Sie sind auf Seite 1von 1

studyflix   


+ Lernplan  Merken  Teilen

Genetik › Mendelsche Regeln

1. Mendelsche Regel
(Uniformitätsregel)

Wichtige Inhalte in diesem Video

1. Mendelsche Re-
gel einfach erklärt
(00:14)

Wie die 1. Mendelsche Regel (Uniformitätsregel)


lautet und wie sie funktioniert, zeigen wir dir in
diesem Beitrag und in unserem Video !

 Inhaltsübersicht 

1. Mendelsche Regel einfach erklärt


zur Stelle im Video springen
(00:14)

Die 1. Mendelsche Regel (Uniformitätsregel)


beschreibt die Vererbung von Merkmalen an die
erste Nachfolgegeneration. Sie ist eine von drei
Mendelschen Regeln in der Genetik.

Der Mönch Gregor Mendel führte anhand von


Erbsenpflanzen verschiedene
Kreuzungsexperimente durch. Er wollte so die
Vererbung von Merkmalen an die jeweiligen
Nachkommen untersuchen.

Mendel kreuzte dabei zum Beispiel Erbsenpflanzen


mit grünen Samen und Erbsenpflanzen mit gelben
Samen miteinander. Daraufhin beobachtete er,
dass alle Nachkommen der Erbsenpflanzen gelbe
Samen besaßen. Sie waren also alle gleich, du sagst
auch „uniform”.

1. Mendelsche Regel

Nach weiteren Experimenten zur Vererbung


formulierte er die 1. Mendelsche Regel (früher
auch 1. Mendelsches Gesetz):

1. Mendelsche Regel
(Uniformitätsregel) Definition

Wenn man zwei Lebewesen einer Art kreuzt,


die reinerbig, also homozygot, sind, sich aber
in einem Merkmal unterscheiden, sind die
Nachkommen der F1-Generation (1.
Tochtergeneration) in diesem Merkmal alle
gleich (uniform).

Merke: Die Ausgangsgeneration bezeichnest du als


Elterngeneration oder Parentalgeneration (P). Im
Gegensatz dazu heißt die 1. Generation der
Nachkommen 1. Tochtergeneration
oder Filialgeneration 1 (F1).

1. Mendelsche Regel Grundbegri!e

Die folgenden Grundbegri!e aus der Genetik sind


für das Verständnis der Mendelschen Regeln
wichtig:

Gen : Ein Gen ist ein bestimmter Abschnitt auf


einem Chromosom. Es ist für die Ausprägung
eines Merkmals — wie die Samenfarbe oder
Blütenfarbe — verantwortlich.
Allel : Menschen, viele Tiere und Pflanzen
besitzen jedes Gen in doppelter Ausführung.
Die zwei „Genkopien“ bezeichnest du als
Allele. Ein Allel ist zum Beispiel für die
Ausprägung gelber Samen und ein anderes
für die Ausprägung grüner Samen zuständig.
Genotyp / Phänotyp : In der klassischen
Genetik ist der Genotyp die genetische
Ausstattung eines Individuums, also die
Kombination aus zwei Erbanlagen. Die
äußerliche Erscheinungsform eines Merkmals
bei einem Lebewesen, wie zum Beispiel die
Haarfarbe, ist der Phänotyp.
Homozygot / heterozygot : Stimmen beide
Erbanlagen (Allele) für ein Merkmal überein,
bezeichnest du den Genotyp
als homozygot (reinerbig). Sind die beiden
Erbanlagen hingegen verschieden, handelt es
sich um einen heterozygoten (mischerbigen)
Genotyp.

Achtung: Die 1. Mendelsche Regel gilt nur für


diploide Lebewesen, also „höhere” Organismen
wie Menschen, viele Tiere und Pflanzen. Solche
Lebewesen weisen einen doppelten
Chromosomensatz pro Körperzelle auf. Ihre
Keimzellen wiederum sind haploid, besitzen also
nur einen einfachen Chromosomensatz.

1. Mendelsche Regel dominant rezessiver


Erbgang
zur Stelle im Video springen
(02:45)

Schauen wir uns nun die 1. Mendelsche Regel bei


einem dominant-rezessiven Erbgang an. Hier
besitzen die Nachkommen den gleichen Phänotyp
wie eines der beiden Elternteile.

Von den beiden Allelen, die ein Merkmal


bestimmen, setzt sich in diesem Erbgang nur eines
durch. Nur dieses Allel sorgt für eine
Merkmalsausprägung im Phänotyp. Du
bezeichnest es als das dominante Allel (lat.
dominare = beherrschen). Das andere Allel gilt
dahingegen als das rezessive Allel (lat. recedere =
zurückweichen).

Merke: In der Vererbungslehre schreibst du


dominante Allele im Genotyp groß. Rezessive
Allele sind dagegen an einem Kleinbuchstaben
erkennbar.

Beispiel 1. Mendelsche Regel

Betrachten wir die erste Mendelsche Regel beim


dominant-rezessiven Erbgang an Mendels Beispiel
der Erbsenpflanzen:

Wir kreuzen jeweils reinerbige Erbsenpflanzen, die


aus grünen Erbsensamen entstanden sind, mit
reinerbigen Erbsenpflanzen, die aus gelben
Erbsensamen entstanden sind. Hier wird nur ein
Merkmal, die Farbe, betrachtet. Deshalb sprichst
du von einer sogenannten monohybriden
Kreuzung .

Das Allel für die gelben Erbsensamen ist das


dominante Allel. Wir kürzen es mit einem groß
geschriebenen G (gelb) ab. Das rezessive Allel für
die grünen Erbsensamen kürzen wir mit einem
klein geschriebenen g (grün) ab. Da beide
Elternpflanzen jeweils reinerbig sind, besitzen sie
einheitliche Erbanlagen:

Die gelben Erbsensamen haben den Genotyp: GG


Die grünen Erbsensamen haben den Genotyp: gg

Kreuzungsquadrat
zur Stelle im Video springen
(03:38)

Laut der 1. Mendelschen Regel sind alle


Nachkommen der 1. Tochtergeneration uniform. In
unserem Fall gehen aus der Kreuzung zum Beispiel
nur Samen mit gelbem Phänotyp hervor.

Um den Genotyp der F1-Generation


herauszufinden, ist ein sogenanntes
Kreuzungsquadrat, oder auch Kreuzungsschema,
Kombinationsquadrat beziehungsweise Punnet
Quadrat, sehr nützlich. Mit ihm stellst du einen
Erbgang graphisch dar.

Hierfür trägst du die Gene der Keimzellen des


einen Elternteils waagrecht und des anderen
senkrecht auf. Daraufhin kombinierst du die
jeweiligen Erbanlagen miteinander und trägst sie in
die freien Felder ein. So erhältst du den Genotyp
der Nachkommen.

Keimzellen G G

g Gg Gg

g Gg Gg

Der Genotyp der F1-Generation lautet hier also


immer: Gg.

Es besitzen also alle Nachkommen dieselben


Erbanlagen (Gg) und dieselben Merkmale (gelbe
Samenfarbe). Sie sind gemäß der 1. Mendelschen
Regel uniform.

Übrigens: Die F1-Generation ist einheitlich gelb,


weil sich das dominante Allel für die gelbe
Samenfarbe gegen das rezessive Allel für die
grüne Samenfarbe im Phänotyp durchsetzt.

1. Mendelsche Regel

Die Genotypen und Phänotypen der Eltern


(Parentalgeneration) und der 1. Nachkommen
(Filialgeneration) sehen wie folgt aus:

Phänotypen der gelbe grüne


Parentalgeneration: Samen Samen

Genotypen der GG gg
Parentalgeneration:

Genotyp der F1- Gg


Generation:

Phänotyp der F1- gelb


Generation:

Schon gewusst? Mendel führte auch immer


Rückkreuzungen, sogenannte „reziproke
Kreuzungen”, durch, um seine Hypothesen zu
überprüfen. Dabei wird das zu untersuchende
Individuum mit einem reinerbig rezessiven
Exemplar derselben Art gekreuzt. Anhand der
Nachkommen lässt sich feststellen, ob das
Individuum bezogen auf eine dominante
Merkmalsform homo– oder heterozygot ist.

1. Mendelsche Regel intermediärer Erbgang

Anders als beim dominant-rezessiven Erbgang,


setzt sich beim intermediären Erbgang nicht
immer ein Allel durch. Hier ist die Dominanz
bestimmter Allele nämlich nicht eindeutig
(unvollständige Dominanz). Weil sich keines der
beiden Elternallele durchsetzt, besitzen die
Nachkommen in der F1-Generation im Phänotyp
eine „Mischform” aus beiden Merkmalen der
Eltern.

Auch bei der Vererbung im intermediären Erbgang


gelten die Mendelschen Regeln. Sehen wir uns
dazu ein weiteres Beispiel an.

Beispiel intermediärer Erbgang

Ein reinerbiges rotes Löwenmäulchen (Blume) wird


mit einem reinerbigen weißen Löwenmäulchen
gekreuzt. Dabei entstehen in der F1-Generation
Löwenmäulchen mit rosa Blüten – eine
„Mischform“ aus rot und weiß. Nach der
Uniformitätsregel gleichen sich also die
Nachkommen in Phänotyp (rosa) und Genotyp
(rw).

intermediärer Erbgang

Weil hier beide Allele rezessiv sind, schreibst du sie


in Kleinbuchstaben, also: r (rot) und w (weiß).

Weitere Mendelsche Regeln

Die 1. Mendelsche Regel ist aber nicht die einzige


Orientierung bei der Vererbung. Es gibt noch zwei
weitere Regeln, die von Gregor Mendel aufgestellt
worden sind. Dort erklären wir dir alles Weitere,
was du zur Vererbung wissen musst, also schau
rein!

Zum Video: 2. Mendelsche Regel

Zum Video: 2. Mendelsche Regel

Zum Video: 3. Mendelsche Regel

Zum Video: 3. Mendelsche Regel

Weitere Inhalte: Genetik


Mendelsche Regeln

Mendelsche Regeln
+
Dauer: 05:07

1. Mendelsche Regel
+
(Uniformitätsregel)

Dauer: 04:53

2. Mendelsche Regel
+
(Spaltungsregel)

Dauer: 04:36

3. Mendelsche Regel
+
(Unabhängigkeitsregel)

Dauer: 04:10

 Zum Lernportal 

 Zum Ausbildungsportal 

 Zum Jobportal 

 Über uns  Jobs bei Studyflix

 Für Unternehmen  Partner

 Studyflix Business

Impressum AGB Datenschutz Datenschutz-Einstellungen

Gib uns Feedback

© 2024 Studyflix

Part of the EMBRACE family

Das könnte Ihnen auch gefallen