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a) Allgemeines Verwaltungsrecht 1
Formen Hohetl. Verwaltungshandelns: 2
A) VERORDNUNGEN (Konkretisierung auf einer gesetzlichen Grundlage): 2
B) BESCHEIDE: 3
C) AKTE DER UNMITTELBAREN VERWALTUNGSBEHÖRDLICHEN
BEFEHLS-UND ZWANGSGEWALT 4
D) WEISUNGEN: 4
b) Verwaltungsverfahrensrecht 8
a) Parteistellung: 9
b) natürliche und juristische Person: 9
c) Ablauf des Verfahrens: 10
d) Besonderheiten des Verwaltungssrafrecht: 10
e) Rechtsschutz: 11
c) Besonderes Verwaltungsrecht 12
d) Verfassungsrecht 12
1.) Verfassung: 12
a)Verfassungsrecht im materiellen Sinn: 12
2.) Grundprinzipien der österreichischen Bundesverfassung: 14
Europarecht 30
a) Allgemeines Verwaltungsrecht
1.) Begriff:
2.) Gliederung:
a) allgemeines Verwaltungsrecht:
Zusammenfassung der Regeln, die Organisation der Verwaltung regeln und Grundlagen des Handelns
der Verwaltungsbehörden darstellen
● Gewaltenteilung
● Legalitätsprinzip
● Einrichtung v. Verwaltungsorgane des B/L/G
● grundsätzliche Weisungsgebundenheit der Verwaltungsorgane
1. Amtsverschwiegenheit
2. Auskunftserteilung (sofern Verschwiegenheitspflicht nicht entgegensteht)
3. Amtshaftung: wenn Verwaltungsorgane bei Vollziehung der Gesetzte jem. Schaden
zufügt-> spezielle Schadenersatzregelung
Formen:
a)gesetzesergänzende Verordnungen:
b) Gesetzesvertretende VO:
c) gesetzesändernede Vo:
B) BESCHEIDE:
● verschiedene Arten:
Feststellungsbescheid: stellen das Bestehen oder Nichtbestehen eines
Rechts(verhältnisses) fest (z.B. ob ein Stück Wald im Sinne des Forstgesetzes ist)
a)Leistungsbescheide:
○ begründen Verpflichtung zu bestimmten Tun; Dulden, Unterlassen
○ und sind vollstreckbar
○ Steuerbescheid
b)Rechtsgestalungsbescheid:
c) Feststellungsbescheid:
D) WEISUNGEN:
● verwaltungsinterne Anordunungen
● die von vorgesetzen Organwalter nachgeordneten erlassen
● individuell-konkret <-> generell-abstrakt (-> manchmal. Erlässe)
Früher fast nur Höchstgerichtsbeschwerden, hat sich geändert in Richtung neuer Rechtsmittelzug, zu
den neuen Verwaltungsgerichten und dem Finanzgericht und dem Bundesverwaltungsgericht,
Rechtsmittelzug und Beschwerdemöglichkeiten im normalen VWverfahren sind darzustellen! Wenn
Behörde untätig ist: Säumnisbeschwerde, wenn VWgericht untätig ist – keine Entscheidung
erzwingbar! Unterbau im VWrecht mehr beachten! Revision (o. und ao. sollte man wissen!)
Rechtshistorische Fragen sehr selten – alte Regelungen im VWrecht werden nicht wirklich gefragt!
GDS: Säumnis der Behörden: 1. Instanz Säuminsbeschwerde an LVwG: Beschwerde wegen Verletzung
der Entscheidungspflicht gm Art 130 Abs 1 Z 3 B-VG;
2. Instanz – Fristsetzungsantrag an VwGH
§ 8 VwGVG: wenn Behörde nicht binnen 6 Mon entscheidet (oder g andere Frist)
auch noch in BAO u FinStrG
Wird ein Bescheid - gegen den Berufung erhoben werden kann - nicht innerhalb der Entscheidungsfrist
erlassen, so geht auf schriftlichen Antrag der Partei die Zuständigkeit zur Entscheidung auf die
Berufungsbehörde über (Devolutionsantrag).
Früher: Devolutionsantrag an sachlich zuständige Oberbehörde (musste nicht immer die im Instanzenzug
nächste Behörde sein! Stichwort mittelbare Verwaltung…)
Nennen Sie mir den Unterschied zwischen einem Bescheid und einer Verordnung?
Bescheidmerkmale?
Wiedereinsetzung und Wiederaufnahme nach AVG?
Wiederaufnahme des Verfahrens: §§ 69 u 70 AVG
Wiedereinsetzung in den vorherigen Stand: §§ 71 u 72 AVG
Wie setze ich mich gegen Akte unmittelbarer behördlicher Befehls- und Zwangsgewalt zur
Wehr?
Beschwerde an das LVwG (Art 130 Abs 1 Z 2 B-VG)
Wichtig: UVS gibt es nicht mehr, deshalb an Landesverwaltungsgericht, zu UVS wird nichts mehr gefragt
werden!
b) Verwaltungsverfahrensrecht
Verwaltungsvorschriften normieren Rechte und Pflichten, die im Einzelfall zu individualisieren und
konkretisieren sind. Erfolgt durch Bescheid, dieser wird nach Durchführung eines förmlichen Verfahrens
erlassen
jene Regelungen, die Verfahre zu Bescheiderlass regeln (förmliches Verfahren bei Bescheid):
● Allgemeines Verwaltungsverfahrensgesetz (AVG):
● Verfassungsstrafgesetz (VStG):
● Verwaltungsvollstreckungsgesetz (VVG):
a) Parteistellung:
• influss auf Entscheidung gewährleistet-> Personen die Rechtsanspruch oder rechtliches
E
Interesse haben
◦ besondere Fälle: Bürgerbeteilugungsverfahren; jedermann hat Teilnehmerrecht
• dr. Pateistellung: dadurch Möglichkeit zur Einflussnahme auf behördloiche Entscheidung
◦ Parteigehör: Partein werden alle Ermittlungsergebnisse zu Kenntnis gebracht +
Möglichkeit zur Stellungsnahme
◦ Akteneinsicht
◦ Entscheidung ihnenen zuzustellen
◦ Möglichkeit auf Rechtsmittel; Überprüfung der Entscheidung ;
oft: nicht ausdrücklich ob Regel subjektives Recht einräumt-> im Zweifel hat derjenige ein subjektives
Recht, in dessen überwiegendes Interesse eine Regelung erlassen wurde= Schutznormtheorie
-> Rechtswirkung des Handelns bei der juristischen Person=> jur. person wird berechtigt/verpflichtet
-> Rechtskraft dient der Rechtssicherheit, kann nur in Ausnahmefällen durchbrochen werden
(Fälschung von Beweisen etc.)
(*)-> Rechtsmittel nicht vorgesehen; werden gegenstandslos wenn Einzahlung des Strafbetrags nicht
erfolgt=> Verwaltungsverfahren eingeleitet;
gegen eine Strafverfügung kann innerhalb von 2 Wochen ab Zustellung Einspruch erhoben
werden.
Nach Verstreichen einer bestimmten Frist dürfen strafbare Handlungen nicht mehr verfolgt
werden(Verjährung) Ausnahme siehe §57 StGB
e) Rechtsschutz:
Gegen Bescheid kann innerhalb einer Frist (idR 4 Wochen) Beschwerde erhoben werden, und
zwar an
- Bundesverwaltungsgericht (insb in Sachen der unmittelbaren Bundesverwaltung)
- Bundesfinanzgericht (in Abgabensachen des Bundes)
- Eines der 9 Landesverwaltungsgerichte (insb in Angelegenheiten der mittelbaren
Bundesverwaltung/Landesverw.
Spezielle Rechtsmittelverfahren:
Gegen ein Erkenntnis desselben kann Revision an den VwGH erhoben werden, dieser
kann die Entscheidung idR aufheben (Kassationsprinzip)
c) Besonderes Verwaltungsrecht
d) Verfassungsrecht
1.) Verfassung:
• Verfassungsrecht: rechtliche Grundordnung des Staates, politisch
bedeutsamster Teil-> Änderung der Verfassung bei politischen Umbrüchen
während übrige Rechtsordnungen gleich bleiben= Rechtsüberleitung
Ausnahmen:
=> Verfassung im materiellen Sinn zulässig, obwohl nicht im formellen Sinn, weil besondere
verfassungsgesetzliche Ermächtigungen geregelt
• Absicherung von Freiheit der Menschen , auch wenn sie Rechtsunterworfene sind
GEWALTENTRENNENDES GRUNDPRINZIP:
◦ Legislative (Gesetzgebung)
◦ Judikative ( Gerichtsbarkeit)
-> kann Missbrauch verringern aber nicht verhindern=>
BUNDESSTAATLICHE GRUNDPRINZIP:
b) 2 anderen Prinzipien:Freiheitssicherung
DEMOKRATISCHES GRUNDPRINZIP:
• Selbstbestimmung und Freiheit des einzelnen-> Menschen an Normen gebunden die
sie selber erlassen haben
LIBERALES GRUNDPRINZIP:
• garantier einzelnen Freiheit vom Staat, in die Staat gar nicht oder unter
bestimmten Vorraussetzungen eingreifen darf:
kurz: Vollziehung (Exekutive) nur auf Grundlage der Gesetze, Legalitätsprinzip (Art 18)
-> Zusammenhang mit demokratische GP; staatliche Akte muss auf Willensakt der
gewählten Vertreter basieren
REPUBLIKANISCHES GRUNPRINZIP:
◦ gewähltes Staatsoberhaupts
GP->
• Art 60 (5) B-VG: Präsident ist für 6 Jahre gewählt und darf nur einmal
wiedergewählt werden
• Landtage (Einkammernsystem)
aa.) Nationalrat:
bb) Wahlgrundsätze:
● gleiches WR
• unmittelbares WR:
• persönliches WR
• freies WR
• geheimes WR
• nach Verhältniswahl:
◦ Verteilende Mandate erfolgen auf Parteien nach Verhältnis der Abgegebenen
Stimmen-> "Proportionalwahlrecht"
cc) Bundesrat:
dd)Landtage:
• Landtage dürfen nur innerhalb der staatlichen Gesetze handeln, haben aber in ihren
Bereichen fast volle Handlungsfreiheit
-> keinerlei Bindung an Aufträge der Partei bei Ausübung ihres Berufs
• Immunität:
◦ berufliche Immunität:
◦ außerberufliche Immunität:
• Inkompatibilität:
österr. B-Vf sieht keine unmittelbare sondern mittelbare Demokratie vor ( Wahl der
Repräsentanten, die dann für Volk den Willen bilden)
Bsp.: Gesetzesentwurf liegt vor, Volk entscheidet ob dieses Gesetz auch in Kraft tritt. Regierung
wird wahrscheinlich, muss sich aber nicht an die Ergebnisse von Abstimmungen halten
▪ Staatsbürgerschaften
▪ Heil- Pflegeanstalt
hh) Gesetzgebungsverfahren:
kurz:
• Antrag
• Behandlung NR – Beschluss
• Bundesrat
● Kundmachung
• Bundesregierung ("Regierungsvorschlag")
3.: Staatsverträge
Zustandekommen v. Landesgesetzen:
1.) Beschluss der Landtage (verschiedene Quoren bei Lvfg + einfachen Lg)
2.) Beurkundung
• Gesetzte treten mit folgenden Tag der Kundmachung in Kraft, dh. das Gesetze v
Exekutive auf Sachverhalte angewandt, ab dem Tag des Inkrafttretens
b.)Rückwirkung: wenn Gesetz auf Sachverhalt anzuwendenist, der vor der Kundmachung
stattfand -> Vorhersehbarkeit nicht gegeben-> Art 7 EMRK (niemand kann verurteilt werden für
etwas, das zum Zeitpunkt der Begehung noch nicht illegal war - auch auf Strafmaß
anzuwenden, darf nicht höher werden – nur besser) => für bestimmt Regelungen
Rückwirkungsverbot in Strafrecht
● hierarchisch gegliedert
○ gesamte Verwaltung steht unter Leitung des oberstem Organ= selber nicht
weisungsgebunden aber weisungsberechtigt
1. Bundespräsident
● BK ist nicht weisungsbefugt gegenüber den Ministern, vertritt sie nur nach außen
● BK schlägt dem BP nur Minister vor
● BP -> ermächtigt
-> republikanisches GP: Stellung des Bundespräsidenten nach Regeln des B-VG (60):
● zu wählen
● Landesregierung:
● Eigener Wirkungsbereich
● Übertragener Wirkungsbereich
● Gemeinde ist eine Selbstverwaltungskörperschaft (Mittlerweile gibt es auch andere, va
Kammern)
TERRITORIALE SELBSTVERWALTUNG:
Gemeindeorgane:
○ Städte-> Stadtrat
○ Städte mit eigenem Statut-> Stadtsenat
SONSTIGE SELBSTVERWALTUNG:
ee.) Legalitätsprinzip:
● Vollziehung (Vw + gerichtsbarkeit) darf nur auf Grund der Gesetze erfolgen (->
Freiheitssicherung)
○ Garantie, dass alle staatl. Entscheidungen auf Wille des vom Volk gewählten
Vertreters zurückgehen
● weisungfrei
● unabsetzbar (weitgehend)
● unversetzbar
● Öffentliches recht:
○ Verwaltungsgerichtshof
○ verfassungsgerichtshof
○ Sachentscheidung = Erkenntnis
darüber hinaus:
->rechtsstaatliches Grundprinzip
-> gewaltentrennendes Grundprinzip: Gerichten wird teilw. Kontrolle über Verwaltung und
Gesetzgebung übertragenen
● Freiheit vom Staat (Staat darf nicht/ nur unter bestimmten Vorraussetzungen eingreifen)
im liberalen Grundprinzip verankert wird dr. Grundrechte umgesetzt
= Rechtsordnung räumt jemanden Befugnis ein, die Einhaltung einer Norm des positiven
Rechts dr. Anrufung staatlicher Organe durchzusetzen
bb) Grundrechtsverpflichtete:
garantieren Freiheit vom Staat & richten sich primär gegen ihn
b) gelten wenn Staat wie Privater handelt (-> Fiskalgeltung der Grundrechte)
Private:
-> Bsp: Verträge die gegen die guten Sitten verstoßen; abs. nichtig/Verstoß gegen gute
Sitten-> Miteinbeziehung der Grundrechte
1) Freiheitsrecht
2) Gleichheitsrecht
3) Minderheitenrecht
4) Verfahrengarantie
Ad 1) Freiheitsrechte:
Garantie: Recht auf Leben, persönliche Freiheit, Recht auf Achtung des Familien- und
Privatlebens, Unverletzlichkeit des Hausrechts, Brief-Fernmeldegeheimnis, Recht auf
datenschutz, Glauben- Gewissensfreiheit, Vereins- Versammlungsfreiheit, ein Recht auch
Unverletzlichkeit des Eigentum, Freiheit der Erwerbstätigkeit, der Wissenschaft und ihre Lehre,
der Kunst
Ad2) Gleichheitsrechte:
● Vertrauensschutz
Ad3) Minderheitenrecht:
Ad4) Verfahrengarantie:
dd) Gesetzesvorbehalt:
1) Ausgestalungsvorbehalt.
Bsp: Art 12 StGG: Versammlungsfreiheit "... die Ausübung dieses Rechts wird dr. besondere
Gesetze geregelt"
2) Eingriffsvorbehalt:
=> Verbot der Burka, nur unter Abs 2 genannten Vorraussetzungen zulässig
b) formeller Gesetzesvorbehalt:
dort nur vorgesehen dass Eingriff in GR gesetzlich zulässig ist -> Bsp: Art 5 StGG
Zulässiger Eingriff:
2) Eingriff muss verhältnismäßig sein -> zur Erreichung des öff Interesse geeignet und das
gelindeste Mittel zur Erreichung des Zwecks
A. RECHTSTHEORETISCHE GRUNDLAGEN
Arten:
- Zwangsnormen: Haben einen Gebots- und einen Sanktionsteil;
- Zwangsnormvollzugnormen: Zwangsnormvollzugsnormen regeln, wer vollziehen darf und wie
- Erzeugungsnormen: Regelt, wer Normen setzen kann/darf und wie
Gliederung der Normen erfolgt auf einer theoretisch abstrakten Ebene, Regelungen des
positiven Rechts werden oft nicht so klar strukturiert erlassen
Bsp.: Ortstafel, Geschwindigkeitsbegrenzung:
2. Geltungs- bzw. Anwendungsbereiche von Normen Rechtsnormen beziehen sich immer auf
eine bestimmte Personengruppe in einem bestimmten Gebiet
- Wenn sie sich auf das räumliche Gebiet beziehen, spricht man vom örtlichen Geltungs- bzw.
Anwendungsbereich; zB. Auf das gesamte Bundesgebiet oder eine Gemeinde
- Bezogen auf die Personen, für die sie gelten persönlicher Geltungs- bzw.
Anwendungsbereich; zB. Alle Staatsbürger oder nur Studenten
- Oder: bezogen auf bestimmte Lebenssachverhalte oder Verhaltensweisen, wie Tierhaltung
oder das Errichten von Gebäuden sachlicher Geltungs- bzw. Anwendungsbereich
- Bei zeitlichem Bezug spricht man vom zeitlichen Geltungs- bzw. Anwendungsbereich
Rechtsnormen entstehen, sobald der letzte Akt, den die Erzeugungsnorm vorgesehen hat,
gesetzt ist - Geltung ist nicht gleich Inkrafttreten
Wenn nicht alle Regeln der Erzeugungsnormen bei der Normenerzeugung eingehalten werden
aus abstrakt theoretischer Sicht müsste die Norm dann einfach nicht zustande kommen, nichtig
werden würde bedeuten, dass sie nichtig ist, aber es keiner weiß niemand kann sicher sein, ob
er die Norm befolgen muss Rechtsunsicherheit
Im positiven Recht gibt es Regelungen, wonach fehlerhaft erzeugte Normen geändert oder
aufgehoben werden können
Da es heißt, dass fehlerhaft ERZEUGTE Normen aufgehoben werden können, müssen sie
zuerst in Geltung sein, denn sonst können sie ja nicht aufgehoben werden
„Fehlerkalküle“ dienen der Rechtssicherheit (besagen, dass fehlerhafte Normen nicht immer zur
Nichtigkeit führen) - Rechtssicherheit hat Vorrang vor Rechtsrichtigkeit
Wird der Beschluss gar nicht kundgemacht, entsteht gar keine Verordnung, man muss diese
auch nicht aufheben
Wurde nie ein Beschluss gefasst, sondern ein nicht beschlossener Entwurf weitergeleitet,
entsteht natürlich auch keine Verordnung, man muss nichts aufheben
Aufwändig erzeugte Normen können nicht von unaufwändig erzeugten Normen geändert oder
aufgehoben werden
Durch die Form einer Norm kann man auf ihre derogatorische Kraft schließen = rechtliche Kraft,
andere Normen beeinflussen zu können
Gesamtänderndes BVG:
Erhöhte Quoren + V
I
BVG:
Erhöhte Quoren
I
BG:
Anwesenheit 1/3 + abs. Mehrh.
Normen gleicher Form stehen nebeneinander; Treten zwischen diesen Konflikte auf lex
posterior - man spricht auch von Novellierung Wird die Aufhebung nicht ausdrücklich
angeordnet, aber der Inhalt lässt darauf schließen, spricht man von materieller Derogation
Es kann aber auch ausdrücklich normiert sein, dass die vorherige Regelung aufgehoben
werden soll Allerdings gibt es Regelungen, die besagen, dass eine Norm jedenfalls zunächst
entsteht und bei Rechtswidrigkeit aufgehoben wird; Landesgesetze und Bundesgesetze haben
keine Derogationsbeziehungen, Stufenbaumodell ist nicht
immer möglich
c) Stufenbau nach der rechtlichen Bedingtheit und Stufenbau nach der derogatorischen Kraft
Stellung einer Regelung kann in den 2 Modellen unterschiedlich sein, da sich eins auf die Form
und das andere auf den Inhalt bezieht
Stufenbau nach der rechtlichen Bedingtheit - Inhalt
Kann innerhalb des positiven Rechts nicht begründet werden. Es gibt viele Ansätze zu der
Frage, warum Normen gelten Rechtsphilosophie
- Manche Ansätze begründen das Sollen aus dem Bestehen des Seins (Tatsachen)
zT wird angenommen, dass die Geltung darauf beruht, dass das Recht von einer
Autorität (Souverän) als Befehl (Imperativ) gesetzt wurde und tatsächlich mit
Zwangsgewalt (Macht) durchgesetzt werden kann („Machttheorien“)
Nach anderen kommt es darauf an, dass die betroffenen Menschen oder die
Staatsorgane die Rechtsordnung mit ihren Normen anerkennen
(„Anerkennungstheorien“)
- zT wird die Geltung aus ethischen Aspekten, Werten oder Rechtsideen abgeleitet
Rechtsnormen gelten also nicht, wenn sie „unerträglich ungerecht“ sind „Naturrecht“ –
Vernunft
Auch Vertreter der Reinen Rechtslehre können schon aus Zweckmäßigkeitsüberlegungen die
tatsächlichen Gegebenheiten nicht ganz ausblenden; Eine Rechtsordnung wird nur dann als
geltende Rechtsordnung angenommen, wenn sie sich etabliert hat
B. METHODISCHE GRUNDLAGEN
1. Die Auslegung bzw. Interpretation von Normen
Rechtsdogmatik will das geltende Recht möglichst genau beschreiben, dazu muss der Inhalt
erfasst werden mithilfe der Interpretation/Auslegung
Gesetze, Verträge, Urteile, Bescheide und sonstige Verfügungen müssen interpretiert werden,
um den Inhalt erfassen zu können und um ihn auf den gegebenen Sachverhalt anwenden zu
können.
Normen sind kundgemachte Willensakte eines staatlichen Organs, das anordnet, wie man sich
verhalten soll. Inhalt des Willensaktes wird durch Interpretation ermittelt; Problem: der „wahre
Wille“ muss ermittelt werden, allerdings kann ein Kollegialorgan kaum einen einheitlichen Willen
haben; Interpretation beginnt mit der Analyse der Sprache;
Manchmal absolut nicht eindeutig (Bsp Baumpflanzungen, gilt ein Nussbaum auch als
Obstbaum?)
Oft ergibt sich die Bedeutung aus dem textlichen und dem grammatikalischen Zusammenhang
(Ball kann mehrere Bedeutungen haben, im Text wird aber klar, welche)
Auch Beistrichsetzung kann wichtig sein: „Siegen wirst du (,) nicht (,) fallen im Kampf.“
b) Systematische Interpretation
Oft wird versucht, die Bedeutung einer Regelung durch andere Vorschriften zu ermitteln
Typisch: eine Begriffsdefinition wird zurate gezogen, um eine neue Regelung besser zu
verstehen
zB. „bissige Hunde müssen einen Maulkorb tragen“ was ist „bissig“? andere Regelung: „bissig
ist ein Hund, der einmal einen Menschen oder einen Hund gebissen hat“
es kann auch eine einschränkende Definition herauskommen, zB Baum: ein Baum muss
rechtlich mindestens 40 cm Stammumfang haben; nicht alles, was wir als Bäume bezeichnen
würden, ist im Baumschutzgesetz einer;
d) Verfassungskonforme Interpretation
Ist eine systematische Interpretation, mit Elementen der historischen Interpretation;
Erzeugungsmäßig niedrige Rechtsnorm ist unter Bedachtnahme auf die sie bestimmende
Vorschrift auszulegen; im Zweifel muss die verfassungskonformere Interpretation gelten
Bspw. ist das Wort Studenten in einer Regelung verfassungswidrig, wenn es nur Männer
betreffen würde, aber verfassungskonform, wenn es Männer und Frauen meinen würde
Solche Überlegungen kann man auch bei anderen über- und untergeordneten Normen
anstellen, und zB arbeiten mit
- Grundprinzipienkonforme Interpretation
- Völkerrechtskonformen I.
- Europarechtskonformen I.
- Gesetzeskonformen I. der Verordnungen
e) Versteinerungstheorie
Ist eine historisch-systematische Interpretation, wird v.a. bei der Auslegung der
Kompetenzbestimmung des B-VG angewandt; welchen Umfang haben diese
Kompetenzbegriffe?
Man untersucht, welchen Inhalt einfache Gesetze zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der
Kompetenzbestimmungen des B-VG hatten
f) Teleologische Interpretation
Man versucht, den Zweck eines Gesetzes herauszufinden. Im öffentlichen Recht wird der
Methode wenige Bedeutung zugeschriebenHandeln soll nur aufgrund demokratisch legitimierter
Normen erfolgen; Damit man dem Gesetzgeber keinen falschen Zweck unterstellt, muss man
ihn selbst interpretieren durch historische Interpretation oder systematische I. Im Privatrecht ist
die teleologische I. sehr wichtig, im Völkerrecht ebenso
g) Auslegungsdivergenzen
Verschiedene Interpretationsmethoden können zu verschiedene Ergebnissen führen
Normtext ist vorrangig. Unklarheiten können bestehen bleiben, dann sind Grenzen der
Erkenntnis erreicht Vollziehendes Organ muss vor der Normerlassung auch interpretieren. Hier
kann man es nicht bei einem unklaren Auslegungsergebnis belassen
2. Authentische Interpretation
Normsetzungsakt, mit dem das Organ anordnet, wie eine früher erlassene Regelung zu
verstehen ist
Rückwirkend
3. Beispiel: siehe Skript
4. Analogie
Lückenschließung: ist eine Art der Rechtsfortbildung, die durch den Rechtsanwender erfolgt
Ist die Anwendung einer Rechtsvorschrift, die einen bestimmten Sachverhalt regelt, auf einen
ähnlichen, nicht geregelten SV
Wird benutzt, um Lücken im Gesetz zu schließen
Auch im öffentlichen Recht wenig vertreten
Unzulässig, wenn man eine Regelung erwarten würde, aber diese absichtlich nicht existiert
Bsp. Siehe Skript
Strafrecht darf nicht mit Analogieschlüssen neue Tatbestände schaffen
Im Privatrecht dagegen gibt es eine extra Ermächtigung für Analogieschlüsse
Thema jetzt vor allem: Gesetzesbeschwerde! Wenn Entscheidung erster Instanz vorliegt, parallel
Prüfungsantrag bei Verfassungsgerichtshof, sollte man wissen wie das funktioniert und
einzubringen ist!
Anwaltspflicht bei schriftlicher Beschwerde, bei allfälliger Verhandlung aber nur rel. Anwaltspflicht.
VfGH kann Behandlung der Beschwerde direkt ablehnen wegen Aussichtslosigkeit der Beschwerde oder
weil keine Klärung einer relevanten Frage zu erwarten ist.
Ergreiferprämie: Wird ein Gesetz vom VfGH aufgehoben, muss die belangte Behörde im Anlassfall
(Erfolgreiche VfGH-Beschwerde) so entscheiden, als gäbe es dieses Gesetz überhaupt nicht. Dies gilt
auch dann, wenn inzwischen Nachfolgebestimmungen vorliegen. Wichtig im Abgabenverfahren!
Individualbeschwerde?
Prüfung von Gesetzen und VO
Das Gesetz, durch das man sich verletzt erachtet, muss konkret bezeichnet werden: BGBl usw
enge Voraussetzungen:
o direkte Betroffenheit
o Umwegunzumutbarkeit: Provokation von Verwaltungsstrafen, Anstrengen von sehr
kostenintensiven Verfahren zB Beantragung einer Baubewilligung (samt teurem
Einreichplan des Architekten…) zur Anfechtung eines Flächenwidmungsplanes.
o Ausschöpfung des Instanzenzuges: Vorstellung an Gemeindeaufsichtsbehörde
zwingend, obwohl es sich um ein außerordentliches Rechtsmittel handelt.
Wenn man gegen die Umwidmung eines Flächenwidmungsplanes ankämpfen möchte, was
muss überprüft werden?
Umwegzumutbarkeit
Landesgesetz sieht Möglichkeit der Einräumung einer Bauplatzbewilligung vor zumutbarer Umweg
(Antrag nicht kostenintensiv); Ablehnung Instanzenzug bis VfGH
Landesgesetz sieht Möglichkeit der Einräumung einer Bauplatzbewilligung nicht vor keine
Umwegzumutbarkeit, da die Initiierung eines Baubewilligungsverfahrens zur Erlangung eines
bekämpfbaren Bescheides sehr teuer ist (Einreichplan, Architekt).
Unter welchen Voraussetzungen kann man eine Klage nach Art 137 B-VG einbringen?
Beamten wird Gehalt nicht bezahlt, Fehlerhafte Umsetzung von europäischen Normen,…
B. Verfassungsgerichtsbarkeit
Artikel 137. Der Verfassungsgerichtshof erkennt über vermögensrechtliche Ansprüche gegen
den Bund, die Länder, die Gemeinden und die Gemeindeverbände, die weder im ordentlichen
Rechtsweg auszutragen noch durch Bescheid einer Verwaltungsbehörde zu erledigen sind.
Europarecht
wird eher oberflächlich geprüft!
1. Begriff
Recht der EU oder völkerrechtliche Normen für Europa
2. Rechtsquellen
a) Primärrecht: Grundlage der Union sind
- Vertrag über die EU
- V. über die Arbeitsweise der EU
- Charta der Grundrechte der EU
Diese Verträge heißen Primärrecht
4 Grundfreiheiten:
- Warenverkehrsfreiheit
- Personenverkehrsfreiheit
- Dienstleistungsfreiheit
- Kapitalverkehrsfreiheit
Außerdem darf man nicht diskriminieren usw.
b) Sekundärrecht: von Organen der EU erlassen
- Verordnungen
- Richtlinien
- Beschlüsse
3. Organe
- EU-Parlament
- Europäischer Rat
- Rat der EU
- Europäische Kommission
- EU-Gerichtshof
- Andere sind zB. Die EZB, Rechnungshof
1. Österreich und die EU
a) Beitritt
1.1.95, B-VG, gesamtänderndes Bundesverfassungsgesetz, demokratisches GP wird verletzt durch EU,
bundesstaatliches GP auch, sowie das rechtsstaatliche
b) Unionsrecht und innerstaatliches Recht
Unionsrecht muss zT durch innerstaatliche Regelungen umgesetzt werden
Bestimmte Akte der EU sind unmittelbar anwendbar
Unmittelbar anwendbares Unionsrecht hat Anwendungsvorrang vor innerstaatlichem Recht
Innerstaatliches Recht wird dann in gewissen Bereichen verdrängt, ist aber für andere noch
anzuwenden
Vorrang auch ggüber Verfassungsrech
Was ist Primärrecht bzw. Ursprungsrecht, wie wird dieses Recht erzeugt?
Sekundärrecht, das abgeleitete, das auf den Verträgen aufbaut, das mithilfe unterschiedlicher Verfahren
zu Recht wird – Verordnungen, Richtlinien – Unterschiede!!
Rechtsquellen
Vorrang des Gemeinschaftsrechts; erst wenn dieses nicht anwendbar, greift das (darunterliegende
nationale Recht).
Integrationsfester Verfassungskern ist jedenfalls durch EU-Recht nicht angreifbar.
Welche Verfahren?
Rechtsbildung in der EU
Initiativrecht, Prozess der Gesetzgebung,…
Rechtssetzungsverfahren innerhalb der EU und im nationalen Recht Ratifikation?
Grundprinzipien
Grundrechtecharta
4 Grundfreiheiten
im Rahmen eines Falles oder einer Endbesprechung mgl relevant, Bezug herstellen! zB RA und
Zugangsbeschränkungen: Einschreiten von ausländischen Anwälten zB im Bereich von Grundverkehr,:..
- Niederlassungsfreiheit
- Dienstleistungsfreiheit
- Kapitalverkehrsfreiheit
- Warenverkehrsfreiheit
Verfahrensarten
1) Vertragsverletzungsverfahren (§ 258 – 260 VAEU)
Klageberechtigt: Verstöße können von Europäische Kommission oder Mitgliedstaat geltend gemacht
werden. EuGh zuständig!
Wenn die Kommission einen Verstoß gegen das Gemeinschaftsrecht feststellt, kann sie das
Vertragsverletzungsverfahren einleiten. Die Kommission ist als Hüterin der Verträge verpflichtet
gegen jede objektive Verletzung von Unionsrecht einzuschreiten
bei drohender Vertragsverletzung wird zunächst auf dem Verhandlungsweg eine Lösung (gütliche
Einigung) angestrebt – Zulässigkeitsvoraussetzung für die Klageerhebung – dient der Aufklärung des
Falles und der Anhörung des Mitgliedsstaates.
In einer ersten Phase bittet sie den Mitgliedstaat mittels eines so genannten
Aufforderungsschreibens, sich innerhalb von zwei Monaten zu äußern. Stellungnahme! Dieser
Meinungsaustausch findet grundsätzlich nicht öffentlich statt.
Sieht sich die Kommission durch die Äußerung des Mitgliedstaats nicht veranlasst, ihre Auffassung
zu ändern, oder äußert sich der Mitgliedstaat nicht, so kann die Kommission eine mit Gründen
versehene Stellungnahme abgeben, welcher der Mitgliedstaat innerhalb einer weiteren Frist von
zwei Monaten nachkommen muss. In dieser Phase gibt die Kommission eine Pressemitteilung
heraus, in der sie die europäische Öffentlichkeit über den Gegenstand des Verfahrens informiert.
Durch Vorverfahren (dient der weiteren Aufklärung und Anhörung des Mitgliedstaates) wird der
Streitgegenstand eingeschränkt und bestimmt.
Unterbleibt die Anpassung an das Gemeinschaftsrecht, so kann die Kommission den Gerichtshof
anrufen, dessen Urteil für den Mitgliedstaat bindend ist.
EugH prüft ob Vertragsverletzung vorliegt, Klagsschrift (wird im Amtsblatt veröffentlicht) MS kann
darauf noch antworten, Beweisaufnahme (mündliche Verhandlung), Generalanwalt (unabhängiges
Organ) Schlussantrag (= Urteilsvorschlag, an den der EuGH aber nicht gebunden ist.), Gerichtshof
folgt GA in ¾ aller Fälle!
Falls der Mitgliedstaat auch dem Urteil des Gerichtshofs nicht nachkommt, kann die Kommission nach
Übermittlung eines Aufforderungsschreibens und Abgabe einer mit Gründen versehenen
Stellungnahme ein zweites Mal den Gerichtshof anrufen und ihm vorschlagen, ein Zwangsgeld zu
verhängen.
2) Vorabentscheidungsverfahren (prüfungsrelevant)
Art. 267 AEUV
spielt sich auch bei EuGh ab, soll einheitliche Anwendung und Auslegung von EU-Recht in allen MS
sicherstellen
Wenn ein nationales Gericht Zweifel über die Auslegung oder Gültigkeit einer Rechtsvorschrift der
EU hat, so kann es - und muss es in manchen Fällen - den Gerichtshof zu Rate ziehen. Dieser Rat wird
in Form einer „Vorabentscheidung“ erteilt. Auslegung Primär- und Sekundärrecht!
Letztinstanzliches Gericht zur Vorlage verpflichtet außer acte clair;
Mündliche Verhandlung, Schlussantrag GA, wie bei Vertragsverletzungsverfahren, zentrale Stellung GA!
Urteilsvorschlag macht er auch hier wieder!
Nationales Gericht unterbricht sein Verfahren bis zur Entscheidung durch EuGH
die an den EuGH gerichtete Frage wird in alle Amtssprachen übersetzt und veröffentlicht
MS haben Möglichkeit zur Stellungnahme
Das vorlegende Gericht und alle anderen nationalen Gerichte sind an die Entscheidung des EuGH
gebunden Entscheidung sind daher Rechtsquelle
4) Untätigkeitsklage
Wegen Säumnis von Organen der EU: Europäische Parlament, Rat und Kommission sind durch den
Vertrag verpflichtet, unter gewissen Umständen bestimmte Entscheidungen zu treffen. Wenn sie
das unterlassen, können die Mitgliedstaaten, die anderen Gemeinschaftsorgane und (unter
bestimmten Umständen) Einzelpersonen oder Unternehmen den Gerichtshof anrufen, um die
Unrechtmäßigkeit dieser Untätigkeit feststellen zu lassen.
5) Amtshaftung
Art 268 AEUV: Schadenersatzklage
Geltendmachung von Schäden, die durch EU-Organe verschuldet wurden Deliktische Haftung,
ansonsten nationale Gerichte zuständig! Personen oder Unternehmen, die durch die Tätigkeit oder
Untätigkeit der Gemeinschaft oder ihrer Bediensteten einen Schaden erlitten haben, können vor
dem Gericht erster Instanz auf Schadenersatz klagen. Vertragliche Ansprüche – einzelne MS!
(gleicher Instanzenzug wie oben)