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Modul Anorganische Chemie II

Belegarbeit

Isabell Wiengarn
15.03.2016
Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis.............................................................................. 2
1. Einleitung und Problemstellung ................................................................ 3
1.1 Übersicht der synthetisierten Präparate ...................................................... 3
2. Synthese und Präparate und deren Charakterisierung ............................. 3
2.1 Allgemeine Arbeits- und Analysenmethoden und Arbeitsapparaturen .......... 3
2.2 Diphenylphosphan, 1 ................................................................................. 4
2.2.1 Allgemeine Angaben zum Präparat ...................................................... 4
2.2.2 Synthesevorschrift ............................................................................... 5
2.2.3 Eigenschaften ...................................................................................... 5
2.2.4 Physikalische und spektroskopische Charakterisierung......................... 5
2.2.5 Diskussion und Strukturbeweis............................................................. 6
2.3 Bariumtantaloxinitrid, 2............................................................................... 6
2.3.1 Allgemeine Angaben zum Präparat ...................................................... 6
2.3.2 Synthesevorschrift ............................................................................... 7
2.3.3 Eigenschaften ...................................................................................... 7
2.3.4 Physikalische und spektroskopische Charakterisierung......................... 7
2.3.5 Diskussion und Strukturbeweis............................................................. 8
2.4 Rhodochromchlorid, 3 ................................................................................ 9
2.4.1 Allgemeine Angaben zum Präparat ...................................................... 9
2.4.2 Synthesevorschrift ............................................................................... 9
2.4.3 Eigenschaften .................................................................................... 10
2.4.4 Physikalische und spektroskopische Charakterisierung....................... 10
2.4.5 Diskussion und Strukturbeweis........................................................... 10
2.5 Cobalt(II)-chlorid, wasserfrei, 4 ................................................................. 11
2.5.1 Allgemeine Angaben zum Präparat .................................................... 11
2.5.2 Synthesevorschrift ............................................................................. 11
2.5.3 Eigenschaften .................................................................................... 11
2.5.4 Physikalische und spektroskopische Charakterisierung....................... 12
2.5.5 Diskussion und Strukturbeweis........................................................... 12
2.6 Bis[dicarbonyl(η 5-cyclopentadienyl)eisen(I)], 5 .......................................... 12
2.6.1 Allgemeine Angaben zum Präparat .................................................... 12
2.6.2 Synthesevorschrift ............................................................................. 13
2.6.3 Eigenschaften .................................................................................... 13
2.6.4 Physikalische und spektroskopische Charakterisierung....................... 13
2.6.5 Diskussion und Strukturbeweis........................................................... 14
3. Literatur .................................................................................................... 15
4. Anhang ..................................................................................................... 16

Abkürzungsverzeichnis

Abb. Abbildung
Ph Phenylrest
Sdp. Siedepunkt
s. A. siehe Anhang
verd. verdünnt
konz. konzentriert
s. o. siehe oben
cp Cyclopentadienyl
ν Streckschwingung
vs very strong
s strong
w weak
n Stoffmenge
m Masse
M Molmasse
c Konzentration
V Volumen
w Gehat
1. Einleitung und Problemstellung

Die Belegarbeit wurde im Rahmen des Praktikums Anorganik Ⅲ erstellt und dient
als Nachweis der im Praktikum erlernten Fähigkeiten. Darunter fallen das Arbeiten
unter Schutzgas mit der Schlenktechnik (Umgang mit wasser- und
luftempflindlichen Stoffen), die Literaturrecherche zur Synthese der Präparate und
die Charakterisierung der Präparate.

Die Ausbeuten wurden mit den theoretischen Werten verglichen. Hinsichtlich der
umgesetzten Menge konnten erste Rückschlüsse auf die erhaltenen Produkte
gezogen werden.
Für die weitere Charakterisierung der Präparate wurden die Verbindungen mit
Hilfe von NMR-Spektroskopie, IR-Spektroskopie, Magnetmessung und
Röntgenpulverdiffraktometrie vermessen und ausgewertet.

1.1 Übersicht der synthetisierten Präparate

Chemischer Name Formel Präparat-#

Diphenylphosphan[1] PHPh2 1

Bariumtantaloxinitrid [2] BaTaO2N 2

Rhodochromchlorid [3] [(NH3)5Cr(OH)Cr(NH3)5]Cl5 3

Cobalt(II)-chlorid, wasserfrei [4] CoCl2 4

Bis[dicarbonyl- [{Fe(cp)(CO)2}2] 5
(η5-cyclopentadienyl)eisen(I)][5]

2. Synthese und Präparate und deren Charakterisierung

2.1 Allgemeine Arbeits- und Analysenmethoden und Arbeitsapparaturen

NMR
Die Spektren werden mit einem Gemini 400 (400 MHz) bzw. Unity Inova
(500 MHz) der Firma Varian aufgenommen. Beim ‚ 1H-NMR und 13C-NMR diente
als Referenz das Signal des CDCl 3, in welchem die Proben vermessen werden.
Die chemischen Verschiebungen δ sind in ppm, die Multiplizitäten mit den
Standardabkürzungen (s – Singulett, d – Dublett, t – Triplett, q – Quartett,
quin – Quintett, m – Multiplett) und die Kopplungskonstanten J in Hz angegeben.
IR
Zur Aufnahme der IR-Spektren dient das ATR-FT-IR Spektrometer der Firma
Bruker Tensor 27. Für die Beschreibung der Intensitäten werden die Abkürzungen
(vs – very strong, s – strong, w - weak) verwendet und die Bandenlagen in cm -1
angegeben. Es werden nur die reinen Substanzen vermessen.

Röntgenpulverdiffraktometrie
Die Aufnahme der Diffraktogramme erfolgt mit Hilfe des
Röngenpulverdiffraktometers Bruker D8 Advanced mit Bragg-Brentano-
Geometrie (Cu-Kα Strahlung).

Argonapparatur
Die Reaktionen für die Präperate 1, 4 und 5 werden in wasserfreien
Lösungsmitteln unter Argon durchgeführt. Für das Arbeiten unter
Schutzgasatmosphäre wird die Schlenktechnik angewendet.

2.2 Diphenylphosphan[1], 1

2.2.1 Allgemeine Angaben zum Präparat

Name: Diphenylphophan
Summenformel: C12H11P
Molare Masse: 186.19 g/mol
Struktur:

Abb. 1

CAS-Nr.: 829-85-6
2.2.2 Synthesevorschrift

wasserfreies THF H2 O
2 Li + PPh 3 → LiPh + LiPPh 2 → 2 LiOH + PhH + HPPh2 (1)
1a 1b 1c 1

70 mL 1c werden mit 13.11 g (50 mmol) 1b im Kolben vermengt. Es werden


0.69 g (0,1 mol) 1a Späne (3 – 4 Stück) angeschnitten und zum Gemisch
hinzugfügt, dabei entsteht eine rotbraune Lösung. Nach eintägigem Rühren bei
Raumtemperatur wird soviel Wasser zugegeben bis sich der entstandene
Niederschlag löst und bei 0 °C für 20 Minuten gerührt. Die Lösung wird mit
verd. Salzsäure neutralisiert und die wässrige Phase 3x mit je 10 mL Ether
extrahiert. Das Lösungsmittel wird im Vakuum entfernt und ein farbloses Öl 1
(4.67 g, 50 %) erhalten.

2.2.3 Eigenschaften

Farbloses Öl
Unlöslich in Wasser
Luftempfindlich
Unangenehmer Geruch

2.2.4 Physikalische und spektroskopische Charakterisierung

Sdp.: 68 °C bei 0.044 mbar (Literatur 68 °C bei 0.04 mbar).

1H-NMR (400 MHz, CDCl 3, ppm)*: δ = 7.62 (m, 4H, C3H), 7.42 (m, 6H, C2,4H),
5.39 (1JPH = 218.5 Hz, 1H, PH).

13C-NMR (100 MHz, CDCl 3, ppm)*: δ = 134.9 (d, 1JPC = 10.0 Hz, C1), 134.1
(d, 2JPC = 16.8 Hz, C2), 128.7 (d, 3JPC = 6.3 Hz, C3), 128.6 (s, C4).

31P-NMR (ppm): δ = -40.2 (dquin, 1JPH = 218.5 Hz, 3JPH = 7.4 Hz).

IR (cm-1) ϑ̃ = 3052 w, 2282 w, 1434 m, 690 s.

Verunreinigungen:
1H-NMR (400 MHz, CDCl , ppm): δ = 7.86 – 7.8, 7.26, 1.30, 0.30.
3

13C-NMR (100 MHz, CDCl 3, ppm): δ = 132.7, 130.9, 129.1.

*Zuordnung siehe Abb.1


2.2.5 Diskussion und Strukturbeweis

Die Synthese von 1 erfolgt nach (1). Dabei entsteht zunächst LiPh. Mit dem
Zufügen von Wasser entsteht Lithiumhydroxid und Benzol als Nebenprodukt
und als Hauptprodukt 1. Die Ausbeute hängt von dem Umsetzungsgrad von 1a
mit 1b und 1c ab.
Das 13C-NMR-Spektrum von 1 zeigt die zu erwartenden vier Signale. Diese
sind zu Dubletts aufgespalten, welches durch die Kopplung der C-Atome mit
dem Phosphor-Atom zustande kommt. Dabei gilt für die Kopplungskonstanten:
2J 1 3
PC > JPC > JPC.
Die Phenylringe in 1 sind chemisch äquivalent, daher ergeben sich für die zwei
Phenylringe die gleichen Protonensignale im 1H-NMR. Es werden drei Signale
erwartet. Ein Multiplett-Signal für die Protonen in Ortho- und Parastellung, ein
Multiplett-Signal für die Protonen in Metastellung und ein P-H-Dublett-Signal
durch die Kopplung mit dem Phosphor.
Das 31P-NMR-Spektrum zeigt das typische P-H-Dublett-Signal bei -40 ppm.
Der Erwartungsbereich solcher Organylsubstituenten liegt bei -20 ppm
bis -60 ppm. Das nur ein Dublett um -40 ppm zu finden ist, deutet auf die
Reinheit es Produktes hin. Das, durch die große 1JPH-Kopplung von 218.5 Hz,
hervorgerufene Dublett wird, durch die 2JPH-Kopplung, noch einmal in zwei
Quintetts aufgespalten.

Das IR-Spektrum zeigt vier charakteristische Banden. Die CH-Schwingungen


im 3000 cm-1-Bereich, welche für die zwei Phenylringe stehen.
Die C-P-Valenzschwingung befindet sich im Bereich um 600 cm-1 und die
H-P-Valenzschwingung befindet sich im Bereich zwischen 2000 cm -1 und
2500 cm-1.

2.3 Bariumtantaloxinitrid [2], 2

2.3.1 Allgemeine Angaben zum Präparat

Name: Bariumtantaloxinitrid
Summenformel: BaTaO2N
Molare Masse: 364.28 g/mol
Struktur[6]:
Barium Kation
Tantal Kation
Oxid-/Nitrid-Anion
Abb. 2
2.3.2 Synthesevorschrift

Für die Synthese von 2 wird eine Hochtemperatur-Ammonolyse durchgeführt.

2 BaCO3 + Ta2O5 + 2 NH3 → 2 BaTaO2N + 2 CO2 + 3 H2O (2)


2a 2b 2

0.9814 g (5 mmol) 2b und 1.1047 g (2.5 mmol) 2b werden vermengt und in


einen Mörser mit Mahlkugeln gegeben. Das Gemenge wird mit 5 mL
Isopropanol versetzt und für eine Stunde in einer Mühle gegeben und
genügend vermengt. Das Gemisch wird anschließend für 5 h in einen
Röhrenofen gegeben, der mit Ammoniakgas von 5 L/h bei 1100 °C durchströmt
wird. Es entsteht ein rotbraunes Pulver (1.6403 g, 90 %).

2.3.3 Eigenschaften

Rot-braunes Pulver
Diamagnetisch, Halbleiter
Schwerlöslich in Wasser

2.3.4 Physikalische und spektroskopische Charakterisierung

IR (cm-1) ϑ̃: 514 s, 856 vs.

UV/Vis Absorptionskante bei 650 nm, entsprechen ca. 1.9 eV.

XRD (in °) 2θ : 21.5, 30.8, 44.1, 49.6, 54.7.

Nebenphase
Ba5Ta4O15
XRD (in °) 2θ: 23.5, 28.9, 31.0, 42.8, 49.8, 55.1.

S. A. Power Point Presentation


2.3.5 Diskussion und Strukturbeweis

Die Synthese von 2 erfolgt durch eine Hochtemperatur-Ammonolyse nach (2).


Dabei findet ein Austausch von Oxid-Ionen gegen Nitrid-Ionen nach (2a) in
einer Säure-Base-Reaktion statt.

3 O2- + 2 NH3 → 2 N3- + 3 H2O (2a)

Die Bandlücke zwischen Valenzband und Leitungsband beträgt 1.9 eV[7]. Damit
lassen sich Rückschlüsse auf die Farbigkeit des Produktes ziehen. Genau
erklären lässt sich diese mit dem UV/Visspektrum. Die Absorptionskante liegt
bei 650 nm. Dies erklärt die rot-bräunliche Farbe des Produktes.
Aus dem Röntgenpulverdiffraktogramm lässt sich die Struktur von 2 ableiten.
Dabei handelt es sich um eine reguläre Perowskit-Struktur, die die typischen
Reflexe aufweist. Folglich besitzt 2 eine kubische Elemtarzelle. Zum Vergleich
können die Oxinitride der Homologen (CaTaO 2N und SrTaO2N) herangezogen
werden. Im Gegensatz zu 2 sind die Elemtarzellen der anderen zwei
Homologen vergleichsweise größer, wodurch es zur Verschiebung der Reflexe
in Abb. 6[8] (s. A) kommt. Dabei spielt die Größe des Kations eine Rolle, denn
je größer das Kation, desto weiter verschieben sich die Reflexe zu kleineren
Winkeln. Durch einen Überschuss an 2a entsteht als Nebenphase das
Bariumtantaloxid. Der Überschuss an 2a war nötig, da sonst Nitrid-Ionen
entstehen, die das Produkt verunreinigen würden und schlecht zu entfernen
sind. (s. A.: Power Point Presentation)
2.4 Rhodochromchlorid [3], 3

2.4.1 Allgemeine Angaben zum Präparat

Name: Pentammin-chrom(III)-μ-hydroxo-pentammin-
chrom(III)-chlorid
Summenformel: Cl 5Cr2H31N10O
Molare Masse: 468.57 g/mol
Struktur[9]:
Chrom-Kation
Sauerstoff-Anion
Stickstoff-Anion
Wasserstoff-Ion

Abb. 3

CAS: 15629-41-1

2.4.2 Synthesevorschrift

K2Cr2O7 + 3 C2H5OH + 8 HCl → 2 CrCl3 + 2 KCl + 3 CH3CHO + 7 H2O


3a 3b (3.1)

4 CrCl 3 + 2 Zn → 4 CrCl2 + 2 ZnCl 2 (3.2)


3c

NH3 O2
[Cr(H2O)6]2+ → [Cr(NH3)6]2+ → [(NH3)5Cr(OH)Cr(NH3)5)]Cl5 (3.3)
3

Nach (3.1) werden 11.03 mL konz. 3b zu 8.82 g (30 mmol) 3a gegeben und
vorsichtig 29.42 mL Ethanol zugetropft. Ein JONES-Reduktor wird mit Granulat
von 3c gefüllt und die oliv-grüne Lösung eingefüllt, dabei wird nach (3.2)
Chrom(III)-chlorid zu Chrom(II)-chlorid reduziert (Vorsicht: H2 entsteht!).
Nach eintägigem Stehen wird die hellblaue Lösung zu einer Lösung von
Ammoniumchlorid (73.5 g) und Ammoniak (110 mL) gegeben und 1 h unter
Luftausschluss gerührt. Die violette Lösung wird nun an der Luft weitere 2 h
gerührt und anschließend abfiltriert. Das Filtrat wird zunächst mit verd. HCl und
anschließend vorsichtig mit Eiswasser gewaschen. Das Produkt wird im
Dunkeln getrocknet und es entsteht ein hellrosa Pulver (11.7 g, 83 %).
2.4.3 Eigenschaften

Hellrosa Pulver
Löslich in Wasser

2.4.4 Physikalische und spektroskopische Charakterisierung

UV/Vis (H2O, nm) λmax: 380, 520.

IR (cm-1) ϑ̃: 3100 vs, 3050 vs, 2800 s, 2300 w, 2000 w, 1750 s, 1650 w, 1400 vs.

Magnetisches Moment (B.M.) μeff = 1.184.


Rechnung 1 s. A.

Vergleichsspektren:
UV/Vis (H2O, nm) λmax:
CrCl 2 in Wasser: 440, 685.
CrCl 2 in Wasser nach eintägigem Stehen an der Luft: 440, 610.

2.4.5 Diskussion und Strukturbeweis

Für die Synthese von 3 ist es wichtig die Passivierungschicht der Zinkgranalien
vorher zu beseitigen, da diese sonst nicht mit dem Chrom(III)-chlorid regieren
können und das Chrom(III)-chlorid somit nicht reduziert werden kann. Die
Passivierungsschicht wird mit Säure entfernt. Chrom(III)-chlorid besitzt eine
d3-Konfiguration. Da diese Konfiguration sehr inert und energetisch günstig ist,
müsste viel Energie aufgebracht werden, damit ein Elektron in das eg-Orbital
angehoben werden kann und das Chrom(III)-chlorid mit anderen Substanzen
zur Reaktion gebracht werden kann. Um 3 zu erhalten muss Chrom(III)-chlorid
zunächst zu Chrom(II)-chlorid reduziert werden, da Chrom(III)-chlorid inert ist
und in Gegenwart von Sauerstoff und des Amminkomplexes nicht zu 3
reagieren würde.

Die Farbe des Produktes ist zunächst eindeutiges Indiz dafür, dass 3 vorliegt.
Anhand des IR-Spektrums können Struktureigenschaften aufgezeigt werden.
Dazu zeigt das IR-Spektrum eine Valenzschwingung im Bereich von
3100 – 2500 cm-1, welche der NH- bzw. OH-Gruppe zugeordnet werden kann.
Die Valenzschwingungen Cr-O und Cr-N lassen sich im Fingerprint-Bereich
unter 600 cm-1 vermuten. Mit Hilfe einer Magnetmessung konnte nach
Rechnung 1 das magnetische Moment berechnet werden. Dieses liegt bei
1.184 B.M. Da der berechnete Spin-Only- Wert bei 4.9 B.M. liegt, wird erwartet,
dass 3 stärker paramagnetisch sein sollte. Das gefundene niedrigere
magnetische Moment deutet auf eine ferrimagnetischen Kopplung der Spins
der Chrom-Atome hin.
2.5 Cobalt(II)-chlorid, wasserfrei [4], 4

2.5.1 Allgemeine Angaben zum Präparat

Name: Cobalt(II)-chlorid, wasserfrei


Summenformel: CoCl2
Molare Masse: 129.84 g/mol
Struktur[10]:
Cobalt Kation
Chlorid Anion

Abb. 4

CAS-Nr.: 7646-79-9

2.5.2 Synthesevorschrift

CoCl2 ∙ 6 H2O + 6 SOCl 2 → CoCl 2 + 12 HCl + 6 SO2 (4)


4a 4b 4

23,8 g (0.1 mol) 4a werden mit 43 mL (0.6 mol) 4b übergossen. Die lila-farbene
Lösung wird für 3 h unter Rückfluss erhitzt. Das überschüssige 4b wird im
Vakuum entfernt und ein hellblaues Pulver 4 (11.9 g, 87 %) entsteht.

2.5.3 Eigenschaften

Hellblaues Pulver
Hygroskopisch
Leicht löslich in Wasser unter Rückbildung von CoCl 2 ∙ 6 H2O
2.5.4 Physikalische und spektroskopische Charakterisierung

Elementaranalyse
Titration:
Durchführung

125 CoCl 2 in 100 mL Wasser lösen und mit HCl ansäuern. 20 mL der Lösung
zu 100 mL NH3 (1 M) geben (pH = 6). Es werden 2 – 3 Krümel Murexit zugeben.
Mit EDTA wird die Mischung bis zum Umschlagpunkt titriert.
Rechnung 2 s. A.

2.5.5 Diskussion und Strukturbeweis

Bei der Synthese von 4 nach (4) ist unter Schutzgas zu arbeiten. 4 ist
hygroskopisch. Dabei reichen wenige Sekunden an der Luft aus, dass der sehr
stabile rosa-farbene Hexaaquacobalt(II)-chlorid-Komplex entsteht. Durch
Titration (s. o.) kann der Gehalt an Cobalt in 4 bestimmt werden (Rechnung 2
s. A.). Dieser beträgt 43 % (Theorie: 45.4 %). Anhand der hellblauen Farbe und
der guten Ausbeute kann vermutet werden, dass 4 vorliegt und wasserfrei ist.

2.6 Bis[dicarbonyl(η 5-cyclopentadienyl)eisen(I)][5], 5

2.6.1 Allgemeine Angaben zum Präparat

Name: Bis[dicarbonyl(η5-cyclopentadienyl)eisen(I)]
Summenformel: C14H10Fe2O4
Molare Masse: 353.925 g/mol
Struktur:

Abb. 5
CAS-Nr.: 12154-95-9
2.6.2 Synthesevorschrift

2 Fe(CO)5 + (C5H6)2 → [{Fe(cp)(CO)2}2] + 6 CO + H2 (5)


5a 5b 5

Für die Synthese von 5 werden nach (5) 8 mL (0.056 mol) 5a mit 33.83 g
(0.26 mol) 5b 20 h unter Rückfluss erhitzt und anschließend Eis gekühlt Die
braun-schwarzen Kristalle werden abfiltiriert und 3x mit je 15 mL n-Hexan
gewaschen. Das Produkt wird getrocknet und es entsteht ein braun-schwarzer
Feststoff 5 (7.8 g, 80 %).

2.6.3 Eigenschaften

Braun-schwarzer Feststoff
Unlöslich in Wasser
Nicht luftempfindlich
Löslich in Aceton, THF, CHCl3

2.6.4 Physikalische und spektroskopische Charakterisierung

1H-NMR (400 MHz, CDCl 3, ppm): δ = 4.90 (s).

13C-NMR (100 MHz, CDCl 3, ppm): δ = 88.6 (s).

IR (cm-1) ϑ̃: 3110 w, 1975 s, 1949 s, 1755 vs, 388 w, 348 vs.

Verunreinigungen
1H-NMR (400 MHz, CDCl , ppm): δ = 1.2 – 1.6, 5.2.
3
2.6.5 Diskussion und Strukturbeweis

Für die Synthese von 5 ist zu beachten, dass hier mit giftigen Stoffen gearbeitet
wird, daher ist im Abzug zu arbeiten.

Die Verschiebung der Signale im 1H-NMR-Spektrum bei δ = 4.90 und im 13C-


NMR-Spektrum bei δ = 88.6 deuten darauf hin, dass die Aromaten (cp-Ringe)
sehr elektronenreich sind. Mit Hilfe des NMR-Messgeräts können die
Resonanzen der CO-Bindungen nicht erfasst werden, da diese zu schnell
fluktuieren. Um diese zu erfassen, müsste eine Tieftemperaturmessung
gemacht werden. Somit ist es auch nicht möglich zu bestimmen, ob die CO-
Bindungen in cis- oder trans-Stellung stehen. Daher ist kein eindeutiger
Strukturbeweis möglich.

Mit Hilfe des IR-Spektrums können Aussagen über die Struktur von 5 getroffen
werden. Die CH-Valenzschwingungen im Bereich um 3000 cm -1 lässt auf die
zwei cp-Liganden schließen. Es erscheinen zwei CO-Valenzschwingungen bei
1975 cm-1 und 1755 cm-1, welches sowohl auf verbrückende als auch auf
terminale Liganden hinweist. Die Fe(cp)-Valenzschwingung absorbiert bei
348 cm-1 und die FeCOFe-Valenzschwingung bei 388 cm-1.

.
Literatur

[1] M. Moncalves, D. da Silverira Rampon, P. H. Schneider, F. S. Rodembusch, C. da


Cruz Silverira, Dyes and Pigmeents. 2014, 102, 71-78.
[2] A. Helwig, A. Hendry, Journal of Materials Science. 1994, 29, 4686 – 4693.
[3] Anorganikum, Lehr- und Praktikumsbuch der anorganischen Chemie 2, Teil 2, VEB
Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin. 1989, 1142.
[4] Anorganikum, Lehr- und Praktikumsbuch der anorganischen Chemie 2, Teil 2, VEB
Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin. 1989, 1168.
[5] G. Brauer, Handbauch der Präparativen Anoranischen Chemie in drei Bänden, Dritter
Band, Ferdinand Enke Verlag Stuttgart. 1981, 1872.
[6] Y. Isohama, N. Nakajima, H. Maruyama, Y. Tezuka, T. Iwazumi, Journal of Electron
Spectroscopy and Related Phenomena. 2011, 184, 207-209.
[7] Y. -Il Kim, P. M. Woodward, K. z. B. and C. W. Thai, Chem. Mater, 2004, 16,
1267 – 1276.

[8] F. Oehler, S. G. Ebbinghaus, Solid State Science 2015, 1 – 6.


[9] J. Radicke, Private Mitteilung AC III Praktikum.
[10] Internetseite:https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/8f/Kristall-
struktur_Uran(IV)-chlorid.png/120px-Kristallstruktur_Uran(IV)-chlorid.png, Zugang:
30.01.2016, 22:34 Uhr.
Anhang

Rechnung 1. Magnetmessung von Rhodochromchlorid

Füllhöhe: l = 4.6 cm
Einwage: mvoll = 1.1011 g
mleer = 0.8111 g
Messwert: R0 = 033
R = 70
Temperatur: T = 292 K
Molmasse: M = 468.56 g/mol

Cr3+ = -(11 ∙ 10-6 emu/mol) ∙ 2 = -22 ∙ 10-6 emu/mol


NH3 = -(18 ∙ 10-6 emu/mol) ∙ 10 = -180 ∙ 10-6 emu/mol
OH- = -(12 ∙ 10-6 emu/mol) ∙ 1 = -12 ∙ 10-6 emu/mol
Cl - = -(23.4 ∙ 10-6 emu/mol) ∙ 5 = -117 ∙ 10-6 emu/mol
____________________________________________
∑ = -331 ∙ 10-6 emu/mol

x = 0.9798 cm
g
2 ∙
l ∙(R−R0 )
mvoll −mleer ∙ 10−9

= 5.57 ∙ 10-7 cm3/g

x =xM g ∙M

= 5.57 ∙ 10-7 cm3/g ∙ 468.56 g/mol


= 2.69 ∙ 10-4 cm3/mol ═> 2.69 ∙ 10-4 emu/mol

x M (Korr) = 2.69 ∙ 10-4 emu/mol –(-331 ∙ 10-6)

= 6.004 ∙ 10-4 emu/mol

μeff = 2.828 ∙ √𝑥𝑀 (Korr) ∙ 𝑇

= 2.828 ∙ √6.004 ∙ 10 −4 emu/mol ∙ 292 K


μeff = 1.184 B.M.
Spin-Only-Wert:

μeff = √4S (S + 1) mit S = 3

μeff = 4.9 B.M.

Rechnung 2. Titration von Cobal(II)-chlorid, 3

Eingewogen: m(CoCl2) = 24.3 mg


c(EDTA) = 0.05 M

Versuch-Nr. V(EDTA) [mL]


1 3.4
2 3.7
Vges.= 3.55

nEDTA = nCo = 3.55 mL ∙ 0.05 mol/mL


nCo = 0.1775 mmol
mCo = nCO ∙ MCO
mCo = 10.46 mg

wCoprakt. = mCo / mCoCl ∙ 100 = 43 %


wCotheor. = MCo / MCoCl2 = 45.4 %

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