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Univ.-Prof. Dr.-Ing.

Mikhail Itskov

Übungen zur Mechanik verformbarer Körper

Lehr- und Forschungsgebiet Kontinuumsmechanik


RWTH Aachen University
11. Juli 2018
Inhaltsverzeichnis
1 Spannungszustand 4
1.1 Dünnwandige Behälter beim Grillen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
1.2 Dünnwandiger, zylindrischer Behälter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
1.3 Dünnwandiger, kugelförmiger Behälter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
1.4 Koordinatentransformation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
1.5 Ebener Spannungszustand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
1.6 Hauptspannungen und Hauptspannungsrichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
1.7 Hauptspannungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
1.8 Ebener Spannungszustand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
1.9 Hauptspannungen, Mohr’scher Spannungskreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
1.10 Mohr’scher Spannungskreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
1.11 Torsionschubspannungen und Hauptspannungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
1.12 Superposition von Spannungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
1.13 Spannungsvektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

2 Verzerrungszustand 10
2.1 Hauptdehnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
2.2 Mohr’scher Dehnungskreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
2.3 E-Modul und Querkontraktionszahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
2.4 Hauptspannungen und Hauptdehnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
2.5 Einachsiger Verformungszustand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
2.6 Einachsiger Verformungszustand einer Stütze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
2.7 Wärmedehnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
2.8 Thermisch induzierte Spannungen und Verschiebungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
2.9 Therm. Belastung eines Stabes mit veränd. Querschnitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
2.10 Dehnung durch Eigengewicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
2.11 Einachsiger Spannungs- und Verformungszustand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
2.12 Verformungszustand eines konischen Stabs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
2.13 Räumlicher Belastungszustand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
2.14 Zweiachsiger Belastungszustand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
2.15 Vergleichsspannungshypothesen bei einem Blech . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
2.16 Vergleichsspannungshypothesen bei einem Stab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
2.17 Vergleichsspannungshypothesen bei einem Bolzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

3 Flächenträgheitsmomente 18
3.1 Flächenträgheitsmomente eines Dreiecks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
3.2 Flächenträgheitsmomente eines Parabelbogens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
3.3 Flächenträgheitsmomente verschiedener Träger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
3.4 Hauptträgheitsmomente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
3.5 Flächenschwerpunkt und Flächenkenngrößen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
3.6 Drehung von Querschnitten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

2
4 Biegung des geraden Balkens 21
4.1 Biegespannungen verschiedener Profile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
4.2 Kragbalkenprofile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
4.3 Biegespannungen in einem dreieckigen Querschnitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
4.4 Biegespannungen in einem kastenförmigen Querschnitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
4.5 Schiefe Biegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
4.6 Schiefe Biegung eines L-Profils . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
4.7 Schiefe Biegung eines Rechteck-Profils . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
4.8 Biegelinie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
4.9 Biegelinie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
4.10 Träger mit überlagerter Belastung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
4.11 Biegelinie bei konstanter Last . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
4.12 Relaisfelder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
4.13 Statisch unbestimmtes System . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
4.14 Statisch unbestimmtes System . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
4.15 Gelenkträger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

5 Torsion 29
5.1 Stahlwelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
5.2 Rohr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
5.3 Profil mit zwei angreifenden Momenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
5.4 Konisches Profil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

6 Knickung 31
6.1 Durch Stäbe gestützte Last . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
6.2 Stabzweischlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
6.3 Erwärmter Stab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
6.4 Statisch unbestimmtes System mit Knickstab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

3
1 Spannungszustand
1.1 Dünnwandige Behälter beim Grillen
Einige Studenten nutzen das schöne Wetter und beschließen zu grillen. Die einen bringen Würstchen mit
und für die Vegetarier gibt es Tofu-Bällchen. Leider bleibt das Grillgut zu lange auf dem Grill und sowohl
Würstchen als auch Tofu platzen, da sich durch die Hitze ein zu hoher Innendruck entwickelt. Vergleichen Sie
die Spannungen der beiden Grillgutarten und ermitteln Sie, an welcher Stelle ein Würstchen platzt.
Hinweis: Betrachten Sie die Würstchen und Tofu-Bällchen als dünnwandige Behälter.

1.2 Dünnwandiger, zylindrischer Behälter


Ein dünnwandiger Zylinderkessel aus Stahl wird durch den Innendruck p belastet. Wie groß darf p höchstens
sein, damit die Spannung in der Kesselwand die zulässige Spannung σzul nicht übersteigt?

11111111111111
00000000000000
00000000000000
11111111111111
00000000000000
11111111111111
t
• Gegeben: r = 1 m, t = 1 cm,
00000000000000
11111111111111
r σzul = 150 N/mm2
00000000000000
11111111111111
00000000000000
11111111111111
00000000000000
11111111111111 • Ergebnis: pmax = 1,5 MPa
00000000000000
11111111111111
00000000000000
11111111111111
p
00000000000000
11111111111111
00000000000000
11111111111111 l

1.3 Dünnwandiger, kugelförmiger Behälter


Eine dünnwandige Tauchkugel (Radius r, Wandstärke t) befindet sich in einer Wassertiefe h (r ≪ h). Im
Inneren der Kugel herrscht Normaldruck. Die Dichte des Wassers wird mit ρ und die Erdbeschleunigung mit
g angenommen.

1111111
0000000
0000000
1111111
0000000
1111111 r
p a) Wie groß sind die auftretenden Spannungen in der Hülle der
Tauchkugel?

0000000
1111111
0000000
1111111
b) Wie groß müsste die Wandstärke sein, wenn die Tauchku-
gel in einer Wassertiefe von 1000 m tauchen soll und die

0000000
1111111
t zulässige Normalspannung in der Hülle das 1.5-fache der in
einer Wassertiefe von 500 m auftretenden Spannung ist?

0000000
1111111
• Gegeben: r = 0,5 m, t = 12,5 mm, h = 500 m, ρ = 1000 kg/m3 , g = 9,81 m/s2
• Ergebnisse: a) σt = −98,1 MPa b) t = 16,67 mm

4
1.4 Koordinatentransformation

Bei Röntgenaufnahmen am Oberschenkelknochen eines Studenten wurde ein


Anriss festgestellt, der unter einem Winkel ϕ gegenüber der Horizontalen
geneigt ist. Um den Heilungsprozess nicht zu gefährden, darf im Anriss ei-
ne Normalspannung σR,zul nicht überschritten werden. Vereinfacht wird an-
genommen, dass der Knochen einen vollkreisförmigen Querschnitt hat, der
Durchmesser in genügend großer Entfernung von den Enden konstant und d = const
der Spannungszustand einachsig ist.
a) Wie groß darf die Kraft F maximal werden, damit die zulässige Nor-
malspannung in der Rissebene nicht überschritten wird?
φ Anriss
b) Wie groß ist die Schubspannung in der Rissebene für den Fall, dass der
Knochen mit der maximal zulässigen Kraft belastet wird?

• Gegeben: d = 60 mm, σR,zul = 0,1 N/mm2 , ϕ = 25◦


• Ergebnisse: a) Fmax = 344,2 N b) τξη = 0,0466 N/mm2

1.5 Ebener Spannungszustand


Ein Blechstreifen mit schrägliegender Schweißnaht ist auf Zug beansprucht.

a) Berechnen Sie die zum Festigkeitsnachweis benötigten Normal- und


Schubspannungen.
b) Bei welchem Winkel nimmt die Schubspannung in der Schweißnaht
einen Maximalwert an? Wie groß ist dann die Normalspannung?

• Gegeben: σ0 , φ = −30◦

• Ergebnisse: a) σξ = 41 σ0 , ση = 34 σ0 , τξη = − 3
4 σ0
b) φ = −45◦ , ση = 21 σ0

Hinweis: Winkel bitte bezüglich des x-y-Koordinatensystems angeben!

5
1.6 Hauptspannungen und Hauptspannungsrichtungen
Für einen ebenen Spannungszustand an einem qua-
dratischen Element sind die Spannungen gegeben.
Das ξ-η−Koordinatensystem ist gegenüber dem x-y-
Koordinatensystem um den Winkel α geneigt. Berechnen ση
Sie
a) den Spannungszustand im x-y-System, τηξ σξ
τξη y
b) die Hauptspannungen sowie eine Hauptspannungs- η
richtung, ξ

c) die Hauptschubspannungen sowie eine Hauptschub- α


spannungsrichtung. x
• Gegeben: σξ = 76 N/mm2 , ση = 64 N/mm2 , α =
30◦ , τξη = −49,6 N/mm2
• Ergebnisse: a) σx = 115,95 N/mm2 ,
σy = 24,05 N/mm2 , τxy = −19,60 N/mm2
b) σ1 = 119,96 N/mm2 , σ2 = 20,04 N/mm2 ,
φ∗ = −11,55◦
c) τmax = ±49,96 N/mm2 , φ∗∗ = 33,45◦

1.7 Hauptspannungen
In einem ebenen Bauteil herrschen die Hauptnormalspannungen σ1 und σ2 .

a) Wie groß sind die Spannungen in Schnitten, die um 60◦ gegenüber den Hauptachsen geneigt sind?
b) In welchem Schnitt ϕ̄ wird die Normalspannung zu Null? Wie groß sind dann die Schubspannungen und
die Normalspannung in einer zu ϕ̄ senkrechten Richtung?
c) In welchen Schnitten treten die maximalen Schubspannungen auf und wie groß sind die zugehörigen
Normalspannungen?

• Gegeben: σ1 = σy = 90 MPa, σ2 = σx = −52 MPa


• Ergebnisse:
a) σξ = 54,5 MPa, ση = −16,5 MPa, τξη = 61,49 MPa
b) ϕ̄ = 37,24◦ , ση = 38 MPa, τξη = 68,41 MPa
c) τmax = ±71 MPa, σM = 19 MPa

6
1.8 Ebener Spannungszustand

Eine dünnwandige Rohrleitung mit Durchmesser d


steht unter einem Nenndruck pN . Nach einem Rohr-
bruch wird ein quadratischer Flicken mit der Kan-
tenlänge l (l ≪ d) stumpf eingeschweißt. Berechnen
Sie die Spannungen in den Schweißnähten A und B.

• Gegeben: pN = 40 bar, d = 610 mm, ϕ = 30◦ , t = 12,5 mm


• Ergebnisse: σA = 58,5 MPa, σB = 81,9 MPa, τAB = 20,3 MPa

Hinweis: Die Dicke der Schweißnähte sei vernachlässigbar.

1.9 Hauptspannungen, Mohr’scher Spannungskreis


Bei einem ebenen Spannungszustand sind in einem a
Punkt die Normal- und Schubspannungswerte σa , τa 1 2
und σb , τb bekannt.
b
a) Bestimmen Sie hieraus die Hauptspannungen σ1 α
und σ2 in diesem Punkt. b β
b) Berechnen Sie die Winkel α und β, die die 1
Schnitte a-a und b-b mit der ersten Hauptspan- a 2
nungsrichtung bilden.
• Gegeben: σa = 10 N/mm2 , σb = 50 N/mm2 , τa = 50 N/mm2 , τb = 30 N/mm2
• Ergebnisse: a) σ1 = 60 N/mm2 , σ2 = −40 N/mm2 b) α = 45◦ , β = 18,43◦

7
1.10 Mohr’scher Spannungskreis

11111111
00000000
σy
τxy

00000000
11111111
In einer Scheibe herrscht ein bekannter Spannungszustand.
Bestimmen Sie die Hauptnormal- und Hauptschubspannun-
gen sowie deren Richtungen.
00000000
11111111
00000000
11111111
00000000
11111111
a) Lösen Sie diese Aufgabe zeichnerisch.
σx σx
b) Überprüfen Sie Ihre Lösung rechnerisch.
00000000
11111111
• Gegeben: σx = 20 MPa, σy = 60 MPa,
τxy = −40 MPa
00000000
11111111
00000000
11111111 τyx
• Ergebnisse: σ1 = 84,72 N/mm2 ,
σ2 = −4,72 N/mm2 , φ∗1 = 121,7◦ ,
y 00000000
11111111
φ∗2 = 31,72◦ , τmax = ±44,72 N/mm2 ,
φ∗∗ ◦ ∗∗ ◦ σy
1 = −13,28 , φ2 = 76,72

1.11 Torsionschubspannungen und Hauptspannungen


h
σl

Ein dünnwandiges Rohr (h ≪ d) wird durch Aufwickeln und τt


Schweißen (Stumpfnaht) eines Stahlbandes der Breite b herge-
stellt. Es soll durch die Längsspannung σl und die Torsionsschub-
spannung τt beansprucht werden.

a) Welchen Wert muss die Torsionsschubspannung τt anneh-


men, damit in der Schweißnaht kein Schub auftritt?
b
b) Wie groß sind in diesem Fall die Hauptspannungen?

• Gegeben: d = 240 mm, b = 360 mm, σl = 400 MPa


• Ergebnisse: a) τt = 247,3 MPa b) σ1 = 518,05 MPa, σ2 =
−118,05 MPa

8
1.12 Superposition von Spannungen
Für zwei verschiedene Belastungsfälle eines Bauteils sind
die Spannungszustände bekannt.
I. σx,1 , σy,1 , τxy,1 v y
II. σu , σv , τuv u
Es sind für den Fall, dass beide Belastungen gleichzeitig wir-
ken, zu berechnen:
ϕ
a) die Spannungen σx,ges , σy,ges und τxy,ges , x

b) die Hauptnormalspannungen σ1,2 ,


c) die Hauptschubspannungen τmax und
d) die Hauptnormal- und Hauptschubspannungsrichtun-
gen.

• Gegeben:
Fall I: σx,1 = −460 N/mm2 , σy,1 = 140 N/mm2 , τxy,1 = 0 N/mm2
Fall II: σu = 770 N/mm2 , σv = 230 N/mm2 , τuv = −162 N/mm2 , ϕ = 30◦
• Ergebnisse:
a) σx,ges = 315,3 N/mm2 , σy,ges = 364,7 N/mm2 , τxy,ges = 152,8 N/mm2
b) σ1 = 494,8 N/mm2 , σ2 = 185,2 N/mm2
c) τmax = 154,8 N/mm2
d) ϕ∗ = 49,6◦ , ϕ∗∗ = 4,6◦

1.13 Spannungsvektor
In einem Punkt eines Körpers seien die Komponenten des Cauchyschen Spannungstensors σ in kartesischen
Koordinaten gegeben.
a) Berechnen Sie den Spannungsvektor t auf einer Schnittfläche mit dem Normalenvektor n̄.
b) Welchen Betrag hat der Spannungsvektor?
c) Wie groß sind die Normalspannung σN und der Schubspannungsvektor τ ?
d) Welcher Winkel wird von t und n̄ eingeschlossen?
   
9 −3 0 2
• Gegeben: σ = −3 −9 0 MPa, n̄ = −2
0 0 3 1

• Ergebnisse: a) t = (8 4 1)T MPa b) ||t|| = 9 c) σN = 3 MPa, τ = (6 6 0)T MPa d) ϕ = 70,53◦

9
2 Verzerrungszustand
2.1 Hauptdehnungen
90◦ → εc
45◦ → εb
In der experimentellen Mechanik werden Dehnungsmessstreifen
(DMS) zur Ermittlung der Spannungen (auf der Oberfläche) eines
bekannten Materials eingesetzt. Mit einer 45◦ -Rosette werden die
Dehnungen εa , εb und εc gemessen.
Berechnen Sie die Hauptdehnungen sowie die Hauptdehnungs-
richtungen. 0◦ → ε a

• Gegeben: εa = 60 · 10−5 , εb = 75 · 10−5 , εc = −40 · 10−5


• Ergebnisse: ε1 = 92.01 · 10−5 , ε2 = −72.01 · 10−5 , ϕ = 26,22◦

2.2 Mohr’scher Dehnungskreis


Konstruieren Sie in Analogie zum Mohr’schen Spannungskreis einen Mohr’schen Dehnungskreis. Es sind
die Dehnungen εx und εy , sowie die Scherung γxy gegeben. Bestimmen Sie auf zeichnerischem Wege die
Hauptdehnungen und deren Richtungen.

• Gegeben: εx = 2 · 10−2 , εy = −1.7 · 10−2 , γxy = 3.5 · 10−2


• Ergebnisse: ε1 = 2.70 · 10−2 , ε2 = −2.40 · 10−2 , ϕ = 21,70◦

10
2.3 E-Modul und Querkontraktionszahl
b1
σx

Für die Ermittlung der Werkstoffkennwerte Elastizitätsmodul E und Quer-


kontraktionszahl ν wird eine Blechprobe im Zugversuch untersucht. Die un- h0 dick
ten aufgeführten Spannungen und Abmessungen sind im unbelasteten (Index l0 y l1
0) bzw. belasteten (Index 1) Zustand gemessen worden.
x
Berechnen Sie E-Modul und Querkontraktionszahl der Probe.

σx
b0

σx,0 = 0 N/mm2 , b0 = 30,012 mm, l0 = 100,17 mm, h0 = 1 mm,


• Gegeben:
σx,1 = 200 N/mm2 , b1 = 29,971 mm, l1 = 100,66 mm
• Ergebnisse: ν = 0.2793, E = 40 885,71 MPa

2.4 Hauptspannungen und Hauptdehnungen


Bei der Belastung eines isotropen, homogenen und linear-elastischen Materials unter isothermen Bedingungen
wurden die Deformationen εx , εy und γxy gemessen. Es liege ein ebener Spannungszustand vor (σz = 0). Das
Material ist durch den Elastizitätsmodul E und die Querkontraktionszahl ν charakterisiert. Berechnen Sie
a) den Spannungszustand in der xy-Ebene,
b) die Dehnung εz ,
c) die Hauptspannungen und deren Richtungen,
d) die Hauptschubspannungen, deren Richtungen sowie die zugehörigen Normalspannungen.

• Gegeben: εx = 0.1, εy = 0.05, γxy = 0.15, E = 2,1 · 105 N/mm2 , ν = 0.3


• Ergebnisse:
a) σx = 2,654 · 104 N/mm2 , σy = 1,846 · 104 N/mm2 , τxy = 1,21 · 104 N/mm2
b) εz = −0.0643
c) σ1 = 3,526 · 104 N/mm2 , σ2 = 9,743 · 103 N/mm2 , ϕ∗1 = 35,77◦ , ϕ∗2 = 125,77◦
d) τmax = ±1,276 · 104 N/mm2 , ϕ∗∗ ◦ ∗∗ ◦
1 = 80,77 , ϕ2 = 170,77 , σM = 2,250 · 10 N/mm
4 2

11
2.5 Einachsiger Verformungszustand
F

1
0 1
0
0
1 0
1
Ein Bauteil besteht aus einem Vollzylinder (Durchmesser d), der sich spiel-
frei in einem Hohlzylinder (Außendurchmesser D) befindet. Beide Zylinder
haben die gleiche Länge l. Sie befinden sich zwischen zwei starren Platten
0
1 d
0
1
0
1 0
1
und werden mit der Kraft F belastet.

0
1 0
1
a) Welche Kräfte und Spannungen wirken in den Zylindern? D

l
b) Wie groß ist die Längenänderung?
0
1 0
1
Hinweis: Die Verformung senkrecht zur Belastungsrichtung wird ver-
nachlässigt. 0
1 0
1
F
• Gegeben: Evoll = 2,1 · 105 N/mm2 , Ehohl = 1,15 · 105 N/mm2 , d = 100 mm, D = 200 mm, l =
200 mm, F = 400 kN

• Ergebnisse:
a) Fhohl = −248,649 kN, Fvoll = −151,351 kN, σhohl = −10,55 MPa, σvoll = −19,27 MPa
b) ∆l = 18,35 · 10−3 mm

2.6 Einachsiger Verformungszustand einer Stütze

Eine elastische Stütze (Elastizitätsmodul E) der Länge l ist in B und C ge-


lenkig gelagert und im unbelasteten Zustand spannungsfrei. Sie wird in D
mit einer Einzelkraft F belastet, die als gleichmäßig über dem Querschnitt A
verteilt angenommen wird.
a) Berechnen Sie die Spannungen in den Abschnitten 1 und 2.
b) Berechnen Sie die Verschiebung des Kraftangriffspunktes D.

• Gegeben: a, l, A, F , E
• Ergebnisse:
F (l − a) Fa
a) σ1 = , σ2 = −
Al Al
F (l − a)a
b) ∆l1 =
E Al

12
2.7 Wärmedehnung
Ein Stahlstab mit kreisförmigem Querschnitt hat einen konstanten
Durchmesser von d und die Länge l. Er ist bei einer Temperatur von l = 1000 mm
T0 spannungsfrei zwischen zwei Wänden gelagert.
d = 5 mm
a) Berechnen Sie die Spannungen für den Fall, dass der unlösbar mit
den Wänden verbundene Stab auf T1 abgekühlt wird. Wie groß ist
die auf die Wände wirkende Kraft?
b) Berechnen Sie die Verformung des Stabes für den Fall, dass der
Stab nur an einer Wand fixiert ist.
• Gegeben: d = 5 mm, l = 1000 mm, T0 = 20 ◦ C, T1 = 10 ◦ C, E = 2,1 · 105 N/mm2 , αT =
12 · 10−6 1/K
• Ergebnisse: a) σx = 25,2 N/mm2 , Fx = 494,8 N b) ∆l = −0,12 mm
Hinweis: Das Eigengewicht des Stabes sei vernachlässigbar.

2.8 Thermisch induzierte Spannungen und Verschiebungen


Ein abgesetztes Bauteil wird um ∆T erwärmt.
1
2
a) Bei welcher Temperaturänderung ∆T berührt das Bauteil
die Wand? C D
B
b) Wie groß sind die Spannungen in den Abschnitten 1 und 2
sowie die Verschiebung des Punktes C, wenn das Bauteil
um ∆T = 40 K erwärmt wird? l1 l2 δ

• Gegeben: l1 = 2 m, l2 = 1,5 m, A1 = 800 mm2 , A2 = 700 mm2 , E = 2,1 · 105 N/mm2 ,


α = 12 · 10−6 1/K, δ = 1,2 mm, ∆T = 40 K
• Ergebnisse:
a) ∆T = 28,57 K b) σ1 = −27,14 N/mm2 , σ2 = −31,01 N/mm2 , ∆l1 = 0,702 mm

13
2.9 Therm. Belastung eines Stabes mit veränd. Querschnitt
∆ϑ

Ein konischer Stab der Länge L mit kreisförmigem


Querschnitt (Durchmesser D0 ≤ D ≤ DL ,
DL ≪ L) liegt spiel- und spannungsfrei zwi- E, α
schen zwei starren Wänden. Der Stab besteht aus ei- D0 DL
nem homogenen, linear-elastischen Material (Elasti-
zitätsmodul E, Wärmeausdehnungskoeffizient α) und
wird gleichmäßig um eine Temperatur ∆ϑ erwärmt. L

a) Wie groß ist die in dem Stab auftretende maximale Spannung?


b) Wie groß ist das Verhältnis der Spannungen an den Enden des Stabes?

• Gegeben: D0 , DL , L, E, α, ∆ϑ
• Ergebnisse:
α∆ϑEDL D2
a) σmax = − b) L2
D0 D0

2.10 Dehnung durch Eigengewicht

Bohrgestänge
Einige Studenten haben vor, die Beschaffenheit des Bodens unter
der RWTH geologisch zu erkunden. Zu diesem Zweck haben sie ein
Bohrgestänge konstruiert, mit dem sie in die Tiefe t vordringen. Das
Bohrgestänge besteht aus gleichartigen Stahlrohren. Wie groß ist die
Längenänderung des Bohrgestänges aufgrund des Eigengewichtes?

• Gegeben: t = 6000 m, ρ = 7,86 · 103 kg/m3 , g = 9,81 m/s2 , E = 2,1 · 105 N/mm2
• Ergebnis: ∆l = 6,61 m

14
2.11 Einachsiger Spannungs- und Verformungszustand

Ein Wasserturm besteht aus einem Betonschaft mit der Dichte ̺B . Dieser trägt m
einen Wassertank mit dem Volumen VW . Am oberen Ende habe der Schaft die
Fläche A0 . Das Volumen des leeren Wassertanks sei vernachlässigbar.
Berechnen Sie den Verlauf der Querschnittsfläche unter Berücksichtigung des
Eigengewichtes des Betonschaftes, bei der in jedem Flächenelement die glei- z
che Normalspannung herrscht.
• Gegeben: ̺B , ̺W , A0 , VW , g

111111
000000
 
̺B A0

000000
111111
• Ergebnis: A(z) = A0 exp z
̺W VW

2.12 Verformungszustand eines konischen Stabs


Ein konischer Stab der Länge l (E-Modul E) mit kreisförmigem Querschnitt wird mit einer axialen Kraft F
auf Zug belastet. Der Radienverlauf ist in axialer Richtung linear (r(0) = r1 , r(l) = r2 ). Berechnen Sie die
Normalspannung σ(x) sowie die Längenänderung ∆l.

Hinweis:
1 1
Z
dx = − +C n 6= 1 (2.1)
(x + a)n (n − 1)(x + a)n−1
• Gegeben: F , E, l, r1 , r2
• Ergebnisse:
F
σ(x) =  2 ,
∆r
π r1 + x
l
Fl
∆l =
πEr1 r2

2.13 Räumlicher Belastungszustand


Ein Quader wird um eine Temperatur ∆T erwärmt. Das kartesische Koordinatensystem x-y-z liege mit dem
Ursprung in einer Ecke des Quaders. Ermitteln Sie die Spannungen und Dehnungen bei folgenden Randbedin-
gungen

a) allseitig freie Lagerung,


b) Ausdehnung in z-Richtung verhindert,
c) Ausdehnung in y- und z-Richtung verhindert,
d) Ausdehnung allseitig verhindert.

15
2.14 Zweiachsiger Belastungszustand
Ein Gleitstück aus Stahl passt im spannungslosem Zustand genau spielfrei in ein vollkommen starres
Führungsstück. Es wird angenommen, dass das Gleitstück reibungsfrei in dem Führungsstück gleiten kann.
Wie groß sind die Spannungen und Dehnungen im Gleitstück in x-, y- und z-Richtung, wenn das Gleitstück
um ∆T erwärmt wird?

• Gegeben: E = 20,6 · 104 N/mm2 , α = 12 · 10−6 1/K,


∆T = 25 K, ν = 0.3
• Ergebnisse:
σx = −88,286 MPa,
σy = −88,286 MPa,
εz = 5,571 · 10−4

2.15 Vergleichsspannungshypothesen bei einem Blech


σy

11111111
00000000
τxy
In einem Blech seien die Spannungen σx , σy und τxy bekannt. Be-
rechnen Sie die Vergleichsspannungen nach den Ihnen bekannten

00000000
11111111
τxy
Vergleichsspannungshypothesen.

00000000
11111111
σx σx
• Gegeben: σx = 20 kPa, σy = 30 kPa, τxy = 10 kPa

00000000
11111111
τxy
• Ergebnisse:
σV,N = 36,18 kPa, y
σV,S = 22,36 kPa, τxy
σy
σV,G = 31,62 kPa
x

16
2.16 Vergleichsspannungshypothesen bei einem Stab
Für einen Stab aus einem Eisen-Gusswerkstoff mit Durchmesser
d ist Versagen durch Bruch eingetreten. Das Aussehen der
Bruchfläche lässt auf einen Sprödbruch schließen. Die gemittelte
Neigung zwischen Bruchflächen-Normale und Stabachse ist ϕ.
Die bruchauslösenden statischen Beanspruchungen sind Zug
und Torsion. An Proben des gleichen Materials wurde eine
Zugfestigkeit Rm ermittelt. Welche Belastungen (FN , MT ) traten
zum Zeitpunkt des Versagens auf?

Hinweis: Zwischen Schubspannung und Torsionsmoment soll folgender Zusammenhang gelten:

πd3
MT = τxy (2.2)
16
• Gegeben: ϕ = 28◦ , Rm = 250 N/mm2 , d = 42 mm
• Ergebnisse: MT = 1933,7 Nm, FN = 248,4 kN

2.17 Vergleichsspannungshypothesen bei einem Bolzen


0
1
00
11
Mt τxy 0
1
00
11
0
1
00
11
σx σx 0
1
00
11 F
0
1 0
1 0
1
00
11
0
1 0
1
0
1
F 0
1 0
1
0
1 Mt
01
1 0
a) Ein gehärteter (spröder) Bolzen aus Stahl mit einer Zugfestigkeit Rm,a unterliegt einer kombinierten sta-
tischen Zug und Torsionsbeanspruchung. Durch Messungen wurde die Zugspannung σx und die Scher-
spannung τxy ermittelt. Berechnen Sie die Vergleichsspannungen nach der Normalspannungshypothese
und ermitteln Sie die Sicherheit gegen Bruch SB .
b) Der unter a) gegebene Bolzen wird zum Erreichen eines zäheren (duktileren) Werkstoffverhaltens einer
Wärmebehandlung unterzogen, wodurch sich eine veränderte Zugfestigkeit Rm,b und nunmehr auch eine
Streckgrenze Re ergeben. Die mechanische Belastung sei unverändert. Berechnen Sie die Vergleichss-
pannung nach der Schubspannungshypothese und ermitteln Sie die Sicherheit gegen Fließen SF,b .
c) Für den unter b) betrachteten Bolzen soll bei unveränderter Belastung die Vergleichsspannnung nach der
Gestaltänderungsenergiehypothese berechnet werden. Ermitteln Sie die Sicherheit gegen Fließen SF,c
und interpretieren Sie die Ergebnisse von Fall b) und Fall c).

• Gegeben: σx = 450 MPa, τxy = 300 MPa, Rm,a = 2000 MPa, Rm,b = 940 MPa, Re = 700 MPa

• Ergebnisse:
a) σV,N = 600 MPa, SB = 3 31
14
b) σV,S = 750 MPa, SF,b = 15
c) σV,G = 687,386 MPa, SF,c = 1.018

17
3 Flächenträgheitsmomente
3.1 Flächenträgheitsmomente eines Dreiecks
b

Für einen rechtwinkligen Dreiecksquerschnitt sind die


Flächenträgheitsmomente bezüglich der Schwerpunktachsen y und S
z sowie das Deviationsmoment unter Zuhilfenahme der Integralformeln
zu berechnen. y
h
• Gegeben: b, h
bh3 hb3 b 2 h2
• Ergebnis: Iy = , Iz = , Iyz = −
36 36 72

3.2 Flächenträgheitsmomente eines Parabelbogens


y

10
Ein Balken habe den nebenstehenden Querschnitt (die obere Beran-
dung sei ein Parabelbogen). Es ist das axiale Flächenträgheitsmoment
IS bezüglich der x-Achse im Schwerpunktachsensystem zu berechnen.
• Gegeben: Siehe Zeichnung (Angaben in mm) 5

• Ergebnis: IS = 647,2 mm4

x
-5 5

18
3.3 Flächenträgheitsmomente verschiedener Träger
Gegeben sind die in der Abbildung gezeigten Träger. Die
Kantenlänge eines Gitterelements sei als a bekannt.
a) Berechnen Sie Flächenträgheitsmomente Iy und Iz
b) Welche Erkenntnis lässt sich aus den Ergebnissen ab-
leiten?

• Gegeben: Siehe Zeichnung


• Ergebnisse a):
Linker Träger: Iy,l = 61 31 a4 , Iz,l = 29 31 a4
Mittlerer Träger: Iy,m = 61 31 a4 , Iz,m = 17 31 a4
Rechter Träger: Iy,r = 61 31 a4 , Iz,r = 13 31 a4

3.4 Hauptträgheitsmomente
100
40
Für den im Bild dargestellten unsymmetrischen Querschnitt
25
sind zu berechnen:
1111111
0000000
0000000
1111111
a) die Flächenträgheitsmomente Iy und Iz und das De- 20
000000015
1111111
viationsmoment Iyz bezüglich der Schwerpunktach- 0000000
1111111
0000000
1111111
S
0000000
1111111
sen,
b) die Hauptträgheitsmomente I1 und I2 , 0000000
1111111
y
0000000
1111111 140
c) die Lage der Hauptachsen. 0000000
1111111
0000000
1111111
0000000
1111111
• Gegeben: Siehe Zeichnung (Angaben in mm) 0000000
1111111
0000000
1111111
0000000
1111111 z
• Ergebnisse:
a) Iy = 6,663 · 106 mm4 , Iz = 1,640 · 106 mm4 , Iyz = −0,924 · 106 mm4
b) I1 = 6,819 · 106 mm4 , I2 = 1,475 · 106 mm4
c) ϕ∗1 = −10,125◦ , ϕ∗2 = 79,875◦

19
3.5 Flächenschwerpunkt und Flächenkenngrößen
z
Von einem Rechteck mit gegebenen Seitenlängen soll ein
A
Dreieck so abgeschnitten werden, dass beim Aufhängen des
entstehenden Trapezes in A die Grundlinie parallel zur y-
Achse liegt.
a) Wie lang muss die Strecke c gewählt werden? 3a

b) Berechnen Sie für das entstehende Trapez die Lage des


Flächenschwerpunktes, die Flächenträgheitsmomente,
das Deviationsmoment, die Hauptträgheitsmomente y
sowie die Lage der Hauptträgheitsachsen. 5a
c
• Gegeben: a
• Ergebnisse:
a) c = 3.17a
b) S = (3.17a, 1.27a), ϕ2 = 23,457◦ ,
Iy = 7.133a4, Iz = 14.159a4, Iyz = −3.756a4, I1 = 15.733a4, I2 = 5.492a4

3.6 Drehung von Querschnitten


Gegebenen ist ein Rechteckquerschnitt (s. Zeichnung).
a) Es sind die Flächenträgheitsmomente bezüglich der horizon-
talen η-Achse und der vertikalen ζ-Achse sowie das Deviati- 11111111
00000000
00000000
11111111
h
onsmoment Iηζ zu berechnen.
00000000
11111111
b) Welche Werte nehmen die Flächenträgheitsmomente sowie
00000000
11111111
00000000
11111111
das Deviationsmoment an, wenn der Rechteckquerschnitt so η11111111
00000000
00000000
11111111
gedreht wird, dass die ζ-Achse auf der Diagonalen des Recht- 00000000
11111111
00000000
11111111
S
ecks liegt?
h′ 00000000
11111111
00000000
11111111
c) Wie ändert sich das Ergebnis prinzipiell, wenn ein quadrati- 00000000
11111111
scher Querschnitt betrachtet wird? 00000000
11111111
00000000
11111111
b
• Gegeben: h = 10 cm, b = 5 cm, h′ = 8 cm, b′ = 6 cm ζ
• Ergebnisse: b′
a) Iη = 304,17 cm4 , Iζ = 216,67 cm4 , Iηζ = 150,00 cm4
b) Iη = 354,17 cm4 , Iζ = 166,67 cm4 , Iηζ = 125,00 cm4

20
4 Biegung des geraden Balkens
4.1 Biegespannungen verschiedener Profile

11
00 11
00 11
00
Ein Balken wird in der dargestellten Wei-
se beansprucht. Die Profile A-D stehen
00
11
00
11 00
11
00
11 00
11
00
11
y 11
00 00
11 y 00
11 y
00
11 00
11 00
11
zur Verfügung. Berechnen Sie die maximal y
zu erwartenden Biegespannungen, wenn die
Querschnittsfläche stets die gleiche Größe h di
d b b
=2 i= = 0, 8
hat. da
A B C D
a F a

B l C

• Gegeben: F , A, a
• Ergebnisse:
A
σb,max = 7.09 AF1.5
a
, B
σb,max = 6 AF1.5
a
, C
σb,max = 4.24 AF1.5
a
, D
σb,max = 2.59 AF1.5
a

4.2 Kragbalkenprofile
Gegeben ist ein Balken mit der Länge l und rechteckigem Querschnitt. Dieser Balken ist einseitig eingespannt,
am anderen Ende wirkt eine Kraft F . Gesucht ist der Querschnittsverlauf
a) b(x) für eine gegebene Höhe h und
b) h(x) für eine gegebene Breite b,

wenn die maximale Biegespannung σb an jeder Stelle des


Querschnitts gleich sein soll.
• Gegeben: F , l, σb und h bzw. b
• Ergebnisse: q
6F (l−x) 6F (l−x)
a) b(x) = σbx h2 b) h(x) = σbx b

21
4.3 Biegespannungen in einem dreieckigen Querschnitt
Ein auf zwei Stützen gelagerter Träger mit gleichschenklig dreiecksförmigem Querschnitt ist durch zwei Ein-
zelkräfte belastet.
a) Ermitteln Sie die Verläufe der Normal- und Querkraft sowie des Biegemomentes und deren Extremwerte.
b) Berechnen Sie für die maximal zulässige Biegespannung σmax = 14 kN/cm2 das notwendige Quer-
schnittsmaß a.
c) Mit dem berechneten Maß a ist dann die Biegespannungsverteilung im am stärksten beanspruchten
Querschnitt zu ermitteln.

• Ergebnisse:
84 240 Nm
b) a = 7,375 cm, c) σB (z) = z
a4

4.4 Biegespannungen in einem kastenförmigen Querschnitt


Für einen einseitig eingespannten Träger mit kastenförmigem Querschnitt sind
a) die Schnittgrößenverläufe zu berechnen und grafisch über der Trägerachse darzustellen,
b) das globale Maximum der Biegespannung mit den Zahlenwerten q = 2 kN/m und l = 2 m zu berechnen
und die Biegespannungsverteilung im am stärksten beanspruchten Querschnitt zu ermitteln.

• Ergebnisse:
320
b) σb (z) = 141 kN/cm3 · z, σb,max = 6,809 kN/cm2

22
4.5 Schiefe Biegung
Ein Balken der Länge l mit viereckigem Profil ist einseitig fest eingespannt und wird auf der anderen Seite
durch ein Moment M und eine Kraft F belastet. Berechnen Sie die maximale Biegespannung bei x̄ = 2l .
• Gegeben: M = 2F l, F , l, a
Fl
• Ergebnis: σb,max = −27.6930
a4
a/2



F
a

M

23
4.6 Schiefe Biegung eines L-Profils
Ein Balken mit L-Profil ist an der Stelle A fest eingespannt und
wird wie gezeigt durch ein Moment M belastet. Berechnen Sie
a) den Schwerpunkt des Balkenquerschnitts,
b) die Flächenträgheitsmomente im Schwerpunktsystem,
c) die Hauptträgheitsmomente,
d) die Hauptachsen,
e) die Biegespannungsverteilung,
f) die neutrale Linie und
g) die maximale Biegespannung.

• Gegeben: b1 = 1 cm, b2 = 4 cm, h1 = 6 cm, h2 = 2 cm,


M = 100 Nm
• Ergebnisse:
a) y s = 75 cm, z s = − 14 5
cm
37 11
4
b) Iy = 18 42 cm , Iz = 75 21 cm4 , Iyz = −20 74 cm4
c) I1 = 82,206 cm , I2 = 12,198 cm4
4

d) ϕ∗ = 17,996◦
e) σb (y ′ , z ′ ) = −253,280 N/cm3 z ′ + 115,694 N/cm3 y ′
f) y ′ = 2.189z ′
g) σb,max = 921,811 N/cm2

4.7 Schiefe Biegung eines Rechteck-Profils

Ein Kragbalken mit einem um den Winkel α schiefgestellten Quer-


schnitt wird durch ein Moment M belastet. Der Balken habe ein Recht-
eckprofil mit Höhe h und Breite b. Berechnen Sie die maximale Biege-
spannung.
• Gegeben: h = 1,5 cm, b = 0,5 cm, M = 25 Nm, α = 30◦
• Ergebnis: σb,max = 315,47 N/mm2

24
4.8 Biegelinie

F
Für einen Krafträger mit konstanter Biegesteifigkeit EI sind
jeweils für Fall 1 (endseitige Kraft) und Fall 2 (endseitiges Fall 1
Biegemoment) die größte Durchbiegung und der größte Nei-
EI
gungswinkel zu ermitteln. l
• Gegeben: E, I, l, F , M0
• Ergebnisse:
F l3 ′ F l2
wmax,1 = 3EI , wmax,1 = 2EI Mo Fall 2
wmax,2 = 2EI
2
M0 l
, ′
wmax,2 = M
EI
0l
EI
l

4.9 Biegelinie
Für den Einfeldträger mit konstanter Biegesteifigkeit EI sind zu
berechnen
a) die Gleichung der Biegelinie,
b) die Gleichung des Neigungswinkes,
c) die Durchbiegung in Trägermitte und
d) die Neigungswinkel der Biegelinie in den Lagern.

• Gegeben: E, I, a, q
• Ergebnisse:
4
137 qa
c) w(2a) = 48 EI
3 3
75 qa qa
d) w′ (0) = ′
32 EI , w (4a) = − 69
32 EI

25
4.10 Träger mit überlagerter Belastung
Ein Träger mit konstanter Biegesteifigkeit EI ist in der
angegebenen Weise gelagert und belastet. Berechnen
Sie mit Hilfe der Biegelinie die Lagerreaktionen.
• Gegeben: q1 , q2 , b, E, I
• Ergebnisse:
By = − 83 q1 b − 101
q2 b,
Cx = 0,
Cy = − 85 q1 b − 52 q2 b,
Mc = 18 q1 b2 + 151
q2 b2

4.11 Biegelinie bei konstanter Last


Für den zweifach gelagerten Träger mit Kragarm (konstante Biegesteifigkeit EI), der mit einer konstanten
Streckenlast q belastet wird, sind zu berechnen:
a) die Lagerreaktionen,
b) die Gleichungen der Biegelinie,
c) die Verschiebung des Punktes C sowie der Biegewinkel in C,
d) die Biegewinkel in den Lagern A und B.

• Gegeben: EI, q, l
• Ergebnisse:
a) Ax = 0, Az = 0, Bz = 2ql
4 3
c) wC = 41 ql 7 ql
EI , αC = 24 EI
3
1 ql 1 ql3
d) αA = − 24 EI , αB = 8 EI

26
4.12 Relaisfelder
Eine Magnetspule übt auf die Kontaktzunge die Kraft F aus.
a) Wie groß muss die Kraft F sein, damit sich die Zunge gerade anlegt?
b) Welchen Betrag hat die Kraft F , wenn im geschlossenen Zustand eine Kontaktkraft FK notwendig ist?

• Gegeben:
FK = 0,15 N, E = 1,5 · 105 N/mm2 ,
l = 18 mm, a = 15 mm, ǫ = 0,2 mm,
b = 2,6 mm, h = 0,6 mm
• Ergebnisse:
a) F = 0,96 N b) F = 1,159 N

4.13 Statisch unbestimmtes System


Am Kragende eines zweifach gelagerten Trägers (Index T) ist ein gelagerter Stab (Index S) befestigt. Der
Träger wird mit einer Dreieckslast der maximalen Intensität q0 belastet. Träger und Stab haben die angegebe-
nen Querschnitte und Werkstoffparameter.

a) Ermitteln Sie die notwendigen Flächenkenn-


größen.
b) Berechnen Sie die Längenänderung des Stabes
infolge der Belastung des Trägers.
c) Berechnen Sie die Lagerreaktionen für den dar-
gestellten Belastungsfall.
d) Um welchen Wert wird die vertikale Auslenkung
des Kragarmes infolge der Anwendung des Sta-
bes im Vergleich zu der freien Auslenkung redu-
ziert?

• Gegeben: q0 = 100 kN/m, a = 1 m


Träger: bT = 0,2 m, hT = 0,1 m, tT = 5 mm, ET = 210 GPa
Stab: dS = 10 mm, ES = 125 GPa
• Ergebnisse: a) AS = 7,854 · 10−5 m2 , Iy,T = 5,124 · 10−6 m4
b) ∆lS = 2,97 · 10−3 m
c) Az = 2,604 · 104 N, Bx = 0 N, Bz = 8,854 · 104 N, Cz = −1,458 · 104 N
d) 1,335 · 10−2 m

27
4.14 Statisch unbestimmtes System
Ein abgewinkelter, gleichschenkliger Balken (Elastizitätsmodul E, Flächenträgheitsmoment I) mit Schen-
kellänge l sei in A und B gelagert. Das Ende des vertikalen Schenkels BC ist momenten- und spannungsfrei
mit dem Lager D durch einen Stab der Länge 2l mit Querschnittsfläche A verbunden.
Der Stab (Elastizitätsmodul E, Wärmeausdehnungskoeffizient α) erfährt nun ein Temperaturdifferenz von ∆T .
Berechnen Sie

a) die Stabkraft F ,
b) die horizontale Auslenkung des Punktes C,

• Gegeben: I, A, l, ∆T , α, E
• Ergebnisse: a) F = − 3α∆T EIA
l2 A+3I
3
b) wC = − 2ll2 A+3I
α∆T A

4.15 Gelenkträger
Für den gezeigten Gelenkträger mit konstanter Bie-
gesteifigkeit EI sind die Vertikalverschiebungen des
Punktes G und des Punktes D in Abhängigkeit von F ,
a und EI zu bestimmen. Nutzen Sie das Superpositi-
onsprinzip.
• Gegeben: F , a, E, I
3
7F a3
• Ergebnisse: wG = − 5F a
24EI , wD = 8EI

28
5 Torsion
5.1 Stahlwelle
Eine Stahlwelle mit Kreisquerschnitt wird durch ein Torsi-
onsmoment MT belastet. Dimensionieren Sie die Welle für
eine zulässige Schubspannung τzul und eine zulässige Ver-
windung Dzul hinsichtlich ihres Durchmessers d.
• Gegeben: MT = 1800 Nm, G = 8 · 104 N/mm2 ,
τzul = 45 N/mm2 , Dzul = 0,25 ◦ /m
• Ergebnis: d = 85,132 mm

5.2 Rohr

Das in nebenstehender Abbildung gezeigte Rohr (Innenradius ri ,


Aussenradius ra ) wird am Ende durch zwei Kräfte F auf Torsi-
on belastet. Berechnen Sie den Verdrehwinkel ϕ am freien Ende,
sowie die maximale Schubspannung τmax .
l
• Gegeben: F , G, ri , ra , l
• Ergebnisse: F
2
−4F lra −4F ra
ϕ = Gπ(r 4 −r 4 ) , τmax = 4 −r 4 )
π(ra
a i i

5.3 Profil mit zwei angreifenden Momenten

Gegeben ist das in nebenstehender Abbildung gegebene Rundpro-


fil der Länge l1 + l2 mit Radius r an dem zwei Momente M1 und
M2 angreifen. Berechnen Sie τmax sowie die Verdrehwinkel an den l2
Stellen wo die Momente eingeleitet werden.
• Gegeben: M1 , M2 = 2M1 , l1 , l2 = 2l1 , r, G l1
M2
• Ergebnisse:
τmax = 6M
πr 3 , ϕ1 =
1 14M1 l1
Gπr 4 , ϕ2 = 12M1 l1
Gπr 4

M1

29
5.4 Konisches Profil
x
Betrachten Sie für die in nebenstehender Abbildung gegebene Si-
tuation den Verlauf von ϕ(x) und τmax (x).

dϕ(x) MT MT
Hinweis: = 4a 2a
dx GIp
• Gegeben: MT , l, a, G
• Ergebnisse:  
2MT l 1 1 2MT
ϕ(x) = 3Gπa 4 (2− x )3 − 8 , τmax (x) = a3 π(2− xl )3 l
l

30
6 Knickung
6.1 Durch Stäbe gestützte Last
Nebenstehende Abbildung zeigt die drei Stäbe a, b und c an denen
eine Masse m befestigt ist.
a) Berechnen Sie welcher der drei Stäbe zuerst knickt. b

b) Welche Masse m kann an die Konstruktion gehängt werden, h a m c


bevor Knicken auftritt?

• Gegeben: l = 0.1m, h = 2.4l, g = 9,81 m/s2


Stab a: la = 4l, Ea Ia = 3500 kNmm2
Stab b: lb = 1l, Eb Ib = 500 kNmm2
Stab c: lc = 3l, Ec Ic = 10500 kNmm2
l
• Ergebnis: Stab a bei m = 36,68 kg

6.2 Stabzweischlag
Ein Stabzweischlag aus zwei gleichartigen Stäben (Flächenträgheitsmoment I, Querschnittsfläche A, Länge
l) wird durch eine vertikal wirkende Kraft im Knotenpunkt der beiden Stäbe von der oberen in die untere
Lage gedrückt. Hierbei sind Ausgangs- und Endlage belastungsfreie Gleichgewichtslagen. Wie groß ist der
maximale Winkel α, damit kein Knicken in den Stäben auftritt?

• Gegeben: I, A, l
  α
π2 I
• Ergebnis: α = arccos 1 − Al2

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6.3 Erwärmter Stab
Ein beidseitig fest eingespannter Stab (Flächenträgheitsmoment I, Länge l und Querschnittsfläche A) aus
Stahl (Elasitizitätsmodul E, Propotionalitätsgrenze σP und Wärmeausdehnungskoeffizient α) wird um eine
Temperatur ∆T erhitzt.
a) Kann die Euler-Theorie angewandt werden? Begründen Sie.
b) Knickt der Stab?

• Gegeben: I = 8π mm4 , l = 400 mm, A = 4π mm2 , ∆T = 40 ◦ C,


E = 210 000 N/mm2 , α = 12 · 10−6 1/K, σP = 192 N/mm2
• Ergebnisse: a) ja b) nein

6.4 Statisch unbestimmtes System mit Knickstab


Ein Balken sei in A und B gelagert und habe einen kreisförmigen Querschnitt mit Durchmesser D. Er wird
mit einer konstanten Streckenlast q belastet. An seinem Kragende C ist der Balken mit einem im Punkt S
gelagerten Stab verbunden. Der Stab ist um den Winkel α geneigt und hat einen kreisförmigen Querschnitt
mit Durchmesser d. Balken und Stab haben den gleichen Elastizitätsmodul E.

Hinweis: Die Änderung des Winkels α infolge der Verformung soll vernachlässigt werden.

a) Berechnen Sie die Normalkraft im Stab und


b) die Auslenkung des Punktes C.
c) Überprüfen Sie, ob der Stab infolge der Belas-
tung knickt.

• Gegeben: q = 6000 N/m, a = 1 m, D = 10 cm, d = 1 cm, α = 45◦ , E = 2,1 · 105 MPa


• Ergebnisse: a) F = −419,2 N,
b) w(2a) = −0,0508 mm,
c) nein

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