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W 168 Anlasser-Umbau - Dank an CarstenE und bingoman

Ich möchte den Betroffenen mal etwas von der Angst des Anlasserumbaus nehmen.
Unser Elch hatte im letzten halben Jahr zweimal den Startvorgang temporär verweigert und blieb letztendlich
letzten Dienstag ganz stehen. Also das Problem kündigt sich schonmal rechtzeitig an
Nach reiflicher Überlegung und meiner Abscheu vor Werkstätten habe ich dann selbst Hand angelegt.
In einem englischen Forum habe ich gelesen das der Wechsel auch "von Oben" ginge.
Und tatsächlich:
Nach dem Abnehmen der Ansaugbrücke, Thermostatgehäuses und lösen eines Schlauches lag das Objekt der
Begierde vor mir - lange Arme und geschickte Finger vorausgesetzt....
Der Starter ist mit zwei Schrauben befestigt. Die Vordere stellt kein Problem dar- für die Hintere sind dann ne
Portion guter Wille, ein Bündel Verlängerungen und ZWEI Gelenke nötig um die -Schraube aus ihrem Versteck
zu locken
Mit geschickten Fingern noch die Stromversorgung lösen und schon kann man den Anlasser leicht rausfummeln
- bisserl Dreherei ist trotzdem nötig
Bis Anlasser raus, Pluss obligatorischen Bastelbierchen hatte es rund 2 Stunden gedauert bis ich das Ding in der
Hand hatte
Übrigens :
Bei mir war nur die Lötstelle am Zugmagnet vergriesgnaddelt - es scheint als löse eine von innen
"herauswachsende" Oxiodschicht den Spulendraht von der Lötstelle. Also, erst entzinnen, blank machen und neu
verzinnen..
Der Anlasser läuft wieder einwandfrei
Grüße Carsten
Anbei noch einige "Impressionen"
Nachtrag zu diesem Bild. Vor der Lampe sieht man einen Schlauch. Der bekommt einen langen Hals wenn man
ihn nicht rechtzeitig erkennt. Nach dem Lösen der Ansaugbrücke kommt man mit etwas Würgerei an die Schelle

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Auch ich habe den Anlasser beim A140 Automatik Mopf Bj.2001 (baugleich mit A160) ausgebaut von "oben"
ohne Absenken des Motors. Inspiriert von
Lofty's Homepage und dem Thread von CarstenE hatte ich nun auch diesen Schritt gewagt.
Vorweg muss ich sagen, es war alles andere als leicht. Das allerschwierigste war, an die Anschlüsse des
Anlassers ranzukommen. Die Kabelschuhe runtermachen und dann wieder drauf zu bekommen, würde ich als
Folter für KFZ-Mechaniker einstufen. Praktisch kein Raum zum Hantieren, ich hatte mir die Hände regelrecht
blutig gearbeitet. Mann, was habe ich diese Entwicklungsingenieure von Mercedes verflucht. Außerdem hatte ich
mich beim Lösen der Schrauben vom Ansaugkrümmer anfangs versehentlich eine zu kleine Torx-Nuss
genommen. Das Ergebnis war ein ausgenudelter Schraubenkopf bei der letzten Schraube, den ich dann 3 Stunden
lang mit einem Sägeblatt absägen musste. Sonst hätte ich den Krümmer nie runterbekommen. Den verbleibenden
und festgefressenen Gewindebolzen konnte ich dann mit einer Rohrzange rausdrehen. Na ja, Eigenverschulden!
So ein allgemeiner Tipp: Ich machte mir Fotos bei jedem Arbeitsschritt. Und ich habe die ausgebauten Teile mit
den zugehörigen Schrauben sorgfältig sortiert. Das erleichert ungemein den Wiederzusammenbau!
Für alle, die sich auch das eigentlich Unmögliche zutrauen, hier eine kleine Anleitung mit Erfahrungen aus
meiner Sicht:
Vor Beginn der Arbeiten: BATTERIE ABKLEMMEN !!!

Bild 1:
Die Ausgangssituation.
Bild 2:
Rechter Teil der Luftansaugung mit dem MSG ist abgeschraubt.

Bild 3:
Luftfilterhäuse ist abgezogen.

Bild 4:
Den Benzinschlauch abmachen. Die kleine Klemmschelle (Pfeil) ist eine der ganz fiesen Art. Auf bekommt man
sie noch, aber nie mehr zu. Also bei der Wiedermontage ersetzen durch eine normale Schraubschlauchschelle aus
dem Baumarkt. Alle 4 Stecker von den Einspritzventilen abziehen und ein paar Kabelbinder aufzwicken, damit
der Ansaugkrümmer nachher frei herunter genommen werden kann. Es versteht sich von selbst, dass auch noch
diverse andere Stecker und Unterdruckschläuche abgesteckt werden müssen.
Bild 5:
Innen- und Außentorx Stecknußsatz (hintere Box), absolut unentbehrlich. Proxxon No. 23102

Bild 6:
Der Ansaugkrümmer ist abmontiert. Zum Lösen der Schrauben braucht man eine 1/2" Ratsche mit verschiedenen
Verlängerungen, Kreuzgelenk und einer TX40 Innentorx-Nuss. Dann wird für 3 weitere Schrauben vorne und
seitlich noch eine Aussentorx-Nuss E12 benötigt. Nach Abnehmen des Ansaugkrümmers sofort die
Ansaugkanäle im Motorblock zustopfen, um das Reinfallen von Fremdkörpern zu verhindern.

Bild 7:
Nachdem das Kühlwasser an der Ablassschraube unten am Kühler in eine flache Wanne abgelassen wurde, muss
die Schlauchverbindung (kleiner Kreis) geöffnet und das Thermostat (großer Kreis) abmontiert werden, weil die
noch im Wege sind. Für den Thermostat braucht es eine E10 Außen-Torx Nuss. Beim Thermostat vorher
natürlich auch die Schläuche abmachen. Achtung: Es läuft noch rund 1 Liter Kühlmittel aus den Schläuchen
raus, obwohl der Kühler vorher entleert war.
Bild 8:
"Spezialwerkzeug" für die hintere Schraube vom Anlasser. Eine 1/4" Ratsche, 3 lange, 1 kurze Verlängerung, 1
Kreuzgelenk, Inbus-Nuß 6mm. An den Verbindungsstellen sicherheitshalber mit Tape fixiert, damit nichts
unbeabsichtigt beim Schrauben abfällt.

Bild 9:
ACHTUNG: SPÄTESTENS JETZT MUSS DIE BATTERIE ABGEKLEMMT SEIN!!!!
Die hintere Schraube wird gelöst. Das 1/4" Ratschen-Set war an der Belastungsgrenze. 3/8" Werkzeug wäre wohl
besser gewesen, hatte ich aber nicht.

Bild 10:
Den Batterieanschluss beim Anlasser (Kreis) mit einer Ratschenkombination wie in Bild 8 und einer 13er Nuss
lösen. Das erfordert chirurgische Hände und viel Geduld. Dies am besten machen, wenn der Anlasser noch fest
drin ist. Das dicke Kabel hat leider null Reserve an Länge. Es ging also leider nicht, daß man den Anlasser
losschraubt, ihn etwas dreht und dann bequem die Kabelschuhe löst. An den kleineren Kabelschuh vom
Zündschloss kommt man aber immer noch nicht ran.

Bild 11:
Jetzt die vordere Schraube des Anlassers lösen. Das geht jetzt auch ganz bequem mit einer 1/2" Ratsche. Dann
den losen Anlasser etwas mit der Ritzelseite nach hinten drehen, so dass man besser an den Magnetschalter
rankommt und den zweiten kleinen Kabelanschluss vom Zündschloss lösen kann. Das dünne Kabel war
glücklicherweise ein paar cm länger als das dicke.

Bild 12 und 13:


Der Anlasser ist endlich raus. Ein extra Foto beim Herausnehmen habe ich leider nicht gemacht. Wenn alle
Anschlüsse und Schrauben entfernt sind, läßt sich der Anlasser leicht aus seinem engen Gefängnis
herausnehmen.
Bild 14:
Das (Mist-)Stück! Den Anlasser habe ich dann zerlegt, gereinigt und mit Plastilube neu abgeschmiert. Das
eigentliche Problem war, daß das alte Fett bereits trocken und verharzt und dadurch alles schwergängig war.
Deswegen ist das Ritzel wohl sporadisch nicht mehr richtig in die Schwungscheibe eingespurt.

Bild 15 und 16:


Es empfiehlt sich, vor der Wiedermontage des Ansaugkrümmers die 4 Dichtungen zu erneuern.
A 166 141 0080 Dichtbeilage 3,35 Euro/Stk. + MwSt.

Bild 17:
Auch dem Thermostat schadet eine neue Dichtung nicht.
A 166 203 0180 Dichtbeilage 1,49 Euro + MwSt
Das abgelassene Kühlmittel habe ich gefiltert und wieder wiederverwendet. Den verlorenen Liter habe ich mit
Original MB Kühlerfrostschutz im Verhältnis 1:1 wieder ergänzt.
A 000 989 0825 Kühlerfrostschutz 1,5l 13,02 Euro + MwSt.
Ich wünsche frohes Schaffen!
Grüße bingoman

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