Dr.-l ng.

Ul rich Haese

Die Zerkleinerung
in Gegenstrahlmühlen
mit Sichter
für Forschung und Produktion

Oberreicht durch:

A. BAUERMANN & CO.

V E RFAHRENSTECHNIK
565 Solingen-Ohligs
Engelsberg 42-44 · Tel. (02122} 77088
West Germany
GEGENSTRAHLMOHLE
für Forschung und Produktion

Sie zerkleinert bis auf 0,2 11m ohne bewegte Teile. Die Lei-
stungen reichen von 0,005 bis 2 500 kg/ h.
Das Mahlfutter ist leicht auswechselbar und kann aus sol-
chen organischen oder anorganischen Werkstoffen gewählt
werden , daß Verunreinigungen durch Verschleiß stets un-
schädlich sind. Das Mahlergebnis ist bei kleinen Proben in
Sekunden erhältlich. Die Mühle läßt sich leicht reinigen und
auch unter Schutzgasatmosphäre, mit Kühl- oder Heißgas
betreiben.

COUNTER JET MILL

for research and production

The mill pulverises as far as 0,2 1-1m without moving parts.

The capacities go from 5 gramms up 5 000 lbs. per hour.
There is a controlled contamination through selected or-
ganic or inorganic Iiners which are easy replaceable. The
results are in seconds available for small samples. The mill
is easy to clean and can be operated with cold, ambient,
hot or protection gas.

MOULIN A CONTRE JET

Pour laboratoire, installation d 'essai et production

Broye sur o;2 f.lm pour des puissances de 5 grammes

par heure jusqu'a 2 500 kg/ h.
Garniture de broyage organique ou non organique de pres-
que chaque espece facilement interchangeable - pas de
souillures nuisibles par usure - pas de parties mobiles-
resultats en secondes - nettoyage aise - exploitation
egalement sous gaz de protection atmospherique, avec gaz
de refroidissement ou gaz chaud .

Strahlmühlen, Feuchtigkeitsmeß- und -regelgeräte, Bera-

tung-Planung : Steine, Erden, Keramik- u. Zement-Anlagen.
Jet mills, apparatus for moisture measurement and control,
consulting-planning : plants for industrial minerals, ceramics,
cement etc.
Broyeu rs a jets porteurs, appareils de mesure et de regu-
lation de l' humidite, conseil pour les industries : mineraux
industriels, ceramique, ciment etc.

A. BAUERMANN & CO.

Verfahrenstechnik
565 Solingen-Ohligs
Engelsberg 42-44
Telefon (0 21 22) 7 70 88
West Germany
Dr.-lng. Ulrich Haese
Die Zerkleinerung in Gegenstrahlmühlen
mit Sichler für Forschung und Produktion
1. Strahlmühlen
Strahlmühlen arbeiten mit Gasstrah-
len von etwa 100 m/s bis 500 m/s
Strahlgeschwindigkeit Das Mahlgut
wird den Gasstrahlen aufgegeben und
auf ähnlich hohe Geschwindigkeit be-
schleunigt. Verschieden schnelle Teil-
chen und solche mit verschiedener
Richtung werden durch gegenseitigen
Stoß zertrümmert.
Die auftretende Prallbeanspruchung
und die daraus resultierende Zerklei-
nerung ist von der Prallgeschwindig-
keit abhängig. Sie muß mit kleiner
w_e rdender Korngröße ansteigen, wenn
die gleiche Bruchwahrscheinlichkeit
erreicht werden soll (1).
Die Einführung der Gasstrahlen in den
Mahlraum geschieht durch Treib-
strahldüsen, die je nach Konstruktion
schräg am Umfang eines flachen zylin-
drischen Mahlraumes (Spiralstrahlmüh-
le), am unteren Bogen eines aufrecht-
stehenden Ovalrohres (Ovalrohrstrahl-
ll_lühle) oder direkt gegeneinanderge-
richtet an gegenüberliegenden Seiten
einer rechteckigen Mahlkammer (Ge-
genstrahlmühlen) angeordnet sind.
An den Mahlvorgang schließt sich die
Abklassi erung des feinsten Korns
durch Sichtwirkung und die Rückfüh-
- 2.2. Konstruktive Merkmale der G egen-
r
Bild 1
Pr•lt-.K-
&
Prinzipskizze der Trost - Gegenstrahl-
mühl e
Bild 2 ~
Explosionszeichnung der Gegenstrahl-
mühle
Dr.-lng. Ulrich Haese
565 Solingen-O hligs
Engelsberg 42
rung des noch nicht genügend feinge-
mahlenen Grobkorns zur Mahlkammer
an.
Als Treibmittel wird vorwiegend Preß-
luft oder überhitzter Dampf mit einem
Vordruck von 6 bis 15 atü . verwendet.
Ebenso sind andere Gase, die gleich-
zeitig eine Schutzgaswirkung haben
können, verwendungsfähig, zum Bei-
spiel Wasserstoff, Stickstoff, Kohlen-
dioxid .
2. Die Gegenstrahlmühle
2.1 . Prinzipielle Arbeitsweise
Die Arbeitsweise von Gegenstrahlmüh-
len nach Bild 1 läßt zwei diametral ent-
gegengesetzte Strahlrohre erkennen
in die jeweils eine modifizierte Ven~
turidüse einmündet .
Das Mahlgut wird einseitig mit einem
Injektor über den Aufgabetrichte r ein-
gespeist (links).
Die Aufgabepartikel werden von dem
Mahlstrahl erfaßt und mit hoher Ge-
schwindigkeit in die Prallkammer ge-
tragen, wo sie auf das entgegenkom-
mende Grobgut des anderen Mahl-
strahles (rechts) treffen. D ie Zerklei-
nerung findet vorwiegend durch Prall-
beanspruchung, aber auch durch Ab-
rieb und andere untergeordnete Be-
anspru~hungsmechanismen statt (2) (3) .
Anschließend verläßt der Gas-Fest-
stoff-Strom die Prallkammer in einem
schräg nach oben führenden Kanal und
tritt tangential in den Zentrifugal-
Sichler ein, eine flache Wirbelkammer
in der das Zweistoffsystem in ein~
schnell drehende Rotationsströmung
versetzt wird.
Hier trennt sich Fein- und Grobgut
voneinander. Ein Teil des Feststoffes
wird so weitgehend zerkleinert daß
die Zentrifugalkraft nicht ausreicht um
die fei~en Teilchen an die Pheripherie
der Wirbelkammer zu befördern. Sie
fließen mit der Luft durch ein zentra-
les Abflußrohr in den Filterbeutel oder
einen Zyklonabscheider mit Auffang-
gefäß ab. Darin erfolgt die Trennung
von Luft und Fertigprodukt
Das grobe Gut, durch die Zentrifugal-
kräfte an die Sichlerwandung g~tra­
gen, wird tangential aus dem Sicht-
raum in den niedergehenden Schacht
abgezogen und von dem rechten In-
jektor erneut in den Kreislauf einge-
bracht. Der Treibstrahl aus der rech-
ten Venturidüse beschleunigt das Rück-
gut auf die ursprüngliche Geschwin-
digkeit, mit der es in der Prallkam-
mer auf das Frischgut trifft.
strahlmühle
, Bauart Trost. D ie Kon -
..
,.
 struktion ist modellartig und jedes
Einzelteil kann als Ersatz nachgelie-
fert werden. Das Offnen und Schließen
der Maschine erfolgt schnell mit Flü-
gelmuttern (siehe Bilder 3 und 7) . Wei-
terhin ist erkennbar, daß die Montage
oder Demontage der Einzelteile ein-
fach durchgeführt werden kann. Sie
erfolgt praktisch nur durch Herausneh-
men oder Einsetzen der Teile. Die
wesentlichen Teile sind das Gußge-
häuse, das Mühlenfutter, die Aufgabe-
vorrichtung und die Preßluftzuführung.
Das Mühlenfutter kann aus jedem be-
liebigen Werkstoff hergestellt werden,
der sich in die entsprechende Form
bringen läßt. Gängige Futter sind Ure-
than, Teflon , Nylon, rostfre ier Stahl,
Quarz, Wolframkarbid und Sinterko-
rund .
Verunreinigungen durch Verschleiß
können praktisch ausgeschaltet wer-
den, indem e in Futterwerkstoff, der
ohne Einfluß auf das Mahlprodukt ist,
gewählt wird.
Da das Futter aus verschiedenen T ei-
len besteht, kann es ganz oder nur
teilweise ausgewechselt werden.
3. Die Gegenstrahlmühle in der For-
schung
Bild 3 Die Anforderungen, welche die For-
Gegenstrahlmühle, Typ " Forschung " schung an eine Laboratoriumsmühle
1047 stellt, können im wesentlichen sein :
Zerkleinerung auf extrem hohe Fein-
heit
Zerkleinerung einer geringen Probe-
menge
geringster Futterverschleiß, der bei
richtig ausgewähltem Futterwerkstoff
ohne störenden Einfluß auf das
Mahlgut sein muß
Erzeugung von Kornverteilungen mit
engem und breitem Kornverteilungs-
spektrum
kurze Mahldauer
verlustarme Zerkleinerung
vielseitige Anwendung der Mühle, d.
h. Zerkleinerung von Stoffen unter-
schiedlicher Eigenschaften
leichte Reinigung der Mühle
einfache Bedienung und Auswech-
seln des Mühlenfutters.
Fein- und Feinstzerkleinerungsaggre-
gate, die diesen Forderungen teils
hinsichtlich des Mahlproduktes, teils
hinsichtlich des Zerkleinerungsprozes-
ses und der geforderten Mühleneigen-
schaften gerecht werden, sind z. B. :
Mechanisierte Mörser- und Pistill-
aggregate, Fliehkraft- und Planeten-
kugelmühlen, Schwingmühlen sowie
Gegenstrahlmühlen.
Stellt man die Leistungen dieser Müh-
len gegenüber, so ergibt sich das fol-
gende Bild der Tafel 1. Laborstiftmüh-
len herkömmliche Rollenböcke mit
Mahltöpfen, Laborschlagkreuzmühlen

Tafel 1
Obersicht über Labor-Kleinmühlen
Mörsermühlen Fliehkraft- und Kugel- Scheiben- Labor-Gegen-
je nach Type Planeten- schwingmühlen schwingmühlen strahlmühlen1)
Kugelmühlen

Erreichbare ca. 50 bis10 < 10 <1 -1 .-0,2

Endfeinheit ÜLm)
Mindestprobe- 10 bis 5 gr/ 5 g/Charge 0,5 g/Charge 5 g/Charge 2g
menge ca. Charge
Maximale bis zu 300 cml bis zu 300 cml bis zu 4 cml bis150 cml bis zu 25 kglh
Probemenge je Mahlbecher je Mahlbecher
Mahlgutauf.9abe chargenweise chargenweise chargenweise chargenweise kontinuierlich
Mögliche Mahl- Achat, Chrom- wiebei Achat, Chrom- Achat, Spezial- Urethan, Nylon,
raumauskleidung stahl, Sinter- Mörsermühlen stahl, Sinter- stahl, Wolfram- Teflon, Cr-Ni-Stahl,
korund, Hart- korund, Hartmetall, karbid beschichtet) Wolframkarbid,
porzellan, Hart- Kunststoff Keramik, sowie
metall (WC) Sonderwünsche
Mahldauer 5 min-24h 2min-60min 2 min-12 h 0,5 bis 30 min je nach Mahl-
gutdurchsalz
in Sekunden
bis Stunden
Verluste verlustarm verlustfrei2) verlustfrei2) verlustfrei2) verlustarm
Reinigung einfach, bei einfach2) einfach2) einfach einfachl)
quant. Auswer-
tung schwierig
Bedienung sehr einfach einfach einfach einfach einfach
bis umständlich
je nach Type
Anwendung hart bis weich, spröde hart bis weich hart u. spröde hart bis weich
spröde, faserig spröde spröde, faserig

1) Die Angaben beziehen sich auf Gegenstrahlmühlen der Firma A. Bauermann & Co., Verfahrenstechnik, Solingen 11
2) Bei Vermahlung von Material mit niedrigem Schmelzpunkt oder Neigung zu Agglomeration entstehen Verluste durch
schwierige Rückgewinnung des angebackenen Materials, schwierige Reinigung.
3 ) auch zutreffend bei niedrig schmelzenden Stoffen (Pharmazeutika etc.)
 usw. sind wegen ihrer größere n Ab-
messungen und Leistungen nicht in
die Laborkleinmühlen für Forschungs-
zwecke einzuordnen.
Aus Tafel 1 ist zu entnehmen, daß die
Gegenstrahlmühle d ie genannten An-
forderungen weitgehend erfüllt. Auf
d ie vielseitige Anwendung wird noch
eingegangen .
4. Die Anwendung der Gegenstrahl-
mühle
4.1. Die Strahlmahlung von Verbrauchs-
gütern
lnfolge der frontalen Stoßwirkung, mit
der die Teilchen in der Gegenstrahl-
mühle beansprucht werden, zerkleinert
die Mühle alles, was durch Prallbean-
spruchung zerkleinerbar ist. Es wer-
den mi• Erfolg auf große Feinheit ge-
mahlen :
4.1.1. Harte Stoffe
(Mohs-Härte HM > 5) :
1. Technische Produkte:
Karbide, Boride, Keramik, Glas,
Zementklinker, Metalle w ie Tan-
tal, Molybdän, Bronze
2. Mineralien und Erze:
Diamantkörner, Quarz, Silikate,
Titanate, Zirkonate, Tremolit,
Feldspat, Spinelle, Phosphaterz
4.1.2. Mittelharte bis weiche Stoffe
(Mohs-Härte H M < 5) :
1. Mineralische Stoffe:
Kalkstein, K o hle, Talkum, G raphit,
Gips, Schwefel, Flußspat, Glim-
mer, Kaol in, Salze, Bor, Borate,
Kiegelgur, Yttriumoxid
2. Chemikalien:
Pflanzenschutzmittel, Insekten-
malerweise die Schüttdichte bei fei-
nerem Produkt abnimmt, stieg die
Schüttdichte des strahlgemahlenen
Metallpulvers an, d. h. das Pulver
benötigte weniger Raum.
c) Manchmal soll statt zerkleinert
nur desagglomeriert, d . h. Zwischen-
kornbindungen gelöst werden. Nach
der Prallbeanspruchung des Stoffes
in der Prall kammer ist dann ein
schneller Austrag mehr erwünscht
als Klassierung. Dazu ist besonders
die Gegenstrahlmühle ohne Sichter
geeignet. Typische Stoffe für diese
Z ielsetzung sind Titandioxid und
Ferrit.
4.3. Gase und Flüssigkeiten als Treib-
mittel
Außer Lu ft und überhitztem Wasser-
dampf werden als Treibmittel auch
Wasserstoff, Stickstoff, Kohlendioxid
und andere Gase verwendet. D iese
Gase können gleichzeitig als Schutz-
atmosphäre dienen. Sie treten z. T.
mit ihrer Schallgeschwindigkeit aus der
Venturidüse aus. Der weitere Ge-
Bild 4 schwindigkeitsverlauf bei Treibluft und
Mikroaufnahmen von nadeligen Salz- des von ihr beschleunigten Mahlgutes
kristallen a) vor b) nach dem Zerklei- ist von E. Muschel knautz, G. Giersiepen
nern in der Gegenstrahlmühle und N. Rink an einem Beispiel rech-
nerisch ermittelt worden (4).
dichte besitzen. Einige Schwermetall- Eine wesentliche Rolle fü r die Strahl-
pulver mit unregelmäßiger Kornform wirkung spielt die Temperatur. Die
wurden durch eine Behandlung in Schallgeschwindigkeit in den Gasen
der Strah lmühle einer mehr kugel- und ihre Viskosität ste igt mit höher
förmigen Kornform angenähert und werdender T emperatur an, wie Tafel 2
gleichzeitig verfeinert. Obwohl nor- und Bild 5 zeigen.
Dynami sche Zö.higkeH von Gasen bei höheren hmperol uren noch R.A. Svehla und L Andru ssow.
1- · -1 - - f-
/~
~s , 1--.. -
ofl f--

- --
und Unkrautvertilgungsmittel 1-- f- - 1- 1- 1- -
3. Farbpigmente

- f-Yft-
- r~
H " f

~ ' ~:r,
4. Pharmazeutika: 1-- dl.ox d _
Antibiotika, Sulfan ilamide, Barb i-
.•~r ~
/
- f- 1- --1-1-
--
/
Nz
;.. ~
Sclck
turs äurepräparate
5. Kunststoffe: - 1-
IL':::1 -
/
r- _
Polyäthylen, Polytetrafluoräthylen
(T eflon), Polyvinylchlorid, acryl-
1 -1 - - ""
"/
/'
~t- t-- f - ;--
~
t
' t-- t -
saures Polystyrol (Toner) ;___1 - 1--1- 1- · -::--
... -;
- --
6. Harze, Harzpigmente r. f,L-,1';/ -
1. Wachs
!...:- - V/- t--;.
1 -f -
h f'--:
8. Zellulosehaltige Stoffe: I"- 1-t?' 1-1
Tabak, Feigenblätter
f-l
' ·- / - •• I~ c:--
9. Kohlehydrate:
~ - V-
~

-
I /

Zucker, Stärke.
Abb. 4 zeigt Mikroaufnahmen nadeli-
ger Salzkristalle, die in der Gegen-
;= - 1-
I
/ -';_
I
I
l --:!
/ ----;- '---:>
I

v_ -
I>"'
?-1 - 1-
1- - - -
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...L_ 1- /
strahlmühle in e inem Durchgang von
et wa 0,5 mm Ausgangskorngröße auf
"~ i:..;; V rfJ,l ·~ 1--1-
- - -

~ ~~
<
Korng rößen 10 ~lm he runtergemahlen -- r
/
1-
wurd en. - N., I 1-
/
4.2. Selektive Zerkleinerung, Erhöhung
c
~
/
der Schüttdichte und Desagglomera-
" 15
I ""- I " 1/
n..--1 ·
;
1-
- I ,5

tion mit der Gegenstrahlmühle ~

V- f-- 1- 1--
a) Bei ein igen längeren Versuchs-
mahlungen an Kalkstein mit Silikati-
schen Seimengungen wurden letz-
~-

R/t; 1- f-
i
tere in der Strahlmühle vom Kalk-
'j_;j
stein getrennt, so daß das Produkt
qg · I~ ;/ I qg
ein anderes spezifisches Gewicht
besaß als das AufgabemateriaL Es 0,8 JI ~~z-
I
hatte eine selektive Zerkleinerung
stattgefunden. Temperatur °C
b) Schwermetallpulver in der Pul- Bild 5
vermetallurgie oder in der Elektronik Dynamische Zähigkeit von Gasen bei höheren T emperaturen nach R. A.
müssen eine möglichst hohe Schütt- Svehla und L. Andrussow (p = 1 at)
Tafel 2
Kompressor Abscheider Druckminder • G•gen-Sirahlmühle
Schallgeschwindigkeit von Treibgasen
I Aosperrventil
Schallgeschwindigkeit I
in (m/ s)
0 °C 200 °C
Kohlendioxid 259 340
Argon 308 405
Sauerstoff 315 414
Luft 331 435
Stickstoff 337 443
Kohlenmonoxid 337 443
Wasserdampf 410 540
Methan 431 565
Wasserstoff 1265 1663

Heiße Gase benötigen daher kleinere

Absperrventil Druckminderventil
Beschleunigungsstrecken für das
Mahlgut bei gleichen Verhältnissen. I I
Außerd~ m können heiße Gase gleich-
zeitig cfie T rocknung eines feuchten
Gutes oder seine Dehydration bewir-
Gtgon - Strahlmühle
ken .
Hochaktive Stoffe können oxydiert
oder reduziert werden.
Bestimmte Gase, z. B. Wasserstoff,
Druckminder •
erwärmen sich bei ihrer adiabatischen Absperrvtnlil
Expansion unter Raumtemperatur aus
einer Drossel. Dieser Prozeß ist aber
aus Kostengründen für obige Prozesse
nicht ausnutzbar.
Die meisten Gase, einschließlich Luft,
Sauerstoff, Stickstoff und Kohlendio-
xid, kühlen jedoch beim Ausströmen
aus einer Düse ab.
Wärmeempfindliche Materialien wie
Wachs, Pharmazeutika, Insektizide
oder Harze können daher ohne vorhe- Flaschen - Batterie
rige Kältebehandlung in der Gegen-
strahlmühle gemahlen werden, ohne Bilder 6a und 6b
daß Agglomeration eintritt, wie das Druckgasversorgung der Gegenstrahlmühle a) mit Kompressor b) mit Druck-
bei Gefriermahlungen in konventio- gasflaschen
nellen Mühl en beobachtet wird.
Flüssigkeiten sind bisher kaum zur
Strahlmahlung benutzt worden. Jedoch stehen oft Verteilernetze in den Fa-
ist ihre Anwendung möglich, so daß die auf den notwendigen Druck von
brikanlagen zur Verfügung. ungefähr 7 atü. mindern.
Naßmahlung erfolgen kann.
Andernfalls werden Kompressoren Um eine lange und gleichmäßige Ve r-
5. Betriebsverhältnisse der Gegen- (Bild 6a) oder für die kleinen Modelle sorgung zu gewährleisten, werden
strahlmühlen Druckgasflaschen (Bi ld 6b) eingesetzt. zweckmäßig mehrere Gasflaschen pa-
5.1. Betriebsausrüstung und Betriebs- Die Kompressoren sind meist als eine rallel angeschlossen (Bild 6b) .
daten für Forschungs- und Produk- Einheit mit N achkühler, Kondensatab- Druckgasflaschen können d as Modell
tionsanlagen scheider, Druckkessel und Druckluft- ., Forschung " (Bild 3) für Stu nden mit
filter ausgerüstet, so daß sie direkt Druckluft versorgen.
Um Strah lmühlen zu betreiben, ist das an die Gegenstrahlmühle angeschlos- Schließlich gehört zur Ausrüstung eine
Trägermedium unter Druck anzuliefern. sen werden können. Aufgabevorrichtung und gegebenen-
Für die Gegenstrahlmühlen ist ein Noch einfacher ist die Verwendung
Vordruck von 7 atü. notwendig. falls ein Vorbrecher, der die geeignete
von D ruckgasflaschen. Dazu sind le- Aufgabekorngröße erzeugt. D ie maxi-
Bei Luft und Dampf als Trägermedium dig lich Reduzierventile erforderlich, male Aufgabekorngröße für verschie-

Tafel 3
Betriebsdaten von Trost- Gegenstrahlmühlen
Modell "Forschung" " Labor" Versuchs- Produktion
anJage T-15 T-30 T-40 T-60

Leistung kg/h bis 0,25 0,25-25 2,5-65 50-160 150-600 bis 2500 kg
Abmessungen im Tragekasten einschl. Tisch einschl. Tisch nur Mühle nur Mühle nur Mühle
in cm, Höhe 41 X 31 X 38 90x50x70 360x120x90 102 X 79 X 26 102x79x26 183 X 122x 30
x Breite x Länge
Aufgabekorngröße 0,9 1,7 3,1 8 16 16
maximal (mm)
Luftbedarf bei 0,15-0,2 0,52 1,7-2,8 7,4 11,3 28
7 atü in
Nm3/min.
 Kunststoff-Futter besser als Stah l.
Falls geringe Anteile von Urethan-
oder Nylonfutter stören, wird Wolf-
ram-Karbid oder das gleiche Material
empfohlen, das zerkle inert werden
soll.
Für d ie Strahlmahlung von Wachs,
Stearat, Insekten- und Unkrautvertil-
gungsmitteln, synthetischen Pigmen-
ten, Schwefel, Aktivkohle u. a. eignet
sich rostfreier Stahl oder Kunststoff-
Futter gut. Die Stoffe haben eine ge-
ringe Verschleißwirkung.
Bei Alum in iumoxid, Bauxit, Fritte, Glas
und gebrannten Stoffen wird Sinter-
korund-Futter als das geeignetste an-
gesehen. Auch rostfreier Stahl wird
oft gebraucht, Wolfram-Karbid selte-
ner.
Zur Pulverisierung von Siliziumkarbid
kann Kupferfutter eingesetzt werden,
wenn alle anderen Verunreinigungen
durch Verschleiß stören. Allerdings ist
der Verschleiß höher als gewöhnlich.
Generell ist der Verschleiß gering, da
die Treibstrahlen gegeneinander ge-
richtet sind und nicht auf das Mahl-
futter.
Schrifttum
(1) Priemer J.
Untersuchungen zur Prallzerkleinerung
von Einze lteilchen. Diss. TH Karlsruhe
1965 und Fortsch r. Ber. VDI-Ze itschr.
R. 3, Nr. 8 (1965)
(2) Rumpf H .
Kriterien zur Beurteilung von Zerklei-
nerungsaufgaben . Zement-Kalk-Gips 19
(1966) H . 8, S. 343---353
(3) Rumpf H.
Prinzipien der Prallzerkleinerung und
ihre Anwendung be i de r Strahlmah-
lung Chemie-lng.-Technik 32 (1960)
H . 3, S. 129/ 135
(4) Muschelknautz E., Giersiepen G.
und Rink N.
Strömung svorgänge bei der Zerkleine-
rung in Strahl mühle n
Chemie-lng.-Technik 42 (1970) H . 1,
s. 6--15

Bild 7 Tafel 4
Gegenstrahlmühle Typ " Produktion " Endfeinheiten von Stoffen, die in Trost-Gegenstrahlmühlen gemahlen wurden
T-60
Material Aufgabe- End-Korngröße
dene Mühlengrößen ist in Tafel 3 ge-
Korngröße Durchschnitt Maximal
nannt. Außerdem sind darin Daten mm !Am
über Leistungen , Abmessungen und
Luftbedarf angegeben. Die Leistungs- Aspirin 0,8 1 10
daten stellen Mittelwerte dar. Bor <0,8 3,0 bis 5,0 *) n.b.
Als niedrigste Leistung mit dem Mo- Bariumtitanat
dell " Forschung " läßt sich etwa 5 0,8 1,15 bis 1,25*) n.b.
Gramm pro Stunde einstellen. Die Chromerz <0,6 2,0 bis 5,7 *) n.b.
höchste Leistung ist vom Modell T-60
Feigenblätter n. b. -2 <44
(Bild 7) mit 3000 kg/ h geliefert wor-
den. Kaolin 1,7 0,7 n.b.
Als Endfeinheiten sind mit dem Mo- Kalkstein 708fo < 0,074 0,4 n. b.
dell " Forschung " die in Tafel 4 ange-
gebenen Korngrößen erreicht worden, Magnesiumoxid 0,1 0,25 n. b.
unter denen Magnesiumoxid mit 0,25 ftm Molybdän 0,04 1,85 n.b.
die geringste Feinheit besitzt.
Talk <o,8 3,8 n.b.
5.2. Auswahl des Futtermaterials
0,3 26,0 4'1!'/o < 44
Die Auswahl der Verschleißteile ist Tantal {
0,15 7,6 n.b.
unter Berücksichtigung der Haltbarkeit
und der Verunreinigungen, die durch Tabak verschieden n. b. 1000/e <74
den Mahlprozeß in das Produkt ge- << 1,0)
langen, zu treffen.
Bei der Zerkleinerung von Mineralien,
Wolframkarbid > 0,08 5,8 n.b.
Erzen , Silikaten, Karbonaten, auch Me- Wachs 0,35 n. b. 1000/o <74
tallen und ihren Legierungen sowie
anderen ähnlichen Stoffen halten *) je nach Durchsatz

Sonderdruck aus Silikat-Journal 9 (1970) Heft 5