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EP1186804A1_planetary carrier _casting
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(57) Der Planetenträger für ein Planetengetriebe ein einstückiges Gussteil ausgebildet. Die Wangen (2,
besteht aus einer ersten Wange (2), die auf der einen 4) sind seitlich mit Abschrägungen (15) versehen und
Seite mit einem Wellenflansch (1) und auf der anderen über diese Abschrägungen (15) mit den Enden der Ste-
Seite über mittig eingeschnürte Stege (3) mit einer zwei- ge (3) verbunden. Die Stege (3) bilden zur Mitte hin in
ten Wange (4) verbunden ist. Der Planetenträger ist als radialer und tangentialer Richtung des Planetenträgers
verjüngte Trapezprofile (20).
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Enden der Stege 3 verbunden. Die Stege 3 sind als Tra- den Planetenachsenbohrungen 5 sind als Sackloch-
pezprofile 20 (Fig. 4) gestaltet, die sich zur Mitte hin in bohrungen ausgebildet und wellenflanschseitig mit ei-
radialer und tangentialer Richtung des Planetenträgers, ner dünnen Wand 13 verschlossen. Dadurch werden
also in ihrer Höhe und Breite verjüngen. Betrachtet man ebenfalls Spannungskonzentrationen im Übergangsbe-
den Rücken der Stege 3 (Fig. 3), so ist die für diesen 5 reich vermieden und eine deutliche Erhöhung der Be-
Planetenträger markante neuartige Kreuzform 21 zu er- anspruchbarkeit des Planetenträgers erreicht. Die
kennen. Wand 13 ist mit einem kleinen, kreisförmigen, exzen-
[0010] In dem durch die Planetenachsenbohrungen 5 trisch angeordneten Durchbruch 14 versehen. Der ex-
aufgespannten Dreieck 16 (Figur 2) verläuft der Kraft- zentrische Durchbruch 14 wird für den Abfluss der bei
fluss in den Wangen 2, 4. Die erste, wellenflanschseitige 10 der spanenden Bearbeitung des Planetenträgers benö-
Wange 2 leitet den Kraftfluss direkt und die gegenüber- tigte Kühlflüssigkeit und des abgespanten Materials und
liegende, zweite Wange 4 über die Stege 3 und die erste für die spätere Zufuhr des Schmierstoffes für die Plane-
Wange 2 in den Wellenflansch 1 ab. Durch die Abschrä- tenradlagerung während des Betriebes des Getriebes
gungen 15 an den beiden Wangen 2, 4 im Bereich der benutzt.
Stegenden und die großen Radien an den Mantelöff- 15 [0016] Durch die strukturmechanischen Veränderun-
nungen 19 ist hiermit die Formgestaltung des Planeten- gen des aus dem einstückigen Gussteil gebildeten Pla-
trägers optimal auf den Kraftfluss abgestimmt. netenträgers wird der Werkstoff besser ausgenutzt, und
[0011] Durch die Abschrägungen 15 entstehen an der es entsteht ein Körper mit einer gleichmäßigen Wand-
ersten Wange 2 im wesentlichen ebene Flächen 18, die dicke. Diese Planetenträgerform ermöglicht einen ko-
die Anbindung von Speisern 22 oder Steigern ermögli- 20 stengünstigen Gießprozess, der die Verwendung von
chen. Diese Speiser und Steiger werden bei der Her- Kühleisen, Steigern und Kokillen minimiert. Es kann so-
stellung des Planetenträgers durch Gießen in einer Ko- gar unter bestimmten Voraussetzungen auf diese Hilfs-
kille benötigt. Dabei wird durch die Speiser der flüssige mittel verzichtet werden. Darüber hinaus integriert der
Werkstoff in die Kokille eingespeist, während aus den erfindungsgemäße Planetenträger weitere Funktionen,
Steigern während der Erstarrung des Rohlings in der 25 die bei den bekannten Planetenträgern mit aufwendigen
Kokille der flüssige Werkstoff nachfließt. Die Innengeo- Buchsen, Anlaufscheiben und ähnlichen Konstruktions-
metrie der Stege 3 und der Wange 2, 4 ist so gestaltet, elementen erbracht werden.
dass der Querschnitt dieser Elemente in Richtung auf [0017] Die erfindungsgemäße Gestaltung des Plane-
die Speiser 22 oder Steiger kontinuierlich ansteigt. tenträgers erfüllt die hohen technischen Anforderungen
Durch diese Formgestaltung wird gewährleistet, dass 30 und reduziert gleichzeitig durch sein geringes Gewicht
der flüssige Werkstoff während der Abkühlung in der Ko- und seine guten Gießeigenschaften die Herstellungsko-
kille zuletzt in den Speisern 22 und Steigern erstarrt. sten deutlich.
[0012] Die Stege 3 lassen sich im mechanischen Er-
satzmodell als eine Kombination aus Kragarm und dop-
pelt eingespannten Biegebalken betrachten. Diese Ei- 35 Patentansprüche
genschaft erlaubt eine Querschnittsoptimierung der
Stege 3 bezüglich der hier nahezu ausschließlich vor- 1. Planetenträger für ein Planetengetriebe bestehend
liegenden Schubspannungen. Die hierdurch ermöglich- aus einer ersten Wange (2), die auf der einen Seite
te Geometrie der Stege 3, als mittig eingeschnürte Tra- mit einem Wellenflansch (1) und auf der anderen
pezprofile 20, ist hiermit optimal auf die strukturmecha- 40 Seite über mittig eingeschnürte Stege (3) mit einer
nischen Anforderungen an den Planetenträger abge- zweiten Wange (4) verbunden ist, wobei die einan-
stimmt. der gegenüber liegenden Seiten der Stege (3) Man-
[0013] Mit dem beschriebenen Profil der Stege 3 ent- telöffnungen (19) begrenzen und wobei in jeder
stehen gleichzeitig sehr weiche Übergänge zwischen Wange (2, 4) mehrere jeweils miteinander fluchten-
den Stegen 3 und den Wangen 2, 4. Das dünnwandige 45 de Bohrungen (5) zur Aufnahme der Achsen von
Trapezprofil 20 ermöglicht eine sehr große Stützweite Planetenrädern vorgesehen sind, dadurch ge-
der Stege 3, wodurch die relative Verdrehung der Wan- kennzeichnet, dass der Planetenträger als ein ein-
gen 2, 4 minimiert wird. Gleichzeitig wird der sonst unter stückiges Gussteil ausgebildet ist, dass die Wan-
Last S-förmig ausgeprägten Verformung der Wangen gen (2, 4) seitlich mit Abschrägungen (15) versehen
entgegengewirkt. 50 und über diese Abschrägungen (15) mit den Enden
[0014] Der Lagersitz 6 auf der dem Wellenflansch 1 der Stege (3) verbunden sind und dass die Stege
zugewandte Seite des Planetenträgers ist seitlich durch (3) zur Mitte hin in radialer und tangentialer Rich-
eine aufgesetzte Nase 10 begrenzt, die den sonst übli- tung des Planetenträgers verjüngte Trapezprofile
chen Absatz ersetzt. Diese Nase 10 ist durch zwei Ein- (20) bilden.
stiche 8, 9 mit großen Radien 11, 12 gebildet. Hierbei 55
wird der Kraftfluss so umgeleitet, dass er die beiden gro- 2. Planetenträger nach Anspruch 1, dadurch ge-
ßen Radien 11, 12 der Einstiche tangiert. kennzeichnet, dass zur Herstellung des Planeten-
[0015] Die in der ersten Wange 2 (Fig. 5) auslaufen- trägers durch Gießen in einer Kokille an die Ab-
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