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Entstehung und Wachstum: Genetik

Vo.: Grundbegriffe der Genetik:

Gen=Einheit der gen. Infos. Kodieren für Proteine, welche wiederum für Synthese anderer Strukturen
zuständig sind. Genesis=Entstehung, 1909 von Wilhelm Johannsen erstmals als Erbfaktor erwähnt.

Früher Ein-Gen-ein-Protein-Synthese: berücksichtigt nicht alternative Spleiß-varianten und Vielfalt


der RNA-GeneAnzahl der Gene lässt nicht auf Komplexität des Organismus schließen

Gen=lokalisierbare Region der Gensequenz mit Infos für best. Genprodukt oder dessen Funktion
Gen ist somit Sequenz von Basenpaaren für Proteine/RNA-Moleküle. Größe: 100Bp-einige Mio. Bp

Gen besteht aus Introns (bleiben in dem Zellkern) und Exons (werden aus Zellkern exprimiert)

Genom=Gesamtheit des genetischen Materials eines Individuums. (bei Menschen ca. 3,2 Mrd. Bp)
Exom: alle proteinkodierenden Gene des Individuums (bei Menschen 2% des Genoms=65 Mio. Bp)

Haushaltsgene: Genprodukt=essentiell für Stoffwechsel, werden ständig unabhängig von Zelltyp,


Zellstadium und äußeren Einflüssen exprimiert, weil alle Zellen und Gewebe sie benötigen
z.B. Enzyme des Glukosestoffwechsels

Luxusgene: nur in best. Zellen/Geweben (z.B. Neuron, Muskelzelle und Fibroblast). Zwar haben allle
Zellen alle Gene, aber nur 20% exprimieren die Gene. Versch. Proteine=in versch. Zellen exprimiert.

Genexpression wird streng reguliert und kontrolliert

Allel: eine von mehreren möglichen Formen eines Gens, die einen Locus am Chrom. besetzen.

Ein Individuum mit dipl. Chromsatz kann nur nie mehr als 2 Gene haben, die Allele zueinander sind.
üblicherweise 1 mütterliches und 1 väterliches Allel

Mutation= Veränderung der gen. Sequenz/das Produkt dieser Sequenz. Verschiedene Arten

Konstitutionelle Mutation: von Eltern geerbt und in allen Körperzellen vorliegend

Somatische Mutation: tritt nach Konzeption in einer Körperzelle auf, nicht von Eltern geerbt und
nicht an Kind weitergegeben

Keimzellmutation: Mutation in Keimzelle, nicht von Eltern vererbt und üblicherweise keine klinischen
Symptome. Kann an Kind weitergegeben werdenkann dort genetische Erkrankung verursachen

Wildtyp: Genom im normalen, durch Evolution geschaffenen Zustand. Verwendung Organismus/Allel

Genotyp: Kombination der Allele an einem Genort, angegeben durch 2-Buchstaben-Kombination


Phänotyp: Erscheinungsbild, Form und Funktion durch Genotyp mit Umwelteinflüssen geprägt

Homozygotie: identische Allele an entsprechenden Genorten (gilt für alle autosomal rezessiven)
Heterozygotie: Vorhandensein versch. Allele am Genort (einmal krank und einmal gesund)
z.B. Homo=Wildtyp/Wildtyp oder Mutation/Mutation, Hetero=Mutation/Wildtyp

Hemizygotie: Vererbung von Genen, die nur einmal im Genotyp vorhanden sind (gebraucht bei
Genen die auf dem einzigen X-Chromosom des Mannes lokalisiert sind)

Dominanz: Wirkung des Gens bereits im heterozygoten Zustand, rezessiv erst im homozygoten.

Kodominanz: 2 untersch. Merkmale im heterozygoten Zustand gleichzeitig ausgeprägt (AB )


A1, A2 und B dominant gegenüber 0, A1 dominant gegenüber A2, A1 A2 und B sind kodominant
Pseudodominanz: Patient mit autosomal rezessiver Erkrankung hat gesunde heterozygote Partnerin
autosomal dominanter Erbgang wird vorgetäuscht, wenn heterozygot Partner krankes Allel vererbt

Semidominanz: autosomaler Erbgang, bei welchem homozygote Individuen stärker betroffen sind als
heterozygote (z.B. familiäre Hypercholesterinämie)

Anderes Bsp: Mutation im FGFR3 Gen. Heterozygot: familiäre Achondroplasie, homozygot=


vorgeburtlich letale thanatrophe Dysplasie

Familiäre Hypercholesterinämie: Mutation im LDL-Rezeptorgen, frühzeitige Arteriosklerose

Komplette Dominanz: Homozygote Individuen gleich schwer betroffen wie heterozygote Genträger
z.B. Chorea Huntington

Antizipation: dominant vererbte Erkrankung tritt von Generation zu Generation stärker auf
z.B. Chorea Huntington, Myotone Dystrophie

Myotone Dystrophie: Muskelschwäche, Starres Gesicht, Linsentrübung, Myotonie


unter 100 Bp= leicht erkrankt, über 100-2000schwer. Bis zu congenital
Penetranz: Anteil in % mit dem Phänotyp eines Genotyps sich durchsetzt, Ja/Nein Prinzip
Penetranz bei Magenkarzinom=80%  80% erkranken, 20% erkranken nicht (obwohl Genotyp)
Expressivität: Grad der Ausprägung eines Phänotyps. Variable Expressivität vor allem bei autosomal-
dominanten Erkrankungen zu finden z.B. Neurofibromatose, Tuberöse Sklerose
Neurofibromatose: Häufigkeit 1 zu 3000, Symptome: Lisch-Knötchen im Auge Cafe-au-lait Flecken,
Neurofibrome (kleine Bläschenförmige Ausbuchtungen der Haut), Prädisposition für Tumore des NS
Heterogenie: phänotypisch ähnliche Krankheitsbilder durch versch. Mutationen bedingt.
Unterscheidung in allelische und Lokus Heterogenie
Allelische: Unterschiedliche Mutationen im selben Genzusammengesetzte Heterozygotie
Lokus: Mutation in verschiedenen Genen (auch Polygenie) z.B. Retinitis Pigmentosa
Retinitis Pigmentose: Netzhautdegeneration, bei der Photorezeptoren zerstört werden (Tunnelblick)
Pleiotropie: ein einzelnes Gen kontrolliert mehrere Phänotypische Merkmale bzw. einzelne Mutation
verursacht untersch. Symptome. Z.B. Fibrillin beim Marfan-Syndrom, divergente Pathomechanismen
Polyphenie: verschiedene Mutationen desselben Gens verursachen unterschiedliche Krankheiten
Genetische Datenbanken: Omim (25000 Einträge5500 diagnostizierbare Erkrankungen)
Pubmed, Oprhanet
Suchmöglichkeiten: Erkrankungen, Gene, Namen (der Autoren), Symptome

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