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'"'ur e, 80 wur e 1m run e s on um en g e1 en gerung6n.

,,~t verbum caro faetam est"


nls der Armidiakon gegen seine eigenen "concepta vota„ Papst ,v11rd<'.
I..cichtgefallen ,\."ar Gregor die ~nnabme seiner Wahl nidit, das bezeu- Die Dars!ellnng der Inkarnation Christi
ge n die Quellen, denn i111mer ,v1eder hat. er dazu Stellung genomrnl'u
J)cr Auftakt des Pontifikats - wie er srch -~u~ Grund unserer Obcr-
im Verkündignngsbild
Jcgungcn darstellt - enthielt als ganz personl1ches Problc111, als Grc··
gors Jeid,·olle Erfahrung. als seine dem~tig,:angs.~volle Zustimmung zu 111 Von ERNST GULDAN •
\\.illen Gottes, die „gubernacula eccles1ac ~u ubern~~men und dnn 111
freilich um höheren Gehorsams ,villcn -~ele~~tete Ge.~u~de zu brc(1u· 11 •
'"'ese 11 tlime Züge dessen, ,vas es dann spater uberpersonl1ch auszukü1 11 p .
fen galt.
~nehn1 en. dall Gregors Gelübde mitgemeint sind, doch läflt sich dies 111d 1:

be,,·eisen. Ep. coll. 1.

l)iedKathedrale
H ._l tar\'orsatz d er
von Teramo bewahrt einen si"lbe rnen .t1.
t u en ~-upt,~erk~n des. mittelalterlichen Kunstge,, erbes in' den
.\bruzzen
"b r·· f zahlt.
h J Z,ve1
h Inschriften
· überliefern den 'I ·
.~ e1sternan1cn un d d.1e
u er un ze n a re s1di erstreckende Entstel1ungszeit der Tafel. s· 15 ·t
das Werk des Goldsdimiedes Nicola da Guardiagrele 1433 b · re
u_nd 1448 vollendet. Um die beherrschende 1lajestas Do~ini grue;;:~::
.. ,.eh 34 oktogonal gera~mte Bildfelder, deren Hochreliefs neben den
( :es~al~en der Eva~~el1sten und Kirchen,,äter die Lchensgesmidite
( hr1st~ vor Auge~ fuhren. In der künstlerischen Form ,,·ird das große
1~skarusche Vorbild Lorenzo Ghiberti lebendig; in der thematismen
Gestaltung ~her ge~t ~l~ister Nicola mitunter sehr cigen,rillige ,,·ege.
Der he1lsgeschichtl1che Zyklus beginnt mit der \ rerkündigung an
~la ria (Taf. 19 a). In die Fußleiste des Feldes sind die Gruß,\·orte
c:ab riels eingesclirieben: AVE GRATIA PLENA. DOMINUS TECUl,f. über dem
knienden Engel senkt sich das Halbrund des Himmels in den ganz un-
hcstimmt bleibenden Bildraum. Zahllose Sterne funkeln aus der
.~cheibe, die mit tiefblauem Grubenschmelz angefüllt ist; Stral1len gehen
, oo der kosmischen Erscheinung aus und berühren die Jungfrau. Der
johanneische Gedanke, daß Christus das i11 die Finsternis der \Veit
eintretende Licht sei (Jo. 1,5), ,\"ird ,•om Verfasser des vielgcleseneo
Pseudo-Matthäuse,rangeliums als Botschaft des Engels formuliert: .. Selig
7
bist du, Maria, denn du hast in deinem Schoß eine \\ ohnstatt für den
1[errn bereitet; ecce veniet lux de caelo, ut habitet i11 te." 1 Das im
lJichtsymbol veranschaulichte Mysterium der jungfräulichen Empfängnis
Christi hat die sonst durchaus übliche Darstellung der Taube, die zu
~f a ria herabschwebt, aus dem Verkündigungsbild von Tcramo ver-
• Er,veiterte Fassung eines Vortrags, den ich am 23. Januar 1965 im
Römi schen Institut der Görres-Gesellschaft gehalten habe.
1 Eva ngelium des P seudo-?.fatthäus, Kap. IX; ed C. v. Tjsc:he__ndorl, Eva~-

~elin npocr y phn, 2. Aufl. (Lipsiac 1876) 70 f. Vgl. dazu M. E: Gossmann, ~1e
Verkündigung an Maria im dogmntisdten Verständnis des ~f1ttelalters (~lun·
u1eo 1957) 30, 110.
"~t verbum 'carö 'ractu~ cst" --
147
tt deuen w ählte Meister Nicola - oder w ohl cl1cr sl·in 1111 ., \V c11n wir von der 1'~rage a h
1,ewanderter Auftraggeber - ein recht unge,völ111lid1t·, \1 111 , . d 1e11 Szenc d er noch ungeb usge en
l11 I>l1s Ch wo
. zum crs t enma l 1n
. einer
leglaubigung der Gruß,~orte G~brie ls :.ln verhüll ten llüntl1..·u 1~.• ~ "ird, so tritt clie Miniatur ei'nesore?ecb' cbristusknabe im Bild sichtbar
\\er Gottesbote die Gestalt eines kle111en Kindes, als ,vol le ('r t', \1., ~ '1' f gr1e 1s en p lt .
.1·lll ( a . 20a). Dargestellt ist nicht die V k.~a ~rs 10 unser Blick-
tlberbringen (Taf. t9b). Das Kind ist unbekleidet und 11idit 111 11 ,1,,, :• li1·gcg11u11g der beiden gottbegnadet ~ „ er undig~ng, sondern die
dennoch kann im Rah111en dieser so sparsam ausgestatteten S,1..·11t· l, ua di den1 Bericht des 1,ukasevangeliu en_ . 1utte~ ~la~1a und Elisabeth
Zweifel darüber bestel1cn. daß die Jungfrau hier aus der lluud .!, ,ll's 85. Psalms, der die herbeigeseh~!· z
11 ~stdiert ~1r~ damit ein Vers
,, orten un1scl1reibt: .,Barmherzigkeit und ~Vt er _\ ersohnung mit den
Engels den Christusknabe11 e":~pf~11gen soll. . .
So, vcit ich sel1e, l1at der ro1111sche Kunstl11stor1ker A11gclo 1 ,p, 11 ,~, l,l·rechtigkeit u11d l•'riede küssen s'ch" (\T ahrhcit begegnen einander,
1
als erster , ·ersucht, dieses 1uerk,.,•iirdige 11otiv aus der Bildl!t',< l, 11 1.·, ,a hl der frühe11 Psalterien verbildltdit d uVgata: ~s. ~· 1~). Die Mehr-
heraus zu erkläre11; fiir il111 blieb es jedodi ein Unikun1 i nncrli n II, , .11 , .
Gruppe the111atisd1 ,~er,\'a11dter Fnssu_ngen, d.ie er als ,,lictc,rodo,,· J 1, 1 •
I nrdia, Veritas, Justitia und Pax als
016
en ~ s _,,·ortla?I, indem ~fiseri-
tl'11 •; ,-.,ir ,verden daraltf später noch z~e~_s_?_ k zierte 1~~gendcn_auftre·
• • eh A d ru(X om111en mussen Die tvpo
stellungen" der Verkündigung bezeichnete ·. G~nauere Un 1~·r,111h 11 1,1g1s e us,vertung er zitierten Psal t 11 l . ·k.. · -
klärt die Zusan1111enhiinge; ich neltme das Ergebnis vor,veg. l)1 c lu q, 11 1 lli n,.,,eis auf die Hei1nsudil111g ist J·edochms~e e_ a s_ ,oraulsd· u~de_nder
won in einer a t 1r1stl1chen
zu Darstellu11ge n. die das Inkarr1 ationsgeheimnis im_Verkü1ul 1.;1111.:· I L'gend e von1 L e b en des Täufers Johannes n eh · ). I 11 d'1esen
. h l .. . a zuweisen
geschehen schaubar n1adien ,\"olle n, entsprangen keincs,,·cl!~ h,,r, · I usat~men. an_g ge.1ort u11serc Psalter1llustration.
sche 111 Gedankengut; die Anfänge der Entwicklung liegen i111 11rtl . S1nnb1ldl1ch _sind au~ die beiden Gebäude aufzufassen, vor denen

doxen Bereich ostkirchlicher Kunst. Die ,vestliche Motivfantilic. , 11 ,, • ,lt~ Begegr1ung s1dt ,•ollz1~ht. Redits, neben Elisabeth, ein steiler Bau
das Silberrelief ,•on Teran10 eine besondere Variante beistt•11t·r1. • 1111t blau~m Dach, _durch die goldene Pforte als Tcrnpel von Jerusaleni
,,·eitat1s größer und in ihrem Sinn gehalt reicher. als 11,an zu nii('h,1 , , · .:_c kennzeichnet. Links, ~uf der Seite ~larias, die Kirche des EYange-
11
1uten möchte. Und schließlich können - ,venn auch verci 111.cl 1 : l1 11111s; d e r vom Kreuzzeichen überl1öhte Turn1 u11d das Langhaus sind
der speziellen Bildfassung des 1fei~ters Nicola ält~re und j1111_, •· ,ot gedeckt, den1 verschlossenen Tempeltor stel1t die offene Tür des
themengleiche Gestaltungen Jtachge,v1esen ,verden, die da s ~1 011, 11 11 · 111·11en Gotteshauses gegenüber. In dieser symboldurchtränktcn Bild,.,,elt
seiner esoterisch anmutenden Vereinsamung lösen'· li.i ben die G estalten jener Kinder, um derent,'"illen die gesegneten
\liitter sich u1narmen 1 ihren Platz auf den Dächern der beide11 Gebäude
t A. Lipinsky, Arte sac ra abruzzese: La scena dell'Annuu cin,11111 ,· :1 .:l·f unden: Johannes, der letzte Prophet, auf dem First der Synagoge~~
Paliotto di Nicola da Guardiagrele, in: Osservatore Romano von1 20 .. 't·p1t·111! 1111d Christus über Ecclesia, deren Schoß die Kirdienväter 1nit dem Leitr~ , .... -
194-0. - Ders., Contributi all'iconografia dell'Annunciazione: .. Et vcrh11111 , , · tll'r Jungfrau ,·erglichen haben•. ':;:, .\. \. ':·
factum est", in: •.\.rte cristiana 42 (1954) 253 ff.; dazu ergänzend 43 (19,~l 11' ( Die besprochene byzantinisd:ie 1'-Iiniatur ist in ei ne111 Codex ~ · · C . ~
Ders., Das silberne Antependium des Nicola da Gua rdiagrele in1 1>11111 , \ atikanischen Bibliothek enthalten, der un1 1092 ausgen1alt ,,·urd~•: _....__,.
Teramo. i o: Das }1ünster 11 (1958) 233 ff. 1)us Bildschema ist jedoch älter. Es taucht erstn1als in1 1{oskaue~~J
s Die erste, noch heute grundlegend gültige Erörterung der ßilcl~l·,t~11d,· C·1itudoff-Psalter auf, der um die '\Ve11de von1 9. zun1 10. Jal1rhundert
1111 Kunstkreis der östlidien Hauptstadt e11tstanden ist: sdion 1066 ,\·ie-
1
bietet D. M. Robb, The iconography of the Annunciation in the fourtt·l·nth
fifteenth centu ries, in: The Art Bulletin 18 (1936) 480 ff., bes. 523 ff. . l ' clc rholte der Miniator des in Konstantinopel gesdiriebenen Theodor-
motivc of the Ch rist Child in the Annunciatioo" (Appendix). Scitht•r 1,1 ,! ,. P„alters diese Komposition 8 •
Thema nur gelegentlich berührt worden: B. Schmitt, Ein eigenartiges 'I r11111, ·
und Verkündigungsbild, in: In verbo tuo, Festschrift zum 50jährigen 13,.,1, li • So z.B. im Utrccht·Psaltcr und in den beiden Psalterien der Biblioteca
des ).lissionspriestersemina rs St. Augustin bei Siegburg (St. Augu,1 111 1 1 • \ .iticana Cod.Vat.gr. 1927 und Cod.Vat.Rcg.lat. 12.
• Siegburg 1963) 307 ff. ; G. Llompart, A prop6sito de unas toblas 1111·tl 11 ' •
s A . Mingana, A ne,~ Lifc of John thc Baptist, in: Bulletin of the John
H, lnnds Librory Manchester t t (1927) 438 ff.; wiederabgedrudct in: \Vood-
mallorquinas de la Anunciaci6n y su amgüedad iconografica. in : Bol 1• 1111 1
Seminario de estudios de arte y arqueologio. Universidad de Volludul1,I -:.. 1,rookc Studies I (Cambridge t927) 234 ff. Vgl. dazu M. Aronberg Lavln, Gio·
(1964) 185 ff.; L. v. Wilckens, Ein Kaselkreuz in Rokycany, in: A111c1~1· r ,! ' , .,nni Battista, in: 1'hc Art Bulletin 17 (1955) 85 f.
• A. M üller, Ecclesia - ~fario. 2. überarb. Aufl. (~'rciburg/Sdt,\•eiz 1955)
Germanischen Nationalmuseums {1965) 33 ff. ; J. Squilbeck, Un ospcct p1·11 11111
de la personnalite du 11:aitre de Flemalle, in: Revue beige d'a rdu'.·olo.:•• · -;, ~o. 1s 1. .
1 E. T. De Wald, The Comncnian portraits in thc Burberini-Psaltcr, 111:
d'l1istoire de l'a rt 35 (1966) 3 ff. - Die jüngste, gut informierende Zu,,111111 '
f assung bei G. Sdtiller, Ikonographie der christlichen Kunst I (Gü tt: r:>l (Jli 1''tl' 111·,pcriu 13 (1944) 78 ff. ..
a ~(os kau , Ilistorisd1cs i\fuseum ~fs.gr. 129, fol. 85r. - London, Bratish
• 55 f .


Etwa im gleichen Zeitraum, späteste11s seit dem 9. Jahrhundert und war nur wenig zu merken . • .
;tte aidi im Einflußbereidt der griechische11 Kirdte ein ~fadonnent ypu~ h
daß Maria ihre Hand nic:ht e be ih einem G188." •• Dem entspricht l(f./1
erausgebildet, der die Jungfrau als sch,..·angcre ~lutter zeigt: die ~0 • sondern um einen Faden durdi. ihr:n . at, um ~en Knaben zu stützen:
genannte Maria Platytera. Der be~nadete ~ustand der Gottesgebärcriu apokryphen Bericht des Prote F1l!1ger gleiten zu lassen. Nach dem
<l azu auscrse h en, d en Purpur „ vange
d iums Jacob'1 war d'1e Jungfrau
wird nicht durch eine Sch,,•ellung ihres Letbes angedeutet, sondern du, 1
Kind erscheint - ,·on einem Kreisn1edaillon umschlossen - sch,,·cbc,ul als der .Engel bei ihr eintrat. ur en neuen Tempelvorhang zu spinnen,
vor ihrer Brust ('faf. 21 a). Im Abendland ist dieser Typus nie ,,·irl-li<h Seit dem späten 13. Jahrhundert hat .
heimisch ge,,..orden, hat sich aber seit dein 14. J.ahrhun~er~ in Dnr:-.tl' I 1.ogosknaben, der un ler dem H . das Mot1 v des inkarnierten
. lt . V k
e1nze im er ündigungsbild des \\"es
erzen seiner Mutt 'eh b
. er s1 t ar wird, ver-
Iungen der Visitatio cinge~iste t ~· Da~ ~ch,ve1zer Be1sp1el aus d_<·iu
0
Freskenz)·klus der Gcorgsk1rche 1n Rhazun.s (Taf. _Q ~) ~acht 1eull1<~,. Buchmnlerei begegnen die ersten Bel!en~ W1de~lla~l gefunden. In der
Re ensbur er Le endarium das h ld ge, so he1sp1els\\·eise in einem
wie der gotische Realis mus si~. des 1fyster1ums b~m~cht1gt.. D~e durtt, einer um 1330 anzusetzen e~ ~1· .a t nach 1~71 en~_standen ist it, oder auf
Gottes \\Tirken empfange11en Kinder ,,·erden - ,v1e in Rel1qu1cnka11, . in Budapest (Taf. 24h) Das k1n1a u~ aub~ einem osterreid1ischeo Codex
111 ern - im Leibesi11nern d e r ~fütter sichtbar. . eh · reuzn1m 1erte Christ k' d k
Die Ku 11 st des O st e ns, , ·ertra ut n1it dem Typus der 11:ariaPlatytcra nur 1n s \'1'adien Umrissen auf d B ~f . us. •n ano man
öffnenden Mantel, erkennen. An di:r St:llstd. arÄls, zwisdien dem sich
(Taf. 21 a), hat seit d em 12. Jahrl1undert gelegentlich a~ch im \ ' erku n-
llalbfigur des präexistenten Logos t ; ~s " ten der Tage" ist die
cligungsbild die E mpfä ngnis d es L ogosknaben ans.cha1;1l1ch ,verden l.41,-
sen. Eine d e r b e rühmteste n No,,·goroder lko-n-en, die bis zur Re,·olu t1011
Empfängnis ,vird das Sinnbild der ~e rb en,l dHJ:? St~ahlens):1nbol der
kende Kraft des Heiligen Geistes ba'! e abs in,~e1s auf die be,,·ir-
in d e r A ssun1ptio-Kat l1edr a le d es Xreml ,,erehrt , ..•urde , zeigt die ältc,11·
rufen das Eingangs- und Schlußwort de1gzg~· en. D~·e..1. S~rucb~andtexte
mir bekann tge,-.·orden e Darstellung dieser Art (Taf. 21 b ) . Zu Häup1t·11 f d 1· di G n es '' iegesprau1s 1n Erinnerung·
Gabriel s und de r Jun gfra u ö ffn e t sich d e r Himme l; z,vischen Cheru bi111 a ~h. en eng 1s en ruu ant,vortet i\laria: Ecce ancilla Domini r·18 t
und e ra p him tl1ront dort der „A l te d e r Tage" , ,,rie J?a ni~l il1n sc11a111·11 n11 1 secundum verbum tuum (Lk 1 38) D· d . ·
b cht E' ·11· d · ' · ie amit zum Ausdruck
durfte (D a 11. :-). '\'on seiner e rhob e n en R e chten geht e in Lichtstrahl 211111 ge ra e i_n,vi 1gung er Jungfrau galt den '\rätern der Kirche als
Schoß d e r Gott esmutter. ,.E in junges Kind l e in has t du urts geboren. c\1·11 der Augenblick der Empfängnis Christi 12. •

A l ten der Tage", sing t die O stkirche in einem liturg~schen 11aril'11· Y


Die or~tellung, daß das irdiscl1e Dasein des Gottessol1nes am 1'age
h)~mnus, die Vlesenseinheit ,·on Va ter und Sohn auch 1n d e r 11cns(l1- drer V ~rkund1?ung begann, hat der liturgisdien Gedäwtnisfeier bis in die
10 K~rolingerz.e1t das Gepräge eines Herrenfestes gegeben. Noch in1 hoben
,,-er dung Gottes betonend •
"t;nser Ikonenmaler hat nun n icht e t,-.,a, '\vie es bei rasche m ZublicJ.. ~!.1 ttel~lter ist. --:. ab,veichend vom römischen Kalender - so,,·ohl in der
den Anschein haben mag. den J esu sknaben im Arm der Mutter dar- papstlichen '"1e in der kaiserlichen Kanzlei ,·orübergehend der Jahres·
~estellt. Die Sitzhaltung des K ind es i st nicht motivie rt ; der klein,· a~fan~ auf den 25. März, den Tag der incarnatio Don1ini, gelegt ,,.·orden 1'.
Körper scheint zu sch,,·eben. In ein e m alten r u ssi schen Malerhandbutl, D1e B1ld,velt des Abendlandes hat dagegen, ,vie ,vir sahen, sidt der
liest man: ,, .. . u nd der Sohn ,,-urd e in d e r Brust der Jungfrau geb ild<·t sinnfälligen Darstellung des i1eosch,,•erdungsgehein1nisses im Hause
von Nazareth nur zögernd und spät geöffnet.
){useum ~is. Add. 19352, fol. 1 tJv. - Zur Lokalisierung d e r sog. Randpsaltc ri1 11 Als Beleg aus der Zeit ,•or den1 13. Jahrhundert lällt sich nur der
vgl. den ..\usstellungskatalog Byzantine a rt, 9th exhib ition of the Council of Buchdeckel eines Evangeliars namhaft madien ('fnF. 24a). Die ,,·ohl
Europe. 2.•.\ufl. (Athen 1964) 296 f. );r. 277 und 278 (K . W eitzmann). bald nach 1100 am Niederrhein gesd:initzte Elfenbeintafel verrät b\·zan-
t S. H. Steinberg, Abendländische D a rstellungen der ~far ia Platyte ra. 111
tinischen Einfluß. Unter dem i\(ittelbogen, der den Doppelbald~chin
Zeitschrift für Kirchengeschichte 51 (1932) 512 ff. - B. Bo rd, Les grosse'> <'" " über,völbt, erscheint die senkrecht ab,,•ärts fliegende Taube. ,ron ihrem
Sdinabel führt ein Strahlenbündel zu einer kleinen Halbfigur. die sich
eofaot visible dans l'art chretien, in: Aesculape NF 23 (1933) 81 ff., 105 ff.
• rrontal aus einem mondsichelartigen Kahn erhebt. ,,renn es hier nicht
E. Behrens, Zur "~faria am Spinn rocken" im Deutschen ~f useum, in: Berlin, r
) iuseeo 19 (1938) 84 ff. - H. Rosenau, A study in the iconography of the lnr,,r· 11 w. N. Lasarew, Die ~Ialerei und die Skulptur No,,·gorods, in: Geschichte
11
• nation, in: The Burlington ~iagazine 85 (1944) 176 ff. - C. Feudale, The icon •
11 der russischen Kunst II (Dresden 1958) 89.
graph)' of the 11adonna del Par to, in: 11a rsyas 7 (1957) 8 ff. - E. Verhc)t. Jt H. Swarzenskl, Die lateinischen illuminierten Handsdtriftcn des fJ. Jahr·

An iconographic note on Altdorfer's "Visitation" in tbe Cleveland ~f uscu111 „f hunderts io den Ländern an Rhein, ~1ain und Donau (Berlin 1936) t t2, Abb. J'.H.

Art, in: The Art Bulletin 46 (1964) 536 ff. - L. v. Wilckens (zi t. Anm. 3) 34 r.. -'1 f 12 Gössmann (zit. An1n . 1) 22.
1 11
10 A. v. Maltzew, Oktoid1os oder Parakletike d er o rthodox-kalboli,d •
111 1, /J. Grotelend, Taschenbuch der Zeitrechnung de,; deutschen ~fittclaltcrs
Kirche des 11orgenlandes II (Berlin 1904) 429. Vgl. dazu K . Onasch, lko11 · und der Neuzeit, 3. vcrm. Aufl. (lfannovcr 1910) 11 ff.
(Gütersloh 1961) 350 f.
11



er m o actum est•

_,.,.l;~i':·~-~l;;;.,.,tttW~b,ilt achon vermutet worden ist 11


nur um ein dekoratives Detail
-
Aber damit nicht . t
1noralisee au(t eh
dann stehen wir vor der vielleicht ältesten Darstellung unseres
in der westlichen Kunst. Taube und Christusbüste über der i,n
clie Obergabe d: K~d
genug. Eine an vier ·
Variante dieser Ko::e~:n S~len der Bible
Teramo hat hier :in:n es ?urcb Gabriel geacb:h;:n D a(. 25b) tt läßt
Beclegestus erhobenen Rechten des Engels "·ergegenwärtigen seine Bot- Im oberen Kreisfeld s~eh~ve,hund~ert Jahre älteren V~rl„U, Thema( von
echaft: "Der Heilige Geist ,\l"ird über dich kommen und die Kraft d e:; schriften über die S . mran ie Söhne Israels w· .au e~ge unden.
Allerhöchsten dich über schatten" {Lk. 1, 35). G estüt zt auf cli e Autorit ut In der Ausl l?e1seop er ungesäuertes B ' ie sie. naw den Vor-
der nadiaugustinischcn \ ' äter haben z e itgenössische Exegcte11 die ., , i r- J u.den, die d!~ni,r:~ei~ad untOerfe ~ledaillon ";~ii~d~%~1t~JtLev. 2, ~).
tus Altissimi„ als eine Un1sdireibung des Logos erklärt, der zur Jun~- seinen S h · d en en schoben b · ..1. ' ei es: "Die
. o n in en jungfräulic:hen Sdioß ' detze~wnen Gottvater der
1
frau ~{ehr
herabstieg
als ein•.
Jahrhunde r t später, erst z,,·isdien 1230/ 50, ko111n1 t l ' ' D ieser typologisdie Ged k san e. '
e rs eh einen
· an engang
mag - ist dem mittelal 1· - so gesucht er uns heute auch
zu eindeutigen unmittelbaren Veransdiaulidiungen des }..{ensdr,verdunE!,- gewesen. ~ch~n bald nadi \ rollend~er i;en ~enken durchaus ,·ertraut
~f )·steriun1s 17• König Lud,"ig der Heilige hatte sidi in einem P a ri!,cr d~n "Med1.tat1ones vitae Christi" wi:cfer ed. B1~le mo~ali~ee kehrt er in
Atelier einen Prachtcodex anfertigen lassen: die Bible moralisec. du, zHkane.; in der z,veiten Hälfte des '13 1eJe1n ober1tal1enischer Fran-
erste groß angele gte Bilde r,ve rk scholastisdie r Typologie. In über fü 11 f-
tausend paa r,,·eise einande r zugeordne te n 11e daillons werden biblist~11·
" eute ' so heißt es da zum Festta der ·,r
ah:.hu~dcrts ,·erfaßt hat.
d~s }•~•:• ün Ofen des jungfräul~chen 1 :;tundtgung, .ist da, Brot
Szenen mit Darstellungen konfrontie rt, di e sidi aus der exegetisd 1l'II ,, or en . Die Erbauungsschrift die al : ~s zu backen begonnen
oder lehrha ft-mor a l isier e nden Ausl egun g dieser Szene n herleiten. l) u· lenkt unsere Aufmerksamkeit . , d B s e~n "erk Bonaventuras galt
Erhebung Josep hs zum h ödtst en B ea mten des ägyptisdien S taates nn<~r de m übrigens auch der Paliotto l~ T ere1ch der Franziskanermvstik'
G en. 41, 42 (Ta f. 25 a , im ob e r en Kreisfe ld) find e t im zu geh ö rigen 1·c,1 <ler Silbertafel zeigt die Stigma't~~ eramdo nahesteht: Das letzte Relief
fol gende Deu tung: .,P har ao, d e r J oseph e inkleiden ließ , b eze ichnet dl'11
Uner
t d isierung es hl F
en echten mystischen Sch ·r
. \ ..
. ranz,on , ss1s1ts.
Va ter im Himmel, der Jesu m Christum im j ungfräulidien Schoß in da, Franziskanerorden seit 1257 als Gen l r; !en Bonaventur.as, der den
hinfällige Fleisdi kleidete." Diese n Gedan k en stellt das u nt e r e ~ledail- den stärksten E indruck auf die Bild~~n te~ete.' hat das „I. 1gnum vitae'"
eh s13 er,orgeru{en: In enger :\n-
l on im B ild der i; e rkünd i gung d a r. 11aria hat a u s d e n H ä nde n de,
H errn, der sich aus Wolke• ihr z une igt , d e n göt t lidien Sohn empfangt·11
mütter lidi häl t sie ibn sdion in ih r e n A r men, '\lfähre nd der Engel nocl,
lehnung an den Textu malte k
Bonaguida eine Z\veieinhalb
a rbor crucis mit dem Lebe b
M:;:Bn.:
O
h TOOF
e
8
dlerd~lorent1ner Pacino di
e • ie da:; alte ~foti,· der
zu ihr spricht. Das gleidie ) 1otiv fin det sidi im selb en Cod e x no<l,
einmal als Er"'· eis des E rlösungsbeginn s dur ch die M e nsdi,ve rd u II.!
:::i:i::t,v:chsen
t

.
. ns. aum onaventuras verbindet. Den1 Kreuz-
~e1derse1ts je sechs Äste, deren jeder vier Blüten
F ud:it tragt. Der ~faler hat die insgesamt 48 Bl „ t d
n~y st1sdien Baumes in Me~aillonform verbildlicht, die z,,·ölfu r,;1uch~;
Chr isti 18 •
~;:gegen nach de~ Form~l1erungen Bonaventuras nur als Inschriften
u Robb (zit. Anm. 3) 523. - Fü r die Deutung d er Büst e als Logos: A. Go/c! zugesetzt. Un~ 1nteress1ert der erste Z,,·eig: er vergcgen,,·ärtigt den
schmidt , Di e Elfenbeinskulpturen 11 (Berlin 1918) 11. 49 N r. 160 ; W . F. Volbo<'• ~ rsprung. de~ He1_ls,ver.kes (Taf. 22 a). .,Praeclaritas originis'" heißt seine , 0 , ,,: •
Die Elfenbeiobildwe rke (Staat}. }.1useen zu Berl in. D ie Bild,verke des Ü t·11 1 r:rudit, die 1~ vier Bildern il1r " ' erden kundgibt. Jede dieser vier,' .. - ..• ""·
sdien }.{useums 1) (Berlin 1923) 25 f. Nr . 2781; W. Braunfels, Die Verkündi guu.: Szenen entspr1d:it einem Abschnitt in Bonaventuras 'f raktat; die Tit~

~
(Düsseldorf 1949) XVI; Gössmann (zit. Anm. 1) 126 f.; P. Metz, E uropäische ßild -
,.,,erke von der Späta nt ike bis zum Rok oko, Ausstellungskatalog Villa Jlut!• dan, Eva und ?.faria. Eine Antithese als Bildmotiv (Graz-Köln 1966) bO r.. 174 ..
Esse n (1iüoche n 195:") 24 Nr. 60; ders., Bildwerke d er christlichen Epochen , ,,1 i\bb. 30.
der Spälantike bis zum Klassizismus (aus de n Beständen de r Sk ulptu n 11 · 1 • Die drei übrigen motiYgleichen Darstellungen: Oxford. Bodlcian Li-

abteilung de r Staat\ . ~fuseen, Sti ftung P reuß. Kulturbesitz, Berlin-Dahl1·111 bra ry Ms. 270 b, fol. lOt v; Paris, Bibliothequc Nationale ~fs.lot. 11560. fol. 7J";
London, Britisb ~1uscum ?\is. IIa rlcy 1527, (ol. 12tr. Labordc (lit. ,\nn1. 18) 1.
()1ündlen 1966) 52 f. ~ r . 200. 1• Gössmann (zit. Anm. 1) 20, 43, 69.

A . Heimann, Der )feister der „Grandes Heures de Rohan" und ,1·111• Ta f. 101; 11, Tnf. 297; IV, Taf. 592.
11 ro J. Ragusa - R. B. Green, ~{editations on the Lifc of Christ (Prioceton
\\'erkstatt, in: Städel- Jabrbuch 7/8 (1932) 42 f. - Dagegen Robb (zit. An 111 11-..
523 f. - Adelheid Heimann bat hierzu Bedenken angemeldet (in: Journul 1 1961} 22.
11 Anm. 2) AIJb. XXXIV. ' 'gl. dnz.u auch R. Gionl, II
Li p/nsky 1958 (zi t.
the Wa rbu rg Institute 2 {1938/391 51, Anm. 4), diese m. W. jedodt bishe r 1111!t1 paliot to del Duomo di Tcra mo (Ge no,·a 1964) (ohne Seitenzählung), der die
ve röffentlieht. Zugehörigkeit des t.feistcrs Nicole z.uni i,·runliskoncrorden glnubhuCt macht.
18
Oxford, Bodleiao Library Ms. 270 b, f ol. 208' ; abgebil det bei A ,:, '' S. ß onaventurac opcra omuio VIII, Quaracchi 1898, 68 ff.
Labor de, La Bible moralisee illustree 11 (P aris 1912) Taf. 208. Vgl. dazu E. C,i:I


.t..KN::, l vULUAl'i

sind - }1cute kaun1 noch lesbar - in den Ast des Baumes eingeschrie-
l>c11. J)ns Kreisfeld links oben 1nad1t den Anfang: ,.Jesus ex Deo genitus„
lnu tct sci11e Beischrift. Vor der Bri1st des im Himmel thronenden Vaters
,vird die jugendliche Gestalt Christi sichtbar, als ob sie den1 Leib des
Sd1öpfcrs entstiege. Hierauf folgt - i1n 1,!edaillon darunter - die Dar-
stcllu ng vo11 Nebukadnezars Traum: Ein Stein löst sich, ohne Zutun von
~tenschenhand, aus den1 Felsen u11d zerschmettert das Standbild der
vier \Veltreiche (Dan. 2). Die mittelalterliche 1"ypologie erkennt darin
einen vorausdeutenden Hin,v-eis auf die jungfräuliche Empfängnis
Christi t 3 ; ,,Jesus praefiguratus'' heißt den1entspreche11d der zugehörige
Titel. Das dritte Kreisfeld v·erei11igt z,vei Szenen C\f erki.indigung u 11d
Hcimsudiu11g), das ,·ierte zeigt die Geburt C hristi.
Vom 1'1und des Logos in1 ,·äterlichen Sdioß gel1en Stral1leu aus, die
i.iber den Bildra11d hin,,•eg zum Haupt der Verkündigu ngs1naria dri n.
gen. \Vir müssen uns das dritte 1.Jedaillon genauer betraditen (Taf. 22 b). . l'.k -
„Jesus emissus coelitus" hat Bonaventura diese Blüte des Lig11u111 ,·itnc
ge11annt. In der von links oben schräg einfallenden Strahlenbal111
sch,.,ebt der Christusknabe zur Jungfrau herab; sein Oberkörper über- d6:
it·.u _ r:::c.1 j
deckt gerade den Kreisrahmen. Ein z,.,eites Kind, kleiner 11ocb. als das t:- •

soeben er,,•ähnte, entdeckt man über der Brust Marias. Sein Köpfchen
schmiegt sich unter das Kinn der 1',futter, an deren Hals es sich fest- 0 0
·-
0 0
0
-r
klammert. Bona,·enturas Text löst das Rätsel: Die Kraft des Aller- f "g., ~ p
0 c.<> a •

~ 0 0
l1öchsten, ,on der Gabriel spricht, habe bewirkt, dafi in diese1n Augen-
blick für den ,·erlleiflenen Erlöser ein l ,eib gebildet und ei11e Seele er-
schaffen ,,·orden sei. ~!an da..f somit in dem herabscb.,vebenden Kind die
~ • 0

„anima creata", in1 Knäblein am Hals der Mutter hingegen das „corpus
formatum" erblicken. Von beiden sagt Bonaventura ,veiter, daß sie sic:h
sogleich mit der göttlichen Natur Christi vereinigten, n1it jener trini-
tarischen Person des filius Dei also, die wir im zuerst besprochenen
~Iedaillon als Logos im Schoß des Vaters erkannten und von deren
11und der Strahlhauch ausgeht~.
Aber noch scheint die Zeit für eine Verbreitung des Motivs njcht
gekommen zu sein. Statt dessen tauchen da und dort Kompositionen auf.
denen z,'1'ar keine Nachfolge beschieden war, die aber den Prozeß der
Bild,verdung verdeutlichen. Ein solches Unikum ist die kurz nach 1338
entstandene südböhmische Federzeichnung im sog. Liber depictus, einen,
reich illustrierten Erbauungsbuch aus dem Krumauer Minoritenkon·
,·ent, der soeben „in honore Corporis Christi et gl oriosae Virginis
1'1ariae" ge"veiht ,vorden '"'ar (Fig. 1 auf Seite 153). Patrozinium und
u Honorius von Autun, Speculum ecclesiae, Sermo in Annunciation<·
Sanctae 1-[ariae; PL 172, 905. - Bonaventura spricht an dieser Stelle des „Lignu111
vitae" nur allgemein von alttestamentlichen Vorbildern und Sohnesverh eißun·
gen „von Abel bis Johannes dem Täufer".
t, Robb (zit. Anm. 3} 524 interpretiert den Text der Bildvorlage unricltti~.
l•'ig. 1: Libc r dcpictus aus Böbniisch-Krumou. Nod1 f:558
,veon er die Büste als Heiligen Geist und die beiden Kindsgestalten als Siun·
bilder der Doppelnatur Christi (deus et homo) deutet.
, .I

l~i lclprogramn1 steb.en offenbar in e n ger g edanklimer Verhi dungu dm ·a


Unter ?er A_tissendu ng Ga~riels ist d ie V c 7kiindig ung dargestellt,
n<.'hen ihr, eingeschoben z, vische11 den E n gl ische n G ruß und die Geburt
und viaticua„ dea ro
Gottvater den Logosknaben nodi
( hristi, sieht man eine 111erk"vü rdige a llegor ische Szen e: Auf e ine lni~ial aus dem zuletzt genannt lD SeJnen ~ cfen hält. Das Gatiä'~
Stiege schre ite t der Gottess_ol1n zu der ihn er, va r tende n _Mutter a u s dc u: Beispiel für die beiden anderenent Prager Codex fl'af. 23 b) möge als
l limme l l1erab. Das Mysterium der Mensch,verdung C hris ti k ristallisil'rt
sich h ier in e inem gesonderten B ild, das die Inkarnation a ls B rau t,,·uhl
Hofkanzler Karls IV., hatte de K ~hen. Johannes von Neumarkt, der
nach Italie n begleite t; sein Re i:eb a1s~r 135~ auf d.essen Krönungsfahrt
des Logos ,•e r gegen,\l'ä rtigt. D e r in Han d schri fte n vom 11. bis zum 1-t. stand sogle ich nach d e r Rü<kkeh;eM:1'n h er..,,L1be r viaticus" _ ent-
J a l,rhundert überliefe rte 11arie nhyn1nus „Ave sponsa inspon sa~a " gibt Kanzle_~ in d e r Ausstattung seine; Prachth:n~a:s~ b e merkt, daß der
auch den Schlüssel zum V e r st ä ndnis des Treppen-Symbols: 1vi aria selbs t de m Sude n ,·erwe rte n ließ· vi elle"cht . t s r1ft Anregungen aus
ist die „scala celestis ", iibe r die Gott in die irdische Welt eintr~t u.
Ob - ,vie bish e r an genom1ne n ,vurde t1 - die Dars tellu ng des
zählen . Miniator e n a u s F lor; nz a1 d 18
d 1 aut unser Motiv dazuzu-
n ach d e r J ahrhun d e r tmi tte Ve rkü:d . e r om a rte~u haben jedenfalls
n ied e r sch,veb ende n C hristu skindes im Verkündigungsb ild zuers t v o 11 fe r , w ie hi er, das C h r istu skind noch1~ung~n gemAa t, in denen der Schöp-
sienesischen 1 feistern aufgegriffen ,vorden ist, kann n icht mit Siche rh ci I B ld b . . tn seinen r men hä]t
a v er r e1tete s ich a b e r auch die Darstellun d . . .
gesagt "verd en, ob,vohl d ie \ -ermutung italienischer Priorität nabe lie~t. lenb a h n z u Maria nie de r sch,veb enden Kn b I dg es in eine r Strah-
B a l d nach der 1v!itte d es 14. Jahrhunderts h a t sich das Motiv diesscit , ist das M otiv am h ä ufigsten a nzutreffen·ai.1n. m eutschen Sprachraun1
und j en seits der Alpe n im R e p e rtoi r e der Male r einen fest en Plut,
k eh 1 d , w n enne nur - aus de r Ze"t
. u r z ~a . 370 - e n ._äl te~ten e rl1altenen F l ügela l tar der Al enländ:r
e r obe r t. Singulä r e Son derfor men, wie sie für die Frühzeit kennzeicl1- im Stift W1~ten , d e r f'!ar di e h e r z~gliche R esidenz a uf SchloßpT irol be i
n en d , var e n (Bible m oral isee, B onaventura s L ebensbaum, Christus nur Mera~ ~est ~mmt , \Ta r . . F r ankreich, d essen B uchmaler in der Bible
der Himmelsstiege), treten nun zurück gegenüber d e r fortan , e rbin d- ~oralisee einen so vielverheifiend en Vorstoß ge,,·agt hatten, öffn ete
lich bleibenden s <.hlicnten Ausprägung d es T hemas, wie es si ch b e ispi e l-.- s1.ch zagh a ft~r: ~~~t .um !390 en tsta nd, wohl in Paris. ein Tafelbild, das
,veise in einer d em Bar tolo di F r edi zugeschri ebenen Tafe l a u s der Zeit die con cept10 F 1li1 1n dieser W eise ve r a nsdiaulidit "· Um 1400 f 1
um 1360 präsentiert: Von Cherubim g e le ite t, sch,.,ebt d as Christu sk incl Spa~ien. ,s '!.n d d.1e. N.1e d er1a n d e a., ,venig später a udi E ngla nd a1.o Dgen
as
mit segnend erhob ener H a n d zu Maria her a b (Taf. 23 a ). Motiv ~ar u bera ll 1m A b endland h e imiscli gew orde n, a ls ~feister Nicola
Im Nor den m a clien die }uichm ale r B öhmens, Schlesie n s und O sf<'r- 1433 mit de r H e r stellung d es P a liotto von T e ramo begann.
reims den A nfang. Die Z\visdien 1350/ 60 e ntstande nen Verkündig un g~- Der V e r su ch, di e chr istologisch einwandfre ie Spekulation in die
miniatur en i n der Schlacke n,ve r ter Hed,vigslegende ta, in den „Conco r - Sprache d es Bildes zu ü bertragen , setzt sich leicht der Gefa hr dogma-
ts G. Schmidt, Christus auf der Himmelsst iege, in: Christlich e Kunstbl iittc·r tische r An fecntbar keit aus. B onaventura hat in seinen1 I~ukask omme n- o& Af
93 (1955) 132 ff. - Der s., Krumauer Bildercodex (Textband zu r F aksimilP-
tar d ie anerk annte Lehrmeinu ng über den mod us inca r nationis selbs o"
Ausgabe) (Graz 1967) 17 ff.
ts „Scala tu celestis, per quam descendit ipse deu s"; C. Blume - G. M
deutlich genu g formuliert. A u sgehe nd von dem W or t Gabriels "Ecc < , ~.\.~
=~· ~.,
.;.
Beiträge zur christlidlen Typologie aus Bildcrbaodsch rifte •~
t e G. Heider ,
des Mittelalters, in: Jah rbuch der k. k. Centralkon1missiou 5 (J86J) :;:- f.• Ta f. V. !~~
Dr eves, Analecta hymnica medii aevi XLVITI (Leipzig 1905) 103 Nr. 102 (gleid1-
lautend bei Anselm von Canlerbury, PL 158, 1049) . Zur ü b e rlie ferungs~1·-
so A . Stange, D eutsche ttfalerei der Gotik II (Berlin 1936) fO ff.• Abb. 2. -
schichte siehe G. G. Meer sseman, Der Hymnos Aka thistos im Abendland 1
Robb (zit. Anm. 3) 523, 525, Abb. 12.
(Freiburg I Schweiz 1958) 100 ff., 106, 130 f. - Weiter e lite rarische Belege zur
s1 G. Mu zzioli, Mostra storiea naziooalc dclla 1nioiatu ra. Cata logo (Fi-
Verbreitung des marianischen T r eppen-Symbols seit Augustinus (PL 39, 2111)
bei A . Salzer , Die Sinnbilder und Beiworte Mariens in der de utsd1en Lite ra tur renze 1953) 220 Nr. 336, Taf. La.
ar P. T oesca, La pittura e Ja miniatura nclln Lomba rdin (~filaoo 1912)
und lateinischen Hymneopoesie des Mittelalters (Li nz 1893) 88, 536 ff.
. n Robb (zit. Anm. 3) 524, Abb. 6, nenn t a ls ä ltestes Beispiel die Ve rkun·
279 f., Abb. 214.
aa Auss tellungskatalog "Europäische Kunst um 1400", Kunsthistorisches
d1gung von 1320 auf einem P olyptychon des Pietro Lorenzetti in de r Pfu rr·
kirche von Arezzo. Die Lünettenpartie über dem E ngel, wo das he rabsd•" t· · Museun1 Wi e n 1962, 135 f. Nr. 70, Taf. 10.
a• H. s. Francis, A fourtecnth ccntury "Annuociation", iu: Thc Bulletin
bende Kind sichtbar sein soll, ist jedoch heute dermaßen beschäd igt, dnfl d11·
of th e Clevela nd 1fuseum of Art 42 (1955) 215 ff.. mit Fa rhtufel.
Behauptung nicht mehr überprüfbar ist; auch ältere F otogra fien (z. B. Sans11111 is Mai land, Brcrn: Gemülde von Pedro Serra (oder \\'crkstatt). C. R. Post,
Nr . 178) gestatten kein zuverlässiges Urteil. A history of Spanish painting IV/2 (Cambridge/~lass. 19JJ) ,22, Abb. 199.
!8 J. Gottschalk, Die älteste Bilderha ndschrift mit den Quellen 111111
•• T,ondon, ßritish Museu n1 ?tfs. Kings 5, fol. 1. Guldan (zit. Ann1. 18) M.
Leben der hl. Hedwig, in: Aachener Kunstblätter 34 (1967) 61 ff., bes. 14; .
11 London, Victoria and Alber t Museum: Alobostcrrcliof ous der Sam'1-
Abb. 52.
concipies in utero" (Lk. 1, 31). erklärte er mit Nadidru<k, "ut <Maria)
concipiat intra. nihil recipiendo ab extra" 18• Wo dieses Nicht-Schaubarr ~er~e bei der eafa:n.cl1a
sichtbar gemacht ,v-ird, können ~liß,·erständnisse aufkeimen. Hatte doci, g1!tr1ert ~tte. Dagegen spridit audi d 1 ~ ~ . eJei
die mittelalterliche Kirche sich gegen Häretiker zu ,vehren, die rund- seinen Anfangen her verfolgten U d .1._r Werdegang, den wir von
,\·eg behaupteten: "-Caro Christ_i P.ri~~~uit creata in coelo et ~ost per selbst dage . · .· bn niwt zuletzt spredien die Bilder
miraculum inducta in uterum v1rg1n1s. 1Ia~ ,·erste~t daher die Sor~ 1, . . . . ugn1s a von dem Be „h d U
in einer "v1s10 corporalis'"J be . fb mu en, aa nfaftliche
d es Erzbischofs Antoninus ,·on Florenz - eines Zeitgenossen un~crl·, nationswh'h: rültrt an dre
Gregre1 ar werden. zu la~en. Der Imagi-
iteisters Nicola - . der solche \ ' erkiindigungsbilder ablehnte. Die Dar- neuen Anläufen haben d1'e K·· nztel n des M1ster1ums: in immer wieder
s tellung Jesu als „par,-ulus puer formatus", so n1eint er, könne den Ein- · k uns er ,·ersuu1t d G di h
gew1r. ten Empfängnis Christi im Sinnbild d • as es e en der geist-
druck er,vecken, als habe Chris tus das Fleisch nicht ,vahrbaft aus dc,n E1ne der bekanntesten ,rarianten unse arzustellen.
0
Leib der Jungfrau angenommen • • 1410/20 gesdiaffene 'f ympanonrel· f "b dres T~hemas bietet du um
• •
In mehr als z,vanzig Druckauflagen ist die „Summa theologica"

des Antoninu~, die das \ ' erdikt enthält, ,·erbreitet ,,,orden 41 • Aus dc-11
burger Marienkapelle (Taf. 26a). •Da: s:la e;
N?rdport~l der Würz.
den Lippen Gottvaters zum Ohr der Jun f u hart1:~. Gcb!lde, das ,·on
N iederlanden aus Frankreich und Spanien tönte in späteren Jahrhun-
der ten ein Echo auf das e rzbischöfliche Urteil z_urück•t, das sich sogn r
s~and un~ach~icher Vermutungen ge,,,:S::~
n:~ t~h:~ist oft G~gen-
h1elten Eingriffe prüder Restauratoren des 19 J h h d und P1nder
ein modernes ikonog raphisches Handbuch zu eigen gemacht hat. Dns
1fotiv, so liest man da, sei eine von „häretischen Vorstellungen" inspi-
k , k.
1·ch d. d · a r un erts f..
en ursprün_glim~n Lauf der Tuba abgeänclcrt hätten u
a~n eine Red~ sein. E1ne genaue Bcsdireibung des Reliefs aus der
..
~b:?:;
rie rte \ 7 erirrung". ...,_, Zeit vor der Wiederherstellung beglaubigt zuverlässig de h t·
Bestand••. n eu 1gen
lung Sir Wilmot H e r ringham. W. L. Hildburgh, An alabt!Ster ta ble of the An-
nunciation ,,·ith the C r uci fix, in : Ardiaeolog ia 74 (1925) 206, 208, Taf. XL VT. 2.
.!1-n jene~ Ste~le.. ,v~ der Schlauen den \\rolkenkranz u,n Gott,·ater
,·erlaßt und ~-n d!e 1~d1sdie Welt übergeht, ,,·ird das uns nun schon
is S. Bonaventurae opera om nia "\' IT, Quaracchi 1895, 24.
,·ertraute _Knablein_ simtbar 0'af. 26 b). Bäudilings, in der gestreckten
tt Zu entnehm en a us H ugo vo n Saint-C h e r , Scr iptum s upe r s enten tii Haltung eines Sdi,.,1miners. gleitet es ab,,·ärts, der vorgezeichneten Bnhn
(Leipzig, "t;n iversitätsbibliothek Cod.la t . 573, fol. 130r) ; m_itgetc il_t von F. ~aber/, fo!~end. Unten, am O~r der jungfräulichen ~lutter, sdilüpft aus der
Die Inkarnationslehre des h l . .i\lbe rtus ~lagnu s (Fr e iburg 1. Br. 19J9) 21. Mu~dung de~ Tub_a die Taube des Heiligen Geistes fraf. 26c). Das
Anm. 19. Motiv entspringt einer alten Vorstellung, deren '\' urzeln l,is in früh-
4 0 Antoninus Pierozzi, Summa sacr ae t h eologiae III, tit. 8, cap. IV, § 11 ; christliche Zeit zurüdcreichen 47• Die Überzeugung von der ,virksan,keit
zitier t nach der Ausgabe Venetiis 15~ 101. - A n toninus ,,·a r D ominika ne r. des Glaubens hatte dazu geführt. sich die En1pfängnis Christi auf dem
7
Als Gener alvikar der italienischen O b serv a nt e n führte e r 1436 das Kloste r \ \ ege über das Ohr ~farias zu denken. Das \\'ort der göttlichen Bot-
von San ~Iarco in Florenz dem O rden zu. Unter sei ne r Re gi e rung m a lte dort schaft. die Gabriel überbrachte, ,,•ird zum "\\'ort Gottes selbst. ,·on dem
Fra Angelico, ,·on dessen zahl reichen ber ühmt ge,vor dcn e n Ve rkündigungs- Johannes sagt, daß es Fleisdi ge,,·orden ist (Jo. 1. 14).
bildern keines den berabsch"·ebenden Logosknaben ze ig t. Auf diesen Zu- Ein et,va gleidizeitiges Alabasterrelief englisd1cr Herkunft in der
sammenhang hat erst kürzlich S. Orlancli, Beato A ngelico (Fire nze 1964) XI f.. Danziger Marienkirdie verbildlidit diesen Gedanken in einer kapriziös
hinge,viesen. gegen Darstellungen der göttlidien Trinität im Sdiollc ~fnrio~. Benedictu,
4 1 Ed. princ. Nürnbe rg und Venedig 1477 ; l etzte voll s tä ndige Ausgabe
P. P. XIV, Opus de scrvorum dci beatificotionc et hcatorurn ranoni7.ationc VI
Flor enz 1740. (Prati 1842) 159.
' ' J. Molanu.s, De picturis et imaginibus sac ris (Lovanii 1570) fol. 39v und •• Gegen diese Auffassung hat sid1 zuerst J. Martin, <>1rnio~, in: \\r1irr-
4-0r. - Ders., De histor ia SS. imaginum e t pictura r um p ro ve r o earum us11 hurge r Jahrbüdter für die Altcrtun1swic;:o;cnsd1nft ( (19f6) 399 ~c"·andt, dc~~cn
contra abusus (Lovanii 1594) fol. 121 v bis 122v. - J. lnter ia n de Ayala, Pictor 1\rgumentation im jedoch nid1t folge. - Vgl. ferner G. M. To,cano, II pcn~1cro
chr istianus e r uditus sive de error ibus qui passim committuntu r circa pingc ndu, c ri s tiano nell'a rtc T (Bergamo 1960) t 71 ff.
atque effi ngendas sacras imagines (:\fad rid 1730) lib. I , cap. VII, § 3 und lib. I\", •• G. Dehio, Jfandbud1 der deutscbcn Kunstdenkmäler 1 (Berlin 1905) '.\)t_. -
cap . IV, § 2. - Abbe de Mery, La theologie des peintres, sculpteurs, g raveu r, W Pi ndcr ~fittclaltcr)idlc Pla stik \Vilrlburgs (\\'Urzburg 191 f) f 16 f. - Beide
et dessinateu rs (Paris 1765) 25. i\~toren haben ihr Urteil in spütcren Auflagen der zitit•rlcn 81id1cr rc,·idicrt.
43 K. K ünstle, Ikonog raphie der christlid:len K unst J (Fr e iburg i . Br. 1928) 41 J . G. Scharold, ß citriif{e zur öltercn und ncucrrn (~hronik \Viir1.hurg!I

340, wiederholt einen verbr eiteten Irr tum, wen n er sich auf e in angeblid1c~ (\Vü rzbu rg 182() 366. Zur J4cgc11dcnhildung ,·gl. Martin (zit. ,\nn1 . .U) J671t.

4 1 Salzcr (1i t. Antn . 26) 90 ff. - Martin (ril. ,\n111 . .U) J?O ff. - Y. Hirn, Tbc
Ve rbot soldier Bild e r du r ch Papst Benedikt XIV. (1740-58) beruft; das hi e rfu,
zitierte Dek re t e nthäl t keine derar tige Stellungnahme, son dern we ndet s1d1 sac red shrinc, erw. Ne uausgabe (London 1918) 210 ff.


J gc,\·a11delt c1l Kon1pos ition (Ta f. 28 b ) . Das verbum Dei, der leib-
8 1
,r
ha ftige T.,ogos, sch,~cht i 1n ~Iuncll1au cl1 d es at e r s ; seine Füße berühren
nocl1 dessc11 1 ippe 11, s ein Ziel i · t das O l1r d er J11ng fra11. Gabriel, auf-
fa llc11d klein , · 011 G esta lt, tritt l1inz11; 111it ungc, völ1nliche r E indringlich-
kci l h at e r in r edende r Gebärcle deu Ar111 er11oben. Spreclie r und \Vor t
ste11en in d iese r gcdrä ngte11 Darstellung a ls eine W i rkliclik eit d e r Jung-
f ra11 gegenüb er.
Un gefähr seit 1400 bat unser 1'fotiv a u ch in d en ty p ol ogischen
48
ß il derkr eis d er Ar111enbibeln Eingang gefunden • Ein Holzschnitt au.
der er sten Blorkb11ch-Ausgabe der Biblia pau peru1n, di e 11n1 1430/ 40 in
Haarl em ged r uckt ,,·ord en ist, zeigt die Ve r kündigung 11n d im Strahl -
hau d1 Gott,·ater s d as d e r Taube folger1de C hristuskincl (Fig . 2 auf
. citc 159). Z, vci a l1 testa111en tliche 7.c11e 11 na11kie re11 da s Bild: r ech t-.
Gideon. de r i1n W u ucle r d es b eta uten Vlieses das Vlirke11 Gottes erkennt
- eine Präfig11ration d e r j ung fräulicl1en Empfä r1 gn is Chris ti- . links
E,·a u n ter d em Par ad iesbau n1. Die G egenüb er st e ll11n g d e r a11ser,vähltc n
Jungfra u , die i1n englis ch en G ruß das W o rt Gott es ernpfin g, mit j ener
anderen, e rste n Juug f r a u. di e der e rführerisclten chla nge Gehör
schenkte. folgt ei l'ter alten T r a di t ion ' 9 • S ie sclie int geeig11et, d e r1 U r sp run g
der merk,\·iirdigen Idee e iner co ncep tio C hristi per aurem M ariae n nh rr
zu beleuchten .•A.us ein er Fülle ähnlich lalt lend e r B el eg e ,,on Eph1·än1
i-
dem S)~r er bis zu Bernhard ,·on C lai r,·aux sei l ediglich Zeno von '\'c·
rona zitiert: ..Du r cli Überredu ng h atte sich der Teufel in Evas Ol1r ei n-
gesclilichen. sie Yer,,,1ndet ur1 d z u g run degerichtet ; durch da s Ol1r t rat
I, ..
mithin Christus in ~Ia r ia ein, tilgte da1nit alle B osh eit en .. . und h eilte
die \\7und e des , Veibes." ~ D ie ,·on den ältesten Vätern d er Kirche ent-
i

'
'""ickelte Kreislaufidee Yom \Viede rge, vinn d es V e rlorenen auf den1 - ••
••
selben Wege, auf dem der ' ' erlust geschehen ,va r, d ieser Gedanke einer
recapitulatio mundi s 1 stellt unser Moti,, in d ie h ei lsgescltichtliclte Anti-
these von Sündenfall und Erlösung. •
Als ,,·ir auf d er Suclie nach d en A nfä n gen ei n e r Darsiellung de
noch ungeborenen Christuskindes d as H eimsucliungsbild ein es g riechi ·

sehen P salters (Taf. 20a) betracliteten, fand en , vir in d er Miniatur ein en ~

, rers des 85. P salms illustrie r t: ,.Barn1her zigk e it und Wahrh eit b egeg-
11en einander , Gereclitigkeit und F r ied e küssen sich" (Vulg ata: P s. 84, 11).
Diesen , rers hat das Titelbild eines Pa ri ser Meßb uches aus der z,veiten
Hälfte des 15. Jahrhunderts ,vor h.;örtlich d a r gestellt (Taf. 27). D ie
Hauptszene des Blattes, über den beiden Textsp al ten , zeigt die ,•ier
personifizierten Tugenden: links d ie B egegnu n g von M iser icordia und
"\"erita s, redits die lJmarmung der sdl, verttr agend en Jus titia mit Pax.
• über ihnen, im Kranz musizierender E n gel , wird Gottvate r sid1 tbar,

48 Vgl. Anm. 36. S pät ere Beis piele nennt H . Engelhar dt, Der theologisd1l'
G ehal t de r Biblia pauperum (Straßbu rg 1927) 52 f .
•• GuJdan (zit. Anm. 18) 26 ff.

so Zeno von \ ' erona, T ractatus 13, 10; PL 11, 352 . Fig. 2: ßiblia paupcrum aus IJaarlcw. Uo1 t,J0/40
61 E. Scharl, Reca pitulatio mundi (Freiburg i. Br. 1941 ) .


,lc r scinc 11 Sohn in ~cstalt_ c~i:ies ltnbekle~detcn Knaben entläßt; dem
C h ri sttiski11cl , oran n1 cgt die I aub?. ~m 111ttc~fel~ ,der Sockc~_zone s~tzt tragenden gö
sidi die Bi lclc r zül1l,111g fort: 1111 Bc1se111 der \' ter I ugc11<len uberbr1ngt ganz vereinzelt.
( ; 0 bricl clie gött liche Botscl1aft.
Daß wir in der Netzer Tafel ein
Veranschaulicht ist hier eine Parabel \'0111 Ratscl1l11U der Erlösung.
auch die Einfügung des Jessebaumes . d V di
lie auf ei ne P r edi gt Bernl1ards von ClairYaux zu1n Fes ttag der ' ' er.
~üttdigung zur ü ckgeht st. Der Siindcnfall im Paradies, so fi.ihrte der
Er steht hier anstelle der später
n1essianisclie Proplietcnspru.i de 1 . 1
~bJ·di'
erltiin IUDl'Ö d
werdenden Lilienvaae. Der
Kirchenleh re r aus. habe die im l!rstand der Schöpfung nocl1 _.'' cr.cinl d . B .. ui s sa1as von dem Re' d ~ .
u11 eine lute tragen wird (ls 11 l) . t di 11, as au,apne8en
p;e,,,csenen ,•ier T u "'end en e11tz,,~e1t. Vor den Thron des Allmacht1ge 11 u11d Christus gedeutet worden."· 'ab' is ~ don von Tertullian auf Maria
hintreten d, forderf:n G erechtigkeit und Wal1rheit di e Einlösung de~ dieses Sinnbild ausdrücklidi mit de:rv:;k„ed"m wa~ es Bernhard, der
von Gott an gedrohten St ra furteils, ,väl1rend Friede ':'ncl Barn1~erzig.
keit um Gnade für d ie ersten Sünde r baten. D e r Stre it c11det n11t dcn1
g~~racht. hat H . Der sclilafei1de Stammvat~n
,Y'achst, ist ausnahms,veise nackt dargestellt· d. E .
J~~::.g
d•:rnZd9:mm~nhang
s Reis ent-
Ratscblull der E rlösung : Got tes Sohn sel?st. ,vir~ Mensd1 ,,~erden uncl
das Unrecltt des Geschöpfe~ sühnen. D am it 1~t be1d9~ Pnrte1e:ri G en,~-~· ,,
Sta~mva.ter des ~fenschengesdilechts ,vird ,vadi.
David mit der Harfe. Sein Thron ist dem Spr0··011·ng M ·
i~
c;:;:;;~ftz~Kö~~n
h ·a g
tuung ' "'iderfahren, u11d d1e T u genden . ,•er sohn en s,cb. Gabri el erl1nll G tt d H · d · ar1ns ver e1 en·
.. o er err "\Y'1r ihm den Stuhl seines Vaters Dav·d b " k·· ·
den Auftra"' zur '\Te rkünd igun g an Maria. . d t G b · 1d J f 1
ge en , un-
~- e a. r1e. er ung rau a~ (Lk. 1, 32). Lilienblüten zieren das Ge-
Die Pa;abel aus Ber nl1ards Pred igt ist von l\lfys~ikern ,1nd Dichtern ,vachs; die eine Blume aber, die das Reis krönen wird der flos Ch · t
63
· K· d 1 „b , ri s us,
des späten Mittelalters au fgenommen und _ausgesp ort~en ,vordett • Ih r.c s cb \Y'elJ t 111 1n sgesfa tu er dem Bau,n zt1 ~faria 11iedcr.
Beliebtheit ,Y'äre mit dem Hin, Y'eis auf die Al~ego_r1e n.f re,1de der. Zeil Ungefähr gleicbzeitig mit dieser ,vcstfälischen Tafel entstand in
nur oberfiä chliclt erklärt. Wi clitiger ist. daß l11e r 111 einer g r andiosen England ein Alabasterrelief, dessen inhaltliclie Komposition einen Son-
Zusammenschau Mensch,verdu ng un d K r euzopfe r unmi ttelba r n eh.en- dertyp der Verkündigung repräsentiert (Taf. 28a). Z,\'is(l1cn Gabriel
einanderrücken. Das ,,Ecce venio" des göttlichen Ratscltl11sses u\t1- und Maria ragt ein schlankes Ge,Y'ächs aus einer Vase hinauf zu1n Thron
schlieUt die beiden groflen j\,fysterien d es diristliclt: n Gla~~ens : da„ des Allmäclttigen. Dort, in der ersten Verz"\\·eigung der Äste, breitet der
G esdiehen in Nazareth und auf Golgath a . D er P a riser M1n1a tor hat Gekreuzigte seine Arme aus. Neben dem dornengekrönten Haupt
diesen doppelten Aspekt vergegen, vär tigt, i.n dem er dem Logosk~aben C hristi sprießt aus dem mysfisclten Baum ein Blütenkeldt. Es ,,·ar also
clas Kreuz und di e Marter,verkzeuge auf se inen W eg zur Erde m1tga1>. 11icl1t nur die Wurzel Jesse, die sidt mit den\ Liliensymbol ,·crbunden ~01. Öi ,
Die Inka rna tion ist niclit all ein ' ' o raussetzung, sondern selbst ein hat, sonder11 auch die arbor crucis 67• Damit ist eine ~fotiv11111kchrun 'li'" "",
Element de r Erlösung. .
Seit d en siebziger Jahren d es 14. Jahrhunder ts k a nn das Mot1,· des
innerhalb des Verkiindigungsbildes möglid1 ge,,·orden: Ober ~fari • ~.s.1.c>~-
54
Hambu rg. Kunst halle: Grabo,,•er und Buxtehuder Altar; lfnnno,·c •
........ ..,..,,.
,'/;
kreuztragenden L ogosknaben im Verkündig11ngshild n a chge,viesen , ver- Land esgale rie: Passio~salta r ; London. ~7ictoria and Albert ~[11scun1 :_ Tript~·- ~.,.., ~
den: seit dem früh en 15. Jahrhundert ist es sogar ~brhe rrscltend gegen· <'h o n. H. Rensing, Studi en zur Kunst 1ie1ster Bertrams von ~fanden. Dass. plul. ..,.
über solclien Darstellungen, die das Christuskind ohn e Leide nssymbol (München 1952 l~fs.J) 9 ff.. 52 ff., 64 ff.. 82 ff. Abbildungen: A. Dornet, ~feister
zeigen. Zu den ersten Aus prägungen dieses ,·ertie ftcn ~inn hi!d es ~ehört Bertram von Minden (Berlin 1937) Taf. I, II, III. Abb. 33.
eine ,vestfälische T afel vom Passionsaltar der eh en1al1 gen Z1sterz1ense- 6s T ertullian, De ca rne Christi 21 ; CSET, :'O, 243.
rinnen-Kirche 1la ri ental in N etze au s der Zeit um 1370/80 (Taf. 29 b). ss Ber n ha rd von Cl a irva ux. IIomilia 2 Super \fi„sus est: PL tSJ. 63.
F ormgeschichtlich. nimmt der Altar ein e besonder e Stellung eih. Der s1 Zun1 Motiv des Lebensbaumes in1 ' ' crkündil('ungc;bild c; jt,Jae R. Kahsnltz,
Stil Meister B er t rams von Mind en , der die nordd eutsdie Mal erei des Zu r Ve rkündig un g im Zyklus der Kreu1:legcndc bei Picro d<'lln 1'' runrc,;cn. in:
ausgehenden 14. Jahrhund erts prägen wird , hat h ier ein e seiner Wur- Schli le rfrstgabe fii r I Icrbert ,·on Eine,n (Bonn f 965 11.fs.l) 131 ff.: T. Dobrzcnie'!<'·
zeln. D er ikonographi sclte Be fund stützt diese B eobacltfung. A ll f vier A Silcsian r elie f of the Annunciation in the National ~fuscum in '\'nrso,,·. 1~:
gro ßen Flügela ltä ren Meister Berirams und seiner Werk statt, d ie all e Bull etin du Mus6e National de Vorsovie 6 (1965) t 16 ff.; dcrs., I.cgcnda O Sccac
i cI rze'\vie z ycia '" sztuce §rcdnio,viccznc j . in : Roc1.nik ltf u1:eun1 nnrodo\\'cgo '"
5t Bernha rd von Clairva ux, Jn Annun tia ti onc Beatae Virginis Maria,· \Varsza ,vie 10 (1966) 165 ff., Abb. 6 o. - Vcrcin1:cltc Da~stcll~ngcn aus de:
Ser mo 1; PL 183, 383-390. 15. Ja hrhu nde rt zeigen den TJogoskn oben ir~1 . Gezweig dieses _Bu~rnc. •
53 1Ieditationes vi tae Ch ri sti; Ragusa - Green (zit. Anm. 20) 6 ff. - Wcil<- r<' Dobrzen iedci vcr'\,•eist da rur auf die legendäre V1sron Scths , ·0111 pnrotliesrilichco
Nach'\\'eise bei Gössmann (zii. Anm. 1) 98 (Lehrged icht „An cgcngc", u,n 1160/:'0). J ebe nsba um in dessen Wipfel ein Kind crsd1icn. Vgl. dazu nuch E. S. Grccnhl/1,
255 f. (Christ usepos „Die Erlösu ng'4, An fan g 14. Jh .), 265 (Brud e r I Jaosr n, 'f he c:hild in 'thc tree, in : Tradit io 10 (t954) J2J fT., und B. C. Oulnn, Thc quest
~fa rienlieder, Ende 14. Jh.). of Set h for the Oil of Lifc (Chicago 1962) 11 7 ff.
crsdaci nt hi er nicht .das C hristuskind, das sein Kreuz trägt, sondern das En :i •
Kreuz {ritt hcr,·or 111 Gestalt des Lebensbaumes, der den Erlöser trägt. leicht .ist der p
Dns \Virke n Gott"·aters ist iu beiden Varianten auf dasselbe Ziel ge- der m1ttelalterlichen K'.una
rid1tct: IIatte er in der ,vestfälischen Darstellung ('faf. 29 b) den Logos-
kno ben zur Ju11gfrau entlassen, so pflanzt er l1ier (Taf. 28a) das lignun1
,vort "Ich hin das Brot des Lebens d
\ itae in jenes auser,vählte Gefäß - vas electum - , das von alters her
(Jo. 6, 51) dedtt den eudiaristism' s·vom ......
lluf. Er beruht auf der A k en m~gehalt solcher Darst
als ein S innbild der Gottesmutter gilt~. Lilienbaum und Vase spiegeln z,vischen der Menschwerdu~e; Chn.u~g· einer .unmittelbaren Beziehung
cl ie E n1pfängnis Christi in 1faria. ,verden Christi im Altarsakra1n:~: Jfi\farid und de!ll Gegenwärtig-
Es ,vurde schon er,vähnt, daR die Liturgie des Verkündigungsfestes erklärt, daß das l•'iat der Jun f .d egar von Bingen hat schon.
bis ins frühe 1littelalter hinein vor,viegencl christologisch geprägt ,var. e11tspreche u. ~lystiker des 14g Jah hemdWan~ungswort des Priesters
j\fa11 feierte an1 25.11ärz aber nicht nur die incarnatio Domini, sondern schoben: Aus dem Vergleich. z~isdie~ Ink erts . aben den Akzent ver-
gedachte an1 gleichen 1"'a ge auch der Kreuzigung. Noch die heutige tion ging hervor ein Vergle1· -L z . eh n adrnaEt1on und Transsubstantia-
J>ostcomJ11u11io des "\Terkündigu11gsfestes erinnert daran: Mensch,ver- M . u1 ,v1s en er mpf"n · Ch · . d I
clung und Opfe rtod Christi ,verden in dieser Oration gle ich.sa111 aus
" bar1a und den1 E~1pfang der Eucharistie durdi de!nGläubi1sti ur,t „
u ebrasch.t daher nicht, unsere1n Moti,• audi bei Tabernakelskg~n t ·
einer Perspekti,·e gesehen 511• Seit Duns Skotus, der um 1300 die jüngere
zu eg~gnen, wie et,va in der Verkündigungsgruppe an de u ~hen
I•'ranziska11erschule begründet hatte, erhielt diese Perspektive einen
für die Folgezeit bestimmenden mariologischen Akzent. Die Früh-
1nentsn1sche der Spitalkirche ,·on Rothenburg ob d
1390/ 1400 ss, oder am Sa kramentsretabel des Andrea F;r a~. er,Dum
a- ·r b
scholas tiker hatten noch. ,veitgehend die Meinung ,·ertreten, daß die zu Fiesole, 1492 es. rrucc1 im om
snnctificatio Mariae eine durch. die Empfängnis Christi be,virkte H eil i- Betrachtet ma11 clie Gruppe irn Zenit der venezianisdien Taf J
gung , var. Dagegen setzte nun der schottische Kirchenlehrer die Auf- 1~~1 (Taf. 29 a), so fä llt - i1n Gegensatz zu den meisten bish:r v:r~
fa ssung, da8 die Jungfrau im voraus von der Erbs iinde be,vahrt ge- ,vahnten Darstellungen - die streng frontale Komposition auf w· ·
l>lieben sei. Diese praeservatio, so sagt Duns Skotus, sei „per 111eri tu1n s~üt~end~:1' Wa]~ u~.schließen ~ie Ar.me G?ttvaters den I.ogo~kn:h=~~
1>assionis Christi ~ erfolgt 80• Die "\' or,vegnahme der gratia crucis für \\ o die Rande sich. offnen, breitet die ,,•e1ße Taube ihre Flügel aus.
1-faria besiegelt ihre Auser,vähltheit zum Gottesmutteramt. Vor de111 Der letzte Aspekt unseres Themas ,vird sichtbar: In der Fleisdi,,·erdung
Hintergrund dieser Lehre ge,,rinnt die Motiv verflechtung von Cruci- des Wortes der Verkiindigung offenbart sich das Wirken der ganzen
fi.xus und "\rerkündigung eine neue Sinndimension 81 • gö ttlichen Trinität.
Doch. , vir müssen zu unserem eigentlichen Thema zurückkeh ren. Ansätze zu solchem Verständnis der Engelsbotschaft sind z\\·ar
Im itali enischen T recento ist mir das Motiv des Logosknaben mit de111 sch.on aus der Väterzeit überliefert •7. doch erst im J\fittelal te r ist dieser
Kreuz nur auf einer Tafel des Lorenzo Veneziano von 1371 begegnet Gedanke breiter ent,Y'ickelt ,,•orden. Die Exegese des Verkündigungs-
(Taf. 29 a) e!; es trat also diesseits und jenseits der Alpen gleich.zeitig i11
citta di Bassano (Venezia 1775) 18 f . .....,. P. Brandolese, Pitture. scu lture. ard1i-
58
Salzer (z it. Anm. 26) 17 f., 115 Anm. 3, 327 f. -

1. Bergström, Medicina, fon ·
le tture ed altre cose notabili d i Pado\·a (Pudova 1795) 241 f .
83 Hildegard von Bingen, Scivias 2, 6; PI„ 197, 516-51:". - Zu u11111ittclbort•r
et scrinium. A study in Van Eyckean S)'1llb o lism a nd its influence in Ita)iuu
Anschaulichkeit gelangte dieser Gedanke einer sakramentalen „Re-Inkarnation•
art, in: Konstbistor isk t idskr i f t 26 (1957) 1 ff. - Hirn (z i t. Anm. 47) 313 ff.
59
bereits im 3. Viertel des 13. Jahrhunderts auf einer 1tiniotur in1 ,\ldersbud1c1
A. Baum.stark, Die geschichtliche Stellung der Oration "Gratiam tua n1, Brevier C lm. 2640, fol. 15v: Dargestellt ist ein Priester bei der \Vandluogs-
quaesumus D omine.. , in : Jah r buch für Liturg ie wissenschaft 3 (1923) 108 ff. - Elevation, ,vobei sid1 aus der Hostie die Gestalt des Cbristuskindl•s e rhebt.
R. Bauerreiß, Arbor vitae (~t ünchen 1938) 115 f. 1\.u sste llu11gskatalog „Eucharistia" (~fün chcn 1960) 49 r. Nr. 4, Abb.-'·
eo Gössmann (zit. Anm. 1) 171 f., 281 ff. s4 Gössmann (zif. Antn. 1) 113. 213.
51
Vgl. d azu die Ausf ühr ungen übe r d as frühe Immaculata-Bild bei •s A. Ress, Die Kunsfd<'nk,nölcr von ~fittclfranken VIJI: Stadt Rotbcu-
E. M . Ve tter , 11ulie r amicla sole u nd mate r sal vator is, i n: Münchne r Jahrbuch bu rg o. d. T. (Kirchliche Bauteu) (~lünd1c11 1959) 406 ff.• ,\bb. 3.Sl. • .
der b ilden den K uns t III, 9/ 10 (1958/59) 32 ff. oo H. Caspary, Das Sakra,nentsfabernakcl in Italien bis zu111 Konzil ,·.on
et Robb (zit. A nm . >) 524, hat z war d a rauf hingewiese n, daß zwei \'e r- T ri c nf, J) iss. phil. (~fünd1cn 1961 /Fotod ruck 196'1) 102 f., Abb.. ~05. -:- Il,cr
schollene K omp osition en des Z\\fischen 1368/70 verstorbe ne n P a duan e r Ma ler:. (101 ff.), fe rn e r bei Kahsnitz (zit. A11111. 57) 11 2 ff. u.nd U. NI/gen, I~p,plu1u1c ~ntl
Gua r ien to a ls V orbilder gedient h a b e n k ön ne n; die Beschreibungen dt•, ~~ucha ris ti c , in : Schiilerfestgabc für Ilcrbcrt von Einc1n (Bonn 1965 f.\fs.JJ 19, ff..
18. Jahr hunderts, die u ns von d iesen b eid en W e rken K en n tn is geb e n, b estä tig"n u 11 d1 .i\ llgcm c in cs 1u cJicsc1n 1'11c1na.
jedoch nicht, daß dem Ch ristuskio d e in Kre u z b e igegeb en wa r : G. V erci. •1 Rufinus von Aqulleja, Commcutarius in Syn1bolum Apostoloruu1; PL 21,

1'otiz ie into rno a lla vita e alle o p e r e de'p it tor i, sculto ri e in tagliato ri dcllo 349- }50.
,;,litcs ken nt ~t1J1 .nel>~n cler ~or~,·ie~c11d christologische 11 Sicht auch
, in<' nuf eins ])re1f11lt1gke1t~gehe1111_n1s zielende Perspektive 18. Der Bild- der "virgo temp
\,crdu n~ clicscr lclcc 11~~ die ?vfyst1~ d~s 13. J~l1rhunde!t~ den Weg ge- t'93. hat ein norddeutsch
chucl. Jn dc11 scho11 z1t1er ten ~1ed1tat1011cs vitne Cl1r1st1 des Pseudo- engl1sdien Grußes in . er o
rienpsalter des Herm e1nN" Szenenfolge ve
J3onn" cn tu ra 1icst malt, clas \Verk <ler In knrnatio11 sei ci n „opus totius
'I ri nitutis" gc,vesen •0 • Die cleutsd1e Fraue11mystik aber ging einc11 • der zihsterziensisdien Ki:ste~~:~~wi~ iffuatriert. Die Inkunabel :....1:.
bu rg ervorgeg . ~ere1 von Zin 1· d .., _....
• c~ariil ,, ciicr: Die ga11ze heilige Dreifaltigkeit, erklärte Memtild ,·on
1.faximilian her:::~iit=~e Hr1ffnet ~ie berüW::e Reih: ~ark ~ran~en-
1fagc1cburg, ,var in Maria eingegangen, be,·or Gottes Sohn aus ihrJ
70 denen l1ier zwei re r . o zs.chn1tthücher. Auf zeh ~~ fur Kaiser
~f c nc.cl1 gc,'1'orden ist • seltener Ausführl'dik o~u~iert sind (Taf. 31a und b) n Blatt~r - von
Diese Vorstellung stel1t l1intcr einer Gruppe ,,on Schnitz,verken kehrenden senkr;ch e1t ein Ve~kündigungszyklus. 1 - verteilt s.ic:h in
1
clcs 14. Jal1rl1underts, deren französischer Archetyp verschollen ist 1.• bildern Friedridis IIien ~an~leisten ist über den k:i!::i-:ets Wl~er-
nls Beispiel diene ei11e Replik aus dem ,vestpreußisd1cn Deutschordens-
lnncl: die Sd1rein n1adonna clcs Pariser C lt111y-Museu1ns (Taf. 30a und b). fft~e!~r ~~/A i 0
1t:~;;,{ dr~Chr~~!h!::t·;~~hs!dfi ;?r;·::~: 0

fe·ibtes, der als „Mari;ns Kä:"::!:!:~därt~{t t•• Wirke~ desasHeii:~


l)as Kultbild, eine sitze11dc Gottesmutter mit dem Jesuskind, läßt sich 1
'"ic ein Flügelaltar öffnen. 1111 Innern thront Gottvater, das Kreuz des e1 es zum Empfang der Trin't„ b e~ a amus des Jungfräulid:i - ...
ohncs in seinen Arn1en haltend; die verlor en e Geisttaube über de1n treten ':on rechts hinzu. t at ereitet. Gottvater und Gottso e17;~ ~i..,
Kruzifix n1uß man sidt hinzudenken. Der Leib der Ju11gfrau ist zu
ci11c111 Tabernakel der Dreifaltigkeit ge, vorden. In eine111 Hymnus des
Wie sehr der Kompilator des M .
Engpasses seiner Darlegungen be,vußr1enpsal!.ers sid:i des dogmatis o
.. r • o
.. ~
Adam von St. Viktor ,,·ircl die Gottesmutter als „totius T rinitatis nobilc (Taf. 31 b) erkennen D1·e S
k „ d· ·
. t ,var, laßt das Bild auf fol A
zene erinnert d:i . ·
~ e
..
triclinium" besungen 1t; A lbcrtus Magnus hat diese Sequ73enz aufgegrif- un igung von Teramo. Hier aber „b u~s no e1~mal. an die Ver>."'·'I"-"'
fen ,1nd in seine1n Lt1kaskommentar theologisch vertieft •
Rund dreißig solmer Schreinmadonnen lassen sich heute noch nan1-
geformtes „dreifältiges" Kind D T~r~e.~d:it Gabriel ein sonderbar
gehörige Text verrät eine üb~r adi r1nitatsthema hat, wie der zu.
l1aft machen; einige von ihnen haben an den l 11nenseiten der aufklapp- der drei persönliche Gott ,vird s ras b 1~~e Wendung genommen: Nid:it
d. d ~ ~ is1ert, sondern die Doppelnatur
1
baren Teile ei11e gemalte Darstellung der Verkündigung • . Aus eine1n
1380 gefertig ten Namlafli~,·entar Karls V. von Frankreich ,vissen ,'Vir,
daß der König eine Schreinmadonna besaß, die selbst Teil einer Ver-
Christi - deus et homo
Kompone11te in Körper ~,d s:
lur ~s Aufspalt~n ihrer mensd:ilid:ien
,vurde. Wir erinnern uns diese e du ;1ner essenti~lle~ Trias erweitert
kündigungsgruppe ,,•ar. also nicht - ,vie die hier abgebildete - als in seiner Göttlichkeit so,vi~ in s:rne re1Md:iedi V~rb1~dl1d:iung des Logos
Gottesmutter thronte, sondern dem Engel gege11überstand, mit ihrem
Leib die göttliche Dreifaltigkeit umschließend •
75 a~f der Lebensbaum-Tafel in Floren: (T:f~;2::1:d ab)
sein.
sc:::b und anima
Schon um die Wende zu1n 15. Jahrhundert hat ohannes Gerso11 lt Der
h fast
d' z,veihundert Jah re Jungere
. .. b ran den b urg1sd:ie
. ege,cne.t zu
Marien-
der einfiullreiche Kanzler der Pariser Universität, gegen erart1ge ar- J>l,s~ .etrt_ at iese von Bona ventura inspirierte Bildidee zu einer analogia
r1n1 a 1s ver,vandelt.
stellungen Protest erhoben 1 •. Neue 11otive tau~n auf. die das Thema Wir si.nd unserem Motiv bis in seine äußersten Ver1.,\·eigungen
68 Nach,veise bei Gössmann {zi t. Anm. 1) 75 {Arno von Reichersberg), 81 gefolgt. Wird es das sinkende Mittelalter überleben? Die Stimmen
(Bernhard von Clairvaux), 148 f. und 161 {Bonaventura), 16::5 und 170 {Thomas , v~rnender Theo~ogen - Gerson in Paris und Antoninus in Florenz -
von Aquin). •• Ragusa - Green (zit. Anm. 20) 16. z~igen an, ~all ~1ne Grenze erreicht ,var. Aber das Thema, um clas es
70 G. Morel, Offenbarungen der Schwester }.!echthild von 1'1agdeburg oder l11er g~ht, ~uhrt 1n den Kernbereich d:iristlid:ien Glaubens, und die Bild-
Das fließende Licht der Gottheit {Regensburg 1869) 148. kunst ist nicnt mü.de gc,vorden, das Wunder der Inkarnation sinnfällig
71 W. Fries, Die Scbreinmadonna, in: Anzeige r d es Germanis chen National- darzustellen. Z,\Te1 ahscnließende Beispiele sollen den Ausblicx in die
museums (1928/29) 5 ff. - A . A . Schmid, Die Sch.reinmadonna von Cbeyrcs, in: Neuzeit öffnen.
Lebendiges 11ittelalter, Festgabe für Wolfgang Stammler {Freiburg/Sch,\>'ei1 1533 ist in Lübeck das Neue Testament in der Übersetzung ~fartin
1958) 130ff.
Luthers gedruckt ,vorden: Erhard Altdorfer sdiuf dazu die Holzsdinitte.
1t Adam von St. Viktor, Sequentia In Assumptione Beatae Virgiois; Das Titelblatt (Taf. 32 a) variiert eine Kon1position, die Lukas Cranach
PL 196, 1504. omnia III (Antwerpiae 1706) 947. - Dem Verdikt folgten : ~folanus 1570 (zit.
71 Albert der Große, Super Lucam cap. 1; A. Borgnet, Alberti Magoi opero Anm. 42) fol. 17v; Jnte riiin de Ayola (zit. Anm. t2) Jib. I, cap. VII, § 2: Bene-
omnia XXII (Paris 1894) 57. dictus P. P XIV (zit. Anm. 43) 159.
7
74 Fries {zit. Anm. 71) 39 ff., Abb. 23 und 24. 1, Ebd. 42 f. 71 H ymn us auf die Sieben Freuden ~{nriae (lJ. Jh.) ; P. J. Mone, Lateinische
10 Johannes Gerson, Sermo De Nativitate D om ioi; ed. L . E. Dupin, Opero Hy1nncn des Mittelalters II (Frei burg i. Br. 18~4) l65 Nr. 457.
12

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l\'"ttcnbcrg - ,vahrscheinlich im persönlichen Einvernehmen mit ~ehälter filr daa Leb808


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Rcforu1a tor - 1529 entworfen l1atte • Ein Baum, dessen Äste nach
,;; s hin verdorrt, nach rechts hin jedoch belaubt sind, teilt das Bild.
IJainit ist schon der Grundakkord gegeben: Unter dem E1npfang der
Jener alte Ikonentypua der Mi •
Betra.d itung stand (Taf 2t a!1a
Verküc!1d~gungsbild abe; ha~·d:nna!~tj Wiederbelehung erfiD'.fi.
8
Gesetzestafeln (links oben) Sünde und Tod, unter dem Bild der Emp- matus die Sdiwelle zum Barock nicht me 1hungübdes "parvul1l8 puer for-
fängnis Christi das Kreuz und die Auferstehung. Am Fuße des doppel- 81
e r ersc:hritt
sinnigen Baumes sitzt der Mensch; sein Körper ist der dürren, sein W
Augsburger S"lb
1 ermonstranz von G
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ßlidc der blühenden Seite zuge,vandt. Hineingeboren in die Polarität eyarn, 1652; Breslauer Silberm t eorg Ernst in der Plarrki eh
Kl t k" ...1.. ons ranz von Ch · t" r e
,on Gesetz und Gnade, lauscht er den beiden Männern, die sich ihn1 os er tru,e Heinridiau 1661 · . . r1s ian Mentzel d. A . d
eh . . ...1.. • , weitere Beispiel b . · 1n er
zu,venden. Auf der Seite des Evangeliums stel1t der Täufer Johannes, eu ar1st1su1e Monstranz des Barodczeitalters o·e eh1 _Fl. X. .Noppenberger, Die
' iss. P 1 · (Mündien 1958).
gegenüber ein Prophet des Alten Bundes. Erst kürzlich ,vurde ein 01-
gemälde aus englischem Privatbesitz bekannt. das ebenfalls dem Kreis
dieser \Vittenberger Allegorien angehört 79• Der Prophet ist dort in-
sd.iriftlich als EsAYAS bezeiclinet. und beigefügt sind ihm die Worte:
,,Ecce virgo concipiet et pariet filium" (Is. 7, 14). Seine hinweisend er-
hobene Hand gilt also der knienden Jungfrau reclits oben, die das Wort
Gottes in Kindsgestalt empfängt.
Das traditionelle ~fotiv des Logosknaben ist hier unverändert in
eine neue Bild,,,elt übernommen ,vorden. Man kann aber auch das
Gegenteil beobachten: Im ge,vohnten Rahmen des Verkündi gungsbildes
Verzeichnis der abgebildeten Werke
erhält unser 1-!oti,· eine neue Symbolgestalt. 1566 hat Federico Zuccari
im Chor der ersten römisclien Jesuitenkirche Sta. Maria Annunziata ein Fig. 1 auf Sei~e 153 : Wien, Osterreidaische Nationalbibliothek Cod 370· L.b
monumentales Lünettenfresko gemalt, das beim Neubau ,,on S. l gnazio dep1ctus, fol. 156 r. Bald nach 1358. ' · ·
1
er
untergegangen ist; erhalten blieb jedoch eine Ent,vurfskizze in den Lit.: G. Schmidt - F. Unterkircher, Krumauer Bildercodex {Fa k · ·1
Uffizien (Taf. 32b). über dem Engel und der Jungfrau öffnet sich der Ausgabe) (Graz 1967). sim1 e-
Himmel, vom Thron Gottvaters schwebt die Taube herab. Sie folgt J:<'oto: nadi Schmidt - Unterkircher Taf. 156r.
einer kreisförmigen Scheibe mit dem Monogramm Jesu im Strahlen-
Fig. 2 auf Seite 159: Paris, Bibliotheq-ue Nationale, Xylo 2: Armenbibel-Block-
kranz. Das Kreuz über dem Querbalken des mittleren Buchstabens er- buch, fol. a 1. Haarlem, um 1430/40.
,,·eist das Namensmonogramm IHS als Abzeichen des Jesuitenordens, des
Bauherrn der Kirche. Die Scheibenform aber mit der umgebenden L it.: ~- !h. Musper, Die Urausgahen der holländischen Apokalypse

und B1hl1a pauperum (Faksimile-Ausgabe) (~fünchen t96l). •
Gloriole deutet unmißverständlich auf jenes„ sakramentale Brot, das Foto: nach Musper Taf. 1.
1

die wirkliche Präsenz des Erlösers bezeugt. Von der mystischen Zusam-
menschau der 11ensch,verdung Christi in Maria und dem Gegenwärtig- 'faf. 19a u. b: Teramo, Kathedrale, Silber-Paliotto von Nicole da Guardiagrele
,verden Christi im Altarsakrament wurde vorhin schon gesprochen. (Ausschnitte). 1433-1448.
Dieser mittelalterliche Gedanke ist unter dem Patronat der Gesellschafi Lit.: R. Glani, Il paliotto del Duomo di Teramo (Genova 196.i).
Jesu in die Bild"·elt eingetreten: Der Logosknabe hat die eucha ristisd1e Fotos: A. Lipinsky, Rom.
Leibesgestalt der H ostie angenommen 80• Bald '\vird es nun auch Marien· Ta[. 20a: Rom, Biblioteca Apost. Vaticaoa, Cod. Borb. gr. 372: griechischer
i1onstranzen geben, in denen der Sd:ioß der Gottesmutter als Schau· Psalter, fol. 146v. Um 1092.
Lit.: K. Weitzmann, Illustrations in roll and codex {Princctou 1947) 19.?.
7 a 0. Thul in, C ranach-Altäre de r Reformation (Berlin 1955) 126 ff., Abb. 161. Foto: Bibliothek.
162, 167. ·rar. 20b: RhäzUns, Gcorgskirche, Fresko an der Westwand des Sd1iffcs. 4. Vier-
1• F. Grossmann, A religious allegory by Hans Holbein the Younger, in : tel 14-. Jahrhundert.
1' he Burlinglon 1fagazine 103 (1961) 491 ff., Abb. 6. Lit.: E. Poeschel, Die Kunstdenkn1öler des Kantons Graubü nden III
80 Unter den Prägemotiven, mit denen Hostienoblaten verziert wercll'II. (Basel 1940) 50. 56.
fand sich noch bis in die dreißiger Jahre unseres Jahrhunderts die Darstellun~ Foto: Kontooalc Dcnkn1alpllcge Graubünden, Chur.
Ch risti in Kindesgestalt. W. Dürlg, Hostie, in: Lexikon fUr Theologie u11tl I uf. 21a: V cnedig, S. ?t-faria }fater Domini, ~farrnorrelicf .~faria l'lutytcra •.
Kirche V, 2. Aufl. (Freiburg i. Br. 1960) 496. 13. Jahrhundert .
Taf. 28a ·· London, v·1ct or1a· and Alb
JJit. : s. Tromontln, S. Maria Mater Domini (Venezia 1962) 36 f. ham.
. Um 1375. ert Museum, Ala aaterre ie aus o tt1ng-
1'~oto: Alinari, Florenz. L it.: W. L. Hlldburgh An l b
'fo f. 2 11, : ~toskau, Stnntlic:hc Tret'jakov-Galerie, Nowgoroder Ikone (sog. "Ver- C 'fi . ' a a aster table of th A
ruc1 ix, in: Archaeologia 74 (1925) 201 ff e nnunciation with the
köndigung von Ustji1g"). 12. Jahrhundert. Foto: Rheinisches Bildarchiv K"l .
Lit.: K. Onasch, Ikonen (Gütersloh 1961) 350 f. T f o n.
a . 28b: Danzig, }..farienkirche en lisch
}i'oto: 11ac:h Onas ch, Taf. 15. A_nfang 15. Jahrhund;rt. g es Alabasterrelief vom Dorotheenaltar.
'l'n(. 22a u. b: Florenz, Galleria dell'Accademia, Tafelbild von Pacino di Bonn· L1t.: W. Drost, Die ~farienkirche
guidn (Ausschnitte). Um 1306. (Stuttgart 1963) 132 f. in Danzig und ihre Kunstschätze
Lit.: R. Offner, A critical and historical corpus of Florentine painting Foto: Bildardiiv Foto ~farburg.
The fourteenth century, sectioo III, vol. 11/1 (Nev, York 1930) 8 f.
Taf. 29a: Venedig, Gallerie dell'Accademia M'tt l .
Fotos: Soprintendenza alle Gallerie, Florenz. v~n Lorenzo Veneziano. 1371. • l e tafel eines Polyptychons

Taf. 23n: B e rlin-Dahlem, Staatlidle 1[useen (Stiftung Pre uß. Kulturbesitz), L1t.: S. Moschini Marconi, Gallerie dell'A . .
Gcmiildegalerie, Tafelbild von Bartolo di Fredi (?) . Um 1360. d'arte dei secoli XIV e XV (Roma 1955) 13 cNcadem1a d1 Venezia. Opere
Lit.: Verzeichnis der ausgestellten Gemälde des 13. bis 18. Jahrbun· Foto: Museum. • r. 9.
derts im i[useum Dablem (Berlin 1963) 103. Taf. 29b: Netze bei Wildungen (Westfalen) . .
Foto: 1[useum. kirdie Mariental, Tafel vom li k• e~l~· Z1sterz1enserinnen-Kloster-
0
1370/80. eo ugel des Passionsaltares. Um
Ta(. 23h: Prag, Nationalmuseum, Cod. XIII-A-12 : Liber viaticus des Joha nnes
von Neumarkt, fol. 69v (Ausschnitt: Tnitia l G). Um 1355/60. Lit.: Ausstellungskatalog
.. " Westfälisdie Ma 1ere1. d es 14.Jahrhu d ,... -
Lit.: J . Krofla, 11istr Brevire Ja na ze Stre d y (Praha 1940) . L an d.esmuseum
L d Munster i. W. (1964) , 3 ff., N r. 15. n er~ ,/.. ~O'- o
Foto: Statni ustav pama tkove p ece a ochrany p rirob y V Pra ze. Foto. an esmuseum Münster i. w. 1~% ··
~'t" - - ~

T a f. 2~a: Be rlin -Dahlem, Staatliche 1fuse en (St iftung Preuß. Kulturbesitz). Taf. 30a u. b: Paris, ~[usee de Cluny Sdireinmadon
Um 1400. ' na aus
W fo i ~!;. t ' ....
estpreuBea;\ ...._.,_, ~
Skulpture nabteilung, Elfenbein-Buchdedcel vom N ied e rrhe in (?) . An·
"'"~ ·1
fa ng 12. Ja hrhu nde rt. Lit.: W. Fries, Die Sdireinmadonna in· Anzei er d . \ ~.,, ./.,,
Lit .: P. Me tz, Bildwerke der christlidlen E podie n von d e r Spätantikc Nationalmuseums (! 928/29) 12 ff. • · g es Germanischen -....:' _ --~
bis z um Klassizismus (11ündien 1966) 52 f. Nr . 200. Fotos: Ardiives photographiques Paris.
Foto: ~iuseum. Taf. 31a u · b : c o··tt'1ngen, N'
. 1edersädis. Staats- und UniversitätsbibHothek, In-
Taf. 24b : Budapest, 1Iuseum der Bilden den Künste, ~ls. 3584: Armenbibel n1i1 k~nabel: _Psalte rium novum beatae Afariae virginis des Hermann
Ma r ienleben, fol. 1v. Um 1330. N1tzsdiew1tz, fol. A 5v und A 8r. Zinna (Typis claustri ord Cisterc.) •
Lit.: G. Schmidt, Die Arme nbibeln des 14. Jahrhunderts (Gra z - Köln 1493. .

' .
1 1
1959) 13 r.
1
1 1
Lit.: K. Clajus, Der 1'farienpsalter der Klosterdruckerei Zinna vom
Foto: ~l useum. . Jahre 1493, in: Das Antiquariat 13 (1957) 193 ff.
ij.
Taf. 25a u. b: Oxford, Bodleian L ibrary , Ms. 270b: Bible moral isee, fol. 27v und Foto: Bibliothek.
59v (Ausschnitte). z ,"ischen 1230/50. ••
T af. 32a: .,Dat N·y e Testament li-fartini Luthers·, Titelholzsdioitt von Erhard
Lit.: A. de Laborde, La Bible moralisee illustr~e l (P a r is 1911) .
Altdorfer. Lübeck (L. Dietz) 1533.
Foto: nach Labor de Taf. 27 und 59.
Taf. 26a, b u. c: \Vürzburg, ~1arienkapelle, Tympa non des Nordporta ls. U1n
Lit.: W. Jürgens, Erhard Altdorfer. Seine Werke und seine Bedeutung
für die Bibelillustration des 16. Jahrhunderts (Lübeck 1931) JJ ff.
-. .
1

1410/20. Foto: Verfasser.


Lit.: K . Gerstenberg, D ie Bauplastik in der Marienka pe lle zu W ü rt· Taf. 32b: Flo renz, Gabinetto discgni e stampe degli Uffizi, Fondo Santarelli
burg, in: Zeitschrift für Kunstgeschidlte 21 (1958) 107 ff. 818 : Lavierte Federskizze von Fedcrico Zuccari als ' 'orstudie für das
Fotos: Bildarchiv Foto 11:arburg. '
Chorltinettenf resko in S. A{aria Annunziata, Rom (Ausschnitt). Vor 1566.
Taf. 27: Paris, B ibliotheque l,.fazar ine, Ms. 4.12 : Pariser Missale, (ol. 1 r. Zweite Lit.: W. Körte, Verlorene Frühwerke des Federico Zuccari in Rom,
Hälfte 15. Jahrhunde rt. in: Mitteilungen des Kunsthistorisdien Institutes in Florenz J (t9J2J
Lit.: V. Leroquais, Les sacra mentaires et les missels m a nuscr its de, 524 ff.
bibliotheques publiques de F r a nce III (Paris 1924) 149 f. Foto: Uffizicn Florenz.
Foto: J. Colomb-G~rard, Pa ris.

-
,var, begnügen und alle audcrc11 .l\.outro, cri;trugcu U\;1· l1&1,;u·
lf,sdien Auseinandersetzung überlassen können? Eine solche Lösung
hc7eicbnet J edin mit Recht als unmöglich. Denn der damalige Streit -c
"'! ng eben nh;ht wn _theo.logische Str~itfragen, sondern um funda111enta}i ...G
G laubensle hr , wie die R echtfe rtigung, d e n Sakrame11tsbegriff nd ~ "
den Opfe rchara t e r der Messe. ·-
1:1

Das zw eite aticanum h a b e das T r en nende n icht geleu g11e t , vohl


uber in1 Dekret · er den O k u u1enisn1us alles das zusa1uutc1 eslellt,
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,vas die k a tholische ' rche mit den O s t- und Reformationsk,itchen im .c "-a,
G lau ben v erbinde. \ enn es in1 16. Jahrhundert not,vend'g ge,vesen
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zu werden. Das Vatican: m II sehe de n gleichen Tat be and ,vie das "O

T r identinu m, aber von ·ne r ande r e n eite und i11; einer a11der en -·-
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Per spektive. Dementsp r ec:n nd 1nache es neue Auss,gen und ä ndere
seine praktische Einstellung. an k önne diesen \Vand el, de r sich voll-
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zogen h abe, auch in anderen kreten ver{ olgen. Aber stets stelle inan •• e0
fest: Die Aussage sei ande r s, j d och nie en tgegen gesetzt. Als die am
meiste n in die Auge n springe11 e u nd 0111 sd{,,,erste11 ins Ge,vicht •
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fa llend~ Ne.uaussag~ d es Vaticanu_m ~I bezeichn9"1 J edin d ie K?nsti t_utio11 ,u

über d1e Kirche. H1e r habe das Vat1ca num 11 so,vol1l das T r1dent1 num,
das k eine zusammenhän gende Lehre von de K.irdie gegeben ha b e. ,vie ..- .. rn·-- .Q

das Vaticanum I er gänzt~ ,v-ieder u111 aber nicht revidiert. Die Leh r - • •
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entsdieidungen von T r identinum und V ica11u111 II stü11d e n 11icht im
Gegensatz zueinander, wohl aber besteKe z,vischen ihne11 ei11e Span-

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nung. Ein Vergleidi der beiden Konzilikn bri11ge zun1 Be,vufltsein , wie
tief die Kirdie in Au ssage und Halt1-6g in die menschliche Geschichte ~
eingeb ettet u nd mit ihr verflochten sei.
Als E r gebnis seines Vergleich z,V'isdien den z,vei Konzilien faßt
...'-'""

Jedin zusammen: Der Wandel de Forn1eo vollziehe sidi in der katho- 0
e;::,
lisdien Kirche nidit durch Bru nut der Tradition, also n icht durdi
Revolution, sondern durdi Refo . Die Kirchengeschichte lehre, daß die
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katholisdie Kirdie niemals ei eo vollständigen Bruch 1nit ihrer T ra-
dition zugelassen, vielmehr e s tets ,veilerent,vickcll habe. T rad ition ·- c •

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und For tsdiritt seien nicht n,·crcinbarc Gegensätze wie Wasser und -.,,c..
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1 Feuer, sondern uoentbehrl ehe Kon1po11cnlen il1rcs IJebcnsprozesses. •
l E ine eingehende, au chlurlreiche Diskussion, un der si<h u. a . die t:~/.:I •
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Professoren Lausberg, R hner, Rengsdor f, Kötling, Ratzingc r, icmer,
Scheuoer, Steiner, Leo enweger beteiligte n, sd1loß sich an. ic be-
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stätigte, weldie aktuel n und anregenden Proble1ne Jcdin aufgc iffe n


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