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Lehrstuhl für Maschinenelemente

Prof. Dr.-Ing. K. Stahl

Berechnung – Übung 2: Welle-Nabe-Verbindungen


Sommersemester 2020

Aufgabe 2:

Bild 1 zeigt das Schema eines Antriebsstranges eines Kranfahrwerks.

4 5 3

2 1

8
7 6

Bild 1: Antriebsstrang eines Kranfahrwerks (schematisch)

Funktionsbeschreibung:

Der in Bild 1 dargestellte Antriebsstrang (1) bis (6) eines Kranfahrwerks treibt das Laufrad (7) an. Der
Antrieb erfolgt durch den Getriebemotor (1). Die Abtriebswelle (2) des Getriebemotors ist über eine
Keilwellenverbindung (vgl. Bild 2) mit der Ausgleichskupplung (3) an die Ritzelwelle (4) angebunden.
Das Abstützdrehmoment des Getriebemotors wird in den Fahrwerksrahmen (8) eingeleitet. An den
Rahmen (8) ist die Platte (9) angeschweißt, an die der Getriebemotor (1) angeschraubt ist. Das
Ritzel (5), mit einem Presssitz auf der Welle (4) festgelegt (vgl. Bild 3), kämmt mit dem Zahnrad (6),
das mit dem Laufrad (7) verschraubt ist. Im Betrieb treten Seitenführungskräfte auf, die über den
Lagerdeckel (10; siehe vorherige Angaben) auf das Laufrad (7) übertragen werden.
Prof. Dr.-Ing. K. Stahl Lehrstuhl für Maschinenelemente Technische Universität München
Berechnung – Übung 2 Seite: 2

Gegeben:
Nennleistung des Getriebemotors (1) P1,Nenn = 8,0 kW
Anwendungsfaktor KA = 1,0
Übersetzung der Stirnradstufe (5), (6) i56 = 3,0
Wirkungsgrad der Stirnradstufe (5), (6) η56 = 0,98
Geschwindigkeit des Krans vNenn = 1 km/h
Laufraddurchmesser (7) D7 = 0,65 m

Keilwelle, flankenzentriert DIN ISO 14 – 10 x 42 x 52


Ertragbare Grenzpressung an der Keilwelle für die Nabe pgrenzD,Nabe = 300 N/mm2
Anteilfaktor der Keilwellenverbindung kϕβ = 1,3
Tragende Länge der Keilwelle LK = 20 mm
Ersatzdurchmesser der Nabe D = 80 mm
Nabenseitige Lasteinleitung der Keilwelle hinten
Mindestsicherheit der Keilwelle hinsichtlich SFmin = 1,2
Flankenpressung

Querpresssitz
Haftbeiwert im Pressverband zwischen Welle (4) und νru = 0,14
Ritzel (5)
Werkstoff Ritzel (5) 41Cr4, bearbeitet, dann vergütet
Anisotropiefaktor KAn = 1
Rauheit der Welle (4) und Rauheit in der Rz = 3 µm
Zahnradnabe (5)
Temperaturbereich des Ritzels (5) beim Fügen des 0 –300 °C
Querpresssitzes (4), (5)
E-Modul von Stahl ES = 210 000 N/mm2
Wärmeausdehnungskoeffizient von Stahl αν = 13,2 · 10–6 1/°C

Aufgaben:

2.1 E-Test Keilwellenverbindung (11.05.2020 bis 17.05.2020 23:55 Uhr)


a) Berechnung der Drehmomente an den Wellen.
b) Der Festigkeitsnachweis der Keilwellenverbindung für die Nabe der Ausgleichskupplung (3),
um das Nennantriebsmoment dauerhaft zu übertragen, vgl. Bild 2.
Hinweis: An den Flanken der Keilwellenverbindung ist die Belastung ausschließlich durch
das Antriebsmoment anzunehmen.

2.2 E-Test Querpressverband (18.05.2020 bis 24.05.2020 23:55 Uhr)


a) Berechnung der Drehmomente an den Wellen.
b) Die Sicherheit Sr gegen Rutschen.
c) Die Sicherheit SF gegen plastische Verformung (Fließen) am Innendurchmesser des Rit-
zels (5) nach der Gestaltänderungsenergiehypothese (GEH).
d) Die zum thermischen Fügen erforderliche Temperatur ϑAerf des Ritzels (5), wenn die Tem-
peratur der Welle (4) bei 20 °C Raumtemperatur bleibt.
Hinweis: Einflüsse auf den Querpressverband infolge Fliehkraftwirkung und Temperaturdif-
ferenz im Betrieb sind zu vernachlässigen.
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LK

Bild 2: Keilwellenverbindung

4
Ø100H8
u7
Ø200

90

Bild 3: Querpressverband

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