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Load-Sensing

Das Load-Sensing-System (LS-System), auch Lastdruck-Melde-System, ist eine hydraulische Steuerung,


bei der Druck und/oder Volumenstrom der Hydraulikpumpe an die vom Verbraucher geforderten
Bedingungen angepasst werden.

In üblichen Hydraulikkreisläufen wird der Volumenstrom zum Motor durch Druckbegrenzungs- oder
Druckregelventile gedrosselt. Die Hydraulikpumpe fördert auch bei gedrosseltem Volumenstrom immer mit
maximaler Leistung, was zum Teil hohe Leistungsverluste verursacht.

Beim Load-Sensing-System dagegen wird sichergestellt, dass die Pumpe nur den Volumenstrom fördert, der
für alle aktiven Verbraucher momentan benötigt wird.[1]

Beschreibung
LS-Systeme können mit Konstantpumpen als Open-Center oder mit
Verstellpumpen als Closed-Center ausgeführt sein. Der Pumpendruck wird mit
sogenannten Druckwaagen geregelt. Ist der Verbraucher ausgeschaltet, fördert
die Pumpe nur soviel, um die Druckwaage zu betätigen. Dadurch wird bei einem
Open-Center-System der überschüssige Volumenstrom zum Tank abgeleitet. Im
Closed-Center-System betätigt die Druckwaage den Verstellkolben der Pumpe,
das Fördervolumen der Pumpe wird zurückgestellt. Der Pumpendruck pendelt
sich so ein, dass die Druck-Differenz zwischen Steuerleitung (LS) der
Druckwaage und dem Förderdruck der Pumpe immer gleich bleibt. , auch
LS-Druck, wird von der Federkraft der Druckwaage bestimmt. LS-System (Open-
Center)
Werden die Steuerventile für den Verbraucher geöffnet, so wird der Druck über
die LS-Leitung an die Druckwaage weitergegeben. Der LS-Druck wirkt in die
gleiche Richtung wie die Druckfeder, der Druck zur Betätigung der Druckwaage steigt. Im Open-Center-
System wird dadurch weniger Hydraulikflüssigkeit zum Tank geleitet, die Pumpe fördert mehr zum
Verbraucher. Die Verstellpumpe im Closed-Center-System wird ausgeschwenkt und fördert mehr. Das
Fördervolumen der Pumpe wird nur soweit nach oben korrigiert, bis die eingestellte Druckdifferenz
wiederhergestellt ist.

Bei mehreren Verbrauchern werden für die Rückmeldung über die LS-Leitung zwischen den Verbrauchern
Wechselventile angebracht, die immer den höchsten im System auftretenden Druck weitergeben.

Ein Load-Sensing-System mit Verstellpumpe wird oft zusammen mit einer Leistungsbegrenzung und
Druckabschneidung verwendet.[2]

Neben der reinen hydraulischen Regelung kann ein Load-Sensing-System auch elektrohydraulisch ausgeführt
werden. Dazu werden die Proportionalventile und die Hydraulikpumpe elektrisch angesteuert. Anstelle einer
Druckwaage erfasst ein Drucksensor den Druck im System. wird von einem elektrischen Steuergerät
festgelegt und die Pumpe entsprechend geregelt.

Funktion
Motor ist aus Motor ist an, Ventile
geschlossen

Motor an, Ventil geöffnet

1. Der Antriebsmotor und die Pumpe sind aus.


Die Pumpe wird vom Federdruck des Verstellzylinders auf Maximalförderung gestellt.
2. Die Pumpe wird angetrieben. Die Ventile sind geschlossen.
Die Pumpe beginnt Hydraulikflüssigkeit zu fördern. Ist der Druck groß genug wird der
Druckregler verschoben. Dadurch wird der Verstellkolben beaufschlagt und stellt die
Pumpe zurück. Es entsteht ein Gleichgewicht zwischen dem Pumpendruck und dem Druck
zum Betätigen des Druckreglers.
3. Die Pumpe wird angetrieben. Die Ventile werden geöffnet.
Hydraulikflüssigkeit strömt zum Verbraucher. Eine LS-Leitung führt über Wechselventile
zum Druckregler zurück. Der Druck aus dieser Leitung und die Ventilfeder drücken
gemeinsam gegen die Druckseite der Pumpe. Wenn das Ventil weiter geöffnet wird, steigt
der Druck auch in der LS-Leitung. Je größer der Druck, umso weiter wird der Druckregler
geöffnet. Der Verstellkolben stellt die Pumpe auf eine höhere Fördermenge ein.

Einzelnachweise
1. Dubbel: Taschenbuch für den Maschinenbau. 19. Auflage, Springer-Verlag, Berlin, S. H18.
2. HAWE Fluid-Lexikon (https://www.hawe.com/de-de/fluidlexikon/)

Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Load-Sensing&oldid=205913330“

Diese Seite wurde zuletzt am 25. November 2020 um 13:55 Uhr bearbeitet.

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