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1 Die Zelle

1. 1 Cytologie
Vergrößerungstechniken (Seite 20/21)
0 1 Nennen Sie für jede der Vergrößerungstechniken die spezifischen Vorteile.
Lupe: Aufsicht auf das Objekt ohne weitere Präparationsschritte möglich.
Mikroskop: Deutlich stärkere Vergrößerungsmöglichkeit als Lupe, eher geringer Präparations- und Materialaufwand, gute Mög-
lichkeit zum Verschaffen eines Überblicks über das Präparat.
Kontrasttechniken: Maßnahmen mit relativ geringem Aufwand um Zellstrukturen sichtbar zu machen, die geringen Kontrast
bieten, da sie sich nur wenig vom Cytoplasma abheben.
Fluoreszenzmikroskopie: Möglichkeit, spezifische Anteile der Zelle mittels fluoreszierender Marker sichtbar zu machen.
Superauflösende Mikroskopie: Lichtmikroskopische Untersuchung mit hohem Material- und Zeitaufwand, mit der Auflösungen
unter 50 nm erreicht werden können.

Praktikum: Lichtmikroskopische Untersuchug von Zellen (Seite 22/23)


1 Probieren Sie aus und beschreiben Sie, welchen Effekt es hat, ob das Deckglas wie beschrieben aufgelegt wird oder ob es
einfach nur auf den Wassertropfen gelegt wird.
Bei flachem Auflegen ist die Gefahr größer, dass Luftblasen im Wassertropfen eingeschlossen werden.
2 Recherchieren Sie, warum es nicht günstig ist, die Kondensorblende ganz offen oder ganz geschlossen zu halten.
Durch den Kondensor kann das Licht für das jeweilige Objektiv optimal eingestellt werden. Öffnet man die Blende, so steigt
die Auflösung bei abnehmendem Kontrast; beim Schließen ist das umgekehrt. D. h. durch den Kondensor wird für das jeweilige
Präparat der optimale Kompromiss zwischen Auflösung und Kontrast eingestellt. Nach jedem Wechseln des Objektivs muss die
Aperturblende neu eingestellt werden.
3 Erklären Sie, welche Probleme bei zu dick geschnittenen Präparaten auftreten können.
Bei sehr dicken Präparaten kann das Licht von unten das Präparat nicht mehr durchdringen. Man sieht nur einen schwarzen
Umriss.
4 Beschreiben Sie, was unter dem Mikroskop zu erkennen ist, wenn Sie ungefärbte Mundschleimhautzellen mikroskopieren.
Die Mundschleimhautzellen sind kontrastarm. Wenn der Kondensor nicht optimal eingestellt ist, sind diese schwer zu erkennen. Je
nachdem, ob man vorher gegessen hat, können auch Essensreste, manchmal auch Protozoen und Bakterien zu finden sein.
5 Zeichnen Sie eine pflanzliche und eine tierische Zelle nebeneinander und vergleichen Sie.
individuelle Lösung
Bei pflanzlichen und tierischen Zellen findet man mit dem Schülermikroskop als Gemeinsamkeit Zellkern, Zellmembran und Zell-
plasma. In der pflanzlichen Zelle kann man zusätzlich die Zellwand und die Vakuole sowie je nach Präparat Chloroplasten mit der
typischen Zellplasmaströmung finden.

Das lichtmikroskopische Bild der Zelle (Seite 24/25)


0 1 Mikroskopieren Sie eine tierische und eine pflanzliche Zelle und skizzieren Sie das mikroskopische Bild. Beschriften Sie Ihre
Skizze mithilfe von Abbildung 1.
individuelle Lösung
0 2 Einzeller können in Kolonien hoch komplex kooperieren, trotzdem haben Vielzeller gegenüber den Einzellerkolonien Vorteile.
Erklären Sie diesen Umstand.
Vielzeller können die differenzierten Zellen in Geweben nutzen, um in Aufgabenteilung Stoffwechsel zu betreiben.

Elektronenmikroskopie (Seite 26/27)


0 1 Vergleichen Sie die Lichtmikroskopie und die Transmissionselektronenmikroskopie. Nennen Sie Gemeinsamkeiten und Unter-
schiede.
Lichtmikroskope verwenden Glaslinsen und Lichtstrahlen, Elektronenmikroskope elektromagnetische Felder und Elektronenstrah-
len. Elektronenmikroskopische Präparate müssen sehr viel aufwendiger vorbereitet werden (entwässern, fixieren, ultradünn-
schneiden). Die Auflösungsgrenze eines TEM liegt mit 0,1 nm unter der eines Lichtmikroskops (100 nm) und auch der eines STEDs
mit unter 50 nm.
$ 2 Begründen Sie, warum bei der Elektronenmikroskopie häufiger Artefakte vorkommen als bei der Lichtmikroskopie.
Lebende Zelle laufen Gefahr, den Entwässerungs- und Fixierungsprozess sowie den Ultramikrotomschnitt nicht zu überleben.

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Lösungen
Methode: Gefrierbruchtechnik (Seite 27)
Beschreiben Sie die Gefrierbruchtechnik mithilfe der Abb. 4.
Das gefrorene Objekt wird nach dem Einfrieren mit einem Messer gebrochen. An der Bruchfläche lässt man dann das Eis
sublimieren. Danach wird das Objekt seitlich mit Platin bedampft und mit Kohlenstoff beschichtet.

Eukaryotische Zellen (Seite 28/29)


0 1 Vergleichen Sie Tier- und Pflanzenzelle. Nennen Sie typische Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
Gemeinsamkeiten: Zellkern, ER, Golgi-Apparat, Ribosomen, Zellmembran, Cytoplasma, Mitochondrien
Unterschiede: Pflanzenzellen besitzen zusätzlich eine Zellwand, i. d. R. eine Vakuole und Chloroplasten im fotosynthetisch aktiven
Gewebe; Tierzellen verfügen über Lysosomen.
$ 2 Erklären Sie, wie in tierischen Zellen, die keine Zellwand besitzen, die Zellstabilität erreicht wird.
In tierischen Zellen wird Zellstabilität vor allem durch das Cytosklett und die darin häufiger enthaltenden Intermediär­filamenten
erreicht.
$ 3 Nennen Sie die wichtigsten Unterschiede zwischen prokaryotischen und eukaryotischen Zellen.
Den Prokaryoten fehlt der Zellkern sowie membranumschlossene Organellen. Prokaryoten haben 70-S-Ribosomen, Eukaryoten
hingegen 80-S-Ribosomen. Bakterien haben außerdem Murein als Baustoff in der Zellwand im Vergleich zu Chitin bei Pilzen und
Cellulose oder Pektin bei Pflanzen.

Der Zellkern (Seite 30/31)


0 1 Beschreiben Sie die Versuche mit Acetabularia und nennen Sie Schlussfolgerungen, die man aus diesen Versuchen ziehen
kann.
Versuch oben: Einer entkernten Alge der Art Acetabularia mediterranea wird der arttypische Hut abgetrennt. Anschließend wird
der entkernten Alge ein Zellkern der Art Acetabularia crenulata ins Rhizoid übertragen. Die Alge regeneriert einen neuen Hut, der
nun typisch für die Art Acetabularia crenulata ist.
Versuch unten: Einer Alge der Art Acetabularia crenulata und einer der Art Acetabularia mediterranea wird jeweils der Hut abge-
trennt. Anschließend werden die beiden Rhizoide mit Zellkernen vereinigt. Die beiden Rhizoide regenerieren zusammen einen Hut,
der einer Mischform der beiden arttypischen Hutformen entspricht.
Aus beiden Versuchen kann man schließen, dass die Form des Hutes und damit Wachstumsprozesse durch den Zellkern gesteuert
werden.
$ 2 Entgegen früherer Annahmen ist das genetische Material auch außerhalb der Zellteilung in einem geordneten Zustand
(Abb. 4). Dieser kann jedoch zwischen Zelltypen innerhalb eines Organismus variieren. Erläutern Sie dies.
Auch außerhalb der Zellteilung nehmen Chromosomen bestimmte Positionen im Zellkern ein. Chromosomen im Zentrum des
Kerns sind weniger dicht gepackt und ihr genetisches Material ist folglich aktiver als in Chromosomen des Randbereichs. In den
unterschiedlichen Zelltypen eines Lebewesens (z. B. Muskel-, Nerven-, Knorpelzellen etc.) befinden sich jeweils v. a. diejenigen Chro-
mosomen weniger dicht gepackt im Zentrum des Zellkerns, deren genetisches Material für den jeweiligen Zelltypus erforderlich
ist. Dadurch ist es unter anderem möglich, dass in den unterschiedlichen Zellen desselben Organismus das jeweils für den Zelltyp
erforderliche genetische Material aktiv ist.

Mitochondrien und Chloroplasten (Seite 32)


0 1 Vergleichen Sie Chloroplasten und Mitochondrien in einer Tabelle.
Gemeinsamkeiten: von zwei Membranen begrenzt, eigenes genetisches Material in Form ringförmiger DNA, eigene Ribosomen,
starke Faltungen der inneren Membran
Unterschiede: Mitochondrien — Kraftwerke der Zelle; Orte der Zellatmung; kleiner und i. d. R. häufiger in der Zelle als Chloro­
plasten
Chloroplasten: Orte der Fotosynthese; größer als Mitochondrien; in Algen z. T. nur ein Chloroplast pro Zelle

Material: Plastiden (Seite 33)


0 1 Vergleichen Sie in tabellarischer Form die unterschiedlichen Plastidentypen.
Chloroplasten: Fotosynthese; Chromoplasten: Anlocken der Bestäuber oder Samenverbreiter; Leukoplasten: Speicherort (z. B.
Amyloplasten: Speicherung von Stärke)
$ 2 Ordnen Sie den unterschiedlichen Organen einer Kartoffelpflanze die zugehörigen Plastidentypen zu.
Knolle: Amyloplasten, Blütenblätter: Chromoplasten, Laubblätter: Chloroplasten

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Lösungen
$ 3 Zur Bildung der Chloroplasten aus Proplastiden wird Licht benötigt. Erläutern Sie, inwiefern dies von Vorteil ist.
Die Umwandlung erfolgt erst, wenn das für die Fotosynthese notwendige Licht auch vorhanden ist. Bei Lichtmangel können aus
den Proplastiden andere Plastidentypen gebildet werden.
0 4 Benennen Sie die in Abb. 3 dargestellten Plastidentypen und erläutern Sie deren unterschiedliche Funktion.
Chloroplasten: Fotosynthese; Chromoplasten: Anlocken von Tieren für die Ausbreitung der Samen
0 5 Ordnen Sie die mikroskopischen Aufnahmen einer Phase der Fruchtreife in Abb. 3 zu.
links: reife Tomate (rote Färbung durch Chromoplasten); rechts: unreife Tomate (grüne Färbung durch Chloroplasten)
. 6 Stellen Sie eine Hypothese auf, warum die schnelle Verfärbung der Frucht erst am Ende der Fruchtreife erfolgt.
Erst mit der Reifung der Samen erfolgt die Umwandlung der Chloroplasten in Chromoplasten. Dadurch wird gewährleistet, dass
ein Verzehr der Früchte und deren Verbreitung nicht zu früh stattfindet.

Zelldifferenzierung (Seite 34/35)


0 1 Benennen Sie die in Abb. 3 dargestellten Gewebetypen.
Ganz außen befindet sich das Abschlussgewebe (Epidermis) des Kürbisstiels. Eingebettet im Grund- und Stützgewebe (Parenchym)
befindet sich das Leitgewebe (Leitbündel) für den Stofftransport.
$ 2 Erläutern Sie die unterschiedliche Zusammensetzung einer jungen und einer ausdifferenzierten Blattzelle (Abb. 4).
In jungen Pflanzenzellen nehmen v. a. der Zellkern und das Zellplasma einen großen Raum ein, weil sich die Zelle noch in einem
Wachstumsprozess befindet, in dem das genetische Material sehr aktiv ist. Es sind auch relativ viele Mitochondrien vorhanden, die
Energie für Wachstumsprozesse bereitstellen.
In ausdifferenzierten Blattzellen verleiht meist eine sehr große Vakuole der Zelle Festigkeit und dient als Speicherort von Stoffen.
Hingegen sind nun weniger Mitochondrien vorhanden, weil für das Zellwachstum keine Energie mehr benötigt wird. Auch das
Volumen des Zellkerns und des ER sind geringer, weil die Wachstumsphase mit hoher Stoffwechselaktivität beendet ist. Die Zelle
verfügt nun über mehr Chloroplasten, um eine maximale Fotosyntheseleistung im Blatt zu erzielen.

Vom Einzeller zum Vielzeller (Seite 36)


$ 1 Beschreiben Sie anhand von Abb. 1 b, wie die Evolution der Schwämme stattgefunden haben könnte.
Aus einzelligen Kragengeißelflagellaten könnten sich Kolonien bildende Formen entwickelt haben. Große Kolonien könnten Hohl-
körper gebildet haben, die in der weiteren Entwicklung Gewebe entstehen ließen und mit den Kragengeißelzellen durch Koordinati-
on einen kontinuierlichen Wasserstrom erzeugten.
$ 2 Stellen Sie dar, warum Gonium kein echter Vielzeller ist.
Kolonie aus gleichartigen Zellen, keine Arbeitsteilung bzw. Differenzierung (alle Zellen erfüllen die gleiche Funktion: Ernährung,
Fortbewegung, Fortpflanzung, …)

Praktikum: Heuaufguss (Seite 37)


1 Vergleichen Sie die Kleinstlebewesen aus Ihren Präparaten mit Abb. 1 und bestimmen Sie die Lebewesen, wenn möglich.
individuelle Lösung
2 Erklären Sie den bevorzugten Aufenthaltsort der gefundenen Lebewesen.
Direkt an der Oberfläche befinden sich viele Bakterien, die den Sauerstoff für ihren Stoffwechsel aus der umgebenden Luft bezie-
hen. Je nach Trübung des Aufgusses sind die fotosynthetisch aktiven Grünalgen und Geißelträger an der Oberfläche und inmitten
des Gefäßes zu finden, um an genügend Licht für die Fotosynthese zu gelangen. Im freien Wasser befinden sich auch viele Wimper-
tierchen und tierische Geißelträger, die sich v. a. von den Bakterien an der Oberfläche ernähren. Amöben und Bakterien sind v. a. im
Bodensatz zu finden, in dem sie sich von abgestorbenen Kleinstlebewesen ernähren können.
3 Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse zur Sukzession mit den Angaben in Abb. 2.
individuelle Lösung
4 Diskutieren Sie, inwiefern sich die Umweltbedingungen im Heuaufguss mit der Zeit verändern.
Zu Beginn vermehren sich im sauerstoffreichen Aufguss v. a. Bakterien, die hohe Vermehrungsraten aufweisen. Bakterien und
deren Abfälle sind die Nahrungsgrundlage von anderen Kleinstlebewesen, die sich nun auch stark vermehren können. Durch
fotosynthetisch aktive Kleinstlebewesen wird im Heuaufguss zusätzlich Biomasse aufgebaut. Diese kann von anderen Lebewesen
wiederum als Nahrung genutzt werden. Durch diese Zunahme an Biomasse im Aufguss kann sich die anfangs gute Sauerstoffver-
sorgung jedoch schnell durch den Abbau von abgestorbenen Lebewesen in eine schlechte Sauerstoffversorgung im Aufguss ändern.

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Lösungen
Material: Zellforschung (Seite 38)
0 1 Nennen Sie die Anwendungsgebiete von Zell­kulturen.
Mögliche Anwendungsgebiete sind Untersuchungen in der biologischen und medizinischen Forschung, z. B. bei der Herstellung
von Medikamenten etc. Außerdem können Zellkulturen als Testsysteme für Toxizitätsstudien eingesetzt werden.
$ 2 In Kulturen menschlicher Zellen werden Medi­kamente bezüglich der Wirksamkeit und der Toxizität untersucht. Diskutieren
Sie die Vor- und Nachteile dieser Testmethode.
Vorteile: schnell, billig, Tierversuche können verhindert werden; Nachteile: Die Ergebnisse können nur begrenzt auf die Wirksam-
keit und Toxizität in Lebewesen übertragen werden.
. 3 Erläutern Sie die Toxizitätskurven in Abb. 1. Gehen Sie dabei auf die unterschiedliche Giftigkeit der beiden Stoffe ein.
Stoff 1 hat eine höhere Toxizität als Stoff 2 (geringerer LD50-Wert). Bei Stoff 2 erkennt man einen weiteren Bereich, in dem dieser
Stoff bis zu einer LD100 führt.
0 4 Bei einer Dichtegradienten-Zentrifugation von Pflanzenzellen ohne Zellwand ergibt sich eine weitere Zellfraktion. Stellen Sie
eine Hypothese auf, um welche Zellfraktion es sich handeln muss.
Die grüne Bande entsteht durch Chloroplasten.
$ 5 Erklären Sie die Funktionsweisen der beiden Arten der Zellfraktionierung.
Differenzielle Zentrifugation: Auftrennung in mehreren Zentrifugationsschritten aufgrund unterschiedlicher Sedimentationsge-
schwindigkeiten der einzelnen Zellbestandteile; Dichtegradienten-Zentrifugation: Auftrennung in einem Dichtegradienten (Zellbe-
standteile reichern sich im Gradienten an Stellen mit ähnlicher Dichte an.)

Material: Endosymbiontentheorie (Seite 39)


0 1 Beschreiben Sie mithilfe von Abb. 1 die Entstehung der Ur-Tierzelle und der Ur-Pflanzenzelle.
Ur-Tierzelle: Bildung eines Zellkerns durch Einstülpungen der Zellmembran, die das genetische Material umschließen/Aufnahme
eines aeroben Prokaryoten durch Einstülpung der Zellmembran (Endocytose) und dessen stabile Integration in die Zelle — Evolu-
tion eines aeroben Eukaryoten; Ur-Pflanzenzelle: zusätzliche Aufnahme eines fotosynthetisch aktiven Prokaryoten durch Einstül-
pung der Zellmembran und dessen stabile Integration
$ 2 Erläutern Sie das Zustandekommen von zwei Membranen, die Chloroplasten und Mitochondrien begrenzen.
Die innere Membran stammt vom ursprünglichen Prokaryoten ab/äußere Membran stammt von der Urzelle ab, die durch eine
Einstülpung den Prokaryoten aufgenommen hat.
. 3 Der einzellige Erreger der Malaria (Plasmodium) besitzt ein Organell (Apicoplast), das von vier Membranen umgeben ist.
Stellen Sie eine Hypothese zur Entstehung des Apicoplasten auf.
Er ist durch Aufnahme einer eukaryotischen Zelle entstanden, die einen einzigen Chloroplasten enthielt (sekundäre Endosymbio-
se).
$ 4 Begründen Sie mithilfe von Abb. 2 die Richtigkeit der Endosymbiontentheorie.
Diese beiden Organellen gehen auf Prokaryoten zurück, weil sie ein ähnliches genetisches Material aufweisen, über eine eigene
Proteinbiosynthese mit 70-S-Ribosomen verfügen, sich wie Prokaryoten mithilfe von mikrotubuliähnlichen Strukturen teilen und
ihre innere Membran einen ähnlichen Bau wie prokaryotische Membranen aufweist.
. 5 Im Laufe der Evolution wurden viele ursprünglich prokaryotische Gene aus den Organellen in den Zellkern übertragen. Stellen
Sie eine Hypothese auf, wie dies die Integration der Prokaryoten in die Zelle begünstigte.
Durch den Transfer von Genen in den Zellkern wurde eine Abhängigkeit der ursprünglich frei lebenden Prokaryoten von der sie
umgebenden Zelle geschaffen. Eine Koordination und Feinabstimmung zwischen der Zelle und den ursprünglichen Prokaryoten
wurde dadurch möglich.

Zellzyklus — Mitose und Interphase (Seite 40/41)


0 1 Ordnen Sie die in Abb. 1 dargestellten Zellzyklus-Stadien den zugehörigen Phasen in Abb. 2 zu.
A Metaphase, B Telophase, C Prophase, D Interphase, E frühe Metaphase, F Anaphase
. 2 Stellen Sie eine Hypothese auf, welcher Teilschritt der Mitose am M-Kontrollpunkt überprüft wird.
Am M-Kontrollpunkt wird überprüft, ob die Einzelchromosomen mit dem Spindelapparat verbunden sind.

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Lösungen
Stammzellen (Seite 42/43)
0 1 Erläutern Sie die Unterschiede in der Entwicklungsfähigkeit verschiedener Stammzellen.
Zellen, aus denen ein vollständiges Lebewesen entstehen kann, werden als totipotent bezeichnet. Zellen, die zwar nicht zu einem
vollständigen Lebewesen werden können, aus denen sich jedoch alle Zelltypen des Organismus bilden können, werden als pluri-
potent bezeichnet. Die den pluripotenten Zellen nachfolgenden Zellgenerationen, die sich nur noch zu Zelltypen innerhalb eines
Gewebes differenzieren können, nennt man multipotent.
$ 2 Erklären Sie, warum viele Gewebe Stammzellen enthalten müssen.
Mit der Spezialisierung geht bei vielen Zellen die Fähigkeit zur Zellteilung verloren. Durch Stammzellen wird ermöglicht, dass in
den Geweben auch solche Zellen durch neue ersetzt werden, wenn es notwendig ist.
$ 3 Vergleichen Sie die Potenziale und Gefahren der Arbeit mit embryonalen Stammzellen und iPS-Zellen.
Beide geben Anlass zur Hoffnung, dass auf diese Art und Weise Gewebe und Organe hergestellt werden können, die nach einer
Transplantation nicht vom Empfänger abgestoßen werden. Beide Verfahren fördern grundsätzlich die Möglichkeit, dass repro-
duktives Klonen beim Menschen in Zukunft stattfinden könnte. Allerdings ist diese Gefahr bei embryonalen Zellen höher, da sie
totipotent sind.
Bei der Arbeit mit embryonalen Stammzellen steht das ethische Problem der Stammzellengewinnung im Vordergrund, einmal
die Ausbeutung der Eizellenspenderinnen, andererseits das Vernichten von potenziellem Leben. Da die Methode bereits länger
erforscht ist und bei Tieren schon erfolgreich eingesetzt wird, ist der Forschungsstand zurzeit weiter.
Bei iPS-Zellen bestehen die ethischen Bedenken nur in der potenziellen Förderung des reproduktiven Klonens. Der zurzeit geringe-
re Forschungsstand, die geringe Effizienz der Rückprogrammierung und die Frage, ob sich die epigentische Programmierung der
Ausgangszelle vollständig löschen lässt, stellt die Forschung noch vor große Probleme.

Klonen — Fluch oder Chance? (Seite 44/45)


0 1 Erläutern Sie, welche Gefahren durch eine weitere Forschung am therapeutischen Klonen entstehen können.
Die Schritte bis zu den embryonalen veränderten Eizellen sind bei beiden Verfahren identisch. Der höchste Eizellverlust beim
reproduktiven Klonen findet bis zu diesem Punkt statt. D. h. Forschung, die therapeutisches Klonen fördert, könnte damit in der Tat
reproduktives Klonen indirekt unterstützen.
$ 2 Formulieren Sie Pro- und Contra-Argumente und nehmen Sie Stellung zu den beschriebenen Klonierungstechniken unter
Einbeziehung des aktuellen Abtreibungsrechts.
Hinweise für die Diskussion: Der Schwangerschaftsabbruch ist in Paragraph 218 StGB geregelt. Der Schwangerschaftsabbruch auf
Verlangen bzw. nach einer Vergewaltigung ist bis zur 12. Schwangerschaftswoche zulässig. Für Abbrüche aufgrund schwerwiegen-
der Gefahren für die körperliche oder seelische Gesundheit der Schwangeren besteht keine Frist.
Diskussionspunkte könnten sein: Ausbeutung der Eizellen spendenden Frauen; Embryos als Ersatzteillager; Probleme festzulegen,
welche Krankheiten durch therapeutisches Klonen behandelt werden dürfen und welche nicht; ethische Aspekte hinsichtlich des
Beginns des Lebens; Notwendigkeit weltweiter Regelungen, um Behandlungstourismus zu vermeiden, u. a.
0 3 Beschreiben Sie Verfahrensweise und Ziele des reproduktiven und des therapeutischen Klonens.
Beim Klonen durch Zellkerntransfer wird der Kern einer Körperzelle in eine zuvor kernlos gemachte Eizelle übertragen. Dadurch
entsteht eine totipotente Zelle, die die Embryonalentwicklung beginnen kann. Beim reproduktiven Klonen wird der so entstehen-
de Keim in eine Leihmutter übertragen, in der sich ein kompletter Organismus entwickeln soll. Gelingt die Entwicklung, ist das
entstehende Lebewesen ein Klon des Individuums, aus dem der Zellkern der Körperzelle stammt. Beim therapeutischen Klonen
vermehrt man die embryonalen Zellen in Zellkulturen weiter. Durch Zugabe spezifischer Wachstumsfaktoren versucht man, daraus
verschiedene Gewebe zu züchten und diese zur Therapie Erkrankter zu implantieren.
$ 4 Eineiige Zwillinge beim Menschen kann man als Klone bezeichnen. Begründen Sie Gemeinsamkeit und Unterschied zum
Klonbegriff bei Blattläusen.
Eineiige Zwillinge beim Menschen sind genetisch identisch. Das chromosomale Genom unterscheidet sich aber von dem der Mut-
ter. Sie haben einen Chromosomensatz vom Vater und einen von der Mutter. Klone bei Blattläusen entstehen ohne Befruchtung
aus Zellen der Mutter. Blattlausnachkommen sind deshalb sowohl Klone untereinander als auch Klone ihrer Mutter.

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Lösungen
1. 2 Transportprozesse
Diffusion und Osmose (Seite 48/49)
0 1 Vergleichen Sie die Diffusion mit der Osmose und stellen Sie für beide Prozesse einen Bezug zum Alltag her.
Eine Gemeinsamkeit dieser beiden Prozesse ist die Gleichverteilung von Teilchen durch deren Eigenbewegung. Im Unterschied zur
Diffusion ist die Osmose an Lebewesen gebunden. Bei der Osmose erfolgt die Diffusion von Molekülen außerdem über eine selektiv
permeable Membran, die nur bestimmte Stoffe hindurchlässt. Ein Beispiel aus dem Alltag zur Diffusion ist die Verteilung eines
Parfüms in einem Raum. Ein Beispiel zur Osmose sind die Zellen von Salatblättern, die in einer hypertonischen Salatsoße Wasser
verlieren.
$ 2 Erläutern Sie die Bedingungen, die zu einer Plasmolyse bei Zwiebelzellen führen können (Abb. 3).
Sowohl Wassermangel als auch eine hypertonische Umgebung führen zu Plasmolyse.
$ 3 Im Osmometer werden hoch und niedrig konzentrierte Zuckerlösungen getestet (Abb. 2). Erläutern Sie die zu erwartenden
Ergebnisse.
Bei niedrig konzentrierten Zuckerlösungen (geringerer osmotischer Druck) ergibt sich eine niedrigere Wassersäule im Steigrohr
verglichen zu höher konzentrierten Zuckerlösungen (höherer osmotischer Druck).
. 4 Reife Kirschen platzen im Regen. Leiten Sie die zugrunde liegenden Ursachen unter Verwendung von Fachbegriffen ab.
Das Regenwasser ist im Vergleich zum hypertonischen Inneren der Kirschzellen hypotonisch: Wasser strömt ins Kirschengewebe ein,
bis dies zum Platzen der Kirschen führen kann.

Praktikum: Diffusion (Seite 50)


1 Erstellen Sie ein Beobachtungsprotokoll zum Versuch mit Kaliumpermanganat.
Das Kaliumpermanganatkörnchen sinkt an den Boden der Petrischale und färbt das Wasser an dieser Stelle violett. Von dort aus
beginnt die Ausbreitung der Färbung zum Rand der Petrischale hin.
Hinweis: Beobachtet man genau, kann man auch hier schon feststellen, dass die Geschwindigkeit der Farbausbreitung zum Rand
der Petrischale hin geringer wird.
2 Erklären Sie die Ausbreitung des Kaliumpermanganats in der Petrischale.
Aufgrund der Brown‘schen Molekularbewegung verteilen sich die Kaliumpermanganatteilchen vom Ort der höheren Konzentration
zum Ort der niedrigeren Konzentration, also zum Rand der Petrischale.
3 Protokollieren Sie Ihre Beobachtungen zum Versuch mit Eisen(III)-nitrat und Blutlaugensalz.
Das Wasser färbt sich um die Eisen(III)-nitratkristalle gelb. Etwas später breitet sich die gelbe Färbung weiter aus. In der Mitte der
Petrischale bildet sich dann eine blaue Linie.
4 Erklären Sie Ihre Beobachtungen zu der Reaktion der beiden Chemikalien, bei der sich das sogenannte „Berliner Blau“ bildet.
Sowohl die Eisen(III)-nitratkristalle als auch das Blutlaugensalz lösen sich und diffundieren jeweils vom Rand der Petrischale zum
Ort der geringeren Konzentration, also zur gegenüberliegenden Seite. Etwa in der Mitte treffen die Teilchen aufeinander und es
läuft eine Reaktion ab, bei der sich das Berliner Blau bildet.
Zusatzinformation: Das Berliner Blau bildet anschließend eine Barriere und behindert so die weitere Diffusion der Chemikalien.
5 Beschreiben Sie Ihre Beobachtungen.
Mit steigender Temperatur steigt die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Farbstoffs in der Petrischale. Bei allen drei Ansätzen kann
man außerdem beobachten, dass die Ausbreitungsgeschwindigkeit zum Rand der Petrischale hin abnimmt.
6 Erklären Sie Ihre Beobachtungen.
Die schnellere Ausbreitungsgeschwindigkeit bei steigenden Temperaturen ergibt sich durch die erhöhte Brown‘sche Molekularbe-
wegung bei höheren Temperaturen. Das Abnehmen der Diffusionsgeschwindigkeit zum Rand der Petrischale hin ergibt sich aus
dem abnehmenden Konzentrationsgradienten.
7 Neben der Temperatur kann auch die Konzentration des Kaliumpermanganats variiert werden, indem man 1 molare und 0,1 mo-
lare Kaliumpermanganat-Lösungen in Kapillarröhrchen statt Kaliumpermanganatkörnchen in das Wasser gibt. Stellen Sie eine
Hypothese auf, was hier zu erwarten wäre.
Die höher konzentrierte Kaliumpermanganat-Lösung breitet sich schneller aus, da das Konzentrationsgefälle hier größer ist.

Praktikum: Osmose (Seite 51)


1 Beobachten Sie die Zellen für einige Minuten bei mittlerer Vergrößerung. Zeichnen Sie die Zellen vor und nach der Behandlung
mit der Zuckerlösung.
Vor der Behandlung ist die Zentralvakuole prall gefüllt. Nach der Behandlung mit Zuckerlösung schrumpft die Vakuole (Plasmo­lyse).
2 Erläutern Sie Ihre Beobachtungen.
Die Zuckerlösung (hypertonisch) in der Umgebung der Zellen bewirkt einen Netto-Wasserausstrom aus der hypotonischen Zelle/
Vakuole (Plasmolyse).

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Lösungen
3 Ersetzen Sie anschließend die Zuckerlösung im Präparat, indem Sie mehrmals mit dem Filterpapier destilliertes Wasser durch
das Präparat hindurchsaugen. Erläutern Sie den nun beobachtbaren Vorgang.
Aufgrund der hypotonischen Umgebung (destilliertes Wasser) findet ein Netto-Wassereinstrom in die hypertonische Zelle/Vakuole
statt (Deplasmolyse), bis die Zelle/Vakuole wieder prall mit Wasser gefüllt ist.
4 Übertragen Sie Ihre Erkenntnisse auf die Vorgänge beim Gießen einer welken Pflanze.
Bei einer welken Pflanze besteht ein geringer Turgor aufgrund von Wassermangel (entspricht dem Zustand der Plasmolyse).
Durch Wasseraufnahme wird die Zelle/Vakuole wieder gefüllt (entspricht dem Zustand der Deplasmolyse).
5 Protokollieren Sie die Änderungen in der Länge der Kartoffelstreifen nach 30 Minuten Inkubationszeit und vergleichen Sie die
Ergebnisse.
individuelle Lösung (Anmerkung: Die ungekochten Streifen vergrößern sich im destillierten Wasser und schrumpfen im Salzwasser.
Die gekochten Streifen verändern nur geringfügig ihre Größe.)
6 Erklären Sie die Versuchsergebnisse mithilfe Ihrer Kenntnisse von der Osmose. Gehen Sie dabei auf die Auswirkungen des
Kochens ein.
Das destillierte Wasser ist hypotonisch verglichen zum Zellinhalt. Dies bewirkt einen Netto-Wassereinstrom in die Kartoffelzel-
len: Die Streifen vergrößern sich. Die NaCl-Lösung ist ein hypertonisches Medium und bewirkt einen Netto-Wasserausstrom aus
den Zellen: Die Streifen verkleinern sich. Das Kochen bewirkt eine Denaturierung/Zerstörung der Membran- und Kanalproteine.
Dadurch ist der Ein- und Ausstrom von Wasser durch Kanalproteine nicht mehr möglich: Die Streifen ändern nur geringfügig ihre
Länge.

Lipide (Seite 52/53)


0 1 Öle sind wie Wasser bei Raumtemperatur flüssig. Erklären Sie, warum die Öle dickflüssiger sind.
Zwischen den Kohlenwasserstoffresten der Fettsäuren bestehen Van-der-Waals-Kräfte. Je länger die Kohlenwasserstoffreste, desto
mehr geringe Wechselwirkungen addieren sich. Daher sind Öle dickflüssiger als Wasser. Aufgrund der gesättigten Fettsäuren bei
Fetten sind die Wechselwirkungen sogar so stark, dass Fett bei Raumtemperatur fest ist.
. 2 Zerteilt man eine auf dem Wasser schwimmende Ölschicht in kleine Tropfen, fließen diese nach kurzer Zeit wieder zu einer
Fläche oder zu großen Tropfen zusammen. Gibt man zuvor Phospholipide hinzu, bleiben die Öltropfen klein. Erklären Sie beide
Beobachtungen.
Phospholipide sind amphiphil, d. h. sie haben sowohl hydrophile wie auch hydrophobe Anteile. Wenn sich die Phospholipide an
den Kohlenwasserstoffrest der Fettsäuren mit ihrem hydrophoben Anteil anlagern, behindert der hydrophile Teil des Phospho­
lipids die Ausbildung von nicht polaren Wechselwirkungen (Van-der-Waals-Kräfte). Aufgrund dieser geringeren Anziehung zwi-
schen den Kohlenwasserstoffresten der Fettsäuren können diese keine zusammenhängende Ölschicht mehr bilden.

Extra: Phospholipidgehalt Roter Blutzellen (Seite 53)


Ermitteln Sie mit den Angaben aus Abb. 4 die bedeckte Wasseroberfläche pro Erythrocyt. Vergleichen Sie Ihr Ergebnis mit
der bekannten durchschnittlichen Oberfläche eines Erythrocyten (ca. 0,98 × 10 – 6 cm2). Leiten Sie aus Ihren Ergeb­nissen die
Schlussfolgerungen Gorters und Grendels zum Bau der Biomembran ab.
Die bedeckte Wasseroberfläche pro Erythrocyt beträgt 2,0 × 10–6 cm2/Zelle. Dabei handelt es sich um ca. die doppelte Fläche vergli-
chen zur durchschnittlichen Oberfläche eines Erythrocyten (ca. 0,98 × 10–6 cm2). Daraus konnten Gorter und Grendel schließen, dass
die Zellmembran der Erythrocyten aus einer doppelten Schicht von Phospholipiden besteht.

Bau und Funktion der Biomembran (Seite 54/55)


$ 1 Erläutern Sie, warum durch das Flüssig-Mosaik-Modell der Stoffdurchtritt von größeren geladenen Molekülen besser erklärt
werden kann als durch das Sandwich-Modell.
Der Stoffdurchtritt von größeren polaren Molekülen durch die hydrophoben Anteile der Biomembran lässt sich durch die Ka-
nalproteine gut erklären. Im Sandwich-Modell liegen diese der Membran allerdings nur auf und ein Transport würde nur sehr
eingeschränkt funktionieren.

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Stoffdurchtritt durch Biomembranen (Seite 56/57)
0 1 Vergleichen Sie einfache und erleichterte Diffusion.
Gemeinsamkeit: Bei beiden Diffusionsprozessen erfolgt der Transport durch Diffusion in Abhängigkeit vom Konzentrationsunter-
schied. Unterschiede: Die einfache Diffusion erfolgt unspezifisch durch die Lipid-Doppelschicht und ist abhängig von der Mole-
külgröße und vom lipophilen Charakter des Stoffs. Die erleichterte Diffusion ist hingegen spezifisch: Membranproteine, die nur
bestimmte Stoffe hindurchlassen, ermöglichen den Diffusionsprozess.
$ 2 Im Darmbakterium E. coli ist Lactose 2000-mal höher kon­zentriert als in der Umgebung. Erläutern Sie die Anreicherung von
Lactose in E. coli mithilfe von Abb. 3.
Mithilfe einer Wasserstoff-Ionenpumpe werden H+-Ionen unter Energiezufuhr nach außen gepumpt. Der dadurch entstehende
Konzentrationsunterschied der H+-Ionen zwischen innen und außen dient dazu, beim Rückstrom der Wasserstoff-Ionen Lactose­
moleküle im Symport entgegen des Konzentrationsgefälles ins Innere der Bakterienzelle zu befördern.
. 3 Stellen Sie in allgemeiner Form die Transportgeschwindigkeit bei einfacher Diffusion und beim aktiven Transport bei steigen-
der Konzentration grafisch dar.

aktiver Transport
Transportgeschwindigkeit

einfache Diffusion

Stoffkonzentration

Einfache Diffusion: linearer Verlauf; aktiver Transport: Sättigungskurve

Arsenvergiftung (Seite 58/59)


0 1 Beschreiben Sie mit Ihrem bisherigen Wissen, warum es durch eine Arsenvergiftung zu schweren Durchfällen kommt. Gehen
Sie davon aus, dass Darminhalte hypertonisch sind.
Arsen hemmt die ATP-Produktion der Zelle, wodurch der aktive Transport der Zelle gestört wird. Geht man davon aus, dass der
Darminhalt hyperosmolar im Vergleich zum Zellplasma ist, führt dies zu einem Wasserausstrom aus der Zelle entlang des Konzen-
trationsgradienten.
$ 2 Erklären Sie, warum Arsen bei einer Vergiftung in geringer Konzentration im Blut und in hoher Konzentration in den Geweben
gefunden werden kann.
Arsen wird mittels des Anionentransporters schnell aus dem Blut in die Zellen der unterschiedlichen Gewebe aufgenommen. Ent-
sprechend nimmt die Konzentration von Arsen im Blut rasch ab und im Gewebe rasch zu.
$ 3 Stellen Sie eine Hypothese auf, wie sich das Arsen im Grundwasser verteilen konnte.
Beim Bohren der Brunnen durch arsenhaltige Schichten oxidierte dies, gelangte ins Grundwasser und verteilte sich dort durch
Diffusion.

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Grafik: Wolfgang Herzig, Essen
1. 3 Enzyme
Struktur und Funktion von Enzymen (Seite 62/63)
0 1 Nennen Sie die Merkmale eines Biokatalysators.
Ein Biokatalysator ist ein Stoff, der meist ganz oder überwiegend aus einem Protein besteht und die Aktivierungsenergie einer
biochemischen Reaktion herabsetzt und dadurch die Reaktion beschleunigt. Er liegt nach der Reaktion unverändert vor. Außerdem
wird er von Lebewesen hergestellt.
0 2 Erläutern Sie die Bedeutung von Enzymen für den Stoff­wechsel von Organismen.
Durch Enzyme wird die Aktivierungsenergie chemischer Reaktionen gesenkt; so laufen Stoffwechselreaktionen bei Körpertempe­
ratur schneller ab.
$ 3 Der Austausch einer Aminosäure im Enzymmolekül kann Auswirkungen auf dessen Funktion haben. Begründen Sie.
Der Austausch kann einen anderen Enzymaufbau zur Folge haben. Das bewirkt ein anders geformtes aktives Zentrum, sodass die
Bindung des Substrats nicht mehr möglich ist und damit keine oder eine andere Reaktion erfolgt.

Eigenschaften von Enzymen (Seite 64/65)


0 1 Erklären Sie die Wirkungsspezifität des Lactasemoleküls.
Lactase bindet immer das Substrat Lactose auf die gleiche Weise, auch werden immer die gleichen Bindungen gelöst, es wird
immer die Reaktion (Hydrolyse zu Galactose und Glucose) katalysiert.
$ 2 Entscheiden Sie begründet, welches der Substratmoleküle in Abb. 1 vom Enzymmolekül gebunden werden kann.
0
Substrat C und E können aufgrund der Ladungen bzw. chemischen Struktur mit dem aktiven Zentrum binden, obwohl Strukturen
des Substrats variieren (Gruppenspezifität). Diese liegen im nicht-katalytischen Bereich.
$ 3 Im menschlichen Körper gibt es mehrere Tausend verschiedene Enzyme. Leiten Sie die Notwendigkeit so vieler Enzyme ab.
Durch die Substrat- und Wirkungsspezifität benötigt ein Organismus viele verschiedene Enzyme; nur so ist kontrollierter Stoff-
wechsel möglich.

Geschwindigkeit enzymkatalysierter Reaktionen (Seite 66/67)


$ 1 Beantworten Sie die eingangs gestellte Frage zur Ursache unterschiedlicher Alkoholverträglichkeit.
Durch die unterschiedlichen Wechselzahlen der Isoenzyme der Alkoholdehydrogenase wird Alkohol unterschiedlich schnell abge-
baut und wirkt entsprechend unterschiedlich stark.
0 2 Entwickeln Sie zu den Punkten 2 und 3 in Abb. 3 mit Punkt 1 vergleichbare modellhafte Darstellungen und begründen Sie.
Es ist eine Darstellung mit fünf Enzymen und z. B. bei (2) vier Substratmolekülen und bei (3) sechs Substratmolekülen denkbar.
$ 3 Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen vmax und kcat .
Die maximale Reaktionsgeschwindigkeit vmax wird durch die Wechselzahl kcat des Enzyms bestimmt.

Regulation enzymkatalysierter Reaktionen (Seite 68/69)


$ 1 Vergleichen und erläutern Sie die Kurvenverläufe in Abb. 1.
blau: Mit steigender Substratkonzentration nimmt die Reaktionsgeschwindigkeit zu. Zunehmend mehr aktive Zentren werden
besetzt, bis die Enzyme gesättigt sind und vmax erreicht ist.
rot: Mit steigender Substratkonzentration nimmt die Reaktionsgeschwindigkeit zu, bis vmax erreicht ist. Die Reaktionsgeschwin-
digkeit steigt allerdings langsamer, da die Hemmstoffe (kompetitive Hemmung) erst durch das Substrat verdrängt werden
müssen.
grün: Mit steigender Substratkonzentration nimmt die Reaktionsgeschwindigkeit zu, erreicht jedoch nicht vmax, da ein Teil der
Enzyme inaktiviert ist. Der Inhibitor kann durch das Substrat nicht verdrängt werden, da er an eine Bindungsstelle außerhalb des
aktiven Zentrums gebunden ist.
$ 2 Durch eine Gesetzesänderung sind Hausbesitzer verpflichtet, Leitungswasserrohre aus Blei auszutauschen. Nehmen Sie zu
dieser Maßnahme Stellung.
Die Maßnahme erscheint sinnvoll zur Vermeidung von Bleivergiftungen: Die Schwermetall-Ionen des Bleis reagieren mit SH-Grup-
pen von Enzymmolekülen und inaktivieren sie — teils irreversibel durch hohe Bindungsaffinität der Schwermetalle.
Zusatzinformtion: Der Funktionsausfall der Enzyme kann Stoffwechselstörungen zur Folge haben.
$ 3 Ordnen Sie das Beispiel der Blutzuckerregulation der Sub­stratinduktion oder der Endprodukthemmung zu und begründen
Sie.
Es handelt sich um eine Endprodukthemmung, da das Produkt Glucose dafür sorgt, dass das Enzym Phosphorylase a gehemmt
wird und kein Glykogen mehr zu Glucose abgebaut wird.

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Lösungen
Praktikum: Geschwindigkeit enzymkatalysierter Reaktionen (Seite 70)
1 Stellen Sie die Mittelwerte der Ergebnisse in einem Liniendiagramm dar.
individuelle Lösung. Das Diagramm zeigt die Zunahme der Reaktionsgeschwindigkeit bei höherer Enzymkonzentration. Die Dauer
des Aufsteigens des Filterpapierplättchens entspricht der Reaktionsgeschwindigkeit.
2 Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen der Enzymkonzentration und der Reaktionsgeschwindigkeit anhand Ihrer Ver-
suchsergebnisse.
Je höher die Enzymkonzentration ist, desto höher ist auch die Reaktionsgeschwindigkeit. Übersteigt die Enzym- die Substratkon-
zentration, nimmt die Reaktionsgeschwindigkeit nicht mehr zu.
3 Stellen Sie die Mittelwerte der Ergebnisse in einem Diagramm dar.
individuelle Lösung. Das Diagramm zeigt die lineare Zunahme der Reaktionsgeschwindigkeit mit zunehmender Substratkonzen­
tration bei geringen Substratkonzentrationen. Bei höheren Substratkonzentrationen nimmt die Reaktionsgeschwindigkeit langsa-
mer zu und nähert sich einem Maximalwert.
4 Erläutern Sie den Zusammenhang von Substratkonzentration und Reaktionsgeschwindigkeit.
Solange die aktiven Zentren der Enzyme noch nicht komplett belegt sind, steigt die Reaktionsgeschwindigkeit mit zunehmender
Substratkonzentration. Ab einer bestimmten Substratkonzentration sind die aktiven Zentren aller Enzyme belegt. Die maximale
Reaktionsgeschwindigkeit der Enzyme (vmax) ist erreicht.

Praktikum: Experimente mit Urease (Seite 71)


1 Stellen Sie Ihre Ergebnisse in einem Liniendiagramm grafisch dar.
Die Leitfähigkeit bei der reinen Urease-Lösung steigt bis zu einem Maximalwert an. Mit der Zugabe der Kupfersulfat-Lösung
springt die Leitfähigkeit schlagartig auf den Maximalwert. Bei der Zugabe der Methylharnstoff-Lösung verläuft die Reaktion
deutlich langsamer.
2 Werten Sie die Ergebnisse aus.
Die Zunahme der Leitfähigkeit bestätigt die Bildung von Ionen durch die enzymkatalysierte Reaktion. Da immer mehr Urease um-
gesetzt wird, nimmt die Leitfähigkeit ab einem bestimmten Wert nicht mehr zu. Die Zugabe der Kupfersulfat-Lösung erhöht die
Ionenkonzentration der Lösung und damit die Leitfähigkeit. Der Maximalwert verändert sich jedoch nicht mehr, da alle Enzyme
durch irreversible Hemmung inhibiert sind. Die Zugabe der Methylharnstoff-Lösung verlangsamt die Reaktion durch kompetitive
Hemmung. Methylharnstoff besetzt aufgrund der ähnlichen chemischen Struktur das aktive Zentrum der Urease.
3 Planen Sie je ein Experiment zur Abhängigkeit der Enzymaktivität von der Temperatur bzw. vom pH-Wert.
Das Experiment muss so aufgebaut sein, dass Enzym- und Substratkonzentration in einer Versuchsreiche gleich bleiben und nur
die Temperatur oder der pH-Wert variiert wird.
4 Führen Sie die Experimente durch. Befolgen Sie dafür die Hinweise zur Planung und Durchführung. Erstellen Sie ein Protokoll.
Mögliche Fragestellung: „Hängt die Enzymreaktion der Urease von der Temperatur/dem pH-Wert ab?“; mögliche Hypothesen: „Da
Urease ein Protein ist, ist eine Abhängigkeit zu erwarten.“ „Da Urease in bodenlebenden Bakterien vorkommt, ist ein Optimum bei
einer bestimmten Temperatur zu erwarten.“ Es sollten drei Versuchsansätze sowie ein Kontrollansatz berücksichtigt werden.
5 Stellen Sie Ihre Ergebnisse grafisch dar. Werten Sie Ihre Versuchsergebnisse aus. Bewerten Sie dabei Ihre Hypothesen.
Urease zeigt ein pH-Optimum von etwa pH 7. Die katalytische Aktivität liegt zwischen pH 2 und pH 12. Darüber und darunter ist
die räumliche Struktur (Sekundär- und Tertiärstruktur) des Enzymmoleküls zerstört und das Enzym dauerhaft inaktiviert. Bis etwa
60 °C nimmt die Enzymaktivität zu, da — entsprechend der RGT-Regel — die Reaktionsgeschwindigkeit mit zunehmender Tempera-
tur zunimmt. Darüber nimmt die Enzymaktivität ab, da die räumliche Struktur des Enzymmoleküls zerstört wird.
6 Diskutieren Sie mögliche Fehlerquellen der Mess­methode und leiten Sie daraus Verbesserungsmöglichkeiten ab.
Diskutierbare Fehlerquellen können Ungenauigkeiten aufgrund der Untersuchungsobjekte, Messgeräte, Messmethoden oder des
Ablesens sein.

Enzyme und Alkohol (Seite 72/73)


0 1 Beschreiben Sie, warum ein 40 % starker Schnaps schneller ins Blut übergeht als Bier mit 4 % Alkoholgehalt.
Die Aufnahme des Alkohols geschieht mittels Diffusion. Die Diffusionsgeschwindigkeit hängt unter anderem vom Grad des
Konzentrationsgefälles ab. Die Diffusion bei hochprozentigem Alkohol verläuft dann also schneller.
$ 2 Erläutern Sie, warum Alkoholiker, die das MEOS nutzen, schneller einen „Kater“ bekommen als Menschen, die nicht auf dieses
System zurückgreifen können.
Unter (zusätzlichem) Einsatz des MEOS wird Alkohol schneller in Acetaldehyd abgebaut. Acetaldehyd bedingt die katerähnlichen
Symptome. Wird also bei Trinkern, die zusätzlich das MEOS rekrutieren können, der Alkohol schneller in Azetaldehyd umgewan-
delt, haben diese schneller unter katerähnlichen Symptomen zu leiden.

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Lösungen
$ 3 Stellen Sie eine Hypothese auf, warum Menschen, die viel Alkohol vertragen, besonders gefährdet für durch Alkohol verur-
sachte Organschäden sind.
„Trinkfeste“ Menschen nehmen trotz hohen Alkoholspiegels weniger Symptome des Rausches wahr. Dadurch konsumieren solche
Leute tendenziell mehr Alkohol und die schädigende Wirkung des Ethanols auf den Körper und seine Organe ist somit erhöht.

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Lösungen
Klausur-Training: Die Zelle
Zellaufbau und Kompartimentierung (Seite 76)
0 1 Vergleichen Sie pro- und eukaryotische Zellen und ordnen Sie die Zelle in Abb. 1 begründet einer Gruppe zu. (Punkte: 8/100)
Prokaryotische Zellen haben keinen Zellkern und keine von Membranen begrenzten Organellen. Das genetische Material liegt
frei im Zellplasma meist als sogenanntes Bakterienchromosom vor. Sie sind haploid. Zudem besitzen sie meist kleine DNA-Ringe
(Plasmide). Eukaryotische Zellen hingegen besitzen neben dem Zellkern diverse Kompartimente, die von Biomembranen umgrenzt
sind. Da in Abb. 1 ein Zellkern erkennbar ist, muss es sich um eine eukaryotische Zelle handeln. Da Chloroplasten, Vakuole und
Zellwand fehlen, allerdings ER und Mitochondrien vorhanden sind, handelt es sich um eine tierische Zelle.
0 2 Listen Sie Organellen mit einer oder zwei Membranen tabellarisch auf und nennen Sie jeweils deren Funktionen.
(Punkte: 9/100)
siehe Tabelle
Zellorganell mit Einfachmembran Funktion
Endoplasmatisches Reticulum (ER) Stofftransport
Glattes ER: Synthese von Membran- Vesikelbildung für Stofftransport, Veränderung
lipiden, Speicherung und Speicherung von Proteinen
Ribosomen des rauen ER: Synthese
von Proteinen; Golgi-Apparat
Vakuole Speicherung von Stoffen, Stabilisierung
Lysosomen interzelluläre Verdauung
Zellorganell mit zwei Membranen Funktion
Zellkern DNA-Replikation, Steuerung
Mitochondrien Zellatmung (Energiebereitstellung)
Chloroplasten Fotosynthese

$ 3 Erläutern Sie die Struktur und die Funktionen des Endomembransystems anhand von Abb. 2. (Punkte: 14/100)
Am Endomembransystem sind u. a. das Endoplasmatische Reticulum (ER) und der Golgi-Apparat beteiligt. An den Ribosomen
des rauen ER findet die Proteinbiosynthese statt. Die Aminosäurekette gelangt in den Innenraum des rauen ER. Dort faltet sich
das Protein entsprechend seiner Aminosäuresequenz. Über Vesikel gelangen die Proteine in den Golgi-Apparat und werden dort
chemisch verändert, z. B. durch das Anhängen von Zucker oder Fettsäuren. Verpackt in Golgi-Vesikel finden sie entsprechend ihrer
individuellen Markierung ihren Zielort, wie z. B. die Zellmembran oder die Vakuole.
$ 4 Leiten Sie aus Abb. 2 die biologische Bedeutung der Kompartimentierung einer Eucyte ab. (Punkte: 9/100)
Die Trennung der Reaktionsräume durch Biomembranen ermöglicht ein effektiveres, störungsfreies und regulierbares Ablaufen
vieler verschiedener Stoffwechselreaktionen.
. 5 Begründen Sie anhand von Abb. 1 und 3 die Endosym­biontentheorie. (Punkte: 10/100)
Laut der Endosymbiontentheorie stammen Mitochondrien und Chloroplasten von prokaryotischen Zellen ab, die im Laufe der
Evolution in die eukaryotische Zelle durch Edocytose aufgenommen und dort integriert wurden. Der Vergleich der beiden Bio-
membranen bei Mitochondrien unterstützt diese Hypothese, da die Zusammensetzung der inneren Mitochondrienmembran der
Zellmemb­ran von Bakterien ähnelt. Hingegen gleicht die Zusammensetzung der äußeren Mitochondrienmembran weitgehend der
Zellmembran eukaryotischer Zellen.

Transportprozesse und Enzyme — die Dünndarm-APP (Seite 77)


0 6 Nutzen Sie Abb. 4, um den Bau und die daraus resultierenden Eigenschaften von Biomembranen zu erläutern. (Punkte: 10/100)
Biomembranen bestehen aus einer Lipid-Doppelschicht aus Phospholipiden mit Kohlenhydraten (extrazellulär), peripheren und
integralen Proteinen, die z. B. enzymatische oder Transportfunktionen haben können. Biomembranen ermöglichen den Stofftrans-
port (passiver, aktiver Transport) sowie die Kompartimentierung innerhalb der Zelle und nach außen. Sie bilden eine Diffusions-
barriere für viele Stoffe und dienen der osmotischen Regulation.
$ 7 Beschreiben Sie anhand von Abb. 4 und 5 die Aufnahme von Prolin im Dünndarm. (Punkte: 7/100)
Die membrangebundene Aminopeptidase P (APP) katalysiert die Hydrolyse eines Tripeptids. Die Aminosäure Prolin wird über
den Aminosäuretransporter in die Dünndarmzelle transportiert. Es handelt sich um eine sekundär aktive Aufnahme, gegen das
Konzentrationsgefälle, mittels eines Na+-Symporters (ähnlich der Aufnahme von Glucose).
0 8 Beschreiben Sie die Struktur von Proteinen am Beispiel des APP-Moleküls (Abb. 6). (Punkte: 8/100)
Die Primärstruktur der Proteine (Aminosäuresequenz) kann sich durch Wasserstoffbrücken räumlich zu Faltblatt- oder Helix-Struk-
turen anordnen (Sekundärstruktur). Weitere räumliche Auffaltungen durch Wechselwirkungen der Seitengruppen der Aminosäu-
ren ergeben die Tertiärstruktur. Beim Molekül des APP-Enzyms stabilisiert ein Zink-Ion als Cofaktor die Tertiärstruktur bzw. dessen
aktives Zentrum. Bei einigen Proteinen lagern sich mehrere Tertiärstrukturen zur Quartärstruktur zusammen.

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Lösungen
$ 9 Werten Sie die Versuchsergebnisse in Abb. 6 und 7 im Hinblick auf Eigenschaften des Aminopeptidasemoleküls aus. (Punkte:
16/100)
Ohne Zugabe von Metall-Ionen zeigt das Enzym APP eine geringe Enzymaktivität (Abb. 6). Bei der Zugabe von Ni2+- und Cu2+-Io-
nen erliegt die Enzymaktivität weitgehend. Es handelt sich um Inhibitoren, die Einfluss auf die Struktur des Enzymmoleküls haben
bzw. auf dessen aktives Zentrum. Bei Zugabe von Mg2+-Ionen zeigt sich keine Veränderung der Enzymaktivität. Sie haben keinen
Einfluss auf das Enzymmolekül. Bei Zn2+-Ionen erhöht sich die Enzymaktivität stark. Sie dienen als Cofaktor für das APP-Molekül.
Bei etwa 37 °C zeigt das Enzym die höchste Enzymaktivität (Abb. 7). Unterhalb dieser Temperatur nimmt sie ab, da die Reaktions-
geschwindigkeit aufgrund geringerer Teilchenbewegung und eines geringen Anteils an Teilchen mit genügend Aktivierungsenergie
(RGT-Regel) abnimmt. Darüber nimmt sie ebenfalls ab, da durch Denaturierung Enzymmoleküle inaktiviert werden.
. 10 Erläutern Sie die biologische Bedeutung der Membranbindung der Aminopeptidase im Vergleich zu den im Darminhalt frei
vorliegenden Verdauungsenzymen Pepsin, Trypsin und Chymotrypsin. (Punkte: 9/100)
Durch die Membranbindung des APP-Moleküls ist die sofortige (lokale) Aufnahme der Aminosäure in die Zelle/den Organismus
erleichtert. Die anderen Verdauungsenzyme hingegen müssen im Lumen mit dem kompletten Nahrungsbrei durchmischt werden,
um eine effektive Verdauung zu erreichen.

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