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Dokumentierte Patientenaufklärung
Basisinformation zum Aufklärungsgespräch
Klinikeindruck/Stempel
Appendektomie
(Blinddarmoperation)
offen/laparoskopisch
Patientendaten/Aufkleber
Dokumentierte Patientenaufklärung · Herausgeber: proCompliance in Thieme Compliance GmbH · Fachgebietshrsg.: Prof. Dr. med. H. P. Hümmer · Autor: Red. 01/2011v3
Prof. Dr. med. H. P. Hümmer · Juristische Beratung: RA Dr. jur. A. Schwerdtfeger · Wiss. Illustrationen: Alle Rechte bei Thieme Compliance GmbH · PDF 06/2013
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ChB 9 · 01/2011v3 · Seite 1/4 1
der Wurmfortsatz abgetragen, seine Basis am Dick- „umzusteigen“. Falls keine andere Wahl besteht und der
darm durch Nähte verschlossen. Eingriff nicht ohne Risiko unterbrochen werden könnte,
❏ Laparoskopische Appendektomie: Bei dem sog. mini- dürfen wir Ihr ausdrückliches Einverständnis hierzu vo-
mal invasiven Verfahren wird zunächst die Harnblase raussetzen. Fragen Sie bitte den Arzt, ob er selbst mit einer
durch einen Katheter entleert, dann über einen kleinen Erweiterung/Änderung rechnet. Er wird Sie ggf. über Vor-
Schnitt am Nabelrand ein optisches Gerät (Laparoskop, und Nachteile, Risiken und Folgen dieser Maßnahmen ge-
s. Abb. 3) in die Bauchhöhle eingeführt. Zur Verbesse- sondert aufklären!
rung der Sicht wird Kohlendioxid eingeleitet. Durch gu-
te Beleuchtung und Bildschirmvergrößerung lässt sich Besteht ein Abszess oder eine Bauchfellentzündung, so
der Wurmfortsatz meist leicht finden. Weitere winzige wird eine Drainage (ein Kunststoffschlauch) zur Ableitung
Schnitte dienen zum Einbringen von Operationsinstru- von Sekret, Eiter und/oder Blutresten in die Wundhöhle ge-
menten, um den Krankheitsherd zu beseitigen. legt. Die Drainage kann meist einige Tage später schmerz-
los gezogen werden.
❏ Laparoskopische „Single-Port“-Appendektomie (SPA):
Auch bei diesem noch relativ neuen Verfahren wird Koh- Ist mit Komplikationen zu rechnen?
lendioxid in den Bauchraum geleitet. Der Zugang erfolgt In der Regel verlaufen Blinddarmoperationen ohne Kom-
über einen ca. 2 cm langen Schnitt direkt im Bauchna- plikationen. Falls bei Ihnen/Ihrem Kind ein erhöhtes Operati-
bel. Mit Hilfe eines einzigen „Ports“ (Kunststoffkapsel onsrisiko besteht, wird der behandelnde Arzt mit Ihnen darü-
mit Öffnungen für Kamera und Operationsinstrumente) ber sprechen. Trotz größter Sorgfalt kann es dennoch verein-
wird der Wurmfortsatz aufgesucht und entfernt. Falls bei zelt zu Zwischenfällen kommen, die im Verlauf auch lebens-
Ihnen/Ihrem Kind diese Methode zur Anwendung kom- bedrohlich sein können und weitere Behandlungsmaßnah-
men sollte, wird Sie der behandelnde Arzt hierüber ge- men/Nachoperationen erfordern. Zu nennen sind:
sondert aufklären.
❏ Laparoskopisch assistierte Methode: Der Wurmfort- • Allergische Reaktionen gegen Medikamente, örtliche
satz wird durch das Laparoskop aufgesucht, jedoch au- Betäubungsmittel oder Latex. Sehr selten kommt es
ßerhalb der Bauchhöhle abgetragen. zum akuten Kreislaufschock, der intensivmedizinische
Zusätzlich wird nach anderen Krankheitsherden gesucht, Behandlung noch Stunden/Tage nach der Operation
z.B. einer Aussackung des Dünndarmes (sog. Meckel’sches Di- erfordern und äußerst selten bleibende Schäden (z.B.
vertikel) oder auffälligen Lymphknoten, die ggf. zur Untersu- Organversagen, Hirnschädigung) hinterlassen kann;
chung entnommen werden, Verwachsungen in der Bauchhöhle • Haut-, Weichteilschäden, Nerven- und Venenreizun-
oder einer Entzündung des Dünndarmes. Findet sich bei der gen, Absterben von Gewebe oder Abszesse infolge von
Operation ein unauffälliger Wurmfortsatz, so kann er zur Vor- Einspritzungen vor, bei oder nach der Operation kön-
beugung dennoch entfernt werden. nen bleibende Beschwerden (Narben, Missempfindun-
Zusätzliche Maßnahmen oder Erweiterungen des Ein- gen) zur Folge haben; das gilt auch für Druckschäden
griffs können erforderlich werden, die bei dem jetzigen an Haut und Weichteilen oder Nerven trotz sachgemä-
Stand der Diagnostik nicht geplant sind. Auch kann es bei ßer Lagerung sowie Schäden durch Desinfektionsmit-
schwierigen anatomischen Verhältnissen erforderlich sein, tel und/oder elektrischen Strom;
von der laparoskopischen auf die herkömmliche Technik • sehr selten stärkere Blutungen nach außen oder in
die Bauchhöhle, die eine Fremdblutübertragung erfor-
dern. Damit verbundene Risiken sind u.a. Infektionen,
z.B. sehr selten mit Hepatitis-Viren (Leberentzün-
dung), extrem selten mit HIV (Spätfolge AIDS) und/
oder anderen Erregern (z.B. BSE, Variante der Creutz-
feldt-Jakob-Krankheit) sowie derzeit unbekannten Er-
Ärztin/Arzt