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Incontroluce XVI / Die Marken: Industrie und Region: Unterstützung der Schule und des 16 Deutsche Ausgabe II.

16 Deutsche Ausgabe II. 2007


Jugendsports / Planung: Die Macht des Lichts / Projekte: Neues Forschungs- und
Entwicklungszentrum der Brembo-Gruppe / Palazzo Madama und das Städtische Museum
für Alte Kunst der Stadt Turin / Nhow Hotel / Vacio Azul. Memorial für die Opfer des 11. März /
Avinguda de Meritxell / Trésors englouits d’Egypte / Eine neue Beleuchtung für die Abteikirche
in Romsey / GN Store Nord / Beleuchtung für den Freizeitspaß. Sihlcity und Rüsterei /
Das ideale Licht für die Bally-Verkaufsstellen / Augustinus Muziekcentrum / Flughafen
Melbourne, internationale Ankünfte / Der Beleuchtungsplan für Habana Vieja / Ideapark /
Unternehmenskultur: “Praxitele, connaitre la forme” / Ron Arad auf Designer’s days / Less
CO2ReLighting / “Renzo Piano Building Workshop. Die sichtbaren Städte” / iGuzzini auf der
Möbelmesse / Eine Vorstellung für die iGuzzini Partner / Italienischer Frühling des Autorenfilms
& Fotografien Alinari / Workshop zu Beleuchtungsplänen / Präsentation “More than Vision”

9.1918.000.0
Leitartikel 16 Incontroluce II. 2007

Liebe Leserinnen und Leser, Incontroluce


Internationale Halbjahreszeitschrift
zur Lichtkultur
die sehr umfangreiche sechzehnte Ausgabe von Incontroluce enthält Beiträge Jahr IX, 16
unserer Filialen in Europa sowie unserer Vertriebspartner in aller Welt.
In dieser Ausgabe wird das Projekt vorgestellt, das in Zusammenarbeit mit dem Redaktion
Centro Studi e Ricerca iGuzzini
Unternehmen Brembo innerhalb des ersten Technologie- und Wissenschaftsparks Fr.ne Sambucheto, 44/a
Italiens nach Vorgabe des Masterplans von Jean Nouvel realisiert wurde. 62019 Recanati MC
+39.071.7588250 tel.
Wie gewohnt bieten wir eine Auswahl sehr unterschiedlicher Projekte:
+39.071.7588295 fax
die zeitgenössische Architektur von Nouvel und die Museumsinszenierung des email: rc@iguzzini.it
Palazzo Madama in Turin, eine englische Abteikirche sowie eine Ausstellung im iGuzzini illuminazione spa
Grand Palais in Paris, der Sitz einer dänischen Firma und das Mahnmal für die 62019 Recanati, Italy
Opfer des Terroranschlags vom elften März in Madrid. Wir stellen zudem die via Mariano Guzzini, 37
+39.071.75881 tel.
zweite Veranstaltung des Projekts “Conoscere la Forma” ("Die Form kennen +39.071.7588295 fax
lernen") vor, das vom Centro Studi e Ricerca iGuzzini in Zusammenarbeit mit email: iguzzini@iguzzini.it
dem "Istituto Centrale per il Restauro (Zentralinstitut für Restaurierung) ins Leben www.iguzzini.com
video: 071-7588453
gerufen und von März bis Juni 2007 im Louvre inszeniert wurde.
Grafischer Entwurf
Studio Cerri & Associati

Herausgeber
Adolfo Guzzini iGuzzini illuminazione spa

An dieser Nummer haben mitgewirkt


iGuzzini illuminazione Benelux Bvba/Sprl
iGuzzini illuminazione Danmark
iGuzzini illuminazione España S.A.
iGuzzini illuminazione France S.A.
iGuzzini illuminazione Schweiz AG
iGuzzini illuminazione UK
E.C.C. Lighting LTD, Australia
Peyan Oy, Finlandia

Umschlagfoto
Pietro Savorelli

Gedruckt im: Oktober 2007


Tecnostampa, Recanati

Die Redaktion ist für Ungenauigkeiten


und Auslassungen im Verzeichnis der von den
Mitarbeitern gelieferten Credits bezüglich der
Projekte nicht verantwortlich.
Eventuelle Ergänzungen oder Korrekturen sind
in der nächsten Ausgabe enthalten.

II III
16 Incontroluce II. 2007

Inhaltsverzeichnis

II Editoriale

Die Marken
2 Industrie und Region:
Unterstützung der Schule
und des Jugendsports

Planung
4 Die Macht des Lichts

Projekte
10 Neues Forschungs- und Entwicklungszentrum
der Brembo-Gruppe
16 Palazzo Madama und das Städtische Museum
für Alte Kunst der Stadt Turin
20 Nhow Hotel
22 Vacio Azul. Memorial
für die Opfer des 11. März.
24 Avinguda de Meritxell
26 Trésors englouits d’Egypte
30 Eine neue Beleuchtung
für die Abteikirche in Romsey
32 GN Store Nord
34 Beleuchtung für den Freizeitspaß.
Sihlcity und Rüsterei
36 Das ideale Licht für die Bally-Verkaufsstellen
38 Augustinus Muziekcentrum
40 Flughafen Melbourne,
internationale Ankünfte
42 Der Beleuchtungsplan für Habana Vieja
44 Ideapark

Unternehmenskultur
46 “Praxitele, connaitre la forme”
48 Ron Arad auf Designer’s Days
50 Less CO2ReLighting
52 “Renzo Piano Building Workshop.
Die sichtbaren Städte”
53 iGuzzini auf der Möbelmesse
54 Eine Vorstellung für die iGuzzini Partner
Italienischer Frühling
des Autorenfilms & Fotografien Alinari
55 Workshop zu Beleuchtungsplänen
Präsentation “More than Vision”
Die Marken Industrie und Region:
Unterstützung der Schule und des Jugendsports

Ein Unternehmen ist stark, wenn es auf gebildetes


und für Innovationen offenes Humankapital
zählen kann. Um diese Eigenschaften im
eigenen Gebiet zu finden, hat iGuzzini ein Netz
von Verbindungen und Beziehungen geknüpft,
das von der Zusammenarbeit mit den
örtlichen Schulen bis zur Schaffung kultureller
Möglichkeiten reicht. Das Knüpfen von
Beziehungen mit den Schulen der eigenen
Region und den landesweiten Schulen,
die mit dem spezifischen Tätigkeitsfeld
verbunden sind, das Bereitstellen von internen
Strukturen, Räumlichkeiten und Möglichkeiten
für eine engere Kooperation zwischen Arbeitswelt
und Schule ist eine sehr wichtige Tätigkeit für
das Unternehmen. Einerseits unterstützt das
Unternehmen nämlich die Schüler und Familien
durch die gebotenen Ausbildungswege, die an
die regionalen Arbeitsmöglichkeiten anknüpfen.
Auf der anderen Seite bietet es den Schulen
die Möglichkeit, ihren Lehrplan zu erweitern.
Die Tätigkeiten des Unternehmens reichen somit
vom Praktikum und der Zusammenarbeit bei 1
Diplomarbeiten (in ca. 20 Jahren haben wir
an ca. 70 Diplomarbeiten mitgewirkt) über die
Teilnahme am Lehrbetrieb mit Dozenten und
spezialisierten Maßnahmen in den Kursen bis
zur regelrechten "Adoption" einer Schule, wie
es im Jahr 2001 geschehen ist. In jenem Jahr
"adoptierte" das Unternehmen (in Zusammenarbeit
mit Fratelli Guzzini, Teuco Guzzini, der Gemeinde
von Recanati und dem Schulamt von Macerata)
die Fachhochschule “Enrico Mattei” in Recanati,
die als eine der ersten Schulen Italiens
Mofa-Führerscheinkurse anbot.

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Fotos: Fachhochschule “Enrico Mattei”

1.2. Momentaufnahmen des Schulalltags


3. Projekt “Itis in moto”, entwickelt in Zusammenarbeit
mit dem Unternehmen Campetella, das Industrieroboter,
Einspritzsysteme und Elektrofahrzeuge plant und baut.
4. Begegnung mit Carlo Campetella

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Die Adoption sieht finanzielle Unterstützung nunmehr auf eine langjährige Geschichte:
für die Realisierung spezifischer Unterrichtsziele im Dezember 2006 wurde im Theater Persiani
und den Kauf von Ausrüstungen vor. Aufgabe in Recanati ihr vierzigjähriges Bestehen im
des Unternehmens ist es aber auch, neue Beisein der Jugend- und Sportministerin
Unterrichtswege anzubieten, wie z. B. Besuche Giovanna Melandri gefeiert. Ein Beweis für die
in Industriedesign-Centern wie dem Mercedes Vitalität der Schule ist die steigende Zahl der
Design Center und in Betriebsmuseen wie dem Anmeldungen und Spezialisierungen: im Jahr
des Unternehmens Ducati, mit dem iGuzzini 2004 wurde der Informatikkurs und 2005 ein
zusammen gearbeitet hat. Stets im Jahr 2001 Fachkurs Elektronik eingeführt, um dem stetig
wirkte iGuzzini bei der Durchführung zweier zunehmenden Bedarf der regionalen Betriebe
I.F.T.S.-Kurse (höhere Fachausbildung) für gerecht zu werden. Eine weitere im Gebiet sehr
die Ausbildung von Planungstechnikern für gefragte Spezialisierung ist die Fachkraft im
Beleuchtung, Erhaltung und Aufwertung der Maschinenbausektor. Auch für dieses Berufsbild
Kunst- und Kulturgüter und des Kurses wurden verstärkt Kurse angeboten. Die Ministerin
“Objektplanung und -design” mit. Diese Art prämierte während dieser Feier auch die
von Kursen ist sehr begehrt und erfordert Fußballer des Sportvereins “US Recanatese”.
daher eine Vorauswahl: von 120 Kandidaten Im Jahr 2006 brachte die Abteilung “Jugend-
werden maximal 25 für den Kurs zugelassen. fußball” auf Provinzebene eine siegreiche
Nach Abschluss des Kurses fanden 80% der Mannschaft hervor, die von der Fachhochschule
Teilnehmer einen Arbeitsplatz, während 15% Itis Enrico Mattei gesponsert wird, damit
sich dazu entschlossen, weiter zu studieren. Erziehung und Bildung nicht auf der
Die Fachhochschule “Enrico Mattei” blickt Schulbank enden.
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Planung Die Macht des Lichts

Ein persönlicher Kommentar von Jonathan Speirs

Es ist allein eine Frage der Leidenschaft - oder zumindest ist dies meine bescheidene
Meinung! Meiner Ansicht nach muss man das magische Potenzial des Lichts lieben,
um es wirkungsvoll einsetzen zu können, und kann durch Übung und Erfahrung
wundervolle Räumlichkeiten und Stimmungen schaffen die das Publikum bezaubern.
Selbstverständlich müssen viele andere Aspekte berücksichtigt werden und auch aus
diesem Grund mag meine Meinung als voreingenommen gelten. Ich bin aber davon
überzeugt, dass es für einen talentierten Architekten und Lighting Designer wesentlich ist,
die Dreidimensionalität zu sehen, alle Aspekte der Architektur zu lieben und zu schätzen,
selbstkritisch zu sein (durch Unterstützung des kreativen Prozesses bis zum Herausschälen
der absolut richtigen Idee)… und gern Tennis zu spielen! Mit dieser sportlichen Analogie
möchte ich Folgendes ausdrücken: Wenn Sie als Lighting Designer Seite an Seite mit dem
Architekten oder Innenarchitekten arbeiten und einer von Ihnen eine Idee auf das Spielfeld
wirft, kann es passieren, dass diese Idee mit einem gewissen Effekt zu Ihnen zurück
geworfen wird und Sie diese wiederum in einer Art mentalen Antritts mit einem geschickten
Lob zurück schlagen. Der Gegenspieler muss nun blitzschnell reagieren und entgegnet
Ihnen, wenn er wirklich gut ist, mit einer noch besseren Idee. Die Idee oder die kreative
Lösung nimmt so endlich Form an und die Spieler erzielen alle zusammen den
entscheidenden Punkt des Spiels. Beim Tennis, wenn das Publikum einem großartigen
Match zwischen zwei Spielern beiwohnen, gilt der abschließende Beifall weniger dem
durch einen der Spieler erzielten Siegespunkt als dem Match an sich. Mit anderen Worten
ist es gleichgültig, wer die entscheidende Idee gehabt hat, denn wenn diese die absolut
beste Projektidee ist, so gewinnt definitiv das Projekt! Ich spiele für mein Leben gern
Tennis und liebe die Phase, in der man sich die Ideen lange genug gegenseitig zuwirft,
bis eine wirklich kreative Idee gefunden wird. Ich mache mir etwas Sorgen, wenn ich von
Lighting Designern höre, die lieber ohne den Beitrag von Architekten oder Innenarchitekten
an den Projekten arbeiten. Das Lighting Design oder mit anderen Worten die Planung von
Beleuchtungssystemen hat es in den letzten 25 Jahren weit gebracht. Und genau seit 25
Jahren übe ich meinen Beruf aus, nachdem ich erkannt hatte, dass das “Licht” gegenüber
den Hauptzweigen der Architektur mehr Berufsaussichten und persönliche Genugtuungen
bietet. Seitdem ich diese Entscheidung getroffen habe, boten sich mir unglaubliche
Möglichkeiten, von einigen der besten Architekten der Welt zu lernen. Dieser stetige
Lernprozess ermöglichte es mir, Ethos und verschiedenartige Philosophien der Baukunst
zu vertiefen und mich sowohl auf praktischer als auch theoretischer Ebene gründlich
mit der Architektur auseinander zu setzen. Mein Interesse für die Beleuchtung entstand
ursprünglich mit der Entdeckung meines Schultheaters, als ich 12 Jahre alt war, und
verwandelte sich später in ein lebhaftes Interesse für die unterschiedlichen Formen von
Theater- und Musikaufführungen. Mein Interesse galt stets sowohl der Musik als auch
dem produktionstechnischen Aspekt der Veranstaltungen. Während meines Architektur-
studiums arbeitete ich mit lokalen Rockbands, die bei ihren Auftritten Beleuchtung,
Klänge und sogar pyrotechnische Spiele einsetzten! Meine Diplomarbeit mit dem Titel
“Architecture Using Theatrical Lighting Techniques and Technology to Create Atmosphere
in Buildings” drückte mein damaliges und heutiges Interesse für die Anwendung der
Techniken und Technologien der Szenenbeleuchtung in der Architektur aus. Seit ich
diesen faszinierenden beruflichen Weg eingeschlagen habe, ermöglichten mir all diese
Einflüsse und Erfahrungen den Erwerb einer sehr viel weiteren Perspektive in den
Bereichen Design und Planung. Die 1983 erfolgte Co-Gründung der “Lighting Design
Partnership” in Edinburgh (Schottland) als erstes unabhängiges Lighting Design Studio
in Großbritannien markierte einen bedeutenden Wendpunkt, und durch pure Begeisterung,
Kreativität und harte Arbeit erwarb es sich einen Ruf auf dem Gebiet der Planung von
Beleuchtungssystemen für Gebäude, der in Europa ohnegleichen war. Sie wissen sicher,
dass es Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre keine konkreten Karrieremöglichkeiten
als Lighting Designer in der Architektur gab:

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Fotos: Gabriele Basilico, Adam Mork, Sophie Milligan

1. Spezielle Leuchte, realisiert für


GOGGS - Government Offices at Great George Street

GOGGS, London, Großbritannien


Architekt: Foster + Partners

Im Rahmen der Umbauarbeiten der in der


Londoner Whitehall untergebrachten britischen
Regierungsgebäude erhielten wir den Auftrag,
eine Beleuchtungslösung für die prunkvolle
Eingangstreppe zu entwickeln und entwarfen
ein Hängeelement für reflektiertes Licht.
Die Idee entwickelte sich danach zu einer
Reihe reflektierender Acrylringe, aufgehängt
unter Downlights mit engem Lichtkegel, die
in der kuppelförmigen Decke eingebaut sind.
Hinter der Einfachheit der realisierten Objekte
verbirgt sich ein großer Arbeitsaufwand, um
ein “sauberes” Erscheinungsbild zu erhalten.
In einem gewissen Sinn wurde die Wahl der Form
und Abmessungen der Komponenten mehr durch
die Eigenschaften des Lichts als durch unsere
Designerwünsche bestimmt.

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Planung Die Macht des Lichts

Made of Light

Dieses Projekt ist eine Analyse, um die inspirierenden


Elemente des Lighting Design Prozesses und der
Vorstellung, die Major und Speirs von Licht und
Architektur haben, ausfindig zu machen. Die
Analyse erfolgte während eines Arbeitswochenendes
mit dem Staff der beiden Studios in der Londoner
Niederlassung für eine Brainstorming-Session zum
Thema der “Inspiration”. “Made of Light” brachte
vier Ergebnisse hervor: Das im Birkhauser Verlag
erschienene Buch, das bei seiner dritten Auflage
angelangt ist; die Ausstellung, die bislang im
Zentralsitz des “Royal Institute of British Architects”
und im ARC 06 in London, auf der Biennale des
“Swiss Institute of Architects” in Bern (Schweiz)
und im PALME INSTALL in Dubai stattfand,
neuerdings in einer in Graz (Österreich) organisierten
Veranstaltung eingebunden wurde und bald in
Skandinavien, in Deutschland und 2008 in Italien 2 4
zu sehen sein wird; eine in Frankfurt, Las Vegas,
New York, Dubai und Graz gehaltene Konferenz,
und schließlich die Website www.madeoflight.com.
Die Website ist noch in der Anfangsphase und
soll im Sinne der beiden Lighting Designer ein
anregender und inspirierender Materialbestand
werden: Die gesamte Forschungstätigkeit und die
Entwurfsproduktion wurden von der SaMA nicht zur
Eigenpromotion finanziert, sondern mit der Absicht, 1
die Designer über ihr großartiges Arbeitsmittel
aufzuklären und sie zu inspirieren. Die Fonds
für das Sponsoring der Ausstellung wurden
bei sensiblen und am Projekt interessierten
Unternehmen gesammelt, dank deren Hilfe die
notwendigen Ausrüstungen für die Organisation
der Wanderausstellung gekauft werden konnten.
Zur Realisierung des Buchs trugen mit Text-
und Bildmaterial viele der internen Mitarbeiter
der Studios, aber auch extern tätige Personen
bei. Das Ergebnis wäre ohne die Mitwirkung
und verlegerische Unterstützung von Anthony
Tischauser nicht möglich gewesen.

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Dieses Gebiet war vom Elektrotechniker besetzt, der im Allgemeinen den rein
technischen Aspekt der künstlerischen Ästhetik vorzog. Der Austritt aus der LDP im
Jahr 1992 und die darauf folgende Gründung der Jonathan Speirs and Associates
gaben mir die Chance, meine Art zu arbeiten neu zu erfinden und die Tätigkeiten eines
Studios so zu leiten, wie es mir nie zuvor möglich war. In jener Zeit konnte ich meine
Freundschaft und berufliche Zusammenarbeit mit Mark Major wieder aufnehmen, der
Mitte der 80er Jahre einige Jahre mit mir bei LDP arbeitete. Es folgten die Gründung
der “Speirs and Major” in London und 2003 der Zusammenschluss der beiden Studios
zur “Speirs and Major Associates” (SaMA). Genau zu jener Zeit beschlossen Mark und
ich, ein internes Lehrprojekt anzugehen, das anschließend mit dem Projekt “Made of
Light” die Grenzen des Studios überschritt. Wir wollen damit nicht behaupten, dass dies
die einzig mögliche Planungs- oder Sichtweise des Lichts ist, sondern dass wir nur auf
diese Art an ein Projekt heran gehen können. Auch der Weg zur Projektentwicklung
erwies sich für alle Beteiligten als lehrreich. Der Zukunft des Lighting Designs und
unseres viel versprechenden Berufs sehen wir mit großem Optimismus entgegen, der
nur von einigen Ungewissheiten getrübt ist, die wir in der nächsten Ausgabe
analysieren werden.

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2.3.4. Ausstellung “Made of Light”
5. Jonathan Speirs
6. Nachtansicht des Copenhagen Opera House

Copenhagen Opera House, Dänemark


Architekt: Henning Larsen Tegnestue

Eine Schenkung eines großzügigen dieses wie eine “Laterne” funktionierte. Licht den Raum, während nachts ein blaues
und weitsichtigen Wohltäters an die dänische Die Beleuchtung des Foyers wurde zum Großteil Licht das Foyer erleuchtet und einen angenehmen
Bevölkerung. Dieses Projekt erforderte einen mit einer speziellen Leuchte umgesetzt, wodurch Kontrast mit der orangefarbenen Holztäfelung
einfallsreichen Gebrauch des Lighting Design, eine mit Downlights übersäte Decke vermieden erzeugt. Die Lichtleitfaser wurde fast im gesamten
damit die Leuchten dem Blick verborgen bleiben werden konnte. Der Zuschauerbereich des Parterre eingesetzt. Jeder Linsenkopf wurde
und das Bauwerk nachts elegant erstrahlt. Auditoriums wurde mit im Dach eingebauten fokussiert, ausgerichtet und an jedem Sitz
Die Außenansicht des Bauwerks war angesichts Strahlern erleuchtet, es wurden Lampen mit zwei befestigt. Die Frontseiten der Ränge weisen
seiner Lage am Wasser sehr wichtig. unterschiedlichen Farbtemperaturen verwendet: eine Reihe linearer Einbauleuchten mit weißen
Der Wunsch war, den Blick des Betrachters in Kaltlicht am Tag und Warmlicht für die LEDs auf. Sämtliche Lichtleiterköpfe und
das Innere des Gebäudes zu ziehen, so dass Abendstunden. Tagsüber durchdringt natürliches die LED-Einheiten sind einzeln zugänglich.
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Planung Die Macht des Lichts

The Eden Project, Cornwall, Großbritannien


Architekt: Grimshaw

Die Vorgabe für dieses Beleuchtungsprojekt Ausstattungszubehör wurden an strategischen


drehte sich um zwei Hauptziele: in erster Linie Punkten im Innern der Biome installiert, wobei
galt es, eine Beleuchtung für das “Time of Gifts Farbe, Ausrichtung und Position abhängig von der
Festival” zu realisieren und eine Allgemein- Vegetation, den Skulpturen und der Architektur
beleuchtungs-Strategie für den gesamten Standort jedes einzelnen Bioms gewählt wurden.
umzusetzen. Die beiden Zielsetzungen kamen zu Die Beleuchtung von den Servicetürmen warf
der Hauptforderung eines Beleuchtungssystems Spiele von Licht und Schatten auf den Boden.
für die Innenräume der Biome hinzu (die Kuppeln Im Außenbereich wurden diffuse Halogenmetall-
mit den Pflanzen und Tieren, die in bestimmten dampfleuchten als Hintergrund für die Biome
Gebieten der Erde oder klimatischen Zonen und für die Wandnischen eingesetzt, um den
beheimatet sind). Ein begrenztes Budget und ein dynamischen Charakter des landschaftlichen
enger Zeitplan - zwischen der Auftragserteilung Kontextes zu unterstreichen, in den das Eden
und der Eröffnung lagen nur fünf Monate - Project eingefügt ist. Die Hauptfußwege wurden
waren die zu überwindenden Hürden. mit blauem Licht in den bestehenden Säulen
Niederspannungsleuchten und Halogenmetall- oder mit in den Bäumen eingesetzten blauen
dampfleuchten mit unterschiedlichem LED-Leuchten beleuchtet.

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7. Eden Project
8. Spezielle Leuchte, realisiert
für die Hauptgeschäftsstelle des Unternehmens HBOS.

Hauptgeschäftsstelle HBOS, Edinburgh,


Großbritannien
Architekt: Malcolm Fraser Architects

Diese bedeutende Umbaumaßnahme eines


historischen Bauwerks (Grade I), mit allen
sich daraus ergebenden architektonischen und
beleuchtungstechnischen Einschränkungen,
stellte die Planer vor eine Reihe von Heraus-
forderungen. Vorrangiges Ziel war es, eine den
heutigen Anforderungen genügende Beleuchtung
in einem historischen Bauwerk mit Rücksicht
auf die architektonischen Merkmale zu installieren
und ein harmonisches Gleichgewicht zwischen
Alt und Neu zu schaffen. Viele der Decken des
Gebäudes weisen Zierputz auf: aus ästhetischen
Gründen wurden keine Einbauleuchten
verwendet. Die Beleuchtung der Great Hall
muss ausreichend flexibel sein, damit sie den
verschiedenen Zweckbestimmungen gerecht
wird, und sich gleichzeitig harmonisch in diesen
besonderen Kontext einfügen, ohne den Zierputz
der Decke zu stören. Wir haben sechs Öffnungen
für den Deckeneinbau der Leuchten vorgesehen,
die sich trotz ihrer Sichtbarkeit gut in das
aufwändigen Design des Putzes einfügen.
Die wichtigsten Punkte werden angestrahlt und
die Werke und architektonischen Details hervor-
gehoben. Weiße und blaue Leuchtstoff-Lampen
sind im Hauptgesims verborgen, um die
Deckenvergoldung zu erleuchten. Das Glanzstück
stellt ein außergewöhnlicher, eigens angefertigter
5 Meter hoher und 3 Meter breiter zentraler
Leuchter aus spiegelpoliertem Edelstahl dar.

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Projekte Neues Forschungs- und Entwurfs- und Ausführungsplanung,
künstlerische Leitung
Jean Nouvel
Entwicklungszentrum Berater von Jean Nouvel
der Brembo-Gruppe Hubert Tonka

Projektleiter
Stezzano - Bergamo, Italien Alessandro Carbone

Das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum seit mehreren Jahren die Forschungstätigkeiten von eine großartige architektonische Kulisse aus rotem
der Brembo-Gruppe ist das erste Gebäude, das im Brembo und Brembo Ceramic Brake System, Joint Fließpressaluminium, die der Struktur den Namen
Rahmen der neuen bauliche Maßnahmen nach Venture mit der Daimler-Chrysler Gruppe. Das neue “Kilometro Rosso” gab. Diese von Jean Nouvel
Vorgabe des Masterplans von Jean Nouvel für den Forschungs- und Entwicklungszentrum verdankt seine geplante Rote Mauer, die vor allem als Schutzbarriere
Technologie- und Wissenschaftspark Kilometro Planung Jean Nouvel, bereits Autor des Masterplans der Gebäude und des Parks vor Autolärm und
Rosso fertig gestellt wurde. Im neuen Forschungs- von Kilometro Rosso, die Innenarchitektur dem -abgasen dienen soll, wird von einer vollständig
zentrum befinden sich die Direktionsbüros und Studio Blast Architetti (Bombassei, Siccardi, Traversa) mit Lamellenprofilen aus Fließpressaluminium
weitere Forschungsbereiche der Brembo-Gruppe, und die Landschaftsplanung dem Studio Land. verkleideten Stahlbetonstruktur getragen. Die
dem ersten im Kilometro Rosso angesiedelten Der Technologie- und Wissenschaftspark Kilometro Kontinuität der Lamellenfront wird durch große
Unternehmen. Das einzige bereits da gewesene Rosso erstreckt sich über ein 392.000 qm großes Öffnungen unterbrochen, die an die Lufteinlässe
Gebäude auf dem Gelände des Wissenschaftsparks, Gebiet mit 90.000 qm bebauter Fläche und liegt in einer Autokarosserie erinnern und dem Zugang
das vom berühmten amerikanischen Studio SOM, der Nähe von Bergamo an der Autobahn A4 Mailand- sowohl mit dem Auto als auch zu Fuß zu den ver-
Skidmore Owings & Merrill geplant und ursprünglich Venedig. Der wie ein im Grünen liegender Campus schiedenen Gebäuden des Parks dienen. Zwischen
für Hewlett-Packard gebaut wurde, beherbergt bereits konzipierte Park bietet von der Autobahn aus gesehen den verschiedenen Bauten des Kilometro Rosso

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Team Projektkoordination, Team Fotos: Matteo Piazza, Pietro Savorelli
Livia Tani, Cristina Ventura, Innenarchitektur, Francesca Ciuffreda, Antonio Runco,
Andrea Ciofi degli Atti, Raffaella Falbo, künstlerische Leitung. Luigi Pezone, Chiara Giussani, 1. Nachtansicht des Kilometro Rosso von der Autobahn A4
Andrew Todd, Gwenola de Quelen, Aria Behbehani, Luca Cattaneo,
2. Skizze des Studios Land für den Park
Sergio Noero, Cristiano Benzoni, Projektleiter Anna Cattaneo, Andrea Fiorucci,
Laurent Pereira, Anna Ugolini. Luca Bombassei Matteo Mazzola, Paola Badoino 3. Rendering des Technologie- und Wissenschaftsparks
Blast Architetti - Luca Bombassei, Simona Traversa Kilometro Rosso
Simona Traversa, Franz Siccardi

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sah Nouvel fließende Grünflächen ohne Diese sind nach einer Logik miteinander verbunden Diesen drei Materialien entsprechen drei verschie-
Einzäunungen vor, reduzierte den oberirdischen die veränderliche Dimensionen, Gleiten und denen Formen (Linie, reines Volumen, freie
Autoverkehr auf ein Minimum und schuf eine unte- Auskragungen vorsieht. Der Eingang erfolgt über Form) mit drei verschiedenen Seelen, wovon
rirdische Verkehrsführung, um die neuen Gebäude einen stahlverkleideten Zylinder, der die Mauer jede eine andere Botschaft überbringt. Die vier
mit dem Auto erreichen zu können. Dieser unter durchstösst. Die gläsernen Außenhäute der belüf- Kragkonstruktionen, zwei im Süden und zwei im
architektonischem Gesichtspunkt herausragende teten Fassaden sind in Wirklichkeit ein ausgeklü- Westen, sind das Ergebnis einer strukturellen
Wissenschaftspark, der in den nächsten sechs bis geltes System von Lamellen, die ganz nach Lösung, die Betonwandträger mit Metallplatten,
acht Jahren über 3000 Personen beschäftigen wird, Bedarf eingestellt werden können; die Fassaden Stahlträger und Mäanderprofilblech kombiniert.
ist ein Zentrum für multidisziplinäre Forschungsarbeit haben so eine dem Eis vergleichbare Stärke und Die kühnste Auskragung im Westen liegt auf einer
und technische Innovation und soll ein Netzwerk Dichte und lassen auf das Vorhandensein unter- stufenweise zurück weichenden Fassade auf.
des Wissens hervorbringen. Das 11.000 qm große schiedlicher vitaler Funktionen im Innern der Das Forschungszentrum der Brembo-Gruppe ist
Forschungs- und Entwicklungszentrum der Brembo- Gebäude schließen. In den Außenbereichen wer- direkt vom Parkplatz entlang der Autobahn zugäng-
Gruppe befindet sich am südwestlichen Ende des den drei Materialien verwendet: das Blech der lich, die über dem Niveau des Wissenschaftsparks
Technologie- und Wissenschaftsparks Kilometro Roten Mauer, das die Größenordnung ausdrückt, liegt. Der Eingang zum Gebäude im ersten
Rosso. Das Gebäude fügt sich in die Rote Mauer das Glas der Quaderbauten, Symbol der Stockwerk erfolgt daher über den Zylinder, der zu
ein, die sich hier zur Aufnahme der horizontalen Verwaltungsarbeit, und das Silbermetall, das den Innenbereichen führt und zur Verteildrehscheibe
Hauptwege erweitert, und besteht aus quaderförmi- das oberste Stockwerk und den Eingangszylinder der verschiedenen Wege wird. Hier verbinden sich
gen, sich zum Park hin streckenden Bauten. verkleidet und auf die Konzeptarbeit hinweist. die “rue corridor” der horizontalen Verteilung, die
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Projekte Neues Forschungs- und
Entwicklungszentrum der Brembo-Gruppe

sich eingelassen in der Dicke der Roten Mauer zum abhebende Brückenverbindungen erreicht man im tikalen Wachsgipsflächen und mit der Leichtigkeit
Park mit einem gekrümmten Querschnitt weiten. ersten und zweiten Geschoss die Längsblöcke und Transparenz der Bürotrennwände aus
Die wichtigste “rue corridor” verläuft vom Eingang mit den Büroräumen. Das parallel zur Mauer Siebdruckglas, die die optische Kontinuität zum
gewunden nach Westen zu einigen Büros und zum verlaufende oberste Stockwerk ist über den umliegenden Park gewährleisten. Die aus den
Konferenzsaal, der sich in einem vorspringenden Eingangszylinder erreichbar. Im Erdgeschoss seitlichen Mauern der wichtigsten “rue corridor”
Gebäudeteil befindet; nach Osten fällt sie ab und befinden sich die Open-space der Forschungslabors ausgehobenen Ausstellungsnischen enthalten raffi-
verbindet den Neubau mit dem vorherbestehenden und die Produktionsbereiche der Prototyperstellung. nierte Brembo-Maschinenbauteile; im Innern dieser
Gebäude der SOM. In den Obergeschossen beher- Die vom Studio Blast Architetti für alle Innenräume Nischen können dank der Anwendung spezieller
bergt dieser Längsbereich neben den horizontalen getroffene Material- und Farbwahl folgt einer rigoro- LEDs Lichtton und -farbe variieren. Außen besteht
Parcours den Showroom der Brembo-Produkte und sen Ästhetik: die Stofflichkeit des Sichtstahlbetons das Brembo-Gebäude aus rechtwinkligen Blöcken
eine Cafeteria. Über zwei sich vom Mauerkörper der Außenwände dialogisiert mit den strengen, ver- und erinnert eher an eine etwas zufällig zusammen

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Grünanlagen Team 4-5. Tages- und Nachtansicht des Forschungs-
und Außenbereiche Mauro Panigo, Giuliano Garello, und Entwicklungszentrums der Brembo-Gruppe
Komplettes Projekt und technische Anna Comi, Alain Carnelli, Prisco Ferrara,
Unterstützung der Bauleitung Andrea Giuradei, Mina Fiore
Studio LAND

Projektleiter
Andreas Kipar
Giovanni Sala

gesetzte Lego-Konstruktion, im Innern lassen die Concept zusammen. Die internen Glastrennwände die Lebhaftigkeit aus. Das lichttechnische Projekt
linearen Wege die Architektur einfacher und klarer der Büros verbinden sich mit den Glasfassaden, für dieses große Zentrum basiert auf der
erscheinen. Das komplexe Verteilsystem wird die Hängedecken aus mikroperforiertem Metall Verbindung von natürlichem und künstlichem
durch die daraus entstehenden weiten Blickfelder nehmen das Silbermetall des obersten Stockwerks Licht: tagsüber strömt natürliches Licht ein und
ausreichend kompensiert sowie durch den Grad und des Eingangszylinders auf. Was die Farbwahl garantiert den Sehkomfort, nachts verwandelt
an Autonomie und Identität, den jede Abteilung angeht, so arbeitet Blast fast immer mit Grautönen. die Beleuchtung die großen Glasflächen in
des Unternehmens genießt. Die Verbindungsgänge Die stets eingebauten Leuchten überfluten die Leuchtkulissen. In den Büros gewährleisten
zwischen der Roten Mauer und den Glasquadern vertikalen und horizontalen Flächen, ohne starke die Einbauleuchten Optica 500 Lux mittlere
stellen neuralgische Schnittstellen dar; von hier Dichtekontraste zu erzeugen: Es entsteht eine ein- Beleuchtungsstärke auf den waagrechten
aus schweift der Blick mit 360° über das hüllende und fast schattenfreie Atmosphäre. Licht Flächen, wodurch Blendung und Lichtreflexe
Gesamtpanorama des Projekts und fasst sein und Farbe drücken in den Durchgangsbereichen auf den Bildschirmen vermieden werden.

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incontroluce 16

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Projekte Neues Forschungs- und
Entwicklungszentrum der Brembo-Gruppe

In den Sitzungssälen wurden Fluoreszenzleuchten Das Projekt des Studios Land versteht den von der Roten Mauer zum umliegenden Agrarland
Cestello verwendet, die sowohl Allgemein- als Kilometro Rosso als Metapher eines Windkanals, hin progressiv ab. Zur Beleuchtung des Parks
auch Akzentbeleuchtung liefern. Die um den herum “das fließende Element beim sollten eher unauffällige Leuchten verwendet
Einbauleuchten Lineup mit Wall Washer-Optik Zusammenprall mit den strengen architektoni- werden: Die Wahl fiel auf Einbauleuchten
wurden entlang der Gänge installiert und das schen Formen Bewegungen, Strudel und Wirbel Ledplus für die Fußgängerwege und Leuchten
abgestrahlte Licht vereint sich mit dem der erzeugt”. Die Strudel und Wirbel sind übersetzt iWay für die Straßen.
Bodeneinbauleuchten Linealuce. Das in die Wirklichkeit sanfte Bodenerhebungen
Grünflächenprojekt des Forschungs- und und Wasserspiegel. Das Gelände ist mit kleinen
Entwicklungszentrums der Brembo-Gruppe ist dünenartigen Kräuselungen übersät, die zum Frei übernommen aus dem Text von
Teil des vom Studio Land (Landscape Architecture Schutz der internen Verkehrsführung oder zur Sebastiano Brandolini, der in “Forschungs- und
Nature Development) ausgearbeiteten Abgrenzung der verschiedenen Abteilungen Entwicklungszentrum der Brembo-Gruppe
Gesamtentwurfs für den Wissenschaftspark. dienen. Der Baumbestand nimmt ausgehend 2004-2007” enthalten ist.

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6. Nächtliches Detail einer der Wege
7. Jean Nouvel und Luca Bombassei
8-9. Farbvariation in den Gängen

Studio Blast Architetti


Bombassei, Siccardi, Traversa

Luca Bombassei (Bergamo, 1966) und Simona


Traversa (Mailand, 1968) gründen 2001das Studio
Blast in Mailand. 2005 schließt sich ihnen Franz
Siccardi an (Mailand, 1964). Luca Bombassei,
Simona Traversa und Franz Siccardi haben alle an 8
der Architekturfakultät des Polytechnikums Mailand
studiert und übten nach dem Studium unterschiedliche
weiterbildende und berufliche Tätigkeiten in Italien und
den Vereinigten Staaten aus, die heute die Vielseitigkeit
des Studios Blast ausmachen, in dem zur Zeit zwanzig
Akademiker tätig sind. Zu den zahlreichen kürzlich
fertig gestellten Arbeiten gehören die Sanierung
verschiedener historischer Bauwerke in Venedig, der
neue Stand Brembo, die Mailänder "Casa del Habano".
Neben mehreren Privathäusern befinden sich der
Mailänder Sitz von Rezia Energia Italia, der Masterplan
einer Wohnsiedlung an der Elfenbeinküste und
das Projekt für die funktionelle und ökologische
Neuqualifizierung eines stillgelegten Industriegebietes
in der Toskana in der Endphase. Der Technologie-
und Wissenschaftspark Kilometro Rosso nach dem
Masterplan von Jean Nouvel stellt für das Studio
die umfassendste Erfahrung dar.
Das Berufszentrum "Centro delle Professioni", die
erste Baumaßnahme in der Provinz Bergamo mit
zertifiziertem Energiewirkungsgrad, wird Ende 2007
fertig gestellt. Der Gesamtenergiebedarf des Gebäudes
bleibt unter der Hälfte des Bedarfs eines herkömmlichen
Gebäudes und die Umweltbelastung wird um 70%
reduziert. Diese Ergebnisse ermöglichten es dem
"Centro delle Professioni", die von den namhaftesten
Zertifizierungsstellen festgelegten Parameter zu erfüllen,
wie die Klasse A nach dem italienischen Protokoll 9
CASACLIMA und die Stufe Platinum nach der
amerikanischen Zertifizierung LEED (Leadership in
Energy and Environmental Design). Ergebnisse, die
Blast mit dem Projekt des Interdisziplinären Bezirks der
Forschung und Technologie (das voraussichtlich Ende
2008 abgeschlossen ist) noch übertreffen möchte.
incontroluce 16

15
Projekte Palazzo Madama und das Städtische Museum
für Alte Kunst der Stadt Turin

Turin, Italien

Im Dezember 2006 wurden mit der Wiederer- dem “Projekt Palazzo Madama” beauftragten
öffnung des Städtischen Museums für Alte Kunst Gruppe eine Forschungsarbeit zum Thema
von Palazzo Madama die 1997 begonnene Beleuchtung und Klimatisierung von
Restaurierung, funktionelle Sanierung und Ausstellungsbereichen durchgeführt.
Neuinszenierung abgeschlossen. Die beachtliche Der zweitausend Jahre alte Palazzo Madama
Dauer der Vorarbeiten und Maßnahmen am stellt eine außergewöhnliche Schichtung
Bauwerk hängen mit der Komplexität des architektonischer Zeugnisse der verschiedenen
Projektes zusammen. In diesen Jahren wurde historischen Epochen dar: Auf den Resten eines
parallel zu den Restaurierungsarbeiten in römischen Stadttors wird im 14. Jahrhundert
Zusammenarbeit zwischen dem Polytechnikum ein Kastell errichtet. Später wird die schmucklose
Turin, Fachbereich Energietechnik, und der mit Festung vom Architekten Filippo Juvarra neu

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Projektleitung Lichttechnisches Planung Arbeitsgruppe: Chiara Aghemo, Anna Fotos: Paolo Carlini
Arch. Carlo Viano Projektgruppe der Stadt Turin und Pellegrino, Laura Galeazzo; “Definition
Polytechnikum Turin, Fachbereich künstlicher Beleuchtungssysteme der Säle 1. Camera di Madama Reale
Assistent der Projektleitung Energietechnik im Rahmen der und Ausstellungsparcours des Städtischen
2. Sala Quattro Stagioni
Arch. Diego Giachello Forschungs- und Beratungsverträge: Museums für Alte Kunst im Palazzo Madama,
“Projektbezogene Forschungsarbeit und verantwortlicher Leiter Prof. Anna Pellegrino.
Technische Anlagenplanung Laborversuche zur Problematik der
Ing. Alfonso Famà Beleuchtung und Klimatisierung von Lichttechnische Projektberatung für die
Sonder- und Dauerausstellungen, verant- Museumsinszenierungen
wortliche Leitung Prof. Marco Filippi; Anna Pellegrino

entworfen und in eine Residenz verwandelt,


in der zunächst Christine von Frankreich und
später Jeanne de Savoie-Nemours wohnten;
dem Palazzo wird zudem ein großartiger Vorbau
hinzugefügt, der 1721 fertig gestellt wird und
als eines der bedeutendsten Beispiele der
europäischen Barockkunst gilt.
Die monumentale Freitreppe zeichnet sich durch
große Fensterflächen aus, die ganz im Sinne von
Juvarra die Kommunikation zwischen Außen-
und Innenbereich ermöglichen. Tagsüber dringen
durch die großen Fenster natürliches Licht und
die “Außenwelt” ins Innere ein, nachts haben die
Bürger auf der Piazza Einblick in die beleuchteten
Innenbereiche und die dort stattfindenden
Aktivitäten. Um die Tiefe des Vorbaus begreiflich
zu machen, schuf man einen Leuchtdichtekon-
trast zwischen den von außen sichtbaren
Innenbereichen der Freitreppe und den Außen-
flächen der Fassade. Für die Beleuchtung der
Freitreppe wurden die drei vorhandenen Leuchter
durch neue Leuchtstrukturen ersetzt, die durch
Beibehaltung der bestehenden Versorgungs-
punkte den Projektvorgaben entsprachen und
keine neue Eingriffe am Bauwerk erforderlich
machten. Die neuen “Leuchter”, die von iGuzzini
auf der Basis der Leuchte Cestello entwickelt
wurden, gewährleisten die Wahrnehmung der
Architektur und der Verzierungen. Die flexiblen
Strukturen sind mit Lichtquellen ausgestattet,
die zur Beleuchtung des Gewölbes nach oben,
zur Beleuchtung der Wände seitlich und zur
funktionellen Beleuchtung der Treppe nach
unten ausgerichtet sind.
Mit Rücksicht auf die Größe des Vorbaus und
die Materialien und Farben der Verzierungen
wurden 70W-Jodid-Metalldampflampen mit
einer Farbtemperatur von 3000 K verwendet.

2
incontroluce 16

17
Projekte Palazzo Madama und das Städtische 3. Sala Acaja
4. Freitreppe des von Juvarra entworfenen Vorbaus
Museum für Alte Kunst der Stadt Turin

Die formalen Aspekte dieses Systems dienten


als Anhaltspunkt für die anschließend für den
restlichen Palazzo gefundenen Lösungen, um
die Einheitlichkeit des Projektes zu wahren.
Im Besonderen wurde eine ähnliche, wenn
auch kleinere und mit Halogenlampen QR 111
(Technologie IRC) bestückte Struktur in der Sala
Acaja und der Sala Stemmi im ersten Stockwerk
verwendet. Bei der Planung führte der Bedarf
an zahlreichen und unterschiedlichen Endgeräten
der Anlagen und der Beschluss, die vorhandenen
Trassen nicht zu erhöhen, zu einer integrierten
technischen Multifunktionslösung (Anlagen-
konzentrator), die von der Planungsgruppe
ausgearbeitet und ad hoc realisiert wurde.
Im Bereich des gesamten Ausstellungsparcours
des Palastes vereint der Konzentrator die Endgeräte
der Melde- und Lautsprecheranlagen, ist das
einzige technische Element und nimmt auch
die Leuchten auf. Diese Entscheidung, die den
Grundsatz der begrenzten Eingriffe am Gebäude
respektiert, stellte eine besonders schwierige
Herausforderung für die lichttechnische Planung
dar: die Position der Konzentratoren war durch
die bestehenden Versorgungspunkte vorbestimmt;
die Zahl der Beleuchtungspunkte wurde durch
die Größe des Konzentrators und die Präsenz
weiterer Anlagenelemente begrenzt. In einigen
Sälen mussten Halogenlampen (QR111 mit
unterschiedlichen Leistungen und Abstrahl-
winkeln, Technologie IRC) durch Jodid-
Metalldampflampen ergänzt werden, um trotz
des begrenzten Platzangebotes die notwendige
Lichtmenge und -verteilung zu gewährleisten.

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incontroluce 16

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4
Projekte Nhow Hotel Auftraggeber - Investor
DHD - Design Hotel Development -
Emanuele Garosci

Entwurf
Daniele Beretta

Interior design
Mailand, Italien Matteo Thun & Partners

Das Hotel Nhow in Mailand geht aus der


Umstrukturierung einer ehemaligen Fabrik von
General Electrics hervor, einem der größten
Industriegebäude im Gebiet Tortona, das ab den
dreißiger Jahren Industriezone war und heute ein
Mode- und Designviertel ist. Die architektonische
Maßnahme von Daniele Beretta wollte das
historische Gedächtnis des Ortes bewahren,
da das Gebiet trotz der starken Expansion
seinen ursprünglichen Charakter mit stillgelegten
Industriestrukturen bei behält, die zu Showrooms,
Labors und kreativen Studios umfunktioniert wur-
den. Auch das Gebäude der General Electrics
behielt durch das für Industriebauten typische
Shed-Dach und den grauen Putz der Außenwände,
die durch große Buntglasfenster belebt wurden,
seine Originalzüge bei. In dem von Matteo
Thun entworfenen Innenbereich findet man ein
Nebeneinander von Industriematerialien wie
Zement für die Böden und Eisen der Säulen und
traditionelleren Materialien wie Naturstein und
Holz, das auf einigen Oberflächen unbehandelt
ist, um neben dem optischen Effekt auch eine
unterschiedliche Berührungswahrnehmung zu
erzielen. Nhow ist aber nicht nur ein Hotel,
sondern auch ein Ausstellungsbereich, in dem
Strukturen und Ausstattungen für die Realisierung
von Events wie Modeschauen oder Ausstellungen,
die in Zusammenarbeit mit der Triennale Mailand
und einem Kunstgalerie-Netzwerk inszeniert
werden, wechseln und sich kombinieren können.
Für die Innenbeleuchtung wurden neben
Dekorleuchten auch Strahler Trimmer in untiefen
Kehlen in der Decke eingebaut. Diese Lösung
ermöglicht Änderungen, die auf die beleuchtungs-
technischen Anforderungen der verschiedenen
Events abgestimmt sind. Außen betont die
Leuchte Glimcube mit blauen LEDs die
Fensterrahmen.

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Fotos: Giuseppe Saluzzi

1. Ausstellungsbereich
2.3. Außenansicht des Gebäudes.
Glimcube färbt die Fensterrahmen

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incontroluce 16

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Projekte Vacio Azul. Memorial Entwurf
Studio Fam

für die Opfer des 11. März Mitarbeiter


SON3-Produzioni Digitali,
Alvaro León-Keloide,
Rubén Coca (Video)
Oliver Acosta
Madrid, Spanien (technische Unterstützung)

Im April 2007 wurde drei Jahre nach dem Dieser vom Außenlärm isolierte Saal wird nur von
schrecklichen Terroranschlag vom 11. März auf Stille und Licht beherrscht. Das insgesamt 160
die Madrider U-Bahn vom spanischen Königspaar Tonnen schwere Monument ist absolut transparent
ein Mahnmal zum Gedenken an die Opfer und farblos, da die massiven Glasbausteine durch
eingeweiht: ein eindrucksvoller Glaszylinder einen Spezialkleber zusammen gefügt sind.
vor dem Atocha-Bahnhof. Das Monument ist eine Die Trauerbekundungen sind tagsüber durch
aus einer 11 m hohen zylindrischen Glaskuppel die Glasschicht sichtbar und nehmen nachts
bestehende Skulptur aus 30x20x7 Zentimeter eine andere Form an. Diese vollständig
großen Glasbausteinen, den größten für dieses entmaterialisierte innere Kuppel besteht nur
Material zulässigen Maßen laut Esaú Acosta, aus Buchstaben, die der zu 97% transparenten
Architekt des Studios “Fascinante Aroma a und somit unsichtbaren Kunststofffolie Form
Manzana” (FAM) und Sieger des Wettbewerbs und Dimension verleihen. Der Zugang zum Saal
für den Entwurf der Gedenkstätte. Mauro befindet sich im Innern des Bahnhofs Atocha
Gil-Fournier, ein weiteres Mitglied des Studios im Hauptgang. Nach dem Eintritt in den Saal
FAM gemeinsam mit Raquel Buj, Pedro Colón verschwindet der Raum und das Licht wird zum
de Carvajal und Miguel Jaenicke, erklärt, dass Protagonisten. Ein blauer Bereich, in dem die
das Bauwerk nur Sinn hat, wenn es mit dem einzige Ablenkung das “Auge” ist, das die Kuppel
großen innen liegenden Saal mit dem Namen von innen betrachten kann; der ganze Rest wurde
“Vacio Azul” in Beziehung gebracht wird, in dem nur in Funktion dessen geplant und realisiert.
man die nach den Attentaten geschriebenen Das Licht überflutet mit den durch das Glas und
Trauerbekundungen lesen kann: nur in diesem die ETFE-Folie erzeugten Nuancen und Reflexen
fast 500 Quadratmeter großen und unterirdisch den Saal und erzeugt einen diskreten und dezenten
gebauten Raum kann man seine Bedeutung räumlichen Effekt. Nachts werden die in der
verstehen, obwohl der obere aus einer Glaskuppel Kunststofffolie (ETFE) eingravierten Trauerbekund-
bestehende Teil sichtbarer ist. Der unterirdische ungen durch 12 ColourWoody hervor gehoben,
1 Saal ist mit einer Membran aus ETFE-Folie gebaut. die zwischen den Materialien angebracht sind.

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Partners Assistance Fotos: José Hevia
iGuzzini illuminazione España, S.A.
1. Das Königspaar und der Ministerpräsident Zapatero
bei der Einweihung des Mahnmals
2. Simulation
3. Nachtansicht von “Vacio Azul”

3
incontroluce 16

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Projekte Avinguda de Meritxell Kunde
Gemeinde Andorra la Vella
Manel Blasi, Stadtrat
Jordi Pujol, Berater
Joan Rodríguez, Architekt
Víctor Soto,
verantwortlich für Beleuchtung

Andorra la Vella, Andorra

Das Fürstentum Andorra ist ein kleiner Staat in An dieser Straße liegen unzählige Geschäfte und
den Pyrenäen zwischen Frankreich und Spanien. das rege Leben setzt sich bis in die späte Nacht
Der Fremdenverkehr stellt die Haupteinkunftsquelle fort. Die Stadtverwaltung beschloss zur
dar. Das in den Pyrenäentälern des Fürstentums Revitalisierung der Geschäftsachse der Avinguda
eingeschlossene bemerkenswerte Kulturgut, der de Meritxell ein Erneuerungs- und Umstrukturie-
Bergsport und der Handel gewährleisten ganzjährig rungsprojekt. Dieses sah neue Straßenbeläge,
eine hohe Zahl von Touristen. Der Großteil der Stadtausstattungen und Beleuchtungssysteme
Bevölkerung lebt in der Hauptstadt Andorra la zur Verschönerung der Fußgängerzone vor.
Vella, die am Zusammenlauf der Flüsse Valira Der Entwurf des Studios ACXT wollte eine origi-
del Nord und Valira d’Orient im Valiratal liegt. nelle, charakteristische und effiziente städtische
In Andorra la Vella befinden sich die wichtigsten Beleuchtung für eine Geschäftsstraße mit hohem
Organe und Institutionen des Fürstentums. Fußgängerverkehr. ACXT entwarf einen 8 Meter
Die Stadt kombiniert historische Elemente, hohen Mast mit einem rechteckigen Querschnitt
sowie bedeutende Monumente mit dem von 400x200 mm. Im oberen Teil der Säule
Kosmopolitismus einer Hauptstadt, die einen befindet sich ein 1700 mm langer und 400 und
hohen Besucherzustrom aufweist. Die Avinguda 900 mm breiter Schirm, der mit dem vertikalen
de Meritxell ist die vitale Hauptschlagader der Stadt. Träger einen rechten Winkel bildet. Dieser Schirm
enthält ein weißes reflektierendes Element.
Am Mast aus galvanisiertem Stahl sind die
Strahler installiert: in 6 Metern Höhe befinden
sich 2 Strahler Maxiwoody mit Straßenoptik
für 150 W-Halogen-Metalldampflampen.
Diese beidseitig der Säule angebrachten Strahler
sind auf die Straße und den Gehweg gerichtet.
In 6,6 Metern Höhe befindet sich ein Strahler
Colourwoody, der zur Reflexionsfläche des
oberen Schirms ausgerichtet ist. Dieser Strahler
mit farbdynamischem Licht besitzt eine Spot-
Optik und ist für eine 250 W-Halogen-Metall-
dampflampe vorgesehen. Auf diese Weise kombi-
niert die Mastleuchte Funktionalität - mit den
Strahlern Maxiwoody mit Straßenoptik zur
Erzielung hervorragender Beleuchtungsniveaus -
mit Originalität durch das von Colourwoody
auf dem Reflexionsschirm erzeugte indirekte
farbdynamische Licht. Die Mastleuchten wurden
beidseitig versetzt in ca. 18 m Abstand installiert.
Man erhält dadurch ein mittleres Beleuchtungs-
niveau von ca. 70 Lux und eine mittlere
Gleichmäßigkeit von ca. 0,5 (Emittel zu Emin).

24
Entwurf und Planung Fotos: José Hevia
ACXT-Idom Ingeniería y Sistemas S.A.
1.2.3. Avinguda de Meritxell
Anlagen
GEA, General Eléctrica Andorrana S.A.

Partners Assistance
iGuzzini illuminazione España, S.A.

Bei der Ausführung der elektrischen Anlage


wurden 3 Schaltmöglichkeiten pro Mast und
das Signalkabel für die Steuerung der Strahler
Colourwoody vorgesehen. Über die Steuerung
kann die Gemeinde je nach Wochen-, Sonn-
oder Feiertagen die im oberen Schirm reflektierte
Farbe der Leuchten wählen: einfarbig oder
eine bestimmte Farbsequenz. Als Element der
Stadtausstattung kann der Mast zu bestimmten
Gelegenheiten einen Fahnenschuh für Rekla-
meschilder und Fahnen aufnehmen und auch
für die Weihnachtsbeleuchtung verwendet
werden. Die von iGuzzini eigens produzierte
Leuchte erhielt den Namen Meritxell.
incontroluce 16

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Projekte Trésors engloutis d’Egypte Organisator der Ausstellung
Franck Goddio
und Hilti Arts & Culture GmbH

Lichttechnische Planung
Thierry d’Oliveira

Grand Palais, Paris, Frankreich

Zwischen September 2006 und März 2007 fand des Meeresspiegels im Mittelmeer. Hängeelemente für die Sicherheitsbeleuchtung
im Grand Palais in Paris die Ausstellung Trésors Zu den wichtigsten Exponaten der Ausstellung keinerlei Leuchten vorhanden waren.
engloutis d’Egypte (Ägyptens versunkene Schätze) gehören drei monumentale Statuen, darunter Philippe Délis, Szenograf der Ausstellung der
statt. Zum ersten Mal wurden der französischen die größte Statue des Nilgotts Hapi, der durch selben Funde in Berlin, löste dieses Problem
Öffentlichkeit rund 600 Artefakte vorgestellt, die Nilüberschwemmungen für Reichtum und durch die Schaffung halbgeschlossener Bereiche
die nur einen kleinen Teil der Funde der Fruchtbarkeit sorgte und die über fünf Meter mit sieben Meter hohen spanischen Wänden,
Unterwassergrabungen Franck Goddios und hohen Skulpturen, eines Königs und einer auf denen die Leuchten so installiert wurden,
seines Teams in der Bucht von Abukir und im Königin der Ptolemäer, aus rosafarbenem Granit. dass sich die Lichtbündel zum Erhalt der
Hafen von Alexandrien darstellen, wo sich der Die Realisierung der von Thierry d’Oliveira mit Akzentbeleuchtung der bedeutendsten Exponate
antike Hafen von Alexandria und die Städte Unterstützung durch Jacques Biderman geplanten kreuzten. Die Ausstellung wird mit Strahlern
Herakleion und Kanopus befanden. Beleuchtung für diese Ausstellung erwies sich Gabbiano und Le Perroquet Professional mit
Diese sagenumwobenen Orte versanken im VIII. als besonders komplex, da am Gewölbe des 40 m Halogenlampen in der Schienenversion beleuchtet.
Jahrhundert unserer Ära infolge des Anstiegs hohen Grand Palais mit Ausnahme einiger Die selben Leuchten wurden stets in der

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Szenografie Fotos: Didier Boy de la Tour
Philippe Délis
1. Thematische Beleuchtung des Grand Palais
Partners Assistance
2. Ein Ausstellungssaal
iGuzzini illuminazione France S.A.

2
incontroluce 16

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Projekte Trésors engloutis d’Egypte

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3.4. Verschiedene Ausstellungsbereiche

Schienenversion in der Buchhandlung und im Für die Säulen und Gesimse der Fassade wurden
Restaurant eingesetzt. Es wurden 400 LED- Strahler Platea mit Superspot-Optik verwendet.
Anlagen zu 1 Watt für die Beleuchtung der von Die Rückseite der Säulen wird mit Strahlern
Thierry d’Oliveira geplanten und von Panavision Platea Spot mit Blaufilter beleuchtet.
realisierten Schaukästen eingesetzt. Angesichts Zum wasserartigen Effekt tragen die Strahler
des Ausstellungsthemas inspirierte sich Philippe Woody mit Entladungslampen bei: der Lichtkegel
Berthé für die Beleuchtung der Fassade am Element wird vom System der Goldspiegel reflektiert.
Wasser und benutzte blau-grünes, durch Wellen Der Eingang der Ausstellung wird mit leistungs-
gekräuseltes Licht, die mit Hilfe einer traditionellen starken Strahlern Maxiwoody mit Blaufilter
Technik erhalten werden: Goldspiegel werden und Strahlern Platea Superspot mit engem
beim geringsten Luftzug in Bewegung versetzt. Lichtkegel in Szene gesetzt.
incontroluce 16

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Projekte Eine neue Beleuchtung Kunde
Komitee Romsey PCC Fabric

für die Abteikirche in Romsey Main contractor


A.C. Lighting

Hampshire, Großbritannien

beliebtesten Kultstätten Großbritanniens erklärt


wurde, werden jedes Jahr zahlreiche hochrangige
Konzerte und verschiedene Aktivitäten der
Gemeinde ausgetragen. Zu den Stammgästen
zählen die Romsey Singers, Romsey Choral
Society, das Bournemouth Symphony Orchestra
und das City of Southampton Orchestra. Im Laufe
des Jahres 2007 wurde ein neues Beleuchtungs -
system mit über 300 Einzelleuchten realisiert.
Die Abteikirche wandte sich an die Firma A.C.
Lighting, um das Problem der unzureichenden
Allgemeinbeleuchtung und der hohen Betriebs-
kosten des bestehenden alten Beleuchtungs-
systems zu lösen. Als Hauptauftragnehmer der
Projektbeleuchtung beauftragte A.C. Lighting
David Atkinson Lighting Design (DALD) mit
der Planung und Realisierung eines neuen
Beleuchtungssystems und lieferte, installierte
und programmierte in der Folge das
Steuerungssystem. Die Sonderleuchte ETC
Source 4 Pars wurde an der Basis der Fenster
installiert. Damit bewirkte man eine Erhöhung
der allgemeinen Beleuchtungsstärke entlang
1 des Schiffes, des Kreuzgewölbes, der Nord-
und Südtransepte, des Presbyteriums und
Die herrliche normannische Kirche in Romsey des Tabernakels. Die Leuchten wurden mit
befindet sich an einer Kultstätte, die seit der Blendschutzgittern ausgestattet, um die in
Sachsenzeit weit vor der Gründung eines Klosters der Vergangenheit sehr starke Blendung
im Jahr 907 besetzt war. Nach Verheerungen auf ein Minimum zu reduzieren. Im Hinblick
durch Wikinger und Dänen verwahrloste die auf eine problemlose Wartung und sparsamen
Kirche, wurde jedoch später wiederhergestellt Energieverbrauch hat das Planungsteam den
und vergrößert. Mit dem Bau der normannischen Gebrauch von Glühlampen stark eingeschränkt.
Kirche wurde nicht später als 1120 begonnen. Man einigte sich darauf, in der Galerie energie-
Das kreuzförmige, 77,7 Meter lange Bauwerk sparende 150 W-Halogenmetalldampflampen
besteht vorwiegend aus von der Insel Wight stam- für die Allgemeinbeleuchtung zu verwenden,
mendem Binstead-Stein. Es wurde zu Beginn des wenn keine Funktionen oder Veranstaltungen
XIII. Jahrhunderts mit den letzten Bögen im Stil vorgesehen sind. Da eines der Projektziele darin
‘Early English’ fertig gestellt. In der Abteikirche, bestand, die außergewöhnlichen architektoni-
die kürzlich in einer landesweit durchgeführten schen Details der Abteikirche hervor zu heben,
journalistischen Umfrage zu einer der 100 wurden Strahler Woody mit fächerförmiger

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Lichttechnische Planung Fotos: A.C. Lighting Special Projects
DALD - David Atkinson Lighting Design
1.3. Ansicht des Mittelschiffs
Partners Assistance
2. Detail der Beleuchtung der dreibogigen Fenster
iGuzzini illuminazione UK LTD

Lichtverteilung für die Beleuchtung der


Archivolten und Fenster eingesetzt. Zum Schutz
der Wandfresken und gravierten Holztafeln vor
ultravioletter Strahlung wurden UV-Filter und
minimale Beleuchtungsniveaus verwendet. Im
Erdgeschoss wurden auf den Säulenkapitellen
Niederspannungsleuchten positioniert, um oben
die Gewölbestruktur und unten die Seitenschiffe
und die Kapellen zu beleuchten. In der gesamten
Abteikirche wurden Energiesparlampen einge-
setzt, die zudem den Gebrauch eines Dimmsys-
tems ermöglichen. Das Dimmsystem wird durch
vier LCD-Touchpanels gesteuert, die den Abruf
zahlreicher frei gestaltbarer und voreingestellter
Szenarien für die unterschiedlichen Events und
Funktionen der Abteikirche vorsehen.

2
incontroluce 16

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Projekte GN Store nord Kunde
GN Store Nord

Architektonisches Entwurf
NOBEL arkitekter

Technik
EKJ Rådgivende ingeniører as
Kopenhagen, Dänemark

GN Store Nord ist ein in der Produktion von


schnurlosen Headsetlösungen weltweit führendes
Unternehmen, dessen Expansion neue Strukturen
für die Unterbringung der Anlagen erforderlich
machte. Zur Gewährleistung der Produktion-
serweiterung musste der Kommunikationsweg
zwischen den Bereichen Entwicklung und
Produktion verkürzt werden. GN Store Nord
erwarb zwecks Optimierung des Arbeitsflusses
einen bereits umgebauten alten Privatbau aus
dem Jahr 1995, dem ein kleines Bürogebäude
hinzugefügt worden war. Das Gebäude wurde
komplett umstrukturiert und renoviert, mit einem
neuen Haupteingang und 500 Arbeitsplätzen
in flexiblen Großraumbüros ausgestattet und
erreichte so eine Fläche von 34.500 qm.
Mit der architektonischen Projektberatung
wurde das Studio NOBEL arkitekter beauftragt,
das die neuen Entwicklungslabors im alten
Anlagenbereich des Gebäudes unterbrachte.
Zu den wichtigsten Aufgaben gehörte die Schaffung
einer Verbindung zwischen den verschiedenen
Abteilungen, um eine höhere Kohäsion und einen
leichteren Arbeitsfluss zu erhalten. 1

32
Landscape Fotos: Hviidphotography - Anders Hviid
Henrik Jørgensen landskabsarkitekter plr.
1.2. Flure und Relaxsaal
Akustik
3. Halle
Jordan Akustik

Partners Assistance
iGuzzini illuminazione Danmark

All dies erreichte man durch Veränderung des verbinden die verschiedenen Abteilungen und
Außenbereichs, der ursprünglich ein Garten war. sind gleichzeitig Ausdruck der Dynamik der
Dort wurde eine neue Struktur aus Stahl und Glas Gesellschaft. In GN ist die Halle auch ein
errichtet, um eine große Zugangshalle zu schaffen. Repräsentationsraum und Treffpunkt sowie
Aus architektonischem Gesichtspunkt vereint Brennpunkt des Gebäudes mit seinem Auditorium,
die Halle auf logische und überzeugende Weise den Konferenz- und Sitzungssälen und den
die Elemente, die den Kern des Gebäudes bilden. Verbindungssystemen wie den Treppen
Die die Halle durchquerenden Laufgänge und Aufzügen.
incontroluce 16

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Projekte Beleuchtung für den Freizeitspaß. Kunde Sihlcity
Karl Steiner AG

Sihlcity und Rüsterei Entwurf Sihlcity


Theo Hotz AG

Lichttechnische Planung Sihlcity


Reflexion AG
Zürich, Schweiz

Sihlcity, das neue Freizeit- und Shoppingparadies


südlich von Zürich wurde vom Architekturstudio
Theo Hotz als faszinierende Kombination aus Glas,
Zement und Ziegelsteinen entworfen.
Vier Gebäude der einstigen Papierfabrik, in der
sich dieses Zentrum befindet, sind intakt geblieben
und erzählen ein Kapitel der Geschichte der
Stadt Zürich. Die Fabrikgebäude wurden akkurat
restauriert und in den Neubau integriert.
Das Wahrzeichen von Sihlcity ist der sechzig Meter
hohe Schornstein der Papierfabrik, sein Herz das
mehrgeschossige Einkaufszentrum. Bezüglich des
gastronomischen Angebotes sticht die Rüsterei
hervor - Restaurant, Bar, Event Location und
Delikatessengeschäft in einem, die vom bekannten
Zermatter Künstler Heinz Julen entworfen und von
der Five AG aus Zürich geführt wird. Die besondere
architektonische Atmosphäre von Sihlcity wird
durch die Beleuchtung weiterhin unterstrichen.
Das für das lichttechnische Projekt verantwortlich
zeichnende Studio Reflexion aus Zürich wollte die
Idee einer “Stadt in der Stadt” umsetzen und nahm
zu diesem Zweck eine Unterscheidung zwischen
Innen- und Außenbereichen vor. Im Außenbereich
ist das Licht gebündelt und lebt durch Spots, d.h.
die öffentlichen Bereiche, die Fassaden und
Gebäude werden durch konzentrierte Lichtbündel
hervorgehoben, die bestimmte Elemente betonen
und die Dreidimensionalität der Struktur
herausstellen. Im Innenbereich optierte man
dagegen eine diffuse Raumbeleuchtung ohne
Akzentbeleuchtung. Das Projekt machte verschie-
dene Umrüstungen der Standardprodukte erforder-
lich: Befestigungen und Kabel mussten den beste-
henden elektrischen Anlagen angepasst werden,
wobei darauf geachtet wurde, die Farben der sicht-
baren Elemente auf die Gebäudefarben abzustim-
men. Eine Besonderheit des Projekts Sihlcity stellt
die Beleuchtung der Rüsterei dar. Der Künstler
Heinz Julen und der ausführende Projektleiter Ralf

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Kunde Rüsterei Lichttechnische Planung Rüsterei Fotos: ARTCOM Architekturfotografie - Günter Laznia
Sihlcity Gastro AG Lichtkompetenz GmbH
Five AG 1. Esterno di Sihlcity
Partners Assistance
2.3.4. Farbwechsel im Restaurant
Entwurf Rüsterei iGuzzini Schweiz
Eidos AG
Ralf Gubler, Heinz Julen

2 3 4

Gubler des Architekturbüros Eidos AG beauftragten Bar und im Restaurant abgestimmte Beleuchtung
mit der Lichtplanung die Zürcher Lichtkompetenz wurden mehrere statische und dynamische
GmbH. Das Planungsbüro verstand das dem Programme definiert. So wird z. B. während der
Gebrauch der Beleuchtung zu Grunde liegende Mahlzeiten statische Beleuchtung verwendet,
künstlerische Concept von Heinz Julen und um die Farbe der Gerichte nicht zu verändern und
verwirklichte es mit Leuchten und Technologien die Gäste nicht durch ständigen Farbwechsel zu
von iGuzzini. Die Beleuchtung beruht auf dem stören, während bei Events mehr Freiheit zulässig
Einsatz seitlich angebrachter Leuchten, die Licht ist. Unabhängig von den vorprogrammierten
auf die Stoffelemente an den Seiten und in der Lichtregien ermöglicht die RGB-Steuerung eine
Mitte des Lokals werfen. Ergänzt wird der spekta- gezielte Farbänderung, z. B. mit kälteren
kuläre Effekt durch Tische und Theken mit einge- Farbtönen an heißen Sommertagen oder wärmeren
bauten Leuchtstoffröhren, deren Farbe durch eine Farbtönen im Winter. Die mögliche veränderliche
RGB-Steuerung verändert werden kann, die mit Raumanordnung trägt weiterhin zur Flexibilität
dem System Colour Equalizer verwaltet und nach des Beleuchtungssystems bei: für bestimmte
den von Heinz Julen gewollten Effekten vorpro- Events können die Tischbeine zusammen geklappt
grammiert wird. Für eine auf die verschiedenen und die Leuchtflächen wie Paneele zur Decke
Tageszeiten und unterschiedlichen Events in der gehoben werden.
incontroluce 16

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Projekte Das ideale Licht für die Kunde
Bally Schuhfabriken AG

Bally-Verkaufsstellen Entwurf
Architekturstudio Mach

Partners Assistance
iGuzzini Schweiz
Basel, Schweiz

Das neue Store Concept der historischen Schuh-


und Bekleidungsmarke Bally steht von der
Gebäudefassade bis zur Produktpräsentation
im Zeichen der Harmonie und folgt somit
einer weltweit als Standard übernommenen
Unternehmensstrategie. Das dunkelbraune
Rauchglas mit dem klassischen weißen
Logo und die Schaufenster betonen die luxuriöse
Qualität der Produkte. Die Atmosphäre im
Innern ist dank der verwendeten Farben und
Naturmaterialien angenehm ruhig. iGuzzini
arbeitete über ihre Schweizer Filiale eng mit dem
Schweizer Architekturstudio Mach zusammen,
das sich für die Planung und Ausführung der
Baumaßnahmen verantwortlich zeichnet.
Für die Beleuchtung entwarf der Architekt ein
komplexes Schienensystem, das die Leuchten
mit zwei verschiedenen Lichtquellen aufnimmt.
Die Wahl der Leuchten wurde durch
die beachtliche Raumhöhe in einem der
Hauptbereiche des Geschäfts eingeschränkt,
in dem ein Strahler Metro in Spezialausführung,
d.h. in Dreigruppen, verwendet wurde. Für den
niedrigeren Raum wählte man den Strahler
Frame und im Flur die Wandleuchte Astra.
Alle Leuchten werden durch ein Steuerungssystem
zur Erzeugung unterschiedlicher Atmosphären
vervollständigt. Zu den Öffnungszeiten garantiert
die maximale Beleuchtungsstärke eine optimale
Produktpräsentation. Nachts werden nur die
Schaufenster mit dezentem Licht beleuchtet.
Die Raumbeleuchtung hebt die Tiefe des
vorderen Geschäftsbereichs vor und verwandelt
die Ausstattung dieses exklusiven Stores in
ein wahres Schaufenster.

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Fotos: ARTCOM Architekturfotografie - Günter Laznia

1.2.3. Innenansichten des Geschäfts

Für die regelmäßig organisierten Events kommt


vorwiegend Akzentbeleuchtung zum Einsatz.
Die Zusammenarbeit zwischen Bally und iGuzzini
begann im August 2006 anlässlich der Planung
des ersten Basler Geschäfts und wurde nach
der Eröffnung Ende Januar 2007 auf alle
anderen Bally-Filialen weltweit ausgedehnt:
Gegenwärtig befinden sich sieben Projekte
in der Ausführungsphase.

2
incontroluce 16

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Projekte Augustinus Muziekcentrum Entwurf
Vanhecke & Suls

Partners Assistance
iGuzzini Benelux

Antwerpen, Belgien

Im Januar 2006 wurde in Antwerpen ein neues


Musikzentrum für alte Musik eröffnet.
Das Augustinus Muziekcentrum (AMUZ)
beherbergt einen bemerkenswerten Konzertsaal
in einem historischen Bauwerk, das jedoch mit
allen technologischen Hilfsmitteln ausgestattet
ist, die ein modernes Auditorium ausmachen.
Die mitten in Antwerpen liegende entweihte
Barockkirche Saint Augustinus wurde restauriert,
um aus ihr einen Hitech-Saal für Aufführungen
und Aufnahmen von alter Musik zu machen.
Die Umwidmung dieser Kirche stellt in Europa
ein Unikum dar und wurde durch die Erfahrung
der Architekten Vanhecke & Suls, die sich bereits
in der Vergangenheit mit dieser Art der Restaurie-
rung befasst haben, ermöglicht. Das Projekt
wurde mit maximaler Rücksicht auf den architek-
tonischen Kontext durchgeführt, und so nahm
nach Fertigstellung der Arbeiten das Triptichon
des Altars, Werk der flämischen Meister Rubens,
Jordaens und Van Dyck, wieder den Platz ein,
den es ursprünglich in der Kirche hatte, wodurch
dieser Bereich an zusätzlichem Interesse gewann.

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Fotos: Paul Van Den Brande

1. Winterkapelle, jetzt Foyer


2. Bühne
3. Lautsprecher im rechten Schiff

2 3

Das Musikzentrum kann optisch und pragmatisch In den Seitenschiffen leuchten Strahler Le Perroquet
in zwei Bereiche getrennt werden. Auf der einen den Durchgangsbereich aus, während die mit
Seite der Neubau mit den Büros, Bühnen und der Halogenlampen bestückten Leuchten Cestello die
Halle, auf der anderen Seite der restaurierte Bereich Gemälde in Szene setzen. Das Foyer befindet sich in
mit dem Konzertsaal und dem Foyer, an dessen der Winterkapelle des XVII. Jahrhunderts, das mit
Realisierung iGuzzini mitgewirkt hat. Im barocken Fresken jener Zeit geschmückt ist. Hier optierte
Konzertsaal entschied man sich für eine dezente man für eine Pendelleuchte Cestello in zentraler
Raumbeleuchtung, da sich hier bereits die Position, mit 21 Lichtquellen AR111 und Optiken
imposante Bühnenbeleuchtungsanlage befindet. mit verschiedenen Öffnungswinkeln.
incontroluce 16

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Projekte Flughafen Melbourne, Kunde
Australia Pacific Airports
(Melbourne) Pty Ltd
internationale Ankünfte Entwurf
DesignInc.

Melbourne, Australien

Im Jahr 2006 wurde mit der Übernahme des Mit dem Umbauprojekt wurde die Firma
neuen Airbus A380 und der daraufhin steigenden DesignInc beauftragt, die in diesem neuen
Passagierzahlen eine Erweiterung des Bereich Leuchten Greenwich mit 250W-
Gepäckverteilsystems im Flughafen Melbourne Halogenmetalldampflampen verwendete,
erforderlich. Der Ausbau des Ankunftsterminals die ihr Licht nach oben auf runde Strukturen
bezog auch den Check-in-Bereich und den großen Durchmessers werfen und dadurch
Aufenthaltsbereich der Passagiere mit ein. die indirekte Raumbeleuchtung erzeugen.

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Building Services Engineer Fotos: Infinite Photography - Justin Matthews
Meinhardt (Vic) Pty Ltd
1.2. Innenansichten
Partners Assistance
ECC Lighting LTD

incontroluce 16

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Projekte Der Beleuchtungsplan Auftraggeber
Oficina del Historiador y Consejo
de Estado
für Habana Vieja Koordination des Projekts
José Linares y Ing Jorge Candelaria

Havanna, Kuba

Die Oficina del Historiador beschloss im


Jahr 2006, das Problem der Energieeinsparung
mit der Neuorganisation und Umstrukturierung der
öffentlichen Beleuchtung von Habana Vieja nach
einem Projekt anzugehen, das nach zweijähriger
Arbeit abgeschlossen sein wird. Hauptkriterium für
den Beleuchtungsplan von Habana Vieja ist somit
die Erzielung eines sparsameren Energieverbrauchs:
in Frage kommen daher Leuchten für Leuchtstoff-,
Entladungs- und LED-Lampen anstelle der
Halogenlampen. iGuzzini wird als Hauptpartner
dieser Maßnahme die beleuchtungstechnische
Beratung und die Leuchten gemäß dem im April
2007 mit der Oficina del Historiador und dem
Consejo de Estado getroffenen Abkommen liefern.
In Wirklichkeit geht die Zusammenarbeit zwischen
iGuzzini und den kubanischen Institutionen
auf das Jahr 1998 zurück, als iGuzzini mit der
Beleuchtung des Doms anlässlich des Besuchs
von Papst Johannes Paul II und mit der Beleuch-
tung der Museen, die das Museo De Bellas Artes
in Havanna begründen, beauftragt wurde. Eine
neue Gelegenheit der Zusammenarbeit ergab sich
2007 für die Beleuchtung einiger historischer
Gebäude der Altstadt, im Besonderen des
Außenbereichs des “Palacio de los Capitanes
Generales”, in dem historische Schätze aus den
Sammlungen der verschiedenen spanischen
Herrscherfamilien Kubas zu sehen sind. In diesem
Fall wurden Miniwoody für Entladungslampen mit
Arm für die unteren Wände und nach oben
gerichteter Basis für die Umfangsbeleuchtung
verwendet. Die Versorgungskabel wurden in den
Balkonen des Bauwerks vor den Blicken
verborgen. Ein weiteres von den Beleuchtungs-
maßnahmen betroffenes Bauwerk ist das
ehemalige Kloster Santo Domingo, später
Regierungsgebäude und schließlich Universität:
heute ist es Sitz der Fakultät für Architektur und
Restaurierung.

42
Fotos: Enrique Padron

1. Bauwerk Santo Domingo. Über dem Portal erkennt man


den vom Architekten gewollten “Kasten”
2. Domplatz
3. Unterzeichnung des im April 2007 getroffenen
Abkommens von links: Der italienische Botschafter
Domenico Vecchioni, Paolo Guzzini, der Historiador
von Habana Vieja Eusebio Leal

Die ersten beiden Stockwerke wahren eine


historische Verbindung mit der Fassade des
ehemaligen Klosters durch die verwendeten
Ziegelsteine, den Turm und das Eingangsportal.
Zur Betonung der typischen architektonischen
Elemente dieses historischen Bauwerks wurden
für diese beiden Stockwerke Linealuce mit
Xenon-Lampen und Radius für die Bögen
verwendet. Vom dritten bis zum fünften
Stockwerk wurden dagegen zeitgenössische
Elemente eingefügt: eine Glasstruktur umschließt
3 den Glockenturm. Der Architekt José Linares
wollte eine Art “Leuchtkasten” realisieren: der
Effekt wurde durch Verwendung eines Lineup
Wall Washer pro Fenster erhalten.
incontroluce 16

43
Projekte Ideapark Kunde
ldeapark Development Ltd

ldeapark Development Ltd


Schauman Architects Oy
Arkkitehtuuri Oy
TAKT

Tampere, Finnland

Ideapark liegt in Finnland in der Nähe der Fassaden, Fußgängerzonen, den Marktplatz und die
Autobahn Helsinki-Tampere, ca. anderthalb Old Town wurden von Timo Alhanen der InLight Oy
Autostunden von Helsinki und 12 km von Tampere, und Jaakko Kiukkanen der TAKT ausgearbeitet.
der drittgrößten Stadt des Landes, entfernt. Die Straßenbeleuchtung von Ideapark basiert auf
Der Bautyp und die Raumverteilung wurden im dem Prinzip “nicht zuviel Licht”, ein Prinzip, das
Herbst 2004 aus der Synergie von architektoni- den durch die Beleuchtung entstehenden Energie-
schem Projekt, Handelsstrategie und Businessplan verbrauch senkt, indirekt aber auch den mit der
entwickelt. Projektidee war es, eine städtische Klimatisierung verbundenen Energieverbrauch.
Atmosphäre mit Hilfe zweier Hauptstrukturen Die Lösungen für die Beleuchtung der Eingänge
nachzuempfinden: Business City, ein überdachter und der Plätze wurden unter dem Gesichtspunkt
und behaglicher Bereich und City Wall, der die konzipiert, dem Besucher die Orientierung zu
Fußgängerzone der Innenstadt mit ihren Gebäuden erleichtern. Das von auf den Hauptträgern installier-
und Gassen umschließt. Die Atmosphäre eines ten Leuchten von oben auf die Bäume der Fußgän-
Stadtzentrums wird durch den Marktplatz, der gerzone abgestrahlte Licht dringt durch die Zweige
sich im Park neben dem Old Town Viertel befindet, und erzeugt dadurch eine angenehme Atmosphäre.
weiterhin verstärkt. Das unterbrochene Gebäude- In dem über 10 Hektar großen Ideapark befinden
profil ist eine einfache und ideale Lösung zur sich 180 Geschäfte mit einer Größe von 11 bis
Schaffung schmaler und länglicher Grünflächen. 6600 qm; das Zentrum beschäftigt über 1200
Die fächerförmig um die umgebende Dachstruktur Angestellte und wird jährlich von 6 bis 8 Millionen
der Mauern angeordneten Parkplätze sorgen für Menschen besucht. Gemäß dem Concept von
einen kurzen und sicheren Zugang zu den vier Ideapark gliedert sich der Verkaufsbereich um einen
Eingängen. Die Beleuchtungsprojekte für die zentralen Kern mit der Abteilung Inneneinrichtung

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Baufirma Beleuchtungsanlagen Fotos: Voitto Niemelä, Topi Jalonen
Teräselementti Oy TAKT - Jaakko Kiukkanen
InLight Oy - Timo Alhanen 1. Eingang zum Einkaufszentrum
Elektrische Anlagen
2.3. Innenbereiche von Ideapark
Sähköinsinööritoimisto Partners Assistance
Matti Leppä Oy Pejan Oy

und Wohnen. Die Geschäfte sind wie ein sich unterscheiden, dass es auch die Beteiligung
ganzjährig ständig erneuernder Markt konzipiert. kleiner Unternehmen ermöglicht. Dieser kleine
In diesem Verkaufsbereich findet man Mode und Bereich ist der Schwerpunkt des umliegenden
Schönheitsprodukte. Hier gibt es Concept Stores Raums und erleichtert die Orientierung im
und Boutiquen vieler Modehäuser, die bislang Zentrum. Im Innern von Ideapark wurden
nicht in Finnland präsent waren. Unter dem selben Leuchten Le Perroquet mit indirektem Licht und
Dach befinden sich neben den Modeboutiquen Le Perroquet Spot für die diffuse Beleuchtung
auch Budget Stores. Das Old Town Viertel und die Akzentbeleuchtung verwendet. In den
unterscheidet sich vom Rest der Stadt durch seine Bereichen mit stärkerem Durchgangsverkehr
Architektur. Die Old Town möchte sich von wurden Außenleuchten wie Platea mit
ähnlichen heutigen Einkaufszentrum dadurch asymmetrischer Optik und Citywoody eingesetzt.
incontroluce 16

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Unternehmenskultur “Praxitele, connaitre la forme” Planung
Centro Studi e Ricerca iGuzzini
Zentralinstitut für Restaurierung

Centro Studi e Ricerca iGuzzini


Zentralinstitut für Restaurierung
Museo Tattile Statale Omero
(Staatliches Tastmuseum Omero)
23. März - 18. Juni 2007,
Flügel Sully, Saal Saint Luis, Louvre-Museum

Das erstmalig im Mai 2006 in Mailand veranstaltete Louvre sowie Agnès Robert, sehbehinderte
Projekt “Conoscere la Forma” wurde von März Opernsängerin, diese Plastik mit Hilfe des Lichts
bis Juni 2007 im Louvre inszeniert. Für den zu interpretieren. Alain Pasquier ging für seine
didaktischen Aspekt des Projekts interessierte sich Erkundung von den Details aus: mit dem Licht
besonders Cyrille Gouyette, verantwortlich für die betonte er bestimmte Besonderheiten der Skulptur,
didaktische Planung des Pariser Museums, der so als würde er sie wie mit einem Zoom näher an
uns mit der Gestaltung des Events anlässlich einer den Betrachter heranholen. Dann verband er diese
dem griechischen Bildhauer Praxiteles gewidmeten Details in einer dynamischen Deutung miteinander,
Ausstellung beauftragte. Wir baten Alain Pasquier, die einer allmählichen emotionalen Entdeckung
Direktor der Abteilung griechische, etruskische des Werks nahe kam. Jean-Luc Martinez stellte
und römische Altertümer des Louvre, Jean-Luc sich vor die Skulptur und versuchte, sie mit Hilfe
Martinez, Konservator in der selben Abteilung des des Lichts bis zur Zweidimensionalität abzuflachen

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Danksagungen Fotos: Didier Boy De La Tour, Archivio iGuzzini
Oberintendanz Trapani
für die freundliche Benutzungsgenehmigung 1. Struktur für die Beleuchtung des Satyrs
der Kopie des Tanzenden Satyrs 2.3. Arbeitsphasen
Louvre-Museum
4. Beleuchtung von Alain Pasquier.
5. Eröffnungsfeier vom 19. März. Von links: Juan Velasquez,
iGuzzini France, Jean-Luc Martinez, Henry Loyrette, Direktor
des Louvre-Museums, Adolfo Guzzini.
6. Eine der von Agnes Robert gewollten Farbkombinationen

2 3 5

und so die Frage zu beantworten, die in der


wissenschaftlichen Diskussion um dieses Werk
immer wieder aufgeworfen wird: "Entstand diese
Form ursprünglich in der Zwei- oder
Dreidimensionalität?" Agnes Robert benutzte
zunächst den Tastsinn und vertiefte dann die
Deutung des Kunstwerks mithilfe von Licht,
insbesondere farbiges Licht, das die sehbehinderte
Künstlerin besser als neutrales Licht erkennen
kann. Zur Realisierung sämtlicher Lichtregien
wurde eine Struktur mit Leuchtwänden gebaut,
in denen ein RGB-System die Erzeugung vieler
Farbnuancen ermöglicht. Die Struktur enthält
auch Strahler Tecnica mit verschiedenen Optiken
und Lichtquellen mit unterschiedlichen
Farbtemperaturen, um maximale Flexibilität zu
gewährleisten. Die erhaltenen Effekte können
mit dem System “Scene Equalizer” gesteuert,
gespeichert und abgerufen werden.
Am Eröffnungsabend der Ausstellung vom 19.
März nahmen der ehemalige französische
Kulturminister Renaud Donnedieu de Vabres
und der Direktor des Louvre-Museums Henry 4 6
Loyrette teil. Am 24. April fand außerdem
eine Veranstaltung mit den Repräsentanten
zahlreicher französischer Museen statt, an
der Roberto Farroni, Direktor des Museo
Tattile Statale Omero, teilnahm.
incontroluce 16

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Unternehmenskultur Ron Arad a Designer’s Days

Paris, 14. -18. Juni 2007

1 3 5

2 4 6

Der französische Verband Designer’s Day Designwelt die Tür für eine Begegnung mit Ron
versteht sich als Promoter von Design und will Arad, der die Rauminszenierung betreute und
Verbindungen zwischen allen Insidern schaffen, seine neueste für iGuzzini entworfene Leuchte
die am industriellen Produktionsprozess von vorführte. Die Leuchte heißt PizzaKobra, ein Name,
Designobjekten beteiligt sind. Seit mehreren Jahren der die verschiedenen Formen dieser Leuchte
veranstaltet der Verband einen Thementag, und ausdrückt: flach wie eine Pizza oder gewunden
rund um das gefundene Thema wird ein Besuch wie eine Kobra. Ron Arad dachte an eine Leuchte,
in Pariser Designstätten organisiert. Im Jahr 2007 die innovative Technologien wie LEDs benutzen
ging es um das Thema “Verlangen” und iGuzzini kann (6 Cool White zu 1W), Gelenke zur
nahm über ihre Pariser Filiale zum ersten Mal an Einnahme stets verschiedener Formen hat und
der Initiative teil. Am 15. Juni öffnete die Pariser eine optimale Ausrichtung des Lichtstroms auf
Niederlassung Journalisten und Exponenten der die Arbeitsebene ermöglicht.

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Für weitere Informationen: Fotos: Didier Boy De La Tour
http://pizzakobra.iguzzini.com
1. Ron Arad
2.3.4.5.6. Abend des 15. Juni
7. Inszenierung bei iGuzzini France

7
incontroluce 16

49
Unternehmenskultur Less CO2ReLighting

iGuzzini Partner Assistance


Mailand, 17. - 21. April 2007

Anlässlich der Mailänder Veranstaltung Fuori


Salone 2007, die mit Euroluce 2007 zusammen
fiel, präsentierte unser Showroom die Initiative:
“Less CO2ReLighting”, um aufzuzeigen, was
iGuzzini zur Reduzierung der Kohlendioxide-
missionen unternehmen kann. Seit Jahrzehnten
sind Energieersparnis und Lichtsmogbekämpfung
die Themen unserer Kommunikationskampagne
zur Lichtkultur: die Werbeanzeige “Wer hat die
Milchstraße gestohlen” ist aus dem Jahr 1993.
Heute sprechen wir von “Better Light for a Better
Life”, da eine gut geplante Beleuchtung, die
mit den besten Technologien realisiert wird,
den Energieverbrauch und folglich auch den
Kohlendioxidausstoß reduziert. Giorgio Di Tullio
hat das Engagement von iGuzzini poetisch
interpretiert, das Ergebnis ist die Installation
“Visioni di Terratre”, die in unserem Showroom
während der Möbelmesse ausgestellt wurde.

50
Fotos: Carlo Anastasio

1.2. Die Installation “Visioni di Terratre”


3.4. Der Eröffnungsabend

2 4
incontroluce 16

51
Unternehmenskultur

“Renzo Piano Building Workshop.


Die sichtbaren Städte”
Mailand, La Triennale,
22. Mai - 16. September 2007
Kurator Fulvio Irace

Die Mailänder Triennale hat dem Werk von Renzo Renzo Piano daran, das alte Modell der Industriestadt dessen Buch “Die unsichtbaren Städte” sich der
Piano eine große monographische Ausstellung in ein Modell der Informations- und Kulturstadt zu Titel der Ausstellung anlehnt. Die Werkschau
gewidmet: “Renzo Piano Building Workshop. verwandeln. Die Experimente zu den stillgelegten wird von Fulvio Irace betreut und das
Die sichtbaren Städte” und mit diesem Event Industriestandorten von Mailand und Sesto San Inszenierungsprojekt stammt vom Studio Renzo
den Auftakt zur vierten Veranstaltung des Giovanni, Lyon und Paris, Harlem in New York Piano Building Workshop in Zusammenarbeit
Architekturfestes gegeben. Das Schaffen von Piano zeigen dagegen den Übergang von der Produktions- mit Franco Origoni. iGuzzini illuminazione ist
wird anhand der Projekte erzählt, die ihn zu einem stadt zu einer Stadt des Austauschs. Pianos Stadt technischer Sponsor der Beleuchtung für die
der weltweit bedeutendsten Architekten machten drückt eine Idee multifunktionaler Bereiche aus, Zeichnungen, Fotografien, Modelle, Prototypen,
und zur Umwandlung unserer Stadtlandschaft die die Ruhelosigkeit des modernen Lebens durch die in einigen Fällen von der Decke hängen.
beitrugen: vom Pariser Prototyp des Beaubourg die Hervorhebung der Komplexität, der Transparenz Zum Einsatz kamen Strahler Le Perroquet in der
zur Turiner Umstrukturierung des Lingotto, von und der Permeabilität aufzeigen: Konzepte, die Pendelversion sowie Strahler mit Blendenschieber,
der Cité Internationale in Lyon über den Genueser Italo Calvino teuer waren, einer der Autoren, die wie sie für die Bühnenbeleuchtung verwendet
Hafen zum Berliner Potsdamerplatz arbeitete den Architekten am stärksten beeinflussten und an werden.

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Unternehmenskultur

iGuzzini auf der Möbelmesse


Mailand, Euroluce, 18-21. April 2007

iGuzzini war nach mehreren Jahren wieder auf der


Möbelmesse anwesend und stellte die innovativsten
Lösungen zur Energieeinsparung vor, dem Leitmotiv
in und außerhalb der Messe. Während dieser
Veranstaltung nahm iGuzzini als Protagonist eines
Parcours zur Nachhaltigkeit (Less CO2ReLighting)
an “Best Up. Nachhaltiges Wohnen” teil. Best Up
ist die Kurzform von Bello Equo Sostenibile ("Schön,
Gerecht, Nachhaltig") und sieht seine Mission darin,
die Themen der Nachhaltigkeit in den Bereichen
Design und Wohnen bekannt zu machen und sie
bei Unternehmen, Bürgern und Freiberuflern zu ver-
breiten. Für die Beleuchtung von “Alba a
Mezzanotte”, einem vom Studio Azzurro veranstalte-
ten Event-Performance, wurden Strahler Platea und
Woody verwendet. Der neue Spot Tecnica wurde
zur Beleuchtung der Installationen von Michele
De Lucchi, Denis Santachiara und Luca Scacchetti
im Rahmen der Ausstellung "All you need is light"
eingesetzt. Strahler Light Up beleuchten den
Turm Ssssth von Michele De Lucchi für “Decode
Elements”: Designer und Planer setzten sich,
in Form einer Reihe von Installationen mit
dem Thema Entschlüsselung auseinander,
welche den Elementen Wasser, Luft, Erde
und Feuer gewidmet sind.

incontroluce 16

53
Unternehmenskultur

Eine Vorstellung für die iGuzzini Partner


Rom, Komplex Santo Spirito in Saxia
5. Juni 2007

Ca. 250 Personen, darunter Architekten,


Lighting Designers und Gäste aus Showbiz
und Kultur wurden von iGuzzini zu einer Soirée
im Komplex Santo Spirito in Saxia geladen.
Höhepunkt des Abends war der Auftritt des
römischen Komikers Enrico Brignano.

Italienischer Frühling
des Autorenfilms & Fotografien Alinari
Genk, 5. Mai -7. Juni 2007

iGuzzini illuminazione trug durch ihre Filiale in


Antwerpen zur Realisierung des Events
“Italienischer Frühling” bei. Diese Veranstaltung
wurde im Rahmen der Feierlichkeiten für den 50.
Jahrestag der Römischen Verträge organisiert
und unter der Schirmherrschaft des Italienischen
Botschaft in Brüssel durchgeführt. iGuzzini lieferte
Wandleuchten Cestello Applique und Le Perroquet
in der Schienenversion zur Beleuchtung der
Ausstellung “L’Autocelebrazione, la Sacralità,
i Capolavori” (Die Selbstverherrlichung, die
Sakralität, die Meisterwerke), die aus Fotos der
Alinari-Archive bestand und in der ehemaligen
Grube Winterslag stattfand.

Fotos: Paul Van Den Brande

Oben rechts:
Von rechts: Der Gouverneur des belgischen Limburgs, der fran-
zösische Konsul, der deutsche Konsul, der spanische Konsul,
der italienische Konsularagent, der Bürgermeister von Limburg.

54
Unternehmenskultur

Workshop zu Beleuchtungsplänen

Für die Beschäftigen von iGuzzini ist Fortbildung


ein Dauerthema: im Mai fanden zwei Veran-
staltungen bei iGuzzini illuminazione mit Pietro
Palladino statt. Bei diesen Treffen unter der
Leitung des Lighting Designers haben die
Techniker unserer Agenturen einen regelrechten
Workshop zur Beleuchtung von Stadtzentren
abgehalten.

Präsentation “More than vision”


Mailand, Forma - Internationales Zentrum
für Fotografie, 26. Juni 2007

“More than vision”, das achte Buch der vom Centro


Studi herausgegebenen und in Zusammenarbeit
mit EditorialeDomus veröffentlichten Reihe
wurde am 26. Juni 2007 in Mailand vorgestellt.
Anwesend waren Adolfo Guzzini, Luigi Spinelli
für Editoriale Domus, Mark Rea, Leiter des
Lighting Research Center in Troy und Fulvio De
Nigris, Gründer von “La Casa dei Risvegli di Luca
De Nigris”. Anlässlich der Vorstellung des Buchs
erläuterte Mark Rea einige der neuesten
Erkenntnisse über die Beziehung zwischen
Licht und Wohlbefinden.

Fotos: Carlo Anastasio


incontroluce 16

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Leitartikel 16 Incontroluce II. 2007

Liebe Leserinnen und Leser, Incontroluce


Internationale Halbjahreszeitschrift
zur Lichtkultur
die sehr umfangreiche sechzehnte Ausgabe von Incontroluce enthält Beiträge Jahr IX, 16
unserer Filialen in Europa sowie unserer Vertriebspartner in aller Welt.
In dieser Ausgabe wird das Projekt vorgestellt, das in Zusammenarbeit mit dem Redaktion
Centro Studi e Ricerca iGuzzini
Unternehmen Brembo innerhalb des ersten Technologie- und Wissenschaftsparks Fr.ne Sambucheto, 44/a
Italiens nach Vorgabe des Masterplans von Jean Nouvel realisiert wurde. 62019 Recanati MC
+39.071.7588250 tel.
Wie gewohnt bieten wir eine Auswahl sehr unterschiedlicher Projekte:
+39.071.7588295 fax
die zeitgenössische Architektur von Nouvel und die Museumsinszenierung des email: rc@iguzzini.it
Palazzo Madama in Turin, eine englische Abteikirche sowie eine Ausstellung im iGuzzini illuminazione spa
Grand Palais in Paris, der Sitz einer dänischen Firma und das Mahnmal für die 62019 Recanati, Italy
Opfer des Terroranschlags vom elften März in Madrid. Wir stellen zudem die via Mariano Guzzini, 37
+39.071.75881 tel.
zweite Veranstaltung des Projekts “Conoscere la Forma” ("Die Form kennen +39.071.7588295 fax
lernen") vor, das vom Centro Studi e Ricerca iGuzzini in Zusammenarbeit mit email: iguzzini@iguzzini.it
dem "Istituto Centrale per il Restauro (Zentralinstitut für Restaurierung) ins Leben www.iguzzini.com
video: 071-7588453
gerufen und von März bis Juni 2007 im Louvre inszeniert wurde.
Grafischer Entwurf
Studio Cerri & Associati

Herausgeber
Adolfo Guzzini iGuzzini illuminazione spa

An dieser Nummer haben mitgewirkt


iGuzzini illuminazione Benelux Bvba/Sprl
iGuzzini illuminazione Danmark
iGuzzini illuminazione España S.A.
iGuzzini illuminazione France S.A.
iGuzzini illuminazione Schweiz AG
iGuzzini illuminazione UK
E.C.C. Lighting LTD, Australia
Peyan Oy, Finlandia

Umschlagfoto
Pietro Savorelli

Gedruckt im: Oktober 2007


Tecnostampa, Recanati

Die Redaktion ist für Ungenauigkeiten


und Auslassungen im Verzeichnis der von den
Mitarbeitern gelieferten Credits bezüglich der
Projekte nicht verantwortlich.
Eventuelle Ergänzungen oder Korrekturen sind
in der nächsten Ausgabe enthalten.

II III
Incontroluce XVI / Die Marken: Industrie und Region: Unterstützung der Schule und des 16 Deutsche Ausgabe II. 2007
Jugendsports / Planung: Die Macht des Lichts / Projekte: Neues Forschungs- und
Entwicklungszentrum der Brembo-Gruppe / Palazzo Madama und das Städtische Museum
für Alte Kunst der Stadt Turin / Nhow Hotel / Vacio Azul. Memorial für die Opfer des 11. März /
Avinguda de Meritxell / Trésors englouits d’Egypte / Eine neue Beleuchtung für die Abteikirche
in Romsey / GN Store Nord / Beleuchtung für den Freizeitspaß. Sihlcity und Rüsterei /
Das ideale Licht für die Bally-Verkaufsstellen / Augustinus Muziekcentrum / Flughafen
Melbourne, internationale Ankünfte / Der Beleuchtungsplan für Habana Vieja / Ideapark /
Unternehmenskultur: “Praxitele, connaitre la forme” / Ron Arad auf Designer’s days / Less
CO2ReLighting / “Renzo Piano Building Workshop. Die sichtbaren Städte” / iGuzzini auf der
Möbelmesse / Eine Vorstellung für die iGuzzini Partner / Italienischer Frühling des Autorenfilms
& Fotografien Alinari / Workshop zu Beleuchtungsplänen / Präsentation “More than Vision”

9.1918.000.0

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