Sie sind auf Seite 1von 50

Verfassungs- und Verwaltungsrecht 1

a) Allgemeines Verwaltungsrecht 1
Formen Hohetl. Verwaltungshandelns: 2
A) VERORDNUNGEN (Konkretisierung auf einer gesetzlichen Grundlage): 2
B) BESCHEIDE: 3
C) AKTE DER UNMITTELBAREN VERWALTUNGSBEHÖRDLICHEN
BEFEHLS-UND ZWANGSGEWALT 4
D) WEISUNGEN: 4
b) Verwaltungsverfahrensrecht 8
a) Parteistellung: 9
b) natürliche und juristische Person: 9
c) Ablauf des Verfahrens: 10
d) Besonderheiten des Verwaltungssrafrecht: 10
e) Rechtsschutz: 11
c) Besonderes Verwaltungsrecht 12
d) Verfassungsrecht 12
1.) Verfassung: 12
a)Verfassungsrecht im materiellen Sinn: 12
2.) Grundprinzipien der österreichischen Bundesverfassung: 14
Europarecht 30

Verfassungs- und Verwaltungsrecht

a) Allgemeines Verwaltungsrecht

1.) Begriff:

● Verwaltungsrecht umfasst jene Bereiche v. ​Rechtsnormen​ der von ​Verwaltungsbehörden​(


Land/Bund /Gemiende sonstige Selbstverwaltungsbehörden) zu vollziehen ist
● Justizrecht: jener Bereich der v Gerichten zu vollziehen ist

2.) Gliederung:

a) allgemeines Verwaltungsrecht:

Zusammenfassung der Regeln, die ​Organisation der Verwaltung​ regeln und ​Grundlagen des Handelns
der Verwaltungsbehörden​ darstellen

-> Ableitung ​allgemeiner Strukturen

-> Überschneidung mit Verfassungsrechts

3.) Verfassungsrechtliche Grundlagen:

-> zahlreiche ​verfassungsrechtliche Vorgaben​ für Verwaltungsgesetz:

● Gewaltenteilung
● Legalitätsprinzip
● Einrichtung v. ​Verwaltungsorgane des B/L/G
● grundsätzliche ​Weisungsgebundenheit​ der Verwaltungsorgane

weitere Vorgaben für Organwalter:

1. Amtsverschwiegenheit
2. Auskunftserteilung​ (sofern Verschwiegenheitspflicht nicht entgegensteht)
3. Amtshaftung​: wenn Verwaltungsorgane bei Vollziehung der Gesetzte jem. Schaden
zufügt-> ​spezielle Schadenersatzregelung

4.) Formen des Verwaltungshandelns:

● bestimmte Rechtsformen f. Verwaltungsorgane bei Normenerlassung/Setzung staatlicher


Zwangsgewalt/​hoheitlichem Handeln
● Rechtsschutzsystem​ knüft daran an
● hoheitliches Verwaltungshandeln​ darf nur in diesen Formen erfolgen = ​Geschlossenheit des
Rechtsquellensystems

Formen Hohetl. Verwaltungshandelns:


A) VERORDNUNGEN (Konkretisierung auf einer gesetzlichen Grundlage):

● an ​genereller Adressatenkreis​ gerichtet


● Regelungen erfassen ​allgemein-abatrkte Fälle
● "Gesetze im materiellen Sinn"​: ähneln gesetzen werden jedoch nicht v. Gesetzgebungsorgan/in
Gesetzgebungsverfahren in Form eines Gesetzes erlassen

Formen:

● grundsätzlich: ​Durchführungsverodnunge​n: Verodnungen die auf Gesetze basieren- benötigen


ausreichend bestimmte ​gesetzliche Grundlage​ die dr. Verordnungen nur noch ​konkretisiert
werden
● Ausnahmefälle​: Verodnungen werden ​ohne gesetzliche Grundlage​ =
verfassungsunmittelbar​ erlassen:

a)gesetzesergänzende Verordnungen:

○ VO darf im ​Rahmen der Gesetze​ erlassen werden


○ dürfen Gesetzen ​nicht widersprechen
○ BSP: Satzung der Universität

b) Gesetzesvertretende VO:

○ VO wird ​anstelle​ v. Gesetzen erlassen - ersetzen G weil k


○ bsp: BP ermächtigt neue Berufstitel zu schaffen

c) gesetzesändernede Vo:

○ bestimmte Fälle: VO können ​Gesetze ändern


○ Bsp: ​Notverordnung d. BP

VO kann unter best. Vorraussetzungen bei VfGH angefochten werden

B) BESCHEIDE:

● richten sich an ​individueller​ Adressatenkreis


● in ​konkret​en Fällen
● basierdend auf Verwaltungsverfahren ​förmliche Entscheidungen
BsP: Verleihung Staatsbürgerschaft, Baubewilligung, Verwaltungsstrafe...

● verschiedene Arten:
Feststellungsbescheid: stellen das Bestehen oder Nichtbestehen eines
Rechts(verhältnisses) fest (z.B. ob ein Stück Wald im Sinne des Forstgesetzes ist)

​a)Leistungsbescheide:
○ begründen ​Verpflichtung​ zu bestimmten Tun; Dulden, Unterlassen
○ und sind ​vollstreckbar
○ Steuerbescheid

b)Rechtsgestalungsbescheid:

○ begründen/ändern/heben ​Rechtsverhältnisse​ auf


○ bsp: Verleihung der ​Staatsbürgerschaft​/ eines ​akademischen Grades

c) Feststellungsbescheid:

○ Feststellung d. ​Bestehens/Nichtbestehens eines Rechtes/Rechtsverhältnisses


○ verbindlich
○ Bsp: Grünfläche -> Forstgesetz

C) AKTE DER UNMITTELBAREN VERWALTUNGSBEHÖRDLICHEN BEFEHLS-UND


ZWANGSGEWALT

● entweder ​Anordnung​ oder (Anhalten eines Autos)


● Zwangsmaßnahmen​ (Festnahme)

● die ​ohne besonderes Verfahren ​erlassen​ (Verhaftung)

D) WEISUNGEN:

● verwaltungsinterne Anordunungen
● die von vorgesetzen Organwalter nachgeordneten erlassen
● individuell-konkret <-> generell-abstrakt​ (-> manchmal. Erlässe)

bei Privatwirtschaftsverwaltung gelten privatrechtliche Regelungen ->


Verwaltungsorgane schließen auch privatrechtliche Verträge ab (z.B. Mietverträge etc., führen
Unternehmen) - Privatwirtschaftsverwaltung​ - ordentliche Gerichte zuständig

Früher fast nur Höchstgerichtsbeschwerden, hat sich geändert in Richtung neuer Rechtsmittelzug, zu
den neuen Verwaltungsgerichten und dem Finanzgericht und dem Bundesverwaltungsgericht,
Rechtsmittelzug und Beschwerdemöglichkeiten im normalen VWverfahren sind darzustellen! Wenn
Behörde untätig ist: Säumnisbeschwerde, wenn VWgericht untätig ist – keine Entscheidung
erzwingbar! Unterbau im VWrecht mehr beachten! Revision (o. und ao. sollte man wissen!)
Rechtshistorische Fragen sehr selten – alte Regelungen im VWrecht werden nicht wirklich gefragt!

Fristen für einzelne Rechtsmittel, 6 Wochen Höchstgericht, auch Zuständigkeitsbeurteilung, pro


Bundesland, welche Materien gehören wohin? Bereich Rechtsanwaltsordnung interessant – Änderung
– eine Entscheidung der Kammer entweder an OGH bei Disziplinar- oder Eintragungsangelegenheit,
daneben Fälle, die bei Bundesverwaltungsgericht zu bekämpfen sind, Prüfungsanrechnungsgesetz, alle
anderen wo bisher keine Mittelbehörde tätig war, sind jetzt bei den Verwaltungsgerichten der
einzelnen Länder bekämpfbar (Weisung von Kammer, dann jeweiliges Verwaltungsgericht),
Beitragszahlung auch bei VWgericht der Bundesländer, wenn nicht zur Prüfung zugelassen dann
Bundesverwaltungsgericht!

Besonderes Verwaltungsrecht: ​BauO, UVP-Verfahren (Verfahrenskonzentration), GewO…

Verwaltungsvollstreckungsgesetz ​wird nur vereinzelt geprüft

REFORM​: Rechtszug ist jetzt idR von Verwaltungsbehörde an Landesverwaltungsgericht od.


Bundesverwaltungsgericht – Erkenntnisse dieser Verwaltungsgerichte können beim Verfassungs- bzw.
Verwaltungsgerichtshof bekämpft werden:

2. Inst: keine VwBeh mehr; außer Gmd im eigenen Wirkungsbereich;


keine Berufung mehr gegen Bescheide sondern​ ​ Beschwerde an LVwG oder BVwG
jetzt 9+2 Lösung: 9 LVwG und 2 BVwG (Bundesverwaltungsgericht und Bundesfinanzgericht)
grundsätzlich sind Landesverwaltungsgerichte zuständig außer in Sondernorm wird die
Zuständigkeit für Bundes- od. Bundesfinanzgericht gestgelegt; Bundesverwaltungsgericht: zB
Asylsachen + einfachgesetzliche Zuordnung;
beim Verfassungsgerichtshof hat sich inhaltlich nicht viel geändert
beim ​VwGH gravierende Änderungen​: ​Revision – Zulassungssytem ​ Einführung Revisionsmodell
mit Zulassungssystem: nur Beschwerden möglich wenn eine gesicherte Rechtsprechung des VwGH
verletzt wird, keine Rechtsprechung vorliegt oder diese unklar ist!
Einbringung bei der erkennenden (=belangte) Behörde?
bei Säumnis des VwG ​ keine Säumnisbeschwerde an VwGH mgl; nur Fristsetzungsantrag! dh
Entscheidungskompetenz geht nicht mehr auf VwGH über.

Fächerübergreifende Themen​ (Standes-/DisziplinarR und VwR) - VwZug bei RAs

Gerichte im Disziplinarverfahren: OBDK abgeschafft; kein Instzug an VfGH mehr mgl;


Rechtsmittelzug von der Rechtsanwaltskammer (Disziplinarkommission) direkt zum OGH: eigener
Senat eingerichtet – 2 Richter und 2 fachkundige Laien-Richter (Anwälte!)
RAK Disziplinarkommission ​ ​ OGH
andere Bescheide der ​RAK ​ LVwG​; in speziellen Ausnahmefällen: BVwG ​ daher im Detail prüfen,
welche Zuständigkeit gegeben ist: zB Zulassung zur Rechtsanwaltsprüfung ​ BVwG; Weisungen der
Kammer ​ ​ LVwG
Zuständigkeitsfragen oft schwierig zu beantworten!

Revision an den VwGH?


Anwaltszwang
Im Vergleich zu VfGH-Beschwerde wird Verletzung einfach gesetzlich gewährleisteter Rechte
geltend gemacht
Inhaltserfordernisse
Anträge

Untätigkeit einer Verwaltungsbehörde - Säumnisbeschwerde und Fristsetzungsantrag?


Gem. § 73 AVG hat die Behörde – wenn in den Verwaltungsvorschriften nichts anderes bestimmt ist -
über Anträge von Parteien und Berufungen ohne unnötigen Aufschub, spätestens aber sechs Monate
nach deren Einlangen den Bescheid zu erlassen.

GDS: Säumnis der Behörden: 1. Instanz ​ Säuminsbeschwerde an LVwG: Beschwerde wegen Verletzung
der Entscheidungspflicht gm Art 130 Abs 1 Z 3 B-VG;
2. Instanz – Fristsetzungsantrag an VwGH
§ 8 VwGVG: wenn Behörde nicht binnen 6 Mon entscheidet (oder g andere Frist)
auch noch in BAO u FinStrG

Wird ein Bescheid ​- gegen den Berufung erhoben werden kann - nicht innerhalb der Entscheidungsfrist
erlassen, so geht auf schriftlichen Antrag der Partei die Zuständigkeit zur Entscheidung auf die
Berufungsbehörde über (Devolutionsantrag).
Früher​: Devolutionsantrag an sachlich zuständige Oberbehörde (musste nicht immer die im Instanzenzug
nächste Behörde sein! Stichwort mittelbare Verwaltung…)

Unter welchen Voraussetzungen trifft der VwGH eine Sachentscheidung?


​ neue Rlage? nicht mehr mgl, da System auf Fristsetzungsantrag umgestellt wurde​?

Nennen Sie mir den Unterschied zwischen einem Bescheid und einer Verordnung?

Bescheidmerkmale?
Wiedereinsetzung und Wiederaufnahme nach AVG?
Wiederaufnahme des Verfahrens: §§ 69 u 70 AVG
Wiedereinsetzung in den vorherigen Stand: §§ 71 u 72 AVG

Wer ist Beteiligter, wer ist Partei im Verfahren?


§ 8ff AVG

Welche Rechtsmittel bzw. Rechte haben Parteien/Verfahrensbeteiligte?

Abgekürzte Verfahren im AVG und VStG?


Arten, Voraussetzungen, Rechtsmittel, Einleitung des ordentlichen Verfahrens?

Rechtsmittelmöglichkeiten und Instanzenzüge?


Abgaben- Finanzstrafrecht: FA ​ ​ BFG

Welche Rechtsbehelfe gibt es?

Was ist im EGVG geregelt?


Regelt welche Behörden das AVG anzuwenden haben.
Tlw Strafbestimmungen: Winkelschreiberei, Rassismus/öffentliche Diskriminierung, Schwarzfahren;…

Wie setze ich mich gegen Akte unmittelbarer behördlicher Befehls- und Zwangsgewalt zur
Wehr?
Beschwerde an das LVwG (Art 130 Abs 1 Z 2 B-VG)

Welche Entscheidungsmöglichkeiten hat die Behörde im Verwaltungsstrafverfahren?


Strafverfügung § 47ff VStG: bis zu € 600,00; gegen bekannten Täter; eigene dienstliche
Wahrnehmung oder Verkehrsüberwachung mittels technischer Geräte (Radar)
Anonymverfügung § 49a VStG: bis zu € 365,00; gegen unbekannten Täter;
Organstrafverfügung § 50 VStG: bis zu € 90,00;
Verwaltungsstrafbescheid
Mandatsbescheid

Wichtig: UVS gibt es nicht mehr, deshalb an Landesverwaltungsgericht, zu UVS wird nichts mehr gefragt
werden!

Welche Rechtsmittelmöglichkeiten gibt es gegen eine Anonymverfügung?


kein Rechtsmittel zulässig ​ wird gegenstandslos, wenn nicht binnen ​4 Wochen nach Ausfertigung die
Einzahlung des Strafbetrags mittels Beleges erfolgt. Ist die Anonymverfügung gegenstandslos geworden,
so ist der Täter auszuforschen

Welche Rechtsmittelmöglichkeiten gibt es gegen eine Strafverfügung?


Der Beschuldigte kann binnen ​2 Wochen nach der Zustellung der Strafverfügung ​Einspruch erheben und
dabei die seiner Verteidigung dienlichen Beweismittel vorbringen. Bei Behörde die Strafverfügung
erlassen hat. Der Einspruch kann auch mündlich erhoben werden. In weiterer Folge wird ein
ordentliches Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Nur gegen Ausmaß der Strafe o Kosten ​ ​ Entscheidung der erlassenden Beh
Gegen gesamte Strafverfügung ​ ​ S​ traferkenntnis​ (keine höhere Strafe zulässig)

Wie lauten die Verjährungsbestimmungen im Verwaltungsstrafrecht?


§ 31 VStG

Verfolgungsverjährung (1J nach Abschluss der strafbaren Tätigkeit, wenn keine


Verfolgungshandlung iSd § 32 VStG gesetzt wurden)
Strafbarkeitsverjährung (3 J nach Verwaltungsübertretung)
Vollstreckbarkeitsverjährung (3 J nach rechtskräftiger Strafverhängung)

Wie kann verwaltungsstrafrechtliches Fehlverhalten geahndet werden?


Ermahnung, Geldstrafe, Haftstrafe;
​ immer Verfolgungsverjährung prüfen;

b) Verwaltungsverfahrensrecht
Verwaltungsvorschriften normieren Rechte und Pflichten, die im Einzelfall zu individualisieren und
konkretisieren sind. Erfolgt durch Bescheid, dieser wird nach Durchführung eines förmlichen Verfahrens
erlassen

jene Regelungen, die ​Verfahre zu Bescheiderlass​ regeln (förmliches Verfahren bei Bescheid):
● Allgemeines Verwaltungsverfahrensgesetz (AVG):

○ Regelungen über ​Einbringen v. Anträgen​, ​Fristen​, ​Befangenheit von Organwalter​,


E​rmittlungsverfahren, Beweismittel und Bescheiderlass​ enthält

● Verfassungsstrafgesetz (VStG):

○ allgemeine Bestimmungen des Verwaltungsstrafrechts und Verwaltungsstrafverfahrens


zur Erlassung eines ​Strafbescheides und Strafvollstreckung​ enthält

● Verwaltungsvollstreckungsgesetz (VVG):

○ Regelungen über ​Vollstreckung v. Bescheiden

○ Gesetze die einzelen Materien regeln, können unbedingt erforderliche


abweisvhende Verfahrensregelungen getroffen werden

a) Parteistellung:
• ​ influss auf Entscheidung gewährleistet-> Personen die Rechtsanspruch oder rechtliches
E
Interesse haben
◦ ​besondere Fälle: Bürgerbeteilugungsverfahren; jedermann hat Teilnehmerrecht
• ​dr. Pateistellung: dadurch Möglichkeit zur Einflussnahme auf behördloiche Entscheidung
◦ ​Parteigehör​: Partein werden alle Ermittlungsergebnisse zu Kenntnis gebracht +
Möglichkeit zur Stellungsnahme
◦ ​Akteneinsicht
◦ ​Entscheidung​ ihnenen zuzustellen
◦ ​Möglichkeit auf ​Rechtsmittel​; Überprüfung der Entscheidung ;

->subjektives Recht steht im objektives Recht und wird zum sub.

oft: nicht ausdrücklich ob Regel subjektives Recht einräumt-> im Zweifel hat derjenige ein subjektives
Recht, in dessen ​überwiegendes Interesse eine Regelung erlassen​ wurde= ​Schutznormtheorie

b) natürliche und juristische Person:


juistische Personen: außermenschliche/rechtliche Gebilde-> Träger von Rechten und Pflichten
-> können nicht selber handeln=> natürliche Personen üben Organfunktion aus = handeln im Namen der
jP = Organwalter

-> R​echtswirkung des Handelns bei der juristischen Person​=> jur. person wird berechtigt/verpflichtet

c) Ablauf des Verfahrens:


1. Einleitung auf Antrag einer Person
von Amts wegen
2. Ermittlung des entscheidungsrelevanten Sachverhalts
• ​Beweisverfahren
• keine formellen Beweisregeln, ​freie Beweiswürdigung
3. Parteigehör
Amt muss Parteien über das Ergebnis informieren
4. Rechtliche Beurteilung​ des Sachverhalts; Verwaltungsbehörde ist verpflichtet, über den
Antrag einer Person mit Bescheid zu entscheiden;
Entscheidung ist – unter Anführung der gesetzlichen Grundlagen – in einem „Spruch“
zusammenzufassen; in der „Begründung“ sind die wesentlichen Überlegungen anzuführen,
die zum Spruch geführt haben;

5. Zustellung ​an Partein


6. Rechtsmittel​ innerhalb bestimmter Frist (regel: 4 wochen); Prüfen der Recgtsmäßigkeit

-> keine Rechtsmittel=> ​rechtskräftig:


• ​verbindlich
• ​unanfechtbar​ für Parteien
für Behörden unabänderlich und ​unwiderruflich
• ​k​eine neuen Entscheidungen​ in selber Sache

-> ​Rechtskraft dient der Rechtssicherheit, kann nur in Ausnahmefällen durchbrochen werden
(Fälschung von Beweisen etc.)

d) Besonderheiten des Verwaltungssrafrecht:


laut Verwaltungsstrafgesetz:
- Ordentliches Verfahren: endet mit Straferkenntnis bzw. Bescheid oder Einstellung
- abgekürztes Verfahren neben Einstellung/ Bescheid:
◦ ​Strafverfügung (Einspruch inerhalb 2 Wochen)
◦ ​Anonymverfügung (Sztafverfügung gegn unbekannten) (*)
◦ ​Organstrafverfügung (*)

(*)-> Rechtsmittel nicht vorgesehen; werden gegenstandslos wenn Einzahlung des Strafbetrags nicht
erfolgt=> Verwaltungsverfahren eingeleitet​;

gegen eine Strafverfügung kann innerhalb von 2 Wochen ab Zustellung Einspruch erhoben
werden.

VStG enthält Bestimmungen über Sicherungsmaßnahmen (Festnahme §35, Beschlagnahme


§39,…)

Nach Verstreichen einer bestimmten Frist dürfen strafbare Handlungen nicht mehr verfolgt
werden(Verjährung) Ausnahme siehe §57 StGB

e) Rechtsschutz:

Für verschiedene Rechtsakte gibt es verschiedene Rechtsschutzverfahren;

RS. im Verwaltungsverfahren knüpft an Rechtsform Bescheid an

Gegen Bescheid kann innerhalb einer Frist (idR 4 Wochen) Beschwerde erhoben werden, und
zwar an
- Bundesverwaltungsgericht (insb in Sachen der unmittelbaren Bundesverwaltung)
- Bundesfinanzgericht (in Abgabensachen des Bundes)
- Eines der 9 Landesverwaltungsgerichte (insb in Angelegenheiten der mittelbaren
Bundesverwaltung/Landesverw.

Spezielle Rechtsmittelverfahren:

- Anstelle einer Beschwerde kann ein Instanzenzug an ein ordentliches Gericht


vorgesehen werden
- zT auch für Bescheide im eigenen Wirkungsbereich der Gemeinde
- Säumnisbeschwerde: Hat eine Partei Anspruch auf Erlassung eines Bescheides
und dieser wird nicht in der Frist (idR 6 Monate) erlassen, ist die Behörde
„säumig“ - zuständiges Verwaltungsgericht entscheidet.
- Verletzt dieses die Entscheidungspflicht, kann beim Verwaltungsgerichtshof ein
Fristsetzungsantrag eingebracht werden

Beschwerde gegen einen Bescheid hat grundsätzlich eine aufschiebende Wirkung =


keine Leistungsverpflichtung, solange die Beschwerde diskutiert wird
Verwaltungsgericht hat idR mit ​Erkenntnis​ in der Sache zu entscheiden

Gegen ein Erkenntnis desselben kann ​Revision an den VwGH​ erhoben werden, dieser
kann die Entscheidung idR aufheben (Kassationsprinzip)

Parteien können gegen das Erkenntnis des Verwaltungsgerichts ​Beschwerde an den


VfGH ​erheben (wenn Verletzung ​verfrechtl. gwl. Rechte​), dieser kann Entscheidung
nur aufheben.

• Maßnahmenbeschwerde: Gegen Akte der unmittelbaren verwaltungsbehördlichen


Befehls- und Zwangsgewalt kann Beschwerde an das Verwaltungsgericht erhoben
werden - kann nur die Rechtswidrigkeit feststellen

• Verodnungen: Überprüfung von Verordnungen kann nur der VfGH - kann


gesetzeswidrige VOs aufheben

• Privatwirtschaftsverwaltung: zivilrechtlicher Rechtsschutz durch ordentliche Gerichte,


die die Zivilprozessordnung anwenden müssen und über Ansprüche idR durch Urteil
entschieden müssen. Gegen die Entscheidungen bestehen Rechtsmittel; oberste
Instanz in Zivilrechtssachen ist OGH

c) Besonderes Verwaltungsrecht

d) Verfassungsrecht

1.) Verfassung:
• Verfassungsrecht: rechtliche Grundordnung des Staates, ​politisch
bedeutsamster Teil​-> Änderung der Verfassung bei politischen Umbrüchen
während übrige Rechtsordnungen gleich bleiben= ​Rechtsüberleitung

a)Verfassungsrecht im materiellen Sinn:

Regelungen m. Bestimmten ​Inhalt​-> ​Aufbau, Organisation, Machtverteilung​ des Staates

b)Verfassungsrecht im formellen Sinn:


Rechtserzeugungsverfahren​; strengere Anforderungen als einfache Gesetze

Grundsätzlich; Verfassungsrecht im materiellen Sinn als Verfassungsrecht im formellen Sinn


erlassen

Ausnahmen:

• ​ ationalratswahlordnung NRWO:​ ( Regelung Wahl des Nationalrats) in


N
einfachen Bundesgesetz

• ​ eschäftsordnung des Nationalrates-->​Geschäftsordnungsgesetz 1975(


G
Gesetzgebung des Bundes) in einfachen Bundesgesetz

• ​ infaches Bundesgesetz über das Bundesgesetzblatt 2004​->Regelung über


e
Kundmachung von Bundesgesetzen (Bundesgesetze müssen vom BK im
Bundesgesetzblatt kundgemacht werden, treten normalerweise mit Beginn des
Tages nach der Kundmachung in Kraft)

• Regelung über ​Volksbegehren​ -> Antrag von Wahlberechtigten, mit


Gesetzgebungsverfahren eingeleitet; einfaches BG (Volksbegehrengesetz 1972)

• Regelungen über ​Volksabstimmung​-> Wahlberechtigte über Gesetzesbeschluss


abstimmen-Volksabstimmungsgesetz 1972

=> Verfassung im materiellen Sinn ​zulässig​, obwohl nicht im formellen Sinn, weil ​besondere
verfassungsgesetzliche Ermächtigungen​ geregelt

c) Die österreichische Verfassung:

• Regel: ​"Bundes- Verfassungsgesetz (B-VG)​; Hans Kelsen-> 1920 erlassen; 1925


+29 verändert=> 1930 wiederverlautbart, 1934 außer Kraft gesetzt, 1945 wieder in
Kraft gesetzt=> seither ununterbrochene Geltung jedoch Novellierung

-> ergänzt dr. :

• ​Staatsgrundgesetz (stgg)-> ​allgemeine Rechte der Staatsbürger


• (europäische) Menschenrechtskonvention: Konvention zu Schutz der
Menschenrechte + Grundfreiheiten (​EMRK​/MRK); Rechte des Einzelnen vor dem
Staat:; völkerrechtlicher Vertrag, gilt in Österreich als Bundesverfassungsgesetz

kein Inkorperationsgebot​= Verpflichtung alle Verfassungsbestimmungen in 1 Urkunde-> dh


auch einfache Bundesgesetze erhalten Verfassungsbestimmungen; dr. besondere Form
erzeugt-> Besondere Kennzeichnung als Verfassungsbestimmung -> normieren normalerweise
Ausnahmen von B-VG Bestimmungen

2.) Grundprinzipien der österreichischen Bundesverfassung:


Verfassung regelt:

• Ausübung der ​Macht im Staa​t -> ​Verhinderung von Missbrauch​ d.


Kontrollmechanismen

• Absicherung von ​Freiheit​ der Menschen , auch wenn sie Rechtsunterworfene sind

-> wird dr. Prinzipien garantiert

-> Prinzipien die auf Verfassung aufbauen= ​Grundprinzipien/Baugesetze der Verfassung

a) 2 Prinzipien ​Aufteilung der Staatsgewalt

GEWALTENTRENNENDES GRUNDPRINZIP:

• Staatsgewalt organisatorisch getrennt, + nicht zentriert

• Staatsfunktionen auf verschiedene Organe aufgeteilt

• Montesquieu: Teilung der Staatsgewalt in GG + VZ​ (​Verwaltung + Gerichtsbarkei


t= Vollziehung)

◦ ​Legislative (Gesetzgebung)

◦ ​Exekutive( Verwaltung), und

◦ ​Judikative ( Gerichtsbarkeit)
-> kann Missbrauch verringern aber nicht verhindern=>

• System der w​echselseitiger Abhängigkeit + Kontrolle ​= ​checks and balances

BUNDESSTAATLICHE GRUNDPRINZIP:

• Aufteilung staatlicher Funktionen/Zuständigkeit zw. ​Bund und Ländern

-> Bundes- und Landesgesetzgebungsorgane/ Organe der Bundesverwaltung+


Landesverwaltung

◦ Gerichtsbarkeit: überwiegend Bundessache, Ausnahme;


Landesverwaltungsgerichte= Landesorgane> wechselseitige Beziehungen

b) 2 anderen Prinzipien:​Freiheitssicherung

DEMOKRATISCHES GRUNDPRINZIP:

• Selbstbestimmung und Freiheit des einzelnen-> Menschen a​n Normen gebunden die
sie selber erlassen​ haben

beste Verwirklichung dr. ​unmittelbarer/direkter Demokratie​=> jedoch


dominieren dennoch Mehrheiten Minderheiten; nicht mehr praktikable in
Rechtsstaat und komplexer Gesellschaft

◦ =>​mittelbare Demokratie​; Wählen von Repräsentanten die Normen erlassen

LIBERALES GRUNDPRINZIP:

• garantier einzelnen ​Freiheit vom Staat​, in die Staat gar nicht oder unter
bestimmten Vorraussetzungen eingreifen darf:

◦ Grund- und Freiheitsrechte, StGG und Europäische


Menschenrechtskonvention

c.) Ergänzung dr. 2 weitere Prinzipien:


RECHTSSTAATLICHES GRUNDPRINZIP:

kurz:​ ​Vollziehung (Exekutive) nur auf Grundlage der Gesetze, Legalitätsprinzip (Art 18)

• Freiheitssicherung + (Kontrolle der Ausübung der Staatlichen Macht):

◦ alle s​taatliche Akte müssen auf Gesetze basieren​:

▪ ​Gesetzgeber​: an ​Verfassung​ gebunden

▪ ​V​ollziehung​: an ​Gesetze ​gebunden=> ​Legalitätsprinzip

-> Zusammenhang mit demokratische GP; staatliche Akte muss auf Willensakt der
gewählten Vertreter basieren

• Kontrolle dr Ausübung staatlicher Macht.

◦ staatliche Akte dr. unabhängige ​Rechtsschutzeinrichtungen​ überprüfbar,

▪ auch einzelne Personen Möglichkeit für Rechtsschutzverfahren

REPUBLIKANISCHES GRUNPRINZIP:

kurz ​: Bundespräsident im Gegensatz zur Monarchie

• Stellung des Staatsoberhaupts-> Macht beschränkt

• Republik (Gegenteil: Monarchie):

◦ gewähltes Staatsoberhaupts

◦ Amtsdauer zeitlich begrenzt

◦ für seine Amtsführung verantwortlich

GP->

• Funktionen greifen in einander über; Ausgestaltung der Prinzipien in


österreichischen B-VG

◦ GP: v​erfassungsrechtlich vor Abänderungen geschützt


◦ höchstrangige Normen in öster. Verfassungrecht nach Form (sihe Aufbau
nach derogatorischer Kraft);

- bei Gesamtänderung der Bundesverfassung ​Volksabstimmung


notwendig:->
- Gesamtänderung​: nicht klar definiert - qualitativ und nicht quantitativ
- Allg: wenn Eingriff/Änderung in GP-> ​obligatorische Volksabstimmung
- Schwierige Unterscheidung ​Gesamt/Teiländerung​ (keine VA)der BVf (
da Ausgestaltung der GP nach einzelnen Regelungen der Verfassung)

• Erst eine einzige Gesamtänderung bisher, durch den EU-Beitritt


(Verordnungen der EU wirken in Ö wie Gesetze, obwohl das
österreichische Volk die Vertreter nicht gewählt hat – widerspricht dem
demokratischen GP?)

• Art 60 (5) B-VG: Präsident ist für 6 Jahre gewählt und darf nur einmal
wiedergewählt werden

Wenn republikanische Prinzip geändert würde, läge eine


Gesamtänderung vor

Beispiel +1 Jahr = Teiländerung

+100 Jahre = Gesamtänderung

Jedes Monat 1 Jahr verlängern = schleichende Gesamtänderung

3.)Verfassungsrechtliche Ausgestaltung der Grundprinzipien:


Gesetzgebung, Verwaltung, Gerichtsbarkeit

Weitere Kontrolleinrichtungen, Grund- und Menschenrecht

A.) DIE GESETZGEBUNG:


-> generell-abstrakte Regelungen

Gesetzgebungsorgane des Bundes:

• Nationalrat + Bundesrat (Zweikammernsysteme)


Gesetzgebungsorgane der Länder:

• Landtage (Einkammernsystem)

aa.) Nationalrat:

• 183 Abgeordnete; 5 Jahre = Legislaturperiode

• Nationalratsmitglieder vom ​Bundesvolk​ zu wählen

-> aktives WR; 16/Öster./nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen

• zum Nationalrat wählbar

-> passives WR; am Stichtag 18. LJ

bb) Wahlgrundsätze:

• ​allgemeine WR: ​ gs jeder Ö. ab best. Alter wahlberechtigt/ wählbar

● gleiches WR

◦ jede Stimme zählt gleich

• ​unmittelbares WR:

◦ unmittelbare Wahl der Wahlberechtigten ohne dazwischengeschaltete


Gremien (<-> Wahlmännersystem)​ (?)

• ​persönliches WR

◦ nicht dr. Stellvertreter

• ​freies WR

◦ Entscheidung ohne Zwang, ohne unsachliche Beeinflussung

• ​geheimes WR

◦ Stimmabgabe muss so erfolgen, dass niemand sich Kenntnis über


Stimmabgabe verschaffen kann

• ​nach Verhältniswahl:
◦ Verteilende Mandate erfolgen auf Parteien nach Verhältnis der Abgegebenen
Stimmen-> "Proportionalwahlrecht"

cc) Bundesrat:

• ​61 MG​, jedes Land: bestimmte Anzahl

• MG werden vom jeweiligen ​Landtag ​gewählt (dh ​"Länderkammmer"= ​BR)

• MG nach jeweiligen Landtagen neu entsendet; Landtagswahlen; unterschiedliche


Zeitpunkte-> keine Gesamterneuerung/ Legislaturperiode sonder
Partialerneuerung​ (<-> Legislaturperiode)

dd)Landtage:

• von ​Landesbürger​ nach ​Verhältnisprinzip​ gewählt

◦ Staatsbürger: die in Land Hauptwohnsitz haben-> Landesbürger

◦ dr. Landesgesetze; auch Staatsbürger mit anderen Wohnsitzen in anderem


Land ( nicht aber Hauptwohnsitzen)-> Landesbürger

• ​ egislaturperiode​ dr. jeweilige ​Landesverfassung​-> Orientierung: Dauer der


L
Legislaturperide des Nationalrats

• Landtage dürfen nur innerhalb der staatlichen Gesetze handeln, haben aber in ihren
Bereichen fast volle Handlungsfreiheit

ee) Sicherung der Unabhängigkeit der Abgeorgneten:

• ​freies Mandat: (​gilt für MG des NR, BR und Landtage)

-> keinerlei Bindung an Aufträge der Partei bei Ausübung ihres Berufs

-> kein Klubzwang möglich

• ​Immunität:

◦ ​berufliche Immunität:

▪ Abgeordnete dürfen für ​Abstimmung​ nicht rechtlich verantwortlich


gemacht werden
▪ für ​Äußerungen "in diesem Beruf"​ dürfen sie nur v.
Gesetzgebungsorgane​ zur Verantwortung gezogen werden (bsp: während
Nationalratssitzung)

◦ ​außerberufliche Immunität:

▪ Zustimmung des Gesetzgebungsorgans bei ​Verhaftung und


Hausdurchsuchung​, außer bei Ergreifen auf frischer Tat bei Verübung des
Verbrechens

▪ Zustimmung des Gesetzgebungsorgans bei sonstiger ​behördlicher


Verfolgung​ außer die Handlung steht offensichtlich nicht im Zusammenhang
mit der politischen Tätigkeit

• ​Inkompatibilität:

◦ bestimmte Funktionen sind mit Stelle des Abgeordneten unvereinbar


(BP-mitglied im VfGH/VwGH)

ff) Mittelbare Demokratie und direkte demokratische Elemente:

österr. B-Vf sieht keine unmittelbare sondern​ mittelbare Demokratie vor ( ​Wahl der
Repräsentanten, die dann für Volk den Willen bilden)

auch ​ Elemente einer direkten Demokratie:

• ​ olksbegehren​: Gesetzesantrag direkt dr. Wahlberechtigte (100000 Stimmen


V
oder 1/6 der Stimmberechtigten von 3 BL)-> Einleitung Gesetzgebungsverfahren;
jedoch kein Beschluss

• ​ olksabstimmung​: obligatorishe bei Eingriff in GP/ auch bei normalen Gesetzen


V
möglich-> wüber Gesetzesbeschluss, der von gesetzgebungsorganen gewählt
wurde; wird dagegen gestimmt ist , kann es nicht Gesetz werden

• ​Volksbefragung: ​nur Befragung ohne rechtliche Verbindlichkeit

Bsp.: Gesetzesentwurf liegt vor, Volk entscheidet ob dieses Gesetz auch in Kraft tritt. Regierung
wird wahrscheinlich, muss sich aber nicht an die Ergebnisse von Abstimmungen halten

-> auch bei landesgesetzgebung in Landesverfassung

gg) Kompetenzverteilung Art 10 Abs 1 Z 10 B-VG:


• Regelung d. ​Kompetenzbestimmung​ in B-VG ob Bund oder Land für
Gesetzgebung/ Vollziehung zuständig sind

• Angelegenheiten werden ​taxativ​ aufgezählt:

◦ ​Bund​ ist für Gesetzgebung und Vollziehung zuständig

▪ Bsp: Denkmalschutz, Gewerberecht, Forstwesen, Privatrecht)

◦ ​Bund​ ist für Gesetzgebung und Länder für Volllziehung zuständig

▪ Staatsbürgerschaften

◦ ​ und​ ist für Grundsatzgesetzgebung die Länder zur


B
Ausführungsgesetzgebung + Ausführungsgesetzgebung zuständig

▪ Heil- Pflegeanstalt

• ​Generalklausel zugunsten der Länder​: solange Angelegenheit nicht


ausdrücklich dem Bund übertragen wird, gilt selbstständiger Wirkungsbereich der
Länder

hh) Gesetzgebungsverfahren:

GESETZGEBUNGSVERFAHREN DES BUNDES:

kurz:

• Antrag

• Behandlung NR – Beschluss

• Bundesrat

• Bundespräsident und Bundeskanzler

● Kundmachung

1.) ​Einleitung​ d. Gesetzgebungsverfahren des Bundes ​dr. ​Gesetzesantrag​ dr. :

• Bundesregierung ("​Regierungsvorschlag​")

• dr. Nationatratmitglieder ( ​Gesetzesinitiative​)


• dr. Bundesrat

• dr. Teil des Volk (​Volksbegehren​)

2.) ​Behandlung​ der Gesetzesanträge im NR dr. genau geregeltes Verfahren-> Gesetzesantrag


einem ​Ausschuss​ zuzuweisen=> Ausschussbericht

Plenum kann ​Gesetzesbeschluss (NR-Beschluss)​ erfassen; verschiedene Quoren erfoderlich


(Konsens/Präsensquoren):

• einfaches Recht; 1/3 Abgeordnete präsent + absolute Mehrheit der Anwesenden

• Verfassungsgesetz: 1/2 + 2/3+ ausdrückliche Bezeichnung (verfassungsgesetz/


bestimmung)

3.) Gesetzesbeschluss ist dem ​Bundesrat​ zu übermitteln

• BR; Möglichkeit auf ​Einspruch=​ ​suspensives Veto

• bestimmte Fälle: ​keine Mitwirkungsmöglichkeit​ (zB: Geschäftsordnungsgesetz


des Nationalrates)

• muss in best. Fällen muss er ​zustimmen​ (Verfassungsrelungen; über


Einschränkung der Zuständigkeit der Länder in Gesetzgebung/Vollzug/
Verfassungsbestimmung über BR)

bei nicht Erteilung der Zustimmung-> kein Fortsetzen

◦ Mitwirkung des BR im Gesetzgebungsverfahren des Bundes = bundesstaatliche


GP

• ​ eharrungsbeschluss ​bei Einspruch des BR möglich (1/2 der NR- Abgeordneten


B
anwesend + fassen Gestezesbeschluss nochmal)-> Überwindung des Einspruchs=>
Gesetzesverfahren kann weiterlaufen

4.) ​Volksabstimmung (wenn erforderlich)​: unbedingte MH der abgegebene Stimmen

5.) ​Bundespräsident und Bundeskanzler

• ​Beurkundung vom BP​ dr. Vorlegung des Bk

• BP: prüft verfassungsgemäßes Zustandekommen-> Unterschrift

• ​Gegenzeichnung​ der ​Bk

6.)​ Kundmachung​ dr. BK im ​Bundesgesetzblatt ​elektronisch (kein Druck mehr)


3 teile: 1- Kundmachung v. Bundesgesetze 2-> Kundmachung v. verordnungen

3.: Staatsverträge

=>Einbindung der ​Verwaltungsorgane​ BK und BP in Gesetzgebungsverfahren =>


gewaltentrennendes GP

GESETZGEBUNGSVERFAHREN DER LÄNDER:

Zustandekommen v. ​Landesgesetzen:

1.) Beschluss der Landtage (verschiedene Quoren bei Lvfg + einfachen Lg)

2.) Beurkundung

3.) ​Kundmachung im Landesgesetzblatt​ dr. Landeshauptmann

• ​ andesverfassungen​ enthält genauere Bestimmungen über


L
Landesgesetzgebung

◦ dürfen nicht der Bvf widersprechende Regelungen enthalten

◦ ​Relative Verfassungsautonomie der Länder:​ wenn keine bvfgesetzliche


Regelungen bestehen, dürfen LVf dieses Angelegenheiten der Länder selber
regeln

ii) Geltung /inkrafttreten:

• Gesetz: ​Kundmachung​-> rechtlich existenz; Bestand der Rechtsordnung= hat


Geltung

• Gesetzte treten mit folgenden Tag der Kundmachung ​in Kraft​, dh. das Gesetze v
Exekutive auf ​Sachverhalte angewandt​, ab dem Tag des Inkrafttretens

• jedoch auch Regelung über ​späteres Inkrafttreten (= Legisvakanz​)=a und


Rückwirkung​=b möglich. es findet auf beschriebenen Sachverhalt anwendung.
a.) ​Legisvakanz​: Anwendung zu späteren ZP als den der Kundmachung folgende Tag normiert

• auch möglich: Gesetz tritt zu früheren ZP in Kraft, Rechtsfolgen gelten erst zu


späteren ZP

-> ​Bedingungsbereich ​und ​Rechtsfolgenbereich​ fallen auseinander

b.)​Rückwirkung: ​wenn Gesetz auf Sachverhalt anzuwendenist, der vor der Kundmachung
stattfand -> Vorhersehbarkeit nicht gegeben-> Art 7 EMRK (niemand kann verurteilt werden für
etwas, das z​um Zeitpunkt der Begehung​ noch nicht illegal war - auch auf ​Strafmaß
anzuwenden, darf n​icht höhe​r werden – nur besser) => für bestimmt Regelungen
Rückwirkungsverbot​ in Strafrecht

• Schranke: Gleichheitsgrundsatz (Stgg + B-VG); unsachlich + gleichheitswidrig

• Begünstigende Regelungen dürfen rückwirkend erlassen werden, benachteiligende nicht

B) Verwaltung innerhalb der Verfassung:


● Gesetze dr. Verwaltung vollzogen-> Verordnung, Bescheide, AuvBZ

● Verfassung: Regelungen über Organisation der Vw + Handeln der


Vworgane

● hierarchisch gegliedert

○ gesamte Verwaltung steht unter Leitung des ​oberstem Organ​= selber nicht
weisungsgebunden aber weisungsberechtigt

■ zw. obersten Organen keine Über/Unterordnung, sondern unterschiedl.


Aufgaben zT.Abhängigkeiten und Kontrollmechanismen;

■ sind jedoch den gesetzgebenden Organen verantwortlich + rechtliche


Kontrollen (Auch Gerichte sind Behörden)

○ untergeordnete Verwaltungsorgane; weisungsgebunden: dh Verpflichtung


Weisung zu befolgen

■ Weisung an unzuständigen Organ bzw. Befolgung stoßt gegen


strafgesetzliche Vorschriften-> DARF nicht befolgt werden
○ weisungsfreie Verwaltungsorgane dr. best. Voraussetzungen dr.
Verfassung /Gesetzgeber

○ BV legt oberste Verwaltungsorgane des Bundes + der Länder fest

aa.) Obersten Organe der Bundesverwaltung:

1. Bundespräsident

2. Bundesregierung (=bestimmt durch Verfassung) +

3. ihre Mitglieder: Bundeskanzler, Vizekanzler + Bundesminister (art 69 B-VG)

->zw. ihnen ​komplexes System der Aufgabenverteilung + gegenseitiger Kontrolle :

● BK ist nicht weisungsbefugt gegenüber den Ministern, vertritt sie nur nach außen
● BK schlägt dem BP nur Minister vor
● BP -> ermächtigt

○ BK rechtlich völlig frei zu ernennen

○ BM nur auf Vorschlag des BK

○ die gesamte Bundesregierung rechtlich völlig fre zu entlassen

○ einzelne BM nur auf Vorschlag des BK

● Bestellung der neuen B- Regierung vom BP immer nach Neuwahlen d. Nationalrates;


idR stimmenstärkste Partei mit Regierungsbildung beauftragt (üblicherweise, nicht
verfassungsrechtlich geboten)

->gewaltentrennendes GP:​ ​Kontrollmechanismen zw. Nationalrat + Bundesregierung:

● Misstrauensvotum​:Nationalrat kann ganze Bundesregierung /einelnen MG Vertrauen


entziehen

○ BP zur Enthebung ihres Amtes verpflichtet

● meisten Gesetzesvorlagen werden in Form von ​Regierungsvorlagen​ in NR


eingebracht-> müssen jedoch von NR behandelt und beschlossen werden
BP​: Staatsoberhaupt + Oberbefehlshaber über Herr + Ermächtigung zur Äußerlichen Vertretung

-> republikanisches GP​: Stellung des Bundespräsidenten nach Regeln des B-VG (60):

● zu wählen

● Amtperiode: 6 Jahre-> Wiederwahl nur 1 mal zulässig

● Politische Verantwortung: BP kann vor Ablauf der Funktionsperide dr.


volksabstimmung abgesetzt werden

● rechtliche Verantwortung: Anlage beim Verfassungsgerichtshofes wegen schuldhafter


Rechtsverletzung dr. Amtstätigkeit

○ muss bei Verurteilung Amtsverlust aussprechen

-> gewaltentrennendes GP:

● Volksabstimmung dr. ​Bundesversammlung​ eingeleitet (Bundesversammlung= Organ


aus NR + BR)

● Anklage auf Beschluss der Bundesversammlung

bb.) Obersten Organe der Landesverwaltung:

● Landesregierung:

○ besteht aus ​Landeshauptmann​ + sonstigen MG= ​Landesräte


○ vom ​Landtag ​zu wählen (Art. 101

cc.) Verwaltung auf untergeordneter Ebene:

nach B-Vf Regelungen der Verwaltung auf untergeordneter Ebene:

● unmittelbare Bundesverwaltung: Einrichtung von vereinzelten besonderen


Bundesbehörden unter den Bundesministerien

○ Bsp: Finanzämter, Bundesdenkmalamt

● mittelbare Bundesverwaltung:​ Vollziehung des Bundes dr. Organe der Länder

○ dr. Landeshauptmann + unterstellten Behörden


■ meist Bezirksverwaltungsbehören: also Bezirkshauptmannschaften oder
Magistrate in Städten mit eigenen Statut

■ Landesorgane im organisatorischen Sinn werden als Bundesorgane im


funktionellen Sinn tätig

■ weisungsgebunden dem Bund gegenüber nur in den


Angelegenheiten

dd.) Die Selbstverwaltung:

● Eigener Wirkungsbereich
● Übertragener Wirkungsbereich
● Gemeinde ist eine Selbstverwaltungskörperschaft (Mittlerweile gibt es auch andere, va
Kammern)

● Ergänzung der Aufgabenerfüllung der Bundes +Landesverwaltung dr. dezentralisierte


Form der Verwaltung -> Aufgaben durch eigene Rechtsträger: Körperschaften des
öffentlichen Rechts besorgt
● weisungsfrei größtenteils

○ unter Aufsicht d. Bund/Land

TERRITORIALE SELBSTVERWALTUNG:

-> einzige Form= Gemeinden

Gemeindeorgane:

● gewählter Gemeinderat (wählt den->)

● Gemeindevorstand als vorbereitendes Organ

○ Städte-> Stadtrat
○ Städte mit eigenem Statut-> Stadtsenat

● Bürgermeister: in manchen länder direkt gewählt

-> Sonderregelungen für Wien: Gemeinde + Stadt + BL in einem


Aufgaben: entweder Aufgaben der Bvw oder der Lvw, die den gemeinden übertragen wurden

● eigener Wirkungsbereich:​ Aufgabenbereich in dem die gemeinde frei von Weisung


staatlicher Organe entscheidet

○ Angelegenheiten die im ausschließlichen oder überwiegenden Interesse der


Gemeinde gelegen und verkörpert sind (Art 118, Abs2)

○ Aufsicht des Bund/Landes

● übertragener Wirkungsbereich:​weisungsgebundene Besorgung

SONSTIGE SELBSTVERWALTUNG:

● seit 2008 verfassungsrechtlich veranktert-> sonstige Selbstverwaltung(


nicht-gemeindliche)

○ berufl. Vertreung-> Kammern

○ Regelungen nach Muster der Gemeindeselbstverwaltung

ee.) Legalitätsprinzip:

● Vollziehung (Vw + gerichtsbarkeit) darf nur auf Grund der Gesetze erfolgen (->
Freiheitssicherung)

○ teil des Rechtsstaatl. GP

● Normierung der Bindung der Vollziehung ans mittelbar demokratisch erlassenen


Gesetze :

○ Garantie, dass alle staatl. Entscheidungen auf Wille des vom Volk gewählten
Vertreters zurückgehen

○ -> Zusammenhang zu demokratischen GP

C.) Gerichtsbarkeit in der Verfassung

-> Vollzug von gesetzen


-> Kennzeichnung, dadurch, dass richterliche Organe in Ausübung ihres richterliches Amtes
unabhängig sind:

● weisungfrei

● unabsetzbar (weitgehend)

● unversetzbar

->Rechtsschutz + Kontrollfunktion​ dr. Verfassung

Unterscheidung der ordentlichen Gerichtsbarkeit + des öffentlichen Rechts:

● ordentliche Gerichtsbarkeit: ​Angelegenheiten des Strafrechts + Zivilrechts

○ oberste Instanz:in Zivil- Strafrechtsachen-> ​OGH


○ ->ausschließlich Bundessache

● Öffentliches recht​:

○ Verwaltungsgerichte des Bundes + der Länder

○ Verwaltungsgerichtshof

○ verfassungsgerichtshof

-> weitgehend Bundessache; Ausnahme: Verwaltungsgerichte der Länder->


Landesorgane (dessen Zuständigkeit)

● Verwaltungsgerichte​: ​Beschwerden​ gegen Verwaltungsbehörde

○ Sachentscheidung =​ Erkenntnis

● Verwaltungsgerichtshof:​ ​Revision​ gegen Erkenntnis d. Vwg

○ kann primär Entscheidung aufheben = Kassationsprinzip

● Verfassungsgerichtshof​: ​Beschwerde​ über Erkenntnis eines Verwaltungsgerichts


wegen Verletzung verfassungsgesetzlich gewährleisteter Recht (Grundrechte)
○ nur Aufhebung der Entscheidung

darüber hinaus:

● Gesetze auf Verfassungsmäßigkeit

● Verordnung auf gesetzmäßigkeit zu überprüfen + gegeb. aufzuheben (können jedoch


nicht stattdessen gesetzeskonforme Regelung erlassen)

● Überprüfung von Wahlen durch bestimmte Organe (NR)

->​rechtsstaatliches Grundprinzip

->​ Rechtsschutz​ +​ ​Überprüfung u Anfechtung v fehlerhaften Normen (teilw. auch


Einzelpersonen)

-> ​gewaltentrennendes Grundprinzip​: Gerichten wird teilw. Kontrolle über Verwaltung und
Gesetzgebung übertragenen

-> ​demokratisches Grundprinzip: ​Mitwirkung v. Volksvertretern bei Gerichtsbarkeit:

○ Geschworene​ bei mit schwerer strafe bedrohten Verbrechen, Entscheidung über


Schuld

○ Schöffner:​ Mitwirkung bei Rechtssprechung

d.) weitere Kontrolleinrichtungen:

-> sind jedoch keine Gerichte

● Rechnungshof:​ Kontrolle der Gebahrung ( verfügung über Vermögen)-> Bericht über


Ergebnisse

● Volksanwaltschaft:​ Aufgreifen von Missstände in Verwaltung + Erteilung von


Empfehlung für Beseitigung dieser Missstände

○ bericht über Ergebnis

○ seit 2012: Prüfung von behauptete oder vermutete


Menschenrechtsverletzungen​--> einsetzung der​ Kommission​ + einrichtung
des ​Menschenrechtsbeirats​ für Beratung
e) Grund- und Freiheitsrechte:

● Freiheit vom Staat (Staat darf nicht/ nur unter bestimmten Vorraussetzungen eingreifen)
im liberalen Grundprinzip verankert wird dr. Grundrechte umgesetzt

● va im ​Stgg​ und ​EMRK​ normiert

aa) Der Begriff "Grundrecht":

● verfassungsgesetzlich gewährleistete ​subjektive Rechte:​

= Rechtsordnung räumt jemanden Befugnis ein, die Einhaltung einer Norm des positiven
Rechts dr. Anrufung staatlicher Organe durchzusetzen

-> subjektive Rechte werden dr.:

=> einfache Gesetze oder

=> Verfassungsgesetze im Formellen Sinn = Grundrechte eingeräumt

bb) Grundrechtsverpflichtete:

garantieren Freiheit vom Staat & richten sich primär gegen ihn

a) gelten wenn Staat hoheitlich handelt (Normen erlässt)

b) gelten wenn Staat wie Privater handelt (-> Fiskalgeltung der Grundrechte)

Private:

● keine unmittelbare Drittwirkung (ausnahme Datenschutz)


○ Privatperson kann total unsachlich Verträge abschließen, der Staat nicht

● mittelbare Drittwirkung: wenn Regelungen, die privatrechtliche Rechtsakte regeln,


(zumindest indirekt) auf GR Bezug nehmen, gelten sie auch unter Private

-> Bsp: Verträge die gegen die guten Sitten verstoßen; abs. nichtig/Verstoß gegen gute
Sitten-> Miteinbeziehung der Grundrechte

cc) Arten v. Grundrechten:

1) Freiheitsrecht
2) Gleichheitsrecht

3) Minderheitenrecht

4) Verfahrengarantie

Ad 1) Freiheitsrechte:

Garantie: Recht auf Leben, persönliche Freiheit, Recht auf Achtung des Familien- und
Privatlebens, Unverletzlichkeit des Hausrechts, Brief-Fernmeldegeheimnis, Recht auf
datenschutz, Glauben- Gewissensfreiheit, Vereins- Versammlungsfreiheit, ein Recht auch
Unverletzlichkeit des Eigentum, Freiheit der Erwerbstätigkeit, der Wissenschaft und ihre Lehre,
der Kunst

Verbot der Folter/erniedrigende Strafe/Behandlung, Zwang-Pflichtarbeit

Ad2) Gleichheitsrechte:

● Gleichheitsgrundsatz​( Art 2 StGG)(Art 7 B-VG)

○ der Gesetzgeber darf nur ​sachlich gerechtfertigte Differenzierung​ normieren

○ und die Vollziehung darf ​nicht willkürlich​ handeln

● Vertrauensschutz

○ nicht erlaubt ​plötzlich und unerwartet​ in wohlerworbene Rechte einzugreifen

○ Normierung v. rückwirkende Regelungen dr. Gleichheitsgrudsatz beschränkt

( Art 7/2 B-VG: faktische Gleichstellung Mann und Frau)

Ad3) Minderheitenrecht:

● bestimmte Gruppe von Minderheiten sollen besonderer Schutz eingeräumt werden->


Gebrauch der Sprache als Amtssprache od im Unterricht/ Bezeichnung auf Ortstafeln

Ad4) Verfahrengarantie:

● Recht auf ​faires Verfahren


● Recht auf​ unabhängiges und unparteiisches Gerich​t innerhalb ​angemessener
Frist​ (zivil/strafrechtlich)

dd) Gesetzesvorbehalt:

meisten GR haben Gesetzesvorbehalt

= verfassungsgesetzlich normierte Regelung, die den einfachen Gesetzgebern die


Ermöchtigung einräumt, Grundrechte auszugestalten oder in Grundrechte einzugreifen

Unterscheidung: Ausgestalungsvorbehalt<-> Eingriffsvorbehalt

1) Ausgestalungsvorbehalt​.

Bsp: Art 12 StGG: Versammlungsfreiheit "... die Ausübung dieses Rechts wird dr. besondere
Gesetze geregelt"

2) Eingriffsvorbehalt:

a) materieller Gesetzesvorbehalt​: nähere Regelungen formuliert, unter denen


Voraussetzungen ein Zugriff zulässig ist

-> Bsp: Art 9 EMRK: Recht auf Gedanken-Gewissens- und Religionsfreiheit/2

=> Verbot der Burka, nur unter Abs 2 genannten Vorraussetzungen zulässig

b) formeller Gesetzesvorbehalt:

dort nur vorgesehen dass Eingriff in GR gesetzlich zulässig ist -> Bsp: Art 5 StGG

Zulässiger Eingriff:

1) wenn es wichtige ​Interessen der Allgemeinheit (= öffentl Interesse)​ erfordern

2) Eingriff muss ​verhältnismäßig​ sein -> zur Erreichung des öff Interesse ​geeignet​ und das
gelindeste Mittel​ zur Erreichung des Zwecks

IV. RECHTSTHEORETISCHE UND METHODISCHE GRUNDLAGEN

A. RECHTSTHEORETISCHE GRUNDLAGEN

1. Arten von Rechtsnormen, -vorschriften


- Gebieten Verhalten
- Regeln Sanktionen
- Regeln Erzeugung von Rechtsnormen

Arten:
- Zwangsnormen: Haben einen Gebots- und einen Sanktionsteil;
- Zwangsnormvollzugnormen: Zwangsnormvollzugsnormen regeln, wer vollziehen darf und wie
- Erzeugungsnormen: Regelt, wer Normen setzen kann/darf und wie

Gliederung der Normen erfolgt auf einer theoretisch abstrakten Ebene, Regelungen des
positiven Rechts werden oft nicht so klar strukturiert erlassen
Bsp.: Ortstafel, Geschwindigkeitsbegrenzung:

Geschwindigkeitsbegrenzung ist eine Zwangsnorm

2. Geltungs- bzw. Anwendungsbereiche von Normen Rechtsnormen beziehen sich immer auf
eine bestimmte Personengruppe in einem bestimmten Gebiet
- Wenn sie sich auf das räumliche Gebiet beziehen, spricht man vom örtlichen Geltungs- bzw.
Anwendungsbereich; zB. Auf das gesamte Bundesgebiet oder eine Gemeinde
- Bezogen auf die Personen, für die sie gelten persönlicher Geltungs- bzw.
Anwendungsbereich; zB. Alle Staatsbürger oder nur Studenten
- Oder: bezogen auf bestimmte Lebenssachverhalte oder Verhaltensweisen, wie Tierhaltung
oder das Errichten von Gebäuden sachlicher Geltungs- bzw. Anwendungsbereich
- Bei zeitlichem Bezug spricht man vom zeitlichen Geltungs- bzw. Anwendungsbereich
Rechtsnormen entstehen, sobald der letzte Akt, den die Erzeugungsnorm vorgesehen hat,
gesetzt ist - Geltung ist nicht gleich Inkrafttreten

Inkrafttreten kann erfolgen:


- Mit der Kundmachung
- Legisvakanz später
- Rückwirkend

3. Fehlerhaft erzeugte Rechtsnormen


Was passiert, wenn ein Fehler bei der Erzeugung passiert?

Wenn nicht alle Regeln der Erzeugungsnormen bei der Normenerzeugung eingehalten werden
aus abstrakt theoretischer Sicht müsste die Norm dann einfach nicht zustande kommen, nichtig
werden würde bedeuten, dass sie nichtig ist, aber es keiner weiß niemand kann sicher sein, ob
er die Norm befolgen muss Rechtsunsicherheit

Im positiven Recht gibt es Regelungen, wonach fehlerhaft erzeugte Normen geändert oder
aufgehoben werden können
Da es heißt, dass fehlerhaft ERZEUGTE Normen aufgehoben werden können, müssen sie
zuerst in Geltung sein, denn sonst können sie ja nicht aufgehoben werden

„Fehlerkalküle“ dienen der Rechtssicherheit (besagen, dass fehlerhafte Normen nicht immer zur
Nichtigkeit führen) - Rechtssicherheit hat Vorrang vor Rechtsrichtigkeit

Dafür müssen allerdings 2 Voraussetzungen erfüllt sein:


- Es muss zumindest ein Willensakt eines Staatsorgans vorliegen und
- Der muss veröffentlicht worden sein

Wird der Beschluss gar nicht kundgemacht, entsteht gar keine Verordnung, man muss diese
auch nicht aufheben

Wurde nie ein Beschluss gefasst, sondern ein nicht beschlossener Entwurf weitergeleitet,
entsteht natürlich auch keine Verordnung, man muss nichts aufheben

4. SYSTEMATISIERUNG VON RECHT


a) Gliederung nach dem Rechtserzeugungszusammenhang:

Stufenbau nach der rechtlichen Bedingtheit

Rechtsnormen werden aufgrund anderer Rechtsnormen erzeugt, Erzeugungsnormen regeln,


wer Normen erzeugen darf und wie; Norm hängt mit Erzeugungsnorm zusammen, man kann sie
in Beziehung stellen - Gliederung nach dem Erzeugungszusammenhang „Stufenbau nach dem
Erzeugungszusammenhang“ – Erzeugungsnormen stehen hier über den neu erzeugten
Normen

Erzeugungszusammenhang ist nur aus dem Inhalt zu entnehmen


Bsp Gerichtsvollzieher siehe Skript
Wenn eine Norm gleichzeitig Erzeugungsnorm und erzeugte Norm ist, hat sie „doppeltes
Rechtsantlitz“

b) Gliederung nach der Rechtserzeugungsform:


Stufenbau nach der derogatorischen Kraft
Erzeugungsnorm regelt eben auch das Erzeugungsverfahren: „Rechtsform“ = auf eine
bestimmte Art und Weise erzeugte Norm (Bsp sie Skript)

Es gibt nach den Erzeugungsregelungen diese 3 Rechtsformen:


- (Einfaches) Bundesgesetz
- (Teiländerndes) Bundesverfassungsgesetz
- Gesamtänderndes Bundesverfassungsgesetz
Andere Rechtsformen: zB Landesverfassungsgesetze, (einfache) Landesgesetze,
Verordnungen (generell-abstrakte Verwaltungsakte), Bescheide (individuell-konkrete
Verwaltungsakte), Urteile (individuell-konkrete Akte von Gerichten)

Verschiedene Formen von Bundesgesetzen unterscheiden sich durch strengere rechtliche


Anforderungen bei der Erzeugung. Am aufwändigsten sind gesamtändernde
Bundesverfassungsgesetze (erhöhte Quoren + Volksabstimmung)
Bundesverfassungsgesetze einfacher, da keine VA aber immer noch erhöhte Quoren
Bundesgesetze am einfachsten (normale Quoren)

Aufwändig erzeugte Normen können nicht von unaufwändig erzeugten Normen geändert oder
aufgehoben werden

Durch die Form einer Norm kann man auf ihre derogatorische Kraft schließen = rechtliche Kraft,
andere Normen beeinflussen zu können

Auch Derogationszusammenhänge können in einem Stufenbaumodell dargestellt werden,


Stufenbau nach der derogatorischen Kraft

Gesamtänderndes BVG:
Erhöhte Quoren + V
I
BVG:
Erhöhte Quoren
I
BG:
Anwesenheit 1/3 + abs. Mehrh.

Normen gleicher Form stehen nebeneinander; Treten zwischen diesen Konflikte auf lex
posterior - man spricht auch von Novellierung Wird die Aufhebung nicht ausdrücklich
angeordnet, aber der Inhalt lässt darauf schließen, spricht man von materieller Derogation

Es kann aber auch ausdrücklich normiert sein, dass die vorherige Regelung aufgehoben
werden soll Allerdings gibt es Regelungen, die besagen, dass eine Norm jedenfalls zunächst
entsteht und bei Rechtswidrigkeit aufgehoben wird; Landesgesetze und Bundesgesetze haben
keine Derogationsbeziehungen, Stufenbaumodell ist nicht
immer möglich

c) Stufenbau nach der rechtlichen Bedingtheit und Stufenbau nach der derogatorischen Kraft

Stellung einer Regelung kann in den 2 Modellen unterschiedlich sein, da sich eins auf die Form
und das andere auf den Inhalt bezieht
Stufenbau nach der rechtlichen Bedingtheit - Inhalt

Stufenbau nach der derogatorischen Kraft - Form/Rechtserzeugung

5. DIE GELTUNG VON RECHTSNORMEN


Wir sind davon ausgegangen, dass Normen nur aus anderen Normen abgeleitet werden
können. Woraus leitet die oberste Norm ihre Geltung ab?

Kann innerhalb des positiven Rechts nicht begründet werden. Es gibt viele Ansätze zu der
Frage, warum Normen gelten Rechtsphilosophie
- Manche Ansätze begründen das Sollen aus dem Bestehen des Seins (Tatsachen)
zT wird angenommen, dass die Geltung darauf beruht, dass das Recht von einer
Autorität (Souverän) als Befehl (Imperativ) gesetzt wurde und tatsächlich mit
Zwangsgewalt (Macht) durchgesetzt werden kann („Machttheorien“)

Nach anderen kommt es darauf an, dass die betroffenen Menschen oder die
Staatsorgane die Rechtsordnung mit ihren Normen anerkennen
(„Anerkennungstheorien“)

- zT wird die Geltung aus ethischen Aspekten, Werten oder Rechtsideen abgeleitet
Rechtsnormen gelten also nicht, wenn sie „unerträglich ungerecht“ sind „Naturrecht“ –
Vernunft

- Manche Ansätze begründen die Geltung rein normativ, Ausgangspunkt sind


folgende Überlegungen:
Trennung von Sein und Sollen (dann kann die oberste Norm nicht ihre Geltung aus
Tatsachen ableiten)
Wertrelativismus: Die Auffassung geht davon aus, dass es dem Menschen nicht möglich
ist, vorgegebene Werte zu erkennen (allgemeingültigen Begriff der Gerechtigkeit)
=Wertrelativismus Diese Haltung lehnt ab, die Geltung der obersten Norm aus Werten
abzuleiten (es soll nicht davon abhängig sein, ob die Norm „gerecht“ ist, da Gerechtigkeit
etwas Subjektives ist)
Annahme Grundnorm: Geht man davon aus, dass die Geltung nicht von Werten
abhängig gemacht werden kann, kann man die Geltung der obersten positivrechtlichen
Norm nur annehmen; Annahme wird „Grundnorm“ genannt, ist keine Norm des positiven
Rechts

Auch Vertreter der Reinen Rechtslehre können schon aus Zweckmäßigkeitsüberlegungen die
tatsächlichen Gegebenheiten nicht ganz ausblenden; Eine Rechtsordnung wird nur dann als
geltende Rechtsordnung angenommen, wenn sie sich etabliert hat

Überlegung basiert auf Zweckmäßigkeitsüberlegungen, weil:


Nach Zäsuren zB wie in Österreich 1945 oder 1918 ist es nicht sinnvoll, die alte Rechtsordnung
als geltendes Recht zu betrachten

B. METHODISCHE GRUNDLAGEN
1. Die Auslegung bzw. Interpretation von Normen
Rechtsdogmatik will das geltende Recht möglichst genau beschreiben, dazu muss der Inhalt
erfasst werden mithilfe der Interpretation/Auslegung
Gesetze, Verträge, Urteile, Bescheide und sonstige Verfügungen müssen interpretiert werden,
um den Inhalt erfassen zu können und um ihn auf den gegebenen Sachverhalt anwenden zu
können.

Normen sind kundgemachte Willensakte eines staatlichen Organs, das anordnet, wie man sich
verhalten soll. Inhalt des Willensaktes wird durch Interpretation ermittelt; Problem: der „wahre
Wille“ muss ermittelt werden, allerdings kann ein Kollegialorgan kaum einen einheitlichen Willen
haben; Interpretation beginnt mit der Analyse der Sprache;

a) Verbalinterpretation und grammatikalische Grundlagen


zuerst wird versucht, die Bedeutung des genauen Wortlautes zu erfassen, das ist mal leicht,
mal
schwierig. Manche Alltagswörter heißen in der juristischen Sprache etwas anderes (zB Besitz vs
Eigentum).

Manchmal absolut nicht eindeutig (Bsp Baumpflanzungen, gilt ein Nussbaum auch als
Obstbaum?)

Oft ergibt sich die Bedeutung aus dem textlichen und dem grammatikalischen Zusammenhang
(Ball kann mehrere Bedeutungen haben, im Text wird aber klar, welche)
Auch Beistrichsetzung kann wichtig sein: „Siegen wirst du (,) nicht (,) fallen im Kampf.“

b) Systematische Interpretation
Oft wird versucht, die Bedeutung einer Regelung durch andere Vorschriften zu ermitteln
Typisch: eine Begriffsdefinition wird zurate gezogen, um eine neue Regelung besser zu
verstehen
zB. „bissige Hunde müssen einen Maulkorb tragen“ was ist „bissig“? andere Regelung: „bissig
ist ein Hund, der einmal einen Menschen oder einen Hund gebissen hat“
es kann auch eine einschränkende Definition herauskommen, zB Baum: ein Baum muss
rechtlich mindestens 40 cm Stammumfang haben; nicht alles, was wir als Bäume bezeichnen
würden, ist im Baumschutzgesetz einer;

c) Historische (Willens-) Interpretation


Es gibt auch Unterlagen aus dem Normsetzungsprozess, „Gesetzesmaterialien“, woraus sich
weitere Schlüsse ziehen lassen (Gesetzesentwürfe, -anträge, Stenographische Protokolle,
Ausschussberichte), auch diese müssen interpretiert werden

d) Verfassungskonforme Interpretation
Ist eine systematische Interpretation, mit Elementen der historischen Interpretation;
Erzeugungsmäßig niedrige Rechtsnorm ist unter Bedachtnahme auf die sie bestimmende
Vorschrift auszulegen; im Zweifel muss die verfassungskonformere Interpretation gelten
Bspw. ist das Wort Studenten in einer Regelung verfassungswidrig, wenn es nur Männer
betreffen würde, aber verfassungskonform, wenn es Männer und Frauen meinen würde
Solche Überlegungen kann man auch bei anderen über- und untergeordneten Normen
anstellen, und zB arbeiten mit
- Grundprinzipienkonforme Interpretation
- Völkerrechtskonformen I.
- Europarechtskonformen I.
- Gesetzeskonformen I. der Verordnungen

e) Versteinerungstheorie
Ist eine historisch-systematische Interpretation, wird v.a. bei der Auslegung der
Kompetenzbestimmung des B-VG angewandt; welchen Umfang haben diese
Kompetenzbegriffe?

Man untersucht, welchen Inhalt einfache Gesetze zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der
Kompetenzbestimmungen des B-VG hatten

f) Teleologische Interpretation
Man versucht, den Zweck eines Gesetzes herauszufinden. Im öffentlichen Recht wird der
Methode wenige Bedeutung zugeschriebenHandeln soll nur aufgrund demokratisch legitimierter
Normen erfolgen; Damit man dem Gesetzgeber keinen falschen Zweck unterstellt, muss man
ihn selbst interpretieren durch historische Interpretation oder systematische I. Im Privatrecht ist
die teleologische I. sehr wichtig, im Völkerrecht ebenso

g) Auslegungsdivergenzen
Verschiedene Interpretationsmethoden können zu verschiedene Ergebnissen führen
Normtext ist vorrangig. Unklarheiten können bestehen bleiben, dann sind Grenzen der
Erkenntnis erreicht Vollziehendes Organ muss vor der Normerlassung auch interpretieren. Hier
kann man es nicht bei einem unklaren Auslegungsergebnis belassen

2. Authentische Interpretation
Normsetzungsakt, mit dem das Organ anordnet, wie eine früher erlassene Regelung zu
verstehen ist
Rückwirkend
3. Beispiel: siehe Skript

4. Analogie
Lückenschließung: ist eine Art der Rechtsfortbildung, die durch den Rechtsanwender erfolgt
Ist die Anwendung einer Rechtsvorschrift, die einen bestimmten Sachverhalt regelt, auf einen
ähnlichen, nicht geregelten SV
Wird benutzt, um Lücken im Gesetz zu schließen
Auch im öffentlichen Recht wenig vertreten
Unzulässig, wenn man eine Regelung erwarten würde, aber diese absichtlich nicht existiert
Bsp. Siehe Skript
Strafrecht darf nicht mit Analogieschlüssen neue Tatbestände schaffen
Im Privatrecht dagegen gibt es eine extra Ermächtigung für Analogieschlüsse

Wo sind die Grundprinzipien der Verfassung geregelt, wie lauten sie?


Art 1 – 25 B-VG

Was versteht man unter dem Stufenbau der Rechtsordnung?

Verfassungsorgane: Was sind die Befugnisse des Bundespräsidenten?


Fragen dazu werden gerne im Zusammenhang mit aktuellen Entwicklungen gestellt. Dazu
Medienberichte verfolgen!
zB. Notverordnungsrecht

Aufgaben und Zusammensetzung der Bundesregierung, NR, BR?

Was versteht man unter der Gesetzmäßigkeit der Verwaltung?

Erklären Sie mittelbare u unmittelbare Bundesverwaltung?

Grund- und Freiheitsrechte?


(Gleichheitssatz, Unverletzlichkeit des Eigentums,…)

Aufgabe und Funktion des VfGH?


Erkenntnis Vwgericht bei VfGH bekämpfen, da hat sich im Vergleich zu Bescheid nicht viel geändert!

Thema jetzt vor allem: Gesetzesbeschwerde! Wenn Entscheidung erster Instanz vorliegt, parallel
Prüfungsantrag bei Verfassungsgerichtshof, sollte man wissen wie das funktioniert und
einzubringen ist!

Revisionsverfahren – aufschiebende Wirkung!

Beschwerde an den VfGH - Welchen Inhalt muss die Beschwerde aufweisen?


Partei/Einbringer, ​(belangte)​ Behörde, Rechtssache: Bescheidbezeichnung erforderlich!
Instanzenzug ausgeschöpft
Sachverhalt
Rechtsverletzung
Behauptung: ​ ​Verletzung in VfgwlR oder ​ ​Anwendung einer rwidrige generelle Norm
o Anträge:
Antrag auf ​Aufhebung des Bescheides​: bei VfGH nur Aufhebung (​KASSATION​) ​ keine Abänderung
durch VfGH
o Ev. Antrag auf ​Zuerkennung der aufschiebenden Wirkung
o Ev. ​Abtretungsantrag
Sukzessivbeschwerde an VwGH: kann auch nachgeholt werden ​ binnen 2 Wochen ab Zustellung des
Erkenntnisses des VfGH. Regelmäßig Verbesserungsauftrag, da VwGH nur einfachgesetzlichen
Rechtsverletzungen prüft (noch nicht ausgeführt in VfGH-Beschwerde)
umgekehrt kein Abtretungsantrag möglich: VwGH ​ ​ VfGH geht nicht!
Parallelbeschwerde möglich: VwGH und VfGH gleichzeitig anrufen

Anwaltspflicht​ bei schriftlicher Beschwerde, ​bei allfälliger Verhandlung aber nur rel. Anwaltspflicht.

VfGH kann Behandlung der Beschwerde direkt ablehnen wegen Aussichtslosigkeit der Beschwerde oder
weil keine Klärung einer relevanten Frage zu erwarten ist.

Ergreiferprämie: ​Wird ein Gesetz vom VfGH aufgehoben, muss die belangte Behörde im Anlassfall
(Erfolgreiche VfGH-Beschwerde) ​so entscheiden, als gäbe es dieses Gesetz überhaupt nicht. Dies gilt
auch dann, wenn inzwischen Nachfolgebestimmungen vorliegen. Wichtig im Abgabenverfahren!

Individualbeschwerde?
Prüfung von Gesetzen und VO
Das Gesetz, durch das man sich verletzt erachtet, muss konkret bezeichnet werden: BGBl usw
enge Voraussetzungen:
o direkte Betroffenheit
o Umwegunzumutbarkeit: ​Provokation von Verwaltungsstrafen, Anstrengen von sehr
kostenintensiven Verfahren zB Beantragung einer Baubewilligung (samt teurem
Einreichplan des Architekten…) zur Anfechtung eines Flächenwidmungsplanes.
o Ausschöpfung des Instanzenzuges​: Vorstellung an Gemeindeaufsichtsbehörde
zwingend, obwohl es sich um ein außerordentliches Rechtsmittel handelt.

Wenn man gegen die Umwidmung eines Flächenwidmungsplanes ankämpfen möchte, was
muss überprüft werden?
Umwegzumutbarkeit ​
Landesgesetz sieht Möglichkeit der Einräumung einer Bau​platz​bewilligung vor ​ zumutbarer Umweg
(Antrag nicht kostenintensiv); Ablehnung ​ ​ Instanzenzug bis VfGH
Landesgesetz sieht Möglichkeit der Einräumung einer Bau​platz​bewilligung ​nicht vor ​ keine
Umwegzumutbarkeit, da die Initiierung eines Baubewilligungsverfahrens zur Erlangung eines
bekämpfbaren Bescheides sehr teuer ist (Einreichplan, Architekt).

Unter welchen Voraussetzungen kann man eine Klage nach Art 137 B-VG einbringen?
Beamten wird Gehalt nicht bezahlt, Fehlerhafte Umsetzung von europäischen Normen,…

B. Verfassungsgerichtsbarkeit
Artikel 137.​ Der Verfassungsgerichtshof erkennt über vermögensrechtliche Ansprüche gegen
den Bund, die Länder, die Gemeinden und die Gemeindeverbände, die weder im ordentlichen
Rechtsweg auszutragen noch durch Bescheid einer Verwaltungsbehörde zu erledigen sind.

Europarecht
wird eher oberflächlich geprüft!

1. Begriff
Recht der EU oder völkerrechtliche Normen für Europa
2. Rechtsquellen
a) Primärrecht: Grundlage der Union sind
- Vertrag über die EU
- V. über die Arbeitsweise der EU
- Charta der Grundrechte der EU
Diese Verträge heißen Primärrecht
4 Grundfreiheiten:
- Warenverkehrsfreiheit
- Personenverkehrsfreiheit
- Dienstleistungsfreiheit
- Kapitalverkehrsfreiheit
Außerdem darf man nicht diskriminieren usw.
b) Sekundärrecht: von Organen der EU erlassen
- Verordnungen
- Richtlinien
- Beschlüsse
3. Organe
- EU-Parlament
- Europäischer Rat
- Rat der EU
- Europäische Kommission
- EU-Gerichtshof
- Andere sind zB. Die EZB, Rechnungshof
1. Österreich und die EU
a) Beitritt
1.1.95, B-VG, gesamtänderndes Bundesverfassungsgesetz, demokratisches GP wird verletzt durch EU,
bundesstaatliches GP auch, sowie das rechtsstaatliche
b) Unionsrecht und innerstaatliches Recht
Unionsrecht muss zT durch innerstaatliche Regelungen umgesetzt werden
Bestimmte Akte der EU sind unmittelbar anwendbar
Unmittelbar anwendbares Unionsrecht hat Anwendungsvorrang vor innerstaatlichem Recht
Innerstaatliches Recht wird dann in gewissen Bereichen verdrängt, ist aber für andere noch
anzuwenden
Vorrang auch ggüber Verfassungsrech

Entwicklung der EU, aus welchen Institution ist die EU entstanden?


EU seit 2009 Träger von Rechten und Pflichten (eigene Rechtsperson)
Gemeinschaftsrecht ​ ​ Unionsrecht

Welche Klagsarten und europäisches Kartellrecht wichtig!

Was ist Primärrecht bzw. Ursprungsrecht, wie wird dieses Recht erzeugt?

Sekundärrecht, das abgeleitete, das auf den Verträgen aufbaut, das mithilfe unterschiedlicher Verfahren
zu Recht wird – Verordnungen, Richtlinien – Unterschiede!!

Rechtsquellen
Vorrang des Gemeinschaftsrechts; erst wenn dieses nicht anwendbar, greift das (darunterliegende
nationale Recht).
Integrationsfester Verfassungskern​ ist jedenfalls durch EU-Recht nicht angreifbar.

- Primärrecht (Verträge der EU: Gründungsvertrag + Änderungen Rom, Lissabon,…)


Vereinbarungen, die zwischen den MS der europ. Union – zw. den Regierungsmitgliedern –
ausgehandelt werden
- Sekundärrecht​ (VO, RL ​ ​ Unterschiede) = abgeleitetes Recht
Verordnungen sind unmittelbar gültig, ohne dass sie einer Umsetzung in das nationale Recht
bedürfen, im Gegensatz dazu müssen Richtlinien innerhalb einer bestimmten Frist in nationales
Recht umgesetzt werden.
Adressat der RL ist der Mitgliedsstaat – dieser kann selbständig entscheiden wie die RL
umgesetzt wird sprich die Ziele erreicht werden – kommt es zu keiner Umsetzung können
Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet werden ​ ​ direkte Anwendbarkeit der Richtlinie
Umsetzungspflicht von RL ​ Voraussetzungen für Direktwirkung von RL, Konsequenzen nicht
fristgerechter Umsetzung … ​was ist wenn nicht umgesetzt wird, Einleitung
Vertragsverletzungsverfahren oder direkte Anwendbarkeit wenn bestimmt genug, dann kann
man sich in einzelnen Fällen auf nicht umgesetzte Richtlinie stützen
- Rsp​ ​als dritte Rechtsquelle EuG I. ​Instanz und EUGH; Fachgericht für öffentl. Dienst
(Rechtsstreitigkeiten für Eu-Bedienstete)
​Zitate der wichtigsten Ent bei Prüfung von Vorteil zb zur unmittelbaren Anwendung von RL

Welche Verfahren?

Was versteht man unter Beschlüssen, Empfehlungen und Stellungnahmen?


Entscheidungen und Beschlüsse:​ rechtlich verbindlich für Empfänger
Empfehlungen und Stellungnahmen​: unverbindlich, nur steuernden Charakter!

Rechtsbildung in der EU
Initiativrecht, Prozess der Gesetzgebung,…
Rechtssetzungsverfahren innerhalb der EU und im nationalen Recht ​ ​ Ratifikation?

Organe und Institutionen

Grundprinzipien

Grundrechtecharta
4 Grundfreiheiten
im Rahmen eines Falles oder einer Endbesprechung mgl relevant, Bezug herstellen! zB RA und
Zugangsbeschränkungen: Einschreiten von ausländischen Anwälten zB im Bereich von Grundverkehr,:..

- Niederlassungsfreiheit
- Dienstleistungsfreiheit
- Kapitalverkehrsfreiheit
- Warenverkehrsfreiheit

Verfahrensarten
1) Vertragsverletzungsverfahren (§ 258 – 260 VAEU)
Klageberechtigt​: Verstöße können von Europäische Kommission oder Mitgliedstaat geltend gemacht
werden. ​EuGh zuständig!
Wenn die Kommission einen Verstoß gegen das Gemeinschaftsrecht feststellt, kann sie das
Vertragsverletzungsverfahren einleiten. Die Kommission ist als ​Hüterin der Verträge verpflichtet
gegen jede objektive Verletzung von Unionsrecht einzuschreiten
bei drohender Vertragsverletzung wird zunächst auf dem Verhandlungsweg eine Lösung (gütliche
Einigung) angestrebt – Zulässigkeitsvoraussetzung für die Klageerhebung – dient der Aufklärung des
Falles und der Anhörung des Mitgliedsstaates.
In einer ersten Phase bittet sie den Mitgliedstaat mittels eines so genannten
Aufforderungsschreibens​, sich innerhalb von zwei Monaten zu äußern. ​Stellungnahme! ​Dieser
Meinungsaustausch findet grundsätzlich nicht öffentlich statt.
Sieht sich die Kommission durch die Äußerung des Mitgliedstaats nicht veranlasst, ihre Auffassung
zu ändern, oder äußert sich der Mitgliedstaat nicht, so kann die Kommission eine mit Gründen
versehene ​Stellungnahme abgeben, welcher der Mitgliedstaat innerhalb einer weiteren Frist von
zwei Monaten nachkommen muss. In dieser Phase gibt die Kommission eine Pressemitteilung
heraus, in der sie die europäische Öffentlichkeit über den Gegenstand des Verfahrens informiert.

Durch Vorverfahren ​(dient der weiteren Aufklärung und Anhörung des Mitgliedstaates) wird der
Streitgegenstand eingeschränkt und bestimmt.
Unterbleibt die Anpassung an das Gemeinschaftsrecht, so kann die Kommission den ​Gerichtshof
anrufen, dessen Urteil für den Mitgliedstaat bindend ist.
EugH prüft ob Vertragsverletzung vorliegt, Klagsschrift (wird im Amtsblatt veröffentlicht) ​MS kann
darauf noch antworten​, Beweisaufnahme (mündliche Verhandlung), Generalanwalt (unabhängiges
Organ) ​ Schlussantrag (= Urteilsvorschlag, an den der EuGH aber nicht gebunden ist.), Gerichtshof
folgt GA in ¾ aller Fälle!

Falls der Mitgliedstaat auch dem Urteil des Gerichtshofs nicht nachkommt, kann die Kommission nach
Übermittlung eines ​Aufforderungsschreibens und Abgabe einer mit Gründen versehenen
Stellungnahme ein zweites Mal den Gerichtshof anrufen und ihm vorschlagen, ein ​Zwangsgeld zu
verhängen.
2) Vorabentscheidungsverfahren ​(prüfungsrelevant)
Art. 267 AEUV
spielt sich auch bei EuGh ab, soll einheitliche Anwendung und Auslegung von EU-Recht ​in allen MS
sicherstellen
Wenn ein nationales Gericht ​Zweifel über die Auslegung oder Gültigkeit einer Rechtsvorschrift der
EU hat, so kann es - und muss es in manchen Fällen - den Gerichtshof zu Rate ziehen. Dieser Rat wird
in Form einer „Vorabentscheidung“ erteilt. ​Auslegung Primär- und Sekundärrecht!
Letztinstanzliches Gericht zur Vorlage verpflichtet außer acte clair;

Mündliche Verhandlung, Schlussantrag GA, wie bei Vertragsverletzungsverfahren, zentrale Stellung GA!
Urteilsvorschlag macht er auch hier wieder!

Nationales Gericht unterbricht sein Verfahren bis zur Entscheidung durch EuGH
die an den EuGH gerichtete Frage wird in alle Amtssprachen übersetzt und veröffentlicht
MS haben Möglichkeit zur Stellungnahme
Das vorlegende Gericht und alle anderen nationalen Gerichte sind an die Entscheidung des EuGH
gebunden ​ ​ Entscheidung sind daher Rechtsquelle

Klagen: EuG I. Instanz ​ ​ EuGH II. Instanz

3) Nichtigkeitsklage ​263 u 264


Wenn ein ​Mitgliedstaat​, der ​Rat​, die ​Kommission oder (unter bestimmten Umständen) das Parlament
meinen, dass ein bestimmter Rechtsakt der EU rechtswidrig ist, können sie beantragen, dass der
Gerichtshof ihn für nichtig erklärt.
auch ​natürliche und juristische Personen, Individualpersonen, nur ​Privatpersonen​, wenn bestimmter
Rechtsakts ihre Situation unmittelbar und individuell beeinträchtigt.
Wenn der Gerichtshof feststellt, dass der betreffende Rechtsakt nicht korrekt verabschiedet wurde
oder sich nicht auf die richtige Rechtsgrundlage in den Verträgen beruft, kann er ihn für nichtig
erklären.
Gründe: Unzuständigkeit, Ermessensmissbrauch,…
Kläger muss Tatsache angeben und belegen!

4) Untätigkeitsklage
Wegen Säumnis von Organen der EU: Europäische Parlament, Rat und Kommission sind durch den
Vertrag verpflichtet, unter gewissen Umständen bestimmte Entscheidungen zu treffen. Wenn sie
das unterlassen, können die Mitgliedstaaten, die anderen Gemeinschaftsorgane und (unter
bestimmten Umständen) Einzelpersonen oder Unternehmen den Gerichtshof anrufen, um die
Unrechtmäßigkeit dieser Untätigkeit feststellen zu lassen.
5) Amtshaftung
Art 268 AEUV: Schadenersatzklage
Geltendmachung von Schäden, die durch EU-Organe verschuldet wurden ​ Deliktische Haftung,
ansonsten nationale Gerichte zuständig! Personen oder Unternehmen, die durch die Tätigkeit oder
Untätigkeit der Gemeinschaft oder ihrer Bediensteten einen Schaden erlitten haben, können vor
dem Gericht erster Instanz auf Schadenersatz klagen. ​Vertragliche Ansprüche – einzelne MS!
(gleicher Instanzenzug wie oben)

Stellung des Generalanwaltes?


Bereitet Urteil vor - Vorschlag ist unabhängig auszuarbeiten und neutral zu entwickeln - keine Bindung
des EuGH; in der Praxis folgt er diesen aber weitgehend. Schlussanträge daher oft aufschlussreicher als
der Spruch und die Begründung des EuGH-Urteils, wenn dem Schlussantrag gefolgt wurde.
Verhalten vor dem EuGH

III. RECHT UND STAAT UND INTERNATIONALE DIMENSIONEN DES RECHTS


A. RECHT UND STAAT
1. Begriff Staat:
- Staatsgebiet
- Staatsgewalt
- Staatsvolk
Völkerrechtlich anerkannt durch andere Staaten (ist allerdings nur deklaratorisch)
Bildung von Staaten ist gebunden an tatsächliche Gegebenheiten und rechtliche
Voraussetzungen,
auch überstaatliche Regelungen (Völkerrecht)
Es ist nicht immer klar, ob die Staatselemente vorliegen
a) Staatsgewalt
Herrschaftssystem ist notwendig, Personen
- Muss souverän sein
- Und effektiv
b) Staatsgebiet: durch Staatsgrenzen umgrenzt
- Durch Staatsverträge mit Nachbarstaaten festgelegt (oft Friedensverträge)
- Durch Gewohnheitsrecht, langandauernde Gewohnheit
- Österreichs Grenzen zB sind im Vertrag von St. Germain geregelt, aber teilweise
auch durch Gewohnheitsrecht (D und Schweiz)
Grenzen/Staatsgebiet kann sich von Zeit zu Zeit ändern:
- Durch Abtrennung (Sezession)
- Teilung (Dismembration)
- Vereinigung (Verschmelzung)
- Aufnahme in einen anderen Staat (Inkorporation)
c) Staatsvolk: Staatbürger; Staatsbürgerschaften regelt das Land selbst - allerdings an
völkerrechtliche Regeln gebunden
- Abstammung (ius sanguinis)
- Örtliche Beziehung zu dem Staat (ius soli)
Werden in mehreren Staaten die Voraussetzungen erfüllt, können sie Doppel- oder
Mehrfachstaatsbürger sein
Wenn man seine verliert, ist man Staatenloser
d) Völkerrechtliche Anerkennung:
Einseitige völkerr. Erklärung, die jeder Staat abgibt; durch Außenpolitik geprägt
2. Der staatliche Gebotsbereich
Auch Staatsgebiet und-bürgerschaft können von Rechtsnormen geregelt werden
- Territorialitätsprinzip
- Personalitätsprinzip
- Schutzprinzip
a) Territorialitätsprinzip:
Rechtsnormen dürfen das Verhalten von Personen regeln, die sich im Staatsgebiet aufhalten
b) Personalitätsprinzip
Dürfen Verhalten von Staatsbürgern auch regeln, wenn sich diese im Ausland aufhalten
c) Schutzprinzip
Darf auch Verhalten von Leuten regeln, deren Verhalten sich gegen den Staat oder
inländisches Rechtsgut richtet
B. VÖLKERRECHT
1. Begriff
Die Summe der Rechtsnormen, die die Beziehungen der souveränen Staaten und der sonstigen
Völkerrechtssubjekte regeln, heißt Völkerrecht
Völkerrecht ist besonders, weil die Normen nicht durch ein zentrales Organ gesetzt werden
können.
Staatengemeinschaft ist zuständig für die Sanktionierung von Verstößen, weil alle Staaten
gleich
souverän sind; das ist allerdings eine Schwäche des Völkerrechts (bspw. Krim)
2. Völkerrechtssubjekte
Träger von Rechten und Pflichten des Völkerrechts
- Souveräne Staaten
- Internationale Organisationen (UN, EU) allerdings nur, wenn ihnen das von
den Mitgliedern zugestanden wird
Supranationale Organisationen – setzen Normen, die unmittelbar verbindlich sind
(Wie innerstaatliches Recht)
- Andere rechtliche Einheiten genießen partielle Völkerrechtssubjektivität (zB
internationales rotes Kreuz)
- Auch Menschen immer mehr
3. Völkerrechtsquellen
- Völkervertragsrecht
- Völkergewohnheitsrecht
- Allgemeine Rechtsgrundsätze
a) Völkervertragsrecht
Weite Teile des Völkerrechts beruhen auf völkerrechtlichen Verträgen (binden nur die, die
zugestimmt haben – Konsensgrundsatz)
- Können bilateral sein
- multilateral
b) Völkergewohnheitsrecht
Entsteht durch lang andauernde tatsächliche Übung der Völkerrechtssubjekte in der
Überzeugung, sie sei völkerrechtlich geboten (opinio iuris); Feststellung des Inhalts kann oft
schwierig sein
c) Allgemeine Rechtsgrundsätze
Werden festgestellt durch Vergleich verschiedener staatlicher Rechtsordnungen
Ergibt dieser, dass ein GS oft vorkommt, kann dieser auf völkerrechtlicher Ebene als allg.
Rechtsgrundsatz betrachtet werden (zB Verpflichtung Verträge einzuhalten – pacta sunt
servanda)
4. Transformation von Völkerrecht
Völkerrechtliche Normen berechtigen und verpflichten nur Völkerrechtssubjekte
(zB den Staat Ö, nicht aber jeden Einwohner)
Deshalb müssen völkerrechtliche Verpflichtungen durch innerstaatliche Normen umgesetzt
werden = Transformation kann auf 2 Arten erfolgen:
- Generelle Transformation
- Spezielle T.
a) Generelle
Ohne inhaltliche Änderung
b) Spezielle
Eigene Regelungen des Staates, die das selbe bewirken sollen
Außer: supranationale Rechtsakte, diese müssen nicht transformiert werden

Das könnte Ihnen auch gefallen