Sie sind auf Seite 1von 2

Das Analkarzinom ist ein eher seltener Tumor.

Man unterscheidet dabei je nach Lokalisation


das Analkanal- und das Analrandkarzinom. Infektionen mit HPV-Typ 16, 18 oder 33 gelten als
Risikofaktor. Die Klinik ist häufig unspezifisch; mögliche Symptome sind Blutungen, Juckreiz,
Druckgefühl und Schmerzen. Histologisch handelt es sich überwiegend um Plattenepithelkarzinome.
Die Therapie erfolgt stadienabhängig. Die Radiochemotherapie mit 5-Fluoruracil und Mitomycin gilt
als Standardtherapie.

Stadien und entsprechende Therapi weist eine relativ gute Prognose auf.

Der Analprolaps bezeichnet eine Vorstülpung der Schleimhaut des Analkanals vor den Schließmuskel.
Dies entsteht häufig auf Grundlage von ausgeprägten Hämorrhoiden. Differenzialdiagnostisch
abzugrenzen ist der Rektumprolaps, bei dem es sich um einen Vorfall aller Wandschichten
des Rektums handelt, der häufig durch eine Schwäche des Beckenbodens und Obstipationen bedingt
ist. Die Abgrenzung erfolgt über die Fältelung der vorgefallenen Struktur:
der Analprolaps zeigt radiäre Schleimhautfalten, der Rektumprolaps zeigt zirkuläre Schleimhautfalten.
Therapeutisch steht initial die konservative Therapie (abschwellende Maßnahmen, Analgesie,
Reposition) im Vordergrund, zur dauerhaften Therapie ist häufig eine chirurgische Therapie
notwendig.

Eine Analvenenthrombose führt zu akut auftretenden analen Schmerzen. In der klinischen


Untersuchung zeigt sich perianal ein praller, druckdolenter, livide verfärbter Knoten. Es kann eine
konservative Therapie (antiphlogistisch, abschwellend) oder eine chirurgische Entlastung mittels
Stichinzision oder Exzision der Thrombose erfolgen.

Die Analfissur ist ein meist längs verlaufender Defekt im Anoderm. Man unterscheidet primäre
Fissuren, die i.d.R. traumatisch oder durch einen erhöhten Sphinktertonus bedingt sind, von
sekundären Fissuren, die beispielsweise im Rahmen von Grunderkrankungen wie dem Morbus
Crohn auftreten. Die Erkrankung wird klinisch diagnostiziert. Charakteristisch für primäre Fissuren ist
ein heftiger Schmerz während und nach der Defäkation, der von einem hellroten Blutabgang begleitet
werden kann. Therapeutisch stehen konservative Maßnahmen im Vordergrund (bspw.
Anwendung antiphlogistischer und analgetischer Salben). Kommt es hierunter zu keiner Besserung,
kann abhängig vom Leidensdruck eine operative Therapie in Erwägung gezogen werden
(i.d.R. Fissurektomie nach Gabriel unter Schonung des Sphinkterapparates).

Als Analabszess und -fistel wird die akute bzw. chronische Ausprägungsform einer Infektion im
Bereich des Kontinenzorgans bezeichnet, die meist von den zwischen den Schließmuskeln
gelegenen Proktodealdrüsen des Anus ausgeht. Männer sind häufiger betroffen als Frauen, Klinisch
geht ein Analabszess meist mit einer akut schmerzhaften perianalen Schwellung bis hin zu Fieber und
allgemeinem Krankheitsgefühl einher, während die Symptomatik des Fistelleidens aus Schmerzen und
Sekretion aus einer Fistelöffnung bestehen kann. Die Therapie beider Formen besteht im Regelfall in
einer operativen Versorgung.
Beim Sinus pilonidalis handelt es sich um eine Entzündungsreaktion im subkutanen Fettgewebe .
Ursächlich ist i.d.R. ein von außen eingespießtes Haar, woraus
ein Fremdkörpergranulom mit Fistelbildung entsteht. Man unterscheidet drei Formen:
den asymptomatischen, den akut abszedierenden und den chronischen Sinus pilonidalis. Insb. Unter
jungen Männern ist die Erkrankung verbreitet. Klinisch kann sich der Sinus pilonidalis durch
rezidivierendes Nässen und Hautirritationen (chronische Form) oder bei Abszedierung durch
deutliche Schmerzen (akut abszedierende Form), ggf. begleitet von Allgemeinsymptomen wie
Abgeschlagenheit oder Fieber, äußern.

Das könnte Ihnen auch gefallen