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GE SCHICHTE

A T O M I S T I K
V O M MITTEL AL TER BIS NE W TO N

KURD ASSW ITZ


;‚ .

EBSTER BAND .

VE R L AG VO N L E O P O L D VO S S .

1 890
.
Vo r wo r t .

Der vorliegen de Versu ch eine Geschichte der Atomistik


,

desh alb auf die Zeit v on d em beginnenden Kam pfe gegen die

V erfassen sich hier als ein R em is erwies so


, ist diese lbe

d as B u ch vielleicht d azu dienen, fiir gewisse Kapitel der allge


V ORW ORT .

m einen Physik (z B Aggregatzustände ,


. . B ewegungsl ehre ,
Blasti

Die historischen Unt ersu chung en war en indessen fiir d en

in der Darstellung nicht getrennt werden ; um jedoch d em.

L eser j e nach seinem Interesse die Benutzung des B u ches zu

berechtigt find en . Trotzä am ist d er Umfang d es Werkes 80

Zer l e gung in zwei B ände n ötig wur d e . Dieselb en häng en

m och te .
VORW ORT .

Indem der
Verfasser seinen V ersuch, in d er kinetischen
K o rpueku1artheorie der M aterie so wohl ein Probl em als eine
g eschichtliche E ntwickelung ab zugrenzen, der Ö ffentl ichkeit
.

üb er gie bt, in d er Hoflnung, d am it einerseits für die E rkenntnis


'

1iefem ,
zugl eich die angenehm e Pflicht d en Verwal
erfüll t er ,

tung en der Bibliotheken wel che ihn b ei seinen historischen


,

Studien in znvorkom m end ster Weise unterstüt zten insbesondere


,

d em O berbibliotheka r der herz o glichen Bi bliothek z u Gotha ,

H errn Geheim en Hofrat Dr PERTSOH sowie H errn Bibliothekar


.

Dr GEOBGE S desgleichen der Verlagsb uchhandlung für die


.
,

des B uches seinen aufrichtigen D ank ausm


,
.

G o tha , d en 1 8 O ktober 1 889


. .

Kurd Lafswitz
.
I nhal t .

( D iej e nigen Ka p ite l we h e h a ts h i h s s t m a tis h


lc up äc l c y e c en Inhalte si d
n
h a s e e h et )
, ,

w de
ur n d urc u g z ic n .

h
Nä e Na
er ch weis e g be
e n d ie Kol um n entite l und d as d em eite n B and e
zw bel gefiigte

E rstes Buc h .
E inleitung .

Die Theorie der Materie su cht über d ie all gem einen Bedim
ungen Rechens chaft z u geben a uf wel chen die Erfüll ung des
g ,

Wechs el derselb en in der Zeit b eruht . Ihre Geschichte ist

sinnliche Erlebnis gil t es zu bewältigen ,


zu ordn en
, zu
beherr

d arf m an erwar ten, d afs eine Geschichte der Theorie der

gründet .

wel che hist9t is ch behandelt w er d en soll so fin d et sich d afs es


, ,

g ar nicht ein e Theorie,


so n dern ein e Viel heit v o n Theorien

gibt Dies e m üssen d emna ch zunächs t nach inneren Gesichts


.
Einleitung : Die Th eorien d er Materie .

m eineren Problem en ,
v on wel chen sie nicht lösb ar s ind . Ma n

schie d enen Lehren v om Wesen der Kö rperwel t n ac h ihrem

gelegten m ateriell en Prinzipien in Gruppen zu brin gen . Da .

p l er kinetische und dynam ische Theorien j e na ch


o tisch e , in ,

d em m an ein en in ind ividuell en Teilen oder im Ko ntinuum s r


füll ten Raum vora us setzt oder Ann ahm en ü ber die Wechsel
,

Wege l assen sich weder die geschicht lich vor h andenen Stufen

in al l en ihren S ch attiem ngen erschöpfen no ch gelingt es die , ,

'

trennen Wohin wären die unteilbaren Fläch enelem ents eines


.

PLATO N wohin die Mo na den eines L EI B N I Z zu rechn en ? Gehören


,

sie z ur Ato mistik oder w o liegen die Grenzen der letz teren ?
,

e erer Physiker aueh eine Atomistik ? Die antike Ato m istik


n u
ist konsequenter Materialis mus die m oderne sei sie dynam isch
, ,

doz en Sekte d es Islam , eine streng aus gebildete Atom istik ,


zu

Gotte s auf uz heben , und der eifr ige Katholik und from m e D om »

nuierlich e Er füllung des Raum es ; darf m an deshal b ihre N am en


als Anhänger d er pl er o tisoh en Theorie z usamm enstell en ? Es .

ist o ffenb ar d afs bei der Be gründun g der Lehren v on der Ma terie
,
»
Einleitung : Interesse d er Theorien d er Materie,

Dieses Einteilung3prinzip find en wir in d em I nt er e s s e

das e r k e nnt n i s k r i t is c h e , d as m e ta phy s is ch e und d as


p h y s i k a li s c h e Int e r e s s e .

na ch d er M ö g l i c hk e i t d e r E r fa hr u ng überhaupt . Es s trebt

nach der Materie v on d em Gesichtspunkte aus wie ihre Lösung ,

vertr äglich ist mit d en Prinzipien einer allgem einen W e l t an


s c h a u un g Neben d em rein theoretis chen Interesse wel ches ,

Dinge besteht wirken hier insbes onder e religiöse


,
und ethische

Gebiet . Es wendet sich d em Probl em e der N t ur e r kl ä r un g


zu und fra gt wie die Beschaffenheit der Körper zu denke n
,

Urheber sind daher geneigt v on Fall zu F all zu ur teil en . Sie

Einheiten, auf welchen die El em ente d er K örper wel t beruhen ,


realistis che oder idealistische Prinzipien so ndern sie bl eibe n ,

nur so weit ,
jedesm aligen Erkl ärung vorhande ner
als e s zur

T hatsaohen nötig erscheint .

Die vom physikalischen Interesse beherrschte Theorie der


Materie zeigt nun die Eigentümlichkeit d afs sie vo n ihr em ,

ersten geschichtlichen Auftr eten an K o rp u s k ul a r t h e o ri e ist ;


d h sie l e gt zu Grunde die Annahm e d afs die Körperwel t zu
. . .
,

erklären ist durch die Z usamm ensetzung derselben aus Korpus


keln kl einen oder kl einsten Körperchen welche sich v on d en
, ,

sinnlich wahm ehmbar en Körpern d a durch unterscheiden d afs ,

ihnen n i c h t a l l e sinnlichen Eigensch aften z ukomm en so ndern ,

nur sol che Eigensch afte n wel che zur Ko ns tituierung des Kö r
,
«

p erlich en u n en tbehr lich erschein en D a durch erze u gt sie .

eine wertvo ll e Vereinfa chung der Erkl ärungen indem die ,

zier t wird Die korpuskular en Theorien verl egen keineswegs


.
,

wie m an häufig behauptet hat die Erkl ärung der Körperwelt nur
,

um eine Stufe zur ück indem sie selbst wieder Körper vor
,

aus setzen s o ndern sie fördern d as Probl em der M aterie in der


,

That ; denn was sie ihr en Ausführungen zu Grunde l egen d as ,

sin d ni cht Körper wie sie d ie sinnliche Erfa hrung bietet und
,

wie sie eben erklä rt wer den soll en sondern es sind Abstraktio nen ,

aus der sinnlichen Körperwel t ein Produkt des Denkens ,fiir ,

wel ches zwar der Nam e des Körpers beibeh al ten ist d as jedoch ,

in der sinnlichen Erfahrun g nicht existiert So l che Abstra ktionen .

sind aber iiberhaupt der Weg auf wel chem alle Erklärung ,

vom Mannigfal tigen z um Einfa cheren und d aher Allgem ein ere n

forts chr eitet Die Erklärung besteht j a nicht in der Aufheb un g


.

säm tlicher Mer km al e sondern in ihr er Reduktion auf die


,

unentbehrlichen Die Korpuskulartheorie bedeutet daher selbst


.

im blofs physikalischen Intere sse m ehr als ein e Hilfshypothese .

Sie entspringt all erdings aus d em Bedürfnis d es Physikers


'

na ch Hypothesenbil dung a ber sie ist so e ng verknüp ft m it


,

der allgem eineren Aufgabe der Theorie der Materie d afs sie ,

Denn m it der zunächst nur logisch vorgeno mm enen Ah


str aktio n v on gewisse n sinnlichen Qualitäten z B des To nes ,
. .
,
komm t auch nicht welche l ogischen O pe ration en die Be
,

schr eibung der Körper vereinfa chen sondern welcher W e r t


,

d er G e w if sh e it d en einzelnen Aussagen beizul egen ist Der .


Körper ist rot und „ der Körper ist h art er scheinen als Ur
“ “

sehw er oder rund oder beides zugl eich nennen ? D amit sind
,

schaftlicher Erfahr ung studieren und er gründen kann Und .

eine so lche historische T ha tsache ist d as Denken wel ches in ,

Versuehe . p ass ende Hypothesen über die Konstitutio n der


Materie aufzufind en so wäre ein solches Unternehm en viell eicht
,

nieht unbrauchb ar als M a teri al zur Geschichte ein er all gem einen

daraus ziehen könnte dürfte ziem lich gering


,
ausfall en . Weil

reichende Aussichten D i e G e s t a l t u n g d e r T h e o ri e
. der
M a t e ri e d ur c h d a s p h ys ik a l i s c h e I n t e r e s s e ist ein phi

system atisoh e Denken zu T age treten . Indem die fortschr ei

führ t, kl ärt sich die Frage nach d er gegenseitigen Abhängig


keit der physikalischen Erkenntnis und der Be dingungen der
wickelun g erkannt h aben um d araus zu schliefsen auf d ie
,

dauernden Bedingungen welche der naturwis sens chaftlichen


,!

ImBeginn d es m enschlichen Na chdenkens ist d as theo re


tische Interesse an der Körperwelt m eta physisch , d h auf die . .

rein praktisches . Es handelt sich um die technische Bewälti


g ung der N s t ur . Die Heilkunde die gewerbliche Bear beitung
,

ben, die an beob achteten Verän derungen theore


d en K ö rpem
tisch zu erklär en und fördern An sichten über die Ko nstitution
,

der Körper zu T age Die Festsetzungen der m etaphysischen


.

Theorien der Mater ie genügen diesen Praktikern nicht, oder

aus der Bil dung ihrer Zeit und spiegeln die m etaphysisohen
Lehr en der Schul en wieder . Auf diese Weise hat sich bereits

Theo rie war Korpusku1 arthe orie . Wir find en sie bei d em Mech a
niker Hmm v on Alexandrien bei ‚
d em Arzte ABKL EPIAD ES v on

l ohnend sein .
w a chsensem pirischer und m a them a tischer Kenntnisse zu einer
Wisse nschaft vom Wesen des Körpers um gestalten . D abei

diesem thatsächlioh en historische n Vorgangs fra gen wir nach

die Denkm ittel zu entdecken sind durch wel che Ns tur im


,

wissensch aftlioh en Sinn e abgeso ndert wird aus d em Ges am t

Geschehen so ,
m ufs dieses Ereignis cht gesucht w er den
ni in

sondern es m ufs dort zu fin d en sein wo die Wissens chaft v on


,

der Na tur zum erstenm ale d as s ubjektive Interesse der m eta

ve rtritt .
E rst es Buch
.

im Mittelalter
.
E rster Abschnitt .

Die Atomi stik bei den Kirch envätern .

An Quell en fiir die a ntike Atom istik und an Überliefer


ungen ihrer Lehren h at e s im Mittelalter nicht gefehl t Aber .

di es elben waren ihr nicht günstig D as theo l ogische Interesse .

herrs chte unum schränkt ; die Theologie w ar diejenige Wissen


'

sch aft d er all e ü brigen zu dienen ha tten und unter die sen
, ,

ihren Hilfswissenschaften glaubte sie der Physik am wenigsten


zu bedürfe n Der Nam e d er Physik fehlt unter d er Z ahl d er
.

sieben freie n Küns te wel che als d as Trivium d er Gramm a tik ,


,

Rhe torik und Dia lektik und als d as Qua drivium der Arithm etik ,

M usik Geom etrie und Astro no m ie d en Kreis der Anforderungen


,

erfüll en d en m an an wissenschaftliche Bildung stellte Ja die


,
.

Beschäftigung mit d er Physik g alt eher für na chteilig und


hin derlich und s elb st Gel ehrte wel che sich dersel ben widm eten
, , ,

sa he n die naturwissens ch aftlichen S tudien doch im m er als


n ebensächlich und nur ged ul det an
1
Sogar T H O MAS VON AQ U IN O .

erkl ärte noch d as Streben na ch Erkenntnis der Dinge für


Sünde soweit es nicht auf die Erkenntnis Gottes zielte Die
,
2
.

U ntersuchung der Natur überliefs m an d en Ärzten ; d er Nam e


Physious bede utete lange Zeit hindurch nichts and eres als
M e dicus .
B

Vgl . v. Ercu s, M itteld t


. Weltansch S 589 . . Die vollständigen

S umme: theologzae secund a sec 1 6 7, art. 1 Op Vsnet 1 593


'

.
qua es t . . . .

T . XI .
p 407
. .

JO UBD AI N, '
L aß . Übers . d M
. at. S 242
. .

Vgl d en Artikel P h y s i c s in
.

D v Ca non, Glossar .
Verschwind en d es physi k li
a sch en Intere s s es .

schen Phil osophie h atte die Zurücksetzung der Physik durch

und zum Teil vo ll zogen Die Erkl ärung PLATO NS d afs m an in


.
,

der Physik nur Wahrsch einliches l ehren könn e wurde ver



‘ “
,

hängnisvoll bei d en Um ständen und Tendenzen unter den en ,

er die Z urückh al tung des Urte il s anem pfiehl t,



und di eser

sehen ,
in wel cher We ise neupla tonisohe I deen au ch b ei der

tritt nur der theosophische und m etaphysische C harakter des


N eupla to nism us in Wir ksam keit wel cher der na turwissensch a ft
,

lichen Betra chtung und der m ech anischen Erklä run gsweise
abgeneigt und fein dlich ist .

Um so m ehr kam er d em Bedür fnis des C hristentum s e nt


gegen D as Diesseits hat seinen Wert verloren auf ein
.
,

Aus d em Jenseits ström t d as Heil ; ohne Verm ittelung der

in der Hinga be an die ewige Wahr heit ist o ffenb art sich d as ,

Geheim nis d es Ewigen der sich in Gott versenkenden Seel e .

D a s religiöse Erl eb nis ist d ie m a chtvollste Aiig el egenhe it der


Menschheit geworden ; die Probl em e des Kosm os h aben ihre
Bedeutung verloren Gott und die Seele will ich erkenn en
.


.

„Und nichts weiter ? “


G ar nichts weiter


S e redet die Ver .

nunft zur Seel e bei

der Seel e zu Gott und gar nichts weite r k a nn erkannt werden ;


,

der Verstand ist m a chtlos nur die O ffenbarung durch die Gna de
,

Gottes verm ag d en Menschen zu erl euchten D as ist d as .

Tima eus, Cap 5 am


. S chluß . D e prima frig o 28 . . .
[Sohlnfs ]
.

S olüoqm’a I, c 2 (Q. . . Op . Antwerpen 1 700 F0 ] T _ . . I p 267 ( D)


. .
Verachtung d er Atomisti k .

u na us gesetz t predigen ,
indem sie d as religiöse Gefühl des

In diesem Streben na ch Verteidigung des Christentum s

am m eisten s u t dierte Quelle d er al ten Phil osophie . Ihr belieb

d ie Ato m e nl ehr e des Al tertums . Sie kö nnen es nicht oft genug

Mühe ( p a m w yr vl a) sei die auf gänzlich Unnötiges und für d as


o ,

Leben Unbrauchb ares verwandt wird und in ihrer Ab sicht

hinausgehe , so ndern d afs sie auch ein e Gefa hr für d as Seelen


heil einsohliefse , wie d as Beispiel d es L EUKIPP und D EMO KR I T

Wenn schon theoretisch der Materialism us jener alten Philo


8 0 phen so schwere Bedenken erre gte so bot der Um stand , ,

hatte ,
d en willkomm ensten Anlaß ,
Spott Hohn
,
un d Schm a ch

glü ck h atte ,
v on Begründer der v er d amm ungswürd igsten
d em
Ethik , d em v era cht etsten all er Philo sophen vertreten zu ,

Wir tell en die wichtigsten Berichte der Kir chenväter


s

über die Atom enl ehre und ihre Einwendungen zus am m en .

m noüs L om niens is Theoloyi in O p St Aus nsr xm , Antw 1 708 T XII p 81


'

a . . . . . . . .

E nse:w Praq mra tio E va ngel . V


X o 61 cd Dm noa r , Lips 1 86 7 II p 41 4. . . . . . . . .

h a m ma, I w rit div 1 , c 2, 8 . . . III


Auch oll Conimbric in Phys . . C . . .

Aristot 1 I V, . 0 . 9 .
Q uaest I,
. art . 2 p 78
. . .
Grofes “
genannt in seiner S chrifi : : q g rioswg hinter l assen
,
o

haben . Ein äl terer Zeitgenosse d e s Snx m s E m mrcns und

Wert besitzen .
1
Von beso nderer Wichtigkeit aber ist o s, d afs

in d en Kreisen christlicher Gel ehr s am keit gegeben hat, indem

o mzsms fiihr t seinen Bericht über die Lehr e der Ato


m iker sogl eich m it d em Urte il ein d afs d as All für eine nu
,

v i e l fa c h e n V e rirr u n g e n ih r e s V e rs t a n d e s und mit m an


ch erl ei Anfiihrun gen v on N am en d as Wesen des All s zu zer

stü ckeln suchen und es als etwas Unendliches und E vvigss,


ohne An fang und ohne Zweck hinstell en „ Die l etzteren so .
,

berichtet er weiter nehm en ge wis se unvergängliche ( aig3 a gr é)


, „
a

,

sehr kl eine und der Menge na ch unzähl ige Körper an wel che ,

sie Atom e nennen sowie einen der Gr ö fse na ch unbegrenzten


,

und festhielte n, und so diese Wel t und was in ihr ist j a sogar
,

als der erstere säm tliche Atom e als sehr kl ein und daher
nic ht w ahrnehm b ar D E M O KR I T jedoch wenigstens einige Ato m e
,

unt e i l b a r ( är opoi) seien und wegen ihrer unauflöslichen


Festigkeit so genann t wür den Ander e haben die Bezeichnung .

Groß en „ Über die Nm “


J D Leipzig 1 882
. . . Die Übersetzung, welche Bo ca

Tex t dient mir d ie Ausga b


e d er O per a d es Eu ss ms von Dm onr , Lips 1 867 . .

T II p 321 E
. . .
o nt eme ü er die b Atom e .

genannt Teile d es All s aus we l chen d a sie un tre nn b a r


, , ,

( ä öm g
'
c
s m ) sind al le s z us amm engese tzt
, und in wel che all es
aufgel ö st wird Diesen Nam en der „ teillo sen Körper soll “
.

D ronos eingeführt ha ben ; einen andren N am en sa gt m an , ,

habe ihn en HERAKLID ES gegeben indem er sie Kö rperchen ,



( Korpuskeln öyx m ) nannte von welchem auch der Arzt As u s


, ,

Ihrer Substanz i d die Atom e all e gleich einfach


na ch s n

sie unterscheiden sich nur ihrer Gestal t


'

und unv ergä ngh ch ,

un d Gr ö fse na ch ihr gem eins am er F all im Leeren bildet eine


grosse Wirbelbewegung bei welcher die Ato m e auf vielfa che
,

Weise d urcheinander gewin t und gewo rfen werden Da bei .

samm eln und ver einigen sich d ie gl e ich artigen Atom e und es

entst ehen säm tliche Dinge wel che die Wel t erfüll en Die Ver , .

D auer erkl äre sich aus der verschiedenartigen Verbin dung der
Atom e .Vo n d en Körpern so llen näm lich die ein en festge

m a cht un d e ngverb unden worden sein so d afs sie zu übera us ,

schwer t rennb ar e n Verfle ch tungen wurden an dre d a gegen so ll e n ,

eine m ehr o d er m inder lockere und sohl afie Verknüpfung der '

Ato m e em pfangen h aben so d afe sie m ehr oder weniger schnell


,

ihr en Z us amm enh ang verlieren “


Sowohl die sichtbaren wie .

die unsichtbaren Körper sind Bildungen der Atom e ; zu d en


ersteren gehö ren auch die Menschen zu d en letzteren die ,

Seele Selbst die Götter sind nach E l


. aus Ato m en ent .

st an de n und h a l ten sich in d en unbegre nz ten l eer en Räum e n

aufse rh alb der unerm e fslich en Welten auf sie besitzen keine

schaffen nicht und wirken nich t regierend und richtend auf


die Menschen Die Welt ist also ein Werk des blinden Z u
.

falls d er vernunftlo sen Menge der Ato m e


, „

.

Nur ein en klein en Teil der uns erhal tenen Schrift d es


D ION YS I US füll en die oben zusamm engestellten Berichte über
die Lehre der Ato m iker und auch diese sind m it Ausnahm e
,

d es Anfangs g anz in die Polem ik gegen die Atom iste n einge


flo chten Man er kennt überall die Tendenz durch die Absur
.
,

d ität d er a tom istischen Lehre die Vortr efilichkeit der christ


'

C ap 25, 1 1
. . Dnm o s s p 824 . .
w o her der s gb are
un a Kreis lauf der Himm elskörper komm t ,

Vater d es E PIKUR ausfliefsen lassen als er d en E PIKUR erzeugte ?


,

Wie w urden sie als sie in seiner Mutt er Schoß : ein geschlosse n
,

noch ein goldenes oder sil bernes Gött erbil d gieß e n und zu

Woher ha t der Phil o soph seine Seel e ,


s einen Verstand und

Es ist als o ganz unm öglich ,


d afs die Atomisten die g eistigen

Woher woll en sie etwas von d en Göttern wissen ,


d a diese jeder

tr otz seiner Beteuerungen keineswegs die Gött er er hat selbst ,

keine Scheu vor d em Eide sondern seine Schwüre beim


, „

Zeus ! bei d en Göttern ! sind nur ein nichtiges lügnerisches





„ , ,

unnü t z es und nichtss agendes Anhäng e sl zu seinen Wort en ,

die Hand bewegte .



Denn diese Anrufung der Götter war bei

die F urcht d en Athenern als Atheist zu erscheine n und d as


,

Schicks al d es S OKB ATES zu erleiden Niemals hat er ja die


. .
nomm en, um zu zeigen wie hoch
,
die christliche W eltan

sie plötzlich von Natur hervorgetreten sei j ed o ch ohn e Hilfe


,

Psalm 1 9, 2 .
D ie W id erl eg1m g d er Atomisten versucht er auf wissen

Widers pr üche nachzuweisen bestrebt ist E r fra gt zunä chst, .

w o un d woher denn jene klein en Keim e ( sem ina) seien d urch ,

soll . W er hat sie j e gesehe n wer gefühlt, wer gehört ?


, Ha t

en ts tanden sei . Aber dies p aiste '

ihm nc i ht dam it er nicht


, in

werde n können .
„S
o kl ein sind sie ,

s agt sr , „
d ars keine

er ihn en d en Nam en der A t o m e bei Aber es fiel ihm ein .


,

d afs sie j a unm öglich so verschiedena rtige Dinge v o n so grofser

kö nnten wenn , ihnen all en dieselbe Natur zukäm e . Er sag t

s chweigen , als so jämm erliche und ni chtige Reden zu führ en !

g la u bt ,
nich t
weniger unsinnig erscheint ; dennoch will ich ihm
erwidern als hä tte er etwas gesagt
, .

Wenn die Atom e l e i c h t u n d r u n d sind so können sie ,

Vereinigung in eine M as se nicht gestatten würde .

L acn m us. D a im D ei cd D ona tmn tiber «mes . Op . oma. Biponti 1 786 .

T . II . 0. 1 0 p 1 80
. .

1 89 .
Lm r m r m s : Gegen d ie E igenschaften d er Ato m e .

Wenn sie r a u h u n d e c kig u n d h a k i g sind dam it sie ,

zus amm enhänge n kö nnen so wer de n sie auch teilb ar und z er


,

tr ennb a r sein ; denn H aken und Ecken m üss en no twendige r


weise vorspringen so d afs sie abgeschnitten werden kö nnen ;
,

w as aber a bge sc hnitte n und zerrissen wer de n k ann d as wird ,

auch ge sehen und gefa l st we r de n kö nnen


'


D ie Ato m e sa gt L E UKI PP

,
fliegen in nimm erm h s nd er , „

Bewegung durch d as Leere und werde n hier und d ahin getra gen ,

wie wir es an d en feinen Stäubchen in der Sonn e sehen wenn ,

sie d urch s Fenster ihre leuchtenden S tr ahl en sendet ‘


Aus .

ihnen entstehen Bäum e Kräuter und a ll e fl üchte aus ihnen , ,

T iere und Wasser und Feuer und alles un d in die selben W ird ,

all e s wieder aufgel ö s t



.

Eine solche Beh auptung entgegnet sei er trag


, _

lich so l ange es sich um kl ein e Dinge h andele


,
Aber nach .

L E UKIPP so ll auch die W e l t a us d en Ato m en entstande n sein .

Nun h at er d as Mal s vollko mm enen Wahnsinns e rfällt ; d arüb er


'

h inaus scheint es nichts m ehr z u geben ; dennoch hat j ener


Mensch noch etwas hinzu erfunden D a j a all es un endlich ist .

sa gt sr k ann überhaupt nichts leer sein E s m ufs als<i


, „
.

u n z ä h l b a r e W e l t e n gebe n

.

Welche Gewalt d er A tom e ko nnte so grofs sein dafs so ,

une rm efslich e M assen aus so kl ein en Te il chen zusa mm engeba


nt
wurden ? W as ist denn d er Grund oder Ursprung jener Reims ?
Denn wenn alles aus ihnen ward woher so llen wir sagen d afs , ,

sie sel be r sind welche die N atur in so gr ofser Menge zur Er


,

z eugun g unz ähliger Wel te n herbeiführte ?

Aber geben wir z u d a fs er ungestraft über di e W e l t e n


,

faseln d urfte un d reden wir uber d i e W e l t in welcher


,
W ir ,

sind und welche wir sehen E r sagt all es sei aus unteilbare
.
,
n
Kö rper chen ( ex ind iv id uis c o rpus culis) gewo r den Wenn dies .

so wäre würde kein Ding j e d es S am ens sein er Gattung be


,

d ürfen Vö gel kö nnten o hne Eier entste hen und E ier brauchte
.

n
nich t gel egt zu wer d en kein Lebewese n bedür fte der Zeü
,
gun
Bäum e und was a us d er Erde erwächst bes arse keinen ihm ei eni
g
tüm lich e n S a m en während uns doc h die tägliche Erfa
, hrun
g
zeigt d afs nur aus d en Getr eidekörnern die Saat und Wied e
,
r

Vgl . Lcc ns m s, D e na t ura f em m . II , v. 1 1 2 ff .


Lm n s r ms : Nichts wird aus Atom en .

Z usamm entr efien b all en der Atom e bewirkt wird könnte


'

und -
,

d ann nicht auch alles in der L uft entstehen zum al wenn die ,

Ato m e d urchs Leere fliegen ? Warum kann ohne Erde ohne ,

B aum keine Frucht erzeugt werden ? Daher ist es klar d afs


, ,

nichts aus Ato m en sich bil de inso fern jed es Ding seine eigene ,

b est imm te N atur h abe , seinen S am en sein von Anfang an ,

E nd lich ha t s ich L O RREZ gleichem der Ato m e , ,


d ie er be

a ll es a us nichts werden lassen, fo lgender gegen ihn el bst


s

W ürd en d ie Dinge uns nichts, so könnt e aus j ed em vo n ihnen


Jegliche Gattung entstehen, und nichts b d ü ft
e r e d es S amens .

Eines S amens b d ü f n di
e r e e Dinge zu ihrer Erzeugung,

I stes gla ublich d afs dieser Mensch ein Gehirn geha bt hat
, ,

als er dergl eichen s a gte ohn e zu m erken d afs es gera de gegen


, ,

ihn spricht ? Denn d afs nichts aus Atom e n werde erhell t eben ,

aus der T hatsa che d a fs jedes Ding seine n bestimm ten S am en hat
, .

Soll en wir nun glauben d afs aueh d as Wesen des Feuers ,

und d es W assers aus Atom en bes teht ? Etwa weil sich Feuer
herausschlagsn l ä ß t wenn m an Sto ffe von grofser H är te he ftig
,

zusamm enstö fst ? S ind wohl gar im Eis en oder Kiesel Atom e

verborgen ? Wer hat sie dort eingeschl ossen ? Warum springen


sie nicht v on selbst herv or o d er wie konnten die Feuerkeim e ,

in je nem äufserst k al ten S to fie verharren ? Aber Kiesel und


'

gefüll te Kugel wird wenn , m an sie in die So nne halt , v on

zündet ,
s elbst in der härtesten Kälte . Soll m an etwa au ch

L a c unr ws, D e natura r erum . l I,


. v . 1 59‚ 1 60 und v. 205 —
207 .
La c r m r ms : Aus Atom en nichts Z weckmäfsigea

glauben d afs Feuer im Wasser sei? Aber v on d er Sonne kann


,

Feuer selbst im Som m er nicht entzündet werden .

Wenn m an Wachs anh aucht oder eine Platte v on Marm or


oder Metall v on einem leichten D unste berührt wird so ver ,

dichtet sich allm ählich Wasser aus d en kl einsten Thautröpfchen .

Ebenso entsteht aus d en Aus dünstungen der Erde oder d es


Meere s Nebel der sich entweder ausbre itet und alles w as er
, ,

berüh rt feucht m a cht oder sich samm elt v om Winde in die


, , ,

Höhe gerissen zu Wolken sich anhäuft un d m ächtige Regen


güsse h er absend et W o so ll nun die Flüs sigkeit e nt sta nden
.

sein ? Im Dunst ? In d en Ausdünstungen ? Im Wind ? Nun a ber


kann nichts in etw as be stehen d as weder ber ührt noch ge ,

W as soll m an nun gar v o n d en Tieren sagen in deren ,

Körper wir nichts ohn e Vernunft Ordnung und zw eckm ä fsige ,

Gestaltung bereitet sehen so d a fs schon eine geschick te und


,

s orgfältige Beschreibung all er Te ile die Ann ahm e zur ückweist ,

als h andel e es sich hier um einen Z ufa ll ? Und we nn wir se l bs t

v on Gliedern Knochen Ner ven und B lut gla ube n wo llten d afs
, , ,

sie durch Ato m e geb ildet wer den könn ten wie steht es mit ,

E m pfind ung Denken Gedächtnis Geist Bega b ung ? D urch


, , , ,

w el eh e Kei e können sie zus m m engebr acht wer den


m a ? Durch „

die f e i n s te n sagt jener S o gibt es also auch grö f s e r e !


,

.

Wie soll en sie d ann untrennb ar sein ?


Ferner wenn d as was nicht gesehen wird aus Unsich t
, , ,

b ar em besteht so folgt d a fs d as w as m an sieht aus Sicht


, , , ,

b arem bestehe Wa rum also sieht niem and diese Be standteile ?


.

Aber oh m an d as Unsichtb are d as im Mensche n ist be , ,

trachtet oder d as Greifbare w as sinnenfäl lig ist


, w er sieht
,
.
,

nicht d afs der Be stand beider ein v er nunftgem ä fser ist


,
?
Wie
kann also d as was ohne vernünftige Überlegung zusam m entrifit
,

etwas Vernunftgem äfses bewirken ? Und d a e ine derartige


Leistung ü ber die Fähigkeit des Menschen hinausgeht w em ,

wäre sie mit m ehr Recht zuzuschreiben als d er göttlichen ,

Vorsehung ?
Wenn es der Vernunft und Kunst bed arf ein Me nsch enbil d ,

oder eine Statue zu schaffen soll en wir glauben de fs d er , ,

Mensch selb st aus von un gefä hr zusamm entr e fiend en Brocke n


'

werd s ? Selbst die höchste Kunst ver m a g nur einen äufser en


Umr ifs der G estalt zu geben , icht Leben
n un d E m pfindung,

Anwendungen d er sichtbar en wie ver borgenen


wund ernswer ten
Organe Wel cher Künstl er hat ein Mens chenherz ein e Stimm e
.
,

oder die Weisheit selbst herstellen können ? Welcher Mensoh

Vernun ft un d Überlegung icht


n m achen k ann durch
,
d en Z u

w erden m öge ? Man sieht in wel che Sinnlosigkeit m an ver


,

fä ll t wenn m an Erzeugun g und Erh al tung der Din ge nicht


,

G ott m ehr eiben will .

Mögen wir zugeben d afs a us Atom en werde was irdis ch


, ,

ist ; soll d as etwa auch v om Himmlischen gelten ? Die Götter ,

Atom e De nn wenn a uch die Götter aus so lchen best änden


.
,

so wär en sie l eicht zu zerstreuen indem die Keim e sich auf


,

lö sen und in ihr e N atur z urü ckkehren Wenn also etwas ist .
,

Übrige ebenso

sie jene Anfänge der Welt erzeugten ? Freilich wenn ,


n icht

hätten ,
wü rden die Götte r noch m itten im Leeren baum eln .

einen drunte n die Erde sich ballte darüber der Him m el sich ,

als e
all s, szudenken verm ag ? Wer diese groß en
w as m an au

un d er st aunlichen Wunder sch aut k ann der glauben d afs sie


, ,

ohne Überl egung ohne Vorsehung ohne göttliche Vernunft


, , ,

vielm ehr aus feinen kl einen Atom en erwachsen seien ? Gleicht


,

es nich t einem Wun der sowohl d afs ein Mens ch geboren wurde
, ,

der so etwas behauptete als auch d afs es Leute gab die


, ,

es glaubt en wie D nuomur os der Schüler des LE UKIPP oder


, ‚ ,

EPI K UR auf welchen die ganze Sinnlo sigkeit jener Quell e nieder
,

str öm t e ?

mus n och gegen die verwandte Lehre , d afs die Welt v on


L so r w r ms : Ver k ennung d er Atomisti k .

sie wi eder w ie sinnliche Körper deren Zerstörb arkeit , v on ihr er

Bewegun g der Atom e bestimm e ohne zu berüoksiohtigen d afs ,


.
,

nach der a tom istischen Lehre na chdem einm al e i n e bestimm te ,

gegebe n w ar , all e an dern L agen durch n otwendige Gesetze

gera de die Atom enlehr e die R egelm äfsigkeit des Weltgeschehens

wendet welche in einer S iahöpfung aus nichts oder in ein er


,

qu al ita tive n Verw and lung der S tofie liegt Ebenso verstand '

nislo s steht er vor d em Grundgedanken der Korpuskul artheorie


,

neu a uftr ete nde Eigens ch aft en v on Körpern aus ein er L age

oder K iesel Atom e ( des Feuers) verborgen ? Wer hat sie dort
ein ges c hlossen ? Warum springen sie nicht v on selbst her vor ? “

Wirkun g d es Brem gl ases, zeigen in einl euchtender Weise die

Erklä rung au ch nur z u a n n , undh e sie zeigen zugl eich wieder ,

Es b leibt au ch bei L ACTANTIUS als wirksam er Einw and nur

Weltanschauung überh aupt richtet Hierbei ver


rialistis ch e .

fol gt er denselben Gedankeng ang wie E USEBI US : Die Zweck


m ä isigkeit der Wel t ist ni1 r aus der Weisheit des Schöp fers

Amm uiv 8 Ed 1 07 Syntagma philosophzcum


'

Lugd 1 675 I , p
'

.
. . . . . . .

Opera ommh . F
lorent 1 72 7 I , p 28 9 u a . . . . .
.
dieser Grundgedanke m ufste bewirken ,
d afs m an jede At om en

Hören wir noch d as Urteil des AUGUS TIN US .



E s wäre m ir
besser m it er aus ich hätte d en Nam en des

,
1
, „ D m omur nie

einm al seiner Zeit irgend ein Mensch fiir grofs geh al ten worden ,

der d a glaubte die Götter wären Bil der wel che v on festen
, ,

Körpern fliefsen ohn e selbst fest zu sein Die se Bil der sollten
,
.

mit Eigenbewegung ü berall um herschweifen und durch ihr

w
Eindringen in die Seele des Menschen be irken d afs eine
göttliche M acht geda cht wird indem m an in der Tha t jenen
,

Körper v on wel chem d as B iid herfiiefst für um so vorzug


,

, ,

licher h äl t j e fester er ist


, Denn na ch jener Ansicht soll es
.

überha upt kein Denken geben als d a durch d afs von d en K ör ,

pern welche wir denken Bil der in unsre Seele gelangen Al s


, ,
.

oh nicht d iej enigen wel che derartige Weisheit aussannen selbst


, ,

unzähl ige M al e auch Unkörperliche s ged a cht h aben wie z B ,


. .

dach ten so m öchte ich nur wis sen wie sie davo n reden ko nnten ;
, ,

wenn sie aber sie d achten v on welchen Körpern soll en dann ,

die Bil der der Weisheit in ihr en Ge ist geko mm en sein ? “


Allerdings soll D smox urr in Fr agen der Naturwis sensch aft auch
d arin v on E PI KU R abweichen d afs er d em Z us amm enström en ,

der Atom e eine gewisse lebendige und geistige Kraft für inne
wohnend hält E PIKU R dagegen setzt im Beginne der Dinge
.

nichts an dres als die Ato m e d h ge wi ss e so kl eine Körper,


. .

chen ( corp uscul a minuta), d afs sie weder geteil t noch durch
S ehen oder T as ten sinnlich w ahrgeno mm e n werden kö nn en .

Ep istola cd D ioscorum (E p 1 1 8, alias . Op T om .


p 248 E , . . II . .

b esond ers 257 f Auch in Ep ad N ebrid ium, (Ep 3, al


. .
p 4 ,
w end et
'

. . .

sich A .
g g
e en die Atom e und v erteidigt die T eil ar eit d es K ör p ers ins b k
Aus verm us : Gegen d en Ausflufs d er Bild er .

Durch d en zufäll igen Z usamm enstofs dieser Korp uskeln seien

Seel en selbst geworden sowi e auch die Götter welche er in


, ,

m enschl icher Ge stal t nicht in irgend ein e Welt so ndern aufser ,

werden . D am it wir diese denken fliefssn wie er s agt Bil der , , ,

v on d e n Din ge n sel bst wel che na ch seiner Ansicht a us Ato m en


,

gestal tet sind hervor und dringen in die Seel e ein ; sie sin d
,

noch fein er als d iejenigen welche zu d en Augen gelangen ;


,

Diese Theorie sei o ffenb ar sel bst vom Standpunk te ihrer


E rfind er aus nicht h al tb ar ; denn wie kö nnen so gr ofse Bil der

in d en so kl einen Körper gelangen und wie können sie die ,

müfste, d a wir j a so viel es auf einm al zu denken v erm o gen.


h aben so würde dieser Einw and nur d en E PIKU R treffen ; aber


,

warum bem er kte auch jener nieht d a fe für eine unkörperliche Seele
,

Bilder zur Erkl ärung des Denkens weder nötig n och m öglich
sei ? In Bezug auf d as Sehen der Augen sind jedenfalls beide
in gl eicher Weise zu wid e rh gen ; denn die so grofsen Körper
der Bilder kö nnen auf keine Weise in i hrer Gesam theit d as
so kl ein e Auge berühren D en E inwand d afe m an doch nur

.
,

e in Bil d des Körpers sehe während deren unz ählige vo m ,

Körper ausgehen suchen sie sagt AUGUSTI NUS


,
durch die E r
kl ärung zu bes eitigen d afs durch d as unausgesetzte häufige
,

Hera bström en der Bil der ge wisserm afsen eine Verdichtung


derselben einträte so d afs m an sie nur als ein einziges sähe
,
.


All e dies e nichtigen Sätz e h at s cho n C rc nno dam it z urü ck

gewies en d e fs er an und fiir sich die Unm öglichkeit beh auptete


, ,

zu denken .

Denn entweder würde ein «
Gott , v on d em fort

kö nnen oder fall s m an annim m t dafe die abfliefsend en Atom e


, , ,

stets durch neue ersetzt werden so würde m an auf diese Art ,

beweisen können d afs all e Dinge ewig seien weil es j a an der


, ,
Aus usr m us : Uner k enn ar b k it d
e er Atome .


Schm erzlichste bei all jenen F aseleisn liegt d arin
D a s ,

dafe nicht der blofse Bericht d arüber scho n genügt sie ohn e ,

jeden Widerspr uch zu einem Gegenstande des Abscheus zu


m a chen Vielm ehr h aben sich höchst geistreiche Männer der
.

M ühe unter zogen Dinge w eitläufig zurü ckzuweisen deren blofse


, ,

zugibt ,
d afs Ato m e existieren wenn , m an zugibt ,
d afs sie sich

m an sch ch zugeben d afs die untereinander zuf äll ig


Hefslich au ,

sich treffenden Ato m e irgend ein Ding so besinflussen d afs sie ,

es seine m Wesen na ch be stimm en seiner Ge stal t na ch begrenzen , ,

einer Seel e bel eben Aber alles dies kann doch ledigl ich durch
.

die Kunst der göttlichen Vorsehung geschehen wie jeder be ,

sieht . D afs übrigens die Ato m e kein eswegs zuz ugestehen



sind kann ohne auf die S pitzfind igkeiten die über die Teilung
, , ,

der Körper traditionell sin d einzugehen l eicht aus der eigenen , ,

Lehre der Atom isten er wiesen werde n Denn zweifellos be .

haupten sie d afs alle s w as zur N atur gehört nur Körper und
, , ,

d as Leere sowie deren Acoid entien sind worunter sie wie ich , ,

glaube Bewegung un d Stofs nud ko nsequenterweise die For


,

m en verstehen Nun m ögen sie angeben in welches Genus


.
,

sie die Bilder (im a gin es) setzen die na ch ihrer Meinung v on ,

so d afs sie falls wir sie nicht durch Berührn m ittels der Augen
,

sehen oder d er Seel e denken nicht w ahrge nomm en werden ,

können wenn sie auch sel bst Körper sind Denn dies h al ten
, .

sie für notwendig damit sie von d en Körpern ausgehen und


,

zu d en Auge n oder selbst z ur Seel e gelangen kö nnen die sie ,

nichtsdestoweniger fiir körperlich erklären Nun frage ich . ,

der Fall ist wie kö nne n d as noch Ato m e sein v on denen


, ,

andere Körper sich a btrennen ? We nn nicht so kann entweder ,

etw as ohn e Vermittelung durch Bil der gedacht werden was ,

schon d as zu widerlegen , was sie sich nicht gescheut ha ben ,


Verac htung d er Ato misti k .

selbst zu denken D a m an aber sogar gewagt hat derartige s


.
,

zu verteidigen so schäm e ich mich nicht ihrer sondern d es


, ,

Menschenge schl echts selbst dessen O hren dies vertragen ,

ko nn ten .

Die Ausführungen des AUGUST INUS sohliefsen sich an C IOE RO ‘

an . Sie ergänzen die Meinungsäufserungen des D IONYS I US un d


L ACT AN TI US ü ber die Atom e indem sie auch die W ahrnehm ungs
'

und Er kenntnistheorie der A to m iker bek äm p fe n Sie sind zu .

gl eich d as Sch a rfsinnigste was gegen die Atom e gesa gt ist ;


,

indem AU G US TINUS die innere Ko ns e quenz der Ato m istik zugibt ,

die Unm öglichkeit sis w a hrzunehm en oder zu denken Aber


, .

die se Widerlegun g geschieht nur mit Widerwill en ; fiir d en


Christen wäre sie nicht nötig ; lieber m öchte er die sen Schm utz
g a r n i cht erst anr ü hre n jedoch l ä fs t ,er s ich her ab ih n zu ,

entferne n um zu zeigen d e fs auch dies ihm ein Leichtes sei


, ,
.

D a s Bild welches d as Studium der Ato mistik in der


,

p at r isti s ch e n Zeit d a rbietet d ürfte hi er m it z u,r Genü ge v er v o ll


stä nd igt sein Die ausreichende historische Übermittelung und
.

d ie th a tsä chlich e Kenntnis der Ato m istik stärkt nur die Ah


wendung von derselben Je m ehr die M acht d er christlichen
.

Lehre fortschreitet um so m ehr schwinde t mit d em In teresse


,

an d en kosm is chen und physikalischen Problem en d as Ver


stä nd nis für ein e k aus al e Erkl ärungsweise D as W under reicht .

überall a us ; es ist geschehen in der Wel tschöp fung es ist ,

vo llzogen dur ch d as Leben d es Heiland es es wird erlebt all ,

täglich in der Seel e des Christen die durch die G na de Gottes ,

sich erl öst fühl t W as also so ll en die Bem ühungen ä ufserliche


.
,

Erklärungen für die Wunder der Natur aufzufin d en ? D as über


lasse m an d en Heiden !
S o lange der M angel an phy sik al ischem Interesse and auerte ,

war v on vornherein fiir die Ato m istik nichts z u ho ffen Aber .

die a utorita tive Ma cht der Kir ch enl et soll te noch weit in die
Zeiten hineinwirken in wel chen eine selbständige Wissensch aft
,

sich wieder zu regen beg ann Ihr Verd am mungsurteil v erhin .

derte einerseits die Be schäftigung mit korpuskular en Vorstel


lungen überh aup t und erschwert e sie anderseits für diejenigen ,

Hier nam entlich D e na tura d eor um, l I , . c. 18, 1 9 , 24, 25, 38, 39, 43 .
Vernachlässigung d er Atom isti k .

welche sich zu derartige n Annahm en hingedrängt sahen Ver .

boten do ch noch im Jahr e 1 245 die Dominikaner in ihrem


O rden d as S tudi um d e r Physik obwohl sie die Notwendigkeit ,
1

phil osophisch dialektischer Bil d ung anerkann ten


-
.
SB

S o erkl är t sich zunächst d afs diejenigen Quell en der alten ,

Ato mistik welche in ausführlicher We ise dieselbe d arstell en


,

oder gar verteidigen wie L UOBET I US un d D I O GE N E S L AERTIUS



, ,

falls sie überh aupt bekannt w aren doch der Be a chtung fiir ,

nicht wür dig gehalten wurde n Vo m siebenten bis zum zwölften .

Jahrhundert beschränkt sich die naturphi10 m phische Kenn tnis


im wesentlichen auf dür ftige Überreste v o n Überlieferunge n
der alten Physik welche die plato nisch aristo telisohe E lem enten
,
-

lehre zur Grundl a ge h atten Die neuplatonisohe Philosophie .


,

welche d em D enkbed ürfnis jener Zeiten am nächs ten stand ,

g a b wie
,
s cho n erwäh nt z ur Erörte r u ng v o n Fr a gen in wirk ,

zugänglichen Schriften der Alten wie nam entlich bei C rcsuo , ,

der Atomistik Erwähnung getkan wurde so geschah dies im ,

bei d en beginnenden Vers uchen im Anschlufs an pla tonische ,

Lehren zu einem eigenen Verständ nis d es Wesens der Kö rper

inder Geschichte der Korpuskulartheorie nicht übergangen zu


wer den ver d ienen .

„ Non stud eant physicis


in li bi r s .

W ncusnur n, E uropä zled w Sitte n
geschzchte Leipz 1 884 III Bd 1 T S 30 7
'

. . . . . . . . .

v . E x cm s , a . a. O S 59 3
. . .

Das Lehrged icht d es Lus s s z find et sich in d em atalog d er K S chrifte n


d es K bb
losters Bo io im 1 0 Jahrhund ert Jouam m a a O S 269
. .
‚ . . . . .
Die Korpuskulart h eo ri e im Mittelalter
vor dem Bekanntwerden der physik alisch en Sch ri ft en

1 . D er Gebrauch d es W ortes „ Atom “


.

und B ram ,
genannt Venera bilis 735) umfa ssen in ihr en

ist un erhe blich . D agegen ist ni cht ohne Interesse d as kurze

t g dessen gibt was m an zu seiner Zeit über die Atom e


s e llun ,

wufste d h diejenigen Bede utungen welche m an d em Wort


,
. .
,

Atom us beilegte ‘
Demna ch unterscheidet l ernen d as Atom im
.

Ssnsti Ism os r Hispalensis episcopi Op era amma E n H mm Paris 1 850


'

. . . .

T HI p 47 2, 473 E tym ologiarum lib XIII De mund o et par ti us Cap 2


. . . . . . b . . .

tum minutissimss, ut neo visui psreant, neo r q



v

id est, sectionem recipiant, und e

fenestms radiis solis vid entur, b


fruges omnes oriri,
ex na ar ores et her b as, et

st ex iis ignem et aq uam et universa gigni, atq ue constar e q uid am pbiloso phi

gentium putaverunt 2 Bunt autem atom i, aut in corpor e, aut in tempo re,
. .

cut in numero, (s a t m litten ) In corpore, ut lapis Dividis sum in partes,


. .

in menses, msnses in dies, dies in horse ; ad huc psr tes hom rum ad mitt unt d ivi

stillam ‚ ut per nullam m ar ulam prod uci possit, et id eo dividi j am non potest .
I wo nua fiber
a E m ua . Ba nn .

g en de kr äftige Be m erkungen hinz u .



Die Epikureer h a ben

göttliche Vorsehung geschafien oder geleitet sei ; vielm ehr schreibt '

G ott n icht wirke , d afs all es aus Körpern bestehe ,


d afs die

Erwähnung der Atom enlehr e beigibt . Es d ürfte seine Wir


Atom e nennen die Phflo so Phen gewisse in der Wel t vorbau
dene so äufserst kleine Teil e d afs sie der Sichtb arkeit sich ,

entziehen und der Zerl egung nicht fähig sind ; sie wer den

Hi er ist die Bem erkun g fortgelas sen d afs die Ato m e sich ,

im Leeren bewegen Wer m ochte sich auch da rum küm m ern


.
,

Lit . VIII . 0 . 6 . 1 5, 1 6 .

Venerebilis Ba um Opera 8 Bd e Fol Co lon Agripp 1 688 D e dwcsi0


'
«
. . . . . .

ud ms tempor um über T om I p 90
. . sm e nus diffinivit dicens :
. . . I
atomes

phil o sop hi d iou n t q uasd am in m u nd o parte s m inu tissim as,


ut vis ui facil e non

p s te an t,
n eo s e cti one m r ee ipisn t : hu n ill ucq ue fera ntu r sicut te nni ssimi pul veres,

atom or um ? Magister : Q uinque . D . Quae ? M . Atomns in corpore, s tomna in

in cor pore quom o d o est? M. Quicquid minim um in corporibus, quod secari aut

divid i non pate nt, ato m us d icitur , vela ti sunt minutissima graue arenarum : ut

oapillus F
dix it, ind en m e nulli posaunt, praeeid ere m ulti E at . enim pilus in
eorpor e, qui per lo nguy vix d ividi potest .

L a tswitz .
Be nz . Arte n d er Atom e . Z itt ilung
e e .

was der verruchte Heide E P IK UR gelehrt ? D er Kl osterschül er

der al ten Atom istik auf die philosophische Verwertung der


,

Atom e zur Welterklärung wovon doch Ismos noch einige ,

Worte zu sagen wufste Dagegen ge fällt sich B ED A darin die .


,

Arten der Atom e durch m echanische Einteil ung um eine zu


verm ehren und d as Z eita to m zahl enm äß ig abzugrenzen .

Wieviel Arten Ato m e gibt se?



fra gt der Schül er “
.

D arauf antwortet der Lehrer : Fünf Wel che sind as ? „


.



D as Atom im Körper in der Sonne in der Red e in der , , ,

Z ahl und in der Zeit K ö rperatom keifst dasjenige Kl einste


.

in d en K ö rpern was nicht zerschnitten oder geteil t werde n


,

kann wie die kl einsten S andkörnchen D as Ato m in der


,
.

Sonne ist d as So nn ens täubchen in der Spra che der Buchs tabe , ,

in der Z ahl die Einheit .

In der Zeitteil ung speziell bezeichn et Atom us d en 56 4 „



.

Teil eines Mom ents inde m m an näm lich d as Mom ent in 1 2 Teil e
, ,

und jeden dersel ben in 47 Ato m e teil t Vier Mom ente sind .

gl eich einer Minute und zehn Minuten gl eich einer Stunde .

Sechs Stunden m a chen einen Qua dranten und vier Quadranten


einen T ag Die Stun de selbst zerfäll t als hora Luna e in 5
.

p u nc ti v on we l che
,
n jeder gl eich 2 Minuten ist d agegen al s ,

hora So lis in 4 p unoti zu j e 2 / Minuten so d afs in jedem ’


s ,

Falle die Stunde 1 0 Minut en enthält E s ergibt sich demnac h .

fo lgende Zeitteilung na ch B ED A : ‘

4 punoti S olis 5 2% minute


= 10 minuta = 40m om enta =22560 at0 mi
1 hora
{ 5 punoti Lunae 2 minute
.

In d er mir C olon Agripp 1 688 lautet die S telle


vorliegend en Ausga b e . .

T .
p I89 (D.e dimkionß us
. ta np orum tiber ) Q u ingenti sex aginta q ua tuor .

atom i unum m om entum eificiunt Quatuor momenta unum minutum faciant . .

D e o e m minute unum punctum Q uin que punoti in L una herum faciant S ex


. .

h orse quad r antem Q uatuor quad rantes nnum diem Ein Vergleich mit d em
. .

b
A schnitt „ De m inuto (p 90, 9 1 ) und d en Glossen zu d em Buche „ De m tione

.

tem porum , T om

. II
p 46 f , zeigt, d afs statt d e c e m minute zu l esen ist d u o
. . .

minute . b
Mit diesen Anga en stimm t ü erein Pu u s in Dv C anon Glossar b , . :

1 hora = 5 puncti = 1 5 partes = 40 m om enta = 60 0 fl enta = 22560 atomi,


und se d . lat m ouse 1 48 86
. . . fo] 7 7 .
"—
78 '
nach Fs mnnnm , D ie Z ahlr eichm und

d as eleme nta re Rechnen d er Gr iechen und Römer etc . Er langen 1 869 , S 61 , .


Ato mus als E lem e nt d er Rhyth m ik .

Der Gebrauch d es Wortes Ato m us fiir d en kl eins te n Teil „


der Zeitm e ssung d ürfte aus der Musik resp aus der Rhythmik ,
.

stamm en Am srox s s us bezeichn ete die kleinste Maß einheit des


.

T aktes aus wel cher sich der Rhythm us aufbaut mit


, ,

keine unen dlich klein e Zeit welche a ber als unteilbares l etztes , ,

E l em ent der Rhythm ik und Metrik betra chtet wird Ihr e .

vo n d em Tempo wel chem d as Stück genomm en


( d yaayaf

) ah, in
wird ‘
Amsrm ss Q um or n mrm s nennt diese Zeit unteilb ar
. .

weil sie die kürzeste Zeit in Bezug a u f un s r e


W a h r n e h m nu g ist Von die sem überna hm MAROIANUS CAPE LL A.

die An gabe : Prim um igitur tem pus est quod in m o r e m a t o m i


„ ,

neo p arte s neo m o m e nta r e cisionis adm ittit ut est in ge om etricis ,

pun ctum in arithm eticis m o nas id est singularis qua ed am a c


, ,

us
p , q u od insecabil e m e m oravi .

Hier ist aus d em als G anze s

Z eitgröl se
'

geworden Mnncmnus CAPE LLA war durch sein Buch


.

ü ber die sieben freien Küns te der Lehrer d es früher en Mittel

ubernomm en Aber bei B E DA hat d as Elem ent des Taktes als


.

Atom us a uch eine a b s o l u t e Gr ö fse erhalten indem es als ein ,

bestimm ter Teil der Stunde d efiniert wird Woher gerade die .

1 hora 5 punoti 10 minuta 1 5 partes 40 mom enta 60 ostenta

. b
S Güs rnnn gi t ( S tud ien 8 244) nach einem Cod ex d er Münchener .

Hof und Stastsbibl ( N 7021 ) aus d 1 4 Jhd t 1 Uncia


. 7 Atomi an, wofür . . .

vermutlich 47 wird
zu lesen sein .

Am sr ons s us bei Pom m mm s ad P tolem hm m p 255, 256 V . . . . gl .

W r sr r m , System der antiken Rhythmik, Breslau 1 865, S 8 S 1 1 7 f . . . .

H eel p o vmx ric I, 1 4 El) JAHR, 1 882 p 21 11 96 7 0 ; ‚d v edv l ern x géyo;


'

. . . . . .

31: 1?m 6 3 zal ai 1 6V ai; neef


'
äropo ; x a l l l a x mrog, a ; m i oq‚uä o v m l ä rm
' '

äg «10 8 156 0
°

pä c, ö; l a x a m b;m
'

n n air o;
g .

D e nup tüs P hiloloyioc et M ercum d e sep tem artilms Iiberaliöw Iibri


et

m an Lib.
5 971 E d . IX . . . K or r . Franco f ad Moe n 1 886 p 754
. . . . .

30
Atomus als Zeitmafs . Im S prachgebrauch .

ich icht zu sagen Diesel be Einteil ung wie die Z eit eines
n .

T ages erfährt aueh der S onnenkm is des Jahres d er Z od iamm , ,

bestimm en . Auch d en Gebrauch des Wortes bei d en Gram

notgedr ungen so feine Unterschiede m a chen doch die Mehr ,

zahl der Schriftstell er unterschiedsl os d en kürzesten Zeitraum

D as Wort Ato m geht m ehr und m ehr in d en a ll ge m einen

um ein en Augenblick ,
ein S andkorn ,
ein S täuboh en, irgen d ein

wird dabei nicht m ehr geda cht ,


d as Wort ha t seine m e ta phy

in eigenem Sinne aufgenomm en Der Nam e der Ato m e wird .


8

um so pop ul ärer je m ehr die Erinn erung an d en ur sprünglichen


,

Terminus schwin det .

Auch Ras m us M e ss e der 856 als Erzbischo f v on Mainz ,

s ta rb gebraucht d as Wort Atom unbedenklich ohne d a bei


, ,

D ed e . darüber gesagt ha t .

Der Vergleich m it Isrnonus zeigt ,

Bam ,
a . a. 0 . Op 11 , p 46
. . .

pinae 1 626 F0 1 T om 1 p 1 45 D e um verso lib


. . . . . .
'

. IX . c . 1 .
(De inis )
a to . E inen

Yenet 1 59 1 , T I f 1 4” ( 1
. . . . II ,
0 .
Rasm us l h uaus . S cor e s Enruz m .

al te r J om mms S oom s E menua ‘


(1 um 87 7) in sein er Theo

die ses gewissenh afi en Denkers eine dauernde Weisung zu ziehen .

Zwa r ist ihm d em strengen Idealist en der sinnm m iifisige Körper


, ,

d es im Sinne der Theo phanie ; a ber die Konsequenz seines

Kör perwelt zu untersuchen ; und die Begrifie ,


'
wel che er hierbei

R ealism us , auf d em sie erwa chsen sind sich l ösen ,


lassen und

Sein Hauptwer k D e d imsione naturac L ibr i qwinquc citiate ich nach


'

d er Ausga be Oz onii, 1 681 , F0 1


. Vgl . b
die Ü ersetzung von Now x , Berlin 1 870 .
Einzelwesen verstehen Die em einsten Begrifie werden
'
1
zu . allg

hab en Dies e Lehre ist als o rationalistischer I d e a l i s m u s


.
,

denn es existier t nichts als der Gedanke inso fern er r e iner


, ,

Begriff is t ; und sie ist zugl eich extrem er R e a l i s m u s im spa

E st enim quaed am essentia, quae compr ehend it omnem naturam , j


cu us par tici
.

q uae a Grascia a t o m e s d ieitur, hoc est ind ivid uum, vel inseoa bils, ut u n a :
(Notices cc E z traits d es M an A XX, par t 11 , p

h o m e , ve] u n u s h a s . . . . .

Nach Hw nh u, Hist d e la p hilos


. . scolast I p 1 72
. . .
E me sm : K ategorien und Ko rper .

er n och Ka te gorien d es Zustandes und der Bewegung trennen


in
will wird die Bedeutung der einz eln en Ka tegorien behandelt
,
1
,

und hierbei ko m m t es zur Erör terung ein er Theorie der Ma terie .

E s fragt sich : W as ist der sinnliche Körper ? D er R atio nalis


m us E RI GENAS m ufs die Fra ge so stell en : Welche allgem einen
Begriffe m üs sen zus amm entreten um die Erscheinung d e s sinn ,

lichen K ö r pers zu erzeugen ? Wel che K a tegorien sind am D e


griff d es Körpers beteiligt
Der Körper ist eine Zusamm ensetz ung d er vier E lem ente
v o n be stim m ten Qua litäten unter einer be so ndere n Art zusam
,

m e ngefafst und best eht aus S toii und Form Wasser Luft '

, .
,

und Fe uer d rehen sich in beständiger Bewegung um die Erde

als ihre n Mittelpunk t


; wie m a n dies an d en sinnenfäl ligen K ö r
p ern be m erkt so bringen auch die Elem ente als allgem eine
,

K ö rper in wechselseitiger Berühr ung miteinander die beson

a usihrer Besonderheit ins All gem eine zurückkehren E s sind .

jedoch nicht Substanzen so ndern nur Accid entien welche , ,

d rch ihr Z us amm entreten die Körper bilden


u 2
Denn wenn .

wohnte so würde er d urch kein en Vorgang


, auf gelö st werden
k ö nnen ; d a er sich jedoch wirklich auf lö st ,
so s teckt nichts

sel bst ebenso wie die Einzela rten


, und Ato m e (s . imm er und

so lange
diese da uert Dies gilt vom sinnliche n Korper wozu .
,

indes die rein en Elem ente nicht zu rechnen sind welche ihr er ,

Sinn überste igen . Der Körper hat keinen es sentiell en Bestand

gelö st werden ; er besteht lediglich aus Unkörperliohem All es


'

.
,

D e d émls na t I, 1 6 p 1 2 Des Z ustand es : od ala ( essentia W emanheit,


. . . . .

b
auch su stantia), m ario ) ; (q uantitas, Gröl se} , x s?&og (situs, Lage), r67ro; ( 10 0 118 ,
'

O rt) ; d er Be wegung : nouim; ( quelites, Eigenschaft), a ( ad aliquid , Bezug),

IEH; b
(ha itua, Verhältnis), 1 96v0 ; ( tem pns, Zeit), 7tgcin ew ( agere, than), na 8 fi v
'

(pati, leid en) .

I
c 8 1 , 82 p 1 9
. I , 60 p 33. . . . . .
deren wahr e körperlichen Substanzen selbst . Auch bei d en

eigenen E lem ente i cher Art sein oder sich wegen ihrer
s nnli ,

Grenz en der Natur lediglich mit d em Denken durchschauen .


scha ftlich D ag egen unterscheiden sich l etztere durch d en


.

Anteil welchen die Wesenheit ( essentia) an ihrer Bildung nimm t


, .

Z unächst ist festzustell en d afs kein Körper fiir sich Essenz


,

ist vielm ehr d as für sich selbst bestehende unvergängliche ,

Einfache der Körper dagegen aus Stoff und Form zus amm en
, ,

gesetzt ist unbeständig und vergänglich Die Wesenheit nimm t


, .

nicht L än ge B r eite und Höhe ein ist nicht teil bar nicht hier
, , ,

gr öß er dort kl einer sondern sie ist imm er dieselbe die allge


, , ,

Wenn nun au ch die Wesenheit fiir ich kein Körper der


s ,

bei d en Körpern rühr t daher d afs bei d en Naturkörpern sich


,

beide nur durch d as Denken trenn en lassen sinnlich aber ,

liche Realität des Körpers bedin gt Die geom etris chen Körper .

ha ben keinen Anteil an d er Wesenheit wir betrachten sie nur ,

Körper ; während dagegen natürliche Körper deshalb für sol che


gelten weil sie in ihren na türlichen We senheiten bestehen
, ,

ohn e d iese nicht sein können und eben deshalb wirkliche K ör


per sind ; denn sonst befi nde n sie sich nicht unter d en natür
lichen D ingen so ndern wäre n bl o is m it der Vernunft ged ac ht

.
,

„ E s ist so mit klar zu verstehen d afs der Körper etwas andere s


,

ist als Wesenheit weil ein Körper bald der Wesenheit ent
,

behr t bal d derselben anh aftet um etwas Wirkliches zu sein


, , .
eines Körpers beda rf d a sie ja durch sich sel bst besteht
,
.

Je tzt läfst sich die Konstitution des Körpers erkenn en .

Breite Höhe Länge) treten mit denj enigen der Qualitä t zu


, ,

s amm on und liefern da durch d en Sto ff des Körpers W ie er in ,

diese Q u a l i t ä t e n für s ich m a chen noch keinen sinnl ich wahr

t de d afs ein n eues Accidens aus der Kategorie der Q u a n


s an ,

ti t ä t eine Gr öfsenbes timm th eit hinzutr itt Re alität als sin


, ,
.

licher physik alischer Körper erhält j edoch diese Vereinigung


,

v on Q ualität und Q uantität nicht aus diesen K ategorien son ,

g anze Welt aus Rein Geistigem - und kann sich wieder in dieses
ohne Rest aufl ösen Zwar die . Accid entien selbst bleiben ewig

ist für uns als Bestand insofern sie an


S inn enwesen nur v on ,

die Wesenh eit unsres Geistes als Zus tand geknüpft ist Wir .

s i n d unsre eigene Wese nheit ( S ubstanz ) wel ehe l ebenskräftig ,

und denkend ist und d en Körper und all e Sinne sowie jede ,

sichtb are Form derselben überra gt U n 8 e r ist ohne d afs er .


,

doch wir selber wäre unser Leib der an uns h aftet zus amm en
, , ,

un d andr n ; e und dieser ist sinnlich veränderlich


, ,
aufl ösbar ,

I, 53 p 29 N o m s S 76
. . . . . I, 54 p 30, 8 1
. . .
E aro s ru : Unsere W eeenh eü . Ra um und Z
e it als um fassend .
43

und die dara us zusamm engese tzten Kö r per d ur ch d ie wir ,


Wachstum N ahrun g und Leben em pfangen


,
.
1

D afs a ber un ser Kö rper mit der ganze n Sinn enwelt räum e

lich und zeitlich is t beru ht d arauf d aß Raum und Zeit die


, ,

erste Bedingung iiberhaupt sind dam it eine Wese nhe it die ,

E rsch afienen gehört al s so l che bes tehe und er k annt


'

z um

werde Gott all ein besteht über d em Sein selber ; all es andre
.

wird nur im Raum begriffen mit wel chem die Zeit ein für alle ,

d afs der Raum die Bedingung des Umfassens wie die Zeit die ,

j g
eni e d es Z ug l e ic hs ist und beide Begriffe nicht trennbar
sind D aher wird all es Geschaiiene nur in und unter d em '
.

Raum und Zeitverhäl tnisse gedacht d h es besteht nur in ,


. .

ihm . Gott all ein ist unbegrenz t ; all es Übrige ist v o n Raum
und Zeit be grenzt wel che v or all em Seiende n zu de nken sind

.
,

In dies em Seienden aber steht d er zusa mm enge setzte


physische Körper a uf der niedersten Stufe all er We sen Auf .

ihn fo lgt nichts niederes m ehr darum kann er auch nicht als ,

auftreten Denn Ursache kann nur ein höherer Begri ff in


.

Bezug auf einen nieder en sein Vergängliche Körper sind nicht .

Ursache irgend wel cher Wirkungen d a sie unter allen Naturen ,

d en letzten und untersten und fast gar keine n P latz einnehm e n .


"

ers te Versuch im Mi ttelalter die überlieferten Reste


D er ,

d es antiken Denkens zu einer selbständigen Theorie d e s Kö r


pers zu verbinden bietet die p assende Veranl assung zu einer
,

a llgem eineren Betra chtung .

Die Mannigfaltigkeit d er Erscheinungen zu erklären bedarf

d em Ch arakter gewisser ursprünglicher Gesetze wel che Dasein


, ,

und Zus amm en der Dinge beherrschen inde m sie angeben in , ,

welcher Weise die Verbindung des erfahrungsm äfsig Gegebenen


statth abe oder ged a cht wer den kö nne In der Ges chichte d er .

I, 55 p 35
. . . I, 41 .
p 22, 23
. . n 31 , .
p 8 9
. N o r m: 3.227 . .
k
Den m ittel als Einheitsbeziehungen .

erklärung zu beruhen scheint ; es sind die S u h s t a n z i a l i t ä t


und die K a u s a l i t ä t D as N ach denken fin d et die D inge e in e r
.

seits als einen Ko m pl ex v on Eigensch aften wel che einen be ,

harrenden Z usamm enhang aufze igen und dam it die Ide n tität

er ste Tha tsache fiihrt auf d enBegriff d er Sub stanz und 1 1111 5
renz die zweite auf
,
d en Begrifl der Ursache und Wirkung
'

samm enor dnung des Bewuß tseins dur ch


Verfahrungsweisen ,

welche es der F ülle des Erl ebniss es


Einh eitsbe ziehungen in
herstellt synthetische Grundsä tze w el ehe Bedingungen zur
, ,

Möglichkeit der Erfahrung überhaupt sind Sie erkennt dam it .

die Grenz en innerhal b dere n dies e Funktione n des Bewufstseins


,

hal b dieser Grenzen der Erfahrung wirkliche Gesetze der Er

diese Einheitsbeziehungen D e u k m it t e 1 nicht im l o gischen ,

oder psychologischen Sinne sonde rn um Verbin dungsa rten der


,

sinnlichen D ata zu objek tiven Einheiten zu bez eichn en Die .

m itte l Grenzen fin d et und die Fülle d es Er le bnisses icht


n

nur eine Seite des voll en Gem ütsl ebens in derj enigen
die
system atischen Form darzustell en ges ta ttet wel che W i s s e n ,

s c h a f t heiß t .

des Seins enthüll te , wel cher durch die ver schiedenen E inh eits

zukomm t galte n Substanzialitä t und Kausalität fitt Gesetze d es


,

Seienden ohne Einschränkung .

D as Denkm ittel der S ubstanzialitä t be herrscht die gesam te


Metaphy sik insoweit sie v om Ged ankenkreise Platons a bhängig
,

ist ; d as Denkmittel der Kaus alität hat in der m odernen


Wissenschaft seine Trium phe gefeiert .
erm ö gl i c h t eine Ein sicht in d en Zus amm enhang und die E in

auf ein e b e stim m te Ursache und gestatt et aus d em Eintreffen


oder Aus bl eib en der erwarteten Wirkung auf die Richtigkeit
d er E r kl ä r ungsweise z u schließ en oder die Voraussetzungen

beson d e re d em E x perim ®t jenen E influß ,


welcher die Um wäl

hervorg erufen hat . Wir sind d aher gewohnt ,


nur in der kau

Behan dl un g zu sehen Und in der Tha t führt erst die


. Er
kenn tnis des Kaus alzus amm enhangs durch die theoretische De

na chzuw e isen indem


,
bis zum einz elnen Erei gnis herabste igt
sie

und d en E inz elv erla uf der Erscheinung gesetz lich ga rantiert so ,

d afs kein e Unbe stim m theit über die Wirkung des Allgem ein en
m ehr st a tthat D as Ge setz der allg em eine n Gr avita tio n gäl te
.

uns al s keine wissensch aftliche E ntd eckun g wenn es nur die ,

Bahn en der Planeten als geschl o ssene Kurven oder die Rich
tung des fall enden Steines na ch der Erde hin erschliefsen
lisfse ; e s hat seine Berechtigung in der Individual isierung der ,

es zugä n glich ist so d afe d ie ge naue L age d es Weltkörpers zu


,

gegeben er Zeit die Geschwindigkeit des Ste ines im gegebenem


,

Mom ente bes timm t werden kann Inwieweit die Anwendbarkeit


.

der Ma them a tik hierbei eine Roll e spielt ist eine andre Frage ,
.

E s han del t sich jetzt nur da rum zu betonen d afs allein die Kau ,

salitä t als Grundgesetz gesta ttet bis in d en E inz elv erlauf der
,

achtbare Wirklichkeit im gesetzlichen Z usamm enhange erkennen


lehrt D a gegen birgt die k ausal e Erklä rungsweise die Ge fahr in
.

sich d afs die Wissenschaft zu sehr im einzelnen sich verliere


,

und d en Forscher nur in d en individuell en Din gen die Re alität


suchen l ä fst Sie l eitet z u einer atom istis chen und m oebani
.

schen Wel tansicht bei wel cher die Dinge sich äuß erlich
,

stofsen un d drängen und der innere und all ge m ein e Z usa mm e n

hang verl oren geht Eine sol che atomistisch m ech anische E r
.
-

klärungsweise h a t aber nur in einzeln en Wissensgebieten ihre


Berechtigung sie ist nicht m ehr anwendbar in denjenigen
,
Teil en der Erkenntnis welche ,
in d en l ebendigen Zus amm e n

Mensohenseele zu dr ingen verlangt .

Denkm ittel hat bewirkt ,


d afs es d em m odernen Geiste ,
d er

würdigen un d zu verstehen wie dasselbe die ers te Epoche d e r


,

europäischen Wissenschaft im Altertum und im Lü ttelalter beherr


schen konnte D a s D e n k m i t t e l d e r S u b s t a n z i a l i t ä t i st
.

d i e E i nh e i t s b e z i e h u n g w e l e h e d a r i n b e s t e h t d a f s
, ,

e i n e m S u b j e k t e P r ä d i k a t e a l s n ä h e r e B e s t im m u n
g e n a n h a f t e n u n d e s z u e i n e m w a h r n e h m b a r e n m i t ,

E i g e n s c h a f t e n b e g a b t e n E i n z e l d i n g e m a c h e n Es .

konnte erst voll e Bedeutung gewinnen an und mit d er Zer


gliederung der m echanischen Bewegung ; diese aber bot der

und Accidens ,
in demj enigen v on Subjekt und Pr ädika t in der

ein l eichter be arbeitendes Fel d


zu .

D ieser Ma rm orblock ist weite schwer hart spröde kal t , , , , .

D as Denken l öst die Eigensch aften v on d em Dinge und steht

ohn e d as Substra t ,
an d em sie h aften ? Und was ist d as Ding

der Körper wel che bestehen bl eiben wenn auch all es S innlis he ab
, ,
mag au ch der Würfel aus M arm or oder Holz bestehen d as ,

Vi e r e c k einen Körper v on W a chs oder Eisen begrenzen .

sinnlic h en Eigenschaften nicht berührt werden Arithm etik .

un d G e o m etrie j ene frühzeitigen Früchte d e s griechischen


,

G eist e s bieten Gegenstände d ar welche ein e ne ue Ar t des


, ,

S e ins aufweisen eine Art des Seins die d en sinnlich wahr


, ,

D e nk e n ,
d as Sein d es Begrifis

. Und während die sinnl ichen

Fig ur und Z ahl, la ssen sich klar v om Denken erfassen sie sind,

p s y chol ogische Denken entdeckt all gem eine Gesetz e ; was nach

il
g g ti keit k ann ih n en nicht die Erfa hrun g l eihen, son dern sre

müss e n ihren Ursprung in etw as h aben, d as der Erfahrung zu


Grun de liegt und d aher Apriori keifst . D as ist die Bedeutung

der Erfahrun g .

un verlierbare G ed arflre , welchen PLA TO N in die P hil osophie ein

und der m athem a tischen Beziehungen Gleichviel von welcher .


,

dieser Voraussetzungen zur Möglichkeit der Erkenntnis sein


System d en Ausgang genomm en habe in der Voll endung des ,
gem einsam ist ihnen d ie Re alität Kö rper zu sein m athem ati , ,

schen B e stim r m n en zu unterliegen I n g l eicher Weise u n ter


r g .

scheiden sich die Einzel dinge auch inso fern sie nicht K ö r

per sin d durch ihre E ige nschaft en ihre ac cid entiell en Be ,

stimm ungen ; gem einsam a ber ist ihnen der B e g r if f die Z u ,

g eh ö rigkeit zu einer G a t t u n g ein e T hat d es D e n k e n s


, .

D aher wird der Begriff wie die m a thema tische Form ebenfalls
, ,
fi r ein e an dre und höhere Art des Seins erachtet als d as
i
S m nli ch e fiir d iejenige Art des Seins wel che d en Dingen ihre
; ,

R e a l i t ä t verleiht d urch wel che sie im Denken s in d und d a


,
d urch iib erhau t sind Die G tt unge n b l eibe n die E inze l din ge
p a .
,

vergehe n S o wird die Bez iehung des Mer km ale auf d en Be


.

g fi d e r E igenschaft a uf d as Ding kurzu m d as Denkm itte l


n ‚ ,
der S ubstanzialität zum Erzeuger der Realit ät Weil die E r .

kenntnis nur in Begriffe n m öglich ist weil nur Begriffe die ,

Garantie gewähren d a fs W is s e n s c h a f t b e s t e h e so erscheinen


, ,

auch nur Begriffe als die wahren Re alitäte n Denn w as wirk .

lich ist kann nicht e ntschieden werden im schwankenden Nebel


,

der sinnlichen Erscheinung sondern nur in der Klarheit d e s


,

w i s s e n s ch a f t l i c h e n D e n k e n s und Wissenschaft besteht ,

in B egrifl en
'
nur .

gungen dafür er kannt werden d afs ihrem Inhalte Re alitä t zu ,

komm t so kann j e m ehr es gelingt d as sinnliche Erlebni s


, , ,

unter jen e E inheiten z usamm enz ufa ssen die sinnliche E r fahrungs ,

W el t gesetzliche Reali tät erh al ten und objekti viert werden Es .

kann eine Natur wissensohaft entstehen Aber gleichviel wie .

der Meis ter seine Ideen geda cht ha tte in der Fort bildun g
der Platonischen Lehre wurden die selben nicht als B e d i n g u n
g e n der Re al ität a ufg e fa fs t s o n der n a
,
l s s el b stä n d ige r e al e

Wes en sie selbs t wurden hypo stasiert und als S ub stan zen
,

hin gestellt w el che jenseits der Sinnenwelt ein una bh ängiges


,

Da sein für sich fiihren Info lge dieser Hypostasie nm g der


.

Idee un Allgem e b g
n d in e r ifi e w u rde '
die I dee n we l t v o n der
Sinnenwelt durch eine Kluft getr ennt und die letztere i hre s
objektiven Geltungsw erte s e n t kl eide t u n d z u m Sche in e he ra b

g e d r ii ckt Au.s je nem M iß g r ifi e n ts p r a n g '


die U n m ö g lic h ke i t ,

zu einer wissens cha ft liche n N u t m e r k e nn t n is f o r tz u s c h1 ai t e n


weil der gesam te sinnliche I n h a lt n un m ehr ei n e n Gege n s atz

4
M witz .
50 k
Beschrän ung d er Er k nntni
e s auf Glied erung (1 Begr ifla
.
'

gegen die Realität der in sich selbst existierenden Ideen bild e te


und diese der Erfüllung mit dem sel ben gar nieht bedurft e n .

Relation und Unterordn ung s tehen welche ,


d en l ogischen B e

werden kann sin d diese


,
logischen
Bezieh ge un n, und die Me n

thode dieser Erkenntnis ist diejenige der Dial ektik . Es g ibt

Dam it ist d as Denkmittel der Kaus alität ausgeschl ossen es ,

bl eibt all ein d as D e n k m i t t e l der S u b s t a n z i a l i t ä t als die


j g
en i e Ei n h e itsbezieh ung we
,
l che die erke nn b ar e n Re alitä t e n .

St amm baum der Begriffe wel cher


,
eine starre Abhängigkeit ,

Verhäl tnisse Dies ist der Grund weshalb in der ganz en von
.
,

P LATON abhängigen E ntwickelung des Denkens d as Erke nnen


sieh auf die lo gische Glie derung der Begriffe richtet und die

schl ossen in die W e chselbeziehung der sieh gestaltenden D inge


,

und in die Füll e der Sinnlichkeit einzudringen .

Z u einer vollständ ig en Welterklä rung reicht somit j e ne

Sie l ehrt nur die eine Seite des Seins kennen ; d en sie
stand so blieb er bei d em Begrifie der „ substanz ial en
,

Form en als Denkm ittel stehen Zwar wur de d adurch der nu



.

in welc hen die Einz el dinge psychologisch im Bewuß tsein sieh


ge stal ten und hier trat die Z uthat der Sinnlichkeit als der
,

lichkeit der individuellen Erscheinung zu drin gen .



D aher

all ein d as all gem eine Gesetz zu prüfen wäre , in d ie Unbe

kenn b ar Wo die Erfahrung sich mit d en begrifl lichen Fest


'

anf die Er kenntnis des Einzeln en .


3
Der Vorteil wel chen die
,

Ding e Die k a u s a l e r k l ä r e n d e Na turwissens chaft wird


.

unm ögl ich ; aber die b e s c hrei be n d ei n o r d n e n d e verm ag zu

V gl . C omes , Kante Theor S 2 1


. . .

Vgl . Bu rner , Ga stcsga I S 260


'

. . . .
entspricht d em Z w eck e ,
als dem jenigen Erkenntnis m ittel ,

d ie Einseitigkeit der griechischen W issenscha ft zur Fo lge h a tte .

Es beginnt die Periode in wel cher d as Denken erst zur An


,

Die all gem einsten Begriffe a us w el chen die engeren h er ,

vorgehen sind bei E RIGE NA die Ka tego ri en Von ihnen a us


,
.

bestim m en sich die Einz eldin ge Jedes W ese n besteht nur in .

d em allgem ein eren Begriff der es um faß t was ü ber ihm steht
, ,

verm a g es nicht zu erkenn en sondern nur eine gleiche od er ,

ihm untergeord nete Na tur S o sind Körper un d vernun ftl o se


.

Dinge nur in der vem ünftigen S eele als Bestimm ungen d er


selben vorhanden d h sie all ein gibt ihn en d en Raum als
1
,
. .

d iese nicht Körper vorhanden so ndern sie l ösen sich in


als ,

ihr e E inz elbeü imm ungen auf d ie freilich jede für sich unv er ,

ä
g g n lich e Existe nz ( als I dee n) besitzen a ber kein e sinn l iche ,

Wel t m ehr bil den .

Die schwierige Frage wie die sinnlich w ahrn ehm b aren ,

Körper mit ihren Eigenschaft en zu bestehen verm ögen und


wel che Art d es Seins ihnen z uko m m t wird als o bei E ures m ,

d adurch gelöst d afs im Denken der vernünftigen Seel e ihre


,

sel bständigen S tofie im Raum e ; erst wenn diese Einzelbegriiie


' ‘

der Eigens chaft en durch einen höheren Begrifl d er sie um f5 fst ‘

, ‚

ihre Synthesis erh al ten wenn sie in ein em erkennenden Wesen


,

d efiniert werden bil den sie d en räum lich bestimm ten sinnl ich
, ,

D e d io no t I, 45 p 24
. . . . . Noz cx ,
c. 48 S. 6 8
. .
w ah m eh m bar en Körper . Man d arf diese Synthesis des D en

d es M e r kmals unter d en Begriff und der Art ter die Gattung


un ,

so , d a fs beide sich gegenseitig ausschlössen sondern


, so , cial i
s,

m ech anische Bewegung ; war en getrennt durch ‘


sre d en Begriii
Aber ihm fehl t der geom etrische Geist der Griechen der ,
be i

erkannte ,
d en rationalen Re st welch en die Abstraktion
, v om

die einzige W issensch aft , die Unterordnung der Begr ifie


'
d as

ewig ebenso selbstän dig und unfi uchtbar wie die


ä nd e rlich , ,

At o m e Aber während die räum lichen Ato m e durch d as Leere


.

getrennt sind und d as Leben der E m pfind ung ver loren h aben ,

hängen d ie Ideen n och zusamm en durch d as D enkm ittel d er

der logischen S ubordinatio n die zerstreuten Sch aren un d ffir ,

jedes denkende Wesen schie ß en sie sofort zusamm en zum


lebensv oil en Bil de der sinnlichen Welt d urch die Synthesis
dieses Denkens D as ist der Vorzug des l o gischen Realism us
.

a ls einigendes B and gegeben ; aber d as Denkmittel der K ass a

liohkeit der Ver änderung a ber verm ag die antike Ato m isäk

l eistet .Denn die Subst anzialitä t reicht d azu nicht hin ; indem
sie die be harrliche Substanz setzt sch]iefst sie d ie Verän der ung
,
Nachte il d es Realismus .

so llen j a völlig selbständig sein und auch im denkenden Geiste


nicht m ehr zusamm enhän gen ; so beh al ten die Ein wände d es
Am srors nss un d Aus vsr m us Recht d afs die Atom e weder ,

an dren Seite sin d d ie Atom e d en l ogischen Begriffen e dlich


un n

Ausschl iefsung je d es Zus amm enhanges aufzuheben ist es m ög ,

lich durch d as Erfas sen d es Begriffs der Ver änd erliohkeit d en


,

Atom en d a s Denkm ittel der Ka us alität ohne inner en Wid er


sp r uch zugänglich zu m a chen d ann ge winn en sie jen e siegende
,

schaftliche Korpuslm larthe orie m öglich .

verbun den sind . Auch E RIGEN A verm a g nur eine system atische

nir gends komm en . Freilich ist es au ch nicht sein e Absicht ;

nur die T hatsa ehe d es Z usamm ens, ohne fiber die Natur d ie ses

ein e Synthe sis der Eigenschaften ,


a be r kein e Einsicht in die

Kausal erkl ärung . S o ist d as Denkm it tel d er Ka us alität fiir die

physische Körper hat die un terste Stufe d es Seins inne ,

keinen tiefer stehenden Begrifl gibt


'

als d en zusamm eng esetzt en

Begriffen . Wie d ie Atom istik in d as kor perliohe Sein d es


be i d iesem Vorboten d es schola stisohen R ealism us seine Fest
se t z un gen iiber die all ein im Denken gegebenen Re alitäten des

R ealitä tswer t d er Begriffe und Ding e eine kurze An deutun g

.

. X I
S Vror o a C o vers, Ouvrages in6d its d Abélar d , Paris 1 886, p L V iii,
e
sah n die se Existenz v o r derjenigen der In dividuen besäfsen .

geh end ,
form ul iert d en S atz Uz iversalia in r e, d h
. . die all

Der extrem e Realismus während der ersten Periode des

Menschen werd en , zu blo fsen Nam en so gewinnt wieder


, d as

sohöpflich en T hatsachen . D arum geht d as An wa chsen des

m it d em Re alis m us gedient sein der die Einheit des hö chsten


,

listisoher Theorie die drei Personen in Gott als einzelne Reali

Vgl . auch F Scmxurzs ,


. Phil. d . Naturw . I S 221 u
. . a.
A ber scho n vor d em Bekanntwer den des reineren Aristote
l iam a s zeigen sich bei einigen be sonders unter platonisch em
,

m ag d en bunten Schimm er der Körperwelt vera chten , a ber die

u nd l e itet im In teresse der Heil kunde zur Betra chtung der

und Aufl ö sung, W erden und Vergehen der Körpe r W as ist


.

es, d as sich hier verändert ? W as behält seine Realität in wie


,

Körpe rs ? Wenn Amsr 0 rs m s d en PLA TON befehdet und mit

Lügen . Also m ufs as, soll der Re alism us Recht behalten ,


d o eh

Teil chen des Weines haften ; denn nur dann wird erklä rlic h ,

wahrnehm b aren Körper die l etzten Einzel dinge ,


in denen die
werden . S o führt jede Probe an der Erfahrun g d en R ealismus

Reihe v on Schriftstellern wel che nicht wie


, ,
S C OTUS , die r äum

d as Einze lwesen zu gewinn en suchen . Es ist der Einfluß d es

d emj enigen d es gem äfsigten aristotelischen Re alismus . Bei d er

Hälfte d es 1 2 . Jahrhunderts .

Ehe wir in die Besprechung jener ato misiisohen



Ankl änge

und M afs ;’
aus d er Mischung d es Bes timm b aren und d es Be

Vgl . d azu a nsa ‚ PM ( 1. Gr , . II ,


1 . S . 602 Eine Zusamm en .

B o r nu ur , D ie P hysik Pla tos, Progr . d er k Kreia Realschule München, 1 887


.

u 1 8 88
. .

Vgl hierü . b er und b


fi er d en Zu sam m enhang mit d em p! rg
m n’ d es Poli
ticus : J . A Krw , Pla tons Lehre
. von d er M a terie, J D Marburg 1 887
. . .
Beschrän k ung Pu r0 x s .

d ie Sinnendinge, inso fern sie zw e ckm ä fsig, na eh Mafsbeetim

d er Musik hatt e sich geze igt wie


, , all er Be stand der Schönheit

W ie der Künstl er die Bedingun gen seiner Schöp fung in d en


m a them a tis chen Form e n find et so hat auch der Weltschöp fer
,

d ur c h ein m athem atisches Verfahren d as Imm erse iend e d es

g e fun den hat nä mlich die Reihe der Töne in der Akustik
, ,

a uc h d en erste n grofsen Philosophen auf ein Denkm ittel


d as in der be grifl lioh en Fixierung in der

s c hliefsen läfst , ,

m a the ma tischen Erke nnb arkeit zugleich die Bedingung d e s


wirkl ichen Seins umfafst Die Lösb arkeit der Aufgabe der
.

S inn essm pfind ungs n d urch m athe m atische Geset z e beste ht .

An die Bestim mun g der Dinge durch m athe m a tische For


m e n is t gl eichzeitig ihre Realität und ihre Erkennb a rkeit ge
knüpft Dies erkannt z u haben ist P LAI O NS unsterbliche s Ver
.
' ‘

dienst Aber hiermit steht er a uch zu gleich an der Grenze


.

se iner Ma cht Die Schranken wel che die noch in d en erste n


.
,

Anfän gen stehende griechis che Wissensch aft d em Genius PLATON8


auferl e gte lie ß en ih n d aran zweife ln d a fs die b unte Füll e d e r
, ,

E rkenntnis der 6650: z ur ém awiya; durch m enschlichen


, v on

Ver stand zu erhöhen seien Und die se Begrenz ung des nat ur
.

wisse nschafi lichen Erkennens welcher PLATO N in d en d ichteri


,

s chen Verm utunge n und Hypothesen des Tcmä us Ausdruck ver


'

liehen h at ist se die jen e früher erwähnte A bwe ndung v on


, ,

der Naturforschung in der späteren griechischen S pekulation


und in der g anzen christliche n Wel t bestärkte Nicht jener .

Ph tonische Grundged anke we lcher um m odern zu spre c he n


,
so ll te so
,
m ufste sie Feuer und Erde enthal ten ; beide a ber

d ie durch die ( stetige) Proportion ; und da es sieh hier icht


n

Z um Felg vgl Z sm s n a

. . . . a. 0p 67 1 6
. . Tim . c . 7 .

S Bo s c x s , D e I la tanica cmp or is mund am fabfi ca


'

. etc. G es kleine
.

S chü tte», L eipz 1 866 III p 229 f a r s u a


. . . . . . a. O . S 671 A 8
. . .

Ca n on, Gasch d M ath , I S 1 94 H


. . . . . .
sc he ft en bestehen soll . D aher kann es sich nur um eine

d er Luft d as O ktae der und d em Wasser d as Iko sa eder als

a mm, Phil . Gr L s 876


. . .
imm er au sreichend geschieden sind .

Annahm e d afs die E lem ente selbst aus wirklichen Kor puskeln
,

be st ehen die eine gegenseitige Einwirkung und d ur ch gewisse


,

Gr ö fsenv erhältnisse geregelte Um ge st altun g gestatten D a die .

El em ent ardreiecke als gleich gro is vor ausgesetzt werden so '

h at d as Wa sser dessen Korpuskeln 120 derselben e nthalten


, ,

die grö fsten Teil chen und die übrigen El em ente fo lgen in d er
,

ent sprec henden Reih e Die Erde ist wegen der W iirfelgest alt
.

ihrer Teil chen d as unbeweglich ste E lem ent ; infolgede ssen

korpuskeln be d in gt ist Je glichem El em ent ist die Richtung


.

na ch d em ihm verw and ten eigent üm lich und jede Stör ung d er ,

der selben zur F olge Alle E lem entarkorpuskeln sind jedoch so


.

kl ein zu denken d afs keines ir gen d einer G attung v on uns gesehen


,

werden kann und erst eine vielfa che Z usamm enh äufung der

E inen leer en Raum gibt e s nach PL ATO N nicht ; d as ist 8

aber so z u ver stehen d a fs d er Um l auf d e s Alls die E l em ent e


,

zusamm endrückt und d adurch keinen leer en R aum übrig läfst ,

es ist jedoch nicht ausgechlo ssen d afs vorübergehend zwischen ,

d en Korpuskeln und bei ihr er Zertrennung l eere d h v on ,


. .

keinen E lem ent arkörpern ganz er füllt e Räum e übrig bleiben


oder sich bil den ; es können daher Poren entstehen d urch ,

welche die klein er en Korp uskeln an derer E lem ente hindurch

Re ihe vo n korpuskul ar en Erklärun gen S o w ird der Pr oz efs .


5

der Auflö sung un d d e s Schm elz ens d a dur ch erläutert d e fs die ,

Teile d e s Feuers und der Luft wenn sie kleiner sind als die ,

die sen ohn e Stö rung hindurchgehen können und die Massen

Tim p 6 8 . . . Tim 56 B, C . . Tim p 58 A, p 60 0, p 79 B


. . . . .

Tim p 60 E
. . . Vgl . Tim. 0 28 26 .

.

L atswitz .
Teil e d es W assers sich ihren W eg gew al tsam bahns n m üssen

E i n d ri n ge n in ih r e P o r e n oder dur ch Z erspaltrmg der


d as
Korpuskeln also durch Z er l e g un g in i hr e U r b e s t a n d t s il e
,

Selb stbewegung ist die W e l t s e e l e welche


, d as All um faß t

Gesetz der V er ä n d e r u n g enthäl t . D as Prinzip der Veränd er

m äfsige O rdnung der Dinge in Bezug auf ih ren Wec hs el die ,

Anwendung d es m athem atischen Gesetzes auf die Bewegung ,

erm öglichen . D as Prinzip der Bewegung ist o


als na ch Pu rou
wir denn sofort beginn en sob ald sich , d as Interesse des N ach

sic h d urch die Gestal tung und Bewegung ihr er kl einsten Teil

6 . D er D ial og „ D e generibns et speciebus



.

si speciebus
°
fr a gt sich woher die El em ente stamm en
, ,
aus

m .
p ss c
. .

Ouvm ges inédits ste. Par. 1 886 p . . 505



550 . Vgl . Üs r aws s -Hsrs zs 7 Aufl
. .

II S 1 78
. . .
zerlegten d aher dieselben imm er weite r ,
bis sie durch d as

Da nun die weitere Teilun g d ieser G anze n nicht m öglich w ar ,

e sse ntiol a
( M a)terie un d
aus F o rm be s tehe oder o b es ü berh au pt ,

einfach sei E s zeigt sich d afs der Körper entweder w arm


.
, ,

oder k al t oder v on irgend einer anderen Form ist Abgesehen .

v on der Form bleibt nun die M ater ie zu be tra chten o h au ch ,

sie einfach sei; sie erweist sich als K o rper und daher ihrerseits
aus der Kör perlichkeit und der Substanz bestehend Ein e .

weitere Zerlegun g der letzter en nach Form und Materie führt


auf die Fähigke it entgegengesetzte Eigensch afte n anzunehm en
, ,

und auf d as rein e We sen (m ar s e ss enti a) wobei ers tere wieder .


,

al s Form letz te r es als die d azu gehörige M aterie aufzufass en


,

ist .Dies ist nun die letzte m ö gliche Zerlegung Diese letz te .

M aterie z eigt sich in jeder Hinsicht einfach und nicht wied er


in M aterie und Form z erlegb ar Die rein e We senh eit (m er a .

Hier kom m t m an also auf die mera essentia d as r e in e Sein , ,

erst bei d en kl einsten Teilen der Körper ; und es ergiebt sich ,

der an gegebenen An alyse entsprechend folgende Synthe se , .

D a dur ch defs d ie zunächst al s mera essentia gedachten Teil chen


,

A a 0 p 538 Institerunt ergo (sc Physici) ipasa par tes co mponentes


. . . . . .

subdivid end o, usque d um ad illam parte m minutissim am intelleetu venirent,


q uae in partes integrales divid i vo n poterat Integralium vera partium d efi .

ciente d ivisione invesüga re co epernnt, an talis essentiola ex m ateria constaret


et fo rm s, an om nino sim plex esset. Inv enit itaq ue ratio illa corpus esse c slid um

vel frigid um vel al terius form ae . Hnj usm odi enim puto a Platone appellata

essepur a elem ents Relicta itaq ue form s,


. co nsid eravit m ete riam , an et illa
simplen esse t . I
nvenit sam corpus, et its constar e . ex corp0 reita te et su stantia b
Relicta itsq ue form s co nsid eravit m eter iam , se d et ipsam invenit constare ex

susceptibilitate co ntr ariorum form s, m ateria a utem m era essentia. Q uam item
m eter iam undiqne spe culantes simpliciter o m nino invenerunt, neo o m nino ex

q
ali ue m ateria vel form s . constantem . Hans itaq ue m eram essentim cum aliis

id est informe, non scilicet quod form as non sustinet, sed q uod ex formis non
constaret.
D e gen . et spec. : Die F ormen d er Elementarteile .

d ie selbe ein , so d afs sie zur Sub st anz werden . Diese S ub st anz

v on Einzeldingen komm t d ann der Nam e der Art oder G attung


zu. In dem näml ich die entsprechende Form d en ganzen Körper

ein be stim m ter Teil der M aterie Mensch „



zum Sokr ate s s in

be stim m te Form . Aber die Form des G anzen ist keine swegs

Belebtheit d as Ganz e z um Sokrate s m a cht , form en andere


Form en d en Teilen an dere Eigensch aften ein geben d en einen ,

die d e sWasser s zu W asser u s w S o komm t es d afs die . . .


,

einzelnen Teil chen ein es beleb ten We sens nicht selbst belebt
sind son dern teils Feuer teils Was ser teils Luft und teils
, , ,

Erde Es erkl är t sich d araus wie Aursr or s mas s agen konn te



.
, ,

no n aux erunt, sed eliam naturam feesrunt .

A . a. 0 .
p
. 540 Bad . quam statim 0 0rp0 reitas illnd totum aflicit, tem
d afs d as, wor aus d as Tier beste ht , eher sei als d as Tier , und
d afs P LATO N beh aupt et, aus der Hyl e werden erst d ie El em ent e

der Dinge doch nur erm öglicht gedacht durch die Teil b arkeit

ni cht zu verwundern .

7 . Ad elard von Bath .

vos B ar s ,

die etwa aus derselben Zeit im Beginn des 12 . J shr

et form ae ignis et iguam faciant, alias forums aq ua e e t aquam faeiunt, alias


form ae serie et aera faciunt, alias terras et terrsm f , et sie singulae par ticulm
.

V gl . Bu r ns, Gescb d Philos Bö VII 8 865


. . . . . .

Jounn1 m Nachrioht in Recherct Page etc d es tr ad uct la t d Anst0 te, Paris l ß 48


’ '

8 . . . . .
Ansu nn von Bu s : Körperwelt .

h un derte stamm en . Hier a ber mischt sich n icht nur der

O rien t nam n e tlich naturwissenschaftliche Kenntnisse ge samm el t ,

au ch d en E UK LID übersetzt Es ist kein Zweifel d afs ihm die


.
,

In Bezug auf seine Stell ung


Re alismus äuß ert sich zum

AD BL ABD d em Anrsrorm s beistimm end indem er hervorhebt ,

d afs die Gener a und Species d en Individuen imm anent anh aften ;
denn wenn m an bei d en sinnlichen O bjekten auf ihr e Einzel
exist enz achte seien sie Individuen achte m an aber auf d as
, ,

Gl eichartige in ihn en so werden sie Species und Genera In,


.

der Schr ift D e eod em et d iverse hebt er hervor d afe d as Zeugnis ,

d er Sinn e fal sch sei un d ihm kein Einfluß gebühre indem er ,

zu ssen w el ches Ohr seine H arm onie zu vernehm en wel ches


um fa , ,

Auge die Ato m e zu scheiden welches Gehör d as Geräusch ihres ,

Z usamm enstofses zu vernehm en Die körperliche M asse der


sichtb aren Welt hat nach AD E L ARD ihre Form en durch die
Anweisheit d es Schöp fers erh al ten aber ihre Prinzipien w are n ,

ohn e Kr aft und ohne Bewegung und es bedurfte d aher einer ,

äufseren Kr aft um der Wel t angem essene Bewegung und

W achstum zu geben Diese Kraft ist die der Seel e welche


.
,

die unfähigen Körper leitet und bewegt .

betrac htet Die Welt be steht


.

aus vier E lem enten die , ,

obgl eich d em Auge unerkennb ar ,


sich in all en ihren Teile n

Sinn e nichts durchaus einfach ist Genau genomm en m ufe .

m an sie also nicht durch S ubstm tiv a sondern durch Adjectiv a ,

be zeichn en weil diese d as vorherrschende Prinzip ausdrücken


, .

un d die drei and em , W asser , Luft un d Feuer sind d a bei in shneh

Im Nacheteihend en ist, Vergleich mit d em Original, die Ü ersetzung


unter b
v Su s e
. . b
enutzt, 8 24 7 263, hauptsächlich S 260, 26 1
.

auch Hu mfl u, . . V gl .

B is t de la p hil scolast I p 854 f


. . . . .
W u rm von Sr Vroman gegen W a n na
. vos Genos s s .

schrie b um d as J eh r 1 1 80 gegen Psrnus Ar m ss nus, Gm ssr us

Pul ver t e il c hen , wel che DE M O KRI T „


m it einem
s Em m “
wohl

ergebe und fügt hinzu d efs er die Atom e un d


Atom enl ehr e , ,

Regeln der Phil o sophen und dergl eichen L ä cherliehkeiten ver


achte un d verd amm e weil in d en heiligen S chrifi sn sich
,

Hauaéau, a. a. O I S 442
. . . .

Tom II .
p 659
. . Ex lib I V Gualteri d e S Victore
. . . . Minutissima ergo fr ustra

Histoire literair e d e la F rance Par 1 768 XII p 464 H


. . . . . .

Dies ist d er eigentliche Nam e d er unter d em Titel : D ialogus d a sub

M pho 1 56 7 in S traß b urg ernehisneaen, d em Oo s en


. s zugehörigen S chrift .
Wm nn vd s Co s m s : Die kl in t n T il h n
e se e c e .

sich d agegen , d afs m an seine Atom enl ehr e m it jener E PI KUBS

Gegenüber d em was er in seiner Jugsnd geschrieben soll e se in


, ,

un terscheidet sich diese l etz te Schrift WILHELM VON C O NO HB



B‚

Meteorol ogie und die Lehre vom Menschen vom Äther zur ,

Erde herabsteigend in Kür ze d arstellt E r stell t es als einen


, .

seine Annahm en notwendige seien . All e Körper bestehe n aus

fa c h s t e und kl e in s t e '‘
I e il c h en eines Körpers zu ver stehen ;

auf die Quantität . Die se E lem entarteil ohen d en Ausdruck

m öge des Begriffs der Teilung im Denken zu erfassen .

N ach W a nn a, W im er Sitaungsbevü htc, hist -phüos Klasse . . . Bd . 75 S. .

Vgl . Hu mém , Hist d e la p hil . . scol . I p. . 48 2 . Sie ist u. a. a bg e

citiere . D as größ ere W er k W n sm x


. . s nn C onom s ‚ Magna d o «4 t 1111170

o s 309 Ünsaws e -Hm zs, 11


a . a. . . .

E em p hüos A a 0 p 209
. Omnia oorpora ex e lementie co nstant
. . . . . .

E lementum vera ut d efiniunt philosophi, est sim ple et minim a alicuj ns co rporis
näm l ich d as, was un ter Annahm e der Form in etw as an deres über

Fe uer . Es sind j edoch die w ahrnehm b aren Körper welche ,

autem in elements. i in simples


. et minimas particules .
j
on ns divisionis para
strebun gen verdient au ch die Ansicht des Mystikers H U GO von
Sr Vroron ( 1 09 7
. der durch seinen Einfluß auf die
Theologie und sein encykl opä diseh es Wissen v on Bede utung

M an lat d e la Biblioth
. . nat. No 6588
. . N ach Bm aém ,
I p 4 85 , 486
. .

Am cm s vgl. Sm s cx , Z . Psyd wl d
. . Schal , Ar ch f G
. . . cl. Plz 1 S 58 1 f
. . .
sinnl i c h e n W el t
tief unter derjenige n d es geis tigen Prinzips
der D in g e die wir aus der Verse nkung in d as eigene Innere
,

sch ö p fe n . Trotz dieser d em Mystioism us eigenen Verachtung


wiss m o h a ftlich er Forschung sin d sein e physikalischen Unter

blo fs w e c h s elnde Verbindung eines Beharrenden auffafst .

D i e P h ysik ist na ch ihm die einzige Wissenschaft wel che ,

sich m it d en Dingen selbst beschäftigt und zw ar m it d en ,

j g
eni e n D inge n wel che im Gege ns a
,
tz zu Gott und d en
him m l is c h en W esen Anfang und En de h a ben und veränderlich

Ab stra c ti o n die W irkungs art der Dinge a us ihrer Kom plikation

W ese ns e in es jeden El em entes gewinn t sie ein Urteil über die


E nt ste h u n g und Wirksam keit d es G anzen 1
.

D ie Veränderlichkeit der Dinge bezieht sich nicht auf


ihr W e s e n sondern nur auf d en Wechsel ihrer Form en
,
Auch .

verliere n scheint so erleidet es im Grunde nur eine Veränderung


,
.

Verb un d e nes scheidet sich Getrenn tes wir d verein igt ; w as hier
,

war geh t dort hin was jetzt war tr itt d ann hervor
, ,
Überall ,
.

g i sh t e s nur örtliche und zeitliche Verän derun ge n b ei dene n ,

d as Sein der Dinge beh arrt ‘


Aus nichts entsteht nichts und.
,

nichts k ann in ein Nichts verw an del t werden ; jede N at ur h at

ihre anfä ngliche Ursac he und ihre n ewigen Bestan d .

D id ascalon L ibri septem. Venetiis 1 506 (E rnte Ausga


. b)e . Lib . II
atte nd er e . Actus enim corporum m undi non puri, sed compositi ab aotibus
sunt

purorum, q uos physica, cum per se no n inv eniantur, pure tanwn et per se
consid erat :
pa w m soilicet actum iguis, sive term s, sive serie, sive a uae ; q et

ex natura uniuscuiusq ue per se consid erata de concretione et efficim tia totias

. . . k
A a 0 f 1 21 lin s : Non enim essentiae rerum transeunt, sed form ase
.

Cum forms transire dicitur , non sic inte lligend um est, ut alique res ex isten
perire omnino et esse suum amittere cred atur , sed variari potins ; ve! sic for
j
taesis ut q uae unots fuerant, ob invicem separentur ; vel q use separate erant,
,

oou iungantur ; vel q uae hie su nt, illuc transeant ; vel q use nunc erant, tuno
b b
subsistant ; in qui us omni us esse rermn nihil d etrimenti
patitur .
D as sind in der That Grundsätze physikalischer Forschung ,

C os cnss und HUGO von S r . Vrcron w aren wohl gee ignet gewesen ,

Zun ächst war d as Intere sse der Zeit noch ein ausschließ lich

ADE L ARD d en Ar abern, indem er sich zugl eich ü ber diesen Fehler

geweckt werden . Es gesch ah dies dur ch d as Bekanntwerden

steigt und wie es sofort sich in der Form der K o r p u s k u l a r


,

t h e o r i e äufser t w o d as Na chdenken sich a uf d as Problem


,

den Verbind ungen von Aristoteles bis zur Gegenwar t ( Dillingen 1 879 S
. . 81)

S J o uansrx
. a. a
. 0 S 259
.
, .
Ari stoteles.

Bewufstw er d en bisher der Menschheit verborgener Denkm ittel .

der Erweiterung der wissenschaftlichen Erfa hrung , mit der Gestal


S tufen d er bj kti
o e ven k
W ir lich k eit.

D asEintr eten einer Mond finsternis ist fiir d en W il den nicht


N a tur sondern ein ü bernatürliches Ereignis ; es ist gesetzl os
, ,

V erfinsterungen nac h der Periode d es S aros em pir isch bekannt

o b j e k t i v e n W i r k l i c h k e i t ; für d en m odernen Astro nom en ,

der d en system atischen Zusam m enh ang bis auf d ie Minute


beherrscht ist sie N a t u r Für jedes Zeit alter existiert nur
, .

d es Geistes verschiedene Form en der N atur geben Die Na tur .

e ntwickel t sich m it der Menschheit .

D ah er fallen die Ursa chen z usamm en welche N aturwissen ,

ihnen N at ur war , erk ann ten sie ; w as sie n icht erk annten ,
war

d esAberglaubens der Dichtung wie die Heilkraft d es Magnete


, , ,

die Däm onenwelt der Erde und d es Himm els Man kö nnte .

an dere s war ; un d d arauf k ann m an keine an dere Antwort

Wenn ein Hirtenvolk der Flöte wohll autende Töne entlockt ,

so gehört diese ak ustische Erscheinung nicht zur Natur im


wis sens chaftlichen Sinne so lange die Prod uktion derselben auf
,

zufälligem Treffen oder vielfachem Probieren beruht ; denn sie

oder wer o t
e s s ns war , die Abhängigkeit der Tonhöhe v on der

t d räum lich objektivier t ; er teht jetzt


s an s in gesetzm äisiger
technisch erzeugt werden konnten ; aber d iese Stufe der Wirk

un d F arben vor ihrer bsgrifl lich sn


'

Fixierung . Es sind Em

se w ar es mit d en Tönen,
so mit d en F arben . Gerü che be

schenk t sein wird d ann wir d ,


d as Gebiet der objektiven N atur

vierung der E mpfind ung verknüp ft sein werden . Ein e wiss en

O ptik e e Naturobjekte sch affen Dieselben sind jetzt so


n u .

wenig vorhanden wie die Spektr all inien fiir Aarer or snss Sie
,
.

Unter diesem Gesichtsp unkte dürfen wir au ch d as aristote

schaft enthiel t nicht ohne weitere s falsch nenn en ; es war


, nur
d as W issen v on einer andren N a tur die Erze ugung ,

G ALIL EI -
NE W TONS C hG

Natur wisssnschaft objektivieren . Und


Naturwissensehaft bei Amsr orsns s .

w enn d e r F ortschr itt der Wissenschaften in der Zukunft durch

d e s E rle b n isses an ders gest altet so


,
wird d arum n icht se
un r

zehn t au s e n d K ennen W assers wirkl ich in W asser Dies war .


eine un w iderlegb are Beob a chtung ; konnte sie d as Denken

Tr op fe n s Wein in Wasser bei jener Mischung noch heute statt .

D ate w ir sie nicht für Natur h alten bewirkt d as wissensch aft


,

im ver t eilten Z ustande o bj e k tivi er t ,


ist N a tur . N atur

Aber die Erweit erung der sinnl ichen Erfahr ung schuf imm er

Viele s, was fürAR ISTOT E LES Na tur w ar ist es für uns nicht m ehr
, ,

weil se wie z B der E influ ß der Planet ensphären auf die


, . .

sublunare Welt nich t m ehr in der Gesetzlichkeit un sre s Denkens


,

begründet ist Than und Regen fall en wie zur Zeit d es


.

Stagiriten ; aber die Luft verw andel t sich nicht m ehr in W as ser .

D e gm . ct con .
p 828 9 28
. . .
D enkmit zu e rfi n d e n , ondern
s sie e n t d e c k t sie an d en
Amsro rsns s als notwendiger Ausgangspun t k .

d e rn Begrifl der subst anziell en Form en welcher ihr Denken


'

b eherrschte Die Sch ule d urch welche sie selbst in ihren


.
,

ihre Manneskr aft ; in sich selb st m u fsten sie d en E ntwickelungs


r o zefs dur chm achen der sie v o n d e n Vorurteil en der Sch ul e
p ,

b efreite Und nicht m inder stand die Gew alt der aristotelischen
.

vo n der Kirche mit einer unant astbaren Autorität versehe 11 ,

deren Geist in der Gesam tbil d ung der Jahr hund erte festge
wurzelt war der äufser en Aufnahm e und Ver breitung neuer und
,

an ders a rtiger Be riffe hemm en d e ntgegen Es ist viell eicht


g .

der grö fste K am pf der auf d em Gebiete der Erkenntnis


,

a u sge fochte n wurde welcher im 1 7 Jahr hund ert die


,
.

ar istotelisc he Physik stürzte Die einzelnen Phasen die ses .

K am pfes sind nur z u verstehen wenn m an zuvor d es Inh al t s ,

der aristotelischen Lehre sich bem ä chtigt h at Von ihr m urs .

die geschichtliche D arst ellun g der Korp uskulartheorie ihren


Aus gang nehm en Wir könn en d aher obwohl es an tm filichen
.
,
'

der Aufgabe nicht entziehen in Rücksicht auf unsren besond ren ,

Zweck die fiir die Theorie der Materie in Betracht kom m enden

2 . D as Bekanntwer d e n d er
i h Physik ar stotelisc en .

D urch syrische C hristen welche als Är zte unter d en ,

Ara bern verkehrte n erhielte n diese Kenntnis v on d en Schriften


,

griec hischer Philo sophen N achdem schon vorher m edizinis che


.

Schrifte n zuerst in d as Syrische d ann aus d em Syrischen in s ,

Arabis che übersetzt worden w aren w urden Werke d es Au sro ,

rnnns z uerst unter der Herrsch a ft v on ALMAMUN ( 8 1 3 883) ins —

hun dert durch christliche Syrer (As a Brsous M am a JAHJ A s un ,

ADI IS A BEN Z A RAA u a ) angefertigt wurden


,
. fanden die
.
,

weiteste Verbreitung und förderten wesentlich d as Studi um der


Phil osophie ; sie sind es deren sich Mä nner wie IBN S INA
,

(Avr omn u) und IBN Bosom> ( AVE RR O ES ) be d ienten Infolge .

der Neigung der Araber zu m edizin ischen und naturwis sen


sch aftl ichen St udie n fande n bei ihnen auch die physik al i
s chen
Verbreitung d er S chriften d es Anmrornnns .

S chriften d es Am srom nnß eine sorgfi ltiger o Be achtung und

D as L esen dieser n atur philos0 phischen Schrift en wurde im


J ahre 1 21 0 durch ein Provinzialkonz il zu P aris ver boten d es ,

werden soll ten bis sie geprüft


, und v om Verd acht d es Irr tum s

( viell eicht wir kte d a s Verbot se l b st gera de in d iesem Sinne) ,

d ie Schriften des A R I STOT E LE S a us b esseren Quellen kenn en zu


l ernen . Mit Eifer vers uchte m an sich griechische H an dschriften

an der P ariser Universität nach R OGER B aco nur bis 1 287 be ‘

st anden und 1 254 find en wir sowohl die Metaphysik als Phy sik
,

d es Anrsrors ns s in d en Kreis der o ffiziell en L ehr gegenständ e

Erzbischof v on Paris (1 ist der erste S ohol astike r , bei

Schriften find et . Er verwarf all es , was sich n icht m it d er

Üs s aws o Hamza
- 11, s 222 . .
Ato m e .

Die Theologie sah e in, d afs sie aus Amsror snzs sel b st

an Inu R osenn und Mos es neu Mam as (Me monm ss) ; letzter er

deutlich entgegentritt d as ist selbst nichts Einfaches son dern


, ,

be reits d as Produ kt eines Z us amm enflusses Methodisches .

Wissen aber gibt es nach Anmrors nns nur d urch Erkenntnis


der ersten und einfachen Prinzipien welche v on Seite der ,

N atur aus d h im Grunde der Dinge die O bjekte der Sinnes


,
. .
,

ge m ä fse W eg
der Phy sik als der Wis sens ch aft v on der N at ur v on
, ,

d e n sinnlichen O bjekten ausgeht wel che für unsere W ahrnehm ung ,

e in G anze s sind aber n ach demje nigen hinfiihrt


,
au s welchem ,

sie ursprünglich zus am m engesetzt w urden Aufg abe der Wissen .

sch aft ist es in d em sinnlich gegebenen G anzen die E lem e nt e


,

un d Prinzipien aufz ufind en d urch wel che es bestimm t wird 2


.
,

faciat ve1 s agest. Hase d eolaravit Aarsr or s ns s in 1i b ro suo , quem vo cavit

auditum . Jo m nars , a . a.0 p 276 . . .

Phy s. I, 1 p . . 1 84 a Die Citate


. nach Br u ns cd . m aj . Bei d er Dar

d es Aa xsr or m s s . von Pn1 s r n, Leipzig 1 854, Bd 1 . und 1 857 Bd 2, . sod ann Zs u su


.
w e r d ens ( déva mg, potentia), sein E x istenzw ert beruh t in der

w er den d es Stoffes erheben sich Stoff und Form zur Wirklichkeit

D ieser Übergang B e w e g un g
heifst D aher gilt es
A m sror snss als Gr unds atz d afs w as
, , v on Na tur aus ist ent ,

be sitzt S o wird der Flufs der Dinge als ein inn eres Leben
.

d es Ko sm o s zum Kennzeichen der N atur Hierin d rückt sich .

E s klingt fast m odern, wenn bei Am sr or s nss h eiist, es ist


'

es

Bewegung m ech anisch und sehen in ihr nur r ä u m l i ch e Ver

mistik v on Bed eutung wur d e ( Vgl Abschnitt


.

Phy s
. I, 2 p 1 9 1 5
. . . Phy s. I, 2 p 1 85 9
. . . 12
.
g e s e t z l i c h bed ingt ist . Bei Amsx orsx.na d agegen liegt in d er

istd abei der Begrifl der Bewegun g in d em ganz allgem einen


Sinne der V er ä n d e r u n g ( m a ß ol rf) ü b e r h a u p t genomm en ,

un ter scheidet drei Arten der Bewegun g nämlich die q u a n t i ,

t a t iv e ( r a r e? 1 6 d h die Verände rung d er Körpe r . .

na ch ,
die q u a l i t a tiv e ( x a z ac

'

7 6 n auir) oder Verwan dlung

und die r ä um l i c h e ( z um ? 7r 0 6) oder O rtsbewegung ( g ogé) a


!

die sen Ver änderungen a ber liegt die r ä u m l i c h e B e w e g u n g


a l s B e di n g u n g zu Grunde Denn die Zunahm e oder d as .

Stoff an drer Stoff der der Wirklichkeit na ch v on ihm v er

und d ie Form jene s S t ofies


ann imm t wodurch er


,
nun au ch

gr ö iserun
'

g d es ersten S tofies
'

ist al so d as Hi nzutr eten und die

liche Bewegung m öglich, denn es m üssen d az u ein Wirkend es

Vorbringen soll ,
d as zu Verwande ln de b er ü h r e , was nur durch

V gl . S 9 6, 97
. .

Die letztere zer fällt wied er in zwei Arte n, Sel bsthewegung und Bewegung
d ureh and eres, und d iese k ann eine vier faehe sein : 3
1 0 1 9, dp a c, d l vr; m; .

Z su sa
. II, 2 8 Aufl S 890 Anm
. . . . . .
Amsr o rs m s : Der Z weck

Ver än derungen auf r äumliche Bewegun g all ein zur uokz uführ en .

E s w ürde daraus eine m ech anische Erkl ärung folge n w eleh e ,

keine swegs eine genügende D arstellung d es Na turla ufs z u geben


verm ag denn e s würde d abei die we sentlichste Urs a che d es
,

Werdens der Z w e e k gänzlich vernachl ässigt werden


, ,
.

E s gibt de m nach im g anzen vier Ursa chen d e s na türlichen


Ge schehens : S t o ff , F o r m P r i n z ip d e r B e w e g u n g ( r d ,

39 5 1 } x tvq o g) und Zweck 0 5 évas a) Erst wenn w ir die se '


'
1 9 r .

ersten Ursa chen begriffen haben ist d as Bedürfnis d e s Wissens ,

Fr age Warum m öglich sind , und all e vier sind v om Physik er

samm en ; äm lich F o r m und Z w e c k sind ein und dassel be


n
und d arum a u ch z ugleich d as P ri n z i p d h der erste Grund ,
. .

d er Bewegun g ; al s s o l che stehen sie d em S t o f f e gegenüber .

Nur mit Ber ücksichtigung d es Zweckes ergibt sich eine natür


liche En twickel un g v on d em bl ofs m ögliche n Sein z ur W irk
lic hkeit ; denn nur d a s ist von N at ur aus was vo n d e m in ,

wissen E ndziele gelangt Um nac h Zwecken z u h an deln .



,

braucht die Natur ihr Verfahren sich nicht zu ü berlegen s ondern ,

d ie Z w eckthä tigkeit ist ihr im m anent ; w o der Z we ckbegrifi


'

vorh anden ist d a sind auch d ie Bedingungen d es Ges chehens


,

gegeben O bgleich so die Natur na ch Zwecken wirkt bringt


.
,

sie doch a uch viele s na ch bl ofser Notwe ndigkeit hervor Die se .

Notwend igkeit nämlich liegt im St o ffe ; die Materie ist die not
wen dige Voraussetzung ohne welche der Zweck nicht v erwirk ,

licht werden k ann ; infolge die ser im Sto ffe und seinen Be
we gungen liegende n Beding unge n d e s Werdens ge schieht alles
na ch bestimm ter G esetzm äfsigkeit Beide Ur sachen also die .
,

No twendigkeit der sto fl lichen Bewegung und d en Zweck m ufs '

d er Phy siker an geben in höherem G r ade aber die Zweck ursache


, ,

denn diese ist Ursache d er Ver wirklichung d e s S toiie s nich t


'

abe r d er Sto ff Ursa che des E nd z weeks


2
.

Phy s . II ,
8 p
. . 1 5 qd a . u ni
‚ e, 51m rimi u va; 31! «drei; c vw x oi;

zwo é,uw a ä q szmt?m 1 t k 1 1


»
r£l o ; .

Phys II , 9 p 2oos 32
. . . . .
brüc kbare Kl uft befestigt ,
l ediglich durch die künstlic he Ein

erstere heifst E r d e und ist d as absolut s c h w e r e El em ent ,

der l etztere F e u e r und ist a bsolut l o 1 o h t es bewegt sich


Aufser dieser Herleitung der vier El em ente aus der Natur

Körper ( inl ä Gaip a m ) oder Elem ente


a in wel che alle
andern Körper a ufgel öst werden währ end ,
sie selb s t in keine

tehenden
s ab er leichter als die mit g anz entgegengesetzten

D e gen et com H c 2 u 3
. . . .

D as W arm e , K
alte, Troc ne . k F u ht
e c e als E lem ente zu b etrachte n, war

44 1 A 2
. . .
As rsr or sns s : Verwand lung d er E lem ente .

d engleichnam igen irdischen S tofien ; E r de Was ser und Luft , ,

wie sie in der N atur vorko m m en sind nicht d ie reinen unv er , ,

d e n F e uersto figehalten werden sonder n sie ist nur eine E r


'

sc h e inung welche durch be so ndere Steigerung der W a rm e ent


,

ste ht Von d en beiden in jedem E lem ente vorh andenen Gr und



.

we sentl iche Eigensch aft d es Elem ent s ; so ist die Erde inshe
so nder e trocken d as W as ser kal t die L uft feucht d as Feuer
, , ,

warm Verm öge der zwei Gr und eigensehaften aber wirken sie
.

a ufein an der um w andelnd weil sie d urch die Ge m einscha ftlich ,

keit j e einer Eige nscha ft gege nseitige Anknüp fungsp unk te ihrer
Einwirkung haben ; d urch Aufheb ung d er Käl te des W assers durch
Wärm e entsteht Luft und wenn auch noch d ie Feuchtigkeit der ,

L uft aufgehoben wird so entsteht Feuer Demn ach sind all e , .

begriffen ; all s e W er den und Vergehen innerh alb des Natur

Materie bei Am r ors nss All e weiteren Einzelheiten werden .

bei der detaillierten Polem ik d e s Phil o sophen gegen d ie Atom istik


z ur Bespr ech un g ko mm en soweit sie fiir die spätere E nt ,

w ickelung d e s K örperproblem s von Intere sse sind .

Phy sik d es AR ISTOTELES w urde d em Abe ndland e


Mit d er
z um er ste nm al e e in e vo lls tä ndige tief durchd achte un d d em ,

G eiste d es Mittelal ter s verständliche Theorie der N at ur ge schenkt .

D e gen . et corr. II , 3 S 830 5


. . . 25 .

M eteor . II , . i ycig ä l l a am ! 5 11 0 yfverm r o drwv Eza a


3 p 357 b, 30
. .

as

t or , rä J t lJo; 1 0 6 nl riö o v;
'
£za ot o u ra ém w „fr a Da sel st II, 3, p 858 b, 29
'

. b . .

Jm ,u fvu , 0 51 : yrj ; o örs W l a n yg‚ äl l a ;uir o v ti m i; 5yx og


‘ ‘ '
da
'
t a a dm
'
rl d
' ”

o .

Bei all er Verwandlung also soll d och die Quantität d er Kö pr er, die Masse, nu
veränd ert bl ib
e en ; wo b ei m an aller d ings nicht weiß , wo nach diesel b
gem essen
e

wir d . Es ste ht d iese Anschauung in Beziehung m it d er E r k lärung d er Aus


d ehnung, welche nicht d ur ch Hinz ufügung neuen S toffes geschieht, sond ern

d urch d en Ü b ergang v on d er Pote nz zum k


A tus . Die schein ar b verschied ene

Quantität ist d och po tenziell in d er Materie unveränd erlich .


h e is lin ige , die er zw ar zusamm enzus etzen weils ; aber '

er kann

n c i ht m ehr , sob al d sie sich an d em ihnen e ige ntüm lieh zuge

d as d a rum nicht un berechtigt ist weil es jedem El em ent


,
au ch

durch wel ches der Ns t u r z w e o k sich verwirklicht . D as Be

Der Bégris d es Körpers in chem ischer Hinsicht ist bei


e. a
Aristotelische und mod erne Elemente .

weil Anmror sns s o ns t die Grund stofie icht hätte i


'

s n s a fa n

uns eren chemischen Elem ent en koordinieren ; '

j
a a g‚ iiöwg .

D e gen
. et co m II p 829 s 84
,
1 . . .

Metror IV 1 ,
. .
p.87 85 10 . .
Am r or s nns : Mangel quantitativer Bestimmungen .

S to fie in d en
'

Verbindungen zu denken . Ebenso ist es dann

teriellen Teilchen durch m echanische Kräfte beruht ,


v on un srer

nun g der Elem ente als „


All o tro pie n d es Urs to fis
'

ist d aher

an g aben find en sind sie unbestim m t und Experim ente wenn


, , ,

sie an ge führt werden h aben oft so falsche Result ate d afs die
, ,

wird , d a fs e in G efäfs voll A sche ebensoviel W asser aufnahm e ,

als wenn es l eer sei Die ser Mangel welcher vornehmlich


.
,

tive Bestimm ung der Substanz wie des Subjekts d urch seine ,

Prädik ate gerichtet E s gab kein Mittel die E m pfind un g in


,
.
,

L o asos s m , Anistotclee E influß f die E ntwick lung der Chemie


'
S . au .

Phy s . IV
"

, 6 , p 2 1 311
. . 21 . V gl . S 46
. .
B e w egung d es Himm els ab . D arauf wird Amsr ors nss durch

t
e rs e Bewegende , v on d em all e Bewegung ausgeht ist der
,

erkenn en D en Menschen zeugt der Mens ch und au ch die


Am sr o r sns s : W ürdigung seines Natursysie ms .

sch aftlichkeitdes aristotelisohen N atursystem s zu schliefse n .

Die Natur stellte sich eben als ein O rganismus d ar in wel che m ,

t ausend Einzelheiten d ie wir heut m ech anisch erklären ebenso


, ,

unerklärt blieben wie heutzut age die T h atse chen des Nerven
,

l ebens . Die psychis chen Re alitä ten wel che als s ub stanziell e ,

Form en und Einheiten die Natur beherrschten liefsen fiir tiefer ,

D as be schreibende Bil d genügte . In dieser Hinsicht al s

er weist sich die Physik des Amsrorsnns als ein tiefsinniges


und kl ar d urchd a chtes Werk dieses bewun dernswerten Geistes ,

so d afs es fast zwei Jahr tausend e hindurch unter allem


Wechsel der Völkerschicksale und der Religio nen der Ausdruck
der N a turauffassung bleiben ko nnte .

Diese gewaltige geistige Macht warf sich nun jenen ersten


a to m is tischen Vers uchen entgege n wel che bei d em Bekannt
'

werden arabischer Em pirie und theoretischer Tra d ition im


Abendland e sich schü chtern regten um d en Begriff d es Körpers
,

zu form ulieren W as v on PLATO N zu Gunsten der Korp us


.

kularthe orie ges agt worden war wur de dur ch Amsr0 m ss


,

erdrückt . Zwar erschl ofs sich m it seinen physikalischen


Schr iften die beste Quell e für die antike Ato m istik ; aber die
Gegengründe w are n unter d em Denkm ittel der Substanzialität
nicht zu widerl egen Jahrhund erte w aren nötig diese G egen
.
,

gründe abzusoh wä chen bis die Arbeit des Al tertum s der


,

Korpuskul artheorie wieder zu gute kom m en ko nnte .

Wir haben jetzt die Ausfüh rungen des Aursrornnss gegen


die Ato m istik im einzelnen festzustell en .

5
. Aristotel es als Gegner d er Atomistik

Der I dealismus des Amsror s mzzs hebt d en Materialism us

v om Begriff d ss Körper s D afs d as K ö r p e r l i c h e S u b s t a n z


.

sei , hat Aarsror s rss vor all em zu bekäm pfen Bei sein er
. .

D arstellungs art , welehe stets die Ansichte n seiner Vorgänger


berücksichtig t und zu widerlegen sucht m ufste sich eine leb ,

h afte Pol emik gegen die Physiker d 11 gegen diejenigen




, . .

Naturphiloso phen ergeben welche aus der Natur d es Kö rpers


,
Asrsr 0 r s ns s als Gegner d er Atomisti k .

U nt er d iesen behandelt Anrsror ss ss L um en und D s mom r ver

Am sr om us wurden während des Mittelalters die Hauptq uell e


fi r die Kenn tnis der al ten Atom istik, d a sie von jede m G e

m it d en . Gegnern d es Anmror nns s ; genau e D arlegung und

Die arist otelischen Einw endungen lassen sich in zwei


Hauptgruppen teil en In der ersten wird bewiesen .
, d afs die
Annahm e v o n Atom en u n z u l ä s s i g in der zweiten , ,
d afs sie
n u 11 ö t i g ist ..

I G r ü n d e g e g e n d i e Z u l ä s s i g k e i t d e r At o m i s t i k
. .

Die Grün de für die U n z ul ä s s ig k e it der Atom e richt en


sich einerseits gegen d ie Möglichkeit einer u n t e il b a r e n G r ö fs e ,

and r em sits gegen die Möglichkeit d es l e er e n R a u m es Jeder .

dieser beiden Begrifie wird seinerseits wieder bekäm r>ft erstens


'

aus m a t h e m a t i s c h e n und zweitens aus m e c h a n is c h e n


Gr ün den ; d h erst ens aus Gründen die hergenomm en sind
. .
,

v o n der Natur d es Raum es und der stetigen Gr öfse zweitens ,

Die Hauptstellen sind D agen et com 1, 8, D e cod e III 4 u 7,


. . . Phy s. IV, 6 —
9 .

P71y8 V, 8 226 5 u 227 a


. . . . .
Am sr or s ns s : Gründ e gg d Atome Begriii d
'

. . aus d . . Be wegung .
1 05

Denn w as v om Raum s und mit demselben Rechte von d er


Z eit als geltend a ngeno mm en wird ‘
nämlich d a fs sie al s ,

G r ö fs s n aus Unte ilbaren bestän den m iiiste auch vo n der


'

d em Beginn der Beweg ung m üfste diese auch zugleich scho n


bee ndet sein ; d as sich Bewegende m üfste in d em Augenblicke ,

in wel chem es sich bewegt bereits an gelangt sein und es , ,

gäbe dem na ch keine Bewegung so ndern nur ein Be wegt ,

ge wesen sein Aus dem selben Grunde wäre in die sem F alle
-
.

m öglich .

Ferner m u ls all e s w as sich verand ert teilb ar sein ; d enn


'

, ,

e s m ü sse n wenn Veränderung stattfin d e n soll sich die Teil e


, ,

d es z u Verändern de n in verschiede ne n Z ustän den befind en .

D a n un d as Unteil b are keine Teile hat so kann an ihm eine ,

Verä nderung überhaup t nicht stattfind e n weil es sich so nst als ,

Ganze s gl eichzeitig in entgegengesetzten Z uständen befind e n


111111ste Demnach wäre d as Unteil bare sowo hl der räum liche n
'
3
. .

und noch wei tergehende Betra chtungen über die Unm öglichkeit
der Atom e werden später bei der Be urteilung ihrer physikali

Die s sind die Einwe nd unge n welche Amsror s nss gegen ,

die Existenz unteilbarer Grö fsen m acht W ie m an sieh t be .


,

ziehen sie sich a uf d en ko ntinuierlich erfüll t ged achte n Raum ;

werden wenn die physischen Ke rper wirklich


,
d en R aum kon

wirkung ah wobei all erding s die Frage nach der Kontinui tät
,

in ne ue r Ge st alt wiederkehrt so scheine n die m athe m atische n , „


Einwände fiir die Physik hinfä llig wenn der Raum nicht ste tig ,

erfüllt ist wenn es einen l e e re n R aum gibt D aher richte t


,
.

sich die Kraft d e s Philo sophe n m it Sorg falt auf die Wider
legun g d e r Annahm e eines l eeren Raum e s .

Phy s. VI, 2 238 5


. . Phys . VI , 2 am S chluß 28311 . Phy s . VI ,

4 234 b 1 0
. .

20 . Phy s. V III im 10 Kapitel. .
As rsr or sns s : Gegen d as Vacuum .

Gründ e gegen d ie E zisterw des lea r n Ra umes


B . .

D afs es eine n leeren R aum nicht geben k ann, fol g e rt


Asrsr orm ss z unä chst aus d em Begriffe des Raum es sel bst D e r
. .

Raum oder O rt ( t fi 0 g) k ann nur sein entweder Form o d e r


o
'

Sto ff oder Ausdehnung zwischen d en äuß e rsten Grenzen od e r


, ,

Grenz e selbst Form ist er o fienbar nicht ; ebensowenig der


.
‘ ‘

Sto ff d es Körpers oder der Körper selbst denn diese sind d as ,

Um fafste nicht d as Um fas sende


, Auch ist er nicht der .

Zwi schenraum zwischen d en ä ufsersten Grenzen eines Körpers ,

weil dieser selb st veränderlich ist ; und ebensowenig die Grenze


oder die Gestal t d er einzelnen Körper als sol cher denn diese ,

be wegt sich m it ihnen und es wü rden sich dem nach die Kör
per nicht i n sondern m i t d em R aum s bewege n Der Baum
,
.

eine s Körpers ist vielm ehr die Grenze des u m s c h l ie fs e n d e n


Körpers gegen d en um schl o ssenen ‘
.

D ar aus fol gt so fort die Unm öglichkeit d es leeren Ra um es ;


denn der leere Raum wäre etw as Um schliefsend es d as nichts ,

um schliefst Man sieht d agegen d afs dort wo kein Körper


.
, ,

ist auch kein R aum sein kann


,

.

Al lein auf d ie se Weise ist die Unm öglichkeit des Va cuum


direkt zu beweisen ; denn nur zu zeigen wie A NAXAGO RAS thut , ,

d afs d as was m an gewöhnl ich fiir leer hält mit L uft e rfüllt
, , ,

L uft aber ein Körper sei k ann gegen die Existenz des l eeren ,

R aum es noch nichts bes agen D efs Luft ein Kö rper sei .
,

wird nicht bestritten Es ist vielm ehr zu beweisen d afs e s .


,

keine v on d en Körpem Verschied ene Ausdehnung gibt und ,

zw ar weder ein zwischen d em Körper v on ihm trennb ar od er


nein be findlich e s ( untermisch te s) Leeres wodurch die Stetigkeit ,

der Körperwelt unterbrochen würde ( denn d as beh a upten


D E MOKBITOS und L E UKIPPOS und viel e andre der Natur phil0 8 0 ph en) ,

bewiesen wo nach kein Raum ohn e Körper sein k ann


,
.

Phy sI V, 4 21 1 5
. . .

Dies ist ausgeführt Phy s. IV c . 3 und 4 . 8 . auch Da coelo IV , 8.


8 10 a . Z s u s a II, 2, S 89 8
. . .

Phys N o 6 und 7
. . .

Py
h s 0 6 2 1 8 11,
. . .
As rsr or s nr s : Gegen d as Vacuum .

Die Unm öglichkeit der Existenz des leeren Ra um es zeigt


sich ferner darin d e fs die Körper in diesem F all e einen
,

Ra um einnehm en w ürden der sich v o n einem ebenso ge ,

stalte ten und ebenso gr ofsen l eere n R aum gar nicht un t e r

scheiden würde Wenn nun derar tige Gr öfsen Körper und


. ,

l eerer Raum an dense l ben O rt zus am m enfall e n so würde


, ,

m an z wei Rä um e d en l eere n und d en vollen ineinander


, ,

h a ben und m it dem selben Recht e beliebig viel e Wozu aber


,
.

soll ein K orper d a er seine Ausd ehnung in sich sel bst hat
, ,

no ch einen so lchen Raum aufserd em h a ben durch wel che n an ,

seiner Masse gar nichts geändert wird ? ‘

E in aufser w el tlieher l eerer Raum ist nich t m öglich weil ,

sich daraus der Widerspruch ergäbe d a fs ein Körper dort sein ,

m iifst e w o kein er sein k ann


,

.

Die Ato m isten h aben d ie Annahm e d es leeren R aum es


darauf grün den wollen d afs ohne denselben Bewegung nicht
,

m öglich sei ; näm lic h die räumliche Bewegun g und die Bewe
gung der Verm ehrung ( q o z a ) d äqu g v gl S 90) können ; a
'
z ,
. .

nicht ohn e Leeres sta ttfind en weil d as Voll e d en bewegten ,

Körper oder ein en neu hinz uko mm enden Körper nicht aufzu
n ehm en im st ande sei Die Bewegun g läfst sich aber auch
3
.

ohn e Ann a hm e d es Leeren erkl ären d a die Teil e einander ,

weichen können ; ein Körper v erläist d en Raum in welchen '

ein an drer eintritt wie dies bei d en Wirbeln im F lüssigen d er


,

Fall ist ‘
.

Vielm ehr zeigt sich d afs gerade unter Voraussetzung


,

eines fiir sich bestehenden leeren Raum e s alle Bewegun g nu


m öglich wird ”
Jedenfalls bedarf m an d es Leeren nicht als
.

Urs a che der räum lichen Bewegung ; denn die Körper h aben
eine na türliche Bewegung na ch oben oder unten fiir welche ,

im Leeren kein Grund z u sehen ist W as soll te wo hl m it ein em .

Körper geschehen der in d as Leere hineingelegt würde wohin


, ,

soll te er bewegt w erde n ? E s gibt j a doch im Leeren kein erl ei

Unterschiede der Richtung nach oben od er unten weil es d a ,

Phy s
. IV 8 2 1 6 5 Z s u
. . . . s a a. a. O S 400
. . .

De ce o 1 , 9 27 9 11
. . Z su . sa a . a . O 8 401
. . .

Phy IV 6 2 1 3b 4 f
s
. . . . .

Phys IV 7 2 14 a 31
. . . . .

Die ganze fo lgend e E ntwic k elung in Phy s


. IV ,
8 .
Am sr ors rns . Gegen d ie Brauch b k it d
ar e er Atom isti k .

ohn e Annahm e von Atom en die H aupterscheinungen der Physik


sich erklären lassen .

II G r ü n d e g e g e n di e B r a u ch b a r k e i t d e r A t o m i s t i k
.

z u p hy s i k a l i s c h e n E rk l ä r u n g e n .

Die Gründe m it welchen Amsror m ss die Überflüssigkeit


,

der a to mis tischen Hypothese na chzuweisen sucht beziehen sich ,

a uf die h aup ts ächlichste n Veränderungen welche man an der ,

p unkten geordnet werden .

Z u erkl ären sind :


A) die r ä u m l i ch e Bewegung überh aupt und zwar ins he
so ndere die S c h w e r e ;
B) die q u a n ti t a ti v e Bewegung näm lich Verdichtung und ,

Verdünnung Ausd eh n und Z us amm enziehung d as


, ,

W a chstum
C ) die q u a l i t a t iv e Bewegun g und zw ar ,

die T hatsache d er Verschiedenheit der Grund stofl e ;


'

b) die Veränderung d er Körper in Bez ug auf ihre

0 ) die gege ns eitige (che m ische ) Ver b ind ung der S t o ffe
unter einan d er
D) die S e elenth ätigkeiten .

Existenz der Bewegung ü berh aupt a nbetrifit so


W as die
'

h at As rsr ors1 ss d en Atom is te n d e n Vorw urf zu m a chen d a fs


.
,

sie eine im m erwähr ende Aktualität und imm erwährende Be


w e gung ann eh m en ebe n desh alb aber die Urs a che und Art
,

dieser B ew eg1 mgnicht erkl ären ; sie sagen nicht wie beschafien
'

u nd w a rum diese Bewegun g sei



.

ob en ( 8 S 1 07 f ) angeführ ten Einwä nde überhaupt ; in Bez


. . .
ug

a uf die Erscheinungen des Schwere n un d Leichte n bieten s i ch


in dessen im Anschlufs daran noch einige besonders Schw an g
k oite n d ar .

M etaphys I, 4 am End e,
. und XII , 6 .
As rsr 0 r snss : S chwere atom istisch nicht er klä b
r ar.

N ach D E MO KR IT fall en die Atom e all e nach unten d ie ,

grö ß eren schneller als die kleineren D adurch find e ein Z u .

samm enstofsen derselbe n sta tt infolgedess en die kl einere n ,

Atom e nach oben getrieben werden .

D agegen wendet Amsr ors nss wie bereits erwähnt ein , , ,

d efs es im l eeren Raum s kein O ben oder Unten gäbe mithin ,

keine natürliche Bewegung kein Leichter und Schwerer ,

All es m üs se gleich rasch fall en wenn m an überhaupt einsehen ,

kö nnte wie eine Bewegung z ustande komm en soll


,

.

Nach Pu rou bestehen die Körper aus E lem entarfläch en und


zwar aus Dreiecken ; schwer ist d ann d asjenige was m ehr , ,

l eicht w as weniger so l che Dreiecke enthält


,
Diese Annahm e .

erkl ärt Am sr or s nss abges ehe n v on der Unm öglichkeit d afs ,

e in Körper aus Fl äche n bestehen so ll d arum für falsch weil ,

alsd ann eine gro ß e Me nge Fe uer schwerer sein würde a ls eine ,

kl eine Menge Erde ; denn erstere kö nnte so gro fs geno m m en


werden d afs sie m ehr Dreiecke e nthäl t als l etztere Nun aber
,
.
,

m ein t er zeigt sich d as Gegenteil ; j e m ehr Feuer vorh anden


,

ist um so leichter ist es (um so m ehr näm lich strebt es in die


,

Höh e) D as Feuer hat absolut keine Schwere


. .

Besser als diese Erkl ärung läfst sich freilich die An sicht
d erjenigen hören ( der Ato m is te n) wel che nicht F lächen so ndern , ,

Körperliches als E le m enta rteil e betrachten D a m an nämlich .

bem erkte d afs Körper bei gr öfserem Vo lum en doch m itunter


,

e in geringeres Gewicht als sol che v on kl einerem Um fangs h a ben ,

so behaupten sie d as Leere m ache die Körper, indem es in


,

Größ eres l eichter sei als Kleineres weil es viel Leeres in sich ,

e nth al te D a bei m ufe jedoch d as Verhäl tnis des Leeren zum


.

Vollen sorgfältiger berücksichtigt werden Sonst könnte z B . . .

im Vergleich m it wenig Feuer vieles Go l d m ehr Leeres ent


halten und darum l eichter sein ; e s komm t also auf die Menge
,

des Körperhaften eu Aber wenn m an d en Na chdruck nur auf .

d ie Menge des Körperh aften l egt , so hat m an wieder die


Schwierigkeit d efs es eine Menge Feuer geben m ufs wel che ihrer
, ,

G r öfse wegen m ehr Körperhaftes enthält als eine kl eine Me nge Er de

E ingehend er a uß ert er s c
i h kritisch ü b er d ie Theorien d er S chwer e im
1 . u . 2 Kap d es 4 Buches D e
. . . casio.
Amar ar s nss ; Schwere ato mistisch nicht erklärt en

un d d aher schwerer sein m uists In d essen auch die Annahm e d efs


.
,

w ie in
. ein er groß en , und doch wird d ie grofse F euerm enge

m it na ch oben bewegt Wenn aber d as letztere der F al l sein


.

s o ll te, also d as Leere nach oben d a s Voll e na ch unten sich ,

b ewegt e so wäre eben erst zu erkl är en w arum d as Leere nach


, ,

trenne . Überhaupt m üfste es fiir d as Leere d ann wieder einen

än derung vor sich ginge ; es ist aber ;unbegründet d em Leeren ,

noch einen beso nder en Baum zu geben als ob os nicht scho n , .

selbst ge wisserm afssn ein Raum wäre Letzteres ist so zu



.

ver st ehen d a£s d as Leere indem es sich bewegt selbst eine


, , ,

Raum es bedarf ,
da der O rt, wohin es sich bewegt ,
s elbst kein

ist, so kann d as Leere n icht wieder in einem Leere n sein .

schein en ihm vergeblich ; e benso grandios sei es d en Unterschied ,

v on Schwere und Leichtigkeit etw a auf Unterschie d e der

d er Schwere ist vielm ehr nur durch die Ann ahm e v on De

gibt für die einzelnen Körper natür liche O rte nach denen ,

sie streben Ohn e die Annahm e ab solut schwerer und absolut


.

l eichter Körper würde es gar kein Streben na ch oben geben ,

Die ganze E ntwic elung D ek cod e IV. 2 . Vgl . zu d em letzten


namentlich Phy s. IV, 8 21 6 a, 1 26
.
Am sr o r sm s g . (1 . k Zun hm
Atom isti : a &

au sg edehnt sondern
,
d as Dichte (m mvo v) '
und L e ckere (p a v6v)

w ickelung . Die Annahm e eines Leeren ist dadurch voll komm en

o der a bnimm t so ,
v ergr ö fsert oder verkleinert sich jeder Teil

a. D ie V e r sc hi e d e n h e it d e r G r u n d s t o ffe

Körp er führt auf die Betr a chtung desj enigen w as diesem

und wendet sich au sführlich gegen PL A T O N der


,
all e Körper

die Gr öfse gel egentlich verschwinden so d afs nur P unkte

D e gen . et corr. I, 5 821 11 2


. . . D e gen et com 1 , 5 821 b 28
. . . .

20 . D e 00 9 10 111 , 1 p 800 a 1 1
. . . .

Lah witc .
8
As rsr or s ns s gg d . . Atom . : Z hla (1 . Grund stofie
'

Dies kö nnen D EMOKBI I und L E UKIPP wel che behaupte n d afs


' ‘
, ,

die urspr ünglich ersten Körper im Leeren und Unbegre nzten

E s fragt sich wieviel e Grund sto fle m an ehm en


nun, a nn

Annahm e v on D amox nrr und L EUKI PP ist nicht stichh al tig ,


d afs

fügung Verwickelung all es entstehe Sie m achen da d ur ch


und .

gewisserm aß en all es zu Z ahlen inso fern doch die Eigen ,

Atom e bedingt werden ; auß erdem behaupten sie d a der Unter ,

schied der Körper in d en Gestalten liege der Gest al te n a ber ,

un e ndl ich viel e seien d afs d arum auch die Z ahl der einfa che n
,

Körper unbegrenz t sei können aber über die Besohafienheit


,
'

die ser Figure n nichts Näheres angeben Nur vom Feuer sa gen .

sie d a fs s eine Ato m e Kugel ges tal t besä fsen währen d die Atom e
, ,

der übrigen Elem ente sich all ein d ur ch ihre Gröfse un terscheiden
soll en Es ist a ber gegen sie einzuwe nden d afs es nicht nu
.
,

b e g r e n z t e Z ahl v on Eigenschaften gibt und d afs daher auch ,

die An z ahl der E lem ente nicht unendlich sein d ürfte a bgesehen ,

v on d en m a thema tischen und m echanischen Sch wierigkeite n die ,

E lem entargr öfsen ergeben und v on denen schon früher gesprochen


worden ist D azu komm t, d e fs wenn jedes E lem ent eine na tur
.
,

liche Bewegung und zw ar als einfa cher Körper eine einfa che
,

Bewegung ha t die Z ahl der wirklich existierenden Bewegungen


,

( na ch unten und nach oben) viel zu kl ein und ebenso die


Z ahl der Orte nicht unbegrenzt ist so defs es schon aus diesem ,

Gr de nicht unend lich viele Grundkörper geben ikann


'

u n ‘
.

E ndlich ist die Annahm e v on unzähl ig vielen Form en der


Grundkö rper darum bedenklich weil sie gar nicht notwendig ,

ist ; denn es lassen sich alle Kö rper aus Pyramiden

De coelo III 2, .

Dies wird D e coelo III, 5 a usführlich b egründ et. Vgl . auch Du m m


II , p 968 d
.
'

D e coclo III , 4 80311 . . . De cod e III , 4 p . .


As rsr or s ns s gg d Atom : : Ausd ehnung
. . .

setz en die Polyeder aus geradlinigen Pyr am iden die K ugel


, ,

aus a cht Teil en



.

Die At o mist en geraten a ber auch m it sich selbst in Wider


spruch na m e n tlich in Bez ug a uf d en Überg ang der E le m e n te
,

schie d en e ihrer Atom e unterscheiden wie dies bei L uft


G rö fse , ,

Erde und Wasser der F all sein so ll so kann nicht ein Elem ent ,

zeugung eine s die ser S tofie bestimm te Atom e z B die '

,
. .

g r ö ß este n au sgeschi ede n,


werde n so m u ls einm al M angel an ‚
,

d en gr öfsten Atom en eintreten na chdem die vorh andenen ,

sä m tlich schon ausgeschieden sind so dafe die weiter e Um ,

wandl ung unm öglich wird In der begrenzten Grö fse können
2
.

j a doch n icht unbegre nz t viel e Ato m e vorh ande n sein 8


.

Auch ist es dann nicht zu erklären w arum bei der Um ,

wandl ung v on Luft in W asser d as ausgeschiede n Wa sser


schwerer ist als die L uft ; d urch hl ofses Z us amm e n drücken k ann

da gegen gekehrt Luft aus Wasser wird so nimm t die Luft


um ,

a ls d a s F einteiliger e m ehr R aum ein wie m an bei der Ver ,

d am pfung wodurch selbst die e inschliefsend en G efs fse gespre ngt


.
,

werden beob achtet Diese Ausdehnung ist durch die ato


,
.

mistis c he Annahm e gar nicht z u erkl ären weil es durchaus ,

nicht notwend ig ist de fs na ch Trennung zweier Körper v on


,

i m m e r m ehr Raum einnehm e als z uvor beide z usam m en ,


.

Gibt es kein Leeres und keine sel bständ ige Ausdehnung


der Körper so ist erwähnter Um stand g anz unfafsbar gibt
, ,

es a ber ein Leere s und eine s o lche Auseinand er d ehnung ,

so ist wenigstens die Notwe ndigkeit nicht einzus ehen wesha lb ,

der aus geschiedene Kö rper i m m e r sein Volum en v ergr öfsere .

bl eibt al so nur übrig , an zunehm en ,


d afs sie wechsels eitig a us

De eoelo III , 4 308 11


. . 81 . Am r o r sns s meint d ie acht k
O tanten . 8 .

auch S 1 1 6 Anm
. .

D e cod e III , 4 30 3 11 2 7 . . . De cod e III , 7 305 b 2 1


. . . D e coelo
III ,
7 p 305 b Dasel st auch d as
. . . b F olgend e.
ABIBT O T E LE B gg d Atom . . . z Atomgestalte n .

w ir d . Verlören j ed o eh bei der Ausfü llung eines andren Raum es

s ie
j a d adurch au ch ein an r s de El em ent bilden ,
falls der

Pyram idenform weil diese Figuren die: leichtbeweg


P L A 1 ON
' '
,

1i ehstsn wegen der Kl einheit ihr er F lächen ( die sie weniger

P yr amiden am schärfsten sind während ,


d ie Kugel gewisser

dann d en E lem enten an jedem Orte dieselben Bewegungen


a ls

z ukäm e n währ end all e Körper nur an frem dem O rte hinweg
,

gravitieren ; d ie Erde z B b leibt an ihrem natürlichen O rte in


. .

Ruhe bewegt sich aber fort wenn sie nicht an dem sel ben ist
, , ,

Wenn dies von d en geom etrischen Form en der Elem ent ar


körper herrühren sollte so m üß ten sich diese j a bei d em O r ts
,

wechsel selbst ändern am frem den O rte m üß ten die Elem ente
, ,

weil leicht beweglich Kugel oder Pyram idenform haben an


, ,

Wenn ferner d as Feuer durch seine Ecken brennend wirkte ,

so m üß ten all e Elem ente m ehr oder weniger brennen denn ,

all e Körper h abe n Ecken ( na eh D amox arr ist j a auch die K ugel

eine einzige Ecke) Ja sogar die m athem atischen Körper


.

oder Kugel so m üfste das Gebrannte ebe nfalls Pyramide oder


,

Kugel werden ; denn d as Gebranntwerd en beste ht do eh in der


Übertragung der Form d es Feuers weil d as Gebrannte in ,
sollten gera de
,
als wenn ein Messer oder eine Schere all es

zerteil en den Eigenschaft wegen zuz usprechen, da es doch viel

Z usamm ensetzung aus d en Grund stoiien


'

anbetriiit ,

so m ufe

5 . E n t s t eh e n und Ve r g e h e n, Ä n d e r u n g d e r E ig e n s c h a f te n .

Veränderung der räum lichen Anordnung der Teil e selbst wenn ,

sich nur ein Kl ein es in seiner Bewegung ändert kann d as G anze ,

B uchstaben entsteht eine Tragö d ie und eine Kom ödie . In d er

im zweiten nur sehr schwer zu l ösen sind .

Der Hauptgrund wel cher gegen d as


,
E ntstehen als ein

D e gen et com 1 , 2 31 5 11 84
. . . V gl . auch I, 8 324 5 85 i
. .

F
Dies und d as olgend e nach D e gen . et com 1 , 2 81 5 5 f . . Ds no m

d er Atome .
zuge g e ben werden ; potenziell geht die Teil ung offenbar bis

U n d in d i e s e r H in s i c h t g i b t e s auc h e ine Z e r
t r e n n u n g u n d Z u s a m m e n s e t z u n g d e r K ör p e r a u s
s eh r k l e i n e n T e i l e n D a s E n t s t e h e n un d V e r g e h e n
.

s c h l e c h t h i n a b e r b e s t e h t n i c h t i n d e r Z us a m m e n
s i c h t u n g u n d A u s e in a n d e r s i o h t u n g v o n A t o m e n ,

s o n d e r n fi n d e t d a nn s t a t t w e nn e t w a s a l s G a n z e s
,

n a e h S t o f f u n d F o r m si c h v e r ä n d e r t Die qual ita tiv e


.

Zustä nde . Wohl a ber befördert die Z er teilung in kl einere

b
an etr ifft, so soll d asselbe na ch der Ansicht fast all er Philo

A . a. 0 .
p 81 7 a
. .
n a eh un begrenzt ,
und un sichtb ar wegen der Kleinheit der

seiend e , näml ich d as Le ere getr ennt sei so sei es nicht Eine s
, , ,

Zusa m m ensetzung und Verwickelung ein Werden indem die


,

Än der un g d er El em ente selbst erkl ären wenn er nicht wi eder


zu ,

El em e n te der El em ente annehm en will PLATO N kann ebensowenig


.

ne ben d em Leeren ann imm t kann


,
sich zur E rklärung der E nt

doch un denkb ar ist ; und sie selbst können weder kal t noch

seiner Gröfse schwerer oder l eichter sei so , m ufst e es in dem selben


auf d as unm erklich Warm e . Ferner m ufs d en Atom en ,
w enn

im B egrifi
'

des Weichen , d afs es Einwirkungen erfährt denn ,


d at

Die Annahm e von Atom en fiihrt also auf Widersprüch e .

Ferner ist es un gereim t d afs es wohl kl eine unte il ba re


,

Körper geben soll grofse aber nicht Denn wenn auch grö ß e re
, .

Körper l eichter zerm alm t werd en als kleinere so ges chi eht ,

d em Gr ofsen wie d em Kleinen wenn es


,
ü berhaupt m öglich

Ferner entsteht die Fra ge ob säm tliche Atom e e i n e r


,

Natur sind oder o h sie sich voneinander un terscheiden so


, ,

warum sie bei gegenseitiger Berührung n icht E i n s werden ,

q ualitä tslos, und es liegt d ann o ffenb ar viel näher diese Q ual i ,

täten zu Prinzipien und Urs a chen d es Geschehens zu m a chen ,

Ato m e ihre Urs ache auß erhalb der selben so ,


m üß ten sie selbst
j a fiir die Ein wirkun g em p fängl ich sein ,
was doch ihrem

sich selbst so wäre j edes Ato m gleichzeitig ein B ewe gei1 d ss


,

und ein Bewegtes und dem na ch in di eser Beziehung teil bar


;
oder die Gegensätze wären an einem und dem selben Atom

werden die Poren o flenbar


'

überflüssig , sob al d sie ang efüllt


Aarer or s t s ß gg d Atom . . . z Poren .

g e s c hehen Denn wenn auch dann noch d as G anze eine Einwirkung


.

e r fä hr t , sokönnte es die selbe ebenfalls erfahren wenn es keine ,

P o r e n hä tte so ndern kontinuierlich wäre Desgl eichen würde d ann


,
.

e r kl ä ren lassen ; denn weder an d en Stellen ,


wo die Ato m e

Yo r en, d a diese voll sin d . W as bleibt al so in diesem Fall e ,

m ü s sen, so wird sich dieselbe Schwierigkeit ergeben So ll en .

sie jed och etwa so kl ein sein d afs sie keine Körper m ehr in
,

es wohl kl eines Leeres gebe groß es aber nicht ; oder etwa


,
zu

als d en R aum des Körpers so d afs es für jeden Körper


,
.

an Masse gl eichesLeere geben müsse .

Ü berhaupt ist die An nahm e v on Poren gän zlich über

B estim mung au ch o h n e Pore n wirkend und l eidend verhalten .

all e s itig teilb ar sin d ; denn inwiefern sie teil bar d können
sin ,

Lageänd erung
. v on Atom en all ein wodurch vielm ehr jede
, q ua

litativ e And erung aufgehoben werden w ürde D as .

ct carr. I, 9, p . 826 5 .

6 i
. am b esten zu tr efien. S ie lautet : 60 0 1 ,uéy

ß e ivn v, d „ h m!
a nm l ggw,ul vwv mir mia , m gß pyov 0 1 71 690 1 .
Amsror s nss : Die Bestand teile in (1 . Mischung .

w ä h r en d des Verbrenn ens nicht m it d em Feuer gemischt , son

D in gen ; denn wir sehen ja ,


d a fs die Z ustände d abei un v er

S o n der n nur Substanzen w


x gco*
r é) können miteinander v er

au ch nichtseiend e sind Es ist nämlich a u s d e n B e s t a n d


.

t e il e n d em A k tus nach e t w a s an d e r e s dur c h d i e


M i s c h u n g g e w o r d e n (s o d a f s s i e i n W i r k l i c h k e i t
n i c h t m e h r e x i s t i e r e n) d er P o t enz na ch a b e r sind
,

s i e n o c h d a s w a s s i e v o r d e r M i s c h u n g w a r e n , un d
,

n i c h t z u G rund e g e g an g en

.

her Getrenn tem und kann wieder in seine Be standteil e getr ennt

wie etwa der Körper und seine Eigens chaft w eifs zu sein ,
.

noch auch vergehen sie bei der Verbindung weil ihre Potenz , .

d Iw gysfgz miv 5v mr , £VJ! x &t uo u? ; ux d er ra d m ! mo; z a ! p r} s?vm ‚ 5w eyeiq: p i»


'
’ ’

l rt go v dn s ; 1 0 6 yayovdw; eu £x a t£go v dm g 6em 71 9211 pt;


'
a dn ir , J an i a J
'
n
ara ! 61 änol wl äm

8 tim u, 0 .

D e gen . et co n . II , 7 p 834 11 E
. . .
k
Aarsr or s ss s : A tualität d er Bestand teile .

Annahm e , d afs die Verbindung nur in einer Synthese ohne


Verw andlung be stehe ( Am srornnss pol em isiert gegen E m m
p out se),
nur aus einem bestimm ten Teil chen F l eisch Was ser ,

a us einem andren bestim m ten Teil che n Fe uer wieder hervor

gehen kann will Am sror nrss aus jede m belieb igen Teil chen
,
.

sowohl d as eine als irge nd ein andr es Elem ent j e na ch der ,

Die Verwandlung der E lem ente ineinander bedin gt die Annahm e


eines all en zu Gr unde liegenden S tofies nun tritt a ber
'

ü berhaupt etw as Neues eine Verbindung m it neuen Eigen


,

sche ften e ntstehen kö nne Denn we nn die Bestandteil e in der


.

Verbindung nicht bew ahrt bl eiben die E lem e nte aber nur ent ,

weder ineinander oder in d en blo ß en S tofi übergeben kö nnen '

,

wie so ll d a eine Verbindun g 2 B Fleisch zustande komm en ?,


. .
,

D a ergreift Amsr or s nss fo lgend en Ausweg


. Wenn z B . . .

Warm es und Kalte s zus amm enko mm en so können di ese Eigen ,

schaften in se hr verschiedenem Gra de vorh anden sein d a es ,

e in m ehr oder m inder W a rm es resp Kaltes gibt ist nun diese .

Grad verschied enheit so besch affen d afs die eine Eigensc ha ft ,

sc hlechthin aktuell die andere bl ofs potenziell ist so wird


, ,

keine Mis chung sondern ein Übergang der Elem ente insin
,

ander eintr eten ( Vgl auch


. . Wenn aber nicht die „

e i n e dieser Eigensch aft en ausschl ieß lich aktuell d a ist sondern ,

d as K alte wie Warm e s un d d as Warm e wie Kal tes durch ihre


Vermischun g ihr Ü berm afs ( d ; 6 n sgq ég) gegens eitig til gen
r
,

d ann wird weder der blofse Sto ff noch einer der beiden Gegen ,

s ätze s c h l e c h t h i n a k t u e l l ( M el s s d se ‘

)
a nl aig i
'

q a n so n ,

dern ein M i t t e l d i n g Am sror s nss fiihr t also um ,

die Verbindung mit neuen Eige nschaften m öglich zu m a chen ,

Diese Unsicherheit in d em Fund am ent der Theorie der che


m ischen Verbindung ist später der Anl afs zu ein er der berühm
t esten S treitfra gen gewor den die eine weit über die Grenzen ,

s ch ol astisoh dialektischer
-
Künste hinausgehende Bede utung

Dasel btp
s . 384 5 6 .

20 .
As rsr or s ss s : Z usamm ensetzung und Mischung .

da d urch gewo nne n h at d afs a lle diej enige n wel che die Na tur , ,

der Verbindungen theoretisch klarstellen wo llten bei dieser ,

Frage d en stärksten Ansto is an AR ISTOTE LE S nahm en und v on '

ihr aus d en Eing ang zur Ato m istik gewanne n E s ist die s .

der Grund w arum die Theorie der Mischung hier so aus


, „

führlich gegeben werde n mus s .

Eine zweite Schwierigkeit welche mit der eben erledigte n ,

zusam m enhän gt ist die o h die Mischung bl ofs fiir die Sinnes
, ,

w ahrnehm ung existiert nämlich 0 5 sie nur d arin besteht d afs , ,

die Bes tandteil e in so kl eine P artike ln zerfallen und dera rtig


neben einander gel e gt werden d a fs die einzelnen nicht m ehr ,

sinnl ich wa hrne hm b ar sind Es fragt sich ob d am it schon .


,

die Mis chung als chem ische Verbindung vor sich gegangen ist ,

o der 0 5 die blofse Nebeneinand erle gung der Teilchen nur


eine (m echanische ) Mischung in der Art liefert wie m an ,

a u ch v on einer Mischung v on Gerste u nd Weizen S pricht .

Es m üfste aber sollte die Ne beneinand erla gerung scho n


,

Mischung se in wirklich jedes Teilchen neben jedes ko m m en ;


,

d as ist jedoch wege n der Teilb ark eit der Kö rper ins Unend
liche nicht m öglich Dem na ch ist Z us am m ensetzung ( 0 61 8 8 0 1 0
.
1

nicht dasse l be wie Mischun g und m an d arf v on d en Bestand ,

teil en eines Körpers s o l a n g e s i e i n i h r e n k l e i n e n ,

T e i l c h e n u n v e r s e h r t e r h a l t e n b l e i b e n nicht s agen , ,

d e fs sie s cho n gemischt seien ; auch würde d ann d as Ganze


nicht z u de m selbe n Be grifie wie jedes s eine r Teil che n gehören
'

Amsr ors ns s beh auptet vielm ehr d afs die Mischung etwas Ho ,

m oge nes ( p ocop sgtg) sei gl eich ar tig in alle n seinen Teil en

o , ,

so wie W a sser in al l e n s eine n Teil en W asser ist Wäre die .

Mischun g nur Zusamm ensetz ung nach kl einen Teil en so wäre ,

sie nicht eine hom ogene M a sse so n dern ers chiene d en S inne n ,

nur rela tiv a ls so l che so d afs für d en Sch arfs ich tigeren d as,

nich t m ehr Mischung wäre was es d em we niger Sch a rfsich tigen ,

noc h ist und fiir ein en L ynkeu s ü berh aupt keine Mis chun g
,

existierte Sie existiert aber a lsdann auch nicht fiir die Tei
.

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; x y
y .

&?va c, Tom e 7 0 5 176717 0 ; rd p éeog öd we, 0 57 0) m l 7 0 6 x ga ö l n oc


ai «
'
x .
Amar ors ns s gg d Atom . . . z E rste Bewegung .

fi hig , bei m äß igen Unterschiede n der Quantität ( d i Inten . .

s itä t der Gegensätze ) und in m öglichst kleine Teile gete ilt in


B er ührung tr ete n gehen eine Ver bindung ( p l äcg) ein bei
, ,

w el c her die Eigenschafte n der Be standte il e eine gegenseitige


A us gl eichung erfahren so d a fs die Best andteil e selbst pote nziell
,

e rh al ten b leibe n a ktuell aber nicht m ehr s el bstän dig vorh anden
,

s in d
, s o n dern un ter qualita tiver Änderung ih rer Na tur sich zu

e in e m ho m ogenen Körper mit neuen Eige nschafte n vereinigen



.

Z u d en E inwänden des Am srorsnss gegen die Ato m istik ,

w e l che a us m a them atische n und physik alis che n Bede nke n


fl ie ß e n trete n noch als beso nders schwerwiegend Gründe
,

physiol ogischen und psychologischen Charakters Nach Am sr o .

T E L E S gehören d ie selben zw ar ebenfall s zur Physik sie richten ,

sich a ber gegen An nahm en der Ato m isten welche d ur ch die ,

m a terialistisoh e Grundl age der alten Ato mistik bedingt sind ,

und h a ben d aher im Verlauf der ge schichtliche n E ntwicke lung


h auptsächlich als ethisches und religiö ses Motiv gegen die
Ato m istik gewirkt Sie werden hinfällig wenn die Atom istik

.
,

nicht m ehr m et aphysische so ndern nur phy sik alische Bede ut un g ,

beko m m t .

E s ist scho n erwähnt worden d afs D E M O KR IT v on A m ro ,

T E LE S geta del t wird weil er d en ersten Grund der Bewegung


,

nicht erkl ären k ann Wenn sich D EMO KRI 1 d arauf berufe de fs ' '
.
,

es imm er so gewesen sei oder d afs der Wirbel und jene


3
,

Bewegung welche die Auseinand ersichtung der Atom e bewirke


,

und d as All in der bestehenden O rd nung herstell e ohne Grun d



,

e in trete so sei d as eben keine Erklärung Dieser Mangel der


,
.

Ato m i stik die An nahm e einer ewigen Bewegung und Aktualität


, ,

hänge m it ihr er ( iälschlioh en) Behauptung v on der unendlichen


Z a hl der entstehende n und verg ehe nde n Wel ten zusam m en ‘
,

sowie m it der Vernachlässigung der Zweckurs achen als der 6

D e gen . et corr. I, 1 0 . S chluß 328 5 . 22 . 03 „ ( Es: mir ,


'

uct raiv

Vgl uber Auo vsrnws S


. . 26
Phys VIII 1 252 11 84
.
, . . . Phy s. II .
,
4 1 96
. a. 26 .

Phys VIII 1 250 5 1 8


.
, . . . De coelo I, 8 .
wi chtigsten Bedingung des Geschehens infolg e deren sie ,
all e s

zu ha ben .

die Berührung der Atom e entstehen so s ehen sie sich genötigt , ,

sa gt sr ; die Seele sei Feuer un d warm ; denn ihrer Beweg

und deren A1] besamung (n a vorrrgyl a ) er die E lem ente d er gesam ten

ebenso wie L E O KI PP deshalb als Seele weil sie am besten in all es ein ,

und W ied eraustr eten, wodurch d as Gl eichgewicht gegen d en


Druck v on aufsen un d der ges amt e L ebensprozefs sich erh alte ,

Die Seele ist vielm ehr kein bestimm ter S to fi wie D EMOKBI I '

,

anna hm weil sie alsdann nicht in jedem em pfin d end en Körper


,

M etap h . IV , 5 1 009 5 1 2
. . . D e gen . ci can . I, 2 8 15 5 9
. . . De
sm 4 p 442 a 29
c. . . . —

D0 anima l‚ 2.

408 5 8 1 404 a 1 6
.

. . Da anima I, 8 406 5 22
. . .
Amsr or s nss gg d Atom . . : S eele
.

i
se n k ö n n te ; sonst würden in ein und demselben Raum s zwei

a uch i ht Bewegung
n c Denn als Bewegung . m ufste sie

im R a u m e sein ‘
All erdings hat sie ihren Sitz
. in einer Art

Ma te r i e die Seele als der bewegende Zweck die Form Und


, ,
.

so is t denn die Seel e die E n t e l e c hi e und zw ar die erste ‘


,

Gründen die AM STOTE LES gegen die Ato mistik


V on d en ,

anfüh rt ist derjenige Teil welcher die Annahm e der Atom e


, ,

als un brauchba r und u n n ö t i g erweis en so ll m eist physik a ,

durch die Ato m istik nicht erkl ärt werde die Schwere die Ver ,

dichtung und Zunahm e der Körper die Verschiedenheit der ,

Grun d sto fie und ihr e Verw andl ung d as E ntst ehen und die
'

De a nime 5 409 5 2
. D e anime I, 8 406 11 1 5
. . . .

m .: n, s 786 5 27 Ü er die Beziehung zwischen Lebens


. . b
wärm e und Ä ther vgl Zs m s,
. a a 0 . 2 S . . . II
488 u M ar sa, Aristoteles’
. .

Tierkunde, S 41 0 f
. .

Die Entelechie, weil sie nicht 510 18 in d er W ir sam eit esteht,


„ erste

k k b
sond ern auch z B im S chlafe vorhand en ist
. . fi er „ erste und „ zweite
“ “
. Vgl b.

Enteleohie S 89 A 1
. . .

D e anime H, 1 .
d er S t e tigkeit der Ma terie ents chieden und mit so wuchtigen
G rü n d en gestützt d afs die pl erotisohe Theorie der Materie
,

e in e v on der aristote lischen Physik selbstständ ige Festigkeit

h an d el tsich um die Frage nach d em Begriff des Stetigen und


d a m i t im engsten Z usamm enh ange na ch d em des Unendlich
kl e in en Wenn die E l ea ten ihr en Widerspruch gegen die
.

B e w e gung der Hauptsache nach auf d en S atz grün deten d afs ,

j e d e Strecke eine unendliche Menge v on P unkt en aktuell ent

ko nnte erst d ur ch e e Denkm ittel gelingen dessen


ein n u s ,
Aus

Denkm ittel der Va r i a 5 i li t ä t


. . Von d iesem wird spa terhin

A R IS TOTEL ES hatte die S tetigkeit des Raum es auf die

dies au ch in der Folge versucht wurde . Zum eist a ber war

Annahm en hinwegzuhslfen . So komm t es, d afs einige Ver

beto nen zuma chst


,
d en zweiten m öglichen Ausweg versuchten,
nämlich die d i s k o n t i n u i e r l i c h e K o n s t i t u t i o n d e s
R a u m e s wir klich zu behaupte n Beide Gedanken und beson .
,

ders charakteristisch d en letzteren treflen wir im Mittelalter ,


bei d en Mutakallim un .

D10 Atomistik der Mutakallimun .

gebotenen Form , an schl ossen . F ast durchweg find et sich bei

oder weniger selbständige Geda nken hinein . Die be rühm testen

vom 9 . bis zum Ende des 12 . Jahrhunderts ,


im O rient AL KIND I ,

Ar aber , zu B ars a am persischen Meerbusen gebore n ; die

ihre Bezeichnung als Ar a ber ; der Nam e der Phfl oso;15 en wurde
v on d en Moh am m edan ern S peziell denjenigen beigel egt w e lehe ,

sich mit der gri e c his c h e n Phil osophie beschäftigten .

d em Tode d es Propheten ,
ein sgedehntes theol ogisches
au

besond ers über die t 703 0plnc d er or thod ox en arabischen D ogma tflcer Göttingen
'

.
d ie M o h a m m edaner d en Nam en der Phil osophie nicht erteilt ,

t
un e r d i e s en Begrifi fall en ; trotzde m find et sich d asjenige , was

d er ar a b is che Geist Eige ntümliches in phil osophis cher Hinsicht

und es daher ganz berechtigt d en K a l ä m als die Philo


is t ,

soph i e d e s Is lam zu bezeichnen Bei einem grofsen Teile jener


. .

Sekt en w urde eine bem erkenswerte Theorie der M aterie aus


geb il d e t eine in sich konsequente Atom istik die nam entlich
,

D as Wort K a i ein ( Wort , Rede ,


bezeichnet die

reich e n a ls o weiter zurück als die Einführung der aristotelischen


,

Phil os o p hie bei d en Arabern im 9 Jahrhund ert unter ALMAMUN . .

geh end er besehäftigen D abei bez ieht sich die Bezeichnung


.

Mutakallim zunächst nur auf denjenigen der die Methode ,

Wer die Dogm en des Koran nic ht ohne weiteres a cceptie rte ,

ein M u t a k a l l im im Gegens atz zum F akih der die Glaubens


,

4 1 844 S 1 3 d Hu m Al-S chahrastanis Rel @imzsp ar tcien um!


'
. . . . t cx s a‚
Philosophenschukn . Halle 1 850 8 . . V II . Ra um Averroes et ? Avm oisme,
.

mans . Paris 1 878 p XIV


. . .

Juden und M oslemm . Leipzig 1 841 , p 29 4 Anm . . 12 .


zu z eig e n , d afs die Welt nicht ewig sondern geschafien sei
,
'

um v on da. aus auf d en Schöpfer zu schliefsen Um Gottes .

d ie S c h ö pfun g der nn eingeschr änkte sten Willkür preis zugeben ,

der W el t woll ten sie in Gott sehen denn diese Bezeichnun g


,

s o nd e r n sie nann ten ihn l ediglich d en

nam selbst zugeschrieben wurden ,


8
doch waren diese jeden
fall s nur a10 hym istischen Inh alts. Dagegen dürften Üb er

er scheinen ,
d aß die griechische Atomistik ,
welehe die a bsolute

nis m us des Universum s l ehrt und da durch als mim Materialie

m ufs ,eine direkt entgegenstehende W eltanfiassung zu stützen, '

so g enügt doch ein e einzige Wendung d es atomistisehen Ge


dank ens um diese Gegensätze ineinander um schl a g en zu
,

m ach en D a£s die Atom isten d en Zufal l in der Welt regier en


. .

Führ t m an d as a tomisti sche Prinzip konsequent d urch ,


so ver

die transc end enten Atom e des Materialismus j a ,


. ü berh aupt ,
so l ange es nicht gelungen ist , d en Begrifi

der Verän derung

und inde m sie dies e eu anbr s chten, erwe rben sie sich d as

stanzen ohne jede Gr ö fse also p unktuelle Monad en Erst


, , .

dur ch ihre Vereinigung erhält d as Z us amm en derselben Grölse '

und wird e in K örper Einige m einten au ch d afs bei der Ver


.
,

D e gen . et can I, 9 11 326 11 S S 1 21


. . . . . . .

M or e 1, c. 7 1 p 344
. . .

41 9 , in d er lateinischen Übersetzung von Bar r e n ( Basel d em Be


1 629 ) aus

bräischen d es S a me n Im: T mnon p 1 48 16 5 .



. Speziellere Nachweisungen
geb e ich nur d ort, wo and re S tellen als d as g annte Kapitel zu Rate
en
i ig un g
e n v on zweien dieser Atom e jedes derselben ein Körper
wird s o
, d afs zwei K örper e ntstehen Es so ll die s bedeuten .
,

im M aké» , d em na ch drei Dim ensio nen ausgedehnten Raum e ,

D ur ch d i ese bestimm te Positio n die sie zu einander h aben


, ,
ent

steh e n könne ,
zu entgehen versucht ,
und wir find en sie d aher

jedw e d e n Artnnterschie d Alle Körper bestehen nur in der


.

Ane in an d erlagem ng der Ato m e so d afs die Vereinigung der


,

und R u he zurückgeführt . D ie Z ahl der Atom e ist n icht be

Neben d en Atom en gibt es ein Vacuum d 11 einen oder ,


. .

m ehrer e Räum e , w o a bso lut nicht s ist sondern welche l eer ,

sind v on jedem Körper und frei v on jeder Substanz E s ist .

diese Annahm e notwendig um die Bewegung der Atom e denk,

bar zu ma chen d a m an sich nicht vors telle n k ann d afs Kö rper


, ,

ganze R aum m it Atom en erfüll t wär e .

M ore m achim I, c. 51 .
p 1 85
. .

N aeh d er Anga b
e von M Dsc nonnscrm u im Kiki?) -
aI- Tari fät ( B uch d er
k
Er lärungen) ; bei Hmm, M ore, p 1 86 ( Anm d S . . . .

S S 1 04
. . .
2 . D ie punktuell en Sub stanzen .

s on d er n an jedem einzeln en Ato m . Jedes Atom ist unz er

Bew e gu n g oder Ruhe ; nur die Grö fse ist au sgenom m en ,


sie ist

Kör p er zu Aber die W e ifse d e s Schn ees die Bewegung d es


.
,

Körp e r s etc existieren nur deshalb weil jedes der Ato m e


.
,

w eifs o der bewegt ist .

un d W i ssen ; jedes Ato m besitzt L eben und E m pfind ung denn diese ,

all e s in d 11111 Z ustän de wie W e ifse oder Schwänze Über die


' ‘
.

bes on deren Zustande behafteten Atom en bestehender Körper ist ,

gilt ihn en Besed theit ebenso wie Denken und Wissen als hlofses
Acc idens ; d as Denken schreiben sie nur einem einzigen Atom e
zu , ü ber d as Wissen schw anke n ihre Ansichten wie bei der
Be seel theit oh es all en oder einem Atom e all ein zukom m e
, .

Gegen ihre Behauptung d afs die Z ustände nicht d em ,

d afs sie sa gen die Zustände ha ben keine D auer sondern werden
, ,

Kons eq uenz ihres Atom ism us Ind em Gott d as Ato m die einfache .
,

S ubstanz schafft schafft sr so m einen sie zugleich in ihr jeden


, ‚ ,

Zust and d en er will ; keine Substanz mit d en untrennb ar ver


,

bund en en Z uständen aber ka nn l änger dauern als einen ein


zigen Augenblick Sie verschwindet sob ald sie geschafien ist '
.
, ,
Mutakallim nn : Momentane Dauer .

und Gott schafft sie s ofort wieder auf s n u e e . Sobal d Go tt

der Zeit zus amm en In d en Quellen wird als Grun d für die
.
1

Ann ahm e v on der m om entanen D auer der Substanz (a bgesehen


v on d em Zweck wozu sie d ieselbe m a chen
, näm lich um j e des ,

Begrifie

des Accidens , der zufälligen Eigensch aft liegende S a che

Zeitdauer des Accidens znliefse , ein Grund fiir sein Versch win

In der That wäre wohl auch die Diskontinuität der Zeit nicht
anders z u verstehen als unter Voraussetzung dieser p unk
tnell en S nbstanzialität Denn wenn die Zeit nur aus einz elnen
.

Mom enten bes teht so m üs sen doch di ese einzeln en Mom ente
,

durch d as Leere . W as a ber kann hier d as Trennende sein ?

m üsse n, d afs die Intervall e zwischen d en Zeitm om enten dureh


die Nicht existenz ge bil det werden gl eichviel , ,
oh hier die Pri

sond er er Schöpfungs akt für d as Nichts v on S eiten Gottes nötig


ist . Die Kontinuität der Wel t die D auer des Universum s ist
,

M ore p 389, 390


. . S cumö nns ns, E ssai
p A n m ss‚ etc . . 1 73 .

D a tm cüo d es tructiomä , D isp ut metap hys . . II


p 72 b 73 Disp ut phys I V p
. . . . . . .

352 . Vgl . auch B ur n s , Über unsre Kenntnis d er am b H üoso; 7hie etc 8 82 . . . .


Mutakd lim un : Fortwü rend s S chöpfung .

ist n unfreil ich d as K ausal gesetz aufgehobe n, der a tom istische


G e d ank e bis in die äuß er ste Konsequenz durchgeführt , jede

d es G e s c hehens zeigt , sokann nur Gott es sein der all e Zn ,


a

stün d e in der p assenden Weise aufs neue schafft Wenn der .

Mens ch s chreibt so ist es nicht dieser der die H andlung ans


, ,

füh rt nn d die Feder bewegt, denn k ein Zustand ka nn v on


.

sein em S ubstrat auf ein andr es ü bergehen ; so ndern Gott _

scha fft in jedem Mo m ente d en Z ustand des Woll ens zum


Schr e ib e n d en Z ust and der F ähigkeit die Feder zu bewegen
, , ,

d en Z u s tand d er Handbewegung d en Z ustand der Bewegung


,

so ndern eh enso die negativen, die Privationen . Auch die Ruhe

des Wissens der Tod als Gegens atz des Lebens sind reell e
, ,

in d en S ub stanzen positiv vorhandene Z ustände welche Gott ,

gewiss e Z ustände die blofse Privation zu jedoch keineswegs ,

für all e Insbesondere beh aupten gera de die Mut azila d afs
.
,

er zu diesem Zwecke direkt d en Zus tan d des Z erstörtseins

un ter diesen Um ständen n och sprechen d arf ergibt sich die


,

diesen letzten Konsequenzen fortgehen, sond ern einige auch , freilich ohne S ystem,
Es ist g e w ifs n icht ohn e Bedeutung für die Geschichte der Ato

a tom ist is c he Gedanke au ch zur Vernichtung der Physik und der

m an ih n Fel d überträgt d as seinem Wesen widerspricht


a uf ein ,
.

Wenn d er Versu ch gem a cht wird d as Probl em der Kontinuitä t


, ,

wel ches sich im Raum e in der Z eit un d in der Bewegun g


,

a tom is tis c h zu ko nstruieren sucht so ,


'

m u ls sich jedesm al die

der e eren
n u Philo soflfie , al s m an d as Unz ur eioh end e des car

erkann t e , d en O c c a sio n a l i s m u s in Bezug auf d en fort

tapfen der Mutakallim un tr eten Es ist bem erkenswert de fs der


.
,

der Ato mistik a bge schreckt habe ,


oder oh sie ni cht ch
au

während der Theologe welcher die m echanische Gesetzm äfsig


,

koit beseitigen wo llte d as Wort Ato m nicht m ehr als d as


,

Symbo l des Atheismus zu verabscheuen brauchte In ähnl icher .

10
Mutakallimun : Einfluß von Amsr om ss.

Weise dürften während des Mittelalters Gedanken in m anchem


Leser d es More Nevockim angeregt worden sein die wenn sie , ,

a uch nicht ö fientlich em oder syst ema tischem Ausd ruck


'

zu

kam en doch bei der inner en Abwägung der phfl0 3 0 phischen


,

Theorien nicht ganz ohne E influß geblieben sein werden .

Die Atomistik der Mutakallimun bil det ein e Illus tration


z u der Gegnersch aft des A R I ST O TELES gegen D m ox nrr und ist

zugleich ein natur gem äl ser Ausflufs aus derselben Sie ist d e r
'

Versuch einen Einwan d zu verm eiden wel cher die Ato mistik .

DE MO KRITS gar nicht trifft Denn ofl enbar ist sie e ntst anden
.
'

d urch d en Vorwur f welchen AR I STOT EL ES d em D EMO KRI I m acht


,
1 ' '
,

inde m er nachweist d afs die Ko ntinuität der Bewegun g d ie


,

der Raum und Z eitgrö fse vor aussetze E r fiihrt dort a us d ars . ,

die D iskontinuierlichkeit einer dieser G röfsen die der beiden


andern z ur Fo lge h a be n m üss e D a nun die Muta kallim un d en .

R aum atomistisch fe fsten so s ahen sie sich genötigt au ch Zeit


, ,

und Bewe gung fo lgerecht als unstetig anzus ehen Auf die se
3
.

Weise fanden sie sich zwar mit der Mechanik in eine r Hin
sicht nicht ungeschickt a h aber sie gerieten allerdin gs in Wider
,

spruch mit der Mathem atik .

Die Einwände d es Am srom ss gegen d as Bestehen des


Kontinuum s aus Unteil b arem sind j a unumstö fslich soweit .
,

sie sich auf d as rein M athem a tische beziehen ; der Raum be


steht nicht aus Punkten ; a ber diese E inwend ungen ko nn ten
nich ts gegen D E MOKRI I s age n 10 lange die U nm ö glichkeit des
' ‘
,

l eeren Raum es nicht ebenso sch arf bewiese n werde n ko nnte .

D E MO KR IT ist es nicht eingefallen d en Raum aus Punkten ,

bestehen zu lassen sondern er setzte nur d en physischen


,

Körper aus Atom en und Poren zus amm en wobei die A tom e ,

nicht p unktuell son dern end lich a usgedehnt sind


,
Ins be s ondere .

E P IK U R hatte diese bl ofs physische Unteilb ar keit der Ato me

S S 1 04, 1 05
. . .

Als E rfind er d ieser Lehre vom „ Sprung ( f ) g


ta r a ilt A x -Nu zr zu
,

d er b
Begründ er d er nach ihm e nannten m utazilitiscben S chule d er Nutztzamij s .

S HAABBB°OH
. B‚ S chahrasta ni S 56 D oo m , p 1 03 . . . .
to u t. B e i d en Mutakallim un liegt jedoch die S a che anders
1
.

Zw ar n e h m en sie ebenfalls d en leer en Raum zwis chen ihr en


Ato m en a n aber die Atom e selbst fassen sie ausd ehnungslos
, ,

p unk tu e ll und aus ihrer a tom istischen Fass ung der Zeit un d
,

der B e w e gung geht hervor d afs sie sich v on der Bem erkung,

un e t rlä uft , so hatte die Diskussion doch zur Fo lge ,


d afs der

er fuh r welche im Beginn der ne uen Zeit sowohl der Physik


,

al s der M athem a tik zu gute kam Die Atomistik der Mut a .

kallim un w ele he die Physik aufheben soll te w urde ein Ferm en t


, ,

der fest en Grenze m it d e m des fließ end en Progresses zu ver

ihm icht an d em Be wuß tsein d afs hier ein no ch ungel östes


n ,

Pro bl em vorliegt d afs auch Amsr or sns s in dieser Frage noch


,

zw angen z u imm er neuen Prüfungen ; sie hatten etwas Ver


locke ndes und reizten um so m ehr z ur Widerlegung W as ihre .

landes über .

Vgl a. Aufl I, S 7 78 A 1
ns n, 8 . . . . . .

S S 50, 55, 1 33
. Vgl A schn VI. . b . .
n icht wahrzunehm en verm ag Diesen er scheine eine Beweg ung .

wie z B die d es flieg end en P feil s a ls eine stetige während


. .
, ,

sie th atsächl ich aus sehr rasch abwech seln den Mo m enten der
Bewegung und der Ruhe bestehe Au ch wenn ihnen entgegn et .

wird d afs sich z B bei der Drehung eines Mühlsteins die


,
. .

Teil e der Peri pherie rascher bewegen als die am Zentrum so ,

d afs als o die l e tzter en kl einere R uhep a usen ha ben m üfste n als
die ersteren während doch der Mühlstein ein sehr fest
,

zusam m enhängen de s G anze sei entgegnen sie d afs sich die 1


, ,

Ato m e d es Stein es j e nach Bedürfnis vo neinander trennen und

zur Rechtfertigung herhal ten wenn d en Mutakallim un ent ,

e
g gnet wird d a fs bei,ihrer Auffas sung j eder Unt erschied

und irra tional en Linien fortfalle weil durch die Atom e all e ,

Linien in ra tional e Verhältnisse treten E s w äre dann z B . . .

na ch ihne n die Seite des Qua dra t s gl eich der Dia go nale .

Denn in einem Quadrate v on 11 P unkten enthalte die Diagonal e 2

Fig 2 . .

ebensoviel P unkte als jede Seite nämlich 11 Überh aupt würde ,


.

unter so l che n Um stände n d as g anze 1 0 B uch des E U K LID ü ber .

einige Mutakallim un geradezu beha uptet ha ben d afs d as


Quadrat ein Ding sei d as gar nicht existiere ; sie m einten
,

dies jedenfalls wie die Skeptiker in Bezug auf die Erkennb ar


, ,

M ore S 38 7 Dies ist nur eine and r e W end ung d es S 1 48


'

ncooclum I . . . .

angeführten Einwand es vo n Anes zu( Sonnö nns sa a


. r s . . a . Ama n n fiihr t
d asel b t (n
s a ch MUNK , M are S 383 A 2) sechs Gründ e
. . an, von welchen d er
bei Sc sx ö w s m angegebene d er sechste ist S cnx ö w s s s gi t aufserd em d en . b
ersten, welcher m it d er Ausführ ung d es Aux sr or m s s gegen d as Bestehe n d es .

K k
o ntinuum s aus Pun ten ü ere in omm t b k
Der vierte wir d von hinzu 3 a 0 . . . .

gege b en und sogleich er wäh nt werd en .


Mutakallimun : S innestäuschungen . Bekapitul ation .

der Diagonale infolge einer Sinn estä uschung reden w ie


nur ,

uns j a 2 B a uch infol ge d er Perspekt ive oft gl eiche Lini e n


. .

ungleich lang erscheine n Denn nicht nur auf die Grenze n


.

unsrer Wahr nehm ungsfähigkeit sondern auch auf die gr ofs e


,

Z ahl der Sinnestäusch ungen berufen sie sich bei der B egrün
dung der Ato m istik so z B auf die Wirkun gen der Per
,
. .

sp ektiv e die optischen Täuschungen durch brechende Mittel


, ,

( beim Geschm ack ) und a hnliches .

Ger ade di ese Einwendungen gegen die Ato mis tik der
Mutakallim un sin d es welche derselben eine Stell e in der
,

G eschichte des Kö rperpr oblem s versch affen S ie weisen bereits


auf die Ro lle hin welche der Kontinuitä tsbegrifi in d er
,
'

Natur wissensohaft wie in d er M athe m atik zu spiel en ha t .

Dieser Zus amm enhan g der Fr a ge nach d em Stetigen mit d er


E ntwickelung d es m athe m atischen Denkens wird später zu
einer beso nderen Beh andlun g der hier erwähnten Ko ntr oversen
Veranl assung geben .

F ür die Erkenntnis der v ersohlungenen Wege auf dene n ,

die Denkmittel des m enschlichen Geistes in der Wechsel

is t jene Atomistik der Mutakallimun ein im hohen Gra de


fes seln des Obj ekt Sie bietet d as selts am e Schauspiel wie ein
.
,

verm eintlicher Streit der beiden gro ß en Grieche n D s momur und ,

ARIS T O T EL ES um eine Lehre , in wel cher sie thatsä ohlich einig


,

sin d ,nä m lich in der unend liche n m athe m a tisch e n Teilb a r keit
d es Ra um es im orientalischen Geiste d en Ged anken a nregt
, ,

beiden gerecht zu werden ; wie da durch die Forderun g d es


K aläm die Wi llkür Gott es z u beweis en th atsä chlioh erreicht
.
, ,

wird wie die Arbeit der beiden grö fsten Physiker durch die
,

Verschm elzung ihrer Lehren v on Grun d aus zerstört die ,

Gesetzm äß igkeit der Wel t die sie beide erklären wo ll ten


, ,

vernichtet wird ; und wie doch sohliefslich die Zersetzung der


Er kenntnis d azu dienen m ufs d as tiefste Prob lem in dessen
, ,

Lösung d ie Möglichkeit m oderner Wissensch aft wurzelt d er ,

Z ukunft des a bendlä ndischen Geis tes zugänglich zu m ach en .


Atomisti k d er Kam im .

Fünfter Abschnitt .

Judische und arabi s ch e Pl111030phe11 .

1 . D ie Kar aim .

Mafsgebend en E infiufs h aben Methode und Lehr e n der


Mu takallim un auf d ie j üdis che Sekte der K araim ( Anhänger
des Textes) ausge übt w elche v on d er babylonischen Aka dem ie
,

durch A NAN BE N D AVID einen ihr er v or züglichsten j üdische n


,

Lehrer ( um 76 1 n . ausging und d urch ihre liberal ere


Auffassung d er Dogm en m it d en Begründ ern d es Kaläm d en ,

Mutazil a viel Ähnlichkeit h a tte


,
Die K araim ( Karäer oder .
1

Karaiten) ent lehnten nicht nur die Art ihrer Bew e isführung ,

j a selb st d en N a m e n v o n d e n M u takallim u n

so ndern es ga b ,

auch Ge l ehrte un ter ih nen wel che um die E nd lichkeit d es


, ,

Raum es und der Zeit beweisen zu k ö nnen die Ato m enl ehx e ,

anerkannte n .Währ end einige sich auf die a tom istis che F assung
des Ra um e s be schränkte n ü ber tra ge n ander e dies e Lehre auch
,

auf die Zeit indem sie d en Verlauf derselben nur als ein
,

gleichm a fsiges For tschn ell en d es Mo m en ts in die V e rg ange n


heit anse he n ; andere wieder m a chte n d enselben Schluß auch
fiir d ie Bewegun g un d na h m e n e u

d afs die Beweg ung nur ,

das S tr eb en ein es Ato m s z um andren oh ne eigentliche w ahre ,

Verschi ed enheit ( der Geschwindigk eiten) sei so d afs die B e ,

wegung nicht une ndlich teil b a r so nder n im m er gl eich ( schne ll) ,

ist un d die sch nell ere od er lang sa m er e Bewegung nur in d er ge


,

ringer en oder r ö fser en H em m nis d urch P a use n uns so e r scheint


“3
g .

Die j ü dischen Schriftg el ehrten we lche sich d er Ato m is tik in ,

mehr od er m in der ausgepr ägte r Fo r m z uneigten h at ten a uch ,

zwei Bibel stell e n a ufge funde n w el che sie auf d ie L ehr e von
,

den A to m en de ute te n S pr 8 2 2 und Hi o b 28 1 2 Die se wie


,
.
, ,
.
,

Max x , M élc mges etc p 4 70 472


. .

.

311 m 0 x m ss, M ore N evochim I, c 7 1 . . trad .


p . Max xp 336 , 337 , 346
. .

Su nu , E mmwt we-B éa t od er Gla ubensle hrc u nd Philosop hie N ach d er


'

Übe rse tzung von J ULI US F üusr , Le ipzig 1 845 . 1 . A b schnitt c . 6 . S . 60 6 1


. .
sam m e n g e setz ten Körp er geschaffen . Er behauptet dies weil ,

Da . si e ( d ie An hänger dieser Ansicht) ihr Denken ch oben


na
ri c h t e t e n und sich d am it beschäftigten sich vorstellig z u

d e n id e e ll engescha ffen s agten sie : Wir stell en uns vor d afs


, ,

er a u s ih nen kleine Punkte z usamm enfiigte näml ich Teil e , ,

d ie n i c h t geteilt werden können Von dies en h aben sie nun .

m an i
s ch die S ta ubteil ohen denken kann Aus solchen m achte .

er i
e ne g era de L inie ; d ann s chnitt er dies e Linie in zwei

( ri c h t iger : eines griechischen ähnlich der Form eine s 1


X ),
a ra b is c h e n L am El if ohne Unters a tz ( Y ) annahm en D ann
- .

sch l u g e r sie fest an d em O rte w o sie sich d urchsehnitten , ,

m a ch t e a us d em einen S tück die gr o fse höchste Sphäre , un d

a us ih n en die Sphäre d es Feuers ; d ann bildete er a us ihne n

dann b il de te er aus ihn en eine zwölfseitige Form und setzte

G egen diese Ansichten erhebt 8 1 1 0 1 1 zwölf Einwände


Zuerst diejenigen vier die uns bel ehrten d afs die
„ , ,

Dinge einen Anfang haben ; ferner die andern (vier) die ,

h abe N a chdem sie v on diesen a cht Einwänden belastet sind fände


.
,

ich no ch vier andre Einwän de die sie sich gefall en la ssen m üssen
,
.

ne mn n e worden ,
näm l ich an die ideellen ( Teile) die sie,
in

Vgl . Timaeus, p 86 B, C
. .
81 1 11 11 : Einwänd e gegen die Atom isti k .

ihrer Vorstellung d em Staube vergl eichen d em all erfeinste n , ,

einem Teile der sich nicht teilen läfst ; d as is t undenkbar


, .


Zweitens : Ich bin der Meinung d a fs diese Dinge d ie , ,

sie beh aupte n weder w arm noch k al t weder feucht n och


, ,

trocken sein ko nn en d a sie j a sa gen d a fs a us ihnen d ie vier


, .
,

E l em ente ges ch affen seien Ich bin auch d er Meinung d afs .


,

ihnen weder Gestalt noch Geschm a ck no ch Geruch no ch , , ,

Grenze noch Mafs nicht Viel oder Wenig zuschreiben kan n ;


, ,

sie gehören weder d em Raum e noch der Zeit an Denn a lle .

d iese Dinge sind Accid entien der Körper ; a b er jene Din ge


sind j a ihrer Ansicht na ch vor d en Körpern gewe sen D as .

ist wiederum ein Undenkb are s Sie wollen nicht d afs e tw as .


,

aus nit htetw as entst anden sei und la sse n sich a uf etw a s e in ,

wa s unw ahr scheinlicher und unfa fsbarer ist .


Dritte ns : I ch h alte es fiir unwahrscheinlich j a fiir falsch , ,

d afs etw as nicht m it Form Begabtes sich so verwandeln kö nne ,

de fs es die Form v o n Feuer Wa sser Luft und E r de a nnähm e , , ,

d afs d as w as se iner Form na ch nicht lang breit und tief ist


, , ,

sich s o verwande ln k ann d afs es l ang breit und tie f werden


, ,

kann ; ebenso d afs d as was gegenstandl os ist sich so ver


, , ,

w and eln könne d afs es die jetzt sichtb aren Gegenstände ent
,

hiel te . Soll te n nach d er Meinung j ener all e die se Wandlungen


und Veränderun gen angehe n we il der weise und allm ächtige ,

Schöp fer sie verwandeln und verändern k an n so k ann j a auch ,

seine We isheit und Allm acht etw as aus nichts sch affen Fort
. .

also m it dies en trü lioh en I dee ll e n ( d h Ato m en) !


g . .

„ Viertens lä lst sich auch d as nicht vertreten wo m it sie sich


durch d en Glauben an Schn eiden Z us am m enfügen Z usam m en


, ,

setzen Befestigen d en zweiten Schnitt und all es was


, , ,

m it so l chen Dingen z us amm enhängt a bgem üht h aben .


,

Keines dieser Dinge lafst sich beweisen es s ind nur An ,

na hm en und Hypothe sen J a ich glaube sogar d afs sie .


, ,

einen Widerspruch in sich trag en Näm lich : We nn der .

ihrer Ansicht na ch Wirkende die I deell en in Kö rper ver


w andeln kann so kann er sie j a auf einm al verwandeln so
, ,

d afs die einz e ln en T h ä tigkeiten überflüs sig w er de n ; wenn er


sie aber nur allm ählich verw andeln kann wie die G eschafl enen ,
'

S a che na ch der an dern thun können so kann er ja ,

noch weniger I deelles in Körper verw andeln Also belasten .


81 1 11 11 : T heologisches Int
eresse.

si e ich mit dies en Irrtüm ern wobei sie dazu weder Zeichen
s ,

n o c h Wun der an erkennen und doch nicht um hin können ,

N i c htwahr nehmbar es zuzu geben “


.

Aus d er Verworre nheit dieser An gaben S AADIAS desse n ,

B u ch d as allerdings nur einen pop ul ären Charakter be anspruchte


,
1
,

e in Jahr hund er t n ach der Übersetzung der aristotelischen


S c h iften ins Ar a bische abgefafst w urde lä fst sich erkennen , ,

w ie schwer e s d em orientalischen Geist sow ohl Mohamm ed anern


w ie Juden w urde sich in die Anschauun gen der griec hischen
,

Ab e nd land e icht weniger Mühe verurs acht hat


n .

S AADI AB Po l em ik gege n die Atom isten oder gegen die


L ehren die er für ato m istische hielt bildet ein Gegenstück zu
, ,

der viel klareren D arstell ung d es MOSES M AIMON ID ES welchem ,

die E ntwickelung des Kaläm v on zwei wei ter en J ahrhund ert en .

vorla g während deren sowohl die Kenn tnis der griechischen


,

Quel len eine bessere als auch die D urchdringung der K onse

,

d:iese s
ganzen Zeitraum s aber bem erkt m an keine Veränderung
an der geringen Bede utung welche die Ato m istik fiir d ie ,

Physik als solche bess fs E s h andel t sich l ed iglich um d as.

theologische Interesse und die Physik wird nur betrieben um


, ,

als Waffe im Streit s der religiöse n P arteien zu dien en Ah .

gesehen v on d en Studien der Ä rzt e bei denen aber bei weitem ,

die pr aktischen Fragen v e rwalten sind theoretische E s tra ch ,

zu dieselben für die Entscheidung einer theol ogische n


fin d en , wo
Frage v on Bed eutun g werden Und d as gil t v on Moh am m ed an ern .
,

K1 Geschichte d er Attribulenlehr c, Gotha 1 87 7 S 7 9


ur m1 s s , . . .

b
So gi t d er um d ie Mitte d es 1 4 Jahrhund erts wir end e Karäer Anna s . k
s es k
E 1 111 in seinem W er e L ebems ba um im vierten a pitel eine D arstellung K
der k
Atom isti , in welc her er d en Unterschied d er antiken Atomistik von d er
der b
Mutakallim un d eutlich h ervorhe t Aueh unterscheid et er d as m ath emati .

sche b k
Atom , d as eine blo fse A stra tion sei, von d em physischen Ato m , d as d er
b
physisch schlechthin unteil ar e Grund sto fi d er Dinge sei Im Gegensatz zu
'

Moses nur M1 m o x steh t er d er Atom enl ehre ed eutend wohlwollend er gegen b


8 D s mr zsc s Anecd ota zur Geschich te d er mitlelaltwlichen S cholastzk
'

über . .

unter J ud e n und M oslems» . Le ipzig 1 841 p . . XIX .


Umgestaltung d es Aristotelism us .

d er E l em ente au ch
in d en K orpern als beha rrend voraus setzt .

D G ed anke , s d ie E l em ente bei ihrer Verbin d ung und


er
dafi

T r e n n un g eine And erung erl eiden könnten, scheint ih m fr em d

3
. D ie Modifikation d es Aristotelismus .

N a ch 8 1 1 0 11 s Tode verbreitet sich die Philosophie v om


O r i e n t na ch d em O ccident wo die sp anischen Juden sich v on
,

e in e eigene Schul e zu C ordova gründen Und noch ehe hier .

d ie a ra bische Phil osophie zur B lüte gelangt find en wir in der ,

z w e iten Hälfte d es 1 1 Jahrhund erts in Sp anien einen be


.

a c h t en sw erten s el bständigen j üdischen Denker S AL O MO N IBN


,
'

G A B I BOL aus Ma la ga

Seine Wirksa m keit als Dichte r und


.

P hil o soph in Sp anien fäl lt nur kurze Zeit na ch der Verö flent
'

l ic h a ng der gro ß en E ncyk10 pädie d e s I m S u n wel cher in ,

Is p ah an l ehrte Der erste bedeuten dere arabische Phil osoph


.

in S p anien 11111 BAD SOHA ( T


,
s chrieb m ehr denn fünfzig

Ja hre sp äter im ersten Viertel des 1 2 Jahrhund erts


, . .

Wenn es d as wesentlichste Verdienst der j üdischen und


a r a bischen Philo so 1hen ist d a fs sie die aristotelische Doktrin d em
r ,

Aben dland s verm ittelten so h aben sie doch au ch eigentüm lichen


,

C ha ra kter ders el ben aufge d r tickt .

Der reine Ar istotd ism us ist d urch sie hauptsächlich im ,

Inte resse des Mo notheismus um gestal tet teils mit neup1ato ,

nischen E lem ente n versehen teils durch die naturalistis che


,

Neigung d es arabischen Geiste s jenem Gedankenkr eise näher

Na turwissenschaft erm öglichte .

Stell en welchen d as Gebäude der peripatetisch en Philo


e in , an

m phie Fehl er des B auplans oder Mängel der Ausführung auf


weist Sie sind zunä chst eingefügt als Aushilfen und Stütz en
.
,

um d as System des Philosophen zu festigen Denn im gro ß en .

Aber indem sie gleich Keilen in d as Gefüge des System s sieh


hin ein drängen l ockern sie allm ählich d en Bau W as als verbin
,
.

dender Ri tt unsicherer Bestandteil e die nen so llte hebt die Ho m o ,

gen itä t des G anzen auf und ö fln et d em v o rwärtsd r iinge nd en der


'

,
Mängel
'

d es aristotelischen S ubstanzbegfifls .

dur ch Ausweitung seiner schwächeren Stell en zu t e


z e r se z n

gedrungenen frem den Quell en die schwa chen Stell en im K ö rp er


selbst zur Aufl ösung bringen .

Einzelwesen ,
d as Einzelwesen selbst a ber besteht nur in der

no ch wird die Form vielfa ch als S ubstanz bezeichnet is t sie ‘


,

doch al s d as Z w eckbestim m end e und Begrifi liohe am Ding e d as


'

der all gem ein en Materie ; es scheint al so ,


al s oh au ch der

scheidung kann wenig befriedigen Die Form soll Sub stanz .

der Wirklichkeit naeh Materie Substanz der M5 gliohkeit naeh


,

genannt werden ? Und wie kann d a S ubstanz nur d as Einzel ,

wesen ist die noch nicht zum einzelnen bes tim m te Materie
,

S ubstanz sein oder werden ? Form und Ma terie sind unv ergäng
lich nur die Einzelwesen werd en und vergehe n ; al so vergehen
,

gera de nur die S ubstanzen und Form und M aterie die selbst , ,

unverg änglich sind bleiben bei der Trennung der Körper in


.

vö llig unbestim m tem Verhäl tnisse .

wohl histo r isch aus der verschiedenen Herkunft der Bes tand
te il e d es aristo telisohen Syst em s erklärt sy stem atis ch a ber zu ,

im m er neuen Deutungen fiihren m ufste die , j e nachdem der ,

1
V gl . Z ru
. s s,
. Phil . d . Gr iechen, s 1 . . n, s s 341 f
. . .
e in e oder an dre Gesichtspunkt überwog die Auflösung des künst
,

d es Syste m s
der substanziell en Form en konnte nur d em G e
der Ko rpuskulartheorie zu gute ko mm en Wie
d a ri kenkr eise .

b e s timm t war hier der S ubstanzbegrifi gefafst ! Bei der an


'

au c h die an und fiir sich ex istierende Substanz . Des Gegen

S hwierigkeit im S ubstanz begrifi der M a terie und Form bei


c
'

A R I ST O TE L ES vorhanden ? W ar es nicht ebenso z ulässig eine ,

u r sprüngliche Anord nun g des Schöpfers oder ein e im m an ente

über d e m dunkeln Verhältnis der substanziell en Form zur


M a terie z u grübeln ? Ist m an aber bei diesem Schü tte ange

ia die Vorste ll ung einer zwischen d en Teil en der Materie

Ma terie , die M aterie sel bst wird zur S ubstanz ,


sie träg t ihr e

die Ma terie zur all einigen Sub stanz m acht . Oh d ann diese

g ef wird d as ist eine weniger wesentliche Frage deren


a l st
'

, ,

En ts cheidung der Physik ü berlassen bleiben m ag sofern sie ,

sieh mit d em Begriff d es Kontinuum s auseinandersetzen kann .

E s gibt ind essen noch eine zweite Um form ung des Ma .

terialism us wel che von d em gleich en Zweifel aus gehen d z u


, , ,

durc h eine rein idealistische Ausges tal tung . Die se entsteht

und Form
einer einheitlichen Substanz jedoch so d afs
zu , ,

nicht d as stofl lich e so ndern d as begr iffliche Prinzip als Träge r


’ '

des g estaltungsvollen Seins gefafst wird Werde n d abei die .


S ta n d punkte ist die objektive N atur der Ausdruck der Gesetz
lic h k e it des Verstandes der religiöse Glaube der Ausdruck
,

sein s sind welche als solche nebeneinander bestehen Für d en


,
.

D o g m a tism us m üssen beide Re alitäten Gott d e n wir glauben , , ,

un d die Welt die wir erkennen sich entweder m iteinander


, ,

w u fs ts eins d arstellen sondern die Versöhnung m uls äufser lich


,
'

in ih rem S tofie gesucht werden Entweder wird d ann die


'

w iss e nsch aftl iche Erkenn tnis d h die O bjektivierung der


,
. .

E m p fin d ung z ur N a tur eingeschränkt durch die Rü cksicht a uf


,

au t o rit a tive Glaube nssätze oder der Go ttesbegrifl wir d d en ‘

m a c he n, so m ufs Gott eine der ar tige Stellung zur Welt be

l a ss en soviel Unbestimm theit im einzeln en und soviel schöpfe


ris eh es E ingreifen im g anzen zu d a fis gera de d arum Amsr or m ns
, . .

der Kirche und d em W underglauben d es Mittelalters eine


fun d am e nt ale Stütze wurde Die Entwickelung der Natur
.

Geschehens bis in d as Einzeln e hinein ,


und zwar erkennbare

theism us entg egenzuko mm en inde m er d en Schöpfer der Welt


,

so hoch über d iese sélbst hinaushebt d afs innerh alb derselben,

erha bener der Begriff des einen Gottes ge fa fst wird , de sto
L aß witz . 11
selb ständiger wird der Wandel der Dinge d enn des to m ehr ,

m ufs m an überzeugt sein d afs seine Allweisheit im v o ra us die


,

Stell un g Gottes zur Wel t geda cht werden kann , um d ie selb

Gott t r a n s c e n d e n t über der Welt die er , ein fiir all e m al so ge

die Subst anz selbs t gelegt sein die Materie


,
m ufs bereits all e

i m m a n e n t der göttliche Geist


,
ist die w eltbew egend e K rafi;

m a1sen der Körper dessen Bewegung und Entfaltun g d en


'

,
un s

Diese beiden Fas sungen des m onotheistischen Gottes

zur Trägerin d es Weltgeschehens so ist die s


, m it d em Mono

eigen en inneren Getriebe ü berlasse n bleibt Wird . die Form ,


d er

sich Gott als sinnli che Welt offenhart ,


so stell t sich der Welt

die Phfl0 8 0 phie d es Ar a bers I BN RO SGBD , der l etzteren, zum

P antheism us n eigenden, die des Jnden IBN GABIRO L .

körperliche wie geistige Substanz auftritt lehrte 8 1 1 0 110N


als ,
.

r s s Js n1111 1 IBN (1 1 111110 1 geboren um 1 020 in Malaga dess en


, ,

Schrift Mekor haiiim ( Fans o itae Lebensquelle) zwar we niger


.
,
au f s e in e Glaubensgenossen , n och weniger a uf die Ara ber ,

hat . D iese hielten ihn für einen ara bischen einige vielleicht

dem N a m en AVI OEBRO N .


I B N G1 3 mm. will durch seine g anz all gem eine F assung der

a ll e r D in ge , der körperlichen wie der geistigen herstell en , und

un d and rerseits a us dieser Verbind ung die Existenz d es

b e w ir k t wird .
"
Dieser Will e Gottes ,
ü ber welchen er in einem

ist d ie „
Lebe nsq ue ll e aus wel cher Form und S tofi der g anze n

,
'

W elt fließ en die göttliche Schöpferkraft wel che all e Ding e


, ,

Di es er S ubstanzbegrifi
'

wird im zweiten B uche der Lebensquelle

geh an d el t worden ist . D as dr itte B uch bespricht d ann die ein

w el t d as vierte beweist d afs die selben ans Ma terie und Form


, ,

best e h en d as fünft e führt a uf die allgem ein e Materie und Form


,

un d d e n Will en Gottes .

D ie Eigens ch afte n der e inzigen all em Existierenden z u ,

Gru n de liegenden Materie sind die fol genden Sie besitzt .

Existenz fiir sich und haft et nicht an der Existenz v o n


irgen d etwas andrem sie ist eine einzige einheit liche aber
, , ,

G1 nm o r hat Mm
. nachgewiesen, Lütem turblatt d es 011211 16 , 1 845 , N 46 . . so l.

hat, ins F ranzösische üb


in d en M élanges de p hilos j uive et a rabe, Par is
ersetzt .

1 859 , nach welcher Ausga e ich citiat e b


E s ex istiert auch eine lateinische.

b
Ü ersetzung, die d en Sohoiastikern verlag 11111 G1 s m or.s tiefsinnige religiöse .

und seine D ichtungen, Leipzig 1 867 .

gl
V I hn en, D ie christliche 1 71170 3011711? etc Göttingen 1 858 1 Bd 8 6 1 1
. . . . . .

S K1 11r 1 11 11x , Geschichte d er Attr ibutenlehr c in d iad Bd igim sphilosop hie


. . . .

Gotha 1 877 8 93f . . .


J ed e r dieser Begriffe ist Form fiir d en d arüber Ma terie
fiir d en d ar unterstehend en S o ist also die Subs tanz d er
.

Subs ta n z ,
wie ihrerseits die sinnlichen Aooid entien Farbe ,

ist p a ss iv im Verhäl tnis zu d en übergeordn eten Substanzen ,

W el c h e in Bez ug a uf sie a ktiv sind Denn die Ma terie der .

K ör p e r liohkeit ist an der Bewegung behindert durch die Form

weg ung gehemm t wird oder der Luft wel cher tr übende
, ,
N ebel

Bewegung m itzuteil en . D er Beweis da für ,


d afs die Form der
Quantität ein Hemmnis für die Bewegung d er Körper s ubstanz

d em Mafse , wie ihre Gr ö fse sich verm ehrt ,


an Trä gheit und

hilis eu l
'

7) A . a
. 0 II , 1 4 p 24
. . . .
Ins G1 s m o n: Individ nation .

Wenn der Mensch die Eigenschaft en dieser Substanz der


Kö rper lichkeit kennt so kennt er auch die Zweckursache durch , ,

wel che die Dinge v on der Po tenz zum Aktus ü bergehen Diese .

Annahm e der Form en geschieht durch d en göttlichen Will en ,

und die Erke nntni s der Kö r per wel t l eitet auf die Kenn tn is

der höheren intelligibeln S ubstanzen hin und dad urch auf die
Kenn tnis d e s göttlichen

h aftet j a icht am Raum e sondern an der nächst höheren


n ,

inte lligibeln S ub stanz sie ist vielm ehr die h ä gerin der '

rea l existiert E s gibt a ber nicht nur einen sichtb aren nied r e n
.
3

Raum für die körperlichen Dinge sondern auch d as Urbil d ,

dessel ben eine n unsichtb aren höheren für d as


,

I n Wirklichkeit ist die ganz e Wel t eine einzige Einheit


und ein Ko ntinuum aber j e weiter m an v on d er a bsolute n
,

und höch ste n Ein heit in wel cher es weder Anfang noch E nde , ,

weder Ver änderung no ch Verschiedenh eit gibt zur Körper wel t ,

hera bsteigt um so zerrissen er und verworrener werden d ie


,

Teil e um so m ehr verschwindet die Klarheit d er einheitlichen


,

E x istenz D urch die Verkö rperung werden die Einheiten der


.

Sub stanzen z usam m engesetz t und geteilt vervielfältigt v er , ,

d ichtet und eingeengt und m an k ann die Verschiedenheit der ,

Einheiten in der Materie wel che dieselben trägt sichtlich , ,

w ahrn eh m en S o sind z B die Teile d es Feuers auß er or d ent


. . .

lich geein t einfa ch und gl eich artig so d afs seine Form a ls


, ,

eine einzige ohn e Ver vi elfa chung erscheint während wir die ,

Teil e der Luft und des W assers in viel gröber er Weise getr ennt
und zerstreut find e n so d afe ihr e Teile und Einheiten v o m ,

B licke durchdr ungen w erden können In gleicher Ar t hat



.

m an auch d a s H e ften der Gr ö fse an der S ub stanz zu verst ehe n ,

ind em sich nämlich die Einheiten vervielfa chen und durch


ihre Vereinigung d ie Grö fse bil den Die einfa chen S ubstanzen .

lassen kein e Teilung z u ; d ie Einhei t k ann nur geteil t wer de n


dur ch die zusamm enge setzte Substanz wel che ihr zum S ub ,

s tr at dient Die Gr ö fse be steht wieder aus Einheiten denen


.
,

1
1 . a . o
. 11 , 1 7 - 20 .
p . 25 -
27 . 1 . a . o
. 1 1, 21 .
p . 28 .

1 . a. 0 . II ,
25 p 30
. . . 1 . a . o 1 1, 26 , 27
. .
p.31 -
34 .
I ns 6 1 111110 1 : Einheit d er Materie .

a ll e n d ie Form der Einheit gem eins am ist während ,


sie sieh nur

D in g ; ein er groben Ma terie gegenüber ist die Einheit zu


s ch w a c h um sie zu e i n e n und ihrem eigenen Wesen zu v erähn
,

li c h e n ; info l gedessen tritt die Trennung un d Zerstreuung der

Z w is chen Gott und der Körperwel t m ufe ein Mittleres

S ub s t a n zen , deren m an im ganzen drei oder wenn m an will , ,

fünf a n zun ehm e n h at nä m lich der all gem eine Inte llekt die all
, ,

zu u n t e rseh eid en die N atur Jod e folgende ist der


ist, und .

vora ng ehenden untergeordnet die Natur bewegt die El em ente , ,

bewirkt ; die Körper haben keinerlei Bewegung in sich selbst .


D e s AB ISTO I ELES Begriff v on Ma terie und Form wona ch


’ ‘
,

Syst e m geworden d as ofienbar v ielfach an S CO TUS E msns 1


,

erinn ert D aher wird auch was bei jener Gelegenheit über
.
,

d as D enkmittel der Subst anzialität z u s agen war zum grofs en ,

Teil a uf 18 17 GABI ROL anwendb ar sein In andrer Hinsicht


1 .

n äml ich durch die Annahm e einer e i n z i g e n all en geistigen ,

wie körper lich en himm lischen wie irdischen Dingen zu Grunde


,

liegen den M aterie Ist auch diese Materie nichts Körperlich es


.
,

sondern zunächst eine Beziehungsform zwischen Begri ffen so ,

bild et sie doch ein gem eins am e s B and zwischen allen Dingen

ist nicht m ehr durch die Form en sondern durch d ie Ma terie ,

gewährl eistet und beide Prinzipien des Seins sind einand er


,

näher geb r ach t Die Selbstän digkeit der Ma terie ist ge


.

A. a. 0 . II ,
28 p 35 . . . M us s , M éla nges etc. p 1 9 9, 200
. .
a us

e i n er
begrenzten Z ahl vo n L euten entst ehen erinnert an d as ,

al te und viel gebrauchte Beispiel d afs die vers chiedensten ,

V erbin dung gesetzt wo r den ist veranl assen die hier gegebene
,

und der ganze Aufbau ihres Systems ste ht d aher der streng

6 Ibn Rosoh d und d ie Ar ab er


. .

einer Beto nung der Bedeutung der Mater ie als Weltprinzip .

zwa r als die letz te der E m anationen, so i


s nd doch die phan

eine gl eiche Z ahl un bewegter ewiger Substanzen bedingen


,

p . 1 078 11 29 bis 1 073 11 1 (nach 11 . älteren Einteilung d as 1 2 Buch)


. .
Anr 1 s 1 s n 1 1111 8 1 11 1 .

besitzt wel che ebenso ihre Form is t wie die S eel e des Me n sc hen
, ,

als seine Form betrachtet werden kann Diese Kette von .

der Vielheit der M aterie zu vermitteln ; a ber es ist ein a stro

beo bachtete Vorgänge der N a tur und physische Abhängig keiten


'

Gegensatz zu Anr 1 n1 m nim m t IBN 8 111 1 ( 80


9 sich enger

von nun ebenfalls ein bem erkenswertes Eigentum


ab d er
arabischen Phil osophen wod urch sie s ich in Gege ns atz zu
, der

d as l ehrt au ch scho n ALFAB1 BI Materie und Form aufs


.

engste und n otwendig verbunden so d afs keine o hn e die andre


,

sein kann ; na ch AL FARABI besteht z B die Fo rm der vier . .

IBN S m 1 d ie Ewigkeit der Materie ann imm t zugleich


,
mit d er

standes Gottes so bleibt , ihm die Vielheit der Erfahr ungswelt

nur ein m ögliches D asein haben sie ,


is t der Grund der Vielheit

s chied z wischen sonst gl eiche n Individuen e xistieren .

IBN 18 0 s11 m1 ,
.
1
geboren zu Cordo n 1 126 , gestorben in M arokko 1 198 .

Vgl Re mus, Averr aés


. et I Averroisme, Paris 1 86 1,

und die er wähnten

s 1 1 5 11
. . Mm , Méla nges s
.
I ns Bosonn : Ed uktion d er F orm en.

A m s r o rs ns s ist für ihn der absolute Phil osoph , wel cher d en


*

h ö c h s t en Grad des m enschlisoh en De nkens bess fs, der erreicht


w e r d e n konnte ; z u seinen Schriften v erfal ste er ausführliche ,
'

zu e in ig en dreifa che Ko mm ent are , so d afs m an ihn schl echt

w e g d en Ko mm enta tor nannte Als so l cher war sein Einfluß


.

auf d ie Scholastik ein weitreichend er und be d entungsv oll er,


ins b e s ondere durch zwei eigenartige , aber nicht ohn e K onse

un g e n . Es sind dies die Lehre v o n d e r E d n k t i o n d e r


F o r m e n a u s d e r M a t e r i e und v on der Einheit des S peku
1a tiv en Verstandes in all e n Menschen Die letztere steht m it
.

der er steren in Verbindung insofern der all gem eine aktive


,

Verst a n d nicht in d en einz elnen In divid uen d en potenziellen


o d e r m a teriellen Verstand hervorrufe n könnte we nn nicht in ,

den s e l b en die Dispositio n d azu läge D a nun der Ver .

sta n d nur die Formen erfassen kann die Individuen a ber ,

d ur c h die Materie be d ingt sind so m üssen die Form en bereits


,

in d e r M aterie angel egt sein .

D a die Ma terie ebensogut ewig ist wie Gott so k ann ,

na ch I BN R oscnn nichts Neues ge schafie n s o ndern nur d as


'

Vorh a n den e in andren Verhältnissen in Bewegun g gesetzt


wer d en Der W eltbeweger ( Gott) bewirkt d aher nichts andres
.
,

a ls d a sje nige was bereits in der Potenzi alität vorh ande n war
, ,

zur Ak tualität zu führ en Neue Form en verm a g er nicht zu


.

erscha ffen d a aus nichts nicht etwas werden kann sondern


,
.
,

all e Form en sind b e r e i t s i n d e r M a t e r i e k e i m a r t i g a n

g e l e g t und werden nur v on Gott d urch Verm ittelung der


höheren Form en zur Wirklichkeit entfal tet Der ganze Welt .

p r o z efs ist so m it e in e Bewegung ein e E n twicke


, l un g der scho n

vorhandenen Form en in neuen An ord nungen D ie Form komm t .

nicht m ehr als ein Ä ufserliches hinzu so ndern die Bewegun g ,

der Sphären zul etzt also Gott l äfst diesel be aus der
Potenzi alität zur Energie komm en Bei dieser Auflas sung der
.
'

Materie hat d as ar istotelisohe System der m hstanziellen Form en


eine Wend ung zu einheitlicher W elta ufiassung bekomm en '

wel che der Ent wickelung einer all gem einen Theorie der Natur
nur günstig sein ko nnte Und in der Th at ist j a der averr oistisch e
. .

Gedanke v on ein er zeitlichen Entwickelung der in der M aterie


ein für all em al angel egten Form en in im m er neuer Gestal t
1 1111 3 0 80 11 11 : Interes e s am Naturer k nn n
e e .

K e im , Wel cher die gesam te W eltentwiokelung in sich trägt ,


un d d ie Erforschung dersel ben m nfs als ein des Geistes wür
d ig e r Gegenstand angesehen werden .

S o führt die Phil osophie der Araber in ihrer gl änzendste n


E n t w ickel un g auf eine Würdigung derjenigen Forschung in ,

w e l c h er sie sel b st bereits Bedeutendes gel eistet h atten der Natur ,

w iss e n sch aft Von allen arabischen Phil osophen hat IBN B osom1
.

am s ichtb a rsten und wirks am sten die aristo telische Phil o


s o h i e mit der eige ntüm lichen Ri cht ung des a ra bischen G e iste s
p
a uf W el terkenntnis zu vers chm el zen e wu fst u n d d d urch e in
g a

n eu es Lebensel em ent d em Abend land e zugeführt die Wert ,

sc h ä t zung der Natur wissensohaften .

N un m ochte wohl was praktische Verw ertung der Wissen


,

sc h a fte n anbelan gt Heil kun de Astr ono m ie A1chymie


, ,
der , ,

E in fl u ß dieser Discip linen fiir die Gestal tung d es Lebens


v o n s el bst ins A uge fall en auch der Vortei l der Mächtige n
,

un d R e ichen dersel ben bed ürfe n W as es d agege n für eine n W ert .

ha b e n kö nnte die reine Theorie der Na turerscheinungen zu


,

be tr eiben d as li sts sich viel schwerer einsehen In Theologie


, .
,

Dia l ektik und Logik d en subtilsten Grübeleien sich z u er geben ,

be sa fs seinen gute n Sinn ; d en wa rum so llte der Gei st nich t


d as Wesen d es Geistes erkenn en m it w elchem m an e s hier ,

z u th un ha tte ? Aber d en Vorgängen in der M a terie na chzu


sinn en die dunkl e Nacht der sto filichen Körperwel t lichten
,
'

zu wo ll e n d as m u1ste ebens o ü berflüssig und vergeb lich s r


'

s cheine n als es d em theo l ogische n Interesse ge fährlich w a r


, .

D a rum war es für die En twickel ung d er Naturwis sens ch afte n


v o n so grofser Bedeutung d a fs arabische Bil dungsel em ente
,

in die Einseitigkeit der christlichen Theol ogie eindrangen und


zu gl eich m it der Physik des auch die a v err o istis ch e

A uffassung sein er Philosophie bekannt wurde Denn IBN R osonn .

su cht zu zeigen d a fs die Körperwel t uns kein und ur chd ring


,

liches Geheim nis zu bl eiben braucht d a sie sel bst die Form en ,

e nthält welche uns er Geist zu erfassen vermag IBN R osonn


, .

weist die re al e Wel t die uns rings um gibt und unser Leben
,

in ihre wechs elnde n Wirbel hineinzieht nicht v o n sich ; er ,

will ihren vollen Inhalt um fassen sie bildet ihm e in G a nz es , ,

de sse n geschlossenem Kreise nichts Existierendes sich entziehen


k ann Und so bürgert er d en Ged anken wieder ein d a fs d er
.
,
N atur entgegen und streut fruchtbare Keim e in d en von d er

lande durch d as Eindrin gen der erobernden g erm anischen

Gründung ihrer die C iv ilis ation der unterworfenen


W eltr eioh e
Völker in sich aufgenomm en und wieder nach d em Westen

tum s frem de E le m ente , geflo ssen aus der Beob a chtung eines

weiten Steppen ,
und aus der Priesterweish eit einer r
u alten

heimnissen der Schöp fung na chge sonnen hatte . Die Araber

ihre rege Anfias sungsgabe ,


'

geübt an d en Erscheinungen d er

Lebens gerichtetes Intere sse durchsetzte die a bstr a kte Meta «

physik d es Anrsrorsns s m it konkreten Ansch auungen Und .

d esAugenblicks als auf analysierende Kritik so verm ochten sie ,

die Geo m etrie des Anonm nnss die Me dizin GALENS und die
,

Wis sen nahm unter d em E influsse der S chriften der Griechen


rasch die Gestalt der Wissenschaft nu Solch interna tionalen
.
Eindringen der arabische n Kul tur im Abend land e
Mit d e m
und d en allm ählichen Regungen des naturwis se nsch a ftliche n

Inte resses h a t sich ein Wendepunkt in der E ntwickelung der


Wissensch a ften eingestell t Neben der Herrschaft der ar isto te
.

fischen Meta phy sik beginn en sowohl Mathem a tik als e m piris che s
Naturwiss e n neue Anregungen zu biete n Der E influfs derselben .

auf die Gesta ltung d es K ö r er r o bl ems ist zu erwägen


p p .

S echster Ahschnitt .

Das Kontinuitätsproblem .

1 . D ie Math em atik .
( Griech en, Ind er , Araber ) .

Indem AR IST O I E LES ternahm die Unm öglichkeit d es


‘‘
es un ,

leeren Ra um e s na chzu weisen um die Ko ntinuität der Materie ,

mit derjenigen d es Ra um es id e ntifizieren z u könn en fand er ,

sich in Bez ug auf die Annahm e der unendlichen Teil barkeit


des Raum e s vo ll ständig in Einkl ang m it d em Geiste d er
griechischen Mathem a tik we lcher eine so lche als Gr un ds atz
,

galt Als die Pyth ago r eer d en Begriff d es Irra tio nalen ent
.
1

deckt en sta nden sie vor dem selben als einem Mysterium d as
, ,

mit d en Sch auern der Ehr fur cht erfüll t D as Irra tio nal e ( «
il .
"
o

7 v) w ar z ugl eich d as Unaussmechliche Unbegreifliche


o Bild , ,

lose Diese Absonderung des Irrational en v on d em


Rationalen zieht sich als ein ch arakteristisches Mer km al dur ch
die ganz e griechis che M athem atik der sie ihre Bede utung und ,

Smr 1 1 cms‚ C omment in 115 7 p lays Ar is tot ed


. . . . . . Bs m r. IV p 327 a 4 1
. . .

Deutsch bei a r scm m s a, Geo m nor E ukl 8 1 02 . . . .

8 d as Ps ox nus
. z ngeschr iebene Scholion zum 1 0 Buche d es Bm
. w .

E uclcd is E lenwnta Hs 1s sno Lips 1 888 T V p 4 1 7 , 1 1 20


ed
'


. . . . . . .

b
Über d en Ge rauch d er W orte cio aippn gov (in omm ensura el), ér;rov
'
k b '

(rational) und äl oyov ( irrational) bei Bm w vgl Ns sssnu1 ms S 1 6 5 u C 1 s r os . . .


,

Gesch d . . M I S 281
. . . .
Griechische Mathem ati k : Z ah l .

nnie rliche Veränderung zugänglic h ist Am sr or nnns em pfand .

dies wohl wenn er sa gte d e fs Sich bewegen kein Zähl en sei


, ,
-
,

denn ersteres gehe stetig l etzteres diskontinuierlich vor sich


, .
1

Aber er wollte tr otzdem d en Begriff der Bewegun g unter Ah


l ö sung v on der Ansch auung d urch d as Denke n all ein erfa ssen ,

ohn e jenen neuen Begriff zu besitzen un d schied d aher die ,

st etige R aum gr öfse prinzipiell v on der diskrete n Z ahlgrö fse ‘


.

Die griechischen Geom eter schliefsen aus ihr en Beweisen d ie


Anwendung der stetigen Bewe gun g aus .

Wir find en som it die griechische M athem atik auf die


geom etrische Konstruktio n und die Aufsuchung v on Verhält
nissen zwischen geo m etrische n G r ö fsen be schränkt Geo m etri .

s ches läfs t sich nicht durch Arith m etische s beweise n a uß e r in ,

gewissen Fällen w o die Grö fsen Z ahl en sind ; arithm etische


,

B e ziehungen werden aller dings geom etrisch versinnbildlicht ,

wenn die Z ahl en als kom m ensurab le S trecken darstellb ar sind 8


.

Im all gem einen aber h an del t es sich in Geo m etrie und Arith
m etik um ganz vers chie d en e Gege nstände D er Über gang v on .

d er einen zur andern ist eine ,usr éß a 0 g l; y£ v g D as '

c e o .

ist ein S a tz d es AR IS T O T E LES ‘


D aher w ar es d en Grieche n
.

unm ö glich zu ein em B e grifl d es Un end lic hkleine n zu gel an gen


, ,

welcher eine fr uchtb are und po sitive Gr enzm etho d e zugelasse n


hätte Problem e welche auf ein e sol che hätten führen können
.
, ,

sind vielfa ch v o n ihn en beh a ndel t worde n sie begin ne n scho n ,

m it d em Ged anken d e s ANTI PHO N d en Kreis zu erschöp fen , ,

indem er über d en Seiten d es eingeschriebenen Quadrate gl eich


schenklige Dreiecke be schreibt ü ber deren Seiten de sgleiche n , ,

un d so fort ; und B RYSON gelingt es bereits d urch Anwen d ung


d es um sohriebenen Polygon s eine obere Grenz e zu find en .

Aber die Ann äherung an d en w ahren Wert verm ittels der


,

sogena nnten Exh a ustionsm ethode wird niem als d urch einen
wirklichen Grenz übergang erreicht Die Lehr e v on der Pro .

p o r tio nalitä t d er Seite n äh nl icher Fig ure n die Q ua d ra tur d es


,

Kr eises selbst die berühm te Qua dratur der P arabel durch


,

AR C HI ME D E S wel che auf ein rational es Resultat führt wer den


, ,

D e lin im eca b p 969 b 2


. . . . . A p 969 a 1 2 1 7
. a . 0 . . .

.

S e in E m m a E lem enten, 8 n 9 Buch 8 Voor , a a O S 48 , 49


. . . . . . . . . .

A na l post I , 7 p 7 511 , 8
. . . .

L aß witz .
kl einer gem a cht werden kann als eine beliebig kl eine Z a h l
a ber d a zu wird imm er n och ein a e go gisch er Beweis g e f üg t,
p
d efs d as Verhältnis der die krum m e Fläche erschöpfe n d en
Polygone nicht gr öfser oder kl einer sein könne als das d er

wur d e in jedem einz elnen F all e ausführ l ich wie d erlrmliä .


1
N ie

d en Rest , v on wel chem bewiesen war , d afs er beliebig kl e in

konvergierenden Gr öfse war ihn en frem d . Zwischen d em d ur c h

Unterschiede und der Gleichheit geom etrischer Figuren war e ine

Beweis um gangen ,
a ber nicht im gera den Anlauf übersprung en

m ittel au sgeschl ossen gewesen so hätte dieser Übergang


,
z ur

nichts a us, oh zwei Gr öfsen a bsolut gl eich sind oder ,


ob ihr

liegt . D as Denken all ein k ann zu einer Gl eichsetzung z weier

Denkm ittel zu gewinnen d en in d er An schauun g vollz ogenem


e in ,

Akt der Gleichsetzung auch im Denken zu form ulieren ohne ,

an ge sch aute Bewegung erst be grifi lich fix ier en


'

l ehrt . Er

m ehr erkennb aren U nterschied e begrifi lich en G ewil sh e it d es


' '

zur

Hu ma n, e . a. 0 .
p 1 25
. C m *r on, p 1 90 2 62
. . ua. .
Ex haustions und Grem m ethed e
.

Versc hwin dens in dem er eine neue D efinition der G l ei c h h e i t


,

g e st attet Diese
. beruht d ar auf d afs die G r ö fse nicht als eine ,

wird son dern als eine werdende gegeben durch ein G e s e t z


, ,

d e s W e r d e ns G l e i c h ist d ann d asjenige was unter


.
,

gl eichem Gesetze e n t s t e h t w a s d u r c h d i e s e l b e B e d i n
,

g u n g d e s W e r d e n s g e g e b e n i s t Diese s Verfahr en des .

Denkens ist unbeschr eibbar und nicht ableitb ar aus demjenigen


Verfahren welch es in der bl ofsen Analyse der gegebenen
,

G r ö fse bes teh t ; d en diese Analyse komm t eben zu keinem


Ende sie h at d as einm al G esetz ce in neuen und imm er neuen
,
'

Teil en vor sich Die Exhaustionsm ethode w ar e in sol ches


.

an alytisches Verfahren bei wel che m nur z uletzt na chgewiesen


,

begriff die Re alität eines als s eiend Gegebenen fix iert und er

erkenn en sinnliche Zeichen des Werdenden a ber ist die


. D as
E m pfind ung für sie h atte der Grieche keine Wissenscha ft
,
.

D as Denkm ittel der Substanzi alität er fafste nur d as Seiende .

S o b lieben die Figuren sta rr im Kontinuum d es Raum es die ,

Zah l s tarr in ihrer Diskontinuität einen Überg ang gab es ,

nicht D as Kontinuum selbst w urde nicht durch Bewegung


.

erzeu gt son dern es war d as dessen Teile so b eschaffen w aren


, , ,

dafs der Anfang des einen Teils d as E nde des andren bildete
'

Der Mangel der begrifilichen Beherrschung des Kontinuums


'

schied nicht nur Geo m etrie und Arithm etik voneinander son ,

d em er richtete auch inner h al b der Wissensch aft der stetigen


Raum gr ö fse eine trennende Schranke auf zwischen der gera den
und der krumm en L inie der eben en und der gekrüm m ten Fl äche
,
.

D er Begriff der Länge ein er geraden Linie läfst sich d urch .

d as Verhältnis derselben z ur Einheit d efinier en ; w as es a ber


heifse n so ll d afs eine krum m e Linie ein Verhältnis zu einer
,

gera d linigen M aß einheit besitze kann m an nicht ab sehen, ,

denn l etztere is t auf der ersteren nicht abtragbar D as Probl em


. .


12
Ancnm snes : Messung d er h e mmen L inie .

H i e rdurchverm ochte er krumm e Linien un d Oberflä chen durch


L ä n gen und ebe ne Figuren zu m esse n und zu seinen berühm te n

un d Kugelkalotte und d en M ant el des C ylinders durch die

g riech ische n M athe m a tik getkan Sein Ko m m en


.t a tor E UTO KIUS

g l a ubt ihn beso nders desh alb rechtfer tigen z u m üssen d afs er ,

di e Kreisperiph erie gl eich einer Län ge setzte und bei AR C HI ,

m ss selbst sieht m an an der aufser or d entlichen Vorsicht mit ,

d Gebietes
es be wufst war auf wel chem er sich bewegt e
,
.

Alm lich wie die Entdecker der D ifier enzial r e chnung erstaunt
'

l egt er keiner seiner Entdeckun gen m ehr Wert bei als ,

derj enigen über d ie Kugel un d d en ihr um schriebenen

D enk ezcs .
1

ha lb der R aum gr öfse gelang es ihm , einen gem eins am en Be

Grö fse erm itteln ; aber d es w ar nur eine einzelne Seite des
zu

all gem einen Prob le m s der Veränderung nur diejenige welche , ,

sich auf d ie Veränderung d er R i c h t u n g bezog E r fan d ein .

im l etzte n Grunde b eruht die Berech tigung seines Po stul ats

e es Denkmittel fiir die kontinuierliche Veränderung Die


n u .

Gewifsheit s einer Sätze suchte er vielm ehr wieder in der An


wendung der Exhaustio nsm ethode bis zur Einführun g d es Un

Die Ex istenz echter syrekusanischer M ünzen m it d en angege enen b


Figuren ist, wie m ir von sachkundigeter S eite m itgeteilt wird , d urchaus zu
i
e nd l chkl e w ag te er sich nicht vor
inen Im m erhi n k a nn m a n .
1
.

d as Verdiens t nicht hoch genug a nschlag en wel ch es in d e m ,

Z ugeständnis liegt d as AR C HI M EDE S der Anschauung m a ch t e


, ,

indem er die L age und Gestalt der Linie übe r ihr e G r ö fs e


entscheiden liefs De nn ohne eine solche Einsicht d a fs im
.
,

Kon tinuum des R aum es eine Beziehung b esteh t z w i s c h e n


d e r g e s e t z l i c h e n V er ä n d e r un g d e r R i ch tun g u n d
d e r G r ö l s e e i n e r L i n i e wäre es unm ögli c h gewes en j e n e
'

, ,

Beziehung durch einen Begriff zu fix ier en wie es der Infinit e s i ,

m al rechnung ge l ang Deshalb beanspr ucht AR CH IME D ES ei n e n


.

P latz unter d enjenigen welche d as neue Denk mittel zur B e


,

w ältigung der ko ntinui erlich en Ver a nd eru ng vorbereiten o h ,

wo hl er selbst noch unter demjenige n der Substa nziali tät steh t .

E s giebt vi elleicht wenige Fäll e an denen so deu tl i c h ,

wie bei der einfa che n Aufg abe ein e krum m e Linie d urch ein e ,

g era de z u m essen d ie re alisierende Ma cht d es Be griffs hervo r


,

tritt an de nen m an s o klar erkennen kann d afs nich t di e


, ,

alltägl iche si nn liche E rfa hrung so ndern d as m ethodi sche wi sse n


,

sc haftlich e Denken d a rüb e r e nt scheid e t w as N atur ist und a ls ,

Wirklichkeit die Schicksal e vo n Ja hrtausend en bestim m t Nich ts .

scheint leichter al s d e n U mfa ng eine s B a um stam m e s z u m e ss e n ,

indem m an eine Schnur d ar um legt ; aber v o n die sem trivi a l e n


Experim ent hängt für die Kul turentwickelung nichts ab die ,

E m pirie d es Zimm erm anns enthält keine n weltbe w egen den


F ak tor Wenn d a gegen der hellenische Gei st die Sicherheit
.

d ieser M ess ung festzustell en sucht wenn er sich fra gt wel cher , ,

B e griff d ie G ewifsheit ver b ürgt d afs Krumm es ein e Län ge ,


besitze wenn er in d em ganz en Inhal t d es Be wufsts eins kein


,

Mittel find e t welches die krumm e und die gera de Linie


, nicht
dur ch d ie Unzuverlä ssigkeit der Sinne so ndern durch d a s ,

E wigseiend e eines m a them a tischen Ges etz es vergleichb ar


m a cht d ann trennt sich ihm d as Gera de und d as Kr um m e a ls
,

etwas im innersten Grun de Unvereinb ares dann scheidet AR I ,

sr or s nns die gera d li nige und die krum m linige B eweg ung als

b
E s m ag hier ei erwähnt werd en, d afs Ancm x sne s nach d er Richtung
d es Unend lichgr ofsen d urch seine Ausführ ungen ü er d ie Darstell ar eit elie ig b b k b b
gr efser Z ahlen in seinem Psammites (E D Be me na, p 243 . II . d em Verständ
nis d er Relativität d es m athematischen Unend lich keitsbegrifis

vorgea r b eitet hat .

Vgl Om r o s,
. a. a . O . S 26 7
. und S Güs r ns a M a th im Alter tum S 20, 21
. . . . . .
Er weiterung d es Zahlbegrifls
'
.

d as , Erde und Himm el ch arakteristisch sondert und b aut


w as ,

ü ber der sub lunaren We lt die Ewigkeit der c o ele stisc hen Und .

h ier ist eine Re alität gesch afien wel che die Me nschheit be
'

h errs cht so lange d as Denken d en verm itteln den Begr ifi nicht


fin d e t Die Herrschaft der Kirche und die Hoffnung der


.

G l äubigen hängt an dieser Unterscheidung d as Heil der ,

Menschheit scheint zu wanken wenn jene abso lute Trennung ,

bezweifelt wird um B RUNO flam mt der Scheiterh aufen und


,

G ALIL E I fäll t in Bufse und Siechtum .

v on einem allgem einer en Standpunkte aus zu erreichen zu

verstehen d afs nicht blols die Veränderun g der Richtung


,
'

d afs die V e r ä n d e r u n g d e r D i n g e ü b e r h a u p t a l s e i n e
A r t d e r G r ö f s e d arstellbar sei Die Vorbereitung zur L ö .

sung dieser Aufg abe lag zunächst in der Erweiterung des


Z ah lbe grifis D a s Kon tinuum d es Raum e s wel che s zugl eich
'

.
,

d as der Ma terie w ar m it jenem in eine Verb indung zu s etzen


, ,

d as w ar d as Prob l em wovo n der Fortschritt d er Wiss ens ch aft


,

nuierlich zu Aber dies fassen . welchemist icht der Weg


n ,
auf
die Ü bereins timm ung h ergest t E s wäre die werden ko nnte .

wie sie
sich auch im Monad enbe rifl e
g zeig t bei B R UN O d ur ch
'
eine
,

S ubst anzialisierung d es R aum e s bei L E IB N IZ dur eh die S ubstanzia


,

lisie rung der Bewegung als Kraft Vielm ehr ko m m t es darauf .

an die Ko ntin uit ät des R aum es d em Denken zu unterwerfen


, ,

so d afs d ie sel be fafslich und darstellb ar wird Der einzige Weg .

Z ahl gem acht werden d amit sie m it d em R aum


m ufs flüssig ,

und der Bewegung unter d en gleichen B egr ifi d es W e r d e n


'

d e n gebr a cht werden kö nn e Die sen Sprung vo rn Diskreten


.

z um Stetigen z u w a gen d ie Z ahl beweglich z u m achen d as


, ,

Irra tio nal e in die Reihe der veränderliche n Z ahl en aufzunehm en ,

d azu w ar d as griechische Denken nicht im stande Die Schärfe .

der Di alektik hat die Mittel der Erfah rung zerrissen ; die N a
terie war un trennb ar v om R aum e also stetig ; die Z ahl w ar ,

uns tetig also m it jene n nicht vereinb ar


,
D as ist die Grenze .

Es gab ein Vo lk , in wel chem die se di al ektische Trennung


Z ahl g eworden . Es ist dies freilich nicht die gröfste Leistung

m e tr i e und ihrer un bestim m ten Analytik zu suchen ist a ber

n ich t m oglich gewes en wäre . Scho n bei d en Indem zeigt sich


d ie z a hl enm ä fsige Aufiassung d es R aum es fruchtb ar in ihrer

d en Kreisradius sowie and re gera de Linien h umm ge bogen

a uf Kr eisbogen einnehm en ; so find et er d en Radius


d em
.

g e ich 34 38 Minuten
l Ein e derartige Vorstellung setz t die
.

K r umm es Gera des Irrationales und Ra tionales in einer


und ,

W eis e, welche d em Gr iechen als ein Widerspruch erscheinen

W ieder sind es d ie Araber welche , auch hier die Gedanken

samm enhangs gel ockert ha tten .


.

D as Verdienst der Ar aber bes teht in dies er Ar beit der

Ar cufieation nennt Om r os ‚ O S 559, d iesen Prozeß


a. a. . . .

Näheres d arü er b s in d en
. k b
W er en ü er Geschichte d er Mathem ati k ,

Hama nn S 234, Gam es, 8 223


. . . Auch L e cnnac, B ist d e la méd I p 222 f
. . . . .
Das K ontinuum in d er S cholastik .

m a tik hauptsächlich aus praktischem Interesse namen tl ich ,

wegen der Astronom ie Produktiv zeigten sie sich d aher eig e nt


.

lich nur in der Rechenkun st und in der Trigonom etrie D u rch .

ihre Berüh rung mit d en Indem fanden sie Gel egenh eit d e n ,

Gr ö fse n entl ehn en Sie h aben d adur ch d afs sie sow ohl
zu .
,

geo m etrische als trigonom etrische Sätze durch Form eln a us


d rückten uns ein e wesentliche Vereinfa chung der m ethe m e
,

tischen O peratio nen geboten Aber d afs in dieser indis c hen


.

Methode ein F o r t s c h r i t t lag h aben sie nicht erkann t ,


.

zwischen Z ahl und stetiger G röfse wieder herzustellen je m ehr ,

sie die griechische M a the m a tik und die st ren ge a risto telis che

Begrifissch eid ung kennen l ernte n


2 D as Kont inuum in d er S cho lastik


. .

Während im Beginn d es 1 3 . Jahr hund erts d as Abend

i e d es Alte rtum s durch die Vermittelung der Ar aber


n ss
gelan gt ist während LE ON ARD O von PI SA und Jonnm us Nano
,

R ARI US d as vorh andene M ateri al zu beherrschen und zu ge

un terlie gt ,
und d afs hierbei m athem atische Zweifel und Über

Kontinuum aus unte ilbaren P unkten bestehe oder nicht kehrt ,

in all en Ko mm en ta ren zu d en B üchern über die Physik über ,

d en Hi mm el und über Werde n und Vergehen wieder und findet


z um Tei l im Gege nsatze zur Lehre d e s Amsr or nnss die weit

um fan
'

greiche E s m ag versucht werden d a raus die wichtigsten


.
,

P unkte zusamm enzustellen um zu erkennen in wel che m Zu


, ,

st an de die Scho lastik d as Prob l em der Ko nti nuität ü berlieferte ,

als d as selbe v on Seite n der Korp uskul artheorie zu Gunsten


na ch ( potentia), so d a fs d as Ko ntinuum zwar in jedem Punkte

k ö n n e, n och a us U nteilbaren bestände .


1

im Ko ntinuum etwas Unteil bare s gebe so glaubt doch die ,

m ü s sen , d a K o n tinu um unt e il b a r e P unk t e r e e l l


fs i m
u n (1 p o s it i v b e s t e h e u Zwar herrscht auch in dieser .

F r a ge keineswegs Einstimm igkeit im einzelnen aber in der ,

H a u ptsa che sin d die Häupter der Schul e einig T H O M AS VO N ,

A Q UIN O und D UNS Sco r ns stehen hier auf d ersel ben Seite Man .

w ie Pnrnor ox us, T nzn rsr ms und S m m cms, und weife ein e

d ie Anna hm e d adurch begründet d afs ein e Reihe v on That ,


»

sa chen und Erscheinungen in M a them a tik und P hi10 9 0 phi e

o h n e die Existe nz un teil b a rer P unkte nicht zu vers tehe n sei .

E ine vermitteln de Stellung nimm t F ONS E CA ein indem er zwar ,

d er F läch e als Begrenzung d es Körpers eine phy sis che und

d a gegen fassen d as Unteilbare lediglich als Privation d en ,

P unkt als N egation der Linie die Linie als Negatio n der ,

der Tiefe d h der körperlichen Ausdehnung Sie stehen d em


,
. . .

nac h hier auf Seite der rein en aristo telischen Lehre .

Mit der Bej ahung der Exis tenz in d ivisibler P unkte im


K o ntinuum ist aber keineswegs die Frage bej aht o h d as Kon ,

tinnum a u s P u n k t e n b e s t e h e Dies wird vielm ehr wie .


,

s ogl eich weite r z u en twickeln fast e instim m ig v on der Schul e ,

m it Am srors nns verneint .

Wir s amm eln zuerst die H auptpunkte fiir die erstere

S S 1 04 Vgl auch L ib de lind s inseca b p 968 ii


. . . . . . . .

C omment in M etap h Arist lib II c 1 3 q ueest 6


. . . . . . . .
Realität d es Ind ivisiblen i d . . S cholastik .

d erLinie die Linie als Modus der Fläche die Fläche als
, ,

M o d us d es Körpers betracht en .

D afs Flächen Linien und P unkte w ahr h afte un d positiv e


,

W e sen sind wel che in der Gr öfse r ealiter existieren d afür


, ,

m it ihr en gem eins am en Grenzen z us am m enh ängen soll en ; wäre


n un der Punkt noch teilb ar so W ürde er als Teil d es K onti
,

s e in n e einzelnen Teil en j edem Teil e des Kontinuum s gem ein

K ontinuität an dieser Stell e abschneiden und auf heben würde .

real sein , weil ihr viel e Eigenschaften an haften wie die ,

kö nnte sie d as Licht zurückwerfen wenn sie nicht etwas ,

Real e s wäre ? Die Körper berühren sich in Flächen Linien ,

so z . B . der Punkt , in welchem eine Kugel , und die Lin ie ,


in

beweist viel e Sätze Von d en O berflächen u s . . w .


,
w ahre
wel eh e
und re al e Eigenschaften derselben l ehren ; als o m üssen sie

physischer Eigenschaften eines hom ogenen Körpers d en ein


zelne n unteil b are n P unkte n dessel ben zuko mm e n Wenn z B . . .

kom m t e in be stimmter Helligkeitsgra d zu . Wenn nun dieser

teil c hen aufgeno mm en würde so könnte j a dieser Teil in z wei,

ge t eilt w erden vo n denen jeder die gl eiche Helligkeit besarse


,

Vgl d agegen Am ar P7ws , d ie


. . . b
o en 8 1 04
. angeführten S tellen .
Kontinuum i d S cholmtik
. . . E nd pun te k .

d amit wäre a ber die gleichm äß ige Abna hm e der H e l l igkeit


un terbroch en Diese Betra chtung gehort ofienbar zu den j en ig en '

s cho lastischen Überl egun gen an wel chen die Ato mis ti k,
e in

setzen ko nn te .

Aus die sen Gr ünden ist die Re alität der Existenz a n teil
barer Punkt e anzuerkennen Wollte m an auch zugeb en d afs .
,

dieselben nur d em Verm ögen na ch d a sind so müfste h i erbei ,

doch unterschieden werden d afs der Ausdruck potenäa z w a r so


,

verst anden werden kann d afs er die real e E x i s t e n z a us


,
.

schließ t a ber auch so d afs er nur d ie real e T e i l u n g a us


, ,

schliefst In diesem l etz teren Sinne allein wo ll en viel e S c hola


.

stiker d en Aus dr uck p otentia verstehe n um die Ex iste nz der ,

Unteilb aren zu retten und doch der an gesprochen en M e inung


des nicht unbedingt entgegenzutreten .

Die Frage oh nur die Endpunkte oder auch die ko nti


,

nuier end en P unkte re al sind wird vo n der Mehrza hl d er S cho


,

l astike r für beide im bej a henden Sinne entschieden De nn die .

P unkte dien en j a nicht nur zur Begrenzung des Konfinuums ,

s o ndern vor a ll em und h aupts ä chl ich zur Verbindung s einer

Teile Streng geno mm en giebt es an d en Körpern gar keine


.

Punkte die blo fs endende wären so ndern all e P unkte sind


,

„ ,

zugleich fortsetzende

Es ist j a nicht notwendig de fs sie

.
,

eine gera de Linie fortsetzen ; vielm ehr bed arf a uch die ge
br o chene ebe nso wie die krumm e Li nie der Fortsetzung Jed er .

P unkt an der Ecke eines Körpers k ann betrachtet werde n als


Ko ntinuation der dort zusam m enstofsend en geraden Linien Wo llte .

m an jeden P unkt in wel che m verschiedene Linien zus amm en


,

sto fsen d a rum einen Endpun kt n ennen


, so könnte schließ lich ,

jeder P unkt als E ndp unkt betrachtet werden ; so stofsen z B . .

all e Ra dien im C e ntrum d es Kreises all e Meri d iane in d en ,

Himm elspolen zus amm en und doch sin d diese Punkte o fienbar
,
'

ko ntinuierende Punkte Dem na ch sind wenn es überhaupt


.
,

re ale P unkte gibt a uch die kontinuierenden re al Auch das


, .

der Berührung einer Kugel oder eines Cylin ders mit einer
Ebene läfst sich fiir die Re alität der P unkte innerhalb d es

Körper und O berflä che ebenso Fläche und Grenzlinie , ,

Linie und P unkte d ürfen nicht als realiter ein und d asselbe
Oh d Kontinuum
. aus k
Pun ten zusam mengesetzt ist.

Körper Flächen und Linien sind Größ en und teilen d ie


,

Q u a ntitä t der S ub stanz m it P unkte a ber sind keine Gr ö fsen


. .

S c h o n da r aus ergibt sieh d afs P unk te obwohl sie in der Lini e


, ,

a usm a chen können Die Q u a n t i t ä t der Linien Flächen und


.
,

K ö rper des Kontinuum s überh aupt rü hrt n i c h t v o n d e n


, ,

P u n k t e n her sondern diese geben ihm nur die E i g e n


,

s c h a ft d e r K o n t i n u i t ä t d es stetig en Z usamm enhahgs ,


.

D a he r ist d as Kontinuum n i c h t a u s u n t e i l b a r e n P u n k t e n
z u s a m m e n g e s e t z t und nicht in sol che a ufl ösb ar .

Man hat al s o bei d en Scho la stikern zwischen d en beiden

K o n tinuum s i n d und oh sie d as Kontinuum z u s a m m e n


,

8 e tzen Die l etztere Frage wird fast einstimmig im S inne


.

d es Amsr or s nss verneint .

d as Kontinuum bestehe aus Punkten d a j a doch Gott in solche ,

es a ufl ö sen könn e W as soll te auch zwischen d en P unkten


.

sein ? Wenn eine Linie so bes tehe diese wieder aus P unkten
, ,

l ehren, d afsdie Linie durch Bewegung eines P unktes erzeugt


wird ; som it m ufs sie auch aus P unkten bestehen d a die D e ,

m u1s da her aus Unteilbare n z usamm engesetz t sein Gäbe es


'

eine Teil ung ins Unendliche so würde doch Gott diese unend ,

Der Hauptgrund a ber für die Z us amm ensetzung des K on

Wort es v on Amsr or s nss, ‘


d afs n äm lich der P unkt z ur Linie
1
Top 1 r,. . c. 1 8 p 1 08 1) 26
. . .
Unendlich viel e Teile kann es allerdings ad s nicht geh en ,

w o h l ab er p otm tza Die Teilung ins Un en dliche k ann zwar


'

i
n ch t voll endet werden aber sie kann b eliebig fortgesetzt ge ,

g e s c hl o ss ener Begriff ( terminus oategor em atie us , ) so ndern es ist

m a ti ons) D ah er existiert die Unendlichkeit der Teil e nur


.

s yn k ategorem a tisch d h in d em endlosen Pr o gr efs weicher . .


, ,

e e hinz uzunehm en Es gibt demnach keinen ers t e n Teil


n u .
,

a u f wel chen m an bei der Teilung ko mm en könn te ; d em d as


eb e n ist der allein zul ässige Sinn d es Unendlichen d afs m an ,

an kein Ende der Teilung an keinen erste n Teil gelangt , .


1

erkenn en m üsse , so ist d as eine E rsehleichung . Denn wenn

m eh r .Setzt m an freilich voraus d afs d as Kontinuum so be ,

bes chafien sei so würde a uch Gott es so erkenn en aber m an


, , .

ha t d ann vorausgese tzt w as m an erst beweisen soll und was , ,

enthäl t . Gott kann die actu unendlichen Indivisiblen im Konti


nuum , dessen Begriff sie auf heben nicht e rkennen denn sonst , ,

endlichkeit der Teil e wie sie in p otentia sind ; dadurch werden,

sie a ber nicht asia denn er erkennt sie zwar disüncte aber
, ,

Die Berufung auf Am sr ozrrsnz s betr effend die Anal ogie ,

von P unkt und Linie m it Einheit und Z ah l sei unz ul ässig , ,

denn d as Verhältnis find e bei beiden nich t in demselben Sinne


sta tt ; sons t m üß t e die Einheit in der Z ahl ebenso eine Po sitio n
haben wie der P unkt in der Linie eine bestim m te L age
,

Se sagt 2. B R BAC O
. .
( Opus ter tium 39 p c. . E t id ea concen
.

dend um est, quod


d ivisio in A puncto non repngnat divisioni ia aliquo puncto
dato in pra esenti et in se in, sed in aliq uo d and o ; nee possflnt omnia puneta
divisio nis d ari simul, sed successive d antur in infinitum Quia sem per post .

divisionem in quocunqne puncto restat divisio ill arum par tium quae sunt
divisae , quia q uantae sunt V . gl j
ed och d azu S co r es, L ib II Sentent Diet IL
. . . .

Qu est IX Op Tom I
. . . 250 . V .
Schol a tik: Gg d . . k
A tualität d er Indivisibeln .

besitzt was aber nach ARIS TO I ELES nicht der Fall ist Vi e l m ehr
,
'‘
.
1

bezieht sich der von ARISTO TELES gebrauchte Vergleic h nur


d arauf d afs wie die Einheit für die Z ahl so der Punk t fiir
, , ,

die Linie d as Prinzip ist 2


.

Der physikalische Einwand d afs an der Grenze z w eier ,

Körper zwei unteilb are P unkte einer schn eidenden Ger a den
ents tehen beweist noch nicht d afs die Gerade nur aus Pun kten
, ,

S ubjekte n hafte n E s genügt z B auf d em s chwimmen den


. . .

Holze eine einzige Linie um d en beiden Grenz en v on W a sser ,

und L uft zu entsprechen d a sie beide in derselben L age ver ,

bleiben Der P unkt in wel chem die beiden Him m elssphär en


.
, ,

z B
. die ko nvexe Seite der Mondsphäre und die konkave der
.

Merkm aphäre d urch eine vom Mittel punkt der Erde gezogene
,

Gera de geschnitten werden ist für beide e in u n d d er s e l b e , ,

denn d a die Sphären sich unmittelb ar berüh ren also ihre Grenzen ,

zusamm enfall en so sind die D urchschnittspunkte v om Mittel


,

punkt der Erde gleichweit entfernt fall en d aher ebenfalls ,

diesen Widerlegungen der fiir die Kom position d es


Zu
Kontinuums aus lauter In divisiblen vorgebrachten Gründe treten
nun weitere Beweis e für die Unm öglichkeit je ner Annahme ,

welche wegen ihres Zus amm enh ang es mit der M athem atik be
sond eres Interesse besitzen Al s E rfind er derselben wenigstens .
,

der überraschendsten de fs nämlich bei einer Z us amm ensetzung ,

der Flächen aus P unkten die Diagonale des Qua drate der Seite
komm ensura bel und gleich sein müfste rühm t sich BOGER
Wir haben jedoch schon gesehen d afs dieser Einwand ,

gegen die p unktuell e Atomistik d em Grundged anken na ch aus


d em Altertum stamm t und durch die ara bische Spekul ation im ,

Gegensatz zu d en Mutakallim un seine bei d en spätern Scho ,

lastikern übliche Form erh al ten hat in der er sich zu erst bei ,

AL GAZALI find et ‘
Jedoch scheint Ro om B AC O d as Verdienst
.

C a tcg c 6 . . .

T0p I, c 1 8 p 1 08 b 30
. . . . .

Op us ter timn, c 89 Bö Bas wsn, Lond on 1 859 p 1 32


. . . . . .

In dieser Hinsicht ist zu erichtigen W e nn s, D ie Kosmologie b und al @ .

Bd . 94 S 525
. . . Im ü b ig n fi d
r e n et m an d asel b t Näh
s eres b
ü er d as Verhältnis
V e r br e itung haben sie dann durch Dans Sco res gewonnen .
1

er g e b en Denn es folgt daraus d aß entweder der indivisibl e


.
,

Pu n k t noch teilbar is t oder d afs (um der Kür ze wegen einen


,

8 . Wenn A und . B zwei bena chb arte P unkte eines Kreises

di es en Kreis in zwei getrennten Punkten so ,


m ufe der kleinere

kö nn en so m üfstei der kl einere Kreis gleich d em gr ö fser en sein


, ,

was unm öglich ist Schnitten die beiden Badia aber d en


.

selbst teilbar sei. O fienbar kann m an


diesen so genannten Be

ein P unkt der an dren entsprechen m urs . Ersetzt m an d as

sich d er Seite eine s Quadrats p arallel denkt so ergibt sich , ,

von Beoo und S core s in vorliegend er F rage so wie ü b er d ie d amit zusamm en

hi Ba c o s v l a uch Gom e z Gesch d F a r benlchre XV S 472 E


p e g . , . . . . .

b
D a s s S c or es Opera, Lugd uni 1 639) gi t seine Beweise im Komm entar
k
zur Ph ysi , L ib VI physicorum , Q ueest I
. . 4 T om II p 852 . und Lit
. . . . . .
W e r d e n s einer Gr öfse zu fix ieren gest attet . Daher sn i d

g eh ö rt d er Einwand , d afs dann keine gerade Linie ,


ü berhaupt

en th iel te weil der Mittelpunkt übrig bliebe ; ebenso


, d a fs nicht

m ö glich , während andr em eits d as ganze zehnte B uch des E UK LID

all en Linien rational e Verhältnis se be stehen m üfsten . D azu

wird sei auf eine aus der ersten Hälfte d es 14 Jahrhund erts
,
.

stam m ende Schrift v on T H OMAS BRAD WARDIN 1 34 9 ) hinge


wiesen welche dieser der Widerlegung der Atomistik wid
,

Ko n tinuen für die sel be Art kom poniert und b e si t z t un n e dlich

Atom en z u s a m m e n g e s e t z t ( S atz 58 , weder aus einer

Diesel bn
e s. bei Am
D e Eu inscc p 9 70 9 5
r or . und Ans ear us m e s s e,
. . . .

De lin insac o 3
. Opera, Lngd uni 1 65 1 T
. . .
p 28 1 V obe n 8 148 f
. . II . . gl . . .

Die Handschrift be find et sich in d er Bi liothek d es I: Gym nasiums z u b .

Thorn und ist auszugsweise veröf


fentlicht d urch Ih r C uar zs , Z eitschr ift f
.
r echt das selbe s ein ( Satz 95, 9 8, 9 9 , 1 06 , Anfs e r d en

der Zus amm enstellung BRAD WARD INS ch die vo n Sco re s h e rvor
au »

Unteilb aren zusamm enge setzt indem ,


sie da bei eine zweifa c he

88

11 1

doppelter Weise und zwar behaupten die zu die ser Sekte


, g e

hörigen Pr rm e os ss PLAT O un d W s nr s snus Monnrmus die


,
Zu

endlichen Unteilb aren . Die l etzteren zer fall en wieder in solche ,

Betrachtun gen BRAD W ARD1 NS


'

ni cht m ehr in d em Lichte d er

Mathem atik getrieben haben .


2

S atz 1 87 . N ullum eontinnum ex ind ivisibilibus infinitis i n t e g r a t i vel

co m poni.
1 38 . ex infin ind iv im m e d ia t i s
. . componi.

1 39 . ex indiv m ed iatis
. eomponitur .

1 40 . ex athomis integrari .

S chluß Continuum non continuari neo finitar i per talia


: sed se ipso .

Se bei S Güs r nsn, Gesek ( 1 math Untewz S 1 6 6


. . . . . .
N ominalisten . Das Indi i ible
v s .

u n um a usolchen zus am m engesetzt wär e ko nnten übrigens


s ,

a u c h gege n die Existenz v on Unteil ba r en überh aupt gewendet

w e rden D arauf entgegnete m an d efs die be tre fiend e n Figuren '

,
.

u n e n d l i c h v i e l e P unkte enthiel te n d as Une ndliche aber ,

d ie Eig entüm l ichkeit be sitze d afs bei ihm der Begrifi d es


'

G r ofsen oder K le inen k eine Stell e ha be ; d arum se i e s auch


nicht a bsurd d a fs Gr o ß es und K le ine s gl eich viel P unkte be sitze
, .

Allen hier vorliegende n Schwi erigkeite n e ntziehe n sich


D UB AND US O C OAM und die No m inali sten überhaupt durch ihre
,

a bweiche nde A uffas sung der Re alität der Begrifie


'

F ür sie ist .

der Punkt wie gesa gt etw as blofs N egativ es d h er dient nur


, , ,
. .

z ur Bezeichnun g der Gre n ze und wir d erst v on d e m de nke nde n

Geiste selb st zur O rdnung der L age und Teilung der K ö rpe r
gesetzt D en P unkt als etwas Po sitive s und Reell e s zu erklären
.
,

kann ih rer Ansicht nach für die Ko nstitutio n der Na turobjekte


oder für Mathe m atik un d Phi losophie gar nichts leisten sei ,

so mit ein e ü berfl üssige Ann ahm e In all en d e n Fäll e n wel che
.
,

reelle P unkte zu er fordern schein en komm e m an d am it a us , ,

d afs dieselben durch die De signa tio n d es De nkens als Grenz en


ge setzt werden ; es gebe nur e i n e Art der kontinuierlich b le i
benden Gr ö fse d en Kö rper,
.

In all d en s cholas tisch en Spekul ationen wel che d en Be


g ri
'

fi d es Ko ntin uu m s z u erfa sse n str‚


ebe n fehl t e s n och an ,

d em einzigen Lös ungsm itte l der Schwierigkei te n d em Begri ff ,

der infinite sim alen Gröfse h einer Gr ö fse welche i hre Eigen
,
.
,

sch aft der veränderlichen Q uantität bew ahr t und doch al s ein ,

Ganze s für sich nicht Teilb ares sonde rn d as Kontinuum als


, ,

Schola stik der Ka tegorie der Quantitä t nichts zu thun


hat mit .

Die Gr ö fse bleibt l e diglich d en Teil en d e s Ko n tinuum s Teil e .

zu h aben und geteil t werden z u kö nne n ist d a s We sen der ,

kontinuierlichen Gr ö fse ; die ko ntinuierliche Gr ö fse a ber haftet


nicht am R aum s so nder n a m Körper ; Teil barkeit ko ntinuier
, ‚

liche Quantität und kö rperliche Ausdehnung sind un trennb ar


verbunden Die for tgesetzte Teilung fiihrt nicht auf Unteil
.

bares sondern imm er wieder a uf Gr öl sen D as Unteilbare


,
'

selb s t ist keine G r ö fse son dern e s die nt als F o r m zur Ver
,

bindung der Grö fs en so d afs sie e in Ko ntinuum aus m a chen


,
.

Das In d ivisible w el ches keine G r ofse h at tritt z u d en Teile n


, ,
Das Indiviüble und d as Infinitesimsle .

e in em e e
n u n Denkm ittel sich erst in der Folge ä er
n h er ö r

D as In divisible der Scholastik und h aben


d as Infinitesim ale
b e ide gem einsam , d afs sie z ur Erklärung der Ko ntinuität zur ,

G br auche innerh alb der Mathem atik sind sie d aher beide
e d as
j e n ig e w a
, s die Scho l asti k synk ategore m atis che Begriffe n ennt , d 11
. .

b e ide ni cht e x t e n s i v e endliche Gr ö fse . Tr otz dieser Ver

d as Infinitesim ale h at n u e e Wissenschaften gesch affen . D as

in Bestimm e ndes und Bestim m tes ; unter ihm z erfiel d as Konti


u num in P unkte und Linie n D a s Infinitesim ale d agegen ist
.

der Ausd ruck einer neuen Ar t d es Denkens einer neuen Ver ,

Hinsicht ; die Dinge wer den als w e r d e n d ged acht und in diesem
genetischen Sinne begrifilich fix ier t ohne d afs d er Gattungs
'

begrifl d es Kontinuum s aufgehoben wird ; d as Infinitesim al e ist


'

keine Gr öfse in gewöhnlichem Sinn e d h keine extensive ,


. .

Gr ö fse sondern eine werdende zur Extensio n st rebende die


, , ,

Zer gliederung d es K ontinuitätsbegrifis d em


'
n u n e e Denkmittel

3 D as Vacuum in d er S chol astik


. .

Im Z usamm enh an ge m it Problem der Kontinuität


d em
steht Fr age oh ein
die , l e e r e r R a u m m öglich sei F iir die .

gesam m te Schol astik ist im Ansohlufs an Am sr ornnss d er

d em Sinne d afs d am it sowohl die räuml iche Aus dehnung eines


,

Kö rpers als auch ein e bestimm te L age desselben im Raum e


( Ö r tlichkeit) bezeichn et ist können wir dem na ch nur an d en
,

Körpern kennen lernen Sie bildet eine be stimm te Kategorie


.

scheiden . Insofern geh ört sie zur Konstitution d es Körpers


S cholastik : Kein Vac uum .

w art h at und jeden andren Körper d aselbst ausschliefst Ba um .

und O rt d es Körpers sind also nicht b lo £s eine Bestim m ung


der einschliefsend en Körper Aber aller dings ist die g e sam te .

e den
z u O berfläch e verbunden is t
. Eine Ausnahm e find e t all ein

wel ches von keinem andr en Körper umschlossen wird und ,

ger ade da durch beweist d afs Gegenwart an einem b estim m ten


,

Am sr om
. ss jede a to m istische Theorie der Materi e nie d erge
schlagen , d afs er B aum und Körper im Kontin uum id entifiziert

Frage na ch d em Wesen d es Kö rpe rs wieder auftr eten und d er

gung geschehen ,
d afs au ch die korp uskul ar geda chte Ma terie

der K ö rperwelt in d en regelm ä ß igen Polyedern su chte oh und ,

d urch welche gleichartige Körperfigur en der Raum stetig aus

durch MAUROLYKUB ( 149 4 —


1 5 7 5) in dieses Problem gebracht

Rosen Bs cö , dessen Denken wiewohl es noch völlig ,

unter d em Ge sicht3punkte der sub stanziellen Fo rm en steht ,

Nac h S c or es gehören zum ö rtlichen S ein d es Kö p r ers 6 S tücke : Esse


in lc
o o, e sse in loc o actuali, esse in lose d eterminato, esse in loco commenstr

re tive, esse in 100 0 d eterminate hoc vel illo ‚ esse in 10 00 natum liter ve!
violenter . S ant . II ,
d is t 2 qn 6
. . .
O
p era, L ugd . 1 689 T VI ps I p 188 5
. . . . . .
.

Vgl S us uaz
. bei Bu x u s , a. a. O S 56
. . .
Ro s e n E m o : Ausfüll ung d es Raum es
. .

d o c h v on eine m selbständigen Z uge nach m athem a tischer


B e trachtungsar t der Dinge gehoben w ird ha t sich die Fra ge ,

v o rgelegt welche r e g e l m ä f s i g e n Körper d en Ra um lücken


,

l o s a uszufüllen ver m ögen E r thut sich bei di ese m Anl a fs


.

nich t wenig a uf seine m a them a ti schen Kenntnisse z u gute und


be schul digt andre der Ignoranz zeigt sich aber selbst voll ,

s t än dig im Irrtum E r glaubt näm lich die Frage na ch d er


1
.

l ü ckenlos en Ausfüll ung d es R aum e s d urch eine Untersuchung


d er K antenwinkel in d en O berflä chen der K o rper ( eu d en
E cken) e nts cheiden zu kö nnen und statt auf die körperlichen ,

W inkel der Ecke Rücksicht zu nehm e n hält er sich allein an ,

d ie Seiten D a a cht Würfel m it ihr en Ecken vereinigt d en


.
, ,

B aum erfüll en und d a die S umm e der Seiten in jed er Würfel


,

e cke d rei Rechte be trägt so gl aub t e r d afs 8 m al 8 oder


, ,

2 4 Re chte als K antenwinkel auf d en O berflä chen der K ö rper


,

v erteilt die Bedingung d azu sind


, d afs die se Körper d en Ra um ,

l ücke nl o s ausfüll en Nun beträgt im regul äre n Tetraeder jeder


.

Kantenwinkel R d ie S umm e d erselben an einer Ecke x 3


,

als o ergebe n 1 2 Tetraeder 24 R d h 1 2 Tetraeder , . .

so llen d en R aum ausfüll en Ebenso schliefst sr d afs 9 O kt a


.
,

eder die ser Bedingung genügen weil x 4 X 9 24 Er ,


.

glaubt al so d afs nicht nur d ie Hex aeder so ndern auch Tetr a


, ,

eder und Okt a eder d en R aum lückenl o s erfü llen eine E nt ,

deckung welche wenn sie nicht eben unrichtig wäre der


, , ,

pla tonischen Vorstellun gsweise v on der Gestaltung der E le


m entarteil e zu gute ko mm e n würde so a ber kein glänz ende s ,

Licht a uf B AC O S Selbstschä tzung und die Stereom etrie seiner


Zeit wirft O bgleich anfser d en kubischen E r d teilohen a uch
.

die Teil chen der Luft ( oktaedrisch ) und d es Feuers ( te tra


e d risc h) na ch d ie ser A nna hm e d en R aum aus füll e n würden so ,

m ufste m an doch im m er noch für d as Wa s ser ( ikos a edrisch ) und


d en d o d e ka e d rischen Himm el die Exi ste nz e ine s leere n R aum e s
ann eh m en D aher verwirft Bs co die plato nis che Hypothese ; '
.

denn einen leere n R aum h alt er für unm öglich 3


.

D afs die Exis te nz eines Va cuum s unm öglich sei d arüber ,

he rrscht bei all e n Scho lastikern vollständige Überei nstimm ung .

Sie unterscheide n im allgem einen drei Arte n d es leeren R a um e s ,

Op us tertium c. 40, p 1 37
. . A . a. 0 .
p 1 40
. .
fortbewegt , würde
Va cuum veranl asse n bis eine andre ein .
,

a n die se Stell e tritt Doch ist da gegen zu bem erken d afs d as .


,

Va cuum als reine Negation nicht ein po siti v er E rklärungs


, ,

grund für physikalische T hatsachen wer den kann weshalb ,

R B AC O a uf die sen Beweis für die S phärizität der W elt keinen


. .

Wert l egt Auch lassen sich die Theo logen we lche ein e vier
.
,

eckige Ge stal tun g d es E m pyr eum s l ehr en dur ch die se Bede nken ,

nicht v on ihrer Meinung abbringen Bei Annahm e d er Kugel .

gestalt der Welt ist ü brigens die Unm öglichkeit eines Va cuum s

Welten m üisten l eere Räum e z wi schen sich haben


'

Bei der Fr age nach der Exi stenz eines leeren Raum es
zwischen d en K örpem komm en einige praktische Erfahrun gen
in Betrac ht welche der Scho lastik will ko mm ene em pirische
,

Beweise fiir d en horror vacui zu bieten scheinen Es sind dies .

d en Druck der Luft erkl är en al so h aup tsächlich die E r ,

scheinungen d e s S augens und P um pens ferner die T hatsache , ,

d afs F lüssigkeit aus ein er kl einen Ö ffnung am unte rn E nde

S telle e in Z utr itt gewährt wird Z u Bedenken gibt d er F all .

Veranl assung d afs zwei ebene Pl atten vo neinander ger issen


,

werden und es scheint als o h im Mo m en te d er Trennung d a


, , ,

‚ doch d ie L uft nicht m it unendl icher Geschwindigkeit in d en

Dieses Bedenken widerlegt sich jedoch dad urch d afs die ,

Tr ennung der Pla tten in Wirklichkeit nicht auf all en P unkten


zugl eich sondern nur successive ge schehen kann ; gerade der
,

Versuch eine ebene P la tte v om Wasser abzuheben wobei die


, ,

Platte v o m W as ser benetzt bl eibt scheint ein neuer Beweis ,

für die Unm öglichkeit d es Va cuum s ’


Auch die Erwägung d a fs .
,

warm e s W a sser we lche s in eine m luftdicht verschlo sse ne n G e


,

fefse d e m Erkalte n ausge setz t wird indem es sich zusamm en ,

zieht einen leeren Ra um erzeugen m üsse könn e nichts beweisen


, ,
.

De nn wenn sich d as W a sse r wie allerdings anzunehm en selb st , ,

Op us maj us p 7 0, 7 1 . nach W s ax z n, 1 Vie: wr S itzungsber . 1 879 . Bd .

94 S 529 , 530
. .

V gl . u . a . Co mment Colleg . . C o nim bric ensis in p hys Ar ist lib IV c 9 . . . . .

Queest . 1 .
p 77 u 83
. . . F erner Sc or cs, Phys 1 IV q u 1 3 T om 1 1 p 26 9
. . . . . . . .
Scholu tik : Horror saom.
'

soll ,
d a fs näm lich die Körper ,
um einen l eeren Raum zu ver

ihrem natürlichen Triebe widersprä chen wird durch d en E in


.
,

weis erledigt d afs d as Interesse d es G anz en und All gem ein en


,

rü hrung erkläre au ch d efs selbst nicht einm al vorü ber gehend ,


,

Aber noch ein Bed enken ! Al s Gott die heilige Jungfrau


v on der Erde in d e n Himm el versetzt e m ufste d a nicht ein
,

leerer R aum in der Welt z urü ckbleiben ? Hier hilft m an sich


mit der Ann ahm e d afs Gott die se s Va cuum als unnötig mit
,

der E rnähr ung der Pflanzen und Tiere eine H auptrolle


na ch .

Doch scheint sich in die ser Beziehung nichts zu fin d en was ,


Scholastik : Bewegung im Vacuum .

ti be r Amsror snzs hinausgin ge welcher die Lehre , vo n d en Poren

da für d afs zur E rnährung Poren un d Va cuum nicht n ötig


,

s e ien nichts Ne ues v on Be d eutung O bwo hl die Erinnerung



.
,

a n die Pore n durch die Mediziner aus der Schul e der Metho

diker rege erhalten werden konnte so h atten doch neben ,

Am srom s s GALEN und AVI OE NNA dafür gesorg t die Poren m it ,

ih ren Säft en ausz ufüll en




.

Die Kontroverse o h ein V a cuum durch d en Will en Gotte s ,

o d er denj enigen eine s E nge ls erzeugt werden könne m it ihren ,

s c holastischen S pitzfind igkeiten d arf übergangen werden ; zum

S c hlusse sei nur noch die Streitfra ge erwähnt oh in ein em ,

V a c uum wenn es existierte Bewegung m öglich sei Denn


, , .

diese l etztere Fr age ist v on Am sr ors nss selb st und allen


S chola stikern erörtert worden weil AR IS TOT EL E S aus seiner ,

B e antwortung einen neuen Grund gege n d en l eeren R aum der

B ewegun g im Va cuum ohne Unterschied d er Ge schwindigkeiten ,

se i, die Scho lastiker aber untersuchen mit Vorliebe die Fra ge ,

o h die hypothetis che Bewegung m om e nt an ( in non tenipo re ,

in instanti) oder in endlicher Zeit ( in tem pore sucw ssiv e ) vor ,

sich gehen wür de Avmmos:s ist d er Ansicht d afs die natür


3
.
,

l iche Beweg ung im Leeren allerdings ein e m o m ent ane sei die ,

j g
e ni e a ber we l che v om W il l e n d
, es Bewegten abhänge eine ,

z eitliche Dieser Ansicht schliefst sich A LB ERTUS MAG NUS eu


. .

Eine m om ent ane Bewegung ü berh aupt leugnen d agegen AVI


c smu und Avsmr a cs s o wie T uem e und Scor es ; sie nehm en
‘ ‘ “
,

e u d afs a uch im V a c uum d ie Bewegun g succ essiv vor sich


,

Op ter t c 43, 44 . . . .

Comm in Phys Arist Lib IV comm 7 1 Amer Opera Venet 1 560


. . . . . . . . . .

T I V p 1 30 D fl
'

. . . . .

Phys lib I V Tract c ap 6 u 7


. . . . II . . . .

Nach Avs aao zs in d er A 2 citierten S telle . .

Physic lib IV lect XI XIII f 51 h . . . .



. .

Sentent lib d istinct q ueest T om VI p 299


. E wa
. II II . . IX . . . .

IV ..
q uaest 1 2 T om . . . II .
p 264
. .
b
Ara ische und anti e k Naturfo rschung .

a usg e dehnte und über die Leistungen d er Griechen hinaus


g h e n de Natur e r f a h r u n g besaß en
e Die M annigfaltigkeit .

i h r e r Bodenprodukte und d as S tudium derselben sowie die ,

Z u b e reitung d er D r oguen wel che der H an del er fo r derte kam en


, ,

d en chem ischen wie m edizin ischen Kenntnissen in gleicher


W e i s e zu gute D azu tr at ein e hervo rr agende Geschicklichke it
.

in d er Herstellung v on p r aktis chen Wer kz e ugen un d Neigung


un d Fer tigkeit zu quantita tiven Bestimm ungen D ie Araber .

l i e f ern die M a t e r i a l i e n zu ein er N aturwis senschaft .

Ein e Naturwissensohaft selb st d agegen als Wissenschaft , ,

h a b e n sie nicht geschaflen In alle m Theoreti sche n h ingen sie


'

v o n der Überlieferung der Grieche n ah die sie wo hl m it ne ue m


,

S t o ffe zu er gänzen aber nich t mit neuer For m z u beleben wufsten


,
.

J e n es Na turwissen sel bst genügte indessen um nach der Über ,

l ie ferun g an d as Abendl an d die Keim e daselb st z ur Entfal tung


z u bringen wel che s cho n im Altertum ü bera ll d a sich vo r ge bil de t
,

fin d en wo p r aktis che Naturerfa hrung an die E rzeugung d er


,

E rs cheinungen selb st her antrat um statt der l o g i s c h e n Zer


,

l egung in Form und M a terie die p h y s i s c h e Zerlegung und


B ea rbeitung d er n atürlichen K ö rper em pirisch z u betreiben
u nd theo r etis ch aufzuhell en .

Wir find en ber eits im Altertum ein e Betra chtungsweise


der N atur welche neben der Phil osophie selbständig einher
,

geht Seit d es ARI STO TELES Zeit l öst sich d ie Ma them atik v on
.

der Philo sophie ab und behandelt auf ihr e Weise physikalische


Problem e E um nns Amm anca os Aa cam snss E m rosrnsuss
.
, , , ,

HIPPABOHOS und HBBON v on Al ex andrien sind die N am e n ,

welche diese Ri chtung glänzend bez eichnen Sie sind Mathe .

m atike r und zum Teil hervorragende Mech aniker Dennoch .

darf m an die m storbliohen Leistungen eines Anoum snss in der


m a the m atischen Beh andlung physik alischer Aufgaben ni cht als
Phy sik im m odernen Sinne d h als Kausalerkl ärun g v on, . .

Natur ers cheinungen betra chten D as Inter esse ist durcha us .

m a the m a tisch d ie E ntwickelungen bewegen sich l ediglich a uf


,

geom etrischem Gebiete physikalische Aufgaben liefern nur die


,

Veranlassung Auch be schränkt sich d ie m athe m a tische Me


.

ch enik d es Anonm snss auf d as st atische Ge biet auf welchem ,

er durch die Entdeckung d es hydrostatischen Grundgese tzes


d ie höch ste physik alische Leistung d es Al tertum s vollzog D ie .

Laß wltz .
14
Aa oum anus als Physiker .

dynamischen Zweige der Phys ik find en jedoch noch keine


m athem atische Beh andl ung so d afs Physik als W i s s e n s c h a ft
,

v on d e r E m p f i n d u n g noch nicht erzeugt wird A uch .

ein d as S s i e n d e betrachtet und in d er Philo sophie d ie


all

Theorie d er substanziell en Form en hervorrief d as W e r d e n d e ,

wie es em pirisch in der E m pfind ung gegeben ist v ersch fie fst ,

physikalisch d h d urch Ver änderungen in der L age d er


,
. .

Teilchen z u erklären
, Dennoch bedeutet für d as Problem
.
1

d afs d a s z ugängliche Gebiet durch die Beschr änn auf die

Physik noch un bek ann t bleibt Imm erhin haben wir hier eine
.

wie es scheint ,
fiir die Phfl 0 8 0 phen gar icht
n z ur Wirkung

k ation b esitzt Der Grund lieg t dar in d afs noch ein D en]:
.
,

m ittel fehlt wodurch d as Denk m ittel der substanzial en Formen


, ,

die Herrschaft der Z we ckvorstellung in d er Betracht un g der


natürlichen Veränderungen vereinig t werden kö nnte mit d er ,

räum liche Beziehungen als eine innere Gesetzlichkeit der Dinge


n a chweist .

Vgl . iiber Aa cum a ns s o b en 8 1 80 d


.
'

Vgl . Oh T ur ne r , Rev
. . a rch. XIX .
p.4 7 f p 1.1 1 E . .
D ie antike Atom istik ,
in der Strenge wie D E MOKR IT ,
i
s e

in d er fü hrenden Gedankenarbeit der P hil os0 phie überall ver

In te res se zu entspr echen . Die Anwendb arkeit der Mathem atik

g b e n,
e die Bahn en der Atom e und die S tö fse ihrer Massen

um ein e physik alis che Erl äuter ung eine V e r e n e c h a u l i c h u n g


,

d e r Vorgän ge in der Körper wel t h andelt so bedar f es a uch ,

n i cht ein er Lo sl ö sung d es im Leeren sich bewegenden S ub

m ögen zwar ihre Q ualitätslosigkeit b ehalten sie sollen nur ,

G r ö fse Ge stalt und Bewegung besitz en aber die Art dies er


, ,

F ol gen dieser Einwirkung nehm en unt er d em E in flusse d e r in

lic h er e Färbung an D er Einwurf d afs im Begriff d es Atom s


.
,

ein Widerspruch liege weil d a s Unverän derliche v on allem


, ,

an dren getrennte In d ivid uell e nicht in Wechselwirkung stehe n

selb st vor gestell t wer den D as ist die Geburtsstätte d er Kor


.

usk ul arphysik D as Ato m wird z ur Ko rp uskel und die Kor


p .
,

pu sk el n ge nü gen d em Pr aktiker z ur Verde utlich ung der v o n


ihm an d en Körpern beob achteten Ver änderungen .

Diese Um wandlung der Atom istik in Korp uskul artheorie


h at sich bereit s im Altertum vollzogen ; nur wissen wir we nig
da von Die Z ahl en d e s P r r nae onas d ie I d ealflächeu d es PL AT O N
.
, ,

die ho m oio meren Elem entarteil chen d es ANAXAGORAS dri nge n


in die Atom istik D emox mm ein und verschm elzen ruit d n e

14

Asr x sr u ns s
. vos e nr m s s .

an N achrichten über HE RAKLID E S annehm en m üssen d afs AS KLE ,

PIADES sein e Ato m enl ehre aufgeno m m en h at .

AS KI E PI ADES aus Pr usa in Bithynien wel cher als Zeitge no sse


.
,

des C rc sao und POMPEJUS genann t wird stellte eine m edizinische ,

Theorie auf aus wel cher später dur ch T HE M I SON die Schul e
,

der sogen annten Methodiker hervorgin g In d er Heilkunde .

ging er d avon aus d afs der Körper aus unzähligen durch die
, ,

Verbin d un g v on Korp uskeln gebil deten K an älen ( m ino ) be stehe r


,

a uf deren n orm al er Weite m it Bezug a uf die norm al e G r ö fse


,

Menge Anor dnung und Bewegung der Korpuskeln die Ge sund


,

heit be ruhe AS KLE PI ADES nannte wie HBRAKLID ES diese Kor


.
, ,

p usk eln äyx m



Die'
se lbe n sin.d so l ange sie noch ni cht z ur
,

Bildun g der Körperwelt zusamm engetreten sind ohn e jede ,

sinnl iche Qualität nur vo m Verst an de zu erkennen ( voq m t)


,
.
,

nur n a ch ihrer Gr ö fse und Ge stal t voneinan der vers chieden


und nur in Bezug auf d ie se veränderlich ( n a &qr ot ‚

&ga vu wf) Die se Körperchen sind zw ar v on Anfan g an neben


.

einan der gelagert aber nicht m iteinander verb unden ( 5 va qp o ) f


,
a

so d afs dieselben bei ihrer ewigen und unaufhörlichen B e


wegung ( d " a laivo; a vqgépqr m) sich gegenseitig sto fsen und

z

durch die se S töfse in z ahll o se Bruchstü cke t yp a r a)


'

zerspl ittert werden Sie sind also nicht wie die Ato m e d es
.
,

D EM O KRI T unteil b ar son dern z erbrechl ich we sh alb sie auch


, , ,

nicht Et ap sondern 3; x m heifsen Die se so entstandenen


o& r .
,

durch ihr Zusamm enström en und An ein an derhaften j e na ch ,

ihr er Menge und O rdnung diejenigen Körper wel che durch , ,

die Sinne w ahrnehm b ar sin d .

Wenn auch in dieser Theorie des Asz nz r mnr s die Kouse


q nz des ato mis tischen Sy stem s durchb r ochen ist so h aben
u e
,

Die Belegstellen fiir die Ansicht d es Am in m Abb fi er


sr u nz s s . . . b
Sans s a r , Wert fl w Ph
. . . III S 426, 427
. . Dazu noc h Ha uses , Gesch d M ed . . .

1 S 265
. .

Über d ie Bed eutung d in vor Anm citierte A hand lung


von rzm
''

gm; s . . . . b
S 427 d und a mms d anach mod ifizierte Ansicht in d 3 Aufl seiner
'

. . . . . .

Phil d Griechen III A


. . A 5 D en von Z anm m vorgeschlagenen Ausd ruc
. . . . k
für ä ya gyo ; : „ nicht m iteinand er ver und en“
a e ich hier aufgenom m en, d a b bb
b
d erse l e als d er weitgehend ste d as von mir früher ge rauchte „ nicht zusammen b
pm end nicht auu chlielst, oh ne eine sch wer zu fällend e d efinitive Entscheid ung
“ '

b
a zuschneid en .
Korpuskularthoorie d er Med iziner .

w ir d afür in ihr d as ausgeprägte Vor bild der Korpuskul a r


theorie d es 1 7 Jahrhund erts eine Ato mistik wel che nicht m e hr
.
, ,

a n e in b e stimm te s hfl0 8 0 hi h es Sy te m geb un de n i t b r


p p sc s s a e ,

w ohl geeignet als Grundlage physik alischer Erkl är ung gebrau c ht


,

zu wer den Die Schul e d er m etho dischen Är zt e h at die T r a


.

ditio n die ser Korp usk ul artheorie in ihrer rein physikalisc h en


Bedeutung aufrecht erhalten und d em Hum orism us Gam e un d
der Araber gegenüber im m er wieder betont ‘
.

D a her haben wir hier einen jener Nebenwege entdeckt ,

a uf wel chem korpuskul ar the or e tisoh e Gedanken z ur Neu ze it

d er Philo sophie besetzt hielt C AE LIUS AUREL IANUS derjenige .


,

Methodiker welche m wir die einzige ausführliche Nachricht


,

übe r d as Sy stem und die Ato m istik d e s ABKLE PI ADES verd anken .

hat e in a usführ liche s Lehrb uch hinterla ssen wel che s d as ganze ,

Mi ttelalter hindurch im Gebrauch und neben d em Herbarium


d es D IOS KORIDES und d en W erken d es H IPPO KRATE S und GALEN
d en M önchen be sonders em p fohl en war ’
S o liegt hier eine stete .

Tradition atomistischer Lehren vor w elche für die Mediziner ,

als theoretische Grund la ge eine Autorität besafs die der v on ,

Ein e weitere Anwendun g der Korpuskul artheorie find en


w ir im Al tertum bei d em berühm ten Mechaniker HER O N vor
A LEXAN DRIEN ( um 1 00 v I hm ist der Gegensatz zwisch en
.

der l ogischen Beh and lungsweise der Phänom e ne durch die Philo
8 0 phen und der a uf Beoba chtun g der sinnlichen Dinge durch

d ie em pirischen Mechaniker beruhenden Er klärungsart voll


ständig zum Bewufstsein gekom m en Die Erscheinungen der

.

Verdichtung und Verd ünnung der Luft und andre Vorgänge


sind ihm nur durch die Annahm e erklärlich d afs all e Kö rper ,

aus kl eine n Körpern 0 aop r wv) be stehen zwischen '


'
a ,

d enen leere Rä um e eingestr eut sich befind en die kl einer sind ,

S 2 Buch, 6
. . . Ab whn .

C r esro nos us, D e I ns tit d ivin liter cap 31 Op ed Gu ar us 1 679


. . . . . . . . .

To m . II
, p
556 : Legits Hippocratem atq ue Ga lenm n Latina lingua conver
.

sos d eind e Aurelii Co elii d e m ed icine


Ü b er d ie Z eit d essel b en s Om
. e n, Gesch d . . M a th s 31 3, 314 . . .

P neum tiea . In Vctcr wa nmthema ticorum op era . Paris 1 6 93 p 1 45 . . .


H e ue r vos Anzn r ns rs m Poren und K k
orpus eln.

al s d ie K ö r p erchen
elbst Diejenigen welche d en leer en s .
1
,

B a u m g ä n z l ic h l eugnen kö nnen fr eilich gut viel e Worte m achen


,

ab e r k e in e n B eweis aus der sinnlichen Erfahrung beibringen ’


.

d ass e lb e is t gegen die Natur E s kann jedoch durch Zutritt .

ein e r ä u fs e r en Kraft herges tt werden und alsdann bewirkt ,

es eb e n n a ch Aufheb ung je ner Kraft die in der Pneum a tik


au ft r e t e n d e n Erscheinungen D ie Körper entstehen d urch .

Misch u n g d er Elem ente d ie El em ente selbst a ber sind korpus ,

kul a r z u d enken Die Luft besteht na ch Ansicht d er Natur


.

ne h m b ar sind und sich gegenseitig berühren j ed och nicht voll ,

s tä n di o ndern so d a fs wi e bei d en K ö m ern des S ande s am


g s , ,

S tr an d e Hohlräum e zwischen ihnen b leibe n .

G e fal fse wel che l eer erscheinen sin d nichtsde stoweniger


, ,

der d a s Eintreten eines andren Körpers in d en R aum d en er ,

erfüll t v erhindert Wenn m an Wasser in ein G efalfs giefst


,
.
,

so 1ri q d abei soviel L uft her austret en als W asser kinsin ga ,


«

go ss en wird Kehrt m an ein Gefäfs um und drückt es in d as


.

Wass er hina b während m an es dabei gera de hält so tritt d as


, ,

Wa sser nicht in d asselbe ein auch wenn m an d as G efäfs ,

d es Bodens d er L uft einen Ausweg so ström t d as Wasser ,

hinein Die L uft ist also ein


. Körper B auch und Wind ent .

stehen d urch die Bewegung der L uft sie sin d nichts andres ,

als bewegte L uft Man bem erkt dies wenn die Luft beim
.
,

Eintauchen d es Gefasses ins W asser aus der Bo d enöiinung '

entweicht Die Z usamm end rückung der L uft erkl ärt sich aus
.

d er Verkl einerung der Hohlräum e ; wirkt die anisere Kr aft


'

nicht m ehr so tritt der fr ühere Z ustand wiede r ein infol ge


,

der S p annh aft d er na tür lichen Körper wie bei Spänen von ,

Horn oder tr ockenen Schwämm en die nach d em Zusam m en ,

drücken ihr frühere s Volum en wieder annehm en Ähnliches .

find e t statt wenn d ie L uftteilchen d urch eine äuß ere Kraft


, ,

wie z B beim S augen auseinandergezerrt werden


. .
,
E s ent .

ste ht dann ein Va cuum d as r ö f r is t al s die Na tur gest at tet


g se , , ,

A . a. 0 p 1 52
. . . A . a. 0 p 1 49
. . .
B e im D iam ant könnte m an zweifelhaft sein ,
oh er viel

al s d ie H o hl räum e im Stein und können d aher nicht eindringen .

lic h e n M afses an Vacuum durch Vergr öfserung oder Verklei


ne r u n g k ann nur durch äufsere Kräfte bewirkt werden un d

be stimm te Mafs zerstreuten Vac uum s aber kein gröfseres zu ,

lafet wir d nicht erörtert


, Üb er die Beschaffenheit d er Kor
.

eb ensogut wie aus der Theorie der Mischung der E lem ente
und a us der Lehre v om Abscheu der N a tur v o r eine m gr ö fser en

Se erklärt VITBUV d as Brennen und Lö schen des Kalke s aus


einer korpuskul ar en Zus amm ensetzung d er Grund stoiie Die
1 '

Stein e bestehen aus d en vier Elem enten j e nach ihren Eigen ,

De architechcm II . 0 . 5, 2 Ed
. . Loaasr zzx . Gotha 1 857 . S 74.

77 .
Vrr s um e kl kti
e sche Korpus k ulartheorie .

ge worfen der heftigen Glut d e s Feuers ergrifl en die E i


,
v on ,

e n sc h aft ihrer frü her e n Härte verl o r e n h aben d ann sin d sie
g ,

schl ie ß lich n a chdem ihre Kr aft ausgebrannt und erschöp ft ist


, ,

v on o ffenen un d l eeren Po r e n d urch setzt D urch d as Brenn e n .

sin d Flüssigkeit un d L uft herausgetriebe n während die Hit z e ,

noch im Stein l atent er h alte n bl eibt Wir d nun der gebr ann te .

K alk in Wasser getaucht so dr ingt die Flüssigkeit in die ,

o ffenen P o ren ein und treibt die Hitze a us d em Körper her aus ,

so d a fs er a ufkoch t und na chher sich abk üh lt D araus er kl är t .

sich der Gewichtsve rlust d es K alke s beim Bre nne n welcher , ,

bei gleich bleibendem Volum en d urch d as Austreiben der ,

Flüssigkeit unge fähr ein D rittel d es Gesam tgewichts beträgt .

D ie Bindekraft d e s K alk es beruht nun auf d er Leere sein e r


Poren In d ie o fienstehend en Gänge und Ho hlräum e wird die
.
'

Mischung d es Sande s a ufgenomm en ; die St eine h aften d adur c h


fe st an einan der und gehen beim Eintrocknen m it d en Bruch
ste in en eine Ver bind un g ein wo r aus die Fe stigkeit d e s M auer ,

werks sich e rklärt .

Die Stelle reicht aus um die un befangene Verschm elz un g ,

v o n Po r ism us un d E lem entenl ehr e be i d e n Technikern z u z eige n



.

Die Verbindung ist o flenbar rein m ech anisch ged acht im Sinn e '

d e r Ato m istik nicht im Sinn e der substanz ial en Fo r m en Aber


,
.

hier wie bei HE R ON sind E lem ente und Atom e z um Begriff der
E l em entar korpuskel verschm olz e n V1 r nuv e m pfind e t d e n ur .

s r ün lic he n Gege nsatz in d en m eta phy si sc he n Begri ffen der


p g
Ph il o so phen gar nicht m ehr E r sagt die Py th agoreer hätte n .
,

d ie vier E lem ente D s mo m ur und E P I K U R die Ato m e als Ur


,

s rung all e r Dinge erkl ärt D e mo x a rr ber obwo hl er nich t


p ; a ,

a usd r ückl ich Dinge so nde rn nur unteilb ar e Körper als Urspr un g
,

bezeichnete schein e nichtsdestoweniger diese lben E lem e nte


,

gem eint z u h aben weil wenn sie getrennt sind sie weder der
, , ,

V erletz un g noch d em Untergange n och der Z ersohneid ung aus


, ,

ge setzt sind so ndern ewig und ununterbrochen eine unend


,

liche Fe stigkeit in sich be wahr en fe


Diese Ansichten sind o ffe n .

bar in philosophischer Hin sicht laienh aft ; aber gera de die

Vgl . no ch d ie E r lärung d er k W irkung d er Heilq uel le n d urch Po ren in


d en Kö p
r er n VIII ,
0 . 3, S 4, 5
. u nd d ie inte ressa nte S te lle b
ü er d ie F or t

pflanzung d es S c halls nach W elle nar t, 1 V . . c . 3 S 6


. . .

A . a. O I . . II c. 2 , cd . L o asx r zs u S 68 . .
Bed eutung Korpuskulu theorie d er T echni k er.

g Gleichgül tigkeit gegen d as m etaphysische Intere sse


r ö fse r e

k omm t d em physikalischen zu gute Die Entwickel ung der .

K orpuskular theorie bedarf zunächst bevor sie selbst wieder i n ,

s tre ng phil o sophis chem G e d anken a n e begründet werden k ann


g g ,

w eis en, insbesondere der All einherrschaft der b t ziellen


su s an

m a chen konnte weil die Inder


, v on Anfang an frei waren v on

wickelung der analytischen Arithm etik nicht zuliefe so konnte ,

a uch die Physik nur vorwär tsko mm en dur ch die Una bhängig

Sc hul en . Beides gesch ah zunächst a uf Kosten d er Wissen

R.ichtung hin t t
s at , w o die Wissensch aft info lge beschrankter Prin

zun ächst durchbroch en werden m ufste um der Em pirie und ,

in ih rem Gefolge einer höheren Theorie die Bahn frei zu m a chen .

D aher sin d jene eklektischen Hypo thesen der Techniker nicht

an einer L ö sung d es K örperproblem s mit Hilfe d er m e c h a


n i s c h e n K a u s a l i t ä t und sie leisten inzwis chen durch An
,

schaulichkeit und sinnliche Greif barkeit wa s ihnen an Klar ,

heit d er Begrifie noch abgeht F iir die Physik ist eine D e



.

d afs die Kalk ste in e beim Brennen ein Drittel an G ewich t ver .

lieren , viel wichtiger als die scharfsin nig ste Spekul a tion, oh
die Form d es Kalkes beim Brenn en verloren gehe oder nicht .

und häl t sich gern an verm itteln de System e D aher darf m an .

denjenigen Autoren wel che i n d i r e k t einer Förderung kor


,

u sku la rthe or etis cher Ansichten güns tig w aren a uch L ANNAE US
p ,
.

S E NE O A zurechnen

E s ist der M a t e r i a l i s m u s d e r S t o i
.

k e r wodurch ihr e Lehren im Gegensatz zur Theor ie d er sa h


,

stanziellen Form en der phy sik alische n Aufia ssung der N a tur

entgegenkom m en Bei ihnen gil t all es als körperlich die


.
,

Eigenschaften wer den wie Luftstr öm ungen betra chtet und d as


'

b
N atura lzum qam cstionmn l i ri VI I Op era ed Fa Ru
. . . ss . Lips 1 852 Vol I
. . . .
S amson gegen die Atomisfik .

Die direkte Ausbeute der Physik S EN E CAS für die Theorie

gl eich d en Zusamm enh an g d er K ö rper verm ittelt Sie d arf .


1

we der korp uskular geda cht und mit d er Z usam m ensetzung d es


St aubes aus einzelnen Teil chen verglichen wer den noch ent ,
.

s chrieben .

Es ist a ber bezeichnend fiir die Unbestimm theit

Wolken un d d ie E x halationen d er Er de v on bestim m ten K ör

zu sa gen ,
d afs a us jedem Teile der Erde b est ändig vi ele Kor

der Sonne verdünnt zu werden beginnen und weil all e s , ,


w as
gee n gt si ch a us ehnt eu gr ö fser e n Ra um verl angt ,
da

d enCh arakte r jener ekl ektis chen nur auf bequem e Erklärung
,

des N ächstliegenden gerichteten Physik 3


.

An Anr egungen wel che aus dern Al tertum stamm ten fehl te
, ,

Unm ittelbar freilich zeigt sich die Wirkung dieser korpus


kular th eor etischen Anschauungen in der Wis senschaft des
Mitte lalters nicht Aber derselbe Prozeß der sich bei d en
.
,

vo n der Philo sophie vollzog , m ufste ih


s e wiederhol en, wenn

der Araber wesentlich bei .

V, 4 3
, .

Üb er d as nn ü„ua d er S toiker vgl. 2 Buch I, 1 S 266


. . .
Am a n n .

3 . D ie Physik .

Die astronomi schen Leistungen d er Ar aber dürfe n h ier


überg angen werden D agegen könnte m an v erm ute n in d er
.
,

s chritten in der Erkenntnis d es W esens der Kö rper V e r an


l assung geben dürft e D azu w ar jedoch ari sto telischer Bin d uß
.

bei d en Ar abern schon zu m ächtig geworden Ihr bed eute n d éte r .

Schriftsteller im Fache d er Optik ist ABO ALI AL HABAN rs s


AL H ASAN IBN AL HAI TAM ( 1 im Abendl and e A L HAZE N ge
naun t de ssen O ptik 1 269 v on W rrs ro überse tzt d aselbst l a nge
, ,
.
,

Geltung besal s und v on RISNE R 1 572 d urch d en Druc k v er


'

ö ffentlicht w urde 1
Der Fortschritt seiner O ptik be steht
.

PTOLE MÄ OS gegenüber in der Einsicht d e fs d as Sehen durch ,

Strahlen geschieht welche nicht v om Auge a usgehen so n dern


, ,

in dasselbe eindrin gen ( wie auch Am sror s mss im Gegensa tz e


zu PLATO N l ehrte) sowie in d em N a chweis
, d afs Ein falls und ,
«

Brechun gswinkel nicht proportional sin d ; E U K LID gegenüb er


darin d afs nicht nur ein er sondern unzählige Strahlen v on
, ,

jede m Punkt e d es O bjekts ausgehen Auch leugnet Amu zsx .

die m o m entane Fortpflanz ung d es Lichtes Der ganze Cha .

rakte r seiner O ptik ist jedoch der geo m etr ische der späteren

griechischen Physik und allein v om m athem atischen Interesse


beherrscht D aher find et sich in derselben keine Spur einer
.

T h e o r i e d es Lichte s welche auf die Theorie d er Materie,

zurückwie se Man könnte derartige s am ehesten bei d er E rklärung


.

der Durchsichtigkeit erwarten weil diese Frage bei Aa rsrorr nsß ,

ein Gegenstan d d es Streite s m it d en Ato miste n w ar welche ,

die D urchsichtigke it der Kö rper mit Hilfe der Poren er k lärten .

Aber AL HAZEN gib t als Grun d d er D urch sichtigkeit nur an


d afs die F o r m d es Lichte s und der F arbe d urch d en d urch
sichtigen Kö rper hindurchgeht d ur ch d en un d ur chsiohtige n aber ,

nich t ,
und zw ar de sh alb weil d er dur chsichtige Körper die ,

Form d es Lichtes und d er Far be aufnim m t und sie d en Teilen

Ar n Op ticae Thesaur us Basil 1 572 F0 ]


ze n V Cm roa . . . . gl . .

Po o us s no arr , G esch d Phys 8 73 Ro ss s s e ae s a,


. . S 78 f
. Ü er d as
. . I . . b
Psychologische S ms s cx , Z ur Psychologie d er S cholas h k Ar ch Gesch d
'

. . . .

Phil 1 889
. . II
p 4 15 d .
'

.
Au s azx r r.

erweist . N achdem schon ABU R RAI HAN - -


Am mm u eine T abell e
sp e zifisch er Gewichte geliefert ( 1 leistet AL KHAZINI in
°

sein em B uch von d er W age d er W eisheit eine E x peri

Resul ta te sind so sicher d afs er daraus sogar die Abhängig


,

kait d e s spezifisch en Gewichts d es Wassers v on seiner T em

D e n gr ö ßetsn Ruhm der Araber m achen die beiden W issen


sch eft en der C h e m i e und der M e d i z in a us in wel chen ,

ber die Natur der Körper führ t In der Chemie vor allem
fi .

haben die Araber d as Ver d ienst die wirkliche Zerl eg un g d er


,

Körper an S tell e der dial ek tischen Zergliederung der Begriiie ‘

methodisch betrieben z u h a ben Die alchymistischen S tud ien


.

kam en aus Al ex andrien zu d en Arabern bei denen sie die leb ,

hafteste F ö r derung fan den D as Probl em der Metallv e r wand


.

lung w el eh e die Hoffnung er weckte Gol d zu m achen spornte


, , ,

zu im m er neu e n Anstr e ngungen D abei führte die e mpirische


.

Op ticac thesaur us I 22 f 1 3
. . . . .

Y
gl Ro ss s s s ao s a
.

b b k
Ü er eine ara ische Bestimm ung d er T rag raft eines Magneten d ureh
die W ege und ihre Veränd erung 8 E mm e n W rans m ms in W ied emanns Ann
. .

IV, 8 320
. .
Gas s e : Metal lentstehung

Grund sto fie . .

im ein zelnen m odifiziert beherrschte lange Zeit hind urch die ,

Chem ie ; sie läfst sich im we sentlichen d ahin z usamm enfas sen ,

d a fs M er cur ius und S ulfur die Prinz ipien sind dur ch der en ,

V er bind ung in verschiedene n Verhältnissen die Met all e also ,

zus amm engesetzte Körper entstehen D SC HABIR gibt eu d e fs .


,

ä ltere Ai chymisten als Prinzipien der natürlichen Körper d en


Sp ir itus foetens und die aq ua viva auch sicca genannt a nge sehen , ,

ha ben Die Ansicht der Neueren dagegen sei die d afs Queck
1
.
,

sil ber und Schwefel die Prinzipien der Metall e seien jedoch ,

n icht Quecksilber und Schwefel in ihre m na türlichen Zustand e ,

A . a. 0 . c. 25 p 537
. . . Es scheint d ies auf die E rklärung d er Metall
entstehung d ur ch Aaxsr or s ns s hinzuweisen, nach welchem d iesel b e d ad urc h
zu stand e komm t, d afs die fe uchten Ausd ünstnngen (die trocknen b ild en die
ü b ig
r Mineralien) im Erdinnern ver härten und mit d em W asser sich ver ind en
en b .

(Am sr o r , M eteor III, 6 p 378 a 26 f V l Pnar o s Timaeus p


. . .Die civa 8 v
. . . g .
,
.

‚ una ? ß t d d id flG (ex halatio r apid e) d es Aax sr o r s ns s ist d urch die ara ische
; ( t
'
b
uud lateinische i ibersetzung zum sp iritus festem geword en, während d ie Ansicht d es
'

Am sr or s ns s, d afs d er Haupt estand teil d er M etalle W asser sei, d ur ch d ie b


aqua r im repräsentier t wird . An diese v on T ns o r uas sr aufgenomm ene

Th eorie erinnert a er b auch die fo lgend e Beschrei b ung Gne z as, nur d afs hie r
d ie Begriffe S chwefel und Q ue c sil er eingetreten sind N ac h d er E ncykl o k b .

p äd ie „ d er lauter n Brüd er

e steht d ie An sic ht iiber d ie E ntstehung dieserb
Stofie, wel che Gena u hier d en „ N eueren zuschrei t, nach Drs r s arcrs Anga e


b b
£H nl
'

. d . A rab . II
in folgend em :
.
„ Alle Metalle be
Mikrokosmos S 1 3, .

steh en aus d ensel en S to fie n, b


nur in ihrer Z u ereitung und d er Einwir ung
'

b k
F
d es euers liegt d ie Difierenz S ie gehen a er nicht d irekt aus d en Elem ente n

. b
hervor, es werd en erst d ie Grund estand teile d ersel en, Quecksil er und b b b
Schwefel, ge ild et Die verschied enen b euchtigkeiten im
. nnern d er E rd e F I
nämlich, so wie lö sen sich, wenn d ie Grubenhitze
d ie d or t verschlossenen D ünste,

b
sie rings um gi t, auf sie verfiiichtigen sich, werd en leich t, ste igen em por bis

b
zum 0 errand d er T iefgr ünd e und Höhlen und verweilen d or t eine Z eit .

I
W ird d ann d as nnere d er E rd e im S o mm er kalt, so gerinnen sie, verdic en k
sich und k ehren end lich nied ertr öpielnd
'
a uf d en Grund d er Höhlen zurüc ; k
da bi e verm ischen sie sich m it d em S taub und. Lehm j ener L and striche Sie .

verweilen nun Z eit, wiihr end d ie Gr ubenhitze sie fortwährend r eifen


d ort eine

und k
ochen läfst Sie werd en d urch ihr langes S tehen lei en d asel st geläu
. b b b
tert und nehmen an S chwere und D ic e zu Diese euchtig eiten (W asserteil e) k . F k
verwand eln sich d urch die Beim ischung d er S tau teile, so wie d ad ur ch, d afs b
k
sie Dic e und S chwere annehm en und d ie Hitze sie r eifen und o chen läl st, k '

in zitternd es Quec sil er k b


Die öligen Luftteile a er werd en mittelst d er sich
. b
b
ihnen beim iscbend en S tau teile sowie d ad urch, d afs d ie Hitze sie ocht, in d er k
Z ite zu S chwefel .

L aß witz .
Gas s e : Chemisch e Pr inzipien und E lemente .

Der Vorgang der M etallentst ehung wird dabei so geda cht ,


d a fs

terie für die Metall e Dieser im E r dinn em fix ierte fumus v e r .


bindet sich als d ann mit d em Was ser in d er Erde so d afs ein e ,

härtung zum Met all . D S CHABIR m eint , d afs die Vertr eter dieser

do eh die r eine Wahrheit n och ni cht gefunden hätten . Er

Schwefel weniger in Be tracht komm t und als etw as d em


Schwefel N ahestehendes behandelt wird Die E igen schafte n .

und Wirkun gen di e ser Grund stofie die sich bei d er Z usa mm en
'

setzung d er Metalle aus i hnen geltend m achen w erden aus ,

führlich auseinanderge setz t wobei sic h über all zeigt d afs fi r


°

, ,

wesentlich s ind . Theoretisch ist der Z usamm enhang dies er

esse . Vo n Prinzipien d er Chem iker sowohl d en äl teren


all d en ,

al s ne ueren sa gt D S O HABIR ganz im all gem einen d a fs sie


, ,

z usam m e ng e s e t z t e K ö r p e r sind und zwar v on sehr


gl eichförmiger Sub stanz weil in ihnen die Teile der Erde mit ,

( durch Berührung d er kleins ten Teile) ver ein t sind ,


so d afs

kö nn en .
8
Wir habe n e s als o bei d e n Grundbes tandteilen der

1
A. a . 0 . c. 26 p 539.

E t hie d uplex fumus est m ate ria metall orum
. .

imm ediata V .

gl . d azu die Theorie d es A m sr or s ns s in vor Anm . .

A a O . . . o. 2 7 p 540
. V . . gl . d azu Kor n, B eitr S 44 Anm 40 . . . . .

A a 0, . . c . 25 p 537, 538
. . . E x pedit igitur nos ampliare se m onem

naturali püncipio trad ere .


(Dies sind die c . 28, 2 9, In genere autem
dicim u3, quod ipsorum ( also auch Q uec sil er
unumquo d que k b und Schwefel) est
fortissim ae compositionis et uniformis su stantiae, et illud id eo, b quod in ein

p arte: terrae taliter parti us aériis, aqueis et iguais per m inim a b sunt unitae ,
Ge nua : Z usamm ensetzung d er Metalle.

M et all e nic h t e twa m it neuen Elem e nten sondern , mit eigentüm

n otwen d ig sind .
1
Der künstliche Weg zur Erzeugung der

Na t ur i geschlagen
e n hat .

in ein e Linie ge stt und beide als eine A u s s c h e i d u n g

g gangese tzte
e Richtung erhalten .

ut null a ipsorum altemm in resolutione posait dimittere, immo q uaelibet cum

S umme perfectionzs, ps 11 10 11 Nostra igitur intentio non est


'

. . c. u. .

in mod e m ix tionis ipsorum ad invieem , nen in aeq uatione caloris inspissantis


cum b b b
ase omnia sunt no is impossi ilia et penitas ignota Und wenn d en .

acire volum a s ills ‚ nee possum us, neo ad opus nostr um possunt pervenire . W ie
IBN S m s , wi e fast
e arabischen Arzte steht auf d en all ,

S chul ter n GAL ENS d es Verehr ers v on Hrr r ox a ar ss und Amsr o


,

r sns s des Gegners der Atomiker un d Met hodiker


, A us diesem .

Litteratur d er Medizin blieb die Heil kunde der Araber v on


d em E influsse d er Methodiker frei während derselbe im Abend ,

Autorität v on E r pr ox s z r s s, Ge nau und A VI C ENNA , deren Lehr en

Die Wirkung der Theorie der A r aber ging m e dizinischen


nun w a s d en E in flufs auf die Bekäm pfung der Ato mistik be
,

trifft m it d em Str eben der Phil osophie gänzlich Hand in Hand


, .

na ch der Zusamm ensetzung d es m enschlichen und tierische n


Körpers Hi er mufste es für d en Arzt v o n Wichtigkeit sein
.

zu wisse n o h und in wel cher Weis e


, die Körper eigenartige
Best andteile besitzen weil sich nur d araus die Urs ache der ,

E rkrank ung und die Wirkung der Heil mittel erkl är en und be
stimm e n liefs In die ser Beziehung h atte nun HI PPOKRAI ES ' ‘
.

un d sein e Sch ul e festgestell t d afs der Kö rper aus d en vier ,

Elem enten d es Trockn en Feuchten Kalten und Warm en be , ,

mitte l ber ver wandeln sich im K orper in die Säfte (x vp l


a o ,

hum ores) deren es ebenfalls vier gibt Blut Schleim gelbe


, , , ,

und schw arze G alle ( a fp a q l £yp a z }) f Ea v3 1} a ? , > . o . z

D as C h ar akteristisohe in der Theorie der hippokratische n


Schule bestand in diesem Hum orism us d h in der a usschließ ,
. .

lichen B er ücksichtigüng der flüssige n Be st and teil e d es Körper s .

Im Gegensatze zu dieser Theorie ste llte AEKLE PIAD E S v o n Bi


thynien und nach ihm die m e t h o d i s c h e Schul e die Be „

ha uptung in d en Vo r dergrund d afs der Kö rper aus unzählige n , ,

Gunnar, D e Hipp ocra tcm lib I , Gu s s : Opera ed


elementis secund um . . .

K önnt, T om I p 457, 47 7, 47 9, 480, 487


. . . Hmr o cm r xs H egl q-6mo ; a r ß gaizm v.

c. Gu am comment in Gu am Op cd .im s T om XV p 6 9 ( c . . K
Die

. . . . .

S äfte sind nicht gleichartig, sond ern Sam m y 0: 3d J ör a ,ul y tr x a l qaiow *

n} y £m réo v Gm sr in Hippocr a tis Hlm cm d e alimcnto comment I ( K XV


v
. . . . .

p. Ü ber d ie Ä chthe it d er S chrift m ei grimo; ä y sgd rzo v V l a


g n s a, Phil . .

d Gr , II, 2 S 441 A 2
. . . . . .
Metho d iker . Ga ns x€us .

dureh die Verbindung v on Korp uskeln ( äyx m ) gebildeten mit ,

E m pfin d un g v ersehen en K anälen ( m igw ) be stehe Die Ge sund .

heit beruhe na ch dieser Theorie auf der n orm alen Weite der
Kanäl e im Vergleich zu d en norm al en Verhäl tnissen der Kor
pu skeln

E in. Fort s chritt der Hei l k un de lag in dies er Be

tonung der festen Best andteile d es Körp er s d urch die Metho


diker und der Atomi stik kam derselbe dadurch zu g ute d afs
, ,

die m edizinische Theorie statt auf ari stote lische d adurch auf
epikureische und stoisch herakliti sche d h m aterialistisohe -
,
. .

Gr undlagen sich ge stützt sah D ie Ato m istik bek am hier einen .

führte , b lieb eine Erinn erung an dieselbe in der Tra


und es
ditio n d er Mediziner lebendig wel che bei der Erneuer ung der ,

W isse nscha fte n ihr e Ro ll e spie l en sollte W a s die Herrs ch aft .

d er m ethodischen Sch ul e för derte ko nnte auch der Atom istik ,

nüt zlich sein ; die Ge gner der Me tho dike r w are n z ugl eich Feinde

der Atom istik Nun tra t jedoch als der he ftigste Gegner der
.

Methodiker und Atom iker C L AUD I US G AL E NUS ( geb 13 1 n Chr . . .

zu Perg am us) auf der Regenera to r der Heil kunde ; seine


Schüler wurden spater die Araber und d adurch auch diese ,

Gegner d es P orism us .

GALE N war in philos0 phischer Beziehung Ekl ektiker stand ,

aber der H auptsa che na ch a uf aristo telis cher Grundl a ge



Er .

bekäm pft sowohl die Annahm e v on Atom en als die stoisch


heraklitische Ansicht v on d em Hervo rgehen der Elem en te aus
einem einzigen Urstofl insbeso nd e re auch die K ömerliohkeit
'

d er E igensch aften Die S toiker bei denen Sto ff und Kraft


.
,

un tr ennb ar verknüp ft w aren hielten alles Wir kliche für hör ,

perlich ; Ent stehen und Vergehen ge sch ah na ch ihne n mit


3

ab soluter Not w endigkeit un d d as Verhän gnis ( sip a gp évq) w ar


'

identisch mit der Vorsehung die gesetzm äfsige Not


wendigkeit m it d er göttlichen Ve rnunft Die sen An si5hten .
,

insbeso ndere aber der Ato m istik E P I K U R S ste llt GAL E N die

Vgl . S 2 14
. .

V gl . a ns a, P hil . d . Gr .
,
III
Sp a s s os r , Briefe über Ga lens , 1 . 827 .

p hilosqphisches S ystem, in „ Beiträge zur Geschichte d er M ed icin , Halle 1 794



.

I S 1 17
. . Bä ss e , Gesch ( 1 M od S 355 ii . (11 e . citiere ich nach d er
. I . .

b
Ausga e vo n R üns , L ipsiae 1821 .

3 . o enb S 21 9 , 220
. .
Gu ss gegen d ie Atomisti k .

h ippokr a tisch -a
ristotelisch s Theorie d er vier E lem ente entgegen

r ism us des H I PPOKRATES wieder hervor all es durchdringend m it ,

a usgesu chter Tel eologie wel che die Z usamm ensetzung der ,

K örper nur nach M afsgabe ihres Zweckes betra chtet We nn .

m an a ber die weitsehw eifigen B ücher G AL E NS durchgeht um ,

z u sehen welche Argum ente er gegen die atomistische Lehre


,

vorgebra cht h abe so ist die Ausbeute eine höch st geringe, .

M an k ann s agen es red uziert sich alle s auf eine einzige d em


, ,

Hmr ox a ar s s z ugeschriebene Redens art welche lautet : I ch be , „

h aupte d afs der Mensch wenn er aus eine m e i n zi g e n E le


, ,

m en te bestä nde nicht kr ank werden k önne ,


Diesen Beweis .

gr und wiederho lt G ALE N bis zum Über d rufs und nac h ihm ,

find e n wir ihn unzä hligem al in der m edizinischen L itteratur


als verm ein tlich unwid e rl eg liche n Grund gege n die Ato mistik

ange fü hrt Wegen dieser historischen Bedeutung welchen


.
,

GALENS Einspru ch gewo nn en hat so ll derselbe hier ausfuhr ,

Atom istik GALE NS Po lem ik gehört m it zu d en Ha uptquellen


.

für die Kenntnis der antiken A t om istik w ährend d es Mittelalters .

Z unächst erl eichtert sicl GAL EN die Bekäm pfung der ver r

schie d e nen phil osophischen Sekte n da durch d afs er alle die ,

j g
e ni e n z usamm e nffl st we l che G r un d sto fl e ohn e sinnl iche '

,
'

aller übrigen Verschie d e nhe itsn diese gem eins am e Grund ansicbt
b estr eitet Auf die se Weise glaubt er die Atom iker L E UKIPP
.
,

D anox nrr E m ma e benso wie As sx 1 eoas s E ure nox r s s un d


, , ,
.

Asx nsr u nss m it einem Schlage vernichten zu kö nnen ; denn


sie all e nehm en an d a fs der z ugrunde liegende Ursto fi keine

sinnliche n Qualitäte n besitze Bei dieser Gelegenheit beschreibt



.

Kyai d ! qm“ , 57 Fr tiv 6 ciy ö gcuno g‚ o üd erzore « HD PO KB.



iv »71 yew
‘ ‘'
.


:u i « äm ; a 0 9airzo u e m V m e cons tztutione
'

g p p 5 Gu a op X , p
35 G u
. a . D . . .

ar tis med icae c 7 p 247 D e


. ele n
.wn tI
is , c 1
.
p 4 1 3, d sgl.
pp 41 9 , . . I . . .

434, 449, 482 , 483, 484 D e cla n I, 434 wird


11 . an vielen and ern S tellen . .

noch als An sicht d es Hrr r ox m r ss angeführt, d afs, wenn d er M ensch nur aus
e in e m Elem ente b
eständ e, es auch nur e i n Heilmitte l ge en önne b k .

D e d em I, p 4 1 6, 41 7 Vgl auch 111 Abb ü er Sas s s1rr Vicrtclj f


. . . . . . b . . .

:o Pit III S 428


. . . . .
Gu ns : E lem ente . Veräud er ung .

konnte . Es wird nicht nötig sein ,


hier auf die Berechtigung

W as nun eigene Ansicht betrifft so ist haupt


G a nnns ,

sä chlich seine Abweichung v on ARI STOI E LE S in der D efinitio n ‘‘

des E l em entes zu be m erken Sie be steht d arin d afs er d as .


,

selbe al s d e n k l e i n s t e n T e i l de sjenigen Körpers de ssen ,

Elem en t es ist erkl ärt Doch ist es als solch kl einster Te il


,
.

nicht d en Sinne n wahrnehm b ar und nicht in Wirklichkeit .

heit wegen und diese ist nicht m a fsgebend z ur Beurteilung


,

dessen was v on Natur und in Wirklichkeit E lem ent der Dinge


,

ist 1
. Imü brigen kom m t G A L EN wie scho n ges a gt auf die aristo te , ,

fischen v ier E l em ente Bem erkenswert fiir die spätere E nt .

wickelun g der Ansichte n ü ber d ie Elem ente ist d abei d afs er ,

der An sicht der Stoiker welche im Gegensatz zu ARISTO I E LE S ,


' ‘

die Luft für k a l t erkär t ha tten unentschieden gegenübersteht 2


, ,

so d a fs ihn spätere sog ar al s Autorität für die Kä lte der L uft

anführte n Die Elem ente sind durchaus ko ntinuierliche Körper


.
,

sie sin d der q ualit a tiven Ver änderung und gegens eitige n Ver

wandlung fähig Denn ohne Verwandl ung der E lem e nte kö nn te


.

nac h GALENS Ansicht nie m als etw as der G attung na ch Ver

schied ene s e ntstehen ; blofse Z usamm ensetzung führe nur au f


3

der Ar t na ch Neue s z B Dreiecke auf Vierecke u d gl nie


,
. .
, . .
,

m als a ber a uf eine ne ue Form Die Veränderung sel bst ge .

schieht l ediglich durch die Gegensätze ; wenn etw as K al te s w a rm

kein eswegs a ber der K o rper Unter der Veränderung d er .


Eigenschaften bleibt d as K ö rperliche all en Elem ente n gem ein


sam

Die Natur d e s gl eichartigen Körpers hängt v on d en
.

Verhä ltnis sen der Mischung ab z u welcher die Elem e nte ,

z usamm e ntreten In welcher Weise jedoch die Bestand teile


8
.

der Mischung in derselben enthalten sind dar über ste llt GALE N ,

D e d em I p 41 3
. . . .

D e simp l med ica mcnt tmnp er


. 2 , c 20 I X p 51 0 . . . . . .

l l éw w i ä r m ; mir
'
m
'

m i

D d op 3 I p 430 m i ß n '
u fl r
a e . a az
. ex u
,
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HI ,
' e a .
v ; o s z
tww o dx l y : t i ! ß m m ir £n o y&vaiv‚ 81 Ja ? w ir sm ß a l l éw wv
aro
q s p g y ev e n g y
D e temp era mentia I p 5 1 4 . . .

D e cla n I p 479 . . . .

D e cons tzt artis med c 9 I p 254


'

. . . .
. . .
keine Untersuchung eu O h bei der Mischung nur d ie E ig en
.

sch e ften all ein wie ARI S TO I E L ES annahm oder auch d ie k ö r p er


'‘
, ,

lichen S ub sta nzen sich gegenseitig durchdringen d as b r a u cht ,

der Arzt nicht zu wissen und HIPPO KBAI ES hat nic hts d a r iib e r
,
' ‘

ges agt Zwar verweist GALE N über die Na tur der Misc h un g
.
1

auf se in e B ücher D e temp er anwntz ls D e med icamentis un d De ,

Verbindung zu d en Be standteilen in d em Sinn e wie die F r a g e ,

sogleich an uns herantreten wird find et sich dort ni c h ts ,

Näheres .

Dies sind die theoretischen Grundl agen d er Med izin wel c he ,

GALE N d em HI PPO KRAT fo lgend wieder z ur Geltun g br ach t e


, ,

b esonderen Elem ente Quecksil ber und Schwefel besa ß en so


, ,

h atten nun auch die Mediziner besondere organische E lemente ,

Blut Schl eim gelbe und schwarz e G alle ; alle diese a ber waren
, ,

nur e igenar tige Verm ischunge n der ursprün gliche n E l em ente


Feuer Was ser Luft und Erde wel che durch ihr Vorh errscheu
, , ,

die E igenschaften der zusamm engesetzten Grund stofle bedingten '

Verbind ungen zu denken sei, da rüber find en wir ein e n eue und
für die Geschichte d es K ö rperpr o blem s wichtige Ansich t zuerst
bei IBN S N A ausge sproch en, we lcher damit die theore tische
I
Chemie erweiterte Die se Frage erfordert um so m ehr eine
.

besondere Behandlung, als sie der eigentliche Kernpunkt ist,

sta nziell en Form en in Bezug auf die Lö sung des Körp er


problem s während des Mittelalters erprobt .

D e d em I, p 48 9 . . .
Die Frage nach d em Verh alten der Bestand teile
in der ch emi sch en Verbindunm

1 . Die S treitfr age .

zusamm engesetzte Körper ist vo llständig seiner ganzen Masse, ,

n a ch h o m e g e n so d afs er bis ins Unendliche in gl eich


, ,

a rtig e ( o p o p sgfi
) Teil e geteil t geda cht werden kann D em
'
sa .

Partikeln geteil t nebeneinander gelagert s ondern sie

ein igung ( évwmg) gebracht


.

Diese Um wandlung bes teht d arin ,

Mittelzustand zwischen Aktualität und Po tenzialität annehm en ,

in wel chem sie ihr Ü berm a fs ( r d ; Ön egox ä g) gegenseitig aus

än ol wl o m ) ,
'
ä ich potenziell
n ml , so i d
s n ,
w ie sie vor der Ver

deutung der an gesprochenen Meinung selbst An der einen .

Stelle ist v on der Potenzialität der Substanzen die doch nicht ,

ver gangen sein soll en die Rede ; an d er andren v on einem


,

Mittelzustand e d er Gegensätze ( éva vu a) zwischen Aktualität ‘

eine erste E nteleohie , d en actus p rimus der Scholastiker ,


v on

Vgl S 1 24
. .

1 29 .
p 328 a 5 1 2
.
p 328 b 22
.

. . . .
p 334 1)
.

6 —
20 .
p 327 b 22
.

26 . S S 89 Anm 1 . . . . .
W id ersprucbe i . aristotelischen Theorie d er Mischung .

gangen ist oder welche er d adurch verdeckte d afs er die in


, ,

Betra cht komm enden Begrifl e nich t in der nötigen Schärfe ‘

ausbildete sonder n sich ruit der unbe stim m te n und dehnb aren
,

Vor stellun g der Potenzialität begnügte Dies aber ist ger ade .

die schw ache Ste lle seiner Phy sik an welcher d ie Korpus ,

kul ar theorie mit best em Erfolge ihre Hebel ansetzen ko nnte ,

um d as G anze aus d en F ugen zu drängen Denn wenn die .

Elem ente wirklich formaliter in d en Verbindungen noch sr


halten sind m ögen auch ihre Eigensch aften sich gegenseitig
,

binden so ist die Verb indung doch nur eine Vereinigung der
,

El em ente in der innigsten Mischung und der Zus atz d es A m ,

sror s nss d afs d abei eine Verwan dlung stattfind e


, wird imm er ,

nur einen Sinn ha ben für die anfsere Ges am twirkun g ni cht ,

a ber für d en inneren Z ust and der Best andteil e D afs indessen die .

Verbindung kein e blofse Synthesis oder S ynkr isis ist d as ist ,

j a gerade der H aup tunterschied d er aristotelischen Physik von


der Lehr e der Ato mistik ; und d aran m ufst e Am sr orsnns fest
halten um d ie unendliche Teilbarkeit der Materie zu bewahren
,
.

W enn er nun zugab d afs die Best andteile unverändert in der


,

Verbindung blieben so hätte er auch zugeben m üssen d a fs


, ,

die zusamm engesetzten Körper ungleich artiger Na tur seien ,

d afs m an also bei fortgese tzter Teilung auf verschiedenartige


P artikeln ko mm en m üsse Dann aber wär e die Verbindung
.

nur eine m istio ad se1wum nur ein r elativ gl eich a rtiger Kör per

gewesen ; nur für d en S innenschein hätte sie existiert nicht ,

aber für e inen L yh keus und nicht fiir d en Verstand Und



.

d as wid emp richt der ganz en Vo rstell ungsw eise seine s Sy stem s Man .

k ann ger adezu sagen die Theorie der chemischen Verbindung


,

der M a terie und Form stö rst hier auf ein durch ihr e Mittel
Unerkl ärliches .

Dieselbe Abneigung welche Amsr ors m s abhielt diskrete


, ,

Teil e der Materie anzunehm en weil er dieselben nicht in dern ,

ste tigen Raum e unterm bringen wufste zwang ihn die Ko nti , ,

uni tät und Hom ogenität der Mis chung zu proklam ieren .

W i e d e r s i n d e s S c h w i e r i g k e i t e n d e s K o n t in u i t ä t s
b e g r if f e s w e l c h e z u r E in f ü h r u n g un k l a r e r M ö g
,

l i c h k e it s v o r s t e l l u n g e n h in t r i e b e n .

W ie d as Irrational e v on der Reihe der Z ahlen ausgeschl os sen


Kontinuum d es Baum es na ch aris totelis chen Begrifl en nieht

Unstetigkeit d es le tz teren zugegeben hätte . Hier aber m u fs t e

Es bedurfte s päter langer Erö rte rungen um sich kla r zu ,

m a chen , d afs ein Kör per uns sehr wohl durchaus hom ogen

setzt ist .

der Bann gebrochen un d die Korpuskulartheorie ko nnte ihren

A to mistik S EB AST IAN Basso


, ‚ sa gt wobl bewufst, d a fs die E r

d er icherste Schlüssel zur Naturwissens ehaft sei Eine Natur


s .

wissenschaft auf korpuskular theor etisch en Grund sätzen w ar


a ber z ugl eich d er T o d e sstofs für d en P eri atetismus H aben
p .

die Elem ente im Kompositm so sagt ein eifriger Thom ist



,

unsrer T a ge durch ihre eigene Form d as Sein d ann kann


, „ ,

substanziale Sein geben sondern sie kann zu d em Sein der


,

Elem ente nur noch ein zweites aceid entelles Sein hinz uf ügen,
.

Mit d er Einheit der Substanz ist es d ahin ; d as Kom positum

H 1üosap hxac Aristot Zzbri XII Am st 1 649 p 1 2


'

nat ad s
'

. . . . . . . .
ist e in Aggregat vo n so vielen Substanzen , als Atom e oder

Lehr e üb er das Vorhandensein d er Elem ente in d en zusamm en


s oviel als ein Aufgeben der peripatetischen Lehre
, .

Hierna ch ist es klar d afs in d er Frage na ch d em ,


Begriii

2 Die Geschichte d er Fr age nach d em Beharr en d er E lement e


.

sich nicht leugnen d afs die Beh andl ung der er


E s l äfst ,

wähnten Frage bei Asrsr ors nss eine gewisse U11k1arheit e in


schl ie fst welche z ur Ko mm entier ung aufl or d ert ; wie ge zeigt
'

, ,

handelt es sich nam entlich d arum die v on ARI STOT E LES zuge ,
-

stand ene T hatsac he d afs die E l em ente in d en Verb ind ungen


, ,

wenn auch in d en Eigensch aften verändert doch n i c h t u n t e r ,

g e h e n in Übereinstimm ung m it der Lehre z u bringen d afs


, ,

die Mischung eine gleichartige h o m o g e n e Masse sei




,
.

Trotzdem gehen die ä lteren Ko mm entatoren d es AR ISTOT E LES


auf diese Fr age nicht näher ein und nirge nd s über Aa x sr or s nss

M S cas s 1n
. D ie Kö1 p er lehre des Johannes D ans S catus und ihr Ver
.

hältms sum Thomzs mus und Atomis mus Mainz 1 879 S 78


' '

. . . . .

b
Ü er die Bed eutung, welche gerad e d iese ragen in d er atholischen F k
W elt in letzter Z eit wied er gewonnen ha en, führe ich b noch die W o rte
Em m a, a a 0 an : „ E ine Lehre , d ie m an v or noch
. . . nicht langer Z eit

d as O bj kt d
e es heftigsten K mp f
a es gewor d en An d er neugegrxind eten atho
.

k
lischen Universität zu Poitiers teilt d iese Lehr e, wie uns Briefe berichten,
Lehrer und S chüler in zwei Lehre, d aß
Parteien . Die eine n halten zur alten

die

K
örper aus Materie und orm estehen, die and ern lassen d ie Förper im b K
S inne der mod ernen Chemie und Physik aus Ato men zusamm engesetzt sein .

j
Viele S treitschriften sind in d er üngste n Z eit in rankreich, talien und auch F I
zur Folge ,
und d es letzter en Widerspruch gegen 13 17 S INAS

dungen ; d ann a ber hätte die Verbindung als solche keine

treten .

Er nim m t als o an, d afs die Form en der Bestandteile

behaupten d afs sie ganz und gar verloren gehen Denn in


,
.

diesem F all e würde die Form des K ompo sitm s unmittel b ar

et sunt partes primae corporis humtmi et aliorum, quae in corpora d iversarnm

Ar m Canon 11 1 1 b 7 V
. . . . gl . b
ins esond ere d ie Annotatiom : zu dieser
S telle von Co sr zs us‚ 1 4 5 1 6 ii . Avnaa oas, D e gen . et com cc m . 90, in

mod us Aristotelia est, quod miscibilia sunt in po tentia in mix to , et illa esse in
sein essentiis, quas habebant separate : et diz it assentiam esse potentiam, que

lila 3
. . comm . 6 7, p 232 A
. . 8 . auch f Anm
. .
Die Mischung : s Mittelzustand

a aos s .

die bstanziell en Form en d er Bestandteil e e i n e r g r a d u e l l e n


su

Ve r s c h i e d e n h e i t fähig sind verm öge deren sie ein e Art ,

v on Mitte lz ust and zwischen Aktualität un d Pote nzialität be

sitzen ; sie sind ni cht aktuell in d en Verbindungen aber in ,

einem Z ustande der Po tenzialität welcher d em Actus nahe ,

st eht ( potentia pr 0 pinq ua a d a ctnm ) D er Unterschied die ser .

T E LEB für ‚ die gegensätzlichen Eigenschaften


. d er El em ente an

es nun a ber un ul ss z ä ig wäre zu beh aupten ,


d afs eine sub

d entien komm t, Am a zons weiter ‘

zu so nim m t eu, d a1s d ie

komm enen Zustande ehen Sub stanz un dbefind en und z wis

Accidens gewisserm afeen in der M tte stehen D aher sei es


i .

nicht unm öglich d a fs diese substanzial en Form en sich gegen


,

0 p 231 F Dios mas igitur. quod , si esset [quod remanent formae


A . a. . . .

elementorum in seta ], neeesse esset, ut nullum ens generaretur er ein diversum

ab sie in form s substantiali, sed tantum in aceid entibus ; et id ee necesse est,

cum ex eis generatur una forms , ut corrumpantur form ae eorum secund um

reeiperetprime et essentialiter omues form as et non r eciperet forums composi


torum m ediantibus istia corporibus Si igitur aliquie dix erit, quod sequitur ex
.

positio accid entium , non form aram substantialium, (d icimm est enim in m ul tis

quod formae istorum elem entorum substantiales


diminutas a formis sub sunt

stantialibus perfec tis et q u a s i s uum e s s e e s t m e d i u m in t e r fo r m a s e t

a c c id e n t i a E t id ee non fa it impo ssi ile, ut form ae eorum substantiales


. b
ad m iseerentnr et proveniret ex collectione earum alia form a, sicut c um al ed o b
et nigr ed o ad miscentur . sunt ex iia m ulti colores m ed ii V auch D a gen . gl . .

et com lib I eorum 84 p 29 6 ; co mm 90


. .
p 29 7 ; lib
.
, cc m 48 p 307
. . . II . .

Amer . Op Venet 1 560 T V p 31 4 D 31 7 B


. . . . . . . .

spannung oder Herabminderung (intensio et re missio) d er Form
eine Teilb arkeit d erselben voraussetzen würde wel che d en ,

Prinzipien d es Phil o sophen widerspricht ; und d afs m an auch

d en Scholastikern ; und v on nun an find en wir die Frage na ch

derselben find et er m it Amsrors nss in einem a uß erh alb der


Mischung stattfind en d en Vorgangs nämlich in der Bewegung ,

der himm lischen Sphär en D arauf erkl ärt er d afs es nach


.
,
3

A VICENN A ein doppelte s Sein der Elem ente gebe D as erste .

besteht in ihren natürlichen Eigenschaften der W ärm e Kälte ,

Feuchtigkeit und Trockenheit In Bezug auf d as zweite .


,

welches er an dieser Stelle nicht weiter er ö rtert worunter aber ,

Avrc Canon Annote tiones f 1 4 5 32


. . . .

Am sams a M es s e Op era recogn Jn m r Lugd uni 1 651 T 11 D e gen


. . . . . . .

et corr up t f 41 cap IV
. . . . .

A a 0 f 42 5 cap V
. . . . D e seeund o autem quaesita, soil q ualiter
. . .

mix tibilia sunt in mix to attend e quod sicut dicit Avicenna d upl ex est esse
elem entorum , scilice t rim u m e t see un d um P rim um an tem e st esse quod
p ,
.

bbe aut in o erations


p q ual ita tu m su aru m q nae su nt p ropr iae ipä s, et fluunt

ab essentiis ipsorum , q u5e sunt c aior, frigus, humid itas, et siecitas Dicend um .

e rgo quod q uoad esse seeund um non m ansnt el ements om nino Primum aute m .

b
esse d upliciter d icitur, li erum et iutegrum, ut its disam , et ligatnm et par .

aceipitur per se, sicut sunt elemente ia suis sph.aeria et locis naturalibus.

16 *
Die Mischung : Tnon s von AQ UINO .

T H O M AS VO N AQ U IN O ; die ser ma cht einen e e Versuch die


n u n ,

der subst anziellen Form en schl echtweg leugnet . Der Beifall ,

wohl m ehr der Autorität ihr es heiliggesprochenen Urhebers


d es d octor
'

angelzcus d es Engels der Schul e als der Kl arheit


, „

THOMAS un terscheidet zunächst g anz im Ansc hlufs an

Mischung ko mm en ; und zweitens wie , sie s ich in derselben

dungen be trifl t, ’
so weist T H O MAS zunä cht die Ansicht d es

l eren die al1 g e m e i n e 11 ( generales) Form en d er Elem ente in

un ulz ässig Denn einerseits


. m uist s , d a

die Form en der Elem ente

Sie ist nach einer Encyklica d es Jesuiten Generals —


vo m 1 . Nov . 1 878

Be nenisa 1 878, p 5 18, . nach Bm w ,


111. a. O S 1 1 3)
. . und d ürfte d ureh d ie

m tcm Saud i Thom a D octons Angehci in schalis ca tholicis :äz


staurand a )
'

cd
'

T om . III . D a gen . et com lit . 1 leet 24 f 22 K a


. . . . .
eine besondere Disposition der Materie ,
e s sei a ber unm öglich ,

es können daher auch z B die substanziellen Form en d es


. .

Feuers und d es W assers nicht in dem selben Teile der Mischung


existieren .

r öfs er e Widersprüche ährt e r fort verwicke


‘ “

In no 0 11 g f „
ln , ,

sich die Ansichte n derje nige n ( AVERR OE S ) welehe annehm en , ,

sie eine
behaupten d afs die Form en der Elem ente unvollkomm en sind
, ,

sich der ersten M a terie nähern und zwischen Substanz un d


A ccidens in der Mitte stehen Denn weder kö nne es ein “
.

ein Mehr oder Min der besitz en . E s m üsse demn ach ein an derer

heit der Mis chung salviert werde andrerseits die Elem ente ,

nicht ganz zerstört sondern irgendwie ( aliqualiter) in der


,

T uo m :a davon aus, d afs die gegensätzlichen Eigenschaften der

Weils Grau Diese ter Schwäch ung d es Überm a fses



und zu . un

schieden j e nach d en verschiedenen Mischun gsverhältnissen


die eigentümliche Dispo sition zur Form der Verbin dun g 8 0 .

erhalten sich al so nur d ie Eigenschaften unter gegenseitiger


Ausgleichung in der Mischung indem sie d a durch d as Hinzu ,

su bstanziellen Form en sind verschwunden ,


a ber wenn
,
aueh

A a 0 f 23 D a
. . . . . .

An andr er S tell e stellt er die And erung d er Elemente mit ihrer Cor
ruptio in eine Linie : alterstorum, id est corr uptorum etc D e gen lib L S ch uß . . l .
W irkungen so d afs ihre Wirkungsfähigkeit gesichert ist
,

.

T HO MAS setzt also an Stell e der substanziellen Form en ,

E l em ente , indem er denselben ganz dieselbe W irkungsiähig

m an jedoch ber ücksichtigt ,


d afs d as Vergehen der Form im

form ale Sein desselben zu vertr eten im stande sind . Thatsäoh

Die th omistische Lehr e zeigt deutlich , d afs d as s trenge Fest

oder zwecklosem W ortsteit führt . Mit dieser Theorie des

A 0 f 23 B b Remisais ex cellentiis elem entarium qualitatnm con


. a. . . .

stituitur ex eis quaed am q ualitas m edia, quae est propria qualitas corporis
'
misti, difierens tam en in d iversis sec und um diversen: mistionis proportionem ;
et b as e quid em pr opria dispositio ad form am corporis m isti, sicnt
qualitas est

quelites simplen ad form am corporis simplicia Sicut igitur ex treme inveniuntnr



. .

in med ia, q uod par ticipat naturam d triusque, sie qualitates sim plieium co rporum
inveniuntur in q ualitate corporis m isti Quelites autem simplicia corporis est
.

quid aliud a fo rm a substantiali ipsius : a g it t a m e n v i r t u t e fo r m a e s ub


'
:

s t a n t i a l is : alioq uin ealor caleiaeeret tantum , non autem fo rms subfl antialis
'
.

se d v i r t u t e . Et hoc est quod dicit Philosophus : non manent igitur elem ents
in misto seta , ut corpus al um , b neo co rrum puntur , nee alterum , nee am o : b
And ere Stellen 8.D e gen et com 1 1 Schlufs, f
. . . .
24 F ; lib.2 lest 8
. f . . .

52 s 11 Summe
. theolog P 1 Qu est 76 , art 11 ad 4
. . . . . . . Tom x f
. .
Dura S oor us : Die Materie .

ist deshalb besonder er E rwähnung wert Sco re s geht , wie er .

s elbst s agt auf die Annahm e zurück indem



,
c m aorrs „

,

er eine einzige Materie fiir all e Wesen sowohl die geistigen ,

schreibt derselben auch ein Sein o h n e F o r m zu ; es ist dies


der actus m titatiw s d as Sein als Materie welche s d ieselbe
, ,

durch die Schöpfung hat E ssafse d ie Materie kein Sein an .

ist kann
,
au ch nicht p as siv sein .

Diese Materie nennt S corvs

sitzt und bereits durch ein e substanzielle Form bestim m t ist ,

nennt er d agegen ma teria asa wd a p rima ; sie ist der Gegenst an d

d engenannten die mater ia tertio prima als d as S ubstr at für die


m annigfal tige Gestalt ung des Sto ß e s durch Kunst und äuß ere
' '

Kräft e Die Materie kö nnte


. im Gegensatz zur Lehre d es

e nur a cci

AVI OENNA v onder Unveränd erliehkeit der Bestandteil e im Kom


positum weil die Wirkungsart der Mischung eine spezifisch
,

verschiedene v on der Wirkungsart des Elem entes sei Auch°


.

A . a. 0 . De r er. p rinc. qu 8,. 24 T om . . III .


p 52 . .

T om . III . Da r er. p rina q u 7 . .

L ibri II
S ea tsntiam m Diet T om VI p 749
. XI
Dice ergo ad
. . . .

qm ertionem tenend o oppositnrn utriusq ue, q uod elements non manent in mix to
S ce n e: Die Form en .

wäre es mit der snbstanziell en Einheit des Kom positum s nu


verträglich wenn die Bestandteil e desselben ihre substanzial e
,

Form behielten Scor es s tellt sich d en S a chverhalt so v or


.
,

d afs d ie E lem ente indem sie ihr Sein in der Mischung ver
,

lier en d ad ur ch ein e hö her e Form d es Seins angenomm en h aben


,

und ihr fr üheres Sein nur in d em Sinne beh alten wie d as ,

Niedere im Höheren enthalt n ist E r nimm t eine Stufen


1
e .

ordnung der Form en an v on d en unvoll ko mm enen Form en ,

beschränkt sind zu d en vollkomm enen Form en der geistigen


,

W esen und gab d ad urch Veranlas sung zu ein er eingehen den


Er örterung der Frage D e mtenszone et remissione formarum S o ’z '

ist die Form der Mis chung ein e hohem als die der El em ente
und verm ag die l etz ter e in sich aufzunehm en so d afs die ,

zusamm enge setzten ano rganischen Körper eine substanzielle


Einheit bilden Bei d en belebten Körpern inbesondere d em
.
,

Menschen vereinigen sich jedo ch die höheren Form en nicht


,

unm ittel b ar m it d er materia pn mo p rima ; so ndern d a beim Tode


'

eine s lebenden Wesens wenn als o die Form d es Lebens ent ,

weicht doch noch die Form d es Körpers bes tehen bleibt so


, ,

h alf sich 8 00 1 1 18 mit der Annahm e einer verm ittelnden F orm ,

der oben genannten { anna comorezta tis Trotzdem gewinnt er '

die vollkomm ene Einheit der substanz iellen Form des Menschen ,

indem er all e die einzelnen Form en die el em entar e die d es , .

Kom po situm s der Kö rperlichkeit die vegetative und die sensi


, ,

tive Form einander unte rordn et und d ie höchste säm tliche übrige n
m it ihrer Einheit um fassen läfst °
D ie vorhergehende Form .

ver hält sich zur höheren al s Mater ie Diese Rel ativität d es


.

.

F orm begrifls ist d as Char akteristische fiir S C O TUS und wie m an


sieht d urch aus IBN GABIR O L na chgebil det


, .

In Bezug auf unser e epecielle Fr e ge bem erkt S oorm s eine


bisher ü ber sehene Schwi erigkeit die ihn zu neuen unbestimm ten ,

secund um aubstantiam, eive remissem (sicut d icit C omm entato r) sive non

rem issem , aient. po uit Avicenna Non enim opem tio miz hi est j
e usd em

speciei cum ali ue operatione q e lem enti (p .

A a 0 T om VI p 755
. . . . . . .

Vgl Pa a r », Gesch d L og
. S 223 . . . III . .

D e r cr um p n uc q m 9 51 53 T
'

. .

. . III 71, 7 2 .

Vgl Scmunn, a a O S 1 7 A 3
. . . . . . . .
Die Mischung : Sc ore s. R Em o
. .

Annahm en treibt E s zeigt sich nämlich d afs nach der tho


. ,

mistischen Theorie die Verbin dung überhaup t gar nicht durch


die gegenseitige W irksam keit der E lem ente entstehen kann .

Denn in wel chem Augenblicke soll sie entstehen ? Sind die


El em ente ber eits in ihren Form en z erstört so ist j a nichts ,

vorhanden w as ein e Ver bindung eingehen könnte d ie Mischung


, ,

würde aus einem Nichtseiend en erzeugt werden ; bleibt aber


eins der El em ente bestehen so würde d as Mixtum aus diesem ,

E in zigen nicht aber unter Korruptio n der E lem ente entstehen


, .

Wie soll auch aus d en unvollko mm enen Elem enten d e s voll

keiten erkl är en nim m t S corrns eu d afs nicht die Wechs el


zu , ,

wirkung der Elem ente sondern ein allgem ein es oder natürliches ,

Agens die Verbindun g erzeugt Dieses Agens d as nicht näher .


,

be stimm t wird e d u z i e r t die Form des Ko mpo situms aus der


,

Materie es bringt dieselbe nicht v on aufsen oder aus sich


,

hinzu so ndern es bewirkt sie ursächlieh in d em Kom po situm


,
}
.

W ieder stockt die Unter suchung am Pr oblem der Ver änd er


lichkeit .

Atif diese W eise m ehren sich für diejenigen welche an ,

d em scho lastischen Begrifie v on der substanziell en Einheit der


'

Mischung festhalte n wollen imm erm ehr die Schwierigkeiten , ,

die Vorgänge in der Körperwelt zu beherrschen .

Diese Schwierigkeiten fallen jedoch fort sobald eine selb st ,


.

ständi er e
g F as sung der M aterie versucht wird wie d as bei ,

Room BAC O (1 1 294) der F all ist Dieser geistvolle wenn .


,

a u ch mitunter sich selb st übers chätzende Franzisk aner steht

Vorgänge hoch über seinen Zeitgenossen Indem er neben .

d er Vielheit und Vielfäl tigkeit der endlichen Fo rm en eine


gleiche Vielheit und Vielfältigkeit der sto fflichen S ub strate

Opera T om VL p 755 . . .

Op T VI L I I Sant
. . . .
qu 1 n 1 7
. . Agena d e potentia
Diet . XII . . . . .

m ate riae pm eex ietentis et quae in fine generationia eat para compositi, ed ucit
formam , quae est eltern para compositi, quae prius no n fait in actu neo in re
ex tra
. sicut mate ria . Dazu vgl D e m .
qu 1 0 art 2 g 1 0 T III
. . . . . . . .

p 82
. . agentia naturalie sic ge nerant compo situm , q uod q nam vis generent

per se. nihilominus m a actione ed ucunt d e potentia materiee illud , q uo com

poaitum principale eat tale, scilicet, f


orm am.
v on welchem selbständigen Regungsn zu Gunsten der Natur
wissensch aft nunm ehr überhaupt auszugehen beginnen Die .

Theorie d er s ubstanziellen Form en wird unterm iniert d urch

Bei PETBUS AUREOLUS 1 32 1) find et sich in der Mischunge


fu ge ein e Art von Ve rmittelungsv sr smzh E r nim m t eu d afs .
,

die Form en der Bestandteile in der Mischung nicht nur virtute


sondern secwnd um aliquid sui bl eiben d afs irgend etwas Reales , ,

was ein r e al er Teil des E lem entes w ar auch in die Ver bindung ,

eingeht Von d en em pirischen Gründen welche er d afür eu


.
.
1
,

führt ist derjenige bem erkenswert d afs die Z usam m ensetzung


, ,

na hrung nicht gl eichgiltig sei E r m eint d afs zwar nicht d as . ,

Elem ent unverändert aber ein Teil desselben eine „ Realität “


, ,

d es El em ents in der Verbind ung enthalten sei ; diese Re alität “


un terscheidet er v on d em El em ente selb st und dessen sub

stanzieller Form Die Z ahl d er Nam en für wenig kl are D e


.

griffe ist d adurch wieder um ein en neuen verm ehrt aber doch ,

aus d e m richtigen Gefühl e d afs m it d en vorh andenen Auf ,

fassun gen d er Widerspruch nicht lö sb ar sei .

E s ist nicht notwend ig die vo rliegende Frage hier weiter ,

ins Einzelne z u verfolgen Im Al l gem einen verm ehrt sich v om .

1 4 Jehr hund ert an die Z ahl der Anhänger der Lehre v om Be


.
e

herren der Elem ente wenn m an v on der Menge der Theologen ,

ab sieht die lediglich in der strengen Z ucht der Schul e des


,

Tho m ism us oder Scotism us stehen Die Verteidiger d es Be .

harrens der E lem ente schliefsen sich m ehr oder weniger an

der Form en für wel che S cor vs eingetreten war der Auffas sung
, ,

d es AVE RROE S entgegenk am ’


Aus d em Ende d es 1 5 Jehr . .

hundert e sei genannt der Komm entator d es Am noss Z IMABA ‚


.

der in allen streitigen Fr agen zwischen diesem und ARISTO TELES

Ausfü hrlich ü b
Frage bei Ausr ow s hand elt Pu m a,
er d ie vo rliegend e

a O S 44 . 54, an d essen Ausführungen ich m ich hier snachliefse


. .

.

E ine ausführliche Darstell ung d er Gründ e und Gegengründ e in d er


F b
rage ü er d as Verhältnis d er Bestand te ile zur Mischung find et man bei

T onarus, I n lib I de genen et om p t Arist Q ueest 1 7 u


. c
Agr 1 6 1 5, . . . . .

ch 299 00 1 3 fi und namentlich in Comment C ollegii Conim bricenzis in I


'

. . . .

Arist d e gen . . et com Meguntiae 1 600 . Q ueest . III .


p 856 B .

.
254 Die Mischung : Anhänger d es Beharrens d er Bestand teile .

C om m m r, die mit Avss noss d as Beh erren der Form en der

Z ABARE LL A. und der Josa it Gm om mo Du m m, die sich der


Ansicht ALBER I d es Gr ofsen
' '
ans chl o ssen . Bei DAN D INI find et

in d er Verbin dung so befin d en, d afs es in ein er Hins icht

Beh arren der Elem ente ausgesprochen haben könnte w esent ,

lich verm ehrt werden wenn m an d ie Är z te hin zufügte die


, ,

sich über die se Fr a ge ä ufsern Denn gem äfs ihr es Bil d ungs
.

Elem ente in sehr l ebh aften Ausdr ücken verteidigt Mit d em .


1

Niedergangs der Scholastik und der ellmählichen Verwerfung .

Bedeutung ,
in dem
gerade sie für m ehr er e Männer der Ü ber
an sze it z ur Ne ubegr ündung der Ne turwissensch aft und Phil o
g g
8 0 phi9 e in Stein d e s Ans tofses wir d d er sie v om Wege scho ,

schlun
genen Kn oten welchen sich die Metaphysik der sub
,
.

stan ziell e n Form en hier z ur eigenen Fe ssel e sc hiit h att e


g ,

z u d urchh auen indem sie d em Begrifle d es Körpers und der '

Physiol . c. 6 H5 2. . . Univ med


. . ed . Pu m
a L a tet 1 56 7 fo l
. . . 78 .
Oc cam und Ni c olaus de Autricuria .

Wir h aben eine Reihe v on Mo m enten kennen gelernt ,

wel che innerhalb d er scholastisehen Theorie d es Körpers als

die Welt aus sich entfeltend en Stoffes näher d e s Kontinuitäts


probl em wird erwogen und die Erh altun g der Best andteile in

Gestaltun g der Materie sind vorh anden ; die Chemie hat


kul ar e
.

ihre eigenen sub stanziellen Elem ente ; die Medizin benutzt zum

lich zerrissen ; die Vorstellungen verm ögen sich nicht zu


und

verdichten zu e inem Denkm ittel welche s einen ne uen Ns tur


,

be grifi schafft
'

Denn d azu ist d as Bedürfnis noch nicht vor


.

h anden Noch ist die Natur wie sie d as B ew ufstsein d es


.
,

die Engel Gottes d ie Bewegung der Him m elssphären und be


stimm en dadurch nach d em R atschlusse der ewigen Weisheit
d es Werden und Vergehen d er Sto ffe zum H eil e d es Menschen.
d es Mikr okosm us im Mittelpunkte der Wel t Noch herrschen
.

Wesen psychischer Art zw eckbestim m end e Form en über die


, ,

Veränderungen d es Seienden Und für die Existenz dieser


.

Form en hat T HOMAS der gr öfste Kirchenl ehrer die Form el ge


, ,

funden : Als Univers alien sind sie v o r d en Einzeldingen in ,

ihnen und n a c h ihnen Vor ihnen sind sie weil Gott vor
,
.
,

d en Dingen sie int elligiert hat ; in d en Dingen sind sie weil ,

sie nicht ohne diese bestehen und ihre Reali tät nur an d en

Einzeldingen gegeben ist ; nach d en Dingen sind sie weil sie ,

d as Wesenh afte sind , welches vom m enschlichen Verstande


'

g
c ams v on der P a riser Universität genötigt ,
sechzig vom

S TOT E LES und d en Kom m e ntator ( AVERRO ES ) anwendete . D en

einen ewigen Bestand zu, in d em Sinne defs es


,
in d er Natur

und Ansam ml ung . W enn die Atom e zusam m entreten und

E n tst e h e n wenn sie wieder einandergehen dagegen


aus ,

Ve r g e b e n ; und wenn in Bez ug auf ein Ding die Bewegung

Bewegung desselben aber etwas für einen natürlichen Vor ,

g an g an dem selben ausm a cht denn keifst dieser Vorgang ,

Ve r ä n d e r u n g D as Licht beruh t auf der örtlichen Bewegung


.

gewisser Kö rpe r v on solcher Beschaffenh eit d afs sie der Sonne ,

o der andern leuchte nden Kö rpern folge n ; e s pfie nzt sich nicht

instantan fort sondern in d er Zeit wie der S chall Alle Teile


, , .

d es Universum s sowie d a s g anze sind ewig und unz erstör b ar


, ,

Disposition in w elcher sie sich befanden ; dadurch wird der


,

Gu te belohnt d er Böse b estraft weil unendlich o ft wenn


, , ,

imm er der Zus am m entritt seiner Ato m e sich wieder hol t er ,

Bau m ,
B ist Univ Pafis Tom IV. p 308 E
. . . . . . N aeh Pe n n . u . a. O .

Am ounu und stehen seine re vozierten Sätze ged ruc kt auß er be i Bau m
(nach welchem ich citiere) in d en m eisten Ausgehen d es Pr raus Lom mms .

A nt ‚ Coä W e der
'

( als Anhang zum 4 B u che) un d bei D v P u


. ssns n so r x r . .

neu error Vol I p 855 E


. . . . .

Bou r ne, s a 0 p . . . . 810 N 86


. . Item qu d o res a solute b permanentes, et
de quibus d icitur eomm uniter , q uo d generantur et com mwntur, sunt seter use ‚

M witz .
Nx c ou us nn Aur movs u
.

Einflusse . Der Verteidiger sah sich gezwungen ,


s eine Sä tze

ü bergegang en sein ohne d afs m an gewagt hätte es aufzu , ,

schreiben oder wenn es eufgesohr ieben wur de so wurde es


, ,

b al d wieder vernichtet Noch war die Zeit nicht geko mm en .


,

disgregationis et co ngregationis : its quod ad talem m otum q


se uitur congregatio

Atomelium, colliguntur ad invicem, et sortiuntur naturam unius suppositi,

loce 1em atomalis cum ali ue q supposito , quse sunt talis quod nee ad ve ntus

neturzlis ej ué
, tune d ieitur sl terstio (Istum srtie assero hsereticum et reputo . .

fal sum ) Quand o per motum 10 eelem eto ms lia cum sliquo suppo sito, qm sunt
.

telia q uod nee ad ventus eorum vid etur fscere ad motum suppositi, vel ad id

quam quaed am corpors quae nats sint aequi motum solis ve! alterius
nihil est alliud ,
corpor is luminosi its quod fit per motum localem telium corpor um sd venientium ad
,

praese nt iam c orpor is lum inosi E t si( c) diestur q uod non fit per m otu
. m l ocd em ,

q uia in instanti fit : Bespond etur quod imo fit in tempore sicut liest non ,

percipiamus quia fit subitö , (Ist art reputo falsum ) 41 .Quad d uae


. . . .

albed ines zut qusecunque d uo ind ivid us e usd em j speeiei conveniuut ad sensum

(R . f . et err . ) 42 . I t m qu d
e o pm emistio honorum et punitio m eleram per

qui d icuntur unus intellec tus et alias sensus : E t isti spiritus sieut in b one se

j udicia infinities congregabsntur . Et sie in hoc b onus praem isbitur , m eins

ha b hit
s semper suam m slam dispositionem : vel post sliter p i
on quod illi d uo

perfectionia . Id circa intelligibilis m agis qusm prius remeant sd nos. (Ist .

w ere fl
e s . et. err .
)
Nxco u us ns Am xcunu .

in w e l cher die Atom istik sich hätte hervorwa ge n dürfen und ,

AR I ST O TELES zu m äc htig als d afs die Naturphi10 m phie sich


,

hätte auf ged eihlichere Grundsätze stell en können Die Herr .

s ch a ft der T ho m isten un d S c o tisten verdr ängte die Ver s uche


ein z elner wie sie ein Jahr hund ert vorher Room Bm os W erke
,

un te r drückt und ihre n Verfas ser in langjährig er H aft h a tte

sich gestalt en in l ebendigem Erlebnis m uis ten innere und


,
'

ä ufse r e Erfahrung d ie europäis che Menschheit über d en be .

schränkten Kr eis ihre s bisherigen I nteresses heraushe ben ehe


'

au ch d as theoretische Verständ nis der W elt der Ma cht d es


Lebens ns chzuko mm en sich gedrängt fü hl te D e nn erst werd.

es o fienbsr d afs neue Denkm ittel d as Syste m der substan


'

zie ll e n Form en zu ersetzen hatten und d as des


Kör pers eine and re Auf lö sung erheis ch te .
E rster Abschnitt .

Das Pri nzip der i nneren Entwi ckelung .

innerlich in widerspruchslosen Zusamm enhang zu bringen ; noch

B ildungen Luft und Licht ‘


zu v erschefl en .
eine Verän derung in der Naturbetrachtung die an sich zwar ,

im Gegensatz stand zu d en Prinzipien auf wel che sich später,

W er ke und der Einw anderung gel ehrter Griechen ; es ist

staltend e eine neue Aufiessung der Natur


md ringt . F ür
'

liefert dieselbe zwei vielversprechende Ge sichtsp unkte d en ,

Begriff einer E n t w i c k e l u n g d er Vielheit und Hennig


faltigkeit d er Sinnenwelt aus der Einheit und Einfa chheit
d er I dee und d am it im Z us amm enhang s d en Begriff der
,

W e l t s e e l e der all gem einen innerlichen B elebtheit des Uni


,

v ersum s E s ist hier d er Ort kurz die Ged anken z us amm en


.
,

Lehren rein pla tonisch ist , was d en einzelnen Vertretern d es

wenigsten beschäftigt und die physikal ischen Erklär ungen dir ekt

III B
,
insb es. Aur a Brem e n, D ie Theologie
. und Physik d es Platin, Halle 1 867 .
S toiker . Pw r m : W eltseele .

Häfsliche, im Gegensatz zu d em abso lut Red en welche s d a s ,

Schö ne und Gute ist Die Körperlichkeit erscheint als ein Mangel
.

hervorzurufen verm ag bed arf es einer Ve rmittelung zwischen


,

d em Geiste und der Ko rperwelt eines Agens wel ches zugle ich , ,

d ingung der Teilb arkeit der Ma terie ‚ , berührt und d adurch die

hatte wie ,
wir sa hen ,
al s ein s olche s dynam isches Prinzip die

S t o i k e r diesem Gedanken gegeben Bei ihnen ist die W elt .

seele wie alles dur ch aus körperlich aber der feinste S t ofi


'

, , , ,

d as Pneuma welches alle Dinge d ur chdringt und als gestaltende


,

Lehre d es AN AXIM ENES v on der Verdichtung und Verdünnung

d ichtun g Verd ünnung die E lem ente erze ugt und d en


und

Dingen die Spannung ( r 6vog) gibt die innere Intens ität ihres
'

We sens die ihre Belebung und Beseelung ausm acht


,
.
1

aus, so d afs es d ann nur ein Schr itt ist die Weltseele als d en ,

bese elten Raum selbst zu de nken Wie aus d em Urwesen d er .

Nus so geht wieder aus d em Nus ein dritt es die Seele hervor
, ,
.

Die einzelnen Seelen sind all e in der unendlichen umfassenden ,

Einzel seel e Einzelkörper Nicht die Seele tritt in d e n


z um .

Körper ein sondern der Körper in die Seele ; diese ist ein
,

G anzes ohne Quantität ohne Masse ; und indem der Körper


, ,

in sie eintritt nimm t er an der We lt d es Lebens teil so d a£s


, ,

a ll e die verschiedenen Körper be seelt und die S eel e sel bst

Zeit ist d as Leben der Seele be trachtet ,


in der Bewegung ,

Vgl . L . S r am , S tau I S 88, 89


. . . . 8 . auch o en b 8 220
. .
D as Vermittelnde bei dieser Erzeugung d es Sinnlichen ist der
l oy g Jeder spezifischen Differe nz entspricht ein Logo s D as
'
o . .

Sein wird in der Seele zum Leben d ie Idee zum Begrifi ,


'

Welt erm öglicht .

W ir werd en im fol genden sehen wie dieser Gedanke


,

sophie er grifien und benutzt worden ist


. Wenn m an aber

verwerten so liegt es in d er Natur der Sa che defs m an na ch


, ,

einer Veranseheulichung ihres Begriffes strebt ; und die Folge


davon ist d afs die Weltseele verstofilicht wird und ihr Begriff
,
'

m ehr demjenigen der Stoiker v on der Weltseele als einem alles

Die se Um gestaltun g zugl eich eine Erinnerung an H ER AKLI T liegt


, ,

um so näher als d adurch eine Vereinigung mit der aristotelische n


,

Lehre vo n der L ebenswärm e m öglich ers chien und die Unsicher

L ebenswärm e z um Äther einer Verschm elzung dieser Vorste l

fliefsen auf di ese Weise zus amm en und werden um so weniger


geschieden , j e m ehr sich d as Den ken in poeti sche n B il dern

Die Beziehungen der Wel tseele zum Raum s waren sc hon


insofern vorbereitet als m an die p arall ele Stellung welche
, ,

PLATON d em Mathem atischen neben der Weltseele anwies näm ,

Ideen, da durch verde utlichen suchte d afs m an d em von der


zu ,

Weltseel e erfüllten Re um e geradezu diese Rolle zuschrieb J .

es ist sogar bei Pnos dieser Vorstellung g anz bes timm t vor
W eltseele sp iritus mund i W eltätber .

Wesen betr achtet wird d as aus d em feinsten Lichte besteht


,

und verm öge der D urch dr ingb arkeit des Lichte s zur Aufnahm e
der Ma terie fähig ist Hierin ist die stoische Leh re v on der
.

D urchdringung der körper lichen Eigenscha ften der eristotelisch e ,

klär en als deren belebende Urs ache nunm ehr die Weltseele
,

a uftritt Dieser k örperli ch ausgedehnte und durch Beseelung


.

wirkende Äther ist der unm ittelb are Vorgänger des sp ifitus
mund i bei d en Alchymisten und Naturphih so;; h en v om E nde
d es 1 5 Jahrhunderts e u Es wird sich bei AGRIPPA VON NETT ES
. .

Al chymisten jener Ather eine nochmalige Um wandlung erlitten


und zu der Aufstellung der drei Grunds ubsta nzen d es PARA
CELSUS gefü hrt Dieser Spiritus bleibt nunm ehr in d en v er
.

schie d ensten Ge stal ten d es all ge m ein e Age ns der N atur wo ,

durch diese selbständiges Leben erh äl t Bei BRUN O wird er .

zum Vacuum DEM O KRIT 8 ; er ist s ehr beliebt bei F RANC IS B AC O N


und v ersteckt sich bei D sscznr zs Ge ssss m und Bon n hint er ,

Form wieder bei H ENRY Moss hervor v on welchem er z u kei ,

nem geringeren als NE W TO N sich flüchtet um im m athem atische n ,

Gew ende der fernwirkend en Kräfte die m oderne Phy sik zu


beherr schen Die Lebenskraft dieses W eltä thers der im Gr und e
.
,

V e r ä n d e r un g ü b e r h a u p t b e g r e i fb a r m a c h t .

W as nun bei d en Neupl atonikern die Theorie des Körpers


im speziell en anbetxifit so ist diese soweit sie überh aupt aus
'

‚ ,

gebildet ist der Ato mistik durchaus fein dlic h PLO HN wendet
, .
'

sich a n verschiedenen S tell en he ftig gegen die At om istik 1


.

E r stellt derselben entgegen d afs jede r Körper nach alle n ,

Seite n hin teilbar sei d afs sie die Ko ntinuität und Flüssigkeit
,

der Körper nicht erkl ären könne d afs sie die geistigen und se e ,

Man vgl . bee E nn


. . II , 1 4.
. c
. 7 und III , I l
. . c . 3
.
ist entweder lebendig oder tot . Der Ü bergang selbst ist icht
n

Zeit und der Bewegung erläutert Am srorm ns konnte d en


d er . .

Widerspruch verhüll en aber nicht lösen Se lange es kein


‚ .

selbst ,
d as G egebene als e in W er d end es z u d enk en , so

zweifeln konnte , a ber es blieb z gänglich der w i s s e n


un u

h a ft l ic h e n B e h e r r s c h u n g , d er begrifiliehen Fix ierun g


'

sc .

Dingen ein Prinzip der Verand erung liege welches ,


in d en

Wurzel hab e Deshalb m ufste erkannt werden d a f s d a s


.
,

W e sen d e r V e r änd e rli c h k e i t s e lb s t d a s e i g e nt l i ch


R e a l e in d e n D i n g e n s e i d a fs d a sj e n i g e r a t i o n a l e
,

E l e m e n t w o d ur c h d e r W a n d e l d e r E r s c h e i n u n g
,

d e n k b a r w i r d a u c h z ug l eic h d i e R e a l i t ä t d i e s e r
,

D i n g e d a s B e h a r r e n d e i m W a n d e l s e t z t Die Realität
,
.

G e se t z i h r e r E n t w i c k el ung

in s i c h t r ag end . Die

Vgl . Conax Princ s 28 f , 34


. . . u. a ; . Kante m m. s . 422 s .
Der Grund satz d er Re alität .

Re alität kann nur ge setzt wer den dur ch ein eigenes Denkmittel ,

und dies d arf nicht der Begriff d es st arr e n Seins sein ; so n dern

es m ufs die Eigensch aft die Qualität d es Dinge s enth alten in


, ,

sich Au sg angsp unkt e iner ge setzlic hen Entwickelung zu werden .

Hier ist der P unkt an welche m die T hatsache der sinnl ichen
,

Erfahr un g die als Veränderung der E mpfin d ung gegeben ist


, ,

d urch ein en Begrifl z ur objektiven Re alität gelangen und in


'

d as Gebiet der Wis sensch aft eintreten k an n E s han delt sich .

um dieje nige E inh eitsbezieh ung d e s Bew ufstseins welche d as ,

sinnl ich Gegebe ne in so l cher Weise ver knüp ft d a fs e s nicht , ,

wie in der Subst anz zwar Identität mit sich selbst durch sein e
,

Präd ik ate erhäl t aber vom Z usamm enhange mit all en andern
,

gel ö st ist sondern d afs e s als ein e Z e i t e r f ü l l u n g begrifien


,
'

wird die zw ar als e in einheitliche s E lem ent im Kontinuum


,

m arkiert a ber nicht v on ihm getrennt ist


, al s ein e Po sitio n , ,

die in s ich selb ständig ein Ge setz d es Wer de ns der Fortsetzung ,

enthält wod urch die weitere gesetzm äfsige E rfiillung der Zeit
,

verb ürgt wir d D as eben ist d er Sinn d es R e a l e n die E in


.
,

or d nun g d es intensiven Mom ents in die Reihe gesetzm äfsigen


ie begrifl liche Fixierung des sinnlichen
B e w uß stseinsinhalts
d
'

Q ua le al s d es Veränd er ungsfähigen Die Re alität m ufs als .

V e r ä n d e r u n g s f ä h i g k e i t ged a cht werden um K ausalitä t , .

un d S u b st anzialität z u verbinden .

Identitä t und Wirkungsfähigkeit jene beiden Grund eigen ,

sch e ften d es Be wufstseins wel che die E inheitsbeziehungen der


,

Su bsta nziali tät und Kausalität lie fern stehen in Verbindung ,

durch eine dritte Grundeigenschaft d es Bewufstseins die K o n ,

t in u it ä t Diese Ko ntinuität erzeugt einen eigenen Grund


.

sa tz der Erfahrun g we lcher besagt : I n a l l e n E r s c h e i


,

nung e n b e s t e h t d a s R e a l e d e r s e l b e n in i h r e r
T e n d e n z z u r F o r t s e t z u n g i n d e r Z e i t Dieser Grund .

sa tz v ermittel t zwischen Ku r s Grundsa tz der intensiven


G r ö fse und d en auf die K ategorien der Rela tion gegründeten

Ana l ogien der Erfahrung D as Wesen der intensiven Gr ö fse ihre


.
,

auf der E m pfind ung beruhen sondern die Möglichkeit der E m


,

pfind un g beruht auf d em Grunds atze d afs die Tendenz zur Ver ,

( Anticipationen d er W ahrnehm ung ) Kr d . . . r. V Kamm S 16 2 Em m s 1 6 1


. . . . . . .
Das Denkm ittel d er Varia ilität b .

änderung Realität ist Die E mpfind ung als d as sinnliche


.
,

Zeichen der Realität ist nur als veränderlicher Z ustand ge


,

geben In der Kontinuität des Bewufstseins hebt sich der


.

einzelne Mom ent als eine Realität dad urch hervor d afs der ,

Begriff seines Inhalts gesetzliche Verbind ung nach vor und


rückwärts enthält ; d ie Kaus alität bestimm t d ie Relation zwi
schen diesen Momenten die Kontinuität aber ist die Voraus
,

setzung dazu indem sie d ie Veränderlichkeit des in der Sub


,

sta nzialitä t als ide ntis ch m it sich selb st Gegebenem garantiert

und ihm d ad urch Re alität v erleiht Aus d em Plusse der E r .

scheinung die als so l che noch nicht objektive Re alitä t be sitzt


, ,

m ufs etwas her ausgehoben werd en kö nnen d as ged anken ,

m älsige Anknüpfung gestattet ; so nst bl eibt d as Ko ntinuum


'

des Bewuß tseins d as unbestimm te Erlebnis ohne Wissenscha ft , ,

d i O rdnung d es De nkens zu begründen


. . Die Ka tegorie der
,
.

Re alität ist also d as Denkm ittel w elches in der Ko ntinuität ,

d es Bewufstseins und in d en E inh eitsbeziehung zu T age tr itt ,

durch welche d ie Dinge als die Tendenz der Veränderung ent


haltend gedacht werden Man könnte d aher die se Funktion .

d es Bewuß tseins oder dies e Bedingung der Erfahrung als d as


Denkmittel der Re alität oder der Ko ntinuitä t bezeichnen D a .

a ber der Aus druck Re alität sehr verschiedenartig gebraucht


wird und Ko ntinuität besser zur Bezeichnung jener Grund
,

eigenscha ft d es Bewulstseins die der Identität co ordinier t ist


'

, ,

reserviert bleibt so woll en wir d as Denkm ittel durch welches


, ,

der B egri ff d e r Verä n d e r u n g m öglich wird als d as D e n k ,

m itt e l d er V a ri a b i l i t ä t bezeichnen Wir verstehen also .

unter d em Denkm ittel d er Variabilität j e n e E in h e it s b e


z i eh un g d es B e w u fs t s e in s w e l ch e d ie B e d in g u n g ,

d a fü r is t d a fs d e r si nnl ic h e Be w u fs t s e in s in h a l t e in
,

g e s e t z m ä fs i g v e r kn ü p fb a r e s d ie M ö g lic h ke it ei n er F,
ort
s etz u n g in s i c h s c h l ie fs e n d e s S e i n e n th ä l t e in Ver ,

fa hr e n d er R e a l is a tio n d u r c h E rz e u g u n g d er G r ö fse ,

n i ch t i n s o f er n s ie E xte n s i o n is t s o n d e r n i n s o fer n s ie ,

d i e R e ge l ih r er T e n d e n z z ur E x t e n s io n e nt h ä l t Dieses .
l

Vgl
Abb Z um Problem d er Kontinuitä t, Philos Monatehefte XXIV,
. 111. . .

S 1 6 8 und Galilcis Theorie d M aterie, V f w Phil K L


.
'

. . 462 11 Die . . . . I S .

b k
systematische A leitung d ieses Den m ittel: und die erford erliche Auseinand er

netzung mit Km k
ann hier nich t gege en werd en W ir fiihren d en Begr ifib .
'
Naturgeseheh ens d arbietet , ist die A r b e i t d e r Ü b e r g a n g s

3 . Nicolas von Guss .

vo ll egend wirkt ist Nmom us C USANUS geboren 1 40 1 zu


anr , ,

Gus s an d e r Mo sel später Kard inal und Bischo f von Brixen


, ,

gest orben zu Todi


Gott ist die absolute unendliche Einheit die Wel t dagegen
, ,

e dlichen Einheit in Vielheit ; hier herrscht Verschied enhé t


un n
und Gegensätzlichkeit des ko nkr eten Einzelnen Die unend .

liche Einheit Gottes in wel cher alle Gegensätze verschwinden


, ,

kann e r s e h e i n e u nur in der Vielheit der Welt welche d as ,

plikation um fafst D aher ist auch die Welt obwohl sie nicht
.
,

die absolute Unendlichkeit Gotte s besitzen kann doch p riv a ,

S eine Bed eutung fiir die Erneuer ung d er Philosophie ist


allgem eine

wied erholt gewürdigt und ins Licht gestellt werd en S E uox mw h mäm
‚ Untermw z . .

zur Geschichte d er älteren d eutschen Philosophie IL Phil osophische Monats


.

hefte Bd XI V S 449 61 Leipz 1 8 78 und „ Beiträge


. . .

FAL CKBUBEBG, Nico .

.

Zune C usanus .Vgl auch R1rr s s , G esch d Phil Bd 9 S 1 41 ii


. . . . . . . .
C usn nm: E ntfaltung . Er k nn n
e e und Messen
.

e d ich d h weder endlich noch unendlich in W irklich


t iv un n l ,
. .

keit aber po tenziell wenigstens ohne Grenze


, Als die E ntfal .

t ungen d e s gö ttlichen Geiste s stehe n alle Dinge in der Welt


in einem engen Z usam m enh ange und d ie ganze W el t ist ge ,

wisserm afsen e in l ebender Körpe r d essen ß eele Gott selb st ist ,


.

D iese Dinge d er W elt aber obwohl in Gott verbunden sind , ,

in der w irkl iche n Welt selbständige und spezifisch v on einander


verschiedene Individuen D as e ben ist der Charakter d er E nt
.

faltung d afs aus d em einen Urbil d die Reihe der m annig


,

faltigen Einzeldinge entsteht Unter diesen Einzeldingen k ann .

d iese wären nicht vo neinander zu unterscheiden Aber in .

jedem Dinge ist durch d en all gem einen Zus amm enh ang in Gott
, ,

d as G anze der Welt wenn auch in besonderer We ise gewiss er


, ,

t elle kt d em Erkennenden assim ilier en ; denn d as Erkennen


zu

ist nichts andres als eine Verähnlichung d es Erkennenden


und d es O bjek ts der Er kenntnis näm lich ein geistige s Messen

.
,

D am it sind wir zu d em Grundged anken d es CUSANUS gelan gt ,

welcher die unmittel bare Anregung zur Neugestaltung ato


m istisch er Ansichten gegeben h at .

Erkenn en ist Messen Alle s Forschen be steht in einem .

d urch b m es sende Ver gleichung D azu aber bedarf es eines


a .

N e fse e O hne e in Mafs k ann wed er d as Ver hältnis zweier


.

G r öfsen zu einander noch ihr e Über einstimm ung festge stell t


,

w erden wie die Mathem a tik l ehrt und d a s Mafs für die Ver
, ,

h ältnisse der Grö fsen ist zunächst die Z ahl Aber diese zahl en .

m ä lsige Bez iehung hat nicht nur Geltung für Quantitäte n


'

s ondern sie be sitz t ein e viel weiter gehe nde Bede ut ung und

gil t für all es wa s irgendwie als Sub st anz oder Accidens in


,

Vergleichung gezogen werden kann Pr rnaoom s hat die s gewulät ’


. .

D N1 0 0 1
. 1 1
. na C us1
Opera, Basileae 1 555 D ialogua d c passa t, p
etc . . .

b
258 Niui enim intelleej ue se intelligi ili assimilat, non inte lligit : cum intellige re
.

sit assim ilare . et intelligibilia se ipso, neu intellectualiter m ens gl ferner . V .

I diot III p 1 68
. .

De d octa ignorantia , c. 1 p 1 Com parativa igitur est omnia inquisitio,


. . .

m ed io pr0 portionis niens Proportio vero cum oo nvenientiam in aliq uo uno



18
Die Z ahl ist die Bedingung fiir die Vielheit der Dinge ;

ist .
1
Dieses Minim um welche s , als Einheit dient ist , n icht

ist s ein Versuch die ses einheitliche


, Mafs für die Dinge in der

find en Wie OUS A überh aupt durch seine Über zeug ung
. v on

der Beschrän ktheit d es Wis sens nicht zum Zweifel an d em

drängt fühlt , o dern wie er gera de


s n in der wirklichen Wel t

die Scholastik em porhebt so versucht er auch praktisch sein er,

Theorie d es Messens physik alische Bedeutung zu geben .

efi oit, in q uantitate tantum ; sed. in b


omni us, quae q uoyism od o substantialiter

aut aceid enüu


liter conveuire possunt ae d iflerr9 .
'

D e d oct ign c 5 . . . .
p 4 .N ecessarium
. est ia num ero ad minimum
d eveniri, quo minus esse ne quit, uti est unitas.
D e menü I diotae lit . . III . 0. 9 p 1 62
. . .
ist aueh die Z eit als Explika tion d es Mom entes die Bewegung,

R uhez uständ e zu fassen .


nicht in Wirklichkeit für sich be stehen ,


d as E lem entier te ist nicht

der Fähigkeit acta für sich zu bestehen In der sinnlichen Welt gibt .

es keine P unkte sondern nur Körper Z ur Be stimm ung eines


,
.

Körpers aber sind vier Punkte notwendig D araus wird geschl ossen .
,

Geist zunächst in der physischen W el t Hier ist zur Ver .

gleichung der verschiedenen Körper d as beste Mittel ihr spezi

A .. 0 p 1 63
a. . . .

D e conjectur is l H e 4 p 9 7 . . . . . . Unitatem cu usquej regionis, in con

tinua j
alteritate e usd em a bsorptam , ut non in se simplicite r subsistere quest ,

S ensibilis hie m und us nihil superficie simplicius attingit ,


rationalis vera simplicem

lineam superficiei antepom t, .


'

intellectualis autem b
indivisi ile punetum lineae
praefert .
( Se sindBuchsta bn
e , W orte, S ätze die E lemente, die Red e d es
Elementisrte ) . C um prima superfieies b
tri us ind igest punctin, q uae in ne
tam en subsistere nequit, sufficiantq ne quatuor puncta, quatuor superfieiebus ad
primnm corporis soliditatem necessariis : eonj ieitur, quatuor elem ente . ad perfe0 ti

rerum se oreta verius pertingi et m a lte sc iri passe verisimiliori oo uiectnru


C o sm os ; Vorschläge zu E x perimenten

s chl ägen zu Experim enten die ,


m it Hilfe der W e ge an gestellt

Gewichte des Blute s u d er gl v on alten und j ungen kranken


. .
,

und g es un d en Personen vergl eichen um d a durch Untersch ei ,

d ungsm ittel zu gewinnen ; m an solle Pflanzensam en und Erd


reich wägen und später die ausgew achsene Pflanze und d as
Erdreich um zu erkennen wieviel die Pflanze v on dem selben
, ,

als N ahrung aufgeno mm en ha be ein Experim ent d as VAN ,

HELMO NT zweihun dert Jahre später ausführte C USANUS ver


sein werde weil die Pflanzen ihre Nahr ung hauptsächlich vom
.

Wasser erh al ten Auch Vorschl äge zur Bestim m ung des Ge
.

wichte s der L uft werden gem a cht Fern er wird für viel e F äll e
.
,

Zeit z u bestimm en durch genaue W ägung d es w a hre nd der


selben a us einer W asser uhr a us ge flo sse nen Wa s sers so auch ,

fi r die F all zeit eines Stein e s v on einem Turm e u d gl Alle . .

sam en Ü belstands d afs sie in d em guten Glauben gem acht


,

sind sie könn ten mit Genauigkeit ausgeführ t werden weil d em


, ,

C usa n er die grofes Menge der Fehl erquellen unbekannt war ,

pra ktische Res ul tat illusorisch m a chen m uß te n Auch wenn .

die Versuche nicht bl o ß wohl gem einte Vorschläge geblieben ,

so ndern ausgeführt worden wären so hätten die instrum entalen


,

Mittel jener Zeit doch niem als ausger eicht eine nur einiger ,

ma ß en genügende Präzisio n z u geben D agege n sin d sie imm er .

hin be m erkenswert als die ersten Anfän ge ein e selbs tändige , ,

auf Beo b ach tung be ruhende N aturforschung durch m ethodische

Vorschl äge für ihre Untersuchungen in Anregun g zu bringen ,

und vor alle m d a rum weil sich in ih nen all e n der Gr und cha
,

rakter der C usanischen Phil o sophie ausspricht nämlich d as ,

Bestreben ein ex akte s Mafs für die Vorgänge in der Natur zu


,

gewinn en Wie abenteuerlich auch C os m os in s einen Pro


.

j e kte n m it unter ver führt so zeigt er doch


,
ein e n sch arfe n Bl ick
dafür wie m an die quantitativen Verhältnisse in d en Dingen
,
Guam ue z Empirie . W eltzusammenhang .

au ko nn e und gibt wertv oll e Winke über die Bezieh un gen


iiin d en , ,

welche auf diese Weise zwischen anscheinend heterogenen Vo r


gängen entdeckt werden könnten E s d arf die Bede utung nicht .

v ongesetzlichen T hatsa chen in der N atur die der einfachen ,

Beob achtung durch Auge Ohr und t gefühl entgehen ,


.
1

urt eil ungder verschiedenen Religionen ausspricht und beson ‚

ders in seinem Bruche m it der aristotelischen Trad ition zu T a ge


tritt Wie er sein eigenes Denken auf keinerlei Autoritä t
.

st ützen w ill so em pfiehl t er gegenüber d e m scholastisohe n


,

Bücherkram d as Z urückgehen a uf eigen e For schung un d d as


Lesen in d em gro ß en Buche der N atur d as Gott sel bst ge ,

s chrieben un d uns aufge schl a gen ha t S o m a cht er s ich au ch



.

Es wurde schon bem erkt ,


d a fs C usm us zwischen e
all n

d efs d as G an ze im einzelnen d as Einz eln e im ganzen all es in


, ,

al lem ist In dieser durch Gott bel ebten Wel t find et sich all es in
.

steter Wec hsel wirk ung der Un terg an g einzelner Teil e ist nur
,

ein scheinb arer nur e in Wechsel d e r Art d e s Seins


,
un d der ,

Tod ist nichts andre a als Auflö sung zur Mitteilung und Ver

a ll ohn e Grenzen im Raum e und selbst in steter Bewegung


ist .

E s gib t nichts Unbewegte s in der Wel t denn die grenzenl ose ,

Welt hat keinen M ttelpunkt und nur dieser könnte un bewegt ,

sein D aher ist auch die E r d e nicht ohn e Bewe gung sie ruht

.
,

nicht im Zentr um der Welt und ist nich t schl ech ter al s an dre

Sterne ; sie ist selb st ein Stern der Bewegun g unterworfen , ,

E s wäre interessant, wenn sich j em and d er Mühe unterziehen wo llte zu

untersuchen, inwieweit zwischen C am s und d en Ara b


er n, ins beso nd ere
Amma nus W ege der t it in dieser rage F ein Z usamm enhang b esteht.

D e id io ta I p 1 37 u and erweitig
. . . .

V
gl E ucx zs , Beiträge 8 29
. . .

Ü b
die E rhal tung d er Bewegung d es a solut Hund en und d ie
er b Mitteilung
d er Be wegung bei Guss vgl W o m .wn.n‚ Beha rr ungsgcs , S 1 1
. . .
uns ren Zweck ein and res Werk des O assm s der Trac! atus ,

de laä tud inibus fm mm ‘


in wel chem die D arstellung ein er
,

Prinzip d es Koordinaten gelehrt wird Die graphische D ars tel .

wird als ein e Funktio n d er Abseisse ( longitud o) gefa£st, und

S t e tig e n Nicht nur d er Begriff der


V e r ä n d e r lio h ke it d es .

variablen Gr öfse ist ausgebildet sondern selbst derjenige der ,

Tendenz zur Veränderung und der Z usamm enhang dieses


G r a d e s der Veränderlichkeit m it der Eigenschaft d er Funk „

tion Die Veränderung gewinnt nicht bl ofs Ansch aulichkeit



.
,

so ndern s ogar die Möglichkeit einer D arsteilbarkeit d urch


Gr öfsenbeziehungen Hierdurch m uß te der Gedanke eines.

Grenz überganges eine entsohie d ene Förderung erhalten in dem ,

jede Verm e hrung der Bestimm ungspunkte einer Kurve die ge


br o eh ene Linie der stetig gekrüm m ten ann äherte so d afs selbst ,

eine unendlich kleine Veränderung durch eine kleine endl iche

diese Me thode am End e d es 1 4 . Jahr hund erts d en Methem e


tikern eine wohl bekannte war , beweist , d afs sie um diese Zeit

C usauus in einen m ath em atischen Betrachtungen d en Grenz


s «

übergang v on en dlichen zu unendlich kleinen Bogen und um ge


kehrt ohne Scheu wenn auch allerdings ohne Kritik anwendet
, ,
.

Seine m ath ema tischen Kenntniss e galten seiner Zeit als sehr
bedeutend und er selbst legt grofsen Wert auf m athem atische

,

Untersuchungen ; denn er häl t sie für d as einzige Mittel d em ,

Geheimnis d es Unendliohen sich v er gleichungsweise zu nähern ,

Cunr zs , a O S 67, bee S 92 9 7


. . XIII . . . .

.

Hu ma n S 35 1 , . .

Das wegwerfend e Urteil Hm m fi er Cusi sus als M athemati er b k


( Gesch. (1 M a th S 352) ist in Rüc sicht auf d ie ganze Denkart d es
. . . k
Oussa sra und d en S tand d er Mathem atik seiner Zeit zu hart E s m ag hier .

b k
em er t werd en, d afs Nm o u us Lehrer in d er Mathematik d er er ühmte
'
b
Astronom Pi ox e D EL Po zzo T o som snu ‚ genannt m
. s Ps r smus war
( 1 39 7 w elch e r seinen S ch ül er ü erle te und d e ssen N am e e so nd ersb b b
bke annt ist d urch d en Bind a h , welchen er d urch seine Annahme von d er
weiten Erstreokung Asiens nach 0 0teu auf d as W agnis d es C onm us übte .

( S Ar u r , a a O 8 9
. . . . .
Cusa s us : Zu samm enfallen (1 . Gegensätze im Unend lichen .

wenn uns dieses sel bst allerdings au ch unerreichbar bleibt weil ,

Aber n icht nur in entfernter Ähnlichkeit so ndern in ü ber


rasc he nd er Nä he zeigt uns der Spiegel der M athem atik d as

anscha ulicht uns besten d as m etaphysisch Unendliche


am .
2

Seine Methode welche er zur Unte rsuchung d es Un end


,

lichen em pfiehlt besteht in fo l gendem Z uerst soll e m an end


, .

gesehen wird Anwend ungen hiervo n wer den in verschiedenster


.
8

Weise vers ucht S e wird gezeigt d afs die Krüm m ung des

.
,

Kreises um so geringer wird j e grö fser der H albm esser ist ; ,

daraus folgt d afs fiir einen unendl ich gr ofsen R adi us der
,

Kreis in die Gerade ü bergeh t Wenn m an in einem Dreieck .

der Winkel an der Spitze sich eine m gestreckten nähert so ,

fall en dies ins Unendliche fortgesetz t die dr ei Seiten d e s


Dr eiecks in e i n e un endl iche Gerade zusamm en Diese selbst .

kann wieder als ein Kreis angesehen werden u s w E in P unkt , . . .


,

der m it unendlicher Geschwindigkeit in eine m Kreise um läuft ,

ist in jedem Mom ent an jeder Stell e desselben und d aher in

hin aus d afs im Unendlichen alle Widersprüche zus amm enfallen


,

und Entgegengesetztes z ugl eich ist C US ANUS will d aran zeige n .


,

se hie d e des Endl ichen aufzuheben d afs a ber in der Unendlich ,

keit Gotte s alle s d as w as unterschiede n und gegensätzlich in


,

der endlichen Welt vorhanden ist einheitlich und widerspruch ,

lo s z us amm enge fal tet liegen k ann D a s Will kür liche besteht nur .

darin d a fs er d en richtig gebil deten Begrifi des Unendlichen


,
'

C omplemc ntum thcob gzcum p 1 107


'

c . 1 . . .

Z ahlreiche Belegstellen bei Fa ncus x s sa a , a. a. O . S 1 44


. .

D e d octa ign . c. 12 p 9
. . .
n ämlich die Möglichkeit der gr enzenl osm Zunahm e vertauscht

Nur die beiden ersten Regeln C USA8 ( s


. zur Untersuchung

bleibt vers tändlich so ,


lange dasselbe als werdend gefafst wird ;

D as Gesetz d es Wa chstum s selbst in einen Begrifi



zu b ann en
,

voll ziehen . D er Gegens atz zwischen der Kühnheit d er Idee

h andelt Hier schwebt


. ihm der so ungem ein fruchtbare Grund

s ind die krumm e und gerade Linie ,


d er Bogen und s eine S elm a.

seiner Sehne so würde, m an, m eint C USANUS, daraus die Länge

er dasselbe Verfahren auch fiir andre Kurt en als d en einzigen


Weg zu d em m athem atischen Wissen zu gelangen was d em
, ,

D e mai hema tica perfectione p 1 1 2 1


. . .
C uss m rein d urchgefiih r t wäre Die s ist natürlich nicht zu
s .

erwarten Allerdin gs empfängt die Vernunft allen ihr en Inhalt


.

aus der Sin nlichkeit welche d en Geist zu seiner Thätigkeit


,

weekt aber dieser sinnliche Inhal t und d as Denken sind doch


,
1

selb st E s sin d nicht die eigen en D a ten d es Bewuß ts eins die


.
,

sich in der Ordnun g der Erkenntnis als wissenschaftliche E r

gewährl eisten Der Gegensatz nrbildlicher Beg1ifie und einer


.
'

ä ufser en all gem einen Ma terie ist noch nicht versö hn t in d em


tr anscend ental en Ged anken d afs die Möglichkeit der Erfahrung ,

nur in der Synthe sis v on Be wuistseinsd a ten gewährl eist et ist


'

der Dinge verursa cht un d dad urch wird es wieder ungewils,


'

o h ein a däq ua te s Er kenn e n m öglich sei Aber der W echsel



.

bei C USANUS und s ein uns icheres Tasten na ch festem Grunde

wo d ie Aus füllung der Lü cke zu suchen ist, welche bis her d en

gerichtet auf erkenntnistheoretischem oder auf m a them atische m


,

Wege d en Begriff des allgem einen Zusamm enh angs der Dinge
zu erfa sse n in dem er densel ben sich vorzus tell en bem üht al s
,

begrün det in d er Fähigkeit der Dinge ineinander überzugehen ,


.

Hieraus erhellt de fs er selbst d as Bedürfnis fühl te eine Vor


, ,

Die Ver änderlichkeit d er Mater ie wird a ktuell im Begrifie ‘


.

In der Einh e it wel che d as De nken als d as Mittel d es Erken


,

nens setzt liegt nich t m e hr bl o fs die sta rre S ubstanzialität


, ,

welche nicht begreifen laret wie der Übergang von Zustan d .

zu Z ustand stattfind et sondern es liegt da rin d as Prinzip w o


, ,

durch die Einheit zur Vielheit die verschiedenen Zustände ans ,

Vgl . Beiträge S 22
Eucn x , . .

D e d oct ig» p 2 Prae cisio ver o combinationem in re us eorporalibus


. . . . b
et ad aptio oongrua noti ad ignotum humanem rationem supergreditur .

V . b
gl hierü er Fu c x s us s ao , a O S 99 R
. . . .
'

.
der einheitliche Mom ent als Ü b e r g a n g aufge fafst als E rzeuger ,

des v on ihm abhängigen Verlaufe der Erscheinung D a s I n .

d i v i s i b l e i s t n i c h t m e h r d i e F o rm d e s K o n t inuu m s ,

s o n d e r n e s e r z e u g t d a s K o n t i n uum indem es die Mö g


,

lichkeit d er Fortsetzung bedeutet sich zur Gr öfse entwickel t


,
.

Diese Vor stellungsart geht a us der m athem atischen Denk


we is e hervor in welcher der Begr ifi der Funktion sich ber eits
,
'

Es ist für die ousanisehe W eltaufiassung wesentlich d afs alles


in der W elt im engsten Z usamm enhange steht und eine un

Bil de d es Unendlichen soll d as verdeutlicht werden . Der Ge

wird als veränderlich vorgestellt als fähig neue Figuren aus


, ,

sich zu erzeugen Die gegebene Figur aber ist stets eine


.

d er Figur in einen Begrifi


'

zusamm enzufassen ,
und d iesen

auch im Bogenelem ent d as Gesetz d er Kurve Imm er sieht er .

in der T e n d e u z zur Er streckung d as eigen tliche Wesen der


Ausdehnung S o gelangt er bis dicht an die Grenze wo der
.
,

ist ihm der Ü b e r g a n g v on Ruhe zu Ruhe und die Ruhe


.
,

nichts andres als die Cos w,


lieatio der Bewegung ; d as einzelne

D as sind die Gedanken welchen jener Begriff der Varia


,
wir d es au ch m öglich , sich d es kausal en Z usamm enh angs d er

wis senschaft zu begründen .

4 Die Be seelung und d ie E igenschafte


. nd er D inge .

d er Dinge ist nur zu erkennen an d em Stud ium der Einzel

in d er Natur an und für sich verständlich werden liefs .

Naturkörper die , e lem en t a r i s e h e n und die v e r b o r g e n e n .

so kr äftiger wirksam sind je , gr ö fser die Menge d es wirken

ke it, Härte Weichheit F arbe Geschm ack


, , ,
u s
. . w . Auß er dem

m an teils beob achtet h atte teils beoba chtet ,


zu ha ben glaubte ,
Die Belebuug d er Dinge .

Welt hinaus und der Welt wal tete nur die M e c h a n i k


in d es
Naturgeseheh ens ; oder der treibende Geist schl üpfte ganz und

gar in die Dinge sel bst d as Ges etz dies,es Geistes w urde Ge

Geist die Weltseele die Na tur wurde b e l e b t


, , . D as Leben des

gesetz der Körper . D as l etztere kannte man gar nicht, d as

inner er Erfahrung zu kennen . Der Gang der Naturphilosolihie

ein anal oges Tr eiben eine ,


all gem eine Organis ation für die Kö r

Als d er erste bei welchem


,
d as oben geschilderte Bestreb en ,

Hmmuca CORNE LI UB Ae m r rs

vos Nar rsss sm ( 1486 —


1 535) zu

vor nr teil slo sem Geiste tr otz seiner Berühm theit


, als Zauber

Zusamm enhang, ein E nthaltensein von allem in all em und ,

suchte nach d em inneren Gnm d e dieser allgem einen Wechs el

Die Elem ente sind bei ihm n och verändert die vier
un be
Ae m n v. Nm s snm : Eleme nte .

PL ATO N erteilt er d em Feuer : coaitas , r aritas, motus ; der Erde


obscur itas, densitas, quies ; der Luft : obscur itas , raritas, motus
d emWasser : obscufitas , d ensitas, Die se Eigenschafte n
motus .

komm en d en Elem enten in ver schiedenen Graden zu und zwar ,

so , d afs

d as Fu e er d oppelt so d ünn, 3 mal so b w gli h


e e c ,
4 m al so scharf ist als die L uft,
d ie Luft schar f, d ünn, b w gli h
e e c d W asser
.
,

d as W as ser scharf, d ünn, b w gli h


e e c die E rd e .

D asFeuer verhält sich zur Luft wie die Luft zum Wasser , ,

wie d as Was ser zur Er de .


1

Die ser Anfang in die aristotelische Q ualitätslehr e quanti


,

t ativ e Be ziehungen hineinz ubr ingen bl eibt jedoch ohne weitere ,

Folgen Es wird d afiir versichert d afs die Beziehungen z wi


.
,

s chen d en El em e nte n Wurzel un d Grund lage all er Körper und

Naturen aller m erkwürdigen Eigenschaften und Kräfte seien


, ,

deren Kenntnis zu staunenswerten Leistungen in der natür


l ichen Magie in d en St and setz e Die Z usamm ensetzung der .
’B

E lem ente und ihre gegenseitigen Verbindunge n find en nicht


sta tt nach Art einer Z usam m enhäufung sondern d urch Ver ,

änderung und inner e Vereinig ung Von d en sinnlich wahr .

n ehm bar en E lem enten ist keine s rein in ih ren Zus amm e n ,

setzungen ist stets e in Elem ent d as herrschende so überwiegt


in d en Steinen die Erde in d en Metall en d as W as ser in d en, ,

Pflanz en die Luft in d en T ieren d as Feuer näm lich die Leb ens
, ,

wärm e Der E influfs der E lem ente erstr eckt sich auf die ge
.

sam te Welt auch m it d en S terne n und Gei stern stehe n sie in


,

be stimm tem Z usamm enhange Die Eigenschaften der Dinge


3
.
,

welche v on d en El em enten abhängen sind teils erkennb ar aus ,

der Menge d es herrschenden E lem entes und stehen im Ver


h äl tnis z ur Gr öfse des Körpers teil s aber sind sie in keiner ,

Weise aus der Natur der Elem ente ersichtlich und nur d urch
d ie Erfahr ung zu ergründen ; d as sind die qud itaies occultcw v on ,

nun die wichtige Frage woher dies e verborgenen Eigenschaften


,

He rm a Coas s x n Aman . n 1 11 Nerr ss ner u Op era omnia.Lugd uni 1 600 .

T om . I D e occulta p W 0 8 W
. Lib I . . c. 3 p 4. . . Vgl . 1 . Buch 8 63 . .

°
19
t
s a mm en und wie es m ö glich ist die Wirkungen der Elemente ,

in Verbind ung zu setzen Der Körper und die Ma te rie sind .

an und fiir sich einer Wirkung und Bewegung nicht fä hig .

Aus eigener M acht und durch sich sel bst beweglich is t nur die
Seel e Die Wechselwir kung d er Dinge ist daher nur erklärlich
.
1

durch ein Beseeltsein derselben .

Der göttliche Geist welcher die Bewegung erteilt und , ,

der unbewegliche träge Körper bedürfen einer Vermittelung, ,

eines Medium s welches gl eichsam nicht Körper so ndern schon


, ,

Seele und anderseits gleichsa m nicht Seele a ber schon Körper


, ,

ist! . Die ses Mittel ist der W eltgeist oder die Welts eele der ,

sp ir itus mund i d i die Q uinte ssenz


, d as fünfte E lem ent w elches
. .
, ,

d en a nd er n vier über geo r dn et ist D ur ch die ganze Welt ist .

dieser Sp iritus a usgego ssen in all en Teil en derselben bewirkt ,

er Belebung der Körperwelt wie unsre Seel e d en Körper be ,

lebt ; er ver ursa cht all e Wech sel wirkung der D inge und m acht

Ausdehnung und läfst sich aus d en Körpern aus ziehen ; AGRIPPA


h abe ihn selbst aus Go ld ausgez ogen aber nicht m ehr Gold ,

da d urch m a chen kö nnen als d as Gewicht d es Gol des betrug , ,

aus we lche m die Q uinte sse nz extra hiert w urde de nn als aus
gedehn te Grö fse kann die selbe nicht über ihr eigenes Mafs
hinaus wirksam sein 3
.

Die ganze Welt ist also bel ebt Der Spiritus mund i welcher .
,

selb st a us d em göttl ichen Geiste st am m t ist in der K ö rpem elt ,

der Träger und Schöpfer aller Veränderung die zusammen ,

haltende und entfaltende Kraft welche auch d as organische ,

W a chs tum und all e E rz eugung bedingt E ntstehen und Ver .

gehen sind nicht m it A RI STOT E L ES auf d en E influ ß der Sterne


zurückzuführen ; denn l ebendige Substanzen können nicht durch
aufser e Einwir kung entstehen sie bedürfen eine s belebten ,

Sam ens einer Entwickelung v on innen heraus Es wäre auch


,
.

absurd wenn die unbedeutendsten Teil chen der Welt ganz


, ,

kleine k aum sichtb ar e T ierchen belebt sein so llten und die


, , ,

A . a. 0 . c. 1 4 p 23
. . A a O o 1 4 p 23
. . . . . . . .

A 0 1 4 De spir itu m und i, q uis sit et q uod sit vinculum oconi


°

. a . . c . .

terum virtutum .
p 2 8 S piritu s.m und i q ua
. m d icim us essentiam q uintsm . .

cum sit ille spiritus form s ex te nsa et no n inte nsa , no n potest ultra ausm
m ensa ram im perfeetum corpus in per feetum perm utare .
l etztere n
Richtungen ebenfalls entgegengesetzt ist so ka m es ,

doch zunächst darauf an zu erkennen d afs die scholastisohe


,

er obern und hierzu war die Annahm e eines selbständigen


,

Lebens in derselben der erste Schritt Es wurden dadurch die


.

sich eine eigene Physik der „


S pagir iker

,
d i . . der Chemiker

die vier El em ente zurück ,


o dern bedienten sich obwohl
s n ,
Si e

Sulfur . waren sie auf diese Annahm e d ur ch die


'

O fl enbar
Beobachtun g geführt wor den d afs sie bei ihren Analysen
,

sich un ter die '

Begrifie eines flüchtigen un d eines m ehr ko n

gestü tzt durch Autoritä ten wie RAYMUN D L um ( 1 235 1 31 5) .


und Ans om> VI L LANOVANUS ( 1 235 die An sicht in Gel

li ehenGrundform en all er Körper sind die m an d aher in der


,

Chem ie lediglich in Betracht zu ziehen hab e .

Der Begriff d es Sal als Bez eichnung für d as F euerbestän


dige in d en Körpern verd ankt seine all gem eine Gül tigkeit als

war , l äfst sich schwer entsche iden ,


d a ü ber die Echtheit und
ten n ichts Z uv erß ssiges bekannt ist . So s oll bei IS AAK nam

Bestandteilen der Metall e die Rede sein. 1


In d en Schriften ,
al s

Schriften n a c h PARAOE LSUS wahrscheinlich erst in d en Anfang ,

des 1 7 Jahrhunderts zu setzen sind d a ältere Handschr iften ,

B asIt V1 m ur mus zugeschriebenen Werke dürften demn a ch


d em Herausgeber derselben, der sie im Beginn d es 1 7 Jehr

15 . Jahrhundert zu s etzen sein .


3

mit d en par a c elsis chen . Lehren so voll ständig überein , d afs an

weishar ist . In Kl arheit und Ordnung des Vortrags ist BAsILI UB

Lesen der Schriften der Alten ‘


,
wovon Pm onnsus weniger
hält Seine Schriften m a chen
. d en Eindruck defs die v on ,

K or n, E ntwickelung d . Cha rt 8 20 . . . Doch erscheint d ies Ko r n sel st b


nicht genügend b gl bigt
e au , s. B eitr 3 S t 8
. . . . 1 09 .

Z ur Basiiiusfrage Chem , S 1 36 iii, Hann a,


vgl. Gamma , Gesch . . I .

B ist d e in China 1 p 47 9
. or n, Geech d Chem I, S 74 f , ganz
. . . K esond ers . . . . . b
b K
a er or n, B eitr 3 St S 1 1 0 1 29 Von äl teren Z eugnissen ist d as enige
. . . .

. j
S um me er wähnenswert in D e chymicom m c Ar istotelicis ct Galm icis con .

sensu ( l E d 1 6 1 9) in Op era Lugd 1 676 T


. .
p 224 nd essen hat or r . . I . . I K
(Beitr . S 1 1 7) gezeigt, d afs sich gegenwärtig
. ki e n Beweis m ehr d afür er b ing
r en

(Alchemic S . 81 ) erklärt Korr die Basiliussohriften entschied en fiir eine um


1 600 b g ng
e a ene Fäl schung.
ist und daher au ch mit der aristo te liseh en E lem entenlehr e zu
vermitt eln su cht . D as Ver dienst d er ba hnbr echenden Arb sit

BAS ILIUS zunächst kurz skizzieren


S ubstanzenlehr e d es .

Nach Rasm us ist die grofse wie die kl eine Wel t aus

pfianz ung und Verm ehr ung . Die Entstehung der Metall e g e

stehen ist durch , Austr o ch m ng d es Feuers und der L uft Erde

worden sind nämlich ein e innerliche Seel e


, „

,
ein „ unbegr eifl

licher Geis t und eine l ei bliche sichtb are




Un ter

Agens ( wir würden es Geist nennen) ; der „


unbe greiii lic he
'

Geist “

ein en sehr dünnen gasförm igen ‘


S toii die „
l eib liche , s ichtb are

A O S 11 M umphwngen d cs Antima mi S 348 S 440


'

. a. . . . . . . .

Triumplnoagm des Aut S 441 . . . D e microcosmo S 1 14 Doch ist


. . zu
Welt als belebt alle Körper und E lem ente s ind mit Geistern
,

angefüll t Von innen heraus entwickeln sich die N aturwese n


.
,

geleitet durch die Faulung ; Zersetz ung ist die notwen dige
Bedingung zur E ntwickelung 8
.

Gegenüber d en Schr iften d es BAS ILI US zeigt sie h PARACE L SUS


durchaus als der genialere und originell ere Denker Aber in .

der Geschichte der Körperlehr e könnte es scheinen als en t ,

h alte die S ubstanzlehr e des Basn ms erst die Vorstufe zu der .

j g
e ni en des P A R ACELS U S P AR A CE L SUS gibt n ä m lich n.icht nur

ein e viel be stimm tere D arl egung über die Art und Weise in ,

wel cher die Grundsubstanzen die einzelnen Eigenschaften der


Körper bedingen sondern v or allem l eitet er die chem is chen
,

Grundsub stanzen nicht m ehr aus d en aris tot elischen El em en te n


ab w ährend dies bei Basmm s noch der F all ist
,
Dies ist der .

entscheidende Fortschritt Man darf jedoch d araus nicht .

schlie fsen d afs P ARAC E LSUS his to risch der später e sei Vielm ehr
, .

m ufs m an in BAS I LI UB ein e Abschwächung d er par a c elsiseh e n

E influsse gelehrterer Bil dung stehenden Herausgeber al s ein e


Verbe sserung der Ansichten d es PARACE LSUS zu Gunsten der
Versöhnung mit As ter or s r ss . .

Der Arzt P m mr r us T umor s m sr us vos Hons na s rm Auas onus ,

v on sich s elb s t BOMBAST US nach seinem


, Gr ofsvater gena nnt ,

l atinisiert PARACE LSUS ( 1 47 3 tritt m it Energie der Auto 1

rität d e s G AL E NUS
. und der Ar aber in der Me dizin entgegen .

Nicht aus ihr en Schriften so ndern aus d e r Natur d ie nur , ,

durch eigen e E rfahr ung er forscht werden kann so ll der Arzt ,

lernen ; nur die N atur ist ohn e F alsch Auch Amsror nnss gil t .

ihm nichts ; er ist nur der Schwamm der a m B aum der Philo ,

s 0 phie gew ach sen ist u nd vieles Gute d as PLAT ON d en er


, , ,

A. a. O . S 31 1
. .

A. a. O . S 57
. . T . II , e . 5, S 31 . find et sich d er Ausd ruc k A tomi
als Bezeichnung ganz feiner T eilchen .
P1 m c nm us : W el t und F orschung .

hochste llt ,
gelehrt hatte verdeckte und verd arb Und so ihr ,
.

schon Am srornm s selbst wer end t und der P ORP HYRIUS und
Ans mvrus d orz u Avrcns m GALE NUS sel bst noch ist kein
, , ,

Grun d d a d as Ihr ein en Einigen Kranc ken d ar aufi m öchten


,
'

vertrösten ? Niem and ts Fort mit der Autorität zurück z ur .



,

Natur aus d em Bü cherkr am hinaus ins Freie d as ist die Lo


, ,

sung d es P AR AOE LS US die er mit scharfen Worten verkündet , ,

der er mit energi schem Thun nachl ebt .

Die Welt ist von Gott geschaffen aus d em Nichts z unächs t ,

als der un geordn ete eigensoh aftsl ose Lim bus ; aus dies em ist ,

sowohl die grofse als die kleine Welt Universum wie Mensch , ,

herausgebil det Und weil sie beide aus dem selben Lim bus

.

entstan den so sind auch die Gesetze für beide W el ten Makr o
, ,

kosm us und Mikroko sm us die selben D araus folgt einerseits .


,

d afs die N atur d es Menschen nur aus der Erforschung der


gro ß en Welt erkannt werden k ann andrer seits aber d afs in
8
, ,

der groisen Welt all es in ähnl icher W eis e verläuft wie im


'

Leben d es einzelnen Menschen Al les ist organi siert und es .


,

gibt keine E ntstehung v on aufsen h er sondern nur eine E nt ,

wickelun g v on innen nach An alogie des Sam ens welchen die , ,

ganz e Wel t und jedes Einzel wesen in sich trägt Auf diese

.

Weis e gewinnt die Welt bei PARACELS US die S e l b s t ä n d i g


ke i t welche sie besit zen m ufs wenn ihre Gesetz e unsr er
, ,

Erforschung zugänglich sein sollen Die se Erforschung ist d as .

E delste w as der Mensch auf Erden l ei sten und genieisen k ann ;


'

bei der Scho lastik freilich ist sie nicht zu fin d en 5


.

Ich b enutze d ie Gesam tausga b e d er W erke d es Pa m c s r sus von Ha se n ,

Basel 1 589 . Die angezogene S telle in Pa ragra ni e ltm us Tr ac ta tus,


'

II
p 115 . .

Vgl . auch
p 1 05 und p 22, 32 . . . D ie letzteren gehören zu d er mind er 11 e
g aubigten assung d es W erkes
l F . b
Ü er d ie Z uverlässig eit d er Hvszs scheu k
Ausga b e vgl . Ha s s a n, Gesch d M ed 2 Bd ,
S 80
. iii ; E uc.z s u, Unters uchungen . . . .

Geschichte d er älteren d eutschen Phil osophie ; P hil osoph M ona tshefte III . . . XVI .

S . 321 if Leipz
. . 1 880 u Moo n, Th P a racels us München 1 876 , p 2 1
. I ch . . . .

c itiere , wo ich eine k b eso nd ere Bem er k ung m ache, nur solche Schriften ,
welche
a us eigenhandi en Büchern d es P1 u1 0 5 1.s us stamm en
g .

Vom Pod agra 1 . . B uch . IV p 253 . .

Faramira m, B 1 . . I p 72
c. 1 . . .

D e meteor is 0. III VIII p 1 88


. .
, 1 98 u . . sonst oft. Vgl . hierü b er bee .

Ec m s a . a. O .

D e gm atioao hominis . I p 330 . .



P1 m cs x sus z E lem ente. und Grund stofie .

Die Elem ente sind von d en Alten nicht richtig aufgefafst


worden All erdings gibt es vier El em ente aber sie sin d nur
.
,


Mütter ihrer Frucht 1
d h sie bewirken Neubil dungen und

,
. .
,

daher m üssen sie selb st z ersetzbar sein Denn Zerse tzung .


ist die Bedingung jedes Entstehens und erst durch die Schei ,

dung (F aulung) gewinnen die Dinge ihr E inzeld asein Die 3


.

Grundbestandteil e all er Dinge a ber sin d die drei : M er cur ius ,

S ulfur un d S al D as beweist die chem ische An aly se wel che


.
,

stets nur auf die s e d rei G r undb est andteil e oder P inzipien führt .

W as brennt ist S ulfur nichts ander es brennt als S ulfur


, , , .

W as raucht und sich sublimiert d as ist M ercur ias w as , ,

als unv erbr ennl ich e A sche zurü ckbl eibt d as ist S al Diese

.
,

drei Grunds ub stanzen ( tres pr im a e sub stantia e ) kö nnen zw ar


nicht se lb ständig d argestellt werden aber sie sind bei ,

der Ver brennung und durch d as Feu er zu erkennen Sie .

können nicht ohne ein ander sein denn der S ulphur bedingt ,

Wa chstum und Gedeihen der Mercurius die Flüssigkeit d as , ,

S al die Form un d Festigkeit d er Körper 5


Salz herrs cht über .

d as „ w as z ur F aulung geht
,

Sul fur ü ber d as was zu viel wir d , ,

aus d en beiden ander n oder zerbricht Merkur nim m t hin weg , , ,


d as in die Co nsum ptio n ge ht “
Merkur ist ein Liquor S ulfur .
,

ein O el S alz ein Alcali


,
°
Die verschiedenen Sto ffe h a be n ihre.

besonder en Mercur ii S ulfiam und S ales Von ihrer norm alen


, .

Mischung im Körper hängt d as Bestehen d er Gesun dheit ab .

D ie dr ei Gr undsub stanzen selb st bil den die El em ente und


a ll e Ding e Von d en E lem enten k ann m an drei irdische und
"

e in himm liehe s unters cheiden ; die ir dis chen sin d Erde W as ser ,

und L uft d as himml ische a ber ist n i c h t d a s F e u e r


,
son ,

d e r n d e r H i m m e l s e l b s t Es gibt kein E lementum igni19 .


,

sondern nur ein E lementum coeli D as Feuer gibt d em Menschen .

Fa ramir am l p 87 M et
. I p 1 78
c. 8 . I . . . VIII . . .

F ar a mira m I IV p 1 9 2 D.ies Buch ist we nigeI


r . . b gl bigt
e au ,
e her d ie
j
Auffassung ist ed enfalls echt .

L a byr inthus M ed icorum c. 10 . II p 232, 233


. .

Pa ra mzr um l I
'

. I.
p 74 . .

A . a . O . und L II . 0. 5 . I p . 1 29 .

I, p 7 5 , 1 1 4 M eteor VIII p 1 86 1 87, wo die N am en I yme


'

. . u . a. . . u.

quer Mere urius .


P1 m os ums : Die E ntwickelung .

D as Gesetz der Veränderlichkeit läfst d as Studium an der Er

m ehr in d en Dingen selbst auf gesucht denn ,


in der chemischen

der S ch opfung bis zum j üngsten Gericht Dieser Wel tlauf .

tr ägt d as Gesetz seines Werdens in sich selbst un d m ufs d aher


d em Ver ständnis als der L ebensproz efs ein es Organism us sich sr
ö ffnen Aus aller Bizarrerie und Phantastik der paracelsischen
.

Schriften le uchtet dieser eine Gedanke hervor d afs die W el t ,

sich erklär en lassen m üsse weil ihr l ebendiges Geschehen in


,

gegeben . Es ko m m t d azu ,
d afs er mit der Schärfe und Schl ag «

d es Vo lksgeistes her aus n eue s Leben in d as verdorrte Schrift

a uf die em pirische Methode hinweist .

S e wie PAR ACE LSUS die a lchym istisoh n eup la to nische Wel t -

seel enl ehr e zu einem Grund prinzipe naturwissenschaftlieher


W elter klär ung m a cht so erweitert er in d er speziell en Theorie
,

der Materie die Lehr e v on d en dr ei Grundsubstanzen zu einer

Aueh d ie Anna hm e der drei Grundsubstan zen welche PARA ,

OE LSUS mit der Trinität d es Schöpfers in Beziehung setzt weist ,

in d en m eist aus plato nisch pythagoreis cher Schul e stam m end en


-

Na ch dies er m ysteriö sen Autorität bestehen die Metall e

Anim a h abe nun BASILI US m it d em Nam en S zdfur belegt und


berichtet VAN HE LMON Die Verm utung Hnm om s ma g sich
.

beziehen auf eine Stell e bei B AS ILI US „


Ma n befin d et auch ,

Dinge entst anden : Als ein e e l i s c h e s g e i s t l i c h e s und


s ,

s i e h tigl ic h e s Wesen ,
die stell ten für ein m erkurialisch

Salz ; diese drey gaben ein vo llständig und perfect greift


liohe s und fö rmirlich es Corp us all er Din ge . In wel chen inéon

sa gt : „
D a rum b aber d afs HE RME S gesaget d afs die Seel allein
, ,

d as m ittel sey, zu vereinigen d en Geis t m it d em Leib : hat t

s elbe See] ist ,


und gleich als ein Fewer all e Dinge zeitig e t

binden etc .

Diese Spielereien mit der Analogie Geis t „ Seele

det wer den m ögen, weisen doch imm er darauf hin, d afs der

der Form d es gasar tigen Zustandes ged a chten Weltseel e zu

zwis chen Geist und Körper hat hier seinen chemischen Aus
d ruck gefunden Der eigentliche Ursprung der drei Grund
.

m arkung des Rasm us (s S. . 29 7 , A . d afs v on d en drei

al oh ym istis che nSchule diese Auffassung s ehon gäng und gebe


war J ed enfalls aber ha t Pam os x sus d as Verdienst Folger ungen
. .
,

aus j euer Le hre gezogen zu h aben indem er d en Na chdruck ,

auf die Theorie v on d r e i Grund aubstanzen l egte .

I n s e i n e r S c h u l e w ir d z u m e r s t e n M a l e d a s
D o g m a v o n d e r E i n f a c h h e i t d e r v i e r a r is t o t e
Ortus med , Amstel 1 652 p 324
. . . . .

W erke, Hamb 1 6 94 T I p 221 Von den na tül


. . . . . . . u . übem a htrl l ) ingcn
. .

Opera , VI p 26 6 . . .
l i ao h e n El em ent e v e rw o rfen . Aueh die El em ente sollen

Sulfur und S al . Es s ind dies all erdings keine gewöhnl ichen

Schwefel s und S alz es ,


Repräsentanten der hauptsächlichen

kann als o in der Einführ ung dies er I d eals ubstanz en d en ersten

was wir un ter d em Nam en der Aggregatzustände begreifen .

Flüssigkeiten u s . . w verschiedene Merkurs


.
, wie PABAGELSUS ,

Sulfure etc D er Einteilun gsgrund ist allerdings bei P ARA


.

oznsus ein a nderer und nicht ko nse q uent d ur ehgsfiihrt Mer .

eurius bezieht sich auf die Eigenschaft d es gas förmig fiüssigen -

sich in diese Gliederung nich t einreihen . Der Proz efs der

Aber m an wird sich die beste Vorstellung von diesen drei


Sub stanzen m a chen können und die Unterscheidung in ver

tanten der F ä h i g k e i t der Körper auffaist in bestim m te '

Aggregatzustände überzug ehen Freilich ist z u bem er ken d afs .


,

d iese Anal ogie nur e i n e Seite der par ac slsisehen Vorstellung


verdeutlichen soll In andrer Beziehung sind seine Gr und sub
.

stanzen wieder durch aus v on unseren Aggreg atzus tänden ver


schiede n sie sind eben nicht nur Z ust ände s ondern S ubs tanzen
, ,
.

Denn während wir von jedem Stoffe annehm en d afs er alle ,

Gr undsubst anzen generisch verschieden und nicht ineinander


F aaoasroao ( 1 483 bedeutend als Ph ysiker Arzt
, und

aber nur auf nahe Distanzen bem erkbar m ac hen, wie B d ie


z.

Anziehung d es Magnete auf d as Eisen. Um diese Wirkungen


d afs v on d en K örpem unm r e klich kl eine Teilchen sieh loslösen

Dieselben seien jedoch in andr er Weise zu fassen als die ,

Atom e d es D m ox m E m ma und L ucasz Die Ar t und Weise


, .

Körp er hin und hergetrieben so d afs durch d i eselben aus


,

d en Teilen obwohl diese von verschiedener Form sind doch


, ,

g ewissermaß e n ein Ganzes und Einziges e ntsteht E s is t d as .


1

Fam i sr o nms Op era omnia Venet 1 555 4 p 82 D e symp athia et


. . . . . . .

a ntipa thia cap 5 : Q unm nul la actio fieri po test nisi per contac tam , similia
.

a ut em 11 a non sese tangua t, neo per naturam m oventur unum ad aliud ,


neeesse est, si applieari invieem d ebent‚ d emitti aliq uid ab uno ad aliud ‚ quod

q uo attractio similium fiat S upposito b


igitur , q uod a re us effluant issen
si bili
a corpora, dicimus, ab uno sd aliud recipro ca transmitti se corpuseula,

e quit un teta ia q uod d am sit q


at ue unum , verum diflorme in partibus
'
. Cap
.
Seite vereint
,
sich a ber mit ihr in der Bekäm pfung d es

a rtig ehm en diese Grenzen selbst


ann , aber i d
s n fe s t um
Wärm e a ber dur ch die Beweg ung erze ugt .
1
In der B e we
g un g b e s t e h t d a s W e s e n d e r W ä r m e . Dies zeigt auch

be d arf . Hierbei we rden die E lem ente der Kör per d ur ch d as

gem ischt wodurch die Veränderung eintritt


, .

Auch beim Entstehen d er zusam m engesetzten Körper z eigt

Le bens kraft (anim e) ka nn die erforderliche Verfeinerun g Ver ,

einigung und Verwandl ung be wirke n 3


In d en z usam m enge .

setz ten Körpern sind die E lem ente actu enthalten jedoch se , ,

d a fs die Verbin dung die Form e i n e s E le m entes zeigt währen d ,

sie v on d en übrigen blo fs die Kraits enthäl t Nur dr eier lei



.

Bestandteil e sind in all en Kö rpern nämlich Erde Wasser und , ,

die him mlische Wär m e welche sie vereinigt Die Met all e

,
.

Körper zerfall en in vier Ga ttungen Erden


samm enges etz ten , ,

Säfte Steine und Metalle welche sich wieder untereinander


, ,

verbinden Mischun g ungleichartiger S tofie mit Verän derung


.

( bei Flüssigen) oder im engem Sinne ( bei Fes ten)


'

mzstzo
'

Die d argel egten Gr und züge der all gem einen Physik C AB
D AN OS stimm en wie m an sieht vielfach mit Pm cm sus über
, ,

ein , a ber sie bl ei ben hinte r d em l etzter e n zurü ck PA R AC E LSUS .

ging weiter durch keine Rücksicht der Schule gebunden und


,

d ur c h alchymistisch e Überzeugungen g eleite t CARD ANO war ,

noch zu sehr im E influß sein er gel ehrten Bildung befangen ,

als d afs er die Fesse ln der aristo teliseh en Phil osophie rü ck


sichtslo s hä tte a bwerfen können E r nim m t aller dings eine .

all gem eine W eltbe le bun e u er st ö fst d Fe uer a us der Z ahl


g as ,

d er E l em ent e und rüttelt an d en v on Am srornm s aufges tell ten

64 .

A s . .

V p 206 . . .
rüh m te Junms C l ean S am en ( 1 48 4 —
1 55 8 ) ver wickel t

Sein Ruf als Arzt und nam n e tlich au ch als Math em atiker war

Theorie der F l a m m e . D a d as Feuer bei ihm d urch Bewegung

bl eibt ni cht dieselbe sondern sie ist in una bläs siger Erneuerung
,

begrifien einer Fla mm e folgt sofort eine andere nach indem


'

, ,

jede die nächs t gel egene Luft verbrennt und eine neue Flamm e
nach sich zieht D as Produkt d er Verbrennung ist ein doppel
.

nieht brennender , weleher s ehr leicht in Luft ü b ergeht und

nam ne tlich bei schl echten Kohlen und feuchtem Holze .



Man

suche h
p ys ikalieeher Erscheinungen auf ohne gerad e glücklich
,

darin zu sein . Verdienstvo ller ist sein Bestr eben, eine allge
1
m ax . 1 11 p
. . 45 .
Cn m so T a nnsro .

zu geben worauf jedoch hier nicht eingegangen werden


,
kann .

s elbst als e n i em Mitt el d er Veränderung beilegt ,


und in sein er

als Philosofluen bereits so selbständig ,


d a fs s ie ni cht m ehr

m entlich GI O BDAN O Bm mos, in Betr acht zu ziehen sind .

3 T el esio und Patrizzi


. .

Bs1nm mm us T ar asrus ( 1 508 —


1 588) schlie ß t seine Welt ’

irdis chen und himmlischen E ig enschaften, a ber dersel be ver

Erde und Sonne . Die Erde ist kalt die Sonne warm
, ,
und

Em s nnd 813 1111, 11


. 3
. Cm rknz, Refonnahbnszeit, II S . . 34
Em s. IX 8 56 1 if Ha ma E inl S 255
. . . . Wranm a n S 59 E I . .
die wichtige Lehre durch welche
, Tm o d er Wel t ihr Be

werden ,
die Physik soll nur d en gegenwär tigen Bestand d er

Phantasie vor bei Faauomous P1 rm ms ( 1 529 1 59 7 Auch —

für ihn gilt die ganze Welt als bel ebt Denn Geist und Kö rper .

un körperlich aber schon d as Licht der S onne und der S terne


,

ist z ugl eich geis tig und körperlich L i c h t und W ä r m e sind


.

A u s d e h n un g un d U n d u r e h d r i n g l i c h k e it . Ausdehnung

ihnen d as B aum arfüllend e nämlich eine durch die ganze Un


,

endlichkeit des Raum es ausgegossene seit Beginn der Schöpfung ,

existierende F l ü s s i g k e i t ( fluor hum or primigefi us) Es , .

Raum Flüssigkeit Licht und Wärm e Die W elt sel bst ist
, , .

zugleich endlich und unendlich d h endlich in d em Sinn e , . .


,

Ru nen und S msa . H 4 Bru


. . nn IX 8 57 6 E E m
. . s, E id . S 21 9
. .
fallen fi nd e , so hätte ich wohl etwas d en Einfäll en d es Fas sa

w el ohen die Geschichte der Physik vor Kar m a und GALIL EI

1 540, seit 1 573 als Arzt später


,
al s Leibarzt der Königin E M EA


Opera ed . c s, V1 p. 306 , 80 7 .

l l1 p 1 72
. .
W 6 1 m s ar : Elemente
. .

wel ch letzterer er d en Nam en ( vis electrica ) gab .



Seine um

al s epoche m a chend bezeichnet werden . Er wies na e h ,


d afs

der E rd oberflä che er voraussagte Bestätigt wurde diese An .

gabe erst 5 Jahre nac h G IL BE RTS Tode durch HUDBONS B eo b

G rrnnnr s
. S tell ung zu d er Lehre v on d en E lem enten und

Spekul ation und begründet seine Beha uptungen d ure h eine


reiche Z a hl v on Beob a chtungen nam entlich auf geographischem ,

Gebiete E r wendet sich gegen Amsr or m ns und GALENUS se


. .
,

wie gegen die Autorität überhaupt und bekäm pft die vi er tr a

sei Denn d a j ener die E lem ente durch Zus amm enstellung von
.

j e zwei Eigens ch a fte n ded uziert so gäbe die s vier E l em ente ,

nur in d em F all e d afs beide Eige nsch aften gl eichm ä ß ig in


,

t t e i n e der Eigenschaften dom inieren lasse fü hre


sr om r.ns s e s ,

er eine Willkürlichkeit ein Wenn er d as Feuer mit Beto nung .

der erstgenannten Qualität w a r m und trocken die Luft f e u c h t ,

und w arm die Erde t r o c k e n und k alt d as Wa sser k a l t und


, ,

feucht nenn e so h abe er d am it die Eigenscha ften will k ürlich


,

zus amm enge stellt ; in derselben Weise könne m an vier El e


m ent e bestimm en als t r o o k e n un d w ar m d h mit ü ber
, .
,
. .

D e magnetc magneticzsquc corp oribus et d e magno magnete tellure


'

Physiologie: nova , Lo ndini 1 600 Ich citiere nach d er von L o onnsrm esorgten
. b
b
Ausga e ( in S ed ini 1 628 .

Vgl . Po oos s noa sr , Gesch d . . Phys 8 280 . . . Boss x s sa s s a II S 8 7 f . .

Hu man, 1 S i 894
Das W erk, welches hier nam entlich in Betracht k om m t, ist erst nach

M und e aastr o subluna n Philosophie nova Op us p osthwnwn Ed Ge n. Bos


'

. . . .
Gunnar : Nur e in Element ( Erde) . Atm osphäre .

(hum or per calor em in s p ir it u m atte nuatus ) und ex istier t

m tw am —
eztensus et ficsa substantia .

Es gibt überhaupt nur e in

D arum keifst es au ch ; „ Gott schuf im Anfang . Himm el und

d er El em ente , s ondern entwickeln sich all e aus der Er de ‘


.

bis zur Höhe von wenigen Meil en emp or An diese r i c h t i g e .

A n s c h a u u n g v o n d e r A t m o s p h ä r e knüpft Gu nnar

im Vacuum oder ruhen dort wie , d ie ] 5ix sterne



.
6
Es wäre
A . 0 p 29
a. . . .

A a 0 p 39
. . . . Elem entum nos nullum agnoscimus praeter tellur em ;
.

sole te11us meteriam om nem et hylaeum d at, in cu us peripherie sucei ah j


j
e us gr em io coaeervantur , et aq uae succis im butae, ut m aria Ah iilis subti .

c. 1 6 p 43.
. .

A 0 p 46 Dies ist auch in D e M agnete sehon ausgesprochen, wo


. a. . . .

sowohl W asser wie Luft als Em anatio nen aus d er Erd e ezeichnet werd en, vgl b .

A . a. 0 .
p 65 , 68
. .

A . a. 0 p 48
. . . Gu nnar unterscheid et (p . 51 ) um die Erd e herum vier
sonst au ch nicht zu drklär en ,
d afs die Sonnenstr ahl en auf Erde

ohne Zeit zu gebrauchen dagegen geht d ie Fortpflanzung des ,

Lichtes durch die L uft und durchsichtige Körpe r in der Zeit

v on Elem enten erfüllt so , müfste m an auf densel ben d en

nahm e des Va cuum s erledigt sich zu gleich die Kontroverse

Vacuum weder als endlich n och al s e


un ndl ich an gesehen
wer den kann ‘
.

dadurch d afs sie die Wärm e d em m enschlichen Körper ent


,

ziehen Auch d as Vacuum ist wegen des Fehlens der Wärm e


.

kalt zu denken “
.

Beob achter s dokum entiert zeichnet sich G u nna r noch besonders ,

Von der Erde stamm t j a alles Irdische ; d aher behalten die Kör
er au ch ein e Neigung zu dies em ihrem Um run e hin
p p g ; was
von der Erde aus gegan gen str eb t wieder zur Erde Nicht , .

nach ein em bestim m ten O rte oder einer bestimm ten L age in
der W elt gravitieren die Kö rper sondern die Teile der Welt ,

kugeln streben n a c h i h r e n e i g e n e n M a s s e n u n d w e r d e n
v o n i h n e n a n g e z o g e n ; und d a s gil t nicht nur v on der

Erde so n dern auch v on d en übrigen in der Welt existier enden


,

Himm elskörpern E s ist die s der Z ug des Körpers zum Kö rper


.
,

der Teile zum Ganzen der Bruchs tücke zu ihrer eigenen Kugel
, ,

nicht z u d em räum lichen Orte d ieser Ku g el Un d d ie Bewe .

gung ist um so stär ker und heftiger j e enger und dichter die ,

'
A . a
. 58 .
p 65, (56
. .

A . a. 0 .
p 7 9 , 83, 86 , 88, 90 f , 92,
. .
95 .
m iteinander vereint w aren D afs die leichteren Körper in die .
1

Höhe st eigen ist nicht ein spontanes Streben der selben so n


, ,

nur der Auftrieb v on seite n der dichteren sie um gebe nd en Kö r ,

per wie im Wasser so auch in der Luft


,
!
,

Hier sehen wir also zu erst bei Gunnar eine deutliche


Ahnung v on der all gem einen Gravita tion der Körper Zwar .

ist dieselbe noch so beschränkt d afs sie nur Geltung hab en ,

soll für die Teile ein und dessel ben W eltkörps1s aber sie ist ,

erkennt Gu nnar keine andre Einwirkung der Körper aufein«


ander e u als die durch Berührun g un d fiihrt daher die Wir
, ,

kungen auf E ffluvien zur ück Auch die Anziehung welche . ,

es nur bei m a gnetis chen und el ektris chen Körpern gibt be ,

v er einigende B and aller Dinge Nirgends aber gibt es auf .


3


Ah nlichkeit oder Ver wandtschaft beruhende Anlockungen
‘ “


.

i d viel zu allgem eine um als wahre Urs achen bezeichnet zu


s n ,

wer den ; W orte die zwar tö nen aber sa chlich im besond ren
, ,

nichts aufze igen Gu nnar der sich ü brigens auch der An



.
,

sicht d e s C or r ns m x vs v o n der Bewegung der Erde angeschl ossen

hat steht ber eits an d er Spitze einer neuen Entwickelung d er


,

A
0 p 47 E at igitur g r a v i ta s corpo rum inclinatio ad suum
. a. . . .

principium , a tell ure q uae egressa sunt ad tellurem Levitas vero incitatio a .

ano principio , vel hum oria solventis ratione, vel eircum fusi corporis atto lentss
'

A a 0 p 59 E at igitur corpo rum ad comm une principium, sen ad suum


. . . . .

globum, inclinatio ad unitatem , non incitatio ad locum aliquem aut m undi


positionem ; globorum par tes ad m oles propriae inolinant et ab illin alliciuntur ,
non tantum te lluris, sed alior um etiam in m und o ex istentium E ot ists .

corporis ad co rpus pro pensio, par tium ad to tum , fragm ento rum ad globum
proprium , non ad globorum E t feruntur fortius et vehemenh us, ia
'

b
qui us m ateria concreta angustior et arctior et per minima coad unata sit .

V gl D e magnetc, 1 VI 0 5 p 222
. . . . . .

E ine ähnl iche Ä uß erung bereits bei C orr amm m s ( B 5 B uch, De m ol . . .

ort . wet 1 I, . . e. 9. p. 7 .

A . 0 p 60 8
a. . . . . auch vor . Anm .

De magnete, I . II 0. 2 p 59
. . .

D e magnete, I . II 0. 2 p 52.
. .
An dieser Stelle ,
wo zum erstenm al e d as c0 ppernikanisehe

Sphären wie sie v on E unox us


,
und Amsrornnss ‘
gegeben word en

mittelung der Bewegung vo n d em primum mobile der äuß ersten

s che Ursache der Planetenbewegung Rü cksicht zu n ehm en


.

Astronomie ,
in welcher zwar die m athem ati sche Form el a rom

die Urs ache der Gravitation aber ein v orläufig noch un gelö stes

n omie , aristo telisehem und p tol em äischem System e auszugleichen .

3 1 0 11 ( 1 423 indem er jedem Planeten ein e Sphär e von

cykel zwischen ihrer aufser en inneren O berflä che Ba um


und
hatte .

PE URBAO H und s ein noch berühm terer Schül er J O HANN
MÜLL E R VON KÖ NIG SBE RG in Franken genannt Rsetomom as us
,

Vgl B W enn, Gu k d As tr S 38 i
. .. c . . . .
'
.

Ar nr r , Rcfonn d S tem k S 33
. . . . . .
Co r r na mz ns . Ka r m a . (h m m .

Fehlern reinigten sowie für neue trigonom etrisehe und as tro


,

nomisc he T afeln Sorge trugen .

J e weiter die Astro nom ie in Beob a chtung und Rechnung


fortschritt um so deutlicher zeigte sie h die Unzulänglichkeit
,

d er ptol em ä is ohen E pieykelthe orie Diese Überzeugung ver .

anlafste Nx com us C or r s ax mus ( 1 47 3 1 543) seine weltum —

wälzende Theorie aufzusteflen nach welcher die Sonne ruht , ,

Der Mon d bewegt sich um die Erde die Erde selbst dreht sich ,

um ihre Ax e und die se Ax e bleib t in ihrer L age sich selbst


, .

parall el was C orr snm x us durch eine besondere konische


,

Die notwendige Folge der allm ählichen Verbr eitung dieser


Lehre war der Sturz des aristotelis chen System s Um a ber
3
.

diesen Um sturz z u einem irr ep ar ablen zu m achen muß ten erst ,

bra cht werden Die se weltbefr eiend e That l eisteten KE PLER


.

und GAL I LEI D urch ihr e Entdeckungen wurde sowo hl d as


.

ptolem äis che W eltsystem als aueh dasjenige d es durch seine


genauen Beo ba chtunge n so hoch verdienten dänischen Astro
nom en T r cno B a u m ( 1 546 welches einig e Zeit hindurch
d e m c o ppernikanischen bedenkliche Konkurrenz m achte de ,

J O HANN KE PLE R (15 7 1 1 630 )


entdeckte die wahr en Bahnen

der P laneten Die beiden ersten


. Gesetze d a fs die B ahn en der ,

Pl aneten Ellipsen seien in deren einem Brennpunkt die Sonne


,

steht und d afs die vo n d en Leitstrahl en beschriebenen Sek


,

d asdritte wo na ch sich die Qua drate der Uml aufszeiten zweier


,

Planeten wie die Kuben der grolsen Axen verhalte n 1 6 1 8 ‘ '

,
.

GAL I LEO GAL 1 LE I ( 1 564 1 642) richte te d as v on ihm ver


besserte Fe rnr ohr auf d en Him m el dessen Veränderlichkeit er ,

bereits dur ch sein e Unt ers uchung ü ber d en im Schlangentr äger

N1 00 1.111 C ons umer T orinensis d e resolutiombus erbium coelestium, lcbri


' '

VI Norimbergae apud Jo n Ps r a3 10 1 1, Anno MD L


. Vgl Ps own, Coppem icus X III . . .

b
Man vgl d ar ü er u a Ar sr r , a a O W ow , Gesch
. . As h: S 22 1 B
. . . . .

As tr onomie nova , Prague 1 609 Die W er e Knr x s ss nach d er Gesamt


. k .

b
ausga e von Fm scn, F
r ankfurt 1 858 71 —
.

Harmonices M und i Iibri 7 O pera T om 5 . . .


Gu u m . . und d as c0 ppernikanische System .

1 6 04 n e u erschiene nen Stern nachgewiesen hatte J etzt zeigte .

er all e s d as sichtb ar am Himm el w a s die Theo rie d es C OPPER ,

m us ver langte die L ichtph asen der Venus die Ähnlichkeit


,
1
,

d es Mondes m it der Erde die Mo nde des Jupit er eine nu ,

le ugbar e An al ogie zu unsrem terrestrischen System e e nd

lich viele neue S terne und selbst die Rotation d er So nne D as .

waren unwiderlegliche Beweise so se hr aueh die An hänger ,

d es Am sror nnns gegen ihre An erke nnung sich sträubten ’


In .

C op ermeano ( 1 6 32) lie fs er die g es am te W ucht der


'

maico e

Gründe ,
wenn auch in verschleierter Form , gegen d as ptole
m ai sche und fiir d as c oppernikanische Sys tem wirken E s ist .

bekann t wie sich die Kirche einm ischte und GALILEI zum
,

W iderrufs zw ang Die Feindsch aft der Kirche hinderte freilich


.

die ö ffentliche nicht die heim liche An erkennung d es copper


,

nikanischen Syste m s in d en ihrem E influsse unterworfe ne n


L ändern Die Wirkung der c 0 ppernikanisch en Lehre war zu
.

ver zögern nicht m ehr aufzuheben sie tra t auf unwiderlegliche


, ,

Gründe gestützt mit all er M acht in die Entwickelung d er


,

Fix eterne fol gte ihre unm efsbar gro sse E ntfernung ; d as Kristall
gewölbe d es Him m els ö ffnete sich zur Unend lichkeit die Erde ,

wur de ein Planet unter Planeten die Sonn e ein Stern un ter ,

Sternen wie es B us s e ge ahn t Die Me ns chen verloren i hre


,
.

St ellung im Mitte lp unkte der Welt die S phärengeister ihr e ,

Ma cht über d en Mikroko sm os Die ges am te Physik d es ARI . .

sr or nmas we l che sich a uf d en Unter schied der sub lunaren und


,

eo el e stisehen Wel t die Ruhe der Erde und die Be einflussun d s


, g e

Lebens durch die Bewegung der Sphär en stützte w ar durch die ,

veränderten Ro llen der Er de und d es Him m els bedroht ; der ganze


künstliche Bau der Scho lastik fiel rettungslos in Trüm m er .

6 Neuerunge n in d er Lehre
. von d en El em enten .

Vo n d en ein zelnen physikalischen Lehren d es Am sror nm s


w ar es die Ableitung der vier E lem ente aus d en ihn en zu

N uncius S id ereus, Venet 1 61 0 . .

. b b
Vgl hier ü er eso nd ers Ru n v Gas t es , Galileo Ga lilei . . und d ie rö mi
r, S tuttgart 1 87 6 S 32 ii
sche Kurie . . .
E lementenlehr e Bo o m .

Eine dre Auffassung über die Luft find et sich bei


an

d em als Verteidiger der To l eranz bek annten J EAN B O D IN


( 1 530 1 59 6 oder

welcher no ch weiterhin als Vertreter
a to mistischer An sichten zu nennen sein wird Bo o m l ehrt .
,

defs die Luft nicht warm un d feucht so ndern im Gegenteil ,

tr ocken und sehr kalt d as kälteste der E lem ente sei indem er , ,

sich d abei ausdrü cklich auf GALBN und die Stoiker beruft Die .

Vierzahl d er Elem ente behält er bei ; aber d a jedem E lem ente


e i n e Eigenschaft im höchste n Grade z ukäm e der Er de d ie ,

Trockenheit d e m Feuer die Hitze d em Wa sser die F euchtig


, ,

kait so bleibe nur ü brig d afs die L uft d as käl te ste E lem ent
, ,

sei .

Dies wird auch d urch E rfahr ungsgrüi1 d e zu stützen ver
sucht Von die sen vier Eigenschaften haben zwei nämlich
.
,

Wärm e und Feuchtigkeit die Eigentüm liohkeit d afs sie d e n , ,

j g
e ni e n E l e m e n te n wel che n sie im höchste n Gr,
a de z uko mm e n ,

zu gleich wesentlich sind ; F e u e r und W a s s e r w ür den auf


hör en zu existieren wenn sie ihre W ärm e un d Feuchtigkeit ,

verlören Der Luft d agegen scha det d er Verlust der Kälte


.

nichts und die Erde wird se g ar d urch Verlust der T r ocken


,

heit fruchtb aren Von der Wärm e unterscheidet sich die


Feuchtigkeit noch b eso nders d a durch d afs sie nicht blofs wie ,

diese eine E i g e n s c h a f t der Körper ist sondern eine k ö r p s r ,

l i c h e S u b s t a n z wel che d as Gewicht der Körper verm ehrt


,

und ihre räum liche Ausdehnung vergrö ß ert ; sie ist ni chts Ah

straktes so ndern etwas Ko nkretes



.
,

D urch dies e Unterscheidung führt Boo m ein en a ndren


Begriff unter d em N am en humid um ein als die a ristotelische ,

D efinition v on 157 903 besagt Na ch ARIST OTE LES heilst flüssig


“ '

! .

d asjenige was durch eine ihm selb st eigene Grenze nicht ab


,

gegrenzt werden kann während es d ur ch an dres l eicht be ,

grenzbar ist Der Gegensa tz dazu ist d as Trocke ne ; l etzteres


.

aber hat all erdin g s noch ein e n zweite n Gegens atz d as N asse ,

d as Am sror nnns als d asjenige d efiniert was eine , „

frem de Fliissigkeit an sein er O berflä che hat D iese zweite .


Eigenschaft oder vielm ehr die Fähigkeit sie hervorzubringen


, , ,

Jam Bonm us, Universum na tura thea trwn Hanoviae 1 605


. Die Vor . .

r ed e ist vom 25 e r 1 596 d atiert . Fb


Lib 2 p 1 55 1 57
. . . . .

.

A a 0 p 1 82
. . D e gen 11 , 2 p 329 b
. . . A a 0 p 330 a . . . . . . . . .
Se wenig klar aueh BOD I N bei der Diskussion dieser Eigen
sch e ften verführt so mufs doch diese Trennung der Begrifl e

da dur ch zwei Eigensch aften d es Wassers getrennt ,


nämlich

und eine Fl uidität die Folge der leichten Verschiebb arkeit


s ,

seiner Teil e Mit dieser Kl är ung physikalischer Eigenschaften


.

Denn erst jetzt wird es m öglich d en Begriii der u i o k t t r o p f ,


'
-

b a r e n F l ü s s i g k e i t d es G ases d as nur die Eigensch aft


, ,

winnen ohne ,
ihn doch klar er fas sen zu können .

( 1 544 „ Pfalzgräfisoher und Hanauiseher Leibarzt wie “


,

aus der Antwort Karm a auf ROBLINS Buch D isewrs mm


W ährend Baum durch seine Erörterung ‘


d es Begrifis

Bo nus a p 1 55
. a . 0 . . .

K
ar m a: Antwort etc Pr sg 1 609 Op era ed F m.sou T I p 541 , 542 . . . . .

Von Ru t e n wir d noch gehand elt S 354 sowie im Anfang d es 4 Buchs . .

und b
esond ers 5 Buch, 6 Abn
. ehn . .
Antwort Jo . K
an n st au f D Helisaei Böslim
.

etc. Prag 1 609 . Op . cd .

F ersen I p 501 ii
. . Ich setze ,
w
die el chS telle
e d as o lgend
auf e sich ezieht F b
hierher ( Op p . I .
„ Ich halt d as en ge
i j F
ewer fiir d as vierte El ement, d as

m ich b rennet, es sey und d em Bert, im O fen, od er vnd er d er E rd en : d ann es

ist nit j rer Kö p r er eigen, sond ern v on j rst Seel , d ie d a erkeli d as Le b n im


e

wie ich in m einer O ptics angezeigt : gehört b


a er nit zu d er b
su stanz d es

alweil ich k in C hymi


e eus bin, so wil mich d och ged uneken, d as Fw e er sei

sulphur b
a er ist ein W erek, opus, d er S eelen im Lei b ,
wie d as Blut . W ere

Oh es materialiter d er S onnen verwand t, vnd d erowegen eine j ed e Seel im

to d vnd schwer, d araus folgt, d as wo d er Ma te rien m ehr ( als nem blich in d er


E rd en, d am ach im W asser), d as an und fiir sich sel st b ald a aueh d er K lt e e

m ehr, vud also die luflt nit tür sich sel st b kalter sey d en die Erd , sond ern

d och sonst weichst .


D . Böslin : „ Die F u ht
e c e ist im W asser und nit in d er Luflt, wie

[nämlich bei d en astrologischen Bem er k ungen in d er S chrift „ De nova stelle

Sonsten weil s ich d as Bonnms wol distinguirt inte r fluiditate m (d as ist Aristoteli
b b
d efinitio suae humiditatis, vnd lei t d er lufit) und inter humiditatem ( d ie d a

bestebet in einer zächheit d es Füefsend en, d as es anhange und d ie poros be .

namlich die härte od er trückne non d uid a nee viscid a .



Elementenlehre : N Cm r nsr m 1 us . Ba m uz1 x o .

Ill us tra tionen . In einer Historia M acrocosmi gibt er eine


s

phant astische Beschreibung d er Weltschöpfung und des


Weltauf baus ,
in d em I ntegrum M orbor um mysterium lä fst
sr , v era nla fstdurch die Beobachtung eines T herm o skops,
all e Veränderungen in d er Welt aus Verdicht ung und
Verdünnung erfolgen E r ist ein Gegner der Bewegung der .

Erde und polem isiert gegen C OPPEBNIKUS und d essen Anhän ger 3
.

Die Ausführungen seines L andsm anns NATHANABL C ARPE N


TARHIS ( 1 1 6 28) sind zwar d urchaus ar isto telesfe ind lich gehen aber
'

tischen C harakters kaum hinaus ‘


Der n om inalistische Grund

kait zu vervielfachen sind gilt ihm als der sicherste von all en ; ,
5

er nimm t daher nur zwei G attungen von sol chen e u Substanz ,

änderung find et führen ihn auf die Behauptung d afs alles


, ,

aus nichts e ntstehe D as Feuer erkl ärt er für feucht ( Imm i


7
.

d us) weil sich nicht na chweisen lasse d afs es trocken sei


, ,

es sei v on sulphurischem nicht v on m erkurialiseh em H umor ,

Von Wichtigkeit sind jedoch zwei seiner Lehren C m nrru um s .

erkl ärt erstens a l l e E lem ente für s c h w e r 0


und zweite ns ,
1

l ehrt er die Existenz eine s V a c u u m s weil es Verdichtung ,

gibt Cond ensatio ist d as Z usamm endrängen der m ateriellen


.

Teil e ein e s Körpers a uf ein en engeren O rt "


.

Im Anschiufs an T n1 ssm und Par a rzzr wird R ss nnrrus


B am zm o a us Serr avalle bei Vercelli in Piem ont ( 1 590 1 622) —

tcclmica Histor ia T I , D e macrocosmi His tofi a O ppenheimn 1 6 1 7 Pol


. . . . .

Franeof 1 631 . . Vgl b . eso nd er s cap 5, p 1 7 f


. . .

D e ma crom sm . V, e. 15 . T . I, p 1 53 D e C opernici
. . et Gilberti

ed v. huj tempe rie Philosophos d ogm ata q uaed am nova discutiuntur Ed


. . . aec und s,
una D ecad e suetier et em end atior Ox oniae 1 6 22 D ie erste Auflage . . erschien

nach Anga b e d es Praeiatio


'

ein Jahr vorher

Dec I E x erc 1 p 2
. . I , 1 p 34 I, 4 p 76
. . . . . . . . .

I, 7 p 1 1 7. I , 3 p 48
. .
,
7 p 1 89 . . . II . .

S eine S chriften waren mir nicht zugänglich Die wichtigeren sind .

Ura noscop ia, sea: d c coclo Games 1 6 1 7 N ame Op iniones P5ysicaß . . . .


e Körper schwer sin d auch d as Feuer und d afs
D afs all , ,

Erde nicht d as schwerste E lem ent sein könn e h atte unter ,

Berü cksichtigung d es r elativen (hydr o statischen) und absoluten


Gewichts schon frühzeitig G ALI IE I in seinen ersten Manu .

skripte n gegen Anrsr or s r ss beh a uptet und verteidigt


1
. .

Die genannten na turphilosophischen Reform a toren denen ,

sich noch a ndre N am en insbesondere aus der Z ahl der Ä r zte


, ,

beifüg en liefsen vereinigen sich all e in d em Bestreben über


, ,

d as Wesen d er M a terie des S ub str a tes d er Veränderungen in


,

d er Na tur H altbareres zu bieten als die Lehr en des Am sr o


,

m as E in weiterer Fortschritt der zur Korpuskul artheorie


.
,

hinüberl eitet tritt a ber erst auf wenn auch d a s v on di esen


, ,

Physikern no eh festgeh altene Dogm a v on der wechselseitigen


Um wandlung d er E lem ente ineinander aufgegeben wird Noch .

We sen über der Materie wenn ,


sie au ch in d em Begriffe der

i d Der greifb are H alt an wel chem die S tofie selbst als
sn .
,
'

Gegenstän de der Erforschung zu fas sen sind ist n och nicht ,

Veränderlichkeit der Dinge ist noch nicht in ein Verhältnis zum


R a u m e und zur Q u e n t i t ä t gebracht D aher kö nnen die . .

der m ech anischen Kaus alität ergänzt werden .

Lugd 1 6 1 9 . Campus philosophicus Lugd 1 620


. Vgl N1 céao s .
p 43 51 . . III .

.

Dasel st p 45b ein Brief B1 c o ss an Bu u s zm o vom J uni 1 622


. Bayle‚ .

D iet Article Baranzan,


. I
p 440 Bauc z na V p 6 15 Po e s ns no ar r , Ha nd
. . . .

wört I, 9 7
. .

Alaum scritti ined iti di Gab! eo Galilei tratti d e nmanoscn tti d ella bibß oteca
' ' “ '

m ionalc d i F irm a pubblica ti cd illus lm tz d a Asr om o F1 vano Rom a 1 884


'

. .

Vgl p 29 p 55
'
. . .
p 96 d . . .
D ritter Abschnitt .

Die Unverwandelbarkeit der Elemente .

1 . Gorlaeus und d i spagnet .

m e e Stadi um sob al d sie v on d em Streits tiber die


ein n u s ,

Z ahl und Eigenscha ften und ihre gegenseitige Einwirkung zu


der Erkenntnis fortschreite n d afs die E lem ente u i e h t i n e i n
,

a n d e r v e r w an d e l ba r sind Diese Auffa ssung welche


.
,

Eigenschaften ersetzt durch d en klareren der u n v e r ä n d e r


1 i c h e n S u b s t a n z und die Mater ie gewinnt ihre vo lle Selbst
ständ igkeit Die Eigenschaften d er Körper werden als 11 u s
.

g e d a h n t e Q u a n t i t ä t e n im R a u m fix iert sie werden

Stoffe ihre Ver änderungen m ü ssen als dann erklärt wer den
,
und

d urch räum liche Z u s a m m e n s e t z u n g der Grundsubstanzen


oder Ele m ente Diese Zus amm ensetzung ist aber schließ lich
.

Teil e . Zwar wird der Versuch gem a cht eine Durchdringung ,

selbe sehliefslich in die k o r p u s ku l a r e K o ns t i t u ti o n d e r

historischer Vorarbeiten über diese Epoche sich noch nicht klar


übersehen läfst Sie bilden d en Übergang zu der bestimm t
ausgesprochenen Erne uerung der Ato m istik bei deren S chil ,

dera ng wir ihre Nam en zum Teil wie d erfind en werden .


Unverwand elbarkeit d er E lemente : VAN Go oar z .

Bestandteil in die Verbindungen eingeht ; dies thun a ber nur


Erde und Wasser Sie sind die Sub stanzen in welche sich .
,

all e Dinge auflösen und daher die beide n einzige n El em ente



.
,

D as Feuer läfst sich nicht mit Wasser m is chen auch gi bt e s ,

keine Wesen die sich v om Feuer nähren also geh ört es nicht
, ,

zu d en Bestandteil en dersel be n Die Wärm e in d en Mis chungen



.

ko mm t v on anfsen v o n der Kr aft der Sonne D as Feuer ist ,


.
3

nur ein Accidens und wird durch die Kraft der Wärm e erzeugt

.

Die L uft kann weder m it Erde noch mit Wasser eine Ver

wozu eine Altera tion der se kund aren Qualitäten derselben zu


einem gem einsam en Ausgleich gehört Die L uft dagegen füll t

nur die Räum e zwischen d en Ato m en der Erde und des Wassers
aus Auch n ähren wir uns nicht v on der L uft sondern wir
.
,

a t m e n sie nur ein um durch ihre Kält e die Blutwär m e zu ,

m äß igen “
Sie ist nicht l eicht so ndern sie besitzt ebenfalls
.
,

Gewicht d as wir nur nicht bem erken weil wir daran gewöhnt
, ,

sin d Sie steigt nicht nach oben sondern geht nach Be d ür f


?
,

nis nach all en Seiten Auch ist sie nicht feucht wohl a ber
8
.
,

sehr flüssig GORLAE US beto nt d e nselben Unterschi ed zwis chen


.

humid um ( feucht) und fluid wn ( flüssig) wie B OD IN erkl ärt d a


9
, ,

her auch d as Fe uer für sehr flüssig Feuchtigkeit ( hum or ) und .

Trockenheit ko mm en d em Wasser und d er Erde ihren Wesen


heiten na ch z u und sind aus diesem Grunde in all en Misehung en
,

.
0

Der Himm el ist nicht quinta essentia Feuer Wasser oder irgend , ,

etwas aus ihnen Z usam m engesetztes sondern die L uft selbst ,

un d hat dieselben Eigensch aft en wie die se D as Wasser ist .


nicht in L uft verwandelbar s o ndern was a us d e m Was ser auf ,

steigt sind die D ün ste ( r e por es) ; sie ents tehen aus d em Wasser
,

durch D azwischentr eten der Luft und könn en d urch die Käl te
wieder in Wasser zurü ckg eführt werden indem die Luft aus ,

getrieben wird K e i n E l e m e n t i s t i n e i n a n d r e a v e r
.

w a n d e l lo a r 12

E s ze ugt v o n