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Übungsaufgaben 1
Dass Richter in wichtigen Fällen ihr Amt lebenslang ausüben, ist eine fragwürdige Sache,
denn Körper und Geist altern gleichermaßen.
(Aristoteles, Politik, Buch II, Kap. 9)
Der letzte Urheber aller unsrer Entschlüsse ist der Schöpfer der Welt, der dieser ungeheuren
Maschine zuerst Bewegung mitteilte und allen Wesen die bestimmte Stellung gab, aus der alle
späteren Vorgänge mit unerbittlicher Notwendigkeit sich ergeben mussten. Menschliche
Handlungen können deshalb niemals moralisch schlecht sein, da sie von einer so guten
Ursache kommen.
(David Hume, Untersuchung in Betreff des menschlichen Verstandes, Abteilung VIII)
Der gesunde Verstand ist die bestverteilte Sache der Welt; denn jedermann glaubt, so wohl
damit versehen zu sein, dass selbst einer, der in allen anderen Dingen nur sehr schwer
zufriedenzustellen ist, für gewöhnlich nicht mehr davon wünscht, als er besitzt.
(René Descartes, Diskurs über die Methode, 1. Teil)
Moby Dick ist ein Fisch oder Moby Dick ist ein Schalentier.
Moby Dick ist kein Schalentier.
Moby Dick ist ein Fisch.
Der Landwirtschaftsminister ist ein alter Hase oder ein Mitglied der CSU.
Der Landwirtschaftsminister ist ein alter Hase.
Der Landwirtschaftsminister ist ein Mitglied der CSU.
1
In der Vergangenheit hat gegen die Kälte im Wohnzimmer immer geholfen, die Heizung
anzustellen.
Man sollte gegen die Kälte im Wohnzimmer etwas tun.
Man sollte im Wohnzimmer die Heizung anstellen.
3. Deduktive Gültigkeit
Die folgenden zwei Argumente sind deduktiv gültig.
a) Formulieren Sie ein formal analoges Argument, das ebenfalls deduktiv gültig ist.
b) Versuchen Sie, die logische Form des Arguments zu beschreiben, indem Sie die
inhaltlichen Bestandteile durch Buchstaben ersetzen.
Beispiel: Die Erde ist rund und der Himmel ist blau.
Die Erde ist rund.
a) Analoges Argument:
Der Papst ist ein Mann und Finnland ist baumreich.
Der Papst ist ein Mann.
b) Logische Form:
A und B
A
Probieren Sie dies auch für diejenigen Argumente aus Aufgabe 2, die deduktiv gültig sind.
2
Formale Logik, Wintersemester 05/06
Übungsaufgaben 2
Aufgabe 2.2. Begriffe der Gültigkeit, der deduktiven Gültigkeit und Schlüssigkeit
Welche der folgenden Aussagesätze sind wahr? Begründen sie ihre Aussage.
a) Wenn ein gültiges Argument nicht schlüssig ist, dann sind alle seine Prämissen falsch.
b) Kein ungültiges Argument ist schlüssig.
c) Ein schlüssiges Argument kann eine falsche Prämisse haben.
d) Ein schlüssiges Argument ist gültig und hat nur wahre Prämissen.
e) Ein Argument ist gültig, wenn unter der Annahme, dass alle seine Prämissen wahr sind,
es rational ist auch die Konklusion für wahr zu halten.
f) Kein Argument ist gültig, wenn es nicht mindestens eine wahre Prämisse hat.
g) Ein deduktiv gültiges Argument ist von der Form, dass die Konklusion wahr sein muss,
sofern alle seine Prämissen wahr sind.
h) Ist die Konklusion eines Arguments falsch, so ist es nicht gültig.
a) Konjunktion.
1
- Formulieren Sie in eigenen Worten wann eine Konjunktion wahr und wann sie falsch
ist.
- Formulieren Sie mindestens einen deutschen Satz in dem sich das ,und‘
wahrheitsfunktional verhält, und auch einen deutschen Satz, in dem sich das ‚und‘
nicht wahrheitsfunktional verhält.
Aufgabe 2.4.
2
Formale Logik, Wintersemester 05/06
Übungsaufgaben 3
1. Entweder Friederike mag Lakritze oder Schokolade oder sie ist krank.
2. A ∨ B ↔ ¬C
1. (A ∧ B) ∧ C
2. ((F ↔ G) ∧ G) → F
3. T ∧ G → H
4. P1 → P2 ∧ P1 → P3
5. (A ∨ B) ∧ ¬A → B
6. (A ∧ B) ↔ (B ∧ A)
7. a → ¬b
8. A ↔ (¬B)
9. A ∧ B ∨ B ∧ C ↔ ¬D
Aufgabe 3.4 Intensionale und extensionale Interpretationen
b) Geben Sie eine intensionale Interpretation an, so dass alle drei folgenden Aussagen wahr
sind.
(¬A ∨ B) ∧ (¬C ∨ B)
¬A ∧ ¬C → ¬B
A∨C→B
c) Welche Wahrheitswerte haben diese Aussagen, wenn die atomaren Sätze die darunter
geschriebene extensionale Interpretation zugewiesen bekommen?
(B ∧ C) ∨ (¬B → A)
f w f f
(A→B) ∨ (A→C) → (B ∧ C → A)
f w f f w f f
(A ↔ B) ∧ (B ↔ C) → (A ↔ C)
w w w f w f
d) Schlagen Sie für jeden der folgenden Sätze mindestens eine extensionale Interpretation vor
und geben Sie an, ob der Satz dadurch wahr oder falsch ist. Legen Sie Wahrheitswerttabellen
an.
(A → B) ∧ (A → C) → (A → B ∧ C)
(A ∧ B) ∨ (¬A ∧ ¬B)
(A → B) ∨ (C → B) → (A ∧ B → C)
(A ∧ B) ↔ (¬A ∧ ¬B)
Aufgabe 3.5 Überlegen Sie sich, wie man einen natürlichsprachlichen Satz, der das
ausschließende „oder“ enthält, in AL übersetzen könnte.
Formale Logik, Wintersemester 05/06
Übungsaufgaben 4
Aufgabe 4.1.
1. A → B ∧ (F ∨ D) 2. P ∧ K ↔ D ∨ (F → H)
A → C ∧ (G ∨ A) J ∧ Z1 ↔ Z2 ∨ (Z3 → Z4)
3. ¬(A ↔ B) ↔ ¬A ↔ B 4. A ∨ B ↔ ¬A → B
¬C ↔ D ↔ ¬(D ↔ C) G1 ∨ G2 ↔ ¬G2 → G1
Aufgabe 4.2.
4. A ∧ ¬A → ¬B ∨ C
¬(A ∧ ¬A) → ¬B ∨ C
-----------------------------
C ∨ ¬B
Aufgabe 4.3.
1. H ↔ ¬(G ∧ H)
2. P ∧ Q → (¬P ∧ ¬Q)
4. (R ↔ L5 ∨ F) ↔ (¬(¬L5 ∨ ¬F) ↔ R)
5. (A ∧ B) ∨ (A ∧ C) ↔ (A ∨ B) ∧ (A ∨ C)
6. ¬((A → B) ∧ ¬B → ¬A)
7. ¬(¬B → ¬A) → (A → B)
1
Aufgabe 4.4.
Gegeben sei folgende Situation X: Es gibt Heidi, Stephan, Lothar, Julia und Klaus. Die
Beziehungen der fünf sehen wie folgt aus: Klaus mag Heidi. Stephan mag Klaus. Lothar
wiederum mag Stephan nicht. Zudem hasst Klaus Julia. Julia mag Heidi, Lothar und Klaus.
Heidi sind alle Menschen egal, sie hasst oder mag niemanden.
Welche der folgenden Sätze von AL sind nun, gegeben die Situation X, bezüglich der
Interpretation wahr?
a) P → ¬S
b) ¬P ∧ ¬Q → (R ∧ T → P ∧ Q)
c) ¬P ∧ (¬Q ∧ (¬R ∨ ¬T))
d) ¬S
e) (R ↔ T) ∧ (P ↔ ¬T)
f) (((R ↔ T) → (R → P)) → S ∨ ((P ∨ Q) ∧ R) → P) → ¬ S
Aufgabe 4.5.
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Formale Logik, Wintersemester 05/06
Übungsaufgaben 5
Aufgabe 5.1
Welche der folgenden Behauptungen stimmen? (Überprüfen Sie die logische Äquivalenz bzw.
Folgerung im Zweifelsfall mit Hilfe von Wahrheitstafeln.)
A∨B≡B∨A
¬(A ∧ B) ≡ ¬A ∧ ¬B
¬(¬A ∨ ¬B) ≡ A ∨ B
(A → B) ∧ (B → C) } (A → C)
(A → B) ∧ (B → C) } (A → B)
(A → B) ∧ (B → C) } (A → D)
A ∨ (B ∨ C) ≡ (A ∨ B) ∨ C
¬(A ∨ B) ≡ ¬A ∧ ¬B
(A ∧ B) ∨ ((C ∨ ¬A) → (A ∧ D)) ≡ (A ∧ B) ∨ ¬(C ∨ ¬A) ∨ (A ∧ D)
A → B } ¬B → ¬A
¬A ∨ ¬B ≡ AB
Aufgabe 5.2
Widerholung: Was versteht man unter
a) Gültigkeit, b) Schlüssigkeit, c) Deduktiver Gültigkeit,
d) Logischer Wahrheit und e) Inkonsistenz?
Aufgabe 5.3
a) Formen Sie so um, dass die Junktoren „→“ und „↔“ nicht mehr vorkommen.
¬A → B ¬A ∧ ¬B → C ∨ D ¬(A → ¬B ∨ ¬C)
b) Formen Sie so um, dass keine Junktoren außer „∨“ und „¬“ mehr vorkommen.
A→B (A → B) → C A∧B∧C
c) Formen Sie so um, dass keine Junktoren außer „∧“ und „¬“ mehr vorkommen.
A→B C→A∨B A↔B
d) Vereinfachen Sie die folgenden Sätze von AL.
(¬A ∨ B) ∧ (¬A ∨ C) (A ∧ B) ∧ (A ∧ C) (A ∨ B) ∨ (C ∨ B)
(A ∨ B) ∨ (C → B) (A ∧ B ∧ C) ∨ (A ∧ B ∧ D) (B ∧ A) ∨ (B ∧ ¬A)
Aufgabe 5.4
Übersetzten Sie die folgenden Sätze bzw. Argumente möglichst strukturgleich in die Sprache
AL. Geben Sie dabei an, welche Sachverhalte die Satzbuchstaben ausdrücken, die Sie
verwenden. Legen Sie für die formalisierten Argumente Wahrheitstafeln an.