiden. Diese Teile dürfen mit einem Lappen entfettet
werden.
[A] : Radseite
[B] : Differentialseite
VORSICHT:
• Die Manschettenschellen gegen die Drehrichtung umbie-
gen.
• Die Manschette beim Anbringen der Schellen nicht ein-
quetschen oder verdrehen.
Das Verdrehen und Zusammenpressen könnte die
Lebensdauer der Manschette herabsetzen.
VORDERACHSWELLE 4A-11
VORSICHT:
Damit die Gelenke wie vorgesehen funktionieren, muss
beim Einfetten die jeweils vorgeschriebene Fettsorte (Aus-
wahl aus zwei unterschiedlichen Sorten) sowie die angege-
bene Fettmenge beachtet werden.
VORSICHT:
• Die Manschettenschellen gegen die Drehrichtung (A)
umbiegen.
• Die Manschette beim Anbringen der Schellen nicht ein-
quetschen oder verdrehen.
Das Verdrehen und Zusammenpressen könnte die
Lebensdauer der Manschette herabsetzen.
7) Den Kugelkäfig (1) mit einem Rohr (2) auf die Welle treiben.
VORSICHT:
Den Kugelkäfig so anmontieren, dass die Seite mit dem
geringeren Außendurchmesser zum Rad weist.
VORSICHT:
Den Sicherungsring “c” so einpassen, dass dessen Spalt zu
den Kugeln versetzt ist.
11) Den Außenlaufring auf der Innenseite einfetten und die Man-
schette am Außenlaufring einpassen. Die Manschette nach
dem Einpassen mit einem Schraubendreher auf der Seite des
Außenlaufrings anbohren, um den Luftdruck in der Manschette
dem Umgebungsdruck anzupassen.
VORDERACHSWELLE 4A-13
VORSICHT:
Die Gelenkmanschetten dürfen nicht mit einem Lösungsmit-
tel gereinigt werden, um lösungsmittelbedingte Schäden zu
vermeiden. Diese Teile dürfen mit einem Lappen entfettet
werden.
VORSICHT:
• Die Manschettenschellen gegen die Drehrichtung (A)
umbiegen.
• Die Manschette beim Anbringen der Schellen nicht ein-
quetschen oder verdrehen.
Das Verdrehen und Zusammenpressen könnte die
Lebensdauer der Manschette herabsetzen.
[A] : Differentialseite
EINBAU
VORSICHT:
• Keinesfalls am Gehäuse des differentialseitigen Gelenks
ziehen, um eine Überdehnung und ein dadurch bedingtes
Lösen der Manschette zu vermeiden.
• Die Dichtringe und Manschetten beim Einbau der Achs-
welle nicht unnötig berühren, um sie vor Beschädigung
zu schützen.
• Keinesfalls mit einem Hammer gegen die Manschette
schlagen. Das Gelenk darf ausschließlich mit den Händen
eingesetzt werden.
• Sicherstellen, dass das differentialseitige Gelenk voll-
ständig eingesetzt ist und der Sicherungsring an der
dafür vorgesehenen Stelle sitzt.
VORGESCHRIEBENE ANZUGSMOMENTE
Anzugsmoment
Zu befestigende Teile
Nm kpm lb-ft
Einfüll-/Kontroll- und Ablassstopfen für Verteilergetriebeöl 21 2,1 15,5
Einfüll-/Kontroll- und Ablassstopfen für Getriebeöl 23 2,3 17,0
Sicherungsschraube, Kugelgelenkzapfen 60 6,0 43,5
Spurstangenkopf-Kronenmutter 35 – 50 3,5 – 5,0 25,5 – 36,0
Achswellenmutter 175 17,5 127,0
Radmutter 85 8,5 61,5
Lageraufnahme des mittleren Lagers, Schrauben 50 5,0 36,0
ERFORDERLICHE WARTUNGSMATERIALIEN
Empfohlenes SUZUKI-Produkt
Material Verwendung
(Teilenummer)
Lithiumfett SUZUKI SUPER GREASE A • Dichtringlippen
(99000-25010)
Dichtmittel SUZUKI BOND Nr. 1215 • Ölablass- und Einfüllstopfen von
(99000-31110) Schaltgetriebe bzw. Verteilergetriebe
SPEZIALWERKZEUG
ABSCHNITT 4B
6F1
6F2
GELENKWELLEN 6G
6H
6K
INHALT 7A
7A1
ALLGEMEINES ................................................... 4B-1 WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG .......... 4B-2
7B1
DIAGNOSE.......................................................... 4B-1 VORGESCHRIEBENE ANZUGSMOMENTE ...... 4B-4
7C1
DIAGNOSETABELLE ...................................... 4B-1
ÜBERPRÜFUNG DER 7D
GELENKWELLENGELENKE........................... 4B-2 7E
7F
4B
8D
8E
10
10A
10B
ALLGEMEINES
Die meisten Universal- und Gleichlaufgelenke sind wartungsfrei. Sie sind werkseitig abgeschmiert und können nicht
nachgeschmiert werden. Falls sich Universal- und Gleichlaufgelenke durch laute Betriebsgeräusche bemerkbar
machen oder verschlissen sind, müssen sie ausgetauscht werden.
Die Gelenkwelle ist in sich ausbalanciert und ohne Unwucht. Die Gelenkwelle vorsichtig behandeln, um diesen
Zustand zu bewahren.
DIAGNOSE
DIAGNOSETABELLE
Symptom Mögliche Ursache Abhilfe
Abnormales Geräusch • Schraube des Universalgelenks locker Schraube des Universalgelenks
festziehen.
• Kreuzgelenklager verschlissen oder festgefressen Austauschen.
• Kreuzgelenk verschlissen Die Gelenkwelle austauschen.
Vibrationen • Gelenkwelle deformiert Austauschen.
4B-2 GELENKWELLEN
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG
1. Gelenkwelle Nr. 1
2. Mittleres Traglager
3. Gelenkwelle Nr. 2
4. Vorn
Anzugsmoment
AUSBAU
1) Das Fahrzeug aufbocken.
2) Vor dem Ausbau die Gelenkwelle und den Mitnehmerflansch
wie abgebildet mit einer Richtmarkierung (1) versehen. Ebenso
die Gelenkwelle Nr. 2 und den Flansch der Gelenkwelle Nr. 1
am mittleren Traglager markieren (1).
3) Die Schraube am vorderen und hinteren Ende der Gelenkwelle
lockern und die Gelenkwelle vom Verteilergetriebe und Hinter-
achsdifferential trennen.
GELENKWELLEN 4B-3
VORSICHT:
Keinesfalls die Gelenkdichtungen (1) beschädigen, da das
Gelenk sonst trockenläuft.
ÜBERPRÜFUNG
• Die Verbindungsschrauben der Gelenkwelle auf festen Sitz prü-
fen. Lockere Schrauben sind mit dem vorgeschriebenen
Anzugsmoment festzuziehen.
• Die Gelenkwellengelenke auf Verschleiß, ratternde Geräusche
und Schäden überprüfen. Bei Mängeln austauschen.
• Das mittlere Traglager auf eingeklemmte Fremdkörper, Risse,
abnormale Geräusche und Schäden überprüfen. Bei Mängeln
austauschen.
EINBAU
1) Zum Einbau der Gelenkwelle den Ausbauvorgang unter Beach-
tung der folgenden Hinweise umkehren.
• Beim Einbau der Gelenkwelle die Richtmarkierungen (1) fluch-
ten. Andernfalls können während der Fahrt Vibrationen auftre-
ten.
• Die Schrauben mit den folgenden Anzugsmomenten festziehen:
Anzugsmoment
Gelenkwellenschraube (a) : 23 Nm (2,3 kpm)
Schraube des mittleren Traglagers (b) : 50 Nm (5,0 kpm)
2. Gelenkwelle Nr. 2
3. Mittleres Gelenkwellen-Traglager
4. Gelenkwelle Nr. 1
VORGESCHRIEBENE ANZUGSMOMENTE
Anzugsmoment
Zu befestigende Teile
Nm kpm lb-ft
Gelenkwellenschraube 23 2,3 17,0
Mittleres Traglager, Schraube 50 5,0 36,5
BREMSEN 5-1
ABSCHNITT 5
6F1
6F2
BREMSEN 6G
6H
6K
ZUR BEACHTUNG:
Alle Befestigungsteile der Bremsen wie Schrauben, Muttern usw. wirken sich auf die Verkehrssicherheit 7A
aus und haben einen grundlegenden Einfluss auf die Funktion der Systemkomponenten. Eine unsachge- 7A1
mäße Montage oder unzureichende Befestigung kann zudem Reparaturen mit erheblichen Kosten verursa- 7B1
chen. Daher dürfen Befestigungsteile wie Schrauben, Muttern, Halterungen usw. nur gegen solche mit 7C1
gleicher Teilenummer bzw. gleichwertige Teile ausgetauscht werden. Keinesfalls Ersatzteile minderer Qua- 7D
lität oder abweichender Ausführung verwenden. Alle Teile sind mit dem vorgeschriebenen Anzugsmoment 7E
anzuschrauben, um einen sicheren Sitz und eine einwandfreie Funktion zu gewährleisten. Schweißarbeiten 7F
sind nicht zulässig, da sie Teile schwer beschädigen und schwächen können.
8A
8B
INHALT 8C
ALLGEMEINES ..................................................... 5-2 ENTLÜFTUNG DES BREMSSYSTEMS ......... 5-15
DIAGNOSE............................................................ 5-4 VORDERRADBREMSE................................... 5-17 5
BREMSTESTFAHRT ......................................... 5-4 BREMSKLOTZ............................................. 5-17
BREMSFLÜSSIGKEITSVERLUST.................... 5-4 BREMSSATTEL........................................... 5-19 9
MINDERWERTIGE ODER VERUNREINIGTE BREMSSCHEIBE ........................................ 5-23
BREMSFLÜSSIGKEIT....................................... 5-4 HINTERRADBREMSE..................................... 5-25
10
DIAGNOSETABELLE ........................................ 5-5 BREMSTROMMEL ...................................... 5-26
EINSTELLUNG DER BREMSPEDALHÖHE ..... 5-8 BREMSBACKE ............................................ 5-29 10A
ÜBERPRÜFUNG DES BREMSPEDALSPIELS. 5-8 RADZYLINDER............................................ 5-30 10B
EINSTELLUNG DES BREMSTRÄGERPLATTE
BREMSLICHTSCHALTERS .............................. 5-8 (2WD-FAHRZEUGE) ................................... 5-31
ÜBERPRÜFUNG DES BREMSPEDALWEGS .. 5-9 BREMSTRÄGERPLATTE
ÜBERPRÜFUNG DER VORDERRAD- (4WD-FAHRZEUGE) ................................... 5-33
BREMSKLÖTZE ................................................ 5-9 HAUPTBREMSZYLINDER .............................. 5-33
ÜBERPRÜFUNG DER BREMSSCHEIBE ......... 5-9 AUSGLEICHSBEHÄLTER DES
ÜBERPRÜFUNG UND EINSTELLUNG DER HAUPTBREMSZYLINDERS........................ 5-33
HANDBREMSE................................................ 5-10 HAUPTBREMSZYLINDER .......................... 5-34
ÜBERPRÜFUNG DER FUNKTION DES BREMSKRAFTVERSTÄRKER ........................ 5-38
BREMSKRAFTVERSTÄRKERS...................... 5-11 BREMSSCHLAUCH/-LEITUNG....................... 5-41
ÜBERPRÜFUNG DES VORDERRAD-BREMSSCHLAUCH/
BREMSFLÜSSIGKEITSDRUCKS (FALLS -LEITUNG .................................................... 5-41
MIT LSPV AUSGERÜSTET) ........................... 5-12 HINTERRAD-BREMSSCHLAUCH/
ÜBERPRÜFUNG DES -LEITUNG .................................................... 5-44
HAUPTBREMSZYLINDERS UND FESTSTELLBREMSZUG ................................ 5-46
BREMSFLÜSSIGKEITSSTANDS.................... 5-14 LSPV (LASTABHÄNGIGER
ÜBERPRÜFUNG VON BREMSSCHLAUCH BREMSKRAFTVERTEILER)
UND -LEITUNG ............................................... 5-15 (FALLS VORHANDEN).................................... 5-48
SCHLAUCH ................................................. 5-15 ERFORDERLICHE WARTUNGSMATERIALIEN 5-50
LEITUNG ..................................................... 5-15 SPEZIALWERKZEUGE....................................... 5-50
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG .......... 5-15
5-2 BREMSEN
ALLGEMEINES
Durch Drücken des Bremspedals baut sich im Hauptbremszylinder ein hydraulischer Druck auf, der die Radzylinder-
kolben (zwei vorn und vier hinten) betätigt.
Der Hauptbremszylinder ist als Tandemzylinder ausgelegt. An ihm sind die Bremsleitungen des Zweikreissystems
angeschlossen. Ein Bremskreis verbindet die rechte Vorderrad- mit der linken Hinterradbremse und der andere steu-
ert die linke Vorderrad- und die rechte Hinterradbremse.
Beim Fahrzeug ohne ABS ist der lastabhängige Bremskraftverteiler (LSPV) bzw. das Bremskraftregelventil (P-Ventil)
in diesen Bremskreisen zwischen dem Hauptbremszylinder und den Hinterradbremsen integriert.
Bei diesem Bremssystem sind die Vorderräder mit Scheibenbremsen und die Hinterräder mit Trommelbremsen (Auf-/
Ablaufbacken) ausgerüstet.
Die Handbremse wird mechanisch betätigt. Sie wirkt über einen Seilzug und ein Gestänge ausschließlich auf die Hin-
terräder. Hand- und Fußbremse betätigen dieselben Bremsbacken.
BREMSEN 5-3
ZUR BEACHTUNG:
Die Abbildungen beziehen sich auf ein Fahrzeug mit Linkslenkung.
DIAGNOSE
BREMSTESTFAHRT
Eine Bremstestfahrt sollte auf einer trockenen, sauberen und möglichst ebenen Fahrbahn ausgeführt werden, die in
der Mitte nicht gewölbt ist. Zum Bremstest bei verschiedenen Geschwindigkeiten das Bremspedal mit leichten sowie
stärkeren Kräften betätigen und sicherstellen, dass die Bremswirkung gleichmäßig und die Bremsleistung angemes-
sen ist. Bei diesem Test auch prüfen, ob das Fahrzeug ohne Bremsbetätigung auf eine Seite zieht. Ist das der Fall,
müssen Reifendruck, Vorderradspur und Vorderradaufhängung auf lockere Befestigungsteile untersucht werden. Wei-
tere Ursachen siehe Diagnosetabelle.
BREMSFLÜSSIGKEITSVERLUST
Den Bremsflüssigkeitsstand am Hauptbremszylinder kontrollieren. Während normaler Bremsbelagverschleiß ein
geringfügiges Absinken des Flüssigkeitsstands im Ausgleichsbehälter verursacht, weist ein abnormal niedriger Pegel
auf Undichtigkeit des Systems hin. Bei letzterem die gesamte Bremsanlage auf undichte Stellen untersuchen. Selbst
unbedeutende Leckstellen müssen sofort beseitigt werden bzw. defekte Teile müssen ausgetauscht werden.
Aufgequollene Topfdichtungen von Primärkolben weisen auf angegriffene Gummiteile hin. Ein ebenso sicheres Zei-
chen hierfür sind aufgequollene Topfdichtungen der Radzylinderkolben in den Bremstrommeln.
Bei sichtlichen Defekten an den Gummiteilen die Komponenten des Hydrauliksystems zerlegen und mit Alkohol aus-
waschen. Vor dem Zusammenbau die betreffenden Teile mit Druckluft trocknen, damit kein Alkohol in das System ein-
dringt. Dann für den Zusammenbau alle Gummiteile einschließlich der Schläuche austauschen. Bei der Wartung der
Bremsen zudem prüfen, ob sich Bremsflüssigkeit auf den Bremsbelägen befindet.
Bei starker Verunreinigung durch Bremsflüssigkeit die Bremsklötze austauschen.
Falls die Dichtungen des Hauptbremszylinderkolbens in Ordnung sind, auf undichte Stellen und übermäßige Hitze-
entwicklung untersuchen. Werden keine Undichtigkeiten gefunden, die Bremsflüssigkeit ablassen und das System mit
Bremsflüssigkeit spülen. Dann frische Bremsflüssigkeit einfüllen und das System entlüften.
Falls Zweifel an der Qualität der Bremsflüssigkeit bzw. Verunreinigungen auftreten, muss die Flüssigkeit komplett aus-
getauscht werden.
BREMSEN 5-5
DIAGNOSETABELLE
Symptom Mögliche Ursache Abhilfe
Mangelhafte Bremslei- Undichtigkeit an den Bremsleitungen Leckstelle ausfindig machen und
stung reparieren.
Bremsscheibe oder -beläge mit Öl verunreinigt Reinigen oder austauschen.
Bremsen überhitzt Ursache ermitteln und beheben.
Schlechter Kontakt zwischen Bremsbacken und Tragbild korrigieren.
-trommel
Bremstrommel oder -beläge feucht oder mit Öl Austauschen.
verunreinigt
Bremsbeläge stark verschlissen Austauschen.
Radzylinder defekt Reparieren oder austauschen.
Bremssattel defekt Reparieren oder austauschen.
Luft im System System entlüften.
Länge der Lastfeder des LSPV falsch eingestellt, Prüfen bzw. einstellen.
falls vorhanden
Lastfeder des LSPV gerissen, falls vorhanden Austauschen.
Lastabhängiger Bremskraftverteiler (LSPV) Austauschen.
defekt, falls vorhanden
Defekt im ABS (Antiblockiersystem), falls vorhan- System überprüfen und ggf. austau-
den schen.
Bremsen ziehen Bremsklotz- und/oder Bremsbackenbeläge in Austauschen.
(Einseitige Bremswir- manchen Bremsen feucht oder mit Öl verunreinigt
kung) Falsches Lüftspiel in einer Trommelbremse Die automatische Nachstellvorrich-
(automatische Nachstellvorrichtung funktioniert tung überprüfen.
nicht)
Bremsscheibe und/oder Bremstrommel einer der Austauschen.
Bremsen unrund
Reifendruckunterschiede Gleichmäßig aufpumpen.
Defekt an Radzylindern Reparieren oder austauschen.
Vorderradspur falsch eingestellt Einstellen wie beschrieben.
Ungleiche Reifen auf derselben Achse Reifen auf derselben Achse sollten
die gleiche Profiltiefe aufweisen.
Bremsleitungen oder -schläuche verstopft Auf aufgeweichte Schläuche und
beschädigte Bremsleitungen prüfen.
Durch neue Schläuche und neue
doppelwandige Stahlleitungen erset-
zen.
Bremssattel defekt Bremssättel auf leichtgängige Kol-
ben und ausreichende Schmierung
der Führungsbuchse prüfen.
Bremsklötze sollten im Sattel unge-
hindert gleiten.
Radaufhängungsteile locker Alle Befestigungsteile der Radauf-
hängung prüfen.
Bremssättel locker Schrauben prüfen und ggf. mit dem
vorgeschriebenen Anzugsmoment
nachziehen.
Geräusch (Quietschen Vorderrad-Bremsbeläge verschlissen Bremsbeläge austauschen.
ohne Bremsbetätigung) Verschleißanzeiger liegt an Bremsscheibe an Bremsklötze austauschen.
Hinterräder blockieren Länge der Lastfeder des LSPV falsch eingestellt, Prüfen bzw. einstellen.
vorzeitig falls vorhanden
Lastabhängiger Bremskraftverteiler (LSPV) Komponente austauschen.
defekt, falls vorhanden
5-6 BREMSEN
ZUR BEACHTUNG:
Die Zahnspitzen der einzelnen Kerben auf Beschädigung
und Verschleiß prüfen.
Bei Beschädigung oder Verschleiß den Handbremshebel
austauschen.
1. Handbremshebel 2. Kerbe
EINSTELLUNG
ZUR BEACHTUNG:
Vor der Seilzugeinstellung sicherstellen, dass die folgenden
Bedingungen gegeben sind:
• Keine Luft im Bremssystem.
• Einwandfreier Bremspedalweg.
• Das Bremspedal wurde mehrmals mit einer Kraft von ca.
100 N (10 kp) betätigt.
• Der Handbremshebel wurde mehrmals mit einer Kraft von
ca. 500 N (50 kp) angezogen.
• Kein übermäßiger Verschleiß der Hinterradbremsbacken
und einwandfreie Funktion der Nachstellautomatik.
• Ist der Handbremshebelhub kleiner als die Vorgabe, die
Einstellmutter (1) bis zum Schraubenende losdrehen.
Dann das Bremspedal mit einer Kraft von ca. 300 N (30
kp) so oft drücken, bis von der Bremstrommel kein Klick-
geräusch des Einstellers mehr hörbar ist.
ZUR BEACHTUNG:
Nach der Einstellung die Bremstrommel auf Schleifen prü-
fen.
BREMSEN 5-11
ZUR BEACHTUNG:
Vor dieser Überprüfung unbedingt sicherstellen, dass sich
in den Bremsleitungen keine Luft befindet.
LUFTDICHTIGKEIT PRÜFEN
1) Den Motor anlassen.
2) Nach 1 bis 2 Minuten Betrieb den Motor ausschalten.
ZUR BEACHTUNG:
Bei mangelhafter Funktion die Unterdruckleitungen sowie
Dichtungen überprüfen und defekte Teile austauschen.
Danach die gesamte Überprüfung wiederholen.
1. 1., 2., 3.
FUNKTIONSPRÜFUNG
1) Bei ausgeschaltetem Motor das Bremspedal mehrmals mit der-
selben Kraft drücken und sicherstellen, dass sich der Pedalweg
nicht ändert.
5-12 BREMSEN
ZUR BEACHTUNG:
Das Manometer sollte zunächst an den Entlüftungsbohrun-
gen der linken Vorderradbremse und der rechten Hinterrad-
bremse angeschlossen werden.
Nach dem Messen am linken Vorderrad und rechtem Hinter-
rad auf gleiche Weise am rechten Vorder- und linken Hinter-
rad messen.
LSPV-Spezifikation
Vorderradbremse Hinterradbremse
7500 kPa 4700 – 6900 kPa
75 kp/cm2 47 – 69 kp/cm2
4) Wie oben beschrieben, einen Druck von 100 kp/cm2 an die Vor-
derradbremse anlegen und sicherstellen, dass der Druck an der
Hinterradbremse der nachstehenden Vorgabe entspricht.
LSPV-Spezifikation (auf die Vorderradbremse einen Druck
von 100 kp/cm2 anlegen)
Vorderradbremse Hinterradbremse
10.000 kPa 5400 – 7700 kPa
100 kp/cm2 54 – 77 kp/cm2
5-14 BREMSEN
Anzugsmoment
Mutter des LSPV (a) : 25 Nm (2,5 kpm)
6) Nach Überprüfung des Bremsflüssigkeitsdrucks die Bremsen
entlüften und einen Bremstest durchführen.
ZUR BEACHTUNG:
Nur die auf dem Deckel des Ausgleichbehälters oder in der
Betriebsanleitung des Fahrzeugs angegebene Bremsflüs-
sigkeit verwenden. Die Verwendung anderer Flüssigkeiten
ist nicht zulässig.
Der Bremsflüssigkeitsstand sollte zwischen der MIN- und
der MAX-Linie am Behälter liegen.
Falls die Warnleuchte manchmal während der Fahrt aufflak-
MAX
MI
kert, Bremsflüssigkeit bis zur MAX-Markierung nachfüllen.
N
Bei rasch sinkendem Flüssigkeitsstand das System auf
Undichtigkeiten untersuchen. Undichtigkeiten beseitigen
und dann Bremsflüssigkeit bis zum angegebenen Stand
einfüllen.
VORSICHT:
Weder Stoßdämpferflüssigkeit noch andere Flüssigkeiten
verwenden, die Mineralöl enthalten. Behälter, in denen Mine-
ralöl aufbewahrt wurde, bzw. durch Wasser feuchte Behälter
dürfen nicht verwendet werden. Mineralöl führt zu Aufquel-
len und Verformung der Gummiteile des Bremssystems,
während Wasser in der Bremsflüssigkeit deren Siedepunkt
herabsetzt. Bremsflüssigkeit nur in verschlossenen Behäl-
tern aufbewahren.
BREMSEN 5-15
LEITUNG
Die Bremsleitung auf Beschädigung, Risse, Verformung und Korro-
sion überprüfen. Falls einer dieser Mängel festgestellt wird, die Lei-
tung austauschen.
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG
ENTLÜFTUNG DES BREMSSYSTEMS
VORSICHT:
Bremsflüssigkeit ist ätzend und greift den Lack an. Sollte
Bremsflüssigkeit auf Lack geraten, sofort abwischen und
die betroffene Stelle reinigen.
ZUR BEACHTUNG:
Die Entlüftung an dem Radzylinder beginnen, der am weite-
sten vom Hauptbremszylinder entfernt ist und dann am Vor-
derrad-Bremssattel des gleichen Bremskreises fortfahren.
Den gleichen Vorgang am anderen Bremskreis wiederholen.
MI
N
MI
geschriebenen Stand auffüllen.
N
10) Das Bremspedal auf schwammiges Bremsgefühl prüfen. Falls
es sich schwammig anfühlt, den gesamten Entlüftungsvorgang
wiederholen.
BREMSEN 5-17
VORDERRADBREMSE
12 26 Nm (2,6 kpm)
13
14
85 Nm (8,5 kpm)
2
10
11
4
BREMSKLOTZ
AUSBAU
1) Die Radmuttern lösen und bei aufgebocktem Fahrzeug die
Räder abnehmen.
ZUR BEACHTUNG:
Den abmontierten Bremssattel (1) mit einem Draht (4) o.ä.
aufhängen, um ein Abknicken, Verdrehen oder Überdehnen
des Bremsschlauchs zu verhindern.
Keinesfalls das Bremspedal drücken, während die Brems-
klötze ausgebaut sind.
ÜBERPRÜFUNG
Den Bremsklotzbelag auf Verschleiß prüfen. Bei Überschreiten der
Verschleißgrenze den Bremsklotz erneuern.
VORSICHT:
Keinesfalls Bremsklotzbeläge mit Sandpapier abschleifen.
Beim Abschleifen mit Sandpapier setzen sich harte Teilchen
des Sandpapiers im Belag fest und können so die Brems-
scheibe beschädigen. Korrekturbedürftige Bremsklötze
austauschen.
Bremsklotzdicke (Belagdicke)
Sollwert : 10 mm
Verschleißgrenze : 1 mm
ZUR BEACHTUNG:
Nach dem Ausbau der Bremsklötze den Bremssattel einer
Sichtprüfung auf Bremsflüssigkeitslecks unterziehen.
Gegebenenfalls Undichtigkeiten beseitigen.
EINBAU
3
1) Die Spreizfedern (1) und die Geräuschdämmscheibe (2) anbrin-
4 gen und die Bremsklötze (3) einsetzen.
ZUR BEACHTUNG:
Den rechten Bremsklotz so einsetzen, dass der Verschleiß-
3
fühler (4) zur Fahrzeugmitte weist.
2
BREMSSATTEL
AUSBAU
1) Das Fahrzeug aufbocken und das Rad abmontieren.
2) Die Sicherungsklemme (1) entfernen.
VORSICHT:
Den Bremsschlauch beim Lockern der Schraube keinesfalls
verdrehen.
ZERLEGUNG
VORSICHT:
Vor der Zerlegung den Bereich um den Bremssattel mit
Bremsflüssigkeit reinigen.
WARNUNG:
Keinesfalls Pressluft mit zu hohem Druck anlegen, damit
der Kolben nicht aus dem Zylinder springt. Einen Lappen (1)
in den Bremssattel legen, um den Kolben vor Beschädigung
zu schützen. Den Kolben allmählich mit Luft unter mäßigem
Druck heraustreiben. Beim Einsatz von Pressluft keinesfalls
die Hand vor den Kolben halten.
VORSICHT:
Die Zylindermanschette keinesfalls beschädigen.
3) Mit einer dünnen Klinge wie z.B. einer Fühlerlehre den Kolben-
dichtring ausbauen.
VORSICHT:
Darauf achten, dass die Innenseite (Bohrungsseite) des
Zylinders nicht beschädigt wird.
4) Die Kappe und Entlüftungsschraube vom Bremssattel abmon-
tieren.
ÜBERPRÜFUNG
Manschette des Führungsbolzens und Zylindermanschette
Die Manschetten auf Bruch, Risse und Beschädigung prüfen.
Bei Defekten austauschen.
BREMSEN 5-21
Kolbendichtring
Übermäßiger oder ungleichmäßiger Verschleiß des Bremsbelags ist
u.U. ein Anzeichen für schwergängige Kolbenrückstellung.
In diesem Fall den Gummidichtring austauschen.
ZUSAMMENBAU
Zum Zusammenbau die Zerlegungsschritte umkehren und folgende
Punkte beachten:
VORSICHT:
• Vor dem Einbau alle Teile gründlich mit derselben Brems-
flüssigkeit wie im Ausgleichsbehälter des Hauptbremszy-
linders reinigen.
• Keinesfalls für diesen Zweck andere Bremsflüssigkeit
oder Verdünner verwenden.
• Kolben und Kolbendichtring vor dem Einbau in den Zylin-
der mit Bremsflüssigkeit benetzen.
• Die Bremsleitungen nach dem Anschließen entlüften.
• Einen neuen Kolbendichtring ohne Verdrehen in die Zylin-
dernut einpassen.
• Vor der Montage des Bremssattels den Führungsbolzen
mit Fett bestreichen, in die Bohrung des Bremssattelträ-
gers einführen und auf Leichtgängigkeit in Druckrichtung
prüfen.
b) Vor dem Einsetzen des Kolbens (2) in den Zylinder wie abge-
bildet die Manschette (1) am Kolben anbringen.
d) Den Kolben mit den Fingern in den Zylinder drücken und die
Manschette in die Nut des Kolbens einpassen.
ZUR BEACHTUNG:
Sicherstellen, dass die Manschette am gesamten Umfang
des Kolbens vorschriftsmäßig in der Manschettennut sitzt.
EINBAU
1) Den Bremsschlauch am Bremssattel anschließen.
2) Den Führungsbolzen mit Fett bestreichen, dann den Bremssat-
tel am Bremssattelträger befestigen.
ZUR BEACHTUNG:
Sicherstellen, dass die Manschetten sicher in den Nuten sit-
zen.
Anzugsmoment
Bremssattel-Befestigungsschrauben (a) : 26 Nm (2,6 kpm)
BREMSEN 5-23
BREMSSCHEIBE
AUSBAU
1) Das Fahrzeug aufbocken und das Rad abmontieren.
VORSICHT:
Während des Ausbaus sicherstellen, dass der Brems-
schlauch nicht beschädigt und das Bremspedal nicht betä-
tigt wird.
ZUR BEACHTUNG:
Den Bremssattel mit einem Draht o.ä. aufhängen, um ein
Abknicken, Verdrehen oder Überdehnen des Brems-
schlauchs zu verhindern.
Keinesfalls das Bremspedal drücken, während die Brems-
klötze ausgebaut sind.
ÜBERPRÜFUNG
• Mittels Magnetständer einen Feinzeiger ca. 10 mm vom Brems-
scheibenrand entfernt ansetzen und den Bremsscheibenschlag
messen.
Falls der Schlag den Grenzwert überschreitet, den Schlag korri-
gieren oder die Bremsscheibe austauschen.
Bremsscheibenschlag
Grenzwert : Max. 0,10 mm
Spezialwerkzeug
(A) : 09900-20606
(B) : 09900-20701
EINBAU
1) Die Bremsscheibe auf die Radnabe setzen.
2) Den Bremssattel mit dem Achsschenkel verbinden.
HINTERRADBREMSE
1. Bremsträgerplatte 9. Entlüftungsschraube
: Wasserfestes Dichtmittel (99000-31090) auf die Kontaktflächen von Bremsträgerplatte und
Hinterachse auftragen.
2. Bremsbacke 10. Kappe der Entlüftungsschraube
3. Sicherungsbund 11. Feststellbremshebelfeder
4. Bremsbacken-Andruckfeder 12. Feststellbremshebel
5. Obere Bremsbacken-Rückholfeder 13. Bremstrommel
6. Bremsbacken-Haltestift 14. Achsspindelmutter (Nur 2WD-Fahrzeuge)
: Achsspindelmutter nach dem Festziehen
verstemmen
7. Spreizhebel Anzugsmoment
BREMSTROMMEL
AUSBAU
1) Die Handbremse anziehen, das Fahrzeug aufbocken und die
Räder abmontieren.
ZUR BEACHTUNG:
Wird die Kappe mit einem Meißel entfernt, diese an 3 Stellen
vorsichtig durch leichte Schläge lösen, ohne die Sitzfläche
der Kappe zu beschädigen.
a) Bei 2WD-Fahrzeugen :
Die Bremstrommel (1) mit den Spezialwerkzeugen abziehen.
Spezialwerkzeug
(A) : 09942-15510
(B) : 09943-17912
BREMSEN 5-27
b) Bei 4WD-Fahrzeugen :
Die Bremstrommel mit Hilfe von 8 mm-Schrauben abziehen.
ÜBERPRÜFUNG
Bremstrommel
Die Bremstrommel auf Verschleiß prüfen.
Überschreitet der Bremstrommel-Innendurchmesser den Grenzwert
oder weist die Bremstrommel Unebenheiten oder starke Riefen auf,
dann muss sie ausgetauscht werden.
Bremstrommel-Innendurchmesser “a”
Sollwert: 180 mm
Verschleißgrenze : 182 mm
ZUR BEACHTUNG:
Nach dem Ausbau der Bremstrommel den Radzylinder einer
Sichtprüfung auf Bremsflüssigkeitslecks unterziehen.
Gegebenenfalls Undichtigkeiten beseitigen.
Bremsbacke
Die Dicke der Bremsbacke (1) (ohne Trägermetall) messen. Zudem
den Bremsbackenbelag auf Verhärtung, übermäßigen Verschleiß
und Ölanhaftung untersuchen.
Bremsbackendicke
Sollwert: 3,9 mm
Verschleißgrenze : 1,0 mm
VORSICHT:
Keinesfalls Bremsbeläge mit Sandpapier abschleifen.
Andernfalls setzten sich harte Sandpapierteilchen im Belag
fest und können u.U. die Bremstrommel beschädigen. Falls
ein Defekt festgestellt wird, den Belag austauschen.
5-28 BREMSEN
EINBAU
1) Eine Schraubendreherspitze o.ä. zwischen Spreizhebel (1) und
Spreizhebelratsche (2) stecken und die Ratsche wie abgebildet
so weit ziehen, dass das maximale Spiel zwischen Bremsbacke
und -trommel resultiert.
ZUR BEACHTUNG:
Abmontierte Achsspindelmuttern sollten durch ein Neuteil
ersetzt werden.
ZUR BEACHTUNG:
• Beim Einbau mit einem Hammer leicht auf mehrere Stel-
len des Kappenbunds klopfen, bis der Bund engen Kon-
takt mit der Bremstrommel hat.
• Ist der Bund der Kappe verformt oder beschädigt oder der
Sitz locker, die Kappe austauschen.
BREMSBACKE
AUSBAU
1) Die Bremstrommel gemäß “BREMSTROMMEL” ausbauen.
2) Die Bremsbacken-Andruckfedern (1) durch Drehen der Brems-
backen-Haltestifte (2) ausbauen.
3) Die Rückholfedern, Bremsbacken und den Spreizhebel aus-
bauen.
ÜBERPRÜFUNG
• Die Ratsche des Spreizhebels (1) auf Verschleiß und Beschädi-
gung prüfen.
• Die Bremsbacken-Rückholfeder, die Spreizhebelfeder und die
Bremsbacken-Andruckfeder auf Beschädigung, Korrosion und
Ermüdung prüfen.
• Den Feststellbremshebel (2) auf ungehinderte Bewegung ent-
lang der Bremsbacke prüfen.
VORSICHT:
Einen neuen Sicherungsbund verwenden.
5-30 BREMSEN
EINBAU
Die ausgebauten Teile in umgekehrter Reihenfolge wieder einbauen.
Dabei folgende Punkte beachten:
• Die Bremsbacken-Andruckfedern (2) aufsetzen und die Halte-
stifte (1) drehen und hineindrücken, um sie zu sichern.
• Für die weitere Vorgehensweise siehe “BREMSTROMMEL”.
RADZYLINDER
AUSBAU
1) Die Bremstrommel gemäß “BREMSTROMMEL” ausbauen.
2) Die Bremsbacken gemäß “BREMSBACKE” ausbauen.
ÜBERPRÜFUNG
Die einzelnen Teile des zerlegten Radzylinders auf Verschleiß,
Risse, Korrosion und Beschädigung überprüfen.
ZUR BEACHTUNG:
Die Komponenten des Radzylinders mit Bremsflüssigkeit
reinigen.
BREMSEN 5-31
EINBAU
1) Die Entlüftungsstopfenkappe von der Bremsleitung entfernen
und die Leitung mit dem Radzylinder (1) gerade so weit verbin-
den, dass keine Bremsflüssigkeit austritt.
2) Den Radzylinder (1) mit dem vorgeschriebenen Anzugsmoment
an der Bremsträgerplatte (2) anschrauben.
Anzugsmoment
Radzylinder-Befestigungsschrauben (a) : 10 Nm (1,0 kpm)
3) Die Überwurfmutter (3) der Bremsleitung mit dem vorgeschrie-
benen Anzugsmoment festziehen.
Anzugsmoment
Bremsleitungs-Überwurfmutter (b) : 16 Nm (1,6 kpm)
4) Die Entlüftungsstopfenkappe anbringen.
BREMSTRÄGERPLATTE (2WD-FAHRZEUGE)
AUSBAU
1) Die Bremstrommel gemäß “BREMSTROMMEL” ausbauen.
2) Die Bremsbacken gemäß “BREMSBACKE” ausbauen.
3) Den Radzylinder gemäß “RADZYLINDER” ausbauen.
4) Die Sicherungsklammer (1) des Feststellbremszugs entfernen
und den Bremszug (2) von der Bremsträgerplatte (3) lösen.
5-32 BREMSEN
EINBAU
1) Wasserfestes Dichtmittel auf die Kontaktflächen von Bremsträ-
gerplatte und Hinterachse auftragen.
“A” : Dichtmittel 99000-31090
Anzugsmoment
Bremsträgerplatten-Halteschrauben (a) : 23 Nm (2,3 kpm)
BREMSTRÄGERPLATTE (4WD-FAHRZEUGE)
AUSBAU UND EINBAU
Siehe unter “HINTERACHSWELLE UND RADLAGER (4WD-FAHRZEUGE)” in Abschnitt 3E.
HAUPTBREMSZYLINDER
EINBAU
1) Neue Tüllen (2) mit Bremsflüssigkeit bestreichen und in den
Hauptbremszylinder (1) einsetzen.
ZUR BEACHTUNG:
Stets neue Tüllen einsetzen.
2 1
HAUPTBREMSZYLINDER
AUSBAU
1) Den Hauptbremszylinder äußerlich reinigen.
2) Die Bremsflüssigkeit im Ausgleichsbehälter ablassen.
3) Den Steckverbinder (1) des Bremsflüssigkeitsstand-Warnschal-
ters vom Ausgleichsbehälter abziehen.
4) Die Bremsleitungen (2) vom Hauptbremszylinder lösen.
VORSICHT:
Lackierte Flächen vor Bremsflüssigkeit schützen. Die Lak-
kierung wird von Bremsflüssigkeit angegriffen. Verschüttete
3
Bremsflüssigkeit daher sofort mit Wasser abspülen.
1
MAX
MI
N
3
BREMSEN 5-35
ÜBERPRÜFUNG
1) Die einzelnen Teile auf Verschleiß und Schäden überprüfen.
Fehlerhafte Teile austauschen.
VORSICHT:
• Die zerlegten Teile mit Bremsflüssigkeit reinigen.
• Die Topfdichtungen der Kolben dürfen nicht wiederver-
wendet werden.
VORSICHT:
Den Hauptbremszylinder mit frischer Bremsflüssigkeit reini-
gen. Zum Abtrocknen des Hauptbremszylinders keinesfalls
einen Lappen verwenden, da Fasern in das Zylinderinnere
gelangen könnten.
ZERLEGUNG
1) Die Kappe lösen und entfernen.
ZUR BEACHTUNG:
Für diese Arbeit den Hauptbremszylinder in einen gepol-
sterten Schraubstock einspannen und die Auslassstutzen
an der Spitze (1) des Hauptbremszylinders mit einem Lap-
pen abdecken.
ZUSAMMENBAU
VORSICHT:
• Zum Reinigen der zerlegten Teile keinesfalls mineralölhal-
tige Flüssigkeiten wie Petroleum oder Benzin verwenden.
• Sicherstellen, dass an der inneren Zylinderwand und an
den Kolben und Topfdichtungen keinerlei Fremdkörper
wie Staub und Schmutz anhaften. Vorsichtig vorgehen,
damit die Teile bei der Zerlegung nicht durch das Werk-
zeug beschädigt werden.
• Keinesfalls Bauteile fallen lassen. Heruntergefallene Teile
dürfen nicht wiederverwendet werden.
ZUR BEACHTUNG:
• Die Topfdichtungen von Primär- und Sekundärkolben
sind identisch.
• Die Topfdichtung des Sekundärkolbens hat einen größe-
ren Durchmesser als die Topfdichtungen der Buchse und
Kappe.
VORSICHT:
Keinesfalls das Buchseninnere beschädigen.
Bei Beschädigung die Baugruppe des Primärkolbens aus-
tauschen.
ZUR BEACHTUNG:
• Der Durchmesser von Topfdichtung und O-Ring ist gerin-
ger als der Durchmesser der Kappe.
• Der O-Ring ist identisch mit dem O-Ring des Kappe,
jedoch etwas größer.
6) Die Nase (1) der Buchse mit der Aussparung (2) des Zylinder-
gehäuses fluchten und die Buchsenbaugruppe einsetzen.
BREMSEN 5-37
ZUR BEACHTUNG:
• Die Topfdichtungen von Primär- und Sekundärkolben
sind identisch.
• Die Topfdichtung des Primärkolbens hat einen größeren
Durchmesser als die Topfdichtungen der Buchse und
Kappe.
Anzugsmoment
Kappe (a) : 14 Nm (1,4 kpm)
Kappen-Einbauposition
“A” : Unter 26 mm
EINBAU
1) Eine neue Hauptbremszylinderdichtung auf den Bremskraftver-
stärker setzen.
Anzugsmoment
Hauptbremszylinder-Haltemuttern (a) : 13 Nm (1,3 kpm)
2, (b)
3) Die Bremsleitung an den Hauptbremszylinder anschließen und
3, (a) die Überwurfmutter (2) mit dem vorgeschriebenen Anzugsmo-
ment festziehen.
Anzugsmoment
Bremsleitungs-Überwurfmuttern (b) : 16 Nm (1,6 kpm)
4) Den Steckverbinder (1) des Bremsflüssigkeitsstand-Warnschal-
ters am Ausgleichsbehälter anklemmen.
5) Den Ausgleichsbehälter mit der vorgeschriebenen Bremsflüs-
sigkeit bis zur MAX-Markierung auffüllen.
3, (a)
1 6) Nach Beendigung dieser Arbeiten das System entlüften und auf
korrektes Bremspedalspiel kontrollieren.
BREMSKRAFTVERSTÄRKER
VORSICHT:
Der Bremskraftverstärker darf nicht zerlegt werden. Andern-
falls wird dessen Funktion beeinträchtigt. Falls ein Defekt
festgestellt wird, den Bremskraftverstärker austauschen.
AUSBAU
1) Den Hauptbremszylinder vom Bremskraftverstärker abmontie-
ren. Siehe unter “HAUPTBREMSZYLINDER”.
2) Den Unterdruckschlauch vom Bremskraftverstärker abtrennen.
BREMSEN 5-39
2
3) Den Bolzen (1) der Kolbenstangengabel entfernen.
4) Den Wischermotor ausbauen. (Nur bei Fahrzeugen mit Rechts-
lenkung)
5) Die Haltemuttern (2) abschrauben und dann den Bremskraftver-
1 stärker abnehmen.
EINBAU
ZUR BEACHTUNG:
• Den Abstand zwischen dem Kolben des Bremskraftver-
stärkers und dem Kolben des Hauptbremszylinders ein-
stellen. (Siehe hierzu “ÜBERPRÜFUNG UND
EINSTELLUNG” unter “BREMSKRAFTVERSTÄRKER”.)
• Die Länge der Kolbenstangengabel messen.
Die Länge “a” der Kolbenstange messen, d.h. den Abstand zwischen
Kolbenstange und Passfläche von Bremskraftverstärker und Haupt-
bremszylinder.
Länge “a” der Kolbenstange
: 30,3 – 30,5 mm
ZUR BEACHTUNG:
Die Dichtung vom Bremskraftverstärker abziehen, falls vor-
handen.
Spezialwerkzeug
(B) : 09952-16020
BREMSEN 5-41
BREMSSCHLAUCH/-LEITUNG
VORDERRAD-BREMSSCHLAUCH/-LEITUNG
AUSBAU
1) Das Fahrzeug aufbocken und abstützen. Reifen und Rad abmontieren.
ZUR BEACHTUNG:
Dieser Arbeitsschritt entfällt beim Ausbau von Leitungen, die am Hauptbremszylinder angeschlossen sind.
EINBAU
Zum Einbau die Ausbauschritte umkehren und folgende Punkte beachten:
• Sicherstellen, dass sich das Lenkrad in Geradeausstellung befindet und dass der Bremsschlauch weder verdreht
noch geknickt ist.
• Das Lenkrad bis zum Anschlag nach links und rechts drehen und sicherstellen, dass der Schlauch dabei nicht an
Aufhängungsteilen scheuert usw. Andernfalls ausbauen und korrigieren. Die Bremsflüssigkeit im Ausgleichsbe-
hälter auf den vorgeschriebenen Stand auffüllen.
• Das Bremssystem entlüften. Siehe hierzu “ENTLÜFTUNG DES BREMSSYSTEMS”.
• Einen Bremstest ausführen und die eingebauten Teile auf Dichtigkeit prüfen.
5-42 BREMSEN
T: Oben [A] : Fahrzeuge mit Linkslenkung 4. Von ABS-Hydraulikeinheit zur rechten Vorderradbremse
F: Vorn [B] : Fahrzeuge mit Rechtslenkung 5. ABS-Hydraulikeinheit
R: Rechts 1. Vom Primärkreis des Hauptbremszylinders zu ABS- 6. Hauptbremszylinder
Hydraulikeinheit
A: Ansicht A 2. Vom Sekundärkreis des Hauptbremszylinders zu ABS- 7. Vorderrad-Bremsschlauch
Hydraulikeinheit
a-f: Leitungsklemme 3. Von ABS-Hydraulikeinheit zur linken Vorderradbremse Anzugsmoment
BREMSEN 5-43
T: Oben 1. Vom Primärkreis des Hauptbremszylinders zur linken Vorderradbremse [A] : Fahrzeuge mit Linkslenkung
F: Vorn 2. Vom Sekundärkreis des Hauptbremszylinders zur rechten Vorderradbremse [B] : Fahrzeuge mit Rechtslenkung
R: Rechts 3. Hauptbremszylinder a-g: Leitungsklemme
A: Ansicht A 4. Vorderrad-Bremsschlauch Anzugsmoment
5-44 BREMSEN
HINTERRAD-BREMSSCHLAUCH/-LEITUNG
AUSBAU
1) Das Fahrzeug aufbocken und abstützen. Reifen und Rad abmontieren.
2) Schlauch- und Leistungsanschlüsse von Schmutz und Fremdkörpern befreien.
3) Bremsschlauch oder -leitung ausbauen.
EINBAU
Zum Einbau die Ausbauschritte umkehren und folgende Punkte beachten:
• Die Bremsflüssigkeit im Ausgleichsbehälter auf den vorgeschriebenen Stand auffüllen.
• Das Bremssystem entlüften. Siehe hierzu “ENTLÜFTUNG DES BREMSSYSTEMS”.
• Einen Bremstest ausführen und die eingebauten Teile auf Dichtigkeit prüfen.
• Sicherungsmuttern keinesfalls wiederverwenden. Stets neue Sicherungsmuttern verwenden.
• Die Leitungsklemmen vorschriftsmäßig gemäß der Abbildung anbringen und die Schrauben festziehen.
• Beim Anschließen des Schlauchs sicherstellen, dass dieser weder verdreht noch geknickt ist.
BREMSEN 5-45
FESTSTELLBREMSZUG
AUSBAU
1) Das Fahrzeug aufbocken und abstützen und das Rad abmontieren.
2) Den Feststellbremszug ausbauen.
EINBAU
Zum Einbau die Ausbauschritte umkehren und folgende Punkte beachten:
• Die Klemmen vorschriftsmäßig gemäß der nachfolgenden Abbildung anbringen.
• Die Schrauben und Muttern mit dem vorgeschriebenen Anzugsmoment festziehen.
• Den Feststellbremszug einstellen. (Siehe unter “ÜBERPRÜFUNG UND EINSTELLUNG DER FESTSTELL-
BREMSE”.)
• Die Trommelbremse auf Schleifen und das Bremssystem auf einwandfreie Funktion prüfen. Nach dem Absenken
des Fahrzeugs einen Bremstest durchführen.
BREMSEN 5-47
25 Nm (2,5 kpm)
1
3 25 Nm (2,5 kpm)
4 16 Nm (1,6 kpm)
2. Feder 4. Bremsleitung
VORSICHT:
Der lastabhängige Bremskraftverteiler (LSPV) darf nicht zer-
legt werden. Andernfalls wird dessen Funktion beeinträch-
tigt. Bei Defekten den LSPV austauschen.
AUSBAU
1) Den Bereich um den Deckel des Ausgleichsbehälters reinigen
und die Bremsflüssigkeit mit einer Spritze o.ä. absaugen.
2) Das Fahrzeug aufbocken.
3) Die Bremsleitungen vom Bremskraftverteiler lösen.
Spezialwerkzeug
09950-78230 (10 x 11 mm)
4) Die Mutter (2) abschrauben und das Federende von der Hinter-
1 achse (3) lösen.
5) Den lastabhängigen Bremskraftverteiler (1) samt Feder (4) von
der Karosserie abmontieren.
3 4
2
BREMSEN 5-49
EINBAU
1) Den lastabhängigen Bremskraftverteiler samt Feder an der
(b) Fahrzeugkarosserie anmontieren.
2) Die in der Abbildung gekennzeichnete Schraube und Mutter (1)
mit dem vorgeschriebenen Anzugsmoment festziehen.
Spezialwerkzeug
(A) : 09950-78230 (10 x 11 mm)
1, (a)
Anzugsmoment
Einstellmutter (a) des LSPV : 25 Nm (2,5 kpm)
Bremsleitungs-Überwurfmuttern (b) : 16 Nm (1,6 kpm)
3) Den Ausgleichsbehälter mit der vorgeschriebenen Bremsflüs-
sigkeit auffüllen und das Bremssystem entlüften.
4) Nach dem Entlüften sicherstellen, dass der lastabhängige
Bremskraftverteiler gemäß “ÜBERPRÜFUNG UND EINSTEL-
LUNG” eingebaut ist.
2) Den Hebel des LSPV mit dem Finger bis zum Anschlag nach
oben drücken und die Länge der Feder (in der Abbildung mit “a”
gekennzeichnet) messen.
3) Die Länge “a” der Feder muss der Vorgabe entsprechen.
Federlänge “a”
2WD-Fahrzeuge : 144 mm
4WD-Fahrzeuge : 148 mm
1, (a) 4) Ist dies nicht der Fall, die Länge wie abgebildet durch Verschie-
ben der Feder korrigieren. Nach der Einstellung die Mutter (1)
mit dem vorgeschriebenen Anzugsmoment festziehen.
Anzugsmoment
“a”
Einstellmutter (a) des LSPV : 25 Nm (2,5 kpm)
ZUR BEACHTUNG:
Sicherstellen, dass am Gehäuse des LSPV und an den
Anschlüssen der Bremsleitungen keine Bremsflüssigkeit
austritt. Ggf. defekte Teile austauschen.
ERFORDERLICHE WARTUNGSMATERIALIEN
Empfohlenes SUZUKI-Produkt
Material Verwendung
(Teilenummer)
Bremsflüssigkeit DOT 3 oder SAE J1703 • Zum Auffüllen des Hauptbremszylinder-Aus-
gleichbehälter.
• Zum Reinigen und Benetzen der Innenteile von
Bremssattel und Radzylinder bei deren Zerle-
gung
Wasserfestes Dicht- DICHTMITTEL 366E • Zum Auftragen auf den Passflächenbereich von
mittel (99000-31090) Bremsträgerplatte und Hinterachse (2WD-Fahr-
zeuge) bzw. Hinterachsgehäuse (4WD-Fahr-
zeuge).
• Zum Auftragen auf die Passflächen von Brems-
trägerplatte und Feststellbremszug.
Lithiumfett SUZUKI SUPER GREASE A • Zum Auftragen auf den Führungsbolzen des
(99000-25010) Bremssattelträgers
SPEZIALWERKZEUGE
09952-26020
Hauptbremszylinder-Ver-
schlussstopfen
ANTIBLOCKIERSYSTEM (ABS) 5E-1
ABSCHNITT 5E
6F1
6F2
ANTIBLOCKIERSYSTEM (ABS) 6G
6H
6K
WARNUNG:
Für Fahrzeuge, die mit einem Zusatzrückhaltesystem (Airbag) ausgestattet sind: 7A
• Wartungsarbeiten am Airbagsystem, im Airbagsystem-Umfeld oder an dessen Verkabelung dürfen nur von 7A1
einer SUZUKI-Vertragswerkstatt durchgeführt werden. Siehe hierzu die Darstellung “Komponenten und Ver- 7B1
kabelung des Airbagsystems” unter “Allgemeines” im Abschnitt über das Airbagsystem, um festzustellen, 7C1
ob die Arbeiten im Bereich von Bauteilen oder Kabeln des Airbags erfolgen. Vor Beginn von Arbeiten am Air- 7D
bagsystem oder in dessen Bereich bzw. an der Verkabelung unbedingt alle WARNUNGEN und “Vorsichts- 7E
maßregeln” unter “Wartungsarbeiten am Fahrzeug” im Abschnitt über das Airbagsystem befolgen. Eine 7F
Nichtbeachtung der einschlägigen WARNUNGEN kann eine unbeabsichtigte Auslösung des Airbagsystems
zur Folge haben oder dieses außer Funktion setzen. In jedem Fall droht die Gefahr schwerer Verletzungen. 8A
• Die Arbeiten dürfen erst 90 Sekunden nach Drehen des Zündschalters auf “LOCK” und Abklemmen des 8B
Minuskabels der Batterie begonnen werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Airbags durch die 8C
Restspannung im Sensor- und Diagnosemodul (SDM) ausgelöst werden. 8D
8E
ZUR BEACHTUNG:
5E
Alle Befestigungsteile der Bremsen wie Schrauben, Muttern usw. wirken sich auf die Verkehrssicherheit
9
aus und haben einen grundlegenden Einfluss auf die Funktion der Systemkomponenten. Eine unsachge-
mäße Montage oder unzureichende Befestigung kann zudem Reparaturen mit erheblichen Kosten verursa-
10
chen. Daher dürfen Befestigungsteile wie Schrauben, Muttern, Halterungen usw. nur gegen solche mit 10A
gleicher Teilenummer bzw gegen. gleichwertige Teile ausgetauscht werden. Keinesfalls Ersatzteile minde- 10B
rer Qualität oder abweichender Ausführung verwenden. Alle Teile sind mit dem vorgeschriebenen Anzugs-
moment anzuschrauben, um einen sicheren Sitz und eine einwandfreie Funktion zu gewährleisten.
Schweißarbeiten sind nicht zulässig, da sie Teile schwer beschädigen und schwächen können.
INHALT
ALLGEMEINES ................................................... 5E-2 TABELLE – B SCHALTKREISÜBERPRÜFUNG
EINBAUORTE VON KOMPONENTEN/ DER ABS-WARNLEUCHTE –
TEILEN UND ANORDNUNG VON WARNLEUCHTE LEUCHTET STÄNDIG ...... 5E-14
BREMSSCHLÄUCHEN/-LEITUNGEN............. 5E-2 TABELLE – C SCHALTKREISÜBERPRÜFUNG
SYSTEMDIAGRAMM ...................................... 5E-4 DER ABS-WARNLEUCHTE – WARNLEUCHTE
ABS HYDRAULIK-/STEUERMODUL .............. 5E-5 BLINKT STÄNDIG, WÄHREND DER
SELBSTDIAGNOSEFUNKTION.................. 5E-5 ZÜNDSCHALTER AUF ON GEDREHT IST .. 5E-15
NOTFUNKTION ........................................... 5E-5 TABELLE – D KEINE AUSGABE VON
SYSTEMSCHALTPLAN................................... 5E-6 DIAGNOSECODES, SELBST WENN
DIAGNOSE.......................................................... 5E-8 DIAGNOSESCHALTERKLEMME AN MASSE
VORSICHTSMASSNAHMEN BEI DER GELEGT IST.................................................. 5E-16
STÖRUNGSDIAGNOSE.................................. 5E-8 TABELLE – E SCHALTKREISÜBERPRÜFUNG
ABS-DIAGNOSEABLAUFPLAN ...................... 5E-9 DER EBD-WARNLEUCHTE
ÜBERPRÜFUNG DER (BREMSENWARNLEUCHTE) – WARNLEUCHTE
ABS-WARNLEUCHTE................................... 5E-12 LEUCHTET STÄNDIG........................................... 5E-17
ÜBERPRÜFUNG DER EBD-WARNLEUCHTE ABRUF VON DIAGNOSECODES (DTC)
(BREMSENWARNLEUCHTE) ....................... 5E-12 (ÜBER DIE ABS-WARNLEUCHTE) .............. 5E-18
TABELLE – A SCHALTKREISÜBERPRÜFUNG ABRUF VON DIAGNOSECODES (DTC)
DER ABS-WARNLEUCHTE – WARNLEUCHTE (MIT SUZUKI-TESTGERÄT) ......................... 5E-19
LEUCHTET BEIM EINSCHALTEN DER LÖSCHEN VON DIAGNOSECODES (DTC) . 5E-19
ZÜNDUNG NICHT AUF ..................................... 5E-13 DIAGNOSECODETABELLE (DTC) ............... 5E-20
5E-2 ANTIBLOCKIERSYSTEM (ABS)
DTC C1013 (DTC 13) – SYSTEMSPEZIFIKATIONEN DTC C1052 (DTC 52) – SCHALTKREIS
WEICHEN VON DEN SPEZIFIKATIONEN DES DES AUSLASSMAGNETVENTILS
ABS-STEUERMODULS AB.................................. 5E-22 HINTEN RECHTS .......................................... 5E-26
DTC C1015 (DTC 15) – SCHALTKREIS DTC C1056 (DTC 56) – SCHALTKREIS
DES G-SENSORS ......................................... 5E-22 DES AUSLASSMAGNETVENTILS HINTEN
DTC C1021 (DTC 21), DTC C1022 (DTC 22) – LINKS............................................................. 5E-26
SCHALTKREIS DES RECHTEN DTC C1057 (DTC 57) –
VORDERRAD-DREHZAHLSENSORS STROMVERSORGUNGSKREIS ................... 5E-27
ODER IMPULSGEBERRINGS ...................... 5E-24 DTC C1061 (DTC 61) – SCHALTKREIS
DTC C1025 (DTC 25), DTC C1026 (DTC 26) – DES ABS-PUMPENMOTORS ....................... 5E-28
SCHALTKREIS DES LINKEN DTC C1063 (DTC 63) – SCHALTKREIS
VORDERRAD-DREHZAHLSENSORS DES ABS-NOTFUNKTIONSRELAIS ............. 5E-29
ODER IMPULSGEBERRINGS ...................... 5E-24 DTC C1071 (DTC 71) –
DTC C1031 (DTC 31), DTC C1032 (DTC 32) – ABS-STEUERMODUL ................................... 5E-30
SCHALTKREIS DES RECHTEN WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG ........ 5E-31
HINTERRAD-DREHZAHLSENSORS VORSICHTSMASSREGELN ......................... 5E-31
ODER IMPULSGEBERRINGS ...................... 5E-24 FUNKTIONSPRÜFUNG DER ABS-
DTC C1035 (DTC 35), DTC C1036 (DTC 36) – HYDRAULIKEINHEIT
SCHALTKREIS DES LINKEN (MIT SUZUKI-TESTGERÄT).......................... 5E-31
HINTERRAD-DREHZAHLSENSORS FUNKTIONSPRÜFUNG DER ABS-
ODER IMPULSGEBERRINGS ...................... 5E-24 HYDRAULIKEINHEIT
DTC C1041 (DTC 41) – SCHALTKREIS (OHNE SUZUKI-TESTGERÄT) ..................... 5E-31
DES EINLASSMAGNETVENTILS VORN ABS HYDRAULIK-/STEUERMODUL............. 5E-33
RECHTS ........................................................ 5E-26 VORDERRAD-DREHZAHLSENSOR ............ 5E-35
DTC C1045 (DTC 45) – SCHALTKREIS DES IMPULSGEBERRING DES VORDERRAD-
EINLASSMAGNETVENTILS VORN LINKS... 5E-26 DREHZAHLSENSORS .................................. 5E-37
DTC C1051 (DTC 51) – SCHALTKREIS DES HINTERRAD-DREHZAHLSENSOR .............. 5E-38
EINLASSMAGNETVENTILS IMPULSGEBERRING DES HINTERRAD-
HINTEN RECHTS .......................................... 5E-26 DREHZAHLSENSORS
DTC C1055 (DTC 55) – SCHALTKREIS (2WD-FAHRZEUGE) ..................................... 5E-41
DES EINLASSMAGNETVENTILS HINTEN IMPULSGEBERRING DES HINTERRAD-
LINKS............................................................. 5E-26 DREHZAHLSENSORS
DTC C1042 (DTC 42) – SCHALTKREIS (4WD-FAHRZEUGE) ..................................... 5E-42
DES AUSLASSMAGNETVENTILS G-SENSOR (NUR 4WD-FAHRZEUGE) ........ 5E-43
VORN RECHTS ............................................. 5E-26 SPEZIALWERKZEUG ....................................... 5E-44
DTC C1046 (DTC 46) – SCHALTKREIS DES
AUSLASSMAGNETVENTILS VORN LINKS . 5E-26
ALLGEMEINES
EINBAUORTE VON KOMPONENTEN/TEILEN UND ANORDNUNG VON BREMS-
SCHLÄUCHEN/-LEITUNGEN
Das ABS (Antiblockiersystem) steuert den vom Hauptbremszylinder an die einzelnen Radzylinder angelegten
Hydraulikdruck, um auch bei scharfem Bremsen ein Blockieren von Rädern zu verhindern.
Dieses ABS besitzt außerdem die folgende Funktion.
Beim normalen Bremsen - also vor Ansprechen der ABS-Funktion - wird die Bremskraft zwischen den Vorder- und
Hinterrädern verteilt, um ein vorzeitiges Blockieren der Hinterräder zu verhindern und auf diese Weise eine bessere
Stabilität des Fahrzeugs zu gewährleisten.
ANTIBLOCKIERSYSTEM (ABS) 5E-3
Die Komponenten dieses ABS umfassen neben den Bauteilen der herkömmlichen Bremsanlage die folgenden Bau-
gruppen.
• Raddrehzahlsensoren, die die Drehzahl der einzelnen Räder erfassen und in elektrische Impulse verwandeln.
• Eine ABS-Warnleuchte, die aufleuchtet, wenn das System nicht einwandfrei arbeitet.
• Das ABS-Hydraulik-/Steuermodul, bestehend aus ABS-Steuermodul, ABS-Hydraulikeinheit (Stellglied), ABS-Not-
funktionsrelais und Pumpenmotorrelais.
– Das ABS-Steuermodul, das die Signale von den Raddrehzahlsensoren verarbeitet und entsprechende Steuer-
signale an die ABS-Hydraulikeinheit abgibt, um den Druck in den Radzylindern so zu regeln, dass Räder nicht
blockieren.
– Die ABS-Hydraulikeinheit wird von Signalen des ABS-Steuermoduls gesteuert, um den Druck in den einzelnen
Radzylindern zu regulieren.
– Ein Notfunktionsrelais (Magnetventil), das das Magnetventil in der ABS-Hydraulikeinheit und im Pumpenmotor-
relais mit Strom versorgt.
– Ein Pumpenmotorrelais, das den Pumpenmotor in der ABS-Hydraulikeinheit mit Strom versorgt.
• Einen G-Sensor, der Verzögerungskräfte an der Karosserie erfasst. (Nur 4WD-Modell)
Dieses ABS-System verfügt über eine elektronische Bremskraftverteilung (EBD), die die Signale der Radsensoren
verarbeitet und den Bremshydraulikdruck an den Hinterrädern unabhängig von der Last optimiert. Die Funktion der
EBD ist mit der des lastunabhängigen Bremskraftverteilers vergleichbar. Bei einem Defekt des EBD-Systems weist
die Bremsenwarnleuchte auf die aufgetretene Störung hin.
[A]
1 4 2
ZUR BEACHTUNG:
Der einzige Unterschied zwischen Fahrzeugen mit Rechts- und Linkslenkung besteht in der spiegelver-
kehrten Anordnung des Kombinationsinstruments und des Hauptbremszylinders.
5E-4 ANTIBLOCKIERSYSTEM (ABS)
SYSTEMDIAGRAMM
EINGABE AUSGABE
ABS-Hydraulik-/Steuermodul
ABS-Warnleuchte
ECM
Bremswarnleuchte
Datenübertragungsanschluss
ABS HYDRAULIK-/STEUERMODUL
Das ABS-Steuermodul gehört zur ABS-Hydraulik-/Steuermodul-Bau-
gruppe und hat die folgenden Funktionen.
SELBSTDIAGNOSEFUNKTION
Das ABS-Steuermodul überwacht kontinuierlich den Zustand und die
Funktion der Systemkomponenten (Auftreten von Störungen). Die
Warnung vor Störungen und die Ausgabe von Diagnosecodes erfolgt
über die ABS-Warnleuchte gemäß der nachfolgenden Beschreibung.
1) Wenn der Zündschalter auf ON gedreht wird, leuchtet die ABS-
Warnleuchte 2 Sekunden lang auf, während die Glühlampe und
der Schaltkreis überprüft werden.
2) Wenn keine Störungen festgestellt werden (System einwand-
frei), erlischt die ABS-Warnleuchte nach 2 Sekunden.
3) Wird eine Systemstörung erkannt, leuchtet die ABS-Warn-
leuchte weiter und der Speicher (EEPROM) des ABS-Steuer-
moduls speichert einen Diagnosecode, der dem gestörten
Schaltkreis zugeordnet ist.
SYSTEMSCHALTPLAN
ANTIBLOCKIERSYSTEM (ABS) 5E-7
Kabelfarbe
BLK : Schwarz LT GRN/BLK : Hellgrün/Schwarz RED/BLU : Rot/Blau
BLK/ORN : Schwarz/Orange LT GRN/RED : Hellgrün/Rot WHT : Weiß
BLK/YEL : Schwarz/Gelb ORN : Orange WHT/BLK : Weiß/Schwarz
BLU : Blau PNK : Rosa WHT/BLU : Weiß/Blau
BRN : Braun PNK/BLU Rosa/Blau WHT/RED : Weiß/Rot
GRN : Grün RED : Rot YEL : Gelb
GRN/ORN : Grün/Orange RED/BLK : Rot/Schwarz
ANSCHLUSSKLEMME SCHALTKREIS
1 –
2 Bremslichtschalter
3 Rechter Vorderrad-Drehzahlsensor (+)
4 Rechter Vorderrad-Drehzahlsensor (–)
5 –
6 Rechter Hinterrad-Drehzahlsensor (–)
7 Rechter Hinterrad-Drehzahlsensor (+)
8 –
9 –
10 Bremsenwarnleuchte (EBD-Warnleuchte)
11 G-Sensor (nur 4WD-Fahrzeuge)
12 Diagnoseschalterklemme
E19 13 Masse (für G-Sensor) (nur 4WD-Fahrzeuge)
14 ABS-Warnleuchte
15 Linker Vorderrad-Drehzahlsensor (+)
16 Linker Vorderrad-Drehzahlsensor (–)
17 –
18 Zündschalter
19 Linker Hinterrad-Drehzahlsensor (+)
20 Linker Hinterrad-Drehzahlsensor (–)
21 Datenübertragungsanschluss
22 Masse (für ABS-Pumpenmotorrelais)
23 ABS-Pumpenmotorrelais
24 Masse (für ABS-Steuermodul)
25 ABS-Notfunktionsrelais
5E-8 ANTIBLOCKIERSYSTEM (ABS)
DIAGNOSE
Um eine präzise und schnelle Störungsdiagnose zu gewährleisten, die
“VORSICHTSMASSNAHMEN BEI DER STÖRUNGSDIAGNOSE”
beachten und den “ABS-DIAGNOSEABLAUFPLAN” befolgen.
ABS-DIAGNOSEABLAUFPLAN
Näheres zu den einzelnen Prüfschritten siehe auf den folgenden Seiten.
1) STÖRUNGSANALYSE
a) Auswertung von Kundenangaben
Die Einzelheiten zur Störung und deren Auftreten (Defekt, Beanstandung) notieren, wie sie vom Kunden
beschrieben werden.
Der nachstehend aufgeführte Fragebogen erleichtert das Sammeln von Informationen, die für eine korrekte
Analyse und Diagnose unbedingt erforderlich sind.
DIAGNOSEFRAGEBOGEN (BEISPIEL)
2) FAHRTEST
Das Fahrzeug über eine Minute mit 40 km/h fahren und feststellen, ob dabei Störungssymptome (wie z. B. abnor-
males Aufleuchten der ABS-Warnleuchte) auftreten.
Tritt der Störungscodes beim Einschalten der Zündung erneut auf, ist der oben beschriebene Fahrtest nicht erfor-
derlich. Weiter mit Schritt 3).
4) DIAGNOSEABLAUFPLAN
Mit Hilfe des Diagnoseablaufplans für den in Schritt 3) angezeigten Diagnosecode die Störungsursache wie
Defekte in Sensoren, Schaltern, Kabelbäumen, Steckverbindern, Stellgliedern oder anderen Teilen ermitteln und
die Störung durch Reparatur oder Austausch beheben.
7) ENDKONTROLLE
Sicherstellen, dass die Störung behoben ist und das ABS einwandfrei funktioniert. Dazu den entsprechenden
Code löschen, den Fahrtest ausführen und dann sicherstellen, dass kein Störungscode mehr angezeigt wird.
5E-12 ANTIBLOCKIERSYSTEM (ABS)
SCHALTKREISBESCHREIBUNG
Das Ein-/Ausschalten der ABS-Warnleuchte wird vom ABS-Steuermodul über das Leuchtentreibermodul im Kombi-
nationsinstrument gesteuert.
Ist das Antiblockiersystem einwandfrei, so aktiviert das ABS-Steuermodul beim Einschalten der Zündung die ABS-
Warnleuchte für 2 Sekunden und schaltet sie dann wieder aus. Wird eine Systemstörung festgestellt, so leuchtet die
ABS-Warnleuchte durch Ansteuerung vom ABS-Steuermodul ständig. Außerdem wird sie auch vom Leuchtentreiber-
modul eingeschaltet, wenn der Steckverbinder der ABS-Steuermoduls gelöst wird.
ÜBERPRÜFUNG
ÜBERPRÜFUNG
SCHALTKREISBESCHREIBUNG
Wird die Diagnoseschalterklemme bei eingeschalteter Zündung kurzgeschlossen oder an Masse gelegt, zeigt die
ABS-Warnleuchte nur in den folgenden Fällen durch Blinken das Vorliegen von Diagnosecodes an:
• Normalcode (Code Nr. 12) wird ausgegeben, wenn keine Störung im ABS erkannt wird.
• Die blinkende Leuchte kann bedeuten, dass ein Code für eine frühere Störung vorliegt, aber gegenwärtig kein
Defekt im ABS festgestellt wird.
ÜBERPRÜFUNG
SCHALTKREISBESCHREIBUNG
Wenn die Diagnoseschalterklemme bei eingeschalteter Zündung an Masse gelegt ist, gibt das ABS-Steuermodul
durch Blinken der ABS-Warnleuchte einen Diagnosecode aus.
ÜBERPRÜFUNG
ÜBERPRÜFUNG
2
3
4
Beispiel : Bei Unterbrechung des Schaltkreises des rechten Vorderrad-Drehzahlsensors (Diagnosecode 21)
5) Nach dem Abruf des Codes die Zündung ausschalten und das
Wartungskabel vom Diagnosestecker abtrennen.
ANTIBLOCKIERSYSTEM (ABS) 5E-19
(B)
WARNUNG:
Zur Durchführung des Fahrtests einen sicheren, verkehrs-
freien Ort wählen, wo die Möglichkeit von Verkehrsunfällen
praktisch ausgeschlossen ist. Beim Fahrtest durch äußerste
Vorsicht Unfälle unbedingt vermeiden.
Nach der Reparatur oder dem Austausch defekter Teile alle Dia-
gnosecodes gemäß dem folgenden Verfahren löschen.
1) Die Zündung ausschalten.
2) Mit dem Wartungskabel (4) die Diagnoseschalterklemme (2)
des Diagnosesteckers (1) mit der Masseklemme (3) verbinden.
3) Bei der in Schritt 2) beschriebenen Verbindung die Zündung
einschalten.
1 1
2
3
4
5E-20 ANTIBLOCKIERSYSTEM (ABS)
ZUR BEACHTUNG:
Der Diagnosecode lässt sich auch mit dem SUZUKI-Testge-
rät löschen. Zum Löschen des Diagnosecodes gemäß der
Gebrauchsanleitung für die Programmkarte vorgehen.
DIAGNOSECODETABELLE (DTC)
VORSICHT:
Vor der Diagnose zunächst gemäß “ABS-DIAGNOSEABLAUFPLAN” vorgehen.
DIAGNOSE- DIAGNOSE-
CODE CODE
Anzeige des (Ausgabe Blinkfolge der ABS-Warnleuchte DIAGNOSEPUNKTE
SUZUKI-Test- über ABS-
geräts) Warnleuchte)
NO DTC 12 Normal
C1013 13 ABS-Steuermodul
C1021 21 RF
C1025 25 LF
Schaltkreis des Raddrehzahlsensors
C1031 31 RR
C1035 35 LR
ANTIBLOCKIERSYSTEM (ABS) 5E-21
DIAGNOSE- DIAGNOSE-
CODE CODE
Anzeige des (Ausgabe Blinkfolge der ABS-Warnleuchte DIAGNOSEPUNKTE
SUZUKI-Test- über ABS-
geräts) Warnleuchte)
C1022 22 RF
C1026 26 LF
Schaltkreis des Raddrehzahlsensors
oder Impulsgeberrings
C1032 32 RR
C1036 36 LR
C1057 57 Stromversorgung
C1063 63 Notfunktionsrelais
C1071 71 ABS-Steuermodul
5E-22 ANTIBLOCKIERSYSTEM (ABS)
ÜBERPRÜFUNG
1) Zündschalter auf OFF.
2) Auf einwandfreien Anschluss zwischen Kabelbaum und Steuermodul prüfen.
3) Falls OK, ein funktionierendes ABS-Hydraulikeinheit/Steuermodul mit korrekter Spezifikation anschließen.
4) Das System erneut überprüfen.
1. Zündschalter 3. ABS-Hydraulikeinheit/Steuermodul
2. G-Sensor 4. ABS-Hydraulikeinheit/Steuermodul-Steckverbinder
BESCHREIBUNG
Dieser Code wird ausgegeben, wenn bei stehendem oder fahrendem Fahrzeug die Spannungsdifferenz zwischen der Sen-
sor-Signalklemme “E19-11” und der Sensor-Masseklemme “E19-13” nicht innerhalb des vorgesehenen Voltbereichs liegt
bzw. wenn sich die Signalspannung trotz unterschiedlicher Fahrzustände zwischen Stillstand und Fahrt nicht ändert.
Dieser Störungscode wird möglicherweise auch registriert, falls das Fahrzeug aufgebockt und ein Rad oder mehrere Räder
gedreht werden. In diesem Fall den Störungscode löschen und die Prüfung wiederholen.
ZUR BEACHTUNG:
Dieser Code wird auch registriert, falls das ABS-Hydraulikeinheit/Steuermodul eines 4WD-Fahrzeugs in ein
2WD-Fahrzeug eingebaut wird. Deshalb vor der nachfolgend aufgeführten ÜBERPRÜFUNG die Ersatzteil-
nummer des ABS-Hydraulik-/Steuermoduls mit Hilfe des Ersatzteilkatalogs kontrollieren.
ANTIBLOCKIERSYSTEM (ABS) 5E-23
ÜBERPRÜFUNG
DTC C1021 (DTC 21), DTC C1022 (DTC 22) – SCHALTKREIS DES RECHTEN
VORDERRAD-DREHZAHLSENSORS ODER IMPULSGEBERRINGS
DTC C1025 (DTC 25), DTC C1026 (DTC 26) – SCHALTKREIS DES LINKEN
VORDERRAD-DREHZAHLSENSORS ODER IMPULSGEBERRINGS
DTC C1031 (DTC 31), DTC C1032 (DTC 32) – SCHALTKREIS DES RECHTEN
HINTERRAD-DREHZAHLSENSORS ODER IMPULSGEBERRINGS
DTC C1035 (DTC 35), DTC C1036 (DTC 36) – SCHALTKREIS DES LINKEN
HINTERRAD-DREHZAHLSENSORS ODER IMPULSGEBERRINGS
BESCHREIBUNG
Das ABS-Steuermodul überwacht bei eingeschalteter Zündung die Spannung an der Anschlussklemme für den jeweiligen
Raddrehzahlsensor. Liegt die Spannung nicht im Sollbereich, wird der betreffende Diagnosecode ausgelöst. Außerdem wer-
den entsprechende Codes registriert, wenn beim Anlassen oder Fahren keine Sensorsignale erfasst werden.
ZUR BEACHTUNG:
Wird das Fahrzeug unter einer der folgenden Bedingungen gefahren, kann einer dieser Diagnosecodes re-
gistriert werden, auch wenn der Sensor einwandfrei arbeitet. Falls diese Möglichkeit nahe liegt, die Störung
(z.B. Schleifen der Bremsen) beseitigen und danach den Code löschen. Anschließend gemäß Schritt 2 unter
“ABS-DIAGNOSEABLAUFPLAN” einen Fahrtest durchführen, um sicherzustellen, dass kein Defekt vorliegt.
• Das Fahrzeug wird mit angezogener Handbremse gefahren.
• Das Fahrzeug wird mit schleifenden Bremsen gefahren.
• Räder drehen während der Fahrt durch.
• Drehen von Rädern, während das Fahrzeug aufgebockt ist.
• Das Fahrzeug ist steckengeblieben.
ANTIBLOCKIERSYSTEM (ABS) 5E-25
ÜBERPRÜFUNG
BESCHREIBUNG
Das ABS-Steuermodul überwacht die Ausgangsspannung des Ventils.
Sobald die Ausgangsspannung der einzelnen Ventile im Vergleich zum Signal vom ABS-Steuermodul die Vorgabe
überschreitet, wird dieser Diagnosecode registriert.
ÜBERPRÜFUNG
1. Zündschalter 3. ABS-Hydraulikeinheit/Steuermodul
2. Hauptsicherung 4. ABS-Hydraulikeinheit/Steuermodul-Steckverbinder
BESCHREIBUNG
Das ABS-Steuermodul überwacht die Betriebsspannung an Klemme “E20-18”. Sobald die Betriebsspannung zu hoch
oder zu niedrig wird, wird dieser Diagnosecode registriert. Sobald die Spannung wieder den vorgeschriebenen Wert
erreicht, wird der registrierte Diagnosecode gelöscht.
ÜBERPRÜFUNG
BESCHREIBUNG
Das ABS-Steuermodul kontrolliert bei eingeschalteter Zündung beständig die Spannung an der Überwachungsklemme
des Pumpenmotor-Schaltkreises. Falls die Spannung an der Überwachungsklemme nicht entsprechend den vom Steu-
ermodul gegebenen Ein-/Ausschaltsignalen für das Motorrelais steigt bzw. sinkt, wird dieser Code registriert.
ÜBERPRÜFUNG
BESCHREIBUNG
Das ABS-Steuermodul überwacht beständig die Spannung an der Klemme des Schaltkreises des Magnetventils,
während die Zündung eingeschaltet ist. Außerdem wird unmittelbar nach dem Einschalten der Zündung zunächst
eine Anfangsprüfung ausgeführt.
Dazu wird das Notfunktionsrelais geöffnet und geschlossen, woraufhin die Spannung von niedrigem auf hohen Pegel
wechseln muss. Wird bei dieser Anfangsprüfung ein Defekt gefunden und bleibt die Spannung bei eingeschalteter
Zündung niedrig, so wird dieser Diagnosecode registriert.
ÜBERPRÜFUNG
BESCHREIBUNG
Dieser Diagnosecode wird registriert, wenn ein Defekt im ABS-Steuermodul festgestellt wird.
ÜBERPRÜFUNG
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG
VORSICHTSMASSREGELN
Solange der Steckverbinder des ABS-Hydraulik-/Steuermoduls
angeklemmt ist, dürfen die Steckverbinder der Sensoren bei einge-
schalteter Zündung nicht abgezogen werden. Andernfalls werden
Diagnosecodes im ABS-Steuermodul registriert.
(A)
(B)
2
2
1
3
4
ABS HYDRAULIK-/STEUERMODUL
VORSICHT:
Das ABS-Hydraulikeinheit/Steuermodul darf keinesfalls zerlegt und der Blindstopfen und Motor dürfen kei-
nesfalls ausgebaut werden. Andernfalls wird die Funktion/Leistung des ABS-Hydraulik-/Steuermoduls
beeinträchtigt.
16 Nm (1,6 kpm)
16 Nm (1,6 kpm)
4
3
9 Nm (0,9 kpm)
9 Nm (0,9 kpm)
26 Nm (2,6 kpm)
1. Bremsleitung 3. Halterung
2. ABS-Hydraulikeinheit/Steuermodul 4. Steckverbinder
AUSBAU
1) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
2) Die Verriegelung (2) des Steckverbinders hochziehen und den
Steckverbinder (1) des ABS-Hydraulik-/Steuermoduls lösen.
5E-34 ANTIBLOCKIERSYSTEM (ABS)
VORSICHT:
• Die Hydraulikeinheit unbedingt vor Stößen schützen.
• Unbedingt dafür sorgen, dass kein Staub in die Hydraulik-
einheit eintritt.
• Die Hydraulikeinheit keinesfalls auf der Seite oder mit der
Oberseite nach unten ablegen. Unsachgemäße Handha-
bung kann Funktionsstörungen zur Folge haben.
EINBAU
1) Zum Einbau des Hydraulik-/Steuermoduls die Ausbauschritte
umkehren.
Anzugsmoment
Bremsleitung, Überwurfmutter (a) :
(a) 16 Nm (1,6 kpm)
ABS-Hydraulikeinheit/Steuermodul, Halteschraube (b) :
9 Nm (0,9 kpm)
ABS-Hydraulikeinheit/Steuermodul, Schraube der Halterung
(c) : 26 Nm (2,6 kpm)
2) Das Bremssystem gemäß Abschnitt “BREMSEN” entlüften.
3) Alle eingebauten Teile auf Undichtigkeit prüfen und die “FUNK-
(b)
TIONSPRÜFUNG DER ABS-HYDRAULIKEINHEIT” in diesem
Abschnitt ausführen.
ZUR BEACHTUNG:
Nach Einbau eines neuen ABS-Hydraulik-/Steuermoduls
kann die ABS-Warnleuchte beim Einschalten der Zündung
(b)
zu blinken beginnen, wenn die “FUNKTIONSPRÜFUNG DER
ABS-HYDRAULIKEINHEIT” nicht zuvor ausgeführt wurde.
Um das Blinken der ABS-Warnleuchte zu stoppen, muss die
(c)
“FUNKTIONSPRÜFUNG DER ABS-HYDRAULIKEINHEIT”
durchgeführt werden.
ANTIBLOCKIERSYSTEM (ABS) 5E-35
VORDERRAD-DREHZAHLSENSOR
Anmerkung
Bei Durchführung dieser Prüfung mit einem Oszilloskop prüfen, ob
die Spannung (1) (Spitze zu Spitze) den Vorgaben entspricht und ob
der Signalverlauf vollständig ist.
Spitze-Spitze-Spannung bei 1/2 bis 1 Umdrehung pro
Sekunde
: 150 mV oder mehr bei 20 Hz
AUSBAU
1) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
2) Den Steckverbinder (1) des Raddrehzahlsensors abklemmen.
3) Das Fahrzeug aufbocken und das Rad abmontieren.
4) Die Klemmenschrauben (2) herausdrehen und die Tülle (3)
abnehmen.
5) Den Vorderrad-Drehzahlsensor (4) vom Achsschenkel trennen.
VORSICHT:
• Keinesfalls beim Ausbau des Vorderrad-Drehzahlsensors
am Kabelbaum zerren.
• Den Vorderrad-Drehzahlsensor vor Schäden und die
Passfläche vor Staub und Schmutz schützen.
EINBAU
1) Sicherstellen, dass an Sensor (1) und Impulsgeberring (2) keine
Fremdkörper anhaften.
2) Zum Einbau die Ausbauschritte umkehren.
Anzugsmoment
Vorderrad-Drehzahlsensor, Schraube (a) :
10 Nm (1,0 kpm)
VORSICHT:
Beim Einbau des Vorderrad-Drehzahlsensors möglichst
nicht am Kabelbaum zerren oder diesen verdrehen.
ZUR BEACHTUNG:
Der Impulsgeberring des Vorderrad-Drehzahlsensors lässt
sich nicht separat ausbauen oder austauschen. Ist ein Aus-
tausch des Vorderrad-Drehzahlsensorrings erforderlich, so
muss er zusammen mit dem radseitigen Achswellengelenk
ausgetauscht werden.
HINTERRAD-DREHZAHLSENSOR
2 4
Anmerkung
Bei Durchführung dieser Prüfung mit einem Oszilloskop prüfen, ob
die Spannung (1) (Spitze zu Spitze) den Vorgaben entspricht und ob
der Signalverlauf vollständig ist.
Spitze-Spitze-Spannung bei 1/2 bis 1 Umdrehung pro
Sekunde:
2WD-Fahrzeuge : 120 mV oder mehr bei 20 Hz
4WD-Fahrzeuge : 150 mV oder mehr bei 20 Hz
AUSBAU
1) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
2) Den Rücksitz gemäß Abschnitt 9 ausbauen.
3) Den Bodenbelag zurückschlagen.
4) Das Fahrzeug aufbocken.
5) Den Steckverbinder (1) des Hinterrad-Drehzahlsensors abklemmen.
6) Den Kabelbaum (2) des ABS-Radsensors vom Rahmen (3) trennen.
ZUR BEACHTUNG:
Die Klammer des Steckverbinders des Hinterrad-Drehzahl-
4 sensors nur von der Fahrzeugkarosserie trennen, wenn ein
1 Austausch erforderlich ist.
VORSICHT:
2 3
• Keinesfalls beim Ausbau des Hinterrad-Drehzahlsensors
am Kabelbaum zerren.
• Den Hinterrad-Drehzahlsensor vor Schäden und die
Passfläche vor Staub und Schmutz schützen.
[B]
EINBAU
Zum Einbau den Ausbauvorgang unter Beachtung der folgenden
Hinweise umkehren.
• Sicherstellen, dass am Sensor (1) und Impulsgeberring keine
Fremdkörper anhaften.
Anzugsmoment
Sensorschraube (a) : 10 Nm (1,0 kpm)
VORSICHT:
Beim Einbau des Hinterrad-Drehzahlsensors möglichst
nicht am Kabelbaum zerren oder diesen verdrehen.
Spezialwerkzeug
(A) : 09913-75520
(B) : 09913-65135
VORSICHT:
Den Impulsgeberring langsam und gleichmäßig von der
Bremstrommel abziehen. Durch Verkanten oder einseitiges
Ziehen kann der Ring deformiert werden.
EINBAU
ZUR BEACHTUNG:
Ausgebaute Impulsgeberringe nicht mehr wiederverwenden
(einbauen).
Spezialwerkzeug
(A) : 09913-75840
(a)
5E-42 ANTIBLOCKIERSYSTEM (ABS)
EINBAU
ZUR BEACHTUNG:
2
• Ausgebaute Impulsgeberringe nicht mehr wiederverwen-
den (einbauen).
• Beim Aufpressen des Impulsgeberrings keinesfalls den
Haltering beschädigen.
1
1) Den neuen Impulsgeberring (1) mit einer Hydraulikpresse (2)
einpressen.
Anzugsmoment
Impulsgeberring, Schraube : 10 Nm (1,0 kpm)
ANTIBLOCKIERSYSTEM (ABS) 5E-43
2
5) Den G-Sensor (1) vom Fahrzeugboden abmontieren.
6) Den Steckverbinder vom Sensor abziehen.
VORSICHT:
Den Sensor keinesfalls fallen lassen oder Stößen ausset-
zen. Andernfalls wird dessen Funktion beeinträchtigt.
1 2. Aufkleber
ÜBERPRÜFUNG
Das Pluskabel einer 12 V-Batterie mit Klemme “A” des Sensors und
das Massekabel mit Klemme “C” verbinden. Mit einem Voltmeter die
Spannung zwischen Klemme “B” und Klemme “C” prüfen.
Spezifikation des G-Sensors
In horizontaler Position : 2 – 3 V
Aufrecht stehend mit nach oben weisendem Pfeil : 3 – 4 V
Aufrecht stehend mit nach unten weisendem Pfeil : 1 – 2 V
Falls die gemessene Spannung die Vorgaben nicht erfüllt, den Sen-
sor austauschen.
[A] : Horizontal
[B] : Aufrecht, Pfeil nach oben
[C] : Aufrecht, Pfeil nach unten
EINBAU
1) Den Steckverbinder fest am Sensor anschließen.
SPEZIALWERKZEUG
09950-78220
Überwurfmutternschlüssel
(10 mm)
ZUR BEACHTUNG:
Dieser Testgerätesatz besteht aus den folgenden Bestandteilen.
1. Koffer, 2. Bedienungsanleitung, 3. Tech 1A, 4. Datenübertragungskabel, 5. Prüfkabel/-spitze,
6. Stromversorgungskabel, 7. Kabeladapter für Datenübertragungsstecker, 8. Selbsttestadapter
ALLGEMEINE MOTORINFORMATION UND MOTORDIAGNOSE 6-1
ABSCHNITT 6
6
6F2
ALLGEMEINE MOTORINFORMATION UND 6G
6H
MOTORDIAGNOSE 6K
7A
WARNUNG: 7A1
Für Fahrzeuge, die mit einem Zusatzrückhaltesystem (Airbag) ausgestattet sind: 7B1
• Wartungsarbeiten am Airbagsystem, im Airbagsystem-Umfeld oder an dessen Verkabelung dürfen nur 7C1
von einer SUZUKI-Vertragswerkstatt durchgeführt werden. Siehe hierzu die Darstellung “Komponenten 7D
und Verkabelung des Airbagsystems” unter “Allgemeines” im Abschnitt über das Airbagsystem, um 7E
festzustellen, ob die Arbeiten im Bereich von Bauteilen oder Kabeln des Airbags erfolgen. Vor Beginn 7F
von Arbeiten am Airbagsystem oder in dessen Bereich bzw. an der Verkabelung unbedingt alle WAR-
NUNGEN und “Vorsichtsmaßregeln” unter “Wartungsarbeiten am Fahrzeug” im Abschnitt über das Air- 8A
bagsystem befolgen. Eine Nichtbeachtung der einschlägigen WARNUNGEN kann eine unbeabsichtigte 8B
Auslösung des Airbagsystems zur Folge haben oder dieses außer Funktion setzen. In jedem Fall droht 8C
die Gefahr schwerer Verletzungen. 8D
• Die Arbeiten dürfen erst 90 Sekunden nach Drehen des Zündschalters auf “LOCK” und Abklemmen des 8E
Minuskabels der Batterie begonnen werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Airbags durch die
Restspannung im Sensor- und Diagnosemodul (SDM) ausgelöst werden. 9
ZUR BEACHTUNG:
Ob die nachfolgenden Systeme (Bauteile) in das betreffende Fahrzeug integriert sind oder nicht, hängt von
der jeweiligen Fahrzeugspezifikation ab. Dies ist beim Arbeitsablauf stets zu berücksichtigen.
• EGR-Ventil
• Beheizte Lambda-Sonde(n) oder CO-Regelwiderstand
• Dreiwege-Katalysator
• Wegfahrsperren-Kontrollleuchte (Fahrzeuge mit Wegfahrsperren-Kontrollleuchte sind stets auch mit
Lambda-Sonden ausgerüstet.)
• Klopfsensor
INHALT
ALLGEMEINES ...................................................... 6-4 VORSICHTSMASSNAHMEN BEI
HINWEISE ZU SAUBERKEIT UND WARTUNGSARBEITEN AN DER
SORGFALT......................................................... 6-4 KRAFTSTOFFANLAGE.................................. 6-5
ALLGEMEINE HINWEISE ZUR ABBAU DES KRAFTSTOFFDRUCKS............ 6-6
MOTORENWARTUNG ....................................... 6-4
6-2 ALLGEMEINE MOTORINFORMATION UND MOTORDIAGNOSE
DTC P0340 (DTC NR.15) STÖRUNG IM DTC P1510 STÖRUNG IN DER ECM-
SCHALTKREIS DES SPEICHERSTROMVERSORGUNG............... 6-111
NOCKENWELLENSENSORS .......................... 6-91 DTC P1600 STÖRUNG IN DER
DTC P0400 STÖRUNG DER SERIELLEN DATENÜBERTRAGUNG
ABGASRÜCKFÜHRUNG ................................. 6-94 ZWISCHEN ECM UND TCM .......................... 6-112
DTC P0420 KATALYSATORWIRKUNG DTC P1717 STÖRUNG IM SIGNALKREIS
UNTER SCHWELLENWERT............................ 6-97 FÜR A/T-WÄHLBEREICH
DTC P0443 STÖRUNG IM (PARK/NEUTRAL-POSITIONSSIGNAL) ........ 6-114
STEUERSCHALTKREIS DER TANKDUNST- TABELLE B-1 ÜBERPRÜFUNG DES
SPÜLFUNKTION ............................................ 6-100 EINSPRITZVENTIL-SCHALTKREISES.......... 6-117
DTC P0480 STÖRUNG IN DER TABELLE B-2 ÜBERPRÜFUNG VON
LÜFTERSTEUERUNG ................................... 6-101 KRAFTSTOFFPUMPE UND DEREN
DTC P0500 (DTC NR.16) STÖRUNG IM SCHALTKREIS ............................................... 6-118
SCHALTKREIS DES TABELLE B-3 ÜBERPRÜFUNG DES
GESCHWINDIGKEITSSENSORS.................. 6-103 KRAFTSTOFFDRUCKS ................................. 6-120
DTC P0505 (DTC NR.26) STÖRUNG DER TABELLE B-4 ÜBERPRÜFUNG DER
LEERLAUFSTEUERUNG............................... 6-105 LEERLAUF-DREHZAHLSTEUERUNG .......... 6-122
DTC P1450 SIGNAL DES TABELLE B-5 ÜBERPRÜFUNG DER
UMGEBUNGSDRUCKSENSORS KLIMAANLAGEN-SIGNALKREISE
AUSSERHALB DES ZULÄSSIGEN (FAHRZEUGE MIT A/C) ................................. 6-124
BEREICHS...................................................... 6-108 TABELLE B-6 ÜBERPRÜFUNG DES
DTC P1451 FUNKTIONSSTÖRUNG DES SCHALTKREISES FÜR ELEKTRISCHE
UMGEBUNGSDRUCKSENSORS .................. 6-108 LAST ............................................................... 6-126
DTC P1500 STÖRUNG IM TABELLE B-7 ÜBERPRÜFUNG DER
ANLASSERSIGNALKREIS............................. 6-110 LÜFTERSTEUERUNG ................................... 6-128
SPEZIALWERKZEUG ........................................ 6-130
6-4 ALLGEMEINE MOTORINFORMATION UND MOTORDIAGNOSE
ALLGEMEINES
HINWEISE ZU SAUBERKEIT UND SORGFALT
Ein Automobilmotor ist eine Kombination aus vielen bearbeiteten, geschliffenen, gehonten und geläppten Oberflä-
chen, deren Toleranzen im Tausendstelmillimeterbereich liegen.
Daher sind Sauberkeit und Sorgfalt bei der Wartung von internen Teilen des Motors von ausschlaggebender Bedeutung.
Für diesen gesamten Abschnitt gilt daher, dass die sorgfältige Reinigung und der Schutz von bearbeiteten Ober- und
Reibflächen stets zum Umfang der Reparaturarbeiten gehören. Dies wird als Bestandteil des standardmäßigen
Arbeitsablaufs verstanden - auch wenn es nicht ausdrücklich erwähnt wird.
• Reib- und Gleitflächen sind beim Zusammenbau großzügig mit Motoröl zu versehen, um für ausreichende
Schmierung bei der erneuten Inbetriebnahme des Motors zu sorgen.
• Wenn Teile des Ventiltriebs, Kolben und Kolbenringe, Pleuelstangen, Pleuellager oder Hauptlagerschalen im
Zuge von Arbeiten ausgebaut werden, sind diese Teile nach Reihenfolge und Zugehörigkeit abzulegen.
Beim Wiedereinbau sind diese Teile wieder an der ursprünglichen Stelle mit korrekter Ausrichtung der Passflä-
chen zu montieren.
• Vor allen größeren Wartungsarbeiten am Motor die Batteriekabel abklemmen.
Falls die Batterie nicht abgeklemmt wird, drohen Schäden an Kabeln und elektrischen Bauteilen.
• Im gesamten Handbuch sind die Zylinder von der Seite der Kur-
1 belwellen-Riemenscheibe zum Schwungrad hin mit den Num-
2 mern Nr.1 (1), Nr.2 (2), Nr.3 (3) und Nr.4 (4) gekennzeichnet.
3
[A] : Bei kurzem Stutzen den Schlauch bis zum Anschlag aufschieben, wie nebenstehend gezeigt.
[B] : Bei diesem Stutzentyp den Schlauch bis zum Wulst aufschieben, wie nebenstehend gezeigt.
[C] : Bei gebogenem Stutzen den Schlauch bis zur Krümmung aufschieben, so dass er
ungefähr auf 20 bis 30 mm Länge auf dem Stutzen sitzt.
[D] : Bei geradem Stutzen den Schlauch ungefähr 20 bis 30 mm weit auf den Stutzen schieben.
1. Schlauch
2. Leitung
3. Schelle
4. 3 bis 7 mm vom Schlauchende mit einer Schelle sichern.
5. 20 bis 30 mm
6-6 ALLGEMEINE MOTORINFORMATION UND MOTORDIAGNOSE
VORSICHT:
Diesen Vorgang keinesfalls bei warmem Motor durchführen.
Anderenfalls könnte die Funktion des Katalysators beein-
trächtigt werden.
Sicherstellen, dass der Motor kalt ist und dann folgende Schritte aus-
führen.
1) Das Getriebe in den Leerlauf (Wählhebel auf “P” bei Automatik-
getriebe) schalten, die Handbremse anziehen und die Antriebs-
räder blockieren.
2) Den Relaiskastendeckel abnehmen.
3) Das Kraftstoffpumpenrelais (1) aus dem Relaiskasten ziehen.
4) Den Tankdeckel abschrauben, den Tankdunst entweichen las-
1
sen und den Deckel wieder anbringen.
5) Den Motor starten und laufen lassen, bis er aus Kraftstoffman-
gel abstirbt. Den Motor zwei- bis dreimal für jeweils drei Sekun-
den mit dem Anlasser drehen, um den Kraftstoffdruck in den
Leitungen ganz abzubauen. Die Anschlüsse können nun zur
Wartung gelöst werden.
6) Nach der Wartung das Kraftstoffpumpenrelais (1) wieder in den
Relaiskasten einsetzen und den Relaiskastendeckel anbringen.
MOTORDIAGNOSE
ALLGEMEINES
Dieser Motor verfügt über eine elektronische Steuerung und eine Emissionsregelung, die vom Motorsteuermodul
(ECM) ausgeführt werden.
Motorsteuerung und Emissionsregelung werden bei diesem Fahrzeug vom ECM zentral gesteuert. Das ECM beinhal-
tet ein Borddiagnosesystem, das Störungen in Komponenten der Motorsteuerung und der Emissionsregelung
erkennt. Bei der Fehlersuche unbedingt die Erläuterungen unter “Borddiagnosesystem” und die einzelnen Punkte
unter “Vorsichtsmaßnahmen bei der Störungsdiagnose” durchlesen bzw. befolgen und gemäß dem “ABLAUFPLAN
FÜR DIE MOTORDIAGNOSE” vorgehen.
Motormechanik, Kühlsystem, Zündung, Auspuffanlage usw. sind über die Motorsteuerung und die Emissionsregelung
miteinander vernetzt und beeinflussen sich gegenseitig. Bei Motorstörungen - auch wenn die Motorwarnleuchte nicht
anspricht - stets diesen Ablaufplan zur Motordiagnose befolgen.
ALLGEMEINE MOTORINFORMATION UND MOTORDIAGNOSE 6-7
• Sollte das ECM bei laufendem Motor eine Störung erfassen, wel-
che die Emissionsregelung beeinträchtigt, steuert es die Motor-
warnleuchte (1) im Kombinationsinstrument an. Dadurch schaltet
3 sich die Leuchte ein bzw. blinkt (letzteres nur, wenn durch Fehl-
zündungen Schäden am Katalysator drohen). Gleichzeitig spei-
chert das ECM den betreffenden Störungscode ab.
(Falls der Fehler jedoch nach der Erfassung bei drei aufeinander
folgenden Fahrten nicht mehr auftritt, erlischt die Motorwarn-
leuchte (1) wieder. Der Störungscode verbleibt jedoch im Spei-
cher.)
• Für die Diagnose von Störungen in gewissen Bereichen des
Systems, das vom ECM überwacht wird, kommt eine 2-Fahrten-
Testlogik zur Anwendung, um eine irrtümliche Fehlermeldung und
grundloses Einschalten der Motorwarnleuchte (1) zu verhindern.
• Bei Erfassung einer Störung werden die Motor- und Betriebsbe-
dingungen zum Störungszeitpunkt im ECM-Speicher als
Schnappschussdaten “eingefroren”. (Zwecks Einzelheiten
siehe Beschreibung der Schnappschussdaten.)
• Neben dem speziellen SUZUKI-Testgerät (Tech-1) (2) kann
auch ein herkömmliches Abtastgerät zum Abruf von Daten ver-
wendet werden. (Diagnosedaten können mit einem Abtastgerät
2 abgerufen werden.)
3. Wegfahrsperren-Kontrollleuchte
WARMLAUFPHASE
Als Warmlaufphase bezeichnet man die Zeitspanne nach dem Star-
ten des Motors, bis die Kühlmitteltemperatur um mindestens 22°C
auf eine Mindesttemperatur von 70°C angestiegen ist.
FAHRZYKLUS
Ein “Fahrzyklus” erstreckt sich vom Anlassen über den Fahrbetrieb
(bei dem eine vorhandene Störung auftreten würde) bis zum Abstel-
len des Motors.
2-FAHRTEN-TESTLOGIK
Eine im ersten Betriebszyklus erfasste Störung wird im ECM-Spei-
cher (als vorgemerkter Diagnosecode zusammen mit den Schnapp-
schussdaten) gespeichert, aber die Motorwarnleuchte wird zu
diesem Zeitpunkt noch nicht angesteuert. Die Leuchte wird erst beim
zweiten Erfassen derselben Störung im nächsten Fahrzyklus einge-
schaltet.
VORGEMERKTER STÖRUNGSCODE
Ein vorgemerkter Code ist ein Störungscode, der von der 2-Fahrten-
Testlogik beim ersten Auftreten einer bestimmten Störung vorge-
merkt, d.h. zwischengespeichert wird.
6-8 ALLGEMEINE MOTORINFORMATION UND MOTORDIAGNOSE
SCHNAPPSCHUSSDATEN
Beim Erfassen einer Störung speichert das ECM die Motor- und
Fahrbedingungen zum Zeitpunkt des Störungsauftritts in Form der
links aufgeführten Daten. Diese Daten werden als “Schnapp-
schussdaten” bezeichnet.
Dadurch kann man die Motor- und Fahrbedingungen (z. B. ob Motor
warm oder kalt, das Fahrzeug im Stillstand oder in Fahrt, das
Gemisch fett oder mager war usw.) zum Zeitpunkt des Störungsauf-
tritts erkennen. Das ECM kann Schnappschussdaten für drei ver-
schiedene Störungen in der Reihenfolge ihres Auftretens
abspeichern. Anhand dieser Funktion lässt sich die Reihenfolge von
erkannten Störungen feststellen. Dies ist bei wiederholten Überprü-
fungen sowie bei der Diagnose von Störungen hilfreich.
VORRAN- SCHNAPPSCHUSSDATEN IN
GIGKEIT SPEICHERPLATZ 1
1 Schnappschussdaten bei der ersten Erfassung
von Störungen wie Fehlzündungen (P0300-
P0304), Magergemischstörung (P0171) und
Fettgemischstörung (P0172)
2 Schnappschussdaten für Erkennung von ande-
ren Störungen als in obigem Feld “1”
SPEICHERPLATZ
SPEICHERPLATZ 1 SPEICHER- SPEICHER- SPEICHER-
PLATZ 2 PLATZ 3 PLATZ 4
Zu aktualisierende SCHNAPP- SCHNAPP- SCHNAPP-
SCHNAPP- SCHUSSDA- SCHUSSDA- SCHUSSDA-
SCHUSSDATEN TEN TEN TEN
AUF 1. SPEI- AUF 2. SPEI- AUF 3. SPEI-
CHERPLATZ CHERPLATZ CHERPLATZ
REIHENFOLGE Keine Störung Keine Schnappschussdaten
DER STÖRUN- 1 P0400 Daten bei Erfassung Daten bei – –
GEN (Abgasrückfüh- von P0400 Erfassung von
rung) erfasst P0400
2 P0171 Daten bei Erfassung Daten bei Daten bei –
(Kraftstoffanlage) von P0171 Erfassung von Erfassung von
erfasst P400 P0171
3 P0300 Daten bei Erfassung Daten bei Daten bei Daten bei
(Fehlzündung) von P0171 Erfassung von Erfassung von Erfassung von
erfasst P0400 P0171 P0300
4 P0301 Daten bei Erfassung Daten bei Daten bei Daten bei
(Fehlzündung) von P0171 Erfassung von Erfassung von Erfassung von
erfasst P0400 P0171 P0300
DATENÜBERTRAGUNGSANSCHLUSS (DLC)
Der DLC (1) entspricht hinsichtlich Einbauposition, Form des Steck-
6
verbinders und Klemmenzuordnung der Norm SAEJ1962.
2
2. B+
3. Serielle Datenleitung (K-Leitung nach ISO 9141)
4. ECM-Masse
5. Karosseriemasse
6. Serielle SUZUKI-Datenleitung
6-10 ALLGEMEINE MOTORINFORMATION UND MOTORDIAGNOSE
ZUR BEACHTUNG:
• Wenn eine Störung in den obigen Bereichen auftritt und
wieder verschwindet, während die Diagnoseschalter-
klemme nicht an Masse gelegt ist und der Motor läuft,
leuchtet die Motorwarnleuchte (1), solange die Störung
vorliegt. Sobald das System jedoch wieder normal arbei-
tet, erlischt sie wieder.
• Die Zeitspanne zum Löschen von Diagnosecodes aus
dem Speicher ist von der Umgebungstemperatur abhän-
gig und wie folgt:
ALLGEMEINE MOTORINFORMATION UND MOTORDIAGNOSE 6-11
DATENÜBERTRAGUNGSANSCHLUSS (DLC)
2 6 Der DLC (1) entspricht hinsichtlich Einbauposition, Form des Steck-
verbinders und Klemmenzuordnung der Norm SAEJ1962.
Für die Kommunikation zwischen SUZUKI-Testgerät (Tech-1) und
ECM, TCM, ABS-Steuermodul sowie Airbag-SDM wird eine serielle
5
Datenleitung (K-Leitung nach ISO 9141) verwendet.
3
4 Für die Kommunikation zwischen SUZUKI-Testgerät (Tech-1) und
1
Wegfahrsperren-Steuermodul findet eine serielle SUZUKI-Datenlei-
tung Anwendung.
2. B+
3. Serielle Datenleitung (K-Leitung nach ISO 9141)
4. ECM-Masse
5. Karosseriemasse
6. Serielle SUZUKI-Datenleitung
ZUR BEACHTUNG:
Falls ausschließlich Codes für das Automatikgetriebe (P0702-P1709) bzw. für die Wegfahrsperre (P1620-
P1623) in diesem Schritt ausgegeben werden, die Störungsdiagnose entsprechend “Diagnose” in
Abschnitt 7B bzw. Abschnitt 8G durchführen.
11. ENDKONTROLLE
Sicherstellen, dass die Störung behoben ist und der Motor einwandfrei funktioniert. Falls die Reparatur auf einem
Code basierte, alle Codes löschen und eine Überprüfung der Diagnosecodes durchführen. Sicherstellen, dass kein
Störungscode mehr angezeigt wird.
6-14 ALLGEMEINE MOTORINFORMATION UND MOTORDIAGNOSE
ZUR BEACHTUNG:
Der obige Fragebogen dient nur als Beispiel. Er sollte an die einschlägigen Bedingungen des jeweiligen
Einsatzgebietes angepasst werden.
ALLGEMEINE MOTORINFORMATION UND MOTORDIAGNOSE 6-15
leuchte erlischt.
Falls die Motorwarnleuchte nicht erlischt und kein Störungscode
im ECM gespeichert ist, weiter mit “Diagnosetabelle A-2” der
Fehlersuche.
ZUR BEACHTUNG:
• Falls in zwei oder mehr Schaltkreisen Störungen vorlie-
gen, wiederholt die Motorwarnleuchte den Code für jeden
Schaltkreis dreimal.
Die Motorwarnleuchte zeigt die Codes durch Blinkzeichen
an, solange die Diagnoseschalterklemme mit Masse ver-
bunden ist und der Zündschalter sich in Stellung ON
befindet.
• Den beim ersten Abruf ausgegebenen Code notieren.
4) Nach dem Abruf des Codes die Zündung ausschalten und das
Wartungskabel vom Diagnosestecker lösen.
ZUR BEACHTUNG:
Diagnosecodes und Schnappschussdaten im ECM-Speicher
werden auch in folgenden Fällen gelöscht. Daher aufpas-
sen, dass Codes/Daten nicht ohne vorherigen Abruf
gelöscht werden.
• Unterbrechung der ECM-Stromversorgung (durch
Abklemmen der Batterie, Entfernen der Sicherung oder
Lösen der ECM-Steckverbinder)
• Wenn dieselbe Störung (Störungscode) nicht mehr wäh-
rend der nächsten 40 Warmlaufphasen auftritt. (Fahr-
zeuge mit Wegfahrsperren-Kontrollleuchte)
ALLGEMEINE MOTORINFORMATION UND MOTORDIAGNOSE 6-17
Ohne Testgerät
1) Die Zündung ausschalten.
2) Das Massekabel der Batterie über die angegebene Zeitspanne
abklemmen, um die Diagnosecodes im ECM-Speicher zu
löschen. Danach das Kabel wieder anschließen.
Zeitspanne zum Löschen von Codes :
DIAGNOSECODETABELLE (DTC)
ZUR BEACHTUNG:
• Die in der Code-Spalte in ( ) gesetzten Nummern beziehen sich auf Fahrzeuge ohne Wegfahrsperren-
Kontrollleuchte.
• Code Nr.12 erscheint, wenn kein anderer Code vorliegt.
• Bei Fahrzeugen mit Wegfahrsperren-Kontrollleuchte können die mit einem Stern (✱) gekennzeichneten
Codes mittels ECM-Anwendung des SUZUKI-Testgeräts abgerufen werden.
NOTFUNKTION
Wenn einer der folgenden Störungscodes registriert wird, schaltet das ECM für die Dauer der Störung auf Notfunk-
tion. Die Notfunktion endet wieder, sobald das ECM einen normalen Motorbetrieb erkennt.
CODE NR. STÖRUNGSBEREICH NOTFUNKTION SYMPTOM
P0105 ANSAUGKRÜMMER- Das ECM interpoliert einen Wert Anlassprobleme/unrunder oder fal-
(Nr.11) UNTERDRUCKFÜH- anhand des Drosselklappenwinkels und scher Leerlauf/übermäßiger Kraftstoff-
LER der Motordrehzahl. verbrauch/verzögerte
Das ECM stoppt die Abgasrückführung, Beschleunigung/ mangelhafte
die Tankdunst-Spülfunktion sowie die Beschleunigung/Drehzahlschwankun-
Leerlaufdrehzahlsteuerung. gen/Motorklopfen oder Funkenschlag
P0110 ANSAUGLUFT-TEM- Das ECM steuert die verschiedenen Anlassprobleme/unrunder oder fal-
(Nr.18) PERATURFÜHLER Stellglieder auf Basis einer angenom- scher Leerlauf/übermäßiger Kraft-
menen Ansauglufttemperatur von 20°C. stoffverbrauch/verzögerte
Beschleunigung/ mangelhafte
Beschleunigung/Motorklopfen oder
Funkenschlag
P0115 WASSERTEMPERA- Das ECM steuert die verschiedenen Anlassprobleme/unrunder oder fal-
(Nr.19) TURFÜHLER Stellglieder auf Basis einer angenom- scher Leerlauf/übermäßiger Kraftstoff-
menen Kühlwassertemperatur von verbrauch/verzögerte Beschleunigung/
80°C. mangelhafte Beschleunigung/Motor-
Lüftermotor EIN. klopfen oder Funkenschlag
P0120 DROSSELKLAPPEN- Das ECM steuert die verschiedenen Unrunder oder falscher Leerlauf/
(Nr.13) SENSOR Stellglieder auf Basis eines angenom- übermäßiger Kraftstoffverbrauch/
menen Drosselklappenwinkels von 20°. verzögerte Beschleunigung/ mangel-
hafte Beschleunigung
P0130, BEHEIZTE LAMBDA- – Anlassprobleme/unrunder oder fal-
P0134 SONDE NR.1 scher Leerlauf/übermäßiger Kraftstoff-
(Nr.14) verbrauch/verzögerte Beschleunigung/
mangelhafte Beschleunigung
P0325 KLOPFSENSOR – Motorklopfen /Funkenschlag
(Nr.17)
P0335 KURBELWINKELSEN- • Fixieren des Zündzeitpunkts. Anlassprobleme/Absterben des
(Nr.23) SOR • Das ECM schaltet von sequentieller Motors
Einzeleinspritzung auf Synchronein-
spritzung um.
ALLGEMEINE MOTORINFORMATION UND MOTORDIAGNOSE 6-21
VISUELLE INSPEKTION
Folgende Komponenten und Systeme einer Sichtprüfung unterziehen.
PRÜFPUNKTE ABSCHNITTSBEZUG
• Motoröl – Ölstand, Undichtigkeiten Abschnitt 0B
• Motorkühlmittel – Kühlmittelstand, Undichtigkeiten Abschnitt 0B
• Kraftstoff – Kraftstoffstand, Undichtigkeiten Abschnitt 0B
• Automatikgetriebeöl (ATF) – Ölstand, Undichtigkeiten Abschnitt 0B
• Luftfilterelement – Verschmutzung, Verstopfung Abschnitt 0B
• Batterie – Elektrolytstand, Korrosion der Klemmen
• Wasserpumpen-Antriebsriemen – Spannung, Schäden Abschnitt 0B
• Gaszug – Spiel, Montage
• Unterdruckschläuche des Luftansaugsystems – Gelöste/lockere
Abschnitt 6E1
Anschlüsse, Verschleiß, Knicke
• Kabelsteckverbinder – gelöste/lockere Anschlüsse, Scheuern
• Sicherungen – Durchbrennen Abschnitt 8
• Komponenten – Montage, Verschraubung - lockere Verbindungen
• Komponenten – Verformung
• Andere Komponenten, die visuell überprüft werden können
• Beim Anlassen möglichst auch auf folgende Punkte achten:
– Motorwarnleuchte – Funktion Abschnitt 6
– Ladekontrollleuchte – Funktion Abschnitt 6H
– Öldruck-Warnleuchte – Funktion Abschnitt 8 (zwecks Druckprüfung Abschnitt 6)
– Wassertemperaturanzeige – Funktion Abschnitt 8
– Kraftstoffanzeige – Funktion Abschnitt 8
– Drehzahlmesser (falls vorhanden) – Funktion
– Ansaugen von Nebenluft im Luftansaugsystem
– Auspuffanlage – Abgasundichtigkeit, Geräusch
ALLGEMEINE MOTORINFORMATION UND MOTORDIAGNOSE 6-23
GRUNDLEGENDE MOTORÜBERPRÜFUNG
Diese Überprüfung ist ausschlaggebend, wenn das ECM keine Störungscodes ausgibt und bei der visuellen Inspek-
tion keine Mängel festgestellt werden.
Den Ablaufplan sorgfältig befolgen.
[A]
[A] : Ohne SUZUKI-Testgerät:
ALLGEMEINE MOTORINFORMATION UND MOTORDIAGNOSE 6-25
MOTORDIAGNOSETABELLE
Wenn das ECM keine Störungscodes ausgibt und bei der grundlegenden Motorüberprüfung sowie bei der visuellen
Inspektion keine Mängel festgestellt werden, die Fehlersuche anhand der folgenden Tabelle durchführen.
ZUR BEACHTUNG:
• Mit herkömmlichen Testgeräten können nur die mit einem Stern (✱) in der Tabelle markierten Parameter
abgerufen werden.
• Die in der Tabelle mit einem Dreieck (∆) markierten Parameter können bei Fahrzeugen ohne Wegfahr-
sperren-Kontrollleuchte nicht ausgelesen werden.
• Vor dem Abruf von Parametern bei laufendem Motor unbedingt das Getriebe in den Leerlauf (M/T) bzw.
den Wählhebel in die “Park”-Stellung bringen und die Handbremse fest anziehen. Falls keine Angaben
aufgeführt oder “no load” (ohne Last) angewiesen wird, die Klimaanlage und alle elektrischen Nebenver-
braucher ausschalten und auch die Servolenkung nicht betätigen.
VORSICHT:
Das ECM selbst kann nicht überprüft werden. Keinesfalls
bei abgeklemmten Steckverbindern ein Volt- oder Ohmme-
ter direkt an das ECM anschließen.
SPANNUNGSPRÜFUNG
1) Das ECM (1) entsprechend Abschnitt 6E von der Karosserie
lösen.
2) Die Spannung an den einzelnen Anschlussklemmen der ange-
schlossenen Steckverbinder (2) messen.
ZUR BEACHTUNG:
Da die Klemmenspannung von der Batteriespannung
1
abhängt, zunächst bei eingeschalteter Zündung sicherstel-
len, dass die Batteriespannung mindestens 11 V beträgt.
1. ECM
2. ECM-Steckverbinder (von Kabelbaumseite her gesehen)
ALLGEMEINE MOTORINFORMATION UND MOTORDIAGNOSE 6-37
ECM-AUSGANGSSPANNUNGSTABELLE
Für TYP A (Siehe ZUR BEACHTUNG)
ZUR BEACHTUNG:
Typ A ist anders als folgt.
Typ B ist ein Rechtslenker mit Sicherheitsgurtleuchte und Wegfahrsperre.
Widerstandsmessung
1) Die Zündung ausschalten und die ECM-Steckverbinder vom
ECM abklemmen.
VORSICHT:
Niemals die Anschlussklemmen des ECM mit einem Voltme-
ter oder Ohmmeter berühren.
VORSICHT:
• Die Messspitze des Ohmmeters unbedingt von der Kabel-
baumseite des Steckverbinders her einführen.
• Vor dieser Messung unbedingt die Zündung ausschalten.
• Der Widerstand in der Tabelle bezieht sich auf eine Kom-
ponententemperatur von 20°C.
1. Gelöster ECM-Steckverbinder
2. Ohmmeter
KLEMMENWIDERSTANDSTABELLE
Für TYP A (Siehe ZUR BEACHTUNG in “ECM-AUSGANGSSPANNUNGSTABELLE” für entsprechendes
Modell)
4
18 5
1 3
7 6
20
19
17
16
8
21
15
10
14
22
12
13
11
1 C42-16 [A]
WHT/GRN
C41-15 [B]
2
B A BRN/WHT C41-10 C42-28 [A]
+B PNK/BLU
12V 5V C41-8 [B] IG1
D C BLK/RED C41-6 6
G02-1 [A] PPL/WHT BLK/WHT
G02-9 [B]
BLK/RED C41-5
ZUR BEACHTUNG:
Für TYP A und TYP B, siehe ZUR BEACHTUNG in “ECM-AUSGANGSSPANNUNGSTABELLE” für entspre-
chendes Modell.
SCHALTKREISBESCHREIBUNG
Wenn der Zündschalter auf ON gedreht, schließt das ECM den Kontakt des Hauptrelais. Gleichzeitig schaltet das
ECM, an dem Batteriespannung anliegt, die Motorwarnleuchte ein. Sobald der Motor angesprungen ist und keine
Störung im System erfasst wird, erlischt die Motorwarnleuchte. Falls jedoch eine Störung erkannt wird, bleibt die
Motorwarnleuchte auch bei laufendem Motor eingeschaltet.
ÜBERPRÜFUNG
ZUR BEACHTUNG:
Für TYP A und TYP B, siehe ZUR BEACHTUNG in “ECM-AUSGANGSSPANNUNGSTABELLE” für entspre-
chendes Modell.
ÜBERPRÜFUNG
ZUR BEACHTUNG:
Für TYP A und TYP B, siehe ZUR BEACHTUNG in “ECM-AUSGANGSSPANNUNGSTABELLE” für entspre-
chendes Modell.
ÜBERPRÜFUNG
ZUR BEACHTUNG:
Für TYP A und TYP B, siehe ZUR BEACHTUNG in “ECM-AUSGANGSSPANNUNGSTABELLE” für entspre-
chendes Modell.
ÜBERPRÜFUNG
1 C42-16 [A]
WHT/GRN
C41-15 [B]
2
B A BRN/WHT C41-10 C42-28 [A]
+B PNK/BLU
12V 5V C41-8 [B] IG1
D C BLK/RED C41-6 6
G02-1 [A] PPL/YEL [A]
BLK/WHT
G02-9 [B] PPL/WHT [B]
BLK/RED C41-5
ZUR BEACHTUNG:
Für TYP A und TYP B, siehe ZUR BEACHTUNG in “ECM-AUSGANGSSPANNUNGSTABELLE” für entspre-
chendes Modell.
SCHALTKREISBESCHREIBUNG
Wenn der Zündschalter auf ON gedreht, schließt das ECM den Kontakt des Hauptrelais, wodurch das ECM mit Batte-
riespannung versorgt wird.
6-50 ALLGEMEINE MOTORINFORMATION UND MOTORDIAGNOSE
ÜBERPRÜFUNG
1. Hauptrelais
A
B
A C
B
D
ECM
5V
5V
GRY/RED C42-22
ORN C42-10
ZUR BEACHTUNG:
• Wenn dieser Code gleichzeitig mit Code P0120 (Nr.13) auftritt, liegt eventuell eine Unterbrechung im
Schaltkreis des grau/roten Kabels vor.
• Wenn die Codes P0105 (Nr.11), P0110 (Nr.18), P0115 (Nr.19) und P0120 (Nr.13) gleichzeitig auftreten, liegt
eventuell eine Unterbrechung im Schaltkreis des orangen Kabels vor.
ÜBERPRÜFUNG
ZUR BEACHTUNG:
Falls im Schaltkreis des grau/weißen Kabels Batteriespannung anliegt, ist der Ansaugkrümmer-Unter-
druckfühler unter Umständen ebenfalls defekt.
ECM
5V
LT GRN/BLK C42-15
ORN C42-10
ZUR BEACHTUNG:
• Wenn die Codes P0105 (Nr.11), P0110 (Nr.18), P0115 (Nr.19) und P0120 (Nr.13) gleichzeitig auftreten, liegt
eventuell eine Unterbrechung im Schaltkreis des orangen Kabels vor.
• Vor der Überprüfung sicherstellen, dass die Übergebungstemperatur mehr als – 40°C beträgt.
ÜBERPRÜFUNG
ECM
5V
LT GRN C42-14
YEL/GRN
ORN C42-10
ZUR BEACHTUNG:
• Vor der Überprüfung sicherstellen, dass die Kühlwasser-Temperaturanzeige im Kombinationsinstrument
die korrekte Betriebstemperatur anzeigt (Motor überhitzt sich nicht).
• Wenn dieser Code und Code P1709 gleichzeitig auftreten, nach der Reparatur auch die Codes aus dem
TCM löschen.
• Wenn die Codes P0105 (Nr.11), P0110 (Nr.18), P0115 (Nr.19) und P0120 (Nr.13) gleichzeitig auftreten, liegt
eventuell eine Unterbrechung im Schaltkreis des orangen Kabels vor.
6-58 ALLGEMEINE MOTORINFORMATION UND MOTORDIAGNOSE
ÜBERPRÜFUNG
5V 5V
GRY/RED C42-22
C41-3 [A]
GRY/BLU C42-16 [B]
ORN C42-10
[A] : TYP A ist abgebildet (Siehe ZUR BEACHTUNG) [B] : TYP B ist abgebildet (Siehe ZUR BEACHTUNG)
ZUR BEACHTUNG:
• Für TYP A und TYP B, siehe ZUR BEACHTUNG in “ECM-AUSGANGSSPANNUNGSTABELLE” für entspre-
chendes Modell.
• Wenn die Codes P0105 (Nr.11), P0110 (Nr.18), P0115 (Nr.19) und P0120 (Nr.13) gleichzeitig auftreten, liegt
eventuell eine Unterbrechung im Schaltkreis des orangen oder grau/roten Kabels vor.
• Wenn dieser Code und Code P1700 gleichzeitig auftreten, nach der Reparatur auch die Codes aus dem
TCM löschen.
• Wenn dieser Code gleichzeitig mit Code P0105 (Nr.11) auftritt, liegt eventuell eine Unterbrechung im
Schaltkreis des grau/roten Kabels vor.
ÜBERPRÜFUNG
5V 5V
GRY/RED C42-22
C41-3 [A]
GRY/BLU
C42-16 [B]
ORN C42-10
[A] : TYP A ist abgebildet (Siehe ZUR BEACHTUNG) [B] : TYP B ist abgebildet (Siehe ZUR BEACHTUNG)
ZUR BEACHTUNG:
Für TYP A und TYP B, siehe ZUR BEACHTUNG in “ECM-AUSGANGSSPANNUNGSTABELLE” für entspre-
chendes Modell.
WARNUNG:
• Zur Durchführung der Probefahrt einen sicheren, verkehrsfreien Ort wählen, wo die Möglichkeit von Ver-
kehrsunfällen praktisch ausgeschlossen ist. Vorsichtig vorgehen, um Unfälle zu vermeiden.
• Die Probefahrt sollte von zwei Personen - Fahrer und Tester - auf einer ebenen Straße ausgeführt werden.
1) Den Zündschalter auf OFF drehen. Die Diagnosecodes bei eingeschalteter Zündung löschen und dann das Fahr-
zeug und die Umgebung auf folgendes prüfen :
– Höhe (Luftdruck) : 2400 m oder weniger (560 mmHg, 75 kPa oder mehr)
– Umgebungstemp. : –10°C oder höher
– Ansaugluft-Temp.: 70°C oder darunter
– Kühlwassertemp.: 70 – 110°C
2) Den Motor auf normale Betriebstemperatur bringen.
3) Das Fahrzeug im 3. Gang bzw. Wählbereich “D” auf 50 bis 60 km/h beschleunigen und das Gaspedal für 1 Minute
konstant halten.
4) Das Fahrzeug anhalten.
5) Aktuelle Codes im Modus “DTC” und vorgemerkte Codes im Modus “ON BOARD TEST” oder “PENDING DTC” abrufen.
6-64 ALLGEMEINE MOTORINFORMATION UND MOTORDIAGNOSE
ÜBERPRÜFUNG
ECM
WHT C42-13
E11
ORN C42-10
WARNUNG:
• Zur Durchführung der Probefahrt einen sicheren, verkehrsfreien Ort wählen, wo die Möglichkeit von Ver-
kehrsunfällen praktisch ausgeschlossen ist. Vorsichtig vorgehen, um Unfälle zu vermeiden.
• Die Probefahrt sollte von zwei Personen, einem Fahrer und einem Tester, ausgeführt werden.
1) Den Zündschalter auf OFF drehen. Die Diagnosecodes bei eingeschalteter Zündung löschen und dann das Fahr-
zeug und die Umgebung auf folgendes prüfen:
– Höhe (Luftdruck) : 2400 m oder weniger (560 mmHg, 75 kPa oder mehr)
– Umgebungstemp. : –10°C oder mehr
– Ansaugluft-Temp.: 70°C oder darunter
2) Den Motor auf normale Betriebstemperatur bringen.
3) Das Fahrzeug für 2 Minuten mit 50 – 60 km/h fahren.
4) Das Fahrzeug anhalten und den Motor 2 Minuten lang im Leerlauf drehen lassen.
5) Aktuelle Codes im Modus “DTC” und vorgemerkte Codes im Modus “ON BOARD TEST” oder “PENDING DTC”
abrufen.
ALLGEMEINE MOTORINFORMATION UND MOTORDIAGNOSE 6-67
ÜBERPRÜFUNG
Abb. 1
ÜBERPRÜFUNG
ÜBERPRÜFUNG
IG1
ECM
BLK/WHT
RED/BLU C42-7
WARNUNG:
• Zur Durchführung der Probefahrt einen sicheren, verkehrsfreien Ort wählen, wo die Möglichkeit von Ver-
kehrsunfällen praktisch ausgeschlossen ist. Vorsichtig vorgehen, um Unfälle zu vermeiden.
• Die Probefahrt sollte von zwei Personen, einem Fahrer und einem Tester, ausgeführt werden.
ÜBERPRÜFUNG
ECM
BRN C41-13
E11
YEL
ORN C42-10
WARNUNG:
• Zur Durchführung der Probefahrt einen sicheren, verkehrsfreien Ort wählen, wo die Möglichkeit von Ver-
kehrsunfällen praktisch ausgeschlossen ist. Vorsichtig vorgehen, um Unfälle zu vermeiden.
• Die Probefahrt sollte von zwei Personen - Fahrer und Tester - auf einer ebenen Straße ausgeführt werden.
✱Normalfahrt : Fahrt mit 50 – 60 km/h einschließlich kurzer Stopps an Ampeln usw. (außer Volllast, hohen Motordrehzahlen, abruptem Beschleunigen oder
Verzögern)
ÜBERPRÜFUNG
IG1
ECM
BLK/WHT
PNK/BLU C41-4
ÜBERPRÜFUNG
5 [d]
5
1 2
1
[e] [g]
2 [f] [h]
ECM
+B
1
BLU/YEL C42-9
BLU/WHT C42-21
3
BLU/RED C42-31
BLU/ORN C42-8
BLK/ORN C42-1
BLK/ORN C42-3
WHT C42-13
2
ORN C42-10
E11
1. Einspritzventil [a] : Signal zum Verringern der Einspritzmenge [f] : Gemisch wird magerer
2. Lambda-Sonde Nr.1 [b] : Signal zum Erhöhen der Einspritzmenge [g] : Sauerstoffkonzentration sinkt
3. WU-TWC (auf Betriebstemperatur gebrachter Dreiwege-katalysator) [c] : Hohe Spannung [h] : Sauerstoffkonzentration steigt
4. Messfühler-/Schaltersignale [d] : Niedrige Spannung
5. ECM [e] : Gemisch wird fetter
WARNUNG:
• Zur Durchführung der Probefahrt einen sicheren, verkehrsfreien Ort wählen, wo die Möglichkeit von Ver-
kehrsunfällen praktisch ausgeschlossen ist. Vorsichtig vorgehen, um Unfälle zu vermeiden.
• Die Probefahrt sollte von zwei Personen - Fahrer und Tester - auf einer ebenen Straße ausgeführt werden.
ÜBERPRÜFUNG
1 ECM
5V
GRN/YEL C42-20
2 IG1
5V
BLK/WHT
GRN/WHT C42-19
+B
IG1 BLU/YEL C42-9
5
BLK/RED
BLU/WHT C42-21
BLU/RED C42-31
5V
5
3
BLU/ORN C42-8 5V
YEL/BLK C42-23
RED/YEL C42-11
1. Zündspule Nr.1
2. Zündspule Nr.2
3. Kurbelwinkelsensor
4. Nockenwellensensor
5. Einspritzventil
SCHALTKREISBESCHREIBUNG
Das ECM erfasst die Kurbelwellen- oder Motordrehzahl über den Kurbelwinkelsensor und die Position des Zylinders
Nr.1 über den Nockenwellensensor. Das ECM ermittelt Änderungen in der Kurbelwellendrehzahl und kann anhand
der Anzahl der Änderungen innerhalb von 200 oder 1000 Motorumdrehungen auf Fehlzündungen schließen.
Wenn das ECM Fehlzündungen erkennt (Fehlzündungsrate pro 200 min-1), die Überhitzung oder Schäden am Kata-
lysator verursachen könnten, steuert es die Motorwarnleuchte an, die daraufhin blinkt, solange die Fehlzündungen
mit dieser Frequenz auftreten.
Sollte danach die Fehlzündungsrate abnehmen, bleibt die Motorwarnleuchte eingeschaltet, bis bei drei Fahrten hin-
tereinander unter den gleichen Bedingungen keine Anomalien mehr auftreten.
Sollte das ECM Fehlzündungen (Fehlzündungsrate pro 1000 min-1) erfassen, die keine Schäden am Katalysator ver-
ursachen, aber die Abgasreinigung beeinträchtigen, steuert es die Motorwarnleuchte über die 2-Fahrten-Testlogik an.
6-82 ALLGEMEINE MOTORINFORMATION UND MOTORDIAGNOSE
ZUR BEACHTUNG:
Es gibt verschiedene Fehlzündungsphänomene. Wenn Fehlzündungen an den Zylindern 1 und 4 bzw. 3 und
2 simultan auftreten, ist eine Überprüfung des Diagnosecodes mit dem nachfolgenden Verfahren unter
Umständen nicht möglich. Wenn bei offensichtlichen Fehlzündungen die Symptome für Code P0300 (Fehl-
zündung in verschiedenen Zylindern) diagnostiziert wird, aber bei der nachfolgenden Codeüberprüfung
der Code P0300 nicht ausgegeben wird, zum nachfolgenden Diagnoseablaufplan übergehen.
WARNUNG:
• Zur Durchführung der Probefahrt einen sicheren, verkehrsfreien Ort wählen, wo die Möglichkeit von Ver-
kehrsunfällen praktisch ausgeschlossen ist. Vorsichtig vorgehen, um Unfälle zu vermeiden.
• Die Probefahrt sollte von zwei Personen, einem Fahrer und einem Tester, ausgeführt werden.
ÜBERPRÜFUNG
VORSICHT:
Die Elektroden von Iridium-Zündkerzen dürfen weder gereinigt noch korrigiert werden.
1
ALLGEMEINE MOTORINFORMATION UND MOTORDIAGNOSE 6-85
5V
C42-12 [A]
RED C42-25 [B]
E11
[A] : TYP A ist abgebildet (Siehe ZUR BEACHTUNG) [B] : TYP B ist abgebildet (Siehe ZUR BEACHTUNG)
ZUR BEACHTUNG:
Für TYP A und TYP B, siehe ZUR BEACHTUNG in “ECM-AUSGANGSSPANNUNGSTABELLE” für entspre-
chendes Modell.
BEDINGUNG FÜR STÖRUNGSERFASSUNG MÖGLICHE URSACHE
• Spannung des Klopfsensors beträgt 3,91 V oder mehr • Unterbrechung oder Masseschluss im Schaltkreis
oder des roten Kabels
• Spannung des Klopfsensors beträgt 1,23 V oder weniger • Klopfsensor defekt
• ECM defekt
ÜBERPRÜFUNG
+B 5V
BLK/RED
YEL/BLK C42-23
BLK/ORN
ANMERKUNG
Das Oszilloskop mit Klemme C42-23 des angeschlossenen ECM-Steckverbinders und Masse verbinden und das
Signal des Kurbelwinkelsensors prüfen.
ÜBERPRÜFUNG
+B
5V
BLK/RED
BLK/ORN
ANMERKUNG
Das Oszilloskop mit Klemme E21-11 des angeschlossenen ECM-Steckverbinders und Karosseriemasse verbinden und
das Signal des Nockenwellensensors prüfen. Falls das Signal des Kurbelwinkelsensors ausbleibt (Unterbrechung oder
Kurzschluss), kann das ECM die Zylinder ausschließlich über das Signal des Nockenwellensensors identifizieren.
1. Zylinder Nr.1 3. Zylinder Nr.3 [A] : Oszillogramme der Wellenformen [C] : Signal des Kurbelwinkelsensors
2. Zylinder Nr.2 4. Zylinder Nr.4 [B] : Wellenformen bei vorschriftsmäßiger Leerlaufdrehzahl [D] : Signal des Nockenwellensensors
ÜBERPRÜFUNG
1. EGR-Ventil [A] : TYP A ist abgebildet (Siehe ZUR BEACHTUNG) [B] : TYP B ist abgebildet (Siehe ZUR BEACHTUNG)
ZUR BEACHTUNG:
Für TYP A und TYP B, siehe ZUR BEACHTUNG in “ECM-AUSGANGSSPANNUNGSTABELLE” für entspre-
chendes Modell.
WARNUNG:
• Zur Durchführung der Probefahrt einen sicheren, verkehrsfreien Ort wählen, wo die Möglichkeit von Ver-
kehrsunfällen praktisch ausgeschlossen ist. Vorsichtig vorgehen, um Unfälle zu vermeiden.
• Die Probefahrt sollte von zwei Personen - Fahrer und Tester - auf einer ebenen Straße ausgeführt werden.
7) Das Fahrzeug anhalten (aber nicht die Zündung ausschalten) und die Testergebnisse anhand der “Testergebnis-
tabelle” überprüfen.
TESTERGEBNISTABELLE
ÜBERPRÜFUNG
YEL
WHT C42-13
ORN C42-10
BRN C41-13
Das Motorsteuermodul (ECM) überwacht über die Lambda-Sonde Nr.2 (2) die Sauerstoffkonzentration im Abgas, das
den Dreiwege-katalysator passiert hat.
Bei einwandfreiem Katalysator ist aufgrund der Sauerstoffmenge im Abgas, die im Katalysator (3) gespeichert ist, der
Wechselzyklus in der Ausgangsspannung von Lambda-Sonde Nr.2 (2) (Sauerstoffkonzentration) länger als in der
Ausgangsspannung von Lambda-Sonde Nr.1 (1).
ANMERKUNG
WARNUNG:
• Zur Durchführung der Probefahrt einen sicheren, verkehrsfreien Ort wählen, wo die Möglichkeit von Ver-
kehrsunfällen praktisch ausgeschlossen ist. Vorsichtig vorgehen, um Unfälle zu vermeiden.
• Die Probefahrt sollte von zwei Personen - Fahrer und Tester - auf einer ebenen Straße ausgeführt werden.
TESTERGEBNISTABELLE
ÜBERPRÜFUNG
+B
BLK/RED ECM
1
C42-4 [A]
BLU/BLK
C42-2 [B]
BLK/ORN C42-1
BLK/ORN C42-3
1. Aktivkohlebehälter-Spülventil [A] : TYP A ist abgebildet (Siehe ZUR BEACHTUNG) [B] : TYP B ist abgebildet (Siehe ZUR BEACHTUNG)
ZUR BEACHTUNG:
Für TYP A und TYP B, siehe ZUR BEACHTUNG in “ECM-AUSGANGSSPANNUNGSTABELLE” für entspre-
chendes Modell.
ÜBERPRÜFUNG
1 BLU/RED
2 3
L
H ECM
L–
BLU/BLK BLK
BRN/WHT
No.2
H– PPL/YEL [A] G02-3 [A]
PPL/YEL
GRN/RED [B] C41-9 [B]
BLU
BLK/RED No.3 2
BLU/WHT
BLK/ORN C42-1
C42 (31P) C41 (24P) G02 (17P) BLK/ORN C42-3
9 8 7 6 5 4 3 2 1 7 6 5 4 3 2 1 6 5 4 3 2 1
21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 16 15 14 13 12 11 10 9 8 12 11 10 9 8 7
31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 24 23 22 21 20 19 18 17 17 16 15 14 13
ZUR BEACHTUNG:
Für TYP A und TYP B, siehe ZUR BEACHTUNG in “ECM-AUSGANGSSPANNUNGSTABELLE” für entspre-
chendes Modell.
ÜBERPRÜFUNG
1 1. Lüfterrelais Nr.1
2 +B 5V
1 3
c
BLK/RED
G02-2 [A]
PPL
a C41-22[B]
BLK/ORN 4
b
ZUR BEACHTUNG:
Für TYP A und TYP B, siehe ZUR BEACHTUNG in “ECM-AUSGANGSSPANNUNGSTABELLE” für entspre-
chendes Modell.
WARNUNG:
• Zur Durchführung der Probefahrt einen sicheren, verkehrsfreien Ort wählen, wo die Möglichkeit von Ver-
kehrsunfällen praktisch ausgeschlossen ist. Vorsichtig vorgehen, um Unfälle zu vermeiden.
• Die Probefahrt sollte von zwei Personen, einem Fahrer und einem Tester, ausgeführt werden.
1) Die Codes löschen, den Motor anlassen und auf normale Betriebstemperatur bringen.
2) Die Geschwindigkeit im 3. Gang bzw. Wählbereich “2” auf ca. 80 km/h erhöhen und dabei die Geschwindigkeits-
anzeige auf dem Testgerät beobachten.
3) Das Gaspedal freigeben und das Fahrzeug mindestens 4 sekunden lang im Schiebebetrieb mit Motorbremswir-
kung (Schubabschaltung) rollen lassen.
4) Vorgemerkte und aktuelle Diagnosecodes abrufen.
ÜBERPRÜFUNG
ECM
GRN/RED C42-6
4 BLK/RED C41-5
BLK
C41-6
C41-10
3 1
BRN/WHT
BLK/RED
1. Zündschalter 3. Hauptrelais
2. Batterie 4. Leerlauf-Steuerventil
ÜBERPRÜFUNG
ÜBERPRÜFUNG
DTC P1450 :
Ein funktionierendes ECM probeweise anschließen und die Prüfung wiederholen.
DTC P1451 :
ZUR BEACHTUNG:
Der jeweilige Luftdruck ist von den Witterungsbedingungen und der Ortshöhe abhängig.
Dies ist bei der Durchführung dieser Tests stets zu beachten.
Tabelle 1.
ZUR BEACHTUNG:
Für TYP A und TYP B, siehe ZUR BEACHTUNG in “ECM-AUSGANGSSPANNUNGSTABELLE” für entspre-
chendes Modell.
ÜBERPRÜFUNG
[A] : TYP A ist abgebildet (Siehe ZUR BEACHTUNG) [B] : TYP B ist abgebildet (Siehe ZUR BEACHTUNG)
Batteriespannung liegt an, so dass die abgespeicherten Diagnosecodes für Motorsteuerung usw. im ECM auch beim
Ausschalten der Zündung erhalten bleiben.
ZUR BEACHTUNG:
Für TYP A und TYP B, siehe ZUR BEACHTUNG in “ECM-AUSGANGSSPANNUNGSTABELLE” für entspre-
chendes Modell.
ÜBERPRÜFUNG
SCHALTKREISBESCHREIBUNG
Die Spannung der seriellen Datenleitung wird vom ECM auf 12 V hochgezogen, und das TCM nutzt sie zur Informati-
onsübertragung an das ECM durch Steuerung des Masseschlusses.
Bei eingeschalteter Zündung sendet das TCM konstant Informationen, ob alle erfassbaren Diagnosecodes geprüft
wurden und ob nach der Prüfung eine Störung besteht.
ÜBERPRÜFUNG
IG11 R 12V
1 LT BLU [A] C41-14 [A]
C44-8
GRN RED [B] G02-6 [B]
GRN/ORN
N
D
2
L
2 C41-15 [A]
RED G02-2 [B]
ZUR BEACHTUNG:
Für TYP A und TYP B, siehe ZUR BEACHTUNG in “ECM-AUSGANGSSPANNUNGSTABELLE” für entspre-
chendes Modell.
WARNUNG:
• Zur Durchführung der Probefahrt einen sicheren, verkehrsfreien Ort wählen, wo die Möglichkeit von Ver-
kehrsunfällen praktisch ausgeschlossen ist. Vorsichtig vorgehen, um Unfälle zu vermeiden.
• Die Probefahrt sollte von zwei Personen, einem Fahrer und einem Tester, ausgeführt werden.
ÜBERPRÜFUNG
ECM
+B
1
BLU/YEL C42-9
BLK/RED 2
BLU/WHT C42-21
3
BLU/RED C42-31
4
BLU/ORN C42-8
ÜBERPRÜFUNG
+B
1
BLK/RED PNK
M
C08-3 C08-4
2
BLK
1. Kraftstoffpumpenrelais 2. Kraftstoffpumpe
ÜBERPRÜFUNG
VORSICHT:
Sicherstellen, dass die korrekten Klemmen miteinander verbunden werden. Ein falscher Anschluss kann
Schäden am ECM, Kabelbaum usw. verursachen.
ÜBERPRÜFUNG
1. Kraftstoffdruckmesser
1, (A)
2. 3-Wegeanschluss
Spezialwerkzeug
(A) : 09912-58441
(B) : 09912-58490
2, (B)
6-122 ALLGEMEINE MOTORINFORMATION UND MOTORDIAGNOSE
C41-5
C41-6
C41-10
1 BLK/RED
BRN/WHT
BLK/RED BLK/YEL
ZUR BEACHTUNG:
Für TYP A und TYP B, siehe ZUR BEACHTUNG in “ECM-AUSGANGSSPANNUNGSTABELLE” für entspre-
chendes Modell.
ÜBERPRÜFUNG
1
IG2
PNK/BLU G02-13
M 4
3
YEL/GRN C41-16
G02-14 [A]
WHT/BLK
G02-1 [B]
PNK/BLK C41-1
ZUR BEACHTUNG:
Für TYP A und TYP B, siehe ZUR BEACHTUNG in “ECM-AUSGANGSSPANNUNGSTABELLE” für entspre-
chendes Modell.
ALLGEMEINE MOTORINFORMATION UND MOTORDIAGNOSE 6-125
ÜBERPRÜFUNG
ZUR BEACHTUNG:
Ist die Verdampfer-Thermistortemperatur unter 2,5°C, so bleibt die Klimaanlage ausgeschaltet (Spannung
an Klemme C41-1 wird 0 – 1 V). Dieser Zustand ist nicht ungewöhnlich.
IG2
PNK/BLU G02-13
1
IG11 3
RED/BLK [A] C42-17 [A]
RED/YEL [B] C41-17 [B]
+BB
ZUR BEACHTUNG:
Für TYP A und TYP B, siehe ZUR BEACHTUNG in “ECM-AUSGANGSSPANNUNGSTABELLE” für entspre-
chendes Modell.
ÜBERPRÜFUNG
BLK/RED 3
BLU/WHT
BLK/ORN C42-1
BLK/ORN C42-3
1. Kühlerlüfterrelais Nr. 1 3. Kühlerlüfterrelais Nr. 3 [A] : TYP A ist abgebildet (Siehe ZUR BEACHTUNG)
2. Kühlerlüfterrelais Nr. 2 4. Kühlerlüfter [B] : TYP B ist abgebildet (Siehe ZUR BEACHTUNG)
ZUR BEACHTUNG:
Für TYP A und TYP B, siehe ZUR BEACHTUNG in “ECM-AUSGANGSSPANNUNGSTABELLE” für entspre-
chendes Modell.
ÜBERPRÜFUNG
1. Kühlerlüfter Nr.1
1 2. Kühlerlüfter Nr.2
3. Kühlerlüfter Nr.3
2, 3
c a
d b
3
6-130 ALLGEMEINE MOTORINFORMATION UND MOTORDIAGNOSE
SPEZIALWERKZEUG
09931-76030
Programmkarte 16/14 pol. Datenübertra-
gungskabel
ZUR BEACHTUNG:
• “A” : Dieser Testgerätesatz besteht aus den folgenden Bestandteilen:
1. Werkzeugkörper und Beilegscheibe, 2. Stopfen, 3. Adapter, 4. Halterung,
5. Rücklaufschlauch und Klemme, 6. Adapter-2 und Beilegscheibe, 7. Schlauchadapter-1,
8. Schlauchadapter-2
• “B”: Dieser Testgerätesatz besteht aus den folgenden Bestandteilen:
1. Koffer, 2. Bedienungsanleitung, 3. Tech 1A, 4. Datenübertragungskabel, 5. Prüfkabel/-spitze,
6. Stromversorgungskabel, 7. Kabeladapter für Datenübertragungsstecker, 8. Selbsttestadapter
6-132 ALLGEMEINE MOTORINFORMATION UND MOTORDIAGNOSE
MOTORMECHANIK (M13 MOTOR) 6A1-1
ABSCHNITT 6A1
6F1
6A1
9
INHALT
ALLGEMEINES .................................................. 6A1-2 ÖLWANNE UND ÖLPUMPENSIEB.............. 6A1-21
MOTOR........................................................... 6A1-2 STEUERKETTENDECKEL........................... 6A1-25
MOTORSCHMIERUNG .................................. 6A1-3 ÖLPUMPE .................................................... 6A1-30 10B
DIAGNOSE......................................................... 6A1-4 STEUERKETTE UND KETTENSPANNER .. 6A1-34
DIAGNOSETABELLE ..................................... 6A1-4 NOCKENWELLE, STÖSSEL UND SCHEIBE6A1-39
KOMPRESSIONSPRÜFUNG ......................... 6A1-4 VENTILE UND ZYLINDERKOPF.................. 6A1-44
MOTOR-UNTERDRUCKPRÜFUNG .............. 6A1-6 KOLBEN, KOLBENRINGE,
ÖLDRUCKPRÜFUNG..................................... 6A1-7 PLEUELSTANGEN UND ZYLINDER ........... 6A1-57
VENTILSPIEL ................................................. 6A1-9 MOTORTRAGLAGER .................................. 6A1-67
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG ....... 6A1-12 ÜBERHOLUNG DES MOTORS .......................6A1-68
LUFTFILTERELEMENT................................ 6A1-12 AUS- UND EINBAU DES MOTORS ............. 6A1-68
LUFTFILTER UND RESONATOR ................ 6A1-13 HAUPTLAGER, KURBELWELLE UND
KLOPFSENSOR ........................................... 6A1-13 ZYLINDERBLOCK ........................................ 6A1-73
ZYLINDERKOPFDECKEL ............................ 6A1-13 ERFORDERLICHE
DROSSELKLAPPENGEHÄUSE UND WARTUNGSMATERIALIEN ............................6A1-85
ANSAUGKRÜMMER .................................... 6A1-16 VORGESCHRIEBENE ANZUGSMOMENTE ...6A1-86
AUSPUFFKRÜMMER................................... 6A1-19 SPEZIALWERKZEUG ......................................6A1-87
6A1-2 MOTORMECHANIK (M13 MOTOR)
ALLGEMEINES
MOTOR
Bei diesem Motor handelt es sich um einen wassergekühlten Viertakt-Benzinmotor mit 4 Zylindern in Reihenanord-
nung. Er verfügt über einen DOHC-Ventiltrieb (zwei obenliegende Nockenwellen) und weist 16 Ventile (jeweils 4 Ven-
tile pro Zylinder) in “V”-Anordnung auf. Die zwei Nockenwellen sitzen oben im Zylinderkopf und werden von der
Kurbelwelle über die Steuerkette angetrieben. Bei dem Ventiltrieb dieses Motors entfallen die Stößelstangen.
MOTORMECHANIK (M13 MOTOR) 6A1-3
MOTORSCHMIERUNG
Bei der Ölpumpe handelt es sich um eine Trochoidenpumpe, die auf die Kurbelwelle montiert ist. Sie saugt das Öl
über das Ölpumpensieb an und befördert es zum Ölfilter.
Das filtrierte Öl durchläuft den Zylinderblock in 2 Schmierkreisen.
Über den einen Schmierölkanal erreicht das Öl die Hauptlager. Das Öl läuft von den Hauptlagern über Passagen in
der Kurbelwelle, um in eine Bohrung am Pleuelfuß einzutreten und den Kolben, die Kolbenringe und die Zylinderwand
zu schmieren.
Der andere Schmierkanal führt zum Zylinderkopf hoch und fördert Öl zur Ölpassage in den Nockenwellen, um die
Ventile und Nockenwellen usw. zu schmieren.
Die Ölpumpe ist mit einem Überdruckventil ausgerüstet. Dieses Ventil öffnet sich, sobald der Öldruck 400 kPa (4,0 kp/
cm2) überschreitet.
6A1-4 MOTORMECHANIK (M13 MOTOR)
DIAGNOSE
DIAGNOSETABELLE
Siehe hierzu “MOTORDIAGNOSETABELLE” in Abschnitt 6.
KOMPRESSIONSPRÜFUNG
Die Kompression in allen vier Zylindern wie folgt messen:
1) Den Motor auf normale Betriebstemperatur bringen.
2) Den Motor nach dem Warmlauf stoppen.
ZUR BEACHTUNG:
Nach dem Aufwärmen des Motors das Getriebe in den Leer-
lauf (Wählhebel auf “P” bei Automatikgetriebe) schalten, die
Handbremse anziehen und die Antriebsräder mit Unterleg-
keilen blockieren.
3) Den Luftfilter (1), den Resonator (2) und die Schläuche aus-
bauen. Siehe unter “LUFTFILTER UND RESONATOR”.
11) Den Motor mit der voll geladenen Batterie drehen und den
höchsten Wert auf dem Kompressionsprüfer ablesen.
ZUR BEACHTUNG:
• Zum Messen des Kompressionsdrucks muss der Motor
mit mindestens 250 min-1 gedreht werden, weshalb eine
voll aufgeladene Batterie Voraussetzung ist.
• Falls der gemessene Kompressionsdruck unter dem Min-
destwert liegt, den Kompressionsprüfer auf korrekten
Anschluss prüfen. Ist der Anschluss vorschriftsmäßig,
sind undichte Kolbenringe und Ventilsitze als Ursache zu
vermuten.
Kompressionsdruck
MOTOR-UNTERDRUCKPRÜFUNG
Der Unterdruck im Ansaugtrakt ist ein gutes Indiz des Motorzu-
stands. Der Unterdruck wird folgendermaßen gemessen:
1) Den Motor auf normale Betriebstemperatur bringen.
ZUR BEACHTUNG:
Nach dem Aufwärmen des Motors das Getriebe in den Leer-
lauf (Wählhebel auf “P” bei Automatikgetriebe) schalten, die
Handbremse anziehen und die Antriebsräder mit Unterleg-
keilen blockieren.
ÖLDRUCKPRÜFUNG
ZUR BEACHTUNG:
Vor der Öldruckprüfung folgende Punkte prüfen.
• Ölzustand
Falls das Öl verfärbt oder kontaminiert ist, muss es gewechselt
werden.
Das zu verwendende Motoröl ist aus der Tabelle in Abschnitt 0B
ersichtlich.
• Ölaustritt
Undichtigkeiten beheben.
ZUR BEACHTUNG:
Das Getriebe unbedingt in den Leerlauf (Wählhebel auf “P”
bei Automatikgetriebe) schalten, die Handbremse anziehen
und die Antriebsräder mit Unterlegkeilen blockieren.
4) Nach dem Warmlauf die Drehzahl auf 4000 min-1 erhöhen und
den Öldruck messen.
Öldruck-Sollbereich
: 280 – 430 kPa (2,8 – 4,3 kp/cm2)
Bei 4000 min-1
5) Den Motor abstellen und den Öldruckmesser und Adapter ent-
fernen.
ZUR BEACHTUNG:
Vom Gewinde herausquellendes Dichtungsband abschneiden.
Anzugsmoment
Öldruckschalter (a) : 14 Nm (1,4 kpm)
VENTILSPIEL
ÜBERPRÜFUNG
1) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
2) Den Zylinderkopfdeckel gemäß “ZYLINDERKOPFDECKEL”
abschrauben.
3) Falls erforderlich, die rechte Motorverkleidung abmontieren.
4) Mit einem Ringschlüssel 17 mm die Kurbelwellen-Riemenscheibe (1)
im Uhrzeigersinn drehen, bis die Nocken (2) an den Ventilen “1” und
“7” wie abgebildet lotrecht zur Oberfläche der Einstellscheiben stehen.
5) Das Ventilspiel wird mit einer Fühlerlehre (4) mit folgendem Ver-
fahren ermittelt.
a) Das Spiel der Ventile “1” und “7” prüfen.
b) Die Nockenwellen um 90° drehen (durch Drehen der Kurbel-
welle mittels Schlüssel).
c) Sicherstellen, dass die Nocken an den zu prüfenden Ventilen
(in diesem Fall “3” und “8” ) lotrecht zu den Oberflächen der
Einstellscheiben stehen. Falls nicht, durch Drehen der Kurbel-
welle korrigieren. Das Ventilspiel prüfen.
d) Auf gleiche Weise (Schritte b) – c)) das Spiel an den Ventilen
“4” und “6” prüfen.
e) Wiederum auf gleiche Weise (Schritte b) – c)) das Spiel an
den Ventilen “2” und “5” prüfen.
Ventilspiel-Sollbereich
WARNUNG:
Keinesfalls die Finger zwischen Nockenwelle und Stößel
bringen.
1. Spezialwerkzeug
2. Magnet
6) Mit Hilfe der Nummer (1) eine neue Scheibe auswählen, deren
Dicke dem errechneten Wert am nächsten kommt.
Verfügbare Scheiben
7) Die neue Scheibe mit nach unten weisender Nummer auf den
Stößel setzen.
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG
LUFTFILTERELEMENT
AUSBAU
1) Den Luftfilter-Einlassschlauch (1) vom Luftfiltergehäuse (2)
lösen.
2) Die Klammern lösen und das Luftfiltergehäuse öffnen.
3) Das Luftfilterelement aus dem Gehäuse ziehen.
EINBAU
Zum Einbau den Ausbauvorgang umkehren.
EINBAU
Zum Einbau den Ausbauvorgang umkehren.
KLOPFSENSOR
Siehe unter “KLOPFSENSOR” in Abschnitt 6E.
ZYLINDERKOPFDECKEL
AUSBAU
1) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
2) Den Luftfilter, den Resonator und die Schläuche gemäß “LUFT-
FILTER UND RESONATOR” ausbauen.
3) Den oberen Zylinderkopfdeckel (1) abschrauben.
EINBAU
1) Eine neue Dichtung der Zündkerzenbohrungen (1) und eine
neue Deckeldichtung (1) wie abgebildet auf den Zylinderkopf-
deckel (3) setzen.
2) Öl, Dichtmittelreste und Staub von den Passflächen des Zylin-
derkopfs und des Deckels entfernen. Nach dem Säubern die
folgenden Stellen mit Dichtmittel “A” bestreichen.
ZUR BEACHTUNG:
Beim Montieren des Zylinderkopfdeckels aufpassen, dass
die Deckeldichtung und die Dichtung der Zündkerzenboh-
rungen nicht verrutschen oder herausfallen.
Anzugsmoment
Zylinderkopfdeckel, Schrauben (a) : 8 Nm (0,8 kpm)
5) Den PCV-Schlauch (2) an das PCV-Ventil (1) anschließen.
6) Den Ölstab (3) einführen.
AUSBAU
1) Den Kraftstoffdruck abbauen, wie in Abschnitt 6 beschrieben.
2) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
3) Das Kühlsystem durch Lösen des Ablassstopfens (1) entleeren.
WARNUNG:
Den Ablassstopfen (1) und Kühlerdeckel nicht bei warmem
Motor entfernen, da Gefahr von Verbrennungen besteht.
Wird der Stopfen bzw. der Kühlerdeckel zu früh entfernt,
kann heißes Kühlwasser und Dampf herausspritzen.
MOTORMECHANIK (M13 MOTOR) 6A1-17
EINBAU
Zum Einbau den Ausbauvorgang unter Beachtung der folgenden
Hinweise umkehren.
• Für Einlasskrümmer und EGR-Leitung neue Dichtungen ver-
wenden.
• Die Schrauben (1) und Muttern (2) mit dem vorgeschriebenen
Anzugsmoment festziehen.
Anzugsmoment
Ansaugkrümmer, Befestigungsschrauben und -muttern
(a) : 25 Nm (2,5 kpm)
AUSPUFFKRÜMMER
WARNUNG:
Keinesfalls Arbeiten am heißen Auspuffsystem ausführen,
da Verbrennungsgefahr besteht. Die Arbeiten erst nach
Abkühlen des Systems vornehmen.
AUSBAU
1) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
2) Den Steckverbinder (1) der beheizten Lambda-Sonde (falls vor-
handen ) abziehen und von der Strebe lösen
3) Den Frontstoßfänger mit Kühlergrill und den Hitzeschutz gemäß
Abschnitt 9 ausbauen.
4) Die Auspuffkrümmerabdeckung (2) abschrauben.
6A1-20 MOTORMECHANIK (M13 MOTOR)
EINBAU
1) Eine neue Dichtung am Zylinderkopf anbringen.
Dann den Auspuffkrümmer anmontieren.
Die Schrauben und Muttern des Krümmers mit dem vorge-
schriebenen Anzugsmoment festziehen.
Anzugsmoment
Auspuffkrümmer, Befestigungsschrauben und -muttern
(a) : 50 Nm (5,0 kpm)
AUSBAU
1) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
2) Den Steckverbinder der beheizten Lambda-Sonde abziehen
und von der Strebe lösen
3) Den Ölstab herausziehen.
6A1-22 MOTORMECHANIK (M13 MOTOR)
REINIGUNG
• Das Ölpumpensieb (1) reinigen.
MOTORMECHANIK (M13 MOTOR) 6A1-23
EINBAU
1) Die Passfläche der Ölwanne entsprechend der Abbildung
durchgehend mit Dichtmittel bestreichen.
“A” : Dichtmittel 99000-31150
Dichtmittel-Auftragsmenge für Ölwanne
Auftragsbreite “a” : 3 mm
Auftragshöhe “b” : 2 mm
Anzugsmoment
Schraube des Ölpumpensiebs (a) : 11 Nm (1,1 kpm)
Schraube der Ölpumpenhalterung
(b) : 11 Nm (1,1 kpm)
Anzugsmoment
Auspuffrohr Nr. 1, Schrauben (a) : 50 Nm (5,0 kpm)
STEUERKETTENDECKEL
AUSBAU
1) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
2) Folgende Kabel lösen und Steckverbinderklemmen entfernen.
• Nockenwellensensor
• Beheizte Lambda-Sonde Nr. 1 und Nr. 2
• Öldruckschalter
6A1-26 MOTORMECHANIK (M13 MOTOR)
Spezialwerkzeug
(A) : 09917-68221
REINIGUNG
• Die Passfläche des Steuerkettendeckels, des Zylinderblocks
und des Zylinderkopfs säubern.
Öl, Dichtmittelreste und Staub von den Passflächen entfernen.
ÜBERPRÜFUNG
• Die Lippe des Wellendichtrings (1) auf Mängel und Schäden
untersuchen.
Austauschen, falls erforderlich.
ZUR BEACHTUNG:
Beim Einbau eines neuen Wellendichtrings diesen hinein-
treiben, bis dessen Oberfläche mit der Kante des Steuerket-
tendeckels (2) bündig ist.
Zum Einbau des Wellendichtrings das Spezialwerkzeug
(Lagereinbauwerkzeug) verwenden.
Spezialwerkzeug
(A) : 09913-75520
6A1-28 MOTORMECHANIK (M13 MOTOR)
EINBAU
Zum Einbau des Steuerkettendeckels den Ausbauvorgang unter
Beachtung der folgenden Hinweise umkehren.
1) Dichtmittel “A” wie abgebildet auf die Passfläche des Zylinders
und Zylinderkopfs und Dichtmittel “B” auf die Passfläche des
Steuerkettendeckels auftragen.
ZUR BEACHTUNG:
Vor dem Einbau des Steuerkettendeckels sicherstellen,
dass der Stift korrekt eingepasst ist.
Anzugsmoment
Schrauben des Steuerkettendeckels (a) : 23 Nm (2,3 kpm)
Spezialwerkzeug
(A) : 09917-68221
Anzugsmoment
Schraube der Kurbelwellen-Riemenscheibe
(a) : 150 Nm (15,0 kpm)
8) Die Spannung des Wasserpumpen-Antriebsriemens gemäß der
betreffenden Vorgangsbeschreibung in Abschnitt 0B einstellen.
9) Die Spannung des A/C-Kompressor-Antriebsriemens (falls vor-
handen) gemäß der betreffenden Vorgangsbeschreibung in
Abschnitt 1B einstellen.
10) Den rechten Motorunterboden einbauen.
11) Die gelösten Kabel wieder fest anklemmen.
12) Den Motor mit Motoröl befüllen.
13) Sicherstellen, dass an den Anschlüssen kein Öl bzw. Abgas
austritt.
6A1-30 MOTORMECHANIK (M13 MOTOR)
ÖLPUMPE
AUSBAU
1) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
2) Den Steuerkettendeckel gemäß “STEUERKETTENDECKEL”
abmontieren.
ZERLEGUNG
1) Die Pumpenprofilscheibe (1) durch Herausdrehen der Schrau-
ben (2) abmontieren.
MOTORMECHANIK (M13 MOTOR) 6A1-31
ÜBERPRÜFUNG
• Die Lippe des Wellendichtrings auf Mängel und Schäden über-
prüfen. Austauschen, falls erforderlich.
ZUR BEACHTUNG:
Den Wellendichtring (1) hineintreiben, bis dessen Oberflä-
che mit der Stirnfläche des Ölpumpengehäuses (2) bündig
ist.
Spezialwerkzeug
(A) : 09913-75520
6A1-32 MOTORMECHANIK (M13 MOTOR)
MESSUNG
Radialspiel
Das Radialspiel zwischen Außenrotor (1) und Gehäuse (2) mit einer
Fühlerlehre (3) messen.
Falls das Spiel den Grenzwert überschreitet, den Außenrotor oder
das Gehäuse austauschen.
Radialspiel zwischen Außenrotor und Ölpumpengehäuse,
Grenzwert
: 0,310 mm
Axialspiel
Das Axialspiel mit einem Lineal (1) und einer Fühlerlehre (2) messen.
Axialspiel des Ölpumpen-Innenrotors, Grenzwert
: 0,15 mm
MOTORMECHANIK (M13 MOTOR) 6A1-33
ZUSAMMENBAU
1) Alle zerlegten Teile waschen, reinigen und trocknen.
2) Innenrotor, Außenrotor, die Lippe des Wellendichtrings und die
Gleitflächen in Pumpengehäuse und Profilscheibe dünn mit
Motoröl bestreichen.
3) Den Außen- (1) und Innenrotor (2) in das Pumpengehäuse ein-
setzen.
EINBAU
Zum Einbau gemäß “STEUERKETTENDECKEL” vorgehen.
6A1-34 MOTORMECHANIK (M13 MOTOR)
AUSBAU
1) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
2) Das Motoröl ablassen.
3) Die Ölwanne gemäß “ÖLWANNE UND ÖLPUMPENSIEB”
abschrauben.
4) Den Zylinderkopfdeckel gemäß “ZYLINDERKOPFDECKEL”
abschrauben.
5) Den Steuerkettendeckel gemäß “STEUERKETTENDECKEL”
abmontieren.
VORSICHT:
Nach dem Abnehmen der Steuerkette die Kurbelwelle und
die Nockenwellen keinesfalls separat um mehr als den unter
“EINBAU” aufgeführten Winkel drehen.
Falls diese weiter als erlaubt gedreht werden, können die
Ventile und Kolben gegeneinander schlagen und Schäden
an den beteiligten Bauteilen verursachen.
MOTORMECHANIK (M13 MOTOR) 6A1-35
ÜBERPRÜFUNG
Steuerkettenspanner
• Die Spannbacke (1) auf Verschleiß und Schäden überprüfen.
Kurbelwellenrad
• Die Zähne des Kurbelwellenrads auf Verschleiß und Schäden
überprüfen.
Steuerkette
• Die Steuerkette auf Verschleiß und Schäden überprüfen.
Steuerkettenschiene Nr. 1
• Die Schiene (1) auf Verschleiß und Schäden überprüfen.
EINBAU
VORSICHT:
Nach dem Abnehmen der Steuerkette die Kurbelwelle und
die Nockenwellen keinesfalls separat um mehr als den in
der Tabelle aufgeführten Winkel (“a”, “b”) drehen.
Falls diese weiter als erlaubt gedreht werden, können die
Ventile und Kolben gegeneinander schlagen und Schäden
an den beteiligten Bauteilen verursachen.
1) Sicherstellen, dass die Steuerzeitmarkierungen (1) auf den Nok-
kenwellenrädern der Ein- und Auslassnockenwelle wie abgebildet
mit den betreffenden Kerben (2) auf dem Zylinderkopf fluchten.
2) Den Keil (3) einsetzen und die Kurbelwelle drehen, bis der Keil
nach oben weist.
“a” : 90° 4. Zulässiger Drehbereich der Nockenwellen (EINLASS und AUSLASS).
Steuerzeitmarkierung auf dem Nockenwellrad im 15° -Bereich der
Kerbe am Zylinderkopf.
“b” : 15° 5. Zulässiger Drehbereich der Kurbelwelle.
Keil der Kurbelwelle um maximal 90° nach links oder rechts.
Anzugsmoment
Schraube der Steuerkettenschiene Nr. 1
(a) : 9 Nm (0,9 kpm)
Anzugsmoment
Einsteller des Steuerkettenspanners, Schrauben
(a) : 11 Nm (1,1 kpm)
10) Die Steuerkette mit Motoröl schmieren und dann die Kurbelwelle
um 2 Umdrehungen im Uhrzeigersinn drehen. Sicherstellen,
dass die Steuerzeitmarkierungen (1) auf den Nockenwellenrä-
dern der Ein- und Auslassnockenwelle mit den Kerben (2) des
Zylinderkopfs fluchten und gleichzeitig der Keil (3) der Kurbel-
welle wie abgebildet nach oben ausgerichtet ist.
Falls die jeweiligen Richtmarkierungen nicht fluchten, die Posi-
tion der Räder und Steuerkette entsprechend korrigieren.
AUSBAU
1) Den Zylinderkopfdeckel und die Ölwanne abmontieren, wie vor-
angehend erläutert.
2) Den Steuerkettendeckel gemäß “STEUERKETTENDECKEL”
abmontieren.
3) Die Steuerkette gemäß “STEUERKETTE UND KETTENSPAN-
NER” ausbauen.
4) Die Schrauben der Nockenwellen-Lagerdeckel in der gezeigten
Reihenfolge lockern und dann herausdrehen.
5) Die Nockenwellen-Lagerdeckel abheben.
6) Die Ein- und Auslassnockenwelle entfernen.
6A1-40 MOTORMECHANIK (M13 MOTOR)
ÜBERPRÜFUNG
Nockenverschleiß
Die Nockenhöhe “a” mit einer Mikrometerschraube messen. Falls die
Nockenhöhe den Grenzwert unterschreitet, die Nockenwelle austau-
schen.
Nockenhöhe “a” der Nockenwelle
Sollwert Grenzwert
Einlassnocken 44,919 – 45,089 mm 44,81 mm
Auslassnocken (Kenn- 44,202 – 44,362 mm 44,08 mm
zeichnung (1) am Nok-
kenwellenrad: EXA)
Auslassnocken (Kenn- 44,399 – 44,559 mm 44,28 mm
zeichnung (1) am Nok-
kenwellenrad: EXB)
ZUR BEACHTUNG:
Die Nockenwelle keinesfalls drehen, während der Dehn-
messstreifen eingelegt ist.
Anzugsmoment
Nockenwellen-Lagerdeckel, Schrauben (a) : 11 Nm (1,1 kpm)
Nockenwellen-Lagerzapfen, Laufspiel
Sollwert Grenzwert
Einlass Nr. 1 0,020 – 0,072 mm
0,12 mm
Andere 0,045 – 0,087 mm
Gegenstand Sollwert
Einlass Nr. 1 26,940 – 26,955 mm
Auslass Nr. 1 26,934 – 26,955 mm
Andere 22,934 – 22,955 mm
Gegenstand Sollwert
Auslass Nr. 1 27,000 – 27,021 mm
Andere 23,000 –23,021 mm
6A1-42 MOTORMECHANIK (M13 MOTOR)
EINBAU
1) Die Stößel und Scheiben in den Zylinderkopf einsetzen.
Die Stößelaußenseite mit Motoröl bestreichen und den Stößel
in den Zylinderkopf einsetzen.
ZUR BEACHTUNG:
Beim Einsetzen der Scheibe darauf achten, dass die Num-
merierung nach unten (zum Stößel) weist.
ZUR BEACHTUNG:
Vor dem Einbau der Nockenwellen die Kurbelwelle drehen,
bis der Keil des Kurbelwellenrads nach oben weist. Siehe
hierzu “STEUERKETTE UND KETTENSPANNER”.
[A]✱ 1) Alle Schrauben mit 40 Nm (4,0 kpm) festziehen 6. Einlassventil 12. Passstift
2) Alle Schrauben um 60°drehen
3) Dann alle Schrauben nochmals um 60° drehen
1. Ventilkeile 7. Auslassventil
Anzugsmoment
2. Ventilfederteller 8. Ventilführung
Nicht wiederverwenden.
3. Ventilfeder 9. Zylinderkopfschraube
: Keinesfalls wiederverwenden, da es sich um Motoröl auf die Gleitflächen aller Teile
Streckschrauben handelt. auftragen.
4. Ventilschaftdichtung 10. Zylinderkopf
5. Ventilfedersitz 11. Zylinderkopfdichtung
: "TOP"-Markierung auf der Dichtung nach oben
drehen (Zylinderkopfseite) und zur Seite der Kur-
belwellen-Riemenscheibe hin ausrichten.
AUSBAU
1) Den Kraftstoffdruck abbauen, wie in Abschnitt 6 beschrieben.
2) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
3) Das Motoröl ablassen.
MOTORMECHANIK (M13 MOTOR) 6A1-45
WARNUNG:
Den Ablassstopfen (1) und Kühlerdeckel nicht bei warmem
Motor entfernen, da Gefahr von Verbrennungen besteht.
Wird der Stopfen bzw. der Kühlerdeckel zu früh entfernt,
kann heißes Kühlwasser und Dampf herausspritzen.
5) Den Luftfilter (1), den Resonator und die Schläuche (2) gemäß
“LUFTFILTER UND RESONATOR” ausbauen.
ZUR BEACHTUNG:
• Beim Herausdrehen der Schrauben keinesfalls die
Schraube (M8) (1) vergessen (siehe Abbildung).
• Die Zylinderkopfschrauben keinesfalls wiederverwen-
den, da es sich um Streckschrauben handelt. Beim Ein-
bau stets neue Zylinderkopfschrauben verwenden.
ZERLEGUNG
1) Zur Vereinfachung der Wartung den Ansaugkrümmer, die Ein-
spritzventile und den Auspuffkrümmer vom Zylinderkopf
abmontieren.
2) Die Ventilfedern mit den Spezialwerkzeugen (Ventilfeder-
zwinge) zusammenpressen und dann die Ventilkeile (1) mit
dem Spezialwerkzeug (Pinzette) entfernen.
Spezialwerkzeug
(A) : 09916-14510
(B) : 09916-14910
(C) : 09916-84511
3) Das Spezialwerkzeug lösen, den Federteller und die Ventilfeder
entfernen.
4) Das Ventil auf der Verbrennungskammerseite herausziehen.
ZUR BEACHTUNG:
Die Ventildichtung nach einem Ausbau nicht mehr wieder-
verwenden. Ausschließlich neue Dichtungen einbauen.
ZUR BEACHTUNG:
Die Ventilführung nach einem Ausbau nicht mehr wiederver-
wenden Ausschließlich neue Ventilführungen (Übergröße)
einbauen.
1. Ventilspiel
2. Stanzmarkierung 54G bzw. 69G
ÜBERPRÜFUNG
Ventilführungen
Den Durchmesser von Ventilschäften und Ventilführungen mit einer
Mikrometerschraube bzw. Zylinderlehre messen, um das Ventil-
schaftspiel zu ermitteln. Ventilschaft und -führungen jeweils an meh-
reren Stellen messen.
Falls das Spiel den Grenzwert überschreitet, das Ventil und die Ven-
tilführung austauschen.
Ventilschaftspiel
Ventiltyp Sollwert
Ein-
5,965 – 5,980 mm
lass
69G
Aus-
5,940 – 5,955 mm
lass
Ein-
5,465 – 5,480 mm
lass
54G
Aus-
5,440 – 5,455 mm
lass
Ventile
• Sämtliche Kohleablagerungen von den Ventilen entfernen.
• Jedes Ventil am Teller und am Schaft auf Verschleiß, Anschmel-
zen und Verformung prüfen und ggf. austauschen.
• Die Dicke “a” des Ventiltellerrands messen. Falls die Dicke den
Grenzwert unterschreitet, das Ventil austauschen.
• Ventilsitzreparatur:
Falls der Ventilsitz keinen gleichmäßigen Kontakt zum Ventiltel-
ler herstellt oder die Breite der Kontaktfläche nicht den Vorga-
ben entspricht, muss der Ventilsitz nachgeschnitten und
abschließend geläppt werden.
a) AUSLASSVENTILSITZ: Ventilsitzfräser (1) verwenden, um die
zwei dargestellten Schnittwinkel herzustellen. Es müssen zwei
Fräser verwendet werden: einer zum Erstellen des 15°-Win-
kels, der zweite für den 45°-Winkel. Der zweite Fräsvorgang
dient zum Herstellen der geforderten Sitzbreite.
Auslassventilsitz, Sitzbreite
“a” : 1,1 – 1,3 mm
Zylinderkopf
• Sämtliche Kohleablagerungen von den Verbrennungsräumen
entfernen.
ZUR BEACHTUNG:
Zum Entfernen der Kohleablagerungen keinesfalls scharf-
kantige Werkzeuge verwenden. Beim Entfernen der Kohle-
ablagerungen keinesfalls die Metallfläche verkratzen. Dies
gilt ebenso für die Ventile und Ventilsitze.
MOTORMECHANIK (M13 MOTOR) 6A1-51
Ventilfeder
• Die Ventilfedern anhand der folgenden Daten überprüfen und
sicherstellen, dass sie frei von Mängeln wie Risse, Ermüdung
usw. sind. Ermüdete Ventilfedern können Ventilklappern und
Kompressionsverluste verursachen, wodurch die Leistung
beeinträchtigt wird.
1. Ventilspiel
2. Stanzmarkierung 54G bzw. 69G
ZUSAMMENBAU
1) Bevor die Ventilführung in den Zylinderkopf getrieben wird, die
Führungsbohrung im Zylinderkopf mit dem Spezialwerkzeug
(11-mm-Reibahle bei Motoren mit Ventiltyp 69G bzw. 10,5-mm-
Reibahle bei Motoren mit Ventiltyp 54G) ausräumen, um
Ungleichmäßigkeiten und Unrundheiten zu beseitigen.
Spezialwerkzeug
(A) : 09916-34542
(B) : 09916-38210 (11 mm) für Motoren mit Ventiltyp 69G
(B) : 09916-37320 (10,5 mm) für Motoren mit Ventiltyp 54G
1. Ventilspiel
2. Stanzmarkierung 54G bzw. 69G
ZUR BEACHTUNG:
• Die Ventilführung nach einem Ausbau keinesfalls wieder-
verwenden.
Stets neue Ventilführungen einsetzen.
• Die Führungen für Aus- und Einlassventile sind identisch.
Spezialwerkzeug
(A) : 09916-34542
(B) : 09916-37810 (6 mm) bei Motoren mit Ventiltyp 69G
(B) : 09916-34550 (5,5 mm) bei Motoren mit Ventiltyp 54G
1. Ventilspiel
2. Stanzmarkierung 54G bzw. 69G
ZUR BEACHTUNG:
• Die Ventildichtung nach einem Ausbau nicht mehr wie-
derverwenden. Stets neue Dichtungen einbauen.
• Beim Einbau keinesfalls mit einem Hammer o.Ä. auf das
Spezialwerkzeug schlagen. Die Dichtung darf nur von
Hand hineingepresst werden. Wird mit einem Hammer
o.Ä. auf das Spezialwerkzeug geschlagen, könnte die
Dichtung beschädigt werden.
1. Ventilspiel
2. Stanzmarkierung 54G bzw. 69G
ZUR BEACHTUNG:
Beim Zusammenpressen der Ventilfeder aufpassen, dass
die Bohrung für die Stößel nicht beschädigt wird.
EINBAU
1) Die Passflächen von Zylinderkopf und Zylinderblock reinigen.
Öl, Dichtmittelreste und Staub von den Passflächen entfernen.
ZUR BEACHTUNG:
• Die Zylinderkopfschrauben (“1” – “10”) keinesfalls wie-
derverwenden, da es sich um Streckschrauben handelt.
Stets neue Zylinderkopfschrauben verwenden.
• Nach dem Festziehen der anderen Schrauben unbedingt
auch die M8-Schraube (“A”) festziehen.
Anzugsmoment
Zylinderkopfschraube M8 (a) : 22 Nm (2,2 kpm)
Zylinderkopfschrauben M10
(b): 40 Nm (4,0 kpm) und dann zweimal um 60° drehen.
6) Die Auspuffkrümmer-Versteifungsstrebe und das Auspuffrohr
Nr. 1 gemäß “AUSPUFFKRÜMMER” einbauen.
7) Die Nockenwellen, die Steuerkette und den Steuerkettendeckel
einbauen, wie vorangehend erläutert.
8) Den Zylinderkopfdeckel und die Ölwanne anmontieren, wie vo-
rangehend erläutert.
9) Die Ansaugkrümmer-Versteifungsstrebe anmontieren und alle
Schläuche und Kabel fest anschließen.
10) Den Luftfilter, den Resonator und die Schläuche gemäß “LUFT-
FILTER UND RESONATOR” einbauen.
11) Den Antriebsriemen der Wasserpumpe gemäß Abschnitt 6B
spannen.
12) Die Spannung des A/C-Kompressor-Antriebsriemens (falls vor-
handen) gemäß Abschnitt 1B einstellen.
13) Das Gaszugspiel gemäß Abschnitt 6E1 einstellen.
14) Sicherstellen, dass sich alle entfernten Teile wieder an der
ursprünglichen Position befinden. Noch fehlende Teile anbringen.
15) Das Kühlsystem mit Kühlmittel und den Motor mit Motoröl befüllen.
16) Das Massekabel an die Batterie anklemmen.
17) Sicherstellen, dass an den Anschlüssen kein Wasser, Kraftstoff
oder Abgas austritt.
MOTORMECHANIK (M13 MOTOR) 6A1-57
AUSBAU
1) Den Kraftstoffdruck abbauen, wie in Abschnitt 6 beschrieben.
2) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
3) Das Motoröl ablassen.
4) Kühlmittel ablassen.
5) Den Zylinderkopf gemäß “VENTILE UND ZYLINDERKOPF”
ausbauen.
6) Alle Kolben, Pleuelstangen und Pleueldeckel mit Markierungs-
stift oder -farbe nach dem zugehörigen Zylinder kennzeichnen.
7) Die Pleuellagerdeckel abschrauben.
6A1-58 MOTORMECHANIK (M13 MOTOR)
ZERLEGUNG
1) Die zwei Kompressionsringe (oberer und 2.) und den Ölring mit
einer Kolbenringzange vom Kolben abnehmen.
2) Die Kolbenbolzen aus dem Pleuelauge treiben.
REINIGUNG
Kolbenboden und Ringnuten mit einem geeigneten Werkzeug von
Kohleablagerungen befreien.
ÜBERPRÜFUNG
Zylinder
• Die Zylinderwände auf Kratzer, Unebenheiten, Riefen und
andere Anzeichen übermäßigen Verschleißes kontrollieren. Bei
tiefen Kratzern oder Riefen die Zylinder aufbohren und über-
große Kolben verwenden.
MOTORMECHANIK (M13 MOTOR) 6A1-59
ZUR BEACHTUNG:
Bei Mängeln an einem Zylinder stets alle vier Zylinder
gleichzeitig aufbohren. Dies ist aus Gründen des Gleich-
laufs notwendig, um Unwuchten zu verhindern.
Kolben
• Die Kolben auf Mängel wie Verschleiß und Risse inspizieren.
Schadhafte, verschlissene Kolben austauschen.
• Kolbendurchmesser :
Den Durchmesser des Kolbens 19,5 mm über der Kante des
Kolbenhemds quer zur Kolbenbolzenbohrung messen (siehe
Abbildung).
Kolbendurchmesser-Sollwerte
77,953 – 77,968 mm
Standardgröße mit Beschichtung
77,969 – 77,984 mm
Übergröße
78,203 – 78,218 mm
0,25 mm
Übergröße
78,453 – 78,468 mm
0,50 mm
“a” : 19,5 mm
6A1-60 MOTORMECHANIK (M13 MOTOR)
• Kolbenlaufspiel:
Den Zylinder- und Kolbendurchmesser messen und über die Diffe-
renz das Kolbenlaufspiel berechnen. Es muss der folgenden Vor-
gabe entsprechen. Falls es nicht der Vorgabe entspricht, die
Zylinder aufbohren und übergroße Kolben montieren.
Kolbenlaufspiel
: 0,032 – 0,061 mm
: 0,016 – 0,045 mm
ZUR BEACHTUNG:
Der hier verwendete Zylinderdurchmesser wird an zwei Stel-
len in Druckrichtung gemessen.
“a” : 19,5 mm
• Ringnutspiel:
Vor der Prüfung die Ringnuten von Kohleablagerungen
befreien, reinigen und trocknen.
Einen neuen Kolbenring (1) in die Ringnut einsetzen und das
Spiel zwischen Ring und Nut mit einer Fühlerlehre (2) messen.
Falls es von der Vorgabe abweicht, den Kolben austauschen.
Ringnutspiel
Oberster Ring
Sollwert : 0,03 – 0,07 mm
Grenzwert : 0,12 mm
2. Ring
Sollwert : 0,02 – 0,06 mm
Grenzwert : 0,10 mm
Ölring
Sollwert : 0,03 – 0,17 mm
Kolbenbolzen
• Den Kolbenbolzen, das Pleuelauge und die Bolzenbohrung im
Kolben auf Verschleiß und Schäden überprüfen. Dabei beson-
ders auf die Pleuelbuchse achten. Falls das Pleuelauge oder
die Bolzenbohrung starken Verschleiß oder Schäden aufwei-
sen, den Kolbenbolzen, die Pleuelstange und/oder den Kolben
austauschen.
MOTORMECHANIK (M13 MOTOR) 6A1-61
• Kolbenbolzenspiel :
Das Spiel des Kolbenbolzens im Pleuelauge und Kolben prüfen.
Bei starkem Verschleiß, Schäden des Pleuelauges oder über-
mäßigem Spiel die Pleuelstange und/oder den Kolben austau-
schen.
Kolbenbolzenspiel im Pleuelauge
: 0,003 – 0,014 mm
Kolbenbolzenspiel im Kolben
: 0,006 – 0,017 mm
Pleuelaugenbohrung
: 20,003 – 20,011 mm
Kolbenbolzen-Durchmesser
: 19,997 – 20.000 mm
Bolzenbohrung
: 20,006 – 20,014 mm
Kolbenringe
Zum Messen des Ringstoßes den Kolbenring (1) in den Zylinder ein-
setzen und dann den Stoß mit einer Fühlerlehre (2) messen.
Falls der Stoß von der Vorgabe abweicht, den Kolbenring austau-
schen.
ZUR BEACHTUNG:
Die Kante der Zylinderbohrung von Kohlestoffablagerungen
befreien und reinigen, bevor der Kolbenring einsetzt wird.
Kolbenringstoß
Pleuelstange
• Pleuelfuß-Axialspiel :
Die Pleuelstange ordnungsgemäß auf den Hubzapfen montie-
ren und das Pleuelfuß-Axialspiel der Pleuelstange messen.
Falls das Spiel den Grenzwert überschreitet, die Pleuelstange
austauschen.
Pleuelfuß-Axialspiel
Sollwert : 0,25 – 0,40 mm
Grenzwert : 0,35 mm
6A1-62 MOTORMECHANIK (M13 MOTOR)
Hubzapfen, Durchmesser
Pleuelstangen-
Hubzapfen, Durchmesser
Lagerschalengröße
Sollwert 41,982 – 42,000 mm
Untergröße
41,732 – 41,750 mm
0,25 mm
• Lagerschalen :
Die Lagerschalen auf Anzeichen von Anschmelzen, Kavitation,
Verzunderung und Abspanung inspizieren und das Tragbild prüfen.
Bei Mängeln die betreffenden Lagerschalen austauschen.
Es gibt zwei Arten von Pleuellagern; in Standardgröße sowie in
Untergröße 0,25 mm. Lagerschalen in Untergröße sind mit einem
roten Punkt an der abgebildeten Stelle gekennzeichnet. Die Dicke
der Lagerschalen beträgt in der Mitte 1,605 – 1,615 mm.
1. Rote Farbmarkierung
• Pleuellagerspiel :
1) Vor dem Prüfen des Pleuellagerspiels die Lager und Hubzapfen
reinigen.
2) Die Lagerschalen in Pleuelstange und Pleueldeckel einpassen.
ZUR BEACHTUNG:
Nach Überprüfung des Pleuellagerspiels die Pleuellager-
schrauben unbedingt auf Deformierung überprüfen.
Siehe “ÜBERPRÜFUNG” unter “PLEUELSTANGE”.
ZUSAMMENBAU
1) Den Kolbenbolzen in Kolben (1) und Pleuelstange (2) einführen.
a) Kolbenbolzen und Bolzenbohrung in Kolben und Pleuelstange
mit Motoröl bestreichen.
b) Die Pleuelstange wie abgebildet einpassen.
c) Den Kolbenbolzen in Kolben und Pleuelstange einführen.
d) Die Kolbenbolzen-Sicherungsringe (3) einsetzen.
ZUR BEACHTUNG:
Den Stoß der Sicherungsringe wie abgebildet positionieren.
Den Sicherungsring so einsetzen, dass der Stoß im Bereich
des Pfeils (siehe Abbildung) liegt.
1. Pfeilmarkierung
2. Ringstoß des 1. Kolbenrings
3. Ringstoß des 2. Kolbenrings und Stoß der Ölring-Spreizfeder
4. Stoß, oberer Ölringsteg
5. Stoß, unterer Ölringsteg
MOTORMECHANIK (M13 MOTOR) 6A1-65
EINBAU
1) Kolben, Kolbenringe, Zylinderbuchsen, Pleuellager und Hub-
zapfen mit Motoröl schmieren.
ZUR BEACHTUNG:
Kein Öl zwischen Pleuelfuß und Lagerschale bzw. Pleuel-
deckel und Lagerschale auftragen.
ZUR BEACHTUNG:
Vor dem Einbau der Lagerdeckel die Pleuelschrauben unbe-
dingt auf Deformierung überprüfen.
Siehe “ÜBERPRÜFUNG” unter “PLEUELSTANGE”.
MOTORTRAGLAGER
WARNUNG:
Den Ablassstopfen (1) und Kühlerdeckel nicht bei warmem
Motor entfernen, da Gefahr von Verbrennungen besteht.
Wird der Stopfen bzw. der Kühlerdeckel zu früh entfernt,
kann heißes Kühlwasser und Dampf herausspritzen.
ZUR BEACHTUNG:
Den A/C-Kompressor an einer sicheren Stelle aufhängen,
wo er beim Aus- und Einbau des Motors nicht beschädigt
werden kann.
MOTORMECHANIK (M13 MOTOR) 6A1-69
16) Die rechte und linke Achswelle gemäß Abschnitt 4 vom Diffe-
rential trennen.
Für den Ausbau von Motor und Getriebe ist es nicht notwendig,
die Achswellen von den Achsschenkeln zu lösen.
17) Bei 4WD-Fahrzeugen die Gelenkwelle gemäß Abschnitt 4B
ausbauen.
18) Die Lichtmaschine gemäß Abschnitt 6H ausbauen.
21) Vor dem Entfernen von Motor und Getriebe zunächst noch ein-
mal sicherstellen, dass alle Schläuche, Kabel und Seilzüge von
Motor und Getriebe gelöst sind.
22) Motor samt Getriebe aus dem Motorraum absenken.
ZUR BEACHTUNG:
Vor dem Absenken des Motors den A/C-Kompressor auf der
Seite der Kurbelwelle-Riemenscheibe über den Motor
heben. Dabei aufpassen, dass die Schläuche nicht über-
dehnt werden.
EINBAU
1) Den Kupplungsdeckel und die Kupplungsscheibe gemäß
Abschnitt 7C einbauen.
2) Das Getriebe gemäß Abschnitt 7A oder 7B in den Motor einrücken.
3) Den Motor mit Getriebe in den Motorraum heben. Den Heber
etc. aber noch nicht entfernen.
4) Die Schrauben (1) des hinteren Traglagers, die Muttern (2) der
linken Traglagerstrebe und die Muttern (3) des rechten Tragla-
gers anmontieren.
Die Schrauben und Muttern mit dem vorgeschriebenen Anzugs-
moment festziehen.
Anzugsmoment
Motor-Traglagerschrauben und Muttern M10
(a) : 55 Nm (5,5 kpm)
Muttern des rechten Motor-Traglagers
(b) : 75 Nm (7,5 kpm)
AUSBAU
1) Den Motor aus dem Fahrzeug ausbauen, wie zuvor beschrieben.
ÜBERPRÜFUNG
Kurbelwelle
Kurbelwellenschlag
Den Schlag am mittleren Lagerzapfen mit einem Feinzeiger messen.
Die Kurbelwelle langsam drehen. Falls der Schlag den Grenzwert
überschreitet, die Kurbelwelle austauschen.
Kurbelwellenschlag
Grenzwert : 0,04 mm
Kurbelwellen-Druckspiel
Die Kurbelwelle auf normale Weise mit Anlaufscheiben (1) und
Lagerdeckeln in den Zylinderblock einbauen und das Druckspiel
messen.
Dicke der Kurbelwellen-Anlaufscheibe
Sollwert : 2,500 mm
Übergröße (0,125 mm) : 2,563 mm
Die Lagerdeckelschrauben Nr. 1 (1) – (10) und Nr. 2 (11) – (20) wie
folgt schrittweise festziehen.
1) Die Schrauben (1) – (10) mit einem Anzugsmoment von 30 Nm
(3,0 kpm) in der gezeigten Reihenfolge anziehen.
2) Die Schrauben auf gleiche Weise wie in Schritt 1) mit einem
Anzugsmoment von 50 Nm (5,0 kpm) anziehen.
3) Die Schrauben (11) – (20) mit einem Anzugsmoment von 22
Nm (2,2 kpm) in der gezeigten Reihenfolge anziehen.
Anzugsmoment
Kurbelwellen-Lagerdeckelschrauben Nr. 1 (1) – (10)
: 50 Nm (5,0 kpm)
Kurbelwellen-Lagerdeckelschrauben Nr. 2 (11) – (20)
: 22 Nm (2,2 kpm)
6A1-76 MOTORMECHANIK (M13 MOTOR)
Hauptlager
Allgemeines
• Hauptlager sind in Standardgröße und in Untergröße 0,25 mm
erhältlich. Für jede Größe gibt es wiederum 5 Toleranzenbereiche.
• Die obere Lagerschale (1) weist eine Ölnut (2) auf, wie in der
Darstellung gezeigt.
Die Lagerschalen mit Ölnut sind in den Zylinderblock einzu-
bauen.
• Die unteren Lagerschalen besitzen keine Ölnut.
Sichtprüfung
Die Lagerschalen auf Kavitation, Kratzer, Verschleiß und Schäden
überprüfen.
Bei Mängeln die oberen und unteren Lagerschalen austauschen.
Niemals nur eine Lagerschale allein auswechseln.
Hauptlagerspiel
Das Lagerspiel wird mit Dehnmessstreifen in folgendem Verfahren
ermittelt.
1) Die Hauptlagerdeckel abschrauben.
2) Die Hauptlagerdeckel und Lagerzapfen reinigen.
MOTORMECHANIK (M13 MOTOR) 6A1-77
ZUR BEACHTUNG:
Die Kurbelwelle keinesfalls drehen, während der Dehn-
messstreifen eingelegt ist.
ZUR BEACHTUNG:
Nach Überprüfung der Hauptlagerschalen sicherstellen,
dass die Lagerdeckelschrauben Nr. 1 durch neue Schrauben
ersetzt werden.
6A1-78 MOTORMECHANIK (M13 MOTOR)
Eingestanzte
Lagerzapfendurchmesser
Ziffer
1 44,994 – 45,000 mm
2 44,988 – 44,994 mm
3 44,982 – 44,988 mm
Eingestanzter Lagerdeckeldurchmesser
Buchstabe (ohne Lagerschale)
A 49,000 – 49,006 mm
B 49,006 – 49,012 mm
C 49,012 – 49,018 mm
MOTORMECHANIK (M13 MOTOR) 6A1-79
Farbmarkierung Lagerschalendicke
Rosa 1,990 – 1,994 mm
Lila 1,993 – 1,997 mm
Braun 1,996 – 2.000 mm
Grün 1,999 – 2,003 mm
Schwarz 2,002 – 2,006 mm
1. Farbmarkierung
Farbmarkierung Lagerschalendicke
Rot und rosa 2,115 – 2,119 mm
Rot und lila 2,118 – 2,122 mm
Rot und braun 2,121 – 2,125 mm
Rot und grün 2,124 – 2,128 mm
Rot und schwarz 2,127 – 2,131 mm
1. Farbmarkierung
Lagerzapfendurchmesser
44,744 – 44,750 mm 44,738 – 44,744 mm 44,732 – 44,738 mm
Eingestanzter Buch- A Rot und rosa Rot und lila Rot und braun
stabe am Zylinderblock B Rot und lila Rot und braun Rot und grün
C Rot und braun Rot und grün Rot und schwarz
Einzubauende Lagerschale der Untergröße
MOTORMECHANIK (M13 MOTOR) 6A1-81
Hinterer Wellendichtring
Den Wellendichtring (1) sorgfältig auf Verschleiß und Beschädigung
überprüfen.
Bei Verschleiß oder Schäden an der Lippe den Wellendichtring aus-
tauschen.
Schwungrad
• Bei Schäden, Rissen oder Verschleiß des Zahnkranzes das
Schwungrad austauschen.
• Bei Schäden oder übermäßigem Verschleiß an der Passfläche
für die Kupplungsscheibe das Schwungrad austauschen.
• Das Schwungrad mit einem Feinzeiger auf Schlag prüfen.
Falls der Schlag den Grenzwert überschreitet, das Schwungrad
austauschen.
Schwungradschlag
Grenzwert : 0,2 mm
Sensorscheibe
• Die Sensorscheibe auf Risse und Beschädigung prüfen. Bei
Mängeln austauschen.
6A1-82 MOTORMECHANIK (M13 MOTOR)
Zylinderblock
Zylinderblock-Planflächenverzug
Grenzwert : 0,05 mm
Größe Kolbendurchmesser
Übergröße 0,25 78,203 – 78,218 mm
Übergröße 0,50 78,453 – 78,468 mm
ZUR BEACHTUNG:
Vor dem Aufbohren alle Hauptlagerdeckel montieren und
mit dem vorgeschriebenen Anzugsmoment festziehen,
damit sich die Lagersitze beim Bohren nicht verziehen.
EINBAU
ZUR BEACHTUNG:
• Alle einzubauenden Teile müssen vollkommen sauber sein.
• Kurbelwellen-Lagerzapfen, Hauptlagerschalen, Anlauf-
scheiben, Hubzapfen, Pleuellager, Kolben, Kolbenringe
und Zylinder unbedingt mit Motoröl schmieren.
• Hauptlagerschalen, Hauptlagerdeckel, Pleuelstangen,
Pleuellager, Pleueldeckel, Kolben und Kolbenringe bilden
jeweils aufeinander abgestimmte Sätze. Die Zuordnung
der Teile keinesfalls verändern und alle Teile wieder an
den ursprünglichen Positionen einbauen.
1) Die Sensorscheibe (1) auf die Kurbelwelle (2) setzen und die
Schrauben mit dem vorgeschriebenen Anzugsmoment festziehen.
ZUR BEACHTUNG:
Zum Einsetzen der Sensorscheibe den Federstift (3) der
Kurbelwelle mit der Bohrung der Sensorscheibe fluchten.
Anzugsmoment
Sensorscheibe, Schrauben (a) : 11 Nm (1,1 kpm)
ZUR BEACHTUNG:
• Die Lagerdeckelschrauben Nr. 1 (1) – (10) keinesfalls wie-
derverwenden, da es sich um Streckschrauben handelt.
• Nach dem Festziehen der Lagerdeckel sicherstellen, dass
sich die Kurbelwelle mit einer Kraft von 12 Nm (1,2 kpm)
oder weniger leichtgängig drehen lässt.
ERFORDERLICHE WARTUNGSMATERIALIEN
Empfohlenes SUZUKI-Produkt
Material Verwendung
(Teilenummer)
Dichtmittel Sealant 1207C • Für die Passflächen von Ölwanne und Zylinderblock.
(99000-31150) • Für die Passflächen von Zylinderblock und Steuerket-
tendeckel.
• Für die Passflächen des Zylinderkopfdeckels.
• Für die Passflächen des Gehäuses des hinteren Wel-
lendichtrings.
Sealant 1207B • Für die Passflächen von Zylinderblock, Zylinderkopf
(99000-31140) und Steuerkettendeckel.
Sealant 1215 • Für Schraube (Gewinde) der Wasser-Auslassleitung.
(99000-31110) • Für Schrauben des Schwungrads (Schaltgetriebe)
bzw. der Mitnehmerscheibe (Automatikgetriebe).
6A1-86 MOTORMECHANIK (M13 MOTOR)
VORGESCHRIEBENE ANZUGSMOMENTE
Anzugsmoment
Zu befestigende Teile
Nm kpm lb-ft
Öldruckschalter 14,0 1,4 10,5
Schrauben des Nockenwellen-Lagerdeckels 8,0 0,8 6,0
(bei Austausch der Scheiben)
Schrauben des Nockenwellen-Lagerdeckels 11,0 1,1 8,0
Zylinderkopfdeckel, Schrauben 8,0 0,8 6,0
Ansaugkrümmer, Befestigungsschrauben 25,0 2,5 18,0
und -muttern
Auspuffkrümmer, Befestigungsschrauben 50,0 5,0 36,5
und -muttern
Auspuffrohr Nr. 1, Schrauben 50,0 5,0 36,5
Auspuffkrümmer-Versteifungsstrebe, 50,0 5,5 36,5
Schrauben
Schraube des Ölpumpensiebs 11,0 1,1 8,0
Schraube der Ölpumpenhalterung 11,0 1,1 8,0
Schrauben und Muttern der Ölwanne 11,0 1,1 8,0
Ölwannen-Ablassstopfen 50,0 5,0 36,5
Steuerkettendeckel, Schrauben 23,0 2,3 17,0
Muttern des rechten Motor-Traglagers 75,0 7,5 54,5
Motor-Traglagerstrebe, Schrauben 55,0 5,5 40,0
Kurbelwellen-Riemenscheibe, Schraube 150,0 15,0 108,5
Schrauben der Pumpenprofilscheibe 11,0 1,1 8,0
Schrauben der Steuerkettenschiene Nr. 1 9,0 0,9 6,5
Einsteller des Steuerkettenspanners, Schraube 11,0 1,1 8,0
Düsensitz 5,0 0,5 3,5
Zylinderkopfschrauben M8 22,0 2,2 16,0
Zylinderkopfschrauben M10 a) Mit 40 Nm anziehen a) Mit 4,0 kpm a) Mit 29,0 lb-ft
b) Um 60° drehen anziehen anziehen
c) Um 60° drehen b) Um 60° drehen b) Um 60° drehen
c) Um 60° drehen c) Um 60° drehen
Pleuellagerdeckel, Muttern a) Mit 15 Nm anziehen a) Mit 1,5 kpm a) Mit 11,0 lb-ft
b) Um 45° drehen anziehen anziehen
c) Um 45° drehen b) Um 45° drehen b) Um 45° drehen
c) Um 45° drehen c) Um 45° drehen
Hintere Motoraufhängungshalterungs- 75,0 7,5 54,5
schrauben
Hintere Motoraufhängungsschrauben, 105,0 10,5 76,0
M12
Kurbelwellen-Lagerdeckelschrauben Nr. 1 50,0 5,0 36,5
(für Überprüfung des Kurbelwellen-Druckspiels)
Kurbelwellen-Lagerdeckelschrauben Nr. 2 22,0 2,2 16,0
Sensorscheibe, Schrauben 11,0 1,1 8,0
Kurbelwellen-Lagerdeckelschrauben Nr. 1 a) Mit 50 Nm anziehen a) Mit 5,0 kpm a) Mit 36,5 lb-ft
b) Um 60° drehen anziehen anziehen
b) Um 60° drehen b) Um 60° drehen
Hinterer Wellendichtring, Gehäuseschrauben 11,0 1,1 8,0
Schwungrad bzw. Mitnehmerscheibe, 70,0 7,0 51,0
Schrauben
MOTORMECHANIK (M13 MOTOR) 6A1-87
SPEZIALWERKZEUG
ABSCHNITT 6B
KÜHLSYSTEM 6B
INHALT
ALLGEMEINES .................................................... 6B-2 SYSTEMKOMPONENTEN ............................. 6B-10
KÜHLWASSERUMLAUF .................................. 6B-2 ABLASSEN DES KÜHLSYSTEMS................. 6B-11
KÜHLMITTEL.................................................... 6B-3 AUFFÜLLEN DES KÜHLSYSTEMS............... 6B-11
DIAGNOSE........................................................... 6B-4 KÜHLWASSERLEITUNGEN UND
DIAGNOSETABELLE ....................................... 6B-4 -SCHLÄUCHE................................................. 6B-12
SYSTEMSCHALTPLAN.................................... 6B-5 THERMOSTAT ............................................... 6B-12
ÜBERPRÜFUNG DES KÜHLER ......................................................... 6B-14
SYSTEMSCHALTKREISES ............................. 6B-5 LÜFTER DES KÜHLERS UND
WARTUNG ........................................................... 6B-6 KONDENSATORS.......................................... 6B-15
KONTROLLE DES KÜHLMITTELSTANDS...... 6B-6 RELAIS DES KÜHLER- UND
ÜBERPRÜFUNG UND WARTUNG DES KONDENSATORLÜFTERS............................ 6B-15
KÜHLSYSTEMS ............................................... 6B-7 WASSERPUMPEN-/LICHTMASCHINEN-
SPÜLEN UND AUFFÜLLEN DES ANTRIEBSRIEMEN ........................................ 6B-15
KÜHLSYSTEMS ............................................... 6B-7 WASSERPUMPE............................................ 6B-16
PRÜFUNG UND EINSTELLUNG DER WASSERTEMPERATURFÜHLER ................. 6B-18
SPANNUNG DES WASSERPUMPEN-/ ERFORDERLICHE
LICHTMASCHINEN-ANTRIEBSRIEMENS ...... 6B-9 WARTUNGSMATERIALIEN ..............................6B-18
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG ......... 6B-10 VORGESCHRIEBENE ANZUGSMOMENTE .....6B-18
6B-2 KÜHLSYSTEM
ALLGEMEINES
Das Kühlsystem setzt sich aus Kühlerdeckel, Kühler, Kühlmittel-Ausgleichsbehälter, Schläuchen, Wasserpumpe, Lüf-
ter und Thermostaten zusammen. Der Kühler besteht aus einem Rohr und Lamellen.
KÜHLWASSERUMLAUF
Während des Warmlaufs (Thermostat geschlossen) zirkuliert das Kühlmittel wie folgt:
Drosselklapp-
Wasserpumpe Zylinderblock Zylinderkopf engehäuse Wasserein-
Heizung lassleitung
Thermostat geschlossen
Sobald das Kühlmittel die normale Betriebstemperatur erreicht und sich der Thermostat öffnet, durchfließt das Kühl-
mittel den Wärmetauscher des Kühlers, um dort gekühlt zu werden, bevor es wieder in den Kühlwassermantel des
Motors strömt.
KÜHLMITTEL
Bei dieser Kühlung handelt es sich um ein geschlossenes System. Das Kühlmittel im Kühler dehnt sich durch Erhit-
zung aus, weshalb das verdrängte Kühlmittel im Ausgleichsbehälter gesammelt wird.
Beim Abkühlen des Systems wird das Kühlmittel dann wieder in den Kühler zurückgeführt.
Das Kühlsystem wird werksseitig mit einem Kühlmittel aus einem Gemisch von 50/50 (70/30 für Bestimmungsländer,
in denen keine Frostgefahr besteht) Wasser und Frostschutzmittel auf Äthylenglykolbasis aufgefüllt.
Dieses 50/50-Kühlmittelgemisch gewährt Gefrierschutz bis –36°C.
• Den Gefrierschutz bis –36°C als Schutz gegen Korrosion und zum Ausgleich von Kühlmittelverlusten aufrechter-
halten. Dieses Gemisch sollte auch verwendet werden, wenn keine Frostgefahr besteht.
• Bei Kühlmittelmangel bzw. zur Erhöhung des Frostschutzes für tiefere Temperaturen als –36°C ein Kühlmittel auf
Äthylenglykolbasis nachfüllen.
ZUR BEACHTUNG:
• Kühlmittel auf Alkohol- oder Methanolbasis sowie reines Wasser sollten nicht in das Kühlsystem einge-
füllt werden, da sie Schäden im System verursachen würden.
• Auch bei Einsatzgebieten, in denen es nie friert, sollte das Kühlmittel aus einer Mischung von 70% Was-
ser und 30% Frostschutzmittel auf Äthylenglykolbasis (Frostschutz-/Korrosionsschutz) hergestellt wer-
den, um den Motor vor Korrosion zu schützen und die beweglichen Teile des Kühlsystems zu schmieren.
Frostschutz-Mischtabelle
Kühlmittel-Füllmenge
DIAGNOSE
DIAGNOSETABELLE
Symptom Mögliche Ursache Abhilfe
Motor überhitzt sich Wasserpumpen-Antriebsriemen locker oder geris- Spannen oder austauschen.
(Kühlerlüfter läuft) sen
Kühlmittelstand zu niedrig Kühlmittelstand kontrollieren und ggf.
nachfüllen.
Thermostat defekt Austauschen.
Wasserpumpe defekt Austauschen.
Kühlerlamellen verschmutzt oder beschädigt Reinigen oder reparieren.
Kühlmittelaustritt im System Reparieren.
Kühler verstopft Kühler überprüfen und ggf.
austauschen.
Kühlerdeckel defekt Austauschen.
Zündzeitpunkt verstellt Einstellen.
Bremsen schleifen Bremsen einstellen.
Kupplung rutscht Einstellen oder austauschen.
Batterie schwach Überprüfen und ggf. austauschen.
Lichtmaschinenleistung mangelhaft Überprüfen und reparieren.
Wassertemperaturfühler defekt Überprüfen und ggf. austauschen.
Kühlerlüfterrelais Nr.2 und/oder Nr.3 defekt Überprüfen und ggf. austauschen.
Motorsteuermodul (ECM) defekt Überprüfen und ggf. austauschen.
Defekt in der Verkabelung oder schlechte Masse Reparieren.
Zu viele Stromverbraucher Ausbauen.
Lüftermotor defekt Überprüfen und ggf. austauschen.
Motor überhitzt sich Sicherung durchgebrannt Die Sicherung “RADTR fan” und auf
(Kühlerlüfter arbeitet Masseschluss überprüfen.
nicht) Lüfterrelais Nr.1 Überprüfen und ggf. austauschen.
Wassertemperaturfühler defekt Überprüfen und ggf. austauschen.
Lüftermotor defekt Überprüfen und ggf. austauschen.
Defekt in der Verkabelung oder schlechte Masse Gegebenenfalls reparieren.
Motorsteuermodul (ECM) defekt Überprüfen und ggf. austauschen.
KÜHLSYSTEM 6B-5
SYSTEMSCHALTPLAN
1 4 5
3 BLU/WHT
14
2 BLK/YEL
ACG
7
12
15
GRN/BLK YEL/GRN
BLK PNK/GRN
8
BLK/RED
BLK/RED BRN/WHT
BLU
9
11 13
L+
BLU/BLK
H– LT GRN/BLK
BLU
10 H+
ORN
L–
BLK
BLK
PPL/YEL
WARTUNG
WARNUNG:
• Zur Kontrolle des Kühlmittelstands ist es nicht nötig, den Kühlerdeckel abzuschrauben. Der Kühlmittel-
stand kann direkt am durchsichtigen Ausgleichsbehälter abgelesen werden.
Falls erforderlich, Kühlmittel ausschließlich in den Ausgleichsbehälter nachfüllen.
• Durch den Überdruck im Kühlsystem kann die Temperatur des Kühlmittels erheblich über dem Siede-
punkt liegen, ohne zu kochen. Wird der Kühlerdeckel bei heißem Motor und hohem Druck im Kühlsystem
abgeschraubt, fängt das Kühlmittel sofort an zu kochen und kann explosionsartig herausspritzen und
sich über Motor, Kotflügel und Personen ergießen. Falls das Kühlmittel entflammbare Stoffe wie Alkohol
enthält (davon ist dringend abzuraten), kann es sogar zu einem schweren Brand kommen.
WARNUNG:
Zur Vermeidung von Verbrühungsgefahr:
• Keinesfalls den Ausgleichsbehälterdeckel bei kochendem
Kühlmittel abnehmen und
• keinesfalls den Kühlerdeckel abschrauben, solange
Motor und Kühler noch heiß sind.
Wird der Deckel zu früh entfernt, kann heißes Kühlwasser
und Dampf herausspritzen.
ZUR BEACHTUNG:
• Wenn die korrekte Menge an Frostschutzmittel beige-
mischt wird, sind zusätzliche Rostinhibitoren oder
4 5
Zusätze unnötig.
Solche Additive kosten nicht nur Geld, sondern können
1 auch die Funktion des Kühlsystems beeinträchtigen.
• Beim Aufsetzen der Kappe des Ausgleichsbehälters die
Pfeilmarkierungen auf Kappe und Behälter fluchten.
KÜHLSYSTEM 6B-7
WARNUNG:
Den Kühlerdeckel nicht bei warmem Motor oder Kühler ent-
fernen, da Gefahr von Verbrennungen besteht.
Wird der Kühlerdeckel zu früh entfernt, kann heißes Kühl-
wasser und Dampf herausspritzen.
ZUR BEACHTUNG:
Nach dem Aufschrauben des Kühlerdeckels sicherstellen,
dass dessen Noppen parallel zum Kühler stehen.
WARNUNG:
Den Kühlerdeckel nicht bei warmem Motor oder Kühler ent-
fernen, da Gefahr von Verbrennungen besteht.
Wird der Kühlerdeckel zu früh entfernt, kann heißes Kühl-
wasser und Dampf herausspritzen.
WARNUNG:
• Vor der Überprüfung und Einstellung der Antriebsriemenspannung das Massekabel von der Batterie
abklemmen.
• Den Kühlerdeckel nicht bei warmem Motor oder Kühler entfernen, da Gefahr von Verbrennungen
besteht. Wird der Kühlerdeckel zu früh entfernt, kann heißes Kühlwasser und Dampf herausspritzen.
ZUR BEACHTUNG:
Wird ein neuer Riemen eingesetzt, die Riemenspannung auf
eine Durchbiegung von 3 – 4 mm einstellen.
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG
WARNUNG:
• Vor dem Ausbau von Komponenten des Kühlsystems sicherstellen, dass das Kühlmittel abgekühlt ist.
• Vor dem Ausbau unbedingt auch das Massekabel von der Batterie abklemmen.
SYSTEMKOMPONENTEN
6 7
2 4 5
6B-12 KÜHLSYSTEM
EINBAU
Die ausgebauten Teile in umgekehrter Reihenfolge wieder einbauen.
Dabei folgende Punkte beachten:
• Die Schlauchschellen ordnungsgemäß festziehen.
• Das Kühlsystem gemäß “AUFFÜLLEN DES KÜHLSYSTEMS”
mit dem korrekten Kühlmittel auffüllen.
THERMOSTAT
AUSBAU
1) Das Kühlsystem gemäß “ABLASSEN DES KÜHLSYSTEMS”
durch Lösen des Kühler-Ablassstopfens entleeren.
2) Den Luftfilter und Resonator gemäß Abschnitt 6A1 ausbauen.
3) Den Ansaugkrümmer gemäß Abschnitt 6A1 ausbauen.
4) Die Lichtmaschine gemäß Abschnitt 6H ausbauen.
5) Den Wasserschlauch (1) und den Heizungsschlauch (2) von
den jeweiligen Leitungen abziehen.
6) Das Thermostatgehäuse (3) samt Thermostatkappe (4) und
Wassereinlassleitung (5) ausbauen.
7) Die Wassereinlassleitung und Thermostatkappe vom Thermos-
tatgehäuse abmontieren.
8) Den Thermostaten entfernen.
ÜBERPRÜFUNG
• Sicherstellen, dass das Entlüftungsventil (1) des Thermostaten
sauber ist.
Bei Verstopfung dieses Ventils neigt der Motor zum Überhitzen.
• Sicherstellen, dass der Ventilsitz frei von Fremdkörpern ist, die
ein Schließen behindern würden.
• Die Dichtung (2) auf Risse, Verschleiß und andere Mängel prü-
fen.
KÜHLSYSTEM 6B-13
EINBAU
Zum Einbau den Ausbauvorgang unter Beachtung der folgenden
Hinweise umkehren.
KÜHLER
AUSBAU
1) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
2) Das Kühlsystem durch Lösen des Kühlerablassstopfens entlee-
ren. Siehe unter “ABLASSEN DES KÜHLSYSTEMS”.
3) Den Steckverbinder des Lüftermotors lösen.
ÜBERPRÜFUNG
Den Kühler auf Undichtigkeiten und Schäden überprüfen. Verbogene
Lamellen geradebiegen.
REINIGUNG
Die Vorderseite des Kühlerwärmetauschers reinigen.
EINBAU
Zum Einbau den Ausbauvorgang unter Beachtung der folgenden
Hinweise umkehren.
• Das Kühlsystem gemäß “AUFFÜLLEN DES KÜHLSYSTEMS”
mit dem korrekten Kühlmittel auffüllen.
• Nach erfolgtem Einbau alle Anschlüsse auf Dichtigkeit prüfen.
KÜHLSYSTEM 6B-15
a
b
1
c d
a b
c
d
c a
c d
a b
d b
2, 3
WASSERPUMPEN-/LICHTMASCHINEN-
ANTRIEBSRIEMEN
AUSBAU
1) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
2 2) Die Antriebsriemen-Einstellschraube (2) und die Lichtmaschi-
nen-Drehzapfenschraube (3) lockern.
Bei Fahrzeugen mit Klimaanlage vor dem Ausbau des Wasser-
1
pumpenriemens (1) den Antriebsriemen des A/C-Kompressors
4
(4) ausbauen.
Siehe hierzu “KOMPRESSOR-ANTRIEBSRIEMEN” in
3
Abschnitt 1B.
3) Den Riemen durch Verschieben der Lichtmaschine lockern und
abnehmen.
6B-16 KÜHLSYSTEM
EINBAU
1) Den Antriebsriemen (1) auf Wasserpumpen-Riemenscheibe
(2), Kurbelwellen-Riemenscheibe (3) und Lichtmaschinen-Rie-
2 menscheibe (4) aufziehen.
1 Bei Fahrzeugen mit Klimaanlage auch den Antriebsriemen des
4
A/C-Kompressors anbringen.
WASSERPUMPE
AUSBAU
1) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
2) Kühlmittel ablassen. Siehe unter “ABLASSEN DES KÜHLSYS-
TEMS”.
1 3) Den Antriebsriemen des A/C-Kompressors (4) gemäß “KOM-
PRESSOR-ANTRIEBSRIEMEN” in Abschnitt 1B ausbauen
(falls vorhanden).
4) Die Antriebsriemen-Einstellschraube (1) und die Lichtmaschi-
3 4 nen-Drehzapfenschraube (2) lockern. Dann den Antriebsriemen
2
der Wasserpumpe/Lichtmaschine (3) abnehmen und die Was-
serpumpen-Riemenscheibe abmontieren.
Siehe unter “WASSERPUMPEN-ANTRIEBSRIEMEN” in die-
sem Abschnitt.
KÜHLSYSTEM 6B-17
ÜBERPRÜFUNG
VORSICHT:
Die Wasserpumpe nicht zerlegen.
Bei Mängeln die Pumpe komplett austauschen.
EINBAU
1) Die Passfläche der Wasserpumpe entsprechend der Abbildung
mit Dichtmittel bestreichen.
“A” : Dichtmittel 99000-31150
WASSERTEMPERATURFÜHLER
Siehe unter “WASSERTEMPERATURFÜHLER” in Abschnitt 6E1.
ERFORDERLICHE WARTUNGSMATERIALIEN
Empfohlenes SUZUKI-Produkt
Material Verwendung
(Teilenummer)
Kühlmittel auf Äthylengly- Additiv zur Verbesserung der Kühlwirkung und
kolbasis (Frostschutz-/ –– zum Schutz vor Korrosion.
Korrosionsschutzmittel)
SUZUKI BOND Nr. 1207C Zum Auftragen auf die Passfläche der Wasser-
Dichtmittel
(99000-31150) pumpe
VORGESCHRIEBENE ANZUGSMOMENTE
Anzugsmoment
Zu befestigende Teile
Nm kpm lb-ft
Lichtmaschine, Antriebsriemen-Einstellschraube 23 2,3 17
Lichtmaschine, Drehzapfenschraube 50 5 36
Schrauben und Mutter der Wasserpumpe 22 2,2 16
KRAFTSTOFFANLAGE 6C-1
ABSCHNITT 6C
6F1
6F2
KRAFTSTOFFANLAGE 6G
6C
6K
WARNUNG:
Für Fahrzeuge, die mit einem Zusatzrückhaltesystem (Airbag) ausgestattet sind: 7A
• Wartungsarbeiten am Airbagsystem, im Airbagsystem-Umfeld oder an dessen Verkabelung dürfen nur 7A1
von einer SUZUKI-Vertragswerkstatt durchgeführt werden. Siehe hierzu die Darstellung “Komponenten 7B1
und Verkabelung des Airbagsystems” unter “Allgemeines” im Abschnitt über das Airbagsystem, um 7C1
festzustellen, ob die Arbeiten im Bereich von Bauteilen oder Kabeln des Airbags erfolgen. Vor Beginn 7D
von Arbeiten am Airbagsystem oder in dessen Bereich bzw. an der Verkabelung unbedingt alle WAR- 7E
NUNGEN und “Vorsichtsmaßregeln” unter “Wartungsarbeiten am Fahrzeug” im Abschnitt über das Air- 7F
bagsystem befolgen. Eine Nichtbeachtung der einschlägigen WARNUNGEN kann eine unbeabsichtigte
Auslösung des Airbagsystems zur Folge haben oder dieses außer Funktion setzen. In jedem Fall droht 8A
die Gefahr schwerer Verletzungen. 8B
• Die Arbeiten dürfen erst 90 Sekunden nach Drehen des Zündschalters auf “LOCK” und Abklemmen des 8C
Minuskabels der Batterie begonnen werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Airbags durch die 8D
Restspannung im Sensor- und Diagnosemodul (SDM) ausgelöst werden. 8E
VORSICHT: 9
Der Motor dieses Fahrzeugs ist ausschließlich auf bleifreien Kraftstoff ausgelegt. Das Tanken von verblei-
tem und/oder leicht bleihaltigem Benzin kann die Funktion des Abgasreinigungssystems beeinträchtigen. 10
10A
10B
INHALT
ALLGEMEINES ................................................... 6C-1 TANKEINLASSVENTIL.................................... 6C-6
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG .......... 6C-2 KRAFTSTOFFTANK........................................ 6C-7
BAUTEILE........................................................ 6C-2 KRAFTSTOFFPUMPEN-BAUGRUPPE ........ 6C-10
VORSICHTSMASSREGELN ........................... 6C-3 ZERLEGUNG UND ZUSAMMENBAU....... 6C-12
KRAFTSTOFFLEITUNGEN............................. 6C-4 SPEZIALWERKZEUG ....................................... 6C-14
ANSCHLUSSSTUTZEN .................................. 6C-4 VORGESCHRIEBENE ANZUGSMOMENTE .... 6C-14
TANKDECKEL ................................................. 6C-5
ALLGEMEINES
Die Kraftstoffanlage setzt sich in erster Linie aus dem Kraftstofftank, der Kraftstoffpumpen-Baugruppe (mit Kraftstoff-
filter, Kraftstoffstandgeber, Druckregler und Kraftstoff-Abschaltventil), dem Kraftstoffdunst-Abscheider, der Kraftstoff-
Förderleitung und der Kraftstoffdunstleitung zusammen.
Einzelheiten zu Kraftstoffförderung und Kraftstoffdunstroute siehe unter “ALLGEMEINES” im Abschnitt 6E.
6C-2 KRAFTSTOFFANLAGE
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG
BAUTEILE
VORSICHTSMASSREGELN
WARNUNG:
Vor jeglichen Arbeiten an Kraftstoffanlagen sind zunächst
folgende Vorsichtsmaßnahmen durchzuführen, um die
Gefahr von Bränden und Verletzungen zu reduzieren.
• Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
• Keinesfalls rauchen und den Arbeitsplatz mit Nichtrau-
cherschildern kennzeichnen.
• Unbedingt einen CO2-Feuerlöscher bereithalten.
• Arbeiten nur an gut belüfteten Orten durchführen und
offene Flammen (wie z. B. Gasbrenner) fernhalten.
• Eine Schutzbrille tragen.
• Den Tankdeckel kurz vom Einfüllstutzen abschrauben,
um den Druck im Kraftstofftank abzubauen.
• Da der Kraftstoff in der Förderleitung nach Abstellen des
Motors noch unter hohem Druck steht, kann beim direk-
ten Lösen der Kraftstoff-Förderleitung der Kraftstoff unter
Druck herausspritzen und Gefahren verursachen.
Vor dem Lockern oder Lösen der Kraftstoff-Förderleitung
unbedingt den Kraftstoffdruck im Tank abbauen, wie
unter “ABBAU DES KRAFTSTOFFDRUCKS” in Abschnitt
6 beschrieben.
• Beim Lösen von Kraftstoffleitungen kann eine kleine
Menge Kraftstoff austreten. Daher den zu lösenden
Anschluss mit einem Putzlappen o.ä. abdecken, um Ver-
letzungen durch Verspritzen von Kraftstoff zu vermeiden.
Den Putzlappen nach dem Lösen des Anschlusses ord-
nungsgemäß entsorgen.
• Die Ausführung der Kraftstoffschlauchanschlüsse hängt
von der Art der Leitung ab. Die Schläuche entsprechend
der nebenstehenden Abbildung anschließen und sichern.
[A] : Bei kurzem Stutzen den Schlauch bis zum Anschlag aufschieben, wie nebenste-
hend gezeigt.
[B] : Bei dem folgenden Stutzen den Schlauch bis zum Wulst aufschieben, wie
nebenstehend gezeigt.
[C] : Bei gebogenem Stutzen den Schlauch bis zur Krümmung oder über die Länge
“b” aufschieben.
[D] : Bei geradem Stutzen den Schlauch über die Länge “b” aufschieben.
[E] : Bei Leitungen mit roter Markierung den Schlauch bis zur Markierung aufschieben.
1. Leitungsstutzen
2. Schlauch
3. Leitungsklemme
4. Rote Markierung
“a” : 3 bis 7 mm vom Schlauchende mit einer Schelle sichern.
“b” : 20 bis 30 mm
“c” : 0 bis 5 mm
6C-4 KRAFTSTOFFANLAGE
KRAFTSTOFFLEITUNGEN
1
VORSICHT:
Da die Kraftstoff-Förderleitung (1) unter hohem Druck steht,
ist bei Wartungsarbeiten höchste Vorsicht angezeigt.
ÜBERPRÜFUNG
Die Kraftstoffleitungen visuell auf Undichtigkeiten, Schlauchrisse,
Mängel und Schäden überprüfen.
Sicherstellen, dass die Schellen korrekt sitzen.
Bei Mängeln die betreffenden Teile austauschen.
ANSCHLUSSSTUTZEN
WARNUNG:
Beim Lösen von Kraftstoffschläuchen kann eine kleine
Menge Kraftstoff austreten. Daher den zu lösenden
Anschluss mit einem Putzlappen o.ä. abdecken, um ein Ver-
spritzen von Kraftstoff zu vermeiden.
Den Putzlappen nach dem Lösen des Anschlusses ord-
nungsgemäß entsorgen.
AUSBAU
1) Den Kraftstoffdruck im Tank abbauen, wie unter “ABBAU DES
KRAFTSTOFFDRUCKS” in Abschnitt 6 beschrieben.
2) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
3) Die Schlauchanschlüsse am vorderen und hinteren
Anschlussstutzen der Leitungen lösen.
Rastkupplungen (2) folgendermaßen lösen:
a) Schmutz, Staub und Fremdkörper mit Pressluft vom
Anschlussstutzenbereich zwischen Leitung (1) und Rastkupp-
lung wegblasen.
b) Das Spezialwerkzeug in die Rastkupplung einführen, um
deren Klauen zu lösen.
Spezialwerkzeug
(A) : 09919-47020
c) Die Rastkupplung (2) vom Anschlussstutzen (1) der Leitung
trennen.
KRAFTSTOFFANLAGE 6C-5
EINBAU
1) Die Klemmen an den markierten Stellen an den Leitungen
anbringen. Falls eine Klemme verformt oder ihre Klaue verbo-
gen bzw. abgebrochen ist, muss sie ausgetauscht werden.
2) Die Leitungen mit den Leitungsklemmen in das Fahrzeug ein-
bauen.
3) Die Kraftstoffschläuche und Leitungen miteinander verbinden.
VORSICHT:
Vor dem Anschluss den Stutzen- und Anschlussbereich
säubern. Rastkupplungen bis zum Einrasten aufschieben
und sicherstellen, dass die Anschlüsse fest sind und kein
Kraftstoff austreten kann.
TANKDECKEL
ÜBERPRÜFUNG
Den Tankdeckel (1) abschrauben und dessen Dichtung auf Quetsch-
spuren durch den Einfüllstutzen und Mängel prüfen. Bei Mängeln an
der Dichtung (2) den Tankdeckel austauschen.
ZUR BEACHTUNG:
Den Tankdeckel nur gegen einen mit denselben Merkmalen
austauschen. Falls nicht der korrekte Deckel verwendet
wird, kann es zu Störungen im System kommen.
6C-6 KRAFTSTOFFANLAGE
TANKEINLASSVENTIL
WARNUNG:
Unbedingt den Hinweis unter WARNUNG am Beginn des
Abschnitts WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG beachten.
AUSBAU
1) Den Tankdeckel abschrauben.
2) Den Schlauch einer Handpumpe in den Füllstutzenschlauch (1)
einführen und den Kraftstoff im Bereich “A” gemäß der Abbil-
dung absaugen.
VORSICHT:
Den Schlauch nicht mit Gewalt in den Kraftstofftank drük-
ken, da sonst das Tankeinlassventil (2) beschädigt werden
könnte.
VORSICHT:
Dabei das Tankeinlassventil (1) nicht mit dem Schlitzschrau-
bendreher beschädigen.
ÜBERPRÜFUNG
Das Tankeinlassventil auf folgendes überprüfen:
• Beschädigung
• Leichtgängiges Öffnen und Schließen
Bei Mängeln oder Schäden austauschen.
KRAFTSTOFFANLAGE 6C-7
EINBAU
1) Das Tankeinlassventil (1) in den Kraftstofftank einsetzen.
KRAFTSTOFFTANK
AUSBAU
WARNUNG:
Vor Beginn der folgenden Arbeiten unbedingt die “VOR-
SICHTSMASSREGELN” beachten.
VORSICHT:
Der Füllstutzenschlauch (1) darf keinesfalls vom Tankein-
2
lass abgezogen werden. Andernfalls kann bei halbvollem
Tank Kraftstoff ausfließen.
VORSICHT:
• Den Schlauch nicht mit Gewalt in den Kraftstofftank drü-
cken, da sonst das Tankeinlassventil beschädigt werden
könnte.
• Keinesfalls den Kraftstoff in einen offenen Behälter ablau-
fen lassen oder darin aufbewahren, da Brand- und Explo-
sionsgefahr besteht.
6C-8 KRAFTSTOFFANLAGE
WARNUNG:
Beim Lösen von Kraftstoffschläuchen kann eine kleine
Menge Kraftstoff austreten. Daher den zu lösenden
Anschluss mit einem Putzlappen o.ä. abdecken, um ein Ver-
spritzen von Kraftstoff zu vermeiden. Den Putzlappen nach
dem Lösen des Anschlusses ordnungsgemäß entsorgen.
ÜBERPRÜFUNG
Nach Ausbau des Tanks die mit dem Tank verbundenen Schläuche
und Leitungen auf undichte Stellen, lockere Anschlüsse, Mängel
und Schäden überprüfen. Ebenso die Dichtungen der Kraftstoffpum-
pen-Baugruppe und den Kraftstofftank auf Lecks und Schäden über-
prüfen.
Leckstellen reparieren bzw. die betreffenden Teile austauschen.
KRAFTSTOFFANLAGE 6C-9
WARNUNG:
Durch die Tankentleerung wird nicht der gesamte Kraftstoff
aus dem Tank entfernt.
Keinesfalls Wartungsarbeiten im Bereich des Tanks mit Hit-
zeentwicklung oder offenen Flammen durchführen, da
Explosions- und Verletzungsgefahr besteht.
VORSICHT:
Keinesfalls nach dem Waschen Wasser im Tank lassen, da
es sonst zu Rostbefall kommt.
EINBAU
1) Alle ausgebauten Teile am bzw. im Tank montieren, bevor der
Tank in das Fahrzeug eingebaut wird.
2) Den Kraftstofftank (1) mit dem Wagenheber anheben, den
Steckverbinder der Kraftstoffpumpe und des Kraftstoffstandge-
bers anklemmen und den Kabelbaum befestigen.
3) Den Kraftstofftank in das Fahrzeug einbauen.
Anzugsmoment
Kraftstofftank-Befestigungsschraube (a) : 23 Nm (2,3 kpm)
1
(a)
6C-10 KRAFTSTOFFANLAGE
VORSICHT:
• Vor dem Anschluss den Stutzen- und Anschlussbereich
säubern. Rastkupplungen bis zum Einrasten aufschieben
und sicherstellen, dass die Anschlüsse fest sind und kein
Kraftstoff austreten kann.
• Kraftstoffschläuche dürfen keinesfalls am ABS-Sensorka-
belbaum (falls vorhanden) anliegen.
KRAFTSTOFFPUMPEN-BAUGRUPPE
WARNUNG:
Unbedingt die VORSICHTSMASSREGELN zu Beginn des
Abschnitts WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG beachten.
AUSBAU
1) Den Kraftstofftank aus dem Fahrzeug ausbauen. Siehe unter
“KRAFTSTOFFTANK”.
2) Den Entlüftungsschlauch (1), den Kraftstoffdunstschlauch (2)
und die Leitungen von der Pumpen-Baugruppe lösen.
Zum Lösen der Rastkupplung der Förderleitung (3) zunächst
das Spezialwerkzeug in die Rastkupplung einführen und die
Klauen lösen.
Spezialwerkzeug
(A) : 09919-47020
3
1
2
KRAFTSTOFFANLAGE 6C-11
ÜBERPRÜFUNG
• Die Kraftstoffpumpen-Baugruppe auf Schäden überprüfen.
• Den Ansaugfilter (1) auf Verschmutzung und Kontaminierung
prüfen.
Bei Verschmutzung den Filter reinigen oder austauschen und
den Tank auf Verschmutzung überprüfen.
• Zwecks Funktionsprüfung bzw. Schaltkreisüberprüfung
Abschnitt 6E1 beachten.
• Zur Überprüfung des Kraftstoffstandgebers (2) Abschnitt 8
2 beachten.
• Das Tankdruck-Steuerventil wie folgt überprüfen:
WARNUNG:
1 Keinesfalls Luft durch den Kraftstoffdunstschlauch ansau-
gen. Die Kraftstoffsubstanzen im Ventil sind gesundheits-
schädigend.
4. Gehäuse 9. Halterung
VORSICHT:
• Beim Ausbau des Kraftstoffstandgebers keinesfalls die
Widerstandsscheibe (1) berühren oder den Geberarm (2)
verbiegen. Dies würde zu einem Ausfall des Kraftstoff-
standgebers führen.
• Beim Abziehen der Tüllen vom Rohr oder der Halterung
äußerst vorsichtig vorgehen, damit der Ansatzbereich
(Dichtfläche im Inneren der Öffnung) der Tüllen nicht
beschädigt wird. Beschädigte Tüllen müssen durch neue
ersetzt werden, da sonst Kraftstoff austreten kann.
EINBAU
1) Die Passflächen der Kraftstoffpumpen-Baugruppe (1) und des
Kraftstofftanks reinigen.
2) Die Nase (3) der Kraftstoffpumpen-Baugruppe mit der Bohrung
2
(4) im Flanschring fluchten und den Flanschring (2) auf die
Pumpenbaugruppe (1) setzen
3 3
4
4 1
VORSICHT:
2
Vor dem Anschluss den Stutzen- und Anschlussbereich
säubern. Rastkupplungen bis zum Einrasten aufschieben
und sicherstellen, dass die Anschlüsse fest sind und kein
Kraftstoff austreten kann.
SPEZIALWERKZEUG
09917-47010 09919-47020
Unterdruckpumpensatz mit Rastkupplungslöser
Messgerät
VORGESCHRIEBENE ANZUGSMOMENTE
Anzugsmoment
Zu befestigende Teile
Nm kpm lb-ft
Kraftstofftank-Befestigungsschrauben 23 2,3 17
Schellen des Füllstutzenschlauchs 1,5 0,15 1
Kraftstoffpumpen-Befestigungsschrauben 10 1 7,5
MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG 6E1-1
ABSCHNITT 6E1
6F1
6F2
MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG 6G
6H
6E1
WARNUNG:
Für Fahrzeuge, die mit einem Zusatzrückhaltesystem (Airbag) ausgestattet sind: 7A
• Wartungsarbeiten am Airbagsystem, im Airbagsystem-Umfeld oder an dessen Verkabelung dürfen nur 7A1
von einer SUZUKI-Vertragswerkstatt durchgeführt werden. Siehe hierzu die Darstellung “Komponenten 7B1
und Verkabelung des Airbagsystems” unter “Allgemeines” im Abschnitt über das Airbagsystem, um 7C1
festzustellen, ob die Arbeiten im Bereich von Bauteilen oder Kabeln des Airbags erfolgen. Vor Beginn 7D
von Arbeiten am Airbagsystem oder in dessen Bereich bzw. an der Verkabelung unbedingt alle WAR- 7E
NUNGEN und “Vorsichtsmaßregeln” unter “Wartungsarbeiten am Fahrzeug” im Abschnitt über das Air- 7F
bagsystem befolgen. Eine Nichtbeachtung der einschlägigen WARNUNGEN kann eine unbeabsichtigte
Auslösung des Airbagsystems zur Folge haben oder dieses außer Funktion setzen. In jedem Fall droht 8A
die Gefahr schwerer Verletzungen. 8B
• Die Arbeiten dürfen erst 90 Sekunden nach Drehen des Zündschalters auf “LOCK” und Abklemmen des 8C
Minuskabels der Batterie begonnen werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Airbags durch die 8D
Restspannung im Sensor- und Diagnosemodul (SDM) ausgelöst werden. 8E
ZUR BEACHTUNG: 9
Ob die nachfolgenden Systeme (Bauteile) in das betreffende Fahrzeug integriert sind oder nicht, hängt von
der jeweiligen Fahrzeugspezifikation. Dies ist beim Arbeitsablauf stets zu berücksichtigen. 10
• EGR-Ventil 10A
• Beheizte Lambda-Sonde(n) oder CO-Regelwiderstand 10B
• Dreiwegkatalysator
• Wegfahrsperren-Kontrollleuchte
• Klopfsensor
INHALT
ALLGEMEINES ................................................. 6E1-2 ÜBERPRÜFUNG/EINSTELLUNG DES
LUFTANSAUGSYSTEM ................................ 6E1-5 LEERLAUFGEMISCHS (FAHRZEUGE
KRAFTSTOFFFÖRDERUNG ........................ 6E1-6 OHNE BEHEIZTE LAMBDA-SONDE) ..... 6E1-17
KRAFTSTOFFPUMPE .............................. 6E1-6 LUFTANSAUGSYSTEM .............................. 6E1-18
ELEKTRONISCHE STEUERUNG ................. 6E1-7 DROSSELKLAPPENGEHÄUSE.............. 6E1-18
TABELLE DER EIN-/AUSGANGSSIGNALE LEERLAUF-STEUERVENTIL
DER MOTORSTEUERUNG UND (IAC-VENTIL)........................................... 6E1-20
EMISSIONSREGELUNG........................... 6E1-8 KRAFTSTOFFFÖRDERUNG ...................... 6E1-21
DIAGRAMM DER ECM-EINGANGS-/ ÜBERPRÜFUNG DES
AUSGANGSSIGNALKREISE .................... 6E1-9 KRAFTSTOFFDRUCKS .......................... 6E1-21
TABELLE DER ECM- KRAFTSTOFFPUMPE MIT
ANSCHLUSSBELEGUNG ....................... 6E1-13 KRAFTSTOFFDRUCKREGLER.............. 6E1-22
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG ...... 6E1-15 EINSPRITZVENTIL.................................. 6E1-23
EINSTELLEN DES GASZUGS ................ 6E1-15 ELEKTRONISCHE STEUERUNG ............... 6E1-27
ÜBERPRÜFUNG VON MOTORSTEUERMODUL (ECM)............. 6E1-27
LEERLAUFDREHZAHL/ ANSAUGKRÜMMER-
EINSCHALTVERHÄLTNIS DES UNTERDRUCKFÜHLER
LEERLAUF-STEUERVENTILS (IAC) ...... 6E1-15 (MAP-SENSOR) ...................................... 6E1-27
DROSSELKLAPPENSENSOR
(TP-SENSOR).......................................... 6E1-28
6E1-2 MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG
ALLGEMEINES
Die Motorsteuerung und Emissionsregelung untergliedert sich in vier größere Systeme: Luftansaugsystem, Kraftstoff-
förderung, elektronische Steuerung und Emissionsregelung.
Das Luftansaugsystem setzt sich aus dem Luftfilter, dem Drosselklappengehäuse, dem Leerlauf-Steuerventil und
dem Ansaugkrümmer zusammen.
Die Kraftstoffförderung beinhaltet die Kraftstoffpumpe, das Verteilerrohr, den Kraftstoffdruckregler usw. Die elektroni-
sche Steuerung wird vom ECM übernommen, das mit den respektiven Sensoren und Stellgliedern verbunden ist.
Die Emissionsregelung umfasst die Abgasrückführung (EGR), das Tankdunst-Rückhaltesystem (EVAP) und die
geschlossene Kurbelgehäuse-Entlüftung (PVC).
MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG 6E1-3
27 28 22 29 41
30
40
39
1
38
5
6
37
35
3 31-1
6E1-4 MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG
31-2
31-3
4 31
2
12
34 32
13
16
18 23
8 7
24 33
9 25
42
14
10 17 21
19 20 26
15
11 36
MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG 6E1-5
LUFTANSAUGSYSTEM
Die Hauptkomponenten des Luftansaugsystems sind der Luftfilter (1), dessen Auslassschlauch (2), das Drosselklap-
pengehäuse (3), das Leerlauf-Steuerventil (4) und der Ansaugkrümmer (5).
Die angesaugte Luft (deren Menge vom Winkel der Drosselklappe (6) und der Motordrehzahl abhängt) wird vom Luft-
filter (1) gefiltert, durchströmt dann das Drosselklappengehäuse (3) und wird vom Ansaugkrümmer (5) auf die einzel-
nen Brennräume verteilt.
Wenn das Leerlauf-Steuerventil (4) vom ECM geöffnet wird, umgeht die Luft (7) über einen Bypass die Drosselklappe
(6) und strömt direkt zum Ansaugkrümmer (5).
1
6E1-6 MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG
KRAFTSTOFFFÖRDERUNG
Das System der Kraftstoffförderung besteht aus Kraftstofftank (1), Kraftstoffpumpe (2) (mit integriertem Kraftstofffilter
(3) und Kraftstoffdruckregler (4)), Verteilerrohr (5), Einspritzventilen (6) und Kraftstoff-Förderleitung (7).
Der Kraftstoff (8) im Kraftstofftank (1) wird von der Kraftstoffpumpe (2) unter Druck zum Verteilerrohr (5) gefördert, um
dann von den Einspritzventilen (6) eingespritzt zu werden.
Da die Kraftstoffpumpe mit dem Kraftstofffilter (3) und dem Kraftstoffdruckregler (4) kombiniert ist, wird der Kraftstoff
(8) zunächst gefiltert und dessen Druck geregelt, bevor er zum Verteilerrohr (5) gepumpt wird.
Der bei der Druckregelung überschüssige Kraftstoff läuft (9) in den Tank zurück.
Kraftstoffdunst, der im Tank entsteht, wird über die Kraftstoffdunstleitung (10) an den Aktivkohlebehälter (12) abgege-
ben und dort zwischengespeichert.
11. Ansaugkrümmer
KRAFTSTOFFPUMPE
Die elektrische Kraftstoffpumpe (1) ist im Tank untergebracht. Die
Pumpenbaugruppe umfasst:
• Tankdruck-Steuerventil (2), das den Tankdruck konstant hält,
um übermäßiges Kraftstoffpulsieren und Tankverformung zu
verhindern.
• Überdruckventil (3), das zu hohen Druckanstieg im Kraftstoff-
tank unterbindet.
• Kraftstoff-Abschaltventil (4), das sich beim Ansteigen des
Schwimmers schließt, damit bei vollem Tank und starker Fahr-
zeugkrängung kein Kraftstoff in den Aktivkohlebehälter ein-
dringt.
Die Baugruppe beinhaltet außerdem den Kraftstofffilter (5), den
Kraftstoffdruckregler (6) und den Kraftstoffstandgeber (7).
Da der Kraftstoffdruckregler (6) in der Kraftstoffpumpe integriert ist,
kann der Kraftstoffdruck vom ECM im Verhältnis zum Ansaugkrüm-
merdruck auf einen konstanten Wert abgeglichen werden.
MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG 6E1-7
ELEKTRONISCHE STEUERUNG
Die elektronische Steuerung umfasst 1) die Sensoren, um Motor- und Betriebsbedingungen zu erfassen, 2) das ECM,
das die verschiedenen Funktionen entsprechend den Signalen von den Messfühlern steuert, und 3) die verschiede-
nen Stell- und Regelglieder.
Die Motorsteuerung untergliedert sich nach Funktion in neun Untersysteme:
• Steuerung der Kraftstoffeinspritzung
• Steuerung der Leerlauf-Drehzahl
• Steuerung der Kraftstoffpumpe
• Steuerung der Klimaanlage (falls vorhanden)
• Steuerung der Kühlerlüfter
• Steuerung der Abgasrückführung (falls vorhanden)
• Steuerung des Tankdunst-Rückhaltesystems
• Steuerung des Lambda-Sondenheizelements (falls vorhanden)
• Zündungssteuerung
Bei Modellen mit Automatikgetriebe gibt das ECM die Signale über Drosselklappenwinkel, Kühlwassertemperatur und
Umgebungsdruck an das Getriebesteuermodul weiter, das dann die Schaltvorgänge entsprechend abgleicht.
ELEKTRISCHE STEUER-/REGELGLIEDER
A/C-KOMPRESSORKUPPLUNG
KRAFTSTOFFPUMPENRELAIS
LEERLAUF-STEUERVENTIL
GETRIEBESTEUERMODUL
MOTORWARNLEUCHTE
EINSPRITZVENTIL
LÜFTERRELAIS
HAUPTRELAIS
EINGANG
BRESMLICHTSCHALTER
ANLASSERSCHALTER
ZÜNDSCHALTER
SIGNAL VON SENSOR, SCHALTER UND STEUERMODUL
LICHTSCHALTER
HECKSCHEIBENHEIZUNGSSCHALTER
GEBLÄSESCHALTER
A/C-SCHALTER
A/C-VERDAMPFERTEMPERATURFÜHLER
GESCHWINDIGKEITSSENSOR (VSS)
BEHEIZTE LAMBDA-SONDE 1
(FAHRZEUGE MIT EGR-VENTIL)
ANSAUGLUFT-TEMPERATURFÜHLER
WASSERTEMPERATURFÜHLER
DROSSELKLAPPENSENSOR
ANSAUGKRÜMMER-UNTERDRUCKFÜHLER
NOCKENWELLENSENSOR
KURBELWINKELSENSOR
TESTSCHALTERKLEMME
(FAHRZEUGE OHNE WEGFAHRSPERREN-KONTROLLLEUCHTE)
ORN G02-10
13 C42-20 GRN/YEL
E01
C42-19 GRN/WHT
C41-22 E01
YEL/RED
+B 40
37 BRN G02-16 3
IG1 G02-2 PPL
14 EPS, AT, ETC
PPL C41-21 19
WHT/BLK C42-5
IG2
21
22
IG11
+BB
IG1
IG2
+B
IG1
P R N D 2 L 47 +B
C41-1 PNK/BLK
50
IG1 IG11 G02-6 BLK/WHT
55
G02-17 WHT/RED
PNK G02-12
IG1 49 IG2
16 IG IG1 48 BLK/WHT
42 41 +BB C41-10 BRN/WHT
METER
ST
C41-6 BLK/RED BLK/YEL
GRN/WHT G02-9
IG11 45 C41-5 15
BLK/RED
RED/BLK C42-17
+BB 43 C41-7 BLK/YEL
46
IG1 53
36 44
PPL/YEL G02-1
38
DN PNK/BLU C42-28 51 +
C42-2 BLK
GND TS MON WHT/GRN C42-1 –
C42-16 BLK/ORN
PPL/WHT C42-27 C42-3 BLK/ORN
C42-25 E11
ABS BLU G02-5
TCM
SDM
24 +BB : 56
G02-7 : 57
GND
: 5V
23 YEL : 12V
ZUR BEACHTUNG:
Typ A unterscheidet sich wie folgt.
Typ B ist ein Rechtslenker mit Sicherheitsgurtleuchte und Wegfahrsperre.
6E1-10 MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG
No.3
39
11
WHT/BLK G02-1
ORN G02-14
13 C42-20 GRN/YEL
E01
C42-19 GRN/WHT
E01
+B 40
37 BRN G02-16 3
IG1 C41-22 PPL
14 EPS, AT, ETC
PPL G02-15 19
WHT/BLK G02-5
IG2
21
22
IG11
+BB
IG1
IG2
+B
IG1
+B
P R N D 2 L 47
C41-1 PNK/BLK
50
IG11 C41-11 BLK/WHT
C41-7 WHT/RED
IG1 49 IG2
16 IG IG1 48 BLK/WHT
42 41 +BB C41-10 BRN/WHT
METER
ST
C41-6 BLK/RED BLK/YEL
GRN/WHT C41-21
IG11 45 C41-5 15
BLK/RED
RED/YEL C41-17
+BB 43 C41-20 BLK/YEL
46
IG1 53
36 44
PPL/WHT G02-9
38
DN PNK/BLU C41-8 51 +
C42-2 BLK
GND TS MON WHT/GRN C42-1 –
C41-15 BLK/ORN
PPL/WHT C41-14 C42-3 BLK/ORN
C42-12 E11
ABS BLU G02-11
TCM
SDM
24 +BB : 56
G02-7 : 57
GND
: 5V
23 YEL : 12V
6E1-12 MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG
1 PNK/BLK A/C-Kompressorkupplung
2 GRN Abgasrückführventil (Schrittmotor, Wicklung 1)
3 GRY/BLU Drosselklappensensor (TP)
4 – Heizelement von Lambda-Sonde Nr. 2
5 BLK/RED Stromversorgung
C41 6 BLK/RED Stromversorgung
7 BLK/YEL Anlasssignal
8 WHT/RED Abgasrückführventil (Schrittmotor, Wicklung 3)
9 GRN/ORN Abgasrückführventil (Schrittmotor, Wicklung 2)
10 BRN/WHT Masse für Hauptrelais
11 – –
ZUR BEACHTUNG:
Bedeutung der Kabelfarben-Abkürzungen siehe Abschnitt 0A.
6E1-14 MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG
Für TYP B (Siehe ZUR BEACHTUNG auf Seite “DIAGRAMM DER ECM-EINGANGS-/AUSGANGSSIGNAL-
KREISE” für entsprechendes Modell.)
STECK- STECK-
VERBINDE KLEMME KABELFARBE SCHALTKREIS VERBINDE KLEMME KABELFARBE SCHALTKREIS
R R
1 BLK/ORN Masse für ECM 12 – –
2 BLK Masse für Treiberschaltung 13 – –
3 BLK/ORN Masse für Treiberschaltung 14 PPL/WHT Diagnoseschalteranschluss
4 BLU/BLK Aktivkohlebehälter-Spülventil 15 WHT/GRN Diagnoseschalterklemme
5 – – 16 YEL/GRN A/C-Schaltersignal
6 GRN/RED Leerlauf-Steuerventil 17 RED/YEL Elektrische Last (+)
7 RED/BLU Heizelement von Lambda-Sonde Nr. 1 18 BLU Kühlerlüfterrelais Nr. 1
8 BLU/ORN Einspritzventil Nr. 4 C41 19 PNK Kraftstoffpumpenrelais
9 BLU/YEL Einspritzventil Nr. 1 20 BLK/YEL Anlasssignal
10 ORN Sensormasse 21 GRN/WHT Bremslichtschalter (Bremspedalschalter)
11 RED/YEL Nockenwellensensor 22 PPL Geschwindigkeitssensor
12 Or Masse für Abschirmungskabel 23 – –
Beheizte Lambda-Sonde Nr. 1 (falls
13 WHT vorhanden) 24 – –
CO-Regelwiderstand (falls vorhanden)
14 LT GRN Wassertemperaturfühler
15 LT GRN/BLK Ansaugluft-Temperaturfühler 1 WHT/BLK A/C-Verdampfertemperaturfühler
16 GRY/BLU Drosselklappensensor (TP) 2 RED Signal für Wählbereich “R”
C42 17 WHT/RED Abgasrückführventil (Schrittmotor, Wick- 3 – –
lung 3)
18 GRY Abgasrückführventil (Schrittmotor, Wick- 4 – –
lung 1)
19 GRN/WHT Zündspulen-Baugruppe für Zündkerze 5 WHT/BLK Kühlmitteltemp.-Ausgangssignal
Nr. 2 und 3
20 GRN/YEL Zündspulen-Baugruppe für Zündkerze 6 GRN/RED Wählbereich “D”, “2”, “L”, Leerlauf-Anhe-
Nr. 1 und 4 bungssignal
21 BLU/WHT Einspritzventil Nr. 2 7 YEL Datenübertragungsanschluss
22 GRY/RED Sensorstromversorgung 8 – –
G02
23 YEL/BLK Kurbelwinkelsensor (+) 9 PPL/WHT Motorwarnleuchte
24 – – 10 – –
25 RED Klopfsensor (falls vorhanden) 11 BLU Datenübertragungsanschluss
26 RED/WHT Ansaugkrümmer-Unterdruckfühler 12 – –
27 – – 13 PNK/BLU Elektrische Last (-)
28 BRN/YEL Abgasrückführventil (Schrittmotor, Wick- 14 ORN Sensormasse
lung 4)
29 GRN/ORN Abgasrückführventil (Schrittmotor, Wick- 15 PPL Drosselklappenwinkel-Ausgangssignal
lung 2) für A/T
30 PNK/GRN Klimaanlagenschalter 16 BRN Signal des Drehzahlmessers
31 BLU/RED Einspritzventil Nr. 3 17 – –
1 PNK/BLK A/C-Kompressorkupplung
2 – –
3 – –
4 – –
5 BLK/RED Stromversorgung für Treiberschaltung
C41 6 BLK/RED Stromversorgung für Hauptschaltkreis
7 WHT/RED Stromversorgung für Speicherschaltkreis
8 PNK/BLU Arbeitssignal-Ausgabeklemme
9 GRN/RED Kühlerlüfter-Treiberrelais Nr. 2
10 BRN/WHT Masse für Hauptrelais
11 BLK/WHT Zündschaltersignal
ZUR BEACHTUNG:
Bedeutung der Kabelfarben-Abkürzungen siehe Abschnitt 0A.
MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG 6E1-15
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG
EINSTELLEN DES GASZUGS
Das Gaspedal (1) bis zum Anschlag drücken und den Abstand zwi-
schen Drosselklappenhebel (2) und -anschlag (3) (Drosselklappen-
gehäuse) messen. Er sollte in folgendem Bereich liegen.
Falls der Messwert von der Vorgabe abweicht, über die Gaszug-Ein-
stellmutter (4) korrigieren.
ZUR BEACHTUNG:
Vor dem Anlassen des Motors das Getriebe in den Leerlauf
(Wählhebel auf “P” bei Automatikgetriebe) schalten, die
Handbremse anziehen und die Antriebsräder mit Unterleg-
keilen blockieren.
6E1-16 MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG
ZUR BEACHTUNG:
Die Einschaltverhältnisprozente beziehen sich auf die Ein-
schaltphasen (Niedrigspannungsphasen) am Einschaltver-
hältnis-Abtastgerät.
Leerlaufgemisch (CO-Anteil)
0,5 – 1,5 % bei vorschriftsmäßiger Leerlaufdrehzahl
Die werkseitige Einstellung des Leerlaufgemischs sollte keinesfalls
verändert werden. Sollte sich jedoch bei der Diagnose herausstellen,
dass das Leerlaufgemisch Ursache von Kundenbeschwerden und
Emissionsstörungen ist, kann das Leerlaufgemisch wie folgt korri-
giert werden.
ZUR BEACHTUNG:
Für die Überprüfung und Einstellung ist ein Abgasprüfgerät
(CO-Anzeigegerät) sowie ein Drehzahlmesser erforderlich.
ZUR BEACHTUNG:
1
Durch Drehen des Reglerknopfes nach “A” erhöht sich der
CO-Anteil (das Gemisch wird fetter), durch Drehen nach “B”
“A”
hingegen sinkt der CO-Anteil (das Gemisch wird magerer).
“B”
1. CO-Regelwiderstand
LUFTANSAUGSYSTEM
DROSSELKLAPPENGEHÄUSE
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG
• Sicherstellen, dass sich der Drosselklappenhebel (1) leichtgän-
gig bewegt.
AUSBAU
1) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
2) Das Kühlsystem entleeren.
3) Den Gaszug (1) vom Drosselklappenhebel lösen.
4) Den Steckverbinder des Ansaugluft-Temperaturfühlers abzie-
hen und den Luftfilter samt Luftfilter-Auslassschlauch aus-
bauen.
MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG 6E1-19
ZERLEGUNG
Den Drosselklappensensor und das Leerlauf-Steuerventil vom Dros-
selklappengehäuse abschrauben.
ZUR BEACHTUNG:
Bei Zerlegung und Zusammenbau des Drosselklappenge-
häuses besonders aufpassen, damit nicht dessen Hebel
oder die Drosselklappenwelle verbogen oder andere Teile
beschädigt werden.
REINIGUNG
Die Bohrung des Drosselklappengehäuses (1) und den Bypassluft-
kanal (2) mit Pressluft reinigen.
ZUR BEACHTUNG:
Den Drosselklappensensor, das Leerlauf-Steuerventil und
andere Bauteile, die Gummi enthalten, dürfen nicht in
Lösungs- oder Reinigungsmittel gelegt werden. Die Gummi-
teile würden durch chemische Reaktion aufquellen, sich
verhärten oder verformen.
ZUSAMMENBAU
1) Das Leerlauf-Steuerventil am Drosselklappengehäuse anmon-
tieren, wie unter “Leerlauf-Steuerventil, Einbau” beschrieben.
2) Den Drosselklappensensor am Drosselklappengehäuse
anmontieren, wie unter “Drosselklappensensor, Einbau”
beschrieben.
EINBAU
1) Die Passflächen reinigen und die Dichtung des Drosselklappen-
gehäuses auf den Ansaugkrümmer platzieren.
Eine neue Dichtung verwenden.
2) Die Kühlwasserschläuche anschließen.
6E1-20 MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG
LEERLAUF-STEUERVENTIL (IAC-VENTIL)
AUSBAU
1) Das Drosselklappengehäuse vom Ansaugkrümmer abmontie-
ren, wie im Abschnitt “Drosselklappengehäuse-Ausbau”
beschrieben.
2) Das Leerlauf-Steuerventil vom Drosselklappengehäuse
abschrauben.
ÜBERPRÜFUNG
1) Den Steckverbinder an Leerlauf-Steuerventil (1), Drosselklap-
pensensor und Ansaugluft-Temperaturfühler anschließen.
2) Den Zündschalter auf ON drehen und sicherstellen, dass sich
der Drehkolben (2) des Leerlauf-Steuerventils innerhalb von 60
ms öffnet und wieder schließt.
ZUR BEACHTUNG:
• Diese Prüfung zu zweit durchführen: Während eine Per-
son den Zündschalter betätigt, überwacht die andere die
Ventilfunktion.
• Da das Ventil nur sehr kurzzeitig anspricht, lässt sich
seine Bewegung leicht übersehen. Um dies zu verhin-
dern, den Test mindestens dreimal wiederholen.
Falls sich der Drehkolben des Leerlauf-Steuerventils
überhaupt nicht bewegt, den Kabelbaum auf Kurzschluss
und Unterbrechung prüfen. Falls der Kabelbaum ein-
wandfrei ist, das Leerlauf-Steuerventil ersetzen und
erneut prüfen.
EINBAU
1) Eine neue Dichtung (2) auf das Leerlauf-Steuerventil (1) aufzie-
hen.
2) Das Leerlauf-Steuerventil (1) am Drosselklappengehäuse (3)
anbringen.
Die Schrauben des Leerlauf-Steuerventils mit dem vorgeschrie-
benen Anzugsmoment festziehen.
Anzugsmoment
Schrauben des Leerlauf-Steuerventils (a) : 3,5 Nm (0,35 kpm)
3) Das Drosselklappengehäuse am Ansaugkrümmer anmontieren,
wie im Abschnitt “Drosselklappengehäuse-Einbau” beschrie-
ben.
MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG 6E1-21
KRAFTSTOFFFÖRDERUNG
ÜBERPRÜFUNG DES KRAFTSTOFFDRUCKS
WARNUNG:
Diese Arbeiten nur an gut belüfteten Orten durchführen und
offene Flammen fernhalten, da Brand- und Explosionsge-
fahr besteht.
VORSICHT:
Beim Lösen von Kraftstoffschläuchen kann eine kleine
Menge Kraftstoff austreten. Einen Behälter unter den
Anschluss stellen und einen Putzlappen verwenden, um
auslaufenden Kraftstoff im Lappen bzw. im Behälter aufzu-
fangen. Den Putzlappen ordnungsgemäß entsorgen.
(C)
Kraftstoffdruck-Sollbereich
BEDINGUNG KRAFTSTOFFDRUCK
Pumpe läuft bei gestopptem
270 – 310 kPa
Motor
(2,7 – 3,1 kp/cm2)
Im Leerlauf
Innerhalb 1 Minute nach Stop-
über 250 kPa
pen des Motors bzw. der Pumpe
(2,5 kp/cm2)
(der Druck fällt allmählich)
6E1-22 MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG
VORSICHT:
Da die Kraftstoff-Förderleitung noch unter hohem Druck
steht, zunächst den Druck mit folgendem Verfahren entwei-
chen lassen.
• Ein Auffanggefäß unter den Anschluss platzieren.
• Den Anschluss mit einem Putzlappen abdecken und die
Überwurfmutter langsam lockern, damit der Druck all-
mählich entweicht.
VORSICHT:
Arbeiten bei abgenommenem Tankdeckel nur an gut belüfte-
ten Orten durchführen, offene Flammen fernhalten und kei-
nesfalls rauchen.
ZUR BEACHTUNG:
Da der Kraftstoffdruckregler in der Kraftstoffpumpe inte-
griert ist, können Pumpe und Regler nicht separat inspiziert
werden.
1. Einfüllstutzen
2. Zündschalter
MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG 6E1-23
AUSBAU
Den Kraftstofftank aus dem Fahrzeug ausbauen, wie in Abschnitt 6C
beschrieben, und dann die Kraftstoffpumpe aus dem Tank entfernen.
ÜBERPRÜFUNG
Den Ansaugfilter der Pumpe auf Verschmutzung und Kontaminie-
rung prüfen. Bei Verschmutzung den Filter reinigen und den Tank auf
Verschmutzung untersuchen.
EINBAU
1) Die Kraftstoffpumpe an der Halterung anbringen.
2) Die Pumpe in den Kraftstofftank und den Tank in das Fahrzeug
einbauen, wie in Abschnitt 6C beschrieben.
EINSPRITZVENTIL
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG
1) Bei laufendem Motor bzw. bei Betätigen des Anlassers das
Arbeitsgeräusch des Einspritzventils (2) mit einem Stethoskop
(1) o.ä. prüfen.
Die Frequenz des Arbeitsgeräusches hängt von der Drehzahl
ab.
Falls kein oder ein ungewöhnliches Geräusch hörbar ist, den
Schaltkreis des Einspritzventils (Kabel und Steckverbinder) und
das Einspritzventil (2) überprüfen.
Einspritzventil, Widerstand
: 11,3 – 13,8 Ω bei 20°C
3) Den Steckverbinder (1) wieder korrekt am Einspritzventil
anschließen.
6E1-24 MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG
AUSBAU
1) Den Kraftstoffdruck abbauen, wie in Abschnitt 6 beschrieben.
2) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
2 3) Den Steckverbinder des Ansaugluft-Temperaturfühlers abzie-
hen und den Luftfilter samt Luftfilter-Auslassschlauch aus-
bauen.
4) Die Steckverbinder der Einspritzventile abklemmen.
1
5) Den Kraftstoff-Förderschlauch vom Verteilerrohr (1) lösen.
6) Die Schrauben (2) des Verteilerrohrs herausdrehen.
7) Die Einspritzventile (3) entfernen.
3
VORSICHT:
3
Da beim Abnehmen der Einspritzventile eine kleine Menge
Kraftstoff ausfließt, den Anschluss mit einem Putzlappen
abdecken.
ÜBERPRÜFUNG
WARNUNG:
Da bei dieser Prüfung Kraftstoff gefördert wird, muss sie an
einem gut belüfteten Ort durchgeführt werden. Offene Flam-
men und Funken fernhalten.
Beim Anschließen/Abklemmen des Prüfkabels an der Batte-
rie aufpassen, dass keine Funken entstehen.
Spezialwerkzeug
(A) : 09912-58421
(B) : 09912-57610
2) Die Spezialwerkzeuge (Schlauch und Adapter) an die Kraftstoff-
Förderleitung (1) des Fahrzeugs anschließen.
3) Das Spezialwerkzeug (Prüfkabel) am Einspritzventil anschlie-
ßen.
Spezialwerkzeug
(C) : 09930-88530
MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG 6E1-25
VORSICHT:
Sicherstellen, dass die korrekten Klemmen miteinander ver-
bunden werden. Ein falscher Anschluss kann Schäden am
ECM, Kabelbaum usw. verursachen.
EINBAU
5, (a) Zum Einbau die Ausbauschritte umkehren und folgende Vorsichts-
maßregeln und Anweisungen beachten:
• Den O-Ring (1) des Einspritzventils erneuern und aufpassen,
4 dass er nicht beschädigt wird.
• Den Sitzring (2) auf Riefen und Schäden untersuchen. Bei Män-
geln den Ring austauschen.
• Die O-Ringe (1) dünn mit Kraftstoff benetzen und dann die Ein-
1
2 spritzventile (3) in das Verteilerrohr (4) und den Ansaugkrüm-
3
mer einbauen.
Sicherstellen, dass sich die Einspritzventile (3) leichtgängig dre-
hen (6). Falls nicht, ist der O-Ring (1) wahrscheinlich falsch ein-
gesetzt. Den O-Ring (1) gegen einen neuen austauschen.
• Die Schrauben (5) des Verteilerrohrs festziehen und danach
sicherstellen, dass sich die Einspritzventile (3) leichtgängig dre-
hen (6).
Anzugsmoment
Schrauben des Verteilerrohrs (a) : 28 Nm (2,8 kpm)
• Nach dem Einbau den Zündschalter bei abgeschaltetem Motor
auf “ON” drehen und dann die Kraftstoffleitungen auf Kraftstoff-
lecks prüfen.
MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG 6E1-27
ELEKTRONISCHE STEUERUNG
MOTORSTEUERMODUL (ECM)
VORSICHT:
Da das ECM aus Präzisionsteilen besteht, muss es vor Stoß
und Fall geschützt werden.
AUSBAU
1) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
2) Das Airbagsystem (falls vorhanden) gemäß “Deaktivieren des
Airbagsystems” in Abschnitt 10B außer Funktion setzen.
3) Die Steckverbinder des ECM (1) und TCM (2) (falls vorhanden)
abklemmen.
4) Die Schraube und die Muttern entfernen und das ECM und
TCM (falls vorhanden) abnehmen.
EINBAU
Zum Einbau den Ausbauvorgang unter Beachtung des folgenden
Hinweises umkehren.
• Die Steckverbinder an ECM und TCM (falls vorhanden)
anschließen.
ANSAUGKRÜMMER-UNTERDRUCKFÜHLER
(MAP-SENSOR)
ÜBERPRÜFUNG
Den Ansaugkrümmer-Unterdruckfühler gemäß “Einzelprüfung des
Ansaugkrümmer-Unterdruckfühlers” im Ablaufplan für Diagnosecode
P0105 (Nr.11) überprüfen. Bei Mängeln den Unterdruckfühler aus-
tauschen.
6E1-28 MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG
DROSSELKLAPPENSENSOR (TP-SENSOR)
ÜBERPRÜFUNG
1) Das Massekabel von der Batterie und den Steckverbinder vom
Ansaugluft-Temperaturfühler abklemmen.
2) Den Luftfilter samt Luftfilter-Auslassschlauch ausbauen und
den Steckverbinder vom Drosselklappensensor abklemmen.
3) Mit einem Ohmmeter den Widerstand zwischen den Anschluss-
klemmen entsprechend der nachfolgenden Tabelle messen.
Falls die Vorgaben nicht erfüllt werden, den Drosselklappensen-
sor austauschen.
ANSCHLUSS-
WIDERSTAND
KLEMMEN
Zwischen
4,0 – 6,0 kΩ
Klemme 1 und 3
Zwischen 20 Ω – 6,0 kΩ je nach Drosselklappenwin-
Klemme 2 und 3 kel.
ZUR BEACHTUNG:
Zwischen der Leerlauf- und der Volllastposition der Drossel-
klappe sollte ein Widerstandsunterschied von 2 kΩ vorliegen.
1. Bezugsspannungsklemme
2. Ausgangsspannungsklemme
3. Masseklemme
AUSBAU
1) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
2) Das Drosselklappengehäuse vom Ansaugkrümmer abmontie-
ren, wie unter “Drosselklappengehäuse¸ Ausbau” in diesem
Abschnitt beschrieben.
3) Den Drosselklappensensor vom Drosselklappengehäuse
abschrauben.
EINBAU
1) Den Drosselklappensensor (1) am Drosselklappengehäuse
anmontieren.
Den Drosselklappensensor so am Drosselklappengehäuse
ansetzen, dass dessen Bohrung (3) von der Schraubenbohrung
(2) des Sensors etwas versetzt ist, wie links gezeigt. Dann den
Drosselklappensensor etwas im Uhrzeigersinn (4) drehen, um
die Bohrungen zu fluchten.
Anzugsmoment
Schraube, Drosselklappensensor (a) : 2,5 Nm (0,25 kpm)
2) Den Steckverbinder des Drosselklappensensors fest anschlie-
ßen.
3) Das Massekabel an die Batterie anschließen.
MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG 6E1-29
ANSAUGLUFT-TEMPERATURFÜHLER (IAT-SENSOR)
AUSBAU
1) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
1
2) Den Steckverbinder (1) des Ansaugluft-Temperaturfühlers
abklemmen.
3) Den Ansaugluft-Temperaturfühler aus dem Luftfiltergehäuse (2)
entfernen.
ÜBERPRÜFUNG
Den Fühlerbereich des Ansaugluft-Temperaturfühlers in Wasser
(oder Eis) eintauchen und den Widerstand zwischen den Anschluss-
klemmen messen, während das Wasser allmählich erwärmt wird.
Falls der Widerstand nicht der nebenstehend gezeigten Kennlinie
entspricht, den Ansaugluft-Temperaturfühler austauschen.
EINBAU
Zum Einbau den Ausbauvorgang unter Beachtung der folgenden
1 Hinweise umkehren.
• Die Passflächen von Ansaugluft-Temperaturfühler und Luftfilter-
gehäuse reinigen.
• Den Steckverbinder des Ansaugluft-Temperaturfühlers (1) fest
anschließen.
6E1-30 MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG
WASSERTEMPERATURFÜHLER (ECT-SENSOR)
AUSBAU
1) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
2) Das Kühlmittel gemäß Abschnitt 6B ablassen.
WARNUNG:
Den Kühlerdeckel nicht bei warmem Motor oder Kühler ent-
1
fernen, da Gefahr von Verbrennungen besteht.
Wird der Kühlerdeckel zu früh entfernt, kann heißes Kühl-
wasser und Dampf herausspritzen.
ÜBERPRÜFUNG
Den Fühlerbereich des Wassertemperaturfühlers (1) in Wasser (oder
Eis) eintauchen und den Widerstand zwischen den Anschlussklem-
men “A” und “B” messen, während das Wasser allmählich erwärmt
wird.
Falls der Widerstand nicht der nebenstehend gezeigten Kennlinie
entspricht, den Wassertemperaturfühler (1) austauschen.
EINBAU
Zum Einbau den Ausbauvorgang unter Beachtung des folgenden
Hinweises umkehren.
• Die Passflächen von Wassertemperaturfühler (1) und Thermos-
tatgehäuse reinigen.
1, (a)
• Den O-Ring auf Schäden prüfen und bei Mängeln austauschen.
• Den Wassertemperaturfühler (1) mit dem vorgeschriebenen
Anzugsmoment anschrauben.
Anzugsmoment
Wassertemperaturfühler (a) : 15 Nm (1,5 kpm)
• Den Steckverbinder des Wassertemperaturfühlers (1) fest
anschließen.
• Kühlmittel gemäß Abschnitt 6B einfüllen.
MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG 6E1-31
ZUR BEACHTUNG:
Die Temperatur der Sonde hat maßgeblichen Einfluss auf
den Widerstand.
Sicherstellen, dass das Sondenheizelement die angegebene
Temperatur aufweist.
Lambda-Sondenheizelement, Widerstand
Heizelement der Sonde Nr.1 : 5,0 – 6,4 Ω bei 20°C
Heizelement der Sonde Nr.2 : 11,7 – 14,3 Ω bei 20°C
3) Den Steckverbinder der Sonde fest anschließen.
1. Von Klemmenseite aus gesehen
AUSBAU
WARNUNG:
Keinesfalls Arbeiten am heißen Auspuffsystem ausführen,
da Verbrennungsgefahr besteht. Die Lambda-Sonde erst
nach Abkühlen der Auspuffanlage ausbauen.
EINBAU
Zum Einbau den Ausbauvorgang unter Beachtung der folgenden
Hinweise umkehren.
• Die beheizte Lambda-Sonde (1) mit dem vorgeschriebenen
Anzugsmoment anschrauben.
Anzugsmoment
Beheizte Lambda-Sonde (a) : 45 Nm (4,5 kpm)
• Den Steckverbinder (1) der Lambda-Sonde fest anschließen
und das Kabel in die Klemmen einsetzen.
• Nach dem Einbau der Lambda-Sonde (1) den Motor starten
und sicherstellen, dass keine Abgasundichtigkeiten vorliegen.
[A] : Lambda-Sonde Nr.1
[B] : Lambda-Sonde Nr.2
6E1-32 MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG
NOCKENWELLENSENSOR
ÜBERPRÜFUNG
Den Nockenwellensensor nach dem Diagnoseablaufplan für Code
P0340 (Diagnosecode Nr.15) in Abschnitt 6 überprüfen. Bei Mängeln
austauschen.
AUSBAU
1) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
2) Den Steckverbinder vom Nockenwellensensor abklemmen.
3) Den Nockenwellensensor vom Zylinderkopf abmontieren.
EINBAU
1) Sicherstellen, dass der O-Ring einwandfrei ist.
2) Sicherstellen, dass Nockenwellensensor und Impulsgeber-
zähne einwandfrei sind und keine Metallpartikel anhaften.
3) Den Nockenwellensensor am Zylinderkopf anmontieren.
Anzugsmoment
Schraube, Nockenwellensensor
(a) : 10 Nm (1,0 kpm)
4) Den Steckverbinder fest am Nockenwellensensor anschließen.
5) Das Massekabel an die Batterie anklemmen.
KURBELWINKELSENSOR
ÜBERPRÜFUNG
Den Kurbelwinkelsensor unter Bezug auf die Schritte 1 und 2 des
Diagnoseablaufplans für Code P0335 (Nr.23) prüfen. Bei Mängeln
den Sensor austauschen.
AUSBAU
1) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
2) Den Antriebsriemen der Lichtmaschine entfernen, die Drehzap-
fenschraube lockern und die Lichtmaschine nach außen drükken.
3) Den Steckverbinder vom Kurbelwinkelsensor abklemmen.
4) Den Kurbelwinkelsensor (1) vom Zylinderblock abschrauben.
EINBAU
1) Sicherstellen, dass Kurbelwinkelsensor und Zähne des Kurbel-
wellenrads einwandfrei sind und keine Metallpartikel anhaften.
2) Den Kurbelwinkelsensor am Zylinderblock anmontieren.
3) Den Steckverbinder fest am Kurbelwinkelsensor anschließen.
4) Den Antriebsriemen der Lichtmaschine gemäß Abschnitt 6B
spannen.
5) Das Massekabel an die Batterie anklemmen.
MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG 6E1-33
GESCHWINDIGKEITSSENSOR (VSS)
ÜBERPRÜFUNG
Den Geschwindigkeitssensor unter Bezug auf Schritt 3 des Diagno-
seablaufplans für Code P0500 (Diagnosecode Nr.16) prüfen. Bei
Mängeln den Sensor austauschen.
AUSBAU/EINBAU
Siehe hierzu Abschnitt 7A.
KRAFTSTOFFSTANDGEBER (-ANZEIGE)
ÜBERPRÜFUNG
Siehe hierzu Abschnitt 8.
AUSBAU/EINBAU
Siehe hierzu Abschnitt 6C.
AUSBAU/EINBAU
Siehe hierzu Abschnitt 6A.
SCHUBABSCHALTUNG
ÜBERPRÜFUNG
ZUR BEACHTUNG:
Vor der Prüfung sicherstellen, dass sich das Getriebe im
Leerlauf (beim A/T-Modell der Wählhebel in Position “P”)
befindet und der Handbremshebel ganz angezogen ist.
LÜFTERSTEUERUNG
ÜBERPRÜFUNG DES SYSTEMS
WARNUNG:
Hände, Werkzeug und Kleidung vom Lüfter fernhalten, um
Unfälle zu verhindern. Der Lüfter wird elektrisch angetrie-
ben und kann sich daher unabhängig vom Motor einschal-
ten. Bei Stellung “ON” des Zündschalters kann sich der
Lüfter aufgrund von Signalen des Wassertemperaturfühlers
automatisch einschalten.
Die Funktion des Systems gemäß Ablaufplan B-7 in Abschnitt 6 prü-
fen.
Bei Funktionsmängeln, das Relais, den Lüfter und die elektrischen
Schaltkreise überprüfen.
2
MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG 6E1-35
ANSCHLUSSKLEMMEN WIDERSTAND
Zwischen A und B ∞ (unendlich)
Zwischen C und D 70 – 110 Ω bei 20°C
EMISSIONSREGELUNG
ABGASRÜCKFÜHRUNG (EGR)
ÜBERPRÜFUNG DES SYSTEMS (MIT SUZUKI-TESTGERÄT)
1) Das SUZUKI-Testgerät bei ausgeschalteter Zündung an den
Datensteckverbinder anschließen.
2) Den Zündschalter auf ON drehen, den Modus “DATA LIST”
(Datenliste) auf dem SUZUKI-Testgerät wählen.
3) Sicherstellen, dass das Fahrzeug folgende Testbedingungen
aufweist:
• Fahrzeuggeschwindigkeit = 0 km/h
• Motordrehzahl ≤ 3000 min-1
4) Diagnosecodes mit dem Modus “CLEAR INFO” (Daten
löschen) löschen.
AUSBAU
1) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
2) Das Ansaugrohr abmontieren.
3) Die EGR-Leitung abmontieren.
4) Den Steckverbinder des Abgasrückführventils abklemmen.
5) Das Abgasrückführventil samt Dichtung vom Ansaugkrümmer
abmontieren.
MOTORSTEUERUNG UND EMISSIONSREGELUNG 6E1-37
ÜBERPRÜFUNG
1) Den Widerstand zwischen den folgenden Anschlusspaaren des
Abgasrückführventils (1) prüfen.
Bei Mängeln das Abgasrückführventil austauschen.
Widerstand des Abgasrückführventils
ZUR BEACHTUNG:
Zum Entfernen der Kohleablagerungen keinesfalls scharf-
kantige Werkzeuge verwenden.
Dabei das Abgasrückführventil (1), den Ventilsitz (3) und
Ventilkolben nicht beschädigen oder deformieren.
3) Das Ventil (2), den Ventilsitz und den Kolben auf Mängel wie
Risse, Verformung und andere Schäden untersuchen.
Bei Mängeln das Abgasrückführventil austauschen.
EINBAU
Zum Einbau den Ausbauvorgang unter Beachtung der folgenden
Hinweise umkehren.
• Die Passflächen von Ventil und Ansaugkrümmer reinigen.
• Neue Dichtungen verwenden.
TANKDUNST-RÜCKHALTESYSTEM
ÜBERPRÜFUNG DER TANKDUNST-SPÜLFUNKTION
ZUR BEACHTUNG:
Vor der Prüfung sicherstellen, dass sich das Getriebe im
Leerlauf (beim A/T-Modell der Wählhebel in Position “P”)
befindet und der Handbremshebel ganz angezogen ist.
ZUR BEACHTUNG:
Die Tankdunst-Spülfunktion arbeitet nur (Unterdruck ist am
Spülschlauch fühlbar) bei warmem Motor und aktivierter
Lambda-Sonde. Wenn in Schritt 4) der Spülschlauch gelöst
wird, saugt das System Luft in die Spülleitung. Das ECM
erfasst die dadurch veränderte Tankdunstkonzentration und
stoppt manchmal die Spülfunktion. Dies ist jedoch keine
Störung.
WARNUNG:
KEINESFALLS an den Anschlussstutzen des EVAP-Aktiv-
kohlebehälters saugen. Die Kraftstoffsubstanzen im Aktiv-
kohlebehälter sind gesundheitsschädigend.
GESCHLOSSENE KURBELGEHÄUSE-ENTLÜFTUNG
(PCV)
ZUR BEACHTUNG:
Vor dem Überprüfen des Einschaltverhältnisses des Leer-
lauf-Steuerventils sicherstellen, dass weder PCV-Ventil
noch dessen Schläuche verstopft sind. Anderenfalls wird
die Messung beeinträchtigt.
4) Nach der Prüfung auf Unterdruck den Motor abstellen und das
PCV-Ventil (1) abnehmen.
Das Ventil schütteln und sicherstellen, dass das Klappern der
Rückschlagventilnadel hörbar ist. Falls nicht, das PCV-Ventil
austauschen.
5) Nach der Prüfung den Stopfen entfernen und das PCV-Ventil (1)
wieder einbauen.
SPEZIALWERKZEUG
09931-76030
16/14 pol. Datenübertra-
gungskabel
ZUR BEACHTUNG:
• “A” : Dieser Testgerätesatz besteht aus den folgenden Bestandteilen:
1. Werkzeugkörper und Beilegscheibe, 2. Stopfen, 3. Adapter-1, 4. Halterung,
5. Rücklaufschlauch und Klemme, 6. Adapter-2 und Beilegscheibe, 7. Schlauchadapter-1,
8. Schlauchadapter-2
• “B”: Dieser Testgerätesatz besteht aus den folgenden Bestandteilen:
1. Koffer, 2. Bedienungsanleitung, 3. Tech 1A, 4. Datenübertragungskabel, (14/26 pol. 09931-76040),
5. Prüfkabel/-spitze, 6. Stromversorgungskabel, 7. Kabeladapter für Datenübertragungsstecker,
8. Selbsttestadapter
VORGESCHRIEBENE ANZUGSMOMENTE
Anzugsmoment
Zu befestigende Teile
Nm kpm lb-ft
Drosselklappensensor, Halteschraube 2,5 0,25 1,8
Leerlauf-Steuerventil 3,5 0,35 2,5
Wassertemperaturfühler 15 1,5 11,5
Beheizte Lambda-Sonde Nr.1 und 2 45 4,5 32,5
Nockenwellensensor 10 1,0 7,5
ZÜNDSYSTEM (ELEKTRONISCHE ZÜNDUNG) 6F1-1
ABSCHNITT 6F1
6G
6F2
ZÜNDSYSTEM 6G
6H
(ELEKTRONISCHE ZÜNDUNG) 6K
6F1
7A
WARNUNG: 7A1
Für Fahrzeuge, die mit einem Zusatzrückhaltesystem (Airbag) ausgestattet sind: 7A1
• Wartungsarbeiten am Airbagsystem, im Airbagsystem-Umfeld oder an dessen Verkabelung dürfen nur
von einer SUZUKI-Vertragswerkstatt durchgeführt werden. Siehe hierzu die Darstellung “Komponenten 7D
und Verkabelung des Airbagsystems” unter “Allgemeines” im Abschnitt über das Airbagsystem, um 7E
festzustellen, ob die Arbeiten im Bereich von Bauteilen oder Kabeln des Airbags erfolgen. Vor Beginn 7F
von Arbeiten am Airbagsystem oder in dessen Bereich bzw. an der Verkabelung unbedingt alle WAR-
NUNGEN und “Vorsichtsmaßregeln” unter “Wartungsarbeiten am Fahrzeug” im Abschnitt über das Air- 8A
bagsystem befolgen. Eine Nichtbeachtung der einschlägigen WARNUNGEN kann eine unbeabsichtigte 8B
Auslösung des Airbagsystems zur Folge haben oder dieses außer Funktion setzen. In jedem Fall droht 8C
die Gefahr schwerer Verletzungen. 8D
• Die Arbeiten dürfen erst 90 Sekunden nach Drehen des Zündschalters auf “LOCK” und Abklemmen des 8E
Minuskabels der Batterie begonnen werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Airbags durch die
Restspannung im Sensor- und Diagnosemodul (SDM) ausgelöst werden. 9
10
INHALT 10A
10B
ALLGEMEINES .................................................. 6F1-2 ZÜNDSPULEN-BAUGRUPPE
DIAGNOSE......................................................... 6F1-3 (MIT ZÜNDSCHALTGERÄT).......................... 6F1-7
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG ......... 6F1-5 KURBELWINKELSENSOR
ZÜNDFUNKENTEST ...................................... 6F1-5 (CKP-SENSOR).............................................. 6F1-7
ZÜNDKABEL .................................................. 6F1-5 ZÜNDZEITPUNKT .......................................... 6F1-8
ZÜNDKERZEN ............................................... 6F1-6 SPEZIALWERKZEUG ........................................ 6F1-9
6F1-2 ZÜNDSYSTEM (ELEKTRONISCHE ZÜNDUNG)
ALLGEMEINES
Bei diesem System handelt sich um eine elektronische Zündung ohne Verteiler. Es besteht aus den nachfolgend
beschriebenen Komponenten und wird voll elektronisch gesteuert.
• ECM
Das Motorsteuermodul (ECM) erfasst über die verschiedenen Sensorsignale die Last- und Betriebsbedingungen
von Motor und Fahrzeug. Es errechnet dann den optimalen Zündzeitpunkt und die Dauer des Stromflusses zur
Primärwicklung auf Basis dieser Signale und steuert das Zündschaltgerät (Treiber) entsprechend an.
• Zündspulen-Baugruppe (einschl. Zündschaltgerät)
Die Zündspulen-Baugruppe beinhaltet auch das Zündschaltgerät, das entsprechend den Signalen vom ECM den
Strom zur Primärwicklung ein- und ausschaltet. Wird der Stromfluss vom Zündschaltgerät zur Primärwicklung
unterbrochen, wird in der Sekundärwicklung eine hohe Spannung induziert.
• Zündkabel und Zündkerzen
• Nockenwellensensor und Kurbelwinkelsensor
Das ECM erkennt anhand der Signale von diesen Sensoren, in welchem Zylinder der Kolben gerade einen Ver-
dichtungshub ausführt sowie den Kurbelwinkel und stellt automatisch den Ausgangszündwinkel ein.
• Drosselklappensensor, Wassertemperaturfühler, Ansaugkrümmer-Unterdruckfühler und andere Sensoren/Schalter
Einzelheiten dazu siehe im Abschnitt 3E1.
Bei diesem Zündsystem entfällt zwar der Verteiler, aber dafür arbeitet es mit zwei Zündspulen-Baugruppen (eine ist
mit Zündkerzen der Zylinder Nr. 1 und 4, die andere mit den Kerzen von Zylinder Nr. 2 und 3 verbunden). Wenn das
ECM ein Zündsignal zum Zündschaltgerät der Zündspulen-Baugruppe für Zylinder Nr. 1 und 4 sendet, wird eine hohe
Spannung in der Sekundärwicklung induziert. Diese Spannung wird dann über die Zündkabel an die Zündkerzen Nr.
1 und 4 angelegt, wodurch beide Kerzen gleichzeitig einen Funken abgeben. Analog dazu geben die beiden Kerzen
der Zylinder Nr. 2 und 3 gleichzeitig einen Zündfunken ab, wenn das Zündschaltgerät der anderen Zündspulen-Bau-
gruppe ein Zündsignal erhält.
SYSTEMKOMPONENTEN
SCHALTPLAN
DIAGNOSE
Symptom Mögliche Ursache Abhilfe
Anlasser dreht ord- Zündspulensicherung durchgebrannt Austauschen.
nungsgemäß, aber Signalkabel oder Zündkabel gelöst oder schlech- Fest anschließen.
Motor startet nicht oder ter Kontakt
nur schwer (kein Zünd- Zündkabel defekt Austauschen.
funke) Zündkerze(n) defekt Elektrodenabstand korrigieren, reini-
gen oder austauschen.
Zündspule defekt Zündspulen-Baugruppe austauschen.
Kurbelwinkelsensor oder Sensorscheibe defekt Reinigen, festziehen oder austauschen.
Motorsteuermodul (ECM) defekt Austauschen.
Übermäßiger Ver- Zündzeitpunkt verstellt Betreffende Sensoren und Sensor-
brauch oder mangel- scheibe des Kurbelwinkelsensors prüfen.
hafte Motorleistung Zündkerze(n) oder Zündkabel defekt Elektrodenabstand korrigieren, reini-
gen oder austauschen.
Zündspulen-Baugruppe defekt Austauschen.
Kurbelwinkelsensor oder -Sensorscheibe defekt Reinigen, festziehen oder austauschen.
Motorsteuermodul (ECM) defekt Austauschen.
6F1-4 ZÜNDSYSTEM (ELEKTRONISCHE ZÜNDUNG)
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG
ZÜNDFUNKENTEST
1) Die Steckverbinder (1) aller Einspritzventile abklemmen.
WARNUNG:
Ohne Abklemmen der Einspritzventil-Steckverbinder kann
bei diesem Test Luft-Kraftstoffgemisch aus der Zündkerzen-
bohrung austreten und sich im Motorraum entzünden.
ZÜNDKABEL
1) Das Ansaugrohr und den oberen Zylinderkopfdeckel abmontie-
ren.
VORSICHT:
• Es empfiehlt sich, die Zündkabel zusammen mit den
Klemmen abzunehmen, um den Leitungsdraht (Wider-
standsleiter) im Kabelinneren nicht zu beschädigen.
• Aus gleichem Grund die Kabel stets an den Steckern fas-
sen, wenn Anschlüsse gelöst werden.
6) Die Zündkabel (2) an den Steckern fassen und mit den Zünd-
kerzen und Zündspulen-Baugruppen (1) verbinden.
VORSICHT:
• Die Zündkabel keinesfalls durch Metallleiter-Zündkabel
ersetzen.
• Beim Anschluss der Zündkabel deren Stecker ordnungs-
gemäß einrasten.
ZÜNDKERZEN
1) Das Ansaugrohr und den oberen Zylinderkopfdeckel abmontieren.
2) Die Zündkabel an den Steckern fassen und von den Kerzen abzie-
hen. Dann die Zündspulen-Baugruppen ausbauen, wie unter
ZÜNDSPULEN-BAUGRUPPE in diesem Abschnitt beschrieben.
3) Die Zündkerzen herausschrauben.
4) Auf folgendes prüfen:
• Elektrodenverschleiß
• Kohlenstoffablagerungen
• Isolatorschäden
Zündkerzentyp
NGK : BKR6E-11, IFR5E11
DENSO : K20PR-U11
ZUR BEACHTUNG:
Bei Temperaturen unter –25°C wird aufgrund besserer Kalt-
starteigenschaften der Zündkerzentyp NGK IFR5E11 emp-
fohlen.
VORSICHT:
• Bei der Wartung von Iridium/Platin-Zündkerzen (Zündker-
zentyp mit dünner Mittelelektrode) darf deren Mittelelek-
trode nicht berührt werden, da sie sonst beschädigt
werden könnte. Die Elektrode unbedingt vor Krafteinwir-
kung oder Stößen schützen, da sie nicht sehr robust ist.
• Die Elektroden von Iridium/Platin-Zündkerzen dürfen
weder gereinigt noch korrigiert werden.
ZÜNDSYSTEM (ELEKTRONISCHE ZÜNDUNG) 6F1-7
ZÜNDSPULEN-BAUGRUPPE
(MIT ZÜNDSCHALTGERÄT)
Überprüfung
1) Das Massekabel von der Batterie abklemmen.
2) Das Ansaugrohr und den oberen Zylinderkopfdeckel abmontieren.
3) Den Steckverbinder der Zündspule abklemmen.
Widerstand, Sekundärwicklung
: 7,6 – 10,2 kΩ bei 20°C
KURBELWINKELSENSOR
(CKP-SENSOR)
Zwecks Ausbau, Prüfung und Einbau siehe Abschnitt 6E1.
6F1-8 ZÜNDSYSTEM (ELEKTRONISCHE ZÜNDUNG)
ZÜNDZEITPUNKT
ZUR BEACHTUNG:
• Der Zündzeitpunkt kann nicht eingestellt werden. Bei ver-
stelltem Zündzeitpunkt die Komponenten des Zündsys-
tems überprüfen.
• Vor dem Anlassen des Motors das Getriebe in den Leer-
lauf (Wählhebel auf “P” bei Automatikgetriebe) schalten
und die Handbremse anziehen.
ÜBERPRÜFUNG
1) Bei Verwendung des SUZUKI-Testgeräts das Gerät bei ausge-
schalteter Zündung an den Datenübertragungsanschluss
anschließen.
Spezialwerkzeug
(A) : 09931-76011 (SUZUKI-Testgerät)
(B) : Programmkarte
(C) : 09931-76030 (16/14 pol. Datenübertragungskabel)
2) Den Motor anlassen und auf normale Betriebstemperatur bringen.
(C) 3) Alle elektrischen Nebenverbraucher ausschalten.
4) Sicherstellen, dass die Leerlaufdrehzahl den Vorschriften ent-
(A)
spricht (siehe Abschnitt 6E1).
(B)
Zündfolge
: 1-3-4-2
ZÜNDSYSTEM (ELEKTRONISCHE ZÜNDUNG) 6F1-9
SPEZIALWERKZEUG
09931-76011 09931-76030
SUZUKI-Testgerätesatz Programmkarte 16/14 pol. Datenübertra-
(Siehe HINWEIS.) gungskabel
ZUR BEACHTUNG:
Dieser Testgerätesatz besteht aus den folgenden Bestandteilen:
1. Koffer, 2. Bedienungsanleitung, 3. Tech 1A, 4. Datenübertragungskabel, (14/26 pol. 09931-76040),
5. Prüfkabel/-spitze, 6. Stromversorgungskabel, 7. Kabeladapter für Datenübertragungsstecker,
8. Selbsttestadapter
ANLASSERSYSTEM 6G-1
ABSCHNITT 6G
6F1
6F2
ANLASSERSYSTEM 6H
6K
WARNUNG:
Für Fahrzeuge, die mit einem Zusatzrückhaltesystem (Airbag) ausgestattet sind: 6G
• Wartungsarbeiten am Airbagsystem, im Airbagsystem-Umfeld oder an dessen Verkabelung dürfen nur 7A1
von einer SUZUKI-Vertragswerkstatt durchgeführt werden. Siehe hierzu “KOMPONENTEN DES AIRBAG- 7B1
SYSTEMS” und “VERKABELUNG DES AIRBAGSYSTEMS” unter DIAGNOSE im Abschnitt über das Air- 7C1
bagsystem, um festzustellen, ob die Arbeiten im Bereich von Bauteilen oder Kabeln des Airbags 7D
erfolgen. Vor Beginn von Arbeiten am Airbagsystem oder in dessen Bereich bzw. an der Verkabelung 7E
unbedingt alle WARNUNGEN und VORSICHTSMASSREGELN FÜR DIE WARTUNG unter VORSICHTS- 7F
MASSREGELN im Abschnitt über das Airbagsystem befolgen. Eine Nichtbeachtung der einschlägigen
WARNUNGEN kann eine unbeabsichtigte Auslösung des Airbagsystems zur Folge haben oder dieses 8A
außer Funktion setzen. In jedem Fall droht die Gefahr schwerer Verletzungen. 8B
• Die Arbeiten dürfen erst 90 Sekunden nach Drehen des Zündschalters auf “LOCK” und Abklemmen des 8C
Minuskabels der Batterie begonnen werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Airbags durch die 8D
Restspannung im Sensor- und Diagnosemodul (SDM) ausgelöst werden. 8E
ZUR BEACHTUNG:
9
Die Anlasser unterscheiden sich hinsichtlich der technischen Daten usw. Deshalb ist es wichtig, vor
Beginn der Wartungsarbeiten und dem Austausch von Teilen Modell und Typ des jeweils eingebauten
10
Anlassers festzustellen. 10A
10B
INHALT
ALLGEMEINES ....................................................6G-2 WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG ...........6G-5
SCHALTKREIS DES ANLASSERSYSTEMS ...6G-2 ANLASSER.......................................................6G-5
DIAGNOSE...........................................................6G-2 AUSBAU .......................................................6G-5
DIAGNOSETABELLE .......................................6G-2 EINBAU.........................................................6G-5
FUNKTIONSTEST ............................................6G-4 ZERLEGUNG UND ZUSAMMENBAU..........6G-6
EINZUGSPRÜFUNG ....................................6G-4 TECHNISCHE DATEN .........................................6G-8
HALTEPRÜFUNG ........................................6G-4 1,0-kW-TYP ..................................................6G-8
ÜBERPRÜFUNG DER KOLBEN- UND 1,2-kW-TYP ..................................................6G-8
RITZELRÜCKSTELLUNG ............................6G-4 ERFORDERLICHE WARTUNGSMATERIALIEN 6G-8
LEISTUNGSPRÜFUNG OHNE LAST ..........6G-5
6G-2 ANLASSERSYSTEM
ALLGEMEINES
SCHALTKREIS DES ANLASSERSYSTEMS
DIAGNOSE
DIAGNOSETABELLE
Eine Störung im Anlassersystem kann sich durch die folgenden Symptome bemerkbar machen:
• Der Anlasser dreht nicht (oder nur langsam)
• Der Anlasser dreht, aber der Motor startet nicht
• Abnormales Betriebsgeräusch
Es erfordert eine umfassende Diagnose, um die jeweilige Fehlerquelle-Batterie, Kabelbaum (inklusive Anlasserschal-
ter), Anlasser oder Motor-zu ermitteln.
Keinesfalls den Motor ausbauen, nur weil der Anlasser nicht dreht. Die folgenden Punkte überprüfen, um den Kreis
der möglichen Störungsursachen einzugrenzen.
1) Bedingung, unter der die Störung auftritt
2) Fester Sitz der Batterieklemmen (einschließlich des Massekabels am Motor) und der Anlasserklemmen
3) Ladezustand der Batterie
4) Befestigung des Anlassers
ANLASSERSYSTEM 6G-3
FUNKTIONSTEST
VORSICHT:
Damit die Spule nicht durchbrennt, sind die einzelnen Prü-
fungen innerhalb von 3 bis 5 Sekunden durchzuführen.
EINZUGSPRÜFUNG
Den Magnetschalter wie abgebildet an die Batterie anschließen.
Sicherstellen, dass sich Kolben und Ritzel nach außen bewegen.
Falls sich Kolben und Ritzel nicht bewegen, den Magnetschalter aus-
tauschen.
ZUR BEACHTUNG:
Vor der Prüfung das Kabel von Klemme M lösen.
1. Klemme “S”
2. Klemme “M”
3. Kabel (vom Magnetschalter zum Anlasser)
HALTEPRÜFUNG
Bei gleichem Anschluss wie oben und bei ausgefahrenem Kolben
das Minuskabel von Klemme “M” abklemmen.
Sicherstellen, dass Kolben und Ritzel in Ausfahrstellung bleiben.
Falls Kolben und Ritzel eingezogen werden, den Magnetschalter
austauschen.
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG
ANLASSER
AUSBAU
1) Das Massekabel (–) von der Batterie abklemmen.
2) Das Magnetschalterkabel (1) und das Batteriekabel (2) von den Anschlussklemmen des Anlassers lösen.
3) Die Befestigungsschraube (3) und die Mutter (4) des Anlassers abmontieren.
4) Den Anlasser (5) abnehmen.
EINBAU
Zum Einbau den Ausbauvorgang umkehren.
Anzugsmoment
Anlasser-Klemmenmutter (a) für Batteriekabel : 10 Nm (1,0 kpm)
6G-6 ANLASSERSYSTEM
1,2-kW-TYP
TECHNISCHE DATEN
1,0-kW-TYP
Spannung 12 Volt
Ausgangsleistung 1,0 kW
Nenneinschaltdauer 30 Sekunden
Drehrichtung Im Uhrzeigersinn (vom Ritzel aus gesehen)
Bürstenlänge Sollwert: 14,0 mm Verschleißgrenze: 9,0 mm
Anzahl der Ritzelzähne 8
Leistung Bedingung Garantiert
maximal 90 A
Ohne Last 11,5 V
mindestens 3000 min-1
8,7 V mindestens 6,9 Nm (0,69 kpm)
Mit Last
Bei ca. 20°C 230 A mindestens 1130 min-1
Eingerückt, Strom- maximal 325 A
2,5 V
stärke mindestens 8,2 Nm (0,82 kpm)
Betriebsspannung des Magnet- maximal 8 Volt
schalters
1,2-kW-TYP
Spannung 12 Volt
Ausgangsleistung 1,2 kW
Nenneinschaltdauer 30 Sekunden
Drehrichtung Im Uhrzeigersinn (vom Ritzel aus gesehen)
Bürstenlänge Sollwert: 12,3 mm Verschleißgrenze : 7,0 mm
Anzahl der Ritzelzähne 8
Leistung Bedingung Garantiert
maximal 90 A
Ohne Last 11,0 V
mindestens 2500 min-1
7,5 V mindestens 10,5 Nm (1,05 kpm)
Mit Last
Bei ca. 20°C 300 A mindestens 880 min-1
maximal 760 A
Eingerückt 4,0 V
mindestens 19,5 Nm (1,95 kpm)
Betriebsspannung des Magnet- maximal 8 Volt
schalters
ERFORDERLICHE WARTUNGSMATERIALIEN
Empfohlenes SUZUKI-Produkt
Material Verwendung
(Teilenummer)
Lithiumfett SUZUKI SUPER GREASE A • Vordere und hintere Buchse
(99000-25010) (nur 1,2-kW-Typ)
• Kolben
• Einrückhebel
• Hohlrad
• Planetenträgerwelle
• Planetengetriebe
• Kugel
LADESYSTEM 6H-1
ABSCHNITT 6H
6F1
6F2
LADESYSTEM 6G
6K
WARNUNG:
Für Fahrzeuge, die mit einem Zusatzrückhaltesystem (Airbag) ausgestattet sind: 7A
• Wartungsarbeiten am Airbagsystem, im Airbagsystem-Umfeld oder an dessen Verkabelung dürfen nur 6H
von einer SUZUKI-Vertragswerkstatt durchgeführt werden. Siehe hierzu die Darstellung “Komponenten 7B1
und Verkabelung des Airbagsystems” unter “Allgemeines” im Abschnitt über das Airbagsystem, um 7C1
festzustellen, ob die Arbeiten im Bereich von Bauteilen oder Kabeln des Airbags erfolgen. Vor Beginn 7D
von Arbeiten am Airbagsystem oder in dessen Bereich bzw. an der Verkabelung unbedingt alle WAR- 7E
NUNGEN und “Vorsichtsmaßregeln” unter “Wartungsarbeiten am Fahrzeug” im Abschnitt über das Air- 7F
bagsystem befolgen. Eine Nichtbeachtung der einschlägigen WARNUNGEN kann eine unbeabsichtigte
Auslösung des Airbagsystems zur Folge haben oder dieses außer Funktion setzen. In jedem Fall droht 8A
die Gefahr schwerer Verletzungen. 8B
• Die Arbeiten dürfen erst 90 Sekunden nach Drehen des Zündschalters auf “LOCK” und Abklemmen des 8C
Minuskabels der Batterie begonnen werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Airbags durch die 8D
Restspannung im Sensor- und Diagnosemodul (SDM) ausgelöst werden. 8E
9
INHALT
ALLGEMEINES ................................................... 6H-2 ÜBERLADENE BATTERIE .......................... 6H-8 10
BATTERIE ....................................................... 6H-2 WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG .......... 6H-9 10A
BATTERIETRÄGER UND HALTEBÜGEL... 6H-2 BATTERIE ....................................................... 6H-9 10B
EINFRIEREN DER BATTERIESÄURE........ 6H-2 FREMDSTARTEN IM NOTFALL ................. 6H-9
SULFATIERUNG ......................................... 6H-2 AUSBAU .................................................... 6H-10
INTEGRIERTE LADEZUSTANDSANZEIGE HANDHABUNG ......................................... 6H-10
(FALLS VORHANDEN) ............................... 6H-2 EINBAU...................................................... 6H-10
PFLEGE DER BATTERIE ........................... 6H-3 LICHTMASCHINE.......................................... 6H-10
LICHTMASCHINE............................................ 6H-4 LICHTMASCHINEN-ANTRIEBSRIEMEN.. 6H-10
DIAGNOSE.......................................................... 6H-5 AUS- UND EINBAU ................................... 6H-11
BATTERIE ....................................................... 6H-5 ZERLEGUNG UND ZUSAMMENBAU....... 6H-11
SICHTPRÜFUNG ........................................ 6H-5 ÜBERPRÜFUNG ....................................... 6H-12
HYDROMETERTEST .................................. 6H-5 TECHNISCHE DATEN ...................................... 6H-14
LICHTMASCHINE............................................ 6H-6 BATTERIE ..................................................... 6H-14
FUNKTION DER LICHTMASCHINE.......................................... 6H-14
LADEKONTROLLLEUCHTE ....................... 6H-6 VORGESCHRIEBENE ANZUGSMOMENTE .... 6H-14
SCHWACHE BATTERIE ............................. 6H-7
6H-2 LADESYSTEM
ALLGEMEINES
BATTERIE
Die Batterie erfüllt im elektrischen System drei wichtige Funktionen:
• Sie dient als Energiequelle zum Anlassen des Motors.
• Sie stabilisiert die Spannung im elektrischern System.
• Sie gibt bei hohen elektrischen Lasten für einen begrenzten Zeitraum Energie ab, falls die Lichtmaschine den
Strombedarf nicht ausreichend abdecken kann.
SULFATIERUNG
Wird die Batterie über einen langen Zeitraum in entladenem Zustand belassen, dann verwandelt sich das Bleisulfat in
eine harte, kristalline Substanz, die sich bei einer Wiederaufladung nur sehr schwer in die ursprüngliche Säure
zurückverwandeln lässt. Der Begriff “Sulfatierung” bezieht sich sowohl auf das Endprodukt als auch auf den chemi-
schen Prozess. Eine sulfatierte Batterie kann durch langsames Aufladen möglicherweise wieder in einen brauchba-
ren Zustand versetzt werden, ihre Ladekapazität bleibt jedoch unter der Norm.
Unter normalen Bedingungen zeigt die Anzeige einen von drei mögli-
chen Ladezuständen an:
• Grüner Punkt
Die Batterie ist für den Test ausreichend geladen.
• Großer dunkler Punkt
Die Batterie muss vor dem Test geladen werden.
Falls sich der Anlasser nicht oder nur schwer dreht, die Batterie gemäß
Diagnose-Abschnitt überprüfen. Zudem sollte das Ladesystem sowie
das elektrische System einer Prüfung unterzogen werden.
• Großer klarer oder hellgelber Punkt
Die bedeutet, dass sich der Säurestand unterhalb des Hydrome-
ters befindet. Als mögliche Ursache kommen übermäßiges oder
zu langes Aufladen, ein gebrochenes Gehäuse, starke Erschütte-
rungen oder Überalterung in Frage. Ebenso kann eine zu hohe
Ladespannung aufgrund eines defekten Ladesystems für den
schlechten Zustand der Batterie verantwortlich sein. Deshalb stets
auch das Ladesystem und das elektrische System überprüfen.
Falls ein schlechtes Anlassverhalten auf die Batterie zurückzufüh-
ren ist, muss die Batterie ausgetauscht werden.
LADESYSTEM 6H-3
WARNUNG:
• Da die Batterie entflammbares und explosives Gas erzeugt, darf sie keinesfalls offenem Feuer und Fun-
ken ausgesetzt werden.
• Die Batteriesäure ist stark ätzend und darf deshalb nicht mit Augen, Haut, Kunststoff und Lackflächen in Berüh-
rung kommen. Bei Kontakt mit Säure sind die betroffenen Stellen umgehend und gründlich mit Wasser zu spülen.
• Batterien stets von Kindern fernhalten.
1) Die Batterie ist eine sehr zuverlässige Komponente im System, bedarf aber regelmäßiger Wartung.
• Den Batterieträger sauberhalten.
• Die Anschlussklemmen vor Rost schützen.
• Die Batteriesäure in allen Zellen auf dem oberen Stand halten.
• Bei langem Stillstand des Fahrzeuges mit eingebauter Batterie sind folgende Maßnahmen durchzuführen.
– Den Motor einmal pro Woche anlassen und mit 2000 bis 3000 min-1 laufen lassen, bis er die normale Betrieb-
stemperatur erreicht hat. Vor der Stilllegung des Fahrzeugs alle elektrischen Verbraucher ausschalten.
– Die Batterie zweimal pro Monat aufladen, um einer Tiefentladung vorzubeugen. Dies ist besonders bei niedri-
gen Außentemperaturen sehr wichtig.
Die Batterie eines stillgelegten Fahrzeugs entlädt sich auch dann, wenn gar keine Verbraucher eingeschaltet
sind. Bei kalter Witterung kann die Säure einer unzureichend geladenen Batterie einfrieren und das Batteriege-
häuse sprengen.
2) Die Anschlussklemmen der Batterie stets sauberhalten.
Die Batterieklemmen, speziell der Pluspol (+), tendieren zur Korrosion. Eine Korrosions- bzw. Rostbildung an den
Kontaktflächen der Anschlussklemmen behindert einen einwandfreien Stromfluss.
Die Anschlussklemmen regelmäßig säubern, damit blanker Metallkontakt besteht. Die Klemmen anschließend
zum Schutz vor Korrosion einfetten.
3) Der Ladezustand der Batterie ist stets zu überwachen. Die einfachste Methode, den Ladezustand zu kontrollie-
ren, ist der Hydrometertest. Das Hydrometer ist ein Instrument, mit dem das spezifische Gewicht der Batterie-
säure gemessen werden kann. Das ermittelte spezifische Säuregewicht ist ein Indikator für den Ladezustand.
Siehe “DIAGNOSE” der BATTERIE in diesem Abschnitt.
6H-4 LADESYSTEM
LICHTMASCHINE
Bei dieser Lichtmaschine handelt es sich um einen kompakten Hochleistungstyp mit integriertem IC-Regler.
Die internen Komponenten sind durch elektrische Schaltkreise miteinander verbunden, wie nachfolgend gezeigt.
Die Lichtmaschine besitzt folgende Eigenschaften:
• Im Inneren der Lichtmaschine ist ein Regler mit Gleichrichter montiert.
• Alle Komponenten des Reglers sind in einer robusten Ummantelung untergebracht.
• Diese Einheit ist zusammen mit den Bürstenhaltern am hinteren Gehäuse anmontiert.
• Der IC-Regler stützt sich auf integrierte Schaltkreise und reguliert die von der Lichtmaschine erzeugte Spannung.
Eine Spannungseinstellung am Regler ist nicht möglich.
• Die Lager des Lichtmaschinenläufers sind werkseitig ausreichend geschmiert und brauchen nicht nachgefettet zu
werden. Der Strom fließt über zwei Bürsten und zwei Schleifringe zur Feldspule, die mit dem Lichtmaschinenläu-
fer verbunden ist. Unter normalen Bedingungen ist die Baugruppe über lange Zeit wartungsfrei.
• Die Wicklung des Stators ist innerhalb eines laminierten Statorkerns angeordnet, der Bestandteil des Lichtma-
schinengehäuses ist.
• Ein am hinteren Gehäuse anmontierter Kondensator unterbindet Störrauschen.
DIAGNOSE
BATTERIE
SICHTPRÜFUNG
Auf sichtbare Mängel, wie etwa Sprünge oder Brüche in Batteriegehäuse oder -deckel, aus denen Säure entweichen
könnte, überprüfen. Bei sichtbaren Mängeln die Batterie austauschen. Die Ursache für die Beschädigung ermitteln
und ggf. beheben.
HYDROMETERTEST
Die direkte Methode zur Ermittlung des Ladezustands ist die Durchfüh-
rung eines Schnellentladetests. Hierzu sind ein spezielles, hochpräzises
Voltmeter und ein kostspieliges Messinstrument erforderlich, wie es in
den Servicewerkstätten verwendet wird. Aufgrund der Kosten sind diese
für den privaten Autohalter nicht zu empfehlen.
Bei einer Batterietemperatur (Säuretemperatur) von 20°C:
• Die Batterie befindet sich in VOLL AUFGELADENEM
ZUSTAND, wenn die Säuredichte 1,280 beträgt.
• Die Batterie befindet sich in HALB AUFGELADENEM
ZUSTAND, wenn die Säuredichte 1,220 beträgt.
• Die Batterie befindet sich in NAHEZU ENTLADENEM
ZUSTAND, wenn die Säuredichte 1,150 beträgt. Die Batterie
kann in diesem Ladezustand einfrieren.
Da das spezifische Säuregewicht von der Temperatur abhängig ist,
müssen bei einer anderen Temperatur als der zugrunde gelegten
20°C die obigen Werte für den jeweiligen Ladezustand entsprechend
korrigiert werden, da der (mit dem Hydrometer) ermittelte Wert
ansonsten falsch interpretiert würde.
Zur Durchführung dieser Korrektur Bezug auf das linke Diagramm
nehmen, in dem die Beziehung zwischen spezifischem Säurege-
wicht und Temperatur dargestellt ist.
LICHTMASCHINE
VORSICHT:
• Keinesfalls die Polarität der Klemmen IG und L vertauschen.
• Keinesfalls die Klemmen IG und L miteinander kurzschlie-
ßen. Diese Klemmen stets über eine Prüflampe miteinan-
der verbinden.
• Keinesfalls Last an die Klemmen IG und E anlegen.
• Falls ein Ladegerät oder Starthilfekabel an die Fahrzeug-
batterie angeklemmt werden sollen, die Beschreibung
zum Laden der Batterie in diesem Abschnitt befolgen.
SCHWACHE BATTERIE
Eine unzureichende Ladung äußert sich durch langsames Drehen
des Anlassers oder durch einen roten Punkt in der Ladezustandsan-
zeige am Batteriegehäuse und wird durch einen oder mehrere der
nachgenannten Defekte verursacht (die Kontrollleuchte kann hierbei
durchaus normal funktionieren).
Die folgende Vorgehensweise bezieht sich auf Fahrzeuge mit Volt-
und Amperemeter.
• Sicherstellen, dass die Entladung der Batterie nicht durch län-
ger eingeschaltete Nebenverbraucher verursacht wurde.
• Den Antriebsriemen auf korrekte Spannung überprüfen.
• Falls ein Defekt der Batterie vermutet wird, unter BATTERIE
nachlesen.
• Die Verkabelung auf Defekte überprüfen. Alle Kontakte und die
Batteriekabel sowie die Verkabelung des Anlassers und die
Masseverbindung der Zündung auf festen und sauberen
Anschluss untersuchen.
ZUR BEACHTUNG:
Vollständig aufgeladene Messgerätebatterien verwenden.
1. Lichtmaschine
2. Amperemeter (zwischen Lichtmaschinenklemme (B) und Pluspol (+) der Batterie)
3. Voltmeter (zwischen Lichtmaschinenklemme (B) und Masse)
4. Batterie
5. Last
6. Schalter
14,5
14,2 Kenndaten einer schwachen Batterie (Prüfung ohne Last)
14,2
14,0
Stromstärke: 10 A
13,5
13,3 Spannung: 14,2 – 14,8 V (bei 25°C)
13,0
–30 0 25 135
[B] ZUR BEACHTUNG:
Die Spannung variiert geringfügig je nach Temperatur des
Reglergehäuses, wie aus der linken Abbildung ersichtlich ist.
A: Regelspannung (V)
B: Reglergehäusetemperatur (°C)
6H-8 LADESYSTEM
ÜBERLADENE BATTERIE
1) Zur Bestimmung des Batterieladezustands den Abschnitt über
die Batterie durchlesen.
2) Falls eine offensichtliche Überladung der Batterie vorliegt (über-
mäßiger Säureaustritt aus den Entlüftungslöchern der Batterie),
16,0
bei einer Motordrehzahl von 2000 min-1 die Spannung an
15,5 15,3
14,8 14,8
Klemme B der Lichtmaschine messen.
15,0
3) Falls die gemessene Spannung über dem oberen Grenzwert
[A]
14,5
14,2 14,2 liegt, die Lichtmaschine zerlegen.
14,0
13,5
4) Die Masseverbindung der Bürsten überprüfen. Bei fehlendem
13,0
13,3 Masseschluss der Bürsten den IC-Regler austauschen. Anschlie-
–30 0 25 135
[B]
ßend die Feldspule auf Masse- und Kurzschluss überprüfen.
A: Regelspannung (V)
B: Reglergehäusetemperatur (°C)
LADESYSTEM 6H-9
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG
BATTERIE
FREMDSTARTEN IM NOTFALL
MIT ZUSATZBATTERIE (FREMDSTARTBATTERIE)
VORSICHT:
Fahrzeuge mit Schaltgetriebe, die über einen Katalysator verfügen, dürfen zum Anlassen des Motors weder
angeschoben noch angeschleppt werden. Das Abgasreinigungssystem und/oder andere Komponenten
könnten beschädigt werden.
Bei der Verwendung von Starthilfekabeln ist bei der Handhabung der entladenen, wie auch der Fremdstartbatterie,
besondere Vorsicht geboten. Das unten hervorgehobene Verfahren befolgen und Funkenschlag vermeiden.
WARNUNG:
• Die Nichtbeachtung der nachfolgend aufgeführten Bedingungen und Vorgehensweisen kann zu folgen-
den Unfällen/Schäden führen:
– Zu schweren Verletzungen (besonders der Augen) oder Sachschäden, verursacht durch Explosion der
Batterie, Batteriesäure oder elektrische Brände.
– Zur Beschädigung elektrischer Komponenten an beiden Fahrzeugen.
• Ringe, Uhren und Schmuck abnehmen. Augenschutz tragen.
• Keinesfalls Metallwerkzeuge oder Starthilfekabel an die Plusklemme der Batterie (oder anliegende
Metallteile) und zugleich an andere Metallflächen des Fahrzeugs bringen, da dies Kurzschlüsse verursa-
chen kann.
WARNUNG:
Das Minus-Starthilfekabel keinesfalls direkt an die Minusklemme der entladenen Batterie anklemmen.
1) Die Handbremse anziehen und das Automatikgetriebe in PARK-Stellung (bzw. das Schaltgetriebe in NEUTRAL-
Stellung) schalten. Die Zündung, die Fahrzeugbeleuchtung und alle sonstigen Verbraucher ausschalten.
2) Den Säurestand überprüfen. Befindet sich der Säurestand unter der Niedrigstandmarkierung, destilliertes Wasser
einfüllen.
3) Eine Klemmzange des Starthilfekabels an die Plusklemme der Fremdstartbatterie und die andere Klemmzange
des gleichen Kabels an die Plusklemme der entladenen Batterie anklemmen. (Zum Fremdstarten ausschließlich
eine 12V-Batterie verwenden).
4) Die eine Klemmzange des verbleibenden Minus-Starthilfekabels an die Minusklemme der Fremdstartbatterie und
die andere Klemmzange dieses Kabels in mindestens 45 cm Entfernung zur entladenen Batterie an solide Motor-
masse (z.B. am Auspuffkrümmer) anklemmen.
5) Den Motor des Fremdfahrzeugs anlassen und alle elektrischen Verbraucher ausschalten. Anschließend den
Motor des Pannenfahrzeugs anlassen.
6) Die Starthilfekabel genau in der umgekehrten Reihenfolge wieder abklemmen.
MIT LADEGERÄT
VORSICHT:
Beim Fremdstarten mittels Ladegerät sicherstellen, dass das Gerät auf 12V eingestellt und geerdet ist. Kei-
nesfalls ein 24V-Ladegerät verwenden. Die Verwendung eines solchen Ladegeräts kann die elektrischen
Systeme und Bauteile schwer beschädigen.
6H-10 LADESYSTEM
AUSBAU
1) Das Minuskabel (1) von der Batterie abklemmen.
2) Das Pluskabel (2) abklemmen.
3) Den Haltebügel (3) abschrauben.
4) Die Batterie (4) herausziehen.
HANDHABUNG
Bei der Handhabung der Batterie sind folgende Vorsichtsmaßregeln
zu befolgen:
• Die Batterie produziert Wasserstoff. Offenes Feuer oder Funken
in der Nähe der Batterie können dieses Gas entzünden.
• Batteriesäure ist stark ätzend. Die Säure keinesfalls auf Klei-
dung oder andere Gegenstände verschütten. Verschüttete Bat-
teriesäure sofort mit reichlich Wasser abspülen und die
betroffenen Stellen reinigen.
EINBAU
1) Zum Einbau den Ausbauvorgang umkehren.
2) Die Muttern der Batterieklemmen mit dem vorgeschriebenen
Anzugsmoment festziehen.
ZUR BEACHTUNG:
Sicherstellen, dass sich das Massekabel an der Klemme in
ausreichendem Abstand zum Motorhaubenblech befindet.
Anzugsmoment
Schraube für Karosseriemasse (a) : 8,0 Nm (0,8 kpm)
LICHTMASCHINE
LICHTMASCHINEN-ANTRIEBSRIEMEN
Siehe unter “ANTRIEBSRIEMEN DER WASSERPUMPE” in
Abschnitt 6B “KÜHLSYSTEM”.
LADESYSTEM 6H-11
ÜBERPRÜFUNG
LÄUFER
1) Mit einem Ohmmeter zwischen den Schleifringen des Läufers
auf Durchgang prüfen. Besteht kein Durchgang, den Läufer
austauschen.
Soll-Widerstand zwischen den Schleifringen des Läufers
: 2,7 – 3,1 Ω bei 20°C
STATOR
1) Mit einem Ohmmeter zwischen den einzelnen Kabeln der Sta-
torwicklung auf Durchgang prüfen. Besteht kein Durchgang,
den Stator austauschen.
LADESYSTEM 6H-13
GLEICHRICHTER
1) Die eine Prüfspitze eines Ohmmeters an Klemme “B” (1) und die
andere Prüfspitze nacheinander an die einzelnen Anschluss-
klemmen des Gleichrichters (2) anlegen.
2) Die Polarität der Prüfspitzen umkehren und Schritt 1) wiederho-
len.
3) Sicherstellen, dass bei einer Prüfung Durchgang besteht, bei
umgekehrter Polarität jedoch nicht.
Besteht Durchgang, den Gleichrichter austauschen.
TECHNISCHE DATEN
BATTERIE
ZUR BEACHTUNG:
Welche der beiden Batterietypen in ein Fahrzeug eingebaut ist, hängt von der jeweiligen Fahrzeugspezifika-
tion ab.
LICHTMASCHINE
Typ 75 A - Lichtmaschine
Nennspannung 12 V
Nennleistung 75 A
Max. erlaubte Drehzahl 18000 min-1
Ohne Last 1020 min-1
Erzeugte Spannung 14,2 bis 14,8 V
Freie Bürstenlänge Sollwert: 10,5 mm
Verschleißgrenze: 1,5 mm
Erforderliche Außentemperatur –30 bis 90°C
Polarität Masse
Drehrichtung Im Uhrzeigersinn (von der Riemenscheibe aus gesehen)
VORGESCHRIEBENE ANZUGSMOMENTE
Anzugsmoment
Zu befestigende Teile
Nm kpm lb-ft
Schraube für Karosseriemasse 8 0,8 6,0
Lichtmaschinen-Befestigungsschrauben 23 2,3 16,5
Innere Mutter der Klemme “B” 4,2 0,42 3,0
Äußere Mutter der Klemme “B” 8 0,8 6,0
Riemenscheibenmutter 111 11,1 80,5
Muttern des hinteren Lagerschilds 4,5 0,45 3,5
Muttern des hinteren Gehäusedeckels 4,5 0,45 3,5
Schraube “B” des Gleichrichters 3,9 0,39 3,0
Stator-Stehbolzen 8,8 0,88 6,5
Lagerdeckelschrauben des Antriebslagerschilds 2,6 0,26 2,0
Gleichrichter-Befestigungsschrauben 2,0 0,20 1,5
Halteschrauben der Bürsten und Bürstenhalter 2,0 0,20 1,5
Schraube der Klemmenzunge 3,8 0,38 3,0
AUSPUFFSYSTEM 6K-1
ABSCHNITT 6K
6F1
6F2
AUSPUFFSYSTEM 6G
6H
INHALT 7A
7A1
ALLGEMEINES .................................................... 6K-2 WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG ...........6K-3
6K
WARTUNG ........................................................... 6K-2 AUSPUFFKRÜMMER....................................... 6K-4
7C1
AUSPUFFROHR............................................... 6K-4
7D
7E
7F
8A
8B
8C
8D
8E
10
10A
10B
6K-2 AUSPUFFSYSTEM
ALLGEMEINES
Das Auspuffsystem setzt sich aus Auspuffkrümmer, Dreiwegkatalysator (TWC) in einem Katalysatorgehäuse, Aus-
puffrohren, einem Schalldämpfer sowie aus Dichtringen, Dichtungen usw. zusammen.
Der Dreiwegekatalysator dient der Abgasreinigung und ist an das Auspuffsystem angeschlossen, um den Ausstoß
von Kohlenwasserstoff (HC), Kohlenmonoxid (CO) und Stickoxiden (NOx) zu reduzieren.
WARTUNG
WARNUNG:
Keinesfalls Arbeiten am heißen Auspuffsystem ausführen,
da Verbrennungsgefahr besteht. Das Auspuffsystem stets
zuvor ausreichend abkühlen lassen.
WARTUNGSARBEITEN AM FAHRZEUG
WARNUNG:
Keinesfalls Arbeiten am heißen Auspuffsystem ausführen, da Verbrennungsgefahr besteht. Das Auspuff
system stets zuvor ausreichend abkühlen lassen.
6K-4 AUSPUFFSYSTEM
AUSPUFFKRÜMMER
AUSBAU UND EINBAU
Zum Aus- und Einbau des Auspuffkrümmers siehe Abschnitt 6A1.
ÜBERPRÜFUNG
Die Dichtungen und Dichtringe auf Abnutzung und Schäden untersuchen.
Austauschen, falls erforderlich.
AUSPUFFROHR
AUSBAU UND EINBAU
Zum Austausch von Auspuffrohren das Fahrzeug aufbocken und die WARNUNGEN unter “WARTUNG” sowie die fol-
genden Hinweise beachten.
VORSICHT:
In das Auspuffrohr ist ein Dreiwegekatalysator integriert, der keinerlei Erschütterungen ausgesetzt werden
sollte.
Das Auspuffrohr daher vor Stoß und Fall schützen.
• Die Schrauben und Muttern beim Zusammenbau mit dem vorgeschriebenen Anzugsmoment festziehen. Die Ein-
baupositionen der Schrauben und Muttern sind unter “ALLGEMEINES” aufgeführt.
• Nach dem Einbau den Motor anlassen und alle Verbindungen des Auspuffsystems auf Dichtigkeit überprüfen.