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FRIEDRICH DECKET
r955
MONCHEN 25 WAAK I RCHNER STRASSE 7.13
Innen - Spiralnuten
s ge arbeitet auf Univers al-Werk zeugfräsm aschin en FP.
Mit Hilfe der spiralfräseinrichtung werden bisher auf der Fp im allgemeinen Außen-Spiralnuten ge-
fräst. Die nachstehend beschriebene Anordnung erlaubt ein wirtschaftliches Ausa.rbeiten von Innen-
Spiralnuten, wobei die Möglichkeiten hinsichtlich der Wahl der Steigung, der Gangzahl, des Spiral-Ke-
gelwinkels und des Nutenprofiles gleich denen bei der Anwendung der Siraifräseinrichtung fttr Außen-
Spiralnuten sind.
Abb. l
Stoßen von Innenspiralen auf _--Stöpel , arretiert
Universal-Werkzeugfräsmaschinen Fp
StqhlhqUer
Stopstohl
Innen-Spiralnuten werden auf der FP gestoßen, wobei der Stoßstahl feststeht, während alle Arbeits-
bewegungen dem Werkst{lck zugeordnet sind. Abb. 1 zeigt schematisch die fllr diesen Arbeitsgang ein-
gerichüete Maschine. Das Werksttlck sitzt im Dreibackenfutter auf der Spiralfräseinrichtung. Der $ahl-
halter mit dem Stoßstahi isü in den Stoßapparat eingespannt, dessen Stößel a.rretiert isü. Dieser dient,
lediglich zur festen Halterung des Werkzeugs. Steht ein Soßapparat nicht zur Verfllgung, so kann der
Stoßstahl auch mittels einer einfachen stabilen Halterung am Gegenhalter befestiet sein. In beiden Fäl-
len wird das Werkzeug {Iber den Spindelbock nach Skala zugestellt.
Die Steigung (4 bis 6400 mm), die Gangzahl (entsprechend den zahlreichen Möglichkeiten des Teilkop-
fes) und der Spiralkegelwinkei (0" bis 90") werden in der bekannten Weise an der giralfräseinrichtung
eingestellt. Das Profil der Spiralnut ist durch den Stoßstahl gegeben.
Abb. 2 zeigt das Stoßen einer achtgä.ngigen Spindeimutter mit einer steigung von 200 mm. DatJ
ein der-
artiges Werksttlck z. B. einem durchschnittlich ausgertlsteüen Werkzeugbau bisher Schwierigkeiten
be-
reitete, beweisü eine Veröffentlichung in der Fachzeitschrift "Der plastverarbeiüer,,. Hier werden im
Rahmen einer Artikelreihe, die den Antrieb automatischer Spritzgußwerkzeuge behandelt (Heft
l/19b3,
S. 9 und lleft 3/1953, S. ?6) für die erforderlichen mehr- und süeilgängigen Spindeln und die zugehö-
rigen Spindelmuttern (Abb. 3), als Ausweichlösung in Bronzebüchsen gefqhrte verdrillte Flacheisen
vorgeschlagen (Abb. 4). Der Verfasser betont dabei, daß diese Lösung nur für bi[ige
Werkzeuse, bei
denen kein gro6er Wert auf große Lebensdauer des Antriebs gelegt wird und die sich leicht
und ohne
besondere Kraftanwendung betätigen lassen, tragba,r ist.
Abb. 2
Stoßen einer 8-gängigen SpirF
delmutter, Steigung h=200 mm;
wie in Abb. 3 verwender.
Abb. 3
Anwendungsbeispiel fOr steil- und
mehrgängige Spindel mit entsprechen-
Vollautomatisöes Spritzgußwerkzeug für Sctrraubdeckel
der Spindelmutter.
,Droat<
Abb. 4
In den meisten FäIlen unbefriedigende
Ausweichlösung fOr die angeblich zu
teuere gindel und Spindelmutter.
-4
cedrdlltes Flacheiscn zum Antrieb einer Abschraubvorrichtung I lU
Einer auf der FP mittels Spiralfräseinrichtung gefrästen spindel und der bei gleicher Einstellung der
Spiralfräseinrichtung gestoßenen zugehörigen Spindelmutter ist jedoch wohl auch bei billigen
Werk-
zeugen' gerade wegen der wirtschaftlichen Fertigung, der Vorzug zu geben, besonders wenn wie der
-
Verfasser selbst anregt - die Spindel auswechselbar und hierdurch für verschiedene Werkzeuge ver-
wendba,r ist.
Abb. 5
Schnecke und Schneckenräder aus Nylon
(Spritzguß). Verzahnungen der Werkzeug-
einsätze können auf der FP gestossen
werden.
Abb. 6
Spritzgußwerkzeugeinsatz f ür ein schräg-
verzahntes Stirnrad, der zur Bearbeitung
verwendete StoflStahl und ein Kunstharz-
abguß entsprechend dem späteren Sprita
gußteil.
Abb. 6 zeigt einen entsprechenden, auf der FP unter Verwendung der Spiralfräseinrichtung mt1 der
Innenverzahnung versehenen Spritzgußwerkzeugeinsatz sowie den zur Bearbeitung verwendeten Stoß-
stahl und einen Kunstharzabguß, entsprechend dem späteren SpriüzgußteiI. Zä,hnezahl, Steigungswin-
kel usw. Iassen sich innerhalb des Arbeitsbereiches der mit der Siralfräseinrichtung ausgerqsüeten
FP fllr aIIe praktisch vorkommenden schrägverzahnüen Sirnräder direkü einstellen. Darüber hinaus
können - wie in dem vorliegenden Falle
- zur leichteren Entformung die Spiralnuten leicht kegelig
verlaufend ausgearbeitet werden, indem die Spiratfraseinrichtung um den halben Kegelwinkel horizon-
tal abgeschwenkt wird.
Die Herstellung der Drallnuten auf der FP wtlrde schon insofern eine wesentliche Vereinfachung er-
geben, als hier eine Extrafertigung eines Räumdornes tlberfltlssig wäre. Die erforderliche Sauberkeit
kann mit einem sorgfäItig abgezogenen Stoßstahl ebenfalls erreicht werden. Sotlüen durch Unachtsam-
keit wirklich einzelne feine Riefen entstehen, so ist dies belanglos, da diese in der Entformungsrieh-
tung liegen und so die Fertigung später nicht stören.
Einen weiteren wesentlichen Vorteil bietet jedoch die Bearbeitung derartiger Werkzeugteile auf der
FP insofern, als auch bis zu 90 " kegelig verlaufende Spiralen ausgeaf,beitet werden können. Gerade
ftlr Spritzgußteile wie die erwähnten Flaschenkapseln, die auch ein ansprechendes Äußeres bieten sol-
Ien (für Parfumflaschen usw.) sind die sich hier ergebenden Variationsmöglichkeiten sehr wichtig.
Abb. 8 zelgt den Werkzeugeinsatz ftlr ein solches Teil, den zur Bearbeitung verwendeten S,oßstahi
und einen dem Spritzgußteil entsprechenden Kunstharzabguß.
Abb. 8
Spritzgußwerkzeug-Einsatz ftlr
mit spiralförmigen Außenriefen
vers ehene konische Flaschen-
kapsel, der zur Bea.rbeitung ver-
wendete Sioß-Stahl und ein Kunst-
harzabguß, entsprechend dem
Spritzgußteil.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten fllr das Stoßen von Innen-Spiralnuten ergeben sich zum Beispiel
bei Schieberädern nnit Schrägverzahnung, deren Naben-Nuten mit der gleichen Steigung wie
die Verzahnung ausgearbeitet werden; ferner bei kegelieen Gewinden usw. Es würde m weit
ftlhren, hier alle Anwendungsfäile zu behandeln. Aus den Ausftlhrungen ist jedoch zu ersehen, daß
nach dem beschriebenen Verfahren auf der FP Arbeiten durchgeftlhrt werden können, die sonst einen
wesentlich größeren Aufwand erfordern.