Sie sind auf Seite 1von 528

GE SCHICHTE

A T O M I S T I K
V O M MITTEL AL TER BIS NE W TO N

KURD ASSW ITZ


;‚ .

EBSTER BAND .

VE R L AG VO N L E O P O L D VO S S .

1 890
.
Vo r wo r t .

Der vorliegen de Versu ch eine Geschichte der Atomistik


,

desh alb auf die Zeit v on d em beginnenden Kam pfe gegen die

V erfassen sich hier als ein R em is erwies so


, ist diese lbe

d as B u ch vielleicht d azu dienen, fiir gewisse Kapitel der allge


V ORW ORT .

m einen Physik (z B Aggregatzustände ,


. . B ewegungsl ehre ,
Blasti

Die historischen Unt ersu chung en war en indessen fiir d en

in der Darstellung nicht getrennt werden ; um jedoch d em.

L eser j e nach seinem Interesse die Benutzung des B u ches zu

berechtigt find en . Trotzä am ist d er Umfang d es Werkes 80

Zer l e gung in zwei B ände n ötig wur d e . Dieselb en häng en

m och te .
VORW ORT .

Indem der
Verfasser seinen V ersuch, in d er kinetischen
K o rpueku1artheorie der M aterie so wohl ein Probl em als eine
g eschichtliche E ntwickelung ab zugrenzen, der Ö ffentl ichkeit
.

üb er gie bt, in d er Hoflnung, d am it einerseits für die E rkenntnis


'

1iefem ,
zugl eich die angenehm e Pflicht d en Verwal
erfüll t er ,

tung en der Bibliotheken wel che ihn b ei seinen historischen


,

Studien in znvorkom m end ster Weise unterstüt zten insbesondere


,

d em O berbibliotheka r der herz o glichen Bi bliothek z u Gotha ,

H errn Geheim en Hofrat Dr PERTSOH sowie H errn Bibliothekar


.

Dr GEOBGE S desgleichen der Verlagsb uchhandlung für die


.
,

des B uches seinen aufrichtigen D ank ausm


,
.

G o tha , d en 1 8 O ktober 1 889


. .

Kurd Lafswitz
.
I nhal t .

( D iej e nigen Ka p ite l we h e h a ts h i h s s t m a tis h


lc up äc l c y e c en Inhalte si d
n
h a s e e h et )
, ,

w de
ur n d urc u g z ic n .

h
Nä e Na
er ch weis e g be
e n d ie Kol um n entite l und d as d em eite n B and e
zw bel gefiigte

E rstes Buc h .
E inleitung .

Die Theorie der Materie su cht über d ie all gem einen Bedim
ungen Rechens chaft z u geben a uf wel chen die Erfüll ung des
g ,

Wechs el derselb en in der Zeit b eruht . Ihre Geschichte ist

sinnliche Erlebnis gil t es zu bewältigen ,


zu ordn en
, zu
beherr

d arf m an erwar ten, d afs eine Geschichte der Theorie der

gründet .

wel che hist9t is ch behandelt w er d en soll so fin d et sich d afs es


, ,

g ar nicht ein e Theorie,


so n dern ein e Viel heit v o n Theorien

gibt Dies e m üssen d emna ch zunächs t nach inneren Gesichts


.
Einleitung : Die Th eorien d er Materie .

m eineren Problem en ,
v on wel chen sie nicht lösb ar s ind . Ma n

schie d enen Lehren v om Wesen der Kö rperwel t n ac h ihrem

gelegten m ateriell en Prinzipien in Gruppen zu brin gen . Da .

p l er kinetische und dynam ische Theorien j e na ch


o tisch e , in ,

d em m an ein en in ind ividuell en Teilen oder im Ko ntinuum s r


füll ten Raum vora us setzt oder Ann ahm en ü ber die Wechsel
,

Wege l assen sich weder die geschicht lich vor h andenen Stufen

in al l en ihren S ch attiem ngen erschöpfen no ch gelingt es die , ,

'

trennen Wohin wären die unteilbaren Fläch enelem ents eines


.

PLATO N wohin die Mo na den eines L EI B N I Z zu rechn en ? Gehören


,

sie z ur Ato mistik oder w o liegen die Grenzen der letz teren ?
,

e erer Physiker aueh eine Atomistik ? Die antike Ato m istik


n u
ist konsequenter Materialis mus die m oderne sei sie dynam isch
, ,

doz en Sekte d es Islam , eine streng aus gebildete Atom istik ,


zu

Gotte s auf uz heben , und der eifr ige Katholik und from m e D om »

nuierlich e Er füllung des Raum es ; darf m an deshal b ihre N am en


als Anhänger d er pl er o tisoh en Theorie z usamm enstell en ? Es .

ist o ffenb ar d afs bei der Be gründun g der Lehren v on der Ma terie
,
»
Einleitung : Interesse d er Theorien d er Materie,

Dieses Einteilung3prinzip find en wir in d em I nt er e s s e

das e r k e nnt n i s k r i t is c h e , d as m e ta phy s is ch e und d as


p h y s i k a li s c h e Int e r e s s e .

na ch d er M ö g l i c hk e i t d e r E r fa hr u ng überhaupt . Es s trebt

nach der Materie v on d em Gesichtspunkte aus wie ihre Lösung ,

vertr äglich ist mit d en Prinzipien einer allgem einen W e l t an


s c h a u un g Neben d em rein theoretis chen Interesse wel ches ,

Dinge besteht wirken hier insbes onder e religiöse


,
und ethische

Gebiet . Es wendet sich d em Probl em e der N t ur e r kl ä r un g


zu und fra gt wie die Beschaffenheit der Körper zu denke n
,

Urheber sind daher geneigt v on Fall zu F all zu ur teil en . Sie

Einheiten, auf welchen die El em ente d er K örper wel t beruhen ,


realistis che oder idealistische Prinzipien so ndern sie bl eibe n ,

nur so weit ,
jedesm aligen Erkl ärung vorhande ner
als e s zur

T hatsaohen nötig erscheint .

Die vom physikalischen Interesse beherrschte Theorie der


Materie zeigt nun die Eigentümlichkeit d afs sie vo n ihr em ,

ersten geschichtlichen Auftr eten an K o rp u s k ul a r t h e o ri e ist ;


d h sie l e gt zu Grunde die Annahm e d afs die Körperwel t zu
. . .
,

erklären ist durch die Z usamm ensetzung derselben aus Korpus


keln kl einen oder kl einsten Körperchen welche sich v on d en
, ,

sinnlich wahm ehmbar en Körpern d a durch unterscheiden d afs ,

ihnen n i c h t a l l e sinnlichen Eigensch aften z ukomm en so ndern ,

nur sol che Eigensch afte n wel che zur Ko ns tituierung des Kö r
,
«

p erlich en u n en tbehr lich erschein en D a durch erze u gt sie .

eine wertvo ll e Vereinfa chung der Erkl ärungen indem die ,

zier t wird Die korpuskular en Theorien verl egen keineswegs


.
,

wie m an häufig behauptet hat die Erkl ärung der Körperwelt nur
,

um eine Stufe zur ück indem sie selbst wieder Körper vor
,

aus setzen s o ndern sie fördern d as Probl em der M aterie in der


,

That ; denn was sie ihr en Ausführungen zu Grunde l egen d as ,

sin d ni cht Körper wie sie d ie sinnliche Erfa hrung bietet und
,

wie sie eben erklä rt wer den soll en sondern es sind Abstraktio nen ,

aus der sinnlichen Körperwel t ein Produkt des Denkens ,fiir ,

wel ches zwar der Nam e des Körpers beibeh al ten ist d as jedoch ,

in der sinnlichen Erfahrun g nicht existiert So l che Abstra ktionen .

sind aber iiberhaupt der Weg auf wel chem alle Erklärung ,

vom Mannigfal tigen z um Einfa cheren und d aher Allgem ein ere n

forts chr eitet Die Erklärung besteht j a nicht in der Aufheb un g


.

säm tlicher Mer km al e sondern in ihr er Reduktion auf die


,

unentbehrlichen Die Korpuskulartheorie bedeutet daher selbst


.

im blofs physikalischen Intere sse m ehr als ein e Hilfshypothese .

Sie entspringt all erdings aus d em Bedürfnis d es Physikers


'

na ch Hypothesenbil dung a ber sie ist so e ng verknüp ft m it


,

der allgem eineren Aufgabe der Theorie der Materie d afs sie ,

Denn m it der zunächst nur logisch vorgeno mm enen Ah


str aktio n v on gewisse n sinnlichen Qualitäten z B des To nes ,
. .
,
komm t auch nicht welche l ogischen O pe ration en die Be
,

schr eibung der Körper vereinfa chen sondern welcher W e r t


,

d er G e w if sh e it d en einzelnen Aussagen beizul egen ist Der .


Körper ist rot und „ der Körper ist h art er scheinen als Ur
“ “

sehw er oder rund oder beides zugl eich nennen ? D amit sind
,

schaftlicher Erfahr ung studieren und er gründen kann Und .

eine so lche historische T ha tsache ist d as Denken wel ches in ,

Versuehe . p ass ende Hypothesen über die Konstitutio n der


Materie aufzufind en so wäre ein solches Unternehm en viell eicht
,

nieht unbrauchb ar als M a teri al zur Geschichte ein er all gem einen

daraus ziehen könnte dürfte ziem lich gering


,
ausfall en . Weil

reichende Aussichten D i e G e s t a l t u n g d e r T h e o ri e
. der
M a t e ri e d ur c h d a s p h ys ik a l i s c h e I n t e r e s s e ist ein phi

system atisoh e Denken zu T age treten . Indem die fortschr ei

führ t, kl ärt sich die Frage nach d er gegenseitigen Abhängig


keit der physikalischen Erkenntnis und der Be dingungen der
wickelun g erkannt h aben um d araus zu schliefsen auf d ie
,

dauernden Bedingungen welche der naturwis sens chaftlichen


,!

ImBeginn d es m enschlichen Na chdenkens ist d as theo re


tische Interesse an der Körperwelt m eta physisch , d h auf die . .

rein praktisches . Es handelt sich um die technische Bewälti


g ung der N s t ur . Die Heilkunde die gewerbliche Bear beitung
,

ben, die an beob achteten Verän derungen theore


d en K ö rpem
tisch zu erklär en und fördern An sichten über die Ko nstitution
,

der Körper zu T age Die Festsetzungen der m etaphysischen


.

Theorien der Mater ie genügen diesen Praktikern nicht, oder

aus der Bil dung ihrer Zeit und spiegeln die m etaphysisohen
Lehr en der Schul en wieder . Auf diese Weise hat sich bereits

Theo rie war Korpusku1 arthe orie . Wir find en sie bei d em Mech a
niker Hmm v on Alexandrien bei ‚
d em Arzte ABKL EPIAD ES v on

l ohnend sein .
w a chsensem pirischer und m a them a tischer Kenntnisse zu einer
Wisse nschaft vom Wesen des Körpers um gestalten . D abei

diesem thatsächlioh en historische n Vorgangs fra gen wir nach

die Denkm ittel zu entdecken sind durch wel che Ns tur im


,

wissensch aftlioh en Sinn e abgeso ndert wird aus d em Ges am t

Geschehen so ,
m ufs dieses Ereignis cht gesucht w er den
ni in

sondern es m ufs dort zu fin d en sein wo die Wissens chaft v on


,

der Na tur zum erstenm ale d as s ubjektive Interesse der m eta

ve rtritt .
E rst es Buch
.

im Mittelalter
.
E rster Abschnitt .

Die Atomi stik bei den Kirch envätern .

An Quell en fiir die a ntike Atom istik und an Überliefer


ungen ihrer Lehren h at e s im Mittelalter nicht gefehl t Aber .

di es elben waren ihr nicht günstig D as theo l ogische Interesse .

herrs chte unum schränkt ; die Theologie w ar diejenige Wissen


'

sch aft d er all e ü brigen zu dienen ha tten und unter die sen
, ,

ihren Hilfswissenschaften glaubte sie der Physik am wenigsten


zu bedürfe n Der Nam e d er Physik fehlt unter d er Z ahl d er
.

sieben freie n Küns te wel che als d as Trivium d er Gramm a tik ,


,

Rhe torik und Dia lektik und als d as Qua drivium der Arithm etik ,

M usik Geom etrie und Astro no m ie d en Kreis der Anforderungen


,

erfüll en d en m an an wissenschaftliche Bildung stellte Ja die


,
.

Beschäftigung mit d er Physik g alt eher für na chteilig und


hin derlich und s elb st Gel ehrte wel che sich dersel ben widm eten
, , ,

sa he n die naturwissens ch aftlichen S tudien doch im m er als


n ebensächlich und nur ged ul det an
1
Sogar T H O MAS VON AQ U IN O .

erkl ärte noch d as Streben na ch Erkenntnis der Dinge für


Sünde soweit es nicht auf die Erkenntnis Gottes zielte Die
,
2
.

U ntersuchung der Natur überliefs m an d en Ärzten ; d er Nam e


Physious bede utete lange Zeit hindurch nichts and eres als
M e dicus .
B

Vgl . v. Ercu s, M itteld t


. Weltansch S 589 . . Die vollständigen

S umme: theologzae secund a sec 1 6 7, art. 1 Op Vsnet 1 593


'

.
qua es t . . . .

T . XI .
p 407
. .

JO UBD AI N, '
L aß . Übers . d M
. at. S 242
. .

Vgl d en Artikel P h y s i c s in
.

D v Ca non, Glossar .
Verschwind en d es physi k li
a sch en Intere s s es .

schen Phil osophie h atte die Zurücksetzung der Physik durch

und zum Teil vo ll zogen Die Erkl ärung PLATO NS d afs m an in


.
,

der Physik nur Wahrsch einliches l ehren könn e wurde ver



‘ “
,

hängnisvoll bei d en Um ständen und Tendenzen unter den en ,

er die Z urückh al tung des Urte il s anem pfiehl t,



und di eser

sehen ,
in wel cher We ise neupla tonisohe I deen au ch b ei der

tritt nur der theosophische und m etaphysische C harakter des


N eupla to nism us in Wir ksam keit wel cher der na turwissensch a ft
,

lichen Betra chtung und der m ech anischen Erklä run gsweise
abgeneigt und fein dlich ist .

Um so m ehr kam er d em Bedür fnis des C hristentum s e nt


gegen D as Diesseits hat seinen Wert verloren auf ein
.
,

Aus d em Jenseits ström t d as Heil ; ohne Verm ittelung der

in der Hinga be an die ewige Wahr heit ist o ffenb art sich d as ,

Geheim nis d es Ewigen der sich in Gott versenkenden Seel e .

D a s religiöse Erl eb nis ist d ie m a chtvollste Aiig el egenhe it der


Menschheit geworden ; die Probl em e des Kosm os h aben ihre
Bedeutung verloren Gott und die Seele will ich erkenn en
.


.

„Und nichts weiter ? “


G ar nichts weiter


S e redet die Ver .

nunft zur Seel e bei

der Seel e zu Gott und gar nichts weite r k a nn erkannt werden ;


,

der Verstand ist m a chtlos nur die O ffenbarung durch die Gna de
,

Gottes verm ag d en Menschen zu erl euchten D as ist d as .

Tima eus, Cap 5 am


. S chluß . D e prima frig o 28 . . .
[Sohlnfs ]
.

S olüoqm’a I, c 2 (Q. . . Op . Antwerpen 1 700 F0 ] T _ . . I p 267 ( D)


. .
Verachtung d er Atomisti k .

u na us gesetz t predigen ,
indem sie d as religiöse Gefühl des

In diesem Streben na ch Verteidigung des Christentum s

am m eisten s u t dierte Quelle d er al ten Phil osophie . Ihr belieb

d ie Ato m e nl ehr e des Al tertums . Sie kö nnen es nicht oft genug

Mühe ( p a m w yr vl a) sei die auf gänzlich Unnötiges und für d as


o ,

Leben Unbrauchb ares verwandt wird und in ihrer Ab sicht

hinausgehe , so ndern d afs sie auch ein e Gefa hr für d as Seelen


heil einsohliefse , wie d as Beispiel d es L EUKIPP und D EMO KR I T

Wenn schon theoretisch der Materialism us jener alten Philo


8 0 phen so schwere Bedenken erre gte so bot der Um stand , ,

hatte ,
d en willkomm ensten Anlaß ,
Spott Hohn
,
un d Schm a ch

glü ck h atte ,
v on Begründer der v er d amm ungswürd igsten
d em
Ethik , d em v era cht etsten all er Philo sophen vertreten zu ,

Wir tell en die wichtigsten Berichte der Kir chenväter


s

über die Atom enl ehre und ihre Einwendungen zus am m en .

m noüs L om niens is Theoloyi in O p St Aus nsr xm , Antw 1 708 T XII p 81


'

a . . . . . . . .

E nse:w Praq mra tio E va ngel . V


X o 61 cd Dm noa r , Lips 1 86 7 II p 41 4. . . . . . . . .

h a m ma, I w rit div 1 , c 2, 8 . . . III


Auch oll Conimbric in Phys . . C . . .

Aristot 1 I V, . 0 . 9 .
Q uaest I,
. art . 2 p 78
. . .
Grofes “
genannt in seiner S chrifi : : q g rioswg hinter l assen
,
o

haben . Ein äl terer Zeitgenosse d e s Snx m s E m mrcns und

Wert besitzen .
1
Von beso nderer Wichtigkeit aber ist o s, d afs

in d en Kreisen christlicher Gel ehr s am keit gegeben hat, indem

o mzsms fiihr t seinen Bericht über die Lehr e der Ato


m iker sogl eich m it d em Urte il ein d afs d as All für eine nu
,

v i e l fa c h e n V e rirr u n g e n ih r e s V e rs t a n d e s und mit m an


ch erl ei Anfiihrun gen v on N am en d as Wesen des All s zu zer

stü ckeln suchen und es als etwas Unendliches und E vvigss,


ohne An fang und ohne Zweck hinstell en „ Die l etzteren so .
,

berichtet er weiter nehm en ge wis se unvergängliche ( aig3 a gr é)


, „
a

,

sehr kl eine und der Menge na ch unzähl ige Körper an wel che ,

sie Atom e nennen sowie einen der Gr ö fse na ch unbegrenzten


,

und festhielte n, und so diese Wel t und was in ihr ist j a sogar
,

als der erstere säm tliche Atom e als sehr kl ein und daher
nic ht w ahrnehm b ar D E M O KR I T jedoch wenigstens einige Ato m e
,

unt e i l b a r ( är opoi) seien und wegen ihrer unauflöslichen


Festigkeit so genann t wür den Ander e haben die Bezeichnung .

Groß en „ Über die Nm “


J D Leipzig 1 882
. . . Die Übersetzung, welche Bo ca

Tex t dient mir d ie Ausga b


e d er O per a d es Eu ss ms von Dm onr , Lips 1 867 . .

T II p 321 E
. . .
o nt eme ü er die b Atom e .

genannt Teile d es All s aus we l chen d a sie un tre nn b a r


, , ,

( ä öm g
'
c
s m ) sind al le s z us amm engese tzt
, und in wel che all es
aufgel ö st wird Diesen Nam en der „ teillo sen Körper soll “
.

D ronos eingeführt ha ben ; einen andren N am en sa gt m an , ,

habe ihn en HERAKLID ES gegeben indem er sie Kö rperchen ,



( Korpuskeln öyx m ) nannte von welchem auch der Arzt As u s


, ,

Ihrer Substanz i d die Atom e all e gleich einfach


na ch s n

sie unterscheiden sich nur ihrer Gestal t


'

und unv ergä ngh ch ,

un d Gr ö fse na ch ihr gem eins am er F all im Leeren bildet eine


grosse Wirbelbewegung bei welcher die Ato m e auf vielfa che
,

Weise d urcheinander gewin t und gewo rfen werden Da bei .

samm eln und ver einigen sich d ie gl e ich artigen Atom e und es

entst ehen säm tliche Dinge wel che die Wel t erfüll en Die Ver , .

D auer erkl äre sich aus der verschiedenartigen Verbin dung der
Atom e .Vo n d en Körpern so llen näm lich die ein en festge

m a cht un d e ngverb unden worden sein so d afs sie zu übera us ,

schwer t rennb ar e n Verfle ch tungen wurden an dre d a gegen so ll e n ,

eine m ehr o d er m inder lockere und sohl afie Verknüpfung der '

Ato m e em pfangen h aben so d afe sie m ehr oder weniger schnell


,

ihr en Z us amm enh ang verlieren “


Sowohl die sichtbaren wie .

die unsichtbaren Körper sind Bildungen der Atom e ; zu d en


ersteren gehö ren auch die Menschen zu d en letzteren die ,

Seele Selbst die Götter sind nach E l


. aus Ato m en ent .

st an de n und h a l ten sich in d en unbegre nz ten l eer en Räum e n

aufse rh alb der unerm e fslich en Welten auf sie besitzen keine

schaffen nicht und wirken nich t regierend und richtend auf


die Menschen Die Welt ist also ein Werk des blinden Z u
.

falls d er vernunftlo sen Menge der Ato m e


, „

.

Nur ein en klein en Teil der uns erhal tenen Schrift d es


D ION YS I US füll en die oben zusamm engestellten Berichte über
die Lehre der Ato m iker und auch diese sind m it Ausnahm e
,

d es Anfangs g anz in die Polem ik gegen die Atom iste n einge


flo chten Man er kennt überall die Tendenz durch die Absur
.
,

d ität d er a tom istischen Lehre die Vortr efilichkeit der christ


'

C ap 25, 1 1
. . Dnm o s s p 824 . .
w o her der s gb are
un a Kreis lauf der Himm elskörper komm t ,

Vater d es E PIKUR ausfliefsen lassen als er d en E PIKUR erzeugte ?


,

Wie w urden sie als sie in seiner Mutt er Schoß : ein geschlosse n
,

noch ein goldenes oder sil bernes Gött erbil d gieß e n und zu

Woher ha t der Phil o soph seine Seel e ,


s einen Verstand und

Es ist als o ganz unm öglich ,


d afs die Atomisten die g eistigen

Woher woll en sie etwas von d en Göttern wissen ,


d a diese jeder

tr otz seiner Beteuerungen keineswegs die Gött er er hat selbst ,

keine Scheu vor d em Eide sondern seine Schwüre beim


, „

Zeus ! bei d en Göttern ! sind nur ein nichtiges lügnerisches





„ , ,

unnü t z es und nichtss agendes Anhäng e sl zu seinen Wort en ,

die Hand bewegte .



Denn diese Anrufung der Götter war bei

die F urcht d en Athenern als Atheist zu erscheine n und d as


,

Schicks al d es S OKB ATES zu erleiden Niemals hat er ja die


. .
nomm en, um zu zeigen wie hoch
,
die christliche W eltan

sie plötzlich von Natur hervorgetreten sei j ed o ch ohn e Hilfe


,

Psalm 1 9, 2 .
D ie W id erl eg1m g d er Atomisten versucht er auf wissen

Widers pr üche nachzuweisen bestrebt ist E r fra gt zunä chst, .

w o un d woher denn jene klein en Keim e ( sem ina) seien d urch ,

soll . W er hat sie j e gesehe n wer gefühlt, wer gehört ?


, Ha t

en ts tanden sei . Aber dies p aiste '

ihm nc i ht dam it er nicht


, in

werde n können .
„S
o kl ein sind sie ,

s agt sr , „
d ars keine

er ihn en d en Nam en der A t o m e bei Aber es fiel ihm ein .


,

d afs sie j a unm öglich so verschiedena rtige Dinge v o n so grofser

kö nnten wenn , ihnen all en dieselbe Natur zukäm e . Er sag t

s chweigen , als so jämm erliche und ni chtige Reden zu führ en !

g la u bt ,
nich t
weniger unsinnig erscheint ; dennoch will ich ihm
erwidern als hä tte er etwas gesagt
, .

Wenn die Atom e l e i c h t u n d r u n d sind so können sie ,

Vereinigung in eine M as se nicht gestatten würde .

L acn m us. D a im D ei cd D ona tmn tiber «mes . Op . oma. Biponti 1 786 .

T . II . 0. 1 0 p 1 80
. .

1 89 .
Lm r m r m s : Gegen d ie E igenschaften d er Ato m e .

Wenn sie r a u h u n d e c kig u n d h a k i g sind dam it sie ,

zus amm enhänge n kö nnen so wer de n sie auch teilb ar und z er


,

tr ennb a r sein ; denn H aken und Ecken m üss en no twendige r


weise vorspringen so d afs sie abgeschnitten werden kö nnen ;
,

w as aber a bge sc hnitte n und zerrissen wer de n k ann d as wird ,

auch ge sehen und gefa l st we r de n kö nnen


'


D ie Ato m e sa gt L E UKI PP

,
fliegen in nimm erm h s nd er , „

Bewegung durch d as Leere und werde n hier und d ahin getra gen ,

wie wir es an d en feinen Stäubchen in der Sonn e sehen wenn ,

sie d urch s Fenster ihre leuchtenden S tr ahl en sendet ‘


Aus .

ihnen entstehen Bäum e Kräuter und a ll e fl üchte aus ihnen , ,

T iere und Wasser und Feuer und alles un d in die selben W ird ,

all e s wieder aufgel ö s t



.

Eine solche Beh auptung entgegnet sei er trag


, _

lich so l ange es sich um kl ein e Dinge h andele


,
Aber nach .

L E UKIPP so ll auch die W e l t a us d en Ato m en entstande n sein .

Nun h at er d as Mal s vollko mm enen Wahnsinns e rfällt ; d arüb er


'

h inaus scheint es nichts m ehr z u geben ; dennoch hat j ener


Mensch noch etwas hinzu erfunden D a j a all es un endlich ist .

sa gt sr k ann überhaupt nichts leer sein E s m ufs als<i


, „
.

u n z ä h l b a r e W e l t e n gebe n

.

Welche Gewalt d er A tom e ko nnte so grofs sein dafs so ,

une rm efslich e M assen aus so kl ein en Te il chen zusa mm engeba


nt
wurden ? W as ist denn d er Grund oder Ursprung jener Reims ?
Denn wenn alles aus ihnen ward woher so llen wir sagen d afs , ,

sie sel be r sind welche die N atur in so gr ofser Menge zur Er


,

z eugun g unz ähliger Wel te n herbeiführte ?

Aber geben wir z u d a fs er ungestraft über di e W e l t e n


,

faseln d urfte un d reden wir uber d i e W e l t in welcher


,
W ir ,

sind und welche wir sehen E r sagt all es sei aus unteilbare
.
,
n
Kö rper chen ( ex ind iv id uis c o rpus culis) gewo r den Wenn dies .

so wäre würde kein Ding j e d es S am ens sein er Gattung be


,

d ürfen Vö gel kö nnten o hne Eier entste hen und E ier brauchte
.

n
nich t gel egt zu wer d en kein Lebewese n bedür fte der Zeü
,
gun
Bäum e und was a us d er Erde erwächst bes arse keinen ihm ei eni
g
tüm lich e n S a m en während uns doc h die tägliche Erfa
, hrun
g
zeigt d afs nur aus d en Getr eidekörnern die Saat und Wied e
,
r

Vgl . Lcc ns m s, D e na t ura f em m . II , v. 1 1 2 ff .


Lm n s r ms : Nichts wird aus Atom en .

Z usamm entr efien b all en der Atom e bewirkt wird könnte


'

und -
,

d ann nicht auch alles in der L uft entstehen zum al wenn die ,

Ato m e d urchs Leere fliegen ? Warum kann ohne Erde ohne ,

B aum keine Frucht erzeugt werden ? Daher ist es klar d afs


, ,

nichts aus Ato m en sich bil de inso fern jed es Ding seine eigene ,

b est imm te N atur h abe , seinen S am en sein von Anfang an ,

E nd lich ha t s ich L O RREZ gleichem der Ato m e , ,


d ie er be

a ll es a us nichts werden lassen, fo lgender gegen ihn el bst


s

W ürd en d ie Dinge uns nichts, so könnt e aus j ed em vo n ihnen


Jegliche Gattung entstehen, und nichts b d ü ft
e r e d es S amens .

Eines S amens b d ü f n di
e r e e Dinge zu ihrer Erzeugung,

I stes gla ublich d afs dieser Mensch ein Gehirn geha bt hat
, ,

als er dergl eichen s a gte ohn e zu m erken d afs es gera de gegen


, ,

ihn spricht ? Denn d afs nichts aus Atom e n werde erhell t eben ,

aus der T hatsa che d a fs jedes Ding seine n bestimm ten S am en hat
, .

Soll en wir nun glauben d afs aueh d as Wesen des Feuers ,

und d es W assers aus Atom en bes teht ? Etwa weil sich Feuer
herausschlagsn l ä ß t wenn m an Sto ffe von grofser H är te he ftig
,

zusamm enstö fst ? S ind wohl gar im Eis en oder Kiesel Atom e

verborgen ? Wer hat sie dort eingeschl ossen ? Warum springen


sie nicht v on selbst herv or o d er wie konnten die Feuerkeim e ,

in je nem äufserst k al ten S to fie verharren ? Aber Kiesel und


'

gefüll te Kugel wird wenn , m an sie in die So nne halt , v on

zündet ,
s elbst in der härtesten Kälte . Soll m an etwa au ch

L a c unr ws, D e natura r erum . l I,


. v . 1 59‚ 1 60 und v. 205 —
207 .
La c r m r ms : Aus Atom en nichts Z weckmäfsigea

glauben d afs Feuer im Wasser sei? Aber v on d er Sonne kann


,

Feuer selbst im Som m er nicht entzündet werden .

Wenn m an Wachs anh aucht oder eine Platte v on Marm or


oder Metall v on einem leichten D unste berührt wird so ver ,

dichtet sich allm ählich Wasser aus d en kl einsten Thautröpfchen .

Ebenso entsteht aus d en Aus dünstungen der Erde oder d es


Meere s Nebel der sich entweder ausbre itet und alles w as er
, ,

berüh rt feucht m a cht oder sich samm elt v om Winde in die


, , ,

Höhe gerissen zu Wolken sich anhäuft un d m ächtige Regen


güsse h er absend et W o so ll nun die Flüs sigkeit e nt sta nden
.

sein ? Im Dunst ? In d en Ausdünstungen ? Im Wind ? Nun a ber


kann nichts in etw as be stehen d as weder ber ührt noch ge ,

W as soll m an nun gar v o n d en Tieren sagen in deren ,

Körper wir nichts ohn e Vernunft Ordnung und zw eckm ä fsige ,

Gestaltung bereitet sehen so d a fs schon eine geschick te und


,

s orgfältige Beschreibung all er Te ile die Ann ahm e zur ückweist ,

als h andel e es sich hier um einen Z ufa ll ? Und we nn wir se l bs t

v on Gliedern Knochen Ner ven und B lut gla ube n wo llten d afs
, , ,

sie durch Ato m e geb ildet wer den könn ten wie steht es mit ,

E m pfind ung Denken Gedächtnis Geist Bega b ung ? D urch


, , , ,

w el eh e Kei e können sie zus m m engebr acht wer den


m a ? Durch „

die f e i n s te n sagt jener S o gibt es also auch grö f s e r e !


,

.

Wie soll en sie d ann untrennb ar sein ?


Ferner wenn d as was nicht gesehen wird aus Unsich t
, , ,

b ar em besteht so folgt d a fs d as w as m an sieht aus Sicht


, , , ,

b arem bestehe Wa rum also sieht niem and diese Be standteile ?


.

Aber oh m an d as Unsichtb are d as im Mensche n ist be , ,

trachtet oder d as Greifbare w as sinnenfäl lig ist


, w er sieht
,
.
,

nicht d afs der Be stand beider ein v er nunftgem ä fser ist


,
?
Wie
kann also d as was ohne vernünftige Überlegung zusam m entrifit
,

etwas Vernunftgem äfses bewirken ? Und d a e ine derartige


Leistung ü ber die Fähigkeit des Menschen hinausgeht w em ,

wäre sie mit m ehr Recht zuzuschreiben als d er göttlichen ,

Vorsehung ?
Wenn es der Vernunft und Kunst bed arf ein Me nsch enbil d ,

oder eine Statue zu schaffen soll en wir glauben de fs d er , ,

Mensch selb st aus von un gefä hr zusamm entr e fiend en Brocke n


'

werd s ? Selbst die höchste Kunst ver m a g nur einen äufser en


Umr ifs der G estalt zu geben , icht Leben
n un d E m pfindung,

Anwendungen d er sichtbar en wie ver borgenen


wund ernswer ten
Organe Wel cher Künstl er hat ein Mens chenherz ein e Stimm e
.
,

oder die Weisheit selbst herstellen können ? Welcher Mensoh

Vernun ft un d Überlegung icht


n m achen k ann durch
,
d en Z u

w erden m öge ? Man sieht in wel che Sinnlosigkeit m an ver


,

fä ll t wenn m an Erzeugun g und Erh al tung der Din ge nicht


,

G ott m ehr eiben will .

Mögen wir zugeben d afs a us Atom en werde was irdis ch


, ,

ist ; soll d as etwa auch v om Himmlischen gelten ? Die Götter ,

Atom e De nn wenn a uch die Götter aus so lchen best änden


.
,

so wär en sie l eicht zu zerstreuen indem die Keim e sich auf


,

lö sen und in ihr e N atur z urü ckkehren Wenn also etwas ist .
,

Übrige ebenso

sie jene Anfänge der Welt erzeugten ? Freilich wenn ,


n icht

hätten ,
wü rden die Götte r noch m itten im Leeren baum eln .

einen drunte n die Erde sich ballte darüber der Him m el sich ,

als e
all s, szudenken verm ag ? Wer diese groß en
w as m an au

un d er st aunlichen Wunder sch aut k ann der glauben d afs sie


, ,

ohne Überl egung ohne Vorsehung ohne göttliche Vernunft


, , ,

vielm ehr aus feinen kl einen Atom en erwachsen seien ? Gleicht


,

es nich t einem Wun der sowohl d afs ein Mens ch geboren wurde
, ,

der so etwas behauptete als auch d afs es Leute gab die


, ,

es glaubt en wie D nuomur os der Schüler des LE UKIPP oder


, ‚ ,

EPI K UR auf welchen die ganze Sinnlo sigkeit jener Quell e nieder
,

str öm t e ?

mus n och gegen die verwandte Lehre , d afs die Welt v on


L so r w r ms : Ver k ennung d er Atomisti k .

sie wi eder w ie sinnliche Körper deren Zerstörb arkeit , v on ihr er

Bewegun g der Atom e bestimm e ohne zu berüoksiohtigen d afs ,


.
,

nach der a tom istischen Lehre na chdem einm al e i n e bestimm te ,

gegebe n w ar , all e an dern L agen durch n otwendige Gesetze

gera de die Atom enlehr e die R egelm äfsigkeit des Weltgeschehens

wendet welche in einer S iahöpfung aus nichts oder in ein er


,

qu al ita tive n Verw and lung der S tofie liegt Ebenso verstand '

nislo s steht er vor d em Grundgedanken der Korpuskul artheorie


,

neu a uftr ete nde Eigens ch aft en v on Körpern aus ein er L age

oder K iesel Atom e ( des Feuers) verborgen ? Wer hat sie dort
ein ges c hlossen ? Warum springen sie nicht v on selbst her vor ? “

Wirkun g d es Brem gl ases, zeigen in einl euchtender Weise die

Erklä rung au ch nur z u a n n , undh e sie zeigen zugl eich wieder ,

Es b leibt au ch bei L ACTANTIUS als wirksam er Einw and nur

Weltanschauung überh aupt richtet Hierbei ver


rialistis ch e .

fol gt er denselben Gedankeng ang wie E USEBI US : Die Zweck


m ä isigkeit der Wel t ist ni1 r aus der Weisheit des Schöp fers

Amm uiv 8 Ed 1 07 Syntagma philosophzcum


'

Lugd 1 675 I , p
'

.
. . . . . . .

Opera ommh . F
lorent 1 72 7 I , p 28 9 u a . . . . .
.
dieser Grundgedanke m ufste bewirken ,
d afs m an jede At om en

Hören wir noch d as Urteil des AUGUS TIN US .



E s wäre m ir
besser m it er aus ich hätte d en Nam en des

,
1
, „ D m omur nie

einm al seiner Zeit irgend ein Mensch fiir grofs geh al ten worden ,

der d a glaubte die Götter wären Bil der wel che v on festen
, ,

Körpern fliefsen ohn e selbst fest zu sein Die se Bil der sollten
,
.

mit Eigenbewegung ü berall um herschweifen und durch ihr

w
Eindringen in die Seele des Menschen be irken d afs eine
göttliche M acht geda cht wird indem m an in der Tha t jenen
,

Körper v on wel chem d as B iid herfiiefst für um so vorzug


,

, ,

licher h äl t j e fester er ist


, Denn na ch jener Ansicht soll es
.

überha upt kein Denken geben als d a durch d afs von d en K ör ,

pern welche wir denken Bil der in unsre Seele gelangen Al s


, ,
.

oh nicht d iej enigen wel che derartige Weisheit aussannen selbst


, ,

unzähl ige M al e auch Unkörperliche s ged a cht h aben wie z B ,


. .

dach ten so m öchte ich nur wis sen wie sie davo n reden ko nnten ;
, ,

wenn sie aber sie d achten v on welchen Körpern soll en dann ,

die Bil der der Weisheit in ihr en Ge ist geko mm en sein ? “


Allerdings soll D smox urr in Fr agen der Naturwis sensch aft auch
d arin v on E PI KU R abweichen d afs er d em Z us amm enström en ,

der Atom e eine gewisse lebendige und geistige Kraft für inne
wohnend hält E PIKU R dagegen setzt im Beginne der Dinge
.

nichts an dres als die Ato m e d h ge wi ss e so kl eine Körper,


. .

chen ( corp uscul a minuta), d afs sie weder geteil t noch durch
S ehen oder T as ten sinnlich w ahrgeno mm e n werden kö nn en .

Ep istola cd D ioscorum (E p 1 1 8, alias . Op T om .


p 248 E , . . II . .

b esond ers 257 f Auch in Ep ad N ebrid ium, (Ep 3, al


. .
p 4 ,
w end et
'

. . .

sich A .
g g
e en die Atom e und v erteidigt die T eil ar eit d es K ör p ers ins b k
Aus verm us : Gegen d en Ausflufs d er Bild er .

Durch d en zufäll igen Z usamm enstofs dieser Korp uskeln seien

Seel en selbst geworden sowi e auch die Götter welche er in


, ,

m enschl icher Ge stal t nicht in irgend ein e Welt so ndern aufser ,

werden . D am it wir diese denken fliefssn wie er s agt Bil der , , ,

v on d e n Din ge n sel bst wel che na ch seiner Ansicht a us Ato m en


,

gestal tet sind hervor und dringen in die Seel e ein ; sie sin d
,

noch fein er als d iejenigen welche zu d en Augen gelangen ;


,

Diese Theorie sei o ffenb ar sel bst vom Standpunk te ihrer


E rfind er aus nicht h al tb ar ; denn wie kö nnen so gr ofse Bil der

in d en so kl einen Körper gelangen und wie können sie die ,

müfste, d a wir j a so viel es auf einm al zu denken v erm o gen.


h aben so würde dieser Einw and nur d en E PIKU R treffen ; aber


,

warum bem er kte auch jener nieht d a fe für eine unkörperliche Seele
,

Bilder zur Erkl ärung des Denkens weder nötig n och m öglich
sei ? In Bezug auf d as Sehen der Augen sind jedenfalls beide
in gl eicher Weise zu wid e rh gen ; denn die so grofsen Körper
der Bilder kö nnen auf keine Weise in i hrer Gesam theit d as
so kl ein e Auge berühren D en E inwand d afe m an doch nur

.
,

e in Bil d des Körpers sehe während deren unz ählige vo m ,

Körper ausgehen suchen sie sagt AUGUSTI NUS


,
durch die E r
kl ärung zu bes eitigen d afs durch d as unausgesetzte häufige
,

Hera bström en der Bil der ge wisserm afsen eine Verdichtung


derselben einträte so d afs m an sie nur als ein einziges sähe
,
.


All e dies e nichtigen Sätz e h at s cho n C rc nno dam it z urü ck

gewies en d e fs er an und fiir sich die Unm öglichkeit beh auptete


, ,

zu denken .

Denn entweder würde ein «
Gott , v on d em fort

kö nnen oder fall s m an annim m t dafe die abfliefsend en Atom e


, , ,

stets durch neue ersetzt werden so würde m an auf diese Art ,

beweisen können d afs all e Dinge ewig seien weil es j a an der


, ,
Aus usr m us : Uner k enn ar b k it d
e er Atome .


Schm erzlichste bei all jenen F aseleisn liegt d arin
D a s ,

dafe nicht der blofse Bericht d arüber scho n genügt sie ohn e ,

jeden Widerspr uch zu einem Gegenstande des Abscheus zu


m a chen Vielm ehr h aben sich höchst geistreiche Männer der
.

M ühe unter zogen Dinge w eitläufig zurü ckzuweisen deren blofse


, ,

zugibt ,
d afs Ato m e existieren wenn , m an zugibt ,
d afs sie sich

m an sch ch zugeben d afs die untereinander zuf äll ig


Hefslich au ,

sich treffenden Ato m e irgend ein Ding so besinflussen d afs sie ,

es seine m Wesen na ch be stimm en seiner Ge stal t na ch begrenzen , ,

einer Seel e bel eben Aber alles dies kann doch ledigl ich durch
.

die Kunst der göttlichen Vorsehung geschehen wie jeder be ,

sieht . D afs übrigens die Ato m e kein eswegs zuz ugestehen



sind kann ohne auf die S pitzfind igkeiten die über die Teilung
, , ,

der Körper traditionell sin d einzugehen l eicht aus der eigenen , ,

Lehre der Atom isten er wiesen werde n Denn zweifellos be .

haupten sie d afs alle s w as zur N atur gehört nur Körper und
, , ,

d as Leere sowie deren Acoid entien sind worunter sie wie ich , ,

glaube Bewegung un d Stofs nud ko nsequenterweise die For


,

m en verstehen Nun m ögen sie angeben in welches Genus


.
,

sie die Bilder (im a gin es) setzen die na ch ihrer Meinung v on ,

so d afs sie falls wir sie nicht durch Berührn m ittels der Augen
,

sehen oder d er Seel e denken nicht w ahrge nomm en werden ,

können wenn sie auch sel bst Körper sind Denn dies h al ten
, .

sie für notwendig damit sie von d en Körpern ausgehen und


,

zu d en Auge n oder selbst z ur Seel e gelangen kö nnen die sie ,

nichtsdestoweniger fiir körperlich erklären Nun frage ich . ,

der Fall ist wie kö nne n d as noch Ato m e sein v on denen


, ,

andere Körper sich a btrennen ? We nn nicht so kann entweder ,

etw as ohn e Vermittelung durch Bil der gedacht werden was ,

schon d as zu widerlegen , was sie sich nicht gescheut ha ben ,


Verac htung d er Ato misti k .

selbst zu denken D a m an aber sogar gewagt hat derartige s


.
,

zu verteidigen so schäm e ich mich nicht ihrer sondern d es


, ,

Menschenge schl echts selbst dessen O hren dies vertragen ,

ko nn ten .

Die Ausführungen des AUGUST INUS sohliefsen sich an C IOE RO ‘

an . Sie ergänzen die Meinungsäufserungen des D IONYS I US un d


L ACT AN TI US ü ber die Atom e indem sie auch die W ahrnehm ungs
'

und Er kenntnistheorie der A to m iker bek äm p fe n Sie sind zu .

gl eich d as Sch a rfsinnigste was gegen die Atom e gesa gt ist ;


,

indem AU G US TINUS die innere Ko ns e quenz der Ato m istik zugibt ,

die Unm öglichkeit sis w a hrzunehm en oder zu denken Aber


, .

die se Widerlegun g geschieht nur mit Widerwill en ; fiir d en


Christen wäre sie nicht nötig ; lieber m öchte er die sen Schm utz
g a r n i cht erst anr ü hre n jedoch l ä fs t ,er s ich her ab ih n zu ,

entferne n um zu zeigen d e fs auch dies ihm ein Leichtes sei


, ,
.

D a s Bild welches d as Studium der Ato mistik in der


,

p at r isti s ch e n Zeit d a rbietet d ürfte hi er m it z u,r Genü ge v er v o ll


stä nd igt sein Die ausreichende historische Übermittelung und
.

d ie th a tsä chlich e Kenntnis der Ato m istik stärkt nur die Ah


wendung von derselben Je m ehr die M acht d er christlichen
.

Lehre fortschreitet um so m ehr schwinde t mit d em In teresse


,

an d en kosm is chen und physikalischen Problem en d as Ver


stä nd nis für ein e k aus al e Erkl ärungsweise D as W under reicht .

überall a us ; es ist geschehen in der Wel tschöp fung es ist ,

vo llzogen dur ch d as Leben d es Heiland es es wird erlebt all ,

täglich in der Seel e des Christen die durch die G na de Gottes ,

sich erl öst fühl t W as also so ll en die Bem ühungen ä ufserliche


.
,

Erklärungen für die Wunder der Natur aufzufin d en ? D as über


lasse m an d en Heiden !
S o lange der M angel an phy sik al ischem Interesse and auerte ,

war v on vornherein fiir die Ato m istik nichts z u ho ffen Aber .

die a utorita tive Ma cht der Kir ch enl et soll te noch weit in die
Zeiten hineinwirken in wel chen eine selbständige Wissensch aft
,

sich wieder zu regen beg ann Ihr Verd am mungsurteil v erhin .

derte einerseits die Be schäftigung mit korpuskular en Vorstel


lungen überh aup t und erschwert e sie anderseits für diejenigen ,

Hier nam entlich D e na tura d eor um, l I , . c. 18, 1 9 , 24, 25, 38, 39, 43 .
Vernachlässigung d er Atom isti k .

welche sich zu derartige n Annahm en hingedrängt sahen Ver .

boten do ch noch im Jahr e 1 245 die Dominikaner in ihrem


O rden d as S tudi um d e r Physik obwohl sie die Notwendigkeit ,
1

phil osophisch dialektischer Bil d ung anerkann ten


-
.
SB

S o erkl är t sich zunächst d afs diejenigen Quell en der alten ,

Ato mistik welche in ausführlicher We ise dieselbe d arstell en


,

oder gar verteidigen wie L UOBET I US un d D I O GE N E S L AERTIUS



, ,

falls sie überh aupt bekannt w aren doch der Be a chtung fiir ,

nicht wür dig gehalten wurde n Vo m siebenten bis zum zwölften .

Jahrhundert beschränkt sich die naturphi10 m phische Kenn tnis


im wesentlichen auf dür ftige Überreste v o n Überlieferunge n
der alten Physik welche die plato nisch aristo telisohe E lem enten
,
-

lehre zur Grundl a ge h atten Die neuplatonisohe Philosophie .


,

welche d em D enkbed ürfnis jener Zeiten am nächs ten stand ,

g a b wie
,
s cho n erwäh nt z ur Erörte r u ng v o n Fr a gen in wirk ,

zugänglichen Schriften der Alten wie nam entlich bei C rcsuo , ,

der Atomistik Erwähnung getkan wurde so geschah dies im ,

bei d en beginnenden Vers uchen im Anschlufs an pla tonische ,

Lehren zu einem eigenen Verständ nis d es Wesens der Kö rper

inder Geschichte der Korpuskulartheorie nicht übergangen zu


wer den ver d ienen .

„ Non stud eant physicis


in li bi r s .

W ncusnur n, E uropä zled w Sitte n
geschzchte Leipz 1 884 III Bd 1 T S 30 7
'

. . . . . . . . .

v . E x cm s , a . a. O S 59 3
. . .

Das Lehrged icht d es Lus s s z find et sich in d em atalog d er K S chrifte n


d es K bb
losters Bo io im 1 0 Jahrhund ert Jouam m a a O S 269
. .
‚ . . . . .
Die Korpuskulart h eo ri e im Mittelalter
vor dem Bekanntwerden der physik alisch en Sch ri ft en

1 . D er Gebrauch d es W ortes „ Atom “


.

und B ram ,
genannt Venera bilis 735) umfa ssen in ihr en

ist un erhe blich . D agegen ist ni cht ohne Interesse d as kurze

t g dessen gibt was m an zu seiner Zeit über die Atom e


s e llun ,

wufste d h diejenigen Bede utungen welche m an d em Wort


,
. .
,

Atom us beilegte ‘
Demna ch unterscheidet l ernen d as Atom im
.

Ssnsti Ism os r Hispalensis episcopi Op era amma E n H mm Paris 1 850


'

. . . .

T HI p 47 2, 473 E tym ologiarum lib XIII De mund o et par ti us Cap 2


. . . . . . b . . .

tum minutissimss, ut neo visui psreant, neo r q



v

id est, sectionem recipiant, und e

fenestms radiis solis vid entur, b


fruges omnes oriri,
ex na ar ores et her b as, et

st ex iis ignem et aq uam et universa gigni, atq ue constar e q uid am pbiloso phi

gentium putaverunt 2 Bunt autem atom i, aut in corpor e, aut in tempo re,
. .

cut in numero, (s a t m litten ) In corpore, ut lapis Dividis sum in partes,


. .

in menses, msnses in dies, dies in horse ; ad huc psr tes hom rum ad mitt unt d ivi

stillam ‚ ut per nullam m ar ulam prod uci possit, et id eo dividi j am non potest .
I wo nua fiber
a E m ua . Ba nn .

g en de kr äftige Be m erkungen hinz u .



Die Epikureer h a ben

göttliche Vorsehung geschafien oder geleitet sei ; vielm ehr schreibt '

G ott n icht wirke , d afs all es aus Körpern bestehe ,


d afs die

Erwähnung der Atom enlehr e beigibt . Es d ürfte seine Wir


Atom e nennen die Phflo so Phen gewisse in der Wel t vorbau
dene so äufserst kleine Teil e d afs sie der Sichtb arkeit sich ,

entziehen und der Zerl egung nicht fähig sind ; sie wer den

Hi er ist die Bem erkun g fortgelas sen d afs die Ato m e sich ,

im Leeren bewegen Wer m ochte sich auch da rum küm m ern


.
,

Lit . VIII . 0 . 6 . 1 5, 1 6 .

Venerebilis Ba um Opera 8 Bd e Fol Co lon Agripp 1 688 D e dwcsi0


'
«
. . . . . .

ud ms tempor um über T om I p 90
. . sm e nus diffinivit dicens :
. . . I
atomes

phil o sop hi d iou n t q uasd am in m u nd o parte s m inu tissim as,


ut vis ui facil e non

p s te an t,
n eo s e cti one m r ee ipisn t : hu n ill ucq ue fera ntu r sicut te nni ssimi pul veres,

atom or um ? Magister : Q uinque . D . Quae ? M . Atomns in corpore, s tomna in

in cor pore quom o d o est? M. Quicquid minim um in corporibus, quod secari aut

divid i non pate nt, ato m us d icitur , vela ti sunt minutissima graue arenarum : ut

oapillus F
dix it, ind en m e nulli posaunt, praeeid ere m ulti E at . enim pilus in
eorpor e, qui per lo nguy vix d ividi potest .

L a tswitz .
Be nz . Arte n d er Atom e . Z itt ilung
e e .

was der verruchte Heide E P IK UR gelehrt ? D er Kl osterschül er

der al ten Atom istik auf die philosophische Verwertung der


,

Atom e zur Welterklärung wovon doch Ismos noch einige ,

Worte zu sagen wufste Dagegen ge fällt sich B ED A darin die .


,

Arten der Atom e durch m echanische Einteil ung um eine zu


verm ehren und d as Z eita to m zahl enm äß ig abzugrenzen .

Wieviel Arten Ato m e gibt se?



fra gt der Schül er “
.

D arauf antwortet der Lehrer : Fünf Wel che sind as ? „


.



D as Atom im Körper in der Sonne in der Red e in der , , ,

Z ahl und in der Zeit K ö rperatom keifst dasjenige Kl einste


.

in d en K ö rpern was nicht zerschnitten oder geteil t werde n


,

kann wie die kl einsten S andkörnchen D as Ato m in der


,
.

Sonne ist d as So nn ens täubchen in der Spra che der Buchs tabe , ,

in der Z ahl die Einheit .

In der Zeitteil ung speziell bezeichn et Atom us d en 56 4 „



.

Teil eines Mom ents inde m m an näm lich d as Mom ent in 1 2 Teil e
, ,

und jeden dersel ben in 47 Ato m e teil t Vier Mom ente sind .

gl eich einer Minute und zehn Minuten gl eich einer Stunde .

Sechs Stunden m a chen einen Qua dranten und vier Quadranten


einen T ag Die Stun de selbst zerfäll t als hora Luna e in 5
.

p u nc ti v on we l che
,
n jeder gl eich 2 Minuten ist d agegen al s ,

hora So lis in 4 p unoti zu j e 2 / Minuten so d afs in jedem ’


s ,

Falle die Stunde 1 0 Minut en enthält E s ergibt sich demnac h .

fo lgende Zeitteilung na ch B ED A : ‘

4 punoti S olis 5 2% minute


= 10 minuta = 40m om enta =22560 at0 mi
1 hora
{ 5 punoti Lunae 2 minute
.

In d er mir C olon Agripp 1 688 lautet die S telle


vorliegend en Ausga b e . .

T .
p I89 (D.e dimkionß us
. ta np orum tiber ) Q u ingenti sex aginta q ua tuor .

atom i unum m om entum eificiunt Quatuor momenta unum minutum faciant . .

D e o e m minute unum punctum Q uin que punoti in L una herum faciant S ex


. .

h orse quad r antem Q uatuor quad rantes nnum diem Ein Vergleich mit d em
. .

b
A schnitt „ De m inuto (p 90, 9 1 ) und d en Glossen zu d em Buche „ De m tione

.

tem porum , T om

. II
p 46 f , zeigt, d afs statt d e c e m minute zu l esen ist d u o
. . .

minute . b
Mit diesen Anga en stimm t ü erein Pu u s in Dv C anon Glossar b , . :

1 hora = 5 puncti = 1 5 partes = 40 m om enta = 60 0 fl enta = 22560 atomi,


und se d . lat m ouse 1 48 86
. . . fo] 7 7 .
"—
78 '
nach Fs mnnnm , D ie Z ahlr eichm und

d as eleme nta re Rechnen d er Gr iechen und Römer etc . Er langen 1 869 , S 61 , .


Ato mus als E lem e nt d er Rhyth m ik .

Der Gebrauch d es Wortes Ato m us fiir d en kl eins te n Teil „


der Zeitm e ssung d ürfte aus der Musik resp aus der Rhythmik ,
.

stamm en Am srox s s us bezeichn ete die kleinste Maß einheit des


.

T aktes aus wel cher sich der Rhythm us aufbaut mit


, ,

keine unen dlich klein e Zeit welche a ber als unteilbares l etztes , ,

E l em ent der Rhythm ik und Metrik betra chtet wird Ihr e .

vo n d em Tempo wel chem d as Stück genomm en


( d yaayaf

) ah, in
wird ‘
Amsrm ss Q um or n mrm s nennt diese Zeit unteilb ar
. .

weil sie die kürzeste Zeit in Bezug a u f un s r e


W a h r n e h m nu g ist Von die sem überna hm MAROIANUS CAPE LL A.

die An gabe : Prim um igitur tem pus est quod in m o r e m a t o m i


„ ,

neo p arte s neo m o m e nta r e cisionis adm ittit ut est in ge om etricis ,

pun ctum in arithm eticis m o nas id est singularis qua ed am a c


, ,

us
p , q u od insecabil e m e m oravi .

Hier ist aus d em als G anze s

Z eitgröl se
'

geworden Mnncmnus CAPE LLA war durch sein Buch


.

ü ber die sieben freien Küns te der Lehrer d es früher en Mittel

ubernomm en Aber bei B E DA hat d as Elem ent des Taktes als


.

Atom us a uch eine a b s o l u t e Gr ö fse erhalten indem es als ein ,

bestimm ter Teil der Stunde d efiniert wird Woher gerade die .

1 hora 5 punoti 10 minuta 1 5 partes 40 mom enta 60 ostenta

. b
S Güs rnnn gi t ( S tud ien 8 244) nach einem Cod ex d er Münchener .

Hof und Stastsbibl ( N 7021 ) aus d 1 4 Jhd t 1 Uncia


. 7 Atomi an, wofür . . .

vermutlich 47 wird
zu lesen sein .

Am sr ons s us bei Pom m mm s ad P tolem hm m p 255, 256 V . . . . gl .

W r sr r m , System der antiken Rhythmik, Breslau 1 865, S 8 S 1 1 7 f . . . .

H eel p o vmx ric I, 1 4 El) JAHR, 1 882 p 21 11 96 7 0 ; ‚d v edv l ern x géyo;


'

. . . . . .

31: 1?m 6 3 zal ai 1 6V ai; neef


'
äropo ; x a l l l a x mrog, a ; m i oq‚uä o v m l ä rm
' '

äg «10 8 156 0
°

pä c, ö; l a x a m b;m
'

n n air o;
g .

D e nup tüs P hiloloyioc et M ercum d e sep tem artilms Iiberaliöw Iibri


et

m an Lib.
5 971 E d . IX . . . K or r . Franco f ad Moe n 1 886 p 754
. . . . .

30
Atomus als Zeitmafs . Im S prachgebrauch .

ich icht zu sagen Diesel be Einteil ung wie die Z eit eines
n .

T ages erfährt aueh der S onnenkm is des Jahres d er Z od iamm , ,

bestimm en . Auch d en Gebrauch des Wortes bei d en Gram

notgedr ungen so feine Unterschiede m a chen doch die Mehr ,

zahl der Schriftstell er unterschiedsl os d en kürzesten Zeitraum

D as Wort Ato m geht m ehr und m ehr in d en a ll ge m einen

um ein en Augenblick ,
ein S andkorn ,
ein S täuboh en, irgen d ein

wird dabei nicht m ehr geda cht ,


d as Wort ha t seine m e ta phy

in eigenem Sinne aufgenomm en Der Nam e der Ato m e wird .


8

um so pop ul ärer je m ehr die Erinn erung an d en ur sprünglichen


,

Terminus schwin det .

Auch Ras m us M e ss e der 856 als Erzbischo f v on Mainz ,

s ta rb gebraucht d as Wort Atom unbedenklich ohne d a bei


, ,

D ed e . darüber gesagt ha t .

Der Vergleich m it Isrnonus zeigt ,

Bam ,
a . a. 0 . Op 11 , p 46
. . .

pinae 1 626 F0 1 T om 1 p 1 45 D e um verso lib


. . . . . .
'

. IX . c . 1 .
(De inis )
a to . E inen

Yenet 1 59 1 , T I f 1 4” ( 1
. . . . II ,
0 .
Rasm us l h uaus . S cor e s Enruz m .

al te r J om mms S oom s E menua ‘


(1 um 87 7) in sein er Theo

die ses gewissenh afi en Denkers eine dauernde Weisung zu ziehen .

Zwa r ist ihm d em strengen Idealist en der sinnm m iifisige Körper


, ,

d es im Sinne der Theo phanie ; a ber die Konsequenz seines

Kör perwelt zu untersuchen ; und die Begrifie ,


'
wel che er hierbei

R ealism us , auf d em sie erwa chsen sind sich l ösen ,


lassen und

Sein Hauptwer k D e d imsione naturac L ibr i qwinquc citiate ich nach


'

d er Ausga be Oz onii, 1 681 , F0 1


. Vgl . b
die Ü ersetzung von Now x , Berlin 1 870 .
Einzelwesen verstehen Die em einsten Begrifie werden
'
1
zu . allg

hab en Dies e Lehre ist als o rationalistischer I d e a l i s m u s


.
,

denn es existier t nichts als der Gedanke inso fern er r e iner


, ,

Begriff is t ; und sie ist zugl eich extrem er R e a l i s m u s im spa

E st enim quaed am essentia, quae compr ehend it omnem naturam , j


cu us par tici
.

q uae a Grascia a t o m e s d ieitur, hoc est ind ivid uum, vel inseoa bils, ut u n a :
(Notices cc E z traits d es M an A XX, par t 11 , p

h o m e , ve] u n u s h a s . . . . .

Nach Hw nh u, Hist d e la p hilos


. . scolast I p 1 72
. . .
E me sm : K ategorien und Ko rper .

er n och Ka te gorien d es Zustandes und der Bewegung trennen


in
will wird die Bedeutung der einz eln en Ka tegorien behandelt
,
1
,

und hierbei ko m m t es zur Erör terung ein er Theorie der Ma terie .

E s fragt sich : W as ist der sinnliche Körper ? D er R atio nalis


m us E RI GENAS m ufs die Fra ge so stell en : Welche allgem einen
Begriffe m üs sen zus amm entreten um die Erscheinung d e s sinn ,

lichen K ö r pers zu erzeugen ? Wel che K a tegorien sind am D e


griff d es Körpers beteiligt
Der Körper ist eine Zusamm ensetz ung d er vier E lem ente
v o n be stim m ten Qua litäten unter einer be so ndere n Art zusam
,

m e ngefafst und best eht aus S toii und Form Wasser Luft '

, .
,

und Fe uer d rehen sich in beständiger Bewegung um die Erde

als ihre n Mittelpunk t


; wie m a n dies an d en sinnenfäl ligen K ö r
p ern be m erkt so bringen auch die Elem ente als allgem eine
,

K ö rper in wechselseitiger Berühr ung miteinander die beson

a usihrer Besonderheit ins All gem eine zurückkehren E s sind .

jedoch nicht Substanzen so ndern nur Accid entien welche , ,

d rch ihr Z us amm entreten die Körper bilden


u 2
Denn wenn .

wohnte so würde er d urch kein en Vorgang


, auf gelö st werden
k ö nnen ; d a er sich jedoch wirklich auf lö st ,
so s teckt nichts

sel bst ebenso wie die Einzela rten


, und Ato m e (s . imm er und

so lange
diese da uert Dies gilt vom sinnliche n Korper wozu .
,

indes die rein en Elem ente nicht zu rechnen sind welche ihr er ,

Sinn überste igen . Der Körper hat keinen es sentiell en Bestand

gelö st werden ; er besteht lediglich aus Unkörperliohem All es


'

.
,

D e d émls na t I, 1 6 p 1 2 Des Z ustand es : od ala ( essentia W emanheit,


. . . . .

b
auch su stantia), m ario ) ; (q uantitas, Gröl se} , x s?&og (situs, Lage), r67ro; ( 10 0 118 ,
'

O rt) ; d er Be wegung : nouim; ( quelites, Eigenschaft), a ( ad aliquid , Bezug),

IEH; b
(ha itua, Verhältnis), 1 96v0 ; ( tem pns, Zeit), 7tgcin ew ( agere, than), na 8 fi v
'

(pati, leid en) .

I
c 8 1 , 82 p 1 9
. I , 60 p 33. . . . . .
deren wahr e körperlichen Substanzen selbst . Auch bei d en

eigenen E lem ente i cher Art sein oder sich wegen ihrer
s nnli ,

Grenz en der Natur lediglich mit d em Denken durchschauen .


scha ftlich D ag egen unterscheiden sich l etztere durch d en


.

Anteil welchen die Wesenheit ( essentia) an ihrer Bildung nimm t


, .

Z unächst ist festzustell en d afs kein Körper fiir sich Essenz


,

ist vielm ehr d as für sich selbst bestehende unvergängliche ,

Einfache der Körper dagegen aus Stoff und Form zus amm en
, ,

gesetzt ist unbeständig und vergänglich Die Wesenheit nimm t


, .

nicht L än ge B r eite und Höhe ein ist nicht teil bar nicht hier
, , ,

gr öß er dort kl einer sondern sie ist imm er dieselbe die allge


, , ,

Wenn nun au ch die Wesenheit fiir ich kein Körper der


s ,

bei d en Körpern rühr t daher d afs bei d en Naturkörpern sich


,

beide nur durch d as Denken trenn en lassen sinnlich aber ,

liche Realität des Körpers bedin gt Die geom etris chen Körper .

ha ben keinen Anteil an d er Wesenheit wir betrachten sie nur ,

Körper ; während dagegen natürliche Körper deshalb für sol che


gelten weil sie in ihren na türlichen We senheiten bestehen
, ,

ohn e d iese nicht sein können und eben deshalb wirkliche K ör


per sind ; denn sonst befi nde n sie sich nicht unter d en natür
lichen D ingen so ndern wäre n bl o is m it der Vernunft ged ac ht

.
,

„ E s ist so mit klar zu verstehen d afs der Körper etwas andere s


,

ist als Wesenheit weil ein Körper bald der Wesenheit ent
,

behr t bal d derselben anh aftet um etwas Wirkliches zu sein


, , .
eines Körpers beda rf d a sie ja durch sich sel bst besteht
,
.

Je tzt läfst sich die Konstitution des Körpers erkenn en .

Breite Höhe Länge) treten mit denj enigen der Qualitä t zu


, ,

s amm on und liefern da durch d en Sto ff des Körpers W ie er in ,

diese Q u a l i t ä t e n für s ich m a chen noch keinen sinnl ich wahr

t de d afs ein n eues Accidens aus der Kategorie der Q u a n


s an ,

ti t ä t eine Gr öfsenbes timm th eit hinzutr itt Re alität als sin


, ,
.

licher physik alischer Körper erhält j edoch diese Vereinigung


,

v on Q ualität und Q uantität nicht aus diesen K ategorien son ,

g anze Welt aus Rein Geistigem - und kann sich wieder in dieses
ohne Rest aufl ösen Zwar die . Accid entien selbst bleiben ewig

ist für uns als Bestand insofern sie an


S inn enwesen nur v on ,

die Wesenh eit unsres Geistes als Zus tand geknüpft ist Wir .

s i n d unsre eigene Wese nheit ( S ubstanz ) wel ehe l ebenskräftig ,

und denkend ist und d en Körper und all e Sinne sowie jede ,

sichtb are Form derselben überra gt U n 8 e r ist ohne d afs er .


,

doch wir selber wäre unser Leib der an uns h aftet zus amm en
, , ,

un d andr n ; e und dieser ist sinnlich veränderlich


, ,
aufl ösbar ,

I, 53 p 29 N o m s S 76
. . . . . I, 54 p 30, 8 1
. . .
E aro s ru : Unsere W eeenh eü . Ra um und Z
e it als um fassend .
43

und die dara us zusamm engese tzten Kö r per d ur ch d ie wir ,


Wachstum N ahrun g und Leben em pfangen


,
.
1

D afs a ber un ser Kö rper mit der ganze n Sinn enwelt räum e

lich und zeitlich is t beru ht d arauf d aß Raum und Zeit die


, ,

erste Bedingung iiberhaupt sind dam it eine Wese nhe it die ,

E rsch afienen gehört al s so l che bes tehe und er k annt


'

z um

werde Gott all ein besteht über d em Sein selber ; all es andre
.

wird nur im Raum begriffen mit wel chem die Zeit ein für alle ,

d afs der Raum die Bedingung des Umfassens wie die Zeit die ,

j g
eni e d es Z ug l e ic hs ist und beide Begriffe nicht trennbar
sind D aher wird all es Geschaiiene nur in und unter d em '
.

Raum und Zeitverhäl tnisse gedacht d h es besteht nur in ,


. .

ihm . Gott all ein ist unbegrenz t ; all es Übrige ist v o n Raum
und Zeit be grenzt wel che v or all em Seiende n zu de nken sind

.
,

In dies em Seienden aber steht d er zusa mm enge setzte


physische Körper a uf der niedersten Stufe all er We sen Auf .

ihn fo lgt nichts niederes m ehr darum kann er auch nicht als ,

auftreten Denn Ursache kann nur ein höherer Begri ff in


.

Bezug auf einen nieder en sein Vergängliche Körper sind nicht .

Ursache irgend wel cher Wirkungen d a sie unter allen Naturen ,

d en letzten und untersten und fast gar keine n P latz einnehm e n .


"

ers te Versuch im Mi ttelalter die überlieferten Reste


D er ,

d es antiken Denkens zu einer selbständigen Theorie d e s Kö r


pers zu verbinden bietet die p assende Veranl assung zu einer
,

a llgem eineren Betra chtung .

Die Mannigfaltigkeit d er Erscheinungen zu erklären bedarf

d em Ch arakter gewisser ursprünglicher Gesetze wel che Dasein


, ,

und Zus amm en der Dinge beherrschen inde m sie angeben in , ,

welcher Weise die Verbindung des erfahrungsm äfsig Gegebenen


statth abe oder ged a cht wer den kö nne In der Ges chichte d er .

I, 55 p 35
. . . I, 41 .
p 22, 23
. . n 31 , .
p 8 9
. N o r m: 3.227 . .
k
Den m ittel als Einheitsbeziehungen .

erklärung zu beruhen scheint ; es sind die S u h s t a n z i a l i t ä t


und die K a u s a l i t ä t D as N ach denken fin d et die D inge e in e r
.

seits als einen Ko m pl ex v on Eigensch aften wel che einen be ,

harrenden Z usamm enhang aufze igen und dam it die Ide n tität

er ste Tha tsache fiihrt auf d enBegriff d er Sub stanz und 1 1111 5
renz die zweite auf
,
d en Begrifl der Ursache und Wirkung
'

samm enor dnung des Bewuß tseins dur ch


Verfahrungsweisen ,

welche es der F ülle des Erl ebniss es


Einh eitsbe ziehungen in
herstellt synthetische Grundsä tze w el ehe Bedingungen zur
, ,

Möglichkeit der Erfahrung überhaupt sind Sie erkennt dam it .

die Grenz en innerhal b dere n dies e Funktione n des Bewufstseins


,

hal b dieser Grenzen der Erfahrung wirkliche Gesetze der Er

diese Einheitsbeziehungen D e u k m it t e 1 nicht im l o gischen ,

oder psychologischen Sinne sonde rn um Verbin dungsa rten der


,

sinnlichen D ata zu objek tiven Einheiten zu bez eichn en Die .

m itte l Grenzen fin d et und die Fülle d es Er le bnisses icht


n

nur eine Seite des voll en Gem ütsl ebens in derj enigen
die
system atischen Form darzustell en ges ta ttet wel che W i s s e n ,

s c h a f t heiß t .

des Seins enthüll te , wel cher durch die ver schiedenen E inh eits

zukomm t galte n Substanzialitä t und Kausalität fitt Gesetze d es


,

Seienden ohne Einschränkung .

D as Denkm ittel der S ubstanzialitä t be herrscht die gesam te


Metaphy sik insoweit sie v om Ged ankenkreise Platons a bhängig
,

ist ; d as Denkmittel der Kaus alität hat in der m odernen


Wissenschaft seine Trium phe gefeiert .
erm ö gl i c h t eine Ein sicht in d en Zus amm enhang und die E in

auf ein e b e stim m te Ursache und gestatt et aus d em Eintreffen


oder Aus bl eib en der erwarteten Wirkung auf die Richtigkeit
d er E r kl ä r ungsweise z u schließ en oder die Voraussetzungen

beson d e re d em E x perim ®t jenen E influß ,


welcher die Um wäl

hervorg erufen hat . Wir sind d aher gewohnt ,


nur in der kau

Behan dl un g zu sehen Und in der Tha t führt erst die


. Er
kenn tnis des Kaus alzus amm enhangs durch die theoretische De

na chzuw e isen indem


,
bis zum einz elnen Erei gnis herabste igt
sie

und d en E inz elv erla uf der Erscheinung gesetz lich ga rantiert so ,

d afs kein e Unbe stim m theit über die Wirkung des Allgem ein en
m ehr st a tthat D as Ge setz der allg em eine n Gr avita tio n gäl te
.

uns al s keine wissensch aftliche E ntd eckun g wenn es nur die ,

Bahn en der Planeten als geschl o ssene Kurven oder die Rich
tung des fall enden Steines na ch der Erde hin erschliefsen
lisfse ; e s hat seine Berechtigung in der Individual isierung der ,

es zugä n glich ist so d afe d ie ge naue L age d es Weltkörpers zu


,

gegeben er Zeit die Geschwindigkeit des Ste ines im gegebenem


,

Mom ente bes timm t werden kann Inwieweit die Anwendbarkeit


.

der Ma them a tik hierbei eine Roll e spielt ist eine andre Frage ,
.

E s han del t sich jetzt nur da rum zu betonen d afs allein die Kau ,

salitä t als Grundgesetz gesta ttet bis in d en E inz elv erlauf der
,

achtbare Wirklichkeit im gesetzlichen Z usamm enhange erkennen


lehrt D a gegen birgt die k ausal e Erklä rungsweise die Ge fahr in
.

sich d afs die Wissenschaft zu sehr im einzelnen sich verliere


,

und d en Forscher nur in d en individuell en Din gen die Re alität


suchen l ä fst Sie l eitet z u einer atom istis chen und m oebani
.

schen Wel tansicht bei wel cher die Dinge sich äuß erlich
,

stofsen un d drängen und der innere und all ge m ein e Z usa mm e n

hang verl oren geht Eine sol che atomistisch m ech anische E r
.
-

klärungsweise h a t aber nur in einzeln en Wissensgebieten ihre


Berechtigung sie ist nicht m ehr anwendbar in denjenigen
,
Teil en der Erkenntnis welche ,
in d en l ebendigen Zus amm e n

Mensohenseele zu dr ingen verlangt .

Denkm ittel hat bewirkt ,


d afs es d em m odernen Geiste ,
d er

würdigen un d zu verstehen wie dasselbe die ers te Epoche d e r


,

europäischen Wissenschaft im Altertum und im Lü ttelalter beherr


schen konnte D a s D e n k m i t t e l d e r S u b s t a n z i a l i t ä t i st
.

d i e E i nh e i t s b e z i e h u n g w e l e h e d a r i n b e s t e h t d a f s
, ,

e i n e m S u b j e k t e P r ä d i k a t e a l s n ä h e r e B e s t im m u n
g e n a n h a f t e n u n d e s z u e i n e m w a h r n e h m b a r e n m i t ,

E i g e n s c h a f t e n b e g a b t e n E i n z e l d i n g e m a c h e n Es .

konnte erst voll e Bedeutung gewinnen an und mit d er Zer


gliederung der m echanischen Bewegung ; diese aber bot der

und Accidens ,
in demj enigen v on Subjekt und Pr ädika t in der

ein l eichter be arbeitendes Fel d


zu .

D ieser Ma rm orblock ist weite schwer hart spröde kal t , , , , .

D as Denken l öst die Eigensch aften v on d em Dinge und steht

ohn e d as Substra t ,
an d em sie h aften ? Und was ist d as Ding

der Körper wel che bestehen bl eiben wenn auch all es S innlis he ab
, ,
mag au ch der Würfel aus M arm or oder Holz bestehen d as ,

Vi e r e c k einen Körper v on W a chs oder Eisen begrenzen .

sinnlic h en Eigenschaften nicht berührt werden Arithm etik .

un d G e o m etrie j ene frühzeitigen Früchte d e s griechischen


,

G eist e s bieten Gegenstände d ar welche ein e ne ue Ar t des


, ,

S e ins aufweisen eine Art des Seins die d en sinnlich wahr


, ,

D e nk e n ,
d as Sein d es Begrifis

. Und während die sinnl ichen

Fig ur und Z ahl, la ssen sich klar v om Denken erfassen sie sind,

p s y chol ogische Denken entdeckt all gem eine Gesetz e ; was nach

il
g g ti keit k ann ih n en nicht die Erfa hrun g l eihen, son dern sre

müss e n ihren Ursprung in etw as h aben, d as der Erfahrung zu


Grun de liegt und d aher Apriori keifst . D as ist die Bedeutung

der Erfahrun g .

un verlierbare G ed arflre , welchen PLA TO N in die P hil osophie ein

und der m athem a tischen Beziehungen Gleichviel von welcher .


,

dieser Voraussetzungen zur Möglichkeit der Erkenntnis sein


System d en Ausgang genomm en habe in der Voll endung des ,
gem einsam ist ihnen d ie Re alität Kö rper zu sein m athem ati , ,

schen B e stim r m n en zu unterliegen I n g l eicher Weise u n ter


r g .

scheiden sich die Einzel dinge auch inso fern sie nicht K ö r

per sin d durch ihre E ige nschaft en ihre ac cid entiell en Be ,

stimm ungen ; gem einsam a ber ist ihnen der B e g r if f die Z u ,

g eh ö rigkeit zu einer G a t t u n g ein e T hat d es D e n k e n s


, .

D aher wird der Begriff wie die m a thema tische Form ebenfalls
, ,
fi r ein e an dre und höhere Art des Seins erachtet als d as
i
S m nli ch e fiir d iejenige Art des Seins wel che d en Dingen ihre
; ,

R e a l i t ä t verleiht d urch wel che sie im Denken s in d und d a


,
d urch iib erhau t sind Die G tt unge n b l eibe n die E inze l din ge
p a .
,

vergehe n S o wird die Bez iehung des Mer km ale auf d en Be


.

g fi d e r E igenschaft a uf d as Ding kurzu m d as Denkm itte l


n ‚ ,
der S ubstanzialität zum Erzeuger der Realit ät Weil die E r .

kenntnis nur in Begriffe n m öglich ist weil nur Begriffe die ,

Garantie gewähren d a fs W is s e n s c h a f t b e s t e h e so erscheinen


, ,

auch nur Begriffe als die wahren Re alitäte n Denn w as wirk .

lich ist kann nicht e ntschieden werden im schwankenden Nebel


,

der sinnlichen Erscheinung sondern nur in der Klarheit d e s


,

w i s s e n s ch a f t l i c h e n D e n k e n s und Wissenschaft besteht ,

in B egrifl en
'
nur .

gungen dafür er kannt werden d afs ihrem Inhalte Re alitä t zu ,

komm t so kann j e m ehr es gelingt d as sinnliche Erlebni s


, , ,

unter jen e E inheiten z usamm enz ufa ssen die sinnliche E r fahrungs ,

W el t gesetzliche Reali tät erh al ten und objekti viert werden Es .

kann eine Natur wissensohaft entstehen Aber gleichviel wie .

der Meis ter seine Ideen geda cht ha tte in der Fort bildun g
der Platonischen Lehre wurden die selben nicht als B e d i n g u n
g e n der Re al ität a ufg e fa fs t s o n der n a
,
l s s el b stä n d ige r e al e

Wes en sie selbs t wurden hypo stasiert und als S ub stan zen
,

hin gestellt w el che jenseits der Sinnenwelt ein una bh ängiges


,

Da sein für sich fiihren Info lge dieser Hypostasie nm g der


.

Idee un Allgem e b g
n d in e r ifi e w u rde '
die I dee n we l t v o n der
Sinnenwelt durch eine Kluft getr ennt und die letztere i hre s
objektiven Geltungsw erte s e n t kl eide t u n d z u m Sche in e he ra b

g e d r ii ckt Au.s je nem M iß g r ifi e n ts p r a n g '


die U n m ö g lic h ke i t ,

zu einer wissens cha ft liche n N u t m e r k e nn t n is f o r tz u s c h1 ai t e n


weil der gesam te sinnliche I n h a lt n un m ehr ei n e n Gege n s atz

4
M witz .
50 k
Beschrän ung d er Er k nntni
e s auf Glied erung (1 Begr ifla
.
'

gegen die Realität der in sich selbst existierenden Ideen bild e te


und diese der Erfüllung mit dem sel ben gar nieht bedurft e n .

Relation und Unterordn ung s tehen welche ,


d en l ogischen B e

werden kann sin d diese


,
logischen
Bezieh ge un n, und die Me n

thode dieser Erkenntnis ist diejenige der Dial ektik . Es g ibt

Dam it ist d as Denkmittel der Kaus alität ausgeschl ossen es ,

bl eibt all ein d as D e n k m i t t e l der S u b s t a n z i a l i t ä t als die


j g
en i e Ei n h e itsbezieh ung we
,
l che die erke nn b ar e n Re alitä t e n .

St amm baum der Begriffe wel cher


,
eine starre Abhängigkeit ,

Verhäl tnisse Dies ist der Grund weshalb in der ganz en von
.
,

P LATON abhängigen E ntwickelung des Denkens d as Erke nnen


sieh auf die lo gische Glie derung der Begriffe richtet und die

schl ossen in die W e chselbeziehung der sieh gestaltenden D inge


,

und in die Füll e der Sinnlichkeit einzudringen .

Z u einer vollständ ig en Welterklä rung reicht somit j e ne

Sie l ehrt nur die eine Seite des Seins kennen ; d en sie
stand so blieb er bei d em Begrifie der „ substanz ial en
,

Form en als Denkm ittel stehen Zwar wur de d adurch der nu



.

in welc hen die Einz el dinge psychologisch im Bewuß tsein sieh


ge stal ten und hier trat die Z uthat der Sinnlichkeit als der
,

lichkeit der individuellen Erscheinung zu drin gen .



D aher

all ein d as all gem eine Gesetz zu prüfen wäre , in d ie Unbe

kenn b ar Wo die Erfahrung sich mit d en begrifl lichen Fest


'

anf die Er kenntnis des Einzeln en .


3
Der Vorteil wel chen die
,

Ding e Die k a u s a l e r k l ä r e n d e Na turwissens chaft wird


.

unm ögl ich ; aber die b e s c hrei be n d ei n o r d n e n d e verm ag zu

V gl . C omes , Kante Theor S 2 1


. . .

Vgl . Bu rner , Ga stcsga I S 260


'

. . . .
entspricht d em Z w eck e ,
als dem jenigen Erkenntnis m ittel ,

d ie Einseitigkeit der griechischen W issenscha ft zur Fo lge h a tte .

Es beginnt die Periode in wel cher d as Denken erst zur An


,

Die all gem einsten Begriffe a us w el chen die engeren h er ,

vorgehen sind bei E RIGE NA die Ka tego ri en Von ihnen a us


,
.

bestim m en sich die Einz eldin ge Jedes W ese n besteht nur in .

d em allgem ein eren Begriff der es um faß t was ü ber ihm steht
, ,

verm a g es nicht zu erkenn en sondern nur eine gleiche od er ,

ihm untergeord nete Na tur S o sind Körper un d vernun ftl o se


.

Dinge nur in der vem ünftigen S eele als Bestimm ungen d er


selben vorhanden d h sie all ein gibt ihn en d en Raum als
1
,
. .

d iese nicht Körper vorhanden so ndern sie l ösen sich in


als ,

ihr e E inz elbeü imm ungen auf d ie freilich jede für sich unv er ,

ä
g g n lich e Existe nz ( als I dee n) besitzen a ber kein e sinn l iche ,

Wel t m ehr bil den .

Die schwierige Frage wie die sinnlich w ahrn ehm b aren ,

Körper mit ihren Eigenschaft en zu bestehen verm ögen und


wel che Art d es Seins ihnen z uko m m t wird als o bei E ures m ,

d adurch gelöst d afs im Denken der vernünftigen Seel e ihre


,

sel bständigen S tofie im Raum e ; erst wenn diese Einzelbegriiie


' ‘

der Eigens chaft en durch einen höheren Begrifl d er sie um f5 fst ‘

, ‚

ihre Synthesis erh al ten wenn sie in ein em erkennenden Wesen


,

d efiniert werden bil den sie d en räum lich bestimm ten sinnl ich
, ,

D e d io no t I, 45 p 24
. . . . . Noz cx ,
c. 48 S. 6 8
. .
w ah m eh m bar en Körper . Man d arf diese Synthesis des D en

d es M e r kmals unter d en Begriff und der Art ter die Gattung


un ,

so , d a fs beide sich gegenseitig ausschlössen sondern


, so , cial i
s,

m ech anische Bewegung ; war en getrennt durch ‘


sre d en Begriii
Aber ihm fehl t der geom etrische Geist der Griechen der ,
be i

erkannte ,
d en rationalen Re st welch en die Abstraktion
, v om

die einzige W issensch aft , die Unterordnung der Begr ifie


'
d as

ewig ebenso selbstän dig und unfi uchtbar wie die


ä nd e rlich , ,

At o m e Aber während die räum lichen Ato m e durch d as Leere


.

getrennt sind und d as Leben der E m pfind ung ver loren h aben ,

hängen d ie Ideen n och zusamm en durch d as D enkm ittel d er

der logischen S ubordinatio n die zerstreuten Sch aren un d ffir ,

jedes denkende Wesen schie ß en sie sofort zusamm en zum


lebensv oil en Bil de der sinnlichen Welt d urch die Synthesis
dieses Denkens D as ist der Vorzug des l o gischen Realism us
.

a ls einigendes B and gegeben ; aber d as Denkmittel der K ass a

liohkeit der Ver änderung a ber verm ag die antike Ato m isäk

l eistet .Denn die Subst anzialitä t reicht d azu nicht hin ; indem
sie die be harrliche Substanz setzt sch]iefst sie d ie Verän der ung
,
Nachte il d es Realismus .

so llen j a völlig selbständig sein und auch im denkenden Geiste


nicht m ehr zusamm enhän gen ; so beh al ten die Ein wände d es
Am srors nss un d Aus vsr m us Recht d afs die Atom e weder ,

an dren Seite sin d d ie Atom e d en l ogischen Begriffen e dlich


un n

Ausschl iefsung je d es Zus amm enhanges aufzuheben ist es m ög ,

lich durch d as Erfas sen d es Begriffs der Ver änd erliohkeit d en


,

Atom en d a s Denkm ittel der Ka us alität ohne inner en Wid er


sp r uch zugänglich zu m a chen d ann ge winn en sie jen e siegende
,

schaftliche Korpuslm larthe orie m öglich .

verbun den sind . Auch E RIGEN A verm a g nur eine system atische

nir gends komm en . Freilich ist es au ch nicht sein e Absicht ;

nur die T hatsa ehe d es Z usamm ens, ohne fiber die Natur d ie ses

ein e Synthe sis der Eigenschaften ,


a be r kein e Einsicht in die

Kausal erkl ärung . S o ist d as Denkm it tel d er Ka us alität fiir die

physische Körper hat die un terste Stufe d es Seins inne ,

keinen tiefer stehenden Begrifl gibt


'

als d en zusamm eng esetzt en

Begriffen . Wie d ie Atom istik in d as kor perliohe Sein d es


be i d iesem Vorboten d es schola stisohen R ealism us seine Fest
se t z un gen iiber die all ein im Denken gegebenen Re alitäten des

R ealitä tswer t d er Begriffe und Ding e eine kurze An deutun g

.

. X I
S Vror o a C o vers, Ouvrages in6d its d Abélar d , Paris 1 886, p L V iii,
e
sah n die se Existenz v o r derjenigen der In dividuen besäfsen .

geh end ,
form ul iert d en S atz Uz iversalia in r e, d h
. . die all

Der extrem e Realismus während der ersten Periode des

Menschen werd en , zu blo fsen Nam en so gewinnt wieder


, d as

sohöpflich en T hatsachen . D arum geht d as An wa chsen des

m it d em Re alis m us gedient sein der die Einheit des hö chsten


,

listisoher Theorie die drei Personen in Gott als einzelne Reali

Vgl . auch F Scmxurzs ,


. Phil. d . Naturw . I S 221 u
. . a.
A ber scho n vor d em Bekanntwer den des reineren Aristote
l iam a s zeigen sich bei einigen be sonders unter platonisch em
,

m ag d en bunten Schimm er der Körperwelt vera chten , a ber die

u nd l e itet im In teresse der Heil kunde zur Betra chtung der

und Aufl ö sung, W erden und Vergehen der Körpe r W as ist


.

es, d as sich hier verändert ? W as behält seine Realität in wie


,

Körpe rs ? Wenn Amsr 0 rs m s d en PLA TON befehdet und mit

Lügen . Also m ufs as, soll der Re alism us Recht behalten ,


d o eh

Teil chen des Weines haften ; denn nur dann wird erklä rlic h ,

wahrnehm b aren Körper die l etzten Einzel dinge ,


in denen die
werden . S o führt jede Probe an der Erfahrun g d en R ealismus

Reihe v on Schriftstellern wel che nicht wie


, ,
S C OTUS , die r äum

d as Einze lwesen zu gewinn en suchen . Es ist der Einfluß d es

d emj enigen d es gem äfsigten aristotelischen Re alismus . Bei d er

Hälfte d es 1 2 . Jahrhunderts .

Ehe wir in die Besprechung jener ato misiisohen



Ankl änge

und M afs ;’
aus d er Mischung d es Bes timm b aren und d es Be

Vgl . d azu a nsa ‚ PM ( 1. Gr , . II ,


1 . S . 602 Eine Zusamm en .

B o r nu ur , D ie P hysik Pla tos, Progr . d er k Kreia Realschule München, 1 887


.

u 1 8 88
. .

Vgl hierü . b er und b


fi er d en Zu sam m enhang mit d em p! rg
m n’ d es Poli
ticus : J . A Krw , Pla tons Lehre
. von d er M a terie, J D Marburg 1 887
. . .
Beschrän k ung Pu r0 x s .

d ie Sinnendinge, inso fern sie zw e ckm ä fsig, na eh Mafsbeetim

d er Musik hatt e sich geze igt wie


, , all er Be stand der Schönheit

W ie der Künstl er die Bedingun gen seiner Schöp fung in d en


m a them a tis chen Form e n find et so hat auch der Weltschöp fer
,

d ur c h ein m athem atisches Verfahren d as Imm erse iend e d es

g e fun den hat nä mlich die Reihe der Töne in der Akustik
, ,

a uc h d en erste n grofsen Philosophen auf ein Denkm ittel


d as in der be grifl lioh en Fixierung in der

s c hliefsen läfst , ,

m a the ma tischen Erke nnb arkeit zugleich die Bedingung d e s


wirkl ichen Seins umfafst Die Lösb arkeit der Aufgabe der
.

S inn essm pfind ungs n d urch m athe m atische Geset z e beste ht .

An die Bestim mun g der Dinge durch m athe m a tische For


m e n is t gl eichzeitig ihre Realität und ihre Erkennb a rkeit ge
knüpft Dies erkannt z u haben ist P LAI O NS unsterbliche s Ver
.
' ‘

dienst Aber hiermit steht er a uch zu gleich an der Grenze


.

se iner Ma cht Die Schranken wel che die noch in d en erste n


.
,

Anfän gen stehende griechis che Wissensch aft d em Genius PLATON8


auferl e gte lie ß en ih n d aran zweife ln d a fs die b unte Füll e d e r
, ,

E rkenntnis der 6650: z ur ém awiya; durch m enschlichen


, v on

Ver stand zu erhöhen seien Und die se Begrenz ung des nat ur
.

wisse nschafi lichen Erkennens welcher PLATO N in d en d ichteri


,

s chen Verm utunge n und Hypothesen des Tcmä us Ausdruck ver


'

liehen h at ist se die jen e früher erwähnte A bwe ndung v on


, ,

der Naturforschung in der späteren griechischen S pekulation


und in der g anzen christliche n Wel t bestärkte Nicht jener .

Ph tonische Grundged anke we lcher um m odern zu spre c he n


,
so ll te so
,
m ufste sie Feuer und Erde enthal ten ; beide a ber

d ie durch die ( stetige) Proportion ; und da es sieh hier icht


n

Z um Felg vgl Z sm s n a

. . . . a. 0p 67 1 6
. . Tim . c . 7 .

S Bo s c x s , D e I la tanica cmp or is mund am fabfi ca


'

. etc. G es kleine
.

S chü tte», L eipz 1 866 III p 229 f a r s u a


. . . . . . a. O . S 671 A 8
. . .

Ca n on, Gasch d M ath , I S 1 94 H


. . . . . .
sc he ft en bestehen soll . D aher kann es sich nur um eine

d er Luft d as O ktae der und d em Wasser d as Iko sa eder als

a mm, Phil . Gr L s 876


. . .
imm er au sreichend geschieden sind .

Annahm e d afs die E lem ente selbst aus wirklichen Kor puskeln
,

be st ehen die eine gegenseitige Einwirkung und d ur ch gewisse


,

Gr ö fsenv erhältnisse geregelte Um ge st altun g gestatten D a die .

El em ent ardreiecke als gleich gro is vor ausgesetzt werden so '

h at d as Wa sser dessen Korpuskeln 120 derselben e nthalten


, ,

die grö fsten Teil chen und die übrigen El em ente fo lgen in d er
,

ent sprec henden Reih e Die Erde ist wegen der W iirfelgest alt
.

ihrer Teil chen d as unbeweglich ste E lem ent ; infolgede ssen

korpuskeln be d in gt ist Je glichem El em ent ist die Richtung


.

na ch d em ihm verw and ten eigent üm lich und jede Stör ung d er ,

der selben zur F olge Alle E lem entarkorpuskeln sind jedoch so


.

kl ein zu denken d afs keines ir gen d einer G attung v on uns gesehen


,

werden kann und erst eine vielfa che Z usamm enh äufung der

E inen leer en Raum gibt e s nach PL ATO N nicht ; d as ist 8

aber so z u ver stehen d a fs d er Um l auf d e s Alls die E l em ent e


,

zusamm endrückt und d adurch keinen leer en R aum übrig läfst ,

es ist jedoch nicht ausgechlo ssen d afs vorübergehend zwischen ,

d en Korpuskeln und bei ihr er Zertrennung l eere d h v on ,


. .

keinen E lem ent arkörpern ganz er füllt e Räum e übrig bleiben


oder sich bil den ; es können daher Poren entstehen d urch ,

welche die klein er en Korp uskeln an derer E lem ente hindurch

Re ihe vo n korpuskul ar en Erklärun gen S o w ird der Pr oz efs .


5

der Auflö sung un d d e s Schm elz ens d a dur ch erläutert d e fs die ,

Teile d e s Feuers und der Luft wenn sie kleiner sind als die ,

die sen ohn e Stö rung hindurchgehen können und die Massen

Tim p 6 8 . . . Tim 56 B, C . . Tim p 58 A, p 60 0, p 79 B


. . . . .

Tim p 60 E
. . . Vgl . Tim. 0 28 26 .

.

L atswitz .
Teil e d es W assers sich ihren W eg gew al tsam bahns n m üssen

E i n d ri n ge n in ih r e P o r e n oder dur ch Z erspaltrmg der


d as
Korpuskeln also durch Z er l e g un g in i hr e U r b e s t a n d t s il e
,

Selb stbewegung ist die W e l t s e e l e welche


, d as All um faß t

Gesetz der V er ä n d e r u n g enthäl t . D as Prinzip der Veränd er

m äfsige O rdnung der Dinge in Bezug auf ih ren Wec hs el die ,

Anwendung d es m athem atischen Gesetzes auf die Bewegung ,

erm öglichen . D as Prinzip der Bewegung ist o


als na ch Pu rou
wir denn sofort beginn en sob ald sich , d as Interesse des N ach

sic h d urch die Gestal tung und Bewegung ihr er kl einsten Teil

6 . D er D ial og „ D e generibns et speciebus



.

si speciebus
°
fr a gt sich woher die El em ente stamm en
, ,
aus

m .
p ss c
. .

Ouvm ges inédits ste. Par. 1 886 p . . 505



550 . Vgl . Üs r aws s -Hsrs zs 7 Aufl
. .

II S 1 78
. . .
zerlegten d aher dieselben imm er weite r ,
bis sie durch d as

Da nun die weitere Teilun g d ieser G anze n nicht m öglich w ar ,

e sse ntiol a
( M a)terie un d
aus F o rm be s tehe oder o b es ü berh au pt ,

einfach sei E s zeigt sich d afs der Körper entweder w arm


.
, ,

oder k al t oder v on irgend einer anderen Form ist Abgesehen .

v on der Form bleibt nun die M ater ie zu be tra chten o h au ch ,

sie einfach sei; sie erweist sich als K o rper und daher ihrerseits
aus der Kör perlichkeit und der Substanz bestehend Ein e .

weitere Zerlegun g der letzter en nach Form und Materie führt


auf die Fähigke it entgegengesetzte Eigensch afte n anzunehm en
, ,

und auf d as rein e We sen (m ar s e ss enti a) wobei ers tere wieder .


,

al s Form letz te r es als die d azu gehörige M aterie aufzufass en


,

ist .Dies ist nun die letzte m ö gliche Zerlegung Diese letz te .

M aterie z eigt sich in jeder Hinsicht einfach und nicht wied er


in M aterie und Form z erlegb ar Die rein e We senh eit (m er a .

Hier kom m t m an also auf die mera essentia d as r e in e Sein , ,

erst bei d en kl einsten Teilen der Körper ; und es ergiebt sich ,

der an gegebenen An alyse entsprechend folgende Synthe se , .

D a dur ch defs d ie zunächst al s mera essentia gedachten Teil chen


,

A a 0 p 538 Institerunt ergo (sc Physici) ipasa par tes co mponentes


. . . . . .

subdivid end o, usque d um ad illam parte m minutissim am intelleetu venirent,


q uae in partes integrales divid i vo n poterat Integralium vera partium d efi .

ciente d ivisione invesüga re co epernnt, an talis essentiola ex m ateria constaret


et fo rm s, an om nino sim plex esset. Inv enit itaq ue ratio illa corpus esse c slid um

vel frigid um vel al terius form ae . Hnj usm odi enim puto a Platone appellata

essepur a elem ents Relicta itaq ue form s,


. co nsid eravit m ete riam , an et illa
simplen esse t . I
nvenit sam corpus, et its constar e . ex corp0 reita te et su stantia b
Relicta itsq ue form s co nsid eravit m eter iam , se d et ipsam invenit constare ex

susceptibilitate co ntr ariorum form s, m ateria a utem m era essentia. Q uam item
m eter iam undiqne spe culantes simpliciter o m nino invenerunt, neo o m nino ex

q
ali ue m ateria vel form s . constantem . Hans itaq ue m eram essentim cum aliis

id est informe, non scilicet quod form as non sustinet, sed q uod ex formis non
constaret.
D e gen . et spec. : Die F ormen d er Elementarteile .

d ie selbe ein , so d afs sie zur Sub st anz werden . Diese S ub st anz

v on Einzeldingen komm t d ann der Nam e der Art oder G attung


zu. In dem näml ich die entsprechende Form d en ganzen Körper

ein be stim m ter Teil der M aterie Mensch „



zum Sokr ate s s in

be stim m te Form . Aber die Form des G anzen ist keine swegs

Belebtheit d as Ganz e z um Sokrate s m a cht , form en andere


Form en d en Teilen an dere Eigensch aften ein geben d en einen ,

die d e sWasser s zu W asser u s w S o komm t es d afs die . . .


,

einzelnen Teil chen ein es beleb ten We sens nicht selbst belebt
sind son dern teils Feuer teils Was ser teils Luft und teils
, , ,

Erde Es erkl är t sich d araus wie Aursr or s mas s agen konn te



.
, ,

no n aux erunt, sed eliam naturam feesrunt .

A . a. 0 .
p
. 540 Bad . quam statim 0 0rp0 reitas illnd totum aflicit, tem
d afs d as, wor aus d as Tier beste ht , eher sei als d as Tier , und
d afs P LATO N beh aupt et, aus der Hyl e werden erst d ie El em ent e

der Dinge doch nur erm öglicht gedacht durch die Teil b arkeit

ni cht zu verwundern .

7 . Ad elard von Bath .

vos B ar s ,

die etwa aus derselben Zeit im Beginn des 12 . J shr

et form ae ignis et iguam faciant, alias forums aq ua e e t aquam faeiunt, alias


form ae serie et aera faciunt, alias terras et terrsm f , et sie singulae par ticulm
.

V gl . Bu r ns, Gescb d Philos Bö VII 8 865


. . . . . .

Jounn1 m Nachrioht in Recherct Page etc d es tr ad uct la t d Anst0 te, Paris l ß 48


’ '

8 . . . . .
Ansu nn von Bu s : Körperwelt .

h un derte stamm en . Hier a ber mischt sich n icht nur der

O rien t nam n e tlich naturwissenschaftliche Kenntnisse ge samm el t ,

au ch d en E UK LID übersetzt Es ist kein Zweifel d afs ihm die


.
,

In Bezug auf seine Stell ung


Re alismus äuß ert sich zum

AD BL ABD d em Anrsrorm s beistimm end indem er hervorhebt ,

d afs die Gener a und Species d en Individuen imm anent anh aften ;
denn wenn m an bei d en sinnlichen O bjekten auf ihr e Einzel
exist enz achte seien sie Individuen achte m an aber auf d as
, ,

Gl eichartige in ihn en so werden sie Species und Genera In,


.

der Schr ift D e eod em et d iverse hebt er hervor d afe d as Zeugnis ,

d er Sinn e fal sch sei un d ihm kein Einfluß gebühre indem er ,

zu ssen w el ches Ohr seine H arm onie zu vernehm en wel ches


um fa , ,

Auge die Ato m e zu scheiden welches Gehör d as Geräusch ihres ,

Z usamm enstofses zu vernehm en Die körperliche M asse der


sichtb aren Welt hat nach AD E L ARD ihre Form en durch die
Anweisheit d es Schöp fers erh al ten aber ihre Prinzipien w are n ,

ohn e Kr aft und ohne Bewegung und es bedurfte d aher einer ,

äufseren Kr aft um der Wel t angem essene Bewegung und

W achstum zu geben Diese Kraft ist die der Seel e welche


.
,

die unfähigen Körper leitet und bewegt .

betrac htet Die Welt be steht


.

aus vier E lem enten die , ,

obgl eich d em Auge unerkennb ar ,


sich in all en ihren Teile n

Sinn e nichts durchaus einfach ist Genau genomm en m ufe .

m an sie also nicht durch S ubstm tiv a sondern durch Adjectiv a ,

be zeichn en weil diese d as vorherrschende Prinzip ausdrücken


, .

un d die drei and em , W asser , Luft un d Feuer sind d a bei in shneh

Im Nacheteihend en ist, Vergleich mit d em Original, die Ü ersetzung


unter b
v Su s e
. . b
enutzt, 8 24 7 263, hauptsächlich S 260, 26 1
.

auch Hu mfl u, . . V gl .

B is t de la p hil scolast I p 854 f


. . . . .
W u rm von Sr Vroman gegen W a n na
. vos Genos s s .

schrie b um d as J eh r 1 1 80 gegen Psrnus Ar m ss nus, Gm ssr us

Pul ver t e il c hen , wel che DE M O KRI T „


m it einem
s Em m “
wohl

ergebe und fügt hinzu d efs er die Atom e un d


Atom enl ehr e , ,

Regeln der Phil o sophen und dergl eichen L ä cherliehkeiten ver


achte un d verd amm e weil in d en heiligen S chrifi sn sich
,

Hauaéau, a. a. O I S 442
. . . .

Tom II .
p 659
. . Ex lib I V Gualteri d e S Victore
. . . . Minutissima ergo fr ustra

Histoire literair e d e la F rance Par 1 768 XII p 464 H


. . . . . .

Dies ist d er eigentliche Nam e d er unter d em Titel : D ialogus d a sub

M pho 1 56 7 in S traß b urg ernehisneaen, d em Oo s en


. s zugehörigen S chrift .
Wm nn vd s Co s m s : Die kl in t n T il h n
e se e c e .

sich d agegen , d afs m an seine Atom enl ehr e m it jener E PI KUBS

Gegenüber d em was er in seiner Jugsnd geschrieben soll e se in


, ,

un terscheidet sich diese l etz te Schrift WILHELM VON C O NO HB



B‚

Meteorol ogie und die Lehre vom Menschen vom Äther zur ,

Erde herabsteigend in Kür ze d arstellt E r stell t es als einen


, .

seine Annahm en notwendige seien . All e Körper bestehe n aus

fa c h s t e und kl e in s t e '‘
I e il c h en eines Körpers zu ver stehen ;

auf die Quantität . Die se E lem entarteil ohen d en Ausdruck

m öge des Begriffs der Teilung im Denken zu erfassen .

N ach W a nn a, W im er Sitaungsbevü htc, hist -phüos Klasse . . . Bd . 75 S. .

Vgl . Hu mém , Hist d e la p hil . . scol . I p. . 48 2 . Sie ist u. a. a bg e

citiere . D as größ ere W er k W n sm x


. . s nn C onom s ‚ Magna d o «4 t 1111170

o s 309 Ünsaws e -Hm zs, 11


a . a. . . .

E em p hüos A a 0 p 209
. Omnia oorpora ex e lementie co nstant
. . . . . .

E lementum vera ut d efiniunt philosophi, est sim ple et minim a alicuj ns co rporis
näm l ich d as, was un ter Annahm e der Form in etw as an deres über

Fe uer . Es sind j edoch die w ahrnehm b aren Körper welche ,

autem in elements. i in simples


. et minimas particules .
j
on ns divisionis para
strebun gen verdient au ch die Ansicht des Mystikers H U GO von
Sr Vroron ( 1 09 7
. der durch seinen Einfluß auf die
Theologie und sein encykl opä diseh es Wissen v on Bede utung

M an lat d e la Biblioth
. . nat. No 6588
. . N ach Bm aém ,
I p 4 85 , 486
. .

Am cm s vgl. Sm s cx , Z . Psyd wl d
. . Schal , Ar ch f G
. . . cl. Plz 1 S 58 1 f
. . .
sinnl i c h e n W el t
tief unter derjenige n d es geis tigen Prinzips
der D in g e die wir aus der Verse nkung in d as eigene Innere
,

sch ö p fe n . Trotz dieser d em Mystioism us eigenen Verachtung


wiss m o h a ftlich er Forschung sin d sein e physikalischen Unter

blo fs w e c h s elnde Verbindung eines Beharrenden auffafst .

D i e P h ysik ist na ch ihm die einzige Wissenschaft wel che ,

sich m it d en Dingen selbst beschäftigt und zw ar m it d en ,

j g
eni e n D inge n wel che im Gege ns a
,
tz zu Gott und d en
him m l is c h en W esen Anfang und En de h a ben und veränderlich

Ab stra c ti o n die W irkungs art der Dinge a us ihrer Kom plikation

W ese ns e in es jeden El em entes gewinn t sie ein Urteil über die


E nt ste h u n g und Wirksam keit d es G anzen 1
.

D ie Veränderlichkeit der Dinge bezieht sich nicht auf


ihr W e s e n sondern nur auf d en Wechsel ihrer Form en
,
Auch .

verliere n scheint so erleidet es im Grunde nur eine Veränderung


,
.

Verb un d e nes scheidet sich Getrenn tes wir d verein igt ; w as hier
,

war geh t dort hin was jetzt war tr itt d ann hervor
, ,
Überall ,
.

g i sh t e s nur örtliche und zeitliche Verän derun ge n b ei dene n ,

d as Sein der Dinge beh arrt ‘


Aus nichts entsteht nichts und.
,

nichts k ann in ein Nichts verw an del t werden ; jede N at ur h at

ihre anfä ngliche Ursac he und ihre n ewigen Bestan d .

D id ascalon L ibri septem. Venetiis 1 506 (E rnte Ausga


. b)e . Lib . II
atte nd er e . Actus enim corporum m undi non puri, sed compositi ab aotibus
sunt

purorum, q uos physica, cum per se no n inv eniantur, pure tanwn et per se
consid erat :
pa w m soilicet actum iguis, sive term s, sive serie, sive a uae ; q et

ex natura uniuscuiusq ue per se consid erata de concretione et efficim tia totias

. . . k
A a 0 f 1 21 lin s : Non enim essentiae rerum transeunt, sed form ase
.

Cum forms transire dicitur , non sic inte lligend um est, ut alique res ex isten
perire omnino et esse suum amittere cred atur , sed variari potins ; ve! sic for
j
taesis ut q uae unots fuerant, ob invicem separentur ; vel q use separate erant,
,

oou iungantur ; vel q uae hie su nt, illuc transeant ; vel q use nunc erant, tuno
b b
subsistant ; in qui us omni us esse rermn nihil d etrimenti
patitur .
D as sind in der That Grundsätze physikalischer Forschung ,

C os cnss und HUGO von S r . Vrcron w aren wohl gee ignet gewesen ,

Zun ächst war d as Intere sse der Zeit noch ein ausschließ lich

ADE L ARD d en Ar abern, indem er sich zugl eich ü ber diesen Fehler

geweckt werden . Es gesch ah dies dur ch d as Bekanntwerden

steigt und wie es sofort sich in der Form der K o r p u s k u l a r


,

t h e o r i e äufser t w o d as Na chdenken sich a uf d as Problem


,

den Verbind ungen von Aristoteles bis zur Gegenwar t ( Dillingen 1 879 S
. . 81)

S J o uansrx
. a. a
. 0 S 259
.
, .
Ari stoteles.

Bewufstw er d en bisher der Menschheit verborgener Denkm ittel .

der Erweiterung der wissenschaftlichen Erfa hrung , mit der Gestal


S tufen d er bj kti
o e ven k
W ir lich k eit.

D asEintr eten einer Mond finsternis ist fiir d en W il den nicht


N a tur sondern ein ü bernatürliches Ereignis ; es ist gesetzl os
, ,

V erfinsterungen nac h der Periode d es S aros em pir isch bekannt

o b j e k t i v e n W i r k l i c h k e i t ; für d en m odernen Astro nom en ,

der d en system atischen Zusam m enh ang bis auf d ie Minute


beherrscht ist sie N a t u r Für jedes Zeit alter existiert nur
, .

d es Geistes verschiedene Form en der N atur geben Die Na tur .

e ntwickel t sich m it der Menschheit .

D ah er fallen die Ursa chen z usamm en welche N aturwissen ,

ihnen N at ur war , erk ann ten sie ; w as sie n icht erk annten ,
war

d esAberglaubens der Dichtung wie die Heilkraft d es Magnete


, , ,

die Däm onenwelt der Erde und d es Himm els Man kö nnte .

an dere s war ; un d d arauf k ann m an keine an dere Antwort

Wenn ein Hirtenvolk der Flöte wohll autende Töne entlockt ,

so gehört diese ak ustische Erscheinung nicht zur Natur im


wis sens chaftlichen Sinne so lange die Prod uktion derselben auf
,

zufälligem Treffen oder vielfachem Probieren beruht ; denn sie

oder wer o t
e s s ns war , die Abhängigkeit der Tonhöhe v on der

t d räum lich objektivier t ; er teht jetzt


s an s in gesetzm äisiger
technisch erzeugt werden konnten ; aber d iese Stufe der Wirk

un d F arben vor ihrer bsgrifl lich sn


'

Fixierung . Es sind Em

se w ar es mit d en Tönen,
so mit d en F arben . Gerü che be

schenk t sein wird d ann wir d ,


d as Gebiet der objektiven N atur

vierung der E mpfind ung verknüp ft sein werden . Ein e wiss en

O ptik e e Naturobjekte sch affen Dieselben sind jetzt so


n u .

wenig vorhanden wie die Spektr all inien fiir Aarer or snss Sie
,
.

Unter diesem Gesichtsp unkte dürfen wir au ch d as aristote

schaft enthiel t nicht ohne weitere s falsch nenn en ; es war


, nur
d as W issen v on einer andren N a tur die Erze ugung ,

G ALIL EI -
NE W TONS C hG

Natur wisssnschaft objektivieren . Und


Naturwissensehaft bei Amsr orsns s .

w enn d e r F ortschr itt der Wissenschaften in der Zukunft durch

d e s E rle b n isses an ders gest altet so


,
wird d arum n icht se
un r

zehn t au s e n d K ennen W assers wirkl ich in W asser Dies war .


eine un w iderlegb are Beob a chtung ; konnte sie d as Denken

Tr op fe n s Wein in Wasser bei jener Mischung noch heute statt .

D ate w ir sie nicht für Natur h alten bewirkt d as wissensch aft


,

im ver t eilten Z ustande o bj e k tivi er t ,


ist N a tur . N atur

Aber die Erweit erung der sinnl ichen Erfahr ung schuf imm er

Viele s, was fürAR ISTOT E LES Na tur w ar ist es für uns nicht m ehr
, ,

weil se wie z B der E influ ß der Planet ensphären auf die


, . .

sublunare Welt nich t m ehr in der Gesetzlichkeit un sre s Denkens


,

begründet ist Than und Regen fall en wie zur Zeit d es


.

Stagiriten ; aber die Luft verw andel t sich nicht m ehr in W as ser .

D e gm . ct con .
p 828 9 28
. . .
D enkmit zu e rfi n d e n , ondern
s sie e n t d e c k t sie an d en
Amsro rsns s als notwendiger Ausgangspun t k .

d e rn Begrifl der subst anziell en Form en welcher ihr Denken


'

b eherrschte Die Sch ule d urch welche sie selbst in ihren


.
,

ihre Manneskr aft ; in sich selb st m u fsten sie d en E ntwickelungs


r o zefs dur chm achen der sie v o n d e n Vorurteil en der Sch ul e
p ,

b efreite Und nicht m inder stand die Gew alt der aristotelischen
.

vo n der Kirche mit einer unant astbaren Autorität versehe 11 ,

deren Geist in der Gesam tbil d ung der Jahr hund erte festge
wurzelt war der äufser en Aufnahm e und Ver breitung neuer und
,

an ders a rtiger Be riffe hemm en d e ntgegen Es ist viell eicht


g .

der grö fste K am pf der auf d em Gebiete der Erkenntnis


,

a u sge fochte n wurde welcher im 1 7 Jahr hund ert die


,
.

ar istotelisc he Physik stürzte Die einzelnen Phasen die ses .

K am pfes sind nur z u verstehen wenn m an zuvor d es Inh al t s ,

der aristotelischen Lehre sich bem ä chtigt h at Von ihr m urs .

die geschichtliche D arst ellun g der Korp uskulartheorie ihren


Aus gang nehm en Wir könn en d aher obwohl es an tm filichen
.
,
'

der Aufgabe nicht entziehen in Rücksicht auf unsren besond ren ,

Zweck die fiir die Theorie der Materie in Betracht kom m enden

2 . D as Bekanntwer d e n d er
i h Physik ar stotelisc en .

D urch syrische C hristen welche als Är zte unter d en ,

Ara bern verkehrte n erhielte n diese Kenntnis v on d en Schriften


,

griec hischer Philo sophen N achdem schon vorher m edizinis che


.

Schrifte n zuerst in d as Syrische d ann aus d em Syrischen in s ,

Arabis che übersetzt worden w aren w urden Werke d es Au sro ,

rnnns z uerst unter der Herrsch a ft v on ALMAMUN ( 8 1 3 883) ins —

hun dert durch christliche Syrer (As a Brsous M am a JAHJ A s un ,

ADI IS A BEN Z A RAA u a ) angefertigt wurden


,
. fanden die
.
,

weiteste Verbreitung und förderten wesentlich d as Studi um der


Phil osophie ; sie sind es deren sich Mä nner wie IBN S INA
,

(Avr omn u) und IBN Bosom> ( AVE RR O ES ) be d ienten Infolge .

der Neigung der Araber zu m edizin ischen und naturwis sen


sch aftl ichen St udie n fande n bei ihnen auch die physik al i
s chen
Verbreitung d er S chriften d es Anmrornnns .

S chriften d es Am srom nnß eine sorgfi ltiger o Be achtung und

D as L esen dieser n atur philos0 phischen Schrift en wurde im


J ahre 1 21 0 durch ein Provinzialkonz il zu P aris ver boten d es ,

werden soll ten bis sie geprüft


, und v om Verd acht d es Irr tum s

( viell eicht wir kte d a s Verbot se l b st gera de in d iesem Sinne) ,

d ie Schriften des A R I STOT E LE S a us b esseren Quellen kenn en zu


l ernen . Mit Eifer vers uchte m an sich griechische H an dschriften

an der P ariser Universität nach R OGER B aco nur bis 1 287 be ‘

st anden und 1 254 find en wir sowohl die Metaphysik als Phy sik
,

d es Anrsrors ns s in d en Kreis der o ffiziell en L ehr gegenständ e

Erzbischof v on Paris (1 ist der erste S ohol astike r , bei

Schriften find et . Er verwarf all es , was sich n icht m it d er

Üs s aws o Hamza
- 11, s 222 . .
Ato m e .

Die Theologie sah e in, d afs sie aus Amsror snzs sel b st

an Inu R osenn und Mos es neu Mam as (Me monm ss) ; letzter er

deutlich entgegentritt d as ist selbst nichts Einfaches son dern


, ,

be reits d as Produ kt eines Z us amm enflusses Methodisches .

Wissen aber gibt es nach Anmrors nns nur d urch Erkenntnis


der ersten und einfachen Prinzipien welche v on Seite der ,

N atur aus d h im Grunde der Dinge die O bjekte der Sinnes


,
. .
,

ge m ä fse W eg
der Phy sik als der Wis sens ch aft v on der N at ur v on
, ,

d e n sinnlichen O bjekten ausgeht wel che für unsere W ahrnehm ung ,

e in G anze s sind aber n ach demje nigen hinfiihrt


,
au s welchem ,

sie ursprünglich zus am m engesetzt w urden Aufg abe der Wissen .

sch aft ist es in d em sinnlich gegebenen G anzen die E lem e nt e


,

un d Prinzipien aufz ufind en d urch wel che es bestimm t wird 2


.
,

faciat ve1 s agest. Hase d eolaravit Aarsr or s ns s in 1i b ro suo , quem vo cavit

auditum . Jo m nars , a . a.0 p 276 . . .

Phy s. I, 1 p . . 1 84 a Die Citate


. nach Br u ns cd . m aj . Bei d er Dar

d es Aa xsr or m s s . von Pn1 s r n, Leipzig 1 854, Bd 1 . und 1 857 Bd 2, . sod ann Zs u su


.
w e r d ens ( déva mg, potentia), sein E x istenzw ert beruh t in der

w er den d es Stoffes erheben sich Stoff und Form zur Wirklichkeit

D ieser Übergang B e w e g un g
heifst D aher gilt es
A m sror snss als Gr unds atz d afs w as
, , v on Na tur aus ist ent ,

be sitzt S o wird der Flufs der Dinge als ein inn eres Leben
.

d es Ko sm o s zum Kennzeichen der N atur Hierin d rückt sich .

E s klingt fast m odern, wenn bei Am sr or s nss h eiist, es ist


'

es

Bewegung m ech anisch und sehen in ihr nur r ä u m l i ch e Ver

mistik v on Bed eutung wur d e ( Vgl Abschnitt


.

Phy s
. I, 2 p 1 9 1 5
. . . Phy s. I, 2 p 1 85 9
. . . 12
.
g e s e t z l i c h bed ingt ist . Bei Amsx orsx.na d agegen liegt in d er

istd abei der Begrifl der Bewegun g in d em ganz allgem einen


Sinne der V er ä n d e r u n g ( m a ß ol rf) ü b e r h a u p t genomm en ,

un ter scheidet drei Arten der Bewegun g nämlich die q u a n t i ,

t a t iv e ( r a r e? 1 6 d h die Verände rung d er Körpe r . .

na ch ,
die q u a l i t a tiv e ( x a z ac

'

7 6 n auir) oder Verwan dlung

und die r ä um l i c h e ( z um ? 7r 0 6) oder O rtsbewegung ( g ogé) a


!

die sen Ver änderungen a ber liegt die r ä u m l i c h e B e w e g u n g


a l s B e di n g u n g zu Grunde Denn die Zunahm e oder d as .

Stoff an drer Stoff der der Wirklichkeit na ch v on ihm v er

und d ie Form jene s S t ofies


ann imm t wodurch er


,
nun au ch

gr ö iserun
'

g d es ersten S tofies
'

ist al so d as Hi nzutr eten und die

liche Bewegung m öglich, denn es m üssen d az u ein Wirkend es

Vorbringen soll ,
d as zu Verwande ln de b er ü h r e , was nur durch

V gl . S 9 6, 97
. .

Die letztere zer fällt wied er in zwei Arte n, Sel bsthewegung und Bewegung
d ureh and eres, und d iese k ann eine vier faehe sein : 3
1 0 1 9, dp a c, d l vr; m; .

Z su sa
. II, 2 8 Aufl S 890 Anm
. . . . . .
Amsr o rs m s : Der Z weck

Ver än derungen auf r äumliche Bewegun g all ein zur uokz uführ en .

E s w ürde daraus eine m ech anische Erkl ärung folge n w eleh e ,

keine swegs eine genügende D arstellung d es Na turla ufs z u geben


verm ag denn e s würde d abei die we sentlichste Urs a che d es
,

Werdens der Z w e e k gänzlich vernachl ässigt werden


, ,
.

E s gibt de m nach im g anzen vier Ursa chen d e s na türlichen


Ge schehens : S t o ff , F o r m P r i n z ip d e r B e w e g u n g ( r d ,

39 5 1 } x tvq o g) und Zweck 0 5 évas a) Erst wenn w ir die se '


'
1 9 r .

ersten Ursa chen begriffen haben ist d as Bedürfnis d e s Wissens ,

Fr age Warum m öglich sind , und all e vier sind v om Physik er

samm en ; äm lich F o r m und Z w e c k sind ein und dassel be


n
und d arum a u ch z ugleich d as P ri n z i p d h der erste Grund ,
. .

d er Bewegun g ; al s s o l che stehen sie d em S t o f f e gegenüber .

Nur mit Ber ücksichtigung d es Zweckes ergibt sich eine natür


liche En twickel un g v on d em bl ofs m ögliche n Sein z ur W irk
lic hkeit ; denn nur d a s ist von N at ur aus was vo n d e m in ,

wissen E ndziele gelangt Um nac h Zwecken z u h an deln .



,

braucht die Natur ihr Verfahren sich nicht zu ü berlegen s ondern ,

d ie Z w eckthä tigkeit ist ihr im m anent ; w o der Z we ckbegrifi


'

vorh anden ist d a sind auch d ie Bedingungen d es Ges chehens


,

gegeben O bgleich so die Natur na ch Zwecken wirkt bringt


.
,

sie doch a uch viele s na ch bl ofser Notwe ndigkeit hervor Die se .

Notwend igkeit nämlich liegt im St o ffe ; die Materie ist die not
wen dige Voraussetzung ohne welche der Zweck nicht v erwirk ,

licht werden k ann ; infolge die ser im Sto ffe und seinen Be
we gungen liegende n Beding unge n d e s Werdens ge schieht alles
na ch bestimm ter G esetzm äfsigkeit Beide Ur sachen also die .
,

No twendigkeit der sto fl lichen Bewegung und d en Zweck m ufs '

d er Phy siker an geben in höherem G r ade aber die Zweck ursache


, ,

denn diese ist Ursache d er Ver wirklichung d e s S toiie s nich t


'

abe r d er Sto ff Ursa che des E nd z weeks


2
.

Phy s . II ,
8 p
. . 1 5 qd a . u ni
‚ e, 51m rimi u va; 31! «drei; c vw x oi;

zwo é,uw a ä q szmt?m 1 t k 1 1


»
r£l o ; .

Phys II , 9 p 2oos 32
. . . . .
brüc kbare Kl uft befestigt ,
l ediglich durch die künstlic he Ein

erstere heifst E r d e und ist d as absolut s c h w e r e El em ent ,

der l etztere F e u e r und ist a bsolut l o 1 o h t es bewegt sich


Aufser dieser Herleitung der vier El em ente aus der Natur

Körper ( inl ä Gaip a m ) oder Elem ente


a in wel che alle
andern Körper a ufgel öst werden währ end ,
sie selb s t in keine

tehenden
s ab er leichter als die mit g anz entgegengesetzten

D e gen et com H c 2 u 3
. . . .

D as W arm e , K
alte, Troc ne . k F u ht
e c e als E lem ente zu b etrachte n, war

44 1 A 2
. . .
As rsr or sns s : Verwand lung d er E lem ente .

d engleichnam igen irdischen S tofien ; E r de Was ser und Luft , ,

wie sie in der N atur vorko m m en sind nicht d ie reinen unv er , ,

d e n F e uersto figehalten werden sonder n sie ist nur eine E r


'

sc h e inung welche durch be so ndere Steigerung der W a rm e ent


,

ste ht Von d en beiden in jedem E lem ente vorh andenen Gr und



.

we sentl iche Eigensch aft d es Elem ent s ; so ist die Erde inshe
so nder e trocken d as W as ser kal t die L uft feucht d as Feuer
, , ,

warm Verm öge der zwei Gr und eigensehaften aber wirken sie
.

a ufein an der um w andelnd weil sie d urch die Ge m einscha ftlich ,

keit j e einer Eige nscha ft gege nseitige Anknüp fungsp unk te ihrer
Einwirkung haben ; d urch Aufheb ung d er Käl te des W assers durch
Wärm e entsteht Luft und wenn auch noch d ie Feuchtigkeit der ,

L uft aufgehoben wird so entsteht Feuer Demn ach sind all e , .

begriffen ; all s e W er den und Vergehen innerh alb des Natur

Materie bei Am r ors nss All e weiteren Einzelheiten werden .

bei der detaillierten Polem ik d e s Phil o sophen gegen d ie Atom istik


z ur Bespr ech un g ko mm en soweit sie fiir die spätere E nt ,

w ickelung d e s K örperproblem s von Intere sse sind .

Phy sik d es AR ISTOTELES w urde d em Abe ndland e


Mit d er
z um er ste nm al e e in e vo lls tä ndige tief durchd achte un d d em ,

G eiste d es Mittelal ter s verständliche Theorie der N at ur ge schenkt .

D e gen . et corr. II , 3 S 830 5


. . . 25 .

M eteor . II , . i ycig ä l l a am ! 5 11 0 yfverm r o drwv Eza a


3 p 357 b, 30
. .

as

t or , rä J t lJo; 1 0 6 nl riö o v;
'
£za ot o u ra ém w „fr a Da sel st II, 3, p 858 b, 29
'

. b . .

Jm ,u fvu , 0 51 : yrj ; o örs W l a n yg‚ äl l a ;uir o v ti m i; 5yx og


‘ ‘ '
da
'
t a a dm
'
rl d
' ”

o .

Bei all er Verwandlung also soll d och die Quantität d er Kö pr er, die Masse, nu
veränd ert bl ib
e en ; wo b ei m an aller d ings nicht weiß , wo nach diesel b
gem essen
e

wir d . Es ste ht d iese Anschauung in Beziehung m it d er E r k lärung d er Aus


d ehnung, welche nicht d ur ch Hinz ufügung neuen S toffes geschieht, sond ern

d urch d en Ü b ergang v on d er Pote nz zum k


A tus . Die schein ar b verschied ene

Quantität ist d och po tenziell in d er Materie unveränd erlich .


h e is lin ige , die er zw ar zusamm enzus etzen weils ; aber '

er kann

n c i ht m ehr , sob al d sie sich an d em ihnen e ige ntüm lieh zuge

d as d a rum nicht un berechtigt ist weil es jedem El em ent


,
au ch

durch wel ches der Ns t u r z w e o k sich verwirklicht . D as Be

Der Bégris d es Körpers in chem ischer Hinsicht ist bei


e. a
Aristotelische und mod erne Elemente .

weil Anmror sns s o ns t die Grund stofie icht hätte i


'

s n s a fa n

uns eren chemischen Elem ent en koordinieren ; '

j
a a g‚ iiöwg .

D e gen
. et co m II p 829 s 84
,
1 . . .

Metror IV 1 ,
. .
p.87 85 10 . .
Am r or s nns : Mangel quantitativer Bestimmungen .

S to fie in d en
'

Verbindungen zu denken . Ebenso ist es dann

teriellen Teilchen durch m echanische Kräfte beruht ,


v on un srer

nun g der Elem ente als „


All o tro pie n d es Urs to fis
'

ist d aher

an g aben find en sind sie unbestim m t und Experim ente wenn


, , ,

sie an ge führt werden h aben oft so falsche Result ate d afs die
, ,

wird , d a fs e in G efäfs voll A sche ebensoviel W asser aufnahm e ,

als wenn es l eer sei Die ser Mangel welcher vornehmlich


.
,

tive Bestimm ung der Substanz wie des Subjekts d urch seine ,

Prädik ate gerichtet E s gab kein Mittel die E m pfind un g in


,
.
,

L o asos s m , Anistotclee E influß f die E ntwick lung der Chemie


'
S . au .

Phy s . IV
"

, 6 , p 2 1 311
. . 21 . V gl . S 46
. .
B e w egung d es Himm els ab . D arauf wird Amsr ors nss durch

t
e rs e Bewegende , v on d em all e Bewegung ausgeht ist der
,

erkenn en D en Menschen zeugt der Mens ch und au ch die


Am sr o r sns s : W ürdigung seines Natursysie ms .

sch aftlichkeitdes aristotelisohen N atursystem s zu schliefse n .

Die Natur stellte sich eben als ein O rganismus d ar in wel che m ,

t ausend Einzelheiten d ie wir heut m ech anisch erklären ebenso


, ,

unerklärt blieben wie heutzut age die T h atse chen des Nerven
,

l ebens . Die psychis chen Re alitä ten wel che als s ub stanziell e ,

Form en und Einheiten die Natur beherrschten liefsen fiir tiefer ,

D as be schreibende Bil d genügte . In dieser Hinsicht al s

er weist sich die Physik des Amsrorsnns als ein tiefsinniges


und kl ar d urchd a chtes Werk dieses bewun dernswerten Geistes ,

so d afs es fast zwei Jahr tausend e hindurch unter allem


Wechsel der Völkerschicksale und der Religio nen der Ausdruck
der N a turauffassung bleiben ko nnte .

Diese gewaltige geistige Macht warf sich nun jenen ersten


a to m is tischen Vers uchen entgege n wel che bei d em Bekannt
'

werden arabischer Em pirie und theoretischer Tra d ition im


Abendland e sich schü chtern regten um d en Begriff d es Körpers
,

zu form ulieren W as v on PLATO N zu Gunsten der Korp us


.

kularthe orie ges agt worden war wur de dur ch Amsr0 m ss


,

erdrückt . Zwar erschl ofs sich m it seinen physikalischen


Schr iften die beste Quell e für die antike Ato m istik ; aber die
Gegengründe w are n unter d em Denkm ittel der Substanzialität
nicht zu widerl egen Jahrhund erte w aren nötig diese G egen
.
,

gründe abzusoh wä chen bis die Arbeit des Al tertum s der


,

Korpuskul artheorie wieder zu gute kom m en ko nnte .

Wir haben jetzt die Ausfüh rungen des Aursrornnss gegen


die Ato m istik im einzelnen festzustell en .

5
. Aristotel es als Gegner d er Atomistik

Der I dealismus des Amsror s mzzs hebt d en Materialism us

v om Begriff d ss Körper s D afs d as K ö r p e r l i c h e S u b s t a n z


.

sei , hat Aarsror s rss vor all em zu bekäm pfen Bei sein er
. .

D arstellungs art , welehe stets die Ansichte n seiner Vorgänger


berücksichtig t und zu widerlegen sucht m ufste sich eine leb ,

h afte Pol emik gegen die Physiker d 11 gegen diejenigen




, . .

Naturphiloso phen ergeben welche aus der Natur d es Kö rpers


,
Asrsr 0 r s ns s als Gegner d er Atomisti k .

U nt er d iesen behandelt Anrsror ss ss L um en und D s mom r ver

Am sr om us wurden während des Mittelalters die Hauptq uell e


fi r die Kenn tnis der al ten Atom istik, d a sie von jede m G e

m it d en . Gegnern d es Anmror nns s ; genau e D arlegung und

Die arist otelischen Einw endungen lassen sich in zwei


Hauptgruppen teil en In der ersten wird bewiesen .
, d afs die
Annahm e v o n Atom en u n z u l ä s s i g in der zweiten , ,
d afs sie
n u 11 ö t i g ist ..

I G r ü n d e g e g e n d i e Z u l ä s s i g k e i t d e r At o m i s t i k
. .

Die Grün de für die U n z ul ä s s ig k e it der Atom e richt en


sich einerseits gegen d ie Möglichkeit einer u n t e il b a r e n G r ö fs e ,

and r em sits gegen die Möglichkeit d es l e er e n R a u m es Jeder .

dieser beiden Begrifie wird seinerseits wieder bekäm r>ft erstens


'

aus m a t h e m a t i s c h e n und zweitens aus m e c h a n is c h e n


Gr ün den ; d h erst ens aus Gründen die hergenomm en sind
. .
,

v o n der Natur d es Raum es und der stetigen Gr öfse zweitens ,

Die Hauptstellen sind D agen et com 1, 8, D e cod e III 4 u 7,


. . . Phy s. IV, 6 —
9 .

P71y8 V, 8 226 5 u 227 a


. . . . .
Am sr or s ns s : Gründ e gg d Atome Begriii d
'

. . aus d . . Be wegung .
1 05

Denn w as v om Raum s und mit demselben Rechte von d er


Z eit als geltend a ngeno mm en wird ‘
nämlich d a fs sie al s ,

G r ö fs s n aus Unte ilbaren bestän den m iiiste auch vo n der


'

d em Beginn der Beweg ung m üfste diese auch zugleich scho n


bee ndet sein ; d as sich Bewegende m üfste in d em Augenblicke ,

in wel chem es sich bewegt bereits an gelangt sein und es , ,

gäbe dem na ch keine Bewegung so ndern nur ein Be wegt ,

ge wesen sein Aus dem selben Grunde wäre in die sem F alle
-
.

m öglich .

Ferner m u ls all e s w as sich verand ert teilb ar sein ; d enn


'

, ,

e s m ü sse n wenn Veränderung stattfin d e n soll sich die Teil e


, ,

d es z u Verändern de n in verschiede ne n Z ustän den befind en .

D a n un d as Unteil b are keine Teile hat so kann an ihm eine ,

Verä nderung überhaup t nicht stattfind e n weil es sich so nst als ,

Ganze s gl eichzeitig in entgegengesetzten Z uständen befind e n


111111ste Demnach wäre d as Unteil bare sowo hl der räum liche n
'
3
. .

und noch wei tergehende Betra chtungen über die Unm öglichkeit
der Atom e werden später bei der Be urteilung ihrer physikali

Die s sind die Einwe nd unge n welche Amsror s nss gegen ,

die Existenz unteilbarer Grö fsen m acht W ie m an sieh t be .


,

ziehen sie sich a uf d en ko ntinuierlich erfüll t ged achte n Raum ;

werden wenn die physischen Ke rper wirklich


,
d en R aum kon

wirkung ah wobei all erding s die Frage nach der Kontinui tät
,

in ne ue r Ge st alt wiederkehrt so scheine n die m athe m atische n , „


Einwände fiir die Physik hinfä llig wenn der Raum nicht ste tig ,

erfüllt ist wenn es einen l e e re n R aum gibt D aher richte t


,
.

sich die Kraft d e s Philo sophe n m it Sorg falt auf die Wider
legun g d e r Annahm e eines l eeren Raum e s .

Phy s. VI, 2 238 5


. . Phys . VI , 2 am S chluß 28311 . Phy s . VI ,

4 234 b 1 0
. .

20 . Phy s. V III im 10 Kapitel. .
As rsr or sns s : Gegen d as Vacuum .

Gründ e gegen d ie E zisterw des lea r n Ra umes


B . .

D afs es eine n leeren R aum nicht geben k ann, fol g e rt


Asrsr orm ss z unä chst aus d em Begriffe des Raum es sel bst D e r
. .

Raum oder O rt ( t fi 0 g) k ann nur sein entweder Form o d e r


o
'

Sto ff oder Ausdehnung zwischen d en äuß e rsten Grenzen od e r


, ,

Grenz e selbst Form ist er o fienbar nicht ; ebensowenig der


.
‘ ‘

Sto ff d es Körpers oder der Körper selbst denn diese sind d as ,

Um fafste nicht d as Um fas sende


, Auch ist er nicht der .

Zwi schenraum zwischen d en ä ufsersten Grenzen eines Körpers ,

weil dieser selb st veränderlich ist ; und ebensowenig die Grenze


oder die Gestal t d er einzelnen Körper als sol cher denn diese ,

be wegt sich m it ihnen und es wü rden sich dem nach die Kör
per nicht i n sondern m i t d em R aum s bewege n Der Baum
,
.

eine s Körpers ist vielm ehr die Grenze des u m s c h l ie fs e n d e n


Körpers gegen d en um schl o ssenen ‘
.

D ar aus fol gt so fort die Unm öglichkeit d es leeren Ra um es ;


denn der leere Raum wäre etw as Um schliefsend es d as nichts ,

um schliefst Man sieht d agegen d afs dort wo kein Körper


.
, ,

ist auch kein R aum sein kann


,

.

Al lein auf d ie se Weise ist die Unm öglichkeit des Va cuum


direkt zu beweisen ; denn nur zu zeigen wie A NAXAGO RAS thut , ,

d afs d as was m an gewöhnl ich fiir leer hält mit L uft e rfüllt
, , ,

L uft aber ein Körper sei k ann gegen die Existenz des l eeren ,

R aum es noch nichts bes agen D efs Luft ein Kö rper sei .
,

wird nicht bestritten Es ist vielm ehr zu beweisen d afs e s .


,

keine v on d en Körpem Verschied ene Ausdehnung gibt und ,

zw ar weder ein zwischen d em Körper v on ihm trennb ar od er


nein be findlich e s ( untermisch te s) Leeres wodurch die Stetigkeit ,

der Körperwelt unterbrochen würde ( denn d as beh a upten


D E MOKBITOS und L E UKIPPOS und viel e andre der Natur phil0 8 0 ph en) ,

bewiesen wo nach kein Raum ohn e Körper sein k ann


,
.

Phy sI V, 4 21 1 5
. . .

Dies ist ausgeführt Phy s. IV c . 3 und 4 . 8 . auch Da coelo IV , 8.


8 10 a . Z s u s a II, 2, S 89 8
. . .

Phys N o 6 und 7
. . .

Py
h s 0 6 2 1 8 11,
. . .
As rsr or s nr s : Gegen d as Vacuum .

Die Unm öglichkeit der Existenz des leeren Ra um es zeigt


sich ferner darin d e fs die Körper in diesem F all e einen
,

Ra um einnehm en w ürden der sich v o n einem ebenso ge ,

stalte ten und ebenso gr ofsen l eere n R aum gar nicht un t e r

scheiden würde Wenn nun derar tige Gr öfsen Körper und


. ,

l eerer Raum an dense l ben O rt zus am m enfall e n so würde


, ,

m an z wei Rä um e d en l eere n und d en vollen ineinander


, ,

h a ben und m it dem selben Recht e beliebig viel e Wozu aber


,
.

soll ein K orper d a er seine Ausd ehnung in sich sel bst hat
, ,

no ch einen so lchen Raum aufserd em h a ben durch wel che n an ,

seiner Masse gar nichts geändert wird ? ‘

E in aufser w el tlieher l eerer Raum ist nich t m öglich weil ,

sich daraus der Widerspruch ergäbe d a fs ein Körper dort sein ,

m iifst e w o kein er sein k ann


,

.

Die Ato m isten h aben d ie Annahm e d es leeren R aum es


darauf grün den wollen d afs ohne denselben Bewegung nicht
,

m öglich sei ; näm lic h die räumliche Bewegun g und die Bewe
gung der Verm ehrung ( q o z a ) d äqu g v gl S 90) können ; a
'
z ,
. .

nicht ohn e Leeres sta ttfind en weil d as Voll e d en bewegten ,

Körper oder ein en neu hinz uko mm enden Körper nicht aufzu
n ehm en im st ande sei Die Bewegun g läfst sich aber auch
3
.

ohn e Ann a hm e d es Leeren erkl ären d a die Teil e einander ,

weichen können ; ein Körper v erläist d en Raum in welchen '

ein an drer eintritt wie dies bei d en Wirbeln im F lüssigen d er


,

Fall ist ‘
.

Vielm ehr zeigt sich d afs gerade unter Voraussetzung


,

eines fiir sich bestehenden leeren Raum e s alle Bewegun g nu


m öglich wird ”
Jedenfalls bedarf m an d es Leeren nicht als
.

Urs a che der räum lichen Bewegung ; denn die Körper h aben
eine na türliche Bewegung na ch oben oder unten fiir welche ,

im Leeren kein Grund z u sehen ist W as soll te wo hl m it ein em .

Körper geschehen der in d as Leere hineingelegt würde wohin


, ,

soll te er bewegt w erde n ? E s gibt j a doch im Leeren kein erl ei

Unterschiede der Richtung nach oben od er unten weil es d a ,

Phy s
. IV 8 2 1 6 5 Z s u
. . . . s a a. a. O S 400
. . .

De ce o 1 , 9 27 9 11
. . Z su . sa a . a . O 8 401
. . .

Phy IV 6 2 1 3b 4 f
s
. . . . .

Phys IV 7 2 14 a 31
. . . . .

Die ganze fo lgend e E ntwic k elung in Phy s


. IV ,
8 .
Am sr ors rns . Gegen d ie Brauch b k it d
ar e er Atom isti k .

ohn e Annahm e von Atom en die H aupterscheinungen der Physik


sich erklären lassen .

II G r ü n d e g e g e n di e B r a u ch b a r k e i t d e r A t o m i s t i k
.

z u p hy s i k a l i s c h e n E rk l ä r u n g e n .

Die Gründe m it welchen Amsror m ss die Überflüssigkeit


,

der a to mis tischen Hypothese na chzuweisen sucht beziehen sich ,

a uf die h aup ts ächlichste n Veränderungen welche man an der ,

p unkten geordnet werden .

Z u erkl ären sind :


A) die r ä u m l i ch e Bewegung überh aupt und zwar ins he
so ndere die S c h w e r e ;
B) die q u a n ti t a ti v e Bewegung näm lich Verdichtung und ,

Verdünnung Ausd eh n und Z us amm enziehung d as


, ,

W a chstum
C ) die q u a l i t a t iv e Bewegun g und zw ar ,

die T hatsache d er Verschiedenheit der Grund stofl e ;


'

b) die Veränderung d er Körper in Bez ug auf ihre

0 ) die gege ns eitige (che m ische ) Ver b ind ung der S t o ffe
unter einan d er
D) die S e elenth ätigkeiten .

Existenz der Bewegung ü berh aupt a nbetrifit so


W as die
'

h at As rsr ors1 ss d en Atom is te n d e n Vorw urf zu m a chen d a fs


.
,

sie eine im m erwähr ende Aktualität und imm erwährende Be


w e gung ann eh m en ebe n desh alb aber die Urs a che und Art
,

dieser B ew eg1 mgnicht erkl ären ; sie sagen nicht wie beschafien
'

u nd w a rum diese Bewegun g sei



.

ob en ( 8 S 1 07 f ) angeführ ten Einwä nde überhaupt ; in Bez


. . .
ug

a uf die Erscheinungen des Schwere n un d Leichte n bieten s i ch


in dessen im Anschlufs daran noch einige besonders Schw an g
k oite n d ar .

M etaphys I, 4 am End e,
. und XII , 6 .
As rsr 0 r snss : S chwere atom istisch nicht er klä b
r ar.

N ach D E MO KR IT fall en die Atom e all e nach unten d ie ,

grö ß eren schneller als die kleineren D adurch find e ein Z u .

samm enstofsen derselbe n sta tt infolgedess en die kl einere n ,

Atom e nach oben getrieben werden .

D agegen wendet Amsr ors nss wie bereits erwähnt ein , , ,

d efs es im l eeren Raum s kein O ben oder Unten gäbe mithin ,

keine natürliche Bewegung kein Leichter und Schwerer ,

All es m üs se gleich rasch fall en wenn m an überhaupt einsehen ,

kö nnte wie eine Bewegung z ustande komm en soll


,

.

Nach Pu rou bestehen die Körper aus E lem entarfläch en und


zwar aus Dreiecken ; schwer ist d ann d asjenige was m ehr , ,

l eicht w as weniger so l che Dreiecke enthält


,
Diese Annahm e .

erkl ärt Am sr or s nss abges ehe n v on der Unm öglichkeit d afs ,

e in Körper aus Fl äche n bestehen so ll d arum für falsch weil ,

alsd ann eine gro ß e Me nge Fe uer schwerer sein würde a ls eine ,

kl eine Menge Erde ; denn erstere kö nnte so gro fs geno m m en


werden d afs sie m ehr Dreiecke e nthäl t als l etztere Nun aber
,
.
,

m ein t er zeigt sich d as Gegenteil ; j e m ehr Feuer vorh anden


,

ist um so leichter ist es (um so m ehr näm lich strebt es in die


,

Höh e) D as Feuer hat absolut keine Schwere


. .

Besser als diese Erkl ärung läfst sich freilich die An sicht
d erjenigen hören ( der Ato m is te n) wel che nicht F lächen so ndern , ,

Körperliches als E le m enta rteil e betrachten D a m an nämlich .

bem erkte d afs Körper bei gr öfserem Vo lum en doch m itunter


,

e in geringeres Gewicht als sol che v on kl einerem Um fangs h a ben ,

so behaupten sie d as Leere m ache die Körper, indem es in


,

Größ eres l eichter sei als Kleineres weil es viel Leeres in sich ,

e nth al te D a bei m ufe jedoch d as Verhäl tnis des Leeren zum


.

Vollen sorgfältiger berücksichtigt werden Sonst könnte z B . . .

im Vergleich m it wenig Feuer vieles Go l d m ehr Leeres ent


halten und darum l eichter sein ; e s komm t also auf die Menge
,

des Körperhaften eu Aber wenn m an d en Na chdruck nur auf .

d ie Menge des Körperh aften l egt , so hat m an wieder die


Schwierigkeit d efs es eine Menge Feuer geben m ufs wel che ihrer
, ,

G r öfse wegen m ehr Körperhaftes enthält als eine kl eine Me nge Er de

E ingehend er a uß ert er s c
i h kritisch ü b er d ie Theorien d er S chwer e im
1 . u . 2 Kap d es 4 Buches D e
. . . casio.
Amar ar s nss ; Schwere ato mistisch nicht erklärt en

un d d aher schwerer sein m uists In d essen auch die Annahm e d efs


.
,

w ie in
. ein er groß en , und doch wird d ie grofse F euerm enge

m it na ch oben bewegt Wenn aber d as letztere der F al l sein


.

s o ll te, also d as Leere nach oben d a s Voll e na ch unten sich ,

b ewegt e so wäre eben erst zu erkl är en w arum d as Leere nach


, ,

trenne . Überhaupt m üfste es fiir d as Leere d ann wieder einen

än derung vor sich ginge ; es ist aber ;unbegründet d em Leeren ,

noch einen beso nder en Baum zu geben als ob os nicht scho n , .

selbst ge wisserm afssn ein Raum wäre Letzteres ist so zu



.

ver st ehen d a£s d as Leere indem es sich bewegt selbst eine


, , ,

Raum es bedarf ,
da der O rt, wohin es sich bewegt ,
s elbst kein

ist, so kann d as Leere n icht wieder in einem Leere n sein .

schein en ihm vergeblich ; e benso grandios sei es d en Unterschied ,

v on Schwere und Leichtigkeit etw a auf Unterschie d e der

d er Schwere ist vielm ehr nur durch die Ann ahm e v on De

gibt für die einzelnen Körper natür liche O rte nach denen ,

sie streben Ohn e die Annahm e ab solut schwerer und absolut


.

l eichter Körper würde es gar kein Streben na ch oben geben ,

Die ganze E ntwic elung D ek cod e IV. 2 . Vgl . zu d em letzten


namentlich Phy s. IV, 8 21 6 a, 1 26
.
Am sr o r sm s g . (1 . k Zun hm
Atom isti : a &

au sg edehnt sondern
,
d as Dichte (m mvo v) '
und L e ckere (p a v6v)

w ickelung . Die Annahm e eines Leeren ist dadurch voll komm en

o der a bnimm t so ,
v ergr ö fsert oder verkleinert sich jeder Teil

a. D ie V e r sc hi e d e n h e it d e r G r u n d s t o ffe

Körp er führt auf die Betr a chtung desj enigen w as diesem

und wendet sich au sführlich gegen PL A T O N der


,
all e Körper

die Gr öfse gel egentlich verschwinden so d afs nur P unkte

D e gen . et corr. I, 5 821 11 2


. . . D e gen et com 1 , 5 821 b 28
. . . .

20 . D e 00 9 10 111 , 1 p 800 a 1 1
. . . .

Lah witc .
8
As rsr or s ns s gg d . . Atom . : Z hla (1 . Grund stofie
'

Dies kö nnen D EMOKBI I und L E UKIPP wel che behaupte n d afs


' ‘
, ,

die urspr ünglich ersten Körper im Leeren und Unbegre nzten

E s fragt sich wieviel e Grund sto fle m an ehm en


nun, a nn

Annahm e v on D amox nrr und L EUKI PP ist nicht stichh al tig ,


d afs

fügung Verwickelung all es entstehe Sie m achen da d ur ch


und .

gewisserm aß en all es zu Z ahlen inso fern doch die Eigen ,

Atom e bedingt werden ; auß erdem behaupten sie d a der Unter ,

schied der Körper in d en Gestalten liege der Gest al te n a ber ,

un e ndl ich viel e seien d afs d arum auch die Z ahl der einfa che n
,

Körper unbegrenz t sei können aber über die Besohafienheit


,
'

die ser Figure n nichts Näheres angeben Nur vom Feuer sa gen .

sie d a fs s eine Ato m e Kugel ges tal t besä fsen währen d die Atom e
, ,

der übrigen Elem ente sich all ein d ur ch ihre Gröfse un terscheiden
soll en Es ist a ber gegen sie einzuwe nden d afs es nicht nu
.
,

b e g r e n z t e Z ahl v on Eigenschaften gibt und d afs daher auch ,

die An z ahl der E lem ente nicht unendlich sein d ürfte a bgesehen ,

v on d en m a thema tischen und m echanischen Sch wierigkeite n die ,

E lem entargr öfsen ergeben und v on denen schon früher gesprochen


worden ist D azu komm t, d e fs wenn jedes E lem ent eine na tur
.
,

liche Bewegung und zw ar als einfa cher Körper eine einfa che
,

Bewegung ha t die Z ahl der wirklich existierenden Bewegungen


,

( na ch unten und nach oben) viel zu kl ein und ebenso die


Z ahl der Orte nicht unbegrenzt ist so defs es schon aus diesem ,

Gr de nicht unend lich viele Grundkörper geben ikann


'

u n ‘
.

E ndlich ist die Annahm e v on unzähl ig vielen Form en der


Grundkö rper darum bedenklich weil sie gar nicht notwendig ,

ist ; denn es lassen sich alle Kö rper aus Pyramiden

De coelo III 2, .

Dies wird D e coelo III, 5 a usführlich b egründ et. Vgl . auch Du m m


II , p 968 d
.
'

D e coclo III , 4 80311 . . . De cod e III , 4 p . .


As rsr or s ns s gg d Atom : : Ausd ehnung
. . .

setz en die Polyeder aus geradlinigen Pyr am iden die K ugel


, ,

aus a cht Teil en



.

Die At o mist en geraten a ber auch m it sich selbst in Wider


spruch na m e n tlich in Bez ug a uf d en Überg ang der E le m e n te
,

schie d en e ihrer Atom e unterscheiden wie dies bei L uft


G rö fse , ,

Erde und Wasser der F all sein so ll so kann nicht ein Elem ent ,

zeugung eine s die ser S tofie bestimm te Atom e z B die '

,
. .

g r ö ß este n au sgeschi ede n,


werde n so m u ls einm al M angel an ‚
,

d en gr öfsten Atom en eintreten na chdem die vorh andenen ,

sä m tlich schon ausgeschieden sind so dafe die weiter e Um ,

wandl ung unm öglich wird In der begrenzten Grö fse können
2
.

j a doch n icht unbegre nz t viel e Ato m e vorh ande n sein 8


.

Auch ist es dann nicht zu erklären w arum bei der Um ,

wandl ung v on Luft in W asser d as ausgeschiede n Wa sser


schwerer ist als die L uft ; d urch hl ofses Z us amm e n drücken k ann

da gegen gekehrt Luft aus Wasser wird so nimm t die Luft


um ,

a ls d a s F einteiliger e m ehr R aum ein wie m an bei der Ver ,

d am pfung wodurch selbst die e inschliefsend en G efs fse gespre ngt


.
,

werden beob achtet Diese Ausdehnung ist durch die ato


,
.

mistis c he Annahm e gar nicht z u erkl ären weil es durchaus ,

nicht notwend ig ist de fs na ch Trennung zweier Körper v on


,

i m m e r m ehr Raum einnehm e als z uvor beide z usam m en ,


.

Gibt es kein Leeres und keine sel bständ ige Ausdehnung


der Körper so ist erwähnter Um stand g anz unfafsbar gibt
, ,

es a ber ein Leere s und eine s o lche Auseinand er d ehnung ,

so ist wenigstens die Notwe ndigkeit nicht einzus ehen wesha lb ,

der aus geschiedene Kö rper i m m e r sein Volum en v ergr öfsere .

bl eibt al so nur übrig , an zunehm en ,


d afs sie wechsels eitig a us

De eoelo III , 4 308 11


. . 81 . Am r o r sns s meint d ie acht k
O tanten . 8 .

auch S 1 1 6 Anm
. .

D e cod e III , 4 30 3 11 2 7 . . . De cod e III , 7 305 b 2 1


. . . D e coelo
III ,
7 p 305 b Dasel st auch d as
. . . b F olgend e.
ABIBT O T E LE B gg d Atom . . . z Atomgestalte n .

w ir d . Verlören j ed o eh bei der Ausfü llung eines andren Raum es

s ie
j a d adurch au ch ein an r s de El em ent bilden ,
falls der

Pyram idenform weil diese Figuren die: leichtbeweg


P L A 1 ON
' '
,

1i ehstsn wegen der Kl einheit ihr er F lächen ( die sie weniger

P yr amiden am schärfsten sind während ,


d ie Kugel gewisser

dann d en E lem enten an jedem Orte dieselben Bewegungen


a ls

z ukäm e n währ end all e Körper nur an frem dem O rte hinweg
,

gravitieren ; d ie Erde z B b leibt an ihrem natürlichen O rte in


. .

Ruhe bewegt sich aber fort wenn sie nicht an dem sel ben ist
, , ,

Wenn dies von d en geom etrischen Form en der Elem ent ar


körper herrühren sollte so m üß ten sich diese j a bei d em O r ts
,

wechsel selbst ändern am frem den O rte m üß ten die Elem ente
, ,

weil leicht beweglich Kugel oder Pyram idenform haben an


, ,

Wenn ferner d as Feuer durch seine Ecken brennend wirkte ,

so m üß ten all e Elem ente m ehr oder weniger brennen denn ,

all e Körper h abe n Ecken ( na eh D amox arr ist j a auch die K ugel

eine einzige Ecke) Ja sogar die m athem atischen Körper


.

oder Kugel so m üfste das Gebrannte ebe nfalls Pyramide oder


,

Kugel werden ; denn d as Gebranntwerd en beste ht do eh in der


Übertragung der Form d es Feuers weil d as Gebrannte in ,
sollten gera de
,
als wenn ein Messer oder eine Schere all es

zerteil en den Eigenschaft wegen zuz usprechen, da es doch viel

Z usamm ensetzung aus d en Grund stoiien


'

anbetriiit ,

so m ufe

5 . E n t s t eh e n und Ve r g e h e n, Ä n d e r u n g d e r E ig e n s c h a f te n .

Veränderung der räum lichen Anordnung der Teil e selbst wenn ,

sich nur ein Kl ein es in seiner Bewegung ändert kann d as G anze ,

B uchstaben entsteht eine Tragö d ie und eine Kom ödie . In d er

im zweiten nur sehr schwer zu l ösen sind .

Der Hauptgrund wel cher gegen d as


,
E ntstehen als ein

D e gen et com 1 , 2 31 5 11 84
. . . V gl . auch I, 8 324 5 85 i
. .

F
Dies und d as olgend e nach D e gen . et com 1 , 2 81 5 5 f . . Ds no m

d er Atome .
zuge g e ben werden ; potenziell geht die Teil ung offenbar bis

U n d in d i e s e r H in s i c h t g i b t e s auc h e ine Z e r
t r e n n u n g u n d Z u s a m m e n s e t z u n g d e r K ör p e r a u s
s eh r k l e i n e n T e i l e n D a s E n t s t e h e n un d V e r g e h e n
.

s c h l e c h t h i n a b e r b e s t e h t n i c h t i n d e r Z us a m m e n
s i c h t u n g u n d A u s e in a n d e r s i o h t u n g v o n A t o m e n ,

s o n d e r n fi n d e t d a nn s t a t t w e nn e t w a s a l s G a n z e s
,

n a e h S t o f f u n d F o r m si c h v e r ä n d e r t Die qual ita tiv e


.

Zustä nde . Wohl a ber befördert die Z er teilung in kl einere

b
an etr ifft, so soll d asselbe na ch der Ansicht fast all er Philo

A . a. 0 .
p 81 7 a
. .
n a eh un begrenzt ,
und un sichtb ar wegen der Kleinheit der

seiend e , näml ich d as Le ere getr ennt sei so sei es nicht Eine s
, , ,

Zusa m m ensetzung und Verwickelung ein Werden indem die


,

Än der un g d er El em ente selbst erkl ären wenn er nicht wi eder


zu ,

El em e n te der El em ente annehm en will PLATO N kann ebensowenig


.

ne ben d em Leeren ann imm t kann


,
sich zur E rklärung der E nt

doch un denkb ar ist ; und sie selbst können weder kal t noch

seiner Gröfse schwerer oder l eichter sei so , m ufst e es in dem selben


auf d as unm erklich Warm e . Ferner m ufs d en Atom en ,
w enn

im B egrifi
'

des Weichen , d afs es Einwirkungen erfährt denn ,


d at

Die Annahm e von Atom en fiihrt also auf Widersprüch e .

Ferner ist es un gereim t d afs es wohl kl eine unte il ba re


,

Körper geben soll grofse aber nicht Denn wenn auch grö ß e re
, .

Körper l eichter zerm alm t werd en als kleinere so ges chi eht ,

d em Gr ofsen wie d em Kleinen wenn es


,
ü berhaupt m öglich

Ferner entsteht die Fra ge ob säm tliche Atom e e i n e r


,

Natur sind oder o h sie sich voneinander un terscheiden so


, ,

warum sie bei gegenseitiger Berührung n icht E i n s werden ,

q ualitä tslos, und es liegt d ann o ffenb ar viel näher diese Q ual i ,

täten zu Prinzipien und Urs a chen d es Geschehens zu m a chen ,

Ato m e ihre Urs ache auß erhalb der selben so ,


m üß ten sie selbst
j a fiir die Ein wirkun g em p fängl ich sein ,
was doch ihrem

sich selbst so wäre j edes Ato m gleichzeitig ein B ewe gei1 d ss


,

und ein Bewegtes und dem na ch in di eser Beziehung teil bar


;
oder die Gegensätze wären an einem und dem selben Atom

werden die Poren o flenbar


'

überflüssig , sob al d sie ang efüllt


Aarer or s t s ß gg d Atom . . . z Poren .

g e s c hehen Denn wenn auch dann noch d as G anze eine Einwirkung


.

e r fä hr t , sokönnte es die selbe ebenfalls erfahren wenn es keine ,

P o r e n hä tte so ndern kontinuierlich wäre Desgl eichen würde d ann


,
.

e r kl ä ren lassen ; denn weder an d en Stellen ,


wo die Ato m e

Yo r en, d a diese voll sin d . W as bleibt al so in diesem Fall e ,

m ü s sen, so wird sich dieselbe Schwierigkeit ergeben So ll en .

sie jed och etwa so kl ein sein d afs sie keine Körper m ehr in
,

es wohl kl eines Leeres gebe groß es aber nicht ; oder etwa


,
zu

als d en R aum des Körpers so d afs es für jeden Körper


,
.

an Masse gl eichesLeere geben müsse .

Ü berhaupt ist die An nahm e v on Poren gän zlich über

B estim mung au ch o h n e Pore n wirkend und l eidend verhalten .

all e s itig teilb ar sin d ; denn inwiefern sie teil bar d können
sin ,

Lageänd erung
. v on Atom en all ein wodurch vielm ehr jede
, q ua

litativ e And erung aufgehoben werden w ürde D as .

ct carr. I, 9, p . 826 5 .

6 i
. am b esten zu tr efien. S ie lautet : 60 0 1 ,uéy

ß e ivn v, d „ h m!
a nm l ggw,ul vwv mir mia , m gß pyov 0 1 71 690 1 .
Amsror s nss : Die Bestand teile in (1 . Mischung .

w ä h r en d des Verbrenn ens nicht m it d em Feuer gemischt , son

D in gen ; denn wir sehen ja ,


d a fs die Z ustände d abei un v er

S o n der n nur Substanzen w


x gco*
r é) können miteinander v er

au ch nichtseiend e sind Es ist nämlich a u s d e n B e s t a n d


.

t e il e n d em A k tus nach e t w a s an d e r e s dur c h d i e


M i s c h u n g g e w o r d e n (s o d a f s s i e i n W i r k l i c h k e i t
n i c h t m e h r e x i s t i e r e n) d er P o t enz na ch a b e r sind
,

s i e n o c h d a s w a s s i e v o r d e r M i s c h u n g w a r e n , un d
,

n i c h t z u G rund e g e g an g en

.

her Getrenn tem und kann wieder in seine Be standteil e getr ennt

wie etwa der Körper und seine Eigens chaft w eifs zu sein ,
.

noch auch vergehen sie bei der Verbindung weil ihre Potenz , .

d Iw gysfgz miv 5v mr , £VJ! x &t uo u? ; ux d er ra d m ! mo; z a ! p r} s?vm ‚ 5w eyeiq: p i»


'
’ ’

l rt go v dn s ; 1 0 6 yayovdw; eu £x a t£go v dm g 6em 71 9211 pt;


'
a dn ir , J an i a J
'
n
ara ! 61 änol wl äm

8 tim u, 0 .

D e gen . et co n . II , 7 p 834 11 E
. . .
k
Aarsr or s ss s : A tualität d er Bestand teile .

Annahm e , d afs die Verbindung nur in einer Synthese ohne


Verw andlung be stehe ( Am srornnss pol em isiert gegen E m m
p out se),
nur aus einem bestimm ten Teil chen F l eisch Was ser ,

a us einem andren bestim m ten Teil che n Fe uer wieder hervor

gehen kann will Am sror nrss aus jede m belieb igen Teil chen
,
.

sowohl d as eine als irge nd ein andr es Elem ent j e na ch der ,

Die Verwandlung der E lem ente ineinander bedin gt die Annahm e


eines all en zu Gr unde liegenden S tofies nun tritt a ber
'

ü berhaupt etw as Neues eine Verbindung m it neuen Eigen


,

sche ften e ntstehen kö nne Denn we nn die Bestandteil e in der


.

Verbindung nicht bew ahrt bl eiben die E lem e nte aber nur ent ,

weder ineinander oder in d en blo ß en S tofi übergeben kö nnen '

,

wie so ll d a eine Verbindun g 2 B Fleisch zustande komm en ?,


. .
,

D a ergreift Amsr or s nss fo lgend en Ausweg


. Wenn z B . . .

Warm es und Kalte s zus amm enko mm en so können di ese Eigen ,

schaften in se hr verschiedenem Gra de vorh anden sein d a es ,

e in m ehr oder m inder W a rm es resp Kaltes gibt ist nun diese .

Grad verschied enheit so besch affen d afs die eine Eigensc ha ft ,

sc hlechthin aktuell die andere bl ofs potenziell ist so wird


, ,

keine Mis chung sondern ein Übergang der Elem ente insin
,

ander eintr eten ( Vgl auch


. . Wenn aber nicht die „

e i n e dieser Eigensch aft en ausschl ieß lich aktuell d a ist sondern ,

d as K alte wie Warm e s un d d as Warm e wie Kal tes durch ihre


Vermischun g ihr Ü berm afs ( d ; 6 n sgq ég) gegens eitig til gen
r
,

d ann wird weder der blofse Sto ff noch einer der beiden Gegen ,

s ätze s c h l e c h t h i n a k t u e l l ( M el s s d se ‘

)
a nl aig i
'

q a n so n ,

dern ein M i t t e l d i n g Am sror s nss fiihr t also um ,

die Verbindung mit neuen Eige nschaften m öglich zu m a chen ,

Diese Unsicherheit in d em Fund am ent der Theorie der che


m ischen Verbindung ist später der Anl afs zu ein er der berühm
t esten S treitfra gen gewor den die eine weit über die Grenzen ,

s ch ol astisoh dialektischer
-
Künste hinausgehende Bede utung

Dasel btp
s . 384 5 6 .

20 .
As rsr or s ss s : Z usamm ensetzung und Mischung .

da d urch gewo nne n h at d afs a lle diej enige n wel che die Na tur , ,

der Verbindungen theoretisch klarstellen wo llten bei dieser ,

Frage d en stärksten Ansto is an AR ISTOTE LE S nahm en und v on '

ihr aus d en Eing ang zur Ato m istik gewanne n E s ist die s .

der Grund w arum die Theorie der Mischung hier so aus


, „

führlich gegeben werde n mus s .

Eine zweite Schwierigkeit welche mit der eben erledigte n ,

zusam m enhän gt ist die o h die Mischung bl ofs fiir die Sinnes
, ,

w ahrnehm ung existiert nämlich 0 5 sie nur d arin besteht d afs , ,

die Bes tandteil e in so kl eine P artike ln zerfallen und dera rtig


neben einander gel e gt werden d a fs die einzelnen nicht m ehr ,

sinnl ich wa hrne hm b ar sind Es fragt sich ob d am it schon .


,

die Mis chung als chem ische Verbindung vor sich gegangen ist ,

o der 0 5 die blofse Nebeneinand erle gung der Teilchen nur


eine (m echanische ) Mischung in der Art liefert wie m an ,

a u ch v on einer Mischung v on Gerste u nd Weizen S pricht .

Es m üfste aber sollte die Ne beneinand erla gerung scho n


,

Mischung se in wirklich jedes Teilchen neben jedes ko m m en ;


,

d as ist jedoch wege n der Teilb ark eit der Kö rper ins Unend
liche nicht m öglich Dem na ch ist Z us am m ensetzung ( 0 61 8 8 0 1 0
.
1

nicht dasse l be wie Mischun g und m an d arf v on d en Bestand ,

teil en eines Körpers s o l a n g e s i e i n i h r e n k l e i n e n ,

T e i l c h e n u n v e r s e h r t e r h a l t e n b l e i b e n nicht s agen , ,

d e fs sie s cho n gemischt seien ; auch würde d ann d as Ganze


nicht z u de m selbe n Be grifie wie jedes s eine r Teil che n gehören
'

Amsr ors ns s beh auptet vielm ehr d afs die Mischung etwas Ho ,

m oge nes ( p ocop sgtg) sei gl eich ar tig in alle n seinen Teil en

o , ,

so wie W a sser in al l e n s eine n Teil en W asser ist Wäre die .

Mischun g nur Zusamm ensetz ung nach kl einen Teil en so wäre ,

sie nicht eine hom ogene M a sse so n dern ers chiene d en S inne n ,

nur rela tiv a ls so l che so d afs für d en Sch arfs ich tigeren d as,

nich t m ehr Mischung wäre was es d em we niger Sch a rfsich tigen ,

noc h ist und fiir ein en L ynkeu s ü berh aupt keine Mis chun g
,

existierte Sie existiert aber a lsdann auch nicht fiir die Tei
.

i l o7 w d m l ri;p om Jaa ayeß 57 5



S 328 11, 5 12 l 7tt i J fivm ,
'

0

.

. or x ;
1 01 61 6 £6p w a Je? 1 0? p4 yv 6
‘ ‘
11 11 3
p f£t; Jäl o v a i; o öre x a m ; ux ga 0w

i a dd ? o d d l äu r öv
"
0 6v 0 e0 1 ;am ! 0 13 31 1701 ; £
'
0 rm
'

pu r:
q« i
p px ßm s
'

y g ( arm 9 a u
, l cc,

Myov 1 93 31 19 my z
' ‘
m im 16 6 l ö ow

: a uß w d m d l ß ß
’ '
v
y 9 10 v
p , , d g. ei ct l n , 1 0 u
; x y
y .

&?va c, Tom e 7 0 5 176717 0 ; rd p éeog öd we, 0 57 0) m l 7 0 6 x ga ö l n oc


ai «
'
x .
Amar ors ns s gg d Atom . . . z E rste Bewegung .

fi hig , bei m äß igen Unterschiede n der Quantität ( d i Inten . .

s itä t der Gegensätze ) und in m öglichst kleine Teile gete ilt in


B er ührung tr ete n gehen eine Ver bindung ( p l äcg) ein bei
, ,

w el c her die Eigenschafte n der Be standte il e eine gegenseitige


A us gl eichung erfahren so d a fs die Best andteil e selbst pote nziell
,

e rh al ten b leibe n a ktuell aber nicht m ehr s el bstän dig vorh anden
,

s in d
, s o n dern un ter qualita tiver Änderung ih rer Na tur sich zu

e in e m ho m ogenen Körper mit neuen Eige nschafte n vereinigen



.

Z u d en E inwänden des Am srorsnss gegen die Ato m istik ,

w e l che a us m a them atische n und physik alis che n Bede nke n


fl ie ß e n trete n noch als beso nders schwerwiegend Gründe
,

physiol ogischen und psychologischen Charakters Nach Am sr o .

T E L E S gehören d ie selben zw ar ebenfall s zur Physik sie richten ,

sich a ber gegen An nahm en der Ato m isten welche d ur ch die ,

m a terialistisoh e Grundl age der alten Ato mistik bedingt sind ,

und h a ben d aher im Verlauf der ge schichtliche n E ntwicke lung


h auptsächlich als ethisches und religiö ses Motiv gegen die
Ato m istik gewirkt Sie werden hinfällig wenn die Atom istik

.
,

nicht m ehr m et aphysische so ndern nur phy sik alische Bede ut un g ,

beko m m t .

E s ist scho n erwähnt worden d afs D E M O KR IT v on A m ro ,

T E LE S geta del t wird weil er d en ersten Grund der Bewegung


,

nicht erkl ären k ann Wenn sich D EMO KRI 1 d arauf berufe de fs ' '
.
,

es imm er so gewesen sei oder d afs der Wirbel und jene


3
,

Bewegung welche die Auseinand ersichtung der Atom e bewirke


,

und d as All in der bestehenden O rd nung herstell e ohne Grun d



,

e in trete so sei d as eben keine Erklärung Dieser Mangel der


,
.

Ato m i stik die An nahm e einer ewigen Bewegung und Aktualität


, ,

hänge m it ihr er ( iälschlioh en) Behauptung v on der unendlichen


Z a hl der entstehende n und verg ehe nde n Wel ten zusam m en ‘
,

sowie m it der Vernachlässigung der Zweckurs achen als der 6

D e gen . et corr. I, 1 0 . S chluß 328 5 . 22 . 03 „ ( Es: mir ,


'

uct raiv

Vgl uber Auo vsrnws S


. . 26
Phys VIII 1 252 11 84
.
, . . . Phy s. II .
,
4 1 96
. a. 26 .

Phys VIII 1 250 5 1 8


.
, . . . De coelo I, 8 .
wi chtigsten Bedingung des Geschehens infolg e deren sie ,
all e s

zu ha ben .

die Berührung der Atom e entstehen so s ehen sie sich genötigt , ,

sa gt sr ; die Seele sei Feuer un d warm ; denn ihrer Beweg

und deren A1] besamung (n a vorrrgyl a ) er die E lem ente d er gesam ten

ebenso wie L E O KI PP deshalb als Seele weil sie am besten in all es ein ,

und W ied eraustr eten, wodurch d as Gl eichgewicht gegen d en


Druck v on aufsen un d der ges amt e L ebensprozefs sich erh alte ,

Die Seele ist vielm ehr kein bestimm ter S to fi wie D EMOKBI I '

,

anna hm weil sie alsdann nicht in jedem em pfin d end en Körper


,

M etap h . IV , 5 1 009 5 1 2
. . . D e gen . ci can . I, 2 8 15 5 9
. . . De
sm 4 p 442 a 29
c. . . . —

D0 anima l‚ 2.

408 5 8 1 404 a 1 6
.

. . Da anima I, 8 406 5 22
. . .
Amsr or s nss gg d Atom . . : S eele
.

i
se n k ö n n te ; sonst würden in ein und demselben Raum s zwei

a uch i ht Bewegung
n c Denn als Bewegung . m ufste sie

im R a u m e sein ‘
All erdings hat sie ihren Sitz
. in einer Art

Ma te r i e die Seele als der bewegende Zweck die Form Und


, ,
.

so is t denn die Seel e die E n t e l e c hi e und zw ar die erste ‘


,

Gründen die AM STOTE LES gegen die Ato mistik


V on d en ,

anfüh rt ist derjenige Teil welcher die Annahm e der Atom e


, ,

als un brauchba r und u n n ö t i g erweis en so ll m eist physik a ,

durch die Ato m istik nicht erkl ärt werde die Schwere die Ver ,

dichtung und Zunahm e der Körper die Verschiedenheit der ,

Grun d sto fie und ihr e Verw andl ung d as E ntst ehen und die
'

De a nime 5 409 5 2
. D e anime I, 8 406 11 1 5
. . . .

m .: n, s 786 5 27 Ü er die Beziehung zwischen Lebens


. . b
wärm e und Ä ther vgl Zs m s,
. a a 0 . 2 S . . . II
488 u M ar sa, Aristoteles’
. .

Tierkunde, S 41 0 f
. .

Die Entelechie, weil sie nicht 510 18 in d er W ir sam eit esteht,


„ erste

k k b
sond ern auch z B im S chlafe vorhand en ist
. . fi er „ erste und „ zweite
“ “
. Vgl b.

Enteleohie S 89 A 1
. . .

D e anime H, 1 .
d er S t e tigkeit der Ma terie ents chieden und mit so wuchtigen
G rü n d en gestützt d afs die pl erotisohe Theorie der Materie
,

e in e v on der aristote lischen Physik selbstständ ige Festigkeit

h an d el tsich um die Frage nach d em Begriff des Stetigen und


d a m i t im engsten Z usamm enh ange na ch d em des Unendlich
kl e in en Wenn die E l ea ten ihr en Widerspruch gegen die
.

B e w e gung der Hauptsache nach auf d en S atz grün deten d afs ,

j e d e Strecke eine unendliche Menge v on P unkt en aktuell ent

ko nnte erst d ur ch e e Denkm ittel gelingen dessen


ein n u s ,
Aus

Denkm ittel der Va r i a 5 i li t ä t


. . Von d iesem wird spa terhin

A R IS TOTEL ES hatte die S tetigkeit des Raum es auf die

dies au ch in der Folge versucht wurde . Zum eist a ber war

Annahm en hinwegzuhslfen . So komm t es, d afs einige Ver

beto nen zuma chst


,
d en zweiten m öglichen Ausweg versuchten,
nämlich die d i s k o n t i n u i e r l i c h e K o n s t i t u t i o n d e s
R a u m e s wir klich zu behaupte n Beide Gedanken und beson .
,

ders charakteristisch d en letzteren treflen wir im Mittelalter ,


bei d en Mutakallim un .

D10 Atomistik der Mutakallimun .

gebotenen Form , an schl ossen . F ast durchweg find et sich bei

oder weniger selbständige Geda nken hinein . Die be rühm testen

vom 9 . bis zum Ende des 12 . Jahrhunderts ,


im O rient AL KIND I ,

Ar aber , zu B ars a am persischen Meerbusen gebore n ; die

ihre Bezeichnung als Ar a ber ; der Nam e der Phfl oso;15 en wurde
v on d en Moh am m edan ern S peziell denjenigen beigel egt w e lehe ,

sich mit der gri e c his c h e n Phil osophie beschäftigten .

d em Tode d es Propheten ,
ein sgedehntes theol ogisches
au

besond ers über die t 703 0plnc d er or thod ox en arabischen D ogma tflcer Göttingen
'

.
d ie M o h a m m edaner d en Nam en der Phil osophie nicht erteilt ,

t
un e r d i e s en Begrifi fall en ; trotzde m find et sich d asjenige , was

d er ar a b is che Geist Eige ntümliches in phil osophis cher Hinsicht

und es daher ganz berechtigt d en K a l ä m als die Philo


is t ,

soph i e d e s Is lam zu bezeichnen Bei einem grofsen Teile jener


. .

Sekt en w urde eine bem erkenswerte Theorie der M aterie aus


geb il d e t eine in sich konsequente Atom istik die nam entlich
,

D as Wort K a i ein ( Wort , Rede ,


bezeichnet die

reich e n a ls o weiter zurück als die Einführung der aristotelischen


,

Phil os o p hie bei d en Arabern im 9 Jahrhund ert unter ALMAMUN . .

geh end er besehäftigen D abei bez ieht sich die Bezeichnung


.

Mutakallim zunächst nur auf denjenigen der die Methode ,

Wer die Dogm en des Koran nic ht ohne weiteres a cceptie rte ,

ein M u t a k a l l im im Gegens atz zum F akih der die Glaubens


,

4 1 844 S 1 3 d Hu m Al-S chahrastanis Rel @imzsp ar tcien um!


'
. . . . t cx s a‚
Philosophenschukn . Halle 1 850 8 . . V II . Ra um Averroes et ? Avm oisme,
.

mans . Paris 1 878 p XIV


. . .

Juden und M oslemm . Leipzig 1 841 , p 29 4 Anm . . 12 .


zu z eig e n , d afs die Welt nicht ewig sondern geschafien sei
,
'

um v on da. aus auf d en Schöpfer zu schliefsen Um Gottes .

d ie S c h ö pfun g der nn eingeschr änkte sten Willkür preis zugeben ,

der W el t woll ten sie in Gott sehen denn diese Bezeichnun g


,

s o nd e r n sie nann ten ihn l ediglich d en

nam selbst zugeschrieben wurden ,


8
doch waren diese jeden
fall s nur a10 hym istischen Inh alts. Dagegen dürften Üb er

er scheinen ,
d aß die griechische Atomistik ,
welehe die a bsolute

nis m us des Universum s l ehrt und da durch als mim Materialie

m ufs ,eine direkt entgegenstehende W eltanfiassung zu stützen, '

so g enügt doch ein e einzige Wendung d es atomistisehen Ge


dank ens um diese Gegensätze ineinander um schl a g en zu
,

m ach en D a£s die Atom isten d en Zufal l in der Welt regier en


. .

Führ t m an d as a tomisti sche Prinzip konsequent d urch ,


so ver

die transc end enten Atom e des Materialismus j a ,


. ü berh aupt ,
so l ange es nicht gelungen ist , d en Begrifi

der Verän derung

und inde m sie dies e eu anbr s chten, erwe rben sie sich d as

stanzen ohne jede Gr ö fse also p unktuelle Monad en Erst


, , .

dur ch ihre Vereinigung erhält d as Z us amm en derselben Grölse '

und wird e in K örper Einige m einten au ch d afs bei der Ver


.
,

D e gen . et can I, 9 11 326 11 S S 1 21


. . . . . . .

M or e 1, c. 7 1 p 344
. . .

41 9 , in d er lateinischen Übersetzung von Bar r e n ( Basel d em Be


1 629 ) aus

bräischen d es S a me n Im: T mnon p 1 48 16 5 .



. Speziellere Nachweisungen
geb e ich nur d ort, wo and re S tellen als d as g annte Kapitel zu Rate
en
i ig un g
e n v on zweien dieser Atom e jedes derselben ein Körper
wird s o
, d afs zwei K örper e ntstehen Es so ll die s bedeuten .
,

im M aké» , d em na ch drei Dim ensio nen ausgedehnten Raum e ,

D ur ch d i ese bestimm te Positio n die sie zu einander h aben


, ,
ent

steh e n könne ,
zu entgehen versucht ,
und wir find en sie d aher

jedw e d e n Artnnterschie d Alle Körper bestehen nur in der


.

Ane in an d erlagem ng der Ato m e so d afs die Vereinigung der


,

und R u he zurückgeführt . D ie Z ahl der Atom e ist n icht be

Neben d en Atom en gibt es ein Vacuum d 11 einen oder ,


. .

m ehrer e Räum e , w o a bso lut nicht s ist sondern welche l eer ,

sind v on jedem Körper und frei v on jeder Substanz E s ist .

diese Annahm e notwendig um die Bewegung der Atom e denk,

bar zu ma chen d a m an sich nicht vors telle n k ann d afs Kö rper


, ,

ganze R aum m it Atom en erfüll t wär e .

M ore m achim I, c. 51 .
p 1 85
. .

N aeh d er Anga b
e von M Dsc nonnscrm u im Kiki?) -
aI- Tari fät ( B uch d er
k
Er lärungen) ; bei Hmm, M ore, p 1 86 ( Anm d S . . . .

S S 1 04
. . .
2 . D ie punktuell en Sub stanzen .

s on d er n an jedem einzeln en Ato m . Jedes Atom ist unz er

Bew e gu n g oder Ruhe ; nur die Grö fse ist au sgenom m en ,


sie ist

Kör p er zu Aber die W e ifse d e s Schn ees die Bewegung d es


.
,

Körp e r s etc existieren nur deshalb weil jedes der Ato m e


.
,

w eifs o der bewegt ist .

un d W i ssen ; jedes Ato m besitzt L eben und E m pfind ung denn diese ,

all e s in d 11111 Z ustän de wie W e ifse oder Schwänze Über die


' ‘
.

bes on deren Zustande behafteten Atom en bestehender Körper ist ,

gilt ihn en Besed theit ebenso wie Denken und Wissen als hlofses
Acc idens ; d as Denken schreiben sie nur einem einzigen Atom e
zu , ü ber d as Wissen schw anke n ihre Ansichten wie bei der
Be seel theit oh es all en oder einem Atom e all ein zukom m e
, .

Gegen ihre Behauptung d afs die Z ustände nicht d em ,

d afs sie sa gen die Zustände ha ben keine D auer sondern werden
, ,

Kons eq uenz ihres Atom ism us Ind em Gott d as Ato m die einfache .
,

S ubstanz schafft schafft sr so m einen sie zugleich in ihr jeden


, ‚ ,

Zust and d en er will ; keine Substanz mit d en untrennb ar ver


,

bund en en Z uständen aber ka nn l änger dauern als einen ein


zigen Augenblick Sie verschwindet sob ald sie geschafien ist '
.
, ,
Mutakallim nn : Momentane Dauer .

und Gott schafft sie s ofort wieder auf s n u e e . Sobal d Go tt

der Zeit zus amm en In d en Quellen wird als Grun d für die
.
1

Ann ahm e v on der m om entanen D auer der Substanz (a bgesehen


v on d em Zweck wozu sie d ieselbe m a chen
, näm lich um j e des ,

Begrifie

des Accidens , der zufälligen Eigensch aft liegende S a che

Zeitdauer des Accidens znliefse , ein Grund fiir sein Versch win

In der That wäre wohl auch die Diskontinuität der Zeit nicht
anders z u verstehen als unter Voraussetzung dieser p unk
tnell en S nbstanzialität Denn wenn die Zeit nur aus einz elnen
.

Mom enten bes teht so m üs sen doch di ese einzeln en Mom ente
,

durch d as Leere . W as a ber kann hier d as Trennende sein ?

m üsse n, d afs die Intervall e zwischen d en Zeitm om enten dureh


die Nicht existenz ge bil det werden gl eichviel , ,
oh hier die Pri

sond er er Schöpfungs akt für d as Nichts v on S eiten Gottes nötig


ist . Die Kontinuität der Wel t die D auer des Universum s ist
,

M ore p 389, 390


. . S cumö nns ns, E ssai
p A n m ss‚ etc . . 1 73 .

D a tm cüo d es tructiomä , D isp ut metap hys . . II


p 72 b 73 Disp ut phys I V p
. . . . . . .

352 . Vgl . auch B ur n s , Über unsre Kenntnis d er am b H üoso; 7hie etc 8 82 . . . .


Mutakd lim un : Fortwü rend s S chöpfung .

ist n unfreil ich d as K ausal gesetz aufgehobe n, der a tom istische


G e d ank e bis in die äuß er ste Konsequenz durchgeführt , jede

d es G e s c hehens zeigt , sokann nur Gott es sein der all e Zn ,


a

stün d e in der p assenden Weise aufs neue schafft Wenn der .

Mens ch s chreibt so ist es nicht dieser der die H andlung ans


, ,

füh rt nn d die Feder bewegt, denn k ein Zustand ka nn v on


.

sein em S ubstrat auf ein andr es ü bergehen ; so ndern Gott _

scha fft in jedem Mo m ente d en Z ustand des Woll ens zum


Schr e ib e n d en Z ust and der F ähigkeit die Feder zu bewegen
, , ,

d en Z u s tand d er Handbewegung d en Z ustand der Bewegung


,

so ndern eh enso die negativen, die Privationen . Auch die Ruhe

des Wissens der Tod als Gegens atz des Lebens sind reell e
, ,

in d en S ub stanzen positiv vorhandene Z ustände welche Gott ,

gewiss e Z ustände die blofse Privation zu jedoch keineswegs ,

für all e Insbesondere beh aupten gera de die Mut azila d afs
.
,

er zu diesem Zwecke direkt d en Zus tan d des Z erstörtseins

un ter diesen Um ständen n och sprechen d arf ergibt sich die


,

diesen letzten Konsequenzen fortgehen, sond ern einige auch , freilich ohne S ystem,
Es ist g e w ifs n icht ohn e Bedeutung für die Geschichte der Ato

a tom ist is c he Gedanke au ch zur Vernichtung der Physik und der

m an ih n Fel d überträgt d as seinem Wesen widerspricht


a uf ein ,
.

Wenn d er Versu ch gem a cht wird d as Probl em der Kontinuitä t


, ,

wel ches sich im Raum e in der Z eit un d in der Bewegun g


,

a tom is tis c h zu ko nstruieren sucht so ,


'

m u ls sich jedesm al die

der e eren
n u Philo soflfie , al s m an d as Unz ur eioh end e des car

erkann t e , d en O c c a sio n a l i s m u s in Bezug auf d en fort

tapfen der Mutakallim un tr eten Es ist bem erkenswert de fs der


.
,

der Ato mistik a bge schreckt habe ,


oder oh sie ni cht ch
au

während der Theologe welcher die m echanische Gesetzm äfsig


,

koit beseitigen wo llte d as Wort Ato m nicht m ehr als d as


,

Symbo l des Atheismus zu verabscheuen brauchte In ähnl icher .

10
Mutakallimun : Einfluß von Amsr om ss.

Weise dürften während des Mittelalters Gedanken in m anchem


Leser d es More Nevockim angeregt worden sein die wenn sie , ,

a uch nicht ö fientlich em oder syst ema tischem Ausd ruck


'

zu

kam en doch bei der inner en Abwägung der phfl0 3 0 phischen


,

Theorien nicht ganz ohne E influß geblieben sein werden .

Die Atomistik der Mutakallimun bil det ein e Illus tration


z u der Gegnersch aft des A R I ST O TELES gegen D m ox nrr und ist

zugleich ein natur gem äl ser Ausflufs aus derselben Sie ist d e r
'

Versuch einen Einwan d zu verm eiden wel cher die Ato mistik .

DE MO KRITS gar nicht trifft Denn ofl enbar ist sie e ntst anden
.
'

d urch d en Vorwur f welchen AR I STOT EL ES d em D EMO KRI I m acht


,
1 ' '
,

inde m er nachweist d afs die Ko ntinuität der Bewegun g d ie


,

der Raum und Z eitgrö fse vor aussetze E r fiihrt dort a us d ars . ,

die D iskontinuierlichkeit einer dieser G röfsen die der beiden


andern z ur Fo lge h a be n m üss e D a nun die Muta kallim un d en .

R aum atomistisch fe fsten so s ahen sie sich genötigt au ch Zeit


, ,

und Bewe gung fo lgerecht als unstetig anzus ehen Auf die se
3
.

Weise fanden sie sich zwar mit der Mechanik in eine r Hin
sicht nicht ungeschickt a h aber sie gerieten allerdin gs in Wider
,

spruch mit der Mathem atik .

Die Einwände d es Am srom ss gegen d as Bestehen des


Kontinuum s aus Unteil b arem sind j a unumstö fslich soweit .
,

sie sich auf d as rein M athem a tische beziehen ; der Raum be


steht nicht aus Punkten ; a ber diese E inwend ungen ko nn ten
nich ts gegen D E MOKRI I s age n 10 lange die U nm ö glichkeit des
' ‘
,

l eeren Raum es nicht ebenso sch arf bewiese n werde n ko nnte .

D E MO KR IT ist es nicht eingefallen d en Raum aus Punkten ,

bestehen zu lassen sondern er setzte nur d en physischen


,

Körper aus Atom en und Poren zus amm en wobei die A tom e ,

nicht p unktuell son dern end lich a usgedehnt sind


,
Ins be s ondere .

E P IK U R hatte diese bl ofs physische Unteilb ar keit der Ato me

S S 1 04, 1 05
. . .

Als E rfind er d ieser Lehre vom „ Sprung ( f ) g


ta r a ilt A x -Nu zr zu
,

d er b
Begründ er d er nach ihm e nannten m utazilitiscben S chule d er Nutztzamij s .

S HAABBB°OH
. B‚ S chahrasta ni S 56 D oo m , p 1 03 . . . .
to u t. B e i d en Mutakallim un liegt jedoch die S a che anders
1
.

Zw ar n e h m en sie ebenfalls d en leer en Raum zwis chen ihr en


Ato m en a n aber die Atom e selbst fassen sie ausd ehnungslos
, ,

p unk tu e ll und aus ihrer a tom istischen Fass ung der Zeit un d
,

der B e w e gung geht hervor d afs sie sich v on der Bem erkung,

un e t rlä uft , so hatte die Diskussion doch zur Fo lge ,


d afs der

er fuh r welche im Beginn der ne uen Zeit sowohl der Physik


,

al s der M athem a tik zu gute kam Die Atomistik der Mut a .

kallim un w ele he die Physik aufheben soll te w urde ein Ferm en t


, ,

der fest en Grenze m it d e m des fließ end en Progresses zu ver

ihm icht an d em Be wuß tsein d afs hier ein no ch ungel östes


n ,

Pro bl em vorliegt d afs auch Amsr or sns s in dieser Frage noch


,

zw angen z u imm er neuen Prüfungen ; sie hatten etwas Ver


locke ndes und reizten um so m ehr z ur Widerlegung W as ihre .

landes über .

Vgl a. Aufl I, S 7 78 A 1
ns n, 8 . . . . . .

S S 50, 55, 1 33
. Vgl A schn VI. . b . .
n icht wahrzunehm en verm ag Diesen er scheine eine Beweg ung .

wie z B die d es flieg end en P feil s a ls eine stetige während


. .
, ,

sie th atsächl ich aus sehr rasch abwech seln den Mo m enten der
Bewegung und der Ruhe bestehe Au ch wenn ihnen entgegn et .

wird d afs sich z B bei der Drehung eines Mühlsteins die


,
. .

Teil e der Peri pherie rascher bewegen als die am Zentrum so ,

d afs als o die l e tzter en kl einere R uhep a usen ha ben m üfste n als
die ersteren während doch der Mühlstein ein sehr fest
,

zusam m enhängen de s G anze sei entgegnen sie d afs sich die 1


, ,

Ato m e d es Stein es j e nach Bedürfnis vo neinander trennen und

zur Rechtfertigung herhal ten wenn d en Mutakallim un ent ,

e
g gnet wird d a fs bei,ihrer Auffas sung j eder Unt erschied

und irra tional en Linien fortfalle weil durch die Atom e all e ,

Linien in ra tional e Verhältnisse treten E s w äre dann z B . . .

na ch ihne n die Seite des Qua dra t s gl eich der Dia go nale .

Denn in einem Quadrate v on 11 P unkten enthalte die Diagonal e 2

Fig 2 . .

ebensoviel P unkte als jede Seite nämlich 11 Überh aupt würde ,


.

unter so l che n Um stände n d as g anze 1 0 B uch des E U K LID ü ber .

einige Mutakallim un geradezu beha uptet ha ben d afs d as


Quadrat ein Ding sei d as gar nicht existiere ; sie m einten
,

dies jedenfalls wie die Skeptiker in Bezug auf die Erkennb ar


, ,

M ore S 38 7 Dies ist nur eine and r e W end ung d es S 1 48


'

ncooclum I . . . .

angeführten Einwand es vo n Anes zu( Sonnö nns sa a


. r s . . a . Ama n n fiihr t
d asel b t (n
s a ch MUNK , M are S 383 A 2) sechs Gründ e
. . an, von welchen d er
bei Sc sx ö w s m angegebene d er sechste ist S cnx ö w s s s gi t aufserd em d en . b
ersten, welcher m it d er Ausführ ung d es Aux sr or m s s gegen d as Bestehe n d es .

K k
o ntinuum s aus Pun ten ü ere in omm t b k
Der vierte wir d von hinzu 3 a 0 . . . .

gege b en und sogleich er wäh nt werd en .


Mutakallimun : S innestäuschungen . Bekapitul ation .

der Diagonale infolge einer Sinn estä uschung reden w ie


nur ,

uns j a 2 B a uch infol ge d er Perspekt ive oft gl eiche Lini e n


. .

ungleich lang erscheine n Denn nicht nur auf die Grenze n


.

unsrer Wahr nehm ungsfähigkeit sondern auch auf die gr ofs e


,

Z ahl der Sinnestäusch ungen berufen sie sich bei der B egrün
dung der Ato m istik so z B auf die Wirkun gen der Per
,
. .

sp ektiv e die optischen Täuschungen durch brechende Mittel


, ,

( beim Geschm ack ) und a hnliches .

Ger ade di ese Einwendungen gegen die Ato mis tik der
Mutakallim un sin d es welche derselben eine Stell e in der
,

G eschichte des Kö rperpr oblem s versch affen S ie weisen bereits


auf die Ro lle hin welche der Kontinuitä tsbegrifi in d er
,
'

Natur wissensohaft wie in d er M athe m atik zu spiel en ha t .

Dieser Zus amm enhan g der Fr a ge nach d em Stetigen mit d er


E ntwickelung d es m athe m atischen Denkens wird später zu
einer beso nderen Beh andlun g der hier erwähnten Ko ntr oversen
Veranl assung geben .

F ür die Erkenntnis der v ersohlungenen Wege auf dene n ,

die Denkmittel des m enschlichen Geistes in der Wechsel

is t jene Atomistik der Mutakallimun ein im hohen Gra de


fes seln des Obj ekt Sie bietet d as selts am e Schauspiel wie ein
.
,

verm eintlicher Streit der beiden gro ß en Grieche n D s momur und ,

ARIS T O T EL ES um eine Lehre , in wel cher sie thatsä ohlich einig


,

sin d ,nä m lich in der unend liche n m athe m a tisch e n Teilb a r keit
d es Ra um es im orientalischen Geiste d en Ged anken a nregt
, ,

beiden gerecht zu werden ; wie da durch die Forderun g d es


K aläm die Wi llkür Gott es z u beweis en th atsä chlioh erreicht
.
, ,

wird wie die Arbeit der beiden grö fsten Physiker durch die
,

Verschm elzung ihrer Lehren v on Grun d aus zerstört die ,

Gesetzm äß igkeit der Wel t die sie beide erklären wo ll ten


, ,

vernichtet wird ; und wie doch sohliefslich die Zersetzung der


Er kenntnis d azu dienen m ufs d as tiefste Prob lem in dessen
, ,

Lösung d ie Möglichkeit m oderner Wissensch aft wurzelt d er ,

Z ukunft des a bendlä ndischen Geis tes zugänglich zu m ach en .


Atomisti k d er Kam im .

Fünfter Abschnitt .

Judische und arabi s ch e Pl111030phe11 .

1 . D ie Kar aim .

Mafsgebend en E infiufs h aben Methode und Lehr e n der


Mu takallim un auf d ie j üdis che Sekte der K araim ( Anhänger
des Textes) ausge übt w elche v on d er babylonischen Aka dem ie
,

durch A NAN BE N D AVID einen ihr er v or züglichsten j üdische n


,

Lehrer ( um 76 1 n . ausging und d urch ihre liberal ere


Auffassung d er Dogm en m it d en Begründ ern d es Kaläm d en ,

Mutazil a viel Ähnlichkeit h a tte


,
Die K araim ( Karäer oder .
1

Karaiten) ent lehnten nicht nur die Art ihrer Bew e isführung ,

j a selb st d en N a m e n v o n d e n M u takallim u n

so ndern es ga b ,

auch Ge l ehrte un ter ih nen wel che um die E nd lichkeit d es


, ,

Raum es und der Zeit beweisen zu k ö nnen die Ato m enl ehx e ,

anerkannte n .Währ end einige sich auf die a tom istis che F assung
des Ra um e s be schränkte n ü ber tra ge n ander e dies e Lehre auch
,

auf die Zeit indem sie d en Verlauf derselben nur als ein
,

gleichm a fsiges For tschn ell en d es Mo m en ts in die V e rg ange n


heit anse he n ; andere wieder m a chte n d enselben Schluß auch
fiir d ie Bewegun g un d na h m e n e u

d afs die Beweg ung nur ,

das S tr eb en ein es Ato m s z um andren oh ne eigentliche w ahre ,

Verschi ed enheit ( der Geschwindigk eiten) sei so d afs die B e ,

wegung nicht une ndlich teil b a r so nder n im m er gl eich ( schne ll) ,

ist un d die sch nell ere od er lang sa m er e Bewegung nur in d er ge


,

ringer en oder r ö fser en H em m nis d urch P a use n uns so e r scheint


“3
g .

Die j ü dischen Schriftg el ehrten we lche sich d er Ato m is tik in ,

mehr od er m in der ausgepr ägte r Fo r m z uneigten h at ten a uch ,

zwei Bibel stell e n a ufge funde n w el che sie auf d ie L ehr e von
,

den A to m en de ute te n S pr 8 2 2 und Hi o b 28 1 2 Die se wie


,
.
, ,
.
,

Max x , M élc mges etc p 4 70 472


. .

.

311 m 0 x m ss, M ore N evochim I, c 7 1 . . trad .


p . Max xp 336 , 337 , 346
. .

Su nu , E mmwt we-B éa t od er Gla ubensle hrc u nd Philosop hie N ach d er


'

Übe rse tzung von J ULI US F üusr , Le ipzig 1 845 . 1 . A b schnitt c . 6 . S . 60 6 1


. .
sam m e n g e setz ten Körp er geschaffen . Er behauptet dies weil ,

Da . si e ( d ie An hänger dieser Ansicht) ihr Denken ch oben


na
ri c h t e t e n und sich d am it beschäftigten sich vorstellig z u

d e n id e e ll engescha ffen s agten sie : Wir stell en uns vor d afs


, ,

er a u s ih nen kleine Punkte z usamm enfiigte näml ich Teil e , ,

d ie n i c h t geteilt werden können Von dies en h aben sie nun .

m an i
s ch die S ta ubteil ohen denken kann Aus solchen m achte .

er i
e ne g era de L inie ; d ann s chnitt er dies e Linie in zwei

( ri c h t iger : eines griechischen ähnlich der Form eine s 1


X ),
a ra b is c h e n L am El if ohne Unters a tz ( Y ) annahm en D ann
- .

sch l u g e r sie fest an d em O rte w o sie sich d urchsehnitten , ,

m a ch t e a us d em einen S tück die gr o fse höchste Sphäre , un d

a us ih n en die Sphäre d es Feuers ; d ann bildete er a us ihne n

dann b il de te er aus ihn en eine zwölfseitige Form und setzte

G egen diese Ansichten erhebt 8 1 1 0 1 1 zwölf Einwände


Zuerst diejenigen vier die uns bel ehrten d afs die
„ , ,

Dinge einen Anfang haben ; ferner die andern (vier) die ,

h abe N a chdem sie v on diesen a cht Einwänden belastet sind fände


.
,

ich no ch vier andre Einwän de die sie sich gefall en la ssen m üssen
,
.

ne mn n e worden ,
näm l ich an die ideellen ( Teile) die sie,
in

Vgl . Timaeus, p 86 B, C
. .
81 1 11 11 : Einwänd e gegen die Atom isti k .

ihrer Vorstellung d em Staube vergl eichen d em all erfeinste n , ,

einem Teile der sich nicht teilen läfst ; d as is t undenkbar


, .


Zweitens : Ich bin der Meinung d a fs diese Dinge d ie , ,

sie beh aupte n weder w arm noch k al t weder feucht n och


, ,

trocken sein ko nn en d a sie j a sa gen d a fs a us ihnen d ie vier


, .
,

E l em ente ges ch affen seien Ich bin auch d er Meinung d afs .


,

ihnen weder Gestalt noch Geschm a ck no ch Geruch no ch , , ,

Grenze noch Mafs nicht Viel oder Wenig zuschreiben kan n ;


, ,

sie gehören weder d em Raum e noch der Zeit an Denn a lle .

d iese Dinge sind Accid entien der Körper ; a b er jene Din ge


sind j a ihrer Ansicht na ch vor d en Körpern gewe sen D as .

ist wiederum ein Undenkb are s Sie wollen nicht d afs e tw as .


,

aus nit htetw as entst anden sei und la sse n sich a uf etw a s e in ,

wa s unw ahr scheinlicher und unfa fsbarer ist .


Dritte ns : I ch h alte es fiir unwahrscheinlich j a fiir falsch , ,

d afs etw as nicht m it Form Begabtes sich so verwandeln kö nne ,

de fs es die Form v o n Feuer Wa sser Luft und E r de a nnähm e , , ,

d afs d as w as se iner Form na ch nicht lang breit und tief ist


, , ,

sich s o verwande ln k ann d afs es l ang breit und tie f werden


, ,

kann ; ebenso d afs d as was gegenstandl os ist sich so ver


, , ,

w and eln könne d afs es die jetzt sichtb aren Gegenstände ent
,

hiel te . Soll te n nach d er Meinung j ener all e die se Wandlungen


und Veränderun gen angehe n we il der weise und allm ächtige ,

Schöp fer sie verwandeln und verändern k an n so k ann j a auch ,

seine We isheit und Allm acht etw as aus nichts sch affen Fort
. .

also m it dies en trü lioh en I dee ll e n ( d h Ato m en) !


g . .

„ Viertens lä lst sich auch d as nicht vertreten wo m it sie sich


durch d en Glauben an Schn eiden Z us am m enfügen Z usam m en


, ,

setzen Befestigen d en zweiten Schnitt und all es was


, , ,

m it so l chen Dingen z us amm enhängt a bgem üht h aben .


,

Keines dieser Dinge lafst sich beweisen es s ind nur An ,

na hm en und Hypothe sen J a ich glaube sogar d afs sie .


, ,

einen Widerspruch in sich trag en Näm lich : We nn der .

ihrer Ansicht na ch Wirkende die I deell en in Kö rper ver


w andeln kann so kann er sie j a auf einm al verwandeln so
, ,

d afs die einz e ln en T h ä tigkeiten überflüs sig w er de n ; wenn er


sie aber nur allm ählich verw andeln kann wie die G eschafl enen ,
'

S a che na ch der an dern thun können so kann er ja ,

noch weniger I deelles in Körper verw andeln Also belasten .


81 1 11 11 : T heologisches Int
eresse.

si e ich mit dies en Irrtüm ern wobei sie dazu weder Zeichen
s ,

n o c h Wun der an erkennen und doch nicht um hin können ,

N i c htwahr nehmbar es zuzu geben “


.

Aus d er Verworre nheit dieser An gaben S AADIAS desse n ,

B u ch d as allerdings nur einen pop ul ären Charakter be anspruchte


,
1
,

e in Jahr hund er t n ach der Übersetzung der aristotelischen


S c h iften ins Ar a bische abgefafst w urde lä fst sich erkennen , ,

w ie schwer e s d em orientalischen Geist sow ohl Mohamm ed anern


w ie Juden w urde sich in die Anschauun gen der griec hischen
,

Ab e nd land e icht weniger Mühe verurs acht hat


n .

S AADI AB Po l em ik gege n die Atom isten oder gegen die


L ehren die er für ato m istische hielt bildet ein Gegenstück zu
, ,

der viel klareren D arstell ung d es MOSES M AIMON ID ES welchem ,

die E ntwickelung des Kaläm v on zwei wei ter en J ahrhund ert en .

vorla g während deren sowohl die Kenn tnis der griechischen


,

Quel len eine bessere als auch die D urchdringung der K onse

,

d:iese s
ganzen Zeitraum s aber bem erkt m an keine Veränderung
an der geringen Bede utung welche die Ato m istik fiir d ie ,

Physik als solche bess fs E s h andel t sich l ed iglich um d as.

theologische Interesse und die Physik wird nur betrieben um


, ,

als Waffe im Streit s der religiöse n P arteien zu dien en Ah .

gesehen v on d en Studien der Ä rzt e bei denen aber bei weitem ,

die pr aktischen Fragen v e rwalten sind theoretische E s tra ch ,

zu dieselben für die Entscheidung einer theol ogische n


fin d en , wo
Frage v on Bed eutun g werden Und d as gil t v on Moh am m ed an ern .
,

K1 Geschichte d er Attribulenlehr c, Gotha 1 87 7 S 7 9


ur m1 s s , . . .

b
So gi t d er um d ie Mitte d es 1 4 Jahrhund erts wir end e Karäer Anna s . k
s es k
E 1 111 in seinem W er e L ebems ba um im vierten a pitel eine D arstellung K
der k
Atom isti , in welc her er d en Unterschied d er antiken Atomistik von d er
der b
Mutakallim un d eutlich h ervorhe t Aueh unterscheid et er d as m ath emati .

sche b k
Atom , d as eine blo fse A stra tion sei, von d em physischen Ato m , d as d er
b
physisch schlechthin unteil ar e Grund sto fi d er Dinge sei Im Gegensatz zu
'

Moses nur M1 m o x steh t er d er Atom enl ehre ed eutend wohlwollend er gegen b


8 D s mr zsc s Anecd ota zur Geschich te d er mitlelaltwlichen S cholastzk
'

über . .

unter J ud e n und M oslems» . Le ipzig 1 841 p . . XIX .


Umgestaltung d es Aristotelism us .

d er E l em ente au ch
in d en K orpern als beha rrend voraus setzt .

D G ed anke , s d ie E l em ente bei ihrer Verbin d ung und


er
dafi

T r e n n un g eine And erung erl eiden könnten, scheint ih m fr em d

3
. D ie Modifikation d es Aristotelismus .

N a ch 8 1 1 0 11 s Tode verbreitet sich die Philosophie v om


O r i e n t na ch d em O ccident wo die sp anischen Juden sich v on
,

e in e eigene Schul e zu C ordova gründen Und noch ehe hier .

d ie a ra bische Phil osophie zur B lüte gelangt find en wir in der ,

z w e iten Hälfte d es 1 1 Jahrhund erts in Sp anien einen be


.

a c h t en sw erten s el bständigen j üdischen Denker S AL O MO N IBN


,
'

G A B I BOL aus Ma la ga

Seine Wirksa m keit als Dichte r und


.

P hil o soph in Sp anien fäl lt nur kurze Zeit na ch der Verö flent
'

l ic h a ng der gro ß en E ncyk10 pädie d e s I m S u n wel cher in ,

Is p ah an l ehrte Der erste bedeuten dere arabische Phil osoph


.

in S p anien 11111 BAD SOHA ( T


,
s chrieb m ehr denn fünfzig

Ja hre sp äter im ersten Viertel des 1 2 Jahrhund erts


, . .

Wenn es d as wesentlichste Verdienst der j üdischen und


a r a bischen Philo so 1hen ist d a fs sie die aristotelische Doktrin d em
r ,

Aben dland s verm ittelten so h aben sie doch au ch eigentüm lichen


,

C ha ra kter ders el ben aufge d r tickt .

Der reine Ar istotd ism us ist d urch sie hauptsächlich im ,

Inte resse des Mo notheismus um gestal tet teils mit neup1ato ,

nischen E lem ente n versehen teils durch die naturalistis che


,

Neigung d es arabischen Geiste s jenem Gedankenkr eise näher

Na turwissenschaft erm öglichte .

Stell en welchen d as Gebäude der peripatetisch en Philo


e in , an

m phie Fehl er des B auplans oder Mängel der Ausführung auf


weist Sie sind zunä chst eingefügt als Aushilfen und Stütz en
.
,

um d as System des Philosophen zu festigen Denn im gro ß en .

Aber indem sie gleich Keilen in d as Gefüge des System s sieh


hin ein drängen l ockern sie allm ählich d en Bau W as als verbin
,
.

dender Ri tt unsicherer Bestandteil e die nen so llte hebt die Ho m o ,

gen itä t des G anzen auf und ö fln et d em v o rwärtsd r iinge nd en der


'

,
Mängel
'

d es aristotelischen S ubstanzbegfifls .

dur ch Ausweitung seiner schwächeren Stell en zu t e


z e r se z n

gedrungenen frem den Quell en die schwa chen Stell en im K ö rp er


selbst zur Aufl ösung bringen .

Einzelwesen ,
d as Einzelwesen selbst a ber besteht nur in der

no ch wird die Form vielfa ch als S ubstanz bezeichnet is t sie ‘


,

doch al s d as Z w eckbestim m end e und Begrifi liohe am Ding e d as


'

der all gem ein en Materie ; es scheint al so ,


al s oh au ch der

scheidung kann wenig befriedigen Die Form soll Sub stanz .

der Wirklichkeit naeh Materie Substanz der M5 gliohkeit naeh


,

genannt werden ? Und wie kann d a S ubstanz nur d as Einzel ,

wesen ist die noch nicht zum einzelnen bes tim m te Materie
,

S ubstanz sein oder werden ? Form und Ma terie sind unv ergäng
lich nur die Einzelwesen werd en und vergehe n ; al so vergehen
,

gera de nur die S ubstanzen und Form und M aterie die selbst , ,

unverg änglich sind bleiben bei der Trennung der Körper in


.

vö llig unbestim m tem Verhäl tnisse .

wohl histo r isch aus der verschiedenen Herkunft der Bes tand
te il e d es aristo telisohen Syst em s erklärt sy stem atis ch a ber zu ,

im m er neuen Deutungen fiihren m ufste die , j e nachdem der ,

1
V gl . Z ru
. s s,
. Phil . d . Gr iechen, s 1 . . n, s s 341 f
. . .
e in e oder an dre Gesichtspunkt überwog die Auflösung des künst
,

d es Syste m s
der substanziell en Form en konnte nur d em G e
der Ko rpuskulartheorie zu gute ko mm en Wie
d a ri kenkr eise .

b e s timm t war hier der S ubstanzbegrifi gefafst ! Bei der an


'

au c h die an und fiir sich ex istierende Substanz . Des Gegen

S hwierigkeit im S ubstanz begrifi der M a terie und Form bei


c
'

A R I ST O TE L ES vorhanden ? W ar es nicht ebenso z ulässig eine ,

u r sprüngliche Anord nun g des Schöpfers oder ein e im m an ente

über d e m dunkeln Verhältnis der substanziell en Form zur


M a terie z u grübeln ? Ist m an aber bei diesem Schü tte ange

ia die Vorste ll ung einer zwischen d en Teil en der Materie

Ma terie , die M aterie sel bst wird zur S ubstanz ,


sie träg t ihr e

die Ma terie zur all einigen Sub stanz m acht . Oh d ann diese

g ef wird d as ist eine weniger wesentliche Frage deren


a l st
'

, ,

En ts cheidung der Physik ü berlassen bleiben m ag sofern sie ,

sieh mit d em Begriff d es Kontinuum s auseinandersetzen kann .

E s gibt ind essen noch eine zweite Um form ung des Ma .

terialism us wel che von d em gleich en Zweifel aus gehen d z u


, , ,

durc h eine rein idealistische Ausges tal tung . Die se entsteht

und Form
einer einheitlichen Substanz jedoch so d afs
zu , ,

nicht d as stofl lich e so ndern d as begr iffliche Prinzip als Träge r


’ '

des g estaltungsvollen Seins gefafst wird Werde n d abei die .


S ta n d punkte ist die objektive N atur der Ausdruck der Gesetz
lic h k e it des Verstandes der religiöse Glaube der Ausdruck
,

sein s sind welche als solche nebeneinander bestehen Für d en


,
.

D o g m a tism us m üssen beide Re alitäten Gott d e n wir glauben , , ,

un d die Welt die wir erkennen sich entweder m iteinander


, ,

w u fs ts eins d arstellen sondern die Versöhnung m uls äufser lich


,
'

in ih rem S tofie gesucht werden Entweder wird d ann die


'

w iss e nsch aftl iche Erkenn tnis d h die O bjektivierung der


,
. .

E m p fin d ung z ur N a tur eingeschränkt durch die Rü cksicht a uf


,

au t o rit a tive Glaube nssätze oder der Go ttesbegrifl wir d d en ‘

m a c he n, so m ufs Gott eine der ar tige Stellung zur Welt be

l a ss en soviel Unbestimm theit im einzeln en und soviel schöpfe


ris eh es E ingreifen im g anzen zu d a fis gera de d arum Amsr or m ns
, . .

der Kirche und d em W underglauben d es Mittelalters eine


fun d am e nt ale Stütze wurde Die Entwickelung der Natur
.

Geschehens bis in d as Einzeln e hinein ,


und zwar erkennbare

theism us entg egenzuko mm en inde m er d en Schöpfer der Welt


,

so hoch über d iese sélbst hinaushebt d afs innerh alb derselben,

erha bener der Begriff des einen Gottes ge fa fst wird , de sto
L aß witz . 11
selb ständiger wird der Wandel der Dinge d enn des to m ehr ,

m ufs m an überzeugt sein d afs seine Allweisheit im v o ra us die


,

Stell un g Gottes zur Wel t geda cht werden kann , um d ie selb

Gott t r a n s c e n d e n t über der Welt die er , ein fiir all e m al so ge

die Subst anz selbs t gelegt sein die Materie


,
m ufs bereits all e

i m m a n e n t der göttliche Geist


,
ist die w eltbew egend e K rafi;

m a1sen der Körper dessen Bewegung und Entfaltun g d en


'

,
un s

Diese beiden Fas sungen des m onotheistischen Gottes

zur Trägerin d es Weltgeschehens so ist die s


, m it d em Mono

eigen en inneren Getriebe ü berlasse n bleibt Wird . die Form ,


d er

sich Gott als sinnli che Welt offenhart ,


so stell t sich der Welt

die Phfl0 8 0 phie d es Ar a bers I BN RO SGBD , der l etzteren, zum

P antheism us n eigenden, die des Jnden IBN GABIRO L .

körperliche wie geistige Substanz auftritt lehrte 8 1 1 0 110N


als ,
.

r s s Js n1111 1 IBN (1 1 111110 1 geboren um 1 020 in Malaga dess en


, ,

Schrift Mekor haiiim ( Fans o itae Lebensquelle) zwar we niger


.
,
au f s e in e Glaubensgenossen , n och weniger a uf die Ara ber ,

hat . D iese hielten ihn für einen ara bischen einige vielleicht

dem N a m en AVI OEBRO N .


I B N G1 3 mm. will durch seine g anz all gem eine F assung der

a ll e r D in ge , der körperlichen wie der geistigen herstell en , und

un d and rerseits a us dieser Verbind ung die Existenz d es

b e w ir k t wird .
"
Dieser Will e Gottes ,
ü ber welchen er in einem

ist d ie „
Lebe nsq ue ll e aus wel cher Form und S tofi der g anze n

,
'

W elt fließ en die göttliche Schöpferkraft wel che all e Ding e


, ,

Di es er S ubstanzbegrifi
'

wird im zweiten B uche der Lebensquelle

geh an d el t worden ist . D as dr itte B uch bespricht d ann die ein

w el t d as vierte beweist d afs die selben ans Ma terie und Form


, ,

best e h en d as fünft e führt a uf die allgem ein e Materie und Form


,

un d d e n Will en Gottes .

D ie Eigens ch afte n der e inzigen all em Existierenden z u ,

Gru n de liegenden Materie sind die fol genden Sie besitzt .

Existenz fiir sich und haft et nicht an der Existenz v o n


irgen d etwas andrem sie ist eine einzige einheit liche aber
, , ,

G1 nm o r hat Mm
. nachgewiesen, Lütem turblatt d es 011211 16 , 1 845 , N 46 . . so l.

hat, ins F ranzösische üb


in d en M élanges de p hilos j uive et a rabe, Par is
ersetzt .

1 859 , nach welcher Ausga e ich citiat e b


E s ex istiert auch eine lateinische.

b
Ü ersetzung, die d en Sohoiastikern verlag 11111 G1 s m or.s tiefsinnige religiöse .

und seine D ichtungen, Leipzig 1 867 .

gl
V I hn en, D ie christliche 1 71170 3011711? etc Göttingen 1 858 1 Bd 8 6 1 1
. . . . . .

S K1 11r 1 11 11x , Geschichte d er Attr ibutenlehr c in d iad Bd igim sphilosop hie


. . . .

Gotha 1 877 8 93f . . .


J ed e r dieser Begriffe ist Form fiir d en d arüber Ma terie
fiir d en d ar unterstehend en S o ist also die Subs tanz d er
.

Subs ta n z ,
wie ihrerseits die sinnlichen Aooid entien Farbe ,

ist p a ss iv im Verhäl tnis zu d en übergeordn eten Substanzen ,

W el c h e in Bez ug a uf sie a ktiv sind Denn die Ma terie der .

K ör p e r liohkeit ist an der Bewegung behindert durch die Form

weg ung gehemm t wird oder der Luft wel cher tr übende
, ,
N ebel

Bewegung m itzuteil en . D er Beweis da für ,


d afs die Form der
Quantität ein Hemmnis für die Bewegung d er Körper s ubstanz

d em Mafse , wie ihre Gr ö fse sich verm ehrt ,


an Trä gheit und

hilis eu l
'

7) A . a
. 0 II , 1 4 p 24
. . . .
Ins G1 s m o n: Individ nation .

Wenn der Mensch die Eigenschaft en dieser Substanz der


Kö rper lichkeit kennt so kennt er auch die Zweckursache durch , ,

wel che die Dinge v on der Po tenz zum Aktus ü bergehen Diese .

Annahm e der Form en geschieht durch d en göttlichen Will en ,

und die Erke nntni s der Kö r per wel t l eitet auf die Kenn tn is

der höheren intelligibeln S ubstanzen hin und dad urch auf die
Kenn tnis d e s göttlichen

h aftet j a icht am Raum e sondern an der nächst höheren


n ,

inte lligibeln S ub stanz sie ist vielm ehr die h ä gerin der '

rea l existiert E s gibt a ber nicht nur einen sichtb aren nied r e n
.
3

Raum für die körperlichen Dinge sondern auch d as Urbil d ,

dessel ben eine n unsichtb aren höheren für d as


,

I n Wirklichkeit ist die ganz e Wel t eine einzige Einheit


und ein Ko ntinuum aber j e weiter m an v on d er a bsolute n
,

und höch ste n Ein heit in wel cher es weder Anfang noch E nde , ,

weder Ver änderung no ch Verschiedenh eit gibt zur Körper wel t ,

hera bsteigt um so zerrissen er und verworrener werden d ie


,

Teil e um so m ehr verschwindet die Klarheit d er einheitlichen


,

E x istenz D urch die Verkö rperung werden die Einheiten der


.

Sub stanzen z usam m engesetz t und geteilt vervielfältigt v er , ,

d ichtet und eingeengt und m an k ann die Verschiedenheit der ,

Einheiten in der Materie wel che dieselben trägt sichtlich , ,

w ahrn eh m en S o sind z B die Teile d es Feuers auß er or d ent


. . .

lich geein t einfa ch und gl eich artig so d afs seine Form a ls


, ,

eine einzige ohn e Ver vi elfa chung erscheint während wir die ,

Teil e der Luft und des W assers in viel gröber er Weise getr ennt
und zerstreut find e n so d afe ihr e Teile und Einheiten v o m ,

B licke durchdr ungen w erden können In gleicher Ar t hat



.

m an auch d a s H e ften der Gr ö fse an der S ub stanz zu verst ehe n ,

ind em sich nämlich die Einheiten vervielfa chen und durch


ihre Vereinigung d ie Grö fse bil den Die einfa chen S ubstanzen .

lassen kein e Teilung z u ; d ie Einhei t k ann nur geteil t wer de n


dur ch die zusamm enge setzte Substanz wel che ihr zum S ub ,

s tr at dient Die Gr ö fse be steht wieder aus Einheiten denen


.
,

1
1 . a . o
. 11 , 1 7 - 20 .
p . 25 -
27 . 1 . a . o
. 1 1, 21 .
p . 28 .

1 . a. 0 . II ,
25 p 30
. . . 1 . a . o 1 1, 26 , 27
. .
p.31 -
34 .
I ns 6 1 111110 1 : Einheit d er Materie .

a ll e n d ie Form der Einheit gem eins am ist während ,


sie sieh nur

D in g ; ein er groben Ma terie gegenüber ist die Einheit zu


s ch w a c h um sie zu e i n e n und ihrem eigenen Wesen zu v erähn
,

li c h e n ; info l gedessen tritt die Trennung un d Zerstreuung der

Z w is chen Gott und der Körperwel t m ufe ein Mittleres

S ub s t a n zen , deren m an im ganzen drei oder wenn m an will , ,

fünf a n zun ehm e n h at nä m lich der all gem eine Inte llekt die all
, ,

zu u n t e rseh eid en die N atur Jod e folgende ist der


ist, und .

vora ng ehenden untergeordnet die Natur bewegt die El em ente , ,

bewirkt ; die Körper haben keinerlei Bewegung in sich selbst .


D e s AB ISTO I ELES Begriff v on Ma terie und Form wona ch


’ ‘
,

Syst e m geworden d as ofienbar v ielfach an S CO TUS E msns 1


,

erinn ert D aher wird auch was bei jener Gelegenheit über
.
,

d as D enkmittel der Subst anzialität z u s agen war zum grofs en ,

Teil a uf 18 17 GABI ROL anwendb ar sein In andrer Hinsicht


1 .

n äml ich durch die Annahm e einer e i n z i g e n all en geistigen ,

wie körper lich en himm lischen wie irdischen Dingen zu Grunde


,

liegen den M aterie Ist auch diese Materie nichts Körperlich es


.
,

sondern zunächst eine Beziehungsform zwischen Begri ffen so ,

bild et sie doch ein gem eins am e s B and zwischen allen Dingen

ist nicht m ehr durch die Form en sondern durch d ie Ma terie ,

gewährl eistet und beide Prinzipien des Seins sind einand er


,

näher geb r ach t Die Selbstän digkeit der Ma terie ist ge


.

A. a. 0 . II ,
28 p 35 . . . M us s , M éla nges etc. p 1 9 9, 200
. .
a us

e i n er
begrenzten Z ahl vo n L euten entst ehen erinnert an d as ,

al te und viel gebrauchte Beispiel d afs die vers chiedensten ,

V erbin dung gesetzt wo r den ist veranl assen die hier gegebene
,

und der ganze Aufbau ihres Systems ste ht d aher der streng

6 Ibn Rosoh d und d ie Ar ab er


. .

einer Beto nung der Bedeutung der Mater ie als Weltprinzip .

zwa r als die letz te der E m anationen, so i


s nd doch die phan

eine gl eiche Z ahl un bewegter ewiger Substanzen bedingen


,

p . 1 078 11 29 bis 1 073 11 1 (nach 11 . älteren Einteilung d as 1 2 Buch)


. .
Anr 1 s 1 s n 1 1111 8 1 11 1 .

besitzt wel che ebenso ihre Form is t wie die S eel e des Me n sc hen
, ,

als seine Form betrachtet werden kann Diese Kette von .

der Vielheit der M aterie zu vermitteln ; a ber es ist ein a stro

beo bachtete Vorgänge der N a tur und physische Abhängig keiten


'

Gegensatz zu Anr 1 n1 m nim m t IBN 8 111 1 ( 80


9 sich enger

von nun ebenfalls ein bem erkenswertes Eigentum


ab d er
arabischen Phil osophen wod urch sie s ich in Gege ns atz zu
, der

d as l ehrt au ch scho n ALFAB1 BI Materie und Form aufs


.

engste und n otwendig verbunden so d afs keine o hn e die andre


,

sein kann ; na ch AL FARABI besteht z B die Fo rm der vier . .

IBN S m 1 d ie Ewigkeit der Materie ann imm t zugleich


,
mit d er

standes Gottes so bleibt , ihm die Vielheit der Erfahr ungswelt

nur ein m ögliches D asein haben sie ,


is t der Grund der Vielheit

s chied z wischen sonst gl eiche n Individuen e xistieren .

IBN 18 0 s11 m1 ,
.
1
geboren zu Cordo n 1 126 , gestorben in M arokko 1 198 .

Vgl Re mus, Averr aés


. et I Averroisme, Paris 1 86 1,

und die er wähnten

s 1 1 5 11
. . Mm , Méla nges s
.
I ns Bosonn : Ed uktion d er F orm en.

A m s r o rs ns s ist für ihn der absolute Phil osoph , wel cher d en


*

h ö c h s t en Grad des m enschlisoh en De nkens bess fs, der erreicht


w e r d e n konnte ; z u seinen Schriften v erfal ste er ausführliche ,
'

zu e in ig en dreifa che Ko mm ent are , so d afs m an ihn schl echt

w e g d en Ko mm enta tor nannte Als so l cher war sein Einfluß


.

auf d ie Scholastik ein weitreichend er und be d entungsv oll er,


ins b e s ondere durch zwei eigenartige , aber nicht ohn e K onse

un g e n . Es sind dies die Lehre v o n d e r E d n k t i o n d e r


F o r m e n a u s d e r M a t e r i e und v on der Einheit des S peku
1a tiv en Verstandes in all e n Menschen Die letztere steht m it
.

der er steren in Verbindung insofern der all gem eine aktive


,

Verst a n d nicht in d en einz elnen In divid uen d en potenziellen


o d e r m a teriellen Verstand hervorrufe n könnte we nn nicht in ,

den s e l b en die Dispositio n d azu läge D a nun der Ver .

sta n d nur die Formen erfassen kann die Individuen a ber ,

d ur c h die Materie be d ingt sind so m üssen die Form en bereits


,

in d e r M aterie angel egt sein .

D a die Ma terie ebensogut ewig ist wie Gott so k ann ,

na ch I BN R oscnn nichts Neues ge schafie n s o ndern nur d as


'

Vorh a n den e in andren Verhältnissen in Bewegun g gesetzt


wer d en Der W eltbeweger ( Gott) bewirkt d aher nichts andres
.
,

a ls d a sje nige was bereits in der Potenzi alität vorh ande n war
, ,

zur Ak tualität zu führ en Neue Form en verm a g er nicht zu


.

erscha ffen d a aus nichts nicht etwas werden kann sondern


,
.
,

all e Form en sind b e r e i t s i n d e r M a t e r i e k e i m a r t i g a n

g e l e g t und werden nur v on Gott d urch Verm ittelung der


höheren Form en zur Wirklichkeit entfal tet Der ganze Welt .

p r o z efs ist so m it e in e Bewegung ein e E n twicke


, l un g der scho n

vorhandenen Form en in neuen An ord nungen D ie Form komm t .

nicht m ehr als ein Ä ufserliches hinzu so ndern die Bewegun g ,

der Sphären zul etzt also Gott l äfst diesel be aus der
Potenzi alität zur Energie komm en Bei dieser Auflas sung der
.
'

Materie hat d as ar istotelisohe System der m hstanziellen Form en


eine Wend ung zu einheitlicher W elta ufiassung bekomm en '

wel che der Ent wickelung einer all gem einen Theorie der Natur
nur günstig sein ko nnte Und in der Th at ist j a der averr oistisch e
. .

Gedanke v on ein er zeitlichen Entwickelung der in der M aterie


ein für all em al angel egten Form en in im m er neuer Gestal t
1 1111 3 0 80 11 11 : Interes e s am Naturer k nn n
e e .

K e im , Wel cher die gesam te W eltentwiokelung in sich trägt ,


un d d ie Erforschung dersel ben m nfs als ein des Geistes wür
d ig e r Gegenstand angesehen werden .

S o führt die Phil osophie der Araber in ihrer gl änzendste n


E n t w ickel un g auf eine Würdigung derjenigen Forschung in ,

w e l c h er sie sel b st bereits Bedeutendes gel eistet h atten der Natur ,

w iss e n sch aft Von allen arabischen Phil osophen hat IBN B osom1
.

am s ichtb a rsten und wirks am sten die aristo telische Phil o


s o h i e mit der eige ntüm lichen Ri cht ung des a ra bischen G e iste s
p
a uf W el terkenntnis zu vers chm el zen e wu fst u n d d d urch e in
g a

n eu es Lebensel em ent d em Abend land e zugeführt die Wert ,

sc h ä t zung der Natur wissensohaften .

N un m ochte wohl was praktische Verw ertung der Wissen


,

sc h a fte n anbelan gt Heil kun de Astr ono m ie A1chymie


, ,
der , ,

E in fl u ß dieser Discip linen fiir die Gestal tung d es Lebens


v o n s el bst ins A uge fall en auch der Vortei l der Mächtige n
,

un d R e ichen dersel ben bed ürfe n W as es d agege n für eine n W ert .

ha b e n kö nnte die reine Theorie der Na turerscheinungen zu


,

be tr eiben d as li sts sich viel schwerer einsehen In Theologie


, .
,

Dia l ektik und Logik d en subtilsten Grübeleien sich z u er geben ,

be sa fs seinen gute n Sinn ; d en wa rum so llte der Gei st nich t


d as Wesen d es Geistes erkenn en m it w elchem m an e s hier ,

z u th un ha tte ? Aber d en Vorgängen in der M a terie na chzu


sinn en die dunkl e Nacht der sto filichen Körperwel t lichten
,
'

zu wo ll e n d as m u1ste ebens o ü berflüssig und vergeb lich s r


'

s cheine n als es d em theo l ogische n Interesse ge fährlich w a r


, .

D a rum war es für die En twickel ung d er Naturwis sens ch afte n


v o n so grofser Bedeutung d a fs arabische Bil dungsel em ente
,

in die Einseitigkeit der christlichen Theol ogie eindrangen und


zu gl eich m it der Physik des auch die a v err o istis ch e

A uffassung sein er Philosophie bekannt wurde Denn IBN R osonn .

su cht zu zeigen d a fs die Körperwel t uns kein und ur chd ring


,

liches Geheim nis zu bl eiben braucht d a sie sel bst die Form en ,

e nthält welche uns er Geist zu erfassen vermag IBN R osonn


, .

weist die re al e Wel t die uns rings um gibt und unser Leben
,

in ihre wechs elnde n Wirbel hineinzieht nicht v o n sich ; er ,

will ihren vollen Inhalt um fassen sie bildet ihm e in G a nz es , ,

de sse n geschlossenem Kreise nichts Existierendes sich entziehen


k ann Und so bürgert er d en Ged anken wieder ein d a fs d er
.
,
N atur entgegen und streut fruchtbare Keim e in d en von d er

lande durch d as Eindrin gen der erobernden g erm anischen

Gründung ihrer die C iv ilis ation der unterworfenen


W eltr eioh e
Völker in sich aufgenomm en und wieder nach d em Westen

tum s frem de E le m ente , geflo ssen aus der Beob a chtung eines

weiten Steppen ,
und aus der Priesterweish eit einer r
u alten

heimnissen der Schöp fung na chge sonnen hatte . Die Araber

ihre rege Anfias sungsgabe ,


'

geübt an d en Erscheinungen d er

Lebens gerichtetes Intere sse durchsetzte die a bstr a kte Meta «

physik d es Anrsrorsns s m it konkreten Ansch auungen Und .

d esAugenblicks als auf analysierende Kritik so verm ochten sie ,

die Geo m etrie des Anonm nnss die Me dizin GALENS und die
,

Wis sen nahm unter d em E influsse der S chriften der Griechen


rasch die Gestalt der Wissenschaft nu Solch interna tionalen
.
Eindringen der arabische n Kul tur im Abend land e
Mit d e m
und d en allm ählichen Regungen des naturwis se nsch a ftliche n

Inte resses h a t sich ein Wendepunkt in der E ntwickelung der


Wissensch a ften eingestell t Neben der Herrschaft der ar isto te
.

fischen Meta phy sik beginn en sowohl Mathem a tik als e m piris che s
Naturwiss e n neue Anregungen zu biete n Der E influfs derselben .

auf die Gesta ltung d es K ö r er r o bl ems ist zu erwägen


p p .

S echster Ahschnitt .

Das Kontinuitätsproblem .

1 . D ie Math em atik .
( Griech en, Ind er , Araber ) .

Indem AR IST O I E LES ternahm die Unm öglichkeit d es


‘‘
es un ,

leeren Ra um e s na chzu weisen um die Ko ntinuität der Materie ,

mit derjenigen d es Ra um es id e ntifizieren z u könn en fand er ,

sich in Bez ug auf die Annahm e der unendlichen Teil barkeit


des Raum e s vo ll ständig in Einkl ang m it d em Geiste d er
griechischen Mathem a tik we lcher eine so lche als Gr un ds atz
,

galt Als die Pyth ago r eer d en Begriff d es Irra tio nalen ent
.
1

deckt en sta nden sie vor dem selben als einem Mysterium d as
, ,

mit d en Sch auern der Ehr fur cht erfüll t D as Irra tio nal e ( «
il .
"
o

7 v) w ar z ugl eich d as Unaussmechliche Unbegreifliche


o Bild , ,

lose Diese Absonderung des Irrational en v on d em


Rationalen zieht sich als ein ch arakteristisches Mer km al dur ch
die ganz e griechis che M athem atik der sie ihre Bede utung und ,

Smr 1 1 cms‚ C omment in 115 7 p lays Ar is tot ed


. . . . . . Bs m r. IV p 327 a 4 1
. . .

Deutsch bei a r scm m s a, Geo m nor E ukl 8 1 02 . . . .

8 d as Ps ox nus
. z ngeschr iebene Scholion zum 1 0 Buche d es Bm
. w .

E uclcd is E lenwnta Hs 1s sno Lips 1 888 T V p 4 1 7 , 1 1 20


ed
'


. . . . . . .

b
Über d en Ge rauch d er W orte cio aippn gov (in omm ensura el), ér;rov
'
k b '

(rational) und äl oyov ( irrational) bei Bm w vgl Ns sssnu1 ms S 1 6 5 u C 1 s r os . . .


,

Gesch d . . M I S 281
. . . .
Griechische Mathem ati k : Z ah l .

nnie rliche Veränderung zugänglic h ist Am sr or nnns em pfand .

dies wohl wenn er sa gte d e fs Sich bewegen kein Zähl en sei


, ,
-
,

denn ersteres gehe stetig l etzteres diskontinuierlich vor sich


, .
1

Aber er wollte tr otzdem d en Begriff der Bewegun g unter Ah


l ö sung v on der Ansch auung d urch d as Denke n all ein erfa ssen ,

ohn e jenen neuen Begriff zu besitzen un d schied d aher die ,

st etige R aum gr öfse prinzipiell v on der diskrete n Z ahlgrö fse ‘


.

Die griechischen Geom eter schliefsen aus ihr en Beweisen d ie


Anwendung der stetigen Bewe gun g aus .

Wir find en som it die griechische M athem atik auf die


geom etrische Konstruktio n und die Aufsuchung v on Verhält
nissen zwischen geo m etrische n G r ö fsen be schränkt Geo m etri .

s ches läfs t sich nicht durch Arith m etische s beweise n a uß e r in ,

gewissen Fällen w o die Grö fsen Z ahl en sind ; arithm etische


,

B e ziehungen werden aller dings geom etrisch versinnbildlicht ,

wenn die Z ahl en als kom m ensurab le S trecken darstellb ar sind 8


.

Im all gem einen aber h an del t es sich in Geo m etrie und Arith
m etik um ganz vers chie d en e Gege nstände D er Über gang v on .

d er einen zur andern ist eine ,usr éß a 0 g l; y£ v g D as '

c e o .

ist ein S a tz d es AR IS T O T E LES ‘


D aher w ar es d en Grieche n
.

unm ö glich zu ein em B e grifl d es Un end lic hkleine n zu gel an gen


, ,

welcher eine fr uchtb are und po sitive Gr enzm etho d e zugelasse n


hätte Problem e welche auf ein e sol che hätten führen können
.
, ,

sind vielfa ch v o n ihn en beh a ndel t worde n sie begin ne n scho n ,

m it d em Ged anken d e s ANTI PHO N d en Kreis zu erschöp fen , ,

indem er über d en Seiten d es eingeschriebenen Quadrate gl eich


schenklige Dreiecke be schreibt ü ber deren Seiten de sgleiche n , ,

un d so fort ; und B RYSON gelingt es bereits d urch Anwen d ung


d es um sohriebenen Polygon s eine obere Grenz e zu find en .

Aber die Ann äherung an d en w ahren Wert verm ittels der


,

sogena nnten Exh a ustionsm ethode wird niem als d urch einen
wirklichen Grenz übergang erreicht Die Lehr e v on der Pro .

p o r tio nalitä t d er Seite n äh nl icher Fig ure n die Q ua d ra tur d es


,

Kr eises selbst die berühm te Qua dratur der P arabel durch


,

AR C HI ME D E S wel che auf ein rational es Resultat führt wer den


, ,

D e lin im eca b p 969 b 2


. . . . . A p 969 a 1 2 1 7
. a . 0 . . .

.

S e in E m m a E lem enten, 8 n 9 Buch 8 Voor , a a O S 48 , 49


. . . . . . . . . .

A na l post I , 7 p 7 511 , 8
. . . .

L aß witz .
kl einer gem a cht werden kann als eine beliebig kl eine Z a h l
a ber d a zu wird imm er n och ein a e go gisch er Beweis g e f üg t,
p
d efs d as Verhältnis der die krum m e Fläche erschöpfe n d en
Polygone nicht gr öfser oder kl einer sein könne als das d er

wur d e in jedem einz elnen F all e ausführ l ich wie d erlrmliä .


1
N ie

d en Rest , v on wel chem bewiesen war , d afs er beliebig kl e in

konvergierenden Gr öfse war ihn en frem d . Zwischen d em d ur c h

Unterschiede und der Gleichheit geom etrischer Figuren war e ine

Beweis um gangen ,
a ber nicht im gera den Anlauf übersprung en

m ittel au sgeschl ossen gewesen so hätte dieser Übergang


,
z ur

nichts a us, oh zwei Gr öfsen a bsolut gl eich sind oder ,


ob ihr

liegt . D as Denken all ein k ann zu einer Gl eichsetzung z weier

Denkm ittel zu gewinnen d en in d er An schauun g vollz ogenem


e in ,

Akt der Gleichsetzung auch im Denken zu form ulieren ohne ,

an ge sch aute Bewegung erst be grifi lich fix ier en


'

l ehrt . Er

m ehr erkennb aren U nterschied e begrifi lich en G ewil sh e it d es


' '

zur

Hu ma n, e . a. 0 .
p 1 25
. C m *r on, p 1 90 2 62
. . ua. .
Ex haustions und Grem m ethed e
.

Versc hwin dens in dem er eine neue D efinition der G l ei c h h e i t


,

g e st attet Diese
. beruht d ar auf d afs die G r ö fse nicht als eine ,

wird son dern als eine werdende gegeben durch ein G e s e t z


, ,

d e s W e r d e ns G l e i c h ist d ann d asjenige was unter


.
,

gl eichem Gesetze e n t s t e h t w a s d u r c h d i e s e l b e B e d i n
,

g u n g d e s W e r d e n s g e g e b e n i s t Diese s Verfahr en des .

Denkens ist unbeschr eibbar und nicht ableitb ar aus demjenigen


Verfahren welch es in der bl ofsen Analyse der gegebenen
,

G r ö fse bes teh t ; d en diese Analyse komm t eben zu keinem


Ende sie h at d as einm al G esetz ce in neuen und imm er neuen
,
'

Teil en vor sich Die Exhaustionsm ethode w ar e in sol ches


.

an alytisches Verfahren bei wel che m nur z uletzt na chgewiesen


,

begriff die Re alität eines als s eiend Gegebenen fix iert und er

erkenn en sinnliche Zeichen des Werdenden a ber ist die


. D as
E m pfind ung für sie h atte der Grieche keine Wissenscha ft
,
.

D as Denkm ittel der Substanzi alität er fafste nur d as Seiende .

S o b lieben die Figuren sta rr im Kontinuum d es Raum es die ,

Zah l s tarr in ihrer Diskontinuität einen Überg ang gab es ,

nicht D as Kontinuum selbst w urde nicht durch Bewegung


.

erzeu gt son dern es war d as dessen Teile so b eschaffen w aren


, , ,

dafs der Anfang des einen Teils d as E nde des andren bildete
'

Der Mangel der begrifilichen Beherrschung des Kontinuums


'

schied nicht nur Geo m etrie und Arithm etik voneinander son ,

d em er richtete auch inner h al b der Wissensch aft der stetigen


Raum gr ö fse eine trennende Schranke auf zwischen der gera den
und der krumm en L inie der eben en und der gekrüm m ten Fl äche
,
.

D er Begriff der Länge ein er geraden Linie läfst sich d urch .

d as Verhältnis derselben z ur Einheit d efinier en ; w as es a ber


heifse n so ll d afs eine krum m e Linie ein Verhältnis zu einer
,

gera d linigen M aß einheit besitze kann m an nicht ab sehen, ,

denn l etztere is t auf der ersteren nicht abtragbar D as Probl em


. .


12
Ancnm snes : Messung d er h e mmen L inie .

H i e rdurchverm ochte er krumm e Linien un d Oberflä chen durch


L ä n gen und ebe ne Figuren zu m esse n und zu seinen berühm te n

un d Kugelkalotte und d en M ant el des C ylinders durch die

g riech ische n M athe m a tik getkan Sein Ko m m en


.t a tor E UTO KIUS

g l a ubt ihn beso nders desh alb rechtfer tigen z u m üssen d afs er ,

di e Kreisperiph erie gl eich einer Län ge setzte und bei AR C HI ,

m ss selbst sieht m an an der aufser or d entlichen Vorsicht mit ,

d Gebietes
es be wufst war auf wel chem er sich bewegt e
,
.

Alm lich wie die Entdecker der D ifier enzial r e chnung erstaunt
'

l egt er keiner seiner Entdeckun gen m ehr Wert bei als ,

derj enigen über d ie Kugel un d d en ihr um schriebenen

D enk ezcs .
1

ha lb der R aum gr öfse gelang es ihm , einen gem eins am en Be

Grö fse erm itteln ; aber d es w ar nur eine einzelne Seite des
zu

all gem einen Prob le m s der Veränderung nur diejenige welche , ,

sich auf d ie Veränderung d er R i c h t u n g bezog E r fan d ein .

im l etzte n Grunde b eruht die Berech tigung seines Po stul ats

e es Denkmittel fiir die kontinuierliche Veränderung Die


n u .

Gewifsheit s einer Sätze suchte er vielm ehr wieder in der An


wendung der Exhaustio nsm ethode bis zur Einführun g d es Un

Die Ex istenz echter syrekusanischer M ünzen m it d en angege enen b


Figuren ist, wie m ir von sachkundigeter S eite m itgeteilt wird , d urchaus zu
i
e nd l chkl e w ag te er sich nicht vor
inen Im m erhi n k a nn m a n .
1
.

d as Verdiens t nicht hoch genug a nschlag en wel ch es in d e m ,

Z ugeständnis liegt d as AR C HI M EDE S der Anschauung m a ch t e


, ,

indem er die L age und Gestalt der Linie übe r ihr e G r ö fs e


entscheiden liefs De nn ohne eine solche Einsicht d a fs im
.
,

Kon tinuum des R aum es eine Beziehung b esteh t z w i s c h e n


d e r g e s e t z l i c h e n V er ä n d e r un g d e r R i ch tun g u n d
d e r G r ö l s e e i n e r L i n i e wäre es unm ögli c h gewes en j e n e
'

, ,

Beziehung durch einen Begriff zu fix ier en wie es der Infinit e s i ,

m al rechnung ge l ang Deshalb beanspr ucht AR CH IME D ES ei n e n


.

P latz unter d enjenigen welche d as neue Denk mittel zur B e


,

w ältigung der ko ntinui erlich en Ver a nd eru ng vorbereiten o h ,

wo hl er selbst noch unter demjenige n der Substa nziali tät steh t .

E s giebt vi elleicht wenige Fäll e an denen so deu tl i c h ,

wie bei der einfa che n Aufg abe ein e krum m e Linie d urch ein e ,

g era de z u m essen d ie re alisierende Ma cht d es Be griffs hervo r


,

tritt an de nen m an s o klar erkennen kann d afs nich t di e


, ,

alltägl iche si nn liche E rfa hrung so ndern d as m ethodi sche wi sse n


,

sc haftlich e Denken d a rüb e r e nt scheid e t w as N atur ist und a ls ,

Wirklichkeit die Schicksal e vo n Ja hrtausend en bestim m t Nich ts .

scheint leichter al s d e n U mfa ng eine s B a um stam m e s z u m e ss e n ,

indem m an eine Schnur d ar um legt ; aber v o n die sem trivi a l e n


Experim ent hängt für die Kul turentwickelung nichts ab die ,

E m pirie d es Zimm erm anns enthält keine n weltbe w egen den


F ak tor Wenn d a gegen der hellenische Gei st die Sicherheit
.

d ieser M ess ung festzustell en sucht wenn er sich fra gt wel cher , ,

B e griff d ie G ewifsheit ver b ürgt d afs Krumm es ein e Län ge ,


besitze wenn er in d em ganz en Inhal t d es Be wufsts eins kein


,

Mittel find e t welches die krumm e und die gera de Linie


, nicht
dur ch d ie Unzuverlä ssigkeit der Sinne so ndern durch d a s ,

E wigseiend e eines m a them a tischen Ges etz es vergleichb ar


m a cht d ann trennt sich ihm d as Gera de und d as Kr um m e a ls
,

etwas im innersten Grun de Unvereinb ares dann scheidet AR I ,

sr or s nns die gera d li nige und die krum m linige B eweg ung als

b
E s m ag hier ei erwähnt werd en, d afs Ancm x sne s nach d er Richtung
d es Unend lichgr ofsen d urch seine Ausführ ungen ü er d ie Darstell ar eit elie ig b b k b b
gr efser Z ahlen in seinem Psammites (E D Be me na, p 243 . II . d em Verständ
nis d er Relativität d es m athematischen Unend lich keitsbegrifis

vorgea r b eitet hat .

Vgl Om r o s,
. a. a . O . S 26 7
. und S Güs r ns a M a th im Alter tum S 20, 21
. . . . . .
Er weiterung d es Zahlbegrifls
'
.

d as , Erde und Himm el ch arakteristisch sondert und b aut


w as ,

ü ber der sub lunaren We lt die Ewigkeit der c o ele stisc hen Und .

h ier ist eine Re alität gesch afien wel che die Me nschheit be
'

h errs cht so lange d as Denken d en verm itteln den Begr ifi nicht


fin d e t Die Herrschaft der Kirche und die Hoffnung der


.

G l äubigen hängt an dieser Unterscheidung d as Heil der ,

Menschheit scheint zu wanken wenn jene abso lute Trennung ,

bezweifelt wird um B RUNO flam mt der Scheiterh aufen und


,

G ALIL E I fäll t in Bufse und Siechtum .

v on einem allgem einer en Standpunkte aus zu erreichen zu

verstehen d afs nicht blols die Veränderun g der Richtung


,
'

d afs die V e r ä n d e r u n g d e r D i n g e ü b e r h a u p t a l s e i n e
A r t d e r G r ö f s e d arstellbar sei Die Vorbereitung zur L ö .

sung dieser Aufg abe lag zunächst in der Erweiterung des


Z ah lbe grifis D a s Kon tinuum d es Raum e s wel che s zugl eich
'

.
,

d as der Ma terie w ar m it jenem in eine Verb indung zu s etzen


, ,

d as w ar d as Prob l em wovo n der Fortschritt d er Wiss ens ch aft


,

nuierlich zu Aber dies fassen . welchemist icht der Weg


n ,
auf
die Ü bereins timm ung h ergest t E s wäre die werden ko nnte .

wie sie
sich auch im Monad enbe rifl e
g zeig t bei B R UN O d ur ch
'
eine
,

S ubst anzialisierung d es R aum e s bei L E IB N IZ dur eh die S ubstanzia


,

lisie rung der Bewegung als Kraft Vielm ehr ko m m t es darauf .

an die Ko ntin uit ät des R aum es d em Denken zu unterwerfen


, ,

so d afs d ie sel be fafslich und darstellb ar wird Der einzige Weg .

Z ahl gem acht werden d amit sie m it d em R aum


m ufs flüssig ,

und der Bewegung unter d en gleichen B egr ifi d es W e r d e n


'

d e n gebr a cht werden kö nn e Die sen Sprung vo rn Diskreten


.

z um Stetigen z u w a gen d ie Z ahl beweglich z u m achen d as


, ,

Irra tio nal e in die Reihe der veränderliche n Z ahl en aufzunehm en ,

d azu w ar d as griechische Denken nicht im stande Die Schärfe .

der Di alektik hat die Mittel der Erfah rung zerrissen ; die N a
terie war un trennb ar v om R aum e also stetig ; die Z ahl w ar ,

uns tetig also m it jene n nicht vereinb ar


,
D as ist die Grenze .

Es gab ein Vo lk , in wel chem die se di al ektische Trennung


Z ahl g eworden . Es ist dies freilich nicht die gröfste Leistung

m e tr i e und ihrer un bestim m ten Analytik zu suchen ist a ber

n ich t m oglich gewes en wäre . Scho n bei d en Indem zeigt sich


d ie z a hl enm ä fsige Aufiassung d es R aum es fruchtb ar in ihrer

d en Kreisradius sowie and re gera de Linien h umm ge bogen

a uf Kr eisbogen einnehm en ; so find et er d en Radius


d em
.

g e ich 34 38 Minuten
l Ein e derartige Vorstellung setz t die
.

K r umm es Gera des Irrationales und Ra tionales in einer


und ,

W eis e, welche d em Gr iechen als ein Widerspruch erscheinen

W ieder sind es d ie Araber welche , auch hier die Gedanken

samm enhangs gel ockert ha tten .


.

D as Verdienst der Ar aber bes teht in dies er Ar beit der

Ar cufieation nennt Om r os ‚ O S 559, d iesen Prozeß


a. a. . . .

Näheres d arü er b s in d en
. k b
W er en ü er Geschichte d er Mathem ati k ,

Hama nn S 234, Gam es, 8 223


. . . Auch L e cnnac, B ist d e la méd I p 222 f
. . . . .
Das K ontinuum in d er S cholastik .

m a tik hauptsächlich aus praktischem Interesse namen tl ich ,

wegen der Astronom ie Produktiv zeigten sie sich d aher eig e nt


.

lich nur in der Rechenkun st und in der Trigonom etrie D u rch .

ihre Berüh rung mit d en Indem fanden sie Gel egenh eit d e n ,

Gr ö fse n entl ehn en Sie h aben d adur ch d afs sie sow ohl
zu .
,

geo m etrische als trigonom etrische Sätze durch Form eln a us


d rückten uns ein e wesentliche Vereinfa chung der m ethe m e
,

tischen O peratio nen geboten Aber d afs in dieser indis c hen


.

Methode ein F o r t s c h r i t t lag h aben sie nicht erkann t ,


.

zwischen Z ahl und stetiger G röfse wieder herzustellen je m ehr ,

sie die griechische M a the m a tik und die st ren ge a risto telis che

Begrifissch eid ung kennen l ernte n


2 D as Kont inuum in d er S cho lastik


. .

Während im Beginn d es 1 3 . Jahr hund erts d as Abend

i e d es Alte rtum s durch die Vermittelung der Ar aber


n ss
gelan gt ist während LE ON ARD O von PI SA und Jonnm us Nano
,

R ARI US d as vorh andene M ateri al zu beherrschen und zu ge

un terlie gt ,
und d afs hierbei m athem atische Zweifel und Über

Kontinuum aus unte ilbaren P unkten bestehe oder nicht kehrt ,

in all en Ko mm en ta ren zu d en B üchern über die Physik über ,

d en Hi mm el und über Werde n und Vergehen wieder und findet


z um Tei l im Gege nsatze zur Lehre d e s Amsr or nnss die weit

um fan
'

greiche E s m ag versucht werden d a raus die wichtigsten


.
,

P unkte zusamm enzustellen um zu erkennen in wel che m Zu


, ,

st an de die Scho lastik d as Prob l em der Ko nti nuität ü berlieferte ,

als d as selbe v on Seite n der Korp uskul artheorie zu Gunsten


na ch ( potentia), so d a fs d as Ko ntinuum zwar in jedem Punkte

k ö n n e, n och a us U nteilbaren bestände .


1

im Ko ntinuum etwas Unteil bare s gebe so glaubt doch die ,

m ü s sen , d a K o n tinu um unt e il b a r e P unk t e r e e l l


fs i m
u n (1 p o s it i v b e s t e h e u Zwar herrscht auch in dieser .

F r a ge keineswegs Einstimm igkeit im einzelnen aber in der ,

H a u ptsa che sin d die Häupter der Schul e einig T H O M AS VO N ,

A Q UIN O und D UNS Sco r ns stehen hier auf d ersel ben Seite Man .

w ie Pnrnor ox us, T nzn rsr ms und S m m cms, und weife ein e

d ie Anna hm e d adurch begründet d afs ein e Reihe v on That ,


»

sa chen und Erscheinungen in M a them a tik und P hi10 9 0 phi e

o h n e die Existe nz un teil b a rer P unkte nicht zu vers tehe n sei .

E ine vermitteln de Stellung nimm t F ONS E CA ein indem er zwar ,

d er F läch e als Begrenzung d es Körpers eine phy sis che und

d a gegen fassen d as Unteilbare lediglich als Privation d en ,

P unkt als N egation der Linie die Linie als Negatio n der ,

der Tiefe d h der körperlichen Ausdehnung Sie stehen d em


,
. . .

nac h hier auf Seite der rein en aristo telischen Lehre .

Mit der Bej ahung der Exis tenz in d ivisibler P unkte im


K o ntinuum ist aber keineswegs die Frage bej aht o h d as Kon ,

tinnum a u s P u n k t e n b e s t e h e Dies wird vielm ehr wie .


,

s ogl eich weite r z u en twickeln fast e instim m ig v on der Schul e ,

m it Am srors nns verneint .

Wir s amm eln zuerst die H auptpunkte fiir die erstere

S S 1 04 Vgl auch L ib de lind s inseca b p 968 ii


. . . . . . . .

C omment in M etap h Arist lib II c 1 3 q ueest 6


. . . . . . . .
Realität d es Ind ivisiblen i d . . S cholastik .

d erLinie die Linie als Modus der Fläche die Fläche als
, ,

M o d us d es Körpers betracht en .

D afs Flächen Linien und P unkte w ahr h afte un d positiv e


,

W e sen sind wel che in der Gr öfse r ealiter existieren d afür


, ,

m it ihr en gem eins am en Grenzen z us am m enh ängen soll en ; wäre


n un der Punkt noch teilb ar so W ürde er als Teil d es K onti
,

s e in n e einzelnen Teil en j edem Teil e des Kontinuum s gem ein

K ontinuität an dieser Stell e abschneiden und auf heben würde .

real sein , weil ihr viel e Eigenschaften an haften wie die ,

kö nnte sie d as Licht zurückwerfen wenn sie nicht etwas ,

Real e s wäre ? Die Körper berühren sich in Flächen Linien ,

so z . B . der Punkt , in welchem eine Kugel , und die Lin ie ,


in

beweist viel e Sätze Von d en O berflächen u s . . w .


,
w ahre
wel eh e
und re al e Eigenschaften derselben l ehren ; als o m üssen sie

physischer Eigenschaften eines hom ogenen Körpers d en ein


zelne n unteil b are n P unkte n dessel ben zuko mm e n Wenn z B . . .

kom m t e in be stimmter Helligkeitsgra d zu . Wenn nun dieser

teil c hen aufgeno mm en würde so könnte j a dieser Teil in z wei,

ge t eilt w erden vo n denen jeder die gl eiche Helligkeit besarse


,

Vgl d agegen Am ar P7ws , d ie


. . . b
o en 8 1 04
. angeführten S tellen .
Kontinuum i d S cholmtik
. . . E nd pun te k .

d amit wäre a ber die gleichm äß ige Abna hm e der H e l l igkeit


un terbroch en Diese Betra chtung gehort ofienbar zu den j en ig en '

s cho lastischen Überl egun gen an wel chen die Ato mis ti k,
e in

setzen ko nn te .

Aus die sen Gr ünden ist die Re alität der Existenz a n teil
barer Punkt e anzuerkennen Wollte m an auch zugeb en d afs .
,

dieselben nur d em Verm ögen na ch d a sind so müfste h i erbei ,

doch unterschieden werden d afs der Ausdruck potenäa z w a r so


,

verst anden werden kann d afs er die real e E x i s t e n z a us


,
.

schließ t a ber auch so d afs er nur d ie real e T e i l u n g a us


, ,

schliefst In diesem l etz teren Sinne allein wo ll en viel e S c hola


.

stiker d en Aus dr uck p otentia verstehe n um die Ex iste nz der ,

Unteilb aren zu retten und doch der an gesprochen en M e inung


des nicht unbedingt entgegenzutreten .

Die Frage oh nur die Endpunkte oder auch die ko nti


,

nuier end en P unkte re al sind wird vo n der Mehrza hl d er S cho


,

l astike r für beide im bej a henden Sinne entschieden De nn die .

P unkte dien en j a nicht nur zur Begrenzung des Konfinuums ,

s o ndern vor a ll em und h aupts ä chl ich zur Verbindung s einer

Teile Streng geno mm en giebt es an d en Körpern gar keine


.

Punkte die blo fs endende wären so ndern all e P unkte sind


,

„ ,

zugleich fortsetzende

Es ist j a nicht notwendig de fs sie

.
,

eine gera de Linie fortsetzen ; vielm ehr bed arf a uch die ge
br o chene ebe nso wie die krumm e Li nie der Fortsetzung Jed er .

P unkt an der Ecke eines Körpers k ann betrachtet werde n als


Ko ntinuation der dort zusam m enstofsend en geraden Linien Wo llte .

m an jeden P unkt in wel che m verschiedene Linien zus amm en


,

sto fsen d a rum einen Endpun kt n ennen


, so könnte schließ lich ,

jeder P unkt als E ndp unkt betrachtet werden ; so stofsen z B . .

all e Ra dien im C e ntrum d es Kreises all e Meri d iane in d en ,

Himm elspolen zus amm en und doch sin d diese Punkte o fienbar
,
'

ko ntinuierende Punkte Dem na ch sind wenn es überhaupt


.
,

re ale P unkte gibt a uch die kontinuierenden re al Auch das


, .

der Berührung einer Kugel oder eines Cylin ders mit einer
Ebene läfst sich fiir die Re alität der P unkte innerhalb d es

Körper und O berflä che ebenso Fläche und Grenzlinie , ,

Linie und P unkte d ürfen nicht als realiter ein und d asselbe
Oh d Kontinuum
. aus k
Pun ten zusam mengesetzt ist.

Körper Flächen und Linien sind Größ en und teilen d ie


,

Q u a ntitä t der S ub stanz m it P unkte a ber sind keine Gr ö fsen


. .

S c h o n da r aus ergibt sieh d afs P unk te obwohl sie in der Lini e


, ,

a usm a chen können Die Q u a n t i t ä t der Linien Flächen und


.
,

K ö rper des Kontinuum s überh aupt rü hrt n i c h t v o n d e n


, ,

P u n k t e n her sondern diese geben ihm nur die E i g e n


,

s c h a ft d e r K o n t i n u i t ä t d es stetig en Z usamm enhahgs ,


.

D a he r ist d as Kontinuum n i c h t a u s u n t e i l b a r e n P u n k t e n
z u s a m m e n g e s e t z t und nicht in sol che a ufl ösb ar .

Man hat al s o bei d en Scho la stikern zwischen d en beiden

K o n tinuum s i n d und oh sie d as Kontinuum z u s a m m e n


,

8 e tzen Die l etztere Frage wird fast einstimmig im S inne


.

d es Amsr or s nss verneint .

d as Kontinuum bestehe aus Punkten d a j a doch Gott in solche ,

es a ufl ö sen könn e W as soll te auch zwischen d en P unkten


.

sein ? Wenn eine Linie so bes tehe diese wieder aus P unkten
, ,

l ehren, d afsdie Linie durch Bewegung eines P unktes erzeugt


wird ; som it m ufs sie auch aus P unkten bestehen d a die D e ,

m u1s da her aus Unteilbare n z usamm engesetz t sein Gäbe es


'

eine Teil ung ins Unendliche so würde doch Gott diese unend ,

Der Hauptgrund a ber für die Z us amm ensetzung des K on

Wort es v on Amsr or s nss, ‘


d afs n äm lich der P unkt z ur Linie
1
Top 1 r,. . c. 1 8 p 1 08 1) 26
. . .
Unendlich viel e Teile kann es allerdings ad s nicht geh en ,

w o h l ab er p otm tza Die Teilung ins Un en dliche k ann zwar


'

i
n ch t voll endet werden aber sie kann b eliebig fortgesetzt ge ,

g e s c hl o ss ener Begriff ( terminus oategor em atie us , ) so ndern es ist

m a ti ons) D ah er existiert die Unendlichkeit der Teil e nur


.

s yn k ategorem a tisch d h in d em endlosen Pr o gr efs weicher . .


, ,

e e hinz uzunehm en Es gibt demnach keinen ers t e n Teil


n u .
,

a u f wel chen m an bei der Teilung ko mm en könn te ; d em d as


eb e n ist der allein zul ässige Sinn d es Unendlichen d afs m an ,

an kein Ende der Teilung an keinen erste n Teil gelangt , .


1

erkenn en m üsse , so ist d as eine E rsehleichung . Denn wenn

m eh r .Setzt m an freilich voraus d afs d as Kontinuum so be ,

bes chafien sei so würde a uch Gott es so erkenn en aber m an


, , .

ha t d ann vorausgese tzt w as m an erst beweisen soll und was , ,

enthäl t . Gott kann die actu unendlichen Indivisiblen im Konti


nuum , dessen Begriff sie auf heben nicht e rkennen denn sonst , ,

endlichkeit der Teil e wie sie in p otentia sind ; dadurch werden,

sie a ber nicht asia denn er erkennt sie zwar disüncte aber
, ,

Die Berufung auf Am sr ozrrsnz s betr effend die Anal ogie ,

von P unkt und Linie m it Einheit und Z ah l sei unz ul ässig , ,

denn d as Verhältnis find e bei beiden nich t in demselben Sinne


sta tt ; sons t m üß t e die Einheit in der Z ahl ebenso eine Po sitio n
haben wie der P unkt in der Linie eine bestim m te L age
,

Se sagt 2. B R BAC O
. .
( Opus ter tium 39 p c. . E t id ea concen
.

dend um est, quod


d ivisio in A puncto non repngnat divisioni ia aliquo puncto
dato in pra esenti et in se in, sed in aliq uo d and o ; nee possflnt omnia puneta
divisio nis d ari simul, sed successive d antur in infinitum Quia sem per post .

divisionem in quocunqne puncto restat divisio ill arum par tium quae sunt
divisae , quia q uantae sunt V . gl j
ed och d azu S co r es, L ib II Sentent Diet IL
. . . .

Qu est IX Op Tom I
. . . 250 . V .
Schol a tik: Gg d . . k
A tualität d er Indivisibeln .

besitzt was aber nach ARIS TO I ELES nicht der Fall ist Vi e l m ehr
,
'‘
.
1

bezieht sich der von ARISTO TELES gebrauchte Vergleic h nur


d arauf d afs wie die Einheit für die Z ahl so der Punk t fiir
, , ,

die Linie d as Prinzip ist 2


.

Der physikalische Einwand d afs an der Grenze z w eier ,

Körper zwei unteilb are P unkte einer schn eidenden Ger a den
ents tehen beweist noch nicht d afs die Gerade nur aus Pun kten
, ,

S ubjekte n hafte n E s genügt z B auf d em s chwimmen den


. . .

Holze eine einzige Linie um d en beiden Grenz en v on W a sser ,

und L uft zu entsprechen d a sie beide in derselben L age ver ,

bleiben Der P unkt in wel chem die beiden Him m elssphär en


.
, ,

z B
. die ko nvexe Seite der Mondsphäre und die konkave der
.

Merkm aphäre d urch eine vom Mittel punkt der Erde gezogene
,

Gera de geschnitten werden ist für beide e in u n d d er s e l b e , ,

denn d a die Sphären sich unmittelb ar berüh ren also ihre Grenzen ,

zusamm enfall en so sind die D urchschnittspunkte v om Mittel


,

punkt der Erde gleichweit entfernt fall en d aher ebenfalls ,

diesen Widerlegungen der fiir die Kom position d es


Zu
Kontinuums aus lauter In divisiblen vorgebrachten Gründe treten
nun weitere Beweis e für die Unm öglichkeit je ner Annahme ,

welche wegen ihres Zus amm enh ang es mit der M athem atik be
sond eres Interesse besitzen Al s E rfind er derselben wenigstens .
,

der überraschendsten de fs nämlich bei einer Z us amm ensetzung ,

der Flächen aus P unkten die Diagonale des Qua drate der Seite
komm ensura bel und gleich sein müfste rühm t sich BOGER
Wir haben jedoch schon gesehen d afs dieser Einwand ,

gegen die p unktuell e Atomistik d em Grundged anken na ch aus


d em Altertum stamm t und durch die ara bische Spekul ation im ,

Gegensatz zu d en Mutakallim un seine bei d en spätern Scho ,

lastikern übliche Form erh al ten hat in der er sich zu erst bei ,

AL GAZALI find et ‘
Jedoch scheint Ro om B AC O d as Verdienst
.

C a tcg c 6 . . .

T0p I, c 1 8 p 1 08 b 30
. . . . .

Op us ter timn, c 89 Bö Bas wsn, Lond on 1 859 p 1 32


. . . . . .

In dieser Hinsicht ist zu erichtigen W e nn s, D ie Kosmologie b und al @ .

Bd . 94 S 525
. . . Im ü b ig n fi d
r e n et m an d asel b t Näh
s eres b
ü er d as Verhältnis
V e r br e itung haben sie dann durch Dans Sco res gewonnen .
1

er g e b en Denn es folgt daraus d aß entweder der indivisibl e


.
,

Pu n k t noch teilbar is t oder d afs (um der Kür ze wegen einen


,

8 . Wenn A und . B zwei bena chb arte P unkte eines Kreises

di es en Kreis in zwei getrennten Punkten so ,


m ufe der kleinere

kö nn en so m üfstei der kl einere Kreis gleich d em gr ö fser en sein


, ,

was unm öglich ist Schnitten die beiden Badia aber d en


.

selbst teilbar sei. O fienbar kann m an


diesen so genannten Be

ein P unkt der an dren entsprechen m urs . Ersetzt m an d as

sich d er Seite eine s Quadrats p arallel denkt so ergibt sich , ,

von Beoo und S core s in vorliegend er F rage so wie ü b er d ie d amit zusamm en

hi Ba c o s v l a uch Gom e z Gesch d F a r benlchre XV S 472 E


p e g . , . . . . .

b
D a s s S c or es Opera, Lugd uni 1 639) gi t seine Beweise im Komm entar
k
zur Ph ysi , L ib VI physicorum , Q ueest I
. . 4 T om II p 852 . und Lit
. . . . . .
W e r d e n s einer Gr öfse zu fix ieren gest attet . Daher sn i d

g eh ö rt d er Einwand , d afs dann keine gerade Linie ,


ü berhaupt

en th iel te weil der Mittelpunkt übrig bliebe ; ebenso


, d a fs nicht

m ö glich , während andr em eits d as ganze zehnte B uch des E UK LID

all en Linien rational e Verhältnis se be stehen m üfsten . D azu

wird sei auf eine aus der ersten Hälfte d es 14 Jahrhund erts
,
.

stam m ende Schrift v on T H OMAS BRAD WARDIN 1 34 9 ) hinge


wiesen welche dieser der Widerlegung der Atomistik wid
,

Ko n tinuen für die sel be Art kom poniert und b e si t z t un n e dlich

Atom en z u s a m m e n g e s e t z t ( S atz 58 , weder aus einer

Diesel bn
e s. bei Am
D e Eu inscc p 9 70 9 5
r or . und Ans ear us m e s s e,
. . . .

De lin insac o 3
. Opera, Lngd uni 1 65 1 T
. . .
p 28 1 V obe n 8 148 f
. . II . . gl . . .

Die Handschrift be find et sich in d er Bi liothek d es I: Gym nasiums z u b .

Thorn und ist auszugsweise veröf


fentlicht d urch Ih r C uar zs , Z eitschr ift f
.
r echt das selbe s ein ( Satz 95, 9 8, 9 9 , 1 06 , Anfs e r d en

der Zus amm enstellung BRAD WARD INS ch die vo n Sco re s h e rvor
au »

Unteilb aren zusamm enge setzt indem ,


sie da bei eine zweifa c he

88

11 1

doppelter Weise und zwar behaupten die zu die ser Sekte


, g e

hörigen Pr rm e os ss PLAT O un d W s nr s snus Monnrmus die


,
Zu

endlichen Unteilb aren . Die l etzteren zer fall en wieder in solche ,

Betrachtun gen BRAD W ARD1 NS


'

ni cht m ehr in d em Lichte d er

Mathem atik getrieben haben .


2

S atz 1 87 . N ullum eontinnum ex ind ivisibilibus infinitis i n t e g r a t i vel

co m poni.
1 38 . ex infin ind iv im m e d ia t i s
. . componi.

1 39 . ex indiv m ed iatis
. eomponitur .

1 40 . ex athomis integrari .

S chluß Continuum non continuari neo finitar i per talia


: sed se ipso .

Se bei S Güs r nsn, Gesek ( 1 math Untewz S 1 6 6


. . . . . .
N ominalisten . Das Indi i ible
v s .

u n um a usolchen zus am m engesetzt wär e ko nnten übrigens


s ,

a u c h gege n die Existenz v on Unteil ba r en überh aupt gewendet

w e rden D arauf entgegnete m an d efs die be tre fiend e n Figuren '

,
.

u n e n d l i c h v i e l e P unkte enthiel te n d as Une ndliche aber ,

d ie Eig entüm l ichkeit be sitze d afs bei ihm der Begrifi d es


'

G r ofsen oder K le inen k eine Stell e ha be ; d arum se i e s auch


nicht a bsurd d a fs Gr o ß es und K le ine s gl eich viel P unkte be sitze
, .

Allen hier vorliegende n Schwi erigkeite n e ntziehe n sich


D UB AND US O C OAM und die No m inali sten überhaupt durch ihre
,

a bweiche nde A uffas sung der Re alität der Begrifie


'

F ür sie ist .

der Punkt wie gesa gt etw as blofs N egativ es d h er dient nur


, , ,
. .

z ur Bezeichnun g der Gre n ze und wir d erst v on d e m de nke nde n

Geiste selb st zur O rdnung der L age und Teilung der K ö rpe r
gesetzt D en P unkt als etwas Po sitive s und Reell e s zu erklären
.
,

kann ih rer Ansicht nach für die Ko nstitutio n der Na turobjekte


oder für Mathe m atik un d Phi losophie gar nichts leisten sei ,

so mit ein e ü berfl üssige Ann ahm e In all en d e n Fäll e n wel che
.
,

reelle P unkte zu er fordern schein en komm e m an d am it a us , ,

d afs dieselben durch die De signa tio n d es De nkens als Grenz en


ge setzt werden ; es gebe nur e i n e Art der kontinuierlich b le i
benden Gr ö fse d en Kö rper,
.

In all d en s cholas tisch en Spekul ationen wel che d en Be


g ri
'

fi d es Ko ntin uu m s z u erfa sse n str‚


ebe n fehl t e s n och an ,

d em einzigen Lös ungsm itte l der Schwierigkei te n d em Begri ff ,

der infinite sim alen Gröfse h einer Gr ö fse welche i hre Eigen
,
.
,

sch aft der veränderlichen Q uantität bew ahr t und doch al s ein ,

Ganze s für sich nicht Teilb ares sonde rn d as Kontinuum als


, ,

Schola stik der Ka tegorie der Quantitä t nichts zu thun


hat mit .

Die Gr ö fse bleibt l e diglich d en Teil en d e s Ko n tinuum s Teil e .

zu h aben und geteil t werden z u kö nne n ist d a s We sen der ,

kontinuierlichen Gr ö fse ; die ko ntinuierliche Gr ö fse a ber haftet


nicht am R aum s so nder n a m Körper ; Teil barkeit ko ntinuier
, ‚

liche Quantität und kö rperliche Ausdehnung sind un trennb ar


verbunden Die for tgesetzte Teilung fiihrt nicht auf Unteil
.

bares sondern imm er wieder a uf Gr öl sen D as Unteilbare


,
'

selb s t ist keine G r ö fse son dern e s die nt als F o r m zur Ver
,

bindung der Grö fs en so d afs sie e in Ko ntinuum aus m a chen


,
.

Das In d ivisible w el ches keine G r ofse h at tritt z u d en Teile n


, ,
Das Indiviüble und d as Infinitesimsle .

e in em e e
n u n Denkm ittel sich erst in der Folge ä er
n h er ö r

D as In divisible der Scholastik und h aben


d as Infinitesim ale
b e ide gem einsam , d afs sie z ur Erklärung der Ko ntinuität zur ,

G br auche innerh alb der Mathem atik sind sie d aher beide
e d as
j e n ig e w a
, s die Scho l asti k synk ategore m atis che Begriffe n ennt , d 11
. .

b e ide ni cht e x t e n s i v e endliche Gr ö fse . Tr otz dieser Ver

d as Infinitesim ale h at n u e e Wissenschaften gesch affen . D as

in Bestimm e ndes und Bestim m tes ; unter ihm z erfiel d as Konti


u num in P unkte und Linie n D a s Infinitesim ale d agegen ist
.

der Ausd ruck einer neuen Ar t d es Denkens einer neuen Ver ,

Hinsicht ; die Dinge wer den als w e r d e n d ged acht und in diesem
genetischen Sinne begrifilich fix ier t ohne d afs d er Gattungs
'

begrifl d es Kontinuum s aufgehoben wird ; d as Infinitesim al e ist


'

keine Gr öfse in gewöhnlichem Sinn e d h keine extensive ,


. .

Gr ö fse sondern eine werdende zur Extensio n st rebende die


, , ,

Zer gliederung d es K ontinuitätsbegrifis d em


'
n u n e e Denkmittel

3 D as Vacuum in d er S chol astik


. .

Im Z usamm enh an ge m it Problem der Kontinuität


d em
steht Fr age oh ein
die , l e e r e r R a u m m öglich sei F iir die .

gesam m te Schol astik ist im Ansohlufs an Am sr ornnss d er

d em Sinne d afs d am it sowohl die räuml iche Aus dehnung eines


,

Kö rpers als auch ein e bestimm te L age desselben im Raum e


( Ö r tlichkeit) bezeichn et ist können wir dem na ch nur an d en
,

Körpern kennen lernen Sie bildet eine be stimm te Kategorie


.

scheiden . Insofern geh ört sie zur Konstitution d es Körpers


S cholastik : Kein Vac uum .

w art h at und jeden andren Körper d aselbst ausschliefst Ba um .

und O rt d es Körpers sind also nicht b lo £s eine Bestim m ung


der einschliefsend en Körper Aber aller dings ist die g e sam te .

e den
z u O berfläch e verbunden is t
. Eine Ausnahm e find e t all ein

wel ches von keinem andr en Körper umschlossen wird und ,

ger ade da durch beweist d afs Gegenwart an einem b estim m ten


,

Am sr om
. ss jede a to m istische Theorie der Materi e nie d erge
schlagen , d afs er B aum und Körper im Kontin uum id entifiziert

Frage na ch d em Wesen d es Kö rpe rs wieder auftr eten und d er

gung geschehen ,
d afs au ch die korp uskul ar geda chte Ma terie

der K ö rperwelt in d en regelm ä ß igen Polyedern su chte oh und ,

d urch welche gleichartige Körperfigur en der Raum stetig aus

durch MAUROLYKUB ( 149 4 —


1 5 7 5) in dieses Problem gebracht

Rosen Bs cö , dessen Denken wiewohl es noch völlig ,

unter d em Ge sicht3punkte der sub stanziellen Fo rm en steht ,

Nac h S c or es gehören zum ö rtlichen S ein d es Kö p r ers 6 S tücke : Esse


in lc
o o, e sse in loc o actuali, esse in lose d eterminato, esse in loco commenstr

re tive, esse in 100 0 d eterminate hoc vel illo ‚ esse in 10 00 natum liter ve!
violenter . S ant . II ,
d is t 2 qn 6
. . .
O
p era, L ugd . 1 689 T VI ps I p 188 5
. . . . . .
.

Vgl S us uaz
. bei Bu x u s , a. a. O S 56
. . .
Ro s e n E m o : Ausfüll ung d es Raum es
. .

d o c h v on eine m selbständigen Z uge nach m athem a tischer


B e trachtungsar t der Dinge gehoben w ird ha t sich die Fra ge ,

v o rgelegt welche r e g e l m ä f s i g e n Körper d en Ra um lücken


,

l o s a uszufüllen ver m ögen E r thut sich bei di ese m Anl a fs


.

nich t wenig a uf seine m a them a ti schen Kenntnisse z u gute und


be schul digt andre der Ignoranz zeigt sich aber selbst voll ,

s t än dig im Irrtum E r glaubt näm lich die Frage na ch d er


1
.

l ü ckenlos en Ausfüll ung d es R aum e s d urch eine Untersuchung


d er K antenwinkel in d en O berflä chen der K o rper ( eu d en
E cken) e nts cheiden zu kö nnen und statt auf die körperlichen ,

W inkel der Ecke Rücksicht zu nehm e n hält er sich allein an ,

d ie Seiten D a a cht Würfel m it ihr en Ecken vereinigt d en


.
, ,

B aum erfüll en und d a die S umm e der Seiten in jed er Würfel


,

e cke d rei Rechte be trägt so gl aub t e r d afs 8 m al 8 oder


, ,

2 4 Re chte als K antenwinkel auf d en O berflä chen der K ö rper


,

v erteilt die Bedingung d azu sind


, d afs die se Körper d en Ra um ,

l ücke nl o s ausfüll en Nun beträgt im regul äre n Tetraeder jeder


.

Kantenwinkel R d ie S umm e d erselben an einer Ecke x 3


,

als o ergebe n 1 2 Tetraeder 24 R d h 1 2 Tetraeder , . .

so llen d en R aum ausfüll en Ebenso schliefst sr d afs 9 O kt a


.
,

eder die ser Bedingung genügen weil x 4 X 9 24 Er ,


.

glaubt al so d afs nicht nur d ie Hex aeder so ndern auch Tetr a


, ,

eder und Okt a eder d en R aum lückenl o s erfü llen eine E nt ,

deckung welche wenn sie nicht eben unrichtig wäre der


, , ,

pla tonischen Vorstellun gsweise v on der Gestaltung der E le


m entarteil e zu gute ko mm e n würde so a ber kein glänz ende s ,

Licht a uf B AC O S Selbstschä tzung und die Stereom etrie seiner


Zeit wirft O bgleich anfser d en kubischen E r d teilohen a uch
.

die Teil chen der Luft ( oktaedrisch ) und d es Feuers ( te tra


e d risc h) na ch d ie ser A nna hm e d en R aum aus füll e n würden so ,

m ufste m an doch im m er noch für d as Wa s ser ( ikos a edrisch ) und


d en d o d e ka e d rischen Himm el die Exi ste nz e ine s leere n R aum e s
ann eh m en D aher verwirft Bs co die plato nis che Hypothese ; '
.

denn einen leere n R aum h alt er für unm öglich 3


.

D afs die Exis te nz eines Va cuum s unm öglich sei d arüber ,

he rrscht bei all e n Scho lastikern vollständige Überei nstimm ung .

Sie unterscheide n im allgem einen drei Arte n d es leeren R a um e s ,

Op us tertium c. 40, p 1 37
. . A . a. 0 .
p 1 40
. .
fortbewegt , würde
Va cuum veranl asse n bis eine andre ein .
,

a n die se Stell e tritt Doch ist da gegen zu bem erken d afs d as .


,

Va cuum als reine Negation nicht ein po siti v er E rklärungs


, ,

grund für physikalische T hatsachen wer den kann weshalb ,

R B AC O a uf die sen Beweis für die S phärizität der W elt keinen


. .

Wert l egt Auch lassen sich die Theo logen we lche ein e vier
.
,

eckige Ge stal tun g d es E m pyr eum s l ehr en dur ch die se Bede nken ,

nicht v on ihrer Meinung abbringen Bei Annahm e d er Kugel .

gestalt der Welt ist ü brigens die Unm öglichkeit eines Va cuum s

Welten m üisten l eere Räum e z wi schen sich haben


'

Bei der Fr age nach der Exi stenz eines leeren Raum es
zwischen d en K örpem komm en einige praktische Erfahrun gen
in Betrac ht welche der Scho lastik will ko mm ene em pirische
,

Beweise fiir d en horror vacui zu bieten scheinen Es sind dies .

d en Druck der Luft erkl är en al so h aup tsächlich die E r ,

scheinungen d e s S augens und P um pens ferner die T hatsache , ,

d afs F lüssigkeit aus ein er kl einen Ö ffnung am unte rn E nde

S telle e in Z utr itt gewährt wird Z u Bedenken gibt d er F all .

Veranl assung d afs zwei ebene Pl atten vo neinander ger issen


,

werden und es scheint als o h im Mo m en te d er Trennung d a


, , ,

‚ doch d ie L uft nicht m it unendl icher Geschwindigkeit in d en

Dieses Bedenken widerlegt sich jedoch dad urch d afs die ,

Tr ennung der Pla tten in Wirklichkeit nicht auf all en P unkten


zugl eich sondern nur successive ge schehen kann ; gerade der
,

Versuch eine ebene P la tte v om Wasser abzuheben wobei die


, ,

Platte v o m W as ser benetzt bl eibt scheint ein neuer Beweis ,

für die Unm öglichkeit d es Va cuum s ’


Auch die Erwägung d a fs .
,

warm e s W a sser we lche s in eine m luftdicht verschlo sse ne n G e


,

fefse d e m Erkalte n ausge setz t wird indem es sich zusamm en ,

zieht einen leeren Ra um erzeugen m üsse könn e nichts beweisen


, ,
.

De nn wenn sich d as W a sse r wie allerdings anzunehm en selb st , ,

Op us maj us p 7 0, 7 1 . nach W s ax z n, 1 Vie: wr S itzungsber . 1 879 . Bd .

94 S 529 , 530
. .

V gl . u . a . Co mment Colleg . . C o nim bric ensis in p hys Ar ist lib IV c 9 . . . . .

Queest . 1 .
p 77 u 83
. . . F erner Sc or cs, Phys 1 IV q u 1 3 T om 1 1 p 26 9
. . . . . . . .
Scholu tik : Horror saom.
'

soll ,
d a fs näm lich die Körper ,
um einen l eeren Raum zu ver

ihrem natürlichen Triebe widersprä chen wird durch d en E in


.
,

weis erledigt d afs d as Interesse d es G anz en und All gem ein en


,

rü hrung erkläre au ch d efs selbst nicht einm al vorü ber gehend ,


,

Aber noch ein Bed enken ! Al s Gott die heilige Jungfrau


v on der Erde in d e n Himm el versetzt e m ufste d a nicht ein
,

leerer R aum in der Welt z urü ckbleiben ? Hier hilft m an sich


mit der Ann ahm e d afs Gott die se s Va cuum als unnötig mit
,

der E rnähr ung der Pflanzen und Tiere eine H auptrolle


na ch .

Doch scheint sich in die ser Beziehung nichts zu fin d en was ,


Scholastik : Bewegung im Vacuum .

ti be r Amsror snzs hinausgin ge welcher die Lehre , vo n d en Poren

da für d afs zur E rnährung Poren un d Va cuum nicht n ötig


,

s e ien nichts Ne ues v on Be d eutung O bwo hl die Erinnerung



.
,

a n die Pore n durch die Mediziner aus der Schul e der Metho

diker rege erhalten werden konnte so h atten doch neben ,

Am srom s s GALEN und AVI OE NNA dafür gesorg t die Poren m it ,

ih ren Säft en ausz ufüll en




.

Die Kontroverse o h ein V a cuum durch d en Will en Gotte s ,

o d er denj enigen eine s E nge ls erzeugt werden könne m it ihren ,

s c holastischen S pitzfind igkeiten d arf übergangen werden ; zum

S c hlusse sei nur noch die Streitfra ge erwähnt oh in ein em ,

V a c uum wenn es existierte Bewegung m öglich sei Denn


, , .

diese l etztere Fr age ist v on Am sr ors nss selb st und allen


S chola stikern erörtert worden weil AR IS TOT EL E S aus seiner ,

B e antwortung einen neuen Grund gege n d en l eeren R aum der

B ewegun g im Va cuum ohne Unterschied d er Ge schwindigkeiten ,

se i, die Scho lastiker aber untersuchen mit Vorliebe die Fra ge ,

o h die hypothetis che Bewegung m om e nt an ( in non tenipo re ,

in instanti) oder in endlicher Zeit ( in tem pore sucw ssiv e ) vor ,

sich gehen wür de Avmmos:s ist d er Ansicht d afs die natür


3
.
,

l iche Beweg ung im Leeren allerdings ein e m o m ent ane sei die ,

j g
e ni e a ber we l che v om W il l e n d
, es Bewegten abhänge eine ,

z eitliche Dieser Ansicht schliefst sich A LB ERTUS MAG NUS eu


. .

Eine m om ent ane Bewegung ü berh aupt leugnen d agegen AVI


c smu und Avsmr a cs s o wie T uem e und Scor es ; sie nehm en
‘ ‘ “
,

e u d afs a uch im V a c uum d ie Bewegun g succ essiv vor sich


,

Op ter t c 43, 44 . . . .

Comm in Phys Arist Lib IV comm 7 1 Amer Opera Venet 1 560


. . . . . . . . . .

T I V p 1 30 D fl
'

. . . . .

Phys lib I V Tract c ap 6 u 7


. . . . II . . . .

Nach Avs aao zs in d er A 2 citierten S telle . .

Physic lib IV lect XI XIII f 51 h . . . .



. .

Sentent lib d istinct q ueest T om VI p 299


. E wa
. II II . . IX . . . .

IV ..
q uaest 1 2 T om . . . II .
p 264
. .
b
Ara ische und anti e k Naturfo rschung .

a usg e dehnte und über die Leistungen d er Griechen hinaus


g h e n de Natur e r f a h r u n g besaß en
e Die M annigfaltigkeit .

i h r e r Bodenprodukte und d as S tudium derselben sowie die ,

Z u b e reitung d er D r oguen wel che der H an del er fo r derte kam en


, ,

d en chem ischen wie m edizin ischen Kenntnissen in gleicher


W e i s e zu gute D azu tr at ein e hervo rr agende Geschicklichke it
.

in d er Herstellung v on p r aktis chen Wer kz e ugen un d Neigung


un d Fer tigkeit zu quantita tiven Bestimm ungen D ie Araber .

l i e f ern die M a t e r i a l i e n zu ein er N aturwis senschaft .

Ein e Naturwissensohaft selb st d agegen als Wissenschaft , ,

h a b e n sie nicht geschaflen In alle m Theoreti sche n h ingen sie


'

v o n der Überlieferung der Grieche n ah die sie wo hl m it ne ue m


,

S t o ffe zu er gänzen aber nich t mit neuer For m z u beleben wufsten


,
.

J e n es Na turwissen sel bst genügte indessen um nach der Über ,

l ie ferun g an d as Abendl an d die Keim e daselb st z ur Entfal tung


z u bringen wel che s cho n im Altertum ü bera ll d a sich vo r ge bil de t
,

fin d en wo p r aktis che Naturerfa hrung an die E rzeugung d er


,

E rs cheinungen selb st her antrat um statt der l o g i s c h e n Zer


,

l egung in Form und M a terie die p h y s i s c h e Zerlegung und


B ea rbeitung d er n atürlichen K ö rper em pirisch z u betreiben
u nd theo r etis ch aufzuhell en .

Wir find en ber eits im Altertum ein e Betra chtungsweise


der N atur welche neben der Phil osophie selbständig einher
,

geht Seit d es ARI STO TELES Zeit l öst sich d ie Ma them atik v on
.

der Philo sophie ab und behandelt auf ihr e Weise physikalische


Problem e E um nns Amm anca os Aa cam snss E m rosrnsuss
.
, , , ,

HIPPABOHOS und HBBON v on Al ex andrien sind die N am e n ,

welche diese Ri chtung glänzend bez eichnen Sie sind Mathe .

m atike r und zum Teil hervorragende Mech aniker Dennoch .

darf m an die m storbliohen Leistungen eines Anoum snss in der


m a the m atischen Beh andlung physik alischer Aufgaben ni cht als
Phy sik im m odernen Sinne d h als Kausalerkl ärun g v on, . .

Natur ers cheinungen betra chten D as Inter esse ist durcha us .

m a the m a tisch d ie E ntwickelungen bewegen sich l ediglich a uf


,

geom etrischem Gebiete physikalische Aufgaben liefern nur die


,

Veranlassung Auch be schränkt sich d ie m athe m a tische Me


.

ch enik d es Anonm snss auf d as st atische Ge biet auf welchem ,

er durch die Entdeckung d es hydrostatischen Grundgese tzes


d ie höch ste physik alische Leistung d es Al tertum s vollzog D ie .

Laß wltz .
14
Aa oum anus als Physiker .

dynamischen Zweige der Phys ik find en jedoch noch keine


m athem atische Beh andl ung so d afs Physik als W i s s e n s c h a ft
,

v on d e r E m p f i n d u n g noch nicht erzeugt wird A uch .

ein d as S s i e n d e betrachtet und in d er Philo sophie d ie


all

Theorie d er substanziell en Form en hervorrief d as W e r d e n d e ,

wie es em pirisch in der E m pfind ung gegeben ist v ersch fie fst ,

physikalisch d h d urch Ver änderungen in der L age d er


,
. .

Teilchen z u erklären
, Dennoch bedeutet für d as Problem
.
1

d afs d a s z ugängliche Gebiet durch die Beschr änn auf die

Physik noch un bek ann t bleibt Imm erhin haben wir hier eine
.

wie es scheint ,
fiir die Phfl 0 8 0 phen gar icht
n z ur Wirkung

k ation b esitzt Der Grund lieg t dar in d afs noch ein D en]:
.
,

m ittel fehlt wodurch d as Denk m ittel der substanzial en Formen


, ,

die Herrschaft der Z we ckvorstellung in d er Betracht un g der


natürlichen Veränderungen vereinig t werden kö nnte mit d er ,

räum liche Beziehungen als eine innere Gesetzlichkeit der Dinge


n a chweist .

Vgl . iiber Aa cum a ns s o b en 8 1 80 d


.
'

Vgl . Oh T ur ne r , Rev
. . a rch. XIX .
p.4 7 f p 1.1 1 E . .
D ie antike Atom istik ,
in der Strenge wie D E MOKR IT ,
i
s e

in d er fü hrenden Gedankenarbeit der P hil os0 phie überall ver

In te res se zu entspr echen . Die Anwendb arkeit der Mathem atik

g b e n,
e die Bahn en der Atom e und die S tö fse ihrer Massen

um ein e physik alis che Erl äuter ung eine V e r e n e c h a u l i c h u n g


,

d e r Vorgän ge in der Körper wel t h andelt so bedar f es a uch ,

n i cht ein er Lo sl ö sung d es im Leeren sich bewegenden S ub

m ögen zwar ihre Q ualitätslosigkeit b ehalten sie sollen nur ,

G r ö fse Ge stalt und Bewegung besitz en aber die Art dies er


, ,

F ol gen dieser Einwirkung nehm en unt er d em E in flusse d e r in

lic h er e Färbung an D er Einwurf d afs im Begriff d es Atom s


.
,

ein Widerspruch liege weil d a s Unverän derliche v on allem


, ,

an dren getrennte In d ivid uell e nicht in Wechselwirkung stehe n

selb st vor gestell t wer den D as ist die Geburtsstätte d er Kor


.

usk ul arphysik D as Ato m wird z ur Ko rp uskel und die Kor


p .
,

pu sk el n ge nü gen d em Pr aktiker z ur Verde utlich ung der v o n


ihm an d en Körpern beob achteten Ver änderungen .

Diese Um wandlung der Atom istik in Korp uskul artheorie


h at sich bereit s im Altertum vollzogen ; nur wissen wir we nig
da von Die Z ahl en d e s P r r nae onas d ie I d ealflächeu d es PL AT O N
.
, ,

die ho m oio meren Elem entarteil chen d es ANAXAGORAS dri nge n


in die Atom istik D emox mm ein und verschm elzen ruit d n e

14

Asr x sr u ns s
. vos e nr m s s .

an N achrichten über HE RAKLID E S annehm en m üssen d afs AS KLE ,

PIADES sein e Ato m enl ehre aufgeno m m en h at .

AS KI E PI ADES aus Pr usa in Bithynien wel cher als Zeitge no sse


.
,

des C rc sao und POMPEJUS genann t wird stellte eine m edizinische ,

Theorie auf aus wel cher später dur ch T HE M I SON die Schul e
,

der sogen annten Methodiker hervorgin g In d er Heilkunde .

ging er d avon aus d afs der Körper aus unzähligen durch die
, ,

Verbin d un g v on Korp uskeln gebil deten K an älen ( m ino ) be stehe r


,

a uf deren n orm al er Weite m it Bezug a uf die norm al e G r ö fse


,

Menge Anor dnung und Bewegung der Korpuskeln die Ge sund


,

heit be ruhe AS KLE PI ADES nannte wie HBRAKLID ES diese Kor


.
, ,

p usk eln äyx m



Die'
se lbe n sin.d so l ange sie noch ni cht z ur
,

Bildun g der Körperwelt zusamm engetreten sind ohn e jede ,

sinnl iche Qualität nur vo m Verst an de zu erkennen ( voq m t)


,
.
,

nur n a ch ihrer Gr ö fse und Ge stal t voneinan der vers chieden


und nur in Bezug auf d ie se veränderlich ( n a &qr ot ‚

&ga vu wf) Die se Körperchen sind zw ar v on Anfan g an neben


.

einan der gelagert aber nicht m iteinander verb unden ( 5 va qp o ) f


,
a

so d afs dieselben bei ihrer ewigen und unaufhörlichen B e


wegung ( d " a laivo; a vqgépqr m) sich gegenseitig sto fsen und

z

durch die se S töfse in z ahll o se Bruchstü cke t yp a r a)


'

zerspl ittert werden Sie sind also nicht wie die Ato m e d es
.
,

D EM O KRI T unteil b ar son dern z erbrechl ich we sh alb sie auch


, , ,

nicht Et ap sondern 3; x m heifsen Die se so entstandenen


o& r .
,

durch ihr Zusamm enström en und An ein an derhaften j e na ch ,

ihr er Menge und O rdnung diejenigen Körper wel che durch , ,

die Sinne w ahrnehm b ar sin d .

Wenn auch in dieser Theorie des Asz nz r mnr s die Kouse


q nz des ato mis tischen Sy stem s durchb r ochen ist so h aben
u e
,

Die Belegstellen fiir die Ansicht d es Am in m Abb fi er


sr u nz s s . . . b
Sans s a r , Wert fl w Ph
. . . III S 426, 427
. . Dazu noc h Ha uses , Gesch d M ed . . .

1 S 265
. .

Über d ie Bed eutung d in vor Anm citierte A hand lung


von rzm
''

gm; s . . . . b
S 427 d und a mms d anach mod ifizierte Ansicht in d 3 Aufl seiner
'

. . . . . .

Phil d Griechen III A


. . A 5 D en von Z anm m vorgeschlagenen Ausd ruc
. . . . k
für ä ya gyo ; : „ nicht m iteinand er ver und en“
a e ich hier aufgenom m en, d a b bb
b
d erse l e als d er weitgehend ste d as von mir früher ge rauchte „ nicht zusammen b
pm end nicht auu chlielst, oh ne eine sch wer zu fällend e d efinitive Entscheid ung
“ '

b
a zuschneid en .
Korpuskularthoorie d er Med iziner .

w ir d afür in ihr d as ausgeprägte Vor bild der Korpuskul a r


theorie d es 1 7 Jahrhund erts eine Ato mistik wel che nicht m e hr
.
, ,

a n e in b e stimm te s hfl0 8 0 hi h es Sy te m geb un de n i t b r


p p sc s s a e ,

w ohl geeignet als Grundlage physik alischer Erkl är ung gebrau c ht


,

zu wer den Die Schul e d er m etho dischen Är zt e h at die T r a


.

ditio n die ser Korp usk ul artheorie in ihrer rein physikalisc h en


Bedeutung aufrecht erhalten und d em Hum orism us Gam e un d
der Araber gegenüber im m er wieder betont ‘
.

D a her haben wir hier einen jener Nebenwege entdeckt ,

a uf wel chem korpuskul ar the or e tisoh e Gedanken z ur Neu ze it

d er Philo sophie besetzt hielt C AE LIUS AUREL IANUS derjenige .


,

Methodiker welche m wir die einzige ausführliche Nachricht


,

übe r d as Sy stem und die Ato m istik d e s ABKLE PI ADES verd anken .

hat e in a usführ liche s Lehrb uch hinterla ssen wel che s d as ganze ,

Mi ttelalter hindurch im Gebrauch und neben d em Herbarium


d es D IOS KORIDES und d en W erken d es H IPPO KRATE S und GALEN
d en M önchen be sonders em p fohl en war ’
S o liegt hier eine stete .

Tradition atomistischer Lehren vor w elche für die Mediziner ,

als theoretische Grund la ge eine Autorität besafs die der v on ,

Ein e weitere Anwendun g der Korpuskul artheorie find en


w ir im Al tertum bei d em berühm ten Mechaniker HER O N vor
A LEXAN DRIEN ( um 1 00 v I hm ist der Gegensatz zwisch en
.

der l ogischen Beh and lungsweise der Phänom e ne durch die Philo
8 0 phen und der a uf Beoba chtun g der sinnlichen Dinge durch

d ie em pirischen Mechaniker beruhenden Er klärungsart voll


ständig zum Bewufstsein gekom m en Die Erscheinungen der

.

Verdichtung und Verd ünnung der Luft und andre Vorgänge


sind ihm nur durch die Annahm e erklärlich d afs all e Kö rper ,

aus kl eine n Körpern 0 aop r wv) be stehen zwischen '


'
a ,

d enen leere Rä um e eingestr eut sich befind en die kl einer sind ,

S 2 Buch, 6
. . . Ab whn .

C r esro nos us, D e I ns tit d ivin liter cap 31 Op ed Gu ar us 1 679


. . . . . . . . .

To m . II
, p
556 : Legits Hippocratem atq ue Ga lenm n Latina lingua conver
.

sos d eind e Aurelii Co elii d e m ed icine


Ü b er d ie Z eit d essel b en s Om
. e n, Gesch d . . M a th s 31 3, 314 . . .

P neum tiea . In Vctcr wa nmthema ticorum op era . Paris 1 6 93 p 1 45 . . .


H e ue r vos Anzn r ns rs m Poren und K k
orpus eln.

al s d ie K ö r p erchen
elbst Diejenigen welche d en leer en s .
1
,

B a u m g ä n z l ic h l eugnen kö nnen fr eilich gut viel e Worte m achen


,

ab e r k e in e n B eweis aus der sinnlichen Erfahrung beibringen ’


.

d ass e lb e is t gegen die Natur E s kann jedoch durch Zutritt .

ein e r ä u fs e r en Kraft herges tt werden und alsdann bewirkt ,

es eb e n n a ch Aufheb ung je ner Kraft die in der Pneum a tik


au ft r e t e n d e n Erscheinungen D ie Körper entstehen d urch .

Misch u n g d er Elem ente d ie El em ente selbst a ber sind korpus ,

kul a r z u d enken Die Luft besteht na ch Ansicht d er Natur


.

ne h m b ar sind und sich gegenseitig berühren j ed och nicht voll ,

s tä n di o ndern so d a fs wi e bei d en K ö m ern des S ande s am


g s , ,

S tr an d e Hohlräum e zwischen ihnen b leibe n .

G e fal fse wel che l eer erscheinen sin d nichtsde stoweniger


, ,

der d a s Eintreten eines andren Körpers in d en R aum d en er ,

erfüll t v erhindert Wenn m an Wasser in ein G efalfs giefst


,
.
,

so 1ri q d abei soviel L uft her austret en als W asser kinsin ga ,


«

go ss en wird Kehrt m an ein Gefäfs um und drückt es in d as


.

Wass er hina b während m an es dabei gera de hält so tritt d as


, ,

Wa sser nicht in d asselbe ein auch wenn m an d as G efäfs ,

d es Bodens d er L uft einen Ausweg so ström t d as Wasser ,

hinein Die L uft ist also ein


. Körper B auch und Wind ent .

stehen d urch die Bewegung der L uft sie sin d nichts andres ,

als bewegte L uft Man bem erkt dies wenn die Luft beim
.
,

Eintauchen d es Gefasses ins W asser aus der Bo d enöiinung '

entweicht Die Z usamm end rückung der L uft erkl ärt sich aus
.

d er Verkl einerung der Hohlräum e ; wirkt die anisere Kr aft


'

nicht m ehr so tritt der fr ühere Z ustand wiede r ein infol ge


,

der S p annh aft d er na tür lichen Körper wie bei Spänen von ,

Horn oder tr ockenen Schwämm en die nach d em Zusam m en ,

drücken ihr frühere s Volum en wieder annehm en Ähnliches .

find e t statt wenn d ie L uftteilchen d urch eine äuß ere Kraft


, ,

wie z B beim S augen auseinandergezerrt werden


. .
,
E s ent .

ste ht dann ein Va cuum d as r ö f r is t al s die Na tur gest at tet


g se , , ,

A . a. 0 p 1 52
. . . A . a. 0 p 1 49
. . .
B e im D iam ant könnte m an zweifelhaft sein ,
oh er viel

al s d ie H o hl räum e im Stein und können d aher nicht eindringen .

lic h e n M afses an Vacuum durch Vergr öfserung oder Verklei


ne r u n g k ann nur durch äufsere Kräfte bewirkt werden un d

be stimm te Mafs zerstreuten Vac uum s aber kein gröfseres zu ,

lafet wir d nicht erörtert


, Üb er die Beschaffenheit d er Kor
.

eb ensogut wie aus der Theorie der Mischung der E lem ente
und a us der Lehre v om Abscheu der N a tur v o r eine m gr ö fser en

Se erklärt VITBUV d as Brennen und Lö schen des Kalke s aus


einer korpuskul ar en Zus amm ensetzung d er Grund stoiie Die
1 '

Stein e bestehen aus d en vier Elem enten j e nach ihren Eigen ,

De architechcm II . 0 . 5, 2 Ed
. . Loaasr zzx . Gotha 1 857 . S 74.

77 .
Vrr s um e kl kti
e sche Korpus k ulartheorie .

ge worfen der heftigen Glut d e s Feuers ergrifl en die E i


,
v on ,

e n sc h aft ihrer frü her e n Härte verl o r e n h aben d ann sin d sie
g ,

schl ie ß lich n a chdem ihre Kr aft ausgebrannt und erschöp ft ist


, ,

v on o ffenen un d l eeren Po r e n d urch setzt D urch d as Brenn e n .

sin d Flüssigkeit un d L uft herausgetriebe n während die Hit z e ,

noch im Stein l atent er h alte n bl eibt Wir d nun der gebr ann te .

K alk in Wasser getaucht so dr ingt die Flüssigkeit in die ,

o ffenen P o ren ein und treibt die Hitze a us d em Körper her aus ,

so d a fs er a ufkoch t und na chher sich abk üh lt D araus er kl är t .

sich der Gewichtsve rlust d es K alke s beim Bre nne n welcher , ,

bei gleich bleibendem Volum en d urch d as Austreiben der ,

Flüssigkeit unge fähr ein D rittel d es Gesam tgewichts beträgt .

D ie Bindekraft d e s K alk es beruht nun auf d er Leere sein e r


Poren In d ie o fienstehend en Gänge und Ho hlräum e wird die
.
'

Mischung d es Sande s a ufgenomm en ; die St eine h aften d adur c h


fe st an einan der und gehen beim Eintrocknen m it d en Bruch
ste in en eine Ver bind un g ein wo r aus die Fe stigkeit d e s M auer ,

werks sich e rklärt .

Die Stelle reicht aus um die un befangene Verschm elz un g ,

v o n Po r ism us un d E lem entenl ehr e be i d e n Technikern z u z eige n



.

Die Verbindung ist o flenbar rein m ech anisch ged acht im Sinn e '

d e r Ato m istik nicht im Sinn e der substanz ial en Fo r m en Aber


,
.

hier wie bei HE R ON sind E lem ente und Atom e z um Begriff der
E l em entar korpuskel verschm olz e n V1 r nuv e m pfind e t d e n ur .

s r ün lic he n Gege nsatz in d en m eta phy si sc he n Begri ffen der


p g
Ph il o so phen gar nicht m ehr E r sagt die Py th agoreer hätte n .
,

d ie vier E lem ente D s mo m ur und E P I K U R die Ato m e als Ur


,

s rung all e r Dinge erkl ärt D e mo x a rr ber obwo hl er nich t


p ; a ,

a usd r ückl ich Dinge so nde rn nur unteilb ar e Körper als Urspr un g
,

bezeichnete schein e nichtsdestoweniger diese lben E lem e nte


,

gem eint z u h aben weil wenn sie getrennt sind sie weder der
, , ,

V erletz un g noch d em Untergange n och der Z ersohneid ung aus


, ,

ge setzt sind so ndern ewig und ununterbrochen eine unend


,

liche Fe stigkeit in sich be wahr en fe


Diese Ansichten sind o ffe n .

bar in philosophischer Hin sicht laienh aft ; aber gera de die

Vgl . no ch d ie E r lärung d er k W irkung d er Heilq uel le n d urch Po ren in


d en Kö p
r er n VIII ,
0 . 3, S 4, 5
. u nd d ie inte ressa nte S te lle b
ü er d ie F or t

pflanzung d es S c halls nach W elle nar t, 1 V . . c . 3 S 6


. . .

A . a. O I . . II c. 2 , cd . L o asx r zs u S 68 . .
Bed eutung Korpuskulu theorie d er T echni k er.

g Gleichgül tigkeit gegen d as m etaphysische Intere sse


r ö fse r e

k omm t d em physikalischen zu gute Die Entwickel ung der .

K orpuskular theorie bedarf zunächst bevor sie selbst wieder i n ,

s tre ng phil o sophis chem G e d anken a n e begründet werden k ann


g g ,

w eis en, insbesondere der All einherrschaft der b t ziellen


su s an

m a chen konnte weil die Inder


, v on Anfang an frei waren v on

wickelung der analytischen Arithm etik nicht zuliefe so konnte ,

a uch die Physik nur vorwär tsko mm en dur ch die Una bhängig

Sc hul en . Beides gesch ah zunächst a uf Kosten d er Wissen

R.ichtung hin t t
s at , w o die Wissensch aft info lge beschrankter Prin

zun ächst durchbroch en werden m ufste um der Em pirie und ,

in ih rem Gefolge einer höheren Theorie die Bahn frei zu m a chen .

D aher sin d jene eklektischen Hypo thesen der Techniker nicht

an einer L ö sung d es K örperproblem s mit Hilfe d er m e c h a


n i s c h e n K a u s a l i t ä t und sie leisten inzwis chen durch An
,

schaulichkeit und sinnliche Greif barkeit wa s ihnen an Klar ,

heit d er Begrifie noch abgeht F iir die Physik ist eine D e



.

d afs die Kalk ste in e beim Brennen ein Drittel an G ewich t ver .

lieren , viel wichtiger als die scharfsin nig ste Spekul a tion, oh
die Form d es Kalkes beim Brenn en verloren gehe oder nicht .

und häl t sich gern an verm itteln de System e D aher darf m an .

denjenigen Autoren wel che i n d i r e k t einer Förderung kor


,

u sku la rthe or etis cher Ansichten güns tig w aren a uch L ANNAE US
p ,
.

S E NE O A zurechnen

E s ist der M a t e r i a l i s m u s d e r S t o i
.

k e r wodurch ihr e Lehren im Gegensatz zur Theor ie d er sa h


,

stanziellen Form en der phy sik alische n Aufia ssung der N a tur

entgegenkom m en Bei ihnen gil t all es als körperlich die


.
,

Eigenschaften wer den wie Luftstr öm ungen betra chtet und d as


'

b
N atura lzum qam cstionmn l i ri VI I Op era ed Fa Ru
. . . ss . Lips 1 852 Vol I
. . . .
S amson gegen die Atomisfik .

Die direkte Ausbeute der Physik S EN E CAS für die Theorie

gl eich d en Zusamm enh an g d er K ö rper verm ittelt Sie d arf .


1

we der korp uskular geda cht und mit d er Z usam m ensetzung d es


St aubes aus einzelnen Teil chen verglichen wer den noch ent ,
.

s chrieben .

Es ist a ber bezeichnend fiir die Unbestimm theit

Wolken un d d ie E x halationen d er Er de v on bestim m ten K ör

zu sa gen ,
d afs a us jedem Teile der Erde b est ändig vi ele Kor

der Sonne verdünnt zu werden beginnen und weil all e s , ,


w as
gee n gt si ch a us ehnt eu gr ö fser e n Ra um verl angt ,
da

d enCh arakte r jener ekl ektis chen nur auf bequem e Erklärung
,

des N ächstliegenden gerichteten Physik 3


.

An Anr egungen wel che aus dern Al tertum stamm ten fehl te
, ,

Unm ittelbar freilich zeigt sich die Wirkung dieser korpus


kular th eor etischen Anschauungen in der Wis senschaft des
Mitte lalters nicht Aber derselbe Prozeß der sich bei d en
.
,

vo n der Philo sophie vollzog , m ufste ih


s e wiederhol en, wenn

der Araber wesentlich bei .

V, 4 3
, .

Üb er d as nn ü„ua d er S toiker vgl. 2 Buch I, 1 S 266


. . .
Am a n n .

3 . D ie Physik .

Die astronomi schen Leistungen d er Ar aber dürfe n h ier


überg angen werden D agegen könnte m an v erm ute n in d er
.
,

s chritten in der Erkenntnis d es W esens der Kö rper V e r an


l assung geben dürft e D azu w ar jedoch ari sto telischer Bin d uß
.

bei d en Ar abern schon zu m ächtig geworden Ihr bed eute n d éte r .

Schriftsteller im Fache d er Optik ist ABO ALI AL HABAN rs s


AL H ASAN IBN AL HAI TAM ( 1 im Abendl and e A L HAZE N ge
naun t de ssen O ptik 1 269 v on W rrs ro überse tzt d aselbst l a nge
, ,
.
,

Geltung besal s und v on RISNE R 1 572 d urch d en Druc k v er


'

ö ffentlicht w urde 1
Der Fortschritt seiner O ptik be steht
.

PTOLE MÄ OS gegenüber in der Einsicht d e fs d as Sehen durch ,

Strahlen geschieht welche nicht v om Auge a usgehen so n dern


, ,

in dasselbe eindrin gen ( wie auch Am sror s mss im Gegensa tz e


zu PLATO N l ehrte) sowie in d em N a chweis
, d afs Ein falls und ,
«

Brechun gswinkel nicht proportional sin d ; E U K LID gegenüb er


darin d afs nicht nur ein er sondern unzählige Strahlen v on
, ,

jede m Punkt e d es O bjekts ausgehen Auch leugnet Amu zsx .

die m o m entane Fortpflanz ung d es Lichtes Der ganze Cha .

rakte r seiner O ptik ist jedoch der geo m etr ische der späteren

griechischen Physik und allein v om m athem atischen Interesse


beherrscht D aher find et sich in derselben keine Spur einer
.

T h e o r i e d es Lichte s welche auf die Theorie d er Materie,

zurückwie se Man könnte derartige s am ehesten bei d er E rklärung


.

der Durchsichtigkeit erwarten weil diese Frage bei Aa rsrorr nsß ,

ein Gegenstan d d es Streite s m it d en Ato miste n w ar welche ,

die D urchsichtigke it der Kö rper mit Hilfe der Poren er k lärten .

Aber AL HAZEN gib t als Grun d d er D urch sichtigkeit nur an


d afs die F o r m d es Lichte s und der F arbe d urch d en d urch
sichtigen Kö rper hindurchgeht d ur ch d en un d ur chsiohtige n aber ,

nich t ,
und zw ar de sh alb weil d er dur chsichtige Körper die ,

Form d es Lichtes und d er Far be aufnim m t und sie d en Teilen

Ar n Op ticae Thesaur us Basil 1 572 F0 ]


ze n V Cm roa . . . . gl . .

Po o us s no arr , G esch d Phys 8 73 Ro ss s s e ae s a,


. . S 78 f
. Ü er d as
. . I . . b
Psychologische S ms s cx , Z ur Psychologie d er S cholas h k Ar ch Gesch d
'

. . . .

Phil 1 889
. . II
p 4 15 d .
'

.
Au s azx r r.

erweist . N achdem schon ABU R RAI HAN - -


Am mm u eine T abell e
sp e zifisch er Gewichte geliefert ( 1 leistet AL KHAZINI in
°

sein em B uch von d er W age d er W eisheit eine E x peri

Resul ta te sind so sicher d afs er daraus sogar die Abhängig


,

kait d e s spezifisch en Gewichts d es Wassers v on seiner T em

D e n gr ö ßetsn Ruhm der Araber m achen die beiden W issen


sch eft en der C h e m i e und der M e d i z in a us in wel chen ,

ber die Natur der Körper führ t In der Chemie vor allem
fi .

haben die Araber d as Ver d ienst die wirkliche Zerl eg un g d er


,

Körper an S tell e der dial ek tischen Zergliederung der Begriiie ‘

methodisch betrieben z u h a ben Die alchymistischen S tud ien


.

kam en aus Al ex andrien zu d en Arabern bei denen sie die leb ,

hafteste F ö r derung fan den D as Probl em der Metallv e r wand


.

lung w el eh e die Hoffnung er weckte Gol d zu m achen spornte


, , ,

zu im m er neu e n Anstr e ngungen D abei führte die e mpirische


.

Op ticac thesaur us I 22 f 1 3
. . . . .

Y
gl Ro ss s s s ao s a
.

b b k
Ü er eine ara ische Bestimm ung d er T rag raft eines Magneten d ureh
die W ege und ihre Veränd erung 8 E mm e n W rans m ms in W ied emanns Ann
. .

IV, 8 320
. .
Gas s e : Metal lentstehung

Grund sto fie . .

im ein zelnen m odifiziert beherrschte lange Zeit hind urch die ,

Chem ie ; sie läfst sich im we sentlichen d ahin z usamm enfas sen ,

d a fs M er cur ius und S ulfur die Prinz ipien sind dur ch der en ,

V er bind ung in verschiedene n Verhältnissen die Met all e also ,

zus amm engesetzte Körper entstehen D SC HABIR gibt eu d e fs .


,

ä ltere Ai chymisten als Prinzipien der natürlichen Körper d en


Sp ir itus foetens und die aq ua viva auch sicca genannt a nge sehen , ,

ha ben Die Ansicht der Neueren dagegen sei die d afs Queck
1
.
,

sil ber und Schwefel die Prinzipien der Metall e seien jedoch ,

n icht Quecksilber und Schwefel in ihre m na türlichen Zustand e ,

A . a. 0 . c. 25 p 537
. . . Es scheint d ies auf die E rklärung d er Metall
entstehung d ur ch Aaxsr or s ns s hinzuweisen, nach welchem d iesel b e d ad urc h
zu stand e komm t, d afs die fe uchten Ausd ünstnngen (die trocknen b ild en die
ü b ig
r Mineralien) im Erdinnern ver härten und mit d em W asser sich ver ind en
en b .

(Am sr o r , M eteor III, 6 p 378 a 26 f V l Pnar o s Timaeus p


. . .Die civa 8 v
. . . g .
,
.

‚ una ? ß t d d id flG (ex halatio r apid e) d es Aax sr o r s ns s ist d urch die ara ische
; ( t
'
b
uud lateinische i ibersetzung zum sp iritus festem geword en, während d ie Ansicht d es
'

Am sr or s ns s, d afs d er Haupt estand teil d er M etalle W asser sei, d ur ch d ie b


aqua r im repräsentier t wird . An diese v on T ns o r uas sr aufgenomm ene

Th eorie erinnert a er b auch die fo lgend e Beschrei b ung Gne z as, nur d afs hie r
d ie Begriffe S chwefel und Q ue c sil er eingetreten sind N ac h d er E ncykl o k b .

p äd ie „ d er lauter n Brüd er

e steht d ie An sic ht iiber d ie E ntstehung dieserb
Stofie, wel che Gena u hier d en „ N eueren zuschrei t, nach Drs r s arcrs Anga e


b b
£H nl
'

. d . A rab . II
in folgend em :
.
„ Alle Metalle be
Mikrokosmos S 1 3, .

steh en aus d ensel en S to fie n, b


nur in ihrer Z u ereitung und d er Einwir ung
'

b k
F
d es euers liegt d ie Difierenz S ie gehen a er nicht d irekt aus d en Elem ente n

. b
hervor, es werd en erst d ie Grund estand teile d ersel en, Quecksil er und b b b
Schwefel, ge ild et Die verschied enen b euchtigkeiten im
. nnern d er E rd e F I
nämlich, so wie lö sen sich, wenn d ie Grubenhitze
d ie d or t verschlossenen D ünste,

b
sie rings um gi t, auf sie verfiiichtigen sich, werd en leich t, ste igen em por bis

b
zum 0 errand d er T iefgr ünd e und Höhlen und verweilen d or t eine Z eit .

I
W ird d ann d as nnere d er E rd e im S o mm er kalt, so gerinnen sie, verdic en k
sich und k ehren end lich nied ertr öpielnd
'
a uf d en Grund d er Höhlen zurüc ; k
da bi e verm ischen sie sich m it d em S taub und. Lehm j ener L and striche Sie .

verweilen nun Z eit, wiihr end d ie Gr ubenhitze sie fortwährend r eifen


d ort eine

und k
ochen läfst Sie werd en d urch ihr langes S tehen lei en d asel st geläu
. b b b
tert und nehmen an S chwere und D ic e zu Diese euchtig eiten (W asserteil e) k . F k
verwand eln sich d urch die Beim ischung d er S tau teile, so wie d ad ur ch, d afs b
k
sie Dic e und S chwere annehm en und d ie Hitze sie r eifen und o chen läl st, k '

in zitternd es Quec sil er k b


Die öligen Luftteile a er werd en mittelst d er sich
. b
b
ihnen beim iscbend en S tau teile sowie d ad urch, d afs d ie Hitze sie ocht, in d er k
Z ite zu S chwefel .

L aß witz .
Gas s e : Chemisch e Pr inzipien und E lemente .

Der Vorgang der M etallentst ehung wird dabei so geda cht ,


d a fs

terie für die Metall e Dieser im E r dinn em fix ierte fumus v e r .


bindet sich als d ann mit d em Was ser in d er Erde so d afs ein e ,

härtung zum Met all . D S CHABIR m eint , d afs die Vertr eter dieser

do eh die r eine Wahrheit n och ni cht gefunden hätten . Er

Schwefel weniger in Be tracht komm t und als etw as d em


Schwefel N ahestehendes behandelt wird Die E igen schafte n .

und Wirkun gen di e ser Grund stofie die sich bei d er Z usa mm en
'

setzung d er Metalle aus i hnen geltend m achen w erden aus ,

führlich auseinanderge setz t wobei sic h über all zeigt d afs fi r


°

, ,

wesentlich s ind . Theoretisch ist der Z usamm enhang dies er

esse . Vo n Prinzipien d er Chem iker sowohl d en äl teren


all d en ,

al s ne ueren sa gt D S O HABIR ganz im all gem einen d a fs sie


, ,

z usam m e ng e s e t z t e K ö r p e r sind und zwar v on sehr


gl eichförmiger Sub stanz weil in ihnen die Teile der Erde mit ,

( durch Berührung d er kleins ten Teile) ver ein t sind ,


so d afs

kö nn en .
8
Wir habe n e s als o bei d e n Grundbes tandteilen der

1
A. a . 0 . c. 26 p 539.

E t hie d uplex fumus est m ate ria metall orum
. .

imm ediata V .

gl . d azu die Theorie d es A m sr or s ns s in vor Anm . .

A a O . . . o. 2 7 p 540
. V . . gl . d azu Kor n, B eitr S 44 Anm 40 . . . . .

A a 0, . . c . 25 p 537, 538
. . . E x pedit igitur nos ampliare se m onem

naturali püncipio trad ere .


(Dies sind die c . 28, 2 9, In genere autem
dicim u3, quod ipsorum ( also auch Q uec sil er
unumquo d que k b und Schwefel) est
fortissim ae compositionis et uniformis su stantiae, et illud id eo, b quod in ein

p arte: terrae taliter parti us aériis, aqueis et iguais per m inim a b sunt unitae ,
Ge nua : Z usamm ensetzung d er Metalle.

M et all e nic h t e twa m it neuen Elem e nten sondern , mit eigentüm

n otwen d ig sind .
1
Der künstliche Weg zur Erzeugung der

Na t ur i geschlagen
e n hat .

in ein e Linie ge stt und beide als eine A u s s c h e i d u n g

g gangese tzte
e Richtung erhalten .

ut null a ipsorum altemm in resolutione posait dimittere, immo q uaelibet cum

S umme perfectionzs, ps 11 10 11 Nostra igitur intentio non est


'

. . c. u. .

in mod e m ix tionis ipsorum ad invieem , nen in aeq uatione caloris inspissantis


cum b b b
ase omnia sunt no is impossi ilia et penitas ignota Und wenn d en .

acire volum a s ills ‚ nee possum us, neo ad opus nostr um possunt pervenire . W ie
IBN S m s , wi e fast
e arabischen Arzte steht auf d en all ,

S chul ter n GAL ENS d es Verehr ers v on Hrr r ox a ar ss und Amsr o


,

r sns s des Gegners der Atomiker un d Met hodiker


, A us diesem .

Litteratur d er Medizin blieb die Heil kunde der Araber v on


d em E influsse d er Methodiker frei während derselbe im Abend ,

Autorität v on E r pr ox s z r s s, Ge nau und A VI C ENNA , deren Lehr en

Die Wirkung der Theorie der A r aber ging m e dizinischen


nun w a s d en E in flufs auf die Bekäm pfung der Ato mistik be
,

trifft m it d em Str eben der Phil osophie gänzlich Hand in Hand


, .

na ch der Zusamm ensetzung d es m enschlichen und tierische n


Körpers Hi er mufste es für d en Arzt v o n Wichtigkeit sein
.

zu wisse n o h und in wel cher Weis e


, die Körper eigenartige
Best andteile besitzen weil sich nur d araus die Urs ache der ,

E rkrank ung und die Wirkung der Heil mittel erkl är en und be
stimm e n liefs In die ser Beziehung h atte nun HI PPOKRAI ES ' ‘
.

un d sein e Sch ul e festgestell t d afs der Kö rper aus d en vier ,

Elem enten d es Trockn en Feuchten Kalten und Warm en be , ,

mitte l ber ver wandeln sich im K orper in die Säfte (x vp l


a o ,

hum ores) deren es ebenfalls vier gibt Blut Schleim gelbe


, , , ,

und schw arze G alle ( a fp a q l £yp a z }) f Ea v3 1} a ? , > . o . z

D as C h ar akteristisohe in der Theorie der hippokratische n


Schule bestand in diesem Hum orism us d h in der a usschließ ,
. .

lichen B er ücksichtigüng der flüssige n Be st and teil e d es Körper s .

Im Gegensatze zu dieser Theorie ste llte AEKLE PIAD E S v o n Bi


thynien und nach ihm die m e t h o d i s c h e Schul e die Be „

ha uptung in d en Vo r dergrund d afs der Kö rper aus unzählige n , ,

Gunnar, D e Hipp ocra tcm lib I , Gu s s : Opera ed


elementis secund um . . .

K önnt, T om I p 457, 47 7, 47 9, 480, 487


. . . Hmr o cm r xs H egl q-6mo ; a r ß gaizm v.

c. Gu am comment in Gu am Op cd .im s T om XV p 6 9 ( c . . K
Die

. . . . .

S äfte sind nicht gleichartig, sond ern Sam m y 0: 3d J ör a ,ul y tr x a l qaiow *

n} y £m réo v Gm sr in Hippocr a tis Hlm cm d e alimcnto comment I ( K XV


v
. . . . .

p. Ü ber d ie Ä chthe it d er S chrift m ei grimo; ä y sgd rzo v V l a


g n s a, Phil . .

d Gr , II, 2 S 441 A 2
. . . . . .
Metho d iker . Ga ns x€us .

dureh die Verbindung v on Korp uskeln ( äyx m ) gebildeten mit ,

E m pfin d un g v ersehen en K anälen ( m igw ) be stehe Die Ge sund .

heit beruhe na ch dieser Theorie auf der n orm alen Weite der
Kanäl e im Vergleich zu d en norm al en Verhäl tnissen der Kor
pu skeln

E in. Fort s chritt der Hei l k un de lag in dies er Be

tonung der festen Best andteile d es Körp er s d urch die Metho


diker und der Atomi stik kam derselbe dadurch zu g ute d afs
, ,

die m edizinische Theorie statt auf ari stote lische d adurch auf
epikureische und stoisch herakliti sche d h m aterialistisohe -
,
. .

Gr undlagen sich ge stützt sah D ie Ato m istik bek am hier einen .

führte , b lieb eine Erinn erung an dieselbe in der Tra


und es
ditio n d er Mediziner lebendig wel che bei der Erneuer ung der ,

W isse nscha fte n ihr e Ro ll e spie l en sollte W a s die Herrs ch aft .

d er m ethodischen Sch ul e för derte ko nnte auch der Atom istik ,

nüt zlich sein ; die Ge gner der Me tho dike r w are n z ugl eich Feinde

der Atom istik Nun tra t jedoch als der he ftigste Gegner der
.

Methodiker und Atom iker C L AUD I US G AL E NUS ( geb 13 1 n Chr . . .

zu Perg am us) auf der Regenera to r der Heil kunde ; seine


Schüler wurden spater die Araber und d adurch auch diese ,

Gegner d es P orism us .

GALE N war in philos0 phischer Beziehung Ekl ektiker stand ,

aber der H auptsa che na ch a uf aristo telis cher Grundl a ge



Er .

bekäm pft sowohl die Annahm e v on Atom en als die stoisch


heraklitische Ansicht v on d em Hervo rgehen der Elem en te aus
einem einzigen Urstofl insbeso nd e re auch die K ömerliohkeit
'

d er E igensch aften Die S toiker bei denen Sto ff und Kraft


.
,

un tr ennb ar verknüp ft w aren hielten alles Wir kliche für hör ,

perlich ; Ent stehen und Vergehen ge sch ah na ch ihne n mit


3

ab soluter Not w endigkeit un d d as Verhän gnis ( sip a gp évq) w ar


'

identisch mit der Vorsehung die gesetzm äfsige Not


wendigkeit m it d er göttlichen Ve rnunft Die sen An si5hten .
,

insbeso ndere aber der Ato m istik E P I K U R S ste llt GAL E N die

Vgl . S 2 14
. .

V gl . a ns a, P hil . d . Gr .
,
III
Sp a s s os r , Briefe über Ga lens , 1 . 827 .

p hilosqphisches S ystem, in „ Beiträge zur Geschichte d er M ed icin , Halle 1 794



.

I S 1 17
. . Bä ss e , Gesch ( 1 M od S 355 ii . (11 e . citiere ich nach d er
. I . .

b
Ausga e vo n R üns , L ipsiae 1821 .

3 . o enb S 21 9 , 220
. .
Gu ss gegen d ie Atomisti k .

h ippokr a tisch -a
ristotelisch s Theorie d er vier E lem ente entgegen

r ism us des H I PPOKRATES wieder hervor all es durchdringend m it ,

a usgesu chter Tel eologie wel che die Z usamm ensetzung der ,

K örper nur nach M afsgabe ihres Zweckes betra chtet We nn .

m an a ber die weitsehw eifigen B ücher G AL E NS durchgeht um ,

z u sehen welche Argum ente er gegen die atomistische Lehre


,

vorgebra cht h abe so ist die Ausbeute eine höch st geringe, .

M an k ann s agen es red uziert sich alle s auf eine einzige d em


, ,

Hmr ox a ar s s z ugeschriebene Redens art welche lautet : I ch be , „

h aupte d afs der Mensch wenn er aus eine m e i n zi g e n E le


, ,

m en te bestä nde nicht kr ank werden k önne ,


Diesen Beweis .

gr und wiederho lt G ALE N bis zum Über d rufs und nac h ihm ,

find e n wir ihn unzä hligem al in der m edizinischen L itteratur


als verm ein tlich unwid e rl eg liche n Grund gege n die Ato mistik

ange fü hrt Wegen dieser historischen Bedeutung welchen


.
,

GALENS Einspru ch gewo nn en hat so ll derselbe hier ausfuhr ,

Atom istik GALE NS Po lem ik gehört m it zu d en Ha uptquellen


.

für die Kenntnis der antiken A t om istik w ährend d es Mittelalters .

Z unächst erl eichtert sicl GAL EN die Bekäm pfung der ver r

schie d e nen phil osophischen Sekte n da durch d afs er alle die ,

j g
e ni e n z usamm e nffl st we l che G r un d sto fl e ohn e sinnl iche '

,
'

aller übrigen Verschie d e nhe itsn diese gem eins am e Grund ansicbt
b estr eitet Auf die se Weise glaubt er die Atom iker L E UKIPP
.
,

D anox nrr E m ma e benso wie As sx 1 eoas s E ure nox r s s un d


, , ,
.

Asx nsr u nss m it einem Schlage vernichten zu kö nnen ; denn


sie all e nehm en an d a fs der z ugrunde liegende Ursto fi keine

sinnliche n Qualitäte n besitze Bei dieser Gelegenheit beschreibt



.

Kyai d ! qm“ , 57 Fr tiv 6 ciy ö gcuno g‚ o üd erzore « HD PO KB.



iv »71 yew
‘ ‘'
.


:u i « äm ; a 0 9airzo u e m V m e cons tztutione
'

g p p 5 Gu a op X , p
35 G u
. a . D . . .

ar tis med icae c 7 p 247 D e


. ele n
.wn tI
is , c 1
.
p 4 1 3, d sgl.
pp 41 9 , . . I . . .

434, 449, 482 , 483, 484 D e cla n I, 434 wird


11 . an vielen and ern S tellen . .

noch als An sicht d es Hrr r ox m r ss angeführt, d afs, wenn d er M ensch nur aus
e in e m Elem ente b
eständ e, es auch nur e i n Heilmitte l ge en önne b k .

D e d em I, p 4 1 6, 41 7 Vgl auch 111 Abb ü er Sas s s1rr Vicrtclj f


. . . . . . b . . .

:o Pit III S 428


. . . . .
Gu ns : E lem ente . Veräud er ung .

konnte . Es wird nicht nötig sein ,


hier auf die Berechtigung

W as nun eigene Ansicht betrifft so ist haupt


G a nnns ,

sä chlich seine Abweichung v on ARI STOI E LE S in der D efinitio n ‘‘

des E l em entes zu be m erken Sie be steht d arin d afs er d as .


,

selbe al s d e n k l e i n s t e n T e i l de sjenigen Körpers de ssen ,

Elem en t es ist erkl ärt Doch ist es als solch kl einster Te il


,
.

nicht d en Sinne n wahrnehm b ar und nicht in Wirklichkeit .

heit wegen und diese ist nicht m a fsgebend z ur Beurteilung


,

dessen was v on Natur und in Wirklichkeit E lem ent der Dinge


,

ist 1
. Imü brigen kom m t G A L EN wie scho n ges a gt auf die aristo te , ,

fischen v ier E l em ente Bem erkenswert fiir die spätere E nt .

wickelun g der Ansichte n ü ber d ie Elem ente ist d abei d afs er ,

der An sicht der Stoiker welche im Gegensatz zu ARISTO I E LE S ,


' ‘

die Luft für k a l t erkär t ha tten unentschieden gegenübersteht 2


, ,

so d a fs ihn spätere sog ar al s Autorität für die Kä lte der L uft

anführte n Die Elem ente sind durchaus ko ntinuierliche Körper


.
,

sie sin d der q ualit a tiven Ver änderung und gegens eitige n Ver

wandlung fähig Denn ohne Verwandl ung der E lem e nte kö nn te


.

nac h GALENS Ansicht nie m als etw as der G attung na ch Ver

schied ene s e ntstehen ; blofse Z usamm ensetzung führe nur au f


3

der Ar t na ch Neue s z B Dreiecke auf Vierecke u d gl nie


,
. .
, . .
,

m als a ber a uf eine ne ue Form Die Veränderung sel bst ge .

schieht l ediglich durch die Gegensätze ; wenn etw as K al te s w a rm

kein eswegs a ber der K o rper Unter der Veränderung d er .


Eigenschaften bleibt d as K ö rperliche all en Elem ente n gem ein


sam

Die Natur d e s gl eichartigen Körpers hängt v on d en
.

Verhä ltnis sen der Mischung ab z u welcher die Elem e nte ,

z usamm e ntreten In welcher Weise jedoch die Bestand teile


8
.

der Mischung in derselben enthalten sind dar über ste llt GALE N ,

D e d em I p 41 3
. . . .

D e simp l med ica mcnt tmnp er


. 2 , c 20 I X p 51 0 . . . . . .

l l éw w i ä r m ; mir
'
m
'

m i

D d op 3 I p 430 m i ß n '
u fl r
a e . a az
. ex u
,
e
.v . r.
HI ,
' e a .
v ; o s z
tww o dx l y : t i ! ß m m ir £n o y&vaiv‚ 81 Ja ? w ir sm ß a l l éw wv
aro
q s p g y ev e n g y
D e temp era mentia I p 5 1 4 . . .

D e cla n I p 479 . . . .

D e cons tzt artis med c 9 I p 254


'

. . . .
. . .
keine Untersuchung eu O h bei der Mischung nur d ie E ig en
.

sch e ften all ein wie ARI S TO I E L ES annahm oder auch d ie k ö r p er


'‘
, ,

lichen S ub sta nzen sich gegenseitig durchdringen d as b r a u cht ,

der Arzt nicht zu wissen und HIPPO KBAI ES hat nic hts d a r iib e r
,
' ‘

ges agt Zwar verweist GALE N über die Na tur der Misc h un g
.
1

auf se in e B ücher D e temp er anwntz ls D e med icamentis un d De ,

Verbindung zu d en Be standteilen in d em Sinn e wie die F r a g e ,

sogleich an uns herantreten wird find et sich dort ni c h ts ,

Näheres .

Dies sind die theoretischen Grundl agen d er Med izin wel c he ,

GALE N d em HI PPO KRAT fo lgend wieder z ur Geltun g br ach t e


, ,

b esonderen Elem ente Quecksil ber und Schwefel besa ß en so


, ,

h atten nun auch die Mediziner besondere organische E lemente ,

Blut Schl eim gelbe und schwarz e G alle ; alle diese a ber waren
, ,

nur e igenar tige Verm ischunge n der ursprün gliche n E l em ente


Feuer Was ser Luft und Erde wel che durch ihr Vorh errscheu
, , ,

die E igenschaften der zusamm engesetzten Grund stofle bedingten '

Verbind ungen zu denken sei, da rüber find en wir ein e n eue und
für die Geschichte d es K ö rperpr o blem s wichtige Ansich t zuerst
bei IBN S N A ausge sproch en, we lcher damit die theore tische
I
Chemie erweiterte Die se Frage erfordert um so m ehr eine
.

besondere Behandlung, als sie der eigentliche Kernpunkt ist,

sta nziell en Form en in Bezug auf die Lö sung des Körp er


problem s während des Mittelalters erprobt .

D e d em I, p 48 9 . . .
Die Frage nach d em Verh alten der Bestand teile
in der ch emi sch en Verbindunm

1 . Die S treitfr age .

zusamm engesetzte Körper ist vo llständig seiner ganzen Masse, ,

n a ch h o m e g e n so d afs er bis ins Unendliche in gl eich


, ,

a rtig e ( o p o p sgfi
) Teil e geteil t geda cht werden kann D em
'
sa .

Partikeln geteil t nebeneinander gelagert s ondern sie

ein igung ( évwmg) gebracht


.

Diese Um wandlung bes teht d arin ,

Mittelzustand zwischen Aktualität und Po tenzialität annehm en ,

in wel chem sie ihr Ü berm a fs ( r d ; Ön egox ä g) gegenseitig aus

än ol wl o m ) ,
'
ä ich potenziell
n ml , so i d
s n ,
w ie sie vor der Ver

deutung der an gesprochenen Meinung selbst An der einen .

Stelle ist v on der Potenzialität der Substanzen die doch nicht ,

ver gangen sein soll en die Rede ; an d er andren v on einem


,

Mittelzustand e d er Gegensätze ( éva vu a) zwischen Aktualität ‘

eine erste E nteleohie , d en actus p rimus der Scholastiker ,


v on

Vgl S 1 24
. .

1 29 .
p 328 a 5 1 2
.
p 328 b 22
.

. . . .
p 334 1)
.

6 —
20 .
p 327 b 22
.

26 . S S 89 Anm 1 . . . . .
W id ersprucbe i . aristotelischen Theorie d er Mischung .

gangen ist oder welche er d adurch verdeckte d afs er die in


, ,

Betra cht komm enden Begrifl e nich t in der nötigen Schärfe ‘

ausbildete sonder n sich ruit der unbe stim m te n und dehnb aren
,

Vor stellun g der Potenzialität begnügte Dies aber ist ger ade .

die schw ache Ste lle seiner Phy sik an welcher d ie Korpus ,

kul ar theorie mit best em Erfolge ihre Hebel ansetzen ko nnte ,

um d as G anze aus d en F ugen zu drängen Denn wenn die .

Elem ente wirklich formaliter in d en Verbindungen noch sr


halten sind m ögen auch ihre Eigensch aften sich gegenseitig
,

binden so ist die Verb indung doch nur eine Vereinigung der
,

El em ente in der innigsten Mischung und der Zus atz d es A m ,

sror s nss d afs d abei eine Verwan dlung stattfind e


, wird imm er ,

nur einen Sinn ha ben für die anfsere Ges am twirkun g ni cht ,

a ber für d en inneren Z ust and der Best andteil e D afs indessen die .

Verbindung kein e blofse Synthesis oder S ynkr isis ist d as ist ,

j a gerade der H aup tunterschied d er aristotelischen Physik von


der Lehr e der Ato mistik ; und d aran m ufst e Am sr orsnns fest
halten um d ie unendliche Teilbarkeit der Materie zu bewahren
,
.

W enn er nun zugab d afs die Best andteile unverändert in der


,

Verbindung blieben so hätte er auch zugeben m üssen d a fs


, ,

die zusamm engesetzten Körper ungleich artiger Na tur seien ,

d afs m an also bei fortgese tzter Teilung auf verschiedenartige


P artikeln ko mm en m üsse Dann aber wär e die Verbindung
.

nur eine m istio ad se1wum nur ein r elativ gl eich a rtiger Kör per

gewesen ; nur für d en S innenschein hätte sie existiert nicht ,

aber für e inen L yh keus und nicht fiir d en Verstand Und



.

d as wid emp richt der ganz en Vo rstell ungsw eise seine s Sy stem s Man .

k ann ger adezu sagen die Theorie der chemischen Verbindung


,

der M a terie und Form stö rst hier auf ein durch ihr e Mittel
Unerkl ärliches .

Dieselbe Abneigung welche Amsr ors m s abhielt diskrete


, ,

Teil e der Materie anzunehm en weil er dieselben nicht in dern ,

ste tigen Raum e unterm bringen wufste zwang ihn die Ko nti , ,

uni tät und Hom ogenität der Mis chung zu proklam ieren .

W i e d e r s i n d e s S c h w i e r i g k e i t e n d e s K o n t in u i t ä t s
b e g r if f e s w e l c h e z u r E in f ü h r u n g un k l a r e r M ö g
,

l i c h k e it s v o r s t e l l u n g e n h in t r i e b e n .

W ie d as Irrational e v on der Reihe der Z ahlen ausgeschl os sen


Kontinuum d es Baum es na ch aris totelis chen Begrifl en nieht

Unstetigkeit d es le tz teren zugegeben hätte . Hier aber m u fs t e

Es bedurfte s päter langer Erö rte rungen um sich kla r zu ,

m a chen , d afs ein Kör per uns sehr wohl durchaus hom ogen

setzt ist .

der Bann gebrochen un d die Korpuskulartheorie ko nnte ihren

A to mistik S EB AST IAN Basso


, ‚ sa gt wobl bewufst, d a fs die E r

d er icherste Schlüssel zur Naturwissens ehaft sei Eine Natur


s .

wissenschaft auf korpuskular theor etisch en Grund sätzen w ar


a ber z ugl eich d er T o d e sstofs für d en P eri atetismus H aben
p .

die Elem ente im Kompositm so sagt ein eifriger Thom ist



,

unsrer T a ge durch ihre eigene Form d as Sein d ann kann


, „ ,

substanziale Sein geben sondern sie kann zu d em Sein der


,

Elem ente nur noch ein zweites aceid entelles Sein hinz uf ügen,
.

Mit d er Einheit der Substanz ist es d ahin ; d as Kom positum

H 1üosap hxac Aristot Zzbri XII Am st 1 649 p 1 2


'

nat ad s
'

. . . . . . . .
ist e in Aggregat vo n so vielen Substanzen , als Atom e oder

Lehr e üb er das Vorhandensein d er Elem ente in d en zusamm en


s oviel als ein Aufgeben der peripatetischen Lehre
, .

Hierna ch ist es klar d afs in d er Frage na ch d em ,


Begriii

2 Die Geschichte d er Fr age nach d em Beharr en d er E lement e


.

sich nicht leugnen d afs die Beh andl ung der er


E s l äfst ,

wähnten Frage bei Asrsr ors nss eine gewisse U11k1arheit e in


schl ie fst welche z ur Ko mm entier ung aufl or d ert ; wie ge zeigt
'

, ,

handelt es sich nam entlich d arum die v on ARI STOT E LES zuge ,
-

stand ene T hatsac he d afs die E l em ente in d en Verb ind ungen


, ,

wenn auch in d en Eigensch aften verändert doch n i c h t u n t e r ,

g e h e n in Übereinstimm ung m it der Lehre z u bringen d afs


, ,

die Mischung eine gleichartige h o m o g e n e Masse sei




,
.

Trotzdem gehen die ä lteren Ko mm entatoren d es AR ISTOT E LES


auf diese Fr age nicht näher ein und nirge nd s über Aa x sr or s nss

M S cas s 1n
. D ie Kö1 p er lehre des Johannes D ans S catus und ihr Ver
.

hältms sum Thomzs mus und Atomis mus Mainz 1 879 S 78


' '

. . . . .

b
Ü er die Bed eutung, welche gerad e d iese ragen in d er atholischen F k
W elt in letzter Z eit wied er gewonnen ha en, führe ich b noch die W o rte
Em m a, a a 0 an : „ E ine Lehre , d ie m an v or noch
. . . nicht langer Z eit

d as O bj kt d
e es heftigsten K mp f
a es gewor d en An d er neugegrxind eten atho
.

k
lischen Universität zu Poitiers teilt d iese Lehr e, wie uns Briefe berichten,
Lehrer und S chüler in zwei Lehre, d aß
Parteien . Die eine n halten zur alten

die

K
örper aus Materie und orm estehen, die and ern lassen d ie Förper im b K
S inne der mod ernen Chemie und Physik aus Ato men zusamm engesetzt sein .

j
Viele S treitschriften sind in d er üngste n Z eit in rankreich, talien und auch F I
zur Folge ,
und d es letzter en Widerspruch gegen 13 17 S INAS

dungen ; d ann a ber hätte die Verbindung als solche keine

treten .

Er nim m t als o an, d afs die Form en der Bestandteile

behaupten d afs sie ganz und gar verloren gehen Denn in


,
.

diesem F all e würde die Form des K ompo sitm s unmittel b ar

et sunt partes primae corporis humtmi et aliorum, quae in corpora d iversarnm

Ar m Canon 11 1 1 b 7 V
. . . . gl . b
ins esond ere d ie Annotatiom : zu dieser
S telle von Co sr zs us‚ 1 4 5 1 6 ii . Avnaa oas, D e gen . et com cc m . 90, in

mod us Aristotelia est, quod miscibilia sunt in po tentia in mix to , et illa esse in
sein essentiis, quas habebant separate : et diz it assentiam esse potentiam, que

lila 3
. . comm . 6 7, p 232 A
. . 8 . auch f Anm
. .
Die Mischung : s Mittelzustand

a aos s .

die bstanziell en Form en d er Bestandteil e e i n e r g r a d u e l l e n


su

Ve r s c h i e d e n h e i t fähig sind verm öge deren sie ein e Art ,

v on Mitte lz ust and zwischen Aktualität un d Pote nzialität be

sitzen ; sie sind ni cht aktuell in d en Verbindungen aber in ,

einem Z ustande der Po tenzialität welcher d em Actus nahe ,

st eht ( potentia pr 0 pinq ua a d a ctnm ) D er Unterschied die ser .

T E LEB für ‚ die gegensätzlichen Eigenschaften


. d er El em ente an

es nun a ber un ul ss z ä ig wäre zu beh aupten ,


d afs eine sub

d entien komm t, Am a zons weiter ‘

zu so nim m t eu, d a1s d ie

komm enen Zustande ehen Sub stanz un dbefind en und z wis

Accidens gewisserm afeen in der M tte stehen D aher sei es


i .

nicht unm öglich d a fs diese substanzial en Form en sich gegen


,

0 p 231 F Dios mas igitur. quod , si esset [quod remanent formae


A . a. . . .

elementorum in seta ], neeesse esset, ut nullum ens generaretur er ein diversum

ab sie in form s substantiali, sed tantum in aceid entibus ; et id ee necesse est,

cum ex eis generatur una forms , ut corrumpantur form ae eorum secund um

reeiperetprime et essentialiter omues form as et non r eciperet forums composi


torum m ediantibus istia corporibus Si igitur aliquie dix erit, quod sequitur ex
.

positio accid entium , non form aram substantialium, (d icimm est enim in m ul tis

quod formae istorum elem entorum substantiales


diminutas a formis sub sunt

stantialibus perfec tis et q u a s i s uum e s s e e s t m e d i u m in t e r fo r m a s e t

a c c id e n t i a E t id ee non fa it impo ssi ile, ut form ae eorum substantiales


. b
ad m iseerentnr et proveniret ex collectione earum alia form a, sicut c um al ed o b
et nigr ed o ad miscentur . sunt ex iia m ulti colores m ed ii V auch D a gen . gl . .

et com lib I eorum 84 p 29 6 ; co mm 90


. .
p 29 7 ; lib
.
, cc m 48 p 307
. . . II . .

Amer . Op Venet 1 560 T V p 31 4 D 31 7 B


. . . . . . . .

spannung oder Herabminderung (intensio et re missio) d er Form
eine Teilb arkeit d erselben voraussetzen würde wel che d en ,

Prinzipien d es Phil o sophen widerspricht ; und d afs m an auch

d en Scholastikern ; und v on nun an find en wir die Frage na ch

derselben find et er m it Amsrors nss in einem a uß erh alb der


Mischung stattfind en d en Vorgangs nämlich in der Bewegung ,

der himm lischen Sphär en D arauf erkl ärt er d afs es nach


.
,
3

A VICENN A ein doppelte s Sein der Elem ente gebe D as erste .

besteht in ihren natürlichen Eigenschaften der W ärm e Kälte ,

Feuchtigkeit und Trockenheit In Bezug auf d as zweite .


,

welches er an dieser Stelle nicht weiter er ö rtert worunter aber ,

Avrc Canon Annote tiones f 1 4 5 32


. . . .

Am sams a M es s e Op era recogn Jn m r Lugd uni 1 651 T 11 D e gen


. . . . . . .

et corr up t f 41 cap IV
. . . . .

A a 0 f 42 5 cap V
. . . . D e seeund o autem quaesita, soil q ualiter
. . .

mix tibilia sunt in mix to attend e quod sicut dicit Avicenna d upl ex est esse
elem entorum , scilice t rim u m e t see un d um P rim um an tem e st esse quod
p ,
.

bbe aut in o erations


p q ual ita tu m su aru m q nae su nt p ropr iae ipä s, et fluunt

ab essentiis ipsorum , q u5e sunt c aior, frigus, humid itas, et siecitas Dicend um .

e rgo quod q uoad esse seeund um non m ansnt el ements om nino Primum aute m .

b
esse d upliciter d icitur, li erum et iutegrum, ut its disam , et ligatnm et par .

aceipitur per se, sicut sunt elemente ia suis sph.aeria et locis naturalibus.

16 *
Die Mischung : Tnon s von AQ UINO .

T H O M AS VO N AQ U IN O ; die ser ma cht einen e e Versuch die


n u n ,

der subst anziellen Form en schl echtweg leugnet . Der Beifall ,

wohl m ehr der Autorität ihr es heiliggesprochenen Urhebers


d es d octor
'

angelzcus d es Engels der Schul e als der Kl arheit


, „

THOMAS un terscheidet zunächst g anz im Ansc hlufs an

Mischung ko mm en ; und zweitens wie , sie s ich in derselben

dungen be trifl t, ’
so weist T H O MAS zunä cht die Ansicht d es

l eren die al1 g e m e i n e 11 ( generales) Form en d er Elem ente in

un ulz ässig Denn einerseits


. m uist s , d a

die Form en der Elem ente

Sie ist nach einer Encyklica d es Jesuiten Generals —


vo m 1 . Nov . 1 878

Be nenisa 1 878, p 5 18, . nach Bm w ,


111. a. O S 1 1 3)
. . und d ürfte d ureh d ie

m tcm Saud i Thom a D octons Angehci in schalis ca tholicis :äz


staurand a )
'

cd
'

T om . III . D a gen . et com lit . 1 leet 24 f 22 K a


. . . . .
eine besondere Disposition der Materie ,
e s sei a ber unm öglich ,

es können daher auch z B die substanziellen Form en d es


. .

Feuers und d es W assers nicht in dem selben Teile der Mischung


existieren .

r öfs er e Widersprüche ährt e r fort verwicke


‘ “

In no 0 11 g f „
ln , ,

sich die Ansichte n derje nige n ( AVERR OE S ) welehe annehm en , ,

sie eine
behaupten d afs die Form en der Elem ente unvollkomm en sind
, ,

sich der ersten M a terie nähern und zwischen Substanz un d


A ccidens in der Mitte stehen Denn weder kö nne es ein “
.

ein Mehr oder Min der besitz en . E s m üsse demn ach ein an derer

heit der Mis chung salviert werde andrerseits die Elem ente ,

nicht ganz zerstört sondern irgendwie ( aliqualiter) in der


,

T uo m :a davon aus, d afs die gegensätzlichen Eigenschaften der

Weils Grau Diese ter Schwäch ung d es Überm a fses



und zu . un

schieden j e nach d en verschiedenen Mischun gsverhältnissen


die eigentümliche Dispo sition zur Form der Verbin dun g 8 0 .

erhalten sich al so nur d ie Eigenschaften unter gegenseitiger


Ausgleichung in der Mischung indem sie d a durch d as Hinzu ,

su bstanziellen Form en sind verschwunden ,


a ber wenn
,
aueh

A a 0 f 23 D a
. . . . . .

An andr er S tell e stellt er die And erung d er Elemente mit ihrer Cor
ruptio in eine Linie : alterstorum, id est corr uptorum etc D e gen lib L S ch uß . . l .
W irkungen so d afs ihre Wirkungsfähigkeit gesichert ist
,

.

T HO MAS setzt also an Stell e der substanziellen Form en ,

E l em ente , indem er denselben ganz dieselbe W irkungsiähig

m an jedoch ber ücksichtigt ,


d afs d as Vergehen der Form im

form ale Sein desselben zu vertr eten im stande sind . Thatsäoh

Die th omistische Lehr e zeigt deutlich , d afs d as s trenge Fest

oder zwecklosem W ortsteit führt . Mit dieser Theorie des

A 0 f 23 B b Remisais ex cellentiis elem entarium qualitatnm con


. a. . . .

stituitur ex eis quaed am q ualitas m edia, quae est propria qualitas corporis
'
misti, difierens tam en in d iversis sec und um diversen: mistionis proportionem ;
et b as e quid em pr opria dispositio ad form am corporis m isti, sicnt
qualitas est

quelites simplen ad form am corporis simplicia Sicut igitur ex treme inveniuntnr



. .

in med ia, q uod par ticipat naturam d triusque, sie qualitates sim plieium co rporum
inveniuntur in q ualitate corporis m isti Quelites autem simplicia corporis est
.

quid aliud a fo rm a substantiali ipsius : a g it t a m e n v i r t u t e fo r m a e s ub


'
:

s t a n t i a l is : alioq uin ealor caleiaeeret tantum , non autem fo rms subfl antialis
'
.

se d v i r t u t e . Et hoc est quod dicit Philosophus : non manent igitur elem ents
in misto seta , ut corpus al um , b neo co rrum puntur , nee alterum , nee am o : b
And ere Stellen 8.D e gen et com 1 1 Schlufs, f
. . . .
24 F ; lib.2 lest 8
. f . . .

52 s 11 Summe
. theolog P 1 Qu est 76 , art 11 ad 4
. . . . . . . Tom x f
. .
Dura S oor us : Die Materie .

ist deshalb besonder er E rwähnung wert Sco re s geht , wie er .

s elbst s agt auf die Annahm e zurück indem



,
c m aorrs „

,

er eine einzige Materie fiir all e Wesen sowohl die geistigen ,

schreibt derselben auch ein Sein o h n e F o r m zu ; es ist dies


der actus m titatiw s d as Sein als Materie welche s d ieselbe
, ,

durch die Schöpfung hat E ssafse d ie Materie kein Sein an .

ist kann
,
au ch nicht p as siv sein .

Diese Materie nennt S corvs

sitzt und bereits durch ein e substanzielle Form bestim m t ist ,

nennt er d agegen ma teria asa wd a p rima ; sie ist der Gegenst an d

d engenannten die mater ia tertio prima als d as S ubstr at für die


m annigfal tige Gestalt ung des Sto ß e s durch Kunst und äuß ere
' '

Kräft e Die Materie kö nnte


. im Gegensatz zur Lehre d es

e nur a cci

AVI OENNA v onder Unveränd erliehkeit der Bestandteil e im Kom


positum weil die Wirkungsart der Mischung eine spezifisch
,

verschiedene v on der Wirkungsart des Elem entes sei Auch°


.

A . a. 0 . De r er. p rinc. qu 8,. 24 T om . . III .


p 52 . .

T om . III . Da r er. p rina q u 7 . .

L ibri II
S ea tsntiam m Diet T om VI p 749
. XI
Dice ergo ad
. . . .

qm ertionem tenend o oppositnrn utriusq ue, q uod elements non manent in mix to
S ce n e: Die Form en .

wäre es mit der snbstanziell en Einheit des Kom positum s nu


verträglich wenn die Bestandteil e desselben ihre substanzial e
,

Form behielten Scor es s tellt sich d en S a chverhalt so v or


.
,

d afs d ie E lem ente indem sie ihr Sein in der Mischung ver
,

lier en d ad ur ch ein e hö her e Form d es Seins angenomm en h aben


,

und ihr fr üheres Sein nur in d em Sinne beh alten wie d as ,

Niedere im Höheren enthalt n ist E r nimm t eine Stufen


1
e .

ordnung der Form en an v on d en unvoll ko mm enen Form en ,

beschränkt sind zu d en vollkomm enen Form en der geistigen


,

W esen und gab d ad urch Veranlas sung zu ein er eingehen den


Er örterung der Frage D e mtenszone et remissione formarum S o ’z '

ist die Form der Mis chung ein e hohem als die der El em ente
und verm ag die l etz ter e in sich aufzunehm en so d afs die ,

zusamm enge setzten ano rganischen Körper eine substanzielle


Einheit bilden Bei d en belebten Körpern inbesondere d em
.
,

Menschen vereinigen sich jedo ch die höheren Form en nicht


,

unm ittel b ar m it d er materia pn mo p rima ; so ndern d a beim Tode


'

eine s lebenden Wesens wenn als o die Form d es Lebens ent ,

weicht doch noch die Form d es Körpers bes tehen bleibt so


, ,

h alf sich 8 00 1 1 18 mit der Annahm e einer verm ittelnden F orm ,

der oben genannten { anna comorezta tis Trotzdem gewinnt er '

die vollkomm ene Einheit der substanz iellen Form des Menschen ,

indem er all e die einzelnen Form en die el em entar e die d es , .

Kom po situm s der Kö rperlichkeit die vegetative und die sensi


, ,

tive Form einander unte rordn et und d ie höchste säm tliche übrige n
m it ihrer Einheit um fassen läfst °
D ie vorhergehende Form .

ver hält sich zur höheren al s Mater ie Diese Rel ativität d es


.

.

F orm begrifls ist d as Char akteristische fiir S C O TUS und wie m an


sieht d urch aus IBN GABIR O L na chgebil det


, .

In Bezug auf unser e epecielle Fr e ge bem erkt S oorm s eine


bisher ü ber sehene Schwi erigkeit die ihn zu neuen unbestimm ten ,

secund um aubstantiam, eive remissem (sicut d icit C omm entato r) sive non

rem issem , aient. po uit Avicenna Non enim opem tio miz hi est j
e usd em

speciei cum ali ue operatione q e lem enti (p .

A a 0 T om VI p 755
. . . . . . .

Vgl Pa a r », Gesch d L og
. S 223 . . . III . .

D e r cr um p n uc q m 9 51 53 T
'

. .

. . III 71, 7 2 .

Vgl Scmunn, a a O S 1 7 A 3
. . . . . . . .
Die Mischung : Sc ore s. R Em o
. .

Annahm en treibt E s zeigt sich nämlich d afs nach der tho


. ,

mistischen Theorie die Verbin dung überhaup t gar nicht durch


die gegenseitige W irksam keit der E lem ente entstehen kann .

Denn in wel chem Augenblicke soll sie entstehen ? Sind die


El em ente ber eits in ihren Form en z erstört so ist j a nichts ,

vorhanden w as ein e Ver bindung eingehen könnte d ie Mischung


, ,

würde aus einem Nichtseiend en erzeugt werden ; bleibt aber


eins der El em ente bestehen so würde d as Mixtum aus diesem ,

E in zigen nicht aber unter Korruptio n der E lem ente entstehen


, .

Wie soll auch aus d en unvollko mm enen Elem enten d e s voll

keiten erkl är en nim m t S corrns eu d afs nicht die Wechs el


zu , ,

wirkung der Elem ente sondern ein allgem ein es oder natürliches ,

Agens die Verbindun g erzeugt Dieses Agens d as nicht näher .


,

be stimm t wird e d u z i e r t die Form des Ko mpo situms aus der


,

Materie es bringt dieselbe nicht v on aufsen oder aus sich


,

hinzu so ndern es bewirkt sie ursächlieh in d em Kom po situm


,
}
.

W ieder stockt die Unter suchung am Pr oblem der Ver änd er


lichkeit .

Atif diese W eise m ehren sich für diejenigen welche an ,

d em scho lastischen Begrifie v on der substanziell en Einheit der


'

Mischung festhalte n wollen imm erm ehr die Schwierigkeiten , ,

die Vorgänge in der Körperwelt zu beherrschen .

Diese Schwierigkeiten fallen jedoch fort sobald eine selb st ,


.

ständi er e
g F as sung der M aterie versucht wird wie d as bei ,

Room BAC O (1 1 294) der F all ist Dieser geistvolle wenn .


,

a u ch mitunter sich selb st übers chätzende Franzisk aner steht

Vorgänge hoch über seinen Zeitgenossen Indem er neben .

d er Vielheit und Vielfäl tigkeit der endlichen Fo rm en eine


gleiche Vielheit und Vielfältigkeit der sto fflichen S ub strate

Opera T om VL p 755 . . .

Op T VI L I I Sant
. . . .
qu 1 n 1 7
. . Agena d e potentia
Diet . XII . . . . .

m ate riae pm eex ietentis et quae in fine generationia eat para compositi, ed ucit
formam , quae est eltern para compositi, quae prius no n fait in actu neo in re
ex tra
. sicut mate ria . Dazu vgl D e m .
qu 1 0 art 2 g 1 0 T III
. . . . . . . .

p 82
. . agentia naturalie sic ge nerant compo situm , q uod q nam vis generent

per se. nihilominus m a actione ed ucunt d e potentia materiee illud , q uo com

poaitum principale eat tale, scilicet, f


orm am.
v on welchem selbständigen Regungsn zu Gunsten der Natur
wissensch aft nunm ehr überhaupt auszugehen beginnen Die .

Theorie d er s ubstanziellen Form en wird unterm iniert d urch

Bei PETBUS AUREOLUS 1 32 1) find et sich in der Mischunge


fu ge ein e Art von Ve rmittelungsv sr smzh E r nim m t eu d afs .
,

die Form en der Bestandteile in der Mischung nicht nur virtute


sondern secwnd um aliquid sui bl eiben d afs irgend etwas Reales , ,

was ein r e al er Teil des E lem entes w ar auch in die Ver bindung ,

eingeht Von d en em pirischen Gründen welche er d afür eu


.
.
1
,

führt ist derjenige bem erkenswert d afs die Z usam m ensetzung


, ,

na hrung nicht gl eichgiltig sei E r m eint d afs zwar nicht d as . ,

Elem ent unverändert aber ein Teil desselben eine „ Realität “


, ,

d es El em ents in der Verbind ung enthalten sei ; diese Re alität “


un terscheidet er v on d em El em ente selb st und dessen sub

stanzieller Form Die Z ahl d er Nam en für wenig kl are D e


.

griffe ist d adurch wieder um ein en neuen verm ehrt aber doch ,

aus d e m richtigen Gefühl e d afs m it d en vorh andenen Auf ,

fassun gen d er Widerspruch nicht lö sb ar sei .

E s ist nicht notwend ig die vo rliegende Frage hier weiter ,

ins Einzelne z u verfolgen Im Al l gem einen verm ehrt sich v om .

1 4 Jehr hund ert an die Z ahl der Anhänger der Lehre v om Be


.
e

herren der Elem ente wenn m an v on der Menge der Theologen ,

ab sieht die lediglich in der strengen Z ucht der Schul e des


,

Tho m ism us oder Scotism us stehen Die Verteidiger d es Be .

harrens der E lem ente schliefsen sich m ehr oder weniger an

der Form en für wel che S cor vs eingetreten war der Auffas sung
, ,

d es AVE RROE S entgegenk am ’


Aus d em Ende d es 1 5 Jehr . .

hundert e sei genannt der Komm entator d es Am noss Z IMABA ‚


.

der in allen streitigen Fr agen zwischen diesem und ARISTO TELES

Ausfü hrlich ü b
Frage bei Ausr ow s hand elt Pu m a,
er d ie vo rliegend e

a O S 44 . 54, an d essen Ausführungen ich m ich hier snachliefse


. .

.

E ine ausführliche Darstell ung d er Gründ e und Gegengründ e in d er


F b
rage ü er d as Verhältnis d er Bestand te ile zur Mischung find et man bei

T onarus, I n lib I de genen et om p t Arist Q ueest 1 7 u


. c
Agr 1 6 1 5, . . . . .

ch 299 00 1 3 fi und namentlich in Comment C ollegii Conim bricenzis in I


'

. . . .

Arist d e gen . . et com Meguntiae 1 600 . Q ueest . III .


p 856 B .

.
254 Die Mischung : Anhänger d es Beharrens d er Bestand teile .

C om m m r, die mit Avss noss d as Beh erren der Form en der

Z ABARE LL A. und der Josa it Gm om mo Du m m, die sich der


Ansicht ALBER I d es Gr ofsen
' '
ans chl o ssen . Bei DAN D INI find et

in d er Verbin dung so befin d en, d afs es in ein er Hins icht

Beh arren der Elem ente ausgesprochen haben könnte w esent ,

lich verm ehrt werden wenn m an d ie Är z te hin zufügte die


, ,

sich über die se Fr a ge ä ufsern Denn gem äfs ihr es Bil d ungs
.

Elem ente in sehr l ebh aften Ausdr ücken verteidigt Mit d em .


1

Niedergangs der Scholastik und der ellmählichen Verwerfung .

Bedeutung ,
in dem
gerade sie für m ehr er e Männer der Ü ber
an sze it z ur Ne ubegr ündung der Ne turwissensch aft und Phil o
g g
8 0 phi9 e in Stein d e s Ans tofses wir d d er sie v om Wege scho ,

schlun
genen Kn oten welchen sich die Metaphysik der sub
,
.

stan ziell e n Form en hier z ur eigenen Fe ssel e sc hiit h att e


g ,

z u d urchh auen indem sie d em Begrifle d es Körpers und der '

Physiol . c. 6 H5 2. . . Univ med


. . ed . Pu m
a L a tet 1 56 7 fo l
. . . 78 .
Oc cam und Ni c olaus de Autricuria .

Wir h aben eine Reihe v on Mo m enten kennen gelernt ,

wel che innerhalb d er scholastisehen Theorie d es Körpers als

die Welt aus sich entfeltend en Stoffes näher d e s Kontinuitäts


probl em wird erwogen und die Erh altun g der Best andteile in

Gestaltun g der Materie sind vorh anden ; die Chemie hat


kul ar e
.

ihre eigenen sub stanziellen Elem ente ; die Medizin benutzt zum

lich zerrissen ; die Vorstellungen verm ögen sich nicht zu


und

verdichten zu e inem Denkm ittel welche s einen ne uen Ns tur


,

be grifi schafft
'

Denn d azu ist d as Bedürfnis noch nicht vor


.

h anden Noch ist die Natur wie sie d as B ew ufstsein d es


.
,

die Engel Gottes d ie Bewegung der Him m elssphären und be


stimm en dadurch nach d em R atschlusse der ewigen Weisheit
d es Werden und Vergehen d er Sto ffe zum H eil e d es Menschen.
d es Mikr okosm us im Mittelpunkte der Wel t Noch herrschen
.

Wesen psychischer Art zw eckbestim m end e Form en über die


, ,

Veränderungen d es Seienden Und für die Existenz dieser


.

Form en hat T HOMAS der gr öfste Kirchenl ehrer die Form el ge


, ,

funden : Als Univers alien sind sie v o r d en Einzeldingen in ,

ihnen und n a c h ihnen Vor ihnen sind sie weil Gott vor
,
.
,

d en Dingen sie int elligiert hat ; in d en Dingen sind sie weil ,

sie nicht ohne diese bestehen und ihre Reali tät nur an d en

Einzeldingen gegeben ist ; nach d en Dingen sind sie weil sie ,

d as Wesenh afte sind , welches vom m enschlichen Verstande


'

g
c ams v on der P a riser Universität genötigt ,
sechzig vom

S TOT E LES und d en Kom m e ntator ( AVERRO ES ) anwendete . D en

einen ewigen Bestand zu, in d em Sinne defs es


,
in d er Natur

und Ansam ml ung . W enn die Atom e zusam m entreten und

E n tst e h e n wenn sie wieder einandergehen dagegen


aus ,

Ve r g e b e n ; und wenn in Bez ug auf ein Ding die Bewegung

Bewegung desselben aber etwas für einen natürlichen Vor ,

g an g an dem selben ausm a cht denn keifst dieser Vorgang ,

Ve r ä n d e r u n g D as Licht beruh t auf der örtlichen Bewegung


.

gewisser Kö rpe r v on solcher Beschaffenh eit d afs sie der Sonne ,

o der andern leuchte nden Kö rpern folge n ; e s pfie nzt sich nicht

instantan fort sondern in d er Zeit wie der S chall Alle Teile


, , .

d es Universum s sowie d a s g anze sind ewig und unz erstör b ar


, ,

Disposition in w elcher sie sich befanden ; dadurch wird der


,

Gu te belohnt d er Böse b estraft weil unendlich o ft wenn


, , ,

imm er der Zus am m entritt seiner Ato m e sich wieder hol t er ,

Bau m ,
B ist Univ Pafis Tom IV. p 308 E
. . . . . . N aeh Pe n n . u . a. O .

Am ounu und stehen seine re vozierten Sätze ged ruc kt auß er be i Bau m
(nach welchem ich citiere) in d en m eisten Ausgehen d es Pr raus Lom mms .

A nt ‚ Coä W e der
'

( als Anhang zum 4 B u che) un d bei D v P u


. ssns n so r x r . .

neu error Vol I p 855 E


. . . . .

Bou r ne, s a 0 p . . . . 810 N 86


. . Item qu d o res a solute b permanentes, et
de quibus d icitur eomm uniter , q uo d generantur et com mwntur, sunt seter use ‚

M witz .
Nx c ou us nn Aur movs u
.

Einflusse . Der Verteidiger sah sich gezwungen ,


s eine Sä tze

ü bergegang en sein ohne d afs m an gewagt hätte es aufzu , ,

schreiben oder wenn es eufgesohr ieben wur de so wurde es


, ,

b al d wieder vernichtet Noch war die Zeit nicht geko mm en .


,

disgregationis et co ngregationis : its quod ad talem m otum q


se uitur congregatio

Atomelium, colliguntur ad invicem, et sortiuntur naturam unius suppositi,

loce 1em atomalis cum ali ue q supposito , quse sunt talis quod nee ad ve ntus

neturzlis ej ué
, tune d ieitur sl terstio (Istum srtie assero hsereticum et reputo . .

fal sum ) Quand o per motum 10 eelem eto ms lia cum sliquo suppo sito, qm sunt
.

telia q uod nee ad ventus eorum vid etur fscere ad motum suppositi, vel ad id

quam quaed am corpors quae nats sint aequi motum solis ve! alterius
nihil est alliud ,
corpor is luminosi its quod fit per motum localem telium corpor um sd venientium ad
,

praese nt iam c orpor is lum inosi E t si( c) diestur q uod non fit per m otu
. m l ocd em ,

q uia in instanti fit : Bespond etur quod imo fit in tempore sicut liest non ,

percipiamus quia fit subitö , (Ist art reputo falsum ) 41 .Quad d uae


. . . .

albed ines zut qusecunque d uo ind ivid us e usd em j speeiei conveniuut ad sensum

(R . f . et err . ) 42 . I t m qu d
e o pm emistio honorum et punitio m eleram per

qui d icuntur unus intellec tus et alias sensus : E t isti spiritus sieut in b one se

j udicia infinities congregabsntur . Et sie in hoc b onus praem isbitur , m eins

ha b hit
s semper suam m slam dispositionem : vel post sliter p i
on quod illi d uo

perfectionia . Id circa intelligibilis m agis qusm prius remeant sd nos. (Ist .

w ere fl
e s . et. err .
)
Nxco u us ns Am xcunu .

in w e l cher die Atom istik sich hätte hervorwa ge n dürfen und ,

AR I ST O TELES zu m äc htig als d afs die Naturphi10 m phie sich


,

hätte auf ged eihlichere Grundsätze stell en können Die Herr .

s ch a ft der T ho m isten un d S c o tisten verdr ängte die Ver s uche


ein z elner wie sie ein Jahr hund ert vorher Room Bm os W erke
,

un te r drückt und ihre n Verfas ser in langjährig er H aft h a tte

sich gestalt en in l ebendigem Erlebnis m uis ten innere und


,
'

ä ufse r e Erfahrung d ie europäis che Menschheit über d en be .

schränkten Kr eis ihre s bisherigen I nteresses heraushe ben ehe


'

au ch d as theoretische Verständ nis der W elt der Ma cht d es


Lebens ns chzuko mm en sich gedrängt fü hl te D e nn erst werd.

es o fienbsr d afs neue Denkm ittel d as Syste m der substan


'

zie ll e n Form en zu ersetzen hatten und d as des


Kör pers eine and re Auf lö sung erheis ch te .
E rster Abschnitt .

Das Pri nzip der i nneren Entwi ckelung .

innerlich in widerspruchslosen Zusamm enhang zu bringen ; noch

B ildungen Luft und Licht ‘


zu v erschefl en .
eine Verän derung in der Naturbetrachtung die an sich zwar ,

im Gegensatz stand zu d en Prinzipien auf wel che sich später,

W er ke und der Einw anderung gel ehrter Griechen ; es ist

staltend e eine neue Aufiessung der Natur


md ringt . F ür
'

liefert dieselbe zwei vielversprechende Ge sichtsp unkte d en ,

Begriff einer E n t w i c k e l u n g d er Vielheit und Hennig


faltigkeit d er Sinnenwelt aus der Einheit und Einfa chheit
d er I dee und d am it im Z us amm enhang s d en Begriff der
,

W e l t s e e l e der all gem einen innerlichen B elebtheit des Uni


,

v ersum s E s ist hier d er Ort kurz die Ged anken z us amm en


.
,

Lehren rein pla tonisch ist , was d en einzelnen Vertretern d es

wenigsten beschäftigt und die physikal ischen Erklär ungen dir ekt

III B
,
insb es. Aur a Brem e n, D ie Theologie
. und Physik d es Platin, Halle 1 867 .
S toiker . Pw r m : W eltseele .

Häfsliche, im Gegensatz zu d em abso lut Red en welche s d a s ,

Schö ne und Gute ist Die Körperlichkeit erscheint als ein Mangel
.

hervorzurufen verm ag bed arf es einer Ve rmittelung zwischen


,

d em Geiste und der Ko rperwelt eines Agens wel ches zugle ich , ,

d ingung der Teilb arkeit der Ma terie ‚ , berührt und d adurch die

hatte wie ,
wir sa hen ,
al s ein s olche s dynam isches Prinzip die

S t o i k e r diesem Gedanken gegeben Bei ihnen ist die W elt .

seele wie alles dur ch aus körperlich aber der feinste S t ofi


'

, , , ,

d as Pneuma welches alle Dinge d ur chdringt und als gestaltende


,

Lehre d es AN AXIM ENES v on der Verdichtung und Verdünnung

d ichtun g Verd ünnung die E lem ente erze ugt und d en


und

Dingen die Spannung ( r 6vog) gibt die innere Intens ität ihres
'

We sens die ihre Belebung und Beseelung ausm acht


,
.
1

aus, so d afs es d ann nur ein Schr itt ist die Weltseele als d en ,

bese elten Raum selbst zu de nken Wie aus d em Urwesen d er .

Nus so geht wieder aus d em Nus ein dritt es die Seele hervor
, ,
.

Die einzelnen Seelen sind all e in der unendlichen umfassenden ,

Einzel seel e Einzelkörper Nicht die Seele tritt in d e n


z um .

Körper ein sondern der Körper in die Seele ; diese ist ein
,

G anzes ohne Quantität ohne Masse ; und indem der Körper


, ,

in sie eintritt nimm t er an der We lt d es Lebens teil so d a£s


, ,

a ll e die verschiedenen Körper be seelt und die S eel e sel bst

Zeit ist d as Leben der Seele be trachtet ,


in der Bewegung ,

Vgl . L . S r am , S tau I S 88, 89


. . . . 8 . auch o en b 8 220
. .
D as Vermittelnde bei dieser Erzeugung d es Sinnlichen ist der
l oy g Jeder spezifischen Differe nz entspricht ein Logo s D as
'
o . .

Sein wird in der Seele zum Leben d ie Idee zum Begrifi ,


'

Welt erm öglicht .

W ir werd en im fol genden sehen wie dieser Gedanke


,

sophie er grifien und benutzt worden ist


. Wenn m an aber

verwerten so liegt es in d er Natur der Sa che defs m an na ch


, ,

einer Veranseheulichung ihres Begriffes strebt ; und die Folge


davon ist d afs die Weltseele verstofilicht wird und ihr Begriff
,
'

m ehr demjenigen der Stoiker v on der Weltseele als einem alles

Die se Um gestaltun g zugl eich eine Erinnerung an H ER AKLI T liegt


, ,

um so näher als d adurch eine Vereinigung mit der aristotelische n


,

Lehre vo n der L ebenswärm e m öglich ers chien und die Unsicher

L ebenswärm e z um Äther einer Verschm elzung dieser Vorste l

fliefsen auf di ese Weise zus amm en und werden um so weniger


geschieden , j e m ehr sich d as Den ken in poeti sche n B il dern

Die Beziehungen der Wel tseele zum Raum s waren sc hon


insofern vorbereitet als m an die p arall ele Stellung welche
, ,

PLATON d em Mathem atischen neben der Weltseele anwies näm ,

Ideen, da durch verde utlichen suchte d afs m an d em von der


zu ,

Weltseel e erfüllten Re um e geradezu diese Rolle zuschrieb J .

es ist sogar bei Pnos dieser Vorstellung g anz bes timm t vor
W eltseele sp iritus mund i W eltätber .

Wesen betr achtet wird d as aus d em feinsten Lichte besteht


,

und verm öge der D urch dr ingb arkeit des Lichte s zur Aufnahm e
der Ma terie fähig ist Hierin ist die stoische Leh re v on der
.

D urchdringung der körper lichen Eigenscha ften der eristotelisch e ,

klär en als deren belebende Urs ache nunm ehr die Weltseele
,

a uftritt Dieser k örperli ch ausgedehnte und durch Beseelung


.

wirkende Äther ist der unm ittelb are Vorgänger des sp ifitus
mund i bei d en Alchymisten und Naturphih so;; h en v om E nde
d es 1 5 Jahrhunderts e u Es wird sich bei AGRIPPA VON NETT ES
. .

Al chymisten jener Ather eine nochmalige Um wandlung erlitten


und zu der Aufstellung der drei Grunds ubsta nzen d es PARA
CELSUS gefü hrt Dieser Spiritus bleibt nunm ehr in d en v er
.

schie d ensten Ge stal ten d es all ge m ein e Age ns der N atur wo ,

durch diese selbständiges Leben erh äl t Bei BRUN O wird er .

zum Vacuum DEM O KRIT 8 ; er ist s ehr beliebt bei F RANC IS B AC O N


und v ersteckt sich bei D sscznr zs Ge ssss m und Bon n hint er ,

Form wieder bei H ENRY Moss hervor v on welchem er z u kei ,

nem geringeren als NE W TO N sich flüchtet um im m athem atische n ,

Gew ende der fernwirkend en Kräfte die m oderne Phy sik zu


beherr schen Die Lebenskraft dieses W eltä thers der im Gr und e
.
,

V e r ä n d e r un g ü b e r h a u p t b e g r e i fb a r m a c h t .

W as nun bei d en Neupl atonikern die Theorie des Körpers


im speziell en anbetxifit so ist diese soweit sie überh aupt aus
'

‚ ,

gebildet ist der Ato mistik durchaus fein dlic h PLO HN wendet
, .
'

sich a n verschiedenen S tell en he ftig gegen die At om istik 1


.

E r stellt derselben entgegen d afs jede r Körper nach alle n ,

Seite n hin teilbar sei d afs sie die Ko ntinuität und Flüssigkeit
,

der Körper nicht erkl ären könne d afs sie die geistigen und se e ,

Man vgl . bee E nn


. . II , 1 4.
. c
. 7 und III , I l
. . c . 3
.
ist entweder lebendig oder tot . Der Ü bergang selbst ist icht
n

Zeit und der Bewegung erläutert Am srorm ns konnte d en


d er . .

Widerspruch verhüll en aber nicht lösen Se lange es kein


‚ .

selbst ,
d as G egebene als e in W er d end es z u d enk en , so

zweifeln konnte , a ber es blieb z gänglich der w i s s e n


un u

h a ft l ic h e n B e h e r r s c h u n g , d er begrifiliehen Fix ierun g


'

sc .

Dingen ein Prinzip der Verand erung liege welches ,


in d en

Wurzel hab e Deshalb m ufste erkannt werden d a f s d a s


.
,

W e sen d e r V e r änd e rli c h k e i t s e lb s t d a s e i g e nt l i ch


R e a l e in d e n D i n g e n s e i d a fs d a sj e n i g e r a t i o n a l e
,

E l e m e n t w o d ur c h d e r W a n d e l d e r E r s c h e i n u n g
,

d e n k b a r w i r d a u c h z ug l eic h d i e R e a l i t ä t d i e s e r
,

D i n g e d a s B e h a r r e n d e i m W a n d e l s e t z t Die Realität
,
.

G e se t z i h r e r E n t w i c k el ung

in s i c h t r ag end . Die

Vgl . Conax Princ s 28 f , 34


. . . u. a ; . Kante m m. s . 422 s .
Der Grund satz d er Re alität .

Re alität kann nur ge setzt wer den dur ch ein eigenes Denkmittel ,

und dies d arf nicht der Begriff d es st arr e n Seins sein ; so n dern

es m ufs die Eigensch aft die Qualität d es Dinge s enth alten in


, ,

sich Au sg angsp unkt e iner ge setzlic hen Entwickelung zu werden .

Hier ist der P unkt an welche m die T hatsache der sinnl ichen
,

Erfahr un g die als Veränderung der E mpfin d ung gegeben ist


, ,

d urch ein en Begrifl z ur objektiven Re alität gelangen und in


'

d as Gebiet der Wis sensch aft eintreten k an n E s han delt sich .

um dieje nige E inh eitsbezieh ung d e s Bew ufstseins welche d as ,

sinnl ich Gegebe ne in so l cher Weise ver knüp ft d a fs e s nicht , ,

wie in der Subst anz zwar Identität mit sich selbst durch sein e
,

Präd ik ate erhäl t aber vom Z usamm enhange mit all en andern
,

gel ö st ist sondern d afs e s als ein e Z e i t e r f ü l l u n g begrifien


,
'

wird die zw ar als e in einheitliche s E lem ent im Kontinuum


,

m arkiert a ber nicht v on ihm getrennt ist


, al s ein e Po sitio n , ,

die in s ich selb ständig ein Ge setz d es Wer de ns der Fortsetzung ,

enthält wod urch die weitere gesetzm äfsige E rfiillung der Zeit
,

verb ürgt wir d D as eben ist d er Sinn d es R e a l e n die E in


.
,

or d nun g d es intensiven Mom ents in die Reihe gesetzm äfsigen


ie begrifl liche Fixierung des sinnlichen
B e w uß stseinsinhalts
d
'

Q ua le al s d es Veränd er ungsfähigen Die Re alität m ufs als .

V e r ä n d e r u n g s f ä h i g k e i t ged a cht werden um K ausalitä t , .

un d S u b st anzialität z u verbinden .

Identitä t und Wirkungsfähigkeit jene beiden Grund eigen ,

sch e ften d es Be wufstseins wel che die E inheitsbeziehungen der


,

Su bsta nziali tät und Kausalität lie fern stehen in Verbindung ,

durch eine dritte Grundeigenschaft d es Bewufstseins die K o n ,

t in u it ä t Diese Ko ntinuität erzeugt einen eigenen Grund


.

sa tz der Erfahrun g we lcher besagt : I n a l l e n E r s c h e i


,

nung e n b e s t e h t d a s R e a l e d e r s e l b e n in i h r e r
T e n d e n z z u r F o r t s e t z u n g i n d e r Z e i t Dieser Grund .

sa tz v ermittel t zwischen Ku r s Grundsa tz der intensiven


G r ö fse und d en auf die K ategorien der Rela tion gegründeten

Ana l ogien der Erfahrung D as Wesen der intensiven Gr ö fse ihre


.
,

auf der E m pfind ung beruhen sondern die Möglichkeit der E m


,

pfind un g beruht auf d em Grunds atze d afs die Tendenz zur Ver ,

( Anticipationen d er W ahrnehm ung ) Kr d . . . r. V Kamm S 16 2 Em m s 1 6 1


. . . . . . .
Das Denkm ittel d er Varia ilität b .

änderung Realität ist Die E mpfind ung als d as sinnliche


.
,

Zeichen der Realität ist nur als veränderlicher Z ustand ge


,

geben In der Kontinuität des Bewufstseins hebt sich der


.

einzelne Mom ent als eine Realität dad urch hervor d afs der ,

Begriff seines Inhalts gesetzliche Verbind ung nach vor und


rückwärts enthält ; d ie Kaus alität bestimm t d ie Relation zwi
schen diesen Momenten die Kontinuität aber ist die Voraus
,

setzung dazu indem sie d ie Veränderlichkeit des in der Sub


,

sta nzialitä t als ide ntis ch m it sich selb st Gegebenem garantiert

und ihm d ad urch Re alität v erleiht Aus d em Plusse der E r .

scheinung die als so l che noch nicht objektive Re alitä t be sitzt


, ,

m ufs etwas her ausgehoben werd en kö nnen d as ged anken ,

m älsige Anknüpfung gestattet ; so nst bl eibt d as Ko ntinuum


'

des Bewuß tseins d as unbestimm te Erlebnis ohne Wissenscha ft , ,

d i O rdnung d es De nkens zu begründen


. . Die Ka tegorie der
,
.

Re alität ist also d as Denkm ittel w elches in der Ko ntinuität ,

d es Bewufstseins und in d en E inh eitsbeziehung zu T age tr itt ,

durch welche d ie Dinge als die Tendenz der Veränderung ent


haltend gedacht werden Man könnte d aher die se Funktion .

d es Bewuß tseins oder dies e Bedingung der Erfahrung als d as


Denkmittel der Re alität oder der Ko ntinuitä t bezeichnen D a .

a ber der Aus druck Re alität sehr verschiedenartig gebraucht


wird und Ko ntinuität besser zur Bezeichnung jener Grund
,

eigenscha ft d es Bewulstseins die der Identität co ordinier t ist


'

, ,

reserviert bleibt so woll en wir d as Denkm ittel durch welches


, ,

der B egri ff d e r Verä n d e r u n g m öglich wird als d as D e n k ,

m itt e l d er V a ri a b i l i t ä t bezeichnen Wir verstehen also .

unter d em Denkm ittel d er Variabilität j e n e E in h e it s b e


z i eh un g d es B e w u fs t s e in s w e l ch e d ie B e d in g u n g ,

d a fü r is t d a fs d e r si nnl ic h e Be w u fs t s e in s in h a l t e in
,

g e s e t z m ä fs i g v e r kn ü p fb a r e s d ie M ö g lic h ke it ei n er F,
ort
s etz u n g in s i c h s c h l ie fs e n d e s S e i n e n th ä l t e in Ver ,

fa hr e n d er R e a l is a tio n d u r c h E rz e u g u n g d er G r ö fse ,

n i ch t i n s o f er n s ie E xte n s i o n is t s o n d e r n i n s o fer n s ie ,

d i e R e ge l ih r er T e n d e n z z ur E x t e n s io n e nt h ä l t Dieses .
l

Vgl
Abb Z um Problem d er Kontinuitä t, Philos Monatehefte XXIV,
. 111. . .

S 1 6 8 und Galilcis Theorie d M aterie, V f w Phil K L


.
'

. . 462 11 Die . . . . I S .

b k
systematische A leitung d ieses Den m ittel: und die erford erliche Auseinand er

netzung mit Km k
ann hier nich t gege en werd en W ir fiihren d en Begr ifib .
'
Naturgeseheh ens d arbietet , ist die A r b e i t d e r Ü b e r g a n g s

3 . Nicolas von Guss .

vo ll egend wirkt ist Nmom us C USANUS geboren 1 40 1 zu


anr , ,

Gus s an d e r Mo sel später Kard inal und Bischo f von Brixen


, ,

gest orben zu Todi


Gott ist die absolute unendliche Einheit die Wel t dagegen
, ,

e dlichen Einheit in Vielheit ; hier herrscht Verschied enhé t


un n
und Gegensätzlichkeit des ko nkr eten Einzelnen Die unend .

liche Einheit Gottes in wel cher alle Gegensätze verschwinden


, ,

kann e r s e h e i n e u nur in der Vielheit der Welt welche d as ,

plikation um fafst D aher ist auch die Welt obwohl sie nicht
.
,

die absolute Unendlichkeit Gotte s besitzen kann doch p riv a ,

S eine Bed eutung fiir die Erneuer ung d er Philosophie ist


allgem eine

wied erholt gewürdigt und ins Licht gestellt werd en S E uox mw h mäm
‚ Untermw z . .

zur Geschichte d er älteren d eutschen Philosophie IL Phil osophische Monats


.

hefte Bd XI V S 449 61 Leipz 1 8 78 und „ Beiträge


. . .

FAL CKBUBEBG, Nico .

.

Zune C usanus .Vgl auch R1rr s s , G esch d Phil Bd 9 S 1 41 ii


. . . . . . . .
C usn nm: E ntfaltung . Er k nn n
e e und Messen
.

e d ich d h weder endlich noch unendlich in W irklich


t iv un n l ,
. .

keit aber po tenziell wenigstens ohne Grenze


, Als die E ntfal .

t ungen d e s gö ttlichen Geiste s stehe n alle Dinge in der Welt


in einem engen Z usam m enh ange und d ie ganze W el t ist ge ,

wisserm afsen e in l ebender Körpe r d essen ß eele Gott selb st ist ,


.

D iese Dinge d er W elt aber obwohl in Gott verbunden sind , ,

in der w irkl iche n Welt selbständige und spezifisch v on einander


verschiedene Individuen D as e ben ist der Charakter d er E nt
.

faltung d afs aus d em einen Urbil d die Reihe der m annig


,

faltigen Einzeldinge entsteht Unter diesen Einzeldingen k ann .

d iese wären nicht vo neinander zu unterscheiden Aber in .

jedem Dinge ist durch d en all gem einen Zus amm enh ang in Gott
, ,

d as G anze der Welt wenn auch in besonderer We ise gewiss er


, ,

t elle kt d em Erkennenden assim ilier en ; denn d as Erkennen


zu

ist nichts andres als eine Verähnlichung d es Erkennenden


und d es O bjek ts der Er kenntnis näm lich ein geistige s Messen

.
,

D am it sind wir zu d em Grundged anken d es CUSANUS gelan gt ,

welcher die unmittel bare Anregung zur Neugestaltung ato


m istisch er Ansichten gegeben h at .

Erkenn en ist Messen Alle s Forschen be steht in einem .

d urch b m es sende Ver gleichung D azu aber bedarf es eines


a .

N e fse e O hne e in Mafs k ann wed er d as Ver hältnis zweier


.

G r öfsen zu einander noch ihr e Über einstimm ung festge stell t


,

w erden wie die Mathem a tik l ehrt und d a s Mafs für die Ver
, ,

h ältnisse der Grö fsen ist zunächst die Z ahl Aber diese zahl en .

m ä lsige Bez iehung hat nicht nur Geltung für Quantitäte n


'

s ondern sie be sitz t ein e viel weiter gehe nde Bede ut ung und

gil t für all es wa s irgendwie als Sub st anz oder Accidens in


,

Vergleichung gezogen werden kann Pr rnaoom s hat die s gewulät ’


. .

D N1 0 0 1
. 1 1
. na C us1
Opera, Basileae 1 555 D ialogua d c passa t, p
etc . . .

b
258 Niui enim intelleej ue se intelligi ili assimilat, non inte lligit : cum intellige re
.

sit assim ilare . et intelligibilia se ipso, neu intellectualiter m ens gl ferner . V .

I diot III p 1 68
. .

De d octa ignorantia , c. 1 p 1 Com parativa igitur est omnia inquisitio,


. . .

m ed io pr0 portionis niens Proportio vero cum oo nvenientiam in aliq uo uno



18
Die Z ahl ist die Bedingung fiir die Vielheit der Dinge ;

ist .
1
Dieses Minim um welche s , als Einheit dient ist , n icht

ist s ein Versuch die ses einheitliche


, Mafs für die Dinge in der

find en Wie OUS A überh aupt durch seine Über zeug ung
. v on

der Beschrän ktheit d es Wis sens nicht zum Zweifel an d em

drängt fühlt , o dern wie er gera de


s n in der wirklichen Wel t

die Scholastik em porhebt so versucht er auch praktisch sein er,

Theorie d es Messens physik alische Bedeutung zu geben .

efi oit, in q uantitate tantum ; sed. in b


omni us, quae q uoyism od o substantialiter

aut aceid enüu


liter conveuire possunt ae d iflerr9 .
'

D e d oct ign c 5 . . . .
p 4 .N ecessarium
. est ia num ero ad minimum
d eveniri, quo minus esse ne quit, uti est unitas.
D e menü I diotae lit . . III . 0. 9 p 1 62
. . .
ist aueh die Z eit als Explika tion d es Mom entes die Bewegung,

R uhez uständ e zu fassen .


nicht in Wirklichkeit für sich be stehen ,


d as E lem entier te ist nicht

der Fähigkeit acta für sich zu bestehen In der sinnlichen Welt gibt .

es keine P unkte sondern nur Körper Z ur Be stimm ung eines


,
.

Körpers aber sind vier Punkte notwendig D araus wird geschl ossen .
,

Geist zunächst in der physischen W el t Hier ist zur Ver .

gleichung der verschiedenen Körper d as beste Mittel ihr spezi

A .. 0 p 1 63
a. . . .

D e conjectur is l H e 4 p 9 7 . . . . . . Unitatem cu usquej regionis, in con

tinua j
alteritate e usd em a bsorptam , ut non in se simplicite r subsistere quest ,

S ensibilis hie m und us nihil superficie simplicius attingit ,


rationalis vera simplicem

lineam superficiei antepom t, .


'

intellectualis autem b
indivisi ile punetum lineae
praefert .
( Se sindBuchsta bn
e , W orte, S ätze die E lemente, die Red e d es
Elementisrte ) . C um prima superfieies b
tri us ind igest punctin, q uae in ne
tam en subsistere nequit, sufficiantq ne quatuor puncta, quatuor superfieiebus ad
primnm corporis soliditatem necessariis : eonj ieitur, quatuor elem ente . ad perfe0 ti

rerum se oreta verius pertingi et m a lte sc iri passe verisimiliori oo uiectnru


C o sm os ; Vorschläge zu E x perimenten

s chl ägen zu Experim enten die ,


m it Hilfe der W e ge an gestellt

Gewichte des Blute s u d er gl v on alten und j ungen kranken


. .
,

und g es un d en Personen vergl eichen um d a durch Untersch ei ,

d ungsm ittel zu gewinnen ; m an solle Pflanzensam en und Erd


reich wägen und später die ausgew achsene Pflanze und d as
Erdreich um zu erkennen wieviel die Pflanze v on dem selben
, ,

als N ahrung aufgeno mm en ha be ein Experim ent d as VAN ,

HELMO NT zweihun dert Jahre später ausführte C USANUS ver


sein werde weil die Pflanzen ihre Nahr ung hauptsächlich vom
.

Wasser erh al ten Auch Vorschl äge zur Bestim m ung des Ge
.

wichte s der L uft werden gem a cht Fern er wird für viel e F äll e
.
,

Zeit z u bestimm en durch genaue W ägung d es w a hre nd der


selben a us einer W asser uhr a us ge flo sse nen Wa s sers so auch ,

fi r die F all zeit eines Stein e s v on einem Turm e u d gl Alle . .

sam en Ü belstands d afs sie in d em guten Glauben gem acht


,

sind sie könn ten mit Genauigkeit ausgeführ t werden weil d em


, ,

C usa n er die grofes Menge der Fehl erquellen unbekannt war ,

pra ktische Res ul tat illusorisch m a chen m uß te n Auch wenn .

die Versuche nicht bl o ß wohl gem einte Vorschläge geblieben ,

so ndern ausgeführt worden wären so hätten die instrum entalen


,

Mittel jener Zeit doch niem als ausger eicht eine nur einiger ,

ma ß en genügende Präzisio n z u geben D agege n sin d sie imm er .

hin be m erkenswert als die ersten Anfän ge ein e selbs tändige , ,

auf Beo b ach tung be ruhende N aturforschung durch m ethodische

Vorschl äge für ihre Untersuchungen in Anregun g zu bringen ,

und vor alle m d a rum weil sich in ih nen all e n der Gr und cha
,

rakter der C usanischen Phil o sophie ausspricht nämlich d as ,

Bestreben ein ex akte s Mafs für die Vorgänge in der Natur zu


,

gewinn en Wie abenteuerlich auch C os m os in s einen Pro


.

j e kte n m it unter ver führt so zeigt er doch


,
ein e n sch arfe n Bl ick
dafür wie m an die quantitativen Verhältnisse in d en Dingen
,
Guam ue z Empirie . W eltzusammenhang .

au ko nn e und gibt wertv oll e Winke über die Bezieh un gen


iiin d en , ,

welche auf diese Weise zwischen anscheinend heterogenen Vo r


gängen entdeckt werden könnten E s d arf die Bede utung nicht .

v ongesetzlichen T hatsa chen in der N atur die der einfachen ,

Beob achtung durch Auge Ohr und t gefühl entgehen ,


.
1

urt eil ungder verschiedenen Religionen ausspricht und beson ‚

ders in seinem Bruche m it der aristotelischen Trad ition zu T a ge


tritt Wie er sein eigenes Denken auf keinerlei Autoritä t
.

st ützen w ill so em pfiehl t er gegenüber d e m scholastisohe n


,

Bücherkram d as Z urückgehen a uf eigen e For schung un d d as


Lesen in d em gro ß en Buche der N atur d as Gott sel bst ge ,

s chrieben un d uns aufge schl a gen ha t S o m a cht er s ich au ch



.

Es wurde schon bem erkt ,


d a fs C usm us zwischen e
all n

d efs d as G an ze im einzelnen d as Einz eln e im ganzen all es in


, ,

al lem ist In dieser durch Gott bel ebten Wel t find et sich all es in
.

steter Wec hsel wirk ung der Un terg an g einzelner Teil e ist nur
,

ein scheinb arer nur e in Wechsel d e r Art d e s Seins


,
un d der ,

Tod ist nichts andre a als Auflö sung zur Mitteilung und Ver

a ll ohn e Grenzen im Raum e und selbst in steter Bewegung


ist .

E s gib t nichts Unbewegte s in der Wel t denn die grenzenl ose ,

Welt hat keinen M ttelpunkt und nur dieser könnte un bewegt ,

sein D aher ist auch die E r d e nicht ohn e Bewe gung sie ruht

.
,

nicht im Zentr um der Welt und ist nich t schl ech ter al s an dre

Sterne ; sie ist selb st ein Stern der Bewegun g unterworfen , ,

E s wäre interessant, wenn sich j em and d er Mühe unterziehen wo llte zu

untersuchen, inwieweit zwischen C am s und d en Ara b


er n, ins beso nd ere
Amma nus W ege der t it in dieser rage F ein Z usamm enhang b esteht.

D e id io ta I p 1 37 u and erweitig
. . . .

V
gl E ucx zs , Beiträge 8 29
. . .

Ü b
die E rhal tung d er Bewegung d es a solut Hund en und d ie
er b Mitteilung
d er Be wegung bei Guss vgl W o m .wn.n‚ Beha rr ungsgcs , S 1 1
. . .
uns ren Zweck ein and res Werk des O assm s der Trac! atus ,

de laä tud inibus fm mm ‘


in wel chem die D arstellung ein er
,

Prinzip d es Koordinaten gelehrt wird Die graphische D ars tel .

wird als ein e Funktio n d er Abseisse ( longitud o) gefa£st, und

S t e tig e n Nicht nur d er Begriff der


V e r ä n d e r lio h ke it d es .

variablen Gr öfse ist ausgebildet sondern selbst derjenige der ,

Tendenz zur Veränderung und der Z usamm enhang dieses


G r a d e s der Veränderlichkeit m it der Eigenschaft d er Funk „

tion Die Veränderung gewinnt nicht bl ofs Ansch aulichkeit



.
,

so ndern s ogar die Möglichkeit einer D arsteilbarkeit d urch


Gr öfsenbeziehungen Hierdurch m uß te der Gedanke eines.

Grenz überganges eine entsohie d ene Förderung erhalten in dem ,

jede Verm e hrung der Bestimm ungspunkte einer Kurve die ge


br o eh ene Linie der stetig gekrüm m ten ann äherte so d afs selbst ,

eine unendlich kleine Veränderung durch eine kleine endl iche

diese Me thode am End e d es 1 4 . Jahr hund erts d en Methem e


tikern eine wohl bekannte war , beweist , d afs sie um diese Zeit

C usauus in einen m ath em atischen Betrachtungen d en Grenz


s «

übergang v on en dlichen zu unendlich kleinen Bogen und um ge


kehrt ohne Scheu wenn auch allerdings ohne Kritik anwendet
, ,
.

Seine m ath ema tischen Kenntniss e galten seiner Zeit als sehr
bedeutend und er selbst legt grofsen Wert auf m athem atische

,

Untersuchungen ; denn er häl t sie für d as einzige Mittel d em ,

Geheimnis d es Unendliohen sich v er gleichungsweise zu nähern ,

Cunr zs , a O S 67, bee S 92 9 7


. . XIII . . . .

.

Hu ma n S 35 1 , . .

Das wegwerfend e Urteil Hm m fi er Cusi sus als M athemati er b k


( Gesch. (1 M a th S 352) ist in Rüc sicht auf d ie ganze Denkart d es
. . . k
Oussa sra und d en S tand d er Mathem atik seiner Zeit zu hart E s m ag hier .

b k
em er t werd en, d afs Nm o u us Lehrer in d er Mathematik d er er ühmte
'
b
Astronom Pi ox e D EL Po zzo T o som snu ‚ genannt m
. s Ps r smus war
( 1 39 7 w elch e r seinen S ch ül er ü erle te und d e ssen N am e e so nd ersb b b
bke annt ist d urch d en Bind a h , welchen er d urch seine Annahme von d er
weiten Erstreokung Asiens nach 0 0teu auf d as W agnis d es C onm us übte .

( S Ar u r , a a O 8 9
. . . . .
Cusa s us : Zu samm enfallen (1 . Gegensätze im Unend lichen .

wenn uns dieses sel bst allerdings au ch unerreichbar bleibt weil ,

Aber n icht nur in entfernter Ähnlichkeit so ndern in ü ber


rasc he nd er Nä he zeigt uns der Spiegel der M athem atik d as

anscha ulicht uns besten d as m etaphysisch Unendliche


am .
2

Seine Methode welche er zur Unte rsuchung d es Un end


,

lichen em pfiehlt besteht in fo l gendem Z uerst soll e m an end


, .

gesehen wird Anwend ungen hiervo n wer den in verschiedenster


.
8

Weise vers ucht S e wird gezeigt d afs die Krüm m ung des

.
,

Kreises um so geringer wird j e grö fser der H albm esser ist ; ,

daraus folgt d afs fiir einen unendl ich gr ofsen R adi us der
,

Kreis in die Gerade ü bergeh t Wenn m an in einem Dreieck .

der Winkel an der Spitze sich eine m gestreckten nähert so ,

fall en dies ins Unendliche fortgesetz t die dr ei Seiten d e s


Dr eiecks in e i n e un endl iche Gerade zusamm en Diese selbst .

kann wieder als ein Kreis angesehen werden u s w E in P unkt , . . .


,

der m it unendlicher Geschwindigkeit in eine m Kreise um läuft ,

ist in jedem Mom ent an jeder Stell e desselben und d aher in

hin aus d afs im Unendlichen alle Widersprüche zus amm enfallen


,

und Entgegengesetztes z ugl eich ist C US ANUS will d aran zeige n .


,

se hie d e des Endl ichen aufzuheben d afs a ber in der Unendlich ,

keit Gotte s alle s d as w as unterschiede n und gegensätzlich in


,

der endlichen Welt vorhanden ist einheitlich und widerspruch ,

lo s z us amm enge fal tet liegen k ann D a s Will kür liche besteht nur .

darin d a fs er d en richtig gebil deten Begrifi des Unendlichen


,
'

C omplemc ntum thcob gzcum p 1 107


'

c . 1 . . .

Z ahlreiche Belegstellen bei Fa ncus x s sa a , a. a. O . S 1 44


. .

D e d octa ign . c. 12 p 9
. . .
n ämlich die Möglichkeit der gr enzenl osm Zunahm e vertauscht

Nur die beiden ersten Regeln C USA8 ( s


. zur Untersuchung

bleibt vers tändlich so ,


lange dasselbe als werdend gefafst wird ;

D as Gesetz d es Wa chstum s selbst in einen Begrifi



zu b ann en
,

voll ziehen . D er Gegens atz zwischen der Kühnheit d er Idee

h andelt Hier schwebt


. ihm der so ungem ein fruchtbare Grund

s ind die krumm e und gerade Linie ,


d er Bogen und s eine S elm a.

seiner Sehne so würde, m an, m eint C USANUS, daraus die Länge

er dasselbe Verfahren auch fiir andre Kurt en als d en einzigen


Weg zu d em m athem atischen Wissen zu gelangen was d em
, ,

D e mai hema tica perfectione p 1 1 2 1


. . .
C uss m rein d urchgefiih r t wäre Die s ist natürlich nicht zu
s .

erwarten Allerdin gs empfängt die Vernunft allen ihr en Inhalt


.

aus der Sin nlichkeit welche d en Geist zu seiner Thätigkeit


,

weekt aber dieser sinnliche Inhal t und d as Denken sind doch


,
1

selb st E s sin d nicht die eigen en D a ten d es Bewuß ts eins die


.
,

sich in der Ordnun g der Erkenntnis als wissenschaftliche E r

gewährl eisten Der Gegensatz nrbildlicher Beg1ifie und einer


.
'

ä ufser en all gem einen Ma terie ist noch nicht versö hn t in d em


tr anscend ental en Ged anken d afs die Möglichkeit der Erfahrung ,

nur in der Synthe sis v on Be wuistseinsd a ten gewährl eist et ist


'

der Dinge verursa cht un d dad urch wird es wieder ungewils,


'

o h ein a däq ua te s Er kenn e n m öglich sei Aber der W echsel



.

bei C USANUS und s ein uns icheres Tasten na ch festem Grunde

wo d ie Aus füllung der Lü cke zu suchen ist, welche bis her d en

gerichtet auf erkenntnistheoretischem oder auf m a them atische m


,

Wege d en Begriff des allgem einen Zusamm enh angs der Dinge
zu erfa sse n in dem er densel ben sich vorzus tell en bem üht al s
,

begrün det in d er Fähigkeit der Dinge ineinander überzugehen ,


.

Hieraus erhellt de fs er selbst d as Bedürfnis fühl te eine Vor


, ,

Die Ver änderlichkeit d er Mater ie wird a ktuell im Begrifie ‘


.

In der Einh e it wel che d as De nken als d as Mittel d es Erken


,

nens setzt liegt nich t m e hr bl o fs die sta rre S ubstanzialität


, ,

welche nicht begreifen laret wie der Übergang von Zustan d .

zu Z ustand stattfind et sondern es liegt da rin d as Prinzip w o


, ,

durch die Einheit zur Vielheit die verschiedenen Zustände ans ,

Vgl . Beiträge S 22
Eucn x , . .

D e d oct ig» p 2 Prae cisio ver o combinationem in re us eorporalibus


. . . . b
et ad aptio oongrua noti ad ignotum humanem rationem supergreditur .

V . b
gl hierü er Fu c x s us s ao , a O S 99 R
. . . .
'

.
der einheitliche Mom ent als Ü b e r g a n g aufge fafst als E rzeuger ,

des v on ihm abhängigen Verlaufe der Erscheinung D a s I n .

d i v i s i b l e i s t n i c h t m e h r d i e F o rm d e s K o n t inuu m s ,

s o n d e r n e s e r z e u g t d a s K o n t i n uum indem es die Mö g


,

lichkeit d er Fortsetzung bedeutet sich zur Gr öfse entwickel t


,
.

Diese Vor stellungsart geht a us der m athem atischen Denk


we is e hervor in welcher der Begr ifi der Funktion sich ber eits
,
'

Es ist für die ousanisehe W eltaufiassung wesentlich d afs alles


in der W elt im engsten Z usamm enhange steht und eine un

Bil de d es Unendlichen soll d as verdeutlicht werden . Der Ge

wird als veränderlich vorgestellt als fähig neue Figuren aus


, ,

sich zu erzeugen Die gegebene Figur aber ist stets eine


.

d er Figur in einen Begrifi


'

zusamm enzufassen ,
und d iesen

auch im Bogenelem ent d as Gesetz d er Kurve Imm er sieht er .

in der T e n d e u z zur Er streckung d as eigen tliche Wesen der


Ausdehnung S o gelangt er bis dicht an die Grenze wo der
.
,

ist ihm der Ü b e r g a n g v on Ruhe zu Ruhe und die Ruhe


.
,

nichts andres als die Cos w,


lieatio der Bewegung ; d as einzelne

D as sind die Gedanken welchen jener Begriff der Varia


,
wir d es au ch m öglich , sich d es kausal en Z usamm enh angs d er

wis senschaft zu begründen .

4 Die Be seelung und d ie E igenschafte


. nd er D inge .

d er Dinge ist nur zu erkennen an d em Stud ium der Einzel

in d er Natur an und für sich verständlich werden liefs .

Naturkörper die , e lem en t a r i s e h e n und die v e r b o r g e n e n .

so kr äftiger wirksam sind je , gr ö fser die Menge d es wirken

ke it, Härte Weichheit F arbe Geschm ack


, , ,
u s
. . w . Auß er dem

m an teils beob achtet h atte teils beoba chtet ,


zu ha ben glaubte ,
Die Belebuug d er Dinge .

Welt hinaus und der Welt wal tete nur die M e c h a n i k


in d es
Naturgeseheh ens ; oder der treibende Geist schl üpfte ganz und

gar in die Dinge sel bst d as Ges etz dies,es Geistes w urde Ge

Geist die Weltseele die Na tur wurde b e l e b t


, , . D as Leben des

gesetz der Körper . D as l etztere kannte man gar nicht, d as

inner er Erfahrung zu kennen . Der Gang der Naturphilosolihie

ein anal oges Tr eiben eine ,


all gem eine Organis ation für die Kö r

Als d er erste bei welchem


,
d as oben geschilderte Bestreb en ,

Hmmuca CORNE LI UB Ae m r rs

vos Nar rsss sm ( 1486 —


1 535) zu

vor nr teil slo sem Geiste tr otz seiner Berühm theit


, als Zauber

Zusamm enhang, ein E nthaltensein von allem in all em und ,

suchte nach d em inneren Gnm d e dieser allgem einen Wechs el

Die Elem ente sind bei ihm n och verändert die vier
un be
Ae m n v. Nm s snm : Eleme nte .

PL ATO N erteilt er d em Feuer : coaitas , r aritas, motus ; der Erde


obscur itas, densitas, quies ; der Luft : obscur itas , raritas, motus
d emWasser : obscufitas , d ensitas, Die se Eigenschafte n
motus .

komm en d en Elem enten in ver schiedenen Graden zu und zwar ,

so , d afs

d as Fu e er d oppelt so d ünn, 3 mal so b w gli h


e e c ,
4 m al so scharf ist als die L uft,
d ie Luft schar f, d ünn, b w gli h
e e c d W asser
.
,

d as W as ser scharf, d ünn, b w gli h


e e c die E rd e .

D asFeuer verhält sich zur Luft wie die Luft zum Wasser , ,

wie d as Was ser zur Er de .


1

Die ser Anfang in die aristotelische Q ualitätslehr e quanti


,

t ativ e Be ziehungen hineinz ubr ingen bl eibt jedoch ohne weitere ,

Folgen Es wird d afiir versichert d afs die Beziehungen z wi


.
,

s chen d en El em e nte n Wurzel un d Grund lage all er Körper und

Naturen aller m erkwürdigen Eigenschaften und Kräfte seien


, ,

deren Kenntnis zu staunenswerten Leistungen in der natür


l ichen Magie in d en St and setz e Die Z usamm ensetzung der .
’B

E lem ente und ihre gegenseitigen Verbindunge n find en nicht


sta tt nach Art einer Z usam m enhäufung sondern d urch Ver ,

änderung und inner e Vereinig ung Von d en sinnlich wahr .

n ehm bar en E lem enten ist keine s rein in ih ren Zus amm e n ,

setzungen ist stets e in Elem ent d as herrschende so überwiegt


in d en Steinen die Erde in d en Metall en d as W as ser in d en, ,

Pflanz en die Luft in d en T ieren d as Feuer näm lich die Leb ens
, ,

wärm e Der E influfs der E lem ente erstr eckt sich auf die ge
.

sam te Welt auch m it d en S terne n und Gei stern stehe n sie in


,

be stimm tem Z usamm enhange Die Eigenschaften der Dinge


3
.
,

welche v on d en El em enten abhängen sind teils erkennb ar aus ,

der Menge d es herrschenden E lem entes und stehen im Ver


h äl tnis z ur Gr öfse des Körpers teil s aber sind sie in keiner ,

Weise aus der Natur der Elem ente ersichtlich und nur d urch
d ie Erfahr ung zu ergründen ; d as sind die qud itaies occultcw v on ,

nun die wichtige Frage woher dies e verborgenen Eigenschaften


,

He rm a Coas s x n Aman . n 1 11 Nerr ss ner u Op era omnia.Lugd uni 1 600 .

T om . I D e occulta p W 0 8 W
. Lib I . . c. 3 p 4. . . Vgl . 1 . Buch 8 63 . .

°
19
t
s a mm en und wie es m ö glich ist die Wirkungen der Elemente ,

in Verbind ung zu setzen Der Körper und die Ma te rie sind .

an und fiir sich einer Wirkung und Bewegung nicht fä hig .

Aus eigener M acht und durch sich sel bst beweglich is t nur die
Seel e Die Wechselwir kung d er Dinge ist daher nur erklärlich
.
1

durch ein Beseeltsein derselben .

Der göttliche Geist welcher die Bewegung erteilt und , ,

der unbewegliche träge Körper bedürfen einer Vermittelung, ,

eines Medium s welches gl eichsam nicht Körper so ndern schon


, ,

Seele und anderseits gleichsa m nicht Seele a ber schon Körper


, ,

ist! . Die ses Mittel ist der W eltgeist oder die Welts eele der ,

sp ir itus mund i d i die Q uinte ssenz


, d as fünfte E lem ent w elches
. .
, ,

d en a nd er n vier über geo r dn et ist D ur ch die ganze Welt ist .

dieser Sp iritus a usgego ssen in all en Teil en derselben bewirkt ,

er Belebung der Körperwelt wie unsre Seel e d en Körper be ,

lebt ; er ver ursa cht all e Wech sel wirkung der D inge und m acht

Ausdehnung und läfst sich aus d en Körpern aus ziehen ; AGRIPPA


h abe ihn selbst aus Go ld ausgez ogen aber nicht m ehr Gold ,

da d urch m a chen kö nnen als d as Gewicht d es Gol des betrug , ,

aus we lche m die Q uinte sse nz extra hiert w urde de nn als aus
gedehn te Grö fse kann die selbe nicht über ihr eigenes Mafs
hinaus wirksam sein 3
.

Die ganze Welt ist also bel ebt Der Spiritus mund i welcher .
,

selb st a us d em göttl ichen Geiste st am m t ist in der K ö rpem elt ,

der Träger und Schöpfer aller Veränderung die zusammen ,

haltende und entfaltende Kraft welche auch d as organische ,

W a chs tum und all e E rz eugung bedingt E ntstehen und Ver .

gehen sind nicht m it A RI STOT E L ES auf d en E influ ß der Sterne


zurückzuführen ; denn l ebendige Substanzen können nicht durch
aufser e Einwir kung entstehen sie bedürfen eine s belebten ,

Sam ens einer Entwickelung v on innen heraus Es wäre auch


,
.

absurd wenn die unbedeutendsten Teil chen der Welt ganz


, ,

kleine k aum sichtb ar e T ierchen belebt sein so llten und die


, , ,

A . a. 0 . c. 1 4 p 23
. . A a O o 1 4 p 23
. . . . . . . .

A 0 1 4 De spir itu m und i, q uis sit et q uod sit vinculum oconi


°

. a . . c . .

terum virtutum .
p 2 8 S piritu s.m und i q ua
. m d icim us essentiam q uintsm . .

cum sit ille spiritus form s ex te nsa et no n inte nsa , no n potest ultra ausm
m ensa ram im perfeetum corpus in per feetum perm utare .
l etztere n
Richtungen ebenfalls entgegengesetzt ist so ka m es ,

doch zunächst darauf an zu erkennen d afs die scholastisohe


,

er obern und hierzu war die Annahm e eines selbständigen


,

Lebens in derselben der erste Schritt Es wurden dadurch die


.

sich eine eigene Physik der „


S pagir iker

,
d i . . der Chemiker

die vier El em ente zurück ,


o dern bedienten sich obwohl
s n ,
Si e

Sulfur . waren sie auf diese Annahm e d ur ch die


'

O fl enbar
Beobachtun g geführt wor den d afs sie bei ihren Analysen
,

sich un ter die '

Begrifie eines flüchtigen un d eines m ehr ko n

gestü tzt durch Autoritä ten wie RAYMUN D L um ( 1 235 1 31 5) .


und Ans om> VI L LANOVANUS ( 1 235 die An sicht in Gel

li ehenGrundform en all er Körper sind die m an d aher in der


,

Chem ie lediglich in Betracht zu ziehen hab e .

Der Begriff d es Sal als Bez eichnung für d as F euerbestän


dige in d en Körpern verd ankt seine all gem eine Gül tigkeit als

war , l äfst sich schwer entsche iden ,


d a ü ber die Echtheit und
ten n ichts Z uv erß ssiges bekannt ist . So s oll bei IS AAK nam

Bestandteilen der Metall e die Rede sein. 1


In d en Schriften ,
al s

Schriften n a c h PARAOE LSUS wahrscheinlich erst in d en Anfang ,

des 1 7 Jahrhunderts zu setzen sind d a ältere Handschr iften ,

B asIt V1 m ur mus zugeschriebenen Werke dürften demn a ch


d em Herausgeber derselben, der sie im Beginn d es 1 7 Jehr

15 . Jahrhundert zu s etzen sein .


3

mit d en par a c elsis chen . Lehren so voll ständig überein , d afs an

weishar ist . In Kl arheit und Ordnung des Vortrags ist BAsILI UB

Lesen der Schriften der Alten ‘


,
wovon Pm onnsus weniger
hält Seine Schriften m a chen
. d en Eindruck defs die v on ,

K or n, E ntwickelung d . Cha rt 8 20 . . . Doch erscheint d ies Ko r n sel st b


nicht genügend b gl bigt
e au , s. B eitr 3 S t 8
. . . . 1 09 .

Z ur Basiiiusfrage Chem , S 1 36 iii, Hann a,


vgl. Gamma , Gesch . . I .

B ist d e in China 1 p 47 9
. or n, Geech d Chem I, S 74 f , ganz
. . . K esond ers . . . . . b
b K
a er or n, B eitr 3 St S 1 1 0 1 29 Von äl teren Z eugnissen ist d as enige
. . . .

. j
S um me er wähnenswert in D e chymicom m c Ar istotelicis ct Galm icis con .

sensu ( l E d 1 6 1 9) in Op era Lugd 1 676 T


. .
p 224 nd essen hat or r . . I . . I K
(Beitr . S 1 1 7) gezeigt, d afs sich gegenwärtig
. ki e n Beweis m ehr d afür er b ing
r en

(Alchemic S . 81 ) erklärt Korr die Basiliussohriften entschied en fiir eine um


1 600 b g ng
e a ene Fäl schung.
ist und daher au ch mit der aristo te liseh en E lem entenlehr e zu
vermitt eln su cht . D as Ver dienst d er ba hnbr echenden Arb sit

BAS ILIUS zunächst kurz skizzieren


S ubstanzenlehr e d es .

Nach Rasm us ist die grofse wie die kl eine Wel t aus

pfianz ung und Verm ehr ung . Die Entstehung der Metall e g e

stehen ist durch , Austr o ch m ng d es Feuers und der L uft Erde

worden sind nämlich ein e innerliche Seel e


, „

,
ein „ unbegr eifl

licher Geis t und eine l ei bliche sichtb are




Un ter

Agens ( wir würden es Geist nennen) ; der „


unbe greiii lic he
'

Geist “

ein en sehr dünnen gasförm igen ‘


S toii die „
l eib liche , s ichtb are

A O S 11 M umphwngen d cs Antima mi S 348 S 440


'

. a. . . . . . . .

Triumplnoagm des Aut S 441 . . . D e microcosmo S 1 14 Doch ist


. . zu
Welt als belebt alle Körper und E lem ente s ind mit Geistern
,

angefüll t Von innen heraus entwickeln sich die N aturwese n


.
,

geleitet durch die Faulung ; Zersetz ung ist die notwen dige
Bedingung zur E ntwickelung 8
.

Gegenüber d en Schr iften d es BAS ILI US zeigt sie h PARACE L SUS


durchaus als der genialere und originell ere Denker Aber in .

der Geschichte der Körperlehr e könnte es scheinen als en t ,

h alte die S ubstanzlehr e des Basn ms erst die Vorstufe zu der .

j g
e ni en des P A R ACELS U S P AR A CE L SUS gibt n ä m lich n.icht nur

ein e viel be stimm tere D arl egung über die Art und Weise in ,

wel cher die Grundsubstanzen die einzelnen Eigenschaften der


Körper bedingen sondern v or allem l eitet er die chem is chen
,

Grundsub stanzen nicht m ehr aus d en aris tot elischen El em en te n


ab w ährend dies bei Basmm s noch der F all ist
,
Dies ist der .

entscheidende Fortschritt Man darf jedoch d araus nicht .

schlie fsen d afs P ARAC E LSUS his to risch der später e sei Vielm ehr
, .

m ufs m an in BAS I LI UB ein e Abschwächung d er par a c elsiseh e n

E influsse gelehrterer Bil dung stehenden Herausgeber al s ein e


Verbe sserung der Ansichten d es PARACE LSUS zu Gunsten der
Versöhnung mit As ter or s r ss . .

Der Arzt P m mr r us T umor s m sr us vos Hons na s rm Auas onus ,

v on sich s elb s t BOMBAST US nach seinem


, Gr ofsvater gena nnt ,

l atinisiert PARACE LSUS ( 1 47 3 tritt m it Energie der Auto 1

rität d e s G AL E NUS
. und der Ar aber in der Me dizin entgegen .

Nicht aus ihr en Schriften so ndern aus d e r Natur d ie nur , ,

durch eigen e E rfahr ung er forscht werden kann so ll der Arzt ,

lernen ; nur die N atur ist ohn e F alsch Auch Amsror nnss gil t .

ihm nichts ; er ist nur der Schwamm der a m B aum der Philo ,

s 0 phie gew ach sen ist u nd vieles Gute d as PLAT ON d en er


, , ,

A. a. O . S 31 1
. .

A. a. O . S 57
. . T . II , e . 5, S 31 . find et sich d er Ausd ruc k A tomi
als Bezeichnung ganz feiner T eilchen .
P1 m c nm us : W el t und F orschung .

hochste llt ,
gelehrt hatte verdeckte und verd arb Und so ihr ,
.

schon Am srornm s selbst wer end t und der P ORP HYRIUS und
Ans mvrus d orz u Avrcns m GALE NUS sel bst noch ist kein
, , ,

Grun d d a d as Ihr ein en Einigen Kranc ken d ar aufi m öchten


,
'

vertrösten ? Niem and ts Fort mit der Autorität zurück z ur .



,

Natur aus d em Bü cherkr am hinaus ins Freie d as ist die Lo


, ,

sung d es P AR AOE LS US die er mit scharfen Worten verkündet , ,

der er mit energi schem Thun nachl ebt .

Die Welt ist von Gott geschaffen aus d em Nichts z unächs t ,

als der un geordn ete eigensoh aftsl ose Lim bus ; aus dies em ist ,

sowohl die grofse als die kleine Welt Universum wie Mensch , ,

herausgebil det Und weil sie beide aus dem selben Lim bus

.

entstan den so sind auch die Gesetze für beide W el ten Makr o
, ,

kosm us und Mikroko sm us die selben D araus folgt einerseits .


,

d afs die N atur d es Menschen nur aus der Erforschung der


gro ß en Welt erkannt werden k ann andrer seits aber d afs in
8
, ,

der groisen Welt all es in ähnl icher W eis e verläuft wie im


'

Leben d es einzelnen Menschen Al les ist organi siert und es .


,

gibt keine E ntstehung v on aufsen h er sondern nur eine E nt ,

wickelun g v on innen nach An alogie des Sam ens welchen die , ,

ganz e Wel t und jedes Einzel wesen in sich trägt Auf diese

.

Weis e gewinnt die Welt bei PARACELS US die S e l b s t ä n d i g


ke i t welche sie besit zen m ufs wenn ihre Gesetz e unsr er
, ,

Erforschung zugänglich sein sollen Die se Erforschung ist d as .

E delste w as der Mensch auf Erden l ei sten und genieisen k ann ;


'

bei der Scho lastik freilich ist sie nicht zu fin d en 5


.

Ich b enutze d ie Gesam tausga b e d er W erke d es Pa m c s r sus von Ha se n ,

Basel 1 589 . Die angezogene S telle in Pa ragra ni e ltm us Tr ac ta tus,


'

II
p 115 . .

Vgl . auch
p 1 05 und p 22, 32 . . . D ie letzteren gehören zu d er mind er 11 e
g aubigten assung d es W erkes
l F . b
Ü er d ie Z uverlässig eit d er Hvszs scheu k
Ausga b e vgl . Ha s s a n, Gesch d M ed 2 Bd ,
S 80
. iii ; E uc.z s u, Unters uchungen . . . .

Geschichte d er älteren d eutschen Phil osophie ; P hil osoph M ona tshefte III . . . XVI .

S . 321 if Leipz
. . 1 880 u Moo n, Th P a racels us München 1 876 , p 2 1
. I ch . . . .

c itiere , wo ich eine k b eso nd ere Bem er k ung m ache, nur solche Schriften ,
welche
a us eigenhandi en Büchern d es P1 u1 0 5 1.s us stamm en
g .

Vom Pod agra 1 . . B uch . IV p 253 . .

Faramira m, B 1 . . I p 72
c. 1 . . .

D e meteor is 0. III VIII p 1 88


. .
, 1 98 u . . sonst oft. Vgl . hierü b er bee .

Ec m s a . a. O .

D e gm atioao hominis . I p 330 . .



P1 m cs x sus z E lem ente. und Grund stofie .

Die Elem ente sind von d en Alten nicht richtig aufgefafst


worden All erdings gibt es vier El em ente aber sie sin d nur
.
,


Mütter ihrer Frucht 1
d h sie bewirken Neubil dungen und

,
. .
,

daher m üssen sie selb st z ersetzbar sein Denn Zerse tzung .


ist die Bedingung jedes Entstehens und erst durch die Schei ,

dung (F aulung) gewinnen die Dinge ihr E inzeld asein Die 3


.

Grundbestandteil e all er Dinge a ber sin d die drei : M er cur ius ,

S ulfur un d S al D as beweist die chem ische An aly se wel che


.
,

stets nur auf die s e d rei G r undb est andteil e oder P inzipien führt .

W as brennt ist S ulfur nichts ander es brennt als S ulfur


, , , .

W as raucht und sich sublimiert d as ist M ercur ias w as , ,

als unv erbr ennl ich e A sche zurü ckbl eibt d as ist S al Diese

.
,

drei Grunds ub stanzen ( tres pr im a e sub stantia e ) kö nnen zw ar


nicht se lb ständig d argestellt werden aber sie sind bei ,

der Ver brennung und durch d as Feu er zu erkennen Sie .

können nicht ohne ein ander sein denn der S ulphur bedingt ,

Wa chstum und Gedeihen der Mercurius die Flüssigkeit d as , ,

S al die Form un d Festigkeit d er Körper 5


Salz herrs cht über .

d as „ w as z ur F aulung geht
,

Sul fur ü ber d as was zu viel wir d , ,

aus d en beiden ander n oder zerbricht Merkur nim m t hin weg , , ,


d as in die Co nsum ptio n ge ht “
Merkur ist ein Liquor S ulfur .
,

ein O el S alz ein Alcali


,
°
Die verschiedenen Sto ffe h a be n ihre.

besonder en Mercur ii S ulfiam und S ales Von ihrer norm alen


, .

Mischung im Körper hängt d as Bestehen d er Gesun dheit ab .

D ie dr ei Gr undsub stanzen selb st bil den die El em ente und


a ll e Ding e Von d en E lem enten k ann m an drei irdische und
"

e in himm liehe s unters cheiden ; die ir dis chen sin d Erde W as ser ,

und L uft d as himml ische a ber ist n i c h t d a s F e u e r


,
son ,

d e r n d e r H i m m e l s e l b s t Es gibt kein E lementum igni19 .


,

sondern nur ein E lementum coeli D as Feuer gibt d em Menschen .

Fa ramir am l p 87 M et
. I p 1 78
c. 8 . I . . . VIII . . .

F ar a mira m I IV p 1 9 2 D.ies Buch ist we nigeI


r . . b gl bigt
e au ,
e her d ie
j
Auffassung ist ed enfalls echt .

L a byr inthus M ed icorum c. 10 . II p 232, 233


. .

Pa ra mzr um l I
'

. I.
p 74 . .

A . a . O . und L II . 0. 5 . I p . 1 29 .

I, p 7 5 , 1 1 4 M eteor VIII p 1 86 1 87, wo die N am en I yme


'

. . u . a. . . u.

quer Mere urius .


P1 m os ums : Die E ntwickelung .

D as Gesetz der Veränderlichkeit läfst d as Studium an der Er

m ehr in d en Dingen selbst auf gesucht denn ,


in der chemischen

der S ch opfung bis zum j üngsten Gericht Dieser Wel tlauf .

tr ägt d as Gesetz seines Werdens in sich selbst un d m ufs d aher


d em Ver ständnis als der L ebensproz efs ein es Organism us sich sr
ö ffnen Aus aller Bizarrerie und Phantastik der paracelsischen
.

Schriften le uchtet dieser eine Gedanke hervor d afs die W el t ,

sich erklär en lassen m üsse weil ihr l ebendiges Geschehen in


,

gegeben . Es ko m m t d azu ,
d afs er mit der Schärfe und Schl ag «

d es Vo lksgeistes her aus n eue s Leben in d as verdorrte Schrift

a uf die em pirische Methode hinweist .

S e wie PAR ACE LSUS die a lchym istisoh n eup la to nische Wel t -

seel enl ehr e zu einem Grund prinzipe naturwissenschaftlieher


W elter klär ung m a cht so erweitert er in d er speziell en Theorie
,

der Materie die Lehr e v on d en dr ei Grundsubstanzen zu einer

Aueh d ie Anna hm e der drei Grundsubstan zen welche PARA ,

OE LSUS mit der Trinität d es Schöpfers in Beziehung setzt weist ,

in d en m eist aus plato nisch pythagoreis cher Schul e stam m end en


-

Na ch dies er m ysteriö sen Autorität bestehen die Metall e

Anim a h abe nun BASILI US m it d em Nam en S zdfur belegt und


berichtet VAN HE LMON Die Verm utung Hnm om s ma g sich
.

beziehen auf eine Stell e bei B AS ILI US „


Ma n befin d et auch ,

Dinge entst anden : Als ein e e l i s c h e s g e i s t l i c h e s und


s ,

s i e h tigl ic h e s Wesen ,
die stell ten für ein m erkurialisch

Salz ; diese drey gaben ein vo llständig und perfect greift


liohe s und fö rmirlich es Corp us all er Din ge . In wel chen inéon

sa gt : „
D a rum b aber d afs HE RME S gesaget d afs die Seel allein
, ,

d as m ittel sey, zu vereinigen d en Geis t m it d em Leib : hat t

s elbe See] ist ,


und gleich als ein Fewer all e Dinge zeitig e t

binden etc .

Diese Spielereien mit der Analogie Geis t „ Seele

det wer den m ögen, weisen doch imm er darauf hin, d afs der

der Form d es gasar tigen Zustandes ged a chten Weltseel e zu

zwis chen Geist und Körper hat hier seinen chemischen Aus
d ruck gefunden Der eigentliche Ursprung der drei Grund
.

m arkung des Rasm us (s S. . 29 7 , A . d afs v on d en drei

al oh ym istis che nSchule diese Auffassung s ehon gäng und gebe


war J ed enfalls aber ha t Pam os x sus d as Verdienst Folger ungen
. .
,

aus j euer Le hre gezogen zu h aben indem er d en Na chdruck ,

auf die Theorie v on d r e i Grund aubstanzen l egte .

I n s e i n e r S c h u l e w ir d z u m e r s t e n M a l e d a s
D o g m a v o n d e r E i n f a c h h e i t d e r v i e r a r is t o t e
Ortus med , Amstel 1 652 p 324
. . . . .

W erke, Hamb 1 6 94 T I p 221 Von den na tül


. . . . . . . u . übem a htrl l ) ingcn
. .

Opera , VI p 26 6 . . .
l i ao h e n El em ent e v e rw o rfen . Aueh die El em ente sollen

Sulfur und S al . Es s ind dies all erdings keine gewöhnl ichen

Schwefel s und S alz es ,


Repräsentanten der hauptsächlichen

kann als o in der Einführ ung dies er I d eals ubstanz en d en ersten

was wir un ter d em Nam en der Aggregatzustände begreifen .

Flüssigkeiten u s . . w verschiedene Merkurs


.
, wie PABAGELSUS ,

Sulfure etc D er Einteilun gsgrund ist allerdings bei P ARA


.

oznsus ein a nderer und nicht ko nse q uent d ur ehgsfiihrt Mer .

eurius bezieht sich auf die Eigenschaft d es gas förmig fiüssigen -

sich in diese Gliederung nich t einreihen . Der Proz efs der

Aber m an wird sich die beste Vorstellung von diesen drei


Sub stanzen m a chen können und die Unterscheidung in ver

tanten der F ä h i g k e i t der Körper auffaist in bestim m te '

Aggregatzustände überzug ehen Freilich ist z u bem er ken d afs .


,

d iese Anal ogie nur e i n e Seite der par ac slsisehen Vorstellung


verdeutlichen soll In andrer Beziehung sind seine Gr und sub
.

stanzen wieder durch aus v on unseren Aggreg atzus tänden ver


schiede n sie sind eben nicht nur Z ust ände s ondern S ubs tanzen
, ,
.

Denn während wir von jedem Stoffe annehm en d afs er alle ,

Gr undsubst anzen generisch verschieden und nicht ineinander


F aaoasroao ( 1 483 bedeutend als Ph ysiker Arzt
, und

aber nur auf nahe Distanzen bem erkbar m ac hen, wie B d ie


z.

Anziehung d es Magnete auf d as Eisen. Um diese Wirkungen


d afs v on d en K örpem unm r e klich kl eine Teilchen sieh loslösen

Dieselben seien jedoch in andr er Weise zu fassen als die ,

Atom e d es D m ox m E m ma und L ucasz Die Ar t und Weise


, .

Körp er hin und hergetrieben so d afs durch d i eselben aus


,

d en Teilen obwohl diese von verschiedener Form sind doch


, ,

g ewissermaß e n ein Ganzes und Einziges e ntsteht E s is t d as .


1

Fam i sr o nms Op era omnia Venet 1 555 4 p 82 D e symp athia et


. . . . . . .

a ntipa thia cap 5 : Q unm nul la actio fieri po test nisi per contac tam , similia
.

a ut em 11 a non sese tangua t, neo per naturam m oventur unum ad aliud ,


neeesse est, si applieari invieem d ebent‚ d emitti aliq uid ab uno ad aliud ‚ quod

q uo attractio similium fiat S upposito b


igitur , q uod a re us effluant issen
si bili
a corpora, dicimus, ab uno sd aliud recipro ca transmitti se corpuseula,

e quit un teta ia q uod d am sit q


at ue unum , verum diflorme in partibus
'
. Cap
.
Seite vereint
,
sich a ber mit ihr in der Bekäm pfung d es

a rtig ehm en diese Grenzen selbst


ann , aber i d
s n fe s t um
Wärm e a ber dur ch die Beweg ung erze ugt .
1
In der B e we
g un g b e s t e h t d a s W e s e n d e r W ä r m e . Dies zeigt auch

be d arf . Hierbei we rden die E lem ente der Kör per d ur ch d as

gem ischt wodurch die Veränderung eintritt


, .

Auch beim Entstehen d er zusam m engesetzten Körper z eigt

Le bens kraft (anim e) ka nn die erforderliche Verfeinerun g Ver ,

einigung und Verwandl ung be wirke n 3


In d en z usam m enge .

setz ten Körpern sind die E lem ente actu enthalten jedoch se , ,

d a fs die Verbin dung die Form e i n e s E le m entes zeigt währen d ,

sie v on d en übrigen blo fs die Kraits enthäl t Nur dr eier lei



.

Bestandteil e sind in all en Kö rpern nämlich Erde Wasser und , ,

die him mlische Wär m e welche sie vereinigt Die Met all e

,
.

Körper zerfall en in vier Ga ttungen Erden


samm enges etz ten , ,

Säfte Steine und Metalle welche sich wieder untereinander


, ,

verbinden Mischun g ungleichartiger S tofie mit Verän derung


.

( bei Flüssigen) oder im engem Sinne ( bei Fes ten)


'

mzstzo
'

Die d argel egten Gr und züge der all gem einen Physik C AB
D AN OS stimm en wie m an sieht vielfach mit Pm cm sus über
, ,

ein , a ber sie bl ei ben hinte r d em l etzter e n zurü ck PA R AC E LSUS .

ging weiter durch keine Rücksicht der Schule gebunden und


,

d ur c h alchymistisch e Überzeugungen g eleite t CARD ANO war ,

noch zu sehr im E influß sein er gel ehrten Bildung befangen ,

als d afs er die Fesse ln der aristo teliseh en Phil osophie rü ck


sichtslo s hä tte a bwerfen können E r nim m t aller dings eine .

all gem eine W eltbe le bun e u er st ö fst d Fe uer a us der Z ahl


g as ,

d er E l em ent e und rüttelt an d en v on Am srornm s aufges tell ten

64 .

A s . .

V p 206 . . .
rüh m te Junms C l ean S am en ( 1 48 4 —
1 55 8 ) ver wickel t

Sein Ruf als Arzt und nam n e tlich au ch als Math em atiker war

Theorie der F l a m m e . D a d as Feuer bei ihm d urch Bewegung

bl eibt ni cht dieselbe sondern sie ist in una bläs siger Erneuerung
,

begrifien einer Fla mm e folgt sofort eine andere nach indem


'

, ,

jede die nächs t gel egene Luft verbrennt und eine neue Flamm e
nach sich zieht D as Produkt d er Verbrennung ist ein doppel
.

nieht brennender , weleher s ehr leicht in Luft ü b ergeht und

nam ne tlich bei schl echten Kohlen und feuchtem Holze .



Man

suche h
p ys ikalieeher Erscheinungen auf ohne gerad e glücklich
,

darin zu sein . Verdienstvo ller ist sein Bestr eben, eine allge
1
m ax . 1 11 p
. . 45 .
Cn m so T a nnsro .

zu geben worauf jedoch hier nicht eingegangen werden


,
kann .

s elbst als e n i em Mitt el d er Veränderung beilegt ,


und in sein er

als Philosofluen bereits so selbständig ,


d a fs s ie ni cht m ehr

m entlich GI O BDAN O Bm mos, in Betr acht zu ziehen sind .

3 T el esio und Patrizzi


. .

Bs1nm mm us T ar asrus ( 1 508 —


1 588) schlie ß t seine Welt ’

irdis chen und himmlischen E ig enschaften, a ber dersel be ver

Erde und Sonne . Die Erde ist kalt die Sonne warm
, ,
und

Em s nnd 813 1111, 11


. 3
. Cm rknz, Refonnahbnszeit, II S . . 34
Em s. IX 8 56 1 if Ha ma E inl S 255
. . . . Wranm a n S 59 E I . .
die wichtige Lehre durch welche
, Tm o d er Wel t ihr Be

werden ,
die Physik soll nur d en gegenwär tigen Bestand d er

Phantasie vor bei Faauomous P1 rm ms ( 1 529 1 59 7 Auch —

für ihn gilt die ganze Welt als bel ebt Denn Geist und Kö rper .

un körperlich aber schon d as Licht der S onne und der S terne


,

ist z ugl eich geis tig und körperlich L i c h t und W ä r m e sind


.

A u s d e h n un g un d U n d u r e h d r i n g l i c h k e it . Ausdehnung

ihnen d as B aum arfüllend e nämlich eine durch die ganze Un


,

endlichkeit des Raum es ausgegossene seit Beginn der Schöpfung ,

existierende F l ü s s i g k e i t ( fluor hum or primigefi us) Es , .

Raum Flüssigkeit Licht und Wärm e Die W elt sel bst ist
, , .

zugleich endlich und unendlich d h endlich in d em Sinn e , . .


,

Ru nen und S msa . H 4 Bru


. . nn IX 8 57 6 E E m
. . s, E id . S 21 9
. .
fallen fi nd e , so hätte ich wohl etwas d en Einfäll en d es Fas sa

w el ohen die Geschichte der Physik vor Kar m a und GALIL EI

1 540, seit 1 573 als Arzt später


,
al s Leibarzt der Königin E M EA


Opera ed . c s, V1 p. 306 , 80 7 .

l l1 p 1 72
. .
W 6 1 m s ar : Elemente
. .

wel ch letzterer er d en Nam en ( vis electrica ) gab .



Seine um

al s epoche m a chend bezeichnet werden . Er wies na e h ,


d afs

der E rd oberflä che er voraussagte Bestätigt wurde diese An .

gabe erst 5 Jahre nac h G IL BE RTS Tode durch HUDBONS B eo b

G rrnnnr s
. S tell ung zu d er Lehre v on d en E lem enten und

Spekul ation und begründet seine Beha uptungen d ure h eine


reiche Z a hl v on Beob a chtungen nam entlich auf geographischem ,

Gebiete E r wendet sich gegen Amsr or m ns und GALENUS se


. .
,

wie gegen die Autorität überhaupt und bekäm pft die vi er tr a

sei Denn d a j ener die E lem ente durch Zus amm enstellung von
.

j e zwei Eigens ch a fte n ded uziert so gäbe die s vier E l em ente ,

nur in d em F all e d afs beide Eige nsch aften gl eichm ä ß ig in


,

t t e i n e der Eigenschaften dom inieren lasse fü hre


sr om r.ns s e s ,

er eine Willkürlichkeit ein Wenn er d as Feuer mit Beto nung .

der erstgenannten Qualität w a r m und trocken die Luft f e u c h t ,

und w arm die Erde t r o c k e n und k alt d as Wa sser k a l t und


, ,

feucht nenn e so h abe er d am it die Eigenscha ften will k ürlich


,

zus amm enge stellt ; in derselben Weise könne m an vier El e


m ent e bestimm en als t r o o k e n un d w ar m d h mit ü ber
, .
,
. .

D e magnetc magneticzsquc corp oribus et d e magno magnete tellure


'

Physiologie: nova , Lo ndini 1 600 Ich citiere nach d er von L o onnsrm esorgten
. b
b
Ausga e ( in S ed ini 1 628 .

Vgl . Po oos s noa sr , Gesch d . . Phys 8 280 . . . Boss x s sa s s a II S 8 7 f . .

Hu man, 1 S i 894
Das W erk, welches hier nam entlich in Betracht k om m t, ist erst nach

M und e aastr o subluna n Philosophie nova Op us p osthwnwn Ed Ge n. Bos


'

. . . .
Gunnar : Nur e in Element ( Erde) . Atm osphäre .

(hum or per calor em in s p ir it u m atte nuatus ) und ex istier t

m tw am —
eztensus et ficsa substantia .

Es gibt überhaupt nur e in

D arum keifst es au ch ; „ Gott schuf im Anfang . Himm el und

d er El em ente , s ondern entwickeln sich all e aus der Er de ‘


.

bis zur Höhe von wenigen Meil en emp or An diese r i c h t i g e .

A n s c h a u u n g v o n d e r A t m o s p h ä r e knüpft Gu nnar

im Vacuum oder ruhen dort wie , d ie ] 5ix sterne



.
6
Es wäre
A . 0 p 29
a. . . .

A a 0 p 39
. . . . Elem entum nos nullum agnoscimus praeter tellur em ;
.

sole te11us meteriam om nem et hylaeum d at, in cu us peripherie sucei ah j


j
e us gr em io coaeervantur , et aq uae succis im butae, ut m aria Ah iilis subti .

c. 1 6 p 43.
. .

A 0 p 46 Dies ist auch in D e M agnete sehon ausgesprochen, wo


. a. . . .

sowohl W asser wie Luft als Em anatio nen aus d er Erd e ezeichnet werd en, vgl b .

A . a. 0 .
p 65 , 68
. .

A . a. 0 p 48
. . . Gu nnar unterscheid et (p . 51 ) um die Erd e herum vier
sonst au ch nicht zu drklär en ,
d afs die Sonnenstr ahl en auf Erde

ohne Zeit zu gebrauchen dagegen geht d ie Fortpflanzung des ,

Lichtes durch die L uft und durchsichtige Körpe r in der Zeit

v on Elem enten erfüllt so , müfste m an auf densel ben d en

nahm e des Va cuum s erledigt sich zu gleich die Kontroverse

Vacuum weder als endlich n och al s e


un ndl ich an gesehen
wer den kann ‘
.

dadurch d afs sie die Wärm e d em m enschlichen Körper ent


,

ziehen Auch d as Vacuum ist wegen des Fehlens der Wärm e


.

kalt zu denken “
.

Beob achter s dokum entiert zeichnet sich G u nna r noch besonders ,

Von der Erde stamm t j a alles Irdische ; d aher behalten die Kör
er au ch ein e Neigung zu dies em ihrem Um run e hin
p p g ; was
von der Erde aus gegan gen str eb t wieder zur Erde Nicht , .

nach ein em bestim m ten O rte oder einer bestimm ten L age in
der W elt gravitieren die Kö rper sondern die Teile der Welt ,

kugeln streben n a c h i h r e n e i g e n e n M a s s e n u n d w e r d e n
v o n i h n e n a n g e z o g e n ; und d a s gil t nicht nur v on der

Erde so n dern auch v on d en übrigen in der Welt existier enden


,

Himm elskörpern E s ist die s der Z ug des Körpers zum Kö rper


.
,

der Teile zum Ganzen der Bruchs tücke zu ihrer eigenen Kugel
, ,

nicht z u d em räum lichen Orte d ieser Ku g el Un d d ie Bewe .

gung ist um so stär ker und heftiger j e enger und dichter die ,

'
A . a
. 58 .
p 65, (56
. .

A . a. 0 .
p 7 9 , 83, 86 , 88, 90 f , 92,
. .
95 .
m iteinander vereint w aren D afs die leichteren Körper in die .
1

Höhe st eigen ist nicht ein spontanes Streben der selben so n


, ,

nur der Auftrieb v on seite n der dichteren sie um gebe nd en Kö r ,

per wie im Wasser so auch in der Luft


,
!
,

Hier sehen wir also zu erst bei Gunnar eine deutliche


Ahnung v on der all gem einen Gravita tion der Körper Zwar .

ist dieselbe noch so beschränkt d afs sie nur Geltung hab en ,

soll für die Teile ein und dessel ben W eltkörps1s aber sie ist ,

erkennt Gu nnar keine andre Einwirkung der Körper aufein«


ander e u als die durch Berührun g un d fiihrt daher die Wir
, ,

kungen auf E ffluvien zur ück Auch die Anziehung welche . ,

es nur bei m a gnetis chen und el ektris chen Körpern gibt be ,

v er einigende B and aller Dinge Nirgends aber gibt es auf .


3


Ah nlichkeit oder Ver wandtschaft beruhende Anlockungen
‘ “


.

i d viel zu allgem eine um als wahre Urs achen bezeichnet zu


s n ,

wer den ; W orte die zwar tö nen aber sa chlich im besond ren
, ,

nichts aufze igen Gu nnar der sich ü brigens auch der An



.
,

sicht d e s C or r ns m x vs v o n der Bewegung der Erde angeschl ossen

hat steht ber eits an d er Spitze einer neuen Entwickelung d er


,

A
0 p 47 E at igitur g r a v i ta s corpo rum inclinatio ad suum
. a. . . .

principium , a tell ure q uae egressa sunt ad tellurem Levitas vero incitatio a .

ano principio , vel hum oria solventis ratione, vel eircum fusi corporis atto lentss
'

A a 0 p 59 E at igitur corpo rum ad comm une principium, sen ad suum


. . . . .

globum, inclinatio ad unitatem , non incitatio ad locum aliquem aut m undi


positionem ; globorum par tes ad m oles propriae inolinant et ab illin alliciuntur ,
non tantum te lluris, sed alior um etiam in m und o ex istentium E ot ists .

corporis ad co rpus pro pensio, par tium ad to tum , fragm ento rum ad globum
proprium , non ad globorum E t feruntur fortius et vehemenh us, ia
'

b
qui us m ateria concreta angustior et arctior et per minima coad unata sit .

V gl D e magnetc, 1 VI 0 5 p 222
. . . . . .

E ine ähnl iche Ä uß erung bereits bei C orr amm m s ( B 5 B uch, De m ol . . .

ort . wet 1 I, . . e. 9. p. 7 .

A . 0 p 60 8
a. . . . . auch vor . Anm .

De magnete, I . II 0. 2 p 59
. . .

D e magnete, I . II 0. 2 p 52.
. .
An dieser Stelle ,
wo zum erstenm al e d as c0 ppernikanisehe

Sphären wie sie v on E unox us


,
und Amsrornnss ‘
gegeben word en

mittelung der Bewegung vo n d em primum mobile der äuß ersten

s che Ursache der Planetenbewegung Rü cksicht zu n ehm en


.

Astronomie ,
in welcher zwar die m athem ati sche Form el a rom

die Urs ache der Gravitation aber ein v orläufig noch un gelö stes

n omie , aristo telisehem und p tol em äischem System e auszugleichen .

3 1 0 11 ( 1 423 indem er jedem Planeten ein e Sphär e von

cykel zwischen ihrer aufser en inneren O berflä che Ba um


und
hatte .

PE URBAO H und s ein noch berühm terer Schül er J O HANN
MÜLL E R VON KÖ NIG SBE RG in Franken genannt Rsetomom as us
,

Vgl B W enn, Gu k d As tr S 38 i
. .. c . . . .
'
.

Ar nr r , Rcfonn d S tem k S 33
. . . . . .
Co r r na mz ns . Ka r m a . (h m m .

Fehlern reinigten sowie für neue trigonom etrisehe und as tro


,

nomisc he T afeln Sorge trugen .

J e weiter die Astro nom ie in Beob a chtung und Rechnung


fortschritt um so deutlicher zeigte sie h die Unzulänglichkeit
,

d er ptol em ä is ohen E pieykelthe orie Diese Überzeugung ver .

anlafste Nx com us C or r s ax mus ( 1 47 3 1 543) seine weltum —

wälzende Theorie aufzusteflen nach welcher die Sonne ruht , ,

Der Mon d bewegt sich um die Erde die Erde selbst dreht sich ,

um ihre Ax e und die se Ax e bleib t in ihrer L age sich selbst


, .

parall el was C orr snm x us durch eine besondere konische


,

Die notwendige Folge der allm ählichen Verbr eitung dieser


Lehre war der Sturz des aristotelis chen System s Um a ber
3
.

diesen Um sturz z u einem irr ep ar ablen zu m achen muß ten erst ,

bra cht werden Die se weltbefr eiend e That l eisteten KE PLER


.

und GAL I LEI D urch ihr e Entdeckungen wurde sowo hl d as


.

ptolem äis che W eltsystem als aueh dasjenige d es durch seine


genauen Beo ba chtunge n so hoch verdienten dänischen Astro
nom en T r cno B a u m ( 1 546 welches einig e Zeit hindurch
d e m c o ppernikanischen bedenkliche Konkurrenz m achte de ,

J O HANN KE PLE R (15 7 1 1 630 )


entdeckte die wahr en Bahnen

der P laneten Die beiden ersten


. Gesetze d a fs die B ahn en der ,

Pl aneten Ellipsen seien in deren einem Brennpunkt die Sonne


,

steht und d afs die vo n d en Leitstrahl en beschriebenen Sek


,

d asdritte wo na ch sich die Qua drate der Uml aufszeiten zweier


,

Planeten wie die Kuben der grolsen Axen verhalte n 1 6 1 8 ‘ '

,
.

GAL I LEO GAL 1 LE I ( 1 564 1 642) richte te d as v on ihm ver


besserte Fe rnr ohr auf d en Him m el dessen Veränderlichkeit er ,

bereits dur ch sein e Unt ers uchung ü ber d en im Schlangentr äger

N1 00 1.111 C ons umer T orinensis d e resolutiombus erbium coelestium, lcbri


' '

VI Norimbergae apud Jo n Ps r a3 10 1 1, Anno MD L


. Vgl Ps own, Coppem icus X III . . .

b
Man vgl d ar ü er u a Ar sr r , a a O W ow , Gesch
. . As h: S 22 1 B
. . . . .

As tr onomie nova , Prague 1 609 Die W er e Knr x s ss nach d er Gesamt


. k .

b
ausga e von Fm scn, F
r ankfurt 1 858 71 —
.

Harmonices M und i Iibri 7 O pera T om 5 . . .


Gu u m . . und d as c0 ppernikanische System .

1 6 04 n e u erschiene nen Stern nachgewiesen hatte J etzt zeigte .

er all e s d as sichtb ar am Himm el w a s die Theo rie d es C OPPER ,

m us ver langte die L ichtph asen der Venus die Ähnlichkeit


,
1
,

d es Mondes m it der Erde die Mo nde des Jupit er eine nu ,

le ugbar e An al ogie zu unsrem terrestrischen System e e nd

lich viele neue S terne und selbst die Rotation d er So nne D as .

waren unwiderlegliche Beweise so se hr aueh die An hänger ,

d es Am sror nnns gegen ihre An erke nnung sich sträubten ’


In .

C op ermeano ( 1 6 32) lie fs er die g es am te W ucht der


'

maico e

Gründe ,
wenn auch in verschleierter Form , gegen d as ptole
m ai sche und fiir d as c oppernikanische Sys tem wirken E s ist .

bekann t wie sich die Kirche einm ischte und GALILEI zum
,

W iderrufs zw ang Die Feindsch aft der Kirche hinderte freilich


.

die ö ffentliche nicht die heim liche An erkennung d es copper


,

nikanischen Syste m s in d en ihrem E influsse unterworfe ne n


L ändern Die Wirkung der c 0 ppernikanisch en Lehre war zu
.

ver zögern nicht m ehr aufzuheben sie tra t auf unwiderlegliche


, ,

Gründe gestützt mit all er M acht in die Entwickelung d er


,

Fix eterne fol gte ihre unm efsbar gro sse E ntfernung ; d as Kristall
gewölbe d es Him m els ö ffnete sich zur Unend lichkeit die Erde ,

wur de ein Planet unter Planeten die Sonn e ein Stern un ter ,

Sternen wie es B us s e ge ahn t Die Me ns chen verloren i hre


,
.

St ellung im Mitte lp unkte der Welt die S phärengeister ihr e ,

Ma cht über d en Mikroko sm os Die ges am te Physik d es ARI . .

sr or nmas we l che sich a uf d en Unter schied der sub lunaren und


,

eo el e stisehen Wel t die Ruhe der Erde und die Be einflussun d s


, g e

Lebens durch die Bewegung der Sphär en stützte w ar durch die ,

veränderten Ro llen der Er de und d es Him m els bedroht ; der ganze


künstliche Bau der Scho lastik fiel rettungslos in Trüm m er .

6 Neuerunge n in d er Lehre
. von d en El em enten .

Vo n d en ein zelnen physikalischen Lehren d es Am sror nm s


w ar es die Ableitung der vier E lem ente aus d en ihn en zu

N uncius S id ereus, Venet 1 61 0 . .

. b b
Vgl hier ü er eso nd ers Ru n v Gas t es , Galileo Ga lilei . . und d ie rö mi
r, S tuttgart 1 87 6 S 32 ii
sche Kurie . . .
E lementenlehr e Bo o m .

Eine dre Auffassung über die Luft find et sich bei


an

d em als Verteidiger der To l eranz bek annten J EAN B O D IN


( 1 530 1 59 6 oder

welcher no ch weiterhin als Vertreter
a to mistischer An sichten zu nennen sein wird Bo o m l ehrt .
,

defs die Luft nicht warm un d feucht so ndern im Gegenteil ,

tr ocken und sehr kalt d as kälteste der E lem ente sei indem er , ,

sich d abei ausdrü cklich auf GALBN und die Stoiker beruft Die .

Vierzahl d er Elem ente behält er bei ; aber d a jedem E lem ente


e i n e Eigenschaft im höchste n Grade z ukäm e der Er de d ie ,

Trockenheit d e m Feuer die Hitze d em Wa sser die F euchtig


, ,

kait so bleibe nur ü brig d afs die L uft d as käl te ste E lem ent
, ,

sei .

Dies wird auch d urch E rfahr ungsgrüi1 d e zu stützen ver
sucht Von die sen vier Eigenschaften haben zwei nämlich
.
,

Wärm e und Feuchtigkeit die Eigentüm liohkeit d afs sie d e n , ,

j g
e ni e n E l e m e n te n wel che n sie im höchste n Gr,
a de z uko mm e n ,

zu gleich wesentlich sind ; F e u e r und W a s s e r w ür den auf


hör en zu existieren wenn sie ihre W ärm e un d Feuchtigkeit ,

verlören Der Luft d agegen scha det d er Verlust der Kälte


.

nichts und die Erde wird se g ar d urch Verlust der T r ocken


,

heit fruchtb aren Von der Wärm e unterscheidet sich die


Feuchtigkeit noch b eso nders d a durch d afs sie nicht blofs wie ,

diese eine E i g e n s c h a f t der Körper ist sondern eine k ö r p s r ,

l i c h e S u b s t a n z wel che d as Gewicht der Körper verm ehrt


,

und ihre räum liche Ausdehnung vergrö ß ert ; sie ist ni chts Ah

straktes so ndern etwas Ko nkretes



.
,

D urch dies e Unterscheidung führt Boo m ein en a ndren


Begriff unter d em N am en humid um ein als die a ristotelische ,

D efinition v on 157 903 besagt Na ch ARIST OTE LES heilst flüssig


“ '

! .

d asjenige was durch eine ihm selb st eigene Grenze nicht ab


,

gegrenzt werden kann während es d ur ch an dres l eicht be ,

grenzbar ist Der Gegensa tz dazu ist d as Trocke ne ; l etzteres


.

aber hat all erdin g s noch ein e n zweite n Gegens atz d as N asse ,

d as Am sror nnns als d asjenige d efiniert was eine , „

frem de Fliissigkeit an sein er O berflä che hat D iese zweite .


Eigenschaft oder vielm ehr die Fähigkeit sie hervorzubringen


, , ,

Jam Bonm us, Universum na tura thea trwn Hanoviae 1 605


. Die Vor . .

r ed e ist vom 25 e r 1 596 d atiert . Fb


Lib 2 p 1 55 1 57
. . . . .

.

A a 0 p 1 82
. . D e gen 11 , 2 p 329 b
. . . A a 0 p 330 a . . . . . . . . .
Se wenig klar aueh BOD I N bei der Diskussion dieser Eigen
sch e ften verführt so mufs doch diese Trennung der Begrifl e

da dur ch zwei Eigensch aften d es Wassers getrennt ,


nämlich

und eine Fl uidität die Folge der leichten Verschiebb arkeit


s ,

seiner Teil e Mit dieser Kl är ung physikalischer Eigenschaften


.

Denn erst jetzt wird es m öglich d en Begriii der u i o k t t r o p f ,


'
-

b a r e n F l ü s s i g k e i t d es G ases d as nur die Eigensch aft


, ,

winnen ohne ,
ihn doch klar er fas sen zu können .

( 1 544 „ Pfalzgräfisoher und Hanauiseher Leibarzt wie “


,

aus der Antwort Karm a auf ROBLINS Buch D isewrs mm


W ährend Baum durch seine Erörterung ‘


d es Begrifis

Bo nus a p 1 55
. a . 0 . . .

K
ar m a: Antwort etc Pr sg 1 609 Op era ed F m.sou T I p 541 , 542 . . . . .

Von Ru t e n wir d noch gehand elt S 354 sowie im Anfang d es 4 Buchs . .

und b
esond ers 5 Buch, 6 Abn
. ehn . .
Antwort Jo . K
an n st au f D Helisaei Böslim
.

etc. Prag 1 609 . Op . cd .

F ersen I p 501 ii
. . Ich setze ,
w
die el chS telle
e d as o lgend
auf e sich ezieht F b
hierher ( Op p . I .
„ Ich halt d as en ge
i j F
ewer fiir d as vierte El ement, d as

m ich b rennet, es sey und d em Bert, im O fen, od er vnd er d er E rd en : d ann es

ist nit j rer Kö p r er eigen, sond ern v on j rst Seel , d ie d a erkeli d as Le b n im


e

wie ich in m einer O ptics angezeigt : gehört b


a er nit zu d er b
su stanz d es

alweil ich k in C hymi


e eus bin, so wil mich d och ged uneken, d as Fw e er sei

sulphur b
a er ist ein W erek, opus, d er S eelen im Lei b ,
wie d as Blut . W ere

Oh es materialiter d er S onnen verwand t, vnd d erowegen eine j ed e Seel im

to d vnd schwer, d araus folgt, d as wo d er Ma te rien m ehr ( als nem blich in d er


E rd en, d am ach im W asser), d as an und fiir sich sel st b ald a aueh d er K lt e e

m ehr, vud also die luflt nit tür sich sel st b kalter sey d en die Erd , sond ern

d och sonst weichst .


D . Böslin : „ Die F u ht
e c e ist im W asser und nit in d er Luflt, wie

[nämlich bei d en astrologischen Bem er k ungen in d er S chrift „ De nova stelle

Sonsten weil s ich d as Bonnms wol distinguirt inte r fluiditate m (d as ist Aristoteli
b b
d efinitio suae humiditatis, vnd lei t d er lufit) und inter humiditatem ( d ie d a

bestebet in einer zächheit d es Füefsend en, d as es anhange und d ie poros be .

namlich die härte od er trückne non d uid a nee viscid a .



Elementenlehre : N Cm r nsr m 1 us . Ba m uz1 x o .

Ill us tra tionen . In einer Historia M acrocosmi gibt er eine


s

phant astische Beschreibung d er Weltschöpfung und des


Weltauf baus ,
in d em I ntegrum M orbor um mysterium lä fst
sr , v era nla fstdurch die Beobachtung eines T herm o skops,
all e Veränderungen in d er Welt aus Verdicht ung und
Verdünnung erfolgen E r ist ein Gegner der Bewegung der .

Erde und polem isiert gegen C OPPEBNIKUS und d essen Anhän ger 3
.

Die Ausführungen seines L andsm anns NATHANABL C ARPE N


TARHIS ( 1 1 6 28) sind zwar d urchaus ar isto telesfe ind lich gehen aber
'

tischen C harakters kaum hinaus ‘


Der n om inalistische Grund

kait zu vervielfachen sind gilt ihm als der sicherste von all en ; ,
5

er nimm t daher nur zwei G attungen von sol chen e u Substanz ,

änderung find et führen ihn auf die Behauptung d afs alles


, ,

aus nichts e ntstehe D as Feuer erkl ärt er für feucht ( Imm i


7
.

d us) weil sich nicht na chweisen lasse d afs es trocken sei


, ,

es sei v on sulphurischem nicht v on m erkurialiseh em H umor ,

Von Wichtigkeit sind jedoch zwei seiner Lehren C m nrru um s .

erkl ärt erstens a l l e E lem ente für s c h w e r 0


und zweite ns ,
1

l ehrt er die Existenz eine s V a c u u m s weil es Verdichtung ,

gibt Cond ensatio ist d as Z usamm endrängen der m ateriellen


.

Teil e ein e s Körpers a uf ein en engeren O rt "


.

Im Anschiufs an T n1 ssm und Par a rzzr wird R ss nnrrus


B am zm o a us Serr avalle bei Vercelli in Piem ont ( 1 590 1 622) —

tcclmica Histor ia T I , D e macrocosmi His tofi a O ppenheimn 1 6 1 7 Pol


. . . . .

Franeof 1 631 . . Vgl b . eso nd er s cap 5, p 1 7 f


. . .

D e ma crom sm . V, e. 15 . T . I, p 1 53 D e C opernici
. . et Gilberti

ed v. huj tempe rie Philosophos d ogm ata q uaed am nova discutiuntur Ed


. . . aec und s,
una D ecad e suetier et em end atior Ox oniae 1 6 22 D ie erste Auflage . . erschien

nach Anga b e d es Praeiatio


'

ein Jahr vorher

Dec I E x erc 1 p 2
. . I , 1 p 34 I, 4 p 76
. . . . . . . . .

I, 7 p 1 1 7. I , 3 p 48
. .
,
7 p 1 89 . . . II . .

S eine S chriften waren mir nicht zugänglich Die wichtigeren sind .

Ura noscop ia, sea: d c coclo Games 1 6 1 7 N ame Op iniones P5ysicaß . . . .


e Körper schwer sin d auch d as Feuer und d afs
D afs all , ,

Erde nicht d as schwerste E lem ent sein könn e h atte unter ,

Berü cksichtigung d es r elativen (hydr o statischen) und absoluten


Gewichts schon frühzeitig G ALI IE I in seinen ersten Manu .

skripte n gegen Anrsr or s r ss beh a uptet und verteidigt


1
. .

Die genannten na turphilosophischen Reform a toren denen ,

sich noch a ndre N am en insbesondere aus der Z ahl der Ä r zte


, ,

beifüg en liefsen vereinigen sich all e in d em Bestreben über


, ,

d as Wesen d er M a terie des S ub str a tes d er Veränderungen in


,

d er Na tur H altbareres zu bieten als die Lehr en des Am sr o


,

m as E in weiterer Fortschritt der zur Korpuskul artheorie


.
,

hinüberl eitet tritt a ber erst auf wenn auch d a s v on di esen


, ,

Physikern no eh festgeh altene Dogm a v on der wechselseitigen


Um wandlung d er E lem ente ineinander aufgegeben wird Noch .

We sen über der Materie wenn ,


sie au ch in d em Begriffe der

i d Der greifb are H alt an wel chem die S tofie selbst als
sn .
,
'

Gegenstän de der Erforschung zu fas sen sind ist n och nicht ,

Veränderlichkeit der Dinge ist noch nicht in ein Verhältnis zum


R a u m e und zur Q u e n t i t ä t gebracht D aher kö nnen die . .

der m ech anischen Kaus alität ergänzt werden .

Lugd 1 6 1 9 . Campus philosophicus Lugd 1 620


. Vgl N1 céao s .
p 43 51 . . III .

.

Dasel st p 45b ein Brief B1 c o ss an Bu u s zm o vom J uni 1 622


. Bayle‚ .

D iet Article Baranzan,


. I
p 440 Bauc z na V p 6 15 Po e s ns no ar r , Ha nd
. . . .

wört I, 9 7
. .

Alaum scritti ined iti di Gab! eo Galilei tratti d e nmanoscn tti d ella bibß oteca
' ' “ '

m ionalc d i F irm a pubblica ti cd illus lm tz d a Asr om o F1 vano Rom a 1 884


'

. .

Vgl p 29 p 55
'
. . .
p 96 d . . .
D ritter Abschnitt .

Die Unverwandelbarkeit der Elemente .

1 . Gorlaeus und d i spagnet .

m e e Stadi um sob al d sie v on d em Streits tiber die


ein n u s ,

Z ahl und Eigenscha ften und ihre gegenseitige Einwirkung zu


der Erkenntnis fortschreite n d afs die E lem ente u i e h t i n e i n
,

a n d e r v e r w an d e l ba r sind Diese Auffa ssung welche


.
,

Eigenschaften ersetzt durch d en klareren der u n v e r ä n d e r


1 i c h e n S u b s t a n z und die Mater ie gewinnt ihre vo lle Selbst
ständ igkeit Die Eigenschaften d er Körper werden als 11 u s
.

g e d a h n t e Q u a n t i t ä t e n im R a u m fix iert sie werden

Stoffe ihre Ver änderungen m ü ssen als dann erklärt wer den
,
und

d urch räum liche Z u s a m m e n s e t z u n g der Grundsubstanzen


oder Ele m ente Diese Zus amm ensetzung ist aber schließ lich
.

Teil e . Zwar wird der Versuch gem a cht eine Durchdringung ,

selbe sehliefslich in die k o r p u s ku l a r e K o ns t i t u ti o n d e r

historischer Vorarbeiten über diese Epoche sich noch nicht klar


übersehen läfst Sie bilden d en Übergang zu der bestimm t
ausgesprochenen Erne uerung der Ato m istik bei deren S chil ,

dera ng wir ihre Nam en zum Teil wie d erfind en werden .


Unverwand elbarkeit d er E lemente : VAN Go oar z .

Bestandteil in die Verbindungen eingeht ; dies thun a ber nur


Erde und Wasser Sie sind die Sub stanzen in welche sich .
,

all e Dinge auflösen und daher die beide n einzige n El em ente



.
,

D as Feuer läfst sich nicht mit Wasser m is chen auch gi bt e s ,

keine Wesen die sich v om Feuer nähren also geh ört es nicht
, ,

zu d en Bestandteil en dersel be n Die Wärm e in d en Mis chungen



.

ko mm t v on anfsen v o n der Kr aft der Sonne D as Feuer ist ,


.
3

nur ein Accidens und wird durch die Kraft der Wärm e erzeugt

.

Die L uft kann weder m it Erde noch mit Wasser eine Ver

wozu eine Altera tion der se kund aren Qualitäten derselben zu


einem gem einsam en Ausgleich gehört Die L uft dagegen füll t

nur die Räum e zwischen d en Ato m en der Erde und des Wassers
aus Auch n ähren wir uns nicht v on der L uft sondern wir
.
,

a t m e n sie nur ein um durch ihre Kält e die Blutwär m e zu ,

m äß igen “
Sie ist nicht l eicht so ndern sie besitzt ebenfalls
.
,

Gewicht d as wir nur nicht bem erken weil wir daran gewöhnt
, ,

sin d Sie steigt nicht nach oben sondern geht nach Be d ür f


?
,

nis nach all en Seiten Auch ist sie nicht feucht wohl a ber
8
.
,

sehr flüssig GORLAE US beto nt d e nselben Unterschi ed zwis chen


.

humid um ( feucht) und fluid wn ( flüssig) wie B OD IN erkl ärt d a


9
, ,

her auch d as Fe uer für sehr flüssig Feuchtigkeit ( hum or ) und .

Trockenheit ko mm en d em Wasser und d er Erde ihren Wesen


heiten na ch z u und sind aus diesem Grunde in all en Misehung en
,

.
0

Der Himm el ist nicht quinta essentia Feuer Wasser oder irgend , ,

etwas aus ihnen Z usam m engesetztes sondern die L uft selbst ,

un d hat dieselben Eigensch aft en wie die se D as Wasser ist .


nicht in L uft verwandelbar s o ndern was a us d e m Was ser auf ,

steigt sind die D ün ste ( r e por es) ; sie ents tehen aus d em Wasser
,

durch D azwischentr eten der Luft und könn en d urch die Käl te
wieder in Wasser zurü ckg eführt werden indem die Luft aus ,

getrieben wird K e i n E l e m e n t i s t i n e i n a n d r e a v e r
.

w a n d e l lo a r 12

E s ze ugt v o n
. ein er g ro fsen U n kenntnis in

E z erc p 31 4 E r erc p 31 8
. . I d pkys p 38
. Ex p . . . . . . . . .

326 Id p hys p 39
. . E s: p 329
. . Ex 330
. E x p 1 54 p . . . . . . . . .

332 . I d phys p 40 . E m p 332, 333 . E ra p 31 6


. Ex. . . . . . . .

p 293
. . E s: p 127, 255 , 256 I d phys p 4 1 , 44
. .
. . . . .
ve rw echsel t .

Es s cheint , d afs GOBLAE US der er ste ist welcher ,

Nächst Gonnanus wäre Basso zu e e


n nn n, dessen Buch 1 6 21

die Erneuerung der Ato m istik in Frankreich au s führlich han

Fors cher Erwähnung der vielleicht auch v on GOBLAKUS beeinflufst ,

lich und dunkel ; jenes ist d as Prinzip der Bewegung d es ,

Lic htes und der Wärm e dieses der Trägheit der D unkelheit , ,

und Kälte ; jene s ist aktiv und m ännlich dieses p as siv und ,

d r ei Elem ente an Er de Wasser und Luft v on denen aber, , ,


nur zwei nämlich E r d e und W a s s e r in die zusamm enge


,

D as Wasser ste ht d er m teria prima am n ächs ten es ist gleich


,

sieh ( e . welche n i c h t m it d e r L uf t z u v e r w e c h s e l n
s in d (c . Man m ufs vielm ehr zwischen flüssigen ( liquid a)

E s: p 301
. . .

E nchiridion p hysicae, mit d em Anagram m d es Verf „ S pas m es est in .

agno .

b
Die Ausga e, wel che mir vorliegt, ist Genevas 1 653 Die erste Aus .

ga b
e erschien j ed och scho n 1 6 28 in Paris, 8, bei N1 0 0 m s Duos . L e znr

bereits eine Ausga b


e Paris 1 608 eu, was j ed och nach Dzm um ur n (in d er
Biogr . ums
'

. Paris 1 8 1 5, T . 1 3 p 8 1 8) auf einem


. I
rrtum eruht b . Kor n,
Alchemie II S 345 führ t
. b
e enfalls 1 608 eu, ohne jed och d iese Z ahl zu be

A . a. o . c. 50, 51 . A . a . o
. c. 56 , 6 9 .
Unverwsnd elbarkeit d er Elemente : D E sn
'
es zr .

Eigens chaft komm t der L u f t die zweite dagegen d em Wasse r ,

zu (c . v om wel chem sich ein gr e fs er Teil oben in d er L uft

auf hält ( c Die Luft ist als o n i c h t f e u c h t sonder n


.
,

nur flüssig Die Region in der Nähe d es Mondes ist nicht feurig
.
,

sondern lufta rtig ( c L u f t u n d H i m m e l s i n d e in u n d


.

d a s s e l b e die ge sam te L uft ist d er Himm el ( c


,
Die .

der Natur ist ( e 9 4 .


,
96, Die Wirks amkeit der Natur
vergleicht n E sraeunr ’
au ch mit der Töpfer kunst die vier ele
,

W erke wiederkehrt .

W ie D

E S PAGNET d en Himm el ebenfall s

wie der Himm el (c .

Keine der Elem ente läfst sieh in d as andre verwandeln .

Insbeso ndere sind W a s s e r und L u f t ( diese ist co elestiseh)

zu Dam pf steigt in die Hö he und wird vielm ehr in die Luft


,

erhoben als in sie verwandelt der entstandene Dam pf aber ,

(0 . Die Natur sel bst wird belebt d ur ch einen v on d en

( piritus vivificus) wel cher


s ,
d as lebenerr egend e Ferm ent ( fer n

m entum ) ist ( c .

Gr undsubstanzen der Ch emiker der E lem entenlehr e streng em

Genev 1 658, 8 , und eine d eutsche Übersetzung, Leipzig 1 6 85, 8,


. vor . Die erste

b
Ausga e erschien Paris 1 688 .
D E Ato me
'

sr s us '
r

i .

über ihn kann nicht da durch h er abge d riiekt wer den,


d a fs er

und wir find e nbei d em sie als Chemiker gepriesen en VAN HE L


M O NT nicht weniger als bei d em al s ve rur t eil slosen Phfl0 3 0 phen

Physik ü berhaupt ist zunächst v on gr o fster Wichtigkeit d afs ,

n E sr aeunr n eben Goa n nas und B a sso einer d er erst en ist



,

l un g v on L u ft un d W a s s e r i n ei n a n d e r l eugnet . E s ist

Gases g eth an, wel chen D



E SPAGNET aufs er d em da dur ch beso n

zwischen flüssig und feucht un terscheidet In die ser T hatsa che .

sowohl a ls in d en übrigen Ansichten D E SPAGNET S zeigt es si ch


deutlich d afs s eine Lehr e eine Verm ittelung zw ischen GOR L AEUS
,

hum iden und liquiden Z ustandes der Kö rper die Lehre , v on

des Wassers die Auffassung d es Himm els als L uftelem ent d es


, ,

Wassers als Bil d der Grundm aterie der Wel t die Beto nung ,

eines allgem ein belebenden Ferm entes sond ern auch die Nei
.
,

ber eits bei D E S PAGNET '


.

Über die Atom e äufser t er sich in einem kur z en Kapitel


( 0 1.5 3) und bem erkt in Bezug auf die Meinun g d e s D E MO KRI I ' ‘
,

al s eine d er Natur nicht frem d artige bezeichnen ; vielm ehr


wiesen Vernunft und Erfahrun g d arauf hin durch die Ann ahme ,

v on s ehr kl einen un d unteilbar en Korp uskeln ohne dunkle


Redensarten die Mis chun g der E lem ente und die Konsti tution
der na türlichen Körper z u erkl ären Die Erfahrung zeige uns .

bei der künstlichen Lösun g und Z usam m ensetzun g d er Ver


bindungen welche dur ch Destillation geschehen d a fs eine
, ,

perfekte Mischung z weier o der m ehrer er Körper nur in fein ster


D a m pfform stattfind et Aber bei weitem feiner und gewisser
.
m afsen gei stig vollzieht die Ns tur ihre Verbin
(spirituales)
dungen und so h abe D m ox nrr die se verm utlich verstanden ;
,

denn die Grobheit ( crassities) d er Körper sei der Verbindung

Inchl icher Hinsicht ist bei HE LMONT im Vergleich zu


sa

D E S PAGNET die Ro ll e der chemischen Grund substanzen und der


ordnung v on gewissen Grundstofien zu untrennb aren Substanzen


.
'

ist ders elbe .

v on d endrei El e m enten nur zwei n ämlich Wasser und Erde , ,

al s Bestandteile in die chem ischen Verbindungen eintreten be ,

su b stanzen v on drei auf fünf Dieselbe voll zieht sich im An .

fang d es 1 7 Jahr hund erts wir d a ber erst in der zweiten Hälft e ,

des selben allgem eingil tig Die Chem iker h a tten bei ihr en Zer
"
.

l egungen e nfear Mer k ur S ul fur und S al auch noch unl ö sb ar e ,

Res tbestän de erh alten welche sie als Phlegma und als Cap ut
,

Art p assiver Prinzipien im Gegensatz zu d en drei aktiven d es


PARACE LSUS betra chteten la g e s nahe sie m it d e n E lem ente n , ,

Wasser und Erde zu id e ntifizier en Die Annahm e v on fünf .

Grundsubstanzen tr efien wir zuerst bei BAS S O die Gleich


'

setzung von Aqua m it d em Phlegma und von Term mit d em


Cap u t morta um bei E TI E N NE DE C L AVE S Über beide

E nch . phys p 1 10
. r est . . .

Ü ber die Veröflentliehung d er



Bo m an n , p 49 S chriften Hznnor r s 8. . .

Korn ( Beitr S 1 83) führt als d en ersten, bei welchem m an dieser E r


. .
.

b
weitem ng egegne, Tno m s W n.ms an ( Tracta tus d a fm . ta tionc eine d a
meta converum na turalium inorganico, „ o hne d afs ind es diese E rweite rung

d er Lehr e von d en chemischen Grund stoflen vo n W u ms als etwas ihm Eigen



.

tiim liches v orgebracht werd e “


Im O igen weisen wir d en Urspr ung d ersel en
. b b
um fast vierzig Jahre früher nach .
Ds C ur s e : Fünf G rund s a bsta nzen.

werden wir ihrer atom istischen Ansichten wegen spater aus


fiihrlich er z u berichten h abe n es sei d a her hier nur bem er kt ,

d afs l etz terer in seiner für die G e schichte der Ato mis tik so
verhängnisvoll gewordenen Disputa tion sowie später in litte ,

r aris che n P ublik atio ne n a nfser W a s s e r und E r d e wel che



,

er all ein als Elem ente anerkenn t auch noch Sal S awr ( oder , ,

Oleum) und M er cur ius (s sp iritus acid us) al s Be standteil e der z u


8
.

s amm engese tz ten Kö r per annahm s o d afs er im g anz e n fünf



,

Grundsubstanzen erhält wel che actu ci formaliter in d en Körpern ,

vo rhan den und n i c h t i n e i n a n d e r v erw a n d e l b a r seien D as .

Feuer betr a chtet er eb enfall s als kein E lem e nt a be r als sehr ,

feucht d h flüssig
, .Die L uft hält er für vo m Wasser nicht
. .

wesentlich unte rschieden die Kälte ko m m e als Eigensch aft nur ,

d er Luft z u Die F euersphä r e we lche ARIS I OT E LES über der


.
,
'

L uft annahm leugnet s r d as Feuer sei blo fs ein Accide ns d e s


, ,

O l eum .

3 C amp anell a
. .

An ein en berühm te n L and sm ann T E L E S I O schl iefst sich


s

der Italiener Tom uso CAM PAN E LL A ( 1 56 8 1 639 ) e u noch m ehr —

ph antastisch als jener und vi ell eicht e in b esser e r Dich ter als
Ph110 8 0 p11 °
A RISTOTE L E S g ege nüber streb t er na ch selbstä ndiger
.

V gl . d en 8 A . b schnitt ü b er d ie E rneuerung d er K or puskul ar theo rie in

D es m p
i d N P r is 1 635 8 ( Gnsms I, p 509 ) und N ou
'

na es e a ture ,
a . . .

Zum zéres phüos up hzques Vgl S o us n, S 4 9 9


'

velles
'

. . .

In m eine r Abb D ie L ehre v d E7ementen . . . etc . steht an dieser S telle


aus Ve rsehen „
S ul fur und O leum (o d Me rc ur
. sta tt „ S ulfur ( od O le um )
. und

Mercur .

Hierin schliefst er sic h an Basso e u, ind e m er nur fiir p hlegma und


cap ut mor tuum : W asser und E rd e setzte . Vgl . Ho um us, Astr ologia G a llzca,

Hagae C om itis 1 6 6 1 p 7 1 ,
. .

Die m ir vo rliegend e n Ausga b en aus d er gro ß en Z ahl seiner W erke


sind : P r od r o m us Phildsop hiae ins iaum nd ae, e D elesw ta liomls D e N atura
.

Rerum Compend zum S ecund um vera p r inczp za , ex scrip tis T e a m s CAMP ANE LL AE
' ' '

p r aemis s um C u m p r
. a e fa t a d phil o so phe s Germ a niae , Fra noof 1 6
. 1 7 D e . .

sensu r er um ct M ag ie Iibm qua tuor , T o n Ann a r ece ns a co i 1 620


'

R ea hs

'

. . . .

philosop hia e ep ilegis tica e p a r tes qua tuor , h e D e rer um na tura etc Francof . . . .

M etaphysica m m r erum j u rta p r op r ia


'

1 6 23 nir ersa he p hilos@ hia e,


'

. s ea .

d ogma ta , p ar te ? tree Paris 1 6 38 Po l gl Ru s s e u S usa n,


. . . V . . 6 He ft
. .

C s a a 1 zns , II
p 24 3 ii , W 1 x nz uaa nn, Gesek ( 1 n Ph
. .S 76 d . . . . I .
'

.
all en Seiten ( ex tensio absque discontinua tione), bei wel cher nur

find e . Die Ver dicht ung ist dann wied er ( wie bei d en S toikem )

dünnung der Teil e nie Luft in Wasser un d um gekehrt


verwandeln können so verm ögen , es doch thatsäohlich Wärm e

weg Alles ko mm t näm lich zustande dur ch die Triebe wel che in
.
,

d en D ingen selb st liegen Die E lem ente wie all e Kö rper h aben
.

E m pfind ung und wirken aufeinander durch Liebe und Abs eheu ;
d ar a us er kl är en sich die Eigens cha ften s chwer und leicht und
was sonst irgend d em Physiker bedenkl ich ist Wie TE L ES IO .

der Physik wieder aufgibt und ger a de d as Fehl en m etaphysisoher

m ente eintritt bleibt schliefslich fiir die Geschichte der Physik


,
.

sein bestes Verdienst Übrigens fäll t seine Wir ksam keit z um


.

Teil bereits in die Zeit in wel cher v on ander er Seite her die
,

welche die E lem entenlehr e allm ähl ich umform en bis durch die ,

system atische Begründung d er K o r p u s ku l a r p h ys ik die Theo

Metaphys
. II c. 5 . art . 9 p 21 3, 2 1 4
. . .
VAN Hznuonr : Urfliissigkeit und Urferm ent .

rien der Materie in eine neue Epoche treten bilden die Meis ter ,

VAN Hs m onr ( 1 57 7

verwirft die Physik des Am sr om mm sowie die


VAN HE LMO N I '‘
.

Arzn eikunst d es Gaum s und die Grundsubstanzen d es Ps aa os t sus .

lyse ihn l ehrt , d as glaubt er in der heiligen Schrift bestätigt


zu find en und während er sich in der experim entierenden Phy

d afs o die ganze Wel t v on einem inneren Leben getragen


a ls ,

vo n einem inner en Verstande gel eitet werde Dieser inner en .

d as inn ere Lebensprinzip


Der anfsere Stoff ist eine Flüs sig
.

keit fluor generatimw sie ist die Sub stanz all er Dinge ; d a s ge
, ,

stal tend e Prinzip ist d as sam ener z eugend e Urferm ent eine ur ,

sprün glich v om Schöp fer in die Natur gel egte Kr aft Als jene .

F liissigkeit kann m an d as W asser ansehen denn dieses ist d as


urspr ünglichs te E le m ent in wel ches die übrigen Kör per ü ber
,

seminalis,welche allen Di ngen, sie m o gen noch so hart und


dicht sein innewohnt und in ihrer Verbindun g m it der inneren
,

Werkm eis ter all er Natur erzeugnisse vorstellt , .



Dem nach sind

€m tia na tur alzum p 27 , 28


'

Amsterod ami 1 652 4 ( Erste E d


'

. . . Ca usae et . .

Ar cheus fa ber 4 p 33
. . .
Vau Hz nnour : Z wei unverwand elbare Elem ente .

die beiden Anfänge es Kö rperlichen : d as Wasserelem ent


all a ls

que , und d as Ferm ent d es S am ens als d a s initium


'

initaum es per

q d
uo .

Wenn bei der Auseinandersetz ung iiber di e allgem einen


Prinzipien HE L MO NI d as Wasser als d as Elem ent anfi hr t a us
' ‘

welchem all es entstanden ist und d asselbe an Stell e d er ersten ,

Materie setzt so geschieht dies doch nur um für die physische



, ,

terie eine kö rperliche Substanz zu ha ben ; wenn au ch v om

s
p ro oh en wird ,
s o ist d am it
be stim m te fluo r genera n ur der un

tivus a ls d as stofi lich e ungestalte te und dah er flüssig ged a chte


'

Prinzip d er Weltbil dung gem eint es ist a ber dami t nicht ge ,

sa gt d afs d as Was ser d as einzige El em ent im physikalis chen


,

Sinne sei Es ist nicht richtig d afs er nur e i n E lem ent näm
.
, ,

lich d as Wasser als ursprüngliches angen o mm en ; so nder n er


,

beto nt wiederholt und a usdrücklich d afs es z w e i u r s p r u n g ,

l i c h e un d a b s o l u t n i c h t i n e i n a n d e r v e r w a n d e l b a r e
E l e m e n t e d a s W a s s e r u n d d i e L u f t g e b e Gerade
, ,
.

Ver diens t HELM O NT8 ; es ist aber all erdings eine Kla rstellung
z wischen d en beiden Auffassungen nach wel chen einm al v om ,

Wasser all ein als Urel em ent d ann v on Wasser und Luft als ,

beiden Ur elem enten gespr ochen wird bei HE L M ONT selbst nicht ,

l eicht zu erm i tteln Man m ufs um die se doppel te Form d es


.
,

Ausdrucke s zu verstehen berücksichtigen d afs HE LMONI 00911 1» , ,


‘‘
1

und Aör als identis ch auffafst wod urch er auch er kl ären w ill , ,

d afs bei d er Schöpfung nicht besonders v on E rsch a fiung der


Luft die Rede sei Die Aufg abe wel che der Luft zugett
.
,

wird ist die Trennung der Wasser vo neinander in sol che


, , ,

welche unten bl eiben und solche welche sich in die Höhe sr ,

heben Dies leistet d ie Luft d urch ihr e beiden Eigenschaften



.
,

Caus ae et 1m tia 23 p 29 Duo igitur nee plura sunt corpor um


° '

. . .

e t causarum cor omüum


p prim a initia E lementum s q uae nim irum sive initium .

ex quo ; et fermehtum, sive initium seminale uo d E 9 1: a utem for m entum


p er q .

ons cres ta m form ale ( wed er S u stanz noch Accid ens, sond eins von b eid en) . k b .

Ca usae e tc 8 33 p 31 . . . .

Gas aq ua 4 p 60 Co elum sive sät est co nstituh m separater aq uarum,


. . .

d uraturus quam diu ipsemet m und us C u us ergo d a ss obtinuit insignes po . j


34 6 VAN Hnw os r : Gas . Biss . W asser u. Luft als E lemente .

Anordnung der Grund substanzen in ihren kleinsten Teil en ;


beim Va por ist wie beim Was ser der S ul phur von d em im
Mercurius gelösten S al eingehiillt und jener v er wandelt sich ,

d aher bei blofser Abkühlung wieder in Wasser Beim Gase .

dagegen ist Mercurius und S al erstarrt und v om Sulphur ein


gehüll t D as Gas wird d aher nicht v o n s e l b s t wieder zu
.

Wasser und steigt nicht v on selbs t wieder herab sondern es ,

bedarf dazu eines äufser en Antriebe s ; d iesen gibt d as Blue ,

d as Gas wieder herabdrückt wodurch sich der entgegenga ,

setzte Pr oz efs wie bei der Um wandlung v on Wass er in Gas


, ,

vollzieht Niem als aber wird d as Gas in Luft verwandel t



.

.

D as Fe uer schliefst HE L M ONT ohne weiteres v o n d en E l e


m enten aus a ber aueh die Erde er scheint ihm als kein ar
,

sprünglich es El em e nt au ch sie k ann wie die Scheidekunst , ,

l ehr t wenn gleich schwierig in Was ser überge führt werden S ie


, , .

ist d aher obwohl mit Wasser und Luft zugl eich erschafien
, ,

doch kein ursprüngliches E lem ent sondern als rein einfache ,

und himm lis che E l em ent e bleiben nur L u f t und W a ss er ü brig



,

die in keiner W eise ineinander oder in ein drittes verw andelt


wer den können Sie sind unzerstö rbar es ist v on ihnen nicht

.
,

ges agt wie v on Himm el und Erde d afs sie vergeben werden
, ,
.

W asser ka nn wo hl in D unst ( Vapor) dieser durch Uml a gerung ,

der Bestandte il e in Wasserg as übergeben aber im m er bleibt ,

e s doch Wa ss er und verschieden v on der L uft Niem als er .

fol gt im Wasser d ie Tr ennun g der drei erst en Bestandteil e S al ,

Sul fur Mercurius sondern dieselben bleiben stets zus amm en


, , ,

auch wenn d as Wasse r in D am pfform aufste igt ; d er D am p f ist

nur d as in gr öfst er Verdünnung aufgelö ste W a sser welches ,

selbst noch in d en Atom en der Wolken W asser bl eibt .

Wasser und Luft sind schon d adurch absolut verschieden d a fs ,

20, 2 1 p 6 2 . . .

5
: El m
0 44 p 64 — .

. c enta p 42, 43 Bea 9 8


. . . .

Terr a, 1 2 p 45 .Eine d em onstrabo m oz


. . q
nun ua m na icam guttam
q
a uae in a ärem versam , ent vicissim a ére m
'

in q
a uam m utatum . Dieser Beweis
wird an viel en S tellen
geliefert, b
eso nd ers in d en Tractate n : Aqua , p 47 , Ai r, .

p 49, 5 1
. . Progymnaema mcteori p 54 P ara d ox in Suppl d c Sp ad wns
. . II .
'

font55 us, p 548, u A . . .


drücken läfst letzteres dagegen ohne Poren nicht bestehen
,

k ann E s ist de shalb auch unm öglich wie die Experim ente be
.
,

weisen defs Luft z u Was ser zus amm engedrü ckt werde ; viel
,

Kraft der S ehie fspul v ers wieder aus und tr eibt eine Kugel

Spur von Feuchtigkeit zeigt .

denen Erscheinungs form en bei HE L M O NT da durch erkl ärt wird ,

d afs er in ihm Merc urius S al und Sul fur als Be standteil e be ,

tr a chtet so d arf dies doch keineswegs so versta nde n wer den


, ,

d afs dieselben d a s Ele m ent Wasser al s Grund substanzen z u


sa mm ense tz en Vielm ehr sind sie wie gesagt untrennbar und
.
, ,

existieren nur a n d em Wasser nicht für sich Sie sind k ei n e ,


.

allgem ein e Prinzip ie n welche v o r d er Zus amm ensetz ung der


,

bind ung zusamm en noch tr eten sie jem als in der Natur als
,

E nder geb nis der natürlichen Auflösung der Kö rper auf sie
können vielm ehr nur künstlich und keineswegs a us all en son ,

dern blofs aus gewissen Körpern unter Um stän den hergestell t


werden und bilden sich zum Teil erst bei der Zersetzung .

Letzteres beh auptet HE LMO NI beso nders v on d em fix en Al kali '‘


,

welches beim Verbrennen der Pflanzen sich bilde t Hier liegt der

.

F all vor d afs eine für d en Fortschritt d er Theorie fö rderliche


,

Annahm e sich beim Fo rtschritt der chem ischen Praxis als tha t
sächlich falsch erwie s d a d as Alk ali wirklich in der Pfla nz e
,

d asLetzte nicht d as Erste in der Gestaltung der Körper Sie


,
.

stam m en aus d em Was ser und kö nn en wieder in Wa sser um


.

gew andelt werden Al lerdings bl eibt es schwierig hierbei zu


.
,

verstehen wie ihr Verhältnis z um Wasser zu denken ist Bei


,
.

der inneren Gestal tungskr aft welche HELMONI in d en Dingen ,


' ‘

faeh es ein s . Er gezwungen sich in d em Wass er selbst


w ar ,

eine Anl a ge zu denken wodurch seine verschiedenen E rschei


,

Vgl Kor n .
,
Beitr 3 St S 1 59 u d ie d ort
. . . . . aus Hz m our , Or tus auge »

führ ten Stellen .


VAN Hz mao ur : Vacuum . Magnale .

nungsform e n s ich erzeugen und diese Möglichkeit innerer Ver ,

änderung versinnbildlioht er durch die Annahm e seines idealen


Merkur S al und Sulfur D afs dieselben d urchaus räum lich und
, .

kö rperlich ged a cht sind ist ein intere ssan tes Zeichen für die
,

in seinem Geiste sich begegnenden und noch nicht gekl ä rten

sucht er nach d er Z urü ckiiihrung d er Prozesse auf die Bewe


gung körperlicher Substanzen die er doch noch nicht ohn e ,

verm ag .

D ieZusamm endrückb arkeit der Luft ist nur erklärl ich d a


durch d afs die L uft neben ihr er eigenen Aus dehnung n och
,

eu freien oder l eeren Raum in sich e nthäl t wie sich auch ,

d urch Experim ente beweisen läist Diese Por o sitä ten sin d j e '

. .

doch nicht ein blo fses Nichts ein flgmentum oder ein locus nud ws , ,

so ndern sie besitz en selb st ein Sein ein geschaiienes Wesen ,


'

irgend etwas Re al es E s ist dies ein Mittelding zwischen d er


.

Materie und d em unkörperlichen Geiste weder d as eine n och ,

d as andre sondern es gehö r t zu d en Din gen die weder S ub


, ,

st anz noch Accidens sind Es ist d as M agnale d as nichts Ä hn


.
,

liches unter all em G e scha fienen b esitz t E s ist nicht d as Licht


.
,

sondern eine gewisse d er L uft z ugeordn ete ( assistens) Form .

d ie in ihren Poren ihr en Sitz hat und zugl eich d as Mittel durch , ,

welches sich d as v on d en Sternen ausgehende B lue ohne Hin


dernis und instantan ausbr eitet In dies e leeren Räum e ( va eui
.


.

tates) saugt die Luft auch die Däm p fe ein und hält sie fest ‘
.

Vergleicht m an die v orgetr agenen theoretischen Ans ichten


VAN Hs t mo nrs m it d en Lehr en v on D E S PAGNET so zeigt sich d a fs

, ,

beide darin übereins tim m en d ie Ver wandl un g d es Wasser s in,

Luft geleugnet und d en W e sensunterscbie d zwischen gas


förm igem Wasser und Luft erkannt z u haben Auch bei n E s ’
.

V a c uum n a t ur a e 21 p 70
. agnale non est Inn,
. . . M sed fo r m s q uaed am
assistons aäri, j
e nsque vel ut socia, ipsiq ue certo c onnu io b j
velut co n uga iis

in pa ris assid ens . Per h a n s vid el icet Biss astrorum imm ediate ac sine impe v

d imento quaqua versus e t instantaneo m eta ex tend itur : no n autem pe r


millanes millium specierum gener ationes, unico velut m om ento peractas , q uoties
lux r el influentiae coelestes iuferiora ferinnt (Magnale peroled i p o ri . aéris

vacuum dissemiuatum) .

Aör 1 0 p 51
. . .
sentant d es Gaszustande s ist und fafst d as was er Gas nenn t , ,

al s ein e beson der e Er scheinun gsfo rm d es W assers Aber m an .

m u£s freilich a ne rkenn en d afs er zur Feststellung des Begrifis


°

h at, indem er die Verwan dlung d es Wassers in d en gasigen


Z ustand verfolgte Sich ganz in seine Vorst ellungsart
. zu v er

s etzen dür ft e sehr schwer wenn nicht unmö glich sein


, , ,
d a m an

schon fest e Gestalt gewonnen ha be n ; vielleicht hätte er noch


m anches kl arer ges taltet hätte ihn nicht d er Tod bei der Re
,

d aktion seiner Werke ü berras cht Scho n die gr ofse Z ahl v on


.

neuen Nam en und verschiede nen Aus d rü cken für sein e Ge


d anken beweist dieses innere Ringen .

E fir die E ntwickel ung der Korpuskula rtheorie ist v on be

Wasser und Luft und zweitens die eigentiimliche Vorstellung


,

v on der Um wandlung d es Wassers in d en G aszust and wel che ,

n ahe an die Molekularthe orie streift HE L M O NT nim m t bei .

s einer Un ters uch ung über die Konsti tutio n d es Wa ssers nicht

nur auf d as quantit ative Verhäl tnis der drei ide al en Gr und
subst anzen son dern auch auf ihr e r ä u m l i c h e A n o r d n u n g
,

Rü cks icht D er Ü bergang v om D am p f zum G aszustand e be


.

steht in ein em N a c h a u f s e n k e h r e n d es S ul phurs D as .

a ber setz t d och still schwe igend d as Vorh andensein v o n ge


trennten Korpuskeln voraus deren Entstehung auch unter d em
,

Nam en der weiter en T e i l u n g erwähnt wir d D ie Grund sub .

stanzen sin d hier o ffenb ar bereit s als kl einste Teil e der Kör er
p
geda cht eine Vorstellung die durch die gal enische D efinition
, ,

d es El em entes d em allgem ein en wissensch aftli chen Be wu fstsein


vertraut war Die Verwandtscha ft dieser Vorstellung mit der
.
.

Korpuskulartheorie war bei D E S PAGNET scho n augenfäilig in



,

HE LM ONTS D ur chführung tritt sie noch m ehr hervor W asser .

und G as sin d d asse l be nur in anderer A n ord nung der Besta nd


,

teil e in d en einz elnen Partikeln wer denkt d abei nicht an


d ie Metam erie der chem ischen Ato m istik ? E s is t daher nicht
überr as ch end d a fs H E L M ONT d en Ausdruck A t o m e an viel en
,

S tellen ohne Bedenke n gebraucht D am it sind jedoch nicht .

Ato m e im strengen Sinne sondern nur sehr kleine P a rtikeln


,

gem eint S o heilst es v on d en Dünsten Gerü chen und Z en


.
'

,
VAN Hannox r : Atom e . Alchymisten .

un
g g ss t o fien,
wel che in die Höhe steigen d afs sie bei im m er
'

fein erer Verteilung durch die Kälte wieder zur ur sp i1 nglichen


Reinheit d e s elem entalen Wass ers r eduziert werden un d bei dieser ,

äuß ersten Teilung d er Subtilitäten und Ato m e die Keim e und .

Ferm ente die sie mit em porheben un tergehen Auch v o n


,

,
.

d en Teil en der Ato m e wird gesprochen In wärm erer L uft "

sinken die Ato m e d es G as e s wieder he ra b und w a chs en d a dur ch

eu,
so wie d ie minutula e atomi d es Go l de s im ge schm o lz enen
Silber herabsinken E n nes r steht auch der Zeit nach bereits
3
. .

im Übergangs zur Korp uskul artheorie ‘


.

5 . Hem etische Physik .

D ie grois e Menge der Al chym isten welche auf die p ar a


'

celsisch en Gr un d sub stanzen z ur ü ckgehe n darf hier ungenannt ,

bleiben Z um gr ö fsten Teile bewegen sie sich in d em ärgsten


.

alchymistisch en Mysticism us obwo hl e inzelne wie der Franzo se , ,

H EN R I D E R OC HAZ welc her v on d em gel ehrten Töp fer PALI SS Y


°
, ,

und d e m Alchym iste n N UYS E ME N I an ge r egt d as Wasser als ‘


'

,
.

d en Ursp run g aller Dinge ansah und L uft und Feuer a us der
Zahl der Elem ente ausschlo fs auch in der Physi k m it selbst ,

ständ iger e n Ged anke n hervortre ten Die als Chem iker ver .

d ient en AGR I C O LA und L I BAVI US k o m m en als Theoretiker nicht

Die al chym istiscbe Theorie h at indessen in d er erst en


Hälfte d e s 1 7 Jahr hund erts so bede utende n E infiufs g ewo nnen ,

d afs sie neben der aris tot elischen Physik sich Be a chtung zu
versch affen w e ifs und v o n d e n E m euerem der K orpusk ul ar
philo sophie als gl eichber ech tigte Gegnerin bekäm p ft wird wie ,

w ir di e s a n all en Ve rtretern d er l etz teren bem erk en k ö nn en ,

ganz be sonders bei S E NNE RT und Bon n die ih r eigene pol e ,

mi sche Schriften g e wid m e t h a be n Neben d er peripate tischen .


,

der christlischen und d er m o saischen (rabb inischen oder k abb a


E agymnasma nwteor i 7 p 55
. .

A . a . O . 24 p 58
. . . Va cuu m na turae 27 .
p . 71 .

Gas a qua p 6 2, 11 an
. . e nd . S tellen .

Ü b er He nno nr s ve rm utlicbe Priorität v


gl S 333
. . .

S o ns t , S 51 3
. . Mo a uo r Polyhzs t ,
'

. II p 248
. .

Ü b er Pu nssr vgl . So az x S 470


. . .
listischen) Physik welche letztere beiden ihr e Prinzipien aus der
,

Heiligen Schrift herleiten die chr istliche all ein aus d em m os aischen
,

S chö pfungsgese tze die m o saische auch aus d er kabbalistisohen und


,

speziell j üdischen L itter atur un terscheide t m an a ls ein e vierte,

Physik die c h e m i s c h e aueh herm etische oder spagirische


,

.

JC HANN HE IN R ICH ALSTED ( 1 588 Profe ssor z u Herborn ,

der selbs t einem freieren eklektisehen Aristotelis m us hul digte


, ,

stell te in eine m besonderen B uche die Lehr en dieser vier


G attungen d er Physik zus amm en Als Vertreter dieser her

.

m etisch en Physik sind z u n ennen d ie deutschen Är zte O S W AL D



C s or r ( 1 5 80
. . 1 609 ) und H EI N R IC H NO LL ‘
Hierhin geh ö rt .

au ch die Phy sik d es berühm ten Jous uu A mos C omss rus ( 1 59 2

in welcher paracelsiseh e Ansichte n m it d em Mystieis


m us Bö umss und aristotelischen Lehren v erschm c lz en sin d .

Alle diese Be strebungen spekulierender Na tur phil oso Phie


haben wir hier nur zu erwähnen als Zeichen für die Locker ung ,

welche d as Dogm a d er aristoteliseben Physik erfä hrt Inso .

we lchen nunm ehr mit i mm er gewaltigeren Wa ffen die m echa


ni sch korpuskular e Auffassung d er Na tur gegen die substa nzi
-

ellen Form en wie gegen Hylozoism us und Mysticismus auf

Wir kö nn en in der Naturphilos0 phie welche in der M aterie ,

sel b st d en Sitz der ge staltend en Leb enskr aft fin d et so d a fs sich ,

aus ders el ben die Mannigfaltigkeit des W eltinh al tes selb s tä ndig

entwick elt die v om E influfs d es Neup la tonism us erzwungene


,

Überwindung d es P eripatetism us durch seine eigene Konse quenz

Vgl . Burm a, B ist lit. . III S 472 ii


. .

Jo n . s a rc1 Ansr nnx , Systeme Physica3 Hannomlea«


z, Herbor nae
Nassov 1 6 1 2
. .

Basilica Cha niea , Prense i 1 6 22 ( Das W er k er le te nach Po s unsnonr r ,


. . b
Hand wör ter b von 1 609 1 6 58 1 8 Auflagen )
.

.

Physices comp end inm novum, Franc of 1 61 6 N a tw a e sa nctuarium‚ quod . .

est p kyszca hermetics XI I Z ibn s tra cta te Francof 1 6 1 3


' '

. . . .

Physicae cd ?umen d iuinum reforma tae Synopsis Am stel 1 663 Erste . . .

b
Ausga e 1 633 V b
gl ü er diesel e Z ö c ansa, S 605, 606
. . b I . .
gelang en wel che die Einzelges taltung in jedem F all e hervor
,

rufen dazu fe hl t noch der Weg Es fehl t d a s Mittel kaus al e


,
.
,

Ges etze im einzelnen anfzufind en ; und obwohl die Idee d er


induktiv en un d em pirischen Methode d en Vertretern des Be

nieht gelange n weil auf die Erscheinungen d es Lebens M a t h e


,

m a t i k u n d q u a n t i t a t i v e V e r g l e i c h u n g nieht ange
wende t werden konnte S ie blieben daher stets auf m ehr oder
.

die Gesetze der Na tur s chie s h


c dur eh eine eigene Intuition

m uß ten sich in Mystieism us verlieren .

Erforschung der Q u a n t it ä t e n Dies . war eine Überzeugung ,

derte ein e Erbschaft d es wieder aufl ebenden reineren


erfiillte ,

pl ato nisoh en Geistes W a s in die ser.Hinsicht der C usan er und

ausgesprochen ,
s chien sich der Verwir klichung n ähern zu

Mauaonr z us ( 1 4 94 S orrrons nu . F auna, L unov mo a nasr


(1 Nx c oom T ART AGLI.A 0 1 1111 1 110 Mrona nr S u san, , .

J O H N Namen ( 1 T H O MAS Hm m or ( 1 560 Hnnnr


Bme es (1 sowie S w e u S rnvm und G um o Uns nno nm .

M O NTE Diese Reihe beschliefst durch seine glän zenden E nt


.

deckungen K arm a der zu gleich , d em m ethodis chen Wer te der

lieh . Er pricht es wiederho lt aus d afs Beoba chtung und E r


s ,

fahr un g nur dort zu Erfo lgen führen können w o die quantita ,

E pes tol« d er Harmonie Op 17 p 28 Mund us partieipat quantitate et


'

. . . . .
,

mens hominis ( res supram und ana in m und o) nihil raetias intell igit quam ip9 as
,
welche all ein Licht in die Finsternis gebracht werden könne .

Vergebene jedoch sei se d ert nach Ge setzen zu suchen wo m an


, ,

es nur mit Qual itäten zu tha n h abe weil d aselbst jeder Mafss tab ,

fehl t und die Messung unm öglich wird 2


.

W o aber sind diese Quantitäten zu find en ? W o bieten

Erscheinungen des organischen Lebens ,


w el eh e d azu viel zu

wel che unabhängig sind v on d er Willkür d es Bewu fstseins und


welche in voll er R e gelm äfsigkeit ablaufen Gera de v om L eb e n .

der Welt m ufste m an ab seh en m an m a fate die Natur v om ,

E in flusse d es W ill ens em an zipieren und sie als ein m ech anis ches
Uhrwerk betra chten d as einm al aufgezogen seinen notwendigen
, , ,

Gang geht Die beseelte Ma te rie unterlag allerdings auch


.

dieser Na turnotwendigkeit ; ha t te do ch gera de AVE RROE S die


s elbe hervorgehoben h a tten doch die Sp äteren N a t urphilo sophen
,

gera de um ihretwill en die Materie als beseel t betr a chtet Aber .

dies e Naturnotwendigkeit w ar n i c h t z u e r k e n n e n Z ur .

m ethodischen E r f o r s c h u n g der Welt wu rde der M e c h a


n i s m u s dersel ben ein e unentbehrliche Voraussetzun g die ,

Auch diese Em anzip ation v on einem bestimm enden Willen


war wenigstens in Rücksicht auf d a s theo l ogische Interes se
schon vorbereitet in Am no s s nur durfte der N a chdruck nicht ,

auf die Entwickel ung der Form en aus der Ma terie gel egt wer

d en son dern er m ufste fall en a uf die a bsolute T r anse end enz


,

Gottes welcher die Welt ein für all em al so geordnet h atte


, ,

d afs sie im gesetzm äfsigen G ange arbeitete Nicht die Welt .

Op V p 332
. . . . Vid aes etiam, ipsum plurim um d electari rerum aeuig

pr oferre nitar . Illud quid em familiare est ehymieis, herm eticis, Paracelsistis,

Op 17 p 347
. . . .
T 1 uns u us . .

s elb st gestaltete sich so ndern ihr Uhrwer k r ollte ab ; nicht im ,

einzelnen wirkte der Geist des Sch ö pfers so ndern er ha tte e in ,

für a llem al alles gewirkt ; ni cht die M a terie ist d ie Tr ägerin


d es Weltges chehen so ndern d as aufser wel tlich e v on Gott ge , ,

gebene unver än derliche und unwandelb are Ges etz


,
.

Diese Ausgestaltung d es Monotheism us welche innerhalb ,

d es Dogm a tis m us der N atur forschung freie B ahn zu s ch affen


im s tande w ar vertrat der deutsche Phil osoph N IC O L AUS T AU
,

BE L L US ( 1 54 7 E r widerspricht d er Unters cheid ung


z wis che n eine r doppelten Wahrheit einer theologischen und ,

p hfl 0 8 0 hisch e n ;
p

d urch d ie Erforsch un g der N a t ur k ann die

Wahrheit d es Go tte sworte s nicht berührt werden Go tt steht .

über d er Wel t E s wär e kein Un terschi ed z wischen Gott und


.

N atur wenn er all es im einz elnen selbst wirkte so ndern die


, ,

Natur ist eben d ie Ursache der Teilwirkungen Got t die d es ,

G anzen Gott ha t all es aus nichts geschaffen er bed arf nicht


.
,

d er Ma terie Zwei Prinzipien nur gibt e s wodurch die S ub


.
,

stanz en e ntstehe n : Gott und die N a tur Die Materie existiert 2


.

ü berh a upt nicht so ndern nur die F or m en sie kö nnen zusa mm en


, ,

gese tzt werden Die ersten Fo rm en und ersten S ubjekte sind


.
8

die vie r E lem ente ; nicht ihre E igensch aften so ndern die S ub

,

stanze n selb st sin d e ntgege nges etz t und dies e entge e ngese tz
g ,

ten S ub sta nzen selb st erleide n gegens e itige E inwirkunge n 5


.

D ie Bewegung ist nich t d ie Ursache so ndern d ie Fo lge ,

die ser E inwirkungen D ie Substanzen und ihre Prinzipien .


6

kö nnen nur a p oster zori aus ihre n Ä c cid entien erkannt wer den '

aus ihre n Wir kung e n und Eigensch afte n D as ist die S a che .

d es Phy sike r s welcher nich t m ehr ann ehm e n d ar f als w as


, ,

dur ch die Erfahrung be stätig t wird .


"

S o ist T AURE LL US wel che r d ie Bel eb theit d er Welt l e ugnet , ,

d ie Aufse r weltlichkeit Go ttes sta tuiert und die N aturnotwendig

t Tn umphus ,
' '

loso; 1hiae h . e
. m etap hysica philo.9 0p hand i metho d ns
.

Busil . 1 573 . E pist d ed icat . .

0 p 1 81 Materiam d ivinis operibus d etrahim us ej usq ue lo co


A . a. . . .

nega tio ne m substituim us ut unum d eum ceu pr im am solam que c ausam d em onstre nt
, ,

o m nia .T hesis 1 30 D uo vid e m us esse principia, qui us su stantiae finnt


. b b ,

d eum et n a t u r a m : Ha s e positis b
o mni us causis suos pr o d ucit eiiec tus

A . a . 0 p 1 17
. . . A . a . O . 1 70 . A . a . 0 p 1 6 3, 1 6 5
. . .

A . a . 0 p 1 39
. . A . a . 0 .
p 99 , 1 09
. .
Q uantität und Kö p r er lich eit k d er S ubstanzen .

E igens ch afte n der Körper aus k 5 r p e r 1 i o h e n Veränderungen zu


erkl ären ,
sie nicht m ehr in psychischen übergeo rd neten Form en , ,

so ndern in räumlichen Verhäl tnissen der Körper selbst zu


find en .

Es wurde bereits im Beginn die ses Abschnitts auf die Be

dehnung besitzt Die Körper wel t hat Raumgr öfse ; sehliel st m an


.
'

dieselbe v on d en E lem enten aus d urch welche die Veränd erun ,

g en der Körperwe l t erkl ärt werde n so ll en so ist es nicht m ö g ,

lich wieder zu d en im Raum e ausgedehnte n Körpern z u ge


,

langen D as Denkm it tel der S ubs tanzialität blieb unfruchtbar


.
,

so la nge d as S ubstanziell e des Körpers v o n der R aum gr ö ise


'

getrennt war Wird a ber die räum liche Ausdehnung d es H ö r


.

pers selbst als dasjenige betrachtet worin d as substanz ielle ,

We sen des Körpers besteht so ist dies zwar wie sich zeigen , ,

wird no ch kein e ausreichende Lö sung des Probl em s aber es


, ,

ist eine wichtige Stufe im Fortschritt d es physikalischen E r

Substanzialität gebunden Wir h aben es jetzt mit Kö rpern


.

Raum s zu thun die sick m essen und wägen lassen ; und d a


,

diese Grö ß enausd ehnung fiir sie wesentlich ist so kann die ,

Ver änderung der Körperwelt im letzte n Grunde nur auf rä um


liche Bewegung auf Verschiebun g der Körperteil e z ur üc kge
,

fü hrt werde n Deswegen find en wir an dieser Stell e die E r


.

n e u e rung d e r K o rp us k ul a r th e o r i e .

Eine konse quente D ur chführun g der Ko rp uskulartheorie


erfordert freilich d afs nicht blofs die quantitative Ko nstanz d es
,

Körperlichen im Raum e er kannt sondern auch die Veränderun g ,

im Raum s die B e w e g u n g als ein e G r ö f s e wel che er fo rs ch


, , ,

baren Ge setzen unterworfen ist d em Bewuß tsein fafsbar werde ,


.

D aher kann die Korpuskularthe o rie erst m it der Ausbildung


einer w i s s e n s c h a f t l i c h e n M e c h a n i k zu höherer Vollen
dung gela ngen D ie ersten Versuche denen wir begegnen
.
, ‚
,

s ind noch weit entfernt sich ausreichender m ech anischer D e


,

be dienen zu kö nnen S ie stellen vielm ehr Übergan gs


'

g riii e .

form e n v or in denen d as Denken sie h versucht um die m ech a


, ,

nische Vorstellungs weis e d er Ato mistik fiir die Erkl ärung der
Na tur zu Hilfe z u ziehen ohne sich darüber klar zu sein in
, ,
wieweit dadur ch mit der Traditio n gebrochen wer den m üsse .

Erst in diesen Versuchen sel bst stär kt sich d as wissenschaft


liehe Bewufstsein und erfüll t sic h allm ählich m it neuen Be
griffen welche es gestatten der Ma cht der aristotelischen Phy
, ,

Gi o r d a no Br uno .

1 . Allgemeines .

Bevor d as physik ali sche Interesse in d er Aufstellun g v on

iiir d as K örperpro blem wichtiger Begriffe vom m etaphysischen

es, Begriff d es Atom s Gedanken hineinzutragen welehe


in d en ,

dem selben eigenes Leben verleih e n Der E ntwickelungsged anke .

aus d er Ei nheit v e rdielite t sich in der einfa chen S ub stanz d as ,

Atom wird zur Mo nade .

Dieser Ve rsuch d as Wesen des Körpers z u entdecken ist


, ,

zwar für die empirische Physik wenig fruchtbar aber zur be ,

er r oblem s
p p bringt er ganz wesentliche Mo m ente herbei E r .

verdi ent daher genaue Betra chtung Sogleich im Anfange der .

Ge schichte der neuen Physik begegnen wir d em Auftre ten


einer Mo nadologie als d em Resultate der Versch m elzung a to
mistisch er Ged anken m it der Theorie der l eben digen W el tent
wickelun g bei G ronnauo B ur ma aus Nola ( 1 548

Die italienischen S chriften citiere ich nach W AGNER (Leipzig 1 830) und
füge fiir D e la cause etc . die S eite nzahl d er Übersetzung von L 1 s so s (Berlin 1 872)
hinzu . Die lateinischen nach d en Originalen, von welchen ich die auf d er
Go thaer berzgi Bi liothe
. b k
vorhand enen in m Abhand l Giord Bruno . d . . .

Atomistik, Vier telj f «


. 7 P k ( 1 884) V
. . . III
p 20 aufgeführt ha b e . gl ferner . V .

Ba ar noznzss, J orda no B runo, Par is 1 846 , 2 T a Ou m na s, Befom aä onsseit,


.
G Ba um
. : Persönliches .

m it Feuer eifer die Ideen d es neuen Zeitalte rs in ich


s aufn im m t ,

G IORD ANO E mm a mit Re cht einen Ehrenplatz in der Geschichte

geregelter T hätigkeit d auernd ertrug noch bei seiner fana tischen ,

Gem ütsart die rücksichtsvo ll e Schonung anders Denkender ü ber


sich v erm ochte treibt ihn sein Geschick zurück na ch Ita lien
, ,

Scheiterhaufens welche am 1 7 Februar 1 600 auf d em Cam po


, .

di Fiora vor d en Augen einer gl eichg ütige n Menge d en v er

riistigenLeben d es Z w eiund fiinfzigjähr ig en viell eicht noch


m anch köstliche Geistesfrucht geraubt seinem Ruhm e konnte ,

d en Schatten d es überzeugungstr euen Denkers gr ö iser und ‘

breiter in die komm enden Jahr hunderte als d as regelrechte ,

Licht ruhiger Forschun g es getkan haben würde und die ,

Mär tyrer krone er setzt wirkungsvo ll d en etwa noch erhoflten ‘

litter arisch en Lorbeer .

In d em historischen Zusamm enh a ng s m it PAR ACE LSUS un d


C USAN U S insbesondere aus der Phil osophie d es l etztem heraus
, ,

begreift sich die Lehre B eunos in ihr en Grun dzügen und die

Die Einh eit v on Materie und Form d as Zusamm enfall en ,

v o n Möglichkeit un d Wirklichkeit ist der Gr un dged anke von

BR UNOS Metaphysik D a s Verm ögen z u wirken hervorzubringen


.
,

ohn e ein Verm ögen bewirkt ,

hervorgebr a cht und gescha ffen zu wer den ; aber ebensowenig

II . S . 46 C anne s s , Gior d ano Bruno


Casa, Bonn 1 847 , Nicola us 11.
'

Ba um a n n, G Brunos W elta nscha uung und Vcrhä ngms, Lpz 1 882


'

. Dazu . .

d ie größ eren Geschichtswerke d er Philo so; 1hie, aueh Ru nen u S a ns a a O


'

. . . .

. . b
5 Heft Ü er L o apere ita hana d i G Bruno risicm p a tc d a Pa st a nu La o u mz
.

s Gö tt gel Anzeigen 1 88 9 , n 4
. . .
p 1 13 Das W er von Fan Too c o : L o 0p crc
. . . k .

lo tine d i G B runo esp oste e confronta te con la ita liana irenze 1 889,
. onnte F k
e det
s n . E s is t eine innerliche lebendige E nt wickelung ein e , ,

T h ätigkeit der Weltseel e wel che d as E ntstehen und Vergehen


,

vo llendet Und som it ist d as Al l eine einzige in allen Teil en


.
,

beseelte Einheit in welcher Wirken un d Sein Kr aft und Ma


, ,
.

terie eins und untr ennb ar sind in ewiger Bewegung in orga , ,

nisch er aber n otwendiger E ntwickelung in harm onischen: O rd ,

na üt rliche n Dinge j a d er Substanz nach die ganz e Na tur und


,
.

selbst ein Göttliches z u n enn en 1


.

I n die ser seiner Lehr e von der Mater ie wel che in ihr em ,

a b soluten Sein all e Gege ns ätze ver ein t enthäl t und sie in l eben

ein e gr ofse Menge von Anregungen früherer Phil oso;>hen zu

bedeutungsvo ll em Ganzen zu ver einigen gewufst .

s tellt ( 8 1 Bu ch S
. . D AVID VON D INANI h atte die Mater ie als
.
‘‘

etwas G ö ttliches betrachtet insofern er Gott d en w i ; und die , ,


r

erste Materie als die abstr aktesten Begrifie und daher als zu
s amm enfall end e ansa h ; IBN B O S C H! ) vertra t die E d ucierun g der

Form en aus der Materie ; d as Z usamm enfall en all er Gegensätz e

der Grundged anke d es Nrcom vs VON OUS A; P ABAOEL SUS endlich


h atte in seiner Lehre v o n der all gem einen Belebtheit der Na .

tr ennb arkeit von S ein und W irk e n beto nt . D ie Ansichte n

be einflufst w aren kannte BBUNO und es geschah mit klarem


, ,

Be wufstsein seines Anschl usses an diesel ben d afs er ihr e Lehren ,

1
A . a. O 4 Dial
. . . m m I, 272 —
2 77 . Lm sos 1 08 —
1 14 .

I ns Gu nna r .
(c ss s o s ) : De
‚ la ca usa etc . W AG NE R I, 251 , 257, 269 . DAVID
v os Da um : A. a . O . I, 27 9 Avs 1m o s s : A
. . a. O I 274
. . . Nrcou s s vo s C asa :
W AG N ER
I , 1 54 ( „ il divino I, 54, 21 4 Gra tis valcd ictoria bei .

Hnuum s Acta phil ,


406 Pu u o sx
. soII
s z W AGR I , 24
.9,
25 1 ,
252 u Gm ö nss
. . . .

p 627, 569 Pno r ms s : W AG


. . I , 288, 270 11 noch oft NE R . .
Vo n d em so gewonnenen B egrifie
'

der Materie
. aus, als des

ners . E s lä fst s ich Schritt für Schritt verfolgen wie die ,


Me

BR UNOS aus der Lehre d es CUSANUS hervorgeht .

Gegensätze in der Einheit d e s Unendlichen und die Zus amm en

gera de Linie Peripherie und Centrum im Unendlichen zusam


.
,

m enfallen ( ersteres bei unendlich gro ß em l etzter es bei unend ,

lich kl einem Kreise) so sin d Gr ö fste s und Kleinstes im


,

Ab soluten ungetr ennt ; wie der P unkt sich zur Linie die Linie ,

sich zur F l äche diese zum Körper durch Bewegung entfalten


,

kann so sin d sie im Absoluten w o Möglichkeit und Wirklich


, ,

h eit ide ntis ch sind a u ch nicht zu unterscheiden ; wie in allen


,

o der auß er ordentlich grofs is t die Winkel doch im m er v on ,

derselben unver änderlicheu Grö fse bl eiben so zieht sich durch ,

a ll e Dinge d as Sein d es Une ndlich Einen so ist in all en Dingen —

d ie un end liche S ub stanz ganz obwohl in verschiedener Weis e


,
.

W arum aber verändern sich die Dinge ? W arum wir d die ge


ordnete Materie in im m er andre Form en gezwängt ? D ie
Antwort ist d afs kein e Veränderung e in andr eas S e i n son
, ,

d ern nur ein e an dre A rt zu se in anstrebt Und d as ist der .

d afs d ie ses e zugleich jene ab er a ls an ein endliches S ub


all s , ,

s tr a t gebu den nicht E ntgegeng esetztes zugleich sein k ö nnen


n ,
.

In d er unend liche n S ubs ta nz find et sich die Vielheit die Z ahl ; ,

D e la ca usa etc . W AGN ER p 288 f


. . S . 1 32 f .
G
. Baum : Er k ennen d urch die Einheit .

a ber sie m a cht d as Einem sondern Wesen nicht zu m eh r als ,

nur zu e i n e m vielar tigen und vielge staltigen We sen Die .

Vielheit und Mannigfsltigkeit der Dinge ist daher nur ein


Accidens eine Ko m plexion der einheitlichen Substanz ; die
,

Unterschiede der Kö rper in Form Beschaffenheit Ge stalt , , ,

F arbe 11 s w sind nichts andres als eine verschiedene und


. . .

wechseln de Erscheinung d er ein en und unver änderlichen S ub


sta nz Die Accid entien bewir ken die Vielheit der ab so luten
1
. .

Einheit Es ist also die unendliche Einheit welche sich zur


.
,

Vielheit d er Welt entwickelt welche sich selbst zu unendlich ,

vielen Einheiten entfaltet wie ein einziger Funke wenn ihm , ,

z ureiche nder Sto ff gewährt ist zur una ufh altsam l odernden ,

Flamm e an wächst ‘
.

D ieselbe Stufenleiter auf welcher d ie Natur zur Hervo r ‚

brin gung der Dinge herab steigt führt die Ve rnunft zur E r ,

kenntnis derselben em por d ie Na tur entwickelt sich aus der ,


3

E inh eit zur Vielheit die Vernunft sucht die Einheit auf um , ,

die Vielheit d er Din ge zu begreifen Die se s Begreifen ist “

nur m öglich dur c h ein Zur ückführe n des zu Begr eifenden a uf

die zu Grunde liegende Einheit Die Mathem atik die Logik .


,

w ürden um so vollkom m ener sein j e m ehr ihre Sätze auf ,

wenige o der auf einen einzigen zus am m engez ogen wären .


5

D as Aufsuchen der E inheit ist als o eine no twendige Beding ung


d es E r kennens D arum m ufs es in allen Dingen ein le tz t es
.

un d kl einstes eine unteilb ar e E inheit ein M i n im u m


,
geben , ,

v on wel che m a us all e G r ö fse und jede s Ding ent steht ohn e ,

w elches es au ch k ein Ma rs und kein Erke nnen gäbe .


.
3

A . a O W AGNE R p 282 f
. .
'
. . LAS S O N S 1 22 f
. .

De min , 1 p 54 . II . . .

D e la ca usa etc . m m p 285 h assox S 1 28 . . . .

A . a. O . W m m: a 285 Prim a d unq ue voglio , che notiate, casere una


.

e med esim a scale ,per la quale la natura d iscend e a la prod uzion d e le cose,
quelle
'

l l altra d a l
' ’

l intel etto asc end e la cognizion di e ch e unitä


'

e ,
uno e

unitä, passand o la m oltitud ine d i m ezzi


pro ced e l per .

A . a. O . W AG NE R 287 . Im sso s 1 30, 1 8 1 . Dasel b t ch


s au : Giam m ai c re

d em o gio nti al prim e ente ci universal snbsta nza, sin che no n siam o
esser

arrivati a que ll uno individ uo, in cui tutto si com pr end e : tra tanto no n p iü
'

d essenza, che sappiam o com pr end ere


'

cred em o com prend ere d i sustanza e

d ind ivisibilitä
'

Die Belege d afur weiter unten .


Zähl endes . Jede Gattung des Seins m ufs in ich
s ein be

stufung und keine Anl egung eine s Mafses m öglich wäre Auf .
1

ihm beruht die O rdnung der Na tur aus ihm setzt die N a tur ,

all es zus amm en und löst dureh d asselbe die Ding e wieder in
ihre kl einst en Teile auf D em Verfahren der Natur fol gt d ie .

e in einem Zus amm ens etzen und

D as Minim um ist al so d as Prinzip ohne wel ches


, ein Sein

m afsen d enWeltgeist wel cher ohn e Bes chränkung durch die ,

Messe alles durchdringt und all en Dingen sein Z eiehen auf

ist d as Minim um Wesen und Ma terie der Dinge .


3

zum denn es schliefst alle s E ndliche in sich des sen


Gr ö fste n, ,

E lem ent es ist D a her ist d as Minimum erh e ben über jede s
.

endliche Sein und umfafst jedes besondr e Sein ; es ist un

zerstörb ar unw andelbar und ewig


. D as Minim um ist nicht .

nur E lem ent der Z usamm ensetzung und Ge staltung so ndern ,

a uch sel b st d as Z us amm ensetze nde Gest altende Verm ehrend e ;


°
, ,

es ist z u gl eicher Zeit Endziel und bewirkende Ursa che Keim


6
.

ist es Mächtigste v on allem weil es Grö fse Beweggrun d


d as , ,

und Wirkungsfähigkeit v on allem um schlie ß t Und daher .

D a minimo‚ IV 0 2 (mit d er . . Überschrift: Ex m inimo crescit e t in


minim um omnis m agnitud o ex tenuatur), S ch l a .
p 1 02
. .

D e min I o 2 v 1 6 24. . . .

A . a.
. 0 . v. 7 —
10 .

A a 0 v 35 37
. . . .

.

D e min I o 4 hal p 1 6
. . . . Sc . . .

8 Anm 2 S 365
. .
, . .
wird d e 8 Sein wodurch all es ist die Sub stanz der Substanzen
.
, , ,

n äm l ich G o t t durch d en N am en der Ein heit gefeiert und die


,
1

Mo n ade der Monaden genannt Weil durch die Mo nade alle s


3
.

Eins ist so is t es au ch überhaupt erst durch die Monade ;


,

denn was nicht Eins ist d as exi stiert überhaupt nicht , .

In d em Minim um d e m E infa che n der M ons d e sin d alle


, ,

Gegensätze geeinigt gl eich und ungleich viel und wenig


, , ,

endlich und unendlich kl ein und grofs und alles was d a , ,

un d Zusamm ensein der Gegensätze in dem sel ben Mafse


d as ,

wie v on d em Universum ; BBUNO stellt für diese Vereinigung


e ensätzlioh er Beziehun gen bei de m el ben Gege nst nde fo l
g g s a

gende Beispiel e z usamm en ::


1 Gott ist z ugl eich überall und nirge nds all e s um sc hfiefsend
.
,

un d in all em eingeschl o sse n Anfang und Ende A und 9 , . ,

2 Im
. Universum sind die Dim ensionen nach Länge Breite ,

p unkte keinen Unter schied der Dim ension en


aus .

4 Bei der tägliche n Um wälzung der E r de sind in B ezu g


.

auf die Gess m to berflä che d er Erde all e T a geszeiten zugleich

Eine konkave O berflä ch e oder Linie ist zugleich (naeh


5 .

der andren Seite hin) ko nvex Konk avität und Konvexität .

bedingen sich gegenseitig .

6 Der kl einste und der gr öfseste Winkel ( Null Winkel


.
-

und gestreckter W inkel) fall en mit der gera den Linie zu

Der kl einste Bogen und die kl einste Sehn e fallen ebenso


7 .

zusamm en wie d er grö fste Kreis mit der gerad en Linie der
, ,

Die schn ellste Bewegung und die langsam ste d h die


8 .
,
. .

R uhe sind
,
identisch Denn wenn sich ein Punkt sehr .

S Anm. . 2, S 965 . .

D e min I, . c. 4
. S ch al .
p 1 7,
. Dasel btd F
s as olgend e.
G Baru m: Mathematisches Minim um
. .

ras ch auf einem Kr eise bewegt so ist ,


er zugleich in all n e

e inbeweg ter P unkt die Fläche eine bewegte Linie der Kö rper
, ,

eine bewegte Fläche Dem zu folge ist ein beweglicher P unkt


.

die Substanz all er Dinge und d as Ganze ist ein beha rrender
P unkt D as selbe gilt v om Ato m und ganz beso nders vo n der
.

Monade wie denn d as Minim um oder die Monad e al les zugl eich
,

will ,
so m ufs sie v om . Minim um beginnen bei der Betrachtung ,

sol:1liefsen.
.
1
Es zeigt sich som it ,
d a fs der Begrün dung der

Na chdem BRUN O die allgem eine Bedeutung d es Begrifl s ‘


Minim um oder Mo na de fe stgestellt ha t wendet er sich z u



,

B RUN O in d er fälschl ichen . Ansicht v on der T eilbarkeit d es K on

fa ssen d ar zustell en D as Auiial lends te in di eser Ato 8 ‘


und .

mistik ist d as vo llstän dige Verschm elze n d er Begrifie des


m athem atischen und physischen Körpers ; was v om physischen


S ubstr a t gilt soll auch vo n der m athem a tischen Figur gel te n
,
.

Der B egrifi d es Minim um l öst jedes Ko ntinuum in unteil bare


E lem ente auf D a s Minimum ist d ssj enige was kein e T eil e
.
,

D e min I 5 . . S ch l
a .
p 20
. .

D e min . I c. 6 . S ch l a .
p . 23 : Principium et fund am entum er rorum

o m nium tum in physica tum in m athesi, e st r esolutio co ntinui ia infiniturm


b
N o is vera probatur turn naturae tum ar tis v erae r ssol utionem q uae ex tra
naturam non inced it m ag uitudine finita et numero d escend ere in at o

m um , tum vero naturae, tum co nceptui adj iciend o , m o d um ull üm a re b us

non esse constitutum , nisi ad certar am specierum psrticulsrium ns tm m


r espioienti.
G Bm mo : Minimum
. und T erm inus .

Quell e ,
ehr bei allen E m euer ern d er Atom istik wiederkehren
nunm
s ehen .E s wird nämlich ges a gt : E s gibt so kl eine Tier e d afs ,

m an scho n d en dritten Teil derselben nicht m ehr m it d en


Augen w ahrnehm en kann ; d a d ies e wieder gegliederte O rgane .
,

Gehirn Augen etc besitzen und diese wieder aus Elem entar
,
.

teil chen bestehen so ist es klar wie weit l etzter e unter d e n


, ,

Der Haupteinw and der Ar istotee r gegen d as Bestehen


d e s Ko ntinuum s aus At o m en g eht nun d ahin d afs unteil b a re ,

Kö rper als o Körper welche keine Teile ha ben auch kein e


, , ,

Grösse bil den durch Zusam m e nfügen nicht w a chsen können


,

.

Ein Minim um zum andren hinz ugefügt kö nne d asselbe nicht ,

g rö fser m a chen De nn we nn sich


. zwei Mi nim a berühr te n so .
,

m üfsten sie sich (d a sie keine Teile haben) in ihrer ganz e n


Messe berühren d h sie m üfste n zusamm enfall en E in P un kt
, . . .

Dieser Einwan d sa gt BRUN O ist fals ch . Er beruht

Terminus er löst sich ohne Widerspruch sobal d m an sich diesen ,

Unterschied zwischen d em Minim um als d em erste n Teil d es ,

Raum es und der G r e n z e ( Term inus) welche kein Teil ist


, , ,

klar m a cht D as Minim um hat kein e Teil e i s t aber s e l b s t


.
,

Teil und zwar der e r s t e Teil aller Z usamm ense tzung Die
,
.

G r e n z e ( Term inus) hat ebenfalls keine Teil e ist aber s e l b s t ,

k ei n Teil s ondern trennt nur zwei Teil e oder zwei Ganze


, .

g anzen Mas se na ch sondern nur an der Gr enze und ch e Grenze


, ,

d ar f nicht Teil des Begrenzten genannt werden Der Term inus .

entsteht erst durch die Berü hrung und d as Minim um ist nicht ,

etwa aus Term inis zus am m engesetz t Minim um und Term inus .

sind generisch ve rs chieden D er Körper ist nicht v o n K ö rpem .


,

so ndern v on Fl äche n die F l äch e nicht v o n Flächen so ndern ,


,

v on Linie n begre nzt ; bei e inem körperlichen Min imum ist als o

d ie Grenze nicht ein Te il de sselben so ndern ein flä chenhaft es ,

Mini m um und so m it von a ndr er G attung Man hat näm lich


3
.

verschiedene Gattungen v o n Minim en zu unter scheiden .

D e min I, . c . 9 . v. 1 0 61 p 38 . . Vgl 1 . . B uch 8 . 1 04.

D e min I , 7 . . Sc hol p 29 f
. . .
G Bnus q
. Teil und Grenze im K ontinuum .

D as körperliche Minim um ist d as Atom oder der prim

ebenfall s in P unkte n wel che aber nicht Minim a


, ,
s ondern Ter

Kreis ohne weitere Teile zu denken ist und seine benac hb arten
Minim a berü hrt) und d em P unkte als Term inus der nicht als
'

Grenzpunkt e welche weder Teile sind noch Teil e haben können


, ,

rühr enden Minim a Diese Trennung zwischen P unkt als Grenze


.

und Punkt als Minimum des Körpers oder der Fl äche zeigt
.
,

d afs die K ö rper Ato m e und Minim s sich gar nicht selbst be
,
.

rühr en sondern nur m it ihren Term inis so d efs sie also bei
, ,

Mit Hilfe der Begrifistrennung zwischen punktuell er Ra um '

D s min I, 1 0 . .

D e min 1 IV . . . 0 . 7 p 1 45
. . .

Q u id M i n i m um et T e r m in u s .

Eat M in im u m cu us j par a nulla est, prim a quod eat pm .

T e r m in u s est finis cui neo pers, quod neq ue para est .

Q u id
p u n c t u m , q u od e st m in im u m .

C dj us n o n para est prim a m psrte m inquio P un c t um

In plane ; minimi speciem si intelligis ipsum .

Q ui d
p u nc t um q u o d e st t e r m i n u s .

Poste , aut simpliciter, q uod neo para, cui neq ue para est,

Q nanto om uifinis P u n c t u s ti i terminusb esta .

D e min I , 1 4
. . Sc
hal p 49 T erm inus est principium dim enai ut n u d e , se n
. . .

d e quo ; Minim um vera ut e x quo D e min I, 7 elm] p 80 I teque . . . S . . .

d efinias m inim um quod its est para, ut eins nulla sit para, xrel simpliciter, vel
ssound um genus D efinias T erminam , cu us its non est aliqua para, ut neque
. j
sit ipse aligna para, sed est, quo ex trem um ab ex treme attingitur , ve l quo para

d iveraus : a lius enim est lineae ad lineam , euperficiei ad superfieiem , corporis

sd corpus.
G 3 8 0 30
. : Arten d er Mimm a .

a tomistischer Grundl age zu errichten W ährend bis hie rhin .

seine Bestimm ungen durchaus sachgem äfs und notwendig sin d .


,

beginnt nun eine nicht zu leugnende Verwirrung in d er Fest


ste ll ung der Ge sichtsp unkte un d d er gezogen en Fo l gerung en .

D er Begriff des Minim um ist alle r ding s ein rela tiver in ,

so fern er v o n d en Vor aus s etz ungen ü ber die betra chte t e n G e r

g en s tä nd e un d v o n d e n Ziel en und Ab sichte n der U n t ersu ch un g


a bh än gt . E r ist rela tiv sowohl in B e zu g a uf die Grö fse a ls
1

auf die Gesta lt welche m an d em Minim um geben wil l ; wie


,

d a s Atom gegenüber d em sichtb aren Kö rper so ka nn au ch ,

die ungehe uere Kugel der Erde a ls e in Minim um ange sehen


wer den gegenüber d en Weiten in welchen d ie Fix sterne sie ,

um geben F ür d en Gramm atiker ist der Buchsta be d es ein


2
.

fach ste E lem e nt d as kein e weitere Teil ung z ul äfst n och ihrer
, ,

bedarf ; für d en Geom e ter ist der Buchstabe ein Linienz ug ,

al so noch weiter teil b ar und etwa s Z usamm engesetztes In 3


.

d er pra ktischen Geo m etrie wir d es o ft fö r derlich sein eine Fig ur ,

a us so l ch en Minim e n b estehe n z u lasse n welch e der gan en ,


z

ähnlich sind ; beim Kreise ist dies nur m o glich we nn m a n zu ,

gleich n och eine zwe ite Ar t Minim a näm lich krum ml inige ,

Dr eiecke als Zwisch enräum e z wischen d en min im al en Kr eisen


a nnim m t In ein em all gem e inen S inn e wird m a n überh a upt

.

so viel e ve r schiede n e G a ttungen v o n Minim en ann ehm e n k ö nne n ,

al s es ve rs chiedene G attungen v o n Din gen gibt


5
und m an ,

wird auf die S pe ziell zu betra chtende Art Rücksicht nehm en


m üsse n .

Betra chtet m an e her d as räum liche Minim um ab solut so ,

k a nn ihm nur e i n e Gestalt zukomm nn und zwar die runde , .

D a s Minim um in der Ebene m ufs der K r e i s in d em R aum e ,

die K u g e l sein Denn e rstens lehr en Sinne und Vorstell un g


.
,

d afs eine sinnl ich w ahrgeno m m en e oder vorstellbar e Figur mit


Ecken un d Her vo rr agungen na ch F ortnahm e derselben als
kl einer wahrgeno mm en wer den wir d z weitens z eigt die Natur

D e m in I , 1 0
. . S ch o l .
p . 41 .

D e min I , 8 .
p 37
. S ch l a . . .

S umma ter minorzcm metap hysicor um J Baum per E wa E s ms vm . . Mar


purgi C attorum 1 609 p 9 . . .

D e min I, 1 2. ha l p 47 . Sc . . .

D e m in I , 1 1
. . S ch l a .
p 44. .
d er Zwischenräum e und Poren nicht bem erkt wird Au ch sei .

es j a bek annt d e fs die Mathem a tiker jede geradlinige Figur


,

in ein Dreieck dieses in ein Parallelo gram m v on d a in ein


, ,

Rechteck un d end lich in ein Quadrat verwandelten und er ,

s elbst habe in s eine m B uche D e principus mens urae et figum c ( es

qu em fiir die i
s nnl iche Anschauung ( a d sensum ) zuzugeben ,

keit für die Sinne beruht darauf ,


d afs die kl einen Un

berü cksichtigt werden ,


da sie all erdings nur für d as Denken ,

stets nur eine äufserliohe , n iem als eine v on inn en heraus be

holen ; so ist z B 36 sowohl die achte Dr eiecksz a hl als d ie


. .

sechste Quadratzahl d h 36 Kreise kann m an sowohl zu einem


, . .

Dreieck al s zu eine m Quadrate zusamm enl egen ; in die Seit e


d e s Dreiecks käm en d ann 8 in die Seit e d es Quad r a ts 6 Kr eis e ,

zu liegen Ebenso kann m an 9 1 Kreis e welche ein Dreieck


.
,

bilden in des sen Seite 1 8 derselben liegen so zus am m enl egen


, , ,

d afs jene sechs eckige Figur al s welche BRUN O d en Kr eis auf ,

a b solut eine Figur niem als in ein e andre verwandeln lie£se ‚


be

viel zu sagen d a B aru m no ch viel weit erreichende Gründe


, für
seine Behauptung bei der H and h at .

D e min . II , 8 . S ch l p 81 83
a . .

.

D a min III ,
. 1 2 S ch l p 1 28
. a . . .
G Ba um
. : Ungenauigkeit d er math . Figu ren.

Es kann näml ich nicht nur eine einer an dren nie

selbe ist so m üssen doch zur Ordnung der einzelnen Arten


,

und Indi viduen soviel verschiedene Min im a angenomm en werden ,

als es Arten gibt die hervorzubringen sind ,


Eine Spezies ist .

bryo z urSpezies des Tieres oder des Menschen es einen Fort


s chritt ohne Aufl ö sun gibt Die Ver c e e heit der Tei e
1
g s hi d n l .

sel bs t verhindert also schon eine völlige Gleichheit der Körper

und kein Verh arren All es ist in einer fortwähr enden Bewe
.

gung Veränderung Zersetzung und Neubildung begriffen Wie


, , .

die Wellen eines Strom es wie die Flamm en des Lichtes bleibt ,

nichts d asselbe w as es im Mom ente vorher war so ndern all e s


, ,

fliefst in ewigem Wechsel All e Teil e der Dinge ändern sich .

z ähliger Atom e .
3

D araus fol gt nicht all ein d afs es nicht zwei gl eich e Figur en ,

in der Ns tur geben kann so ndern d afs es überhaupt k e i n e ,

g e n a u e m a t h e m a t i s c h e F i g u r g i b t E in endl icher .

Kreis existiert nicht in der Ns tur und der sinnl ich wahrge ,

keitist wie die abso lute Gl eichheit niem als und nirgends vor
handen S o ist es auch in der That nicht m öglich eine Linie
.
,

De fs m an zwischen d en einzelnen Teil en der Figuren ge


r ade Linien ziehen k ö nn e ist eb enfalls ein Schein und nur ,

für die sinnliche Wahr nehm ung gil tig In Wirklichkeit sind .

sol che Linien dort all ein vorhande n w o ein e unm ittelb are Be ,

D e min . II
5 8 0 11 0 1 p 7 1

. . . .

De min I, 4
.
, 4 p 61
. II
hal p 65 . . . Sc . . .

De min.
,
II
4 p 6 1 I, 2 p 56
. . . . . .
rührung d er kreis oder kugelfö rm igen Ato m e stattfind et ; ein e
s ol che Re ihe v o n Minim en heil st ein film» Aus dieser Auf
'

welche m an von seiten der Mathem atik gegen die Zusamm en


setz ung d es Raum es aus sta rren P unkte n h at m achen wo ll e n .

Man hat eben d en P unkt als Minim um v om P unkte als T er


m inus nicht unterschi eden M an m üß te aber berücksichtigen .
,

d afs z B im Qua dra t zwar d ie Atom e in d en Seiten und d e n


. .

d afs so diese weiter voneinander abst ehen D aher ist d ie


al .

Diagonale keineswegs gl eich der Seite wie die Gegner der ,

Ato mistik wollen 1


Auch gibt es v o m Mittelpunkte d es
.

Kreises aus na ch der Peripherie d urcha us nicht unendlich viel e

6 Kreise v on einem ( gleich gro fsen) Kreise berührt werden In .

d em einfa chsten F all e d afs nur 6 Minim a um d as Minim um


,

in der Mitte gel egt sind enth äl t der Ra dius 2 Minim a ; fügt
,

m an noch ein en Gnom o n hinz u so besteht der Rad ius a us ,

3 Minim en u s . . w .

s chneiden so wäre es irrtüml ich z u glauben da fs sie sich in


, , ,

einem P unkte schneiden sondern sie berühren sich secamd um ,

longmn °
. Eine Berührung v on Kreisen un ter einander und m it
Geraden braucht überhaupt nicht imm er in einem Punkte sta tt .

z ufind en ; in s beso ndere wird e in sehr ro fser Kreis m it einer


g
Geraden sich nicht p unctualiter sondern linealiter berühren E s
l
,
.

folgt ferner aus der runden Gestal t der Minim a d a fs ein W in ,

kel im allgem einen nicht in m ehr als zwei gl eiche Teile ( ab


solut genomm en) geteilt wer den kann weil sich von d em Mini ,

m um in seinem Scheitel im allgem einen zwischen d en Schen


keln nicht m ehr als eine ( reell e ) Gerade ziehen lassen wird
es lassen sich n ämlich wie scho n ges agt von einem P unkt e
, ,

a us in der Ebene überh aupt nur 6 gera de Linien ziehen 5


.

D urch die a to m istische F assung d es Raum es glaubt BRUN O end


D e min . II , 1 3 p 89, 90
. . .

D e min . III ,
2
. h Sc
a l p 1 03 . . . Vgl . Fig 5 S
. . . 373 .

D e min . II ,
1 3 8 011 0 1 p 9 1
. . . .

D e min . II 1 5
. .
p 95, 96
. .

D e min . III 3 , .
p 1 0
.4 f .
G Ba um
. : Der ver bi d n end e Ä ther .

Ato m e als d as absolut Voll e und Va cuum als d as absolut Leer e ,

als Prinzipien wie D s momur sie annahm genü gen BBUNO nich t
, , .

E r kann sich die Ato m e nicht denken ohne eine gewis se Ma ,

terie wel che die sel ben z usam m enleim t und umfa fst wie d as Wass e r
,

,

die Teil chen der Erde die sich ohne di ese s im Unendlioh en z e r ,

str eue n wür den Diese Materie ist der Ather für welche er sowo h l
2
,
.

m an zwei Bede utungen zu unters cheiden Die Luft im gewö hn .

lichen Sinn e wel che die Erde um gibt und wel che wir athm e n is t
, ,

gleich in geringem Ma1se Ä t h e r d agegen ist d asselbe wi e '

.
3

Himm el Leeres abso luter Raum der in all en Kö rpern v or


, , ,

handen ist und in seiner Unendliehkeit alle Körper um faß t .

Wärm e gehen , n icht an ihm , onderns nur an d en v on ihm


um faß ten S to fien
'

v or ; denn ohne eine zu Grunde liegende

quo sunt c orpo ra, minim e in quo nihil est


vero , . C um v er a vacuum l ocum
d icim us sine oorpo re , ipsum no n re sed ratioue a corporibns se ungimus. j (p . 6 2)
Dicitur plenum , quatenus ha et m olem , cu us est suoceptivum : Vacuum , ut sine b j
illa intelligitur , locus ut co ntinet Art 37 p 7 1 : vacuum liest physiee vers . . . .

realiter que sit separatum , tam en a corporibus n on est, sed r atio ne dictitante .

concipitur . C oncipitur a ute m a nalogis m c orporum eo d em in s ac ia


u
per
succed entium . Intelligitur ergo vac uum a corporibus . separatum, vel quatenus
naturam r efert a corpo ribus d istinctam , v e! quatenus ipsis ad eor um d istinctionem
inte1j icitur . F n D imm m
er er e o ci énnumer I, 9 . . 8 6 11 0 1 p 1 7 7 f D e Pinfim t0
. . .
'

univ . W AG NE R II p 32 33 , .
, .

D e min I , 2 S ch p 1 0 N ach Er wähnung von Ds no x zrr und La um r


1
. . . . .

„ No b is ver o vacuum sim pliciter cum atomis non sufficit ; certam quippe oporte t
esse m ateriam q ue conglutinentur ; sed for te et isti v ac uum pro aäre accipiebant,
quod non cr ed im us .

D e min I, 1 1 . . S ch p 44 Minim a, q uatenus sunt uni
. . .

bili s, segregabilia etiam sunt, non se p en etra nt,


no n m iscentur,
sed se attingunt

tantum , nud e nihil est solid um corpus prae ter as, et id ea omnia praeter ea

d issol runtur , quorum non minus possi ile esb


t d ivortium q ua m consortium

muud orum corpora et r egiones ab interj ecto aethers continentur ; et tal e est

vacuum , q uod D emocritus et alii intellex erunt ex tra m und os etc .

D e immens e VI, 1 2 p 588 D e l ruf W um



, p 65 . . .
'

. . . II . .

D e imm IV, 14 p 4 1 8
. . . .
G Baus o
. Vacuum Äther W eltgeist .

f euchte oder er d artige Materie kann kein Actus einer solchen

Äther genannt werden weil er durchl aufen wird Wegen der ,


.
1

Feinheit und Kraft seiner Substanz ne nnt m an ihn aber auch


Weltgeist ( spiritus universi) wel cher d urch seine feuchte , ,

wa rm e und leuchtende Natur alle s innerlich nährt und belebt ‘


.

D aher kann Bs us o selbst in d em Wirbel der Atom e D smox m r s


eine durch d a s All w altende schöp ferische Seel e er kennen .
8

Der Begriff d es l eeren R aum es und d e s ihn erfüllenden


Äthers wel cher zugl eich der r äum lich ausgedehnte aber doch
, ,

nich t greif bar ged a chte Weltgeist ist verschm el ze n bei B us s e in ,

eins Die Vorstellung v on einer spirituell en Materie d h eines


.
,
. .

subtilen Stoffes der nicht eigentlich Kö rper ist ( denn er ist nicht
,

g reif b a r) und doch auch nicht blol s Geist ( denn er ist räumlic h
'

ausgedehnt) die s e Vorstellun g ein es zwis chen Körperlichem und


,

Geistigem verm ittelnden Agens eine r Weltseele war j a bei ,

all en Phil osophen jener Zeit ver br eitet Bei E m ma wird dieser

.

Sp ir itus m it d em x sväv d es DE M O KR I T id entifizier t Die l eeren .

Räum e zwischen d en Ato m en sin d nicht m ehr als d a s Nichts


anzusehen im Gegensa tz z um Sein
,
denn in diesem F all e wäre n
sie schwerlich gegen d en Angr ifi d es Anrsr orsns s z u retten '

d afs d as N ichts auch kein Rä um liche s sein un d d aher die


Körper nicht trennen könne son dern sie werden zu ,

realen Raum s der nun auch sinnlich vorstell bar und d aher
,

fähig wird die Ato m e der Körper zugleich zu trennen und z u


,

ver binden D er Äther BBUNOS erfüll t d en ganzen Raum zwis chen


.

d en W eltkor pem s owo hl als zwis chen d en kugelförm igen Ato m en ;


er ist der körperlich ged a chte Raum in welchem die Bewegung ,

d er Körper ohn e Hinderni s v or sich geht j a durch wel chen ,

sie sog ar viell eich t bewirkt wird ; denn er ist zugleich der
Weltgeist d er Träger all er Kr aft wel che die Körper durch
, ,

dringt und v on innen her a us wirkt Hierin liegt deutlich der .

fund am ental e Unterschied z wi schen BRUN O und der m o dernen


Physik bei wel cher der Äther die Ro ll e d es m echanische n Ver
,

D e imm a O ha l p 42 1 D e mona d e p 69
. . Sc . . . . .

'
D c im p 46 0 . .

De iun
n: m V, 3 v 36 38 p 467
. . .
-
. . .

Vgl . f , 29 2 u
. . a .
G Ba us o : Die
. sta rren Ato me d er Korper .

m ittlere spielt während BR UN O alle m echanische Wirkung in


,

d er Ns tur verwirft und nur die dynam i sche der Welts ee le


a nerke nnt .

Im Gegensatz zum spirituellen Äther steht die greif b are


Körperwelt und auf die letzten Teil e des Sub strates derselben be
,

zieht sich der Ausdruck Atomi in prägnantem Sinne Die Ato m e .

sin d d as all ein V o ll e Fe ste Starre nicht weiter Teilb are Aus
, , ,
.

die sen Ato m en be stehen all e Körper aus ihnen werden sie zu ,

ss m m enges etz t d h insofern es sich um die sinnlich w a hr


. .

nehm bar en Körper h andel t Die phy sischen Ato m e selbst



.

enth alten nicht m ehr die spezifis ch en E igenschafte n der Körper ;


d enn sie sind eben d ie ersten eige nschaftl o sen Anfänge a us , .

welchen all e Körper zusam m engefügt werden sie sind rech t ,

eigentlich die Ma terie alles dessen was körperlichen Bestand ,

h at . Kn ochen Stein und Fleisch in ihre Atom e aufgelö st


, , ,

z e igen ke inen Unterschied m ehr ; ers t die Z us amm ensetzung


aus d en Ato m en m a cht sie zu d en S pezifis ch verschiedenen
Dingen d ie sie sind Die Atom e haben nicht die Form en
,
.

der Körper deren Teil e sie bil den D a die Ato m e unveränderlich
,
.

und undurchdringlich sind so kann natürlich auch nicht eine ,

Mischung der Atom e im scholas tis chen Sinne d h eine ge ,


. .

g e n sei tig e Verbin d un g ihrer Eige n scha fte n oder Teil e so ndern ,

m ir eine Unter einand ermisch ung eine Ko ngregatio n und D is ,

g g
r e a ti on der g an zen Ato m e st a ttfind e n We nn Körpe r sich .

so nach Maß gabe ihr er kleinste n Teile mis chen scheine n sie ,

d abei in einen neuen Z ustand überz ugehe n ; neu ist aber der

D e min . II
Sch p 66 E ine nihil esse sim pliciter rectum , simpli
,
4 . . . .

citer que in compositions circulare, praeter atom os nibil sim plicite r plenum ,
nihil sim pliciter v acuum praete r spacium intra coeuntium trium in plane et
q uatuor in solid o atom orum concursum intermed ians Nihil connequenter .

sim plicite r co ntinuum et unum , praeter atom um , spacium univ ersum, et

b
su stantiam sim pliciter inte r corpora et ea, quorum esse cir ca corpora contem

pland um .

Aerom 42 p 86 E st naturae d ivid enti terminus indivisi ile


art. . . . b
q uo d d am ,
q uod vid el icet in plura a] ia no n d ivid itur, 0 11111 in ipsum facta fuerit
d ivisio .
p 87 E x m inim is illis corporibus o mne corpus c ompo nitur, corpus
. .

b
inquam sensi ile, q uod in m inima illa cum fuerit resolutum nullam cet te ,

retinero potest com positi speciem, illa enim prim a sunt, ex q uibus om nia

c onflantur corpora et quae propriissim a fiunt o mnium corpo ralite r substantium

ma teria .
G Baux o s Atomisti
. k
. Berechtigung und I rrtum .

erfor derlichen Auf bau gewonnen sind In der Astronom ie .

kö nnen die Himm elskörper als Ato m e gelten E s kom m t .

überall auf die O rd nung der Grö fse n an m it de ne n m an es zu ,

thun hat und die E ntscheidung über die Gr enze n des Minim um
,

liegt im Gegenstand der Unters uchung Imm er aber kann eine .

so l che Grenz e gesetzt werden die alsdann wege n d er Überein ,

s timm ung v on Denken und Sein auch absolute Geltung ge


winnt Im Minim um setzt d as Denken im In teresse d er nicht
.

m ehr z ureichenden sinnl ichen Anschauung ein W ir klic hkeits


elem ent wodurch d as Z erfliefsen d es Seienden ins unbestimm t
,

Unendl iche gehindert wird Dieses l etzte Minim um ist in der .

Körperwelt d as Atom wel ches k u g e l f ö r m i g zu denken ist


,
.

E s ist selbst e in Kö rper bei d em m an indes v on allen zu,

r eflektier t .

D ie s sin d für d as p h y s i k a l i s c h e Ato m unentbehrliche


Bestim m ungen v on d auernder Geltung W as aber soll die .

a to m ist ische M athem atik ? Zwischen d en K ö rperatom en soll e s


j noch einen unterschiedsl osen Äther geben D ana ch wäre
a .

der Raum nicht a tomis tis ch zu fas sen und jene Zerlegung der
m athem a tischen Figuren bezöge sich nur auf die s tarre körper
liche Ma terie In der Tha t bil det der Äther und d as F lüs sig e
.

überh aupt einen Gegensa t z gege n d as S tarre und Trockene ,

d en feste n Körper und der Ausdruck Ato m e gil t ganz spe


, „

ziell fiir d as Trockene


1
.

flüssiger Raum existiert warum m u1s dann die Mathem a tik auf
,
'

ato m istis che Grundl age zurückge führt wer den ? In d e m freien
Ather m üfste j a doch eine wirkliche gerade Linie ein m athe
.
,

Aorotismus . D e mund o . M
[ nd us
u sensi bili ] s ex nihilo a prima mente
prod uctus intelligitur aut pro d uci Ej ue m ate rialia principia
. sunt Terra se n
.

Atomi sen Arid a, Abissus sen S tyx sen O ceanus, S piritus sen s er sen coelum sen

firm am entum Ej us prim a accid entia ( si tame n accid entia d ici possunt)
. .

b b
sunt T ene rae et l ux , ex q ui us subind e est ignis et 0111130 in genere, q uae

b
no is sunt sec und aria elem ents erner Acrot art LXV p. F nter haec . . . . I
b
astra) ingenera ile incom ptibileq ue est ser imm ensus, utpo te corpus spir ituale

om nia stabiliens atq ue firm ans, q ui a ut est prima su stantia aut certe ex b
b
o mni us ill i prax imus , q ui prim um est efficiens, ex atomis atq ue spiritu solid iora

spissioraq ue corpo ra ( q ualia sunt astra astrorum q ue m em ra) compaginans b .


Das Minimum als E rzeugungsmittel d er Gastaltung .

reinen ma them a tis chen Form en ihren Platz haben , und der

Kugeln und Kreis en bed ürfte es nicht .

Aber diese Abstraktio n v om Kö rperlichen ist bei BBUNO


nich t m öglich wegen der Allgem eingiltigkeit d es Mo na d enbe

be stehend vorgestell t werden ; die blo fse Vorstellung m a cht sie

dert fest e Materie der Raum oder Äther liefert


, nur d en O rt

son dern nur physische Figuren .


1
D am m kann BR UN O v on d en

scheiden und diesen Äther nicht m ehr atomistisch fassen Der .

Äther soll lediglich die Mö glichkeit zur Existenz der Körper d ar


stellen D e r R a u m a l s G e g e n s t a n d d e r M a t h e m a t i k
.

b e s t e h t a u s A t o m e n ; d e n n G e s t a l t un g g i b t e s nu r
d ur c h d i e M i n i m a D er R a um al s l e e r e r R a um w i r d
.

ni c h t a t om i s tisc h ge d a c h t d e n n h i e r b e i w ir d j a ,

g e r a d e v o n j e d e r G e s t a l t un g a b g e s e h e n .

E s liegt in dies er Lehre ein e tiefe Wahrheit und ein


grobes Mifsverständms noch ungesichtet zus am m en Die Wahr .

d eutung der Tha t ist d as Ato m nicht


d es Atom be grifis
'
. In
ein transc endent es Din g an sich so ndern ein zu d en Bedin ,

gungen der Erkenntnis gehörender Begriff der d o r t hervor ,

tritt w o wir unser Erkennen auf die em pirische Körperwelt


,

richten Der Mifsgrifi B RU NOS bes teht aber darin de fs er die


.
,

auf d en ( all erdings erfüllten, j edoch als G e g e n s t a n d der


M a t h e m a t i k behandelten) Raum anwendet, wo sie nicht nur
o dern absolut haltl os sind Der Ato m begrifi
ent bebr lich , s n .
'

gewinnt seine Berec htigung erst dort w o Mathem atik und ,

Physik sich trenn en wo der Unterschi ed zwischen Raum und


,

Acrot . art
. 11 .
p 29
. .
d es Ra um es ins ofern sich diese nicht blo fs
,
a uf Gr ö fse und Ge

hat gerade diese Tha tsach e der sinnlichen Raum erfüllung auf

begrifl s, wel cher jene sinnl ichen Wirkun gen und ihre Abän
'

d er ungen zu m e ssen und ge setzlich zu bestim m en lehrt Vo n .

es wird sich zeigen ,


d afs er zwa r für einen Teil der m athem a

d er Physik ü berhaupt sreicht


au . Es bedarf d er Begriff d es

K ö rpam ihren Teil en fa fsbar werden einer doppelten Fest


und ,

se tz ung sowohl über die Möglichkeit


, der Verän derungen im

ein Subjekt zu haben v on welchem sie ausgesa gt werden


,

können In dem näm lich all e Ver än derungen als räum liche
.

Bewegungen dargestell t wer den m üssen ergibt sieh die Not ,

wendigkeit diese Bewegun gen an ein Substr a t zu lm üpfen


, .

Man pflegt die bewegten un d d a durch m it der intensiven Gr ö fs e

bezeichn en D amit aber der Begriff


. d er räum lichen Bewegung

Gr öfse besitzen ( 1 h es m ufs ein Mittel geben welches be


,
. .
,

stim m te Teile d es Ra um e s z u ein er ges chl o ssenen Einh eit v er

bindet so d a fs jedem geom etris chen Teil die ser Einheit d as


,

selbe Prädik at der Bewegung dieselbe intensive Gr ö fse der,

lich ,einen bewegten Teil d es R aum es vom andren a bzugrenzen


und in der Bewegun g selb st als m it sich iden tischen a bzu

son dern Dieses Mittel welche s die intensive Gr öfse d er Be


.
,

w egung m it der extensiven d es Raum e s zu ein er ko nstan ten


Einheit verbindet ist d as Denkm ittel der S u b s t a n z i a l i t ä t
, ,

durch welches ein Teil d es Raum es als p hysische ( d h mit . .


I nt n i
e s ve Gro ß e in Physik und Mathemati k .

intensive Gröfse n ennen weil sie auf d em Gr und sa tze d er


,

Re alität ( Vari abilität) beruht so ist d agegen nichts einzuwenden


, .

Man m ufs nur klar d a rüber sein d afs diese in der M a them atik
,

oder Pho r onomie durch ein Difler enzial d y '

f (x ) da: ) oder

f ( t) d t) d efinierte intensive Grö fse eine ganz an dere ist


'
ds ,

als die in d er Phy sik ode r Dyna m ik als Ge schwin d igkeit oder

Beschl eunigung d efinierte intensive Gro fse wel che ein M afs ,

fiir die sinnliche E m pfin d ung enthält Im erste n F all e h andelt .

es sich um die Veränderung v on geo m etrischen im l etzter en ,

um sol che v on dynamischen Gröfsen ; erstere is t durch d ie


F unktio nalbe ziehun g all ein r e alisiert letztere beda rf z ur Re ali
,

sierung auch n o ch d er K ausalitä t un d eben d arum auch d er


Sub stanzialität D aher gibt e s Atom e nur in d er Physik nicht
.
,

in der Ma the m a tik welche auf kausal e Abhängigkeit und


,

Wechselwirkung v on S ubstanzen nicht Rü cksicht zu nehm en


In der Kon tinuität d es Ra um e s liegt für die be grifiliche
'

ha t.

Konstitutio n der m athem atischen Gesetze nicht nur kein Be


d ür fnis z ur Atom istik v o r s on der n diese ist gera dezu unm öglich
, ,

weil die Berechtigung der Atom istik nur aus d er Notwendig


kait fliefst m it welcher die g e s a m t e n Denkm itte l zur O bj ek
,

tivierung der Sinnlichkeit und zur Er zeugung d er N a tur wiss en


scha ft zu samm en wirke n währe n d in d er M a the m atik Quan tität
,

und Va ri abilität all ein in Betra ch t ko m m en Ma them atik stellt .

j a de nje nige n Te il d e r Wirklichkeit v or wel cher n a ch Ah


,

tr ennung der subst anziell en und kausalen Be ziehungen ( KAN T


w ür de sagen : der dynam ischen Ka tego ri en) übrig bleibt ; hier
kann also die Trennung welche d er Atom be grifi zwischen
,
'

m a them a tische m und physis chem Körper be z eichn et nicht noch ,

einm al vollzogen werden .

In de ssen m ochte B R U N O bei seiner m a th em a tischen Ato


mistik etw a s Ähnl iche s vorschweben wie es d ie Diffe r enzial ,

rechnung l eistet die Aufsuchung eine s Prinzip s wel ches d ie


, ,

Ge setzlichkeit d er Gestaltung für die ko ntinuierliche Gr ö fse im


Unend lichkl einen enthält Doch kann diese Fixierung d er
.

Tendenz z ur Ver änderung nicht durch eine S ubstanzialisierung


d es K on tinuum s gelin gen so ndern nur dur ch d a s Denkm itte l
,

d er V aria bilitä t ; un d nicht der Raum m ufste s tarr so n dern ,

auch die Z ah l flüssi ge m a cht we r den I n de m BR UN O seine für


g .

die physikalische At o m istik wertvo llen Bestimm ungen auf d e n


verteidigen woll te ,
m ufste al so zunäc hst diesen Einwan d ver

mittel sich n äherte , blieb zur Rettung der Atom is tik doch nur
d er Weg übrig , d afs er die ato mistische Konstitution des

zwischen m athem atischer Evidenz und S inn enschein . Die geo

Figuren ihre Verwandl ung und Teilung


, ,
o t
s ns d as unantast
b are Gut absolut sicherer Erkenntnis ,
E mmo l e ugnet ihre

m atik vorgebracht hat, gibt er zu ; zwei gl eiche Figuren zwei ,

nur
keit hinausr eicht, erkenn t in d en Dingen die Diskontinuität

glaubte so könne n wir


,
m it Beiseitelassung seiner mathem a
a s os Minimum als Volum enel em ent .

der Betrachtun g der physischen Körperwelt beibehalten werden

Reihe beim Atom keinen Fehl er begehe ,


der irgend einen

kenn en ein Minim um als Anfangsglied d er Reihe erfor dert E s .

zeugt dies v on der klaren Einsicht welche Bus s e über die ,

gaben un srer Beoba chtung besafs . F ür die kor pusknl are

D en Begriff d es räuml ichen Minimum s in s einem Z usam

st ellt ,
d a fs die Ein
wände d es Amsrors m s, betrefiend
'

da s Z u

BRUN O denkt sich seine Minim a als s ehr kl eine Kugeln oder

Minim a au ch P nu kt e n nne t . P unkte dürften nur als m a the

aufge fa fst wer den Wenn nun BR UN O v om P unkt als Grenze


.

d en P unkt als Minim um unterscheidet so hat m a n sich um




, ,

sein e Aufia ssung richtig z u verstehen daran zu erinnern d afs


'

, ,

der Ausdruck P unkt in diesem F all e nichts als ein unp assend
gewählter Nam e ist un d ein e beliebig kl ein geda chte Kugel
bezeichnet D as Minim um ist nur berechtigt wenn es als ins
.
,

Kleinste z usamm engez ogener K örper ( oder Fläche) ged acht wir d ,

d a bei aber alle Eigensch aften d es Körpers ( oder d er Fl äche) ,

al so auch die Gestal tung und Begre nzun g beibehält D afs es .

keine Teile m ehr be sit zt ist dahin zu ver stehen d afs es keine
, ,

Teil e derselben Art m ehr besitzt folglich als Körper keine körper ,

lichen Teile D asjenige gil t al s M inim um w as seinem Begr iffe na c h


.
,

nicht m e hr teilb ar ist d 11 de ssen Teil e einem andern Begriffe


,
. .

angehören würde n Man ist also nicht gehin dert an einem


.
,

un teilb ar en K ö rper noch Flächen und P unk te z u unterscheiden .

Indem som it d as Minim um dur ch Abstraktion v on der Größ e


S chranken d er Metaphysik Bsux os .

d as einheitliche Z us amm e n Materie und Kraft erblicken


v on .

Hier aber end et auch sein Verdienst um die Physik .

Z u einer Natur wissenschaft ko nnte sein Ged ankeng ang


nicht führe n ; d az u m ufste er a uf e in an dere s Ziel gewen de t

werden Sein Ausg angsp unkt ist erkenntnistheoretisch un d


.

sucht Be d ingun gen für die Aktuali tät der Körper welt S e .

lange er diese Unte rsuchungen führt fö r dert er fruch tb ar e ,

Begriffe zu T age Aber die em pir ische Wissensch aft der E m


.

p fin d u ng die
, Phy sik wel che ih m feh lte k o nn
,
te sein e S p e ku ,

lation nicht s chaffen ; der P unkt an wel chem M a them atik die ,

Körper welt zu er greifen verm ag w ar ihm no ch verborgen ,


.

D aher nimm t sein De nken sogleich die m et aphy sische W en


dung Sein Minim um hat er m it Hilfe d es Denkm ittel s d er
.

Variabilität entdeckt a ber statt die se s Begriffe s sich zu be


,

dienen um die Wech selwirk ung da durch zu fix ier en und denk


,

bar z u m a chen fa fst er d asselbe als S ub stanz und bl eibt d amit


'

auf d em be schr änkten St andpunkte der Met a phy sik seine s

Zw ar erkennt BR UN O einen allgem einen Z usamm enhang


all er Dinge und ihre un ablä ssige a ktuell e Ver ä nder ung a ber ,

diese Veränderung gewinnt bei ihm nicht Selbständigkeit durch


d as De nkm itte l d er Vari ab ilität als m ech anische Kausalität ,

nicht in der körperlichen Wirk ung sucht er die Urs a chen d e s

Geschehens sondern er verlegt sie in die S ubstanz sel bst


,
.

Beweg un g entsteht nicht a us Bewegung so ndern aus der E nt ,

fal tun g der lebendigen S ubstanz Fast scheint es als berüh re .


,

er sich m it der Nat urwissenscha ft unsr er T a ge m it wel cher ,

e r j a auch in sein en kosm o logischen Anschauungen überein


stim m t ; a ber es scheint nur so D er Unters chied ist ein fun .

d am entaler Die Naturwissensq ha ft b r aucht d en Mechanis m us


.
,

B RUNO kennt nur eine innerlich belebte durch und durch be ,

seelte Welt Aller din gs sin d seine phy sikalischen Ato m e eu


.

geblich unver änderlich und undurchdringlich aber sie sind ,

d och z ugleich Mona den wel che auf einander einwirken und
,

sich zusamm enfügen zu einem lebendigen G anzen Sowohl .

d a s Univer sum als jede einz eln e Wel t für sich sin d Lebewe sen ,

wel che unsre Ehrfur cht erfo r dern und ebenso ist jede s ein ,
1

D e imm V, 1 2 p 49 5
. . . . D e Pinf W m ns a
. II p 49
. .
z el ne Atom der Beseelung fähig Al les ist durchd run gen v on
.

d er Weltseele Im Menschen ist die Wel tseel e die herrschende


’ 1
.

u ndS telle der Teile doch ruh ig und unverändert im Wechsel


,

beharrt d as unteil b ar e Wesen d er Dinge Wenn auch somit


"

sie ist selb st eine l ebendige Kunst und gewisserm afsen ein e
geistige Wie soll unter diesen Um ständen ein

liche Forschun g und künstlerisches Verfahren zu id e ntifizier en

entzieht sich aber der Erkenn tnis durch Z a hl und Ma te . Rühm t

nismittel bedient .

D e min I, 3, p 1 1 f
. . . Acrot D e natura , 1 0
. .
G Baus o :
. K in e e physi k li
a sch e k
Er lärung .

s a t tt m it der S ache ; fiir eine rein physikalische Erkl ärun g d er

D as größ te Verdienst d es PARAOELSUS seine Scheidung der K ör ,

p er in die dr ei Grundsub stanzen will Br uno nicht l o be n ; d ars ,

schritte n rechnet er ihm hoch an In seinen Thesen gegen


sei, .
1

A m sr or s zns über geht er absichtlich d as dri tte B uch D e casio


.

und die B ücher D e generatione et carrup timze welche denselben ,

S tofl’ beh and ea weil die Frage na ch d em Verh an en d er B e


l

D ie Erkl är ung au s d er m ech anischen Zusamm enfügung un d

D ie Form hat ihren Begriff d en sie bei Am sror sm s besafs




, ,

verloren ; Form und Materie sind durch die l ebendige Substanz


ersetzt So mit erklärt sich auch der Mangel einer systema
.

tischen Lehre über die Elem ente Die Ansichten wel che Bur ma .
,

über die Natur der E lem ente un d die phy sikalis che Ko nstitution

s cheidung gehalten teils untereinander , un d m it d en all gem einen

BBUNO i t keinen Ansto fs d aran v on Feuer Luft


n mm , , ,

Wasser und Erde in hergebrachter Weise als v on d en v ier


E lem enten zu sprechen Aber der Sinn d es Wortes E l em ent .
3

ist ein andrer geworden Vor allen Dingen protestiert B BUNO .

chem sich d er Z ahl na ch un endlich viele Welten befind en Die .

Schwer e der Kö rper kann daher nur in Bezug auf d as Centr um

D e la ca us e: etc W p 251 , 252 Ls ssox . . . . S . 75 .

Acrot Art 73, p 1 22


. . . .

D e imm V, 1 v 32 p 453 . O mnia


. . . . . comprend o ex und a, terra,
et igne
'

aére .
G Baum . : Elem ente . Das W asser .

o hne wel che s die Atom e wie Aschenstäubohen sich zerstre ue n


würden und d ieses Z usamm enleim en geschieht durch d a s
,

W a ss e r D aher k ann m an in dieser Hinsicht d as W a sse r


.
1

der E r de Wasser m acht erstere


mit d em un tersinken ; g anz
tra cke ne Er de schwim m t auf d em W asser , und die Me ta ll e ,

Natur .

Überh aupt ist zu bem erken d afs die Elem ente in keiner l e i ,

Rango r d nung stehen und d afs die Ab stufungen wie sie v o n ,

PLAT O N und Am sr or s nns gem a cht wurden nur Spiel ereien sin d , .

E in E lem ent ist ebenso viel wert ebenso wichtig als d as andr e , ,

eines kann ebenso wenig ohne d as andre bestehen wie in d e r ,

Silbe B A d a s B ohne A oder d as A ohne B ,


.

und imm er berall alle zusamm en vorko mm en obwohl d as


und ü ,

eine oder d as andr e hier oder dort vorherrschen m ag 8 0 ist


3
.

in d en sichtbaren Welten d as Was ser d as vorherrschende kö r


perliche Ele m ent insbesond r e die Er de besteht z um gr öfsten

, .

Teil e aus Was ser Erden und Mo nde sind solche Weltkörper .
,

in welchen d as Wasser vorh errscht währ end in d en Sonnen ,

d as Feuer ü berwiegt Je d o cb sind auch diese nicht ohne .

W asser ; denn w as d as Fe uer anbetriflt so gib t es keine reine


Leuchtende so ndern d azu bedarf es stets einer wasserar tigen


,
'

Grundsubstanz ; nur an d em Wa sser ist d as Feuer m öglich


und gera de d as Fe uchte gl änz t und l euchtet .

Statt der vier Gr und sto fl e : Feuer Wasser L uft und Erde ‘

, ,

will nennt er aber als eigentliche m a t e r 1 a l e P r i n z i p i e n


,

der sinnlich wahr nehm b ar en Welt nur drei näml ic h d as ,

Trockn e d as Wasser und d en Äther D as Trockne oder d ie


,

.

Erde sind die Atom e und zwar wer den die physikalischen ,

ge stell t welche
, ,
wie s chon gesagt ,
einer a gglutinier e nden

Acrot p 125 D e imm V, 1 2 p 495


. . . . . . . Vgl . Anm 2 S 378
. . .

D e imm p 459 D e monad c p 72


. . . . . D e imm p 460, 46 1 . . .

Aerot d e mund o 9 , 8 Anm 1 S 382


. . . . . . .
G Bus s e
. Ä ther .

M aterie b ed ürfen na m lich d es d icht und schwer m a chende n


,

W assers ‘
Neben diesen beiden Prinzipien steht nun d er Äther
.
,

gl eichbedeutend mit d em Himm el d em Firm am e nt und d em ,

a ll ge m ein e n L ebensgeiste ( Spiritus ) Dieser ist wie scho n .


,

bem erkt ein spiritueller Körper und entweder selbst die erste
,

Subst anz oder doch v o n all en andern demjenigen am nächsten


stehen d w as aus d en Ato m en und d em Spiritus die fe stere n
,

Körper zusamm enfügt ?


Hier ist es also zweifelhaft gelassen ,

ob d er Äther als die einz ige Gr un d sub s t anz zu betra chte n is t ,

oder ob ihm d ie Atom e an die Seite z u stell en sind so d a fs ,

die einzige S ubstanz d e s Universum s nämlich die se s sel b st

oder Gott ihn en beiden unter geord net ist D as Ver hältnis .
,

in we l ch em d a s Wasser die alle s um fassende Flüs sigkeit z um


, ,

Äther steht ist gar nicht näher bestim m t es scheint d afs


, , ,

BBUNO diese all gem ein e F lüs sigkeit nur als eine gröbere Fo rm ,

ein e Verdichtung des Äthers a ufgefa fst babe Inso fern fiir .

BR UN O die Sub stanz d es Alls ein e einzige ist steht er j a d er ,

Unterscheidung in die einzeln en El em ente gleichgiltig gegen


über und er überlä fst in die ser Beziehung di e Fe stste ll ung m eh r
der Geschm acksrichtung d e s Einzelnen S o n ennt e r a n .

a ndrer Ste ll e statt des Trockenen d es W assers und Ath ars ,

al s pm ecipua elements : Aqua L ux et Aér so d afs al so die At o m e


, ,

hi er fortgelass en sind und noch d as Licht als n eue s Prinzip


hinz utritt 3
Andrerseits werden aber Lich t und D unkel als d ie
.

ersten Accid entien d er Sinnenwelt bezeichn et allerdings mit ,



d em Z usatz e : wenn sie Acoid entien genann t werden kö nn en

.

Aus ih e t
n n s amm n e d ann ignis cc os hya in g en er e we l che f ü r
'

sekun däre E l em e nte gelten so llen Bei d e e chw ke de


i s n s a n n n .

Bestim m ungen sich länger a ufzuhal ten schei t icht o we d g


n n n t n i
,
.

F iir die Erwartun gen welche m an für eine to isti che


a m s P h y s x k
,

hegt ist es e in s chwer er S chla g neben d en Ato m en nun noch


, , .

ein e allgem ein e Flüssigkeit z u find en in we c er l h d a s a ge n t


,

liche Gewich t der Welt liegt de nn d as ein che Ato f a m s


,
o ll j a

nur d as Vacuum ansch aulich m achen so ll , lä fs t m an ich eher


s

gefall en ; aber eine dichte Flüssigkeit hebt d en N e w eder


ut z n 1

8 526 V I 1 2 p 5 38 u a.
D e imm VI, 7 v 29 f p 523 ; p
. . .
. , . .
. , . . .

3
D e mo E i t d d i t p 5 8
S Anm 5 S 39 4 n p s e c a . . .
. .
. . . . .
G Bur ma : Kosm ologie
. .

Hier tritt es aufs Deutlichste zu T age ,


d afs es B enno um e in e

Mo nadenl ehre ,
d er wir fr eilich eine Reihe grundlegend e r

nomie vorweg und diviniert die Entdeckungen GAL I LEIS . So

Abgeschl ossenheit der Welt und der Differenz zwischen ( 35

weise stütz en konnte sondern seine gro fsar tige Weltanschauung


,

nur auf spekulativer B asis errichtete so h at er d afür mit be


,

ganzen Feuer sein er phantasievoll en D ichterna tur die ihm

göttlichen Universums verkündet . D as Universum ist unend


lich und um faß t za hll o se endliche W el ten von denen unser
,

Plan eten um kreist Und d iese Plan et en sin d verm utlich ebenso
.

v on vernünftigen Wes en bewohnt wie unsre Er de Ihre Be


,
.
G Buss e : Har m onie
. . Enthusiasm us .

bindung v on Materie und innerlich wirkender Kraft . In d e r

und Leid ,
in Hinsicht aber auf d as Ganze ist nur Har m o nie

Wert und s eine ewige Bedeutung . D arum besteht die V o ll e n

der Seele d es W el tganz en, m it Gott , nur ist sie v on ihm g e

geisterte Aufschwung na ch oben ,


d as Streben ,
e
all s in Ein em

Schwere der Sinnlichkeit in die freie Hö he wo er im Abso ,

luten d as Schöne Gute und Wahre anschaut


,
W em di es ge .

wo er auf die n eidische Anfeindung der Menschen ruhig u nd

vo rnehm hinabsieht .

v on w is s e n s c h a f t l i o h e r Geltung an u z preisen oder gar als

d en Wert einer d i c h t e r i s c h e n Wel tanschauung vo n . genial er

an ders gegenüber wie GOET HE ; beide woll en d en P ul sschlag

Quelle der Erhebung d es Gem üts in künstl erische m Genuses ,

d as Denken aber wel ch es Analy sis ist m ufs zum Zwecke der
, ,

zwischen d en Forderungen d es G efiihl s und d es Verstan des


G Bac x
. o: Verd ienste . N achwir ung k .

physik und die m etaphysische Dichtung für Wissenschaft hält ,

rückschreitend zu verwischen Der Fortschritt besteht in der


.

Verstandes und Gefühlselem enten wie sie bei B RUN O vorliegt ; ,

selbst sein e Ko sm o logie wäre nichts andere s geblieben als eine ,

geistvoll e Phantasie wenn nicht K EPLER GALILE I und Ns wr ou


, ,

die W eltkörperseelen in pros aische Z ahl enbeziehungen aufgelöst


hätten.

Wohl aber hat sich BRUN O um jenen Fortschritt durch


seine Diskussion der theoretischen Grundbe griffe verdient ge
m acht wenn er auch ihre erkenntni skritische Trenn ung weder
,

konnte D aher steht er mit Recht neben CUS ANUS an der


.

Spi tze der neuer en Philosophie durch seinen überraschenden


Reichtum an Ideen so d afs v on all en später hervorge tr etenen
,

Ged ankenkreisen Spuren bei ihm gefunden werden können wo ,

sie in seinem l ebh aften Geiste gewissem nfson in jener Keim

form liegen wie er sich die Dinge der Wirklichkeit in der


,

Einheit der göttlichen S ubst anz angelegt d achte .

E s ist d aher nicht schwer in seiner Monadenl ehre Spuren


,

derjenigen Form en aufzusuchen wel che späterhin in d er E nt ,

wickelung d er Atom istik auseinand ertr aten Seine phy sika .

lischen Ato m e als trockene Stäubchen d h als sta rre Körper


, ,
. .

chen gedacht könn en als Vorbil der der physik alischen Korpus
,

kularth eorie angesehen werden Andrerseits ist sein Minim um.

d asjenige w as keine Teil e gleicher Art m ehr enthält und be


, ,

de utet physisch genomm en dasselbe wie die Molekeln der


, , ,

können (wa s bei BRUN O bek anntlich im Gegensatz zu L EIB NIZ


der Fall ist) und innere Kräfte besitzen weisen sie auf die ,

dyn am ische Atom istik hin In W ahrheit repräsentieren sie


.

all erdings nur die hyl oz oistis ch e Ato mistik die seit BBUNO ,

nie m als g anz ausgestorbe n ist Der Z usamm enh ang aller Einzel
.

wesen in der Einheit der göttlichen S ubstanz kann auf S rm ozs ,

die Vielheit der sich selb st entfaltenden Substanzen auf L EIB NIZ
gedeutet werden Man kann aber auch noch weiter bem erken
.
,

d afs die beiden fund am ental en Ged anken welche d as Zusamm en ,

der Atom e zu begründen s uchen bei BRUN O in noch ungesich ,

teter Form zu find en sind ; d afs sie bei ihm noch nicht ge
Ba us 0 : Sr rs o zr , e srz, O ccasionalism us, Kriticism us .

trennt sind ist eben seine charakteristische Eigentümlichkeit


, ,

die m an zerstör en w ürde wenn m an ihm die G e d anken unter ,


legen wo llt e welche die später e E ntwickelung erst ge sch afien


'

h at Vo m Standpunkt e ein er transc end e nten Metaphy sik aus


.

ist alles Geschehen bedin gt dur ch die Mo naden selbst sie ,

sind d as Ab solute die D inge an sich in denen sich der Welt


, ,

z eis ent wickelt ; in die ser Richtun g stam m t L E IBN IZ Mona


'

r o
p
d ologie vo n BR UN O ab Hi er entsteht die schwierige R age
.
,

sel ben die ab soluten Substanzen die aus allen Beziehungen ,

gel östen Dinge s ein so ll en Denn sob ald m an sie als wirkungs .

fa hig aus sich selb st be tra chtet so hebt m an d en Z us amm en


''

.
,

hang m it d en andern Monaden auf setzt m an aber diesen


vo raus so verliert d as Atom sein e Selb ständigkeit als Sub stanz
, ,

ber ühm ten Lösungsversuche d es O c casionalism us un d d er prä


stabilitiert en Harm onie übrig Entweder verursa ch t Go tt .

d ur ch ein perpe tuelles Wun der bei jeder Gelegenheit die Regel
m äfsigke it d es körperlichen und ge istigen Ges cheh ens oder er ,

hat in ein em einm alige n Wunder die sich sel bst entwickelnde n
Substanzen z ur Über einstimm ung angepa ist '
.

Man k ann nun d en einzig m öglichen Ausw e g aus di ese m


Dil emm a d en Über gang auf d e n Standp unkt d es Kriticism us
, ,

ebenfalls bei BRU N O angedeutet fin d en Die ser besteht d arin .


,

s ehen wird in der Be d in gung der M ö glichkeit wissensch aft

s eine . Die Ar ten


dieser Syn the sis sind alsd ann diejenigen B e
ziehun sform en d es Inh alts d es Bew ufstseins auf seine Einheit
g ,

wel che wir Denkmittel genannt h aben sie sind ausgespro chen ,

s ant z un d K ausalität .
,
un ter welchen all e s innlich gegebene

identisch ( Sub stanz) un d als r e al ( Vari abilität) ,


in Bezug a uf

( Ka usalität) bestimm b ar sei . Al sd ann ist die Wech sel wirkun g


d er Sub stanzen gewäh rl eistet in d em Aprior i wel che s die Be
,
Metaphysisehe und physi alische k Atomh tik
.

al so v orläufig mit d er Physik nicht direkt zu thun . Aus der

l atonis oh er Gedanken entwi ckelt wie dies in der Lehre BRUNOS


p ,

Die p h y s ik a l is c h e A t o m i s t i k d agegen ist, wie eben

Bestrebungen der Physiker z ur bequem eren Erkl ärung der

At o m e wirklich d as l etzte und ä ufserste Elem ent der Körper

Beantwortung sie verz ichtet Es genügt ihr a nzunehm en d afs


.
,

e s s ehr kl ein e Körperteil e gibt deren weitere Teil barkeit für


,

diesen ko nstruiert sie die physischen Phänom ene ohne , um d en

su cht beoba chteten Erscheinun gen zunäc hst eine Ver


für die
a nscha ulichung im ,w eiteren Fortschr itte ein Mittel der

sich ten vorsichtig zurück und ergänzt die Lehren der alten
.

Atom istik nach Bedarf durch Annahm e eines intram olekular en


Äthers oder Wel tgeist es und die Voraussetzung eines all m ächtigen
Schöpfers Diese Um gestaltung d er antiken a to mistischen
.
K orpus k ul artheorie . Lus m .

eingetr etenen Verschm elzung der Th eorien der Mate rie (S 1 B uch . .

8 2 1 1 iii) Die Tradition der Mediziner spielt hier eine Ro ll e und


. .
,

Stelle d er Atom e wird jetzt ,


d em v on HEM KLID E S eingeführten

gebräuchl ich ,
und wir n ennen daher diese Lehr e die K o r p u s
ku l a r t h e o r ie .

Natürlich aber sind die beiden soeben angedeuteten Haupt


m otive nicht im m er n a ch d en Person en der einzelnen Denker

Schul e auseinanderzusetzen ; und wenngl eich ihr Interesse ein


wesentlich physikalische s ist ,
so stehen sie doch unter d en E in

m et aphysis chen Ato m istik .

2 Eilhar d Lubin
. .

Der Phil ologe E 1 1 a Lusm ( geb 1 56 5 ge st zu Rostock


. .
,
.

1 631 ) gelangt in ein em Werke über die N atur d es Bö sen zu


einer a tomistischen Aufiassung d es Ko ntinuum s 1
E r nimm t .

deute nd m it d em B ösen Nunm ehr be a bsichtigt er d en Beweis


.

z u führen d afs die We lt nicht seit Ewigkeit be stehe so ndern


, ,

in der Zeit d urch Gott aus d em Nicht s erschaffen sei Um dies .

z u erm ö glichen su cht er die Zusam m ensetzung des Ko ntinuum s


,

Gr ö fsen , wie Zeit Bewegung Körper


, ,
und Raum ,
bis ins Un

E1 1 m nnr Lamm , Phosphorus,


. d c p rima eausa ct natur a ma ß , in quo

ed itio, a uetior et perfectior . Rosto okii 1 60 1 . D ie erste Ausga e b erschien

1 596 . 13e nn uz L unm ne en and ern (Ba sso ,


erwähnt b Bo m ar s s) als Ver
tre ter einer d iskoutinuierlichen Auffassung d er m athem atischen
"

Figu ren in d er
Hyp othesis p hysica , M a th S chriften cd Gs as s a nr VI
. 78 . .
en dliche teilb ar w är en so gäbe es kein Letztes der Teil ung
, ,

keinen ersten Mom ent der Bewegung oder der Zeit und es ,

seit Ewigkeit existiert h aben Aus dies em Grunde also im .


1
,

Interesse der chr istlichen Lehr e stellt sich L UBIN die Aufgab e ,

z u beweisen d afs kein e Z ahl kein e Zeit kein e Bewegun g und


, , ,

Z a hl , d h
. . die diskrete Gr öfse , zu jeder der genannten konti

ihnen in Proportion stehe . Denn die kontinuierliche Gr öß e

s tellung vora us ; eine Mess ung ist ja nur mit Hilfe der Z ahl

K r eatur ist endli ch der Schöpfer ,


all ein un end lieh.
3

A a O Apologia p 4 b :
. . . co ntinuorum , 11 0 0 est corporis, tempo ris e t
.

m otus, in infinitum subdivisio m ihi ab om ni illo tem pore, quo prim um a prac
b
oeptoribus m ihi ex po situm est, d u ium e t d e falsitate suspeotum Q uo fund a .

mento ad misso nihil komm a ut ex


. nihilo constaret aut ex nihilo crestam esse t,
sed necessario esset ab aeterno, cum its nullum prim um , nullum ultim um
m otus aut tem por is instans d ar i po sait, u tpote q uae sint ex hoc d ogmata
in infinitum sud divisibilia Atq ue ho c . ad eo fund am e ntum nece ssar io ipsi
dir uend um esse, qui tem poris m otus et m undi principium d em onstrare satagat.

A. a. O . o. XIIIp 1 47 f
. . .

A. a. 0 .
p 1 50
. .
p etitio indem Amsr or m ss v on d en teillosen P unk te n
princip u, .

annimm t d afs sie sich in derselben Weise z usamm ensetzen


, ,

w e ausgedehnte Körper ( wel che Teile haben mit denen sie


i
,

sich vereinen kö nn en) währ end doch ger a de die Z us amm en


,

s etzung erkl är t werden so ll In der T hat ist e s nicht gerecht .

e
v on all n sin nl ichen Qual itäten und d er Ausdehnung selbst ab
str ahie r t d ie sel ben wie ausgedehn te sinnliche Körper zu be
,

h andeln d en Begrifi der Berü hr ung wel cher nur aus der Sinn
,
'

lichkeit entn omm en ist auf jen e z u übe r tragen und d a er nun
, ,

notwendig unanwen db ar wird daraus auf die Unzulässigkeit ,

jener Abstraktio nen z u schliefsen Die Forderun g stetiger Be .

rü hrun g setzt die Exis tenz v on Teil en voraus ; sie wird d aher

Es er hebt sich nun all er dings die Fr age wie m an sich d as Z u ,

samm en der P unkte zu denken h abe so d afs ein Ko ntinuum ,

Zusamm en d er P unkte existieren und Gottes Weisheit wird ,

fiir das selbe ge sorgt h aben ; wenn er uns die se s Wun der v er
bergen wil l so brauchen wir uns de shalb nicht für weniger
,

such jene Verbindung der Atom e dur ch eine Hypo these einig er
,

m afsen begreiflich zu m ache n Punkte werden untereinander .

nich t p er 19a ( denn Teil e ha ben sie nich t) sondern p er totum ,

zusam m engesetzt so dars sie ganz Eins sind Zwei so vereinte


, .

Punkte m eint L UBIN m achen ein corpusczd mn a us ; jedenfalls


, ,

d er z us amm enge setzte k ann bereits in zwei Teil e z erl egt werden .

F ür die sinnliche Ansch auung wird all erdin gs zwische n d em


einfa chen und d em zusamm engeset zten Punk te kein Unterschie d
sein, d as D enken aber kann diesen Unterschied wahrnehm en .

In gleicher Weise kann m an sich, wie ein Korp uskel zweite r

rend der einfache Punkt als d as Korpuskel erster O rdnun g

A. a . 0 . 0. KW .
p 1 71
. .
h mm : K k
orpus eln v erschied ener O rd nung . Bewegung .

( corp usculum prim um ) betra chtet werden m ufe Denn wenn .

d er P unkt auch kein Körper ist so m ufs er doch etw a s v on ,

der N atur d es Körpers an sich haben sowie die Einheit ob , ,

wohl sie kein e Z ahl ist doch die Na tur der Z ahl besitzt Die
, .

Korp uskeln zweiter und höherer O rdnung m ögen nun d a sie j a , ,

wenn auch ni cht sinn liche so doch denkb are Teil e besitzen , ,

s ich zu Körpern z usamm enord nen so d afs ein Ko ntinuum zu ,

stan de ko mm t wel che s sohliefslich aus Atom en besteht Es is t


, .

in des zu bem erken d afs ein Korpuskel wohl t ausend und


,

m ehr Ato m e enthal ten k ann bevor es für die Sinn e und die ,

Schärfe d e s Auge s wahr nehm b ar wird ; denn es gibt kl eine


Tierchen wie d en Acorus wel che kaum v on d e m schärfsten
,

,

A uge w ahrgeno mm en wer den und doch d a sie Bewegung und ,

Leben zeigen gegliederte Organe und Teil e d er O rgane be


,
°

sitze n m ü ssen die ihr erseits wieder aus viel en Atom en bestehen
, .

Z ur Wider l egun g der v on aus d er N a tur d e r

Bewegung gegen die Ato mistik erhobenen Einwände ( s S 1 05) . .

beton t LUBIN d afs eine derartige Anal ogie zwischen d en sinn


,

lichen Gr ö fsen R aum und Zeit un d d er v o n d er \Veltse ele


, ,

oder v on Gott st amm enden Bewegun g wie sie Am sr or s nss be ,

h a upte t h ab e nicht zul ä ssig sei E s k ann näml ich in ein em


,
.

Kö r per z uruc k
g we r den so ndern eine sehr gr o fse und ver
ele
gt ,

sc hied ene An z ahl v on sol che n j a viel e Millio ne n vo n Ra um ,

pun kten v erm ag die Bewegung in einem einzigen Zeitpunkte

würfe ; ch d afs bei einer Diskontinuität d es Raum e s der be


au

w egte K ö r per gl eichzeitig in Ruhe sei d arf m a n nicht ent ,

g g
e n e n d a
, j a d er P unkt kein e Te il e be sitzt also a u ch kein Teil ,

vor h anden sei in welchem der Körper zu Ruhe komm e


,
.

Von gr ö fser em Interesse ist die im 1 5 K apitel gegeben e .

Z usamm en stellung der Widerlegung so l cher Einwän de wel ch e ,

Grün den erhebe n wo llten Wenn die Mathem atiker sagen . ,


d afs

N ach seiner Beschr e ib ung m eint Luxus hier die K ät m ilb


r z e d es Men
sc hen ( S arcoptes ), dscabiäi
er e n G r ö fse etw a M il l im e r . b t ägt A . z mr o m zs s

k
n ennt als l einstes ihm e an ten s Tbk
ier c h e n e in im H o lz un d W ac h s v orkom

55 7 b w l h m hi d er N am e
m end es tim e! (B is t a nimal 5, 3 , p
. 2 . , vo n e
. c e er

en tl ehnt ist V gl .di e S l


te e
.l a u s L u c s s z b e i B a um ,
S 3 6 9 A nm 3 .
. .
eine Linie nicht aus zwei P un kten bestehen könne w eii d er ,

Begriff d er ger aden Linie die Existenz einer Mitte vor aus setzt ,

so sei die s kein Ein wan d gegen die Ato mis tik welche j a e u ,

m öglich ist o dern aus einer endlichen Anz ahl Wenn m an


s n .

a ber d araus fo lgern woll e d afs d am it d er m athem a tisch ge


,

dann all e Linien rational e Verhältnis se haben '

m ü lsten, so sei

liche s Denken bestehen d a w ir j a die thatsächliche Anzahl


,

d er Punkte nicht kennen ; zwe i Gr ö fsen sind inkomm ens urabel ,

Wir e
n nn n e ein Verhäl tnis irrational ,
d as an u z geben uns er

wird durch die direkte Behauptung widerlegt , d afs der Punkt

tät .
1
Er erzeugt wie scho n früher ge sagt ebenso
, , die Gr öfse ,

d afs eine Linie von vier P unkten nicht gr öfser sei als ein e
so l che von drei u . d gl
. Auch d afs eine Linie die aus einer , .

paar Körner resp P unkte . m ehr oder weniger für die E rkenn

Körper aus Punkten be stehen .

Eine zweite Gruppe v on Einwänden bil den dieje nigen ,

welche v on d en Arabern bevorzugt durch R Ba se und D UNS ,


.

A. a. 0Respond eo vera et aud aeter ad firm o punctum quantum


.
p 1 89
. .

esse, st in genere quantitatum om nium m inimum , et ha ere initium, r ationem, b


naturam, conditionem et pro prietaiem quanti, et prim am esse minim am que

q uantitatem et principium esse quantitatis, prorsa s ut unitas est numeri .


L amm Verd ienste . Mutakallimun .

d es Kontinuum s nicht nur verein bar ist m it dern Lehren


an

v on B aum war sie nicht viel besser) um so wichtiger w ur de,

es, d ie a to mistische Auffassung des Kon tinuum s oder der Ma

st el len . In die sem Sinn e d arf m an die Arbeit L U BI NS n icht

Auffa ssung Ins besondere d afs m an d en Ato m en wenn sie


.
, ,

p unktuell gefafst werden nicht wi eder sinnliche Eigenschaften


,

in Bezug auf ihre Z us amm ens etzun g zusehr eiben darf ist eine ,

denken sei steht L UBI N all erdings ratl os gegenüber Aber d ie


,
.

Fr age ist jetzt gestellt und die traditionell e Meinun g d afs die ,

Atom e unter einander in Berüh run g sein m üfsten erschüttert ,

Annahm e von Kraften wird d as Aufsereinand er der P unkt e


begreifbar wer den LUB INS a to m istische F assun g d es Konti
.

Allm a cht d es Schöpfers sicher zu stell en Die Mutakallimun .

sind aber ko nsequenter darin d afs sie zw a r d em einz elnen Atom


,

a n sich keine Gr öß e z uschreiben dasselbe d agegen beim Zu


,

samm enfall en m it einem andr en Gr ö fs e gewinnen lassen Im .

Grunde schwebt wohl auch L UBIN dieser Gedanke vor wenn ,

er erst die P unkte zweiter Ordnung sich der Anein anderl agerung
fähig denkt O h ihm d ie At o mistik der Mut akal lim un bekann t
.

war v erm ö gen wir nicht fe stzustell en ; w ahrech einlieh ist es nicht
,
*
.
Lusxs . Baum : Materie .

Er hätte hier ein e bessere Be antwortung jener eben erwähnten


Frage ge funden w ie aus d en P unkten die R aum gr öfse zustande
,

komm t Aber d adurch d afs er d en Begriff d es Vacuum s ab


.
,

sol ut verwarf h a tte er sich d en Weg verschl o ssen die Aus


1
, ,

dehn ung v on der Po sition der Atom e zu unterscheiden Auch .

in der Erkl ärung der Bewegung weicht L U BI N prinzipiell v on

Wenngleich die m etaphysische Ato m istik L UB INS nicht ge


rade v on bedeutendem E influsse gewe sen se in m ag wenigstens ,

nich t für die Phy sik und d er P hosp hom s in wel che m er sie
, ,

nieder gel egt hat sein Licht nicht sehr weit getr age n h abe n
,

d ürfte so werden wir doch in der zweiten Hälfte des Jahr


,

hund erts j en e punktuell e Ato m istik m ehrfa ch wieder auftauche n


sehe n welche bek anntlich in L E IBN IZ Mo na denl ehre ihre m eta

,

physis che Voll endung erhielt .

3 J e an Bod in
. .

In dieselbe Zeit wie L unm s Ausführungen gehören auch


, ,

d ie Ä ufserungen J E AN BODI NS d en wir bereits in der E nt ,

wickel ung der E lem entenl ehre nannten als ein Zeichen wie , ,

die N aturphil o sophie sich wieder atom istischen Ged anken z u


neigt. Von kl aren Fe stsetzungen ü ber Atom e find et sich bei
B O D IN allerding s nichts aber seine Bem erkungen sin d eben für
,

dieses unbestimm te Ringen nach Grundbestimm ungen über die


Materie charakteristisch S o versucht er d en Begriff der .

veränderlich en Substanz die der Reihe nach verschiedene ,

Form en annimm t gegenüber d en subst anziell en Form en


, ,

welche die Materie erst wirklich m achen in d en Vordergrund ,

zu stell e n E r m eint d afs m it gr ö fser er Wa hrscheinlichkeit


.
,

eine Materie ohne Form als ein e d en Dingen der N atur zu


ko mm en de Form ohne Materie be stehen könn e d a diese ,

Form en zugleich m it ihrem Gegenstande vergehen während ,

die Materie bestehen bleibt indem sie imm er neue Form en ,

anni mm t D en natür lichen Körper d efiniert er als d as was


3
.
,

aus M aterie und ihren Z uständen b esteht indem er die For ,

Phosphor us 0 . XI .
p 1 06
. .

Unircrsac na turae thea tm m Hanoviae 1 605 p 73


. . . . .
Bonus : Asche . Atom e .

m en Zustä nde der Ma terie betracht et Denkt m an sich


als .
1

die natürlichen Körper v on all en Zust änden befreit alle natur ,

lichen Verschiedenheiten weggeno m m en wie die s d urch die ,

Verbrennung ges chehen kann so bleibt doch n och die A s c h e ,

ü brig Diese also ist die pr ima matcria wenn eine so lche
.
,

die angehäufte Menge der A t o m e O b d as Ato m als untrenn .


,

b ares Ding ein Körper ist oder nicht d as ist nicht leicht z u
, ,

e nts cheiden E in blofser Z ustand kann e s ni cht sein d en


2
.
,

P unkt kann es nicht sein sonst würde es ohne Linie in d er ,

L uft um herschweifen w as absurd ist E s kann also nur ein ,


.

Körper sein und zw ar wie es scheint und der Nam e besa gt


, , ,

ein un teilb arer Körper Al lerdings ist jeder Körper ins Un


8
.

end liche teilb ar aber doch nur potenziell D er Ausweg d a fs


°

.
, ,

v om ph ysischen Körper nur v on der Gr ö fse nicht v on der , ,

M aterie gelte verwirft B O D IN ; denn d a jeder physische Körper


,

Raum einnimm t so ist er a uch als räum liche G rö fse ins Un


.
,

endliche teilb ar und diese Eigenschaft kann durch d as Hinzu


,

treten der physik alischen Eigenschaften nicht aufgehoben .

werden E r hilft sich dam it d afs er unter Bekäm pfung der


.
,

Ansicht d es S cor us na ch wel cher d as potenziell Teil b ar e ,

die Behauptung aufstellt jeder Körper kann zwar ins Unend ,

liche geteilt werden sei jedoch niem al s actu geteil t gewesen ,

und werde es ni em al s s ein Ein e sol che a ctue lle Teilun g nä m .

lich wü rde erfordern d a fs die Kraft der Sinne ins Unendliche ,

w achse wa s nicht m öglich sei Thats ä chlich begrün det als o


,

.

A0 p 1 3 p 7 4 S folg Anm
. a. . . . . . . . .

A
a 0 .
p 72. S i q ue est m ateria prim a, quae in natura ullum ha e s t
. . . b
hypostasin, pre fecto cinis est, et as corpora, q uae quo d insectilia sunt, a t o m i
vooantur p
. 7 4 C orpu s n
. atural e ini
.tio d efin iebam us q uod m a te ria et fo rm s ,

ve] m ateria et a ccid entihus constat : einis aute .: 1 m ateria et accid entibus constat,

non item form s : m ater ia autem cineris aliud nihil es t, q uam a to m or um c oac ta
p

m ultitud o : a t o m u s vera cum sit insectile q uid d am ,


co rpus sit a sous, affirm ari

non fa c il e p o t e s t .

76 .
— ‘
A . a . 0 .
Fa s s cx s Bac on . Ü b ergangsstel lung.

Paw ers BAOO N, B aron of Vsnunsm: ( 1 56 1 Wie Bacon ,

z um Teil selbst noch in der Scholastik befangen doch d en


,

einseitig , zum Ausdruck bringt ,


s o verm ittel t er ch zwischen
au

heit eines Na turdinges bestimm en , und d em m ech anischen

d em B egrifi,
'

wel cher die Bedingung des Na turges cbebens und

al s Form wie als „ Gesetz bezeichn et zeigt sich in seinem



“ “
,

Denken d as Ringen na ch jen em Übergange welcher sich zu ,

s ein er Zeit in der Schöp fung der Na turwis senschaft zu voll


ziehen begann Gerade dieses Streben die oben genannten
.
,

B egrifie z u sondern und z u klarer F ass ung z u br ingen und


'

die no ch d am it verb undene m angelha fte E insicht in d as was ,

erst die Folgez eit gestalte n konnte m a ch t es schwer B AC O NS , ,

Stellung zur Atomi stik zu voll er Befriedigung aufzubellen Nur .

indem m an d as baco nisch e Denken in dieser Zwitt erstell ung


erkenn t gelingt es sein Verhältni s zur Korpuskulartheorie zu


, ,

una bhängig v on BACON im Beginn des 1 7 Jahr hund erts nu .

wächst verm ehrte mit der Entdeckung n euer T ha tsach en die


,

Z ahl der bereits untereinander unverm ittelt best ehenden Gebiete


der Physik D ur ch die se Spezialisier un g w urde der Z us am m en
.

h ang mit d er allgem einen Physik und d er Metaphysik im m er


verworrener und eine neue m ethodische O rdnung dieser Dis

än
. derten Verhältnissen a bzugrenzen und fe stzustell en Gera de .

a uf d em Grenz gebiete z wi s chen Phy sik und Phil o s0 h ie steht


p
die Korpuskul artheorie Auf der einen Seite ist sie physi
.

nu der erkenntnistheoretischen Behandlung d es K örp er pr o blems


B1 cos : Einteilung d er Naturphilos0 phie .

N a tur ist d as eigentliche Interesse d es baconischen Denkens


, ,

un d desh al b zeigt sicli d ie Stellung Bnco s s zur Atom istik als


e in e l ediglich abw ä génd e indem er weniger für ihren in ,

h altlichen Ausb au ein tritt als für die Erörterung ihre s m etho ,

d isc hen Wertes .

E s cort teilt die Natur philo soPhie in ein e spekul a tive und
ein e operative Die letztere wel che in die Mechanik und die

.
,

derselben zerfällt ko mm t hier ,


n icht weiter in Betra cht . Die

v on BAOO N na ch Mafsgabe der zu berücksichtigenden Urs achen


in zwei Untera bteil ungen zerl egt wel che er P h y s i k und M e ,

t a p h y s i k nenn t Die se Nam en decken sich jedoch nicht


?

sto telis chen. Beide Disziplinen soll en es lediglich mit der N atur
z u th un h a be n und zw ar se d afs ger ade der Gegenst and der
, ,

Metaphysik der wichtigste Teil der Natur ist Die Metaphysik .

h at sich nä mlich mit d em Ab strak ten und zwar d em K on


stauten in d en Na turerscheinungen zu beschäftigen indem sie ,

a uch d en Geist ( m en te m ) und die Idee bei ihrer Erkl ärung


ber üc ksichtigt Die Physik dagegen behandelt d as w as ganz
.
,

a uf M ate rie und Bewegun g beruht und s etzt nur die Exi ste nz ,

De augm . scient. 3 . c. 3 T
. . I
p 1 6 9 Die C itate . . b ezieh en sich auf

Op era , Am stelo d . 1 6 94 Vgl d azu


. . K uno F1 sons s , F r B acon . . Kö m s , Ca usa
i tä t S
Z . 1 46 Letzteres W er k konnte erst er üc sichtigt
Hs ussnzs , B a con . b k
werd en, als d as Man seh on a geschlossen verlag . Ich glau e gerad e mit b . b
Haussmsas Au6 assung d er vermittelnd en S tellung Bx c o us ( auch in Bezug auf
N
PLAT O und Da no n rr, S 1 1 9 ) ü ereinzustim m en . b .

De nagm . l 3
scient. . . c . 4 Tp 1 70, 1 72
. Physimm se tractare,
. 1 . . .

quae penita s in m ateria m ersa b


sunt, et m o ilia ; m etapbysic am abstraeta m agis,

m otum , et naturalem ne cessitatem : at m etaphysicam etiam m entem et id eam .

Vgl . N01} . Org . 2 . c. 9 T . . II p 1 43 . .


Bw os : Gesetz und F o rm .

d ie Bewegung und die natürliche Notwendigkei t voraus Der .

Unterschied z wischen beiden liegt al so in d er Bes cha ffenheit der


Ursa chen auf welche sie r e flektier en ; für d ie Phy sik sind es nur
,

die wirkende Ursa che un d die M a terie fiir die Meta physik die ,

Zweck ursache und d ie Fo rm Erstere betra chtet BAOON als .

e tw as Unbe stimm te s näml ich a bhängig v on d en gegebenen


,

a ufse re n Um ständen l etztere al s d a s Be s tändige a n d en Dingen


, ,

welche s ihre Wirkungsweise ko nstitutiv bed in gt ‘


.

Nähere Aufkl ärung gibt d as Novum Organum Unt er jenen .

vier Arten v o n Urs a chen scheidet zun ächs t der E nd eck als
unfruch t b ar aus ; er stiftet in d en Wi ss ens ch a ften m ehr Sch a de n

als N utzen und komm t all ein für die m e ns chlichen H an dlunge n

in Be tra cht An der Auffind ung d er


. Fo rm glaubte m an „

verzweifeln zu m üssen Wirkende Ursa che und Materie end .

lich be ziehen sich nur auf die O berflä che der Erscheinungen
und dringe n nicht in d ie w ahre Tiefe des Wis sens wenn sie ,

nicht in ihrer Be z ieh ung z ur Form erk annt werden Denn .

wenn auch in Wahrheit in der Natur nichts existiert a nfser


d en Ein zelkörpern m it ihr e n rein a ktuell en Einze lwirkungen ,

wel che aus einem G e s e t z e fiiefse n so ist doch für die E r ,

kenntnis jenes G e s e t z und seine Erforschun g Aufsuchung ,

un d Erkl ärung d as F und a m en t a uf wel che m Wiss en wie W ir ,

ken beruht Diese s Gesetz un d seine Paragraphen will


.



B a con mit d em Nam en der Form en bez eichnen Die Form „



.

wäre nur eine Erdichtung d es m ens chlichen Geistes wenn sie ,

nich t d a s G e s e t z d e s G e s c h e h e n s se lb st b ede utete wenn ,

sie nicht der A usdr uck wäre für die Bes tim m unge n des reine n

Actus welche ein e einfa che Besc hafienheit wie die Wärm e
,
'

, ,

d a s Licht die Schw ere k o n s t i t u t i v b e d i n g e n in jede m


,

d afür em pfängiich en S toffe Al s die se ko nstitutiven Bedingun


3
.

g e n s in d die For m en ewig u n d u n ve r än de rlich ; sie z u e nt

"

N O II‚ 2 T I1 p 1 33
. . . . . .

N . O I, 5 1
. . Materie .
potius consid erari d e et b et e us schem atismi et
j
m etaschem atism i, at ue q actus pum a,
e t lex actus, sive m otus . F orm ae enim

com m ents animi libeat leges illas actus form as appellare


hum ani sunt, nisi .

N . 17 T . . II
p 1 78 Nas enim , q a um d e fo rmis l oq uimur, ni] aliud
. .

intelligim us, q uam l eges illas e t d ete rminationes actus puri, q uae naturam ali
q ua m sim plioem ordinant et constitua nt itaq ue ead em r es est forms
calid i a ut. fo rm s luminis, et lex calid i sive lex l uminis .
Bacon : Vermittel ung zw
. Ds uo x srr und Pu r os .

überstelle un d ihrer Einfa chheit nicht hindurchdringe ; d a


zu

gegen hem m en und schwächen Betra chtungen der N a tur in


ihrer Einfa chh eit all ein d as Verständnis wie m an an der Schule ,

d es L EUKI PP un d D E M O KR I T sehe ; die se verweil ten so viel bei


d em Einzeln en der Dinge d afs sie ihren wirkenden Zusamm en ,

die sen Betra chtungs weisen wech seln und eine n eben der andern
gebrauchen damit der Verstand zugleich d urchdringend und
,

em pfänglich wer de ‘
Wenn D suox zrr und E mm a fiir die
.

stufe der Ato m e ohne Hilfe einer Vernunft (m ens) d as Welt


getriebe zusamm enw a chsen lassen ”
.

W as also B AOO N an der Ato m istik v erm ifst ist die Mög ,
«

lichke it aus ihren Prinzipien die innere G esetzm ä fsigkeit d e n


, ,

be stim m enden Z us am m enh ang in der W echselwirkung der


Dinge abz ul eiten Z u diese m Zwecke glaubt er eine imm anente
.

Gesetzlichkeit als eine ursprüngliche Anlag e in d en Dingen


voraussetzen zu m üs sen nicht als zw eckbestimm end im a risto
,

telischen Sinne so n dern al s die Wirk ungsart sel b st r epr ä se n


,

tier end
. Die se nennt er die F o r m E s ist dies ein auf plate .

nisc he m Grun de wurze lnder Versuch die in der M ateri e sich ,

entfaltenden Wirkungen durch einen B e g r i f f z u f i x i e r e n ,

wel cher d as Ge se tz i hrer Wirksam keit ausdrückt Die vom .

göttlichen Geiste sein en Ge schöpfen eingepräg ten wa hren Stem


el ( si na cul a) bestim m en d as t m äf i Ge s chehe n aber
p g ges e z s ge ,

ni cht als v o n der M a terie gänzlich a bgetre nnte so ndern als ,

in ihr selbst be grenzte und in w ahren Linien um schriebene 8


.

Gelin gt es diese Form en zu erkennen so ist d amit der Ei1b



„ ,

gang in die innere Werkstatt der N atur selbst gewonnen D es .

W is sens chaft,
welche die Arbeit der Physik zu vollenden hat .

In dieser Fo rder ung B ACO NS liegt die genial e Ahnun g einer


Wahrheit aber nicht m ehr E s h andelt sich in der Tha t d ar
,
.

um ,
die Re ali tät d e s N a turg eschehens z u konstituieren als

N O I, 57 T II p 44
. . . . . . De z ugm . scient . III , 5 T . . I
p 200. .

N O I, 1 24 T
. .
p 1 23 . . II . . De augm .
'

sc1 ent . II ,
4 T
. . I p 1 93
. .
Bm os : Gattungen u . ma th Gesetze
. . F orm en u . F orm eln. 419

s ein e Gesetzlichkeit und zw ar als eine Ge setzlichkeit welche


, ,

di e V er än derung der Dinge nich t un ter d em Begriff der S ub


st a nz ialitä t a ufhebt so n dern wel cher die E rscheinun gen in
,

Ein heiten zerlegt deren Begriffe die gesetzliche Entwickelun g


,

in ihr e m gegenseitigen Z usam m enh ange e nthalten und d urch


die s e n Zusam m enhang selbst d efiniert sind Und BAGO N komm t .

s o w e it d afs er d e n N am en „ Gesetz für die se Fo rm e n oder



,


fo r m al e n Ursa chen einführt Aber die ses Ges etz sel bst such t

.

er w ieder unte r d em Denkm ittel der Sub stanzi alität als einen ,

d e n einzelnen Eigens ch aften ü bergeordneten G a t t u n g s b e


g r i f f E s ist wieder nur die S ubstanzialisierung der Eigen
.

sch a ft en aus einer W esenheit „ d ie m ehrer en inn ewohnt Es ,



.

s o ll ein e Eigens ch aft ( Na tura) angegeben wer den wel che sich ,

in d ie gegebene E igenschaft um w andeln kann und die do ch ,

die Lim itatio n einer höheren Eigenscha ft als ihrer w ahr e n


G a ttung ist De sh al b kann B AC O N über die logische Analyse
.
1

tro tz s ein er Inq uisition d er Erfahrun g nicht hinausgelangen ;


er kennt nur die angegebene Art der gese tzm äfsigen Ver
kn upfun g D as Ge set z a ber wel che s allein im stande ist jene
.
, ,

einh eitlich en Beziehunge n in d e r Natur zu sch ad en d ie B acon ,

in s einen Form en v er gebene zu gewinn en sucht ist d as




,

m ath em atische B ACON verkennt nicht die Notwen digkeit


.
,

m a them a tische Be stimmun gen in d en Natur ers cheinungen vor


zunehm en und q uantitative Beziehungen aufzusuchen a ber er ,

verm ag nicht einz usehen w as Kar m a und GALILE I w ulsten


, ,

d afs ü ber ha upt nur so vie l Na tur erkenntnis m ö glich ist als sich ,

Mathem atik in d er Na tur auffind bar z eigt oder um e s m odern , ,

a us zud rü cken al s N a t ur durch m a the m a tische Ge setz e o bj e kti


,

viert wir d Seine Unterschätzung der M athem atik v er sc hl o fs


.

ihm die we itere Fortführung sein e s G e da nkengange s D ie For .


m en “
,
wel che er suchte sind nirgends z u find en a ls in d en, ,


Form eln der m athem atischen N atur wissenschaft welche d ie

,

G ese tzm ä fsigkeit d er E rs cheinunge n d efinie ren un d d en inn er en .

Z usam m enh ang d er Dinge die fa br zca r eram gewährl eiste n


'

.
, ,

S ie sind die Ge se tze und d ie form al en Ursa chen d as K on , „

sta n te in

der N a t ur w a s B A C O N S Me ta phy
,
sik suche n s o l lte ,

N . o n, 4 r
. . . I, p 1 36 . .
geo r dn et ist konn te wenn sie zur Wissensch aft werden
, ,

so ll te
,
nichts andres bedeuten al s m athem a tische N aturwissen „

sch aft

B AC O N ko nn te zu d ieser Erkenntnis nicht gelan gen
.
1

sw ail er ni cht sah d afs all e G e wifsheit in der Na tur erkenntni


,

Gr ö fsen liegt Me ssung und W ägun g galt ihm nur a ls Mittel


.

der Registrier ung un d ins ofern wohl als eine Vorstufe der
,

r antie d es gesetzlichen Zusam m enh angs der Erscheinun ge n ,

Gr ö fsenr elationen vollziehe n k ann , die wir Prinzipien der Mecha


nik n enn en d a s w ar ihm ein d urch aus fre m d artiger G e danke
, .

Wissenschaft a bgre nzen wo ll te d ie für die Festst ellung der ,


fo r m al en Urs a che n d asjenige l eist en soll te w as die“
m a the ,

m atische Phy sik th a tsächl ich l eis te t so wird a u ch sein e Auf ,

fas sung d er Phy sik deutlich und d ie bescheiden e R o ll e wel che ,

er der wirkenden Ursa che und der Ma terie z uschreibt Weil .

m ulier ter Be wegungsgesetze erscheinen konnten , fiel en al l e Be

ge n der Physik , wo die Bewegung in lauter spezielle Einz el


th at sa chen sich a ufl ö st Die wirkenden un d die m aterial e n “ “
.
„ „

der Form en dienen Man k ann dies nur so verstehen d afs .


1
,

die in d en Form en gegebenen konstanten und gesetzl ichen


Wirkungsweisen j e na chdem sie in gegenseitige Berühr ung
,

D as Feuer z B m a is durch ein Ge setz al s Wir kungsweise be


. .

stim m t sein a ber beim Schlamm ist es Ursa che der Erh ärtung
, ,

der Urs ache und Wirkung ,


d as Unbestimm te und na ch Maßs

un tersuchen .

O bwo hl B AC O N in der E ncyk10 päd ie eine „
ko n

N 0 . . II ,
4 T
. . II p
. 1 34
. De a ugm. s cient. III , 4 p 1 73
. . .
Bs c os z S chematismen und Metaschem atism us .

ga n is ch en wie die unorg anischen so ndern auch die e infachen ,

Eige nschaften (natura e ) wel che in denselben vereinigt sind , ,

wer den als Schem atism en b ez eichnet und wiewohl B a con im ,

Grun de die E rscheinungen als eine gesetzliche Z usa mm eno rd


nun g ein er be schränkten Anz a hl v o n urspr ünglichen Quali täten

a uffafst schweb t ihm


,
doch auch hie rbe i ein e kor puskulare
Gruppierung der m ateriell en Teil e v or Alle feiner e Um ge .

staltun
g ( M e ta sc b e m atism u s ) in d e n Te il e n d e r gröb e r e n Gege n

ständ e die m an gewöhnl ich Ve r änderung n enn t gilt ihm als


, ,

eine Bewegung d ie nur weil sie im kl einsten v or sich geht


, , ,

d en Sinn en ve rbor gen b leibt ‘


Die Er kenntnis k ann a ber nur .

d urch Überführ ung zum Sinnlich W ahrnehm b ar en ge schehen ; -

d esh alb h at m an nach einer Vers innbild lich ung d er V o r gänge


d ur ch die Gr uppierung der kleinste n T eile z u streben ; j a m an ”

w ir d sich da d urch d em Ve r fah r en der Na t ur selbst n ähern d a ,

sich a l le W ir k sam keit in d er N a tur in d en kleinste n Teil en


vol lz ie ht od er we nigstens in Teilen d ie sich dur ch ihr e K lein
, ,

heit d en Sinnen entziehen Man br a uch t de swegen nicht auf


3
.

Atom e z u ko m m en wobei d as Leere und ein nicht flüssiger ,

Sto ff vora usgese tzt wer den m ül sten w as beides unrichtig wär e '

, ,

so nder n nur a uf die w ahre n kl einsten Teil e wie sie der Ver ,

such ergib t Und die se Au fg a be ist nicht h ofinungslo s ‘ ‘

. .

Die vorneh m ste und ursprünglich ste Untersche id un g d er


Schem atism en gründet sich auf die grö fsere oder gering er e Me nge
d es S tofl es welch er denselben Raum ausfä llt I m Vergl eic h hierzu
'

.
,

sind d ie ü brige n Schem a tism e n v o n unt ergeo r d nete r Ar t wel che ,

sich auf die Ve rschied enar tigkeit der in dem selben Kör per
enthaltenen Teile und ihie Anor dnun g und L age be z iehen ?

Bei d er Untersuc hung der K ör per m ufe m an d aher m it der


r ö fser en oder g er in gere n R a um erfül lun g de r s el ben a ls d e m
g
-

am einfa chste n s cheinend en Unterschi e d e b e ginn en w enng l eich ,

e s feier licher wä r e m it d en Phän o m e nen d e s Äthers a nz uhebe n


6
.
,

N . 0 . I, 50 T . II p 40 . . N . 0 . II , 40 T II p 259
. . . . .

N . 0 . I I. 6 . T . I I p 1 40
. .

N 0 .
, 8 T . II
p 1 42 Die materia „ non flwra
. . II
ed eute t d ie starre
. .

b
Materie im Gegensatz zu d e r von Bs co n angenomm en urspr ünglichen luid ität F
(pl ic n m ateriae) S S 4 30 .N 0 .
, 40 T .
p 25 9 . . . II . . II . .

Pha enomena unir er si s it e: bis t na tur a d cond end am } ) hil0 8 0p hid fl 1 . . .

Pr ae fa t T
. . III p 265
. .
Die T h atsachs, d afs in d em einen K o rper bei gleichem Volu

wir d dur ch d as Gewicht sinnlich w ahr nehm b ar ; die ses


S to fl e s
'

bezieht sic h auf die tangiblen Teil e d es Körpers d a der Spiri ,

tus und seine Menge anfser Rechnun g bl eibt indem er d as G e ,

die s
pez ifisc h en Gewichte ein er Reihe vo n E6 rpern gegeben ,

und T annenholz zeigt deren , s


pezifisch en Gewichte im Ver

er größ ten Unterschied der in der N at ur vorko mm enden


d en
Dichtigkeiten nur als d as Einundzwanzigfa che an Legt m a n
3
.

nun d en zwi e fa chen S atz zu Grunde wel cher so w ahr ist wi e , ,

wa s kann nicht zu Nichts werden und der auch d ahin aus “


,

g p
e s o ch en werde n k ann : D as w ahre Q uant um der M aterie „

od er ihr e Gesam tsumm e ist konst ant und kann weder ver
m ehrt n och verm indert werden so ergeben sich in Verbindung “
,

Folgerungen Die Z usam m ensetzun g a us d en Elem enten reicht


.

zur Erklä r ung nicht a us denn wie so ll d as soviel dichtere Go l d ,

verw andeln könne ,


und um gekehrt so ,
ist dies gera deso ,
al s

oder aus ni chts entstehen .


6
Demna ch wird die Frage una b

ih re
Be antwortung führt direkt auf die Ato m istik .

Hierbei zeigt sich ein wes entlicher Unterschied in der


Auffassung der Materie bei B acon j e nachdem m an seine ,

N O II, 40 T Il p 260

. . . . . .

Historia densi ar rar i Op uscula varia p ostlmma, Am at . T VI p


. .

34 f p 40 B ist na tur T
. . .
11. 2 6 8 N . 0 a a
. III
O . . . . . . .

N 0 ,.40 T II
. II
p 25 9 H
. ist
. N a tu r .
11 265
. . . . III . . Hist d ensi
.

et r an, VI 32 .

Hist d ene a a 0 p 40
. . 8 An m 4
. . . . . . . .
Ba co n : Efir die Atomistik .

früheren oder Späteren Schriften in Betra cht zieht . In d en

im Novum Organen d a gegen hebt er die Grundlage der Ato

sik al s Kor p uskul ar theorie gelten .

Am ausführlichste n spricht sich B ACO N ber sein e Ansicht


ü
v on

aus, wel che d en Titel führ t : C oyiiationes d e natura r erum .


1
Es

an eine eigenen Worte


s .

Die Ansicht d es D s n ox arr v on d en Atom en sa gt B A ,

CO N ist entweder w ahr oder doch geeignet zur Erklärun g


, ,

mit Nutzen angewendet z u werden Denn es ist nicht leicht .


,

die der N atur eigne S ubtil ität wie m an sie in d en Ding en ,

drücken wenn ,
m an nicht d as At o m i
v o aussetz t . Ma n kann

sehr voneinander verschieden sind ; entweder näm lich erkl är t


m an d as Atom als die äufserste Grenze der Zerleg ung der Hör
er als d as kl einste Teil chen derselben ; oder al s eine n Körper
p , ,

die erste Erkl ärung betrifft so kann z weierlei als un


W as ,

l eugbar sicher angesehen werden ; erstens d afs es in der Nat ur ,

eine Teilb arkeit und Zerkleinerun g gibt welche an Feinheit ,

alle s w a s uns un mittel b ar sichtb ar ist


,
bei weitem übertrifit ; ,

und zweitens d afs diese Zerteil un g doch nicht ins Unend liche
,

fortgehe n k ann Denn bei gehö riger Aufm erk sam keit find et
.

m an bei d en z usamm enhängende n Körpern Teil chen v on viel

80 sieht m an zum Beispiel d afs ein kl einer Z usatz v o n S a fran


,

ein gr ofse s Gefa1 s


‘ '

voll Wa sser m erklich färbt was auf e ine ,

lä fst, als d urch die sorgfältigste Pul verisierung m öglich ist .

Sie befind et sich unter d en S chriften ,


welche I su c Gaumen unter d em

1 653 herausgege b en hat, und ist b ereits vor 1 605 verfalst.


'

In d er uns vor
liegend en Aus g b
a e Amstelod 1 685 , T II I p 31 3 ii E ine
. . . . ausführliche Dar
stellung s bei . S um m en, Gesch d Na tm p h S 65 ff
. . . I . .
4 26 Ba c o n: Die Ver dichtung u Verd ünnung i d C omta hbnes Va cuum
'

. . . . .

keiten bewirkt werden : 1 auf die oben erwähnte Weise d afs .


,

d as V a cuum na ch d em Gr a de der Zusamm enziehun g na s ga


schl ossen wird ; 2 d a durch d afs irgend ein andr er vorher
.
, ,

beigem ischter Körper herausgedrückt wird 3 d urch eine ge .

wisse natürliche Ver dichtun g und Verd ünnung der Kö r per .

Die zweite Er kl ärungsweise die Ausd r ückun g eine s beige ,

mischten Körper s k ann a ber keinen Erfolg h a ben ; denn wenn


,

lichen porösen Körpern nicht z u l eugnen ist so widerspricht ,

der selbe n doch die durch z ahl reiche Versuche erhärtete Th at


sa cbe d afs die L uft in hohem Gra de kom prim ierba r ist
,
So ll te .

m an a ber glauben d afs sich a us der L uft ein feinerer S to fi


,

a uspre ssen l a ss e und aus die sem wieder ein sol cher
,
un d so ,

fort bis ins Unendlioh e ? Gera de die T hatsach e d afs die H ö r ,

per um so m ehr sich z usamm end rüoken l assen j e verdünnter sie ,

sind wi derl egt die besprochene Meinung d a vielm ehr d as Gegen


, ,

Austreten ein es feineren S tofies geschähe Jaus dritte E r ‘


.

kl ärung ferner d afs die Körper ohn e weitere And erung s ich
,

v on s elbst aus deh nen un d zus amm enz iehe n ist der weiteren ,

des indem sie sich auf eine n ganz leeren und in


Am sror nnnß ,
h altslosen Grund s tützt un d nur scheinb ar etwas Po sitives sa gt .

D aher bleibt nur jene erste Annahm e ü brig welche d en leeren ,

Ra um voraussetz t ( Vgl da gegen 8 430 Anm


. . . .

Jedoch ist die Ansicht d es Mech anikers Has e in ein er


Beziehung der des berühm ten Philo sophen D E MO KR IT na chz us tellen ,

inso fern näm li ch Hmm weil er d en angehäuften l eer en Raum nir


,

ends auf der Erde fan d densel ben schl echtweg l e ugn e n z u dür fen
g ,

glaubte während sich ein sol cher sehr wohl in d en Regio nen d es
,

Äthers wo die Ausdehnungen der Körper viel bedeutender sind


, ,

fin d en könnte D a vor aber m a g ein für all em al bei di esen und ä hn


.

eine so gr ofse Subtil ität der N atur in Verwirrung setzen lasse


Die E inheiten wie die S umm en unterliegen dersel ben Rechnung ;

ken kein en Unterschied Auch . m öge keiner glauben ,


d a fs dies

fast all e Philo sophen sowie die Experim ent atoren auf dera rtige
Br oos s Cogita hbnes : D zuo x arr und Pr r m uo a ss .

U n tersuchungen geko mm en s ind obwohl sie dieselben nicht


,

g l ü c k l ich d ur chge führt h a ben .

D ie Ansicht v on d en Ato m en oder d en S a m en der Dinge


is t e ine doppelte ; die eine ist die d es D E M O KR IT wel cher d e n ,

A t o m en Versohied enartigkeit und bestim m te Gest al t und in


f o l g e der l etzter en eine bestimm te L age zuspricht ; die andre
vie ll eicht die des PYT HAG O RAS nach welcher die selben all e gleich
,

un d ähnlich sin d D aher auch die Beziehung d es PY1 HAGOBAS ' ‘


.

a u f di e Z ahl e n als Wel tprinzip ; denn wer v on der Gleichheit


d e r Ato m e aus geht sieht sich genö tigt all es auf ihre Z ahl
, ,

z u r ü ckz uführ en ; wer ihnen aber noch a ndre Eigensch aften zu


g e s t eht der wendet anfser der Z ahl und Art d e s Zus amm en
,

tre te ns der Ato m e auch ihre ur sprüngliche Besch affenheit als


E r kl ä rungsprinzip an Praktisch lafet sich die se spekulative
.

Fr a ge d a hin form ulieren ob alles aus allem werden könne


, .

D a D E M O KRI T die Bej ahung dieser Fr age für vernunftwidrig


hiel t so blieb er bei der Versohied enartigkeit d er Ato m e stehen
,
.

Uns ( BAOO N) s cheint jedoch die se Frage nicht gut gestt zu

s ein und nicht be d ingen d für die E ntscheid ung der erste n

Fra ge wenn m an sie nur auf die unm ittelbare Veränderung


,

der K ö rper bezieht Erst d ann ist die Frage oh all es a us alle m
.
,

w erden könne eine berechtigte wenn m an die nötigen Um


, ,

weg e und vielfach verm ittelten Änderungen der K ö rper in


B etr a cht zieht D ann ist es nicht z w eifelhaft d afs die semina
.
,

r erwm , unter der Vora ussetzung ihr er G leich artigkeit die Ver ,

sc hi e d enh eit der K ö r per bewirke n kö nn e n wenn sie in gewisse ,

G ru ppen und Verknüp fung z us amm e ntreten bis dieselben ,

Gruppen und Ve rk nüp fungen sich wieder l ösen Die Ver .

sc hie d enarti keit der z us amm e nges etz ten Körper setzt aber als
g
d ann d em unm itte lbaren Ü berg ange derselben ineinander kein
geringeres Hindernis in d en Weg als es die Verschiedenartig ,

ke it der einfa chen der Ato m e thun würde


, ,
.

In der Th at zeigt sich D E MO KRII zw ar sehr scharfsinnig ‘‘

bei der Aufsuchung der Prinzipien der Körper ; aber er ist e s


nicht ebenso bei d er Prüfung der Prinzipie n der Be w egung ; es
w ar die s der allgem eine Fe hl er aller Phil o sophen Gera de die .

Untersuchung über die erste Grundbedingung d er Ato m e dür fte


v on r öfs ter Wichti keit für di e Prinzip ien der Natur phfloswhie
g g
sein inso fe rn hier die oberste Re gel für Actus und Potenz liegt
,
.
Auch die Fr age na ch d er Scheidung und Veränderun g ( se

ist ein allgem ein verbr eiteter und nicht zum wenigsten d u rch
die Al chymisten bestärkter Irrtum Wirkungen der Sch eid ung ,

zuzus chreiben wel che andre Ursa chen h aben S o kö nn t e m an


, .

z B gla uben d afs bei der Verd am p fung d es W as sers ein e ä hn


. .
,

lich e Scheidung desselben in ein en dichteren und eine n d ü nne


r e n Teil stattfind e w ie bei der Verwandl ung des Ho l z e s in
,

Flamm e und R auch ein erseits in A sche andrerseits ; de nn ob ,

wohl d as Wasser ganz und gar z ur Verd am pfun g ge b r ac ht


werden k ann so k önnte j a doch ein Rückstand dessel b e n
,

der A sche vergl eichb ar am G efäfse h aften Aber d i ese . .

Ausfluch t ist ein e Täusch un g ; thatsä chlich ist es g anz s icher ,

d afs die gesa m te W asserm asse in L uft verw andelt w e rden


kann wie sich dies auch bei der Destil la tio n d es Quecksil be rs
,

zeigt wel ches ohne Gewichtsverlust wiedergewonnen w erden


,

k ann Ähnl iches gilt v om Ö l und T al g Hier schein t s ich


. .

all erdin gs ein Weg z ur Begrün d un g der d e m okr itis ch e n L e hr e

v on der ur sprüngliche n Verschiedenheit der At om e z u er ö fin e n ,

dessen man freilich nur bei Beob a chtung der Na tur bed ar f in der
Spekula tion m acht sich die S a che viel bequem er weil die ge ,

wö hnlich e Ph ilo sophie sich ihre Materie so aus denkt d afs sie ,

kein e Schwier igkeit d abei fin d e t sie jed e beliebige Form an ,

n ehm en z u la ssen .

I n der Schrift Par menid i.


s et Telesii et praecz} mw D emoa iti

h abilitieren E r lobt ihn unter Anführ ung einiger Verse von


.

LO R R EZ weil er Atom e ohn e sinnliche Quali täten angeno m m en


,

h abe Die Ato m e sind weder d en F unken d es Feuers ähnlich


.
,

n och d en Trop fen des Wa ssers n och d en L uftbl äsche n noch , ,

d en H ö rnchen des St a ube s noch d en ä ufser st feinen Teil chen


,

des Spiritus oder Athers Auch ist ihre Kraft und Form w eder .

die des Leichten und Schweren noch d es W arm en oder Kalten , ,

D ichten oder D ünnen H erten oder Weichen ; die se Eigen


,

sch aften wie sie in d en größ er en Körpern ge fun den wer den
, ,

sind vielm ehr zus am m enges etzter Ar t Ebensowenig ist die .

1
T . III p . 1 70.
Bacon gegen Ato m e und Vacuum .

d en „
Form en “
d as innere B and all er m ateriell en Gestal tung

nicht bis ins Unen dliche teilb ar se i. Hier ze igt sich ein gan z

C ogztationes so entschieden verworfen Über d as V ac uum


'

hat .

ob es ein V a c uum sei es ein gehäuftes oder un termisohte s gebe


, , .

Soviel j edoch stehe fiir ihn fest d afs der Gr un d we shal b d as , ,

V acuum v on L E UKTPP und D E MO KRI T eingeführ t worden ist ,

fal sch sei ; dieser Grund be stan d d arin d afs ohn e V a cuum d ie ,

zusamm enziehen und wieder entfalten kann .


il

Organum gebil det habe so m u fs m an verm uten d a fs er ebenso , ,

wi e L sx mstz und wa hr sche inlich d ur ch ähnl iche wenn auch weniger


'

kl are Motive be einflufst ursprünglich von der Atom istik ausga ,

und szudehn en ü bergegangen ist wie diesel be v o n d en


au , ,

S toikern angeno mm en w orden w ar W as ihn d abei bew e gen .

N 0 . . II , S 432 Anm 2
8 T. . II .
p 1 42 . . Vgl . . . .

N 0
, 48
. T . II N eque enim pro certo affirm averimus,
. . H 31 4 .

ntrum d etur Vac uum , sive C o ac ervatum. sive Permistum At d e illn no is . b


c onstat ; Rationem illam, pr opter q uam intr od uctum est Vac uum a L euoippo,
et D em oc rito (vid elieet q uo d a sq ue s o ne n pusse nt ead em co r po ra c o mpleoti b
j
et implere m a ora et minora spatia) falsam esse E at enim plane P lica M atcrioe‚ .

oom plicantis et repiicantis es per spatia inter cer tos fines abs ue q interpo sitione
Vacui . Dassel be D e m eta ( Am stel 1 66 2) T 11
. . d er H is tor ia D em i
ct Ra n find en sieh (T VI Ca nones m obiles u a
.. 1 26) unter d er Üb erschrift .

i
no ch folgend e S ätze 3 C opia et paucitas Materias constituunt no taüones D em
. .

et Bari, recte aoce ptas 4 E st T erminus, sive No n Ultra, Densi et Bar i sed
. .
,

b
no n in E nte no is no to 5 Non est Vacuum in N atur a, nee c o ngregatum , nee
. .

intermistum . 6 . Int er T erminos D ensi et Bari est Plica Materias, per q uam se
Bm os : Übergang zur Fluid itätstheorie . Spiritus .

und plika bel a ufz ufa ssen dürfte die Ausbil dung seiner Theorie
,

Er konnte sich d adurch in d en Stan d ge setzt glauben die Vor ,

teile der Atom i stik in Gestalt des korpuskul aren Sche m atism us

n ehm en zu m üssen . Die Frage bleibt freilich offen ,


w ie eine

l egen Nicht nur sin d sein e thatsächlichen Annahm en häufig


.

unrichtiger als es d em w issens chaftlichen Z ust ande sein er Zeit


,

entspricht so ndern vor all em ist ihm auch die inh altliche E r
,

an sieht . W as er anfü hrt und an N aturerkl ärungen versucht ,

d aher m eist nur m


ö g l i c h e E r k l ä r u n g e n geben und über
l äfst es andern die richtige a uszu wähl en und die vo rgeschl a
,

genen Experim ente auszuführ en E s kö nnte wohl so sein .



oder „ os ist viell eicht so sind Form eln die seine physik alischen
u
,

Natur system l iefern und daher ist es , ni cht zu verwundern ,

d efs wir unvereinb are Widersprüche bei ihm find en .

0 . S p iritus un d B e w e g un g .

D asH auptgewicht seiner The o rie der Materie legt BA C O N


in die T hätigkeit der Sp iritus welche nichts andr ea sind als , ,

a rtige Ausströ m ungen sich bei fast e Physikern jener Zeit


all n

bilia) die Pneuma tica welche kein Gewicht besitzen Sie sind
,
.
1

dr eifacher N atur : inchoata d evincta pa m Z u d er ersten Kla sse , ,


.

gehören die F umi die wieder in v er schiedene Abteilungen zer


,

l e gt wer den Die zweite Kla sse die Pneumatica d et inets kom
"
, ,

N .0 . II 40 T 1 1 p 260
, . . . .

B ist densi et m m T VI p 48 50


. . . . . .
Bm on: D ie S piritus
.

m e n nicht für ich allein so ndern im m er v o n d en gr eifb ar en


s ,

Kö rpern eingeschl o sse n vor und werden gewöhnlich Spiritus


genann t Sie k o m m en am nächs ten der N atur der Ausd ünstun
.

en welche v o m Wein e oder S al ze a ufst eigen und z er fallen in


g ,

zwei Klassen cm d i und 0 125 5 Die Sp irit us cm d i find e n sich in


,
.

allen Körpern d ie 9 50 5 nur in d en belebte n


,
D ie dritte K las se .

der Pneumatica endl ich die pa m enthält nur die L uft un d die
, ,

Kein Körper ist ohne sp zrztus d er an ihn geb unden ist ' '

,
.
1

Denn die greifbaren Kör per enth alte n keinen le eren R aum ’
,

so ndern entweder L uft oder eine n ihne n eigent üml ichen Spiri

tus. Dieser Spiritus ist aber nicht irgend eine Fähigkeit ( virtus)
oder E nergie oder E nt eleohie oder der gl eichen Unfug ; so ndern
d urchaus e i n d ü n n e r u n s i c h t b a r e r K ö r p e r der aber
, ,

einen bestimm ten O rt Ausdehnun g und Re alität be sitzt Auch


,
.

ist die ser Körper nicht etw a wieder L uft obwohl ein d ünner , ,

der L uft verwandter Körper denn och a ber weit v on dieser ,

verschieden E r ist unsichtb ar und


. Jed o c h sind
die Spiritus selb st b al d warm b ald k alt thatig oder stum pf , , ,

Diese Spirit us sin d nun d ie eigentlichen Werk m eister d er


m ateriellen Vorgänge sie bewirken all e s w a s in d en K ö rpern
, ,

a us Körper entweichen so wir d d er Körper d a durch


d em ,

dichter un d härter indem die grei fbaren Teil e sich zusamm en


,

ziehen t eil s aus Sche u vor d e m V a cuum teil s d ur ch Ver


, ,

einigun g d e s Gle iczh artigen Solche Kör per sind d ann aller
1 -
.

dings leicht er zer brechlich weil sie sich wegen der geringen ,

Menge an Spiritus nicht gut ausd elm en können Bei der E r .

d en Körper zu verlas sen , und unt er diese n Um s tänden ha wir «

W ir folgen B ACON
icht weiter in seinen Betra chtungen n
über die Wirks a m keit der Spiritus weil diesel ben zu viel d es
"

Hzst d ensi et m r1 p 1 27 Canones mobiles 1 2


' '

. . .

Hist vetae et mortis T


.
'

11 1 80 N 0 . III . . . . . II
, 40 .
'‘
I . II p 256
. .

N ov Org.
, 48 T. IIp 298 , 29 9
. . II . . .
Ba c o n: Das A B C d er N atur . .

F iir GALILE I ist d as B uch der Natur in m a the m atischer Sprache

Bilde na ch d em AB C der N atur nach d en einfa che n E le ,


.

m enten deren Ko m bination d ie Wirklichkeit ergibt a ber er


, ,

weife diese nur mit d em N am en der Form en zu bezeichnen „



,

ohne angeben zu können durch welches Verfahren die Eigen ,

tüm lichkeit und Wirk un gsweise derselben d efiniert werden

wie es die m athem atischen Gesetze sind Gerade d as W esent .

l iche all er Bewegungsl ehre d as Mafs der Bewegung wird bei , ,

ihm zum Anhängsel der Physik



Wenn er d aher s agt so .
,

g e w1 fs wie
, die W o rte aller Spra ch en in ihrer unerm efslic hen

ge setzt wer den so werden in gl eicher Weise säm tliche W ir


,

kungen un d E igens ch afte n der Dinge v on wenigen urspr üng

gungen gebil det ,



so weist gera de d as Hinkende dieses

Bewegung hin . E r fa1st im m er d ie


'

Be wegung auf als in ver

der Bewegun g bei der Erforschun g der Natur d en gr öß ten


W ert legt w enn er beto nt d afs es keine a bsolute Ruhe gibt
3
, , ,

der Bewegung so denkt er nichtsdestoweniger d abei an G a t t u 11


,

g e n der Bewegung ; diese sind wenn sie richtig aufge funden und , „

unterschieden werde n die w ahren Fesseln durch welche wir “


, ,

gerade B ACONS Bewegun gslehre ihn am deutlichsten in seiner


Über gangsstellung zwis
und d en Bedürfni ssen der ne uen Wis sensch aft E r fühlt es .

wohl d afs die Aufga be der N aturwis sensch aft in d er Z erglie


,

De a ugm. scient. III, 4 T . . I p 1 88


. .

Cog d e . na t r er. . III p 325


. .
Bm o u: Beschrän k ung auf d en Gattungsbegrifl
'

d erung der Erscheinungen liegt und d afs hier der Schem atism us ,

und Me tasch em atism us der Dinge in der Ko m binatio n der


Ato m e D s mom ms sein glänzend stes Vorbil d hat Die Grup .

i erung uud Wechsel wirkung der Ato m e oder we nig ste ns der
p
Teil e der Ma terie w ünscht er unter Begriffe zu bringen die ,

ihre Geltung und konstituiere nde Gew alt in der N a tur aus
drücken ; er m öchte d as Ges etz entdecken und angeben d as ,

die th atsäcblich e E ntfaltung der Wirkungsweisen in Eins zu


samm enfafst und die Te nde nz der ganzen Entwicke lun g einer

Erscheinun g unter d en verschiedensten äufseren Um ständen


D as hei lst nic hts an dre a als : d as Motiv d as ihn

d efiniert .
,

vor wär ts treibt d as Ziel d as er ahn t mt die Erfassung der


, , ,

um d en Z usamm enh ang d er Er scheinungen bietet sich zu fix ieren,


ihm n ur der G attungsbegn ii E r m öchte die N atur vo r gänge
' ‘

al s k aus ale Verbind ung korpuskul ar er Gruppen und System e


erkenne n d as Mittel jedoch diese System e als m echanische
, ,

Einheite n zu erfassen ist ihm unzugänglich E r bez eichnet


,
.

sie daher wieder als Form en als Gesetze wel che nur logische , ,

Einheiten sin d und bleibt som it an d as Denkm ittel der S ub


,

stanzialitüt ge fes selt ohne zur m echanischen Naturauflassung ‘

gelangen zu kö nnen .

Für die Ge schichte der Korp uskula rtheorie erweist sich


BAGONS Geis tes arbeit als e in Mo m ent der An reg ung Wenn er .

auch kein e Thatsa oh en beibringt welche d en system atische n ,

Ausb au der Korpuskulartheorie direkt fördern so hat er doch ,

die Scheu vor der Voraussetzung der korpuskular en Gest al tung


der Materie vo llständig abgelegt und betrachtet die Korpus
kul ar the orie als ein in der Physik anwendb ares und nützl iches
Hilfsmittel Selbst seine schw ankenden B estim m ungen im
.

Novum Organum wel che für die direk te Einwirkung auf die
,

zeitgenössische Naturphilo sophie wohl allein in Betracht komm e n ,

sind gege nüber der s cho l astische n Physik als e in we se ntlicher

Fortschritt z u be zeichne n Schon seine Gesam taufias sung d es


'

Weltgetr iebes als ein Z usamm en v on Materie Form und De ,

w egun g d 11 al s ein a k t u e l l e s Geschehe n wenn auch nich t


'

.
,
.
,

ganz im m ech anischen Sinne ist ein e Ü berwindun g des System s


,

der substanziellen Form en D afs m an d as Qualitative in der


.

N atur wie es d en m enschlichen Sinnen erscheint nicht als d as


, ,

28 *
m eineren Gesetze suchen m ufs welches die E inz elersoheinung,

um fa fst und d afs dieses Gesetz im Grunde wie sich a n d em


, ,

v on B AC O N a usge führ ten Beispiel der Wärm etheorie zeigt eine ,

als richtungweisend b estehen bl eiben wenn auch der W eg zu ,

diesen Gesetzen sel bst noch im D unkel liegt Sein e Einführ ung .

hervo rgegangen a us der Tendenz die sichtb aren Veränder ungen


,

zur ückz uführ en w el che nicht m ehr d en Sinnen sondern nur


, ,

n och d em Vers tande zu gänglich sind Es ist nicht die m v stis che .
,

geisterhafte T hätigkeit der Spiritus der Al chymisten so ndern ,

ein e m ech anisch noch nicht genügend geklärte Vorstellun g von

BACON zu greifen läß t d as Gewebe der


d em Ausbilfsm ittel ,

Dinge aus tangiblen Korpuskeln und fluid en Spiritus zu


samm enz use tz en Die sto ische Auffassung der M aterie h a t hier
.

d en Sieg ü ber die d em okritis ch e d avongetra gen A ber a uch .

fiir die Ent wickelung der Korpuskularthw rie hat B AGO N die
einzuschlagende Richtung angedeutet in dem er die Anweisung ,

gibt zunächst nur diejenigen Teile als die kl einsten in Betracht


,

z u z iehen wie sie der Vers uch


,
ergibt D a s ist die Ten denz .

der p h y s i k a l i s c h e n A t o m i s t i k wel che ihren ersten ent ,

schied enen Vertrete r in D AN IE L S ENNERT be sitzt .

S echster Ab schnitt .

Die Erneuerung der physik ali sch en Ato mi st ik


in D eutsch land durch D Sennet t . .

1 . S e ine L ehre .

D AN I E L S s s s snr wurde am 25 No v 1 5 72 in Bresla u ge . .


«

baren studier te Philosophie und nam entlich Medizin seit 1 593


,

in W ittenberg Leipzig Jena Frankfurt a O besuchte Berlin


, , ,
. .
, ,
S es s s sr : Prinzipien . Korpuskulartheorl e .

m einen ein fördert nicht m an m üs se bis zu d en Ein z elheiten


all ,

hinab steigen und die N a tur selbst eindr inglich beob a chten .

D ar auf beruht seine Em pfehl ung der chem i sche n Arbeiten fiir
die Ärzte E r will jedoch die Chem ie deren F o rsc hungs
.
1
,

resulta te aufseror d entlich wichtig seien v on d en Spek ul a tionen ,

d es P AR AC E LSUS und d en abs urde n Folgerun gen w eleh e die ,

Mystiker in philo s0 phisch er un d theologischer Hinsicht d a raus


gezo gen h aben r einigen Z ur theo r etischen Erklär ung d er
8
,
.

chemi schen Erscheinungen bedient er sich der v on ihm a us


gebildeten Korp uskul artheorie deren D arstellung hier die ,

In ersten Ausgabe seines naturwissensc haft liohen


d er
H aupt w erks ( 1 6 1 8) find e t sich noch kein e deutliche Ver tr et ung
d er Korpusk ul artheorie ; S E NN ERI m a cht hier no ch nicht d en ' ‘

b edeutsam en Unterschied z wischen d em m athem atischen Kon


tinnum und d em phy sische n Minim um Wo hl a ber hebt er .

ber eits hervor d afs die Quantität d h die Ausdehnun g na ch


, , . .

drei Dim ensionen d er Materia pr ima ursprünglich und unzer


,
.

tr e nnlic h angehö r t und er st d urch sie all e ü brigen Ac c id e ntien


,

ihr inhär ieren Die Und ur ch d ringliohkeit ist nicht eine Folge
3
.

der S ub stanz denn es gibt unkö rperliche Substanzen welche


, ,

z ugleich in dem selben O rte sein können sondern eine F olge ,

d er Quantität ; nur Körper o c c upie ren d en Ra um in de m sie ,

sich gege ns eitig aussc hliefs e n F erner l ehrt er a uch hier be



.

r eits d ars es im Weltall in jeder Art d er N aturdinge ein


,

Maxim um und e in Minim um gebe ; d as Gr ö fste ist der Him m el ,

d en kl eins te n Kö rper kenn en wir verm utlich nicht ; na ch


A RI STOTE L E S ist d as kleinste Tier ch en d a s cis a pl In der Auf
°
.

fassung des Ko ntinuum s erkl ärt er obwohl die Gege ngründe ,

s chwerwiege nd genug seien auf Seite d es Am sr o r s rss zu , .

steh en
6
.

D e C hym c 2 . . . D e C hym E p d ed ic . . .

E p ito me scientise na tura lis W itchergae 1 6 1 8 l I o 3 p 31


. . . . . . . . c . 5, p 58 .

A a 0 p 60
. . . . . A a 0 p 69 8 o en S 407 Anm 1
. . . . b . . . . .

A a 0 p 63
. . . . . Die atom istisc h g fä bt e r en S tellen ,
wel che ich in m .

Abb ( 9. . aus d er E pitome in d er Gesa mt g b aus a e citiert ha b


e, hat S umme r
erst späte r b
e ingescho en, wie W o ur m u . d er Ausga e
. an b von 1 624 b em er kt
h at ( J ungius, S Sie find en . sich z u e r s t in d er Ausga b e von 1 633, wel che
m it d er von 1 6 50 ganz ü ere instimm t b .
( Die Vergleichung d ieser Ausga b en hat
D e c11ymicorum cum Galez iczs Peripateüczls d issenau
'

et consens u ao

fiihrt in dieser und d en späteren Ausga en (Franoo f 1 650, p 82 111, Op b . . .

[ 1 6 76 ] p 1 1
. wo er statt d es 5 apitels d es 1 Buches D e continue ct . K .

zunächst auch die Gründ e d es Anrsr 0 rnzs s fiir d as K ontinuum auf, unterd rüc kt
d afs man d urchaus d ie Teilung d es Ko ntinuum s ins Unend licbe im m ethem e
tischen Sinne von d er reellen physischen T eilung unterscheid en müsse Die .

b
er stere ex istier e un ed ingt im S inne eines successiven or tschreitens bis ins F
b
Unend liche ; d och ha e Am sr or s nas Unrecht, we nn er d ie fiir d en m athem a

Dz uo m r, d er ihn ver mied en, gele bt h b a e. S icher hätten d oeh Ba ue r n : und

and ere v or Amsr or s ns s wenn sie


Unteil arem spre chen,
, von b nicht d as m ath e «

matisohe K
ontinuum, sond ern nur d en physischen, natürlichen ö rper gem eint K .

F
Nur um die rage, ob d er n a t ü r l i c h e örper aus unte il aren Partikel n K b
k
a tuell b
estehe, könne es sich hand eln, und diese sei von enen Ph110 9 0 pben j
d a hin b eantwortet werd en, d afs d ie Kö p r er aus b
unteil aren K orpuskeln e nt

stehen, b estehen und


wied er in sie aufgelöst werd en, und d afs d ie E lem ente ,
j
od er was ene sonst als erstes d er Mischung ansehen, in die leinste n T eilchen, k
zu welchen die Physi k
bei d er E rzeugung und Z erlegung d er örper gelange n K
sollten d ann wied er die z usam m engesetz ten Ke rper entsteh en . Da b ei se he er

nicht ein, wieso in d ieser Meinung eine A sur d ität liegen solle ; vielmehr folgte n b
b
d ersel en sowohl j
nz s , als alle die enigen Ph il o s o p h e n und Ar z t e, welche

nämlich e ine bestimm te Begre nzung und Gestalt zum Begriff d es örpers K
gehöre , so sei j e d er Kö p r er notwend igerweise end lich und an gewisse e stimm te b
Gre nzen d er Grö ß e od er K leinheit ge und en b
In d er Gesamtheit d er W elt
.

j
wie in ed er Einzelart d er b
N aturd inge ge e es actu ein Gröfstes und leinstes K .

Doch stam m t d ie b k
eschrän te Größ e d er E lemente nicht aus d eren N atur

b
sel st, sond ern ist eine F
olge d er endlich beschräna Masse d er prima ma teria
k
und d er E inwir ungen d er äulseren Körper ; d urch e id e wird d ie Ausd eh nung
'

b
d er E lem ente estimm t bW ie die E lemente nicht ins Unend liche vermeh rt
.

k
werd en önnen, so können sie auch nicht ins Unend liche geteilt werd en,
sond ern ind em sie sich untereinand er m ischen, w erd en sie in aym gäram p öem ,

wie Gu ss (D a d em 1 I,
. . 0 . a lt. ) sagt, (1 . h . in sehr kl ie ne T eilchen zerlegt,

so d afs d ie Kö p r er von Natur in noch kl in


e ere T eile nieht geteilt wer d en

in d er Frage Bebarr en d er Bestand teile in d er Mischung ( 1 3,


nach d em .

c. b
2 ) in d en frühere n Ausga en d er Meinung d es Avena o s s zu folge n ( 1 6 1 8 p .

d agegen später ganz entschied en d em c sm u ( 1 650 , p 26 3, Op p . . .


s ein e Auffassung dur ch Stell en aus Am r o r nnns und GALE N zu

Aussprü che in wel chen die Teilung in sehr kl eine Teil e und
,

die ör tliche Bewegung derselben als notwendige Bedin gun g


der Mischung genannt wird läfst aber die direkten G egene r klä
,

Da gegen ist er sich wohl bewufst d afs seine Ansicht sich an ,

die Atom istik D zmo mur e eng ansehliefst de ssen Abl eitung der ,

Mi schung aus der öw x gm ; und mfyx gm ; der Ato m e er ver


'
z

r »

teid igt Nur die Lehre d a fs die Veränderung in d en Na tur


.
,

wir kende Agens ist ihm die dir igierende Form ; d as Mittel ,

durch wel ches dies e wirkt ist die Wärm e Z ur Begrün d ung ,
.

s ein er Auffassung der Körper als Z usamm enh äuiung sehr v ieler

pl ötzlich d ur c h Auseinandertreten der Ato m e ein viel


e in

g r ö fser e s e ntwicke lt Hierhin geh ö rt die Bildung d es R auobes


.

bei brenn enden Kö rpern und v o n d en O pera tionen d er Chem ie


die Sublim atio n Be sonders bei d ieser hebt SE HNER T als be
.

weisend hervor d afe dabei die kl einen Teilchen der Körper


,

ihre Na tur nicht ver ändern Eine zweite Gruppe v on E rsch ei .

in Flüssigkeiten Die Inkrustatio n wel che bei Körp ern eintritt


.
, ,

teilter Form so d afs sie d em Auge sich entzogen in d er


, ,

F lüssigkeit suspendiert gewesen sein m üssen Die Lö sun g von .

Metall en in Säur en un d v on Salzen im Wasser wird ebenfalls


dur ch Zerteil ung der Sto ffe in Ato m e erkl ärt 8 0 ergibt sich .

D e Chynu c 1 2 p 230, 231


. . . . In d er ersten Ausg p 358 62
. .

Vgl auch E pit 1 6 18, 1


. .
, 1 . II .
p 1 33
. . Op p 1 9
. . .
und G ottaslä sterung verdächtigt ha tte ,
v o n a cht theol ogis c hen

Blasphem ie sei zu beh aupten de fs die Seelen der Tiere v on


, ,

Gott aus nichts gesch affen seien und oh aus Gen I 24 sich ,
.
,

die v on FRE ITAG gezogene Folgerung ergebe d afs die S e el en ,

wur den im L aufe der Jahre 1 6 35 bis 1 637 vo n s äm tl i c hen

S e war d as allgem ein e Interes se a uf e e V er


S E NNE BT S n u
öffentlichung gerichtet In . derselben l egte er die Geda n ken

Kapitel der Physik gefafst h att e Zwar hätte sr wie er sa gt .


, ,

diese Überl egungen vor nugefahr d r eifsig Jahren schon be


g o nne n und später in seiner F 49 itome v er ö fientlich t a ber die
'

Lekt üre andrer Autoren nam entlich die derj enigen Ärz te wel c he
, ,

die Physik besonders sorgfäl tig behandel t haben un d d a rum


a uch schl echthin Phys iker h eifsen fern er die Be tr a chtun g der ,

haben ihn einsehen las sen d afs e r d as was er z u wissen


, ,

m einte ,
noch keine swegs w is se Dennoch glaube er d a fs d as .
,

m eiste ,
w as er in jener Schrift gegeben h abe m it d e r N atur ,

licher ge sagt wer den könne .

Vo n diese n ausdrückliche n Verbesserungen s ein es ersten

Ausbild ung der Atom enl ehr e wel cher er


d ie ,
nunm eh r in Hypo
mnema III ein beso nderes K apitel widm et 8
.

origine ct na tur a a nimam m in brutiß sentenhcw d ar


'

De . vir ara m in
aliqwod Gm naniae a ca d emicis etc . Op T I p 285 H
. . . . .

s
'

Op T om I p 1 1 5 R
. . Dass „ d ie von Dzu ox s rr, E m ma, L unnsz
. . .

u nd später auch and ern Philosophen und Aerzten angenom m enen Ato m e keines »

wegs zu l eugnen seie n , wird auch ausgesprochen in d em



Buch e P m ctieae
b
M edicinae, d as 1 6 35 herausgege en wurd e Op T om VI p 2 1 1 P ra et Lib . . . . . . . .

VI Ps
. . II
0 1 .D ann heifst es weiter : Has atomi et minim a c o rpuscul a
. .

b
a corporibus, a q ui us fluunt, no nnis i m agnitudine d ifierunt e t ea nd e m esse ntiam
'

b
,

q ualitates et viree c um iia be ent .


Ss s x z nr : Die Atome .

E s m u1s otwendiger Weise gewisse einfa che Körper be



n

so nd er er Art geben aus wel che n d ie z usam m m gesetzten Körper


,

entstehen und in wel che sie sich wieder aufl ösen Diese „ E in
fa ohen sind natürl iche d h physis che nicht m a them atis che

,
. .
,

Minim a minima naturae atomi atoma corpuscula owuacr a oäö cd


, , ‚ ,
'


'
a

nieht w ahr nehm b ar sin d Ih nen gegenüber sin d die Sonnen .

s täubchen schon zus am m enges etzte Körper Die Mini ma r eprä .

sautieren d en höchsten Gra d der Teilung über welchen die ,

Ns tur nieh t hinausgehen k ann, und sind andrerseits wieder der

Es m üssen jedoch Atom e verschiedener Art , und zwar in

li eb na ch d en
E lem enten und z weitens nach d en zus am m e n
gesetzten Körpern G em äfs der Vers chiedenheit der Elem ente
.

Die zweite Art der Atom e k ann m an als p rima miz ta be


zeichn en ; es sind die s diejenigen in welche die zusamm en ,

ges etzten Körper bei der A ufl ö sung und Mischung zerteilt
werden und d ur ch deren gegenseitige Verbindung wieder neue
Körper sich bilden Bei al len Gärungen Scheidungen und
.
,

K o ch ungen sowohl bei d en natürlichen als bei d en küns tlichen


, ,

kl einsten Teil e gebracht un d di ese wieder a ufs innigste mit


einan der verb un den werden .

bedeuten d feiner als die E rd atom e obwohl diese v on uns nicht ,

gesehen werden können Die Form en wel che die Spezie s der .
,

Teilen in d en Ato m en Wenn Sil ber und Gold l egiert werden


,
.
,

so vereinen sich ihre Atom e aufs innigste aber jedes behält ,

s eine bestim m te Form d 11 Go ld bleibt Go ld und Sil ber bl eibt


,
. .

Op 1 p 1 1 6
. . .

A a 0 p 1 1 8 Bunt secund o alterius, przeter elementares, generis


. . . . .

atomi ( q uas si q uis prima m ix ta appel lare r elit suo sensu utatur), in q uae, ,

ut similaria, al ia eorpora compo sita resol vuntur .


444 Ss m nr : Die „ F orm en

d er Atome . Korpuskulare E r lärungen k .

Sil ber w as m an d ara us erkennt d afs beim Z usatz v on S alpeter


, ,

sä ure d a s Sil ber a ufgel ö st wird d as Gol d a ber in P ul verform ,

z urii c kble ibt D ie Fo r m be sitzt nä ml ich a n sich weder


.
l

G r ö fse noch Teil b ar kei t ; sie ist ihre m W e sen nach gl eich vo ll
ko m m en im kl einsten Ato m e wie in der gr ö fsten Ma sse der
sel ben Sie füll t ihre M a terie vollko m m en aus d 11 sie
.
,
. .

richtet sich na ch ihrer Aus dehnung ; sie ist z war nicht d imlsi
büis abe r m ultiplicatzva d h be i der Teil ung d es K ö rpers an
'

. .
, , ,

welchen sie geb unden ist vervielfältigt sie sich mit der Z ahl ,

der Teil e 3
.

E s könne n nunm ehr d urch d as Z usamm ens trö m en der Ato m e


d ie schein b ar verschiedens ten K ö r per e ntstehen 3
.

D as Fe uer ka nn un ter verschiedenen N am en auftr eten z B ,


. .

a ls F l amm e un d L ich t und doch b l e ib t e s a n sich e ins Scho n


,
.

früher ‘
ha tte S E NNE RT beto nt d afs die Flamm e nicht ent ,

z ün dete L uft sei d a so nst bei r o fsen Brä nde n die g a nz e L uft
g ,

sich entfla m m en m üsse ; hie r er klärt er die F lamm e al s d ie Ver

einigung d er F euera tom e welche vor E ntstehung der Flamm e ,

d urch fr em de Kö rper getrennt w aren ; de shalb kö nne a uch in


einem geschlo sse nen G efäfse kein e F lamm e entstehen wenn ,

a ber die Luft Z utritt e r hält so vertr eibt sie die he mm e nden ,

Teilche n und die Flam m e wird erzeugt Doch auch in d er .

Flamm e wer den imm er no ch gewisse fre m de Beim ischungen


vorhande n sein ; j e weniger derselben sind um so reiner um , ,

so d urchsichtiger die F lamm e .

Ü berh aupt entstehen all e Veränderungen der Körper d a


d ur ch d afs die Ato m e eines frem den Kö rpers sich an der Z u
,

s am m e ns etzung beteiligen ; so is t die Erwärm ung d es W assers

die Fol ge d e s Z ustr ö m ens der F e uer atom e E s werden som it .

alle W a n d lungen d er Quali täten z urü ckge führt auf ein e O rts

veränderun g eine Bewegung der Ato m e Denn die Atom e


,
.

der E lem ente d ifl und ier en nicht nur un d treten in andre Körper
'

ein ( so füll en z B die L ufta to m e di e Po r e n der m ei sten Körper


. .

a us) so n dern sie bilde n a uch Mischunge n unter einan der ( hier
,

bei Ber ufung auf L UKREZ D e nat rer l H ) ,


. . . .

A . a . 0 .
p . 1 19 . Hyp omn I . . c. 3 . Op .
p . 1 07 .

A . a. p 1 17
0 . . .

De Chym etc 1 . . . Ed .
p 364
. .
secund zom p artes .

Es ist dies ‘

ein l ehrreiches Beispiel für d ie

d es siebzehnten Jahrhunder ts bei d en Physikern v ollzo g . D ie

un d ganz beso nders der C hem ie geworden . Und d a eine Natur

in diesem Ged anken d en fol genreichste n E influß der an tike n

weise auf die Fixier ung des Raum inhalts ohne welche d as ,

weitere Vordringen zu einer Fixierung des B ewegungscha rak


ters fiir die all gem ein e Lö sung d es Kö rperpr oblem s erfolgl os
geblieben wäre In Bezug auf die Ursache des Z us amm en
.

ström ens und der Vereinigun g der Ato m e zu d en Körpern

com m consensu etc gelehr t hatte


. . Im Gegensatz zu Dm ox nrr heb t

Je chdem es in der Na tur der Form en liegt , ziehen die


na
Elem ente sich an Die Mischungen hängen von der spezifischen
.

Form der Körper als erster Urs ache in gewisser Hinsicht j e ,

doch auch v on der Übereinstimmung der Atom e ab Gott hat .

d en Verbindungen ordnen .
3

sowohl Pflanzen als Tiere aus Ato m en bestehen Bei ersteren , .

beruft er sich auf die Nähr und Heilkr aft der Pflanzen bei «
,

Vergl eich mit d en kleinsten Tieren Acan un d S irenes in der ,


'

s el ben Weise z u veransch auliche n wie wir dies bei L U BI N e


g ,

Epit
. II I, e . 3 Op p 37
. . . .

Hyp omn . III . 0 2 Op I p 1 21


. . . . . . Vgl d ar ü
. ber 8 369, 407
. .
s o lche Ato m e mit la tenter Beseelung zu s ehen . F ORT UNI NUS

r atio spmztanea gegründet haben .


1

In der hier dargestell ten Korpuskulartheorie S ENNE RI S '

haben wir d en ersten Vers uch zu sehen die Atomistik der ,

Al ten fiir die Physik al s ein e fruchtb are Hypothese v erwend


bar zu m a chen E s w ar nicht S E NNERT S Absicht die aristo ,

t elis ch e Na tur lehr e v o n Grund a us um z ustürzen oder gar d urch


ne ue Ged anken zu er setzen ; er s trebte nur nach ein er allm äh
lichen Fortbil dung der Physik er wollte wa s ihm gut schien , ,

beibehal ten aber v on all en Neuerungen d as aufnehm en was


, ,

er als der Wis sensch aft för derlich er a chtete .

d a fs S E NNE RI so gr ofsen E influfs gew ann und d afs seine Lehre


' ‘

in allm ählioher A usbr eitung sich schliefslich die S chu1e n s r


oberte und d e m P eripatetism us verderb licher w ur de als etw a d as

revolutionär stürmische Auftreten eines Ba um D en in a risto



.

telischen An sch auungen erzogenen un d gebil deten Pro fessoren


der Phy sik und Medizin die z ugleich mit fertigem un d his to
,

d en konservativen Vertretern al tbe gründ eter Wis sensch aft w ar


es nicht m öglich in raschem
, Um schwunge m it einem Schl age

legen oder bestätigen konnten dessen neue Idee d en Um sturz ,

all er anerk ann ten B egrifie zu ihrem Verstän dnis forderte und
'

damit die Sp ezialdiskussi0 n aussehl ofs ein solcher m ufste ihn en ,

sie v o nvornherein verwerfen m it solchem war ihn en Verständ i,

gung nicht m öglich Aber S ns s sar war ein andrer Mann er


.
,

m a chte keinen Anspruch a uf O riginalitä t und nur F anatiker ,

d es Av er oism us konnten ihn für einen Neuerer erkl ären S EN


n .

Hypomn V, . c . 7 . Dr I p 1 60, 1 6 1
. . . . Fo nr us ro Li esr 1 ( 1 5 77
s am e Ansehen war , wie aus d en Zeugnissen seiner Zeitgenossen

rühm t durch seine Ge schicklichkeit als Arzt besa ß er eine e


g

oder als verboten an ge sehene Lehre an erkennend bespra ch ,


so

Metaphysik vornherein verderblich schien Sie ist ein


v on .

Versö hn ungsv ersuch zw ischen D E MOIIBIT un d d er s cho las tischen

versuch zwischen GALE N und PAR AC ELSUS aufgefafst werden kann ‘

S ss s znr war eine ekl ektische N atur Die aris totelischen Be .

griffe v on Form und Materie hielt er fest E r hebt nicht wie .


,

z B
. B O D IN d en Begrifi der Subst anz hervor sondern die Form
.
,

ist ihm d as Mafsgebend e Aber all erdings so ll inn er hal b der


.

Teil chen der Körper zukomm en ; thatsä cbl ich sind e s d ie For
m en der Ato m e d h die in ihr er N a tur e nth al ten en wirken
,
. .

d e n Kräfte und Eigens ch aften welche die N atur entwi okelung


,

bedingen und die selbst nur von Gottes All weish eit bedingt

licherQualitäten nicht ausgeschl o ssen bleibt Diese Z us amm en .

ordn ung des ar istotelischen Begriffs v on Ma teri e und Form mit


der endl ichen Teil barkeit der M aterie charakterisiert die Theorie

m it bestimm ten un d beh arrenden Eigensch aften . Die se Kor

1 6 76 . Vgl . ferner : Po r z Bnous r , C ensura p 92 1 . . N äheres in m Abhandl . .


S s s s z ar : Bed eutung seiner K k
orpus ulartheorie .

S um me r die zusamm engese tn Ko rp uskel n v on d en El em entar


a tom en wohl unters cheidet Nur ko mm t es ihm viel we niger auf
.

die absoluten Ato m e und deren Bewegung an ( weil er j a über


h aup t der rein m ateri alistische n und m echa nischen W eltan
sch a uung d es D su ox nrr und E PI KU R fern steht) so ndern a u f die
.
,

relativen Mi nim a der Teil ung auf die Molekeln die er zur Erkl ärung
, ,

der chem ischen Vorgänge braucht D aher bedarf es keiner weiteren


.

p hischen Wert ; vielm ehr liegt die Bedeutung dersel be n auf


Seite n der Geschichte d er theoretis chen P h ysik und Chem ie Hier .

berei tet sie ein e Festigung der Vors tellung ü ber d as W esen d es
Körpers vor wöd urch der Begriff des letzteren geeignet wird zur
, ,

Grundl a ge einer m echanischen N aturerklärun g z u die ne n D ar um .

ist die Korpuskulartheo rie S ENN BR I S ein m a fsgebend er Wende


' ' ‘

punkt in der Entwickelung der t heoretischen Naturwissenschaft ;


ihre Wirkungen erstrecken sich durch e in ganz es J ahr hund ert
bis auch sie sich als unzul ä nglich erwies und NE W T O N es vor
zo g zu einer m ystischen Kr aft überzugehen und ein e m athe
,

m e tioche Funktio n z u hypo stasieren .

3 S enner ts
.
Q uell en .

Der Ged ankengang welcher S EHN ER T zur Aufstellung seiner


,

Korpuskul artheorie geführt hat liegt ziemlich klar a uf d er


,

H and E s w ar d as Bedürfnis nach einer anschauliche ren Et


.

kl ärung des Vorga ngs bei der chem ischen Verbindung welches ,

ibn zwang die a to m istische Hypo these her v orzusuohe n


, Als .

Ar zt und Schül er d es AVICE NN A wurde S ENNEBT Anhän ger der


Lehre vom Beharren d er El em ente in der Mischung Bei B6 .

s rechung dieser Fra ge ist scho n erwähnt worden d afs sie not
p ,

wend ig zur Korp uskulartheorie führt D a fs bei der Mis chung .

erst eine Teilung in sehr kl eine Teile und eine innige Ber ührung
der P artikeln stattfd nd e w ar s chon v on Amsr o rs nns gelehrt
,

und allge m ein anerkannt Auch hier war wieder die unter
.

d en Medizinern ver brei te te Ans ch auung einflufsr eich d afe E l e ,

m e n t nich t blo fs d er einfache S to fi so ndern d er kl einste


Teil d es einfa chsten S to ffes hiefs Indem sich nun S ENNRBT .

na ch Autori täten für d as Beh arren der E le m e nta rteil e um


sieh t,
l
gerät er auf die Atom isten d es Al tertum s und wird z um

selbst schon v on d em Phönie ier Mocuus vor d em Troj anischen

besonderer Grund wel cher , es ihm erl eichterte , v on der a ri sto

z um achen . Denn gera de bei d en Medizin ern hatte sich die

der P orism us des Asx r.s r m nss vos Brrur m ss tets eine
s Mah

der At omistik d es ASKLEPIAD E S ( s S


. . . 2 1 3) haben wir ja d as

sie brauchte un d a ufstellte D a1s er diese Atom istik sel bst ge .


'

kannt habe laß t sich nicht beh aupten ; a ber der St andp unkt
,

der Lehre von d en äyx m ist genau der verm ittelnde zwischen
'

der strengen Atom istik D s u oz nrr s und d em praktischen Be


d ürfnis der m edizinischen Physik wie derjenige d er Korpus kular ,

dizin aufgegriffen wurde .


2

Sel bst G ALE NS Einwürfe gegen die Atom istik w aren derart ,

früher gezeigt worden Die Le hren der Methodiker waren .


8 ‘

d en Ärzten d as und 1 7 Jahr h un derts wohl bek annt L EO N . .

HARD Focus in Ingo lst a dt n u d Tübingen (1 auch als


'

Botaniker berühm t trug viel d azu bei unter Dis kreditierung


, ,

Er fiihr t in d ieser Hinsicht Hmr o cm m s, Pm nor o s us, An os mn ,


Au Ms o s us, Aunzo nus Fa s s z n1 us, S c m rs zs u a m in unter Reihe
s ar us ,
. . . b
. b
für sich auf Über d en fa elhaften Mo csus s Z znns z (4 A ) I 8 26 . . . . . .

Über d as S tud ium d es Methodikers Co m es Auaz 1 msus


. vgl . S 21 4 . .

S S 231 d
. . V gl 8 2 1 4 u 229
'

. . . . .

Vgl Grau ens Lucms, D e uom is med icom m sectis z um in r cpubl. e igen
'

tilms . Ingolst 1 583 4 . .


Ss s m r: L Fuons
. . F r an z . Fru cnsr o a o .

z ur Anerkennun g z u bringen ; er erwähnt hä ufig die Me tho d ici


un d erö rter t ihre Gr un dsätze er br cht ge ege t ich ei e

j a a u l n l n ,

g anze Seite um ihre Lehre v on d en Ato m en z ur ückz uweisen


,

dureh denselben Grund (d afs d er Mensch nä mlich wenn er ,

a us Ato m en bestände kein en Schm er z em pfin d en kö nn te) , ,

welchen schon GALE N d em HIPPO KRAI EB ver dankt E r l egt also ' ‘
.

der Atom enl ehr e d o eh Bedeutung bei während sein Z eitge ,

nosse F E RNE L derselben sog ar zustimm te zu einer Zeit w o ,

wir nach ato m istischen Regungen in der Philosoflfie noch ver


gebens suchen .

Die ser berühm te f ranzösische Arzt 1 558) ist e s denn


auch auf wel chen sich S E NNEBT nächs t Avrcss m
,
zum eist bei .

der Verteidigung der Integrität der Elem entarform en in d en


Verbin dungen stütz t H atte doch F ERR E L direkt gesagt D s

.
,

mo x m r s Sekte ha be nicht nur in der Philo sophie son dern auch ,

in der Mediz in b i s h e u t i g e n T a g e s berühm te N a ch a hm er


un d Anhänger gefunden Anhänger der Ato m e seien die .

j e nigen Är zte we l che sich nwthodici n enn en


, D E M O KR I T w ürde .

uns ausl a che n wenn er unser e Ansichten uber die E l em ente


,

hörte 5
.

An dre G ewähr sm änner für die ato mistische Ansicht weils


'

S ENNE RT aus n euerer Zeit nur noch z wei anzufiz1hr en Der erste ‘

ist GI R O L AM O FRAC ASI OBO ebenfalls e in berühm ter Arzt ( i ' '
,
° '

de ssen a to mistische Neigung ber eits Erwähnung gefunden h at


( 8 S 306 f)
. . D er zweite ist der Jesuit F R ANQ OI S AG U ILL ON
.

( 1 566 welcher sich in seine m B uche ü ber die O ptik für


die Annahm e gewisser Min im a der Größ e erkl ärt h a tte Er .

th ut die s bei Gel egenheit d er Fr a ge na ch der Abnah m e des

I nstitutiones med icinae etc . Zibri V -


. Basel .
(Vorred e d atiert v. 1 . J uni
p 4 7 F u
.cns . und a mu war en
. auch von Bed eutung für Hs r mo s r , . vgl .

Ro muz m s ss p 1 1 . .

A . O lib 1 , sect 2, p 57
a . . . . .

Physiol 2 c 6 Univ med cd Pr 1 s r Lutet 1 56 7 p 78


. . . . . . . . . . . . .

E pit p 36 . . .

D e abd itis rer um ca usis Paris 1 560 Praef 115 2 p 1 95 Atom os


. . . . . . .

am p1e x ati sunt, qui se m etho d icos m edicos appell ar unt ; terr am , a q uam , aärem

et ignem d ogm atici Utrique sus principia tem arcte tenent tamq ue accurate
.

d efend unt, nihil ut gigni fier ive pa te nt, quod non statim causis illis acceptum
S umm e n Quellen .

t
s amm t aus der Mediz in nicht aus d er Philosophie
, , un d su cht
die chem is chen Erkl ärunge n die B e nno verschm ähte
,
. G O B LAEUS ’

E zercitatzbnes p hüosopkicae d as Novum Orgamcm B AOONS


( 1 6 20) und d ie Ato mistik 3 11 88 0 8 ( 1 6 2 1 ) sind j ünger als die erste
Aufstellung der Korp uskulartheorie d urch S nnusnr im Jein e
1 6 1 9 ; aber auch vor der Um arbeitung der Ep itome ( 1 633) und
der Her ausg abe der Hypomnemata scheint er dies e Wer ke nicht
kennen gel ernt zu h aben Es ist also nur die m ediz inische
.

Tr a ditio n die in der ato m istischen Neigun g der m ethodischen


,

Schul e ihren wichtigsten Stützp unkt fand gewesen wel che ihn , ,

befähigte der Atom enlehr e unbefangener gegenüberzustehen


, ,

al s diejenigen wel che die se lbe nur im Spiegel der aristotel ischen
,

Physik zu sehen pflegten .

soh üch te m en Anfängen v on 1 6 1 9 und der entschieden en Ver


tr etung der Korpuskula rtheorie v o n 1 6 36 ein a uffall en der Ab o

st and ist und d afs gera de in d iese Jahr e die all gem eine
,

Bewegung zu G unsten der Korpuskul artheorie fall t Diese Be .

strebungen die zweifell o s im Verkehr der Gelehrten n och leb


,

h after wirkten als in der Ö ffentlichkeit erkennb ar war d ürften



,

auch S E HNE R T in seinen An sichte n erm utigt und bestär kt h aben .

Imm erhin a ber gebührt ihm d a s Verdienst d em korp uskular ,

theoretischen Ged anken z uerst einen Aus druck gegeben zu


haben der v on kräftigen Folgen begleitet war Nicht nur auf
, .

Deutschlan d auch weit über dessen Grenzen hinaus erstreckten


,

sich die anregende n Wirk ungen der S s mzsur sohen L ehren .

Hierzu vgl. iiber Jus e 1us, 4 . B uch


.
Sieb enter Ab schnitt .

D av i d v an Go o r l e .

In dem selben Jahr e mit BACONS Novum Organum erschien


d as po sthum e Buch D AV I D S VAN G OO R LE in wel chem die ser ,

en er gische Gegner d er tr a ditio nellen Physik für die Atomistik


ein tritt Man darf d ie Bestrebungen v o n S ENNERT GORL AE US
.
1
,

und B A S SO für die Ern euerun g d er Korp uskul ar theorie al s v o n

einander unabhängig un d gleichzeitig betra chten und die Jahr es ,

za h l en d es Erschein ens ihr er Werke können nur zu einem


Mittel der äuß ern An ordnung dienen .

Die Atomis tik d es GORLAE US weist so deutlich wie kaum ,

bei einem andren Forscher auf ihren Ursprung aus d em ,


12

N o m i n a l i s m u s z urü ck GORLAE US geh t d a von aus d afs es .


,

keine Universalien gibt W as e x istiert sind nur d ie Ind ivi


3
.
,

d uen d aher beda rf e s gar keines be sond ern Individ uations


,

prinzips W as ein Ding als sol ches be stimm t d as unters cheidet



.
,

a u ch v o n d en an dern als Einzel we s e n D ie We senheit



es

( essentia) eine s Din g e s und sein e Exi stenz sin d in d er S ache


se lbst nicht verschieden so ndern wer den nur im Denken aus ,

einand e rgehalte n ; die Exis tenz ist d as wod urch ein Ding actu ,

v om Nichtseiend en unter schieden ist ; ein re ale s Ding ( E ns


re al e) aber ist dasjenige dessen E ssenz dur ch sich sel bst exi ,

stie rt Die Attribute können weder realiter noch mod aliter


3
.
,

so ndern all ein dur ch d a s Denken ( r atio ne ) v o m Dinge unter

schieden we r den

.

Die peripatetische Lehre v on Potenz und Actus ist zu v er


werfen Der Actus wird nicht aus d er Pot ntia e d uciert er
.
e
,

Vgl üb . er Go a u .s us und se ine S chrifte n o enb 8 . 333 .

Fiir Jus e m s bat W o m.wn.r diese n Einfluß . nachgewiesen, vgl . d . Ah


sch nitt iiber Jus e rus im 4 Buche . .

E wer a phil p 40 p 7 7 E
. . . . .

A . a . 0 .
p 84
. A a 0 p 85 E u r o philos p 39
. . . . . . . . .

A . a. 0 .
p 52
. Ge n u s s unte rscheid et 6 Attri ute : Unitas, veritaß
. b
bo nitas, ex istentia, localitas, d urabilitas .
Go um z us : E inheit, Zahl , Q uantität S ubstanz
, .

fügt keine neue Re alitä t d es Seins hinzu sondern alle Re alität ,


1

besteht in d er Vielheit d er an sich existierenden Einz elwe sen .

D as Sein e ine s D inge s ber uht a uf se iner Einheit Unitas ist


v on E ntitas nicht unter schiede n und nicht trennb ar D aher ist .

a u ch die Z ahl v on d em Ge z ähl te n nie ht z u scheide n denn sie ,

ist nichts an dr e s al s e ine un d die a ndr e Einheit ; die einzelne n


,

E inheiten wer den dur ch die Vernun ft als e in G anzes ge setzt


und geben d a d urch dies es G anze als Z a hl als die diskrete ,

G r ö fse we lche z ugleich m it d en einzelnen Ei nheiten notwendig


,

ge setz t ist Dasselbe gil t auch v o n der kontinuierlichen Gröfse


.
,
.

J ede Quantität ist d er Ausdruck für die Aggrega tio n v on E in


h eite n un d m an ha t d arin nichts andr e s zu sehen als eben d as
,

Gegebensein von Einheiten wel che r eal en Dingen entspr echen , .

D aher ist die Quantität nichts andre s als die ihr unte rworfene
S u b s t a n z D as Sein der S ubstanz ist an d ie Quantität ge
.

knüpft und beid e werden nur in unserm Denken (ra tio ne)
u nter schieden E s gibt d aher keine andr e Re alität im Z u
2
.

samm e n a ls die d er Einze lwes en Wie dieses G anze d as wir .


,

sehe n ,
nicht e in r e al e s E i n s ist s o ndern d a s w as ist die , , ,

A t o m e sind so gibt e s auch keine real e Quantitä t in jenem


,

G a nzen anfser derjenigen we lche d en Ato m en zuko mm t Denn ,


.

e in re ales Accide ns existier t nur a n eine m re alen S ubjekt Und .

wie die Einheit nicht et was v on d em Einen Unterschiedenes


is t so a uch nicht die Qua ntit ät d es Ato m s v on ihrem At om
, .

Und wie die Z ahl nic ht s hinzubringt ü ber die Einheite n hinaus ,

s o fügt a uch d ie Q uantität d es g anzen Aggreg a te nichts Re al es

über die Quan tität d er At o m e hinz u De sh al b wird jener g a nze .

Körper weder v erm ehrt no eh verm indert anfser wegen der ,

Hinzufügung oder F o rtnah m e v o n Ato m en ebens o wie die ,

Z ahl nur durch Addition oder Subtr a k tio n v on Einheiten


gr ö fser oder kl einer wird Diese wie seine weiter en d araus
3
.

sich er gebe nd e n Ausführunge n stützt GO RL AE US a uf d e n im m er

wieder ho lten nom inalis tischen Gr undsatz d afs d ie Wesenheiten ,

nicht ohn e Not zu verm eh r e n sin d



.

A .
p 62
a. 0 A 0 p 9 5, 96
. . . . . . .

E x orc p hilos p 96 , 9 7
. . . .

„ E ntia no n sunt m ultiplicand a a sque b necessitate .



E merc phil p . . . 99,
1 04, 1 46 , 1 59, 1 7 8, 1 85, 1 8 7, 251 , 2 9 8 u . a . Id ea p hys .
p 34 u a. . .
d afe m an d as Trockene im Was ser unter Um ständen nicht
m eh r sieht denn e s ist nicht de sh alb unsichtb ar weil e s nicht ,

m ehr ist son dern weil s eine kl einsten Teil e d ur ch die Kraft
,

d es Fe uchte n v oneinan der ge tr enn t wer den und nun ihr er


Kleinheit wegen nicht m ehr in die Sinne fall en ‘
.

Z u die sen d en Atom en inh ärenten Eigenschaft en si n d a uch .

Schwere und Leichtigkeit zu zähl en J6 d 0 0 11 sind sie nicht ,

eigentlich Eigensch aften son dern die Schwere ist ein e d en ,

Atom en innewohnende Kraft die Leichtigkeit nur die Pri ,

va tion der Schwer e Je d enfalls sind sie nicht aus d er L a ge .


der Ato m e entsta nden vielm ehr ist jedes Atom schwer und ,

behält seine Schwere während der ganze Körper schwerer ,

oder leichter wir d Die Schwere ist eine gewisse v on Gott .


,

d en Din gen als sie ges ch affen wurden eingepr ägte (im pr ess a)
, ,

Kraft durch wel che sie abwärt s bewegt wer den


,

Die E rhal .
o

tung der Bewegun g geworfen er Kö rper ist nicht auf die Wir
k un g d es Mitte ls ( d er L uft) zurückzuführen Alle r äum liche .

Bewegung beruht vielm ehr dar auf d efs sie d urch eine gewisse ,

Kr aft eingep rägt wird und zwar d em bewegte n v om bewe ,

nd e n K ö rper eine Art Gewicht oder Schwere we l che auf


g e , ,

d as Ding eine n Druck ausübt Man kö nne d ie se T hatsac he .

nicht gut an ders be sch r eibe n Die Beschl eun igung der fall e n .

d en K ö rper wird d adurch erze ugt d a fs die Kraft bei der ,

eigen en Bewegung sich verm ehrt und d e r fall ende Körpe r


sich selbst imm er n eue Kra ft e ind rüekt E s ist die s die Auf
3
.

fassung der Bewegun g a ls eine inner e sich erhal tende und selbst ,

verm ehr ende Kraft als eine in tensive Gr öfse wie sie sich scho n
, ,

bei BE N ED ET T I ( v gl 3 B uch) find et und im plicite d en S a tz


. .

v o n der Er haltun g d er Beweg ung um fa l st


Der Raum ist weder die O berflä ch e d es begr enzenden


K o rpers noch der Körper selb st so ndern d as rein e Nichts un d
, ,

gleichbedeutend m it d em Vacuum Inn erhalb der W elt gibt



.

es actu kein Vac uum wohl aber aufserhalb dersel ben Die Zeit

.
,

besteht ad u aus unteil baren Mo m enten d as Je tzt ( d 1 61 0 ist ,


t 1

l
A. a. 0 .
p 1 45 . .

A. a . 0 .
p 1 46 .

1 48 . Id p h
.
ys p 6 8 . . .

3
E mero p 1 92 1 98 I d
. .

. .
phys p 26 28 . .

.

E u ro p 21 4 I d 19713 p 30
4
I d p hys p 29
. . . . . . .
18 . . . .
Gow ns : Baum , Vacuum, Z eit, Atom e .

Zerl egung in unteilbare Mom ente ist nur in d em Sinn e aufz u


fassen wie bei GOBLAE US jede s Ko ntinuum aus actu unteil b aren
,

Einheiten besteht Wirken und Leiden (a ctio und p assio ) sind


.

d as Werden und Vergehen sel bst d as nur im be ständige n ,

F lusse besteht und d a her th atsä ehlieh niem als ist D as Werden

.

und Vergehe n der Körper beruht nicht auf d en Begrifl en der


'

M a terie und Form gegen welche sich GORL AE US sehr ent ,

schieden er kl ärt sond ern allein a uf der Zus amm ensetzung und
3
,

Ato m e .

die Körper real e Teile ha ben so m üssen die se Teile unteilb ar ,

sein Sonst würden die Körper nicht real e Wesen durch Ag


.

gr ega tion sein Wen n e s a ber indivisib l e Teil e


. gibt so ist ,

schieden wird k ann auch getrennt werden Die Grenze der


,
.

Teilung ist nicht d ie Nichtex iste nz sondern nur die Trennung ,

der Dinge v on einan der D asjenige wo vo n Ga ttung und Art .


,

r ä dioiert werden m ufs aueh die voll ko mm ene W esenheit v on


p ,

G attung und Art in sich besitz en D amit also ist erwie sen .
,

d a fs es unteilb are Teil e gibt und der Körper in sie zerl egt
w erden k ann Dies folge auch aus der Unm öglichkeit einer
.

un endlichen Z a hl Hierbei zeigen sich die Ansichten VAN GOOBL ES


.

die Körper zusamm ensetzen so haben sie auch Quantität und ,

Dicke (s All er dings besitz t d as Atom zwei durch d as


.

Denken unterschiedene Seiten wel che dennoch nicht tr ennb ar ,

und in re d as selbe sin d Desh alb heben wir jedoch im Atom die .

Na tur der Quantität nicht auf weil die Möglichkeit der re al en ,

Teilung nicht d em Begriff der Quan tität als solcher sonde rn ‘

A . a. 0 .
p 31. . Ex erc .
p 1 8
. 9 . A . a. 0 .
p.250 .

A . a. 0 .
p 256
. .

Ewerc
. . VIII . De o tomis . S eat . I . Bari in oorporibus atom os .
p 235
.

bis 249 . Dase lb t d


s as F olgend e . ( Im Tex t und Ind ex steht bei Go m a zus .

d urch einen Druckfehler die S eitenzahl 225 statt


F all ,weil d em Ko m positum nur die Kom po sition nicht aber ,

d ie Quantität per se zukomm t Denn d a s Kom positum ist nur


.

Quantum wenn es die Teil e sind also ko mm t ihm die Quan


, ,

titä t all ein d ur ch die Teil e d en Teilen a ber an sich a ls Teilen


,

teil baren Teil e a ber besitzen an s ich Quantität .

die Atom e sich nicht berühren könn ten sowie die bekannten ,

them a tik es können d a d ie Ato m e Quan titä t und Dicke be


, ,
o

sitz en zwei Linien durch dassel be Ato m wenngl eich nicht d urch
, ,

gegen die Möglichkeit der Bewegung läfst sich ebenfalls wider


l egen ; in d er Vo rstellung gibt e s auch eine Ato m hädfte nur ,

nicht in der re al e n Teil ung Wenn also ein Atom sie h in


.

gegebenen Zeitm om ent an drei Atom en vorbeibe wegt ,

Über die Figur der Atom e lä fst ich nichts Sichere s s agen
s .

so klein e Vaeua z
a n un ehm en ,
d a fs kein Atom in ihnen Platz

al so in der Schwebe bl eiben .


d en Zufall so ndern durch die Vorsehung Go ttes Die hom ogenen


, .

Körp er bestehen aus gl eichartigen d ie heterogenen a us nu ,

gleichartigen Ato m en Diese sin d entweder in Berührung


.

( eontigua) oder in Z usam m enh ang ( continua) Letzteres ist der .

F a ll wenn m an d ie Grenzen der einz eln e n T e il e an einander


,

nicht bem erkt All e Co ntinua sind zugl eich Contigua


.

.
Go zm s us : Veränd er ung .

die se gel öst wer den kann wenn einm al Materie und Form und
,

der Übergang von der Po t entia zum Actus geleugnet werden .

Denn alle in d urch diesen Überg ang war es m öglich die offen ,

b ar e Verm ehrung und Verm inderun g an körperlichem Volum en


a uf eine n Begri ff z u bringe n S o b ald jener Übergang aufge
.

hoben wir d u nd die K ör per ein bestimm tes a ktuelles Vol um en


erhalten ist falls m an nicht Ato m e und ein d azwischen tre
, ,

tendes Va cuum oder Fluidum anni m m t die Ver änderung der ,

Dichtigkeit nur als ein e D ur chdringung der Körper z u v er


s tehen D a fs di es aber e in in sich widersp r echen de r Ged anke
.

ist wel cher d e n K ör per begrifl auf hebt sieht GO RL AE US sehr


'

, ,

wohl ein ‘
.

Die Veränderungen der K orper werden nach GORLAE US ’

a to m i stis chen Ansichten in der H a uptsa che a uf Mis chung und

E ntm ischung der Ato m e z urückgeführt doch hindert sein e ,

Annah m e von Qualitäten noch eine reine Ausgestaltung der


m ech anischen Auffassung E ine S ub stanz k ann allerd in gs nur
.

dur ch Gott aus nichts geschaffen wer den und die Kö rper ver
w andeln sich nur schein b ar dur ch Um lager ung der Ato m e In 2
.

die sem Sinn e k ann GO RLAE US indem er unter Körper die Atom e ,

selbst verste ht auch s a ge n , d afs e in Körper ü be r ha upt nicht


,

in ein en andern verw andelt werden kö nne Und dies ist auch .

der Sinn welchen sein p ar adoxer Aussp r uch h at d afs alles


, ,
,

w as auch im m er wird au s nicht s wi r d un d w as vergeh t in


, , ,

nichts ver gehe Die s bezieht sich näm lich nur auf die S ch ö
8
.

p fun g u n d T i
l g ung v o n S ub s t anzen d urch Gotte s Allm a cht ,

nicht a ber auf die Co m posit a innerh al b d es geregel ten We lt


l aufs .D afs e s aber in dies em nur m echanische Än derungen
gibt verm ag doch G ORLAE US noch nicht auszusprechen Die
, .

Mischung kann er ganz mit d en Worte n d er Schul e d efin ier en


als „
Bewegu ng der kleinsten Teil e zur gegenseitigen Berüh
run g so d afs Vereinigung (unio nieht unitas) entsteht Denn
, , .

er nimm t d abei d a seine Ato m e Qualitäten besitzen noch


, ,

einen Ausgle ich dieser Qualitäten an Abe r er hebt her vor


5
.
,

d afs es d azu kein er be sond ern Fo rm der Mischung bed ürfe „



.

Zwis chen d en Elem enten bestehe keine Feindschaft so d a fs ,

E x cr c p 249
. . . A . a. 0 .
p 255
. . A . a. 0 .
p 27 7
. .
ein otwendig sei um sie in Frieden zu h alten Die
meter n , .

bewegenden Prinzipie n bei all en Mischungen sind Wärm e und

in der N atur beruhen zwar auf ihrem En dzwecke aber d ies er ,

ist d en D ingen nicht bewufst so ndern sie sind v on Go tt in ,

dieser Absicht so geordnet d afs er erfüll t wird 8


,
.

D ie Ansichten d es G ORL AE US ü ber die Elem ente sind oben


bereits d argelegt wo r den W ir fügen nur noch hinz u d afs er .
,

sowohl die Erde im Centrum wie d en aus drei L uftregionen


bestehenden Him m el als ruhend ansieht währ end die Sterne ,

sich in ihm bewege n Von d em Schall sa gt er d efs er sich



.
,

durch die Luft als Bewegung der selben fo r tpfla nz e und ver ,

d em Wasse r .
5

G e m afs einen Grundsätz en schlie fst G O BL AE US endlich


s ,

d a fs Körper und Seel e zwei We sen s eien welche im Mensche n ,

dur ch Aggregation vereinigt sind so d ars diese Vereinigung ,

nur durch Z usam m ense tzun g ge schieht und durch Ausein ander

l ö sung aufgehoben wird “


Diese E rklär un g spielt ein e Ro ll e .

in der Geschichte d e s C arte siani sm us A ls näm lich E s e rus in .

dieser Frage mit seinem Lehr er D E S C ART ES in Str eit geriet be ,

rief er sich auf G onnssus und die s hatte zur Fo lge d afs ,

Vokr rus s ein e An griffe a uf D r ecs nr ss a uch a uf die Sch rifte n


v o n G os nss us sowie auf die von T AUBELL US und Ba sso aus
,

A a 0 p 25 7
. . . . . A . a. 0p 2 75
. . . I d 19113
18 p 1 8
. . . .

I d phys p 33, 40
. . . . E z erc p 1 7 9 . . . I d phys p 70
. . . .

E m m p 223 230 . .

.

V gl B u z z, D iet
. . II p.5 77 Ar t Go.a u . s us .
Die Erneuerung der At omi stik in Frankrei ch .

v on der a pprobierten Lehre des AR ISTOTELES Selb st ein so .

eifriger Gegner des S tagiriten wie Bws un D E L A R AMEE ( 1 5 15


bis 1 5 72) h a tte mit all er Unruhe die er erregte an der Uni
, ,

ho lt m ufste er die Akadem ie und die Sta dt selbst verlassen ,

na ch wel cher es ihn imm er wieder zurü ckzog bis der M e uchel ,

m ord als dessen Anstifter m an seinen phi10 8 0 phisehen Gegner


,

J AC C ARPENTABIUS ansah seine m Leben ein Ziel s etzte


.
, W ar .

litterarisohen phil osophischen Chara kters so wirkte sie auf


als ,

die Physik in po sitiver Hins icht wohl k aum ein E r sel bs t sr .

klärte sich für zu sch wa ch ein n eue s Lehrgebäude d er Physik


, ,

die er übrigens nur als N a tur beschr eibun g d a chte aufzuführ en , ,

und fordert e d az u JA GOB S aunen auf der jedoch nichts davon,

hören wollte Aber der ind irekt e E influ fs der ra mistischen



.

nicht ohne Bedeutung geblieben sein Die Angriffe d es E m s .

speziell auf die aristotelise he Physik bestehen in der An wen


geeigneten Gegenstan d d es D isputierens D abei werden die .

F ehlschliisse und die l ogischen Widersprü che d es ABI STO TELES


aufgedeckt und inde m sich die Unfehl b arkeit sein er Beweise
,

vom l ogischen Stan dp unkte aus als zweif el haft zeigt gewinnen ,

die v on Am sr or nnss bekäm pften Ansichten an Ver trauen und

Ts m u1 ss, Gesek d P hil


. . 8 433
. IX . .

P Ru n, S chola rum p hysicarum Zibm in tot1d em anroama äeos


' '

. octo,
e in beso nderer Nachdruck gel egt werden auf die Prüfung d er
Einwend ungen d es A RIST O TELES gegen die alten Physiker in ,

de nen sich eine auß erordentliche Schärfe und Feinheit des


Geistes z eige während all e die überflüssigen und inhaltsl osen
,

Et agen ( Q ua esüuncul a) wel che v on ehemaliger Unbil d ung her


,

sta mm e n beiseite zu lass e n s eie n E s ist k la r d a fs die so r g


1
, .
,

fältige und eingehen de Pr üfung der Str eitfragen zwische n


AR ISTO TELES und seinen Vorgängern die Untersuchung über die
Grundlagen seiner Physik neu beleben m uß te Unter d en v on .

ABIS TOTE LE S bekäm p ften Gegn ern nehm en a ber die Ato m isten
eine hervorragende Stell e ein und der gehorsam e Schüler d es ,

Meisters wurde so genötigt mit d en Lehren D E MO KR ITS sich ,

genauer zu beschäftigen Bei vorurteilslo se n und s charfsinnigen


.

Köpfen ko nnte dies es Studium eben so leicht z ur Anhän ger


s ch aft eu die Gegn er d e s ABIS I OT EL ES als zur Stärk ung d er '‘
,

eri atetis chen Phil o sophie fiihr en und wer zur Üb un g in der
p p ,

Dial ektik die Ato mistik verteidigte m ochte au ch im Ernste ,

Sinn . In der That m üssen wir ann ehm en ,


d afs im Beginn des

nam ne tlich unter d en j ünger en zu Neuerungen gen eigten E l e ,

m ente n und g anz beso nders unter d en phil osophis ch gebil dete n
,

Ärzten in pri vaten Disputatio nen entschieden antiperipa t e tisch e


,

Anschauungen unbedenklich diskutiert worden sin d j a wir ,


.

d ürfen gla uben d afs die h eiml ichen An hänger der Ato m ist ik
,

nicht sel te n w aren we nn a u ch der o ffizielle D r u ck der Sor


,

bo nne jedes ö ffentliche H ervortr eten hinderte Denn wie wäre .

e s s o ns t m öglich gewesen d afs binnen wenigen J uhren in


,

Frankreich eine so sta ttliche An z ahl v on Verteidigern der Kor


usk u l a rth e orie oder wenigstens v on Gegnern der a ristote lische n
p
Physik hervortr eten konnte wie wir sie in der F o lge zu ,

nennen h aben werden ? Der erste von ihnen S E B AST I A N B A SS O , ,

b ezeugt selbst wie viele d am als d aran gearbeite t h a b en die


, „ ,

gleichsam vergrabene Wahrheit ans Licht zu bringe n die rie ,

sigen Fel sm assen welche d en Weg zu ihr versperr t e n w e gzu


, ,

räum en oder doch d urch die stets wiederholten Schl ä ge der

L u mo wa, D e An3 t in Pwnssana


'

acad
'

fortuna Op T IV p 220
'

var . . . . . . . . .
Pa sso : Litterarisches .

Dü putationen so st ark zu erschuttern d afs es nicht m ehr ,

s chwer war d urch ihre E ntfern ung einen bequem en Weg zur
,

Wahrheit zu eröffnen ; wie viel e keinen Hehl d araus m a cht en “


,

d a fs ihnen die Fehl er der aristotelischen Lehre v or Augen


st anden Aber erst im Jahre 1 6 2 1 ein Jahr na ch d em E r
1
.
,

scheinen d es Novum Organum begann in d em alten Mittelp unkte ,

schol astis cher Wisse ns ch aft die öffentliche Agitation für die
korpuskulartheoret-ische Auffas sung d er M a terie .

2 . S ebastian Basso .

Wie z wei Juhre früher in Deuts chland ist es auch in Frank


reich e in Mediziner der o ben ge na nnte D r S EBASTI AN BASS O ,
.
,

wel cher z uerst für die Korpusk ul artheorie m ethodisch auftritt ,

ein M ann v o n äufserst s cha rfe m Urteil und ro fs m Wi en


g e ss ,

wie DE L AUN O Y sa gt Sein Wer k erschien j edoch nicht in


2
.

Paris so ndern ,
wohl aus Gründen der Vorsicht in Genf 3
.

D asselbe ist heute selten und kaum bekannt aber sein E influfs ,

gera de auf die P ariser Kreise m urs ein sehr lebhafter gewesen
sein und die ält eren Autore n erwähnen BASS O mit Achtung
,

n eben he ute noch ber ühm ten N a m en



J UNGI US E T IENNE D E .
,

C LAVES D uscm r ss GASS EN D I BERIGARD MAGNENUS dürften


,
"
, , ,

direkt v on B asso angeregt sein Von sein en Lebensum ständen .

Philos na tur Prae fat


. . . L aux o ms, 0 Op T IV p 224 a. a . . . . . . .

Philos ophie na turalis ad s . Aris to telcm Zibri XI I I n quibzw a l mtr us a .

Genevas 1 6 21 . 8 . Ich citiere nach d er E lzevir-Ausga b e Amstelod ami 1 649 . 8 .

Vgl . B a um I V, p 46 7 , A ss
a, . . .

Vgl Gw 1 m m , D e hbr pr 0p rizls 0


. . . . II ,
art . 5, p 47 . . l inussm ,

La verité d es sciences, l I, c 9 f Ds sc m . . . r s s, Oezwres VI p 1 46


. . .

Com e, I ntr od in phil natur alem c 2


. . . 7 . Hmm m u Acta , p hilos m , p . .

9 39 f . a x 1 p 78xz , M uth Schr e d Genue


S o us n, 8 484 D e Lu x o r . . . . . .

e a O ( 8 Anm
. .
( Vgl Ham a nn, Act phil
. . S . Ra m , His t litt . . . III . . .

IH, Fr 828 , S 462 E Dasel st heiß t es S 46 1 : „ Die enigen, d ie ein An


. . . b . j k .

k
d en en bey d er N achwelt verd ienen die ü erkomm en se, die es verdienen, , b
läsest m an im S tau e liegen Und zu d ieser Gattung gehört auch unser b .

obged achter S mu sr u x us Bm so

S r m rx s , E wercita t p lays p m 30 . . . . . .

Mous o r , Polyhis t T 2 l 2 c 1 1 , 2 p 206 p 864 .Ma usz mxs oitiert B


. . . . . . . . . . .

häufig b
ne en Ss s1ks nr in D emocritus r eviviam . O ( 8 Anm
Banan a, a . a. . . .

Ü b er Vofir ms 8 Bu rn Art Go s t u . . sa, vgl o en 8 463


. b June ms annte . . k
8 W ounwrm ‚ Jungius S 1 8 D emocn t1m r ev , Ticini 1 646
'

Ba se . . . . . . .

80*
Bm so : Die Atom e .

ist nich ts bekannt ,


al s d afs er Arzt war und z u Pon t Mousson

Die Vorrede wendet sich in beredten Worten gegen die


Autorität des Amsror nnzs und die Sucht j ede Meinung zu ver ,

ketzern die nicht genau im scholastischen Sinne sei E s fol gen


, .

Ma terie cht an der en Stelle unveränderliche Atom e zu


un d su
setzen E r rühm t d em Am ror m ss gegenüber die Lehre n des

. .

D emom r s owie die d es PLATO N A mx m om s und E m s nox uzs


, , .

und stell t die Meinungen die s er Phflo soPhen in Bez ug a uf die


Atom e in ihren wesentlichen Unterschieden d ar AN AXAG O RAS .
,

PL ATO N und D E M O KRI T ho fft s r was ihre Grundlehren über die ,

M a terie betriffi ohne Schwierigkeit versöhnen zu können E r


,
.

stell t sich die Aufg abe auf Grun d je ner alten Lehren e ine Theo ,

welche geeigne t is t die Ursa che all er Veränderungen in d er


,

N a tur aufzufind en ; durch die selbe soll eine leichte und ofienkundige '

Lö sung der vielen Fragen erm öglicht werden welche bisher ,

d en gr ö fsten Gelehrten ver geb liche Q ual verursa cht haben .

D as Prinzip a ber a uf wel chem die se N a turlehre beruhen so ll


, ,

ist die Annahm e : All e Dinge bestehen a us ä ufserst kl einen und


verschiedenartigen Teil chen welche die Verschiedenheit ihr er ,

N atur en die sie in getrenntem Z ustande besitzen au ch bei


, ,

ihr er Verbin dung beibeh alten Diese Teil chen nennt BASSO
8
.

Bs sso ( Phil na t l I . . . ar t . 5 p 1 3) sagt, er ha


. . b e auf d er neuen
Acad emia M ussip ontana ( Pont Mousson) in L othringen unter Prof
. Phil.

Ps rnus S m somus stud iert .

Phil nat p 28
. Mats ria m q ue talem nos cum veteribus m erere, q m
. . .

b
eouste t ex parti us d iversissimis Its ut in pa rte osais, v ol osrnis q uam m inim mn
.

reris, sit psr ticul sr um diversi generis cou unctio, j quae in illa co m positions

A . a. O . l 1
. . art . 4, 5 p 1 0 . .

12 . Sed esto vetems circa. ills
prima rerum principia d iscrepasse, certum tsm en est, illos in so co nve nisse,
.

quod et verissim um esse d em onstrabimus, et ad m utationum ns turslium causam


rationem que inv eniend am suffic i& Q uad scilicet agnoverint omneg ex minimis‚
d iversissim inq ue particulis res , co nstrui quse ut s b invicem .
j
se nncts e natura
con um tne

haberent dissimiles, eand em ns turse difierentism j retine re nt, qu o.

c unque tand em nomine res illas voces .


Ba sso : Unverwand elbsr keit d er Elem ente .

der nun einm al im Irrtum sei .


1

Em pirische Gründe für diese Ansicht werden aus der


chem ischen Zerl egung d er Körper entnom m en bei wel cher ,

& oder M i O l ode S hw S l l °aeces ca ut


'

m ( l )
'

n r itus ( ercur us) e u r u p r a , ( p , ,

m or tumn) und Phlegma sich als Teil e herausst ellen die in all en ,

Kö r pern in gl eicher Weise enth alten sin d obwohl m an sie ,

vorher nicht bem erkt h at 2


.

be grifl weist Bs sso darauf Schritt für Schritt die Unhslt


'

bar keit d er Ansicht v on der Verw an dl ung der El em ente un d


E lem entarteil e na ch Wodurch soll sich ein und d asselbe
.

Teil chen zu entgegengesetzten Ver w andl ungen be sti mm t sehen ,

wenn die Teilchen nicht scho n an sich verschiedener N atur


sind ? Warum wird bei der Zersetzung der Körper nur ein
bestim m ter Teil zu Wasser d er übrige nicht ? Warum blei ben ,

Körper d e Teile ohn e Geruch zurück ? Warum la ssen sich


an r

dur ch W asser gewisse S to fl e auswasc hen und extrahieren ?


Dies all es erkl ärt sich nur wenn m an annim m t d afs die letzten , ,

Teil chen der Körper unver änderliche und unv ertilgbare Unt er
schied s vo nein an der v o n N a tur aus be sitzen Diese Verschie
3
.

d enh eit ist ein e s u b s t a n z i e l l e Vo n d en Grün den mit .


,

welchen B A S SO die Gegner widerlegt sei einer hervorgehoben , ,

weil derselbe all e jene Versu che trifft Na turerkl ärungen auf ,

d e s qu antita tiven
El em ents D er Übergang v o n Feuer zu E rde .
,

sa gt B ASSO erfordert ein e sehr starke Z use m m enziehung Diese


,
.

kann keine m o m e ntane sein sondern nur allm ählich eintreten ,


.

W o liegt nun der kritische P unkt an welchem die Verw andl ung ,

d er Form eintritt ? Bei wel chem D ich tigkeits grs d e wird d as


Feuer zur Erde ? Kann es noch Feuer sein während es schon ,

dichter als Wasser ist ? O der so ll es schon Erde wer den ehe ,

A .0 p 23 29 p 27 : Quo d scilicet d e vini et aq uae m isto rum


a. . .

. .

b
parti us compertum est, ess etsi m inutissimas, et alias cum aliis co utinuas , in
sus q us m q ue nature persistere, id em d e omni us m istis esse d icend um ; d is b
crim engue solum esse , quod alia aliis facilius d issolvantur .

A
. a. 0 .
p 31
. .Vgl . b
o en 8 339
. .

A
'

. a . 0 .
p 85 R
. .
Basso : W ärme und Kälte . Der Atem .

es diese Dichtigkeit erreicht hat ? Hier pringt der Vorteil


s

Eine v on Am r or s nns

herstam m ende ,
a uch v on PLUTARCH

stellungen auf seine Weise S o nebensächlich die Frage an .

sich ist so kehrt sie doch auch bei d en Physikern des 1 7 Jahr
, .

welchem sich jede Theorie der Me teris gewisserm afsen zu be


w ähren hat Es handelt sich um die Erscheinung d afs der

.
,

bei geschl os sen en Lippen ausgestofsene Atem keit der bei ge ,

und könn en nicht wirken ; bei ge öfinetem Munde a ber h aben


sie Spielra um sich zu entfal ten Die Erkl ärung B ASS O S ist
,
.

v o n In tere sse weil sie auf d em Gedanken der m olekul ar en


,

sie ko mm en nur n icht als w en n zur Wahrnehm ung weil ,


sie

d ie tom istische Wärm etheorie B ASSOS


a .

BASS O geht davon aus d afs die Sinn e ,


n icht ü ber die

über die thätige Wirkung ( a c tio ) desselben E s sind näml ich .

die w arm en Teile v on d en kalten eingehüllt und zw ar sin d zu ,

diesem Zwecke um so m ehr kalte Teilchen n otwendig j e grö ß er ,

die Anz ahl der wa rm en ist J 9 besser die w arm en v on d en .

k alten Teil en eingehüll t sind um so beständiger und fester ist ,

A . a . 0 .
p 52 . .

Am er , . V, 7 p 964 11 1 0 18
Problema ta . XXXI . .
,

.

a m nc n‚ D e p rima fl igid o VII, 4 Paris 1 841 p 1 1 60, 1 8 f , . . . .

Vgl d ie betreflend en S telle n bei Ds sc aur s s 0 0uures inéd ita I p 78 ;


'
.
. , ,

Gu ss um, Opera I p Ho m me, D e corp ore. Op I p 380


. . . .

Basso , Philos na t p 55 . . . .
e s, de fs viele Dinge die ,
für die Sinne und ä ufserlioh s ehr kalt

Die Verdam pfung d es Wassers d e s s e n D ä m p f e n i c h t ,

L u f t , s o n d e r n w a s s e r a r t ig e r N a t u r u n d d i c h t e r
al s L uft s e i e n erklärt B ASS O in folgender Weise : Die Feuer
,

teil chen dringen in d as Wasser ein treiben die W asserteil ehen , ,

die vordem zus amm enhingen auseinander wodurch d as jetzt , ,

Hier als o is t ebenso wie bei G O BLABUS s chon die Unte r

lichkeit der El em entsr teilch en ergibt .

'

un gewii s, o h die vier E lem ente selbst d iesen Partikeln entsprechen ,

oder oh die Ato m e noch etwa s Einfacheres sind aus wel chen ,

Weise zu Teilchen zweiter Ordnung diese wieder zu sehr ver ,

tigkeit der Natur kö rper t rotz der Unv er änd e rliohkeit der E le

A. a. O l
. . II
D e ma tsnkz et miwto p 6 9
. . . .

A. a. O l I p 66
. . . . .

A. a. O 1
. . II Intenti
. o III, art . 4 N 1
. . .
p 1 12
. .
Bm so : Gott und N atur . Der Spiritm .

eindringt und es ausdehnt na ch oben geführt wird D as Ver ,


.

l öschen des Fe uers ist nichts an dres als die Z usa m m endr ückung
und Verdicht un g der Teil e dessel ben bewirkt durch Wasser ,

und Luft 1
Bei der gegenseitige n Wirkung der E lem ente
.

handelt es sich jedoch niem als um einen Gegensatz inn erhalb


desselben Elem entes oder zwischen der Sub stanz und einem
hinz ugeko mm en en Accidens so ndern um einen Gege nsa tz v er ,

schie d ener Teil e und eine Wechselwirkung v on S ub stanzen ’


.

Die det ailliertere Ausfiihrung der Wä rm e lehre bei B ASS O kann


hier überg angen werden ; was für die Grundlage der Theo rie
wichtig war ist im vorhergehenden aufgeführt
,
.

Auf die se beiden B ücher über die Ma terie und die Mischung
läist B ASS O weiter folgen : 3 B ücher d e form 1 B u ch d e na tura
'

et anima mund i 1 B u ch de motu 1 B u ch de actione ci qua tewr


, ,

p rimis qual itatibus 2 B ü cher d e coelo,


1 B u ch de v isu un d 1 B u ch ,

md eorologeconnn Aus die sen Bü chern wel che in d en Lehren


'

.
,

der speziellen Physik m ancherlei Irrtüm liches enth al ten heben ,

wir nur d asjenige hervor was für die a tom istische Theorie ,

B ASSO S von Bedeutung ist .

v on Grun d aus verworfen an ihre S tell e tritt die unmitt elbare ,

Schöp fung der verschiedenen und unveränderlichen E lem e n tar


'

sub stanzen d urch Gott Die Kraft welche durch sich un d als
.
,

erste Urs a che all es bewegt und l enkt nennt m an N a t u r Die ,


.

Natur selbst aber ist nichts andres als j ene vo llkom m ene Ord
nung wel che in der Schöpfun g und Erh al tung der Dinge w eitet
,
.

D a h e r i s t G o t t u n d N a t u r d a s s e l b e Die ser allw eise


3
.

Geist d en wir Gott oder N atur nenn en bedient sich zur not
, ,

wendigen Bewegung all er D inge gl eichem als nächst en und


allge m einen Mittels einer äufse rst feinen körperlichen S ub stanz , ,

eines W eltä thers ( Spiritus) Wie B ASS O die sen Begrifl d es .


'

Sp iritus entwickel t is t sowo hl für d en innerlichen Z us am m en


,

h ang als d as historische Auftreten des m etaphysischen und


,

physikalischen Bedürfni sses bezeichnend Es handelt sich ihm .

um die Erkl ärung der Ver dicht ung und Verdünnung v on Kör

pern Unter Voraussetzung der unver änderlichen El em entar


.

A . a . O . art. 4 N 18
. .

20 . A
. a.O art 4 N 22
. . .

24 .

A . a. 0 .
p 278 Liber d e na tur a
. . et a nima m und i .
Bm so : Der Ather d er Stoik er .

teile scheint ihm ein e solche ohne Annahm e eines Va cuum s

ann ehm en , so bl eibt nur eines ü brig : Irgend ein e Sub sta nz m ufs

chen u s w voneinander zu trennen Denn d a die grö l sern


. . . . .
'

P artikeln aus kleinen unveränderlichen zus amm enge setzt sind ,

so können die gr öfsern sich nicht ausdehnen wenn nicht die ,

kann dies nun für eine Subst anz sein ? Wir find en eine solche
in d em A t h e r d e r S t o i k e r welcher sich d urch die ganze ,

Welt ausbreitet ; er ist ein körperliches äu ß er st feines Medium , ,

te il e Körper selbst sondern er befind et sich nur z w i sc h e n


d er ,

d en Atom en E r ist einfa cher Ns tur weder schwer noch


.
,

und s charfen Korpuskeln (a culeis subtilissim is ) u n ( 1 d em

Dm ox mr un ter d em Va cuum n icht s an r d es verstanden habe ,

als diesen W eltäth er der Stoiker . Und so,


sa gt B ASSO ist uns ,

was jenes B and ist wodurch diese aus so m annigfaltigen ,

Dingen bestehende Wel t dennoch zu einem einzigen G anzen


wird Es ist eben dieser durch all es ergossene Sp iritus all er
.
,

A . a. O . dc N e hm t
Lib . nte ntio III . I
D e anim e mundi Art I . . . .

Qus e sit illa substantis q use in rsre faetione ignem su it et aäre m et relique b
corpe n . p 800 Ergo m uum est necessarium , n u t. sans a l i q u s. s 1i a.
. .

s ub s t s nt i s intercedit, que ingrediente fiat ut ps rtes vel aéris vel ignis v el s quae

vel ouj nsve rei alias ab aliis did ucantur Hase psucis Dantur perticulse . .

quae non ex te nd untur rerefactione : ex his particulis eclis fiunt me ores, quss j
proind e m inoribus non d ilatatis b
im possi ile est orescere , nisi nov a acced at
substs ntis, vel d etur vac uum Habem us igitur il lud Iuc uieutissime d eine n
.
.

etratum atq ue evictum , u i c o nc e d a m u s v a u u m in t e r p a r te s q uo c


n a t u r a a b h o r r e t, e d m it t e n d s m e s s e s u b st s nt ia m a l i q u e m e o r p o r e s m ,
t e u ui s s im s m q u id e m , q uae in uéris‚
'

ver bi gratis ,
'

r areiac tione,
in partes
a äris esse insinuans al ias sb a1iis d id ucat‚ ut plus loci occupent, tali su stantia b
Dinge bester und ed elster Teil durch wel chen
,
d as All eins ist .

Gedankengang welchen B ASS O hier klar l egt au ch F RAN CE


, ,

BAC O N S eigentüml iche Stellun g zur Atomist ik beherrschte .

Mit Hilfe dieses Spiritus als Bindem ittels der Atom e und

die Vertreib ung des Frem den Diese Bewegungen find en se


.

wohl unter d en gr ofsen Körpern als unter ihren kl einsten

einand erschnell en der Teil chen in d en M olekeln, so d afs die

zeigt d a fs über haupt all e Vorgänge auf e i n e r s o l c h e n O r t s


,

b e w e g u n g b er u h e n ‘
.

Dies ist die Atom istik BASSO S d a s e r s t e vollständig aus


,

über d en C ha ra kte r derselben geurteil t wird ist noch ein iges ,

na ch zutragen über d as Be str eben BASSOS die sogenannten m a


,

ein Bestreben, d as wir u ch


a bei BRUN O und L U BIN wahr ge

Seine Kenntnis dieser Einwände ha t BASS O aus d em K o m


W as endl ich die vo n einem Mi ttelpunkte na ch d en Peri

Oh die l etzten Teil e der Materie kl eine Körper wie bei ,

D E M O KR I T oder Flächen wie bei PL ATO N sin d w ag t Bs sso nicht


, , ,

nicht blofs m it D EMO KR IT und P LATON sondern ,


au ch mit E m s

D ANO B R UN O ,
an dessen Atom istik die bassonisch e , all erdings

physik alischen Resulta te erinnert ,


nur d afs bei B ASS O eine nu

n isth e oretischen Zwang des Monad enbegrifis


°

vorlag . Aber

die Ato m e quasi nur d en gr o fsen W elte nstaub vorstellen ,


w el

fa ssen d und m otorisch bildend zu denken ist Wenn nun ein .

sol cher W eltäther existiert so existiert doch offen bar ein K on


,

w el oh e darin liegt zwar ,


die P artikeln der greifb aren Kör per

A . a . 0 p 372
. .

375
. A. a. . 0 .
p 38 3
. .
h aben fast all e E m euer er der Korpuskulartheorie vor DE S CARTES
und G ALILEI gem eins am ; erst bei diesen tritt d as Probl e m der

ist o ffenb ar die Korp uskula rtheorie un d Physik B ASSO S die be «

d e utend ste . E s scheint d e fs er der ers te ist welcher die


, ,

stellte und na chs t Gom m us ist er auch der erste welcher


,
.
,

d ie Verw andlung v on W asser in L uft verwir ft Bei ihm zuers t .

tritt viel entschiedener als bei B ACON die m echanische Auf


, ,

au ch sie setzen m o lekulare Bewegungsvorgänge voraus Vor .

Gw e re S aggiatore ( 1 6 23) dü rfte nie m a nd so kl ar wie B A S S O

verwertet z u h aben Seine Theorie der Verbindung trägt ganz


.

d en Chara kter der m oderne n Chem ie und es fehl t seinen Ato m en

r ungen der chem ischen Veränderungen stützen dient B asso ,


in

d em in der Molekel sel bst sta tt h aben Die . W ärm eänderungen

oder aus die ser Hüll e hervortreten ; diese warm en und kalten
Teilchen sin d prim äre Par tikeln und die Wärm elehre gründet
,
d iiren .
1
Ebenso ist die Verd unstung und sind die Aggregat

wir Chemie und Phys ik da durch scheiden ,


d afs es sieh in der

Diese Theorie trägt als o einen kin etischen Charakter ,


sie

und als bewegende s Agens dient die Wirks am keit des intra

Konse quenz durchführ t ,


so ndern die strenge Fol gerichtigkeit

deckungen B ASS O S und der Zeitpunkt zu wel chem er


,
sie klar

der all gem eine n Physik z u nennen .

vo n Natur und Gott un d die Einigun g des All e im Weltgeist ,

W el che wir ebenso in B RUN O S Metaphysik find en D a zu komm t .

Vgl hierzu ü
. b er Ham mer S 345, 350
. .
Bxu uur , Vn 1 o x . .
,
ns Cu v s s.

Die Ver ö fientlichungen v on S ENNE BT G o s m sus BAC ON


'

, , ,

B ASSO und D E SPAG NET welche in die Jahre 1 6 1 9 1 6 23 fall en



,

zeigen d afs in die ser Zeit die Korpuskulartheorie bereit s weite


,

Ver br eitung un d z ahlreiche Anhänger gefun den ha tte Denn och .

durfte sie sich im Zentrum der da m aligen Wis senschaft in ,

P aris unter d er Herrschaft d es Aristotelis mus noch nicht ans


,

T ageslicht w agen D er er st e Versuch zu einer öfientliohen .


'

Agit a tion fiir die Ato mistik fa nd in P ari s im Jahr e 1 6 24 s ta tt ,

und der selbe so llte für die E ntwicke lung der Korp uskul artheorie
nicht weniger ver hängnisvo ll e Fo lgen h aben al s der Inquisi ,

tion3pr o z e fs G ALIL E IS für d en For tschritt der freien Forschung

Am 24 un d 25 August 1 624 beabsichtigten JE AN B ru nn ,


. .

As rom s VILL 0 N und E r ms us ns C L AVE S ( S ars pm m xs 0 r 1 v .

oder C n1 vssms) Thesen gegen Aux sr o r s ns s und PARAOELS US


ö ffentlich zu diskutieren BITAULT sollte dieselben verteidigen .
1
,

VILLON genannt le Sold at p hilosop he wie es scheint ein etwas


, , ,

unr uhiger K o pf und in all en Sätteln sich gerecht fühl ender

Autodid akt war zum Richt er und Leiter bestimm t D E OL A


, ,

VE S ein in der Chem ie erfahrener Arz t


,
sollte präsidiere n und ,

Vo n di es e n The sen heben w ir in Be zug auf die ato m istische


Lehr e folgende s her vor Die erste T hese bez eichne t die An
2
.

n ahm e ein er materia p rima als tr üglich und unbegrün de t, die

zweite beh auptet das selbe v on d en s ubstanziellen Form en . In

M ercur e fr anpois, T X Paris 1 625 p 504 ff D a L AUNO Y D e va r


. . . . .
, .

Ar iel in a cad Pa ris fort Op T IV p 220 R


. . S oma , S 501
. .
l em m , . . .

. . . K
Gesek d M a th IV 8 459
. . Ü er d ie Le ensverhältnisse d er d re i Genannte n
. . . b b
konnte ich N äheres nicht e rm itteln . Von ns C 1 1 ves werd en
. zwei S chriften ’

a nge führt : D es p rincip es d e N a tur e, Paris 1 63 , 5


und N ouvellcs Zurmércs
'

p hi10 3 0p hiques d ie e d o ch in keiner d er mir j zugänglichen b


Bi liothe k en

vo r ha nd e n sind . q us s GAF FARBL , C urß sitez ino uyes 5, n 9 p 1 00 nennt


c. . .

ns C r.w d es ex cellents C him istes d e notre tem ps , nach Bu 1 s , D iet



. es „ nu . .

Art .
„ C hesne "
II p 1 56
. In d er mir vorliegend e n lateinischen Ü ersetzung,
. b
Ham b urg 1 6 76 , fehlt d er N am e ns C u vs s (p Au h in J us e rus Briefwechsel . c ’

wird ne C L AVB erwähn t .

D a L u mo r , a. a . 0 . Op . T I V p 225 f
. . . .
der El em ente bestritten ; wenn m an nämlich unter Elem ent „

die ursprün glichen Be st andteile (p artes integr antes ) der sublu

vi er El em enten gebil det : bezeichn e m an a ber mit „


Elem ent “

in welche sie aufgel öst werden so enthielte n die Mixt a m ehr ,

als vier E l em ente ; beides stimm e m it der Erfa hrung der Ver ,

aus fünf einfa chen Körpern oder E lem enten ( vgl S 339 . . Term ,
aqua, sul, szd fw ( s oleum), mera m as ( s sp ifi ücs acid as ),
.
'

. wel che

i d so d afs sie weder wechsel weise auseinander noch aus an


sn ,

dern sich bil den sondern all e Kom posit a werden aus ihnen
,

Seite behauptet wird . D ie n ächsten Thesen beschäftigen sich

schon früher (8 . 340) mitgeteilt . Die vierzehnte These a ber ist

wissenh e it , heifst es d a , oder vielm ehr aus Bo sheit sind zwei


Sätze der Al ten v on Amsr 0 r m ns un gebühr lich verspo ttet wor.

d en, näml ich erstens, d afs all es in all em enth alten sei, und
zweitens, d afs all es aus Ato m en oder Unteilb ar en zus amm en
gesetzt werde Beide s entspricht d em vernünftigen Begriffe
.

v on Verfas sern verteidigt und aufrecht erh alten Diese


d en 1
..

The se wurde v on der theologischen Fakul tät als falsa temeraria ,

et in fid e er ranea bezeichnet .

Lu m or a. a . O . O mnia esse iu b
om ni us et omnia componi ex atomis

sen ind ivisibilibus . Quad utrum que, quis ratione verae Philosophies et corporum

ana tomiae eonforme est, m ordicus d efendim us, et intrepidi sustinem ns.

*
31
sich dem selben Schicks al e durch die F lu cht . Am 4 . Septem ber

Gerichtshof befiehlt d afs n ac hdem besagter D E C LAVES ver


, ,

w arnt worden bes agte Thesen in seiner Gegenwart zerrissen


,

Gerichtsho fs d en besagten DE C LAVE S , VILL O N und B ma unr in

die se Stadt P aris zu verlassen ,


mit d em Verbote ,
in die Städte

und mit d em Verbote für j e d e r m a n n w e r e s a u c h s e i , ,

b e s a g t e in d e n b e s a g t e n T h e s e n e n t h a l t e n e n B e
h a up t un g e n z u d i s p u t i e r e n z u v e r ö ff e n t l i c h e n , .
,

z u v e r k a ufe n o d e r z u v e r t r e i b e n b e i S t r a f e h ö r ,

e r l ic h e r Z ü c h t i g un g sei os d af s sie in dies e m Kö n i g


p , ,

reich s oder anderswo gedruckt seien V e r b o t e n w i r d j e d e r .

m a n n b e i T o d e s s t r a f e irgend wel che Grundsätze gegen


die alten und approbierten Autoren fe stzuh alten oder z u l eh ren ,

oder andre Disput ationen anzustell en als dur ch die Dokto ren ,

JE AN BAP I IS TE ' ‘
Mom ,
der für die an
g g
e riiienen
'

Philosophen

jedes wis sensch aftlichen Fortschritts n och ö fter zu e


n nn n e

Die Aufwendung all er Ma oh tmittel der Sorbonne un d ihre

Mo ers gi t b nur an „ b
ü er nach Kl emm e a. a . O .

francais 0 p 506 R

a . a. . . .
Gu ss s m : Ex cr eita tiones p arad oarica c .

tra cht ko mm enden au f die Physik s ich beziehenden B ücher

dies d as dritte vierte und fünfte B uch Im dritten wurde v on


, .

GASS E N D I d a s V a c u u m einge führt oder vielm ehr in d ie N a tur „

zurückgeführt Im vierten wird u a die aristotelische E le



. . .

m entenl ehr e bekäm pft sowohl w as Z ahl Eige nsch a ften und
, ,

Ver wand elbarkeit der E lem ente als w as die Z usamm ensetz u ng ,

um zu jener Zeit ich in Liber I E x am V c 8 wo es


find et s , .
, .
,

heifst ABI S TO I E LES be schul dige in D e gen et oorr I 1 E ur zno m s


,
' ‘
. .
,

ohn e zureichenden Grun d d a fs er ges a gt ha be die E lem ente


, ,

e ntstün den nicht wechselweise auseinander und d afs er die .

Kom posit a in die Elem ente aufgelöst wissen wollte Amsrors nss .

glaubt nämlich d afs hieraus der Übergang v on Wasser in Erd e


,

fol ge . Aber warum ? In cap 2 fährt GASS EN D I fort beur



.
, ,

teil e er d en D s mox s rr und L E UKIPP unz ureichend ebenso wie ,

andre Phil o sophen welche d as E ntst ehen durch An sam m lung


,

ge schehen lassen wenn er als Grund angibt d afs d as Ko nti


, ,

unum nicht aus Unteilb aren z us am m e ngesetzt werden kö nn te ;

denn während jene v on der Unm öglichkeit physikal ischer Tei


lung sprüchen streite Am sror s mzs über die m athe m a tische
,
.

Und was in all er Wel t so ll jene Vierteilung der prim ären Q ua


litäten ? ! Wie unp ass en d und un zureichen d sin d die D efinitio
n e n derselben ! Wie lächerlich die Vierz ahl der El em ente auf ,

die vierfa che Kom bina tion der Qualitäten zu gründen In


d ieser lebhaften und energischen Weise eifert GASS E ND I weite r ,

doch beruft er sich fiir ein gehender e Begründ ung seiner Ein
würfe imm er auf spätere Aus führungen die uns l eider nicht ,

erh al ten worden sind Seinen Freunden sind dieselben o flenbar


.
'

bekannt gewes en und sie wer den unter der Hand ihre Wirkung
nicht verfehl t ha ben Die Verö ffentlichung der system atischen
.

Erneuerung der Ato mistik E P IK UR S durch GASS E ND I ist allerdings


streng geno m m en erst v om J ahr e 1 6 49 zu d atieren obwohl ,

scho n lange vorher G ASS E ND IS Stellung in all en wissensch aft


lichen Kreisen bek annt und einflul sreich war Der wichtigste '

vo m April und J uni 1 6 21 , Op T VI, 2 . . .


Stoclm ng i d E ntwic
. . k lung d
e er Korpuslrulartheorie .

T eil der Entwickelung der Ko rpuskul artheorie verbirgt sich im

Gelehrten unterein ander als dessen Mittelpunkt wohl am besten


,

M E RSE NN E ( 1 588 1 648) bezeichnet werden darf Der Ursprung



.

der K orpuskul artheorien GASSE ND IS und D ES GABTES a ber ist a m ’

Ende d es ersten Viertels d es 1 7 J ahr hund ert s zu suchen Z wan


. .

zig Jahre vergehen seit der Verweis ung der d isputationssüch


tigen Atom isten aus P ar is in denen in Frankreich kein B u ch
,

erscheint wel ches korpuskul artheoretische Ans ichten vorträg e


, ,

und doch sind es gera de dies e zw anzig J ahr e während wel cher ,

in d em Ged ankenkreise der b a hnbrechenden N aturphil o sophen


die Überz eu gun g sich festigt d afs die Physik nur auf korpus
,

seinem 1 6 2 1 erschienenen Buche als ein erster Vorkäm pfer der


Atom istik n och unvollkomm en vorträgt tritt uns d ann um die ,

Mitte des Jahrhun d erts zu dur chgearbeitetem System e ger eift


,

und ge stütz t auf d en inz wis chen m ächtig e rfol gten F ortschritt

Neunter Abschnitt .

Die Erneuerung der Ko rpuskularth eo rie in Italien .

1 . Berigar d .

Ungefähr z u derselben Zeit in welcher D ESOARTES un d ,

GASSE ND I m it ihren vollständigen und durchgreifenden Theorien


der M aterie an d ie Ö fientliohkeit treten fin d en wir in Italien
'

Bm ues s n und MAGNE NUB ebenfalls zwei Franzosen v on Geb urt


, ,

ihnen vorgetra genen korpuslrulartheor etischen Lehr en sind j ed och


kein eswegs konsequent d ur chgebild et und tragen ein en s o
lung und D urchbil dung d as Probl em des Körp ers naeh d er
e in e n Seite hin seiner Lösung entgegenfi hrte Der G enius .

Franz ose ( 1 57 8 zu Moul ins , na e h an dern der ,


in Paris

lichen Geiste welcher ,


die J ahr e 1 6 20 24 auszeichnet durch ,

werk ist sichtlich


,
nae h d em Vor bild e GALILE Is, ‘
in Gesprächs

zu erreichen suchte ,
d a fs er nicht selbst für die au sgesprochenen

Circ Pie Dedicat Vgl Bs ucx s n, B ist mi t phil IV p 467


. . . . . . . . .

. b
Vgl ü er Bs m s .1 an z T s m m s s X 8 1 7 5 ii . .

Philosop hüz. O tiai 1 643 . Es sind vier W er k e, welche diesen Titel führen,

1 Phys Arist „ ia Ar Iibros de coelo , Utini 1 647 (die W id mung ist ed och
. . .

.

j
b
e enfalls vom 1 Januar 1 643 d atiert und d as W er
. mit d en ü rigen als gleich k b
i
ze tig anzusehen) und „ in d e Ortu et interitu , Utini 1 648

.

Gegen d en er fr üher hers usgab : D ubita tiones in M 09 08 Ga lilaci pro


Baum es : Entstehen und Vergehen .

Am sr orsr ss die Anhängerschaft an ein e korpuskulm


. und

Theorie tritt unve rkennb ar als St andp unkt BE RIGABDS hervor


.
.

Seine Meinun g läfst sich d ahin skizzieren d afs er die Annahm e ,

des ANAXAGO R AS v on unendlich vielen qualitati v verschiedenen


S ub sta nzen als Gr undlage der Körperwelt billigt und sich einer
a to m istis chen F assun g die s er Grun d substanzen z uneigt .

Die Lehre des Am sr or sns s v on d en Form en wel che v er ,

ganglich si nd wird verworfen , ‚


Viel weniger a bsurd ist es .

na ch d er Meinun g der Al ten Zeit un d Bewegun g nur fiir d as ,

Denken von d en Dingen z u unterscheiden und kein an dres


Ge schehen zuzugeben als dur ch Ansam mlung und Abtrennung

lichen Sinne entstande n oder vergangen so ndern nur in der ,

ö r tlichen L age verändert All e Veränderungen beruhen l edig


1
.

lich auf räumlicher Bewegung Beim Entstehen bewegt sich .

diejenige Substanz entweder im hinzutretenden oder im ent


g ge en g ese tz ten Sinn e we l che d as Wese
, n des betre f
f en den

Körpers ausm acht ; E n t s t e h e n ( generatio) find et sta tt wenn ,

durch d as Zus amm entreten der einfa chen S ubstanzen die Eigen
s ch e ften eines N aturkörpers der S
p e z i e s n a ch bes timm t wer
d en ; d as Gegenteil heifst V e r g e h e n ( corruptio) ; Ä n d e r u n g
( alte ra tio) da gegen fin d et dann sta tt wenn durch die Bewegung ,

d er S ubst anzen die Eigensch aft en des Körpers nicht so s ta rk


verändert werden d afs die Spezies eine a ndr e wird Die gegen
,
3
.

s eitige Einwirkung der S ubstanzen wird verm ittelt d urch die


P0 1 en Alle Körper enth alten Poren wenn sie auch bei
.
,

vielen wie z B beim Go lde nicht sichtb ar sind In di ese


,
. .
, .

und ver weilen daselb st j e na ch G unst und Z ahl der ihnen zur
Verfü gung stehenden Räum lichkeiten bis sie entweder v on ,

an dern Eindrin glingen vertrieben oder d urch eigene Kraft


vorwärtsbewegt werden Jene Poren sind nämlich niem als .

l e e r wie D EM O KR I T m einte so ndern imm er a nge füllt m it einem


, ,

fein en Körper ‘
.

Oir c P ie in p riores Zzbr Phys Aris t Giro VII D e infinito p 47


'

. . . . . . . . .

C ir c Pie in Ar
. . de Ortu et interitu Giro
. . . II p 4
. . Generatio est

m otus substautia e essentialia ad venientis vel abeuntis .


Die Bewegung der Sub st anzen liegt in ihnen sel bst Die .

S ub stanzen welche unsr e Welt bil den sind in der v er schie


, ,

d ensten Weise zusamm engesetzt aus e i n f a c h e n S u b s t a n z e n .

e dlich viele
un n . Denn jede Eigensch aft repräsentiert zugl eich

un d d aher der G rund stofie ann ehm en Ihre Bewegung h aben '
.
1

die einfac hen Substanz en in sich selbst und durch sich selbst ; 2

sie sind die Träger d es ges am ten Wel tprozesses in dem sie sich ,

vereinigen und wieder trennen wobei sie in sehr kl ein e Kor


8
,

gewach sene also sich bewegende Körperchen ( eben ihr e Poren)


,

la ssen ‘
.

Jede Substanz besitzt Q u a n t i t a t die mit ihr untrennb ar ,

st ande s unterscheidet diese beiden Begriffe in W ükücbké t ,

gibt es keine solche Scheidun g Wenn z B zwei Körper mit . . .

bestehen . Ebenso m ufs m an a ber au ch ann ehm en ,


d afs bei der

A . a . O Giro
.
p 1 25 . XX . . .

A . a. 0 Giro XXV p 1 49
. . . . . O m nium virtus sunt ipsae b
su stantiae

sim piices se ipsis m o iles b et m oventes .

A . a . 0 p 1 48
. . . A . a. 0 p 1 52
. . . A. a . O Gir o V p 44
. . . . .
( co ntinua s oder c ontigua e) ko mm t s chl ie fslic h,
auf die F a s sung
die ses Nam ens an ; m an wird am be sten die gl eich artige n ( h o
m o genen sim il ares) S ub st anz en als ko ntinuierliche die un
, ,

D as Kontinuum selbst hat m an anzusehen als bestehend


aus un endlich viel en u n t e i l b a r e n Punkten O h m an diese
il
.

unteil b are n P unkte sel b st als S ub stanz en bezeichnen d arf m a cht ,

im Grunde wenig aus wenn m an nur weils d a fs sie keinem


'

, ,

sie daher d as P r i n z i p d e r S u b s t a n z e n d ie wir Körper ,

nennen D a B ERIGARD so mit d as Kontinuum a us Unteilbare n


3
.

zusamm ensetz t m ufs er die Atom istik gegen die sogenannten


,

m a them atis chen Beweise vert eidig en E r führt eu d afs die .


,

P unkte im Ko ntinuum keineswegs in bestimm ter Weise ge


ordnet seien al so etw a am Centrum dichter stünden wie an
, ,

der O berfläch e u d gl sondern d a fs der Körper eben aus


,
. .
,

u n e n d l i c h vi e l e n P unkten bestän de d afs als o an jeder ,

Stell e d es Raum es P unkte vor handen seien und Linien gezogen

W as die Beweg ung an be triflt ,


'

so wird dieselbe durch die nu

br auchen nicht all e als e in z e l n e T e i l u n g e n durch De


zeichnung der einzelnen P un kte ausgesondert zu wer den ,
son

sich jedoch nicht leugnen d afs bei dieser Auffassung


E s l äist
'

des Kontinuum s erheb liche Bedenken in Erwägung komm en .

Diese Schwierigkeiten würden fortfall en wenn m an die Ansicht ‚

D E MOKRII S v on phy sis chen ausgedehnten Ato m en und l eeren


' '

Räum en z wischen ihn en t eil en könnte Aber zur An na hm e .

eines leeren Raum es kann sich BE RIGARD nicht entschlieisen '

Man m erkt ihm jedoch dabei sein Bed auern an und seine ,

Bespr echung d er Ato mistik ist eigentlich ein e Verte idigung


derselben Wenn er diese Lehre nicht v on Anfang an vertreten
.

habe sagt Am er ikas so sei d as ge schehen weil er erst eine


, , ,

P
Bs m e m n: W ir k en d er Atome .

d afs ni em al s irgend eine v on ihnen heifse sie P unkt oder At o m , ,

v on allen andern ge tr enn t exi stiert



.

W ir kungsiähigkeit un d Wirken sind an die S ubstanz g e


bunden und nur im ab strakten Denken v on ihr sch eid ba r .

Bewegt werden die Atom e sowohl von andren als v on sich


se lbst . Räum liche Bewegung ist die einzige Verand erung ,

wel che e s gibt D afs ein a to mistisch konstituier ter Kör per

.
,

wie AR ISTOTE L ES und GALEN einwerfen nicht Einwirkungen


e r l e i d e n könne ist unrichtig E r ist in der That Ver
, .

Ato m en sowie d urch verschiedene Anordnung derselben Au ch


,
.
8

d ie Beweisgründe m it wel chen C IC E RO S E N E CA G ALEN und


, ,
'
,

andre zeige n d afs durch Ato m e kein e Wirkung m öglich sei


, ,

keine ander e Mistio als durch An häufung, keine Funktio n der


Seel e auch die se Einwände sind zu widerl egen Wenn z B
,

. . .

S EN E CA die a to m istische Zusam m ense tzung der Luft bestreitet


'

weil dieselbe alsd ann nicht wirke n könn e so sei d e m zu


5
,

entgegnen d afs der Haufen der Atom e wenn gleich l eicht ,

zerstreub ar und ausweichend so doch nicht wie S andkö rner ,

ohne jede natürliche Adhäsion sei sondern Zus amm enhang und .
,

Verknüpfung besitze ; ein Bindem ittel braucht zu die sem Zwecke


nicht angen o m m en z u we r de n .

Soviel über die theor etischen Ansichten BERIGARD S insoweit ,

sie z ur Korpuskularphi10 30 phie gehören Einige seiner physi .

kalischen Erklär ungen m ö gen noch n achgetra gen werden E in .

Hauptpr üfstein seiner The o rie m ufs e s sein o h es ihm gelin gt , ,

die Verdicht ung und Ver dünnung d er Körper ohne Hilfe eines
V a cuum s dur ch bl ol se örtliche Bewegung ab zuleit en Bei d en
'

z u s a m m e n g e s e t z t e n Kö rpern wird die Verdichtung r e sp .

Verdünnun g durch Eintreten oder Austreten feinerer ( oder


auch gröber er ) and rer S ub st anzen erkl ärt Z u d e n zusamm en .

gesetzten Körpern ist a uch d ie L uft zu zähl en ; sie ist kein


hom ogener Kö rper sondern gewisserm aß en eine Mischung aller
,

m öglichen S ub sta nze n v on denen eine im m er

A . a. O . Gir o [ . X p 67 f
. .

Sa s s cm sagt Na tur .
Q uaes t . II c. 6 , d afs d ie Luft, wenn sie aus zu

sa mm enhanglosen Ato me n b eständ e, keine S pannung und k in n W id


e e erstand

b i t n kö
e e nne . S S 22 1
. . .
Bsm m s n : Verdichtung und Verd ünnung .

feiner , fast bis ins Unen dliche fein er als die and re ist Diese .

höchst feinen Partikeln sin d jedoch in einem be stim m ten Ver


h äl tnisse zu einander ge mischt Alle pneum a tischen E r sch e i .

n un gen l a ssen sich nun erklär en wenn m an annimm t d a fs , , ,

na ch ein er Störung die ses na türlichen Misch ung s v e r hä ltni ss es


dureh anfser e Ver anl assung bei eintrete nder Gel egenheit sich ,

dasselbe so fort durch Herbeiströ m en der geeigneten P artikel chen


wiederherstell t BERI GARD gibt auf dies e Weise eine ganze
.

Reih e v on Erklärun gen im Gebiete d er Pn euma tik Die .

E lastizität d er L uft infolge der en sie sich na ch Aufhebung d es,

Druckes wi eder ausdehnt wird z B daraus erklärt d afs die ,


. .
,

feineren Teil che n d ur ch d en Druck aus d em G efäfse heraus


e
g p r e fs t w e rde n n ur die s e werden v on d en Poren d urch
gelassen un d nun na ch Auf heb ung d es Drucke s wieder

eintr eten um d as natürliche Mischungsverhäl tnis aufrecht zu


,

erhalten Au ch die Wirkung des S chiefepulvers deren Erkl ärun g


.
,

auf a risto t elis chem St andp unkte besondere Schwierigkeiten


m acht weil sich nicht eins ehen l äls t woher d er R a um zur
'

, ,

Entzündung d es Feuers ko mm en so ll l asse sich l eicht verstehen , ,

wenn m an annim m t d afs d as Feuer durch d en Fun ken nur ,

v er anl a fst wird aus d e n Po r en in denen e s ver bor gen ist


, , ,

h erv orz ubre ch en Bei die sen Er klärungen beda rf m an weder


.

der unkl aren aristotelischen Begriffe der Verdichtung und


Verdünnung noch d es Va cuum s der Ato misten E in Va cuum
,
1
.

n äm lich gis ht e s wie scho n ge sagt nicht aber auch keinen , ,

horror vacuz eben weil ein V a cuum unter keinen Um ständen


'

entstehen kann D ie Welt ist kontinuierlich m it Substanzen


.

angefüllt die einfa chen Grund sub stanz en aber l assen weder
,

Ausdehnung noch Zusam m enz iehung zu als o kann Bewegung nur ,

d a dur ch stattfind en d a fs die Sub stanzen ihr e O rtsl age v er ,

tauschen d h d afs nichts bewegt wird an d essen Stell e nicht


,
. .
,

so fort etwa s andr es träte Die Experim ente der Neuer en .

beweisen v orläufig d as V a c uum nicht d a durch die Pore n d es ,

Glases sehr feine S ubstanz en wie z B d a s Licht eindringen ,


. .
,
.
3

D ie Verdichtung und Verd ünnun g d er e i n f a c h e n S ub


st anzen erkl är en die Al ten dur ch eine g e r i n g e r e oder

Giro P ie 5 I d e
. . . . or tu et int . Gir o V p 31 f
. . . .

Circ Pie i p i
. . . . hö r p hys Ar
. . . X p 60
. . .
Br aun a u : S chwere . Licht . Flussigkeit .

g ro fs e r e B e w e g l i c h k e i t ihrer Teile welche durch Na chb ar ,

un d Mischung der unteilbaren Pun kte welche d as Prinzip der ,

einfachen Substanzen sind zurück 3


,
.

Die Schwere wird v on BE RIGARD als eine g e g e n s e i t i g e


Einwirkung der Körper er kannt ; all es Gewicht entsteht durch
d en Ausflufs der Korp uskeln wel cher sowohl v on der Erde ,

a us geht als v on d en schwere n Körpern welche na ch dersel ben ,

s tr eben S o h w e r e ( gra vit as ) selb st ist nur ein Nam e fiir eine

.

Ur sache aber keine E r klärung Die Richtung der Schwer e geht


,
.

zur E r d e nicht z um Zentr um der W e ] t d as Streben der Kö rper


is t ein gegens eitiges wie bei Ma gnet und Eisen ; wenn es zwei
Erden gäbe würden beide gegeneinander gravitieren In D e
,

.

z ug auf d en F all der Kör per steh t BE RN ARD nicht nur auf
d em Standp unkte GALIL E I S sondern nim m t sogar für die F all ,

versuche auf d er schiefen Ebene die Prio rität vor G ALILE I un d


T O RRICEL LI für sich in Anspruch Auch in Bezug a uf die E r
5
.

kl ärung der S onnenfle cke stim m t er G ALIL E I bei und ebenso


greift er die aristotelische Lehr e v o n d er Unver änderlichkeit
d es Himm els e u ; d e n Himm el erkl ärt er d abei für flüssig die ,

Sterne sind feste Körper welche sich in d em flüssigen Himm el ,

bewegen Die Vor schläge welche B E RIGARD zur Messung der


6
.
,

GALILE I Licht besteht na ch BERIGARD aus Korpu skeln


. D as ,

d ie um so viel kleiner sind als al le übrige n j e l eichter sie all es ,

ohne Ansto fs durchdringen kö nnen Flüs sig ist ein K ö rper . ,

wenn seine Urbest and teile Q n incipia die unte ilb aren P unkte ) *

nicht fe st a neinan der hängen so d a fs die einzelnen Teil chen ,

Gir a Pie . . De or tu et int V p 38 . . . . A . a . 0 . VII 13 55


. . .

0ir c Piß .

. i p rior
. . libr p hys
.
, p 6 1 . IX . .

Giro . 86 f .

A a p 97 :
. . . alia principia, ex quib us a m e d em onstratum est

aliq uid simile viginti annis anteq uam illi d e es re q uid quam vulgassent Diese .

Reclam ation hat ab er nichts zu sagen, d a die Galileisohen E ntd ec ungen nicht k
nur 20, so nd ern üb er 30 Jahre älter sind al s ihre 1 6 38 erfolgte Veröffentlichung .

A. a . 0 p 55
. .

Giro . Pie D e or tu
. et int . IX p 68. .
Unbrsuchbsrkeit d er qualitativen Atomisti k .

wel che die Mathem atik entdeckt ? Es m ufs al so icht blo is


n

d as Mittel gefunden werden die intensive Größ e wel che


, , d as

Erfassung jener Re alität al s die ge se tzm ä isige


'

Tendenz

nierbar en Bewe gxm g. Dies ist der Gr un d , weshal b eine quali

begrifl lioh
'

zu bestim m en . D arum ist der Rückgang BE RIGARD B

O AS nur einer jener blind end igend en Nebenwege wel che bei
G B ,

d em S uchen na ch der zum Ziele d er Naturwissensohaft führen


d en Strafes eingeschla gen aber als aussichtsl o s erk annt werde n
,

Im übrigen teht BE RI GARD S Lehre durch seine Auffass ung


s

d es Kontin uum s als eine s aus sub st anziell en P unkten z us a mm en


ges etzten sowohl mit BRUN O und Bs sso als auch mit G am m s ,

punktuell er Atom istik im Z usamm enhang e S o viel erkenn t .

digen Grundgedanken d es Variabilitätbegrifis ; doch darf m an '

denselben bei BE RIGARD nicht m ehr als v on GALIL E I unabhängig

Drei J ahrs nach d em bes prochenen W erke e em e er

s cheint ein Buch welches schon durch seinen Titel


,
D emo critus

Jo m so Cnnr sosr ox o Ms e ns s o , Burgund o Lux oviense Patr itio , Philosoph e ‚


m D emocn tus
'

s s us : revivis ccns.

Es ist v erfafst v on J O HANN C ns r sosr omus MAGNE NUS der sich ,

selbst auf d em Titel der Schrift als Philosophen Arzt und ,

Professor d er Medizin an d er Univer sität P a v i a bezeichnet .

Er ist wie BERI GARD ebenfalls ein geborener Franzose sein


, , ,

Haute S aöne) seine ersten Studien m ach te er zu D öle un d


,

kam dann nach I talien Näher es ist v on seinem Leben nicht .

bekann t ; es existiert v on ihm ein Tractafus de M amma und ein


Tracta tus d e Tabaco ‘
Der n eue Dem okr it ist seine philoso .

hisch e E rstlin gssc hrift und s cheint s ein e einzige hfl 0 0 hi h


p p 8 p s c e

Wenn die alte Phil osophie sich d en Al terssohm utz abwüsche ,

m eint MAGNE NUS ü berstrahl te sie die n eue und nur die Lehr e
, ,

erscheine wahr haft würdig welche v o m Munde der älter en ,

W eisheit selbst hervorgehe Die Atom enl ehr e D E M O KRITS habe .

bisher noch niem and erneuert denn S EHN ERT der zwar in , ,

einem Kapitel über die Ato m e handl e h abe keine swegs die ,

Existenz v on Ato m en sondern v on physikalischen Minim en ,

einer l ängeren Vo rr ede (Prol egom ena ) verteidigt er


In
Leben Charakter und Geiste sschärfe d es D smox m r und zähl t
,

11 a
. siebzehn Schriftsteller a uf wel che de sselben ehrenvoll ge
.
,

d a cht h aben Alsdann gibt er eine kurze Übersicht der Lehren


.

d es D E M O KR IT ü ber die Ato m e oder vielm ehr de ss en w as M AG , ,

ihm n am ntl e ich Amsror s nss Gu s s m sz und D me nnss , ,

L ns nr m s ß
Es fol gt ein Vorwort an d en Le ser welches einige ,

Medico, et in Universitate Ticinensi Regio Medicin e Pr ofessors T ieini 1 646 . .

nachE d ctab ultima Hsgae C omitia, E x T ypographie Anmu t Vu cq


'

Ich citiere . .

1 6 58 . Bnuc m
12 .
(B ist p hil IV p 504) gi t noch eine 2 Ausg Lugd . . . b . . .

Bat 1 648 eu ; W m ss in Biogr um s noch eine 1 688 Ge wid met ist d as Buch
'

. . . .

d em S enat von Mailand am 30 April 1 646 . .

Vgl Biegr um s T . V p 1 35 Im D emoor reuiv führt er noch


.
'

. . XX I . . . . .

al s S chrift von sich ein Theorica milito ns


'

an (p . welche ich sonst nicht

angege en b find e . Ü b er „ Irrtüm er bei M am as



s. Mm ue u an D iag L aertzum .

ad mmzitimws . Am stel 1 692 . . mx 8 . 37 .

D em . r es . p .34 44 Aus A m—
s r 0 r s r s s fiih
.r t him s s s u s fo lgend e S tellen .

an : P hys I, 6 ; . III , 27 , 29 V I , 1 0 D e gen anima l .


,
4 II
D a 60 610 W . . . II .

42 , 43 D e gen
. . et. co n . I, l . 56 , 57 . De a nima I, 20 , 30, 44, 68, 7 1 , 7 3 .

ess 1m s Aufls ssung


' ‘

De r esp . c. 6 . De sem et sensib. c . 4 . Da ich Ih aus

"
32
Ma s s s sus : Historisches . Pfima ma teria .

phfl 0 30 phie SEBAST IAN B ASS O wird als Neu erer und
enthäl t .

Gegner des Aursr or um s erwähnt Ps m os nsus C AM PAN E LL A , , ,

F LU DD C R OLL und die Chemiker werden mit wenig Achtung


,

genannt dagegen T r cuo Kun ze G ALILE I S cus m s s gepfiesen


, , , ,

un d d en Begr ündern der Wis senschaften zuzuz ähl en sind weil


,

sie

der Ma them atik an der Philo s0 phie kl arl egen D uscas rns oder .

GASSE N D I find en sich nirge nds erwähnt Sich selbst rechn et .

MAGNENUS zu d en E m euerern älterer Ansichten ; wi e C O PPEBNIKUS


d en As rsrz ncu Mus eu m s Fram e s d en P L ATON so woll e er d en
, ,

nur im historischen Interes se ; vortra gen


Katheder aus v om

werde er stets nur d en A RI STOTE L E S welcher für d en Un ter ,

richt der Jugend am be ste n sich eigne .

D a s B uch selb st ist nae h m athem a tis cher Methode ge



Die aristotelischen Begrifl e



v on d en su bstanziellen Form en

ber kein e allgem eine p rima matem a im aristo teliseh en Sinne


a ,

so ndern die p rima materia ist nichts an dres als die E lem ente

e in und dieselbe kann weder entstehen noch vergehen und


,

bildet die Grundbestandteile in welche all e Körper dur ch die ,

letzte Auf lös ung zerl egt werden Diese B estimm ungen sin d a ber .

die M ma materia und die Elem ente identisch .


1
Die El em ente

führ lioh d arzulegen ha b e, gehe ich hier auf eine Kr iti k d er Berufung auf diese

1
A
. a . o p 56
. .

58, 7 8 .
El em ente gäbe es fü nf, Feuer ( oder auch Äther) Wasser Er de , , ,

in der Elem entenlehre herrschenden all gem eine n Anarchie .

MAG NER US glaubt nun in der L age zu sein durch seine ,

m u
ss ebenfalls ; m an braucht nur noch zu bea chten d afs na eh ABI ,

sr or s nss M etap h V 4 au ch d as Kl eine E infac he und Unte il


2
,
.
,

vor ,
auß erdem eine D efinition na ch D smom r zu geben . Da

h ei1sen
'
sie weil es minim al e Ge sta ltungen zweiter Art gibt
, ,

wel che dur ch andre Urs a chen wie die substanziell en Form en , ,

d en Um schwun g d es Himm els etc zur Mischun g be stimm t .


,

nicht aus M aterie und Form zusam m engesetzt denn der Be ,

griff eines all gem einsten Körpers wie es d as E lem ent sein soll , ,

schlie ß t jede Zus amm ensetzung aus Dreierlei hat m an an .

gun g zu Verbindungen ; in zweiter Linie ko mm en Elem ente


d ie
als Teil e des Universum s und im R aum e beweglich in Betra cht ‘
.

1
A. 0 p 82
a . . .

2
Nach unserer Bezeichnung metap h IV, 3, p 1 01 4 11 5 . . .

D em rev p 87
. A, a 0 p 9 1
. . . . . . .
lh s s s sms : Drei E lemente Ih re Bewegung .

Wirkung wobei jedoch


,
zu bem erken is t, d afs e in einzelnes

kann ; die Neigung z ur Mischung ist die eigentüm liche D is

wesentlich ist Die Beweglichkeit der E lem ente ist eine d rei
.

fa che ; die erste is t na ch oben oder un ten gerichtet und be


dingt d urch die Dichtigkeit Dünnheit Breite ( O berfläche) Z u , , ,

samm enh an
g Schwere oder L e
,
ich tigh eit ; die zwei te bezieht
sic h a uf d en gem einschaftlichen Vorteil und ent springt aus

m ein sten Nutzen d er gesam ten Wel t und ist die m aß gebende ,

und des Vacuum s ; die erstere ist vertikal die zweite ,


s chief ,

Die Vierzahl d er Elem ente sei nicht genügend bewie sen .

ARISTO I E LE S l eitet sie v on d en Bewegungen her aber es gibt


' ‘
,

oder Äther angenomm en werden Diese Herleitung sei jedoch .

will kürlich und m an kö nnte auf die se Weise auf all e s Mögliche
schließ en z B a uf vier E lem ente weil es vier Jahr eszeiten
,
. .
,

gä be w as aber für die Tropen nicht stimm en würde ,

oder auf 1 2 E lem ente aus d en 1 2 Mo naten oder auf 7 nach ,

d en P laneten wie unser Ung ar th at ,


.
2

E s gibt aber nur d r e i El em ente F e u e r W a s s e r und , ,

E r d e Die Luft ist k e in Elem ent denn sie hat keine ihr
.
,

positum ein Sie ist weder kalt no ch warm weder trocken


.
3
,

no ch fe ucht an und für sich ; ebensowenig ist sie schwer Die .

v on an dern ( un ter ihnen B ASSO ) für die Schwere der L uft a n .

geführten Vers uche und Beweis e werden z u entkräften ver

Na ch diesen Festsetzungen über die E lem ente ko mm t es


z ur Erkl ärung über die Atom istik selb st Die E lem ente sind
5
.

1
A . a . 0 .
p 93. . 1 02 . 110 .

A . a. 0 .
p 1 26, 1 40, 1 44
. .

A . a . O Disp 11
. . . De co mpositions rerum ex ato mis .
p 1 57
. .
M1 ss s s us : Die Atom e .

Ato m e . D as Ko ntinuum ist zusamm en gesetzt aus Atom en oder

Atom e sind keine m athem atischen P unkte denn diese h a ben ,

keine Dim ensionen die Atom e aber haben so lche ; tr otzdem


,

aus m athem atischen P unkten weder aus einer end lichen noch , ,

unbestimm ten n och ab solut un en dl ichen Z ah l derselbe n


,

MAGNE NUS sagt er h a tte 42 Meinungen über die Kon stitution


,

d es Kontinuum s referieren kö nn en so ndern aus p h y s i s c h

un t e i l b a r e n ab er r ä um l i c h n o c h a u s g e d e h n t e n
'

P a r t i k e l n Dies sind die e i n f a c h e n A t o m a wel che


.
,

d efiniert werden kö nn en als Wurzel und Anfang der m a teriell en

schon m a them atische Ausdehnun g be sitzt m acht a s weil e s , ,

nicht sinne nfäll ig ist no ch kein phy si sches Ko ntinuum so ndern


, ,

führt M AGNE NUS cht Gründe auf die jedoch zum Teil auf blofsen
a ,

S pitzfind igkeiten beruhen so dort w o er mit scholastis ch , ,

dial ektischen Be grifl en ficht sich auf d as Wesen d er Schöp fung


'

beziehen könne ,
und wo er blo ise Wun dergeschichten
'

aus

liche scheue ,
ferner d afs Minim a un ter d en verschiedenst en

un teilb ar s ein ‘

m ü1sten, weil es o t entweder eine Ma terie


s ns

chem ischen Experim ente wel che ,


zur Annahm e von Atom en

aqueus , tm die Luftato m e welche aber nicht Ato m e


*
eac, und ,

eines E l e m e n t s sind Die miz ta comcscula sind nicht Ato m e .


,

wie S ENNERT woll e J ene vier Ar ten Ato m e sind s u b s t a n z i e l l e


.

A . a. 0 .
p 1 74 Propo s
. . . XIX . A . a . 0 .
p 1 88
. .
Mae s s sus : Gestalt d er Ato me .

Nur für die F euerato m e erscheint es zweifelhaft ,


oh dies e sich

L uft und Erde in d auernden Mass en , ni cht a ber ebenso be

angeblich na ch DEMOKRI T die verm eintliche Gest al t der


,
ein

auch irgend eine and re Gestalt ann ehm en na ch Maß gabe der

Die L uftato m e ind indiflerent


s
'

gegen jede Gestalt , per accid ens

diese Fähigkeit der Atom e ihre Gestalt ändern zu


Auf ,

könn en gründet sich die physikalische Theorie des MAGNENUB


, ,

die in der Tha t einen eigentüm lioh en wenn auch auf unklaren ,

stalt der Atom e w andelb ar ist hält ,


MAGNENUS an der Einfa ch

Er stell t sich näm lich vor ,


d afs zwar d as Volum en eines Ato m s

kö nne wel che v e r s c h i e d e n


, g r o lse
'

R ä u m e e inn ä h m e n .

s . a. o p 21 0
. . . A . a . o Prop x x vn- x x x
. .
p 230
.
-
259 .
Ha e x zs us : Die Gestaltänd erung d er Ato me .

in die and re ,
sei es aus äufsern oder innern Antrieben über ,

geben ,
z. B . aus der Kugel in C ylin der oder P arall elepiped a ,

D ur ch Vergrö ß erung derselben nehm en sie aber einen


die
gr ö is

em Ra um e in und der g an ze Körper kann auf d iese


,

Weise ohne selbst bewegt zu werden seine Ausdehnung und


, ,

Gestal t unter Beibehal tun g seiner Mas se ändern indem nur ,

innerhalb desselben in d en Ato m en Bewegungen auftr eten .

E in einziges Ato m kann sich so m it ohn e Verdünnung Auf .


,

blasung oder Wiederholung a uf na türliche Weise bis ins Un


endliche aus d ehnen wenn es v on regelm ä ß iger Gestalt wobei
, ,

ein bes timm te s Volum en d e n kl einsten R aum einnimm t ( soll


heiß en : die kl einste O berfläche besitzt) zu unregelm äfsiger ,

MAGNE NUS m eint hier mit d e m Ausdrucke „ einen gr ö fs ere n

als einen grö iseren Raum inh alt h aben ; er versteht unter
'

10 0148 d as örtliche Gebiet wel ches d urch die Gestal t ein es Ato m s,

beherrscht wird wenn m an die l in e a r e u Dim ensionen d esselbe n


,

A . a. 0 p 26 2 : T ote
. . . b ase m es d octr ina in isoperim etr arum figurarum
.

Volum en an M1 . e szx us b nttd


e u z en S atz , d afs bei k onstanter O berfläche die
E ngel v on allen Kö p r ern d as größ te Volum en hat, und schließ t nun um ge

ex porreeta, quam si in cylind r um, on usj b asis q


ead em es:.et at ue coni. Et
sieutifigura po ud ns non angst, its neq ue quantitatem , vel m olem, sed terminos
tantum m athem aticos : ead em est m anus in volam ex pansa, e t contraota in pugnum :

A Union atomus. sine


. a. 0 .
p 410, 4 1 1
. . rareiactio ne, sine inflatione,

in infinitum C um enim figures regulares in isoperimetris sint msgis


1h s s s s vs : K itik
r seiner Ato mtheorie .

als m afsgebend ieht und seine äufserste n Grenzp unkte als Be


ans

stim m un gsm itte l fiir di e Gr öfse betra chtet E s bl eibt d abei na tur .

lich unbe stim m t w a s aus d en Räum en ge m a cht werden soll


, ,

w el che z wis ch en diesen Grenzpunkten d es Atoms aber aufserh alb ,

der O berfläch e liegen die d as kons tante Vo lum en um schließ t ,

an einander gelagerten Atom e n besteh t un d will m an sich die Aus


dehnung desselben na ch allen dre i Dim e nsionen erkl ären so kann ,

dies unter der Annah m e d e fs die Ato m e ohn e Z wim henr äum e ,

aneinander gelagert bl eiben nach der Hypothese d e s MAGNE NUS ,

allein ni cht geschehe n Denn wenn 2 B die W ürfel atom e . . .

nac h zwei Dim ensio nen Länge und Breite sich ausdehnen so , , ,

m üssen sie notwendig na ch der drit ten hin z usamm ensc feu ;
daraus folg t aber de fs auch der ganz e K ö rper nur na ch Länge
,

und Breite hin sich ausdehn t nach der Dicke a ber sich ,

d efs ein Teil der Atom e nach der Dicke hin sich ausdehnt ,

dann aber k ann ein e Ges am tausdehnung des Körpers nur statt
haben wenn die S eitenflächen der Ato m e sich voneinander
,

lösen und l eere Zwischenräum e entstehen ; so nst kann eben bei


ko nstanter Masse kein gr öiser er Raum eingenomm en werden ‘

gedehnt denkt d afs die Ges talt der Atom e unr egelm äfsig wir d
, ,

e twa wie ein e M ensehenm a sse weiter aus einan der rü ckt wenn ,

jeder einzelne Arm e und Beine spreizt ; a uch dies setzt d as

lee r enRa um unter keiner Bedingung zu sondern erklärt d afs ,



,

sel bst D EMO KR I T unter d em l eeren Raum nur die L uft vers tanden

Gestal t zugesprochen so ndern sie einer jeden für fähig erkl ärt ,

hat so sind dies elbe n sehr geeignet , die Stell e d es Va cuum s


,

zutr eten ,
d . 11 . sie sind stets bereit ,
wo ir gend infolge Gestal t

und Ver dünnung der Körper schliefslich nur erklärt durch


Aus und Eintreten and r er Teil e insbeso nd ere der Luftato m e, ,

A . a . O Disp
. . III. Princ . o .
p . 37 5 . No n d atm: v ac uum in natura .
510 Mae s s x us z Prinzip d geringsten . K r a ftaufwand es . W irkungen .

in Wallung bringen ; j e weniger ko m p akt die P artikeln eines

Veränderungen in der Körperwelt bedin gt gilt d as P r i n z ip , ,

d a fs d i e N a t u r a l l e s a u f d e m k ü r z e s t e n u n d l e ic h t e s t e n
W eg e z u e r r e i ch e n s u c ht also d as Prinzip des geringsten
s
g
,

ist sie doch nicht die einzige Am lieb sten allerdings fin d et .

die Änderung der Eigensch aften in der Körperwelt durch die


lokal e Bewegung st att und zw ar d as was die Schul e alteratzb
, ,

nennt dureh die unm erklichen Poren un d Gänge ; die intensio


,

der Atom e welche eine höchst


, m annigfaltige sein kann die ,

nicht nur die Gesam twirkung des ganzen Körpers sondern die ,

tragung oder Hemm ung der Eigens chaften ist ebenfal ls wenn ,

freien Raum ,
( 1. h in. der Luft deren Atom e diese F ortpflanzung
,

Übertr agung der Eigenschaften ,


sondern nur eine gegenseitige

bindung sich au sgl eich t ohne , d a fs jedoch die Atom e an sich

Atom istik . Ein e Reihe An wendungen , welche er v on seinen


A 0 p 287 , 29 9
. a. . . .

A a 0 D ies III princ 4 p 375 : Mo ilia, q use naturaliter m oventur,


. . . . . . . . b
ad locum quem appetunt illuc te nd unt, que fieri potest revissim e, et facil lime, b
natura enim compe nd io sa est suaq ue per lineas breviosim as o m nia m ovet .

A a 0 p 282, 283
. . . . .
Beurteilung d er Atom isti k d es Ms c x ss us .

Hypothesen zur Erkl ärung v o n Na tur erscheinungen und Wider


l egungen v on Einwänden m a cht sowie seine auf D E M O KRI T

, „

gegründete Theorie der Farben m ufs hier übergangen werden ; 1

desgleichen sind seine Anfiihrungen und Widerlegungen der


sogenannten Beweise der M a them at iker gege n die Ato m is tik
8
.

nicht beso nders zu betra chte n d a sie all e a uf d en S atz heraus ,

komm en d afs d as m a them a tis che Kontinuum eben kein phy


,

sie ches sei und die Linie im physikalischen Sinn e nicht ver
,

wechsel t werden dürfe m it der m athem a tischen die sich in ,

bel iebig und unendlich viel e P unkte teil en lasse .

Will m an die Ansprüche d es MAG N ER US auf eine Erneuerung


der Lehre D s nox m r s kritisch prüfen so ist es klar d afs sie , ,

vö ll ig zur uckgewiesen werden m üssen Man m ag noch die .

Ersetzung d e s Va cuum s d urch die L uft welche er im Sinne ,

DEM O KR ITS vorzunehm en glaubt als entschuldbaren Irrtum hin ,

gehen lassen aber die unter d em E influfs der in ihnen liegenden


,

aristotelis ch av erro istisoh en Form e n ihr e Gestalt beliebig ver


-

ändernden Ato m e sind doch gerade d as Gegenteil v on d en


'

st arre n Ato m e n D E MO KRI TS Zwar soll en auch sie ein e konstante .

M asse besitzen aber durch jene A nnahm e der Veränderlichkeit


,

der Figur ko mm t die g anze Schwierigkeit d es Probl em s welches ,

d urch die alte Ato m i stik gel öst wer den sollte wieder in die ,

Voraussetzungen hin ein Dieses Pr oblem wi e V erä n d e r un g .


,

m ö g l i c h s e i ist MAGNE NUS gar nicht z um Bewufstsein geko mm e n


, ,

oder vielm ehr der Begriff der aus der Materie educierten Keim
form en beherr scht s ein Denken so aus schließ lich d ais er d en ,

W iderspruch dessel ben mit e iner ko nse quenten Ato mis tik nicht
bem erkt E s ist d aher sehr unger echtfertigt wenn er glaubt
.
, ,

philo sophisch strenger als S ENNERT verfahren zu sein und


diesem vorwirft d afs er nicht A tom e sondern nur physische
, ,

Minim a gel ehrt aufserd em die Mi nim a zweite r Art auch Ato m e
,

genannt habe E s ist früher ( 8 S 443 449) na chg ewiesen worden


. . .
, ,

d a fs S E NNE RT in der Th a t die phy sische Unteilb arke it der


Minim a beh auptet also wirklich Ato m e so gut wie MAGNENUS
, , ,

A a O Disp
. . . cap IV 438 457 . III
Diesel e hat zum S chl a fs
. . .

. b
resul tat d afs die
, F b
ar e ein inn eres vemchied enartig ge rochenes nnd verd un b «

hsiten Licht d er K
örper sei, welches von d en Feueratom eu ausgestreut und
v o n d en and ern Atomen
ge ro chen wird b .

A a p 313 36 1
. . .

.
k k
MAGNE NUB: E le tische T heorien .

ange nom m en ha t , und d afs er sehr wohl von d en einfa chen


Ato m en die p rima miwta unte rschied Man sieht also nicht
.
,

er durchaus abhängig ist hinausgegangen wäre insofern es ,


1
,

sieh um eine strengere Grundl egun g der A tom istik handelt .

Es kann sich da her nur fra gen oh er die Korpuskul artheorie ,

als physik al ische Hilfshypothese gefördert h abe Hier hat er .

a ll erdings die K o r uskul ar h ot h bede ute n d weiter ausgeb aut


p yp e se

und ihr ein e sehr gro ßes Geschm eidigkeit gegeben , indem er

s ein e d ehnsa m en A to m e einführt und neben der Wirksam keit

a nn imm t Aber die Einführung der Grundeigenschaften ( die


.

freilich bei S E NNE RTS E lem entar a tom en sowie bei B ASS O und
B ERI GABD aueh stattha t) ist wie scho n frü her aus geführ t auf , ,

d ie D auer kei n h altb ares und entvvickelungsiähige3 Mittel der


N atur er kl äm ng und di e q uall enartigen Ato m e wel che alle
, ,

G es tal ten anne hm en kö nn en las sen d en Z ustand d es Urstofies


as , d en T ha tbestand zu r egistrier en ,
und es beda rf keiner

3 . D ie ne ue n Probl em e d er Korpuskul ar thsorie .

vorangehenden d argestt sin d ,


befind en ich in d em guten
s

G lauben dafe die An sichten der


, ältern wie der spataru Gegn er

j enische Naturphil o sophie die Atomistik L nux rr r s und D E M O


,

KRITS E M P E D O K L E S ANAXA G O RAS und die verwandten Lehren


, ,

bei Stoikern un d Epikureern sie alle m üssen herhalten um , ,

im Altertum zum Teil sich gebildet ha tte . Die g estrebte


an

s eitigen physikalischen St andpunkt e jener E m euerer gar nicht


so sinnl o s wie sie vo m tiefer gehenden phi10 5 0 phisehen G e
,

s ic htsp unkte a us erschein e n m ufs Denn es handelt sich im .

8 sm ar wird von Mm s s x us citier t p (VI), 1 26, 1 82, 187 281 , 285, 429 ;
. ,

31 880 p 46 , 1 25 , 1 4 1 , 144
. .
Zurückverlegung d es Korpetproblems in d as K k
orpus el .

Abstr aktio n au sgeschl ossen hielt ko nnte


, m an zu keiner Natur

m ufste sich erst daran ge w o hnen, in der Wirkl ichkeit d es D a

ohn e d en sinnl ichen zu zerstören Dieser schw ankende Über


.

gang in wel chem sinnliche Qualitäten und rational e El em ente


,

im Begriff des K orpuskels n och un geschieden sin d liegt in ,

der Erneuerung der Korpuskulartheorie vor Die Frage : W as .

ist der Körper ? wird v orläufig dahin be antwortet : Der sinn


lich wahrnehm b are Körper zeigt die Veränderungen seiner

ihrer
Kl einheit wegen nicht wahrnehm bar sind ; diese Teil che n
Korpuskeln sind Substanzen wel che räumliche Ausdehnung
,

aus na ch Analogie d er ansichtbaren Körpern stattfin


d en
d end en Veränd erungen vorgestell t Wiejene E l em entarkorpuskeln
.

pirisohWirkung hervorbringen d as ist streitig und Gege n


e ,

stand der physikalis chen Phant asie und Hyp othese D anach .

teres es der Korpuskularth eorien allein auf die Erklärung der E r

puskeln gerichtet und die Frage na ch d em Wesen des Körpers


nur z u r uc k g e s c h 0 b e 11 D as Grundproblem in seiner Tiefe
.
,

F iirdie Vorbereitung dieser Problem e h at die Korpus


kularth e orie bei ihrer Erneuerung dies gel eistet d afs dure h die ,

der Hypothese freieres Fel d geschaffen ist Wir werden freilich


.

sehen, wie d urch d en Mi ß brauch der l etztem die Korpus kul ar


physik sich selbst diskr editierte .
Notwendig k eit d er Korpuskeln . Nsus Pro leme b .

Andrerseits aber war es notwendig vor ,


all em d em S ub

teilchen als mit sich selbst identisch und als ein im


Wechsel der Erscheinung unveränd erliehes Substra t der Be
w egun g her ausgelöst und zugl eich als eine feste Q uantität
bestim m t wer den konn te D a die w ahrnehm b aren Körper
.

ind
s ,
geteilt aufgel öst und um gewandelt werden können
d a sie , ,

die An wendun g der z ur Analyse des K örpe rbegrifis


'

so w ar

n otwen digen Abstraktio n auf die sinnlichen Körper selbst nicht

nicht S ub stanz sein ; die Subst anzialität konnte , wenn m an


nicht auf die s ubst anziell en Form en zur üokfall en woll te , nur

in d en kl einsten Teil en der Körper gesucht werden Der be .

in Korpuskeln vorausgehen und erst an diesen verm ochte d as


,

Problem von neuem anzusetzen Die Korpuskeln konnten klein .

genug angenomm en werden um als substanzielles Elem ent ,

zu dienen welches in der Veränderung der Körper beharrt


,

stell t es sich heraus d afs hier neue Probl em e zu T age treten


,
.

Um an diesem e ntscheidenden Wendep unkt der physika


lischen Erkenntnis darzulegen worauf die Anstrengungen der ,

Forscher gerichtet waren und was sie im nächsten Viertelj ahr


hundert mit gr öfserer oder geringerer Klarheit über ihr e eigenen
'

Versuche anstrebten h aben wir jene Problem e welche gl eich


, ,

formul ieren . Diesel ben lassen ich der Hauptsache


s na ch in

Erstens : Wie ist es m öglich , d afs die ausgedehnten quan ,

lioh und intensiv erfüll en und d afs sie in ihrem Zus amm en die

v om geom etrischen ,
d en erfüllten Raum der E m pfind ung v on

hierzu ausreichen O der beda rf es n och an drer Denkmittel

puskeln in Wechselwirkung treten und eine gesetzm i


i fsige Ver
.
33
D ie neuen Pr0 blem e d er Korpus kulartheorie .

änderung in der Körperwelt erzeuge n? W as ist das verbin


.

dende oder treibende Agens ? Gibt es ein solches ? O d er


kann d as s ubstanziell e Korpuskel selbst als variabel geda ch t
werden ? Wie sind kaus ale Wirkungen unter d en Substanz en

Es sind die Fragen wie die Re alität und wie die Kansa
,

lität. mit der S ub stanzialität d ar Korpuskeln zu verbinden sind ,

der Variabilitä t wel ches d en Bsgrifl der kontinuierlichen Ver


,
'

änderung selbst zu fassen und d a durch d em Wechsel der E m

p fin d ung die r a tio nal e Unterla ge d e m F lusse der Er schei


, nun g
d en Halt des Ged ankens zu geben verm a g Die antike Ato .

Vorlä ufig freil ich ist die Bedeutung dieser Problem e v on

Nur Bur ma h atte sich d em Problem genähert und <fie Grund


frage na ch d em Unterschied zwischen d em geom e trischen und

Gr undbestimm ungen b leibt die K or pm kular theorie vo rlä ufig

zurück, weil d as physikalis che Interesse zunächst so vor wiegt,

in Betr acht komm t Die ersten E m euer er der Korpuskular


.

theorie begnügen sich damit die Korpuskeln als qualitativ


,

verschiedene Grundsubstanz en einfa ch vorauszus etzen ; die ein

einander verschieden und dadurch als Körper abgegrenz t .

D aher bedarf eszur Trennung der Ato m e keines l eeren Raum es ;


und d a d as Ato m sinnliche Q ua litä ten hat so entsteht gar ,

nicht die F r age was d as rä umliche Korp uskel vom Leeren


,

unterscheidet was d en Körper zum Körper m ac ht Zw ar w ird


, .

Er örterung un terzogen ,
a ber au ch hier zeigen die Beantwor

punkt des Problem nicht erfaist ist S o lange man nicht er


kennt d afs die von qualitativen Korp uskeln freien Rä um e auf


,

keinen F all wieder als Körper behandel t werden d ürfen so ,


b k
Aus lic auf die folgend e E ntwickelung d er Atom isti
_
k .

Die platonischen Ideen und die a ristotelischen Form en i d


s n

ins Leben zu rufen .

E s fra gte sich ob die antike Ato mistik durch ihren Gegen
,

sa tz v on Vo ll e m und Leeren und ihr en Mechanism us im stand e

S c h l u fs d e s e r ste n Ba n d e s
.

Das könnte Ihnen auch gefallen